V emeiner für Dorsten Herrlichkeit LembeckMarl-Hüls und Borholt beneral=Anzeiger für Marl-Hüls. Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Recklinghausen. Knzeiger für die Bürgermeisterei Sahlen. General-Knzeiger für Dorsten. Bezugsvreis: Frei Haus monatl. 2.20 Mk, Anzeigenvreis: 1 mm die Ysvaltige Zeile im Ortsverkehr 10 Pfa. hiesige Familien=Anzeigen und kleine Anzeigen unter den einzelnen Rubriken 8 Pfa. Anzeigen von außerbalb des Verbreitungsgebietes und amtliche 12 Pfa., Reklamen 40 Pfg., Vereinskalender die Zeile 30 Pfa. *„„ nim hat der Bezieher kein BetriebsDu., Vereinsralender die Zeile 3 J. Bei störung. Streik. Störung in der Papierzufuhr usw. hat der Bezieher keinen Anspruch auf eine Nachlieferung oder auf Rückzablung des Bezugsvreises. Für telephonisch aufgegebene Anzeigen und Abbestellungen übernimmt der Verlag keine Verantwortung. Bei nicht vünktlicher Zahlung, zwangsweiser Beitreibung des Rechnungsbetrages und bei Konkurs kommt der Rabatt in Fortfall.— Gerichtsstand für beide Teile Oberbausen. sprecher 8880. Hauptschriftleiter: Erwin Gehris. Vverhausen. Gerannsortlim intoe uun Berlag: bura: für Kommunalvolitik. Lokales und den übrigen Teil: Dr. Erich Kretzer. Dornen.#n ann d## Carl Lanae Verlaa. Verantwortlicher Geschäftsleiter: Verlaasdirektor Johann Theve. Oberhausen. 5 Anzeigenteil verantwortlich: Otto Zornow. Oberhausen.— Für unverlangt eingesandte Manuskrivte keine Gewähr übernommen. Einsendungen sind an die Schriftleitung. nicht an einzelne Schriftleiter zu richt Nummer 177 Dienstag, 30. Juni 1931 12. Jahrgang Auch ein„italienisches Chequers“ Italienische Einladung an Ranzler und Außenminister. Berlin, 29. Juni. Auf Grund der deutschen Anregung weiterer freundschaftlicher Aussprachen entsprecheno der in Chequers stattgehabten Zusammenkunft hat der italienische Ministerpräsident den deutschen Reichskanzler und den Reichsaußenminister durch Vermittlung des italienischen Botschafters in Berlin zu einem Besuch in Rom in naher Zukunft einladen lassen. Der Reichskanzler und der Reichsaußenminister haben die Einladung des italienischen Ministerpräsidenten mit Dank angenommen. Der Zeitpunkt des Besuches bleibt späterer Vereinbarung vorbehalten. gebung gelangen, erhielten die Einheitspartei 121, die Christl. Wirtschaftspartei 19, die Agrarier 3 und Parteilose 18 Mandate. In 13 Bezirken kommt es zu Stichwahlen. Pariser Verhandlungen vertagt. Amerikanischer Druck.] Mellon läßt nicht locker. Auf totem punkt angelangt. Statt dessen Rom, 29. Juni. Die italienische Presse hat die Meldungen über den bevorstehenden Besuch Brünings und Curtius in Rom aus der deutschen Presse übernommen und zunächst ohne Kommentar veröffentlicht. Die Abendblätter berichten, wie es zu der Einladung kam. Danach hat der deutsche Botschafter Grandi am Freitag mitgeteilt, daß Brüning und Curtius die Absicht hätten, sich mit Mussolini in Rom zu treffen und angefragt, ob Grandi damit einverstanden sei. Grandi habe dann am Samstag dem deutschen Botschafter die zustimmende Antwort Mussolinis übermittelt, in der der italienische Botschafter in Berlin beauftragt wird, die offizielle Einladung der italienischen Regierung Brüning und Curtius zu übermitteln. Paris, 29. Juni. Holland will den Sonntag niedergebrannten Pavillon auf der Kolonialaustellung durch einen nellen kleineren Pavillon eretzen. Der durch den Brand angerichtete Schaden wird auf etwa eine Million Gulden für die Kunstgegenstände und 800000 Gulden für die Gebäude geschätzt. Das deutsche„Chequers“ im Schloß Hubertusstock. Das Programm des Berliner Besuches der englischen Staatsmänner. Berlin, 29. Juni. Für den Berliner Besuch der englischen Minister ist folgendes Programm vorgesehen: Henderson trifft am Freitag, 17. Juli, vormittags von Paris her in Berlin ein, während MacDonalo im Flugzeug erst kurz nach Mittag erwartet wird. Für den Freitagabend ist ein Essen beim Kanzler, für den Sonntagabend eins in der englischen Botschaft vorgesehen. Dazwischen liegt die eigentliche Aussprache, und zwar wird sie sich im Jagdhaus Hubertusstock abspielen, das etwa 70 Klm. von Berlin am Ferbellinsee liegt. Hubertusstock ist bekanntlich der Wochenendsitz des preußischen Ministerpräsidenten, der auch an dem Besuchssonntag in Hubertusstock anwesend sein und an den Besprechungen teilnehmen wird. In politischen Kreisen wird diese Teilnahme des Ministerpräsidenten Braun begrüßt, zumal die beiden englischen Gäste der Arbeiterpartei angehören. Ein Beschluß wegen des Aufenthalts in Hubertusstock ist übrigens noch nicht gefaßt. Man darf aber annehmen, daß es bei der geschilderten Absicht bleibt. Die französische Einladung.— Noch kein Cermin. Berlin, 29 Juni. Von zuständiger Seite erfahren wir zu der Einladung der französischen Regi rung, daß bisher noch keine Vereinbarung über den Zeitpunkt der Zusammenkunft getroffen worden ist. Die in der ausländischen und inländischen Presse darüber aufgestellten Behauptungen sind freie Kom binationen. Sieg der republikanisch-sozialistischen Koalition in Spanien. Paris, 29. Juni. Der Sieg der republikanischsozialistischen Koalition bei den Wahlen zu den spa nischen Cortes tritt immer deutlicher in Erscheinung Sämtliche Minister der provisorischen Regierung sind, wie„Paris Midi“ meldet, gewählt worden. Außenminister Lerroux wurde in nicht weniger als sieben Wahlbezirken gewählt. Als bedeutungsvoll und evtl. folgenschwer wird der Sieg der Anhänger Macias in Katalonien(Separatisten), der Jaimisten(Carlisten) in Ravarra und der autonomistischen Nationalisten in San Se bastian angesehen. Kriegszustand über Malaga. Madrid, 29. Juni. In Malaga haben die durchgefallenen Kandidaten der äußersten Linken versucht den Generalstreik auszurfen u. Gewalttaten zu verüben. Die Regierung hat daher den Kriegszustand über Malaga verhängt. Die ungarischen Wahlen. Budapest, 29. Juni. Das Endergebnis des ersten Wahltages lautet: Von 174 Mandaten, die zur Ver Neuer holländischer Pavillon auf der Pariser Ausstellung. Paris, 29. Juni. Wie verlautet, hat der amerikanische Schatzsekretär Mellon im Verlaufe des Montagnachmittag der französischen Regierung die dringende Bitte übermittelt, die amerikanischen Vorschläge endgültig anzunehmen. Dem Vernehmen nach gehen diese Vorschläge darauf hinaus, daß Deutschland die ungeteilte Nutznießung auch des ungeschützten Teiles der Revarationen zinslos gesichert werden soll. Der französische Ministerrat trat unter Vorsitz des Staatspräsidenten gegen 18 Uhr zur Besprechung der Lage zusammen, nachdem der Außenminister Briand vorher noch eine kurze Unterredung mit dem deutschen Botschafter von Hoesch gehabt hatte. 1 In der auf spät abends angesetzten Unterredung zwischen Mellon und den französischen Ministern sollte dann die Entscheidung fallen. brachte sie eine Vertagung. Von französischer amtlicher Seite wurde nach Abschluß der Abendsitzung mit den amerikanischen Vertretern folgende Verlautbarung veröffentlicht: Vertretern folgende Verlautbarung „Die amerikanischen und die französischen Unterhändler haben sich heute abend 9,30 Uhr im Ministerpräsidium versammelt und ihre Besprechungen fortgesetzt. Schatzsekretär Mellon wird den Stand der Verhandlungen nach Washington berichten. Eine neue Zusammenkunft ist für Mittwoch vormittag vorgesehen.“ Deutsch-russischer Vertrag verlängert. Berlin, 29. Juni. Der deutsche Botschafter in Moskau, Dr. von Dirksen, und der stellvertretende Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten der Sowjetunion, Krestinski, haben durch Unterzeichnung eines Protokolls den am 24. April 1926 zwischen dem Deutschen Reich und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken geschlossenen Vertrag sowie den dazugehörigen Notenwechsel verlängert. Gleichzeitig ist das zwischen den beiden Regierungen am 25. Januar 1929 geschlossene Schlichtungsabkommen mit der Geltungsdauer des genannten Vertrages in Einklang gebracht worden. In dem unterzeichneten Protokoll wird der Absicht der beiden Regierungen Ausdruck verliehen, durch die Verlängerung des Vertrages die zwischen dem Deutschen Reich und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken bestehenden freundschaftlichen Beziehungen fortzusetzen, die im Interesse beider Länder liegende Zusammenarbeit weiter zu pflegen und zugleich zur Sicherung des allgemeinen Friedens beizutragen. Der Vertrag kann mit einjähriger Kündigungsfrist erstmalig am 30. Juni 1933 gekündigt werden, andernfalls läuft er automatisch weiter. Das Protokoll unterliegt der Ratifikation. Norwegen okkupiert Ostgrönland. Konflikt mit Dänemark. Anrufung des Haager Schiedsgerichts? Oslo, 29. Juni. Das Blatt„Tidens Tegn“ läßt ich von einer norwegischen Jagdexpedition, die augenblicklich in Ostgrönland weilt, mitteilen, daß in den Gebieten des Landes, welche von der Expedition bereist wurden, die norwegische Flagge gehißt worden ist. Das Blatt erinnert daran, daß Norwegen niemals die Souveränität Dänemarks auf Ostgrönland anerkannt, vielmehr stets den Standpunkt vertreten habe, hier sei Niemandland. Der Ministerpräsident erklärt, daß die Regierung von der norwegischen Jagdexpedition darüber keine Benachrichtigung erhalten hätte. Der Leiter der Expedition sei von der Regierung zu einer solchen Handlung weder ermächigt worden, noch hätte die Regierung davon irgend eine Kennntis gehabt. Die norwegische Regierung gab Montagmittag folgendes Kommunique aus: Zwischen der norwegischen und der dänischen Regierung findet gegenwärtig ein Notenaustausch über die ostgrönländische Frage statt. Die Regierung wird gemäß den vom Minister des Auswärtigen im Storting gemachten Darlegungen handeln. Das Blatt„Tidens Tegn“ erklärt das Eingreifen der norwegischen Regierung in den Grönlandsstreit aus der Tatsache, daß kürzlich eine große dänische Expedition nach Ostgrönland, auf das Norwegen Anspruch zu haben glaubt, gesandt wurde und dieser Akt Dänemarks die Aufrollung der Frage der Souveränität erforderlich mache. Wir zweifeln nicht daran, sagt das Blatt, daß der Haager Gerichtshof das Vorgehen unserer Jagdexpedition gutheißt und legalisieren wird.“ Diese äußerst dürftige amtliche Mitteilung und die Unterbrechung der Besprechungen bis Mittwoch abend haben in französischen Kreisen große Bestürzung hervorgerufen. Man macht insbesondere darauf aufmerksam, daß nunmehr der vom Präsidenten Hoover vorgeschlagene Zeitpunkt für das Inkrafttreten seines Vorschlages nicht mehr innegehalten werden kann. Ministerpräsident Laval hat sich geweigert, irgendeine Erklärung abzugeben. Man ist der Ueberzeugung, daß die Verhandlungen nunmehr auf dem toten Punkt angelangt sind, und fragt sich einigermaßen besorgt, welche Haltung Präsident Hoover einnehmen wird. Die 36stündige Pause. die in den Verhandlungen eintritt, scheint darauf hinzudeuten, daß sehr ernste strittige Punkte geregelt werden mussen und daß Mellon dem amerikanischen Staatspräsidenten Zeit lassen muß, um sich mit den führenden Senatoren zu beraten. * Im Gegensatz zu den bisherigen Erklärungen „„ eine Darstelverbreitet Havas am Montagabend eine Dar lung des gegenwärtigen Standes der französischamerikanischen Verhandlungen, die deutlich erkennen lassen, worüber man bis zuletzt verhandelte. Es wird offen zugegeben, daß die amerikanische Regierung die Abänderung verschiedener wesentlicher Punkte der französischen Antwortnote mit großer Entschieden= heit fordert. Dänemark und die norwegische Flaggenhissung Kopenhagen, 29. Juni. Staatsminister Stauning erklärte zu der durch„Tiden=Tegn“ gemeldeten Okkupation Ostgrönlands durch Norwegen gegenüber dem Ritzaubüro, man müsse erst den Standpunkt der norwegischen Regierung in dieser Angelegenheit abwarten, der dann dem Internationalen Gerichtshof im Haag unterbreitet werden würde. Der evangl. Kirchenvertrag unterzeichnet. Austausch der Ratifikationsurkunden. Der amtliche Preußische Berlin, 29. Juni Pressedienst meldet: Im preußischen Staatsministerium sind am 29. Juni die Ratifikationsurkunden zu dem Vertrage Preußen mit den evangelischen Landeskirchen zwischen dem Präses D. Friedr. Winckler und dem preußischen Ministerpräsidenten Dr. Braun aus. getauscht worden. An dem Austauschakt nahmen die preußischen Staatsminister Dr. Hirtsiefer, Dr. Steiger, Dr. Hoepker=Aschoff, Dr. Schreiber, Dr. Schmidt und Grimme sowie die gesetzlichen Vertreter der evangelischen Landeskirche teil. Wie das DVZ.=Büro erfährt, wies Ministerpräsident Dr. Braun bei der Unterzeichnung des evangelischen Kirchenvertrages in einer kurzen Ansprache darauf hin, daß der Vertrag, nachdem er alle gesetzlich zuständigen preußischen Stellen passiert habe, am 27. Juni in der preußischen Gesetzessammlung veröffentlicht worden sei und mit diesem Tage Gesetzeskraft erlangt habe. Alle gesetzgebenden Faktoren hätten hiermit dem Vertrage zugestimmt Der Ministerpräsident dankte namens der Staatsregierung allen, die am Zustandekommen des Kirchenvertrages mitgearbeitet haben und erklärte. dieser Vertrag werde eine neue Aera in der Geschichte der evangelischen Kirche Preußens und in ihrem Verhältnis zum Staate, eröffnen. Es sei gelungen, im Rahmen der Bestimmungen der Reichsverfassung die berechtigten Interessen des Staates und der Kirche, unter gegenseitiger verständnisvoller Würdigung ihrer Aufgaben im Staatsleben zu einem gerechten Ausgleich zu bringen, der zugleich den Geist eines verständnisvollen friedlichen Zusammenwirkens zum beiderseitigen Wohl enthalte. Er schloß mit dem Wunsch, daß die Vertragsausführenden sich stets von diesem Geiste leiten lassen mögen. Nach dem Ministerpräsidenten sprach für die evangelischen Kirchen D. Winckler. Ministerpräsident Laval sei bestrebt, einerseits die Isolierung Frankreichs zu verhindern, andererseits aber auch das„geheiligte Recht“ Frankreichs auf die deutschen Reparationen zu verteidigen, d. h. also, daß die Amerikaner auf der Zurückzahlung der ungeschützten Jahreszahlung in ihrer vollen Höhe an Deutschland, und zwar an Deutschland allein, bestanden und daß über die Frage der Nachzahlung der durch das Hoover=Moratorium gestundeten Young=Annuität durch Deutschland bezw. die interalliierten Schulden an Amerika keinerlei Einigkeit bestand. Die Amerikaner haben vorgeschlagen, daß der geschützte Teil der Jahreszahlungen erst in 37 Jahren, der ungeschützte Teil in 25 Jahren nachgezahlt werden soll. Auch die französische an Deutschland zu gewährende Anleihe, die ja nur eine Rückerstattung des ungeschützten Teiles ist, soll erst in 25 Jahren bezahlt werden. Amerika gegen eine DreiMächte=Konferenz. ag. oon Ucg, eisten Peeften. der uyitserte der inen der rei hke. irchbeot wie letze, ger. ucg, lvez, sini, zuel, eghe, ilson, vere ann 1— lm, chon nan kontille, Izza lm, Aix 0n— km, harlm, inen inen und ppelaten ttsich ran0uS das jetzt schen Di im nicht g. agdeanehene wei die bartz, agdeI. E. chirr= zegen Hierauf wollen die Franzosen jedoch nicht eingehen. Auch über den Zinssatz, der Deutschland gewährten Anleihe bestehen Meinungsverschiedenheiten. Von amtlicher deutscher Seite wird die Nachricht dementiert, daß Laval bei seiner Unterredung mit Hoesch für eine Verschiebung des Besuchs der deutschen Minister eingetreten sei und diese Verschiebung mit der innerpolitischen Lage begründet habe. Die französische Regierung habe vielmehr einen möglichst nahen Termin für den Besuch vorgeschlagen, während hingegen der deutsche Botschafter geltend machte, daß eine Aussprache nur dann Ersola verspreche, wenn sie in einer Atmosphäre der Beruhigung stattfinde und die Minister nicht gezwungen wären, über aktuelle Fragen zu verhandeln. (Lo P: 10. hüssel18: 14 edan, #ge ban pel 10.— Tot.: Vorbauch vier otillon n noch Mesnil gerlames), 9. VerI 7R. U.— Loti. Pferde. Neuyork, 29. Juni. Wie aus Washington berichtet wird, erklärte der stellvertretende Staatssekretär Mills, daß die Vereinigten Staaten gegen eine Drei=Mächte=Konferenz Amerika, Deutschland und Frankreich zur Besprechung der Moratoriumsfrage seien. Amerika lasse sich nicht in eine perartige Konferenz hineinmanövrieren. be hei en Hoffnung auf Abrüflung. Eine Macdonald=Rede im Unterhaus. London, 29. Juni. Bei Beratung des Haushalts für das Weltreich=Verteidigungskomitee im Unterhaus ergriff Mac Donald das Wort zu einer ausführlichen Rede über die englische Abrüstungspolitik. Das Abrüstungsabkommen, das sich, wie er hoffe, aus der Abrüstungskonferenz ergeben werde, werde, so sagte der englische Ministerpräsident, nicht nur eine Erklärung sein. die sich nur mit allgemeinen Grundsätzen beschäftige, sie werde nicht eine Erklärung über die Absichten oder die Methoden sein, sondern sie werde etwas darstellen, das wirklich greisbar sei. Sie werde Normalformen und Tabellen bringen, die die Frage der Abrüstung in das Gebiet der feststellbaren und nachweisbaren Tatsachen rücke, so daß man bei Beendigung der Konferenz nicht nur fromme Wünsche, sondern Tabellen und Maßstäbe, nicht nur Grundsätze, sondern Nor malformulietungen in den Händen habe und etwas besitze, das jede internationale Macht nachzuprüfen in der Lage sei. Jeder Staat könne sich davon überzeugen, daß die Verpflichtungen von andern Nationen tatsächlich erfüllt werden. England habe der Welt ein gutes Beispiel für die Abrüstung gegeben. Es habe loyal erfüllt wozu es sich gemeinsam mit den anderen Nationen für verpflichtet halte. Die Herabsetzung der Rüstungen musse international sein. England sei schon sehr nahe an die Grenze des Möglichen herangegangen. Mac Donald fordere jede an Frieden und Abrüstung interessierte Nation auf, diese Zahlen zu prüfen. Jede Nation habe die Pflicht, sich mit den anderen zu gemeinsamer Arbeit zusammenzufinden, und eine weiterr Abrüstung ourch internationale Abmachungen möglich zu machen. Mac Donald legte dann dai, wie England durch die Annahme der Schiedsgerichtsklausel und anderer Verträge dazu beigetragen habe, das ein Streit zwischen zwei Nationen sofort der Schiedsgerichtsbarkeit unterworfen werde. Das Fluttenabkommen sei ein guter Fortschritt auf dem richtigen Wege gewesen. Er könne ferner behaupten, daß der Besuch von Brüning und Curtius in England und der Gegenbesuch der englischen Minister in Berlin eine beruhigenden Einfluß auf Europa haben werde. Mit aller Ehrlichkeit könneer sagen, daß die Einladung an die deutschen Minister, nach Paris zu kommen, gerade das sei, worum die englischen Minister gebeten hätten. Die Initiative, die Hoover gezeigt habe, sei ein Beweis, daß guter Wille die Welt zu guten Erfolgen führe, und daß die Welt noch nicht so unfruchtbar sei, wie es von den schwatzhaften und oberflächlichen Zynikern behauptet werde. Nach Mac Donald erklärte der Führer der Opposition Baldwin, zusammen mit anderen Signatarmächten der großen Verträge sei England zu einer Herabsetzung der Rüstungen verpflichtet, und daher habe die ganze Nation alles das zu tun, was der Ministerpräsident gesagt habe. Erfreulicherweise habe der Ministerpräsident keinen Zweifel über die Grenzen der einseitigen Abrüstung gelassen bis an die England herangehen könnte. Wenn die Welt abrüsten wolle so müsse auch sie ihren Anteil dazu beitragen, wie es England schon getan habe. Dem Ministerpräsidenten sei die Unterstützung der Konservativen für die von ihm dargelegte Politik gewiß. Im Namen der Liberalen erklärte Sir Herbert Samuel die volle Uebereinstimmung seiner Partei mit den von Mac Douald und Baldwin dargelegten Zielen. Im Hinblick darauf, daß es keine deutsche Flotte mehr gebe, müßle ene sehr große Herabsetzung in der englischen Flottenstärte vorgenommen werden, da die große Gefahr; die sie bannen sollte, verschwunden sei. Hinsichtlich der anderen Waffengatiungen sei es jedoch nicht angängig daß England im Vertrauen auf die anderen Nationen seine Wafsen niederlege. Ein entwaffnetes englisches Weltreich inmitten einer bewaffneten Welt könnte die anderen Nationen so weit in Versuchung führen, daß sie ihr dann nicht mehr widerstehen konnten. Sodann wies Churchill im Unterhaus an Hand von Zahlen nach, daß die bisherigen Abrüstungsbemühungen ein vollständiger Fehlschlag gewesen seien. Bisher habe England allein abgerüstet. Es habe die Stärkegleichheit mit der nächstgrößten Seemacht aufgegeben, seine Lebensmittelzufuhren seien gefährdet, seine Luftrüstungen denen seines Nachbarn weit unterlegen. Die englische Armee sei eigentlich nur eine bessere Polizei, die dabei noch über ein Viertel des Erdballs zu beschützen habe. Alle Rüstungen seien herabgesetzt; nur die Kosten seien hoch geblieben, und gerade dies benutzten die anderen Mächte zu ihrer Verteidigung.„ Die englische Torpedobootsflottille würde bei der Schnelligkeit und gefährlichen Zunahme der französischen Unterseebootsflotte bald nicht mehr den notwendigen Schutz bieten können. Noch niemals seit den Tagen Karl II. sei England so von seinem französischen Nachbarn avyängig gewesen wie heute. Endlich müsse er sagen, daß alle Abrüstungskonferenzen gänzlich zwecklos seien, weil Sowjetrußland ganz ungeheuer rüste. Sowjetrußland führe Kriegsmaterial in ungeheuren Mengen ein und müßte beim Zusammenbrechen des Fünfjahresplanes die Aufmerksamkeit seiner Bevölkerung nach außen lenken. Dies sei der Grund, warum die anderen Mächte stark bewaffnet bleiben müßten und Frankreich als ihren natürlichen Führer und die französische Armee als ihre letzte Garantie ansehen. Belehrungen, die von Amerika kämen, könnten niemals gut ausgenommen werden; denn Amerika habe mehr als alle anderen Nationen aufgerüstet und werde außerdem durch zwei Ozeane geschützt. Er betrachte trotz allem die französische Armee als einen Faktor der Stabilisierung in Europa. Wenn man sie zerschlagen würde, so wisse man nicht, ob nicht an ihre Stelle etwa noch viel Schlechteres treten würde. Ferner würde sich die Gefahr noch ganz wesentlich verschärfen, wenn man eine Annäherung in den Armeestärken Deutschlands und Frankreichs herbeiführen wollte, denn Deutschlands Menschenzahl sei doppelt so groß wie die Frankreichs. Englands Stunde der Schwäche sei eine Stunde der Gefahr für Europa. So war es 1914, und so könnte es wieder werden. Das Unterhaus dürfe die Freiheit der Meere zur Sicherung der englischen Nahrungsmittelzufuhr und die Unabhängigkeit Englands nicht aufgeben und müßte sich von allen Verpflichtungen sernhalten, die seine Seemachtsstellung gefährden könnten. Aulagebäude und das Gebäude Dorotheenstraße 6(also die in der inneren Stadt gelegonen dem allgemeinen Vorlesungsbetrieb dienenden Räume) am Dienstag, 30. Juni, geschlossen bleiben. Im Laufe des Tages findet eine außerordentliche Sitzung des akademischen Senates statt, der zu den Vorfällen in der Universität am 27. und 29. Juni Stellung nehmen wird. Auf Grund der Notverordnung des Reichspräsidenten zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen vom 28. März sind für die nächsten Tage bis einschließlich Samstag dem 4. Juli alle Konvente an der Friedrich Wilhelm=Universität verboten, da nach den Umständen, insbesondere nach den Ausschreitungen vom 27. und 29 Juni zu besorgen ist, daß durch diese Versammlungen die öffentliche icherheit und Ordnung gefährdet werden könnten. Strafanträge im Uralzeffprozeß Dresden, 29. Juni. Nach fast siebenstündigen Ausführungen stellte Staatsanwalt Dr. Stephan die Strafanträge. Der Strafantrag gegen den Angeklagten Uralzeff lautete wegen Betruges und Urkundenfälschung in 16 Einzelfällen unter Zubilligung mildernder Umstände auf eine Gesamttrafe von vier Jahren Gefängnis und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren, sowie Anrechnung der Untersuchungshaft; gegen den Angeklagten Dr. Steinmetz wegen gemeinschaftlich verübten Betruges eine Gefängnisstrafe von sechs Monaten, Anrechnung der Untersuchungshaft, Aufhebung des Haftbefehls und Zubilligung einer BeLetzte Meldung. Noch keine Einigung— technische Schwierigkeiten. Washington, 30. Juni. Sowohl das Weiße Haus als auch das Staatsdepartement stehen in ständiger radiotelephonischer Verbindung mit Schatzsekretär Mellon. Castl, erklärte bei einem Presse=Empsana am Montag. daß bisher eine Einigung nicht erzielt sei. Verschiedene technische Fragen stünden noch zur Aussprache. Castle fügte mit besonderem Nachdruck hinzu, Amerika werde auf keinen Fall seine Zustimmung dazu geben, daß Deutschland die gestundeten Beträge bereits in dem auf das Moratorium falgende Jahr zurückerstatte und so eine doppelte Belastung erfahre. währungsfrist; gegen den Angeklagten Schrade wegen Urkundenfälschung und Beihilfe zum Betrug in 10 Einzelfällen unter Zubilligung mildernder Umstände auf eine Gesamtstrafe von 1½ Jahren Gefängnis, sowie Anrechnung der Untersuchungshaft, gegen den Angeklagten Bedenk wegen gemeinschaftlich verübten Betruges, Urkundenfälschung und Beihilfe zum Betrug unter Zubilligung mildernder Umstände auf eine Gesamtstrafe von zwei Jahren Gefängnis, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zwei Jahren sowie Anrechnung der Untersuchungshaft und gegen den Angeklagten Risczes auf eine Gesamtstrafe von acht Monaten Gefängnis, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt gelten. Die Straftaten Dr. Türks und die Stellung des gegen ihn gerichteten Strafantrages wird am Dienstag den Abschluß des Plaidoyers des Staats anwalts bilden. bei Zell am Salzburg, 29. Juni. Zwischen 5 und 6 Uhr nachmittags wurde Montag das Gebiet von Kaprun in Pinggau bei Zell am See von einer urchtbaren Wolkenbruchkatastrophe heimgesucht. Vom Embachhorn ging eine Schuttlawine nieder, die den Ort Kaprun vernichtete. Sofortige militärische Hilfe wurde angefordert. Die Not ist unbeschreiblich groß. Nähere Einzelheiten der Katastrophe fehlen noch. Stein-Feier Nassau, 29. Juni. Montagvormittag fand auf Schloß Nassau, der Geburtsstätte des Freiherrn vom Stein eine große Gedächtnisfeier auf Einladung des Oberpräsidenten der Provinz HessenNassau, Haas, für Stein statt. Für die preußische Regierung nahm Minister Severing und in Vertretung des Reichsinnenministers Wirth Ministerialdirektor Dr. Menzel an der Veranstaltung teil. Ferner sah man den preußischen Landtagspräsidenten Bartels, den Präsidenten des preußischen Staatsrates Dr. Adenauer, Vertreter der Reichswehr und der Kirchen. Direktoren der Universitäten Frankfurt und Göttingen, den Freiherrn Langwerth von Simmern und die Mitglieder der Familie vom Stein. Oberpräsident Haas unterstrich besonders die Beziehungen Steins zu Nassau, die niemals, selbst nicht als Stein in Westfalen gewirkt habe. abgerissen seien. Besonders erwähnte Haas, daß Stein im Schloßpark Nassau seine Gattin beisetzen und auf der Höhe von Frycht seine Familien gruft errichten ließ. Severing führte u a. aus: Fast scheine es, als ob das Volk nichts mehr übrig habe für Leute, die nicht nur Helden des Tages. eines Monats oder Jahres seien. Unvergänglicher aber sei dennoch das Andenken an Männer. die wie Stein das Verdienst haben, allen Volksschichten das Bewußtsein gebracht zu haben, daß der Wohlstand des Einzelnen mit dem des Staates fest verbunden sei. Wir sehen in Stein den Garanten für die Zukunft. Sodann sprach der Präsident des Städtetages, Dr. Mulert. Der Präsident des Preußischen Oberverwaltungsgerichts, Staatsminister a. D. Dr. Brews, entwarf ein Charakter= und Lebensbild Steins. Er zeigte, wie noch heute das Fundament für den Aufbau unseres Staates seine Ideen bilden. Ministerialdirektor Dr. Menzel wies für Reichsminister Dr. Wirth darauf hin, daß diese Weihestunde zwischen zwei anderen Gedenktagen liege, nämlich dem Tage der Reichsgründung und dem Verfassungstage, deren Feiern in diesem Jahr symbolisch unter dem Namen Stein stehen werden um damit zu sagen, daß wir uns auf unsere stärk sten Kräfte besinnen müssen, wenn wir die Schwierigkeiten überwinden wollen. Das Wort„dennoch“ möge über dem Streben unseres Volkes in der nächsten Zukunft stehen. Mit dem Deutschlandlied schloß die Feier. Am Nachmittag folgte eine Kranzniederlegung am Grabe Steins auf der Höhe von Frycht, wobei der evangelische Landesbischof D. Kortheuer die Ansprache hielt. Studentenkrawall in Berlin. Die Universität geschlossen.] Polizei greift ein. Berlin, 29. Juni. Die Berliner Universität wurde Montagmit ag um 12 Uhr wegen Unruhen von Anhängern radikalspolitischer Parteien, die innerhalb der Universität angezettelt wurden, auf Anordnung des Rektors für den Rest des Tages geschlossen und von einem Polizeikommando geräumt Zu der Vorgeschichte der Unruhen erfahren wir noch folgendes: Am vergangenen Samstag. veranstalteten die kommunistischen Studenten in der Halle einen Stehkonvent, was die Nationalsozialisten veranlaßte, für Montagvormittag als Gegendemonstration ebenfalls einen Konvent anzuberaumen. Die Polizei erhielt von der geplanten Aktion rechtzeitig Kenntnis und zog verstärkte Streifen in der Umgebung der Universität zusammen, um sofort eingreifen zu können. Gegen 11 Uhr bemerkten Kriminalpolizisten einen Trupp Kommunisten, die geschlossen in die Un versität einzogen, worauf der Rektor dem Reviervorsteher die Erlaubnis gab, mit einem Kommando das Universitätsgebäude zu be reten. Das Erscheinen der Polizei löste bei den Studenten große Mißbilligung aus und im Laufe der Erregung, die durch Absingung nationalsozialistischer und kommunistischer Lieder noch gesteigert wurde, wurden mehrere schwarze Bretter heruntergerissen. Als die Auseinandersetzungen zu Tätlichkeiten anszuarten drohten, schsoß der Rektor die Universität und die Polizei räumte nach Eintreffen von Verstärkung das Gebäude. Kurz nach 12 Uhr erschienen der Polizeikommandeur Heimannsberg und Vizepolizeipräsident Dr. Weiß in der Universität, um sich mit dem Rek'or über die weiteren Maßnahmen schlüssig zu werden. Vor der Universität und am Opernplatz bilden sich dauernd erregte Studentengruppen, die Polizei sorgte jedoch für Aufrechterhaltung der Ordnung. Der Rektor der Friedrich=Wilhelm=Universität teilt mit, daß das Universitätsgebäude, das Dier Kinder ermordet. Pollanten bei Berching(Oberpfalz), 29. Juni. Die vier Kinder des verwitweten Landwirts und Maurers Michael Stiegler wurden Montagfrüh ermordet aufgefunden. Die Kinder, von denen das älteste 16, das jüngste 8 Jahre alt war, waren mit einer Axt erschlagen. Als mutmaßlicher Täter kommt der eigene Vater in Frage, der seit den frühen Morgenstunden flüchtig ist. Folgenschwerer Brunneneinsturz. Calbe a. d. Milde, 29 Juni In dem Dorse Altmersleben ereignete sich am Samstag ein schweres Unglück. Zwei Brunnenbauer, die mit Arbeiten an dem Gemeindebrunnen beschäftigt waren, wur den durch plötzlich herabstürzende Sandmassen in einer Tiefe von neun Metern verschüttet. Während es dem einen gelang. sich wenigstens bis zum Kopfe feri zu machen, wurde der andere völlig begraben. Rettungsversuche, die drei Einwohner des Dorses unternahmen, mißglückten; auch die Helfer wurden verschüttet und konnten nur unter ungeheuren schwierigkeiten wieder befreit werden. Schließlich wurden die Feuerwehren und technischen Nothilfen aus Stenoal u Gardelegen zu den Bergungsarbeiten herbeigerufen. und den vereinten Kräften gelang es nach 14stündiger Arbeit wenigstens den einen der verschüttelen Brunnenbauer noch lebend zu bergen. Er wurde ins Krankerhaus nach Stendal übergeführt. Der andere Verschüttete konnte noch nich: geborgen werden. Post und Gatty nach klome gestartet. Chaberowft, 29. Juni Die beiden amerikanischen Flieger Post und Gatty sind heute zur Fortsetzung ihres Fluges um die Weli nach Nome gestartet. Die dänischen Gzeanflieger in Berlin. Berlin, 29. Juni. Die dänischen Ozeauflieger Höfrtis und Hillig sind, von Kopenhagen kommend, Montag nachmittag um 330 Uhr im Tempelhofer Flughafen, der reichen Flaggenschmuck angelegt hatte, mit ihrem einmotorigen Flugzeug„Bellanca“ gelandet Die beiden Flieger werden voraussichtlich Dienstag nach Steinbrücken bei Gera weiterfliegen, wo Hillig der Deutsch=Amerikaner ist, seinen dort lebenden Bruder besuchen will. Nach wenigen Tagen beabsichtigen beide Flieger mit einem Dampfer nach Amerika zurückzukehren. Nordlandfahrt des„Graf Seppelin". Friedichshafen, 29. Juni. Das Luftschiff„Graf Zeppelin“ tritt Dienstag früh eine für mehrere Tage berechnete Nordlandfahrt an, die das Luftschiff nach Norwegen etwa bis Bergen und von dort nach Island führen wird. In Reykjavik wird das Luftschiff Post abgeben und aufnehmen. Der Start ist auf Dienstag früh 530 Uhr festgelegt worden. Das Luftschiff wird von Dr. Eckener geführt werden. Ueber 100 Codesopfer der hitzewelle in Kmerika. Nenyork, 29. Juni. Die Zahl der Todesopfer als Folge einer lähmenden Hitzewelle in den Vereinigten Staaten schwankt zwischen 140 und 200. Durchschnittlich zeigt das Thermometer 38 bis 40 Grad Celsius im Schatten, was zur Folge hat, daß Millionen von Menschen jede mögliche Badegelegenheit aufsuchen. Schweres Rutounglück.— 12 Verletzte. Stuttgart, 29. Juni. Sonntagabend gegen 8 Uhr ereignete sich in der Nähe von Waldenbuch ein schweres Autounglück. Ein vollbesetztes Postauto aus Urach, das vom Zepyelinbesuch in Böblingen heimwärts fuhr, wollte in einer Kurve kurz vor Waldenbuch ein gleichsalls aus Böblingen kommendes, mit 19 Personen besetztes Lastauto aus Grasenberg überholen. Es streifte dabei das Lastauto am linken Vorderrad so stark, daß dem Lastautoführer die Steuerung aus der Hand gerissen wurde und der Wagen die an jener Stelle etwa sieben Meter hohe Böschung hinabstürzte, wobei sich das Lastauto einige Male überschlug. Von den Insassen wurden 12 verletzt, darunter drei bis vier schwer. Den Verletzten leistete der Waldenbucher Ortsarzt die erste Hilfe. Die Schwerverletzten wurden in die Tübinger Universitätsklinik gebracht. Aufruhr in Südperu. Neuyork, 29. Juni. Wie aus Cuzoo in Südpern gemeldet wird, ist dort eine Revolte ausgebrochen. Zwei Infanterie=Regimenter meuterten als Protest gegen die Rückkehr des verbannten ehemaligen Prä sidenten Cerro. Die Garnison befindet sich in den Händen der Rebellen. Die Regierung von Lima entsandte bereits Truppen zur Unterdrückung des Aufstandes. Der übrige Teil des Landes ist ruhig. Volksentscheid Landtagsauflösung in Braunschweig. Braunschweig, 29. Juni. Der amtlichen Fest stellung zufolge bat oie Vorabstimmung zu dem kommunistischen Volksbegehren auf Auslösung des braunschweigischen Landtages mit dem erforderlichen Zehntel aller Stimmberechtigten die Rechtsgültigkeit des Volksbegehrens ergeben. Bei 352724 Wahlberchtigten wurden abgegeben 36079 Jastimmen, gleich 10,2 Prozent. Da nicht anzunehmen ist, daß der erst im September vergangenen Jahres gewählte Landtag seine Auflösung selbst beschließt, hat nunmehr Volksentscheid statt zufinden. Ein Erfolg des Volksentscheids, zu dem die Mehrheit der Stimmberechtigten= forderlich wäre, ist nicht wahrscheinlich. er Keue Cheouih In Hoheneichen(Hessen) stürzte ein Lastkraftwagen mit Anhänger der mit sieben Tonnen Fellen beladen war, über das Geländer einer Brücke in die Sontra, Lastkraftwagen und Anhänger wur den vollständig zertrümmert. Der Wagenführer und der Beifahrer trugen lebensgefährliche Ver letzungen davon. In ihrer Wohnung in Berlin=Wannsee wurde am Sonntag die 46 Jahre alte Gattin des vor kurzem verstorbenen Filmregisseurs Lupu Pick. Albertine Pick mit Veronal vergiftet, tot aufgefunden. Aus einem Abschiedsbrief geht hervor, daß sie ihrem Leben ein Ende bereitete, weil sie ohne ihren Mann nicht weiterleben wollte. sen Ueberfliegung deutschen Gebiets durch einen polnischen Flieger bei Johannisburg wird die deutsche Gesandtschaft erneut Vorstellungen bei dem polnischen Auswärtigen Amt erheben. Wie„Intransigeant aus St. Nazaire meldet, wurde mit einer Hamburger Buasierfirma ein Ab kommen zur Hebung des französischen Dampfers „St. Philibert“ getroffen. Die Bergungsarbeiten sollen Ende der Woche beginnen. Der deutsche Gesandte in Prag hat wegen der Ueberfliegung deutschen Gebietes durch tschechoslowakische Militärflieger beim Prager Außenamt Vorstellungen erhoben. * Ein Patrouillenboot der Sowjetunion feuerte vor der Küste von Kantschatka auf ein japanisches Fischerfahrzeug, das aber fliehen konnte. London, 29. Juni. Beim Besteigen eines Motorbootes an der Insel Grain stürzte plötzlich die Anlegebrücke ein, wobei 50 Personen ins Wasser fielen. Es entstand eine unglaubliche Panik. rere Personen, die sich bereits auf dem Motorboot befanden, sprangen ins Wasser. In wenigen Minuten gelang es. sämtliche Personen zu retten. Einige von ihnen mußten jedoch wegen Erschöpfung ins Krankenhaus gebracht werden. Die Bergbauangestellten zum Grubensicherheitsproblem. Kundgebung des Reichsverbandes Deutscher Bergbauangestellter. Köln Der Reichiverband Deutscher Bergbauangestellter, der anlalich der in Köln stattfindenden Fachausstellung„Grubensicherheit“, am Samstag und Sonntag ein Grubensicherheitstagung veranstaltete, hielt im Rahmen dieser Tagung am Sonntagnachmittag in Kongreßsaal des Messegeländes eine Kundgebung zur Grubensicherheit ab. Aus allen Teilen des Reiches waren Verbandsmitglieder herbeigeeilt und die Anwesenheit einer großen Anzahl Ehrengäste war der Beweis für das rege Interesse, das man dieser Kundgebung zollte. Der Hauptgeschäftsführer des Reichsverbandes Dr. Herwegen hielt die Eröffnungsrede. Mit herzlichen Worten hieß er die Tagungsteilnehmer willkommen und begrüßte besonders die Ehrengäste. Hinweisend auf die großen Grubenunglücke der jüngsten Zeit, die das Problem der Grubensicherheit wieder in den Vordergrund des Interesses gerückt hätten, betonte der Redner, daß an der Grubensicherheit die Bergbauunternehmer, die Bergarbeiter, die Bergbauangestellten und die Bergbehörden beteiligt seien. Keine dieser Gruppen dürfe sich der verantwortlichen Mitarbeit an allen Fragen der Grubensicherheit entziehen. Nur die engste, freimütigste, angestrengteste Gemeinschaftsarbeit werde dieser Aufgabe gerecht werden, sei geeignet, die Gefahrenquellen zu erkennen, die Sicherheit zu steigern. Gerade die Bergbauangestellten legten auf diese Gemeinschaftsarbeit, das Hand=in=Hand=Arbeiten, den größten Wert, denn der beste Wille, die großen Anstrengungen der einzelnen Gruppen würden zu schande gemacht, wenn die anderen diese Anstrengungen nicht sogar durchkreuzen würden. Die Grubensicherheit könne nur ein Ergebnis kollektiver Arbeit sein. Grubensicherheit sei nicht nur eine Frage von Leben und Gesundheit und der Arbeitsstellung der Angestellten, sie sei darüber hinaus eine Frage der deutschen Volkswirtschaft. Gerade die gewerkschaftlichen Bemühungen zur kollektiven Mitarbeit der Angestelltenschaft an der Grubensicherheit seien ein Beweis für die Bedeutung der Gewerkschaftsarbeit nicht nur für Gruppen oder Stände, sondern auch für Wirtschaft und Staat. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Vortrag über„Technik und Grubensicherheit“. In eingehender Weise wußte der Redner das Thema in den Grundzügen zu behandeln. Gerade der Technik komme bei der heutigen Ausstellung aller Rettungsmöglichkeiten im Grubenbetriebe größte Bedeutung zu. Immer wieder betonte er. daß man gerade bei den Unfallursachen zu klarer und unumstrittener Erkenntnis gelangen müsse, um auf diese Grundsätze hin technische Probleme lösen zu können. Anschließend an die mit starkem Beifall aufgenommenen Ausführungen nahm nochmals Dr. Herweg das Wort, um den Versammelten die wichtigsten Ergebnisse der am Samstag stattgesundenen Arbeitstagung zu vermitteln. Als Hauptforderung stellte der Redner u. a. den verstärkten Kündigungsschutz der Bergbauangestellten auf, damit die Angestellten ihren Sicherheitsaufgaben ohne Angst um ihre wirtschaftliche Stellung gerecht werden. Auch bezüglich der Knappschaftsversicherung erhob der Redner verschiedene Forderungen. Entschließung des alten Bergarbeiterverbandes zur Lage im Köln Der Gesamtvorstand des freigewerkschaftlichen Bergarbeiterverbandes, der am Sonntag hier tagte, nahm nach eingehender Aussprache über die Lage der Bergarbeiter eine Entschließung an, die u. a. wie folgt lautet: Seit Januar vorigen Jahres sind allein im Ruhrbergbau über 126000 Bergarbeiter entlassen worden. Infolgedessen betrug die Zahl der arbeitsuchenden Bergarbeiter Ende Mai d. J. im Ruhrkohlengebiet rd. 90.000, das sind 34,7 v. H. der Beschäftigten. Wie wenig die Lohnabbauaktion geeignet war, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, geht daraus hervor, daß trotz einer 6prozentigen Lohnkürzung im Januar inzwischen weitere 33000 Bergarbeiter entlassen worden sind. In den übrigen Bergbaugebieten sind die Verhältnisse ebenso ungünstig. Die Verbandsvertreter bringen deshalb nochmals zum Ausdruck, daß nur eine radikale Verkürzung der Arbeitszeit die dringend notwendige Milderung der bergmännischen Arbeitslosennot bringen kann. Nachdem einwandfrei feststeht, daß die Finanzkrise der knappschaftlichen Pensionsversicherung in der Hauptsache auf den Beschäftigungsrückgang im Bergbau zurückzuführen ist und die Bergarbeiterverbände die Regierung wiederholt ersucht haben, durch ausreichende Zuschüsse bezw. eine Produktionsumlage den knappschaftlichen Fehlbetrag zu decken, müssen die Bergarbeiter die in der Notverordnung vom 5. Juni vorgesehenen Hilfsmaßnahmen als völlig unzureichend bezeichnen. Die Bestimmung, wonach die vorgesehenen Reichszuschüsse in Höhe von 70 Millionen nur dann gewährt werden, wenn der übrige Fehlbetrag durch Leistungsabbau und nicht auch durch Senkung der Verwaltungskosten eingespart werden soll, bedeutet eine völlig ungerechte Belastung der Bergarbeiter und eine höchst unsoziale Schmälerung ihrer mühsam erworbenen Rentenrechte. Im Zusammenhang mit den übrigen Bestimmungen der Notverordnung, die eine einseitige Belastung der Arbeiterschaft bedeuten, erwarten deshalb die Bergarbeitervertreter eine baldige Aenderung der Notverordnung, die den Grundsätzen sozialer Gerechtigkeit entspricht. Der Verband begrüßt den Abschluß des Genfer Uebereinkommens zur Festsetzung der Dauer der Arbeitszeit in Kohlenbergwerken als einen ersten Schritt zu einem friedlichen Zusammenarbeiten der europäischen Kohlenländer. Von der Reichsregierung wird erwartet, daß sie nunmehr unverzüglich die Ratifikation dieses Uebereinkommens beteeiht. von dessen prakischer Wirksamkeit ein, sozialer und wirtschaftlicher Aufstieg des Kohlenbergbaues erwartet werden darf. Die Jubiläums-Tour de France. 5000 Klm. in 23 Tages-Etappen. Die bedeutendste straßenradsportliche Prüfung beginnt am heutigen Dienstag. Die deutsche Uationalmannschaft wird von P#eilung Berliner Börse. Berlin, 29. Juni. Die Börse war trotz der festen Neuyorker Börse schwach. Fast auf der ganzen Linie ergaben sich Kursrückgänge von 2 bis 5 Prozent. In verschiedenen Wetten lag stärkeres Angebot angeblich für holländische Rechnung vor. Speziell Kaliwerte waren angeboten und 3 bis 7 Punkte niedtiger. In Börsenkreisen erwartet man einen ungünstigen Absatzbericht, außerdem verstimmt die Stillegung des Werkes Aschersleben der Kaliwerke Aschersleben. Ebenso verweist man auf Betriebseinschränkungen bei der Demag und neue Massenentlassungen in Ostoberschlesien, die den Blick wieder auf die ungünstige Wirtschaftslage lenken Die politischen Momente traten heute in den Hintergrund, da sich bezüglich der französisch=amerikanischen Verhandlungen keine neuen Gesichtspunkte ergeben haben. Von verstimmendem E.nfluß war die Tatsache, daß Reichsbankanteile mit—— Zeichen erschienen und 4¼ niedriger einsetzten. Auch Nordd. Lloyd waren mit 50¾, nach 53⅞ empfindlich gedrückt. Ferner erschienen Karstadt und Deutsche Lingleum mit—— Zeichen. Die Aktien verloren 2¾ bezw. 4¼. Schubert und Salzer verloren 6½. Bauwerte bis zu 3, Textilwerte in gleichem Rahmen. Elektrowerte 2 bis 5 und Montanwerte 1 bis 3, dagegen gewannen Ilse anfangs 2½. Svenska ermäßigten sich um 4 Mark. Reichsbahnvorzugs#aktien verloren ¾ Proz., Ötavi waren behauptet. Man verweist auf die erneute Heraussetzung des Kupferpreises Neu= und Altbesitz waren angeboten. Der Dollar war vorbörslich mit 4.21 35—40, das Pfund mit 20,49¼ zu hören. Von Usaneen nannte man Pfunde=Kabel 4 86.40, Tagesgeld erforderte 8 bis 9 Nach den ersten Kursen schwächte sich die Tendenz weiter ab Der Privatdiskont betrug unverändert 7 Prozent. Die Börse schloß algeschwächt und fast überwiegend zu den niedrigsten Tageskursen Speziell in Farben kam wieder Ware heraus. Die anhaltenden Abforderungen am Devisenmarkt verschwinden. Nachbörslich hörte man wenig veranderte Kuse Farben 135½. Lloyd 51½, Hapag 50 Reichsbank 138¼, Aku 81¼, Bemberg 90, Salzdetfurth 204, Schubert u. Salzer 138, Bergmann 70 ¾. AEG. 94¾, Siemens 158¼, Schuckert 127½, Ver. Stahl 46, Polyphon 117¼, Deutsche Linoleum 65, Neubesitz 5½, Altbesitz 54½ Prozent. Von den Märkten. Duisburg, 29. Juni. Getreidebörse. Inländ. Roggen 24,50—25,25, Ostseehafer 19,25—21,50, ausländ. Weizen 35,50—37,50, ausl. Roggen 27.50—29, ausl. Hafer 90.75—22, aus Gerste 20—20,75, Plata=Mais 18,50—19, Cinquantino=Mis 19,50—20, Weizenmehl(Grundpreis) 38.75, Roggenmehl 70% westdeutsches 81—31,50, dito, ostdeutsches 29—9950. Tenden;: Getreide etwas fester, Mehl unsicher. Duisburg, 9 Juni. Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 4 Ochsen, 35 Bulen, 62 Kühe, 6 Färsen, 92 Kälber, 2 Schafe, 1064 Schweine Preise für 50 Kg. Lebendgewicht in Rm. Frankreich ist hoher Javorit.— Chierbach angeführt. Am heutigen Dienstag beginnt die Tour de France mit der ersten Etappe. Wer wird das gewaltige Rennen gewinnen? Eins steht fest: nur die Mannschaft, die tatsächlich als Mannschaft zusammenhält, und nur derjenige. der Berge zu fahren versteht. In der Mannschaft muß eine für alle und alle für einen fahren. Hier müssen Mühen, Strapazen, Freuden und Reparaturen, ja selbst das Wasser, an dem es so oft fehlt, geteilt werden. Bei Reifenvannen, beim Wechseln der Uebersetzung muß einer dem andern helfen, kurzum die 8 Leute. die die Mannschaft bilden, müssen auf Gedeih und Verderben 25 Tage durchhalten. Die ersten 8 Etappen sind unwichtig, sind nur die Vorbereitung auf die eigentliche Prüfung. Erst wenn die Etappe von Pau nach Luchon, 227 Kilometer lang, bewältigt ist, wenn die Fahrer den 1800 Meter hohen Aubeisne überstiegen und die anderen Täler und Höhen der Pyrenäen kennen gelernt haben, erst dann wissen sie, was die Tour de France ist. Viele Leute von Format sind schon an dieser und der nachfolgenden Etappe Louchon=Perpignan gescheitert. Beurteilt man die Chancen der einzelnen Mannschaften und der Einzelfahrer, so muß man also in erster Linie die Voraussetzung des Zusammenhaltens und des Bergfahren=Könnens als Maßstab anlegen. In der deutschen Mannschaft fehlt diesmal unsere beste Kraft, der Wiesbadener Schön. Ihm am nächsten in der Leistung kommt Thierbach. Der Dresdener wurde in der 24. Tour Dreizehnter. und dieser Platz spricht so für sein Können, daß man ihn auch zum Kapitän gewählt hat. Der Sieg von Metz in der Deutschland=Rundfahrt wiegt weniger als der 13. Platz in einer Frankreich=Rundfahrt, trotzdem traut man dem zähen Dortmunder einen guten Platz unter den Deutschen zu. Groß veranlagt als Bergsteiger ist der Schweinfurter Gever. dem man also Vertrauen schenken kann. Gleich groß sind die Aussichten von Buse und Stöpel, wenn sie durchhalten. Sieronski und Altenburger haben sich fleißig an belgischen Straßenrennen beteiligt und dadurch für die Tour de France qualifiziert. Alles in allem genommen können wir der deutschen Mannschaft wohl einen dritten Platz hinter Frankreich und Besgien zutrauen. Als Sieger erwarten wir Frankreich, das seine stärksten„Hähne“ einsetzt: den beidot wie unbedingt zuverlässigen, Vorjahrssieger Leducg, den vorzüglichen südafrikanischen Touristen Benoit=Faure, den spurtgewaltigen Pelissier, dem nur die Berge schwer fallen dürften. In Belgiens Mannschaft stehen Dewaele. der Sieger von 1929, und der starke Fahrer Demuy sere. Italien schickt nur eine VerlegenheitsMannschaft. Dann gibt es noch die kombinierte Mannschaft, in der neben Schweizern u. a. der Australier Oppermann steht, dessen Können auf der Straße sehr beachtenswert ist, dazu der Spanier Cepeda. In der Klasse der Touristen finden wir drei Deutsche: Olböter, Ussat und Nitzschke. Ihr Können reicht nicht aus, um sich hier durchzusetzen sie müssen in erster Linie lernen. Zu achten sind hier Laloup, Pancera, der Oesterreicher Max Bulla. Die Liste der Nationalmannschaften sieht D utschland: Thierbach, Siegel, Metze, Geyer, Stoepel, Buse, Sieronski, Altenburger. Frankreich: A. Magne, B. Faure, Leducg, Maréchal, Ch. Pelissier, Mauclair, Le Calvez, Péglion. Italien: Giacobbe, di Paco, Battesini, Camusso, Gestri, Gremo, Orrecchia, Pesenti. Belgien: Haemerlinck, Rebry, Bonduel, Demuysére, Vervaee, Schepers, v. Rysselberghe, Dewaele. Australien: Oppermann, Lamb, Nicholson, Thomas. Spanien: Cezeda. Schweiz: Gillard, Pipoz, Antenen, Büchi. Im einzelnen nimmt die lange und schwere Fahrt folgenden Gang: 30. 6. Paris—Caen 206 km. 1. 7. Caen—Dianu 214 km, 2. 7. Dinan—Brest 206 km, 3. 7. Brest— Vaunes 208 km, 4. 7. Vannes—Les Sables 204 km, 5. 7. Bayonne—Pau 100 km. 8. 7. Pau—Luchon 227 km, 9. 7. Ruhetag, 10.7. Luchon—Perpignan 323 km. 11. 7. Ruhelag, 12. 7. Perpignan—Montpellier 168 km, 13. 7. Montpellier—Marseille, 14. 7. Marseille— Cannes, 15. 7. Cannes—Nizza 133 km, 16. 7. Ruhetag. 17. 7. Nizza—Gap 233 km, 18. 7. Gab—Grenoble 99 km, 19. 7. Grenoble—Aix 230 km, 20. 7. Aix—Evian 202 km, 21. 7. Evian— Belfort 281 km. 22. 7. Belfort—Colmar 202 km, 23. 7. Colmar—Metz 192 km. 24. 7. Metz—Charleville 159 km. 25. 7. Charleville—Malo 270 km, 26. 7. Malo—Paris 304 km. Abgeb’asen Rinder: a) Ochsen:—. b) Bullen: a) 40—42, c) Kühe: a, 40—42, b) 35—38, c) 25—32, Färsen, Fresser, Kälber und Schafe—; Schweine: a)—. b) 43—44, c) 48—50 d) 46—48, e) 40—45, f)—. g) 40. Tendenz: Großvieh langsam, Schweine schleppend mit Ueberstand. Essen, 29. Juni. Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 15 Ochsen, 107 Bullen, 132 Kühe, 102 Färsen, 15 Fresser, 667 Kälber, 15 Schafe, 3098 Schweine. Preise für 50 Kg Lebendgewicht in Rm. Rinder: a) Ochsen: al) 47 bis 50, a2) bis d)—. b) Bullen: a) 39—42, b) 35—37, c) 33 bis 35, c) Kühe: a) 40—43, b) 36—39, c) 32—35, d) 27—30; d) Färsen: a) 44—46. b) 40—43; Kälber: a) 70—80, b) 52—58, c) 42—50, d) 30 40; Schafe: a1) 48—50, a2) bis d)—: Schweine: a)—. b und c) je 48—50, d) 46—49. e) 44—46, 1)—, g) 38—14. Tendenz: mittel. Bochum, 29. Juni. Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 1 Ochse, 28. Bullen, 24 Kühe, 1 Färse, 156 Kälber, 2 Schafe, 906 Schweine. Preise für 50 Kg. Lebendgewicht in Rm. Rinder: a) Ochsen:—. 5) Bullen: a) 38—41. b) 32—36. c) Kühe: a) 37—41, b) 37—41, c) 30—o. Kälber: a) —. b) 52—55 Schweine: a)—. b) 48—50, c) 50—52, d) 50—52, e) 44—47, 1)—. g) 42—o. Tendenz: Großvieh langsam, Kälber schlecht, Schweine mittel. Dortmund, 29 Juni. Schlachtviehmarkt. Auftrieb 691 Stück Großvieh, 585 Kälber, 2 Schafe, 2882 Schweine Preise für 50 Kg Lebendgewicht in Rm. Rinder: a) Ochsen: al) 48—51, a2) bis b1) 45—47, c) 40— 43, 5) Bullen: a) 41—43, b) 38—40, c) 35—37, c) Kühe: a) 41—43, b) 38—40, c) 34—37, d) 29—33; d) Färsen: a) 46—48, b) 43 bis 45, c) 40—42: Kälber: a)—. b) 54—56, c) 48—52, Schweine: a) 47—49, b) 49—51, c) 49—51. d) 47—49. e) 44—46, f)—. g) 40—45. Tendenz: Großvieh langsam, Kälber schlecht, Schweine mittel. Köln, 29. Juni. Schlachlviehmarkt. Auftrieb: 275 Ochsen, 227 Bullen, 693 Kühe, 78 Färsen, 22 Fresser, 1677 Kälber, 7 Schafe, 5158 Schweine. Preise für 50 Kg. Lebendgewicht in Rm. Rinder: a) Ochsen: al) 44—49, a2) 40—44, b1) 41—45, 62) 35—39, b) Bullen: a) 38—42, b) 34 37. c) Kühe: a) 38—42, b) 33—37, c) 28—32, d) 22—27; d) Färsen: a) 43—47, b) 37—42, e) Fresser: 32—40; Kälber: a) 65—80, b) 52—56, c) 48—50, d) 35—45; Schweine: a) 45—50. b) 46—50, c) 47—52, d) 44—50, e) 37—46, f)—. g) 40—45— Tendenz: Großvieh beste Tiere auch noch höher bezahlt, sehr langsam. Bullen schwer verkäuflich. Kälber sehr langsam. Schweine ruhig. Berlin, 29. Juni. Produktennotierungen. Es notierten: märk Weizen Rm. 272—274, märk. Roggen 230—250, Futter= und Industriegerste 182—198, märk. Hafer 167 bis 171(für 1000 Kg.); Weizenmehl 32—37.25. Roggenmehl (70prozentiges) 28.75—31, Weizenkleie 13—13.25, Roggenbleie 11.75—12, Viktoria=Erbsen 20—31, Futtererbsen 19 bis 21, Peluschken 26—30, Ackerbohnen 19—21, Wicken 24 bis 26. Lupinen blaue 16—17.50, dito gelbe 22—27, Rapskuchen 9.30—9 80, Leinkuchen 13.10—13.30, Trockenschnitzel 7.60 bis 7.70, Soya=Extraktionsschrot 12.40—13.30(für 100 Kg.). wurde der Frauenwettkampf West: Holland. Auch der Männer-Repräsentativkampf fraglich Der für kommenden Sonntag nach Elberfeld angesetzte Leichtathletik=Länderkampf der Frauen von Westdeutschland und Holland ist vom Westdeutschen Spielverband abgesetzt worden. Mit den Holländern war diesmal eine Einigung nicht zu erzielen, die hauptsächlich wegen finanzieller Schwierigkeiten scheiterte. Erstmalig wurde der Kampf im Jahre 1928 ausgetragen, 1929 in Holland wiederholt, während er im letzten Jahre ausfiel. Die Holländer wünschten eine Rückkehr ihrer Expedition noch am Sonntagabend, aber diesen Vorschlag konnten die Westdeutschen nicht annehmen da der Kampf in diesem Falle bereits am Vormittea stattfirden müßte. Außerdem wären dann durch die Benutzung eines FD.=Zuges sehr hohe Kosten entstanden. die der WSV. natürlich nicht auf sich nehmen konnte. Es blieb also den Westdeutschen keine andere Lösung. als den Länderkampf abzusagen. Auch der Länderkampf der Männer zwischen Westdeutschland und Holland am 23. August in Münster wird wahrscheinlich auf dieselben Schwierigkeiten stoßen und es ist möglich, daß dieser traditionelle Kampf ebenfalls abgesagt wird. runden=Teilnehmer ist der einzige noch im Rennen befindliche Franzose Jean Borotra, der seinen japanischen Gegner J. Sato stets sicher hatte und mit 6:2, 6:3, 4:6, 6:4 sicher gewann. Außerdem wurden die noch rückständigen Doppelspiele gefördert. Im Gemischten Doppel traten auch die Deutschen Cilly Außem und Gottfried von Cramm in Aktion; sie mußten sich aber nach schönem Spiel durch die englisch=französische Kombination Miß Lycett=Boussous mit 6:8, 4:6 geschlagen bekennen. Damit ist das letzte deutsche Doppelpoor ausgeschieden, so daß jetzt deutscherseits nur noch die beiden Westdeutschen Hilde Krahwinkel und Cilly Außem im Wettbewerb sind. Damen=Einzelspiele fanden am Montag nicht statt. Dr. Diem in Sücamerika. Der Ceneralsekretär des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen Dr. Diem hat eine ehrenvolle Einladung nach Südamerika erhalten, wonach er an der Universität Pasadena zwei Vorlesungen halten soll. Dr. Diem wird dieser Einladung noch vor den 1o. Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles Folge leisten. Mit und ohne Erfolg. Im Rahmen der Gaumeisterschaften von Magdeburg in Schönebeck absolvierte die für den Länderkampf gegen Frankreich vorgesehene deutsche Wasserballmannschaft zwei Probespiele. Die erste Begegnung sah die Mannschaft E. Rademacher. Cordes=Schwartz, Benecke. Schulz=Amann Schirrmeister gegen Magdeburg mit 5:0 und 3:1 siegreich. Eine Umstellung bewährte sich nicht E. Rademacher Cordes=Amann, Benecke Schulz=Schirr= meister=Schwartz blieb mit 1:1 und 2:1 gegen Magdeburg weniger erfolgreich. „Cilly“ und die letzten deutschen hoffnungen in Wimbledon. Außem-von Cramm im Doppel ausgeschieden London, 29. Juni.(Eig. Drahtbericht.) Die internationalen englischen Tennis=Meisterschaften wurden am Montag nach eintägiger Unterbrechung fortgesetzt. Das Hauptinteresse wandte sich den Viertel=Finals der Herren zu wo es nur einem Engländer, nämlich Perry, gelang, sich durchzusetzen. Englands Hoffnung, Austin, scheiterte ebenso wie sein Landsmann Hughes,„Bunny“ Austin lieferte gegen Shields überaus hartnäckigen Widerstand, konnte aber schließlich die Niederl#ge von 6:3. 2:6, 5:7, 7:5. 6:1 nicht abwenden. Smoot11SA. gab gegen Hughes=England, nur den ersten Satz ab, um sich dann sicher 4:6, 6:4, 6:3, 6:1 zu behaupten. Der Engländer Perry lieferte gegen van Ryn=Amerika ein zweckmäßiges Spiel, um nach drei hart umstrittenen Sätzen mit 6:4 8:6 erfolgreich zu bleiben. Der vierte Vorschl Dferde-Spon. Rennen zu horst-Emscher. 1. R.: Cbampagner(Rastenberger), 2. Meerkönig, 3. Pilot. Tot.: 23; 13: 20: 10.— 2. R.: 1. Mentha(Loßmann), 2. Feldkopf, 3. Ma Chere. Tot.: 34: 12: 11:13: 10. — 3. R. l. Peter Sonnenschein(Kleine), 2. Schusseltreiben, 3. Apis. Tot.: 25: 15. 15: 13: 10.— 4. R.: 1. Nemrod(Regier), 2. Selim, 3. Raindrop Tot.: 77: 18; 14 18: 10.— 5. R.: 1. Orion(Rastenberger), 2. Szegedan, 3. Piniole. Tot.: 24, 14: 18: 21: 10— 6 R.: 1. Mispel Hänel), 2. Negro,=3. Panzer. Tot: 77: 18: 14: 18: 10.— 7 R.: 1. Stahleck(Broda), 2. Buntschuh, 3. Maikater. Tot.; 23: 24: 76: 10. Rennen zu Ruteuil. 1. Rennen: 1. Pomerol(Gardiner), 2 Kodak, 3. Vorbalette Tot.: Sieg 20, Plaz 12. 14:10, Ferner liefen noch vier Pferde.— 2. Rennen: I. Nattier(Riolfo), 2. Cotillon, 3. Aitier. Tot.: Sieg 15. Platz 12, 19:10. Ferner liefen noch drei Pferde.— 3. Rennen: 1. Sarzean(Dufforez), 2. Meenil Cher, 3. Solre le Chateau. Tot.: Sieg 19. Platz 14, 23:10. Ferner lief noch ein Pferd.—4. Rennen: 1 Relusko 3(Cames), 2. Le Vaillant. 3. Monro. Tot.: Sieg 23. Platz 15. 44:10. Ferner liefen noch zwei Pferde.— 5. Rennen: 1. Dimitri(R. Perrin), 2 Theatin. 3. Amenemhat. Tot: Sieg 45·10.— 6. Rennen: I. Tartempion(Hamel), 8. Piffero, 3. Loti. Tot.: Sieg 204, Platz 87, 23:10. Ferner lieten noch drei Pferde. Unsere Doraussagen für Dienstag, 30. Ji Maison=Laffitte, 1. Le Commissaire— Paez; 2. Dark Pearl— Quillan; 3. Peche Melbe Jovara; 4 Rose Ronge— Mignapouf; 5. Faidhei — Translucide; 6 Pour le Noi— Kars; 7. Tren ei Quarante— Adjuge. Das bedeutet, daß Sie alle Waren billiger kauten können als bisher. Kommen Sie noch heute zu Aufgabe des Geschättes. gesamien Warenläger sollen ausvere den. Wir haben daher die Preise bis Dorsten Kaufmann d Bekleidungshaus. Verkaufszeit: vormiags von 8—1 Uhr. Nachmitlags von 2—7 Uhr. Nach Essen abtransportiert. Das Ende des Dorstener Einbrecherpaares. d. Nach dem Verhör vor dem Dorstener Untersuchungsrichter ist das aus mehreren nächtlichen Einbrüchen bekannt und gefürchtet gewordene Diebespaar nach Essen gebracht worden, wo es eine sichere Unterkunft angewiesen bekam. Dies tat ihm ja auch um so mehr not, als der männliche Teil nach eigener Angabe aus dem Gefängnis mit dem nötigen Geschick entwichen war. Heil deutschem Lied! Zahlreicher Besuch beim Werbetreffen der Dorstener Männer=Gesang=Vereine auf der Hardt. Abgeschliffenheit und fanden daher ohne Ausnahme wohlverdienten Beifall. Welche Zuhörer, die der edlen Kunst des Gesanges huldigen, möchten auch nicht tiefinnerliche Freude empfinden, wenn sie Lieder, wie „Das ist der Tag des Herrn",„Truver reicht die Hand zum Bunde",„Drauß' ist alles so prächtig",„In Krug zum grünen Kranze",„Mägdelein so treu und hold",„Hab' oft im Kreise der Lieben,„Wer hat Mehr Fensterschmuck als erwartet. Obst= und Gartenbauverein Dorsten, Juni 1931. d Die Monate Mai ind Juni haben uns manche Sonnentage gebracht. Ter Fruchtansatz ist durchweg befriedigend. Erdbeeren und Kirschen sind seit An fang des Monats zu annehmbaren Preisen zu haben. Doch erschwert die geschwächte Kaufkraft den Absatz. Mai machte sich das Ungeziefer unangenehm bemerkbar, daher mußten die Spritzen in Tätigke treten. Für die Frühjahrsspritzung wird allgemein Nosprasit ½—1prozentig empfohlen. Sollen gleich zeitig die saugenden Schädlinge(Blatt= und Blut läuse) bekämpft werden, so fügt man der NosprasitSpritzbürste nikotinhaltige Stoffe bei. Billig und doch wirksam ist auch das Uraniagrün. Wie die Erfahrung lehrt, gibt es ohne Spritzen wenig schönes und gesundes Obst. Namentlich gilt das für unsere Aepfel bäume. Bringt die Spritzen sofort nach Gebrauch zurück, andere Leute wollen sie auch gern benutzen! Um die Stämme der Aepfelbäume muß man im Juni bis Juli Gürtel zum Fange der Obstmade legen. Volltragende Bäume haben jetzt viel Wasser und Nahrung(Nitrophoska 2) nötig. Erdbeerbeete werden stets entrankt, es sei denn, daß man Jungpflanzen ziehen will. Zu diesem Zweck sind fruchtbare Mutterpflanzen durch Stäbchen zu kennzeichnen. Für den Gemüsegarten wechselten Regen und Sonnenschein rechtzeitig ab. Darum steht auch hier die Frucht im allgemeinen gut. Man vergesse nicht, den Boden nach dem Regen aufzulockern und nötigenfalls mit Nitrophoska zu düngen. Auch können Erbsen und Bohnen gelegt werden. Sollen en sich nicht auf den Boden legen so muß man von vornherein zwischen die größeren Reiser kleinere stecken. Gegen diese Regel wird immer wieder gefehlt. Viel fach wird auch noch zu dicht gesät(Möhren) und gepflanzt. Viel Freude hat in diesem Frühjahr der Ziergarten bereitet. Das Blühen wollte nicht enden. Sogenannte zweijährige Stauden wie Bartnelken, Stiefmütterchen, Vergißmeinnicht, Glockenblumen, rethrum usw. müssen nun gesät werden. Tahlien behalten bloß zwei bis drei starke Triebe, alle Schwächlinge werden fortgeschnitten. Auch zahlreiche Ziersträucher und Bäume zeigten einen Blumenflor, wie es selten der Fall war. Der Fensterschmuck i reicher ausgefallen, als man in dieser schweren Zeit annehmen konnte. 112# und Natur= und Gartenfreunde besuchen auch ab und zu die gärtnerischen Anlagen in der Nähe der Stadt und in der Feldmark. Dort gibt es immer Werivolles zu sehen und zu lernen. Man vergesse nicht, sich die Namen edler Rosensorten aufzuschreiben. Noch sind die Tage der Rosen! br. Aus des Volkes Seele d Freundlicher hätte die Gunst des Himmers nicht erstrahlen können, als zu dem am Senntog im schattigen. Garten der Wirtschaft Kleinespel gemeinsam vom Männergesangverein Liederkranz Hardt und den beiden Dorstener Vereinen Sangerbund und Mannergesangverein 1877 veranstalteten Werbetag für das deutsche Volkslied. Es verdient anerkannt zu werden, daß der Vorstand des großen, etwa 670000 Mitglieder zählenden Deutschen Sängerbundes die ihm angeschlossener Vereine aufgefordert hat, nach Kräften zur Erfüllung der bedeutsamen Aufgabe beizutragen, das Volkslied. in dem sich die wahren Ideale, Gedanken, Gefühle und Empfindungen der deutschen Volks seele so wundervoll wiederspiegeln, nicht bloß zu erhalten, sondern mehr noch als bisher zu pflegen. Wohl nicht zum geringsten infolge des Umstandes, daß der Eintritt frei war, hatten sich die Besucher sehr zahlreich eingefunden. Das Sängerpodium wa an der Straßenseite des Gartens hergerichtet. Auf der Rückwand prangte die Lyra und neben ihr waren die den Geist und die Ziele der deutschen Mannergesangvereine kennzeichnenden Sprüche angeoracht Heil deutschem Lied; Heil deutschem Sang; Heil dir du teueres Vaterland“ und„Bleib' Deutsch, du herrlich Land am Rhein!" Nicht weniger als 17 Volkslieder wurden der gespannt und aufmerksam lauschenden Teilnehmerschaf zu Gehör gebracht. In die Dirigentenschaft teilten sich Hauptlehrer Albert Kirchhoff, Dorsten, und Lehrer Wilhelm Diederichs, Hardt. Sämtliche Vorträge gelangen aufs beste, hinsichtlich die gemäßen Ausdruckes und in der gesangtechnischen dich du schöner Wald- und„Wenn sich der Geisgauf Andachtsschwingen“, singen hören! Gott sei Dank sind die Deutschen, wenigstens in ihrer Mehrheit, noch empfänglich für solche Genüsse, weil sie Gemüt haben und begeistert sind für das Schöne, Wahre und Eine treffliche, schätzenswerte Abwechselung wurde in den zwischen den Liedervorträgen liegenden Pauen durch das für den Werbetag verstärkte MusikQuartett Ridderbusch geboten, das sich in kenswerter Weise in den Dienst der guten Sache ge tellt hatte. Das Quartett hat sich in der bisherigen kurzen Zeit seines öffentlichen Auftretens bereits weitgehende Sympathien erworben, die zweifellos noch zunehmen. Dank gebührt allen Mitwirienden an dem so schön und in jeder Beziehung harmonisch verlaufenen Werbetag, dem der erhoffte Erfolg vol und ganz zuteil werden möge. Es bleibt nur noch der Wunsch übrig, daß ähnliche freudeweckende, die Kunst pflegende und das Deutschbewußtsein stärkende Veranstaltungen noch so oft getroffen werden, wie es in der jetzigen schweren Zeit angangig erscheint. Hoffentlich wird durch den Werbetag auch der bedeutsame Nebenzweck erreicht, den Vereinen neue aktive Mitglieder zuzuführen. Der Veranstaltung im Garten folgte noch ein slotter Ball. der dann schon in Winterswijk beginnt und um 13.25 Uhr von Winterswijk in Borken ankommt. berde bolindsche, Eeilgng 1c5 der 740, Ariser ier Vinterswist Hinaus bis Porken durcägefichrt wird, Der ar. holländische Wagenzug sächrt sodann 1215 M. E. Z. von Borken nach Holland zurück. Verkehrsverbesserung nach Holland. Seit dem Sommerfahrplan durchlaufender Eilzug Amsterdam=Borken. dabt. Leider hat die Zahl der Personenzugverbin dungen, dic auf der Strecke Wanne, bezw. Essen a Gladbeck. Borken bis Winterswijk durchlaufen, seit dem Sommerfahrplan eine bedauerliche Einschränkung erfahren. Es laufen jetzt nur noch drei Zugpaare nach und von Winterswijk, statt der bisher immer nach fünf Zugpaare., Lediglich am Vertage.# Sonn= und Festtagen wird em viertes Zugpaar nach und von Winterswijk durchgeführts Es ist dieses der von Wuppertal=Vohwinkel=Essen Hbf.=Gladbeck=West kommende Zug, der am Vortage vor Sonn= und Festtagen um 9.55 von Borken nach Winterswisk weifährt, mit Anschluß nach Zütphen=Amsterdam, sowie der Gegenzug Borken=Gladbeck=West=Essen Hbf., Kameraden unter sich. Ausflug des Kavallerievereins. d. Der Ausflug des Dorstener sollte in der Hauptsache den Frauen und Kindern der Kameraden ein paar frohe Stunden bereiten. Wie nicht anders zu erwarten, war die Beteiligung rege. Per Autobus und auf Schusters Rappen strömten die Kameraden mit Frauen und Kindern Auurgirläg. sich in den schattigen Gartenanlagen der„Wigschaft Grütering(Hervest) zu sammeln. Vot. uguge zuzechen und Bier kam bald Stimmung, manches Gläschen wurde mit einem kräftigen„Gat Ritt“ geleert. oß Freude, als der Verein ehemaliger 11. Husa ren(Recklinghausen, mir Damen eintraf. Es wurden Die Vergnuigng=Kongsen Leie in geberiger Schuß auf Schuß fiel, manche 12 wurde getroffen, Lak 2., Cerfieben. 3. errangen: Dr. Wienert 1., zu Pelser g.: Sür die, gin. im Retlauf, Sackauf, Eierlauf usw, se sherden de. Peis an. d. des Vereins auch an dieser Stelle ausgesprochen. Kolanczyk von hier. Die Straßen des Stadt innern trugen mal wieder herrlichen Flaggenschmuck Nach festlicher Abholung des Primizianten brachte dieser bei überfülltem Gotteshaus sein erstes hl. Meßopfer dar. Höchst feierlich war die kirchenmusikalische Ausgestaltung dieser Stunde durch den Pi Cäcilienchor. Der Dirigent, Lehrer Gebhardt, wählte zur Einleitung aus Händels„Judas M bäus" das„Tochter Zion, freue dich. wurde dann mit unwesentlicher Kürzung die Siefan Messe von Gollerund als Einlage zum Offertorium eine Eigenkomposition des Kirchenchorleiter„Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth. Soviel wir wissen, ist diese Tonschöpfung des jevigen Kirchenchordirigenten in Dorsten zum erste Male wiedergegeben worden. Der Kirchencho. Gelegenheit, die Art seiner neuen Schulung den Gläu zu zeigen, er tat es mit voller Hingabe, unter Wahrung einer erstaunlichen Tonreinheit. Gelegentlich der gestrigen Primizfeier war diese Erkenntnis eine nicht zu unterschätzende Feststellung, die vor allem für die Entwicklung des Chors bezeichnend sein dürfte. Pfarrer Heming sprach in seiner Festpredigt über das Priestertum nach den Worten des Psalmisten. Der Primiziant wurde dann auch nachher feierlich geleitet. Die Ehrengarde der St. Agathagemeinde gestaltete durch ihr Auftreten das Bild noch festlicher. „Tochter Zion, freue dich“. Primizfeier zu Sts Agatha. d. Die katholische Pfarrgemeinde Dorsten nahm am Feiertage Peter und Paul innigen Anteil an der Primizfeier für den Neupriester olgt angeset; Raxl, Sprengel 1, 2 und 8 in der Zachlsalen, Pr3 elsohase an g 2 7. Ju. 2ei: sten im alten Zahllokale am 2. Juli.— Heroe Dorsten am 7. Juli.— Holsterhausen am 4. Jul ag. Verlängerung der Vermögenssteuererklärungsfrist. Von der Vereinigten Kaufmannschaft e. W. wird uns geschrieben: Der Reichffinanzmininer hat Anweisung gegeben, daß die die in Vermögenssteuererklärung bis zum. .li 1931 abgeben, davon keine Nachteile haben. Praktisch ist damit die am 30. Juni 1931 ablaufer Erklärung bis zum 20. Juli 1931 verlängert. Nummer 177 Hilfe für erwerbslose Jugend Sparsame Verwendung der Mittel. bt. Einem von Regierungsrat Dr. Buerstedde, Münster, geschriebenen Artikel entnehmen wir folgende Sätze: Die zu Beginn des vergangenen Winters außerordentlich stark wachsende Arbeitslosenziffer zwang dazu, auch im Regierungsbezirk Münster die Betreuung der erwerbslosen Jugend als die wichtigste Aufgabe der Jugendpflege zu betrachten und demgemäß in den Vordergrund der gesamten jugendpflegerischen Tätigkeit zu stellen. Um die Betreuungsmaßnahmen dann möglichst schnell in Gang zu bringen, wurden die noch vorhandenen staatlichen Jugendpflege=Beihilfemittel des Regierungspräsidenten in Höhe von 22000 Mk. unverzüglich auf die Stadt= und Landkreise verteilt. Dankbar wurde es begrüßt, daß das Landesjugendamt der Provinz Westfalen 70000 Mk. zur Verfügung stellte, wovon auf den Bezirk Münster etwa 25.000 Mark entsielen. Landesarbeitsamt und Arbeitsämter forderten in erster Linie die Fortbildungsmaßnahmen der Berufsschulen, daneben aber auch hauswirtschaftliche Leyrgänge für die weibliche Jugend, die von earitativen Organisationen und Jugendverbänden veranstaltet werden, während im übrigen berufliche Fortbildungsmaßnahmen der Jugendverbände durch Beihilfen nicht unterstützt wurden. Eine besonders umfangreiche Tätigkeit wurde in dem durch die Bergbaukrise sehr stark in Mitleidenschaft gezogenen Kreise Recklinghausen geleistet. In den 5 Stadtkreisen des Bezirks war die Zahl der jugendlichen Erwerbslosen im Verhältnis durchweg sehr viel größer als in den Landkreisen, wenn man vom Landkreis Recklinghausen absieht. Dementsprechend wurden hier auch die Betreuungsmaßnahmen stärker ausgebaut. Die sehr intensive Arbeit in der Textilstadt Bocholt wurde in glücklicher Weise der beruflichen Umwelt des jungen Arbeiters angepaßt. In der Stadt Bottrop war nach onfänglichen Schwierigkeiten eine recht befriedigende Ergänzung privater und behördlicher Arbeit festzustellen. Aehnlich wie in Bottrop wurde in Gladbeck gearbeitet und in Recklinghausen, wo insbesondere durch einen umfassenden Einsatz der Berufsschule Bemerkenswertes geleistet wurde. Von den beiden Großstädten des Bezirks hat die Stadt Münster einen sehr großen Teil der erwerbslosen Jugendlichen in planvoller Zusammenarbeit von Jugendamt, Verufsschule, Arbeitsamt und privaten Verbänden erfassen können. Langsamer kam das Betreuungswerk in der weitaus größten Stadt des Bezirks, in Gelsenkirchen, in Gang; naym dann aber eine gute Entwickelung. Es ist ein Gebot sparsamer Haushaltsführung, nur einen kleinen Teil der vorhandenen Mittel in den Sommermonaten zu verwenden. In diesem Sinne hat das Landesjugendamt vor kurzem be schlossen. Auch der Preus., S5eins gesl ger 1.ogglg gibt bekannt, daß er den größeren Teil der Mark, die der Landtag zur Betreuung erwerbsloser Jugend bewilligt hat, für die Winterarbei:.# rückhält. Die Reichsanstalt sowohl wie die munen werden sich diesem Vorgehen wohl anschließen. Neuerdings hat der Preußische wohlfahrt Richtlinien dafür aufgestellt, wie der de Regierungspräsidenten überwiesene Fondsanteil zu verwenden ist. Klar herausgestellt ist die Forderung, daß dic zu veranstaltenden Lehrgänge in erster Linie dae„ haben, den Arbeitswillen der jugendlichen Erwer erich erden ie Ve. asir erite sonauschaß, maß all. etelsgten Selen zu heitlichem Wirken zusammenfaßen. Film=Zeitung. d.„Der pahre Jakob“ bleibt bis einschl. Donners tag auf dem Spielplan. Die Vorstellungen begin nen um 6 und 8,30 Uhr. Ab heute verbilligte merpreise.(Siehe heutige Anzeige.) oma Eine billige Reise zum Meer dietet der Sond,gg.s ½# den fsieb: für Zesichigung der beirägt der. Fohrrre)e Wans murtrso 40 Wari, süte die%. g bühren für die 3. Klasse nur 10.0 Ju. zi, Tellnehmet Klasse 14.50 Mgrt., Largaleben. Für die Teilnchmer, die eine Stadtrundfahrt vorgeseben. 9#.— wonlin gielb ein Bad im salziget##erwasser nehmen woh,, Badcanstalt ausnahmsweise G=oi1n 10 an diefer Fohrt beHaag ersolat um 8.30 Udr, Wver„m Ressehüro Gulechoftan. Ein Reisepaß ist nicht erforderlich. Halals vent der 0 zog verstä Universität können. polizisten schlossen u der Rektor Jahraana 1931 * 9 Durch Zuruf verscheucht. Fremde am Schweinestall. l. In der Nacht zum Montag wurden an der Baldurstraße in Holsterhausen 3 Personen beobachtet, die sich dem Schweinestall des Steigers Schw. näherten und sich über die Lage des Stalles stritten, in dem sie wohl vom Zuge aus 4 Schweine gesehen hatten. Als sie ans Werk gehen wollten, wurden sie durch Zuruf gestort und verschwanden in der Dunkelheit. Abstieg um tausend Mann Arbeiter= und Beamtenkündigungen auf„Baldur" zum 1. Juli wirksam. Auf der Chaussee gestürzt. Einen Knöchelbruch erlitten. bl. Auf der Kirchhellener Chaussee stürzte am Montagvormittag der Handlungsgehilfe Karl Schrör aus Lembeck so schwer mit seiner Maschine, daß er einen rechtsseitigen Knöchelbruch davontrug. Der Be dauernswerte wurde nach Anlegung eines Notverbandes mit einem Personenwagen in seine Wohnung geschafft. Folgen für das Ganze I Heute machen auf Zeche Baldur 15 Arbeiter und 29 Beamte die letzte Schicht. Von den Beamten sind mehrere seit Wochen auf Zeche Fürst Leopold beschäftigt gewesen. Bei einzelnen hat man das Dienstverhältnis noch für einige Monate verlängert oder sie sind in Schichtlohn übernommen. Baldur hat am 1. Juli eine Belegschaft von 59 Mann. Die Belegschaft ist im letzten halben Jahr um 1000 Mann verringert. Leopold beschäftigt augenblicklich rund 1280 Mann und vermehrte die Belegschaft in der letzten Jahreshälfte trotz Entlassungen um 90 Köpfe. Auch die nach den Essener Konzernzechen verlegten Beamten sind nur zum Teil wieder angestellt bezw. ist deren Angestelltenverhältnis verlängert. In Holsterhausen ist ein empfindlicher Abzug der Bevölkerung zu bemerken. Ein Teil der nach Fürst Leopold verlegten Belegschaftsmitglieder hat Unterkunft in der dortigen Siedlung gefunden. Sowohl Beamten= als auch Arbeiterwohnungen stehen bereits seit längerer Zeit in Holsterhausen leer, Privatwohnungen sind geräumt, Geschäftsleute haben die Lokale zum Teil verlassen. Hausfrauen, laßt Euch nicht übervorteilen Viermal so viel Hausierer wie vordem Kriege. an der Tür. Vorsicht beim Kauf Neuausteilung des Gaues. Versammlung des österreichisch=deutschen Volksbundes I. Der Oesterreichisch=Deutsche Volksbund Holsterhausen hielt bei Kruse Versammlung ab, in der Vorsitzender Masopust über die Gauvorstandstaung vom 21. Juni, in Essen berichtete. Man habe sich dort mit der erstmaligen Festsetzung eines Haushaltsplanes befaßt. Auf Antrag des hiesigen Bezirks sei eine Verminderung und Neueinteilung der Bezirke aus Sparsamkeitsgründen erfolgt. Der Gau habe statt 18 jetzt nur noch 8 Bezirke, die mindestens 6 Ortsgruppen aufwiesen. Der hiesige Bezirk 2 bleibe mit 7 Ortsgruppen bestehen und sei der stärkste an Mitgliederzahl und Beiträgen im Gauverband. Auf dem Bundestag in Gleiwitz habe man über die Ueberweisung der Pensionen der Knappschaft von Personen, die nach Oesterreich und umgekehrt nach Deutschland ziehen, verhandelt. Hiernach sollen die Pensionsbeitragsjahre seit 1919 gutgeschrieben werden. Die Renten werden, auch für die nach der Tschechoslowakei Verzogenen gezahlt. Zur Anrech= nung der Kriegsteilnehmerjahre kann die Nachweisung beim österreichischen Heeresministerium beantragt werden. In zwei bis drei Wochen findet eine Bezirkstagung in Buer=Hassel statt. Von einer öffentlichen Ehrung des Gauvorsitzenden Sellner nahm man Abstand. n Hoovervorschlag begrüßte die Versammlung lebhaft. Es sei Pflicht aller Oesterreich=Deutschen. mitzuhelfen, daß das Los der reichsdeutschen Brüder und Schwestern endlich gelindert werde. Pässe sind für die Dauer von 5 Jahren beim Konsulat, Paßersatz für ein Jahr beim Polizeikommissariat zu beantragen. Mit dem Bundesgesetz vom 26. März 1931 ist der Bundesminister ermächtigt, Personen, denen bis einschließlich 29. Oktober 1918 die goldene oder silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse(sogenannte große Silberne) verliehen wurde, eine Zulage zu gewähren, wenn sie österreichische Bundesbürgerschaft besitzen. Anträge müssen bis zum 81. Juli 1931 bei den zuständigen österreichischen Vertretungsbehörden gestellt werden. Vorsitzender Masopust erklärte sich bereit, die Anträge entgegenzunehmen und weiterzuleiten. Die Oesterreich=Reise des Volksbundes vom 81. August bis 11. September wurde empfohlen. a Die Zahl der Straßenhändler und Hausierer, die vor dem Kriege in Deutschland steuerlich erfaßt wurden, betrug etwa 60 000. Nach neuen Feststellungen ist die Zahl der Hausierhändler, die im Besitz der polizeilichen Zulassung sind, auf 200000 angewachsen. In diese Summe ist jedoch nicht der sogenannte„wilde“ Handel eingerechnet, d. h. also jene Hausierer, die weder polizeiliche Ausweispapiere besitzen noch ihre steuerlichen Verpflichtungen erfüllen. Es nimmt nicht Wunder, daß bei der großen Arbeitslosigkeit sich in den Hausierhandel Elemente einschleichen, die lediglich auf die Uebervorteilung des Publikums abzielen. Mit einer maßlosen Aufdringlichkeit verstehen es diese Händler, sich Einlaß in die Wohnung zu verschaffen. Die Hausfrau ist nur selten in der Lage, sich einem solchen redegewandten Herrn zu widersetzen. Vielfach werden im Wege des Hausierhandels Diebstahlsgelegenheiten erforscht! Es liegt nicht zuletzt im Interesse der Käuferschaft, den unzuverlässigen Hausierhandel zurückzudämmen. Es gibt kaum einen Artikel des täglichen Bedarfs, dessen sich der Hausierhandel nicht bemächtigt hätte: Füllfederhalter, Wäsche, Gummiartikel, Teppiche, Bilder, Staubsauger, Lebensmittel, Gewürze, Anzüge, Stoffe, Schuhe, Bücher usw. In sehr vielen Fällen liegen die Qualitäten dieser Waren erheblich unter denen der ortsansässigen Ladengeschäfte. Fast immer werden die Käufer geschädigt und übervorteilt. Meist sind es die„günstigen Zahlungsbedingungen“, die letzten Endes den Kaufentschluß herbeiführen. Bares Geld ist nicht erforderlich. Die erste Rate kann nach drei Monaten gezahlt werden! Es brauchen nur einige„Schuldscheine" unterschrieben zu werden, die sich nachher als Wechsel herausstellen, die geschäftsunkundige Hausfrau, um den„#hwätzer" loszuwerden, unterschrieben hat. Selten bringt die Frau die einsicht auf, die ganze Tragweite des Kaufvertrages zu überblicken, der ihr vorgelegt wird. Selten wird ihr klar, daß die Ware Eigentum des Lieferanten bleibt, daß ein Gerichtsstand in Schlesien oder Ostpreußen vereinbart wurde und alle„Nebenabreden“, durch die gerade der Kauf veranlaßt wurde, ausgeschlossen sind. Wieviel unnötiges Unglück ist schon über ordentliche Familien gekommen, die durch einen unüberlegten Kauf an der Tür auf Monate und Jahre in Zahlungsschwierigkeiten kamen. Die geschädigten Käufer wenden sich in den meisten Fällen an den ortsansässigen Kaufmann ihres Vertrauens, damit dieser ihnen die Ware begutochte und Rat erteile. Dieser verweist seine Kunden meist an den örtlichen Einzelhandelsverband, der die rechtliche Verfechtung der Angelegenheit besorgt. Oft kann ein Vertrag wegen Irrtums oder arglistiger Täuschung angefochten werden. Nicht selten ist die Unterschrift erschwindelt worden. In den meisten Fällen indes ist nichts zu machen, weil der betr. Reisende nicht auffindbar ist, bei den Kaufverhanolungen keine Zeugen zugegen waren und dergl. Hinzu kommt, daß der vereinbarte Gerichtsstand weit auswärts liegt und deshalb die Gerichtskosten von dem Prozeß abschrecken. Die Käuferschaft sollte bedenken, daß es heute soziale Pflicht ist, die Einkäufe bei dem heimischen Kaufmann zu tätigen, der sein gerütteltes Maß an der Steuerlast mitzutragen hat, die letzten Endes den Arbeitslosen ihre Unterstützung verschafft. Siebzig Prozent alles Einkommens fließt durch die Hand der Hausfrau. Der Kampf geegn den unzuverlässigen Hausierhandel muß also in erster Linie von der Hausfrau ausgenommen werden. Die Einkommen gehen zurück, die Gehälter werden kleiner. Jede Ausgabe auch die kleinste, muß wohl übrelegt werden, soll das Wohl der Familie erfüllt werden. Darum, Hausfrauen, kauft nichts an der Tul, unterschreibt nichts, laßt aufdringliche Geschäftsreisende nicht in Eure Wohnung, kauft nichts von unzuverlässigen Hausierern! in Flammen vo. Das 4jährige Söhnchen Heinz Abelmann, dessen Eltern in Friedrichsfeld. Alte Hünzer Straße wohnen, hatte am Abend mit Streichhölzern im Bettchen gespielt. Dabei muß wohl ein Streichholz nicht ganz aus gewesen sein, denn kurz darauf hörten die Eltern furchtbare Schreie. Als sie das Zimmer betraten, schlug ihnen Brandgeruch entgegen. Das Kind schrie entsetzlich und zeigte mit schwarzen Händchen auf das Bett. Nachtkittel und Hemdchen waren verbrannte, die Händchen schon schwarz, die Brust ebenfalls verbrannt. Noch im letzten Augenblick wurde das Kind dem qualvollen Tode des Verbrennens entrissen und sofort dem St. Elisabeth=Krankenhaus in Spellen zugeführt. Frist für die Vermögenserklärung bis 20. Juli verlängert! *a. Vom Allgemeinen Grundbesitzerverein e. V. Oberhausen Rhld., Ellenbogenstraße 51, gehen uns folgende Zeilen zu: Der Reichsfinanzminister hat soeben Anweisung gegeben, daß die Steuerpflichtigen, die ihre Vermögenssteuererklärung bis 20. Juli 1931 abgeben, davon keine Nachteile haben. Praktisch ist damit die am 30. Juni ablaufende Erklärungsfrist bis 20. Juli 1931 verlängert. I. Auch Baldur feiert. Zeche Baldur mußte am die Holsterhausener 8 Minuten Montag seit langer Zeit wieder die erste Feierschicht den##: einlegen. i. I. Steinehrung in den Volksschulen. Am Samstag und Montag fanden in den Volksschulen Gedenkfeiern anläßlich des 100jährigen Todeslages des Freiherrn vom und zum Stein statt. In Ansprachen, Liedern und Gedichten gedachte man seiner großen Taten. l. Eine Neuauflage von Massenwanderung. gabs am Sonntag und Montag in der Herrlichkeit. Der Staub auf der Borkener Straße wollte nicht mehr . chen, ueber die Haltener Straße wälzte sich die Menge dem Stausee Annern zu, der abgesperrt werden mußte, da dort rund 10000 Menschen dem Wassersport huldigten. Die Jugendherberge Hervest konnte die Gäste nicht alle fassen. i. l. Zur Schuttabladestelle geworden. Im schönsten Teil Holsterhausens, bei dem Birkenwäldchen an der Querstraße, ist jetzt eine Abladestelle für Gerümpel entstanden. Alles liegt dort wild durcheinander. Man fragt sich: Weshalb weist die Gemeinde keine Stelle zum Schuttabladen an? 1. .. Ohne Wasser. Infolge eines Rohrbruches an der Dorstener Straße wurde die Wasserleitung abgesperrt. Der südliche Teil Holsterhausens war hier durch von Sonntag bis Montagmittag ohne Wasser. I. Die erste Gagfah=Wohnung bezugsfertig. In diesen Tagen konnte die erste Gagfahwohnung an der Saarstraße bezogen werden. Die übrigen 9 Wohnungen gehen der Vollendung entgegen. Nach dem Straßenausbau dürfte mit der Entwicklung eines neuen und modernen Gemeindeviertels in Hervest begonnen sein. Die Bewerbungen um die restlichen Gagfah=Wohnungen sind bis jetzt spärlich. i. I. Der allgemeine Knappenverein Glückauf Hervest=Dorsten veranstaltete in den prächtigen Hervester Wäldern sein Familienfest. Während die Knappenkapelle für Musik sorgte, vergnügte sich die Jugend, zumal ihr schöne Preise winkten. Auch für die Alten, vornehmlich die Frauen des Vereins, hatte man Ueberraschungen. i. Schermbeck, 29. Juni. Der Sportklub Bricht(DT.) hält kommenden Sonntagnachmittag an der Lippe beim Vereinslokal Janßen ein Werbestrandkonzert ab. Daneben zeigen die Sportler ihr Können auf der Lippe. Abends gegen 10 Uhr findet ein von Kanubooten des Sportklubs ausgeführter Fackelzug statt. p. vor Halbzeit durch den Mittelstürmer an. 15 Minuten vor Schluß erzielte der Linksaußen das Endresultai. Sport in der Herrlichkeit Vorwärts Hervest=Dorsten: ASV. Buer=Scholven 3:0. Der Anfang der 2. Serie brachte den Schwarz= Gelben wieder zwei wertvolle Punkte. Freilich sah cs bis lange Zeit nach der Pause noch nicht nach einem überzeugenden Ergebnis aus. Das lag zum Teil daran, daß die Hervester gezwungen waren. für ihren besten Stürmer Ersatz einzustellen. In der ersten Viertelstunde schafften die Gastgeber gefährliche Angriffe heraus, die von den Gästen nur mit Glück geklärt werden konnten. Dann folgte verteiltes Feldspiel, und die letzte Viertelstunde vor der Pause sah die Scholvener im Vorteil. Torlos wurde gewechselt. Etwa 10 Minuten nach der Pause erzielte der Linksaußen vor Vorwärts das erste Tor. Erst 10 Minuten vor Schluß brachte der Halbrechte den zweiten Treffer an. Sofort nacha Anstoß schoß der Halblinke zum 3:0 für Vorwärts ein. Die 2. Mannschaft von Vorwärts gewann 3:0 Ver. Spfr. Holsterhausen: Spielvag. Bertlich 4:0. Auch hier wurden die Gäste abgehängt. Zwar waren sie in der ersten halben Stunde bestimmt nicht schlechter als die Platzherren, doch ließen sie sich nach und nach durch die forsche Angriffsweise der Heimischen aus dem Konzept bringen. Nach ungefähr 8 bis 10 Minuten kamen die Platzherren durch den Linksaußen zum ersten Treffer. Fünf Minuten später war es der Rechtsaußen, der seinen Farben zum zweiten Erfolg verhalf. Einen dritten Treffer brachten Rasensport Dorsten: ASB. Zweckel 2:1. Die Rasensportler holten gegen den ungeschlagenen Gruppenmeister einen sensationellen Sieg heraus. Die Mannschaft, die durch Neueinstellung sehr verstärkt worden ist, lieferte den Gästen ein ebenbürtiges Spiel. Beide Tore für Rasensport fielen durch Elfmeter. Leichtathletik. Klubkampf der Lippevereine. Nachdem der Termin zu den Gaumeisterschaften des Gaues Buer=Gelsenkirchen schon mehrmals verschoben worden ist, kommt nunmehr die Meldung, daß in diesem Jahre die Gaumeisterschaften ausfallen. Als Ersatz hierfür gelangt am kommenden Sonntag auf dem Platz von Spiel und Sport Hervest=Dorsten ein Klubkampf der vier WSV.=Vereine des Lippegebietes zum Austrag. Für die Senioren sind folgende Kämpfe ausgeschrieben worden: 100 m, 200 m. 100 m, 1500 m. Ferner Kugelstoßen, Speerwerfen. Hoch= und Weitsprung. Staffeln: deutsche Staffel 4 mal 100 m. Für Jugendliche einschließlich Jahrgang 13: 100 m, 200 m 800 m Kugelstoßen, Speerwerfen, Weitsprung, deutsche Staffel und 4 mal 100 m Staffel. Zugelassen werden von jedem Verein zu jedem Kampf nur zwei Teilnehmer. Ein Kämpfer darf nur drei Disziplinen absolvieren. Letzte diesbezügliche Sitzung findet Mittwochabend bei von Scheven stat:. Gefährliches Baden im Rhein di Götterswickerhamm hatte am vergangenen Sonntag wieder Riesenfremdenverkehr zu verzeichnen. Bei dem schönen Wetter war es denn kein Wunder, daß Männlein und Weiblein sich im Wasser tummelten und an vielen Stellen im Rhein badeten, wo es polizeilich verboten ist. Ein junger Mann aus Hamborn, der vor dem Strandhaus Ahr an verbotener Stelle badete, tauchte plötzlich unter Wasser und blieb eine zeitlang verschwunden. Vom Ufer aus wurde dieser Vorfall bemerkt, die einige auf dem Rhein jahrende Padler benachrichtigten, die dann dem Badenden zu Hilfe eilten. Der Schwimmer tauchte plötzlich wieder auf und machte Anzeichen, daß er zu ertrinken drohte. Ein Paddler eilte zur Hilfe, zog den Badenden heraus, der völlig entkräftet war und ohne Hilfe rettungslos ertrunken wäre. Gegenüber der Ortschaft Mehrum, in der Nähe der Landungsbrücke Rheinberg ertranken der 22jährige Hermann Gebhard und der 27jährige Wilhelm Karl aus Lintfort. Die Leiche des Bergmanns Karl konnte nach einem viertelstündigen Suchen aufgefunden werden. Der auf solch tragische Weise ums Leben gekommene junge Mann hinterläßt Frau und drei Kinder. Sofort angestellte Wiederbelebungsversuche hatten jedoch keinen Erfolg mehr. Die Leiche des Gebhard konnte bis zur Stunde noch nicht aufgefunden werden. Von Augenzeugen wurde uns berichtet daß die Unglücksfälle so schnell eingetreten sind, daß von den übrigen Badegästen niemand mehr zur Hilfe eilen konnte. Der Badebetrieb hat auf der linken Rheinseite, gerade der Ortschaft Mehrum gegenüber derart stark zugenommen, daß man hier Sicherheitsmaßnahmen treffen muß, durch Auslegung von Rettungsgürteln oder Leinen. dbt. Der Rhein=Lippe=Gau 8b setzte seine Rückspiele am letzten Sonntag in Wesel fort. In der A=Klasse sicherte sich der Sp. u. TV. Hardt=Oesterich trotz der scharfen Konkurrenz den Aufstieg in die Gauklasse. Die B=Mannschaft Hardt=Oesterrich erlitt eine kleine Niederlage und bleibt somit in der B=Klasse. S A=Klasse: W. Brünen gegen Hardt=Oesterrich 34:53 für Hardt=Oesterrich; TV. Voerde gegen Hardt=Oesterrich 81:40 für HardtOesterrich; TV. Bocholi gegen Hardt=Oesterrich 34:44 für Hardt=Oesterrich.— B=Klasse: TV. Gahlen gegen Hardt=Oesterrich 48:32 für Gahlen. Gestürzt oder überfahren. Ein eigenartiger Unglücksfall. Dinslaken, 29. Juni. wa. Auf der Provinzialstraße gegenüber der Sparkasse trug sich ein eigenartiger Unglücksfall zu. Ein 20jähriges Mädchen befuhr die Straße in Richtung Hamborn. Sie wollte einem wartenden Auto ausweichen, kam dabei aber dem erhöhten Fahrdamm zu nahe und stürzte auf das Pflaster. In demselben Augenblick kamen aus Richtung Dinslaken zwei Autos, die aneinander vorbeifuhren. Ein Straßenpassant sprang hinzu und hob das Mädchen, das eine Kopfverletzung davontrug, auf. Man brachte es zu einem Arzt. Die Wunde ist nicht lebensgefährlich. Ob das Mädchen nun überfahren wurde, oder ob sie sich die Wunde beim Fallen zugezogen hat, muß die Untersuchung ergeben. Da die beiden in Frage kommenden Autos durchfuhren. Hoch klingt das Lied. Zwei tapfere Lebensretter. Dinslaken, 29. Juni. wa. Der 23jährige Arbeiter Lücke konnte einen 11jährigen Jungen den Fluten des Rheines entreißen. Der Junge spielte an der Böschung des Ufers. Plötzlich rutschte er ab und fiel ins Wasser. L., der in der Nähe sich aufhielt, sprang sofort nach und konnte den Jungen ans Ufer schaffen. Schon mehrfach konnte der junge Arbeiter Heinrich Möllmann von der Rheinstraße als Lebensretter genannt werden. M. hat auch die Medaille für Lebensrettung. Wieder badeten verschiedene noch schulpflichtige Jungen in Nähe des Rinderhauses im Rhein. Plötzlich geriet der 9jährige König in eine Untiefe und versank vor den Augen seiner Kameraden. Geistesgegenwärtig sprana M. nach und konnte den Jungen retten. HE HEEEE Nummer hrgang 1981 in abtrans Dorstener E hör vor der s aus mehre gefürchtet ge vorden, woe am. Dies 1 er männliche fängnis mit erschmuck a bauverein Do lai ind Junis Ter Fruch ren und Kir# annehmbaret geschwächte Ka das Ungezief ßten die Sp rühjahrsspritzt entig empfohl n Schädlinge eden, so fügt altige Stoffe Uraniagrün. Spritzen wen, ntlich gilt das Spritzen sof e wollen sie der Aepfelbä rtel zum Fst Bäume habes rophoska 2) ikt, es sei den U. Zu diesem n durch Stäbch segartenw seitig ab. Darz emeinen gut. dem Regen au rophoska zu di n gelegt werdt oden legen so# größeren Reif! wird immer wie sch zu dicht ges t in diesem Frül Das Blühen wr ährige Stauden ergißmeinnicht, C. en nun gesät we bis drei starke Tr geschnitten. Auch me zeigten einen war. Der Fen als man in die irtenfreunde bessn Anlagen ind mark. Dort gi id zu lernen. 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Im Berliner Grunewald fand ein Streifenritt der Berliner Schutzpolizei um den Wanderpreis des Innenministers statt, der über 12 Kilometer durch äußerst schwierig gewähltes Gelände führte. Polizei im Feuergefecht Ein netter Schwiegersohn.— Mit Schüssen empfangen.— Das Ergebnis der Haussuchung. dem Gewehr im Gelsenkirchen, 28. Juni. Der 29jährige Landwirt Heinrich Witte aus der Sutumerstraße ist als ein Mann bekannt, der gerne in Saus und Braus lebt. Vor einiger Zeit entwendete er seinem Vater 300 Mark und verjubelte diese in einer Nacht. Von seiner Frau lebt er getrennt. Am Freitag war er wieder einmal angetrunken und versuchte gegen Mitternacht, in das Haus seiner an der Karlstraße wohnenden Schwiegereltern Buttler einzudringen. Diese erbaten polizeilichen Schutz. Als nun zwei Polizeibeamte das Gehöft Buttlers betraten, wurden sie von Witte, der sich in der Nähe aufhielt, mit zwei Schüssen empfangen. Die Eheleute Buttler erzählten den Beamten, daß ihr Gehöft von einer benachbarten Wiese aus von Witte beschossen würde. Die Beamten gingen nun auf die Suche nach Witte und überschritten die Sutumerstraße. Sobald die Taschenlampe einer der Beamten ausblinkte, gab Witte aus einem Versteck in rascher Reihenfolge fünf Schüsse auf die Beamten ab. Die Beamten erwiderten das Feuer, worauf Witte das Schießen einstellte. Als es zu tagen anfing, drangen mehrere Schutzpolizeibeamten und ein Kriminalbeamter überraschend in die Wohnung des Witte ein. Da auf das wiederholte Klopfen die Schlafzimmertür nicht geöffnet wurde, wurde diese erbrochen und Witte, der im Bette lag, festgenommen. Unter seinem Kopfkissen lag ein Gewehr und auf der Fensterbank wurden 40 Geschosse vorgefunden Ferner wurde ein Dachgewehr beschlagnahmt. Witte wurde ins Polizeigewahrsam überführt. Er wird sich jetzt vor Gericht zu verantworten haben. Folgen des Wahnsinns Die Frau schwer verletzt— die Mutter vom Schlag getroffen. Wattenscheid, 29. Juni. Eine erschütternde Familientragödie ereignete sich in Wattenscheid. Der Fabrikarbeiter B. aus Höntrop weilte mit seiner Ehefrau bei seiner alten Mutter in Wattenscheid zu Besuch. Bei dem Fabrik. arbeiter hatten sich schon seit einiger Zeit Anzeichen von Geistesgestörtheit bemerkbar gemacht. Im Verlaufe einer Unterhaltung zog B. plötzlich ein Rasiermesser aus der Tasche, stürzte sich auf seine Frau und brachte ihr einen Schnitt in die Gegend der Pulsader der rechten Hand bei. Daraufhin versuchte der Mann sich den Hals zu durchschneiden. Er brachte sich schwere Verletzungen bei, die seine Ueberführung in ein Krankenhaus nötig machten. Auch die Frau wurde einem Krankenhaus zugeführt. Die alte Mutter hat durch Schreck einen Schlaganfall erlitten und ist kurze Zeit später gestorben. Lebensgefahr besteht bei dem Ehepaar nicht. Die polizeiliche Untersuchung ist im Gange. Wehr, ein Festzug und abends eine Beleug Moselberge mit nachfolgender Abendung tes. pr. Vom Leuchtgas getötet. Am Sonnt gegen 8 Uhr wurde in Hamborn der Inva Stöcker, Duisburger Straße 45, in sei Gas angefüllten Wohnung von Familiengen leblos in seinem Bett aufgefunden. 6. gezogener Arzt konnte nur noch den bere getretenen Tod feststellen. Die gerufene Sanitätskolonne brauchte nicht ein Von der Mordkommission wurde festgestellt. Mundstück eines Gasschlauches geplatzt der Gashahn nicht vor dem Schlafengehen worden war, konnte das Gas nach dem: defekt mit voller Kraft der Leitung entströnker hat sich seit Samstagabend 19 Uhr aller Wohnung befunden. Seine Ehefrau weilte hausen. Auf Wunsch der Angehörigen ist vorerst in der Wohnung belassen worden „Dem Nächsten zur Wehr“. Der Rheinische Feuerwehr=Verband in Trier. k. Eine Bibliothek auf Reikskörnern. Be bay aus tritt demnächst ein englischer## Welttournee an, bei der er seine erstaunliche künste vorzuführen gedenkt. Er behaupte 400 Buchstaben auf ein normales Reiskorn zu können. Er hofft, daß die Sammler Erzeugnisse hohe Preise bewilligen werden. Philologen überlassen bleiben, auszurechner Reiskörner erforderlich wären, um beispieltFaust aufzuschreiben; wahrscheinsich aber eine ansehnliche Bibliothek bequem in eine pudding unterbringen können. k. Die nördlichste Forschungsstation der e# der Nähe der Hooker=Insel auf 80 Grad nördlicher Breite ist eine wissenschaftlichez. station auf Franz=Josef=Land des Instituts errichtet worden. Die Statien ha gabe, meteorologische und aerologische Beohn sowie geologische, hydrologische und zoola## schungen anzustellen. Das Personal in### Mann macht zugleich die gesamte Einvet Franz=Josef=Lands aus. Der Station dient wellensender und ein Radioempfänger k. Die Vererbung der Zuckerkrankheit. Zu in der Pariser Acakdémie de mederine# Vortrag vererbt sich die Zuckerkrankheit nach delschen Gesetzen. Auf 100 Diabetesfille u erbliche, und zwar sind es namentlich die Fälle, bei denen dieser Faktor in Betratt Die Vererbung von Vaterseite spielt eine 48 Stundenwoche in Nordwest Verhandlungen mit dem Reichsarbeitsminister. Essen, 29. Juni. Wie wir erfahren, haben die drei am Tarifvertrag der Gruppe Nordwest(rheinisch=westfälische Großeisen= und Metallindustrie) beteiligten Gewerkschaften. und zwar der Deutsche Metallarbeiterverband, der Christliche Metallarbeiterverband und der Gewerkverein Hirsch=Duncker, in einer längeren Eingabe an den Reichsarbeitsminister für die Einführung der allgemeinen 48. Stundenwoche plädiert. Teilweise wird in Gruppe Nordwest noch 51 Stunden und noch mehr gearbeitet. In der Begründung wird vor allem dargetan, daß durch die Einführung der 48=Stunden=Woche nicht nur eine einheitliche Arbeitszeit für sämtliche Gruppen erreicht werden könne, Trier, 29. Juni. Der 34. Verbandstag des Feuerwehrverbandes der Rheinprovinz, der mit dem der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt, Trier ver bunden ist, wurde hier am Samstag eröffnet. Etwa 10 bis 12000 Wehrleute haben sich zu dem Verbandstag eingefunden. Regierungspräsident Dr Saaße; aus Trier bedauerte, daß es noch immer Orte gebe, an denen es keine, oder keine freiwillige Feuerwehr gebe. Gerade die freiwillige Feuerwehr übe ihre Tätigkeit aus Nächstenliebe aus und das imponiere in unserer jetzigen Zeit ganz Oberbürgermeister Dr. Weitz=Trier entbot die herzlichsten Grüße der Stadt Trier und wies hin auf den 100. Todestag Steins. Auch die Feuerwehren seien Träger der Selbstverwaltung. Männer, die sich wie die Feuerwehrleute, aus reinem Idealismus zusammengeschlossen hätten, täten heute unserem Volke bitter not. Der Jahresbericht über das verflossene Geschäftsjahr ergab, daß der Rheinische Feuerwehrverband jetzt 1899 Wehren mit 17197 Mitgliedern zählt. Nach einigen Referaten feuerwehrtechnischen Inhalts wurde die Wahl der ausscheidenden Mitglieder bis zum Verbandstage 1932, der in Leverkusen stattfindet, vertagt. Am Sonntag fand eine Schauübung der Trierer Rolle als diejenige von Mutterseite. Der## tung der erblich Belasteten will der Vortrage### vorsichtiger Lebensweise nicht widerfrrechen, aber darauf hin, daß Entbindungen inmer gef Wie wird's Wetter? Stark wolkig, zeitweise aber aufheiternd. Gewitter nicht ausgeschlossen. Das Hochdruckgebiet über dem euroväistr lande ist in raschem Zerfall begriffen. bel, der in den vergangenen Tagen über nordöstlicher Richtung wanderte, hat im geändert und wandert im Nordwestinz Polarluftmassen nach Skandinavien iu Störungen, die er bereits bis in die'n und die Nordseeküste Deutschlands entsan ten hier schon rielfach stärkere Bewöllr aber ist kühle Ozeanluft bis nach Nord# land und Holland vorgedrungen, wo zu Regenschauern oder lokalen Gewitn gibt. Sie wandert weiter ostwärts, in unserem Bezirk bei vielfach wotiger Temperaturrückgang noch heute zu en Der Witterungscharakter wird somit in etwas unbeständig. en Aufgal re gesamt weiden.V jeb oblen Ausslatiungs- und Be Preiswerte Hochsommer Kleider u. Complets sind eingetroffen u werden enorm billig verkauft! Immer Gut! Immer billig