Bestfälische Bezugspreie mit Justellungsgebühr und Versandkosten 40 Osennig für die Woche. Dost=Bezug monatlich 2,50 Mark einschl. s6 Ofennig Dostzeitungsgebühren. Hierzu 42 Ofennig Bestellgeld. Einzel=Stück 15 Ofennig, Sonntags 20 Ofennig. Erscheint wöchentlich siebenmal. Täglich das bebilderte Unterhaltungsblatt und Sonntags die sechzehnseitige Beilage„DK3 am Sonntag". Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Gewähr übernommen. Druck u. Verlag: Westfälische Landeszeitung G. m.b.H., Dortmund, Reinoldistr. 19. Jernruf 30441 Amtliches Blatt der National-Sozialistischen Deutschen Arbeiter-Partei Ausgabe O 48. Jahrgange Folge 258 Montag, den 21. September 1936 K Anzeige je Millimeter der Rleinspalte 36 0f. in der Gesamtauf Oreiolisten. Ermäßigte Oreise: Für Jamilienanzeigen 12 gesuche 12 Of., Gelegenheitsanzeigen nicht geschäftlicher Art markt“ 15 Df. je Millimeter.— Für die Berechnung und Ausführd sind die in der Dreieliste vorgesehenen Bedingungen maßgebend.— EErfüllun Postscheckkonto Dortmund 450.— Anzeigen=Annahme für die Wochentagsnachmittago, für die Sonntags=Ausgabe bis Freitag abend 6 Uhr. Holland 1° Cte., Belglen 1.50 bire., Frankreich 1 Fr., Schweis 20 Rappen, Techechoslowakei 1.50 Ke. Einzelstück 15 Dfg. Sowjetrussische Geheimregierung in Madrid Sowjet-Botschafter Rosenberg„berät“ Caballero 7 Riesige sowjetrussische Waffenlieferungen 24 000 Opfer des roten Terrors (Von unserem Sonderberichterstatter) rd. Barcelona, 21. September. Der sowjetrussische Einfluß in Madrid macht sich immer unverhüllter bemerkbar. Es ist ein offenes Geheimnis, daß der wichtigste Berater Caballeros der neue sowjetrussische Botschafter in Madrid, Marcel Rosenberg, ist, der bekanntlich bisher Untergeneralsekretär in Genf war und von Moskau vollkommen unerwartet und überstürzt nach Madrid beordert wurde. Wie es heißt, soll Marcel Rosenberg schon bei seinem Amtsantritt offiziell erklärt haben, daß die„legale spanische Linksregierung“ auf eine weitgehende sowjetrussische Unterstützung rechnen könne. Dabei soll der sowjetrussische Botschafter— der nebenbei inzwischen der einzige in Madrid verbliebene ausländische Diplomat ist— vor allem eine umfassende Unterstützung durch sofortige neue Waffenlieferungen zugesagt haben. Zweifellos auf Grund dieses Versprechens haben die sowjetrussischen Waffenlieferungen jetzt tatsächlich einen Umfang angenommen, der alles Bisherige in den Schatten stellt. Nach absolut zuverlässigen Feststellungen sind allein in den letzten zehn Tagen in Barcelona nicht weniger als etwa 50 sowjetrussische Kriegsmaschinen eingetroffen. Es handelt sich ausnahmslos um moderne Maschinen, besonders um schnelle Jagd= und große Bomben= und Transportflugzeuge. Die Maschinen sind in aller Eile zusammengesetzt worden und sofort an die Front abgegangen. 25 Jagdmaschinen sind, wie auch aus anderer Quelle inzwischen bestätigt wurde, direkt nach Madrid gegangen, wo sie auf dem Madrider Flugplatz Getafe stationiert sind. Gleichzeitig sind hier vier russische GorkiBomber eingetroffen. Ebenso zuverlässig verlautet weiter, daß allein in den letzten Tagen in Madrid über Barcelona 70000 russische lange Gewehre eingetroffen sind. Diese Waffenlieferungen beweisen zweifellos neben allem anderen, daß Moskau den Ernst der Stunde in Spanien erkannt hat und daß man alles einsetzt, um die Lage doch noch zugunsten des Bolschewismus zu wenden. Allerdings scheinen die Aussichten dazu, wie man auch in Madrid zu erkennen beginnt, nicht mehr allzu groß zu sein. Als ein Beweis für die Unsicherheit, die sich heute schon auf alles übertragen hat, kann es angesehen werden, daß nunmehr ernstliche Vorbereitungen für eine Uebersiedlung der Madrider „Regierung" nach Valencia, getroffen werden. Gestern gingen fünf Lastautos, die Akten des Ministerpräsidenten und der Kanzlei des Staatspräsidenten enthielten, unter starker Bedeckung nach Valencia ab. Ebenso wurden 1300 politische Gefangene aus dem Madrider Gefängnis San Antonio nach Valencia befördert, wo sie als Geiseln weiter interniert bleiben. In Madrid selbst herrscht völlige Anarchie. Von der Front nach Madrid zurückgekehrte Milizen machen den Eindruck einer absoluten Demoralisierung. Sie haben die schon herrschende Unsicherheit noch weiter verstärkt. Die Folge ist ein noch unmenschlicheres Wüten des marxistischen Terrors. So gehen die nächtlichen Erschießungen auch jetzt noch weiter. Gestern morgen lagen im Madrider Schauhaus wieder 167 Leichen, die auf den Straßen in den frühen Morgenstunden aufgefunden worden sind. Die Gesamtziffer der Ermordeten in Madrid wird allein auf etwa 24000 geschätzt. Aufnahme: Presse-Bild-Zentrale Botschafter von Ribbentrop(Mitte, links) im Gespräch mit französischen Abgeordneten, die nach Deutschland gekommen sind, um sich über den sozialen und wirtschaftlichen Aufbau zu unterrichten. Kommunisten=Verhaftungen in Belgien Ueberraschende Haussuchungen 7 Bolschewistische Aufstandsvorbereitungen festgestellt y Brüssel, 21. September. Die starke Aktivität, die verschiedene kommunistische und marxistische Organisationen in der letzten Zeit vor allem in den belgischen Industrierevieren entwickeln und für die der vor einigen Tagen erfolgte Anschlag auf den Rexistenführer Degrelle und auf seine Mitarbeiter bei Seraing kennzeichnend ist, Hitlerjugend in Rom Aeußerst herzlicher Empfang in der italienischen Hauptstadt (Von unseremrömischen Vertreter) Der Reichsjugendfüher eingetroffen w. I. Rom, 21. September. Bei schönstem Sommerwetter, das die italienische Hauptstadt in ihrer ganzen leuchtenden Pracht zeigt, trafen Sonntag mittag, von Florenz kommend, unter stürmischen Heil= und Evviva=Rufen 460 Hitlerjungen unter Führung des Gebietsführers Langanke in Rom ein. Beim Einlaufen des Sonderzuges präsentierte eine Ehrenabteilung der römischen Balilla die Karabiner, auf dem Bahnsteig wurden die deutschen Gäste von Vertretern der Faschistischen Partei, der Balilla, des Staates und der Stadt Rom herzlich begrüßt. Eine besondere Freude bedeutete das Eintreffen der Hitlerjugend in Rom für die zahlreiche deutsche Kolonie. Der Ortsgruppenleiter der Auslandsorganisation der NSDAP. in Rom, der deutsche Geschäftsträger Botschaftsrat von Blessen, und die Vertreter der Kolonie entboten daher den Kameraden ein herzliches Willkommen auf römischem Boden. Auf dem Bahnhofsplatz hatte sich inzwischen eine vieltausendköpfige Menge eingefunden, die brausende Heil= und Evviva=Rufe auf den Führer und Deutschland ausbrachte. Mit klingendem Spiel und Fahnen, an der Spitze die Ehrenabteilung der Balilla und der Fanfarenzug des Gebietes Westfalen(Iserlohn), des H3Spielmannszuges aus Kaiserslautern und des HJ=Musikzuges aus Hannover, setzten sich die Marschkolonnen in Richtung Santa MariaMaggiore in Bewegung, während die Bevölkerung in den Straßenzügen den Einmarsch der mit Beifallsklatschen und Willkommenrufen begrüßte. In der Nähe der historischen LateranKirche bezog die HI in zwei für die Gäste aus Deutschland vorbereiteten Schulen Quartier, an festlich gedeckten, mit Blumen geschmückten Tischen nahmen die Gäste und Gastgeber das Mittagessen ein. Die Hitlerjungen, deren Italienfahrt am 15. September begann, über Padua, Venedig und Florenz nach Rom führte, und die am 25. September endet, äußerten sich begeistert über den gastlichen Empfang in Italien und das bisher Gesehene. Gegen Abend kam Stabs führer Lauterbacher mit dem Flugzeug aus Venedig im römischen Flughafen an. Auch der Reichsjugendführer und der italienische Unterrichtsminister Ricci trafen gleichfalls am Abend ein. Das Programm für heute sieht vormittags eine Kranzniederlegung durch den Reichs jugendführer am Grabmal des unbekannten Soldaten auf der Piazza Venezia und am Denk mal für die gefallenen Faschisten auf dem Capitol vor. Anschließend findet ein offizieller Empfang bei dem Unterrichtsminister Ricci statt. Die deutschen Jungen werden sodann die Sehenswürdigkeiten Roms besichtigten, am Dienstagabend sind sie Gäste der NSDAP. Roms, der Botschaft und der deutschen Kolonie im Garten der deutschen Botschaft am Quirinal, wo der Reichsjugendführer sprechen wird. Es ist zu erwarten, daß der italienische Staatschef im Laufe der nächsten Tage die in Rom wei lenden Hitlerjungen besuchen oder empfangen wird. (Von unserem Vertreter) veranlaßte den belgischen Justizminister, auf Anraten eines großen Teils der Presse, umfangreiche Haussuchungen in den kommunistischen Parteibüros sowie in den Wohnungen marxistischer Funktionäre und Parteiangehörigen in Brüssel, Lüttich, Charleroi, Mons und im Rathaus Jupille, einer Vorstadt von Lüttich, vornehmen zu lassen. Auch bei der Sozialistischen Kooperative in Lüttich fand eine gründliche Haussuchung statt. Insgesamt sollen über 200 Haussuchungen in etwa 18 Gemeinden im Laufe des Sonnabend durchgeführt worden sein. Die Generalaktion der Staatsanwaltschaft setzte in der Nacht vom Freitag auf Sonnabend ein. Sie wird in den nächsten Tagen vor allem in den Provinzen Hennegau und Brabant tatkräftig fortgesetzt werden. Fast überall wurden große Mengen belastenden Materials beschlagnahmt. In den Büros der trotzkistischen Sozialrevolutionären Partei wurden genaue Pläne für die Organisation bewaffneter Arbeitermilizen und für die Besetzung von Kasernen aufgefunden. Wie verlautet, ist der Urheber des Putschplanes der Führer der Sozialrevolutionären Partei, Walter Dauge in Charleroi. ObKabinettserweiterung in Italien? Ernennung von drei Wehrmachtsministern (Von unserem römischen Vertreter) w. I. Rom, 21. September. Trotz der früher von Rom gegebenen Dementis mehren sich hier die Stimmen über eine personelle Veränderung in der italienischen Regierung. Den sich hartnäckig erhaltenden Gerüchten zufolge beabsichtigt der Duce, die drei Wehrmachtsministerien abzugeben, und zwar das Kriegsministerium an Unterstaatssekretär Baistrocchi, das Marineministerium an Admiral Cavaanari und das Luftfahrtministerium an General Balle, die bisher als Unterstaatssekretäre bereits diesen Ressorts vorstanden. Zu gleicher Zeit soll der bisherige Generalsekretär der Faschistischen Partei, Starace, das Innenministerium übernehmen, während sein bisheriger Stellvertreter Serena oder der bekannte Faschist Morrigi den Generalsekretärposten der Faschistischen Partei erhalten würde. beaufHauswohl die mit der Untersuchungsaktion tragten Instanzen das Resultat der suchungen streng geheimhalten, verlautet in wohlunterrichteten Kreisen, daß es gelungen sei, einen ernsten hochverräterischen Anschlag aufzudecken. Die Untersuchung nimmt ihren Fortgang. Weiter wird mitgeteilt, daß die Generalrazzia zunächst in Lüttich einsetzte. Sämtliche verfügbaren Polizeikräfte wurden für die Aktionen aufgeboten. Beamte der Staatsanwaltschaft und Kriminalbeamte aus Brüssel und Dinant nahmen an den Haussuchungen teil. Aus den der Regierung nahestehenden Kreisen wird erklärt, daß Ministerpräsident van Zeeland entschlossen sei, mit allen ihm zur Verfügung stehenden verfassungsmäßigen Mitteln gegen jene Elemente durchzugreifen, die Ruhe und Ordnung gefährden. Die Regierung werde alles aufbieten, und sie sei sich hierbei der Unterstützung der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung sicher, um Belgien vor einer roten Terroraktion zu bewahren. Aus Kreisen der Rex=Bewegung wird mitgeteilt, daß das Vorgehen der Regierung van Zeeland gegen die kommunistisch=marxistischen Revolutionäre erst auf einen offenen Brief des bei dem Anschlag auf Degrelle schwerverwundeten rexistischen Bezirksleiters von Lüttich, Rechtsanwalt Willems, an den Generalprokureur des Königs erfolgt sei, in welchem Willems den Vorwurf erhob, daß die Staatsanwaltschaft trotz allen Warnungen den kommunistisch=marxistischen Terroristen freies Spiel gelassen habe. Manöverbesuch X Berlin. 21. September. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat sich am Sonntag zu den in der Gegend von Fulda stattfindenden großen Herbstmanövern des Gruppenkommandos 2 begeben. Englische Rote zur Fünf=Mächte=Konferenz X Berlin, 21. September. Die englische Note über die Fünf-MächteKonferenz ist in Berlin eingetroffen. Sie wird durch die in Irage kommenden ellen geprüft. Deutschland— Frankreich Von Hans Wendt, Paris Das ist das Erstaunliche für den deutschen Beobachter in Frankreich, daß dieses mächtige, reiche Land— selbst gegenüber nicht geäußerten Zweifeln empfindlich— so ängstlich darauf bedacht ist, seine Macht unter Beweis zu stellen und sich gleichzeitig überall fremder Hilfe zu versichern. Von wem hat denn Frankreich etwas zu fürchten? Nicht genug mit seiner glücklichen geographischen Lage, mit seinem Festungsgürtel, der jeden Angriff so gut wie unmöglich macht, mit seiner modernen technischen Rüstung, die weit über die Bedürfnisse der Defensive hinausgeht, nicht genug mit seinen Reserven an jeglicher Macht in ausgedehnten Kolonien, nicht genug mit einem Netz von verbrieften Bündnissen nach allen Seiten— das Bedürfnis nach Sicherheit ist noch immer nicht gesättigt. Freilich, ein erhebliches Bedürfnis nach Machtanwendung, nach Einfluß, nach Auswirkung in Europa und der Welt kommt hinzu— und ein nimmermüdes Mißtrauen, daß diese Rolle ihm entgleiten könnte. Seit Versailles, nein, schon seit dem Waffenstillstand lebt Frankreich in der Vorstellung, daß Deutschland nur ein Ziel kenne: den Rachefeldzug vorzubereiten. Nun, wir hätten inzwischen einige andere Sorgen, und wir haben inzwischen andere, lohnendere Ziele entdeckt. Leider kennen die meisten Franzosen von Deutschland, und nun gar vom neuen Reich, nur das alte schablonenhafte Bild. Das Dritte Reich mag sicher manchen ausländischen Beobachtern unverständlich sein, besonders orthodoxen Liberalen oder Marxisten; daß es den Kommunisten und ihren Beschützern in aller Welt ein Greuel ist, kann man begreifen. Aber eins wird jeder unvoreingenommene französische Beobachter zugeben müssen, daß dieses neue Deutschland keinen aggressiven Charakter gegen Frankreich oder irgendeine andere Nation besitzt. Niemand in Deutschland denkt daran, sich über Frankreich so abfällig zu äußern, wie das hier Deutschland gegenüber leider täglich, stündlich geschieht. Niemand trägt mehr Haß gegen Frankreich, niemand predigt„Revanche" oder den„Kreuzzug“ gegen die Volksfront. Die Franzosen der Schule Briands haben sich immer darüber beklagt, das„Opfer von Locarno“, die verfrühte Rheinlandräumung, sei umsonst gewesen. Diese„undankbaren Deutschen“ hätten trotzdem keine Vernunft angenommen. Ja, was sollten wir denn tun? Uns ernsthaft für alle Ewigkeit mit den Ketten von Versailles abfinden, deren ja leider auch nach Locarno nur allzu viele bleiben? Wohl aber könnte Frankreich in der Tatsache, daß heute wohl nirgendwo mehr in Deutschland Feindschaft gegen Frankreich besteht, mit Recht eine Folge der allmählichen Entspannung sehen, die im Laufe der Jahre eingetreten ist und die selbst so schlimme Erlebnisse wie den Ruhreinbruch oder die Leiden der Rheinlandund Saarbesetzung hat verblassen lassen. Daß freilich Locarno nicht mit einem Schlage eine deutsch=französische Annäherung begründen konnte, daß die Frühstücksatmosphäre der Schweizer Seen sich nicht ohne weiteres auf die Völker übertragen ließ, lag nicht nur an der gekünstelten Konstruktion des ganzen Verhältnisses und der Unmittelbarkeit fataler Erfahrungen, auch nicht an dem deutschen Charakter, der nicht so rasch vergessen und sich umstellen kann, wie man ein Papier unterzeichnet. Es lag vor allem an der Ungleichheit zwischen Deutschland und Frankreich. Das Mißverhältnis zwischen einem hochgerüsteten Siegerland im Besitz aller Macht, das diese Eigenschaft bei jeder Gelegenheit in den Vordergrund stellte, ja selbst den Völkerbundseintritt zu einer Art Begnadigung gestaltete, und unserem ausgebluteten, wehrlosen, zerrütteten, mit Stricken umschnürten, diffamierten und isolierten Deutschland war zu grotesk, als daß sich hier eine Freundschaft hätte entwickeln können. Die gibt es nur unter Gleichen! Die gibt es nicht zwischen Rittern und Unfreien. Frankreich bezieht alles, was in Deutschland geschieht, immer nur auf sich. Niemand versetzt sich in unsere Lage. Deutschland hat ja nicht, wie umgekehrt, nur mit Frankreich zu rechnen, von dem wir, weniger mißtrauisch, ohne weiteres annehmen, daß es uns nicht zu überfallen gedenkt, bei dem lediglich seine unabsehbaren Bündnisverpflichtungen, besonders gegenüber einem solchen Partner wie der Sowjetunion, ein bedauerliches Gefahrenmoment darstellen. Deutschland ist umgeben von Nachbarn, die viele Jahre hindurch, als wir zur Wehrlosigkeit verurteilt waren, rüsteten, immer weiter rüsteten und uns schließlich durch den Bruch ihrer Ab rüstungspflichten zwangen, nun edenfalls auf Sicherheit bedacht zu sein. Wenn überhaupt, muß man doch logischer= und gerechterweise der Zahl der deutschen Soldaten die Summe der militärischen Kraft all unserer Nachbarn gegenüberstellen,— mindestens der mit Frankreich verbündeten, also einschließlich der Sowjetunion. Wie aber sieht dann das Verhältnis aus? Beachtliche Fortschritte der Nationalisten Weiterer Gelündegewinn an verschiedenen Fronten 7 Sadistischer Blutrausch der Roten Wenn man freilich manchen französischen Darstellungen glauben soll, hätten wir die ganze Welt in das Netz unserer Ränke gespannt Jede, auch nur die leiseste Veränderung des bisherigen europäischen Zustandes— wo gäbe es aber einen Zustand, den man galvanisieren und für alle Zeiten unverändert festhalten könnte?!— wird auf eine deutsche„Intrige“ zurückgeführt. Italien, Polen, Jugoslawien Spanien, neuerdings auch Rumänien und sogar Beiaten,— überall soll Deutschland oder der böse Nationalsozialismus seine Finger im Spiel haben. Die einen sind gekauft, die ande ren durch Hypnose gewonnen. Wie wenig daran wahr ist, müßten die Franzosen, deren diplomatische Geschicklichkeit und Rührigkei grade in der letzten Zeit sehr groß war, am besten wissen. Wenn" Einkreisungspolitik betrieben wird, dann wahrhaftig nicht von deutscher Seite. Und wer die große Unruhe in Europa, nein in aller Welt aufrechterhält, das sollten die Franzosen seit ihren Beobachtungen in Spanien und im eigenen Lande ebenfalls recht gut erkannt haben. Zuerst sind immer die Bolschewisten dagewesen; der„Faschismus", oder was man so nennt, das Sichauflehnen der Völker gegen die Zersetzung, die Siche nach einer autoritären Ordnung, war überall die ge sunde Gegenwirkung. Leider spielt heute im französisch=deutschen Verhältnis, während es früher im wesentlichen per Nationalitätenhaß war, die Parteileidenschaft eine trübe Rolle. Sich in die deutsche Mentalität hineinzudenken, ist gewiß ju. einen Franzosen schwierig(umgekehrt auch!). Aber daß man nicht mehr zwischen deutschen und nationalsozialistischen Zielen, Triebkräften, Menschen einen Unterschied machen kann, müßte eigentlich bei so naher Nachbarschaft allmählich sichtbar geworden sein. Im Nationalsozialismus entfaltet sich eben die Eigenart unseres Landes, genau so wie vielleicht die Demokratie die Eigenart Frankreichs ist, obwohl auch dieses Land schon mehrfach in seiner Geschichte andere Epochen durchlebt hat, und sogar recht intensiv. Mag Frankreich die eigene Art entwickeln, unsere aber nicht verdammen oder verleumden. Jedem das gleiche Recht. Natürlich darf die innere Struktur nicht zu einer Bedrohung des Nachbarn werden. Der Nationalsozialismus ist, wie schon ausgeführt, gegen Frankreich nicht aggressiv. Von einem etwa kommunistischregierten Frankreich müßte Deutschland dagegen, besonders auf Grund des franko=sowjetrussischen Bündnisses(das, wie man sieht, heute das ärgste Hindernis einer Annäherung darstellt) leider alles gewärtigen. Die Verschiedenheit der inneren Systeme braucht, angesichts der höheren Interessen des Friedens zwischen den beiden Völkern, kein Hindernis einer Verständigung und Zusammenarbeit zu sein. Wenn freilich die Auffassung bestehen sollte, als wäre das Gedeihen Deutschlands, sein Aufwärtsstreben, seine innere Einigung und Erstarkung nicht vereinbar mit dem Interesse Frankreichs, so ist darüber heute keine Diskussion mehr möglich. Achtung der anderen Nationalität und ihrer Lebensrechte ist die Voraussetzung jeder aufrichtigen Annäherung. In Deutschland besteht nirgends der Wunsch, Frankreich uneins, krisendurchschüttelt, unsicher zu sehen. Es darf niemals zu spät sein für einen Versuch, über die Mauern hinwegzukommen. Einmal muß es möglich sein, unter die Vergangenheit einen Strich zu machen. Deutschland der Erbfeind Frankreichs? Die beiden Völker haben oft gegenübergestanden. Sie haben sich als gleichwertige Gegner erwiesen. Sie stehen heute gleich zu gleich. Auch England war einmal Frankreichs„Erbfeind". Europas Raum ist zu eng geworden für solche Feindschaften. Alle drei Völker müssen heute durch Verständigung und Zusammenarbeit Europas Rettung und Wiederaufstieg sicherstellen. 18 Kilometer vor Toledo A Lissabon, 21. September. General de Llano teilte am Sonnabendabend in einer Rundfunkansprache über den Sender Sevilla mit, daß in Santander die unabhangige Republik ausgerufen worden sei. Der General gab weiter bekannt, daß in Alicante heftige Straßenkämpfe zwischen den verschiedenen marxistischen Gruppen stattfänden. Auch Malaga erlebe eine eigene Revolution. Die Matrosen hätten sich geweigert, an Bord der Kriegsschiffe zurückzukehren. Zusammen mit 500 unzufriedenen Milizsoldaten hätten sie einen Angriff auf die Kaserne unternommen. Der Versuch, das Gebäude zu besetzen, sei jedoch mißlungen und die Roten hätten daraufhin sofort 200 Gefangene erschossen. Auf Anordnung der Madrider Regierung seien weitere 10000 Mann roter Streitkräfte an die Guadarrama=Front geschickt worden. Ein Teil der Offiziere und Mannschaften habe sich geweigert, dem Marschbefehl nachzukommen. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen teilte General de Llano mit, daß in Valencia ein Frachtschiff mit 37 Flugzeugen sowjetrussischer Herkunft eingetroffen sei. Auch in Barcelona wurden Flugzeuge für die Roten ausgeschifft. In Alicante sei ferner ein Transport belgischen Kriegsmaterials eingetroffen, das eigentlich für Argentinien bestimmt sein sollte. Auf die Kriegslage eingehend, berichtete der General, daß am Sonnabend auf allen Fronten Ruhe herrschte. In Bilbao befänden sich insgesamt 37.000 Flüchtlinge aus San Sebastian. Die Lage der Stadt sei hoffnungslos, da die Lebensmittel knapp würden und die Stadt täglich bombardiert werde. Zum Schluß gab de Llano bekannt, daß ein nationalistischer Torpedobootszerstörer ein U=Boot der Roten versenkt habe. Dem Rundfunksender Palma de Mallorca zufolge, sind acht verantwortliche militärische Leiter der roten Milizen in Katalonien erschossen worden, weil sie für die Niederlage verantwortlich gemacht worden sind, die die roten Truppen an der Saragossa=Front erlitten haben. Die Kämpfe bei Talavera sind bisher für die Roten außerordentlich verlustreich verlaufen. Der Rundfunksender von Sevilla meldet, daß die Roten 4000 Tote und 1000 Gefangene in diesem Kampfabschnitt verloren hätten. Im letzten Gefecht haben die gefangenen Angehörigen der roten Miliz gefunden worden sei. Mella habe erklärt, es sei bewiesen, daß zwei Milizabteilungen von Sowjetrussen geführt wurden. Eine andere Gruppe stehe unter dem Kommando eines Franzosen. Wie weiter bekannt wird, ist Tala vera am Sonnabend von Flugzeugen der er: Madrider Regierung heftig bombardiert worden. Ein sogenanntes Volksgericht in Almeria verurteilte am Sonnabend 38 Nationalisten zum Tode. In Albacete wurden von den Marxisten vier Nationalisten zum Tode ver urteilt. Der Sonderberichterstatter des„Paris Soir“ in Toledo meldet, daß die am Freitag durchgeführte Minensprengung am Alcazar nationalen Truppen ihren Gegnern zwei? Verteidigern nur geringe Verluste zuge Tanks und zwei Panzerwagen abgenommen fugr habe. Seit Sonnabend früh werde de und ein rotes Jagdflugzeug abgeschossen; wei ter sind zwei rote Flugzeuge an der Front von Saragossa abgeschossen worden. Die Stadt Vitoria(Nordspanien) wurde von acht roten Flugzeugen mit Bomben belegt, die jedoch keinen nennenswerten Schaden ange richtet haben. In Ronda(Provinz Malaga), das vor einigen Tagen von den nationalen der be früh werde Alcazar unaufhörlich durch Artillerie schossen und von Fliegern mit Bomben be legt. Den im Alcazar eingeschlossenen rund 1500 Nationalisten(Frauen und Kinder ein gerechnet) stehen 7000 Marxisten gegenüber. Den Nachrichten der nationalen Rundfunksender zufolge haben am Sonnabend an den verschiedenen Fronten „„„ keine bedeutenden Truppen genommen worden ist, sind bisher Kampfhandlungen stattgefunden. Der Rund512 Morde festgestellt worden, die die funksender von San Fernando gibt einen BeRoten während der dort von ihnen ausgeüb= richt aus Ferrol wieder, wonach in einem Seeten mehrwöchigen Schreckensherrschaft began= gefecht das marxistische Unterseeboot B 6 gegen haben. Der Sonderberichterstatter Seculo meldet aus Valladolid, daß die nationalistischen Truppen 18 Kilometer vor Toledo stehen. Der Berichterstatter teilt weiter mit, daß Oberstleutnant Mella, der Kommandeur der im Vor=I.„ marsch auf Toledo befindlichen Truppen, sowjet= im Hauptquartier der Südgruppe neue Augen sunken sei. Furchtbare Greueltaten Ueber die Greueltaten, die die Kommunisten in Städten und Dörfern vor der Einnahme durch die Nationalisten verübten, sind russisches Geld gezeigt habe, das bei toten und Dr. Goebbels in Athen Herzlicher Empfang durch die Bevölkerung 7 Freundliche Pressestimmen ∆ Athen, 21. September. Sonntagabend 7 Uhr traf auf dem Athener Flugplatz Tatoi mit dem Sonderflugzeug Reichsminister Dr. Goebbels mit seiner Gattin ein. Im Gefolge des Ministers befanden sich sein persönlicher Referent, Ministerialrat Hanke, Regierungsrat von Wenßenhoff und Adjutant von Wedel vom Propagandaministerium sowie einige perönliche Freunde. Zur Begrüßung des Miniters hatten sich auf dem Flugplatz eingefunden in Vertretung des griechischen Ministerpräsidenten Metaxas, der Chef des Protokolls Vikelas, der deutsche Geschäftsträger in Athen Dr. Kordt mit Gesandtschaftssekretär Velhagen sowie der Landesleiter der RSDAP. Athens Dr. Crome, sämtlich mit ihren Damen. Die Kunde von dem Eintreffen des Reichsministers hatte sich schnell verbreitet, und die Bevölkerung bereitete Dr. Goebbels einen begeisterten Empfang. Sofort nach der Landung begab sich der Minister nach dem CecilHotel in Kefissia, einem Kurort in der Nähe Athens, wo er Wohnung nehmen wird. Anläßlich des Besuches des Reichsministers Dr. Goebbels in Athen weist die Athener Sonntagspresse auf die Anerkennung hin, die Reichsminister Dr. Goebbels auf dem Reichsparteitag in Nürnberg dem griechischen Kampf gegen den Umsturz gezollt hat. Die Blätter heißen den Gast herzlich willkommen und versichern, daß er bei Volk und Staat einer beonders freundschaftlichen Aufnahme sicher eine könne. Da der König von Griechenland ich zur Zeit noch auf seinem Sommersitz in Korfu befindet, wird sich Reichsminister Dr. Goebbels heute vormittag in Begleitung des deutschen Geschäftsträgers Dr. Kordt im königlichen Palais in die Besuchsliste einzeichnen. Darauf wird er dem Ministerpräsidenten Metaxas, dem Minister für Pressedes SA=Sturms 45/171 Urteil gesprochen 7 Gesängnisstrafen für die Schuldigen X Rottweil, 21. September. Das furchtbare Unglück, das am Sonntag, dem 26. Juli, den Mannheimer SA=Sturm 45/171 bei einem Ausflug in den Schwarzwald auf der Besenfelder Steige bei Freudenstadt betroffen und im ganzen Reich Trauer und tiefes Mitgefühl ausgelöst hat, fand jetzt in einer 2½ tägigen Verhandlung vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Rottweil seine gerichtliche Sühne. 27 Tote, 25 SA=Männer uno zwei BdM=Mädel, ferner 36 Verletzte, 30 SA=Männer und sechs BdM=Mädchen, waren die Opfer dieses schweren Autounglücks, das in seinen Auswirkungen selbst Eisenbahnkatastrophen größten Ausmaßes übertraf. Die sofort nach dem Unfall eingeleiteten Ermittlungen führten zur Anklageerhebung gegen vier Beschuldigte, und zwar in erster Linie gegen den Fahrer des Lastzuges, den 24jährigen Wilhelm Scherer, gegen den 28jährigen Sturmführer und Leiter der Fahrt, Hein Slangen, ferner gegen den Eigentümer des Motorwagens, den 31jährigen Hugo Scherer, und den Halter des Anhängers, den 54jährigen Hermann Backfisch, die sich wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu verantworten hatten. Das Gericht verurteilte die Angeklagten Wilhelm Scherer und Slangen wegen je 27 Vergehen der fahrlässigen Tötung und 36 Vergehen der fahrlässigen Körperverletzung, begangen in Tateinheit unter sich, und wegen je einer Uebertretung nach§ 36 der Reichsstraßenverkehrsordnung, uno zwar den Angeklagten Wilhelm Scherer zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren, abzüglich sieben Wochen Untersuchungshaft, und den Angeklagten Slangen zu der Gefängnisstrafe von vier Monaten. Die Angeklagten Hugo Scherer und Backfisch wurden freigesprochen. In der Urteilsbegründung wurde festgestellt, daß der Fahrer Wilhelm Scherer durch seine zu rasche und unvorsichtige Fahrweise den Unfall schuldhaft verursacht hat. Mitverantwortlich ist der Angeklagte Slangen, der ohne polizeiliche Genehmigung weggefahren ist und der einen Fahrer mitgenommen hat, der nach den polizeilichen Vorschriften nicht hätte fahren dürfen. Die Freisprechung des Hugo Scherer erfolgte, weil das Gericht ihn nicht als Unternehmer der Jahrt ansah und er durch die Zusage des SAFührers gedeckt war. Die Freisprechung des Backfisch erfolgte, weil das Gericht keine sichere Feststellung dahin treffen konnte, daß die Bremsen des Anhängers schon am Beginn der Fahrt fehlerhaft waren. wesen, Nikoloudis, und dem Gouverneur von Athen, Kotzias, dem früheren Oberbürgermeister von Athen, Besuche abstatten. Von Neurath in Budapest ∆ Budapest, 21. September Reichsaußenminister von Neurath traf am Sonnabendmittag in Begleitung seiner Gemahlin im Flugzeug in Budapest ein. Es handelt sich um einen Privatbesuch, den zeugenberichte, insbesondere aus der Provinz Badajoz, eingegangen. In Almendralejo erließen die Marxisten Haftbefehle in so großer Zahl, daß die Gefängnisse bald überfüllt waren. Diese Gefangenen waren fast täglich furchtbaren Mißhandlungen durch die Kommunisten ausgesetzt. Darüber hinaus wurden die wohlhabenderen Gefangenen von den Bolschewisten erpreßt, die von den Banken eine Liste der Konteninhaber erzwungen hatten. Die Verhafteten mußten Schecks über hohe Geldbeträge unterzeichnen. Auf diese Weise fiel den Roten eine Summe von 100 000 Peseten in die Hände. Als die nationalistischen Truppen sich der Stadt näherten, wurden sämtliche Gefangenen in den Innenhof des Gefängnisses und in die Klosterkirche gesperrt. Von den umliegenden Fenstern herab eröffnete die rote Miliz dann das Feuer auf die wehrlosen Opfer. Handgranaten und Flaschen mit selbstentzündbarer Flüssigkeit wurden zwischen sie geschleudert. Dieses Morden dauerte von der Reichsaußenminister seiner Tochter, der 11 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Als Frau des Budapester deutschen Gesandten von am Nachmittag die Nationalisten einrückten, fanden sie nur wenig Ueberlebende vor. Und Mackensen, abstattet. Freiherr von Neu rath wird, einer Einladung des Reichsver wesers von Horthy folgend, auch an einer Jagd in Gödöllö teilnehmen. Im Verlauf des Budapester Besuches wird der Reichsaußenminister Gelegenheit nehmen, mit führenden ungarischen Staatsmännern einen Gedankenaustausch zu pflegen. Reichsminister Dr. Frank in Italien A Viareggio, 21. Sept. Auf Einladung des italienischen Außenministers Graf Ciano hat Reichsminister Dr. Frank am Freitagabend eine mehrtägige Reise nach Italien angetreten. Der Reichsminister wir begleitet von Hauptamtsleiter Dr. Dresler und seinem Adjutanten Froboese. Am Sonnabendvormittag traf der Reichsminister im Salonwagen der italienischen Regierung in Pisa ein, wo er im Namen des Außenministers Ciano von dessen Chef der Privatkanzlei, Commodore Anfuso., empfangen wurde. Reichsminister Dr. Frank begab ich zunächst nach Viarreggio, wo er sich mehrere Tage aufhalten wird und Gast des italienischen Außenministers ist. Neue moralische Ohrfeige für Madrid Holland ruft seinen Gesandten zurück A Haag, 20. Sept. Die holländische Regierung hat ihren Geschäftsträger Dr. Flaes aus Madrid abberufen. Der Geschäftsträger hat Spanien bereits diese waren zum Teil entsetzlich verstümmeli. Von den Hingemordeten waren viele Arbeiter, die die Nichtzugehörigkeit zu den marxistischen Verbänden mit dem Tode bezahlen mußten. Trotz seines in den Genfs Satzungen niedergeVormundschaftsgelüste legten grundsätzlichen Bekenntnisses zum Selbstbestimmungsrecht der Völker scheint der Völkerbund auf die praktische Durchführung dieses Grundsatzes keinen besonderen Wert zu legen. So ist es überaus bezeichnend, daß die rasche Erledigung der Frage der österreichischen Finanzkontrolle, wie man hört, auf gewisse Hemmungen beim Völkerbundssekretariat stößt. Einzelne Ratsmitglieder sind über das Vorgehen des von Genf für Oesterreich eingesetzten Finanzkontrolleurs, des Holländers Rost van Tonningen, recht verstimmt. Man ist nicht damit zufrieden, daß er sein Amt, weil angesichts der österreichischen Verhältnisse überflüssig, niedergelegt hat. Offenbar bestand hier der fromme Wunsch, der Zustand Oesterreichs möge noch länger eine Finanzkontrolle notwendig machen. Dem Unmut, den man über Rost van Tonningen empfindet, möchte man nun soweit wie möglich die österreichische Regierung entgelten lassen, deren Beliebtheit— sehr bezeichnend für den Völkerbund— hier durch das Befriedungsabkommen vom 11. Juli nicht gerade gestiegen ist. Unter anderem wird jetzt versucht, die Frage der Aufhebung der Finanzkontrolle durch eine Befragung der Garantiemächte hinauszuziehen. Auf österreichischer Seite werden jedoch keine ernstlichen Schwierigkeiten erwartet, da das Genfer Protokoll vom Juli 1932, in dem Oesterreich die Finanzkontrolle auferlegt wurde, selbst unter gewissen Voraussetzungen die Abberufung des Völkerbundsvertreters in Wien vorsieht und nicht zu leugnen ist, daß diese Voraussetzungen jetzt gegeben sind. Der Rat ist nämlich auf Grund des Protokolls gehalten, den Funktionen des Völkerbundsvertreters ein Ende zu setzen, sobald die Dienste dieses Funktionärs nicht mehr nötig erscheinen. Aber Genf hat sogar verlernt, wenigstens mit Anstand einer Entscheidung zuzustimmen, die nicht nur gerechtfertigt erscheint, sondern die es auch gar nicht mehr aufhalten kann. Mm Französische Abgeordnete in Berlin X Berlin, 21. September. Auf einer Studienreise ist eine Gruppe von 17 französischen Abgeordneten zu einem dreitägigen Aufenthalt eingetroffen. Die Gäste nahmen Gelegenheit, sich über den sozialen und wirtschaftlichen Aufbau des neuen Deutschland zu unterrichten. Ein Tee=Empfang, den Botchafter von Ribbentrov den französischen Abgeordneten im Hotel Kaiserhof gab, und ein Abendessen im Haus der Deutsch=Französischen Gesellschaft schlossen den Aufenthalt ab. Heute wird die Reisegruppe, die sich aus Vertretern der verschiedensten politischen Gruppen und Landschaften Frankreichs zusammensetzt, Berlin verlassen und auf der Weiterfahrt Dresden besuchen. Blum prophezeit Preiserhöhungen Einführung der Arbeitslosen-Unterstützung geplant Frankreichs innere Lage ∆ Paris, 21. September. Auf einer Kundgebung der Sozialistischen Partei am Sonntag im Stadion von Poissy bei Paris sprach Ministerpräsident Leon Blum über die innenpolitische Lage. Es handele sich darum, so erklärte er, die von der Kammer verabschiedeten Sozialgesetze in die Wirklichkeit umzusetzen. Bei Wiederzusammentritt des Parlaments werde die Regierung neue Vorschläge einbringen, so ein Gesetz zur Schaffung eines Nationalfonds für die Unterstützung der Arbeitslosen und ein Gesetz zur Schaffung einer Landesversicherung gegen landwirtschaftliche Schäden. Die praktische Durchführung der Sozialpolitik der Regierung stoße selbstverständlich auf gewisse Schwierigkeiten. Die Regierung habe das aber im voraus gewußt. Sie afkam Die UIrfac., dar ofücheusk... habe beispielsweise gewußt, daß die Aufwertung verlassen. Die Ursache der Abberufung war eine der landwirtschaftlichen Erzeugnisse eine geAuseinandersetzung des Geschäftsträgers mitl wisse Preisstegerung nach sich ziehen der marxistischen Regierung wegen Verletzung. der Exterritorialität der niederländischen Gesandtschaft in Madrid. Trotz bindender Zusage der spanischen Linksregierung, die diplomatischen Rechte der holländischen Gesandtschaft zu achten, hatten am 11. September Beamte der Geheimpolizei ein zur holländischen Gesandschaft gehörendes Gebäude besetzt und aus ihm eine Reihe von Einrichtungsgegenständen rechtswidrig entfernt. Auf Einspruch des holländischen Geschäftsträgers gegen dieses völkerrechtswidrige Vorgehen machte zwar die Madrider Regierung eine Reihe von Versprechungen, die jedoch nicht gehalten wurden. Die niederländischen Belange in Madrid werden durch einen Vizekonsul wahrgenommen. So handelt ein Bischof in USA.! Ein Feldzug gegen den Kommunismus ∆ Neuyork, 21. September. Im Fort Wayne hat der katholische Bischof John Francis Noll, der Vorsitzender der katholischen Laienorganisationen in den Vereinigten Staaten ist, den Beginn eines antikommunistischen Feldzuges bekanntgegeben, der sich über das ganze Land erstrecken wird. Der Feldzug wird am 25. September seinen Höhepunkt erreichen, wenn von allen Kanzeln gegen Moskau gepredigt wird. würde. Er hoffe aler, daß sich diese Preis steigerung nicht auf die notwendigsten Nahrungsmittel ausdehnen werde. Bedauerlich sei, daß die Bemühungen imner noch von gewissen Seiten gestört würden. Die französische Regierung habe alles getan, so erklärte Blum u. a. weiter, um gewisse Befürchtungen, wonach der europäische Friede in Gefahr sei, zu zerstreuen, sie beständen aber weiter. Er sei überzeugt, daß die Wiederankurbelung der Wirtschaft nur dann möglich sei, wenn man in einer gesunden und ruhigen internationalen Atmosphäre lebe. Der Ministerpräsident kam dann auf die Arbeitsstreitigkeiten zu sprechen und sagte, man habe die Regierung vor die Wahl stellen wollen, entweder gewisse Dinge zu dulden oder dem englischen Außenminister Eden die angekündigte Besprechung haben wird. Der Industriellen=Verband von Lyon hat der Presse eine Mitteilung übermittelt, die auf die schweren Ausschreitungen in der Kunstseidenfabrik Rodiaceta Bezug nimmt. Dort wurden bekanntlich die Direktoren und einige leitende Ingenieure von den Streikenden eine ganze Nacht hindurch in ihren Büroräumen festgehalten und erst auf das Eingreifen des Präfekten und des Bürgermeisters von Lyon, Herriot, befreit. In der Mitteilung des Lyoner Industriellen=Verbandes wird festgestellt, daß die Belegschaft der Fabrik Rodiaceta seit mehreren Tagen den Versuch gemacht habe, auf eigene Faust den Betrieb weiterzuführen. Die Gesellschaft hätte demgegenüber die polizeiliche Räumung auf Grund eines Gerichtsbeschlusses erwirken oder die Gas= und Wasserzufuhr zu den Fabrikgebäuden sperren können. Man habe jedoch keine derartigen Maßnahmen ergriffen, weil man diesen Versuch des Arbeiterausschusses in der Fabrik frei durchführen lassen wollte, um durch die Erfahrung zu beweisen, ob eine Produktion ohne Ingenieure und ohne Direktoren durchführbar sei. Das Ergebnis dieses Versuches sei, daß die Fabrik die Arbeiten eingestellt habe. Daraufhin habe die Arbeitergewerkschaft den Präfekten gebeten, die Verhandlungen mit der Direktion einzuleiten. Hauptschriftleiter: Dr. Friedrich K. Pfafferott. Stellvertreiender Hauptschriftleiter: Ewald Löbbert. Verantwortlich(auch jewells für die Bilder): Für Politik Fritz Bormann. für Wirtschaft Dr. Ilelmut BarthVork. für den Allgemeinen Teil tleinrich Elsenpeter. für Kunst und Unterhaltung I. V. Günther S1öve. für Schriftium und Hlelmatpolitik Günlher S1öve. für West„ alen Rheinland Hermann Thlen. für Sport Ernst aber mit Gewalt vorzugehen, um auf diese[sebulis, Ihr, den Schlusdienet llanz Wirtz. Lener Mair, Se„eh um auf viese der gesamten Lokal- und Provinzleile: Ewald Löbdert verantwortlich die jeweils am Ende der Orlsauspabe bezeichnelen Schriftleiter. Verantwortlich für den Anzeigenteil Bernhard Stadle. Anzeigenleiter: Karl Kirschner. sämtlich in Dortmund Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reischach. Berlin. Druck und Verlag: Westfällsche Landeszeilung G. m. b. H., Dortmund Weise die Fühlung zwischen der Regierung und den Arbeiterklassen zu zerstören. Dies sei das Ziel der Gegner der Regierung gewesen. Blum wandte sich deshalb an alle in der Volksfront vereinigten Parteien und erklärte, daß sie durch harte Arbeit schon über große Schwierigkeiten hinweggekommen seien. Man müsse nun möglichst die noch vorhandenen Hindernisse aus dem Weg räumen. Nach den Ausführungen Leon Blums wurde von der Menge die International'e gesungen. Der Ministerpräsident begab sich sofort nach seiner Rede nach Paris zurück, wo er in den Abendstunden mit#ap Laden= eic 11.9007““ Preiau ze Jv, 8 golti) D.-A. August 1930: über 180 000 Davon D-A U Bevirksausgabe Uomimund und tngebung 66 4m: D. A B. Bezirksausgabe Bechum Willen: 23 950 D A. II Bezirksausgabe Ilagen: 18 730. U A. A Bezir## ausgabe Sauerland(Arnsberg) 14 500: D.-A G. Beziran ausgabe Herne-Wanne-Eickel Gelsenkirchen-Recklinghausen: 14 400: D A. S. Bezirksausgabe Hamm-Spest und die Börder 2. Bian 7 Jolge 258 Westfälische Landeszeitung• Role Erde Montag, den 21. September 1936 Wänder eithülten sich Neues Licht, Ultraschall und Uebermikroskop auf der Physiker- und Mathematiker-Tagung Revolution in der Optik/ Elektronen statt Lichtstrahlen/ 200 000 fache Vergrößerung Ultraschall verbessert Filme/ Lichtquellen der Zukunft (Sonderbericht von Dr. L. K.) Seitdem im Jahre 1590 ein gewisser M Janßen das erste Mikroskop baute, um damit den Bau der Fliegenbeine und ähnliche dem menschlichen Auge schon nicht mehr recht zugängliche Winzigkeiten zu betrachten, hat die Physik manches gelernt. Die Linsenschleiferei ist eine Kunst von feinster Technik geworden. deren Prazision dem gewöhnlichen Sterblichen schon gar nicht mehr vorstellbar erscheint. Die Vergrößerungsfähigkeit ist bis auf annähernd des Dreitausendfachen getrieben worden. Bakterien aller Dinge, die man bis dahin nicht einmal vermuten konnte, wurden entdeckt. Wo das Auge nicht mehr ausreichte, wo der Sehpurpur versagt, weil das, was er aufnehmen soll, zu lichtschwach ist, da schaltete man die photogr. phische Platte dazwischen, der man eine noch größere Empfindlichkeit zumuten kann. Und so sah der Techniker das Gefüge seiner Werkstoffe, der Mediziner lernte die Krankheitserreger und ihre Lebensgewohnheiten kennen, der Biologe studierte den Grundbaustein alles Lebendigen: die Zelle.— Nun gibt es aber„Erreger“ deren Tätigkeit man kennt, die man jedoch nicht sehen kann. Die Papageienkrankheit, den Schnupfen und andere zweifellos ansteckende Krankheiten mußte man so auf ein unsichtbares„Virus“ zurückführen.— Kann man sie vielleicht nur deshalb nicht sehen, weil unsere Mikroskope zu grob sind.? Kleiner als die Lichtwelle. Aber man könnte doch die Mikroskope noch feiner machen?— Das geht eben nicht. Alle Kunst der Linsenschleifer wird sinnlos, wenn das, was wir sehen wollen, zu klein ist. Auch 10 000fache Vergrößerung nützt nichts mehr bei einem Gegenstand, der kleiner ist als eine halbe Lichtwelle und das ist ungefähr 0,0003 Millimeter. Wollte man mit Hilfe des Lichts etwas noch Kleineres sehen, dann wäre das ungefähr so, als wenn man versuchen würde, einen Fingerabdruck in groben Sand zu machen.— Viel kleiner als eine Lichtwelle, die sich zu ihm verhält, wie die Zugspitze zu einem Maulwürfshügel, ist nun das Elektron, das negativ elektrische, kleinste Materieteilchen. Von ihm sollte eine unerwartete Hilfe kommen. Schon seit einigen Jahren wußten es einige wenige Eingeweihte, daß man mit Hilfe von Strahlen, die aus schnellfliegenden Elektronen bestehen, sogenannten Kanalstrahlen, eine Art Mikroskop bauen kann, das alles bisher Dagewesene weit übertrifft. Inzwischen auf dem Kongreß der Deutschen Physiker und Mathematiker, der in Salzbrunn tagte, konnte man Wunderdinge über das neue Instrument und seine Leistungen erfahren. Elektrische Linsen. Elektronenstrahlen haben ganz ähnliche Eigenschaften wie Licht— man kann sie zerstreuen und sammeln, spiegeln und beugen. Die ganze Fernsehtechnik beruht auf dieser Tatsache, denn in der Braunschen Röhre geschieht ja nichts anderes, als daß ein Elektronenstrahl, durch elektromagnetische Impulse gelenkt, die Bildzeilen abtastet. Im Forschungsinstitut der AEG. und im Hochspannungsinstitut der Berliner technischen Hochschule hat man diese„Elektronenoptik“ ausgebaut. Dr. Brüche und Dr. Ruska, die beide auch vor dem Kongreß über ihre Arbeiten berichteten, haben als erste auf den Eigenschaften des Elektronenstrahls eine neue Vergrößerungstechnik aufgebaut. Dazu gehörten zuerst einmal„Linsen", mit denen man die Elektronenstrahlen ebenso beugen kann, wie mit der Glaslinse den Lichtstrahl. Es entstanden„elektrische Linsen“, die nichts anderes sind als Stromspulen, durch deren Achse die Elektronenstrahlen geschickt werden. Der Spulenstrom beugt dann die parallel einfallenden Strahlen wie man es wünscht. Die„Elektrische Linse“ hat sogar den unschätzbaren Vorzug, daß man ihre„Brennweite", d. h. ihre Beugungsfähigkeit durch Veränderung des elektrischen Feldes verändern kann. Die Elektronenstrahlen müssen nun den Körper, den wir sehen wollen, durchdringen. Außerdem kann man Elektronenstrahlen mit dem bloßen Auge nicht sehen, sie werden erst auf einem Leuchtschirm sichtbar. Durch geeignete Zusammenstellung der„Linsen“ kann man schon jetzt Vergrößerungen bis zum 15 000fachen erzielen. Metallfolien von ein Tausendstell Millimeter Stärke zeigen bei solcher Vergrößerung beinahe ihren molekularen Aufbau. Bazillen gar erscheinen als Wesen von beträchtlichen Ausmaßen. Leider ist es noch ein gewisser Nachteil des neuen Gerätes: daß die Elektronen bei ihrem Durchtritt durch das beobachtete Objekt trotz aller Kühlvorrichtungen bald eine sehr hohe Temperatur erzeugen, die organische Substanzen rasch zerstört. Aber auch diese Schönheitsfehler wird die unermüdliche Physik zu beseitigen wissen. Bei den unbegrenzten Möglichkeiten der Elektronenoptik, die Vergrößerungen bis 200000 theoretisch ohne weiteres zuläßt, müssen wir für die nächsten Jahre sensationelle Entdeckungen erwarten. Eine Revolution der Forschung ist angebrochen. Immer wieder sind es die Wellen, die uns Rätsel aufgeben, die sichtbaren und die hörbaren oder die unsichtbaren und die unhörbaren. Es ist noch gar nicht so lange her, daß Schallwellen entdeckt wurden, die für den Menschen gar nicht wahrnehmbar sind. Dieser Ultraschall hat recht merkwürdige Eigenschaften. In ein Aquarium geleitet, kann er kleine Fische töten; auch kleine Säugetiere gehen an ihm zugrunde. Unser Ohr nimmt solchen Schall nicht auf. Das zarte Zirpen der Grillen mit seinen hohen Tönen hört mancher schon gar nicht. Alte Leute, deren Ohr die höchste Empfindlichkeit verloren hat, erklären dann wohl,„zu meiner Zeit da hörte man in jeder Weise die Grillen zirpen“. Auch an Grasmücken läßt sich eine eigenartige Beobachtung machen: Wenn man ihnen beim Singen zusieht, so bemerkt man, daß sie plötzlich mitten in ihrem Lied abzubrechen scheinen. Der kleine Schnabel bewegt sich zwar, aber kein Laut kommt heraus. In solchen Augenblicken erzeugt die Grasmücke„Ultraschall". Ein neues Hilfsmittel der Technik Die technische Physik hat die Erzeugung solcher Ultraschallwellen in den letzten Jahren sehr kultiviert. Sie kann„Schallwellen“ erzeugen, die einige hundert Millionen Schwingungen in der Sekunde haben und die sich mit einer Geschwindigkeit von mehreren tausend Metern in der Sekunde ausbreiten. Wie nun Professor Bergmann(Breslau) berichtete, haben die Ultraschallwellen die Eigenschaft, in Flüssigkeiten alle darin gelösten Stoffe bis zu unglaublicher Feinheit und Gleichmäßigkeit zu verteilen. Selbst Stoffe, die sich an sich nicht mischen, wie Oel und Wasser oder Quecksilber und Wasser, lassen sich durch Ultraschall in gleichmäßige„Emulsionen" verwandeln. Hervorragend läßt sich diese Eigenschaft bei der Herstellung fotografischer Filme werten. Die Qualität der Bilder hängt dabei bekanntlich von der gleichmäßigen Verteilung der lichtempfindlichen Schicht ab. Mit Ultraschall ist es nun gelungen, fotografische Emulsionen von besonders großer Feinkörnigkeit und Gleichmäßigkeit herzustellen, außerdem ließ sich die Herstellungszeit wesentlich verkürzen. Auch zur Entgasung von Flüssigkeiten läßt sich der Ultrachall benutzen. Die Biologie, die den Einfluß der merkwürdigen Wellen auf die lebende Zelle untersucht, hat ebenfalls erstaunliche Dinge estgestellt. Tod eines Tapferen Bei der Rettung eines Mädchens selbst verunglückt Gera, 20. September. In diesen Tagen verunglückte in Gera bei dem Versuch, ein junges Mädchen aus einem brennenden Haus zu retten, ein Magdeburger Zimmergeselle. Zu dem tragischen Unfall des jungen Menschen wird bekannt: Im Frühjahr dieses Jahres war der Zimmermann mit einigen Kameraden von Magdeburg aus auf Wanderschaft gegangen und stand nun in Gera bei einem Zimmermeister im Dienst. Als dieser Tage auf einem dem Hause seines Meisters benachbarten Grundstück Feuer ausbrach, eilte er sofort zu Hilfe und rettete die ganze Familie vor dem Tode des Verbrennens. Dabei mußte er mehreremale in das brennende Haus stürzen und erlitt eine Rauchvergiftung, an deren Folgen er bald darauf verstarb. Am Tage vor dem Brande hatte der junge Mann noch den Besuch seiner Mutter gehabt, die nun kurz nach ihrer Wiederankunft in Magdeburg bereits die Schreckenskunde von dem Tod ihres tapferen Sohnes erhielt. Fünf weitere Opfer des Sturmes bei Island A Kopenhagen, 20. September. Immer noch laufen in Kopenhagen Nachrichten über Opfer an Menschenleben ein, die der Sturm, der in der Nacht zum Mittwoch dem französischen Expeditionsschiff„Pourqouis pas“ zum Verhängnis geworden ist, an der Küste von Island gefordert hat. So wird jetzt aus Reykjawik berichtet, daß der Kapitän und fünf Mann der Besatzung des 100 Tonnen großen norwegischen Fischdampfers„Reform“ von einer Sturzsee über Bord gerissen wurden. Der Kapitän konnte gerade noch ein Tau ergreifen, um sich zu retten, während die fünf Mann der Besatzung ertranken. Insolge des Sturmes hatten die Maschinen des Dampfers gestoppt werden müssen, worauf der Fischdampfer hilflos umhertrieb. Auch je Masten waren durch den Sturm schwer beschädigt worden. Nachdem das Notsignal des Fischdampfers am Donnerstag von Land aus beobachtet worden war, gelang es am Freitag einem Inspektionsschiff, den Fischdampfer in Schlepptau zu nehmen und ihn nach Reykjawik einzubringen. Kleine Weltchronik Beim Drachenspiel in den Tod. Jetzt, da im Herbst das Drachensteigenlassen bei der Jugend in aller Welt beliebtestes Spiel ist, hat auch diese harmlose Betätigung schon ein Opfer gefordert. Im holländischen Städtchen Naaldwik ließ ein Junge mit mehreren anderen Kameraden einen Drachen steigen, der aber an dem Blitzableiter eines hohen Schornsteines hängen blieb. Schnellentschlossen kletterte der Junge auf den Schornstein. um seinen Drachen loszulösen. Er kam auch bis oben, als ein Ziegel ausbrach und den Jungen abstürzen ließ. Mit zerschmetterten Gliedern blieb er tot auf dem Platz. Vater ersticht seinen Sohn und begeht Selbstmord. In dem Dorfe Würzburg(Kreis Erbach) im hessischen Odenwald kam es in der Nacht zum Sonnabend zu einem Familiendrama, das zwei Menschenleben forderte. Der 66 Jahre alte Adam Köhler, der schon seit längerer Zeit mit seiner Frau und der Familie seines Sohnes in Unfrieden lebte und in letzter Zeit mehr und mehr dem Alkohol zusprach, stieß seinem Sohn, als dieser ihn spät nachts bat, mit Rücksicht auf die leidende Mutter den laut spielenden Rundfunkempfänger leiser zu stellen, ein Schlachtmesser fast 20 Zentimeter tief in die Brust, so daß der Sohn sofort tot war. Der Täter flüchtete und wurde später erhängt aufgefunden. Er hatte seinem Leben selbst ein Ende gemacht. Das Licht der Zukunft Die gute alte Glühlampe Edisons war vom Standpunkt der heutigen Elektrotechnik aus gesehen ein recht unvorteilhaft arbeitendes Gerät, eine„trübe Funzel“ im Vergleich zu den Lampen, die wir heute in der Wohnung, in der Fabrik und auf der Straße benutzen. Dennoch kann man nach den Vorträgen, die man in Salzbrunn über die Physik des Lichts hörte ruhig behaupten, daß in einigen Jahrzehnten kein Mensch mehr elektrische Birnen oder Bogenlampen benutzen wird. Der Gasentladungslampe gehört die Zukunft. Ein ungewöhnlich interessanter Vortrag von K. Mey Berlin) zeigte, was aus den Neonröhren und aus den Quecksilberlampen geworden ist, die wir bisher als schön leuchtendes Reklamelicht kannten. Durch Zusatz gewisser Alkalien kann man z. B. Quecksilberlicht in weißes verwandeln. Gasentladungslampen, die mit Tellur gefüllt sind, strahlen ebenfalls ein dem Sonnenlicht sehr ähnliches Licht aus. Man macht sich ferner die Eigenschaft gewisser Leuchtfarben zunutze, farbiges Licht in weißes zu verwandeln. Ein sehr schönes, mildes Licht läßt sich auf chemischem Wege erzeugen. Bei ihrer Oxydation leuchten dabei gewisse Sauerstoffverbindungen auf. Allerdings verbrauchen sich diese chemischen Lichtquellen rasch. Wenn es aber erst einmal gelingt, auf elektrischem Wege die Lösungen wieder in ihre Ausgangsstoffe zurückzuverwandeln, dann hätte man eine sehr leistungsfähige und billige Lichtquelle. Außerordentlich wichtig ist die Tatsache, daß die Gasentladungslampen weit wirtschaftlicher arbeiten als die Glühlampen. Die Zeit ist nicht mehr fern, wo sie ebenso wie die heutigen Birnen zu billigen Preisen, mit Schraubfassungen passend für jede Schreibtischlampe und jeden Kronleuchter, geliefert werden. Aufnahme: Weltbild Empfang der Winzer-Abordnungen im Berliner Rathaus Samstag nachmittag empfing Staatskommissar Dr. Lippert im Festsaal des Berliner Rathauses Winzerabordnungen, die aus Anlaß des Festes der deutschen Traube und des Weines 1936 nach Berlin kamen. Staatskommissar Dr. Lippert nimmt auf unserem Bilde den von den Winzern dargebotenen Trunk entgegen. Aufnahme: Scherl Die Ankunft des Dornier Do 18„Zephir“ in Neuyork Das Dornier-Flugboot„Zephir“ konnte zum erstenmal als für den regelmäßigen Atlantik-Postverkehr vorgesehenes Flugboot in ununterbrochenem Flug von den Azoren nach Neuyork fliegen. Unser Bild zeigt„Zephir“ nach der Landung im Hafen von Neuyork. was erste deutsche Seeschiff mit Voith-Schneider-Propellern Bei der Schiffbau-Gesellschaft Unterweser-AG. lief das für die Biologische Anstalt auf Helgoland bestimmte Zweischrauben-Motorschiff„Makrele“ von Stapel. Es ist das erste Seeschiff, das mit den Voith-Schneider-Propellern ausgerüstet ist. Diese Propellerart ist im Gegensatz zu der üblichen Ausführung nicht horizontal, sondern vertikal angeu be diesem Schiff nicht vorhanden, da die Steuerung des Schiffes durch die Schiffsschraube(von denen unser Bild im Kreis eine zeigt) erfolgt. Die bisher gebauten Schiffe zeichnen sich durch außerordentliche Steuerfähigkeit aus. über den Faschismus Begeisterte italienische Anerkennung des neuesten Werkes des Propaganda-Ministers Weiterer Absall von Starhemberg Steidle zurückgekehrt A Wien, 21. September. Die am Sonnabend aus Innsbruck in Wien eingetroffenen Meldungen über die Vorgänge in der Tiroler Heimwehr legt man allgemein dahin aus, daß sich die Tiroler Heimatschützer endgültig von der Führung Starhembergslosgesagt haben. Die Wendung„Abkehr von der zentralistischen Tendenz“ in der Freitagrede des jetzigen Tiroler Landesführers Dr. Gerber vor den Tiroler Heimwehrunterführern kann in Wien nicht anders verstanden werden. Weiter wird bekannt, daß die Tiroler Heimwehr den ehemaligen Heimwehrbundesführer von Tirol, Dr. Steidle, nach Innsbruck zurückberufen habe. Steidle war seinerzeit von Starhemberg abgesetzt und später zum österreichischen Generalkonsul in Triest ernannt worden. Seine Reaktivierung in die von ihm gegründete Tiroler Heimwehr bedeutet eine ebensolche Abkehr von Starhemberg wie der Beschluß der Wiener Heimwehrführer nach der Rückkehr Feys. Die Verhandlungen um die Neugestaltung des Heimatschutzes, die Freitag und Sonnabend in der Wiener Bundesführung geführt wurden, sind, wie verlautet, bisher zu keinem Ergebnis gelangt. Während man ursprünglich annahm, daß Starhemberg diese Besprechungen selbst leiten würde, hat er den Vorsitz bei den Verhandlungen überraschenderweise dem Bundesführer=Stellvertreter Wenninger überlassen. Starhemberg selbst ist Freitag abend wieder nach Totis, dem Schloß des Grafen Esterhazy in Ungarn, abgereist. Spanien=Propaganda in Paris A Paris, 21. September. Bei einer Kundgebung der kommunistischen Jugend in Paris zugunsten der spanischen Volksfront=Jugend sprach der Kommunistenführer Vaillant=Couturier. Er forderte wiederum Waffen für die Madrider Regierung und erklärte u. a., daß Frankreich die internationalen Bedingungen eines Sieges des Faschismus in Spanien prüfen müsse. Für Frankreich bestehe die gebieterische Notwendigkeit, diesen Sieg zu verhindern. Der Solidaritätsausschuß der Volksfront, der seit Wochen eine Geldsammlung für die spanischen Marxisten durchführt, veröffentlicht das bisherige Ergebnis. Danach hat die Sammlung des marxistischen Gewerkschaftsverbandes 2516 786 Franks und die des Solidaritätsausschusses 1 427 254 Franks ergeben. Schulung der Böm=Führerinnen Ausrichtung für die Winterarbeit C Berlin, 21. September. Sämtliche BdM= Untergauführerinnen des Reiches wurden von der Reichsreferentin des BdM, Trude Bürkner, zu einem Schulungskurs in die Reichsakademie nach Berlin usammenberufen. Vom 20. September bis 6. September 1936 werden 450 Mädel einheitlich für die gesamte Winterarbeit ausgerichtet. Die Lehrgangsteilnehmerinnen wohnen im Friesenhaus und erhalten auch dort ihre Verpflegung. Durch Einteilung in kleine Gruppen wird eine wirkliche Schulung der einzelnen möglich gemacht. Mit einer Singestunde beginnt der Tag des Schulungskurses, der im übrigen mit Referaten, Aussprachen und Sport ausgefüllt ist. Der Abend eines jeden Tages gehört einer Feierstunde. Neben der täglichen Schulungsarbeit sind Konzert=, Theater= oder Kinobesuche vorgesehen. Es findet außerdem eine Aussprache mit den Frauenführerinnen statt, in der die Reichsfrauenführerin Parteigenossin Scholtz=Klink anwesend sein wird. Daneben werden die Parteigenossinnen Röppke vom FAD., Inge Wolf von der ANSt. und Frau Dr. Gustel Reber=Gruber sprechen. In einer großen Feierstunde im Kuppelsaal der Reichsakademie wird die bekannte Verfasserin des„Femhofes", Josefa BerensTotenohl, aus eigenen Werken lesen. Im Vordergrund der Feier, die das Obergauorchester mit Musik umrahmt, steht der Muttergedanke. An diesem Abend werden die Frauen der Minister teilnehmen wie auch die Berliner Gruppenführerinnen des BdM. X Bad Nauheim, 21. September. In der Frühe des Montag beginnen in einem Gebiet, das durch den Spessart, die Hohe Rhön, die obere Fulda und die Wetterau begrenzt wird, die großen Herbstübungen des Gruppenkommandos II, Kassel, unter Leitung des Oberbefehlshabers der Gruppe, General der Artillerie Ritter von Leeb. Es handelt sich bei diesen Herbstübungen, die den Abschluß des ersten Jahres der allgemeinen Wehrpflicht darstellen, um die größten Manöver der durch den Führer geschaffenen neuen Wehrmacht, bei denen erstmalig wieder nach mehr als 20 Jahren in Anknüpfung an die Einrichtungen des alten Heeres mehrere Armeekorps zusammengezogen werden. Erstmalig auch werden Heer und Luftwaffe zusammenwirken und an Stelle der bisherigen Attrappen die neuen Waffen in einem bislang nicht erlebten Umfange herangezogen. An den Manövern nehmen der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, die Oberbefehlshaber der drei Wehrmachtteile, A Rom, 21. September. In großer Aufmachung bespricht der „Piccolo“ vom 12. 9. 36 auf erster Seite das soeben erschienene Buch von Reichsminister Dr. Goebbels über den Faschismus. Zwar gebe es— so heißt es einleitend in der als eitartikel erschienenen Besprechung— viele, ehrlich anerkennende Bücher des Auslandes über den Faschismus, normalerweise fehle ihnen jedoch das richtige Verständnis für sein wahres Wesen. Die Ordnung, Disziplin und Organisation des faschistischen Italien seien in den Augen des fremden Beschauers Elemente eines friedlichen, soliden Konservatismus, er sehe darin den Begriff der Regierung, des von oben her eingesetzten Gesetzes. Nicht aber erkenne er, daß der wahre Geist des Faschismus revolutionär sei,— daß diese Idee aus der moralischen Gärung und Wiedergeburt im Bewußtsein der Menschen entstand, die in Mussolini den Führer erkannten und wählten. Erst wenn diese wahre Erkenntnis sich durchsetze, werde der Faschismus im Bewußtsein des Auslandes den ihm gebührenden Platz erhalten. Dieses Buch jedoch, das aus dem starken und klaren Geiste Goebbels“ stamme und gleich auf seinen ersten Seiten in weiter Schau den grundlegenden Ausgangspunkt seiner Betrachtung aufstelle „ist ein Buch, das verstanden hat". Die ( Berlin. 21. September. Am Sonntag fand in Falkensee bei Spandau die Einweihung der ersten Verwaltungsschule der NS=Volkswohlfahrt durch Hauptamtsleiter Hilgenfeldt statt. Im nachfolgenden geben wir einen kurzen Ueberblick über den Zweck der neuen Schule, die unter der Leitung von Reichsoberrevisor Janowsky steht. In dieser Verwaltungsschule der NSVolkswohlfahrt sollen alle Gau= und Kreiskassenverwalter sowie die sämtlichen Revisoren der NS=Volkswohlfahrt und des von ihr durchgeführten Winterhilfswerkes eine grundlegende Schulung erfahren auf all den verschiedenaxtigen Gebieten, die im Kampf gegen Hunger und Kälte von Wichtigkeit und Bedeutung sind. Da die von den einzelnen Gauen ausgesuchten Männer, welche diese Schule besuchen werden, im allgemeinen bereits über mehrjährige praktische Erfahrungen in ihrer Arbeit verfügen, ist es vor allem Zweck der neuen Schule, den Blick der Verwalter und Revisoren, die aus allen Gauen und Kreisen des Reiches kommen, zu erweitern und auf das Gesamtwerk des großen nationalsozialistischen Hilfswerkes zu richten. Die Kurse, die das ganze Jahr über abgehalten werden, dauern etwa 10 Wochen und umfassen durchschnittlich 35 Teilnehmer. Neben grundsätzlichen Vorträgen über das Wesen der NS=Volkswohlfahrt und das Winterhilfswerk sowie weltanschaulicher Schulung sind die gesamten Verwaltungsfächer, wie Buchhaltung, Vertrags= und Rechtswesen usw., in den Lehrplan einbezogen. Daneben aber halten Fachkräfte des Reichsfinanzministeriums Vorträge über finanzielle Fragen, und Männer der Praxis aus der Nahrungsmittel=, Textilund Lederindustrie sorgen dafür, daß die Lehrgangsteilnehmer auch Einblick in diese Wirtschaftszweige erhalten. Dies wird vor allem notwendig deshalb, weil die NS=Volkswohlfahrt jährlich für viele Millionen Mark Nahrungsmittel und Kleidung kauft und die Verwalter somit über die entsprechenden Warenkenntnisse verfügen müssen. Die Verwaltungsschule der NS=Volkswohlfahrt in Falkensee wurde untergebracht in einem früheren Erholungsheim der AEG., das zu diesem Zwecke umgebaut wurde. Der Gesamtentwurf der Einrichtung des Hauses, die ebenso einfach wie geschmackvoll ist, stammt von dem aus der Kampfzeit her bekannten Maler SS=Sturmbannführer Felix Albrecht. Man kann heute schon mit Bestimmtheit sagen, daß sich die Nützlichkeit dieser Verwalviele führende Persönlichkeiten aus Staat und Bewegung, zahlreiche Vertreter der alten Armee und des Reichsheeres und eine große Anzahl von Militärattachés der in Deutschland vertretenen Länder teil. Die Uebungen beginnen am 21. September und dauern ohne friedensmäßige Unterbrechung bis zum 25. September. Die teilnehmenden Truppen der beiden„kriegführenden Parteien“ — das 5. Armeekorps unter seinem Kommandeur General der Infanterie Geyer(Rot) und das 9. Armeekorps unter seinem Kommandeur General der Artillerie Dollmann— haben in ihrer Mehrzahl die ihrer Ausgangslage entsprechenden Stellungen erreicht. Für den Sonntag war Ruhetag angeordnet. Die großen Herbübungen sind kein vorher in allen Einzelheiten festgelegtes Gefecht, sie lassen vielmehr den Entschlüssen der Führer weitestgehenden Spielraum. Sie sollen eindeutig der Ausbildung der Truppe und ihrer Führung in einem Verbande dienen, der nach seiner Größe und dem Einsatz der Waffengattungen völlig erstund einmalig ist. Aufstellung der faschistischen Idee als allgemeines Prinzip,— so fährt dann die Besprechung nach Zitierung des entsprechenden Satzes aus dem Buch selbst fort,— sei für das faschistische Italien ein Ziel,— berechtigt sei es jedoch für den fremden Beobachter, von hier aus Ueberblick und Wertung vorzunehmen, da ihn vor allem die Lösungen interessieren, die der Faschismus im Namen aller Völker den Problemen gegeben hat, die Probleme aller Völker waren. Besonderes Interesse findet in der Besprechung sodann die Definierung Mussolinis als„Soldat und Künstler", d. h. Soldat, der beständig in sich selbst den Künstler tötet, auf daß der Gestalter der lebendigen Geschichte wirken könne, wie sie Goebbels in Nebeneinanderstellung der Gestalt Mussolinis mit Friedrich dem Großen und Moltke vornehme. Es wird dieser Definition zugestimmt, wenn es heißt:„In Mussolini erkennen wir den Menschen, der, reich an Intuitionen und philosophischen Prinzipien, sie doch nur ganz selten ausspricht, ja sie in sich gleichsam unterdrückt, um sie dann in geduldiger zäher Arbeit in die Realität seines Schaffens zu versenken. Die Idee Mussolinis äußert sich nicht, sondern wird zur Tat". Der Aeußerung Mussolinis vom„westlichen Volk, das— im Gegensatz zum östlichen— nach konkreter harter tungsschule für die Organisation der NSVolkswohlfahrt sehr bald zeigen wird. Diejenigen, die den Kursen einmal beigewohnt haben, werden nämlich ihre hier erworbenen Kenntnisse an die übrigen Kassenverwalter und Revisoren ihrer Gaue und Kreise weitergeben. Neues Genossenschaftsrecht Berlin, 21. September. Der vom Präsidenten der Akademie für deutsches Recht, Reichsminister Dr. Frank im Februar d. Is. eingesetzte Ausschuß für Genossenschaftsrecht, der unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten a. D. Granzow, des Präsidenten der Deutschen Rentenbank und Leiters der Wirtschaftsgruppe„Kreditgenossenschaften" steht, ist in einer Reihe von Arbeitssitzungen über grundsätzliche Fragen der künftigen Ausgestaltung des deutschen Genossenschaftsrechts bereits zu einem gewissen Abschluß gekommen. In den Fragen der genossenschaftlichen Organisation, mit denen sich der Ausschuß zunächst befaßte, ist man bereits zu einer abschließenden Stellungnahme gelangt. Die Ausarbeitung und Formulierung der Stellungnahme des Ausschusses ist vom Vorsitzenden einer besonderen Kommission übertragen worden. Vorauslese für Musterbetriebe nach nationalsozialistischen Grundsätzen ## Berlin, 21. Sept. Im Laufe des Monats Oktober werden erstmalig Betriebe, die sich in der Ausbildung des Nachwuchses besonders bewährt haben, mit dem Leistungsabzeichen für vorbildliche Berufserziehungsstätten ausgezeichnet, das Reichsleiter Dr. Ley am 1. Mai gestiftet hat. Es handelt sich hier bereits um eine gewisse Vorprüfung der Betriebe für die vom Führer geschaffene Auszeichnung für nationalsozialistische Musterbetriebe. Das Amt für Berufserziehung und Betriebsführung in der DAF hat in den letzten Monaten eine große Zahl deutscher Betriebe mit Gründlichkeit und Sorgfalt geprüft, um eine Auslese für die Auszeichnung als„Anerkannte Berufserziehungsstätte der DAF“ durchzuführen. Auf Grund der Besichtigungen werden gegenwärtig Beratungen über die Auswahl der besten Betriebe gepflogen. Liegt Stalin im Sterben? Neue Bestätigung der Gerüchte Berlin, 21. September. Die in der Weltpresse aufgetauchten Gerüchte über eine ernste Erkrankung Stalins haben eine neue Bestätigung gefunden. Danach ist die Erkrankung des Sowjetrussischen Diktators, der schon seit Wochen seine Amtsgeschäfte nicht mehr führen kann, so ernster Natur, daß mit seinem Ableben gerechnet wird. Stalin ist an einer Verengung der Halsschlagader erkrankt, ein Fall, der bekanntlich trotz des heutigen Standes der ärztlichen Wissenschaft kaum heilbar ist. Ein Ableben Stalins— an dessen ernster Erkrankung nach den verschiedensten Meldungen in der ganzen Weltpresse heute natürlich kein Zweifel mehr sein kann— würde selbstverständlich für die Sowjetunion und für ihr inneres Gefüge mit erheblichen Belastungsproben verbunden sein. Stalin ist der Diktator, der„Rote Zar“ des heutigen Rußland, wie man ihn genannt hat, dessen Machtpolitik noch mit den kürzlichen Moskauer Bluturteilen gegen die sogenannte Trotzkiistische Opposition eine schlaglichtartige Beleuchtung erfahren hat. Die etwaige Berufung Woroschilows soll daher, wie es heißt, nur damit zu erklären sein, daß er sich sehr oft wegen der zersetzenden Bauernpolitik Stalins auf das Heer in einen starken Gegensatz zu dem sowjetrussischen Diktator befunden habe. Realität dürste" stellt die Besprechung darauf das entsprechende Wort Hitlers gegenüber „Unser sehr reales Ideal“. Sei somit die Zielsetzung des Faschismus und des Nationalsozialismus verwandt, so komme Goebbels, wie die Besprechung weiter fortfahrend betont, auch in der Definierung der Elemente des Kampfes zu ihrer Verwirklichung auf Grund jener grundlegenden Aehnlichkeit. die zwischen den Problemen des nationalsozialistischen Deutschland und denen des faschistischen Italien bestehe, zu der gleichen Einstellung, nämlich zu der Erkenntnis der liberalen und marxistischen Welt als eines einzigen feindlichen Systems, das in Anarchie und Selbstzerstörung ausmünde. Der Verfasser selbst sei Sohn des Rheinlandes, in dem Langbehn sein Buch über„Rembrandt als Erzieher“ schrieb. Neben dem Führer schaffe er an jener, neuen Idee, die in der lebendigen Menschheit, in einer organisierten, tätigen Menschheit ihren Ausdruck finden werde, in einer Menschheit nach einem bewußten Willen sich selbst zu verwirklichen und somit im höchsten Sinne des Wortes ein Kunstwerk zu werden vermag. Und Italien, in dem Goebbels die vollkommene Bindung zwischen Realismus und Ideal erkannt habe, könne diese seine Harmonie in dem von Hitler und seinen Mitarbeitern„erweckten". Deutschland wiederfinden, in einem Deutschland, das jedes praktisch errungene Ziel im Lichte seiner allgemeinen Bedeutung sehe. Hierl verabschiedete Arbeitsmänner Morgenfeier auf der Loppower Schanze X Landsberg a. d. Warthe, 21. Sept. Die Landschaft rund um die Loppower Schanze bot den rechten Rahmen für die Entlassungsfeier, die am Sonntagvormittag der Reichsarbeitsdienst hier veranstaltete. Auf der Schanze erhebt sich ein Mahnmal, das stetig wächst. Stein fügt sich zu Stein, und in jeden wird in kurzen Worten eingemeißelt, was die Gruppe 86 des Reichsarbeitsdienstes leistete. 650 Arbeitsdienstmänner, die ihr halbes Pflichtjahr abgedient haben und nun zur Entlassung kommen, standen noch einmal unter dem blinkenden Spaten, den sie in freudigem Einsatz so oft geführt haben, um Neuland für Deutschland zu erobern oder Land zu verbessern. An der Feier nahm der gesamte Reichsarbeitsdienst in vielen hundert Lagern teil; die Feier wurde auf den Deutschlandsender übertragen. Reichsarbeitsführer Hierl richtete am Schluß der erhebenden Feierstunde eine Ansprache an die Männer des Reichsarbeitsdienstes, in der er zunächst an den Tag des Arbeitsdienstes in Nürnberg erinnerte. Der Reichsarbeitsführer forderte die Arbeitsdienstmänner auf, die Worte im Herzen zu bewahren, die der Führer für seinen Reichsarbeitsdienst gefunden habe.„Vergeßt nie das Gelöbnis“, so sagte Hierl u. a.,„das Eure Kameraden auf dem Zeppelinfeld für Euch alle abgelegt haben, das Gelöbnis: Unser ganzes Leben soll ein großer Arbeitsdienst für Deutschland sein. Wohin Euer weiterer Lebensweg führen mag, tut Eure Pflicht für Euer Volk als ganze deutsche Männer. Und so wie Ihr im Arbeitsdienst gute Kameraden wart, so haltet auch gute Kameradschaft als Glieder unserer großen deutschen Volksgemeinschaft und zwar nicht nur bei Festen, sondern auch im Alltag und vor allem in schweren Zeiten. Glaube an unseren Führer und an die ewigen Werte unseres Volkes hat Deutschland aus Erniedrigung und Schande wieder in Ehren gebracht. Laßt Euch diesen Glauben durch nichts und niemand mehr rauben.“ Campbell Black tödlich abgestürzt. Der Flieger Campbell Black, der mit dem Flieger Scott zusammen das Luftrennen London—-Melbourne gewann, stürzte am Sonnabend bei einem Schaufliegen tödlich ab. Brüssel, 21. September. Wie verlautet, liegen im Hafen von Antwerpen immer noch einige Schiffe vor Anker, die den Versuch unter ehmen wollen, Waffen und Munition für die spanische Regierung illegal aus Belgien auszuführen. U. a. handelt es sich um den spanischen Dampfer„Hidalgo“ und den mexikanischen Dampfer„Verakruz“, der vor kurzem in„America" umgetauft wurde und der eine Schwefelladung an Bord genommen hat. Der Dampfer„Iciar“, der ebenfalls in Verdacht stand, ein Schmugglerschiff zu sein, ist inzwischen mit Bestimmungsort Rotterdam in See gegangen. Ueber die Waffenankaufsversuche der marxistischen spanischen Regierung in Belgien teilt die„Nation Belge“ am Samstag bemerkenswerte Einzelheiten mit, aus denen sich ergibt, daß führende Angehörige der marxistischen belgischen Arbeiterpartei, die mit sechs Ministern im Kabinett van Zeeland vertreten ist, in engsten Beziehungen mit den Beauftragten der Madrider Regierung stehen, die nach Belgien kommen, um hier Waffen und Kriegsmaterial für die roten Truppen zu kaufen. Das Blatt berichtet, daß ein Beauftragter der spanischen Regierung, ein gewisser Hauptmann Huesca, im Zuge zwischen Avoteheffele Auslandsorganisation der NSDAP. tagt künftig in Stuttgart. Wie wir erfahren, wird die Auslandsorganisation der NSDAP. die von ihr alljährlich veranstaltete Reichstagung künftig in Stuttgart, der Stadt der Auslandsdeutschen, abhalten. Beginn des Münchener Oktoberfestes. Das Münchener Oktoberfest ist am Sonnabendmittag zu neuem Leben erwacht. Am frühen Nachmittag begannen die großen historischen Wiesenrennen. Präsident Wever und Bürgermeister Tempel konnten den Ministerpräsidenten, den Gauleiter, die Staatssekretäre Dauser und Hofmann sowie den Münchener Polizeipräsidenten begrüßen. Gleichzeitig begann das Oktoberfest=Landesschießen. Luftschiff„Hindenburg“ in Lakehurst. Nach Mitteilung der Deutschen Scewarte ist das Luftschiff „Hindenburg" um 13 Uhr MEr. in Lakehurst gelandet. Das aus Südamerika heimkehrende Luftschiff„Graf Zeppelin“ befand sich um 19 Uhr bei Almeria an der Südostküste Spaniens. Deutschland ehrt den chinesischen Finanzminister. In einer feierlichen Veranstaltung im Hause des deutschen Generalkonsuls Kriebel überreichte der deutsche Geschäftsträger, Botschaftsrat Rischer, dem chinesischen Finanzminister H. H. Kung den Roten Kreuzorden erster Klasse mit Stern. Die Unterredung Blum=Eden. Die Unterredung zwischen dem französischen Ministerpräsidenten und Außenminister Eden dauerte etwa einemhalb Stunden. Eine amtliche Verlautbarung hierüber wurde nicht veröffentlicht. Kommunistenverhaftungen bei einem jüdischen Kaufmann in Warschau. Bei einer illegalen Versammlung in Warschau sind zwölf zum Teil schon lange bekannte Kommunisten in der Wohnung eines jüdischen Kaufmanns verhaftet worden. Bastid fährt auch nach Belgrad. In unterrichteten Kreisen wird bestätigt, daß Handelsminister Bastid sich im Oktober auf Einladung des jugoslawischen Ministerpräsidenten Stojadinowitsch nach Belgrad begeben wird. Insel Ibiza wieder im Besitz der Nationalisten. Wie aus Burgos, dem Hauptquartier der Nationalisten, gemeldet wird, ist die zu den Balearen gehörende Insel Ibiza erneut in die Hände der Nationalisten gefallen. Die katalonischen Marxisten seien wieder abgezogen, nachdem ihr Landungsversuch auf Palma de Mallorca abgeschlagen werden konnte. Erhebung der argentinischen Gesandtschaft zur Botschaft. Die Deputiertenkammer hat in beiden Lesungen den Antrag auf Erhebung der Berliner Gesandtschaft in den Rang einer Botschaft angenommen. Ständige Aufwärtsentwicklung im deutschen Luftverkehr X Berlin, 21. September. Der planmäßige deutsche Luftverkehr hat sich seit 1933 ununterbrochen aufwärts entwickelt. Durch Einrichtung von Blitzstrecken und von weiteren Kursen auf wichtigen Mittel= und Langstrecken wurde der Verkehr beschleunigt und verdichtet. Dafür wurde das Befliegen von schlecht ausgenutzten und verkehrsunwichtigen Kurzstrecken eingeschränkt. Die zahlreichen Verkehrsverbesserungen im deutschen Flugdienst führten zu einer außerordentlich starken Steigerung der Beförderungsleistungen. Im Gegensatz zum Luftverkehr vieler fremder Staaten ist der deutsche Luftverkehr dem erstrebten Ziel, der Eigenwirtschaftlichkeit, beträchtlich näher gekommen. Wie aus einer Veröffentlichung des Statistischen Reichsamts im letzten Heft von„Wirtschaft und Statistik“ hervorgeht, erhöhte sich im planmäßigen Luftverkehr der deutschen Luftverkehrsgesellschaften die Zahl der zurückgelegten Flugzeugkilometer im Jahre 1935 gegenüber dem Jahre 1934 um 12 v. H., die der Personenkilometer um 37 v. H., die der Tonnenkilometer beim Fracht= und Gepäckverkehr um 48 v. H. und beim Postverkehr sogar um 84 v. H. Neben dem Verkehr im Europadienst, der von der Deutschen Lufthansa und der DeutschRussischen Luftverkehrsgesellschaft versehen wird, ist in letzter Zeit besonders auch der Transozeandienst, der gemeinsam von der Deutschen Lufthansa und der Deutschen Zeppelin=Reederei durchgeführt wird, an dem Aufschwung des deutschen Luftverkehrs beteiligt. Brüssel und Antwerpen seine Mappe mit sehr aufschlußreichen Schriftstücken verloren habe. Die Mappe wurde von Eisenbahnbeamten gefunden und dadurch bekam man von den interessanten Schriftstücken, die sie enthielt, Kenntnis. In einem dieser Schriftstücke heißt es, daß sich der Hauptmann Huesca wegen der Waffenlieferungen an den Generalsekretär der belgischen Arbeiterpartei, Jean Delvigne, wenden möge. Delvigne selbst ist erst vor kurzem von einer Reise nach Spanien zurückgekehrt und es ist anzunehmen, daß seine Reise mit den Anweisungen im Zusammenhang steht, die Huesca gegeben worden sind. Eine weitere interessante Beleuchtung erfährt diese Angelegenheit dadurch, daß nach den Mitteilungen des erwähnten Blattes der Generalsekretär Delvigne der Sohn eines ehemaligen Lütticher Abgeordneten ist, der von der Regierung van Zeeland in Vorschlag gebracht worden ist, um als königlicher Kommissar die Kontrolle über die Rüstungsfabrikation in Belgien in die Wege zu leiten.(!) Große Herbstübungen der Wehrmacht Erstmaliges Zusammenwirken von Heer und Lustwasse Die erste Verwaltungsschule der NSP Schulungskurse von 10 Wochen mit 35 Teilnehmern Belgische Marxistenführer- Waffenschieber Wassenkausversuche der Madrider Regierung (Eigene Meldung der WLZ) Westsälische Landeszeitung Rote Urde Jolge 258 21. September 1936 AIIEAIASRLINNELL Ein Threntag der Motorstandarte 67 Das vom Führer in Nürnberg geweihte Ehrenzeichen wurde feierlichst eingeholt Aufnahmen: Schley Das neue Ehrenzeichen des NSKK Wieder drei Führerscheine abgenommen und einen Lieferkraftwagen sichergestellt Der Polizeipräsident teilt mit: Wegen groben Verstoßes gegen die Verkehrsordnung ist dem Ingenieur Ehrenfried Middendorf, Dortmund=Mengede, Castroper Straße 52, dem Elektriker Paul Radtke, Dortmund, Rheinische Straße 47, und dem Kraftfahrer Friedrich Beauvain, Dortmund, Flensburger Straße 1, der Führerschein abgenommen worden. Voraussichtlich wird das Verfahren auf Entziehung desselben eingeleitet werden. Ferner wurde das führerscheinfreie Lieferkraftdreirad des Händlers Alfred Kelch aus Hamm, Ostringstraße 10a, polizeilich sichergestellt, weil K. mit dem Fahrzeug in angetrunkenem Zustande den Steinlatz befuhr. Straßensperrung. Die Fernverkehrsstraße Nr. 1 wird am Dienstag, dem 22. d. M., von 7 bis 19 Uhr, an der Kreuzung mit der Zechenbahn der Zeche Oespel, für den gesamten Fahrzeugverkehr gesperrt. Die Umleitung in Richtung Dortmund erfolgt über Borussiastraße, Auf der Linnert, Oespeler Straße, Wittener Straße, in Richtung Bochum über Oberhofstraße, Oespeler Hellweg, Emmastraße, Engelbertstraße und Borussiastraße. Das Nationalsozialistische Kraft= und Stunden geben, wie sie jetzt und auch in L.„*„„„„ 0„ A é„T,." 9es 1.. ihm 1 Aukunft immer mieder die Herzen Stolz machen fahrkorps Westfalens. und in ihm wieder die Motorstandarte 67, hat auf dem Reichsparteitag für stets bewiesene Einsatzbereitschaft, Treue und Opferwilligkeit eine besondere Ehrung empfangen. Eine neue Standarte, mit der Blutfahne des 9. November geweiht, überreichte der Führer Adolf Hitler am vergangenen Sonntag dem Standartenführer Gethmann, und dieses Ehrenzeichen wurde am Samstagabend in eindrucksvollster Form vom Hauptbahnhof abgeholt und in das alte Rathaus überführt. Als es dunkelte, traten auf dem Königswall die Einheiten der Motorstandarte 67 hinter ihren Standern, traten die Motorsportscharen der Hitler=Jugend und die Ehrenabordnungen der Formationen der Bewegung mit ihren Fahnen an. Zum Bahnhof zogen sie und nahmen auf dem Vorplatz Aufstellung, der bald von einer großen Volksmenge umrahmt war. Alle Hände hoben sich zum Gruß, als Standartenführer Gethmann an der Spitze der inzwischen eingetroffenen Standartenmannschaft erschien, als das neue Feldzeichen in der Hand seines reckenhaften Trägers sichtbar wurde. Zum ersten Mal in Dortmund setzte es sich an die Spitze der Männer im schwarzen Sturzhelm. Fackeln wurden entzündet, und ein packendes Bild war es, als dann der Flammenmarsch mit klingendem Spiel durch die Straßen ging. Der Marktplatz war das Ziel, und auch hier harrten bereits die Volksgenossen in dichten Scharen, um Zeuge der feierlichen Einholung des neuen Feldzeichens zu werden. Wie groß die Anteilnahme an diesem Ehrentag des RSKK war, ging auch aus der großen Zahl der Ehrengäste hervor, die sich vor dem Rathaus versammelten. Dort auf dem alten Platz marschierten dann die Männer des RSKK auf, formierten sich zum offenen Viereck in schnurgerade ausgerichteten Reihen, zeigten die gute Haltung, die ihnen auch in Nürnberg Anerkennung verschaffte. Die letzten Fackeln verloschen im feurigen Kranz, dann machte Standartenführer Gethmann seinem Brigadeführer Nieder=Westermann die Meldung, und donnernden Widerhall fand der Gruß des Brigadeführers an seine Männer. Standarte, wir grüßen dich! Kreisleiter Hesseldieck begann dann zu sprechen vom inneren Wert der Feierstunde, die diesen Ehrentag für das westfälische NSKK, für die Motorstandarte 67 und die Stadt Dortmund beschließt. Nur das neue Deutschland konnte dem Volke ähnliche erhebenden Tage Zukunft immer wieder die Herzen stolz machen werden. Uns alle erfülle es mit Freude, daß das neue Ehrenzeichen der Motorstandarte 67, das der Führer am vergangenen Sonntag mit der Blutfahne weihte, von heute an in Dortmund, der ehemals roten Hochburg, einen Ehrenplatz einnehmen wird. Diese Standarte und die Männer, die hinter ihr stehen, so sagte der Kreisleiter dann, bieten sichere Gewähr dafür, daß nie wieder ein roter Ansturm das Vaterland bis in seine Wurzeln erschüttert. Stolz darauf, daß die Motorstandarte 67 dieses Ehrenzeichen errang, und daß ich es in meine Obhut nehmen kann, grüße ich die neue Standarte und versichere als Hoheitsträger in dieser Stadt, daß sie stets geachtet bleiben wird als das Symbol, das Adolf Hitler einst als unbekannter Soldat des Weltkrieges geschaffen hat. Der Führer hat auch darin seinen weiten Blick bewiesen, daß er dem Volke dieses Zeichen gab, das aufgerichtet wurde gegen den Judenstern, der außerdem als Sinnbild der Freimaurerei in der Welt unheilvolle BedeuWeltverschwörung das moskowitische Hakenkreuz als tung gewann. Gegen die des Judentums und gegen Sowjetzeichen wurde das Fanal aufgerichtet, als ein Symbol ordnender Kraft. Wenn je das Judentum versuchen sollte, den roten Sturm gegen Deutschland zu entfesseln und Frieden und Arbeit unseres Landes zu gefährden, dann wird der Weltbolschewismus das ganze deutsche Volk hinter Fahnen und Standarten mit dem Hakenkreuz vereint finden, um diesen Ansturm abzuschlagen. In feierlicher Form klang die Abendstunde nach der Rede des Kreisleiters Hesseldieck aus. Standartenführer Gethmann kommandierte:„Standarte— marsch!“ und das neue Ehrenzeichen wurde in das Alte Rathaus gebracht, wo es verbleibt bis es in die Dienststelle der Motorstandarte 67 überführt wird. Im Gewerbeverein waren die Männer des RSKK später noch einige Stunden beisammen und gestalteten aus den eigenen Reihen eine ausgezeichnete Festfolge, deren Höhepunkt ein Schmalfilm von der Fahrt des westfälischen RSKK zum Reichsparteitag bildete. Wichtig für Wandergewerbetreibende Der Polizeipräsident teilt mit: Personen, die im Jahre 1937 ein Wandergewerbe betreiben wollen, haben die hierfür erforderlichen Wandergewerbescheine spätestens bis zum 10. Oktober 1936 bei den zuständigen Polizei=Revieren zu beantragen. Bei später gestellten Anträgen besteht keine Gewähr dafür, daß die Antragsteller am 1. Januar 1937 im Besitze der Wandergewerbescheine sind. Bei der Antragstellung mussen Nachweise über vorhandenes Betriebskapital, genaue Zahlenangaben über die im Wandergewerbe im Jahre 1936 erzielten Umsätze und Erträge sowie Nachweise über die Mitgliedschaft bei der Wirtschaftsgruppe„Ambulantes Gewerbe“ vorgelegt werden. Vollständige Unterlagen ersparen den Antragstellern viel Zeit und Aerger und beschleunigen außerdem die Ausstellung des Wandergewerbescheines. Jeder beschaffe sich daher rechtzeitig die erforderlichen Unterlagen und Ausweise und bringe sie bei der Antragstellung mit. Baubuden erbrochen. In der Nettelbeckerstraße haben Diebe zwei Baubuden erbrochen und daraus sechs Handsägen, vier Kasten Schrauben, ein Verbandskasten mit Verbandszeug und eine kleine braune Stehuhr entwendet. Angaben über die Diebe nimmt das 2. Kriminal=Kommissariat im Polizeipräsidium, Zimmer 120, entgegen. blänzender Auftakt der Weinwerbewoche Der Kameradschaftsabend der Ortsgruppe Mitte Sehr zahlreich waren die Mitglieder der Ortsgruppe Mitte mit ihren Angehörigen der Einladung ihres Ortsgruppenleiters Edelmann in den Kölnischen Hof gefolgt. Es ist ein Beweis für die Größe der nationalsozialistischen Einsatzbereitschaft, daß alle ihre Anhänger gerade in der Bierstadt Dortmund so einmütig sich in den Dienst am deutschen Winzer stellen. Die Veranstaltung hat bewiesen, daß der Westfale nicht nur bei Bier, sondern auch bei Patenwein fröhlich sein kann, und wenn der größte Teil der Besucher dieser im übrigen glänzend aufgezogenen Veranstaltung bis weit in den Sonntagmorgen hinein zusammenblieb, so ist das der beste Beweis für die Stimmung, die nicht zu überbieten war. Ortsgruppenleiter Edelmann begrüßte die große Ortsgruppenfamilie. Dann sprach Kreisleiter Hesseldieck. Er betonte, daß die große Gemeinschaft des Nationalsozialismus in ernsten wie in frohen Stunden in derselben Einmütigkeit und Geschlossenheit zusammenstehe. Wenn die Bewegung rufe, tue jeder Nationalsozialist seine Pflicht. Der Sinn der Weinwerbewoche sei nicht nur der, etwa in dieser Woche ausschließlich Wein zu trinken, Der lag des deutschen Volkstums Eine Kundgebung der Dortmunder Schuljugend G- ce Links: Der Festzug der Dortmunder Jugend— Rechts: Die Vorführungen in der Kampfbahn Das Wetter war sehr unfreundlich, als unsere Dortmunder Schuljugend am gestrigen Nachmittag auf dem Hansaplatz antrat, um den „Tag des deutschen Volkstums“ mit einem Festzug zur Kampfbahn Rote Erde würdig einzuleiten. Voran ein Musikzug des Reichsarbeitsdienstes, zogen die Jungen und Mädchen aus der Innenstadt mit Gesang, blaue BDA.=Wimpel mitführend, herauf zum Stadion, wo eine Feier unter dem Leitwort„Deutsches Volkstum daheim und in aller Welt" stattfand. Nahezu 20000 Dortmunder Schulkinder umsäumten das weite Oval der Kampfbahn, und zahlreiche Eltern und Vertreter von Partei und Behörden hatten sich eingefunden, als namens des Bezirkes Groß=Dortmund des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland herzliche Willkommensworte gesprochen wurden. Ein farbenprächtiges Bild bot der Einmarsch von mehreren hundert Mädchen, deren bunte Kleider sich freundlich von dem Grün des Rasens und dem Grau des Himmels abhoben. In ihrer Mitte wurden vielfarbige Fahnen getragen. Der stellvertretende Landesleiter des BDA in Westfalen=Süd, Parteigenosse Dr. Frohberg. erinnerte daran, daß über 35 Millionen Deutsche außerhalb der Grenzen unseres Vaterlandes leben. Erfreulich sei es, daß nicht alle Volksdeutschen in Not und Elend leben, sondern ein großer Teil von ihnen in dem Gastlande gern gesehen wird. Die deutschen Menschen wollten draußen nur arbeiten, etwas leisten, nicht aber erobern und andere Völker knechten. Sie wollten aber deutsch bleiben in ihrer Art, in ihrer Sitte, in ihrem Brauch und in ihrem Wort. Hierbei müßten wir in der Heimat ihnen helfen. Alle Kräfte müßten hierfür mobilisiert werden, vor allem aber auch die Kräfte des Herzens und der Liebe zu allen Volksgenossen.„Fest der deutschen Schule, Tag des deutschen Volkstums“, das sei Bekenntnis zum Gesamtdeutschland, Bekenntnis zum deutschen Volkstum, Bekenntnie zur Treue und zur Opferbereitschaft und damit Bekenntnis zu Adolf Hitler als dem Führer der Deutschen in aller Welt. Ein Versuch neuer Festgestaltung sollten die nunmehr folgenden Darbietungen sein, die aber, weil sich inzwischen des Himmels Schleusen geöffnet hatten, stark gekürzt wurden. Während es im wahrsten Sinne des Wortes goß, zeigten die Mädchen auf dem Sportfeld, während ein Chor alte Volkslieder sang und zwischendurch die Kameraden vom Reichsarbeitsdienst musizierten, in Volkstänze übergehende rhythmische Bewegungen, die von Flaggenschwingern abgelöst wurden. Abschließend kann zu dieser Darbietung kaum etwas gesagt werden, weil das vorgesehene gesprochene Wort der Ungunst der Witterung geopfert werden mußte und auch im übrigen Kürzungen vorgenommen wurden. Es war etwas für das Auge: ein buntes und bewegungsreiches Bild, das bei den Zuschauern viel Beifall fand. sondern es komme vielmehr darauf an, Verständnis für die Notlage des wirtschaftlich und vorrisch bedeutungsvollen Winzerstandes zu erwecken und ihn das ganze Jahr hindurch zu unterstützen durch die Abnahme der Erzeugnisse seiner harten und mühevollen Arbeit. Es erfülle uns alle mit stolzer Freude, daß dieser geschlossene Einsatz des ganzen Volkes für einen seiner Teile im neuen Deutschland möglich geworden sei. Er beweise, wie weit sich der Umbruch schon vollzogen habe und nationalsozialistischer Geist immer mehr jeden einzelnen von uns durchdringt. Auch nach dem Abschluß der Patenweinwoche solle jeder Dortmunder, wenn er Wein trinken will, immer nur Wein aus den Patenorten der Stadt Dortmund verlangen, um unseren Patenkindern eine dauernde Unterstützung in ihrem Existenzkampfe angedeihen zu lassen. Weiter regte der Kreisleiter an, von der Ortsgruppe aus eine Gemeinschaftsfahrt zu den Patenorten zu unternehmen, um die Verbindung durch persönliches Kennenlernen noch enger zu gestalten. Schluß forderte der Kreisleiter alle auf, auch beim kommenden Winterhilfswerk mit der alten Einsatzbereitschaft an die Arbeit zu gehen. Die Führer= und Deutschland=Ehrung eschlossen die Rede des Kreisleiters. Dann kam der unterhaltende Teil zu seinem Recht, beginnend mit„Michael, dem Wunderknaben", der mit seinen atemberaubenden Kunststücken und seinen musikalischen Darbietungen sich reichen Beifall erwarb. Frau Friedel Lessel und Frl. Emonz brachten Lieder zum Vortrag, die bei den fröhlich aufgeschlossenen Besuchern ebenfalls freudigen Beifall ernteten. Ganz groß zeigte sich Inge Trokkel in ihrem kunstvollen Rollschuhwalzer. Die Kapelle Notz gab dem Abend mit ihren bekannt schmissigen Marsch= und Tanzweisen die richtige Umrahmung. Keiner wird bedauern, dabeigewesen zu sein und in heiterer Fröhlichkeit gleichzeitig Dienst an der Volksgemeinschaft geleistet zu haben. Fröhlichkeit in der Ortsgruppe Süd-Ost Auch der Einladung der Ortsgruppe Süd=Ost zu einem Kameradschaftsabend mit Patenwein in den Räumen der Kronenburg waren die Volksgenossen so zahlreich gefolgt, daß der Saal bis auf den letzten Platz besetzt war. Nach Musikvorträgen der Kapelle Vesely eröffnete Ortsgruppenleiter Parteigenosse Meier mit kurzen Begrüßungsworten die Programmfolge, deren Verlauf ganz auf gute Laune eingestellt war. Mia Felten führte als Ansagerin gleich hinein in die Fröhlichkeit, die in dem Pommerer Patenwein einen guten Nährboden fand. Zahlreiche Mitglieder des Dortmunder Stadttheaters setzten in ihren Darbietungen diese Linie fort. Renate Specht ersang sich mit ihrer warmen Stimme großen Beifall. Gretel Grammerstorff, die neue Soubrette, gab einige Proben ihrer leichten Muse, mit der sie uns in der kommenden Spielzeit entzücken wird. Was wäre aber eine solche Veranstaltung ohne einen Sänger, der von frohgemuten Zechern berichtet. Dr. Satai ließ sein Organ zum Lobe dieser trinkfesten Vorbilder erdröhnen. Auch die Tanzkunst kam in dem geschmackvoll zusammengestellten Programm vollauf zu ihrem Recht. Der neue Solotänzer des Stadttheaters, Herbert Parker, trug mit seinen temperamentvollen Tänzen zu der guten Stimmung bei und auch die Tanzgruppe der Schule Grete Pape=Eicker entwickelte in ihren Tänzen ein schwungvolles Treiben. Rolf Kästner erhob seine Stimme zum Lobe der Zecher, das anfeuernd wirkte für das aufnahmebereite Publikum. Kapellmeister Kaiser=Schlömer war den musikalischen Darbietungen ein umsichtiger Begleiter.— Im Laufe des Abends erschienen auch noch die Winzerinnen aus Pommern. Sie zeigten einige Tänze ihrer Heimat, wie sie zur Zeit der Weinlese getanzt werden. Kreisleiter Parteigenosse Hesseldieck weilte einige Stunden bei den Parteigenossen der Ortsgruppe Süd=Ost. Er wies in einer kurzen Ansprache darauf hin, daß wir durch den Genuß der Patenweine der Stadt Dortmund auch nach der Werbewoche die Not unserer Patenstädte lindern helfen möchten. Der weitere Verlauf des Abends war ganz der unbeschwerten Fröhlichkeit gewidmet. Arbeitskameraden feierten Schützenfest Eine„Werksfamilie“ war in schöner Gemeinschaft versammelt Einmal im Jahr versammelt sich die im Brückenbau C. H. Jucho beschäftigte Gefolgschaft mit Kind und Kegel in irgend einem freundlichen Gartenlokal, um Schützenfest zu feiern. Das ist nun nicht so, als ob an diesem Tage nach dem Vogel auf hoher Stange geschossen würde, um einen Schützenkönig festzustellen. Der eigentliche Schießwettbewerb hat schon vorher stattgefunden, der beste Schütze steht bereits fest, und am Tage des Schützenfestes findet nur die Siegerehrung statt. In diesem Jahre war das Fest im Hause Heinke in Körne ausgerichtet, und am Samstagnachmittag lenkte seine Schritte dorthin, wer immer bei C. H. Jucho arbeitet, sei das nun mit dem Kopf oder mit der Hand. Bei Kaffee und Kuchen ließ man es sich zunächst wohlsein. Mit wenigen Worten ging Direktor Werthmann auf den Sinn dieses Festes ein, das nun schon zum drittenmal nach der Machtübernahme die„Familie Jucho" vereinigt. Die große Werksfamilie sei entstanden trotz allen Hasses und aller Zerrissenheit, die in einer überwundenen Zeit künstlich geschürt wurden. Der Führer habe den Weg aus der Finsternis in eine bessere Zukunft freigemacht, ihm danke man den Aufstieg, ihm danke man es auch, daß wieder fröhliche Feststunden wie diese gefeiert werden können. Und fröhlich genug wurden die folgenden Stunden dann auch. Auf den Schießständen knallten die Büchsen, wurde der Mannschaftswettbewerb ausgetragen. Für die Frauen und Kinder gab es auf der Spielwiese viel zu lachen über so einen lustigen„Onkel Boston", der sprechende und boxende Hunde, Mickymäuse und ähnliches Gelichter an den Start brachte. Den Wanderpreis erhielt für das Jahr 1936/37 der Kamerad Beckmöller. Er war der beste Schütze und darf für ein Jahr die prachtvolle Bronce, einen siegreichen Fechter darstellend, in sein Heim entführen. Aber auch die nächstbesten Schützen kamen nicht zu kurz, gab es doch noch 250 Mark in klingender Münze als Preise in Teilbeträgen von 3 bis 25 Mark. M ei fo K w n bi E C ar ar nC tit in .0 sti de lich un Bi Te g in Ko Die Dommerner Winzerinnen in Hörde Fröhlicher Festzug zur Eröffnung der Datenweinwerbewoche Eigentlich ist über den Patenwein soviel geschrieben worden, daß es genügte. Doch die undgebung in Hörde am Samstagnachmittag, an der auch die Winzerinnen aus Pommern teilnahmen, dürfen wir nicht übergehen. „Heute gib“'s Patenwein“, sagte ein alter Hörder,„und das dürfen wir nicht versäumen.“ „Wie, etwa gratis?“„Dummer Kerl, so eine Frage, gratis, damit ist den Winzern an Rhein= und Moselstrand nicht geholfen. Du sollst helfen, ihnen das Los erleichtern, sollst nicht abseits stehen und mit konstanter Bosheit an deinem kühlen Blonden festhalten, sondern an diesen Tagen deinen Patenwein trinken.“ Gar bald hatte es sich auch in Hörde herumgesprochen, daß die Moselanerinnen der alten Eisenstadt einen Besuch abstatten würden. Im Café Stolze hatte man ihnen einen herzlichen Empfang bereitet und sie mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Parteigenosse Bunsers fand die rechten Worte der Begrüßung und zeigte den Gästen, daß die Hörder keine Kostverachter sind. Um 17 Uhr gab es in der Rathausstraße großem Auflauf. Ein Wagen, mit zwei prächtigen Rappen bespannt, mit riesigen Weinfässern beladen, rankende Reben an einer Spalierlaube und die Winzerinnen lachend und lebensfroh den Zuschauern zuwinkend, setzte sich unter den Klängen der NSBO=Kapelle in Bewegung. Durch alle Straßen ging es mit fröhlicher Musik, Tausende von Hördern säumten den Weg, und aus den Fenstern sahen die Frauen und Mütter dem bunten Zuge zu. Leider mußten die fröhlichen Moselanerinnen nur Dem Alten schmeckt es gut Zum Erntedanktag zum Bückeberg! Die NS=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" in der Deutschen Arbeitsfront läßt für alle Volksgenossen aus Anlaß des Erntedanktages zum Bückeberg einen Sonderzug fahren, der in Anbetracht des äußerst bemessenen Fahrpreises sich eines starken Zuspruchs erfreute. Aus diesem Grunde heraus ergeht an alle Kreisbauernschaften und Ortsbauernschaften sowie an alle Volksgenossen die dringende Bitte, die diesen herrlichen Tag miterleben möchten, ihre Anmeldung unverzüglich vorzunehmen. Der reine Fahrpreis stellt sich auf 3,90 Mark ab Dortmund. Im nachfolgenden geben wir den genauen Fahrplan bekannt: Hinfahrt am 3. Oktober: Somit ist allen westfälischen Volksgenossen hinreichend Gelegenheit gegeben, den„Tag des Deutschen Bauern“ aus nächster Nähe mitzuerleben. Neue Fahrt zur Mosel! Zahlreiche Anfragen veranlassen das Kreisamt „Kraft durch Freude“ eine weitere Fahrt zur Mosel und zwar nach Winningen und Umgebung zu starten. Die Fahrt findet in der Zeit vom 9. bis 14. Oktober 1936 statt. Dieser Termin liegt äußerst günstig, da in diese Zeit die sog.„Kartoffelferien" fallen. Der Fahrpreis stellt sich auf 23 Mark einschl. Unterkunft und Verpflegung ab Dortmund. Ueber diese Fahrt noch viel Worte erübrigt sich, da das Moseltal schon seine Eindrücke auf die Teilnehmer hinterläßt. Anmeldungen zu obigen Fahrten müssen sofort in den Verkaufsstellen Wiß= oder Münsterstraße getätigt werden. Montag, den 21. September Allgemeine Körperschule. 20—22 Uhr PestalozziSchule, Liebigstraße 43; 20—22 Uhr Marie=ReindersMittelschule, Landarafenstraße: 20—22 Uhr Turnhalle Wischlinger Weg, Dortmund=Marten: 19.30—21.30 Uhr Goetbe=Oberlvzeum, Kronprinzenstraße; 18.30—20 Uhr VfL.=Sportplatz(Werkscharen). Rollschuhlausen. 18—19.30 Uhr Börse, Steinstraße (Kinder): 20—22 Uhr Börse, Steinstraße(Männer und Frauen); 20—22 Uhr Schützenhof, Lünen. Fröhliche Gymnastik und Spiele. 20—22 Uhr Liebfrauenschule, Turmstraße: 21—22 Uhr Gymnastikschule, Hohe Straße 32: 20—22 Uhr Lutherschule, Oesterbolzstraße: 20—22 Uhr Franziskusschule, Kochstraße: 20—22 Uhr Gastst. Reinhold, Dortmund=Asseln. Schwimmen. 20—22 Uhr Haus der Jugend, Brügmannstraße: 20.15—21.30 Uhr Südbad, Göringstraße Betriebskursus Althoff): 21.15—22.30 Uhr Südbad. Göringstraße(Betriebskursus Cramer). Kinderturnen. 18—20 Uhr Lutberschule, Oesterbolzstraße: 18—20 Uhr Turnballe Prinzenstraße: 16—17 Uhr Nordsternhaus, Markt 6/8: 17—18.30 Uhr Hindenburgschule, D.=Brackel; 17—18.30 Uhr Dorfkrug, Dortmund=Derne. zu oft erleben, daß das Sprichwort von der Dickfelligkeit der Westfalen seine Berechtigung hat; denn viele wußten gar nicht einmal den fröhlichen Jubel zu erwidern. Auf dem Neumarkt wurde Halt gemacht, und die Gäste führten unter begeistertem Jubel Volkstänze auf. Viele alte Hörder standen dabei. Solch ein herrliches Bild hatten sie noch nicht gesehen. Immer wieder drehten sich die Paare auf dem Marktplatz, und die Musik der DeutschenArbeitsfront=Kapelle spielte den Takt. Sie zeigten ihnen weiter, wie herrlich so ein Pokal mundet, wie dieses flüssige Sonnengold belebt, und Heimatlieder erschallten von dem Frauenchor, daß alle andächtig schwiegen. Auch so ein alter Hörder, von Wind und Sonne gebräunt, stand andächtig seine Piepe schmäukend dabei und sah dem munteren Spiel. Da sah ihn eine junge Maid im drallen Kleid, bahnte sich einen Weg durch die Menge und bot dem Alten einen Pokal an. Erst bedächtig nippend, nahm er dann einen guten Schluck und fand ihn sehr gut. Heimatgenossen von der Mosel hatten von dem Umzug der Moselanerinnen in Hörde gehört. Mit weißen Hosen, bunten Halstüchern und kessen Hüten vervollständigten sie das bunte Bild des Festzuges. Auch an der schlanken Mathilde hielt der Zug, die Mädel führten Tänze auf, und wenn die zuschauenden Volksgenossen von dem Wein so begeistert gewesen sind wie von den Aufführungen, dann ist es gewiß, daß die Patenweinwoche auch in Hörde zu einem guten Erfolg führt. Fritz Stümpel, der die ganze Sache in Verbindung mit der Deutschen Arbeitsfront in die Wege leitete, hat es trefflich verstanden, seine Aufgabe voll und ganz durchzuführen. Abends sah man überall die Volksgenossen Patenwein trinken. Hörder Jungs wollten nach dem achten Glas die ganze Welt umarmen, und in seliger Laune sangen sie immer wieder:„Ja im Wein ist Wahrheit nur allein.“ Zwei Verkehrsunfälle Die Radfahrerin Maria B. aus dem Hänselweg wurde am Sonnabend gegen 6.30 Uhr auf der Lüdinghauser=Ecke Bayrischestraße von einem Lastkraftwagen angefahren. Sie erlitt einen linken Schulterblattbruch, eine Gehirnerschütterung und eine Fleischwunde am Kopf. Das Fahrrad wurde zertrümmert. Die Schuld soll die Radfahrerin selbst treffen, weil sie seitlich gegen den Anhänger gefahren ist. Ein Zusammenstoß ereignete sich am Sonnabend gegen 10 Uhr auf der Kreuzung Grafenhof. Dort stießen ein Kraftrad und ein Personenkraftwagen zusammen. Der Kraftradfahrer Hans B. zog sich eine Quetschung in der Nierengegend zu und mußte den Städtischen Krankenanstalten zugeführt werden. Einbruchsdiebstahl. In der Nacht zum 16. d. M. wurde in dem Hause Am Volksgarten 12 ein Einbruch verübt. Gestohlen wurde neben Lebensmitteln und einer Geldbörse mit Inhalt eine schwarze Brieftasche, die Mitgliedsbücher des Luftschutzes, der NSV und der Kriegerkameradschaft auf den Namen Emil Hacke lautend, sowie zwei Eisenbahnfahrtausweise für Helmuth und Irmgard Hacke ausgestellt, enthielt. Es besteht die Möglichkeit, daß die Ausweise von den Dieben mißbraucht werden. Mitteilungen erbittet die Kriminalpolizei im Polizeipräsidium, Zimmer 120. So ging es durch die Straßen Hördes Aufnahmen: Dünhof Turnen ist Ueberwindung von Hindernissen 75-Jahrfeier des Turnvereins Unna Unna. 75 Jahre Turnverein Unna bedeutet gleichzeitig 75 Jahre Leibesübungen in der Stadt Unna, und die Männer, die am 10. August 1861 den Turnverein Unna aus der Taufe hoben, in einer Zeit, in der diese Vereinsgründung noch eine unerhörte Tat war, wenn auch seit 1842 die Turnsperre aufgehoben war, sie legten gleichzeitig damit den Grundstock für die körperliche Ertüchtigung der Jugend in unserer Stadt. Zahlreich waren die Volksgenossen der Einladung zum Festabend am Sonnabend gefolgt und füllten den großen Saal der Tonhalle bis auf den letzten Platz. Der Vereinsführer Ribbert brachte in seiner Begrüßungsansprache auch seine Freude über die lebhafte Anteilnahme an der Feierstunde zum Ausdruck. Ganz kurz noch ging er auf die Geschichte des Vereins ein. Mit der Festrede, die Gaufachamtsleiter Jasper, Halle i. W., hielt, war gleichzeitig die Ehrung 23 verdienter Turnkameraden verbunden, die 25 bis 60 Jahre ihre Kraft dem Turnverein Unna und somit dem deutschen Turnwesen zur Verfügung gestellt hatten. Eine besondere Freude aber war es dem Parteigenossen Jasper, der früher einige Jahre in Unna tätig gewesen war und auch dem Jubelverein angehört hatte, drei alten Kameraden von einst für besondere Verdienste den Gauehrenbrief zusammen mit dem Gauehrenkreuz, der höchsten Auszeichnung, die der Reichsbund für Leibesübungen zu vergeben hat, überreichen zu können. In bewegten Worten dankte er den Turnbrüdern Heinrich Kett, Fritz Holtmann und Karl Denning= haus für ihre geleistete Arbeit für den Verein. Des weiteren überreichte er in Anerkennung der Treue, die die weiteren 23 Turnkameraden in langen Jahren dem Verein gehalten haben, eine Ehrenurkunde, so für 60jährige Mitgliedschaft Richard Brandstetter, für 50jährige Mitgliedschaft Fritz Prüfer, Wilhelm Schmitz, Heinrich Heil und Ludwig Kettling, für 40jährige Mitgliedschaft Fritz Zülch sen., Fritz Zülch jun., Kaspar Klüting, Heinrich Wilken und Karl Voigt, für 25—40jährige Mitgliedschaft Rudolf Bäumer, Adolf Feldmann, Ludwig Michel, Heinrich Terbrüggen, Heinrich Hohkamp, Richard Höfinghoff, Heinrich Schnepper, Wilhelm Knoop, Heinrich Hollmann, Clemens Henning, Wilhelm Wittler, August Gräwe, Fritz Hilleringmann. Bedeutungsvolle Ausführungen machte der stellvertretende Gauführer über die nunmehr vollzogene Einheit im deutschen- Turn= und Sportwesen durch die Vereinigung aller Leibesübungen betreibenden Vereine im Reichsbund für Leibesübungen. Er streifte weiter die Olympischen Spiele und zeichnete damit den unverkennbaren Aufstieg im deutschen Sportund Turnleben, für den erst der nationalsozialistische Umbruch die Voraussetzungen geschaffen hat. In dieser Erkenntnis werden alle Turner und Sportler ihre Pflicht tun für Deutschland und seinen großen Führer. Die nachfolgenden turnerischen Vorführungen ließen dann einen aufschlußreichen Blick in die Arheit des Vereins tun bzw. waren eine ausgezeichnete Leistungsprobe für die Gauriege, die ihr Können am Pferd, Barren und Reck zeigte und teils bestechende Uebungen zeigte. Musikstücke der Korteschen Kapelle und gute gesangliche Darbietungen der zusammen auftretenden Gesangvereine„Quartettverein Unna“ und Männergesangverein„Liederkranz“ unter W. Hövelmanns Stabführung gaben einen stimmungsvollen und angenehmen Rahmen zu dem Festabend ab, der mit der Weihe der Reichsbundfahne seinen Höhepunkt und Abschluß erreichte. Der stellvertretende Gauführer Jasper nahm die Weihe vor und stellte die Fahne als Symbol der Treue heraus. Nach der offiziellen Feier trafen sich die Turner und Freunde des Vereins in der „Harmonie“ wieder zu einer fröhlichen Stunde bei Patenwein, Frohsinn, Tanz und Humor. Ueber die Veranstaltung am Sonntag berichten wir Dienstag. 50 Lalire M.-G.-V. Dertmnd-Derstretd. 1886 Tag stolzer Rückschau auf vorbildliche Arbeit Fünfzig Jahre im Dienst des deutschen Chorgesanges! Das heißt: fünfzig Jahre als treuer Mitarbeiter an einer kulturellen Aufgabe, deren Erfüllung nur möglich war und ist durch ernstes und verantwortungsfreudiges Wirken. Daß der Männergesangverein Dortmund=Dorstfeld 1 8 86 einer kritischen Betrachtung seines bisherigen Schaffens mit gutem Gewissen und dem Gefühl des Stolzes zusehen darf, zeigt der Ueberblick über seine Geschichte und der Stand seines augenblicklichen Könnens. Das wurde auch besonders deutlich bei den Feierlichkeiten, die vor zahlreichen Sangesfreunden in den Zieglerschen Festräumen stattfanden. Im Mittelpunkt des Festkonzerts standen die verdient hohen und zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen, die dem Verein und einer großen Anzahl von Sängern an diesem bedeutungsvollen Tage zuteil wurden. Der Ortsgruppenleiter der NSDAP., Parteigenosse Altvoff, begrüßte die Festteilnehmer und hob bei seinen Worten über den Jubilar dessen echte Gesinnung hervor und lobte das Bestreben, bei allem der Allgemeinheit, dem Volke zu dienen. Der Vertreter des Deutschen Sängerbundes, Sängerkreisführer Buhr, übermittelte dann die Glückwünsche und nahm die Ehrungen vor. Er sagte, daß dieses Fest nicht nur für die Geschichte des Vereins, sondern darüber hinaus für Dorstfeld von Bedeutung sei, denn er steht in enger Verbindung mit der Bevölkerung und habe ihr durch seinen Gesang viel Erbauliches gebracht. Er überbrachte dann die Glückwünsche des Bundesführers des DSB. und überreichte dem Vereinsführer die Ehrenurkunden des Deutschen Sängerbundes und des Gauführers des DSB. Im Auftrage des Kreises übergab er eine Komposition. „Darüber hinaus hat der Verein noch ein besonderes Fest“, fuhr der Kreisführer fort,„er hat in seiner Mitte einen Vereinsbruder, der fünfzig Jahre aktiver Sänger ist!“ Er überreichte dann dem Sangesbruder Joh. Schöttler, der seit fünfzig Jahren treu seine Pflicht als Sänger erfüllt, den Ehrenbrief des DSB. und die goldene Ehrennadel und fand besonders herzliche Worte für die alten Sänger, die den Verein durch Sturm und Wetter geführt haben. Dann konnte er noch einer Reihe von Sangesbrüdern, die seit 25 Jahren singen, die silberne Nadel schenken. Es sind die Sänger: Harbecke, Spellmeier, Bischoff, Wingenfeld, Salzmann, Bouillon, Hassenpflug, Krähe, Balke, Gottschalk, Kötter, Drewnik, Neth, Semberg, Fromme. Danach gab Rektor i. R. Fr. Singer, Ehrenmitglied des Vereins, eine Uebersicht über die Vereinsgeschichte. Er sprach von der Gründung durch zwanzig sangesfreudige Männer, schilderte die Arbeit im Laufe der Jahre, nannte die Namen derer, die sich um den Verein verdient gemacht haben, erzählte von den vielen Erfolgen, aber auch von den Schwierigkeiten, die durch Krieg und Inflation entstanden und schloß mit der Betrachtung der augenblicklichen Gestalt des Vereins und erwähnte besonders die fruchtbare Arbeit des jetzigen Chorleiters Hubert Eckartz. Als Vertreter der Stadt= und Staatsverwaltung sprach Musikdirektor Holtschneider. Er übermittelte die Glückwünsche des Oberbürgermeisters Dr. Banike und überreichte außer der Plakette der Stadt Dortmund noch im Auftrage des Oberpräsidenten die Zelter=Plakette. Ferner verlas er das Gutachten über die Arbeit des Vereins, dessen Inhalt den Sängern das beste Zeugnis ausstellt. Nachdem ein von den Damen des Vereins gestifteter goldener Kranz an die Fahne geheftet worden war, folgten noch einige Ehrungen. Chorleiter Hassenpflug, der frühere Leiter des Chores, wurde zum Ehrenchorleiter ernannt. Der bisherige Vorsitzende Spellmeier wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der Sänger Pardon wurde als einziger lebender Gründer geehrt; auf 25jährige Mitgliedschaft können die Sänger Bouillon und Balke zurückblicken. Schließlich wurde noch dem Chorleiter Musikdirektor Hubert Eckartz ein goldener Kranz als dankbares Geschenk des Vereins übergeben. Umrahmt wurden diese Handlungen, die für die Mitglieder wie für das Publikum von eigener Feierlichkeit waren, durch erlsene musikalische Darbietungen. Dabei wirkten das Fliegnersche Orchester (Witten) unter Fritz Liesegang und die Hassenpflugsche Sängervereinigung(Essen) mit. Den Höhepunkt bildete die Aufführung des Chorwerkes„Von Lenz zu Lenz“ von Adolf Prümers, das Eckartz temperamentvoll meisterte und in harmonischem Einklang mit dem kraftvollen, klangreinen Chor, der von Heinz Lips(Dortmund) musikalisch sorgfältig und stimmlich klar gesungenen Tenorpartie und dem sauber arbeitenden Orchester brachte. Auch die übrigen Darbietungen— wir können sie nicht alle anführen— gelangen vortrefflich. Der zweite Teil der Jubelfeier fand Sonntag nachmittag in Form eines Sänger=Kommerses statt. Zahlreiche Chorvereine von nah und fern waren erschienen, um dem verdienstvollen Jubilar ihre klingende Gratulation darzubringen. Wieder wurden es frohe Stunden, Stunden des Erinnerns und des Vorwärtsblickens. Beide Veranstaltungen, die von dem Vereinsführer L. Klüb mit vorbildlicher Genauigkeit vorbereitet waren, bestätigten die Qualität des Vereins und zeigten besonders deutlich, daß sein Singen nicht Privatangelegenheit der Stimmbänder ist, sondern Herzenssache. Se. Stadttheater Dortmund Die ersten Vorstellungen Die Spielzeit beginnt! Zwei bedeutende Neuinszenierungen in Oper und Schauspiel geben den Auftakt. Donnerstag, 24. September, ist festliche Eröffnung mit Richard Wagners Meisterwerk„Die Meistersinger von Nürnberg", dem Festspiel des deutschen Volkes. Intendant Dr. Georg Hartmann inszeniert, Hans Trinius ist der musikalische Leiter, die Bühnenbilder gestaltet Dr. Fritz Mahnke. Von neuen Mitgliedern stellen sich Cornelius Wijgers in der Partie des Walter von Stolzing, Hans Schröck als David vor, Juliana Doederlein singt die Eva, Josef Lex den Hans Sachs, Hans Schanzara den Beckmesser. In den übrigen Partien die Solomitglieder der Oper, der Singchor, und als Volk von Nürnberg ein Extra=Chor in Stärke von 200 Mitgliedern Dortmunder GesangVereine und Schulen.— Es sei noch erwähnt, daß das Bühnenfestspiel sich diesmal in neuer dekorativer und kostümlicher Ausstattung zeigt. Die ausgedehnte Vorprobenzeit bietet eine Gewähr für eine wohlvorbereitete Aufführung. Freitag, 25. September, Eröffnung des Schauspiels: In neuer Inszenierung wird der 1. Abend von Friedrich von Schillers„Wallenstein"Drama gegeben:„Walleinsteins Lager" und„Die Piccolomini". Oberspielleiter Hermann Albert Schroeder gestaltet die Inszenierung, Dr. Mahnke zeichnet für die Bühnenbilder. Die Bühnenmusik schuf und leitet Wilhelm Kayser=Schlömer. Auch hier außer dem gesamten Schauspielkörper eine stattliche Zahl Mitwirkender im„Lager". Am dritten Spieltage wird Lortzings komische Oper„Zar und Zimmermann“ in der Besetzung der vorigen Spielzeit und Inszenierung Herbert Deckers wiederaufgenommen. Am Pult Kapellmeister Hellmuth Günter. Sonntag nachmittag erste Jugend=Vorstellung, und zwar„Wallenstein" I. Teil. Der„Werbe=Abend wird Sonntag abend zum letzten Male wiederholt; hierfür haben kleine Preise(0,50 Mk., 0,75 Mk., 1,00 Mk.) Gültigkeit. Für„Meistersinger“ gelten Preise 1, für die übrigen Vorstellungen, auch„Wallenstein", Preise II. Der Vorverkauf für die beiden Eröffnungsvorstellungen beginnt Montag, 21., bzw. Dienstag, 22. September, für die weiteren Aufführungen jeweils drei Tage vorher. Weisz=Ausstellung bis Donnerstag geöffnet Die einzigartige Saau der 47 Blei= und Silberstiftzeichnungen von Josef Weisz ist bis Donnerstag, den 24. dieses Monals, im„Haus der Kunst" in der Zeit von ½11 bis ½13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Der zun hmende Besuch veranlaßt uns wiederholt, auf die Arbeiten dieses feinsinnigen Meisters der Zeichent inst hinzuweisen und den Erwerb einiger dieser vorbildlichen Arbeiten zu empfehlen. Es sind nur noch wenige Tage, an denen die Ausstellung den Dortmundern zugänglich gemacht wird. In Anbetracht dieser kurzen Zeit legen wir den Besuch allen Dortmunder Kunstfreunden auf das wärmste ans Herz. Sämtliche ausgestellten Zeichnungen sind durch Kauf zu erwerben. Der geringe Kaufpreis, der unter jedem einzelnen Bilde steht, sollte für Dortmunds Kunstfreunde Anreiz genug sein, sich in dem Besitz einer der vielen eZichnungen von Josef Weisz zu bringen. Auch hierin ging der Führer als Vorbild allen voran, indem er einige Arbeiten von Weisz für sein Landhaus in Obersalzberg ankaufte. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Mittwoch Lesegemeinschaft B Im Vortragssaal der Stadt= und Landesbibliothek steigt am kommenden Mittwoch, abends 20¼ Uhr, der erste Abend der Lesegemeinschaft B. Gegenstand dieses Abends wird die Vorbereitung des Vortrags von Professor Tirala sein, der in seinem neuen Werk„Rasse, Geist und Seele" die Zusammenhänge von Rasse und Kunst in einer überragenden künstlerischen Konzeption dargetan hat. Auch diese Lesegemeinschaft wird von dem Kreisobmann der NS=Kulturgemeinde, Dr. Paul Marquardt, geleitet. Interessenten werden gebeten, sich in die Teilnehmerliste auf der Geschäftsstelle der NS=Kulturgemeinde vorher eintragen zu wollen. Städtisches Konservatorium. Am 1. Oktober wird in allen Abteilungen der Fachschule für Musik das Wintersemester eröffnet. Ganz besonders wird auf die Orchesterschule hingewiesen, die zu den wichtigsten Abteilungen gehört. Sie besteht über 30 Jahre und ist die erste ihrer Art in ganz Westdeutschland. Der Beruf des Orchestermusikers ist zur Zeit sehr aussichtsreich, da ein großer Mangel an jungen Orchestermusikern besteht. Musikalisch veranlagten jungen Menschen kann dieser Beruf deshalb besonders empfohlen werden. Auskunft, Prospekte sind in der Geschäftsstelle des Konservatoriums, Balkenstraße 34, zu haben. Krauß kommt! Ueberall, wo der ostpreußische Humorist Otto Franz Krauß bisher erschien, hat er unvergängliche Lachstürme entfesselt. Die„Lachenden Krauß=Abende“ sind, so dürfen wir heute sagen, seit der Machtübernahme bereits in ganz Deutschland zu einem festen Begriff geworden, und überall dort, wo Krauß einmal gewesen ist, hat er immer eine dankbare Gemeinde voller Anhänglichkeit wiedergefunden. Durch Vermittlung der NSKulturgemeinde ist es nun gelungen, dieses„begehrte Objekt“ Otto Franz Krauß' auch nach Dortmund zu bekommen. Der„Lachende Krauß=Abend“ in Dortmund findet statt am 2. Oktober im Saal der Reinoldus=Gaststätte. Die vollen Häuser, die großen zweispaltigen Schlagzeilen in den Pressekritiken und das Erlebnis derer, die Krauß irgendwo einmal erlebt haben, ist Gewähr dafür, daß Krauß auch in Dortmund wieder einen vollen Erfolg erzielen wird. Er ist„Der Mann mit den hundert Gesichtern“, der Sänger des deutschen Soldatenlebens, der große Dialekt= und Tierstimmensprecher, der Mann des volkstümlichen Lachens, der große Mimiker und Schauspieler, Ostpreußens Vortragsmeister, Deutschlands vielgerühmter Humorist. Krauß geht der Ruf voraus,„Der lachende Weise von Königsberg" zu sein. Karten zu diesem Abend sind ab Montag, den 21 d. M. in der Geschäftsstelle der NS=Kulturgemeinde Markt 12, zum Preise von 1.— Mk. und 2.— Mk. zu haben. Verantwortlich für Groß-Dortmund und Umgebung: Hans Viefhaus. Dortmund Spielverein Herta und Westerfilde in Front Fußlball-Mleisterschaftsspiele in den Dortmunder Kreisklassen I. Kreisklasse Trotz des strömenden Regens wurde der a. Teil der Meisterschaftsspiele zu Ende geführt und aus diesem Grunde sind auch die teilweise überraschenden Ergednisse erklärlich. Nach Abschluß des dritten Spielsonntags bringen wir nachstehend die Tabellen in den einzelnen Gruppen. Gruppe 1 un. verl. Tore Punkte Vereine Sp. gew. Spielver. Herta 3 2 1 0 11:5 5:1 Teutonia Lanstrop S 2 1 0 724 5:1 Viktoria Derne 3 2 0 1 6:4 4:2 SV. Schüren 8 2 0 1 6:6 4:2 Hörder Verein 8 2 0 1 7:8 4:2 VfL. Hörde 2 1 0 1 4•4 2:2 Viktoria Dortmund 3 1 0 2 8•7 2:4 Preußen Horstmar S 1 0 2 3:3 2:4 Lünen 05 S 1 0 2. 8•9 2:4 SuS. Derne 3 0 2 1 3:8 2:4 DSC. 95 2 0 1 1 12 1:3 BIR. Sölde 8 0 1 2 2:7 1:5 Viktoria Dortmund— BfL. Hörde 4:1 Der zahlreich mitgekommene Hörder Anhang erlebte im Dortmunder Osten die erste Enttäuschung. Obwohl die Hörder im Feldspiel den Dortmundern ebenbürtig waren, kamen diese auf Grund der durchschlagskräftigeren Sturmreihe zu einem verdienten Sieg. Nach 30 Minuten Spieldauer siel nach einem schönen Zusammenspiel der Sturmreihe Vittorias das Führungstor durch den Halblinken Raab. Biene konnte den Ball zwar berühren, aber nicht genug ablenken. Bei diesem Ergebnis blieb es bis zur Halbzeit. Auch die vorgenommene Umstellung der Hörder nutzte nicht viel, denn schon nach fünf Minuten erhöhte der Linksaußen Viktorias auf 2:0 und kurz darauf der Mittelstürmer Peters auf 3:0. Bei einem Angriff der linken Seite fiel dann durch den Halbrechten noch ein viertes Tor, und erst durch ein Selbsttor des linken Läufers Viktortas kam Hörde zum Ehrentor. Viktoria Derne— DSC. 95 1:0 Durch einen weiteren Sieg setzten sich die Derner auf den dritten Tabellenplatz, wogegen die Dortmunder nach dem zweiten Mißersolg nunmehr stark zurückgefallen sind. Der DSC. stieß in Derne auf unerwartet harten Widerstand und konnte sich nicht recht durchsetzen. Auch bei den Dernern wollte es in der ersten Halbzeit zu keinem Torerfolg langen. Lediglich zwei Lattenschüsse brachten das Tor der Dortmunder in Gefahr. Die Els des Platzvereins war auch nach Wideranstoß sehr eifrig und endlich glückte nach 20 Minuten dem Linksaußen nach Vorlage des Mittelstürmers das Siegestor. Die letzte Viertelstunde gehörte den Dortmundern. Mit aller Macht suchten sie wenigstens den Ausgleich wieder herzustellen, aber Dernes Hintermannschaft war nicht mehr zu schlagen. Spielverein Herta— Hörder Verein 5:2 Der Kampf wurde beiderseits flott durchgeführt. Der Spielverein begann mit energischen Angrifsen, die auch bald durch Erfolg gekrönt waren. Schon nach zwei Minuten schoß der Rechtsaußen das erste und zehn Minuten später der Linksaußen das zweite Tor. Die Hörder konnten nun zwar ein Tor wieder ausholen, aber Hertas Mittelstürmer sorgte noch vor der Pause für eine 3:1=Führung. Beim Stande von 4:2 für Herta wurde der Halblinke des Platzvereins schwer verletzt und mußte vom Platz getragen werden. Der Sturm ließ sich aber nicht entmutigen und nach schönem Alleingang des Rechtsaußen siel noch ein fünfter Treffer Durch diesen Sieg hat sich der Spielverein an die Spitze der Tabelle gesetzt. EuS. Derne— BfR. Sölde 2:2 In der ersten Halbzeit waren die Derner meist überlegen, aber der Sturm war heute nicht in Form und verpaßte gute Torgelegenheiten. Immerhin stel schon nach zehn Minuten der Führungstreffer durch den Halblinken Dernes. Nach einer weiteren Viertelstunde gelang es dem Sölder Mittelstürmer aus zugleichen und bei diesem Ergebnis blieb es bis zur Pause. Nach dem Wechsel ergab sich dasselbe Bild. Auch jetzt kam Derne wieder durch den Halblinken zur Führung und nach heftiger Gegenwehr der Sölder fiel noch kurz vor Schluß im Anschluß an eine Ecke aus einem Gedränge heraus das Ausgleichstor. Lünen 05— Teutonia Lanstrop 2:4 Zunächst sah es nach einem Sieg der Lünener aus Sie spielten besonders in der ersten Halbzeit zeitweise deutlich überlegen und dem Halbrechten gelang es nach einer halben Stunde, das Führungstor anzubringen Nach Wiederanstoß wurden die Lanstroper im Feld spiel überlegen. Lünen ließ mehr und mehr nach und das systemvollere Spiel der Lanstroper bebielt die Oberhand. In regelmäßigen Abständen schossen die Stürmer ihre Tore und mit einem 4:2=Sieg nahm der Kampf einen dem Verlauf entsprechenden Ausgang. Preußen Horstmar— SV. Schüren 0:2 Nach dem guten Start hatte Horstmar, diesmal einen schlechten Tag. Der Mittelstürmer sehlte und auch sonst hatte die Sturmreihe mit dem Torschuß Pech, wogegen Schürens Halblinker in jeder Halbzeit ein Tor anbringen konnte. Im Feldspiel waren sich beide Mannschaften ebenbürtig und den Ausschlag gab die bessere Sturmreibe der Schürener. Zum Schluß kamen die Preußen noch mal gut ins Spiel, aber es blieb bei dem Sieg der Gäste. Gruppe II Ev. gew. un. verl. Tore Punkte Vereine Germania Westerfilde 3 Westsalia Huckarde 3 VfL. Stahlwerke 3 VfL. Lütgendortmund 3 Phönir Lindenhorst 3 VfL. Habingborst„ 2 Sportfr. Eichlinghofen 3 Germania Hombruch Hansa Dortmund 3 Castrop 11 3 Sportver. 08 8 Merkur Dortmund 2 2 2 2— 2— 2— 1 1 1 1 1— 1— 1— — 1 1— — 1 — 1 — 1 — 1 1 2 2 2 2 2 5:2 7:1 8:3 12:5 8:4 3:2 4•3 3:5 3•9 2:10 3:9 2:7 5:1 4•2 4•2 4•2 4•2 3:1 3:3 2•4 2:4 2:4 1:5 0•4 Sportverein 08— Germania Westerfilde 1:1 Gegen den augenblicklichen Tabellenführer hielt sich die Elf des Sportvereins außerordentlich gut und lieferte eins der besten Spiele. Immerhin haperte es noch sehr im Innensturm, der die guten Torgelegenheiten nicht auszunutzen verstand. Schon vom Anstoß an merkte man, daß sich der Sportverein etwas vorge nommen hatte. Die Sturmreihe rückte stark auf und schon nach zehn Minuten siel durch den Mittelstürmer Bracke das Führungstor. Die Westerfilder gaben sich aber nicht geschlagen und drängten mit aller Macht um den Ausgleich, der auch noch wenige Minuten vor der Pause durch den Halbrechten fiel. Die zweite Hälfte stand meist im Zeichen des Sportvereins, was aber nicht zahlenmäßig zum Ausdruck kam. Westsalia Huckarde— Castrop 11 6:1 Westfalia stellte die technisch bessere Elf und kam zu einem verdienten Sieg. Der Sturm war besonders eifrig und hatte auch mit seinen Torschüssen Glück Mittelstürmer und Linksinnen brachten es schon bis zur Pause zu einer 4:0=Führung. Die Castroper Sturmreihe traf bei der Abwehr des Platzvereins auf ein starkes Bollwerk, das immer wieder zu klären vermochte. Nach Wieveranstoß stel durch einen Kopfball des Huckarder Mittelstürmers das fünfte Tor und erst bei diesem Stande kam Castrop durch ein Selbsttor Westsalias zum Gegentresser. Der rechte Verteidiger gab den Ball zurück, den der Torwart nicht mehr erreichen konnte. Aus unmöglichem Winkel siel dann noch durch den Halblinken ein sechstes Tor. B/L. Stahlwerke— Sportfreunde Eichlinghosen 1:0 Die Sportfreunde ließen es an Eiser nicht fehlen und wenn der Sturm etwas mehr Energie und Durchschlagskraft bewiesen hätte, wäre sogar ein knapper Sieg möglich gewesen. Das einzige Tor des Tages siel nach etwa 20 Minuten Spieldauer durch den Halblinken der Stahlwerker. In der zweiten Hälfte wurde beiderseits mit aller Macht um den Sieg gekämpft. Der Platzverein hatte weitaus mehr vom Spiel, aber die Stürmer ließen selbst die sichersten Sachen aus. Die Angrisse der Sportfreunde scheiterten aber immer wieder an der sicheren Deckung der Werksmannschaft und es blieb bei einem 1:0-Stand. BfL. Lütgendortmund— Hansa Dortmund 6:2 Die Dortmunder Hanseaten konnten den Kampf nur in den ersten 20 Minuten offen halten. Dann aber setzte sich nach und nach das bessere Zusammenspiel der Lütgendortmunder durch und in regelmäßiger Reihenfolge sielen nun die Tore. Linksaußen, Mittelstürmer und Halbrechter brachten es bis zur Halbzeit zu einem 3:0=Vorsprung. Auch nach Wiederanstoß hielt die Ueberlegenheit des Platzvereins an und nach wenigen Minuten hieß es schon 5:0. Ein Strafstoß des Linksaußen wurde vom Mittelstürmer Hansas nun zum ersten Gegentor eingeköpft und durch Selbsttor des rech ten Verteidigers der Lütgendortmunder erhielt Hansa den zweiten Erfolg. Phönig Lindenhorst—. Germania Hombruch 3:1 Die Mannschaft der Lindenhorster erwies sich als außerordentlich kampfkräftig und schnell. Der Torwart und Rechtsaußen mußten zwar ersetzt werden, aber dafür wirkte erstmalig wieder Willecke mit, der auch schon nach fünf Minuten seinen Verein durch unhaltbaren Schuß in Führung brachte. Kurz nach der Pause wurde Lindenhorsts Mittelläufer im Hombrucher Straf raum gelegt und der gegebene Freistoß wurde vom linken Läufer des Platzvereins zum zweiten Erfolg ausgewertet. Drei Minuten später holte Hombruchs Mittelstürmer ein Tor auf, aber Lindenborst behielt bis zum Schluß die Oberhand und als der Linksaußen kurz vor Schluß noch einen Ball unter die Latte setzte, stand der Sieg sicher. VfL. Habinghorst— Merkur Dortmund 0:1 abgebr. Der Kampf in Habinghorst dauerte nur 30 Minuten. Bis dahin lagen die Dortmunder mit einem Tor in Führung, aber durch den einsetzenden Regen wurde der Platz derart ausgeweicht, daß sich der Schiedsrichter gezwungen sab, den Kampf abzubrechen. Es kommt da her zu einer Wiederholung des Spiels. Kreis Unna. Der Landrat des Kreises Unna. Klosterkemver, und der Kreisleiter der NSDAP., Meinert, wenden sich nach dem erfolgreichen Auftakt der Weinwerbewoche mit einem Aufruf an die Volksgenossen des Kreises Unna, dem wir folgendes entnehmen: en des Kreises Unna! Wie im Durch Datenschaft zur Volksgemeinschaft Eröffnung der Weinwerbewoche in Lünen Lünen. Winzernot ist Grenzlandnot. Auch wir in der Lippestadt Lünen kennen Not und Gefahr des Grenzlandes aus eigener Anschauung zur Genüge. Da ist es eine Selbstverständlichkeit, uns dafür einzusetzen, daß in den Grenzlandgebieten auch der wirtschaftliche Aufschwung im richtigen Augenblick neue Impulse erfährt. An den Rebenhängen der Nahe und der Mosel ist der Wein gewachsen, den Lünen als Patenwein zum„Fest der deutschen Traube und des Weines" ausgewählt hat. Nach einem Umzug festlich dekorierter Wagen durch alle Stadtteile wurde am Samstagnachmittag das„Fest der deutschen Traube und des Weines“ auf dem alten Markt durch Sparkassendirektor Saure eröffnet. Zahlreiche Volksgenossen hatten sich eingefunden, um sich an Tischen unter bunten Sonnenschirnien von den hübschen„Winzerinnen“, den köstlichen Wein kredenzen zu lassen. Der Musikzug des SA=Sturmbannes 3/217(Leitung Musikzugführer Demkosky) brachte durch seine musikalischen Darbietungen schon bald die richtige Stimmung. Frohe Rhein= und Weinlieder erklangen bis die Dunkelheit her einbrach. Selbst die Achtzigjährigen der Lippe stadt hatten es sich nicht nehmen lassen, mitzu machen, von denen einer sogar glaubte, den Patenwein Lünens in„Hömopatenwein" um taufen zu müssen. In den Stadtteilen Lünen Süd, Ecke Jäger= und Wörthstraße, wo der Musikzug des SA=Reservesturmbannes(Leitung Musikzugführer Mowinkel aufspielte und Brambauer vor der Wirtschaft Brüggemann mit Knappenkapelle Höhm herrschte die gleiche Stimmung. Der Auftakt klang aus mit dem Winzerfest der NS=Gemeinschaf „Kraft durch Freude" im Schützenhof, wo sich ebenfalls zahlreiche Volksgenossen eingefunden hatten und ein lustiges Programm für Froh sinn, Humor und Stimmung sorgte. War schon dem Auftakt ein so voller Erfolg beschieden, so ist zu erwarten, daß mit den in dieser Woche noch stattfindenden Veranstaltungen es genau so wird. Wir nehmen, um geben zu können. Darum trinke jeder einmal ein Glas Wein, trinkt eine Flasche des blumigen Patenweins. Ein Volkstrank für alle Aufruf zur Weinwerbewoche Volksgenosse rgangenen I vergangenen Jahre, so soll auch in diesem Jahre dem schwer um seine Existenz ringenden deutschen Winzerstande durch eine neue Werbeaktion, unter der Bezeichnung„Fest der deutchen Traube und des Weines“, die Mithilfe des ganzen deutschen Volkes zuteil werden. In Würdigung der erheblichen volkswirtschaftichen Bedeutung des deutschen Weinbaues hat auch der Kreis Unna die Patenschaft über vier Weindörfer übernommen, und zwar handelt es ich um die Weindörfer Pommern(Mosel), Mertesdorf(Saar=Ruwer), Bodenheim(Rheingessen) und Weisenheim=Sand(Rheinpfalz). Der schwer bedrängte deutsche Winzerstand hat durch Jahrhunderte um die Scholle gekämpft, bei kleinster Flächeausnutzung Tausenden von Familien Arbeit und Brot geeben. Ebensolange und zäh hat das deutsche Linzervolk um die Scholle während des Riniens um den Rhein und seine Nebentäler gekämpft. Das Weinland der Westmark ist Schicksalsland deutscher Geschichte. Durch eine großzügige Tat der ganzen Volksgemeinschaft sollen die übergroßen Weinbestände aus der Rekordernte des Weinjahres 1935 in den Verkehr gebracht und in Zukunft ein breiter Boden für den Weinabsatz geschaffen werden. Die deutsche Traube, der deutsche Wein sollen Gemeingut des ganzen Volkes werden. Deutscher Wein ist kein Luxus; er soll werden, was er war: Ein Volkstrank für alle. Volksgenossen, trinkt in der Weinwerbewoche Patenwein, jeder, der es kann, kaufe einige Flaschen dieses Weines, der durch die Zusammenarbeit aller maßgebenden Stellen zu niedrigsten Preisen in allen Gaststätten des Kreises zum Ausschank kommen wird. Die wirtschaftliche Stärkung des deutschen Winzers ist politische Stärkung der Grenzwacht. Montag, den 21. September Kreis Dortmund NS-Frauenschaft Brünninghausen. 20 Uhr: Pflichtabend bei Kiffel. NS-Frauenschaft Borsigplatz. 16 Uhr: Zusammenkunft bei Wirt Hoffmann. Dürener Straße 24. NS-Frauenschaft Vinckeplatz. Heimabend nicht Dienstag, sondern Montag, den 21. September, NS-Frauenschaft Kronenburg. 20 Uhr: Pflichtabend im Heim Westfalendamm 33. NS-Frauenschaft Marten. Die Zusammenkunft findet nicht Montag, sondern Donnerstag, den 24. September(Pflichtabend), um 20 Uhr bei Preuß NS-Frauenschaft Horst-Wessel-Platz. 20 Uhr: Zusammenkunft bei Stamm. Bergmannstraße. NS-Frauenschaft Hörde, Piepenstockplatz. Erster Arbeitsabend im Stiftshof. NS-Frauenschaft Oespel-Kley. 20 Uhr: Zusammenkunft im Heim. NS-Frauenschaft Westen. Der Pflichtabend findet erst am Montag, dem 28. September, statt. NS-Frauenschaft Hörde, Goyplatz. 20 Uhr: Pflichtabend bei Schneider. Benninghofer Straße. Redner Parteigenosse Dobbe. Kreis Unna NS-Frauenschaft Kalserau. 20 Uhr: Pflichtabend der Zellen Methler und Westick in Methler im Lokale Budde. NSDAP. Uelzen-Mühlhausen. 20 Uhr: Mitgliederversammlung im Lokale Späing. NSDAP. Herringen. 20 Uhr: Mitgliederversammlung im Lokale Lohsträter. Kreis Herne—Castrop-Rauxel NS-Frauenschaft Ickern. 20 Uhr: Zusammenkunft bei Abenhardt. NS-Frauenschaft Ickern. 20 Uhr: Pflichtabend bei Abenhardt.„„ NS-Frauenschaft Schwerin. 20 Uhr: Zusammenkunft bei Oestreich. Kreis Lünen NSDAP. Brambauer. 20 Uhr: Schulungsabend im Reichshof. er Bewegung Kreis Iserlohn NSDAP. Schwerte. 20 Uhr: Große Kundgebung im„Reiche des Wassers“. Parteigenosse Prinz August Wilhelm. öffentliche Es spricht Dienstag, den 22. September Kreis Dortmund NSDAP. Huckarde. 20.15 Uhr: Zusammenkunft sämtlicher Politischen Leiter bei Hackeloer. NS-Frauenschaft Derne. 20 Uhr: Zusammenkunft im Lutherhaus. Nähstunde wieder jeden Dienstag von 15 bis 18 Uhr. NS-Frauenschaft Leipziger Platz. 20 Uhr: Zusammenkunft bei Pieper. Alter Mühlenweg. Pflichtabend am 29. September in der Maria-ReindersSchule. 20 Uhr NS-Frauenschaft Dortmund-Aplerbeck. 20 Uhr: Zusammenkunft bei Setzer. Kreis Unna Uhr: Amtsleitersitzung im 20 Uhr: Singen im MitgliederNSDAP. Unna. 20 Lokale Hüserich. NS-Frauenschaft Massen. Lokale Heinrichs. NSDAP. Heeren-Werve. 20 Uhr: versammlung im Lokale Götzen. Kreis Lünen NS-Frauenschaft Lünen-Mitte. 20 Uhr: Pflichtabend im Wichernhaus. NSDAP. Lünen-Mitte. 20 Uhr: Schulungsabend für Politische Leiter. DAF-Walter und alle anderen Amtswalter bei Gebhardt. NS-Frauenschaft Brambauer. 20 Uhr: Singen im Reichshof. Kreis Herne-Castrop-Rauxel NS-Frauenschaft Habinghorst. 20 Uhr: Pflichtabend bei Hubbert.„ NS-Frauenschaft Rauxel. 20 Uhr: Pflichtabend NS-Frauenschaft Hombruch. 20 Uhr(ausnahmsweise): Frauenschaftsabend bei Stork. KEET Heute: 1620 1755 2010 GR UFAFAIAST BORTMUND Heute, Dienstag. 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Einnahmen im außerordentlichen Haushaltsplan) in den Ausgaben auf 14 800 RM. (gegenüber bisher 673 165,75 RM. Ausgaben im außerordentlichen Haushaltsplan) festgesetzt. Castrop=Rauxel, den 3. Sept. 1936. Der Oberbürgermeister: Dr. Anton. Veröffentlicht! Gleichzeitig wird bekanntgemacht, daß der Nachtragshaushaltsplan vom 21. bis 27. September ds. Is. einschließlich im Rathaus— Zimmer 7 — zur Einsicht ausliegt. Castrop=Rauzel, den 18. Sept. 1936. Der Oberbürgermeister: Dr. Anton. TLLFL Bekanntmachung. Gemäß 8 7 des Fluchtliniengesetzes vom 2. Juli 1875 liegt der Fluchtlinienplan der Verbandsstraße O. W. I. von der Parkstraße dis zur Kaiserstraße im Zuge der Viktoriastraße vom 25. September dis zum 23. Oktober 1936 im Stadthaus zu Lünen. Adolf=Hitler=Platz 2— Zimmer 3 7/38 — zu jedermanns Einsicht offen. Einwendungen gegen den Fluchtlintenplan sind binnen dieser Frist bei dem Oberbürgermeister anzubringen. Lünen, den 19. September 1936. Der Oberbürgermeister: Dr. Röding. SAI Bekanntmachung. Die städtische Badeanstalt an der Ruhr wird ab 21. September 1936 geschlossen. Schwerte=Ruhr, d. 19. Sept. 1936. Der Bürgermeister. Stalt Karten! Ihre Vermählung geben bekannt Zahnarzt Dr. Fritz Gastreich Toni Gastreich geb. Aperting Castrop-Rauxel 1 21. Sept. 1954 Magdeburg-W Olvenstedterstr. 678 Ihre Vermählung geben bekannt Josef Rienhoff Hlldegard Rlenhoff geb. Beltrup Mawicke, den 22. September 1936 Werl Land Der Herr über Leben und Tod nahm heute 17 Uhr unsern lieben, hoffnungsfrohen Sohn und Bruder Karl-Heinz zu sich. Er starb nach Empfang der hl. Sterbesakramente, infolge kurzer, schwerer Krankheit, im 15. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Familie Franz Sommer Werl, den 18. September“ 1936. Das Seelenamt findet am Dienstag, dem 22. September 1936, um 7.15 Uhr statt.— Anschließend um 8 Uhr Beerdigung vom Trauerhause, Richthofenstraße Nr. 17. Nur Arbeit war sein Leben, Er dachte nie an sich, Nur für die Seinen streben, Das war sein größtes Glück. Heute morgen 6 Uhr verstarb plötzlich und unerwartet unser herzensguter Vater. Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, der Rentner Karl Fischer im Alter von 71 Jahren, nach einem arbeitsund segensreichen Leben. In tiefem Schmerz: Karl Fischer Elfriede Berghaus geb. Fischer Ella Zimmermann geb. Fischer Aenne Fischer geb. Borggräfe Ewald Berghaus Leberecht Zimmermann Karl-Heins Fischer, als Enkel. Esborn, Haus Wilberg Nr. 25, Post Sandberg über Witten, den 19. September 1936. Die Beerdigung findet am Dienstag, dem 22. September 1936, 4 Uhr nachmittags, vom Trauerhause aus statt. Trauerfeier eine halbe Stunde vorher. Ich aber will schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit, Will satt werden, wenn ich erwache, an deinem Bilde. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen. heute nachmittag 2½ Uhr nach einem christlichen Lebenswandel und langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden unsere herzensgute Tochter, unsere stets liebe Schwester Marie Höhfeld im Alter von 22 Jahren zu sich in sein Reich zu nehmen. In tiefem Schmerz: August Höhfeld Anna Höhfeld geb. Mehl zur Zeit Allg. Krankenhaus Ilagen Lilli Höhfeld Hedwig Höhfeld. Breckerfeld, den 19. September 1936. Die Beerdigung findet statt am Dienstag, dem 22. September, nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhause. Trauerfeier eine halbe Stunde vorher. Unsere liebe, treue Frauenschaftsschwester, die Blockfrau Tilly Grose ist heute von uns gegangen. Stets hilfsbereit, hat sie treue Dienste in der NS-Frauenschaft für Volk und Vaterland geleistet, weshalb wir ihrer stets in Liebe gedenken werden. Voerde, den 18. September 1936. NS-Frauenschaft Ortsgruppe Voerde. Am Eingang des Friedhofes finden sich alle Kameradinnen am Montag, dem 21. September. um 16½ Uhr ein, um der Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgange meiner lieben Frau und Mutter sagen wir allen. insbesondere dem Herrn Pastor Wendland für seine trostreichen Worte im Hause und am Grabe herzlichen Dank. Hagen-Haspe, im September 1936. Karl Thiedemann u. Kinder. Nach schwerer Krankheit verschied Freitag abend, 22 Uhr. plötzlich und unerwartet mein lieber, guter Mann, unser treusorgender Vater. Bruder. Schwager und Onkel Oiplom-ingenleur Raimund Weber Oberingenleur im Alter von 52 Jahren. In tiefer Trauer: Frau Hanna Weber geb. Kleiter Eve Weber Wolfgang Weber Dortmund(Göbenstraße 1). München, Wien, den 18. September 1956. Die Beisetzung findet statt am Dienstag, dem 22. September 1936, um 13 Uhr von der großen Trauerhalle des Hauptfriedhofes. Das hl. Requiem um 8 Uhr in der Propsteikirche zu Dortmund. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Nachruf! Am 18. September 1936 verschied unerwartet der Oberingenieur unserer Versuchs-Abteilung Herr Oiplom-Ingenleur Raimund Weber im 33. Lebensjahre. In fast 21jähriger Tätigkeit hat der Verblichene in treuester Pflichterfüllung seines Amtes bei uns gewaltet. Wir verlieren in ihm einen gewissenhaften, fleifligen Mitarbeiter mit reichen Erfahrungen und von lauterstem Charakter. Wir bedauern aufrichtig das allzu frühe Ableben dieses tüchtigen Ingenieurs. Sein Andenken werden wir stets in hohen Ehren halten. Dortmund, den 19. September 1936. Führer und Gefolgschaft der Schüchtermann& Kremer-Baum Aktiengesellschaft für Aufbereitung. Sonnabend nachmittag 3½ Uhr entschlief nach langem Leiden mein lieber Mann, unser treusorgender Vater, Sohn, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager, Onkel und Vetter Kaufmann Emil Puhrmann im 62. Lebensjahr. Für Beamtenhaush. in Hagen w. zuverl. gesd., kinderl., ev., 10. Mädchen als tochter b. Fam.=Anschl. u. kl. Tascheng. z. bald. Eintritt ges. Hausmädch. vorh. Angeb. u. B. 4624 an die WLZ., Hagen. Im Namen bliebenen der trauernden HinterHermine Muhrmann geb. Schulte. Iserlohn und Berlin, 19. September 1936. Die Beerdigung findet statt am Mittwoch, dem 23. September, nachmittags 3 Uhr vom Sterbehause, Hagener Landstraße 99, aus. Trauerfeier eine halbe Stunde vorher. Danksagung! Für die uns erwiesenen Aufmerksamkeiten, welche uns beim Hinscheiden meines lieben Mannes und meines guten Vaters zuteil wurden. danken wir allen herzlichst. Bochum-Weitmar, den 21. Sept. 1936. Wwe. Martha Ragg. geb. Schlieter Martha Rags als Tochter Aus Polen Frankreich, England, Schweiz usw. werden Urkunden für den arischen Nachweis besorgt und übersetzt. Je Schriftstück Mk. 2.50. Uebersetzungsbüro Lerch, Dortmund, Viktoriastr. 12. Ruf 28735. Prima Empfehl. Se Erstes Versich.= Untern. sucht für Hagen u. Witten je ein. gewandt. Herrn als Verrreter. Bei Eign. wird Bestand z. Verwaltg. übertrag. Sicherh. erfordl. Briefe unt. Th. 1694 an d. WL Z. in Hagen.( Für die uns beim Heimgange meiner lieben Frau und Mutter erwiesene Teilnahme sagen wir allen unsern herzlichen Dank. Dortmund, im September 1936. Wilhelm Laubert Else Laubert Stahlwerk sucht für die VerkaufsAbteilung Ig. H.=Friseur n. gut. Arb., z. 1. Okt. ges. Kost und Logis im Hause. Ang. m. Lichtbild an Friseurmeister Herbert Müller, Gütersloh, Münsterstr. 24. mit abgeschlossener kaufm. Bildung. Angebote mit Lichtbild, Zeugnisabschriften, Gehaltsansprüchen und frühesten Eintrittstermins unter K S. 9621 an die WLZ., Dortmund. Zeichner od. jüngerer, zum baldigen Eintritt gesucht. Franz Seiffert& Rohrleitungs= u. Apparatebau, Bochum. Tüchtige Mechaniker für Lehrenbau gesucht. Friedrich Petig Präzision=Werkzeugfabrik, Altena(Wests.). Lokführer für eine größere Baustelle Nähe Recklinghausen sofort gesucht. Ang. und Zeugnisabschriften unter 142 an die WLZ., Agt. Recklinghausen. u. chem. Heinig reinigt und farbt Ihre Garderobe wie„Neu“ Friseurmeister zum 1. oder 15. 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Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrats. 4. Wahlen zum Aufsichtsrat. 5. Wahl des Bilanzprüfers für das Geschäftsjahr 1936/37. Zur Ausübung des Stimmrechts in der Generalversammlung ist die Hinterlegung der Aktien bei einer der nachbezeichneten Hinterlegungsstellen spätestens am 5. Werktage vor dem Tage der Generalversammlung, also bis einschließlich den 9. Oktober 1936, bis zum Ende der Geschäftszeit erforderlich. Als Hinterlegungsstellen sind bestimmt: die Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft in Berlin, Köln, Auchen, Bonn, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Essen-Ruhr, Frankfurt a. M., Krefeld und Siegen: die Dresdner Bank In Auchen, Berlin, Bochum. Dortmund, Düsseldorf, Koblenz, Köln und München: die Allgemeine Deutsche Kredit-Anstalt in Magdeburg: die Basler Handelsbank in Basel: die Commerz- und Privatbank In Berlin, Dortmund und Düsseldorf; das Bankhaus Delbrück Schickler& Co. in Berlin; das Bankhaus Delbrück v. d. Heydt& Co. In Köln; die Dürener Bank in Düren(Rhld.): das Bankgeschäst Hardy& Co. G. m. b. H. In Berlin: das Bankhaus Sal. Oppenheim ir.& Cie., Köln; das Bankhaus I. H. Stein In Köln: die sämtlichen Effekten-Girobanken an deutschen Wertpapier-Börsenplätzen: die Gesellschaftskasse In Dortmund. Die Hinterlegung gilt auch dann als ordnungsmäßig erfolgt, wenn Aktien mit Zustimmung einer Hinterlegungsstelle für sie bei einer anderen Bankfirma bis zur Beendigung der Generalversammlung im Sperrdepot gehalten werden; in diesem Falle hat die Hinterlegung einer ordnungsmäßigen Hinterlegungsbescheinigung der Bankfirma, in welcher die Aktien der Nummer nach aufgeführt sind, bei einer Hinterlegungsstelle zu erfolgen. Im Falle der Hinterlegung bei einem deutschen Notar ist dessen Bescheinigung, die spätestens am 5. Werktage vor dem Tage der Generalversammlung ausgestellt sein muß, spätestens am 4. Werktage— wie angegeben— vor dem Tage der Generalversammlung bei der Gesellschaft zu hinterlegen Dortmund, den 17. September 1936. Der Aufsichtsrat: Hopp. Vorsitzender. Großer Lagerraum bzw. Werkstatt, Hofr. mit und t He größ. Hofeinf., f. Autoschloss. und dergl. bes. geeig., sof. zu vermiet. Dim., Zimmerstr. 36(Schulten) Perfekte Buchhalterin per bald gesucht. Angeb. mit Gehaltsanspr. unt. M. 1896 an die WOZ., Dortm.( Suche für meine Bäckereisiliale eine Verkäulerin die auf Prozente arbeiten muß u. Kaution stellen kann. Hub. Pohlmeier, Dortmund, Hausmannst. 22, Ecke Ardeystraße. Zum 15. Okt. f. Dortmund tücht. LebensmittelVerkäuferin gesucht. Off. u. 1894 an die WLZ., Dortm.( la. Friseuse f. groß. Spezial Damensalon in Dauerstellung für sof. od. sp. ges. E. Wittler, Bielefeld, Am Markt 3.( Wegen Erkrank. meiner jetzigen, suche ich a Friseuse Selbige muß per fekt in allen vorkommenden Arbeiten sein. Neben freier Kost u. Wohng. zahle ich wöchentl. 15 bis 20 Mk. Ang. u. J. K. 9620 a. 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Düsseldorf, bisher ein Stiefkind auf diesem Gebiete, sieht seine Jugendherberge fast vollendet. Und was für eine! Wenn am 1. März 1937, — frühzeitig genug für den Massenandrang während der großen Düsseldorfer Ausstellung —, der gewaltige Bau seine Pforten für 500 Buben und Mädel öffnen wird, dann hat Düsseldorf in seinen Mauern vie größte Jugendherberge, die seit der Machtübernahme erbaut worden ist. Noch ist es nicht so weit. Noch ragen über den wuchtigen Ziegelmauern des mehrstöckigen Baues die Balken des hohen Daches hoch in die Luft. Aber die Sparren tragen frohen Schmuck, Flaggen, bunte Bänder und drei Richtbäume!— Der Maurer hat seine Pflicht getan, der Rohbau ist fertig. Im Viereck ist HI und BdM vor dem Haupteingang, vor der Rednerbühne angetre ten. Den Ehrenplatz im Innern des Vierecks nimmt die Baubelegschaft ein. Der einleitende zackige Fanfarenmarsch der HI ist verhallt. Einer der Bauarbeiter heißt die Festgäste willkommen. Und dann ertönt aus schwindelnder Höhe eine kräftige Stimme. Dort sitzt einer der Zimmerleute und spricht den Richtspruch. Er gedenkt des Führers, der Deutschland wieder Ehre, Wehr und Arbeit gab, trinkt ein Glas aufs Wohl der H3, der der Bau gehört, aufs Wohl der Baubelegschaft und schmettert die Flasche ins Innere des Baues, wo sie klirrend zerspringt. Nachdem einer der Bauleiter kurz auf die Schwierigkeiten der Fundamentierung hinge wiesen hat, die teilweise eine Verankerung in acht Meter Tiefe erforderte, nahm der Bau führer, Oberbannführer Conrad, Leiter des Landesverbandes Rheinland für Deutsche Jugendherbergen, das Wort. Zunächst dankte er allen herzlich, die bei diesem schwierigen Bau geholfen hätten. Hier sei ein wahres Haus der Gemeinschaft durch die Gemeinschaft entstanden. Nicht nur seien alle Stellen der Bewegung, Regierung und Verwaltung be teiligt, nein, auch jeder einzelne Düsseldorfer. Denn Düsseldorf habe den größten Betrag am Tage der Sammlung für das Jugendherbergs werk gezeichnet. Mit Fug und Recht könne daher Düsseldorf, die Industrie=, Garten Kunst= und Fremdenstadt sich nun auch die Stadt der Jugend nennen. Düsseldorf habe in schönster Form dem bisher unhaltbaren Zustand auf dem Gebiet des Jugend herbergswesens ein Ende gemacht. Nun werde auch bald der Grundstein gelegt werden zum Bau der Jugendherberge auf Schloß Eine Feierstunde auf den Lennebergen Der Gau Westfalen-Süd der RSKDV weihte seine erste Siedlung Hohenlimburg. Die erste Kriegsopfersiedlung in Westfalen=Süd wurde gestern in Hohenlimburg eingeweiht. Frei geht der Blick von der Höhe in Sibb über das Lennetal, weit über die Berge und Täler unserer schönen Heimat. Dreizehn Siedlerhäuser wurden hier oben errichtet. Viele Schwierigkeiten waren zu überwinden viel Mühe und Arbeit hat es gekostet, bis die Häuser unter Dach und Fach waren; aber zäher Wille, eiserne Energie und unermüdliche Schaffensfreude ließen das Werk entstehen. Dichter Nebel lag über dem Lennetal, als gestern morgen Kameraden der RSKOV aus Hohenlimburg, aus den Kreisen Hagen und Iserlohn am Elseyer Ehrenmal antraten, um an der Einweihung dieser ersten Kriegsopfersiedlung im Gau Westfalen=Süd teilzunehmen. Auch die SA und H3, der BdM, die Kriegerkamerädschaften und der Stadtverband der Männergesangvereine aus Hohenlimburg nahmen an dieser denkwürdigen Feier teil. Nach einem Musikvortrag der Standartenkapelle 1/259 begrüßte der Ortsgruppenwalter der Ortsgruppe Hohenlimburg der RSKOV, Oberlehrer Schildheuer, die Erschienenen, insbesondere Standartenführer Hellmich, den Bürgermeister Dr. Goetz, den Bezirksobmann der Kriegsopfer Gauamtsleiter Struckmann, den Gauinspekteur Oberbürgermeister Vetter(Hagen) und Ortsgruppenleiter Boecker. Der Redner gab dann einen Rückblick über Geschichte und Entstehung der Siedlung. Er dankte allen, die mit Rat und Tat mitgeholfen haben. Im gleichen Sinne sprach auch Bürgermeister Dr. Goetz, der vor allem dem Obmann der RSKOV seinen Dank für seine unermüdliche Tätigkeit im Interesse der Kriegsopfer aussprach und das Versprechen gab, daß die Stadtverwaltung auch in Zukunft wie bisher der Siedlung jede nur mögliche Unterstützung angedeihen lassen werde. Oberbürgermeister Vetter(Hagen) gab seiner Freude Ausdruck, daß er dieser Feier an einem Ort beiwohnen könne, wo er einen großen Teil seiner Jugend verbracht und lange gearbeitet habe. Musikvorträge der Standartenkapelle, des BdM und der Gesangvereine umrahmten die schöne Feier, an die sich eine Besichtigung der neuen Siedlung anschloß. DAx=Kundgebung in Hagen Eröffnung der Winterberufserziehungsarbeit Hagen. Die Deutsche Arbeitsfront, Abteilung ür Berufserziehung und Betriebsführung, eröffnet die Winterarbeit 1936 37 mit einer großen Kundgebung in der Stadthalle zu Hagen am 6. Oktober um 19 Uhr. Der Reichsamtsleiter der NSDAP., Parteigenosse Proessor Dr. Arnhold, Leiter des Reichsamtes für Berufserziehung und Betriebsführung, owie der Gauwalter der DAF., Reichsamtseiter der NSDAP., Parteigenosse Ernst Stein. M. d. R., werden in dieser Großundgebung über wichtige Fragen der Berufserziehung und Betriebsführung sprechen. Den Falschen fast totgeschlagen Duisburg. Nach einer ausgiebigen Tour durch verschiedene Lokale gerieten mehrere Freunde auf dem Heimweg aneinander. Trotz der Nachtstunde sammelten sich schon bald Zuschauer an. Hierbei wurde ein Straßenpassant, den die Zechgesellen für einen der ihren gehalten hatten, von den Wütenden derart mit Zaunlatten bearbeitet, daß der Bedauernswerte mehrere Monate im Krankenhaus zubringen mußte. Als die Täter den Irrtum bemerkten, war es zu spät, und die beiden Täter mußten sich vor dem Strafrichter verantworten. Sie wurden zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt. Erster Rundgang durch die neue Kleinsiedlung Aufnahme: Lehmacher Burg. Die größte aber der bisher neuerbauten Jugendherbergen sei die in Düsseldorf. Stürmisch begrüßt, sprach dann Gauleiter Staatsrat Florian. Sechzehn Jahre, führte er aus, seien vergangen, seit ein bis dahin unbekannter Mann Hand gelegt habe an den Bau eines neuen Vaterlandes, in dem alle schaffenden Deutschen glücklich und zufrieden leben sollten. Schwer sei der Bau gewesen, Hindernisse und Schwierigkeiten habe es gegeben, aber der Segen des Himmels habe das Werk gelingen lassen. Vor drei Jahren sei der Grundstein zum neuen Haus der Deutschen gelegt worden. Und diese Bauarbeit werde nur von einem Geiste getragen, von jenem Geiste, der im deutschen Volke lebe. Alles, was inzwischen geschaffen worden sei, diene nur dem deutschen Volke. Auch dieser Bau, der zugleich eine Verpflichtung der Zukunft gegenüber in sich trage. Sei doch seine Aufgabe, den deutschen Geist in der Jugend zu verankern. Wenn erst der Bau fertiggestellt sei, dann möge in ihm jener Geist schalten und walten, der herrschte, als man den Bau in Angriff nahm. „Aus ihrer aller Wirken und Schaffen fuhr Gauleiter Florian fort,„möge die Frucht aufgehen für die ganze deutsche Jugend, für die Jugend aller Schichten!— Mögt ihr Ar beiter, die ihr mitgearbeitet habt, erleben, daß eure eigenen Kinder in diesem Hause frohe Stunden verleben!— Nie wieder wird ein fremder Geist in Deutschland wieder einziehen!“ Das Sieg=Heil auf den Führer schloß den Weiheakt ab, dem sich ein Rundgang durch die Jugendherberge anschloß. Ein muster gültiges Heim der deutschen Jugend ersteh hier an geradezu idealer Stelle. Weit schweift der Blick von der offenen großen Vorhalle stromauf und stromab über den ewig deutschen Rhein. Herrlich muß sich hier sitzen an schönen Abenden, wenn unter dem fast unbegrenz sichtbaren Sternenhimmel über dem Strom die Türme und Dächer des alten Düsseldorf vom Monde versilbert werden. Besprechung über die Grabbe=Woche Detmold. In Anwesenheit des Gauleiters und Reichsstatthalters Dr. Meyer fand Detmold eine Besprechung über die in der Zeit vom 26. 9. bis 2. 10. stattfindende GrabbeWoche statt. Der Gauleiter, der sich über den Stand der Vorarbeiten eingehend berichten ließ, gab nunmehr auch den Einzelheiten der Programmgestaltung seine Zustimmung. — 4 an Gauleiter Florian sprach beim Richtfest 28 Aufnahme: Knauer Motorflugmodelle im Wettbewerb 6. Reichswettbewerb des Reichsluftsportführers im Fliegerlager Vorkenberge Fliegerlager Borkenberge. Aus dem ganzen Reich kamen am Samstag die Jungflieger und DLB=Männer im Fliegerlager Borkenberge zusammen, um die vom Reichsluftsportführer nachgeprüften und zugelassenen Motorflugmodelle starten zu lassen. Prächtiges Flugwetter begünstigte den Wettbewerb der 340 Modelle, von denen am ersten Tage rund 80 im Mannschaftswettbewerb zum Start antraten. Der Wettbewerb, der nach den Richtlinien des Reichsluftsportführers ausgetragen werden mußte, wurde von zwei Startplätzen ausgetragen, während von einem dritten Startplatz die in diesem Jahre zum ersten Male offiziell zugelassenen Motorflugmodelle zum Flug aufstiegen. Da es sich bei dem Wettbewerb um eine Konkurrenz von Flugmodellen handelt, die besondere Leistungen in den Ortsgruppen und Landesgruppen aufzuweisen hatten, kann man ohne weiteres von einer Auslese aller Motorflugmodelle aus ganz Deutschland sprechen. Bei den Modellen ist zu unterscheiden zwischen Flugzeugmodellen, d. h. solchen Modellen, die bekannten Flugzeugtypen nachgebildet sind, und Flugmodellen, die schon mehr als Eigenschöpfungen anzusprechen sind. Schließlich bilden die 17 Benzinmotormodelle, von denen eines durch Kurzwellen von der Erde gesteuert werden kann, eine Kategorie für sich. Außerdem verdienen noch einige MoGautag der freien Berufe Reichsberufswettkampf unter der Parole„Kampf dem Bolschewismus Herne. Aus allen Teilen des Gaues Westfalen=Süd hatten sich die Amtswalter der GauBetriebsgemeinschaft der RBG. 13„Freie Berufe" am Sonntag in Herne in Koopmanns Gaststätten zu einer besinnlichen Arbeitstagung zusammengefunden. Nach Begrüßung durch den Gaufachgruppenwalter Parteigenossen Hellbeck begrüßte Gau=Betriebsgemeinschaftswalter Parteigenosse Oedekofen die neu eingesetzten Amtswalter und übergab im Anschluß daran dem Parteigenossen Dr. Karlsfeld(Bochum) das Wort zu einem Referat über die Rechtswahrerberufe. Im weiteren Verlauf der Tagung sprachen Parteigenosse Schneevoigt(Plettenberg) über die technischen Berufe, Dr. Stamm(Bochum), über die freiberuflichen Chemiken, Volksgenossin Hedwig Müller(Hagen) über die Arbeit der Volkspflegerinnen, Volksgenosse Münster, ein großes Winzerdorf Eröffnung der Weinwerbewoche auf dem Prinzipalmarkt Münster. Oft schon umbrandete Festesjubel die altehrwürdigen Giebel des Prinzipalmarktes. Fröhliches Treiben unter den Bogenlauben zählt auch in Münster nicht zu den Seltenheiten. Selten jedoch dürfte ein Fest so gefeiert worden sein wie das Volksfest am Samstag. Ein phantastisch schönes Bild bot der mit Fahnen, Girlanden und Kränzen geschmückte Prinzipalmarkt, taghell erleuchtet von unzähligen Lampions. Lange vor Beginn des Festes füllten schon Tausende den Markt. Beängstigend wurde das Gedränge, als es auf 20.30 Uhr ging und das Fest seinen Anfang nahm. Stadtrat Aschoff eröffnete das Volksfest und die Weinwerbewoche für Münster mit einer launigen Ansprache. An Stelle des verhinderten Landesbauernführers sprach der Hauptamtsleiter 3, Parteigenosse Fohr. Kaum ein Berufsstand des deutschen Volkes, so führte der Redner aus, sei von dem wirtschaftlichen Niedergang so betroffen worden, wie der Winzer. Der liberalistische Stat habe den Wein zum Getränk der oberen Schichten gemacht. Der nationalsozialistische Staat wolle und werde den Wein wieder zum Volksgetränk machen. Schon heute seien allein in Westfalen durch die Landesbauernschaft 137 Patenschaften vermittelt worden. Von der vieltausendköpfigen Menge begeistert begrüßt, richtete dann der Bürgermeister des Patendorfes der Stadt Münster, Enkirch, herzliche Worte an die Münsteraner. Im zweiten Teil des Volksfestes wurden Gedichte, Weinlieder und Männerchöre zu Gehör gebracht. Mit dem gemeinsamen Singen von Volksliedern erreichte der Abend seinen Höhepunkt. Nicht einmal zum Karneval hatten die Münsteraner sich so vergnügt wie am Samstagabend. Der Patenwein vermochte es, auch dem letzten die Schwerfälligkeit aus dem Blute zu treiben. Wer im Anschluß an das Volksfest durch die Lokale der Stadt streifte, konnte feststellen: Ganz Münster ein Winzerdorf. Die Münsteraner werden ihre Pflicht gegenüber ihrem Weinpatenkind erfüllen. 14 Brune(Bochum), über die Berufserziehung in der RBG. 13 und Parteigenosse Plümacher(Bochum), über die Jugendarbeit in der RBG. 13. Aus den Ausführungen des letzteren Redners ist besonders hervorzuheben, daß der nächste Reichsberufswettkampf unter der Parole„Kampf dem Bolschewismus" stehen wird. Im Anschluß hieran nahm GauBetriebsgemeinschaftswalter Parteigenosse Oedekofen das Wort zu grundsätzlichen Darlegungen, in denen er die Marschrichtung für die weitere Arbeit aufzeigte. Nach der Mittagspause begrüßte der inzwischen erschienene Kreiswalter der Deutschen Arbeitsfront Kreis Herne—Castrop=Rauxel, Parteigenosse Krumbholz, die aus dem ganzen Gaugebiet anwesenden Amtswalter. Die Tagung wurde fortgeführt mit der Berichterstattung der einzelnen Kreisbetriebsgemeinschaftswalter. Gaubetriebsgemeinschaftswalter Oedekofen würdigte zum Schluß die bisher geleistete Arbeit und forderte seine Mitarbeiter auf, im Sinne des Führers am weiteren Aufbau der RBG 13 unermüdlich weiterzuarbeiten, zur Erreichung einer wirklichen Volksgemeinschaft in allen Betrieben. Die Arbeitstagung gab allen Amtswaltern wertvolles Rüstzeug für die kommende Winterarbeit mit auf den Weg. Holländische Feuerwehroffiziere als Gäste auf dem Provinzialfeuerwehrtag in Paderborn Paderborn. Die Anmeldungen zum großen Provinzialfeuerwehrtag in Paderborn am 26 und 27. September haben alle Erwartungen bei weitem übertroffen, und man darf mit allein 16000 marschierenden Feuerwehr männern rechnen, einer noch nie dagewesenen Zahl. Auch unter den Gästen wird man sehr prominente Persönlichkeiten erwarten bürfen U. a. haben, wie wir hören, ihr Erscheinen zugesagt 25 holländische Feuerwehroffiziere, die seinerzeit Gelegenheit hatten, in Münster das deutsche Feuerwehrwesen eingehend bei einer mehrtägigen Schulbesichtigung zu studieren und sich stets schon sehr lobend hierüber aus sprachen. Diese ausländischen Ehrengäste wer den bei der Totengedenkfeier im Ehrenhain der 158er einen Kranz niederlegen. delle, die mit Preßluft angetrieben werden, Erwähnung. Die Hunderte von Modellen bieten einen interessanten und hübschen Anblick. Nach den Bedingungen des Reichsluftsportführers ist nur deutscher Werkstoff für die Modelle zugelassen. Die kleinen Flugzeuge sind meist mit Batist überzogen und celloniert. Im Rumpf befindet sich die Gummischnur, die mit einer besonderen Kurbel aufgedreht wird und den Start vom Boden oder aus der Hand ermöglicht. Am ersten Tage ließ sich schon im großen und ganzen erkennen, daß auch hinsichtlich der Leistungen erhebliche Fortschritte erzielt worden sind. So erreichte am ersten Tage schon ein Benzin=Motorflugmodell(Lippmann, Dresden), das mit einem Motor von ½ PS ausgerüstet ist, eine Höhe von 200 Meter bei einer Strecke von fast 2 Kilometer und einer Flugdauer von 3 Minuten. Aber auch bei den mit Gummimotoren ausgerüsteten Modellen wurden durchweg ganz beachtliche Leistungen erzielt. Man sah u. a. Modelle, die den bekannten Typen (Doppeldecker, Hochdecker, Messerschmitt, Flamingo) nachgebildet waren neben Flugmodellen, die eigenen Erfindungsgeist verraten, wie z. Tandem= und Entenflugzeuge, Flugzeuge mit tonnenartigem Rumpf, wie man sie in Italien baut, Doppelrumpfmodelle usw. Wenn man berücksichtigt, daß der Zweck des Wettbewerbs in erster Linie darauf gerichtet ist, daß unsere Jugend mit den gebräuchlichen Typen in eingehender Weise vertra# gemacht wird und auf der anderen Seite aus den Ergebnissen der gegenwärtigen Veranstaltung neue Erkenntnisse auch für den Großflugzeugbau geschöpft werden sollen, so läßt sich schon jetzt feststellen, daß dieser Zweck durchaus erreicht werden wird. Der Schwelmer Mörder ermittelt? Der mutmaßliche Täter flüchtig Schwelm. Nach den bisherigen Feststellungen der Kriminalpolizei ist der Bauarbeiter Stephan Szynkarek, zuletzt wohnhaft Wuppertal=Barmen, Große Hagenstraße 15, dringend verdächtig, den Heinrich Bückert ermordet zu haben. Seit Sonntag morgen ist er flüchtig oder hält sich verborgen. Beschreibung: 30 Jahre alt, 1,60 Meter groß, blondes, sehr dünnes Haar, stark gerötetes Gesicht, blaue Augen, etwas gebogene Nase, gute, gepflegte Zähne, grobe, abgearbeitete Hände. Bekleidung: schwarz=weiß gestreifter Anzug, weißer Umlegekragen, punktierte Krawatte, grauer Hut, grauer beige gestreifter Ueberzieher. Schwerer Motorradunfall Zwei Tote, zwei Schwerverletzte Delmenhorst. Am Freitagabend ereignete sich in Delmenhorst ein schwerer Motorradunfall. Zwei einander entgegenkommende Motorräder fuhren in voller Fahrt gegeneinander. Von den vier Personen, die auf den Motorrädern saßen, wurden zwei Männer getötet. Ein Mann und eine Frau wurden schwer verletzt. Selbstmord des Frauenschänders Gießen. Der Gießener Sittlichkeitsverbrecher Ferdinand Klein, der nach einem schweren Sittlichkeitsverbrechen an einer nervenkranken Frau in Gießen flüchtig war, konnte in Frankfurt a. M. festgenommen werden. Nachdem er nach Gießen überführt und in das Gerichtsgefängnis eingeliefert worden war, erhängte er sich. R 8 Hersteller: Cirine-Werke, Chemnitz. Das Ehrenmal der Deutschen Front Gautagung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräderfürsorge in Siegen F ei fo K n vi E Cl ar gr nC ti in 9 sti de lich 11n Bi Te ge in Ko Siegen. Der Gau Westfalen=Ruhrgebiet und Hessen=Nassau des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge versammelte in Siegen seine Mitarbeiter zu einer Gautagung. Im Mittelpunkt stand die große Arbeitstagung am Sonnabendnachmittag im Bürgerhaus in Siegen. Gauführer Baurat Arendt(Essen) eröffnete die Arbeitstagung mit einem Hinweis auf die große Heerschau des deutschen Volkes in Nürnberg. Oberbürgermeister Fihmer von Siegen begrüßte die Volksbundleute als Gäste seiner Stadt. Die folgenden Rechenschaftsberichte über die einzelnen Sachgebiete waren ausgerichtet auf eine systematische und zielbewußte Zukunftsarbeit. Der Geschäftsführer des Gaues, Konrektor Hatheysen(Gelsenkirchen) sprach über Fragen der Organisation. Klar stellte er den eigentlichen Zweck des Volksbundes heraus: Beschaffung der notwendigen Mittel für die Durchführung der Kriegsgräberfürsorge im Ausland und der Bau von Ehrenmalen an den einstigen Kriegsfronten. Die Werbung neuer Mitglieder behandelte Rektor Emons(Gelsenkirchen). Besonderes Interesse fand seine Feststellung, daß die Landbevölkerung den Zielen des Volksbundes viel aufgeschlossener sei. Jedenfalls ist der Erfolg der Werbearbeit in den Landgemeinden erheblich größer als in den Großstädten. In dem folgenden Referat untersuchte Gaupressewart Klostermann=Essen die Möglichkeiten der Werbung und ihre Erfolgsaussichten. Dankbar stellte er die freudige Mitarbeit der Presse fest, die durch ihre Aufklärungsarbeit das Gedankengut des Volksbundes immer mehr in das Volk hineintrage. In seinem Referat über die Aufgaben der Giiederungen stellte Schulrat Winkel=Gelsenkirchen die Forderung auf, daß es vornehmste Aufgabe der Gruppenführer sein müsse, daß die Mitgliedschaft sich nicht in der Zahlung des Jahresbeitrages erschöpfe, vielmehr müsse durch enge Fühlungnahme und Veranstaltungen der heldische Geist, der den Volksbund bei seiner bisherigen Arbeit immer geleitet, wach gehalten und gefördert werden. Regierungspräsident Dr. Runte=Arnsberg sprach über die Zusammenarbeit mit Behörden und den Hoheitsträgern der Partei. Der Volksbund sei davon überzeugt, daß die aus langjähriger Erfahrung gewonnene, in jede Einzelaufgabe sich liebevoll versenkende künstlerische Gestaltung der Ehrenstätten in leicher Vollendung durch einen behördlichen pparat nicht zu erreichen sei. Die Unterstützung, die die Arbeit gerade bei kleinen Gemeinden erfahre, sei vorbildlich. Der Bericht des Schatzmeisters des Gaues Dr. Hatteisen=Essen spiegelte die erfolgreiche Arbeit des vergangenen Jahres wider. Ein Vergleich der Einwohnerzahlen mit den Beitragszahlen ergibt, daß im Durchschnitt erst 4 vom Tausend der Bevölkerung Mitglieder des Volksbundes ist, und zwar steht an erster Stelle der Bezirk Arnsberg mit 7,5 pro Tausend. Es folgen die Bezirke Münster und Ruhrgebiet mit 4 pro Tausend und Minden und HessenNassau mit 3 pro Tausend. Gauführer Baurat Arendt referierte abschließend über Friedhofsbau und Patenschaften. Wer die Front nicht kenne, könne schließen, daß alles bereits in bester Ordnung sei, daß alle Soldatengräber gut betreut seien. Leider gebe es aber noch sehr viele unausgebaute Friedhöfe mit trostlosen, kahlen Gräberfeldern. Ueber neue Patenschaften berichtete der Gauführer, daß der Entwurf für den Ausbau des Friedhofes Verlinghem(Pate Kreis Olpe) genehmigt sei. Die Entwürfe für Annoeullin (Westmünsterland) und Illies(55er Detmold und Minden) liegen nun auch vor und werden beschleunigt dem französischen Ministerium zur Prüfung vorgelegt. Die Arbeiten in Wirces le Bassée(Minden) sind bereits im Frühjahr ausgenommen worden. Die grund legenden Referate boten die Grundlage einer ausgedehnten fruchtbaren Aussprache, die den einzelnen Gliederungen sowohl als auch der Gauführung reiche Anregungen für die weitere Arbeit gab. Die Aussprache schloß mit einem Dank an die Referenten und einem Bekennt nis zu dem Führer und Reichskanzler. Am Abend fand im großen Saale des Bür gerhauses eine wirkungsvolle Feierstunde statt, zu der die Siegener Bevölkerung in sehr gro ßer Zahl erschienen war. Im Mittelpunkt des Abends standen die mitreißenden Ausführung gen des Standartenführers Regierungspräsi denten Dr. Runte, Arnsberg, der nachdrück lichst die Pflicht des deutschen Volkes zur Kriegsgräberfürsorge herausstellte. Das deutsche Volk müsse sich der Opfer in Geisteshaltung und mithelfender Tat würdig erweisen. Die wert vollen und begeisternden Ausführungen wurden ergänzt durch einen Lichtbildervortrag des Be zirksführers Pfarrer Lippoldt, Bad Hom burg v. d. H., der in herrlichen Bildern das Werk des Volksbundes Deutsche Kriegsgräber fürsorge in aller Welt zeigte. Sonderzüge zum Bückeberg! Wie uns die Landesstelle Westfalen=Sud des ministeriums für Volksaufklärung und Provaganda mittellt, beabsichtigt sie, auch in diesem Jahre Sonderzüge zum Bückeberg fahren zu lassen. Um jeden Volksgenossen auf möglichst billige Art in den Genuß des Erlebens einer solchen Groß=Kundgebung kommen zu lassen, sind die Fahrpreise denkbar niedrig. Es fahren aus dem Gau Westsalen=Süd drei Conderzüge und zwar: I. Sonderzug: Hinfahrt: 4. Oktober. Dortmund=Obhf. ab 4.57 Uhr(3.60 RM.), Hamm av 5.33 Uhr(2,85 RM.), Bielefeld ab 6.54 Uhr, Lage ab 7.49 Uhr, Bückeberg an 9.07. Rückfabrt: 5. Oktober. Bückeberg ab 1.41 Uhr. Lage an 3.18 Uhr, Bielefeld an 3.58 Uhr, Hamm an 5.09 Uhr, Dortmund=Hbhf. an 5.40 Uhr. II. Sonderzug: Hinfabrt: 3. Oktober. Bochum=Nord ab 22.18 Uhr(4,10 RM.), B.=Langendreer ab 22.29 Uhr(3,90 RM.). Dortmund=Süd ab 22.46(3.70 RM.), Unna=Königsvorn ab 23.05 Uhr(3.25 RM.). Welver ab 23.27 Uhr(2.85 RM.), Soest ab 23.42 Uhr(2.65 RM.), Lippstadt ab 0.07 Uhr(2.20 RM.), Geseke ab 0.24 Uhr(2,00 RM.), Paderborn ab 0.52(1,60 RM.). Altenbeken ab 1.19 Uhr, Bückeberg an 2.25 Uhr. Rückfabrt: 5. Oktober. Bückeberg ab 2.24 Uhr, Altenbeken an 3.38 Uhr, Paderborn an 3.56 Uhr, Geseke an 4.22 Uhr. Lippstadt an 4.38 Uhr. Soest an 5.04 Uhr, Welver an 5.17 Uhr, Unna=Königsborn an 5.40 Uhr, Dortmund=Süd an 6.08 Uhr, B.=Langendreer an 6.22 Uhr, Bochum=Nord an 6.31 Uhr. III. Conderzug: Hinfahrt: 3. Oktober. Hagen ab 19.10 Uhr(4.10 RM.), Schwerte=Ruhr ab 19.31 Uhr(3,80 RM.). Unna ab 19.55 Uhr(3.50 RM.). Hamm ab 20.22 Uhr(2.85 RM.), Bückeberg an 23.50 Uhr. Rückfahrt: 4. Oktober. Bückeberg ab 19.34 Uhr, Hamm an 23.38 Uhr, Unna an 23.50 Uhr, Schwerte an 0.11 Uhr, Hagen an 0.28 Uhr. Die eingeklammerten Zahlen hinter den Abfahrtszeiten der Sonderzüge bedeuten den Fahrpreis für die Fahrt hin und zurück zum Bückeberg und 5 Prozent Verwaltungszuschlag. Volksgenossen, die sich an dieser Fahrt beteiligen wollen, werden gebeten, möglichst sofort die Fahrkarten zu bestellen, damit es nicht vorkommt, daß hinterher säumige Volzsgenossen wegen Ueberfüllung der Sonderzüge nicht mehr mitfahren können. Durch rechtzeitiges Bestellen der Fahrkarten besteht für die Organisationsleitung die Möglichkeit. noch einen oder mebrere Sonderzüge zwischendurch einzuschieben. was aber in den letzten Tagen nicht mehr möglich ist. Die Fahrkarten sind bei der Kreisleitung bzw. der Ortsgruppe zu bestellen, die als Abfahrtsstation in Frage kommt. Die Anschriften dieser Dienststellen sind: für den I. Sonderzug: Kreisleitung der NSDAP. Dortmund. Gutenbergstraße 50, Kreisleitung der RSDAP. Hamm. Hitlerplatz 3: für den II. Sonderzug: Kreisleitung der NSDAP. Bochum Malteserstraße 14 b, Kreisleitung der NSDAP. Dort mund, Gutenbergstraße 50, Kreisleitung der NSDAP. Soest, Postfach 76. Kreisleitung der NSDAP. Lippstadt, Schlageterstraße 6. Ortsgruppe der NSDAP. Welver, z. Hd. Ortsgruppenleiter Parteigenosse H. Hennenkemper, Ortsgruppe der NSDAP. Geseke, z. Hd. Ortsgruppenleiter Parteigenosse Josef Sigge; für den III. Sonderzug: Kreisleitung der NSDAP. Hagen, Heidenstraße 22. Kreisleitung der NSAP. Unna, Markt 1. Kreisleitung der NSDAP. Hamm. Hitlerplatz 3, Ortsgruppe der NSDAP. Schwerte Ruhr. Unfall eines Arbeitsdienstmannes Bentheim. Einen eigenartigen Unfall erlitt ein Arbeitsdienstmann, der sich in Burgsteinfurt auf Urlaub befand. Auf dem Wege nach Bentheim, wohin er mit seinem Fahrrade fuhr, stoppte plötzlich ein schwerer Lastwagen Hierbei stürzte eine schwere Kiste vom Wagen und dem Arbeitsdienstmann auf den Kopf Er erlitt hierbei schwere Verletzungen. Das Rad wurde völlig zertrümmert. Kriegsopfer=Ehrentag in Wesel Iromsoldaten des Gaues Essen am Schill=Denkmal Aufnahme: Schmithals Zahlreich waren die Frontkämpfer des Gaues Essen nach Wesel geeilt Wesel. Auf der Schill=Wiese in Wesel, wo vor 127 Jahren die elf Schillschen Offiziere ihr Leben für ihr Vaterland gaben, waren die Frontsoldaten des Gaues Essen angetreten. Hier wurden aufgerufen jene Kräfte, welche in den unbekannten Millionen deutscher Frontsoldaten des vordersten Grabens rege gewesen sind und verhalten schon längst darauf gewartet haben, endlich, wenn auch in gewandelter Form, ein Bekenntnis zu ihrem Soldatentum ablegen zu können. Unter den Ehrengästen, die zu dem Kriegsopfertag erschienen waren, sah man neben dem Reichskriegsopferführer Oberlindober Kreisleiter Freytag, Polizeipräsident Zech, Bezirkswalter der DAF. Johlitz. Für den Oberpräsidenten Gauleiter Terboven sprach Gaustabsleiter Fischer. Der Reichskriegsopferführer legte nach seiner Rede, in der er den Opfertod der elf Schillschen Offiziere, der Gefallenen des Weltkrieges und der Toten der Bewegung gedachte, einen Kranz am Ehrenmal nieder. Bei dem Aufruf der Namen der elf Schillschen Offiziere marschierte jeweils eine Fahne des Reichsarbeitsdienstes vor. Die elf Helden geben den einzelnen Lagern der Gruppe Schill des Reichsarbeitsdienstes ihren Namen als Symbol und Mahnung. Mit den geschmückten Häusern und Straßen der Stadt Wesel gaben die Abordnungen sämtlicher Formationen der Bewegung ein eindrucksvolles Bild, das in einem Vorbeimarsch seinen Höhepunkt fand. Ehetauglichkeitszeugnis erschlichen Duisburg. Zum ersten Male nach Inkrafttreten des Erbgesundheitsgesetzes befaßte sich das Schöffengericht mit der Erschleichung einer verbotenen Eheschließung. Bei der Ausfüllung des Formulars zur Begutachtung der Erbgutgesundheit, das zur Schließung der Ehe erforderlich ist, hatte das jetzt vor Gericht stehende Ehepaar es unterlassen, frühere Erkrankungen, die eventuell zur Verneinung der Ehe geführt hätten, aufzuführen. Durch Nachforschungen stellte sich heraus, daß Momente vorhanden waren, nach denen eine Eheschließung nicht erfolgen durfte. Das Gericht verurteilte die Ehefrau zu einem Monat Gefängnis, während der Ehemann freigesprochen wurde. „Reldchraft hält lugenelich. Kein Wunder, bei einem Mittel, das, wie das aus Wirkungsträgern bestehende biologische MineralsalzKräuterpulver Heidekraft, in die grundlegenden Lebensvorgänge von Verdauung, Stoffwechsel, Säftekreislauf, Drüsenfunktionen, Nervenleistungen fördernd eingreift. Daß Heidekraft jugendlich hält, das wissen nun schon viele Tausende aus eigener Erfahrung. 43000 Dankschreiben bestätigen, von welch entscheidendem Einfluß Heidekraft auf die Lebensfrische und das Wohlbefinden war. Die Ortainalpackung zu RM. 1.90 reicht ein dis zwei Monate. Doppelpackung RM. 3.50.(Ersparnis!) Heidekraft ist (Shältlich in Avotbeten, Orogerten und Reormtäulern, Kust umd wissenschaft Herbstveranstaltungen in Bayreuth Der Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth und das Haus Wahnfried haben nunmehr die Einzelprogramme für die großen Herbstveranstaltungen aufgestellt, die am 26. und 27. September sowie vom 19. bis 24. Oktober d. J. in der Wagner= stadt bevorstehen. Für die erstgenannten beiden Tage ist einmal die Einweihung der Ludwig=Siebert=Festhalle vorgesehen, die nach Ausbau der ehemals markgräflichen Reithalle jetzt zu dem größten Festraume der Gaustadt der Bayerischen Ostmark umgestaltet worden ist. Weiter ist ein Siegfried=Wagner= Abend in Aussicht genommen, zu dem sich wieder das gesamte Festspielorchester in Bayreuth einfinden und unter Leitung von Staatsrat Heinz Tietjen eine Auswahl aus den Tonwerken von Siegfried Wagner zum Vortrag bringen wird. Internationalen Charakter wird dann die unter dem Ehrenprotektorat von Frau Winifred Wagner stehende, in der zweiten Oktoberhälfte in Bayreuth stattfindende große Franz=Liszt=Gedenkwoche besitzen, die der Erinnerung an den 50. Todestag(31. Juli) und den 125. Geburtstag(22. Oktober) des großen deutschen Komponisten gewidmet ist und im Geiste des deutsch=ungarischen Freundschaftsabkommens zum gegenseitigen Austausch der Kulturgüter gefeiert werden wird. An dieser bedeutenden Musikwoche werden sowohl die Münchener Philbarmoniker unter Leitung von Geheimrat Professor Siegmund von Hausegger wie auch das vollständige Personal der Königlich Ungarischen Oper in Budapest mit rund 100 Sängern und Sängerinnen sowie das gesamte Buda pester Opernballett mitwirken. Das umfassende Programm der Bayreuther Liszt=Woche sieht für den 19. Oktober die Aufführung der Legende von der Heiligen Elisabeth, für den 20. Oktober Dar bietungen des ungarischen Balletts, für den 21. Oktober einen besonderen Klavierabend von Professor Josef Pembaur und Frau, für den 22. Oktober Vorträge des Präsidenten der Reichsmusikkammer Professor Peter Raabe, weiter für den vorletzten Tag einen Konzertabend der Münchener Phil harmoniker und für den Schlußtag ein Orgel konzert Lisztscher Kompositionen unter Beteiligung des Chors der Gesellschaft der Musikfreunde Bay reuths und der Bayreuther Regimentskapelle vor Der ungarische Kultusminister Homan hat bereits sein Erscheinen zugesagt. Schulungslager für bildende Künstler enger Zusammenarbeit mit der Reichs kammer der bildenden Künste hat der Gaukulturwart der NSTAP., Kölsch, in der Saarpfalz erstmalig ein Schulungslager für bildende Künstler in der Gauführerschule in Annweiler errichtet. Zu dem ersten Kursus, der vom 14. bis 26. September dauert, haben sich zahlreiche Maler und Graphiker Bildhauer und Gebrauchsgraphiker zu gemeinschaft licher Arbeit zusammengefunden. Die praktische Arbeit wird ergänzt durch eine Reihe von Vorträgen führender Persönlichkeiten, u. a. über nationalsozialistischer Kulturpolitik, über Maltechniken, ins besondere die Technik der Wandmalerei, über den Bildhauer und das neue Bauen, über die Arbeit der NSV für die Künstler und über den Aufbau unseres Kulturlebens durch die Reichskulturkammer. Am Schlußtage wird eine Ausstellung von Arbeiten der Teilnehmer am Schulungskursus Rechenchaft über das Geleistete ablegen. Der Annweiler Kursus ist der Anfang eines weitgesteckten Programms der Reichskammer der bildenden Künste für die Heranführung der Künstler an unsere Zeit und ihre praktische Schulung für die neuen großen Aufgaben, die der Nationalsozialismus in Staat und Bewegung dem bildenden Künstler stellt. Die Neuordnung in der Leitung der Bayerischen Staatsbühnen darf jetzt als abgeschlossen gelten. An der Spitze der Staatstheater steht Generalintendant Oscar Walleck, zugleich Leiter der obersten Theaterbehörde in Bayern. Unter ihm steht an der Spitze der Staatsoper als Operi direktor und Generalmustkdirektor Professor Clemens Krauß, an der Spitze des Staatsschauspiels der Dramatiker Friedrich Forster=Burgaraf. der gleichzeitig Leiter der Baverischen Landesbühne im Ehrenamt ist „Tag des Theaters“ in Karlsruhe. Im Rahmen der Badischen Kulturwoche wird am 28. September ein„Tag des Theaters“ veranstaltet. Das Badische Staatstbeater Karlsrube bringt an diesem Taa Hermann Burtes neues Schausptel„Menschen mit uns“ in Anwesenheit des Dichters zur alleinigen Uraufführung. „Neun Offiziere“ Uraufführung in Bremen Das sehr eindrucksvolle dreiaktige Schauspiel Georg Frasers hat zum Hintergrund das Jahr 1900 während des Boxeraufstandes, die kurze Zeitspanne vom 20. Juni bis zum 13. August. die Tage der Belagerung des Gesandtschaftsviertels in Peking.— Eine Schicksalswendung wurde damals hinausgeschoben.— Ob sie für immer aufgehalten werden konnte, bleibt eine weltgeschichtliche Entscheidung. In klarer, knapper Form sind die einzelnen Militärs profiliert, sind bedingt verschiedene Wesenszüge charakterisiert. Ebenso klar und eindringlich ist auch die Diglogführung und der dramaturgische Aufbau des Stückes, dessen gedanklich vornehme Haltung dadurch besondere und eigentliche Geltung gewinnt. Die ausgezeichnete schauspielerische Leistung Hans Tannerts als Patrick O'Carthy, Offizier der amerikanischen Armee, vertiefte diese Wirkung noch. Die Ueberlegenheit und Sicherheit des Spiels ließ eine überzeugende Gestaltung erstehen. Nicht minder trefflich war Franz Reichert, der auch regielich zeichnete, als Leutnant Fu Yen. Max Gschwind hatte in gut gelungenen Bühnenlildern als szenischem Rahmen für Zeit und Geschehnisse das richtige Kolorit gewählt. Diese Uraufführung begegnete großem Interesse. Der starke Beifall des ausverkauften Hauses rief die Künstler und den anwesenden Verfasser immer wieder vor den Vorhang. Cl. Theater im Westen „Die Meistersinger“ Eröffnung der Opernspielzeit in Essen Für den Gesamtablauf der Aufführung bleibt der Eindruck: unausgeglichen.— Wolf Völkers Spielleilung war in dem Streben nach„gelockerten“ Szenen und nach günstiger Ausnutzung der bühnenräumlichen Verhältnisse so„gelockert", daß die Szene in einzelnen Situationen nur Fragment blieb, wie im ersten Akt, wo die seitlich sitzenden Meistersinger für einen Teil der rechten Zuschauerseite kaum oder wie im Festwiesenakt, wo außer dem im luftigen„Hochsitz“ untergebrachten Meister nur weitere zweieinhalb Meistersinger zu sehen waren. Eine unglückliche und ebenso unwagnerische Lösung! Dazu hätte man sich mehr blühende Frühlingsstimmung, mehr schwingende Meistersinger=Musitalität auf der Szene gewünscht, dies besonders in der Durcharbeitung der führenden Rollen. Hans Decker(Walther Stolzing) sang seine Partie „gut einstudiert“ herunter, ohne Poesie, ohne Atmosphäre, obschon ihm das Orchester, besonders im entscheidenden 3. Akt, die Stimmung liebevollst heraufreichte. Auch die Tiefe, die Philosoohie der Reise, die Begnadung des Verzichts, der eine Fülle bleibt, von der er schenken kann, wurde in dem Hans Sachs Lothar Lessigs, den wir in veristischen Opern sicherer am Platze wissen, nur knapp erreicht. Sicherer gelagert die Rollen oder Szenen, in denen der Humor oder die Komik den Ton angaben. Der Beckmesser Mar Kerners, gesanglich wohltuend kultiviert, war eine in den Grenzen ihres Bezirks sorgsam abgesteckte, nie in die Karikatur abgleitende, geschmackvolle Typengestaltung. Wera Wietors gab der Magdalene die feine Tönung zwischen gutmütig besorgter Fraulichkeit und leiser Ironisierung. Sehr vorteilhaft stellte sich Peter Klein(a. G.) als David vor. Er wartete außerdem mit einem prächtigen Stimmmaterial auf, das zu großen Hoffnungen berechtigt, wenn die Geschmeidigkeit im Dynamischen noch sorglich reguliert wird.— Das Evchen der neu verpflichteten Helma Varnay war eine gute, wenn auch künstlerisch nicht durchschlagende Einführung. Manche Nervosität wird auf das Konto der ersten Bekanntmachung gesetzt werden müssen. Daß ein Nachtwächter(W. Müller) so nachtwächterisch detonieren muß, wird in keiner Wagner= Partitur nachzuweisen sein.— Eine ganze Freude war der gesanglich sichere, klangfüllige und dabei spielgeschmeidige Chor, für den H. D. Kindler verantwortlich zeichnete.— Am Pult stand zum ersten Mal als Essener Opernkapell= meister Albert Bittner, der als Nach folger von Johannes Schüler ein wertvolles Erbe antritt. Wenn dieser erste Eindruck von ihm auch noch nicht zu einem Urteil über ihn ausreicht, so spürte man doch zunehmend im Ablauf des Abends eine starke musikalische Potenz, die ihr Orchester sicher zu führen weiß. Dr. B. „Spiel an Bord“ in Essen Das Iverssche Lustspiel„Spiel an Bord“, ein typischer Verwechslungsschwank, in dem aber, glücklicher Einfallsmischung zufolge, eine kleine moralische Glosse über die klägliche Verbeugung vor dem schnöden Mammon steckt, wurde nun auch in Essen unter Adolf Meyer=Bruhns erstaufgeführt. Uns interessieren dabei vor allem die Neuengagements in Elisabeth Wendt und Emmy Armster, die ihre Einfügung in die alte Spielgemeinschaft zu erweisen hatten. Der extravaganten Tochter des beziehungshungrigen Herrn selbstgefällig bei Henning Czimeg aufgehoben) verlieh Elisabeth Wendt vor allem eine kultivierte Erscheinung in erlesenen Kleidern; ihr fehlte dazu ein Schuß kräftiger Sachlichkeit, von der die Rolle bei aller Damenhaftigkeit elbst berichtet. Emmy Armster als jene blutjunge, unverschämt von einer zweifelhaften Großmannstype(Hans Kaiser enthüllte den Kern dieses Haifisches mit der ihm eigenen Diskretion) bedrängte Unschuld Sybille Schröder spielte sich aus einer anfänglichen Scheu bald frisch und munter in die Natürlichkeit ihrer Rolle hinein, Anmut und Freude durch ihre sympathische Erscheinung verbreitend. Wolfgang Golisch kam seine frische Naturburschenart wirksam zustatten für die spaßig umspielte Figur des auf dem Dampfer blindfahrenden Journalisten, den man, so vorteilhaft für ihn, für einen inkognito reisenden Milliardär hält. Die Freude, sich an den Eigentümlichkeiten eines norddeutschen Stammes heiter zu ergötzen, bereitete Grete Carlson mit ihrer auf leichte Karikatur angelegten Lübecker Lehrerinnentype. Das flott einstudierte und auch im Bühnenbild(Härtlein) ansprechende Spielchen war, mit Ausnahme der unzulänglichen Besetzung der Rolle des Schiffsarztes, von allen übrigen Mitwirkenden gleichermaßen munter erfaßt. H. B. „Fidelio“ Neuinszenierung am Kölner Opernhaus Als gewichtige Bereicherung der nun begonnenen Spielzeit brachte die Generalintendanz des Kölner Opernhauses Beethovens„Fidelio" in einer neugefaßten Inszene heraus und fand, um dies vor wegzunehmen, ein zahlreiches und dankbar beifallsfrohes Auditorium dafür. Neu im eigentlichen Sinne war alles in der Wiedergabe, da dieses Werk seit einer Reihe von Jahren hier nicht mehr gebracht worden war. Am deutlichsten wurde diese Neugestaltung aber in der musikalischen Interpretation: Generalmusikdirektor Fritz Zaun hatte die bisher eübte Gepflogenheit eufgegeben, nach der Kerkerszene Beethovens sogenannte Dritte Leonoren Ouvertüre spielen zu lassen, um den Uebergang zur abschließenden Befreiungskeier nicht unnötig aufzu halten. Ebenso hatte Zaun an Stelle einer der Leonoren=Ouvertüre die ven Beetbhoven zuletzt geschriebene eigentliche Fidelio=Ouvertüre gewählt, die weniger als jene Inhalt und Verlauf des Dramas vorwegnimmt. Auch die Spielleitung Hans Schmids bestrebte sich, dem Willen des Schöpfers dieses großartigen Werkes überall zu folgen und alles nach innen gerichtete Erleben niemals zur äußerlich opernhaften Schaustellung werden zu lassen. So wirkten die Chöre der Gefangenen wie diejenigen des Volkes überzeugend und packend. Peter Hammers hatte hier auch musikalisch gediegene Vorbereitungsarbeit geleistet. Neu war auch das von Alf Björn geschaffene Bühnenbild, das die Kerkerfestung in drückender Wucht, hierin vielleicht etwas gar zu lastend, den Kerker Florestans wie ein Grabgewölbe zeichnete und im Schlußbild den Versuch machte, durch Oeffnung des Hintergrundes Weite des Blickfeldes zu erreichen. Eine ausgezeichnete Wiedergabe war die des Bösewichts Pizarro von Emil Treskow, der dieser Figur dämonische Züge beifügte; war auch die Josef Jankos als sein Gegenspieler, der stimmlich wie schauspielerisch gleich befriedigte und endlich diejenige der Titelheldin Leonore von Ruth Jost= Arden, die vom Komponisten mit Liebe ausgeführten Züge lyrischer Tiefe wie dramatischer Entschlossenheit zu geben vermochte. Wilhelm Witte al. Kerkermeister bot eine einnehmende Gestalt, Henny Neumann=Knapp gab ein liebreizendes Marzellinchen und Werner Alsen einen frischen Jaquino. U-r „Licht unterm Scheffel“ Uraufführung in Hamburg Zur niederdeutschen Aufgabe gehört auch die Pflege des lokalgebundenen und volkstümlichen Bühnenschaffens. Die Ströme müssen von der spezifisch plattdeutschen zur großen hochdeutschen Bühne hinüberfließen, wenn sie für die Gesamtkultur fruchtbar werden sollen. Von diesem Blickpunkt her ist die Aufführung des Volksstückes von Otto Franz rund „Licht unterm Scheffel“ im Hamburger taatlichen Schauspielhaus zu werten und zu begrüßen. Grund, dessen Stücke bisher nur auf der Niederdeutschen Bühne aufgeführt worden sind, hat mit seiner ersten hochdeutschen Uraufführung einen prächtigen Erfolg erlebt, der ihm von Herzen zu gönnen ist und der ihn hoffentlich zu weiteren Leistungen führen wird. Er malt in seinem Stück, das„unter kleinen Leuten“ spielt, das lebensechte Bild eines Schusters, der sich in seinem Streben nach oben, aus der Verkanntheit heraus von falschem Glanze blenden läßt und aus seiner Witwertrauer in die Hände einer Talmi=Dame gerät, die ihn um ein Haar ins Unglück gebracht hätte. Nicht nur der Schuster, auch alle Figuren um ihn herum sind mit sicherem Blick und aus lebendiger Anschauung gestaltet, ihre Sprache hat die wunderbare, treffende Bildhaftigkeit, die gerade die niederdeutsche Volkssprache auszeichnet. Dabei erschöpft sich die Handlung durchaus nicht im Naturalistischen, sondern zwischen den drastischen Gesprächen leuchtet immer wieder die sehnsüchtige, gottsuchende Seele auf. Und auch das Lachen in diesem Stück trifft immer wieder auf die Herzader— es gehört die Träne dazu— wie bei allem echten Humor. Daran ist allerdings zu einem guten Teil auch die unvergeßliche Darstellung von Willy Grill schuld, der den Schuster spielt. Und nicht zum wenigsten schließlich auch die verständnisvolle, ebenso kräftige und handfeste wie liebevolle Regie von Robert Meyn, der für diese Art von Stücken ein Spielleiter von seltener Eignung ist. G. Th. Die Bücherkunde Die letzten Hefte der Bücherkunde der Reichsstelle zur Förderung des Deutschen Schrifttums standen in inhaltlicher wie bildlicher Ausgestaltung stets unter einem großen Gesichtspunkt, der gerabe die Nation besonders bewegte und aktuell im besten Sinne war. Diesmal gruppiert sich eine Reihe von Aufsätzen um den diesjährigen Reichsparteitag. Der Leitaussatz von Dr. Sattler hebt hervor, wie verschieden, germanischer Stamm, universales Reich und dynastisch=nationaler Staat gelagert waren und daher keine einheitliche Kraft für die politische deutsche Führung abgaben. In einem Nachwort weist der Herausgeber auf den politischen Willen hin, der die Bindung zwischen Ewigem und Wehrhaftem Deutschland vollzieht. Die politische und nationalsozialistische Geschichtsschreibung, die nach einem Wort Franks „kämpfend erkennt und erkennend kämpft", unterscheidet sich in allem Grundsätzlichen ihrer Arbeit von ihrer Arbeit von einer patriotischen Geschichtsschreiberei. Eine eingebende Stellungnahme gibt Dr. Schelsky. Manfred Koschlig schreibt über das„Ewige Nürnberg“, uns unvergänglich durch die Zeit der Dürer, Krafft, Pirckheimer usw. und durch die neue Geltung als Stadt der Reichsparteitage. Einen Ueberblick über kunstgeschichtliches Schrifttum des letzten Jahres gibt. Dr. Jerchel. Veröffentlichungen über den Bolschewismus in Europa(Dr. Kriegk) und das„spanische Drama“ passen ganz in unser Bild vom Weltbolsche: wismus. Dr. Beck zeigt uns, wie Hölderlin auch heute mit dem um die Erfüllung seiner großen Aufgabe ringenden Volk verbunden ist. Ueber den jungen Philosophen Grunstky(bekannt vor allem durch „Seele und Staat“) berichtet Dr. Schelfky. Buchbesprechungen(Luserke, Steguwett, Eschmann, Perkonig. Schäfer usw.) bringt, die Bücherkunde, wie mer in guter Zusammenfassung, und Auswahl. zu vergessen die herrlichen Nürnbergbilder des , das wieder reich beschenkt. F. W. Sch. reihtr-gie Deülscher Volksspork Hohe Siege von Schalke und Benrath Westdeutschland noch mit zwei Vereinen im Tschammer-Pokal Montag, den 21. September 1936 Westsälische Landeszeitung Rote Erde Die dritte Hauptrunde um den Tschammer=Pokal wurde am Sonntag mit den beiden Wiederholungsspielen Schalke 04 gegen VfB. Stuttgart und BfL. Benrath gegen HerthalBSC. Berlin abgeschlossen. Die beiden westdeutschen Vertreter konnten sich vor einer Woche trotz Verlängerung nicht erfolgreich durchsetzen, aber gestern kamen die Schalker wie Benrath zu eindeutigen Siegen. In der Vestischen Kampfbahn in Gladbeck schalteten die Schalker den VfB. Stuttgart vor 25000 Zuschauern und bei starkem Regen durch einen 6:0(2:0)=Sieg aus. Die Schalker stehen damit in der vierten Hauptrunde. Im Düsseldorfer Rheinstadion fertigte der VfL. Benrath die Elf von HerthalBSC. Berlin ebenfalls hoch mit 8:2(2:0) ab. Westdeutschland hat also im weiteren PokalWettbewerb noch zwei Eisen im Feuer. Wie schwer es ist, im Kampf um den Tschammer=Pokal erfolgreich abzuschneiden, geht am besten daraus hervor, daß schon drei Vereine an der Vorschlußrunde um die Fußballmeisterschaft, Fortuna Düsseldorf, 1. FC. Nürnberg und Vorwärts Rasensport Gleiwitz, bereits ausgeschieden sind. Westdeutschland ist durch Schalke 04 und VfL. Benrath noch sehr gut vertreten. Die Teilnehmer der vierten Schlußrunde stehen jetzt sämtlich fest und zwar: FC. Schweinfurt 05, FC. Schalke 04, SV. Waldhof, VfL. Benrath, Wormatia Worms, VfB. Peine, VfB. Leipzig und Werder Bremen. Norwegen gegen Dänemark 3:3 Um den skandinavischen Fußball=Pokal Das vorletzte Spiel um den skandinavischen Fußball=Pokal fand am Sonntag vor 30000 Zuschauern in Oslo zwischen Norwegen und Dänemark statt. Die Norweger lieferten ein gutes Kampfspiel. Bis zur Pause vermochten sie sogar mit 2:1 in Führung zu gehen. Nach dem Seitenwechsel mußten sie sich nicht nur den Ausgleich, sondern auch noch das Führungstor der Dänen gefallen lassen. Erst wenige Minuten vor dem Schlußpfiff des deutschen Schiedsrichters Weingärtner konnten die Norweger das Unentschieden von 3:8 erzielen. Die Lage um den Pokal ist so, daß Schweden am nächsten Sonntag in Helsingfors gegen Finnland gewinnen muß, wenn es die Trophäe erringen will. Im Falle eines Unentschieden könnte den Schweden unter Umständen das bessere Torverhältnis zum Gesamtsieg vor Dänemark verhelfen. Schalke im alten Stil VfB. Stuttgart verliert mit 0:6/ Ein leichter Sieg Schalkes in Gladbeck 20 000 Zuschauer erleben einen leichten Sieg in Gladbeck Nach dem verhältnismäßig schlechten Abschneiden der Schalker in ihren letzten Spielen war man auf das neuerliche Zusammentreffen mit VfB. Stuttgart in Gladbeck gespannt. Auf den ersten Blick überzeugt der 6:0=Sieg von Schalke unbedingt. Allerdings gegen so einen schwachen Gegner, wie ihn Stuttgart darstellte, ist das Resultat nicht besonders hoch zu werten. Das war ein Trauerspiel für VfB. Stuttgart. Sang= und klanglos wurden sie mit diesem hohen Ergebnis aus dem weiteren Wettbewerb ausgeschlossen. 20 000 Zuschauer waren von den Stuttgartern restlos enttäuscht. War das der Gegner, der Schalke am Vorsonntag ein 0:0 abtrotzte! Stuttgart war, das kann man ruhig behaupten, eine Klasse schlechter, wie überhaupt das Spiel auf keinem sonderlich hohen Niveau stand. Der Regen tat sein übriges, er ließ keine Pokalstimmung aufkommen. Verregnete erste Halbzeit Pünktlich betreten die Mannschaften das Feld, lebhaft begrüßt von den Zuschauern, die einen gleichwertigen Kampf erwarteten. Mit dem Spielbeginn setzte der Regen ein, der die ganze erste Halbzeit andauerte und zeitweise wolkenbruchartigen Charakter annahm. Dem Unparteiischen stellen sich folgende Mannschaften: Schalte: Mellage Schweißfurth Bornemann Gellesch Tibulski Valentin Kalwitzki Szepan Pörtgen Kuzorra Urban Lehmann Böckle Harn Weidner Stuttgart: Schäfer Koch Haaga Kotz Kraft Seibold Schwaitmann Schalke spielt ohne Nattkämper, der dem Vernehmen nach aus der Mannschaft ausgeschieden ist und demnächst in einer rheinischen Mannschaft auftauchen wird. Zu Beginn ein nervöses Hin und Her. Von der berühmten ersten Viertelstunde der Schalker sieht man vorerst nichts. Im Gegenteil, Stuttgart versteht zu Beginn den Kampf vollständig offen zu halten. Und doch fällt schon in der siebten Minute das erste Tor für Schalke, als Pörtgen urplötzlich einen Bombenschuß losläßt, der, gut plaziert in die linke obere Torecke, vom Stuttgarter Torwart nicht mehr erreicht werden kann. Dieser erste Treffer gab Schalke den nötigen Auftrieb, und nun rollt Angriff auf Angriff gegen das Stuttgarter Tor. Noch zeigt sich aber die gegnerische Läuferreihe und Verteidigung einschließlich Torhüter den Anforderungen gewachsen. Ueberraschend schwach der Sturm der Stuttgarter. von denen lediglich der Linksaußen als gefährlicher Reißer gefallen konnte. Wenn Stuttgart überhaupt vor das Schalker Tor kam, war es mit der Kunst vorbei. Zudem zeigte sich die Läuferreihe des Deutschen Exmeisters in guter Form, die der Verteidigung alle Arbeit fast ausnahmslos abnahm. Im Feldspiel tritt eine immer deutlicher werdende Ueberlegenheit von Schalke zu Tage. Der Sturm war, mit einer Ausnahme, wirklich überzeugend. Schnelles Flügelspiel und überraschende Flankenläufe, bekanntlich Schalkes Stärke, bringen im ner wieder Verwirrung in die gegnerische Hinterreihe. Unter diesem dauernden Druck wird sie vollständig überlastet und zunehmend unsicherer. Immerhin dauert es bis 10 Minuten vor Halbzeit, ehe das zweite, längst verdiente Tor für Schalke fällt. Urban war einmal wieder durchgebrannt, gab an Pörtgen weiter, der geschickt täuschend, den Ball dem Rechtsaußen Kalwitzki überläßt, dessen Torschuß unhaltbar ist. Bis zur Halbzeit drängt Schalke weiter, ohne zu irgend welchen weiteren Erfolgen zu kommen. Die Katastrophe erfüllt sich Wer an eine Wendung in der zweiten Spielhälfte geglaubt hat, wurde eines Besseren belehrt. Mit Aufhören des Regens wurde der Kampf schärfer, die Ueberlegenheit von Schalke größer. Immer wieder sind es die beiden Flügelstürmer Kalwitzki und Urban, die im Verein mit Pörtgen die heikelsten Situationen hervorrufen. Die Stuttgarter Hintermannschaft wird weiter unsicherer, das Bombardement der ersten Halbzeit wirkt sich aus. Die Kombinationszüge Schalkes werden immer sicherer, und es dauert auch nicht lange, bis Urban, der sich in bester Verfassung zeigte, das dritte Tor erzielte. Das Tor war auf einen schweren Fehler der Verteidigung zurückzuführen, die ihre Unsicherheit nicht länger verbergen konnte. Der Sturm der Stuttgarter leidet offensichtlich unter der Unsicherheit der Läuferreihe und Verteidigung. Als die linke Seite durch Verletzung des Halblinken auseinandergerissen wird, ist auch der Sturm harmlos und ungefährlich. Selten, daß der Ball bis zu Mellage kommt, denn auch seine beiden Vorderleute leisten gute Arbeit. Die Ueberlegenheit Schalkes wird immer drückender. In schneller Folge fallen zwei weitere Tore von Pörtgen und wiederum Urban. Das Tempo läßt merklich nach, Stuttgart gibt sich geschlagen. Auch Schalke spielt verhalten, gibt sich nicht mehr weiter aus. Zehn Minuten vor Schluß gelingt es dem glänzend aufgelegten Urban, einen Fehler der gegnerischen Verteidigung auszunützen, und das sechste Tor ist fällig. Der Rest des Spieles steht weiterhin im Zeichen der Schalker. Beide Mannschaften atmen auf, als der Schlußpfiff ertönt. Der regennasse Boden stellte große Anforderungen an beide Mannschaften, zudem war ohne Pause in der Halbzeit weitergespielt worden. Ein leichter Sieg Schalkes Sieg war überzeugend— und zu leicht. Selten wurde ihnen ein Erfolg so leicht gemacht, denn Stuttgart war unwahrscheinlich schwach. In der Siegermannschaft gab es einen schwachen Punkt, und das war Szepan. Seine Ballabgabe war ungenau, kämpferischen Einsatz sah man von ihm in den ersten Minuten, dann war es aus. Er wurde sichtlich langsamer und bequemer. Mit solch einer Leistung kommt man nicht in eine Ländermannschaft. Der beste Schalker war zweifellos Urban, dessen Angriffslust den ganzen Sturm mitriß. Nach seinem vorzüglichen Spiel kann man wohl mit seiner Aufstel lung gegen die Tschechoslowakei rech nen. Pörtgen und Kalwitzki verdienen nach ihm genannt zu werden, während Kuzorra nicht ganz den Erwartungen entsprach. Die Hintermannschaft war voll auf dem Posten, und sie verdient das Gesamturteil: gut. Wer dieses Spiel gesehen hat, kann nicht verstehen, daß Stuttgart ein so ernsthafter Gegner für Schalke sein sollte. Der Sturm, mit Ausnahme des Linksaußen, war überhaupt nicht da. Mit Fortdauer des Spiels wurde auch die Hintermannschaft, von der die Läuferreihe noch der beste Teil war, schrecklich unsicher. Torwart und Verteidigung leisteten sich Fehler, die man bei einer Klassenmannschaft nicht zu sehen gewohnt ist. Das Spiel der Stuttgarter war grenzenlos schwach. das war das einmütige Urteil der Zuschauer. Der Unparteiische gefiel in seiner leichten Art. Er hatte das Spiel jeder Zeit in der Hand, was ihm auch nicht allzu schwer gemacht wurde. Einige Fehlurteile beeinträchtigen in etwa seine gute Gesamtleistung. H. Sch. 18 Sschsss Aufnahmen: Brosch Urban startet nach dem Ball— und nicht vergebens. Es heißt jetzt 5:0. zeigte Benrath aber auch das bessere Zusammenspiel, wenn auch der Ball immer noch reichlich hoch gehalten wird. Berlin machte es nicht besser, hätte aber mit flachem Zuspiel sicherlich etwas mehr ausrichten können. Klein im Benrather Tor wurde nur wenig beschäftigt. In der Verteidigung stand Kluck dem immer noch sehr guten Bünger nicht nach. Schweres führte sich als Ersatz für Hoffmann gut ein. Tusch war jedoch in der Läuferreihe der Beste, da Brill nicht sonderlich auf dem Posten war, obwohl er gegen den rechten Flügel keinen schweren Stand hatte. Im Sturm überragte der Techniker Stoffels, dem der Boden sichtlich zusagte. Hohmann kam erst in der zweiten Hälfte mehr zur Geltung. Budde spielte ebenfalls recht gut. Schwächer waren Lenzti und Pickartz. Der Benrather Linksaußen hatte allerdings in Welhelm den besten Mann der Gäste gegen sich, der ihm fast jeden Ball wegschnappte. Die Verteidigung beging zahlreiche Fehler, namentlich Stahr auf der rechten Seite. Schwarz konnte die Tote nicht verhindern, da er sich fast jedesmal einem Benrather Stürmer allein gegenübersah. Im Angriff begann Sobek recht gut, er fiel aber später ebenso sehr ab wie die übrigen Stürmer, von denen Schulz noch annehmbares Können zeigte, doch gegen Tusch nicht viel auszurichten vermochte. Germania schlägt Borussig 3:1 Fußball-Meisterschaftsspiele im Gau Westfalen Benrath überraschend stark Hertha-BSC. Berlin in Düsseldorf 8:2 geschlagen Der dritte Meisterschaftskampftag in der westfälischen Gauliga stand im Schatten des Gladbecker Pokaltreffens, in dem diesmal Westfalens Gaumeister dem VfB. Stuttgart mit 6:0 eindeutig das Nachsehen gab. Von den vier Meisterschaftsbegegnungen kam wegen des am Nachmittag einsetzenden Regens nur das Spiel in Herten zwischen der SpVg. Herten und dem SV. Erle 08 nicht ordnungsgemäß zur Durchführung. Nach torreichen 25 Minuten, jede Partei hatte bis dahin zwei Tore geschossen, wurde der Kampf abgebrochen. Vereine Die Tabelle: Sp. gew. un. verl. Tore Punkte Der Pokal=Wiederholungskampf zwischen dem VfL. Benrath und Hertha BSC. Berlin brachte nur 6000 Zuschauer ins Düsseldorfer Rheinstadion. Ein lang anhaltender Regen, der etwa eine halbe Stunde vor Spielbeginn einsetzte, dürfte zahlreiche Interessenten vom Besuch abgehalten haben. Während Benrath in Berlin trotz besseren Spiels im ersten Zusammentreffen mit einem 1:1 Unentschieden zufrieden sein mußte, konnte der letzte Niederrheinvertreter diesmal hoch mit 8:2(2:0) gewinnen. Benrath mußte in diesem wichtigen Spiel auf den rechten Läufer Hoffmann verzichten, für den mit Schweres ein neuer Mann eingesetzt wurde. Aber auch Hertha BSC. kam nicht in bester Besetzung, denn neben dem Rechtsaußen Sommer fehlte auch der Verteidiger Bilck, so daß die Elf ziemlich umgestellt werden mußte. Dem Frankfurter Unparteiischen Best stellten sich die Mannschaften wie folgt: Benrath: Klein; Kluck, Bünger; Schweres, Tusch, Brill; Lenzki, Stoffels, Budde, Hohmann, Pickartz. Verrya: Schwarz; Stahr, Krause; Wilhelm, Brink, Schneider; Greschus, Schönfeld, Schulz, Sobek, Hahn. Benrath begann gleich mit energischen Vorstößen, die aber vorerst bei dem beiderseits aufgeregten Spiel ohne Erfolg bleiben mußten. Kurz hintereinander schufen zwei Benrather Ecken gefährliche Situationen, aber auch diese waren ohne Erfolg. Benrath war jetzt schon die bessere Mannschaft, da jeder Spieler vor allem weit schneller war als die Berliner, die allzu ruhig und umständlich operierten. In der 18. Minute fiel denn auch der verdiente Führungstreffer für Benrath. Der dritte Eckball, von Lenzki geschossen, kam gut herein und Mittelstürmer Budde erzielte im Sprung durch Kopfstoß das 1:0. Als Hohmann kurz darauf allein durchgekommen war, hielt Schwarz den Scharfschuß ganz famos. Hertha war immer noch nicht im Bilde. Bemerkenswert, daß Klein erst in der 25. Minute den ersten Ball zu halten hatte, der nicht einmal gefährlich war. Der Ausfall des Rechtsaußen Greschus, der im übrigen noch viel durch Abseitsstehen verdarb, machte sich im Berliner Angriff allzu sehr bemerkbar. Bei Benrath war es immer wieder Stoffels, der die Angriffe einleitete, um dann in der 30. Minute, als er allein durchgekommen war, durch unhaltbaren Flachschuß das zweite Tor zu erzielen. Berlin kam nun stärker auf und brachte es auch zur ersten Ecke, doch waren die Vorstöße immer noch reichlich harmlos, so daß es dem Gastgeber nicht schwer fiel, die 2:0=Führung bis zur Pause zu behaupten. Schon die dritte Minute der zweiten Hälfte sah Benrath mit 3:0 in Front. Budde nahm eine Vorlage von rechts wieder mit dem Kopf auf und verwandelte unvaltbar. Damit war das Treffen entschieden. Benrath begnügte sich aber nicht mit diesem Vorsprung. Nach der vierten Ecke, die nichts eingebracht hatte, fiel in der 19. Minute nach schönem Alleingang von Hohmann durch unseren Nationalspieler das vierte Tor. Schon eine Minute später war Hohmann wieder allein durch, er umspielte geschickt den herauslaufenden Torwart Schwarz und sandte zum 5:0 ein. Der Anstoß der Berliner wurde wiederum sofort abgefangen, eine weite Vorlage kam zum Linksaußen Pickartz, der sich Schwarz allein gegenüber sah und schon hatte es wieder bei Herthaeingeschlagen. 6:0 für Benrath! Die Gäste gaben sich aber immer noch Mühe, um wenigstens das Ehrentor zu erzielen, das ihnen auch schließlich durch Greschus zufiel. Benrath beantwortete diesen Treffer aber kurz darauf durch einen siebten Erfolg. Stoffels spielte sich durch und gab den Ball, als er angegriffen wurde, an den mitgelaufenen Budde, der schnell entschlossen einschoß. Auch das zweite Berliner Gegentor kam auf das Konto von Greschus, wurde aber ebenfalls bald wieder wettgemacht. Hohmann wartete mit der besten Leistung des Tages auf, indem er durch wundervollen Kopfstoß zum 8:2 verwandelte. Wie schon aus dem Spielverlauf hervorgeht, war Benrath fast ständig tonangebend, so daß der Sieg auch in dieser Höhe verdient war. Hertha BSC. kann mit den alten Spielern nicht mehr an das Können früherer Jahre heranreichen. Eine größere Verjüngung der Mannschaft erscheint unbedingt erforderlich. Die elf Benrather, darunter auch die älterer Jahrgänge, waren immer schneller und damit eher am Ball. ein Vorteil, der allein zum Siege ausreichen konnte. Dazu Die zahlreichen Zuschauer kamen auf ihre Kosten, denn die im großen und ganzen gleichwertigen Partner lieferten sich ein kampfreiches Treffen. In der ersten Halbzeit war der Platzverein ständig im Vorteil, und die Bochumer Abwehr hatte alle Hände voll zu tun, die Vorstöße des Wirbelwindes Sylla zu durchkreuzen, zumal Rotthausens Mittelläufer Kranefeld sehr umsichtig arbeitete und seinen Sturm mit guten Vorlagen förmlich fütterte. Nach zunächst verteilten Leistungen wurden die Sturmleistungen des Gastgebers immer besser, und nach einer Viertelstunde hatte Sylla mit einem überraschenden Schuß die Führung erzielt, die von den Bochumern allerdings nach wenigen Minuten durch einen Alleingang Menskis ausgeglichen wurde. Rotthausen eroberte sich aber erneut die Führung, als der Rechtsaußen Tomaszik I von Sylla freigespielt wurde, und sein Schuß an Kuskowitz vorbei den Weg ins Tor fand. Noch vor dem Wechsel verwandelte Sylla einen Strafstoß mit scharfem Schuß zum 3:1=Vorsprung. Nach der Pause trat eine nicht erwartete Wendung ein, da die Bochumer Angriffe durchschlagskräftiger wurden. Menski brachte seine Elf auf 3:2 heran, und nach einer halben Stunde war es der Halbrechte Wiemann, der den Ausgleich erzielte, bei dem es bis zum Schluß trotz starker Anstrengungen beider Parteien blieb. SV. Höntrop— Westfalia Herne 1:1 Diese Begegnung hatte nur 1000 Zuschauer angelockt, die im ganzen genommen nur wenig erfreuliche Leistungen sahen. Besonders die Höntroper Anhänger Das schönste Tor des Tages war das erste schöne Hechtsprung nichts Tor von Pörtgen. Da nützt auch der mehr. Schalke führt 110. wurden von ihrer Elf stark enttäuscht, obwohl nach dem Wechsel, als die Herner immer noch mit 1:0 in Führung lagen, alle möglichen Umstellungen versucht wurden, die schließlich auch in letzter Minute zum Ausgleich führten. Bei den Hernern war das Schlußdreieck wieder in glänzender Form, es dürfte in Westdeutschland im Augenblick kaum zu überbieten sein. Im Sturm klappte es dagegen bei den Hernern auch diesmal nur mäßig. Der Führungstreffer fiel zudem auf eine recht merkwürdige Weise. Klaus Timpert hatte außerhalb des Strafraumes Hand gemacht, der Strafstoß wurde von Hernes linkem Läufer Niklas getreten, aber Stein im Höntroper Tor wehrte den Ball ab, der von Hernes Mittelstürmer Bonner erwischt und an Joswiak weitergeleitet wurde. Erst der energische Halbrechte fand dann den Weg an Stein vorbei, obwohl auch dieser Ball noch zu halten gewesen wäre. In der zweiten Halbzeit klappte bei den Gastgebern rein gar nichts. Umstellung auf Umstellung wurde versucht, Klaus Timpert versuchte wieder, wie am Vorsonntag schon in Rotthausen, die Wendung herbeizuführen, aber Hernes starke und verstärkte Hintermannschaft hielt allen Angriffen stand, bis in der Schlutzminute doch der Ausgleich fiel. Höppner und van Haaren hatten vor den Ball getreten, der Effet bekam und für Sobota überraschend ins Tor rollte. ——. Germania Bochum— Borussia Dortmund 3:1 Die Dortmunder ließen sich in Bochum glatt überrumpeln. Ehe das Spiel recht in Gang gekommen war, führten die Germanen schon nach fünf Minuten mit 2:0. In der Dortmunder Elf verteidigte Lukaschewitz mit Heiner für den fehlenden Baun, während Lenz in der Sturmmitte stand und Romanowski und Janowski die Halbstürmerposten einnahmen. Man versuchte es also in ähnlicher Aufstellung wie gegen den VfL. Benrath, aber diesmal war man weniger glücklich. Die Germanen nahmen den Kampf in der gleichen Aufstellung wie am Vorsonntag auf und bestätigten mit diesem glatten Sieg, daß sie, wie auch schon im Vorjahre, auf heimischem Gelände nur überaus schwer zu bezwingen sind. Das Spiel begann mit einigem Hin und Her im Mittelfelde, dann stießen Bochums Stürmer vor, und ehe Borussias Verteidigung eingreifen konnte, hatte Philipp in der dritten Minute bereits die Führung erzielt. Zwei Minuten später hieß es bereits 2:0, als Bochums Rechtsaußen Schonefeld ein schönes Zuspiel mit einem kräftigen Schuß abschloß, der schwierig zu berechnen war. Die Dortmunder rafften sich dann energisch auf, aber bevor es zu einem Gegenerfolg langte, hatte der Platzverein, bei dem es in allen Reihen gut klappte, bereits auf 3:0 erhöhen können. Nach einer Vorlage des Halblinken schoß Pbilipp, der nicht genügend durch Stachorra bewacht wurde. diesen Treffer. Noch vor der Pause batten die Borussen eine große Torchance, als Bochums Hüter berausgelaufen war, der Ball aber von einem Borussen zu schwach geschossen wurde. Noch auf der Torlinie konnte Bochums linker Läufer den Ball abstoppen. In der zweiten Halbzeit beschränkten sich die Gastgeber in der Hauptsache darauf, den Vorsprung zu verteidigen, wenn auch das Dortmunder Tor noch wiederbolt in Gefahr kam. Aber jetzt klappte es in der Borussen=Verteidigung besser, wenn auch nicht alle Wünsche restlos erfüllt wurden. Andererseits kam Lenz mit seinen Nebenleuten oft genug gefährlich vor. Der Internationale zeigte sich wiederholt von der besten Sette und wartete mit einigen Kabinettstückchen auf, die aber bei der routinierten Abwehr Bochums nicht verfingen. Den einzigen Gegenerfolg holte der Rechtsaußen Zideller in der 19. Minute heraus. SpVg. Herten— Erle 08 2:2 abgebrochen Vor 3000 Zuschauern wurde nur 25 Minuten lang gespielt, bis man wegen des Regens ein Ende machte Beide Vertretungen waren in der Aufstellung des Vorsonntags zur Stelle. Bei Erle fehlte also wiederun Steinke. Nach drei Minuten erzielten die Gastgeber durch einen Kopfball des Rechtsaußen Kornetzka das erste Tor. Zymner erhöhte nach etwa zehn Minuter auf 2:0, aber dann holten die Erler auf. Krollzicks Kopfball sand zuerst den Weg ins Hertener Tornetz und zwei Minuten vor Spielabbruch landete ein Weit schuß des Mittelläufers Papies zum 2:2 im Hertener Tor. Eine ehrenvolle Auszeichnung Olympia=Ehrenzeichen für Generaldirektor Ohrtmann Der Führer und Reichskanzler hat als Ausdrut seiner Anerkennung dem Vorstand der Deutschlandhalle A.=G. Berlin, Generaldirektor Ohrtmans, das von ihm gestiftete Deutsche Olympia=Ehren zeichen 1. Klasse verliehen. Das Unentschieden in Gelsenkirchen Fußball-Meisterschaftsspiele in der Gruppe Gelsenkirchen Mit fünf Begegnungen wurden am Sonntag trotz des Pokalspieles in Gladbeck die Meisterschaftsspiele in der Gruppe Gelsenkirchen fortgesetzt. Wie erwartet, gab es durchweg wieder recht knappe Ergebnisse, was erneut beweist, daß in dieser Gruppe die Spielstärke außerordentlich gut ausgeglichen ist. Die Tabelle Punkte nen die Eickeler sogar auf 3:2 vermindern und setzen nun im Endspurt alles daran, auch noch den Ausgleich zu erzielen, aber vergebens. SC. 07 Gelsenkirchen— BV. 12 Gelsenkirchen 1:1 Vereine Spiele gew Schwarzgelb Gladbeck 8 8 Union Recklinghaus. 8 2 SVag. Recklinghaus. 2 1 SC. Hassel 2 1 Union Gelsenkirchen S 1 SC. 07 Gelsenkirch. S 1 Gelsenguß 1 1 TL. Eickel 2 1 Sportfr. Gladbeck 8 1 VfL. Bottrop 2 0 WV. 12 Gelsenkirch. S 0 Vikt. Recklinghausen 8 0 Schwarzgeld Gladbeak— Vil In der ersten Halbzeit war die Partie ausgeglichen. Gladbeck war im Angriff zwar wesentlich gefährlicher als die Gäste, aber die Recklinghausener Hintermannchaft lieferte eine ganz hervorragende Partie, wehrte ich mit vorvildlichem Eifer und Elan und die wenigen sich bietenden Torgelegenheiten konnte der SchwarzgelbSturm infolge Unentschlossenheit nicht ausnutzen. In der zweiten Halvzeit wendete sich dann das Blatt. Die Gladbecker gingen jetzt im Angrift weit energischer aus Werk. Die Recklinghauser, Hintermannschaft wehrte sich mit dem Mute der Verzweislung. Der un. verl. Tore 0 0 1 0 0 1 1 0 1 2 1 2 3 0 1 1 1 1 0 0 0 1 1 0 auhaltende Regen machte das Spielfeld Aupfrigv Häste. glatt und nd allmäblich erlahmte auch der Widerstand In der 15. Minute sandte Gladbecks Halbrechter aus kurzer Entfernung unhaltbar zum der liel pfrig und ällmählich erlahmte auch der rzer Entfernung unhaltbar zum ersten Treffer ein. Die Gladbecker kamen jetzt im Angriff immer besser zur Geltung und es dauerte nicht lange, da schoß der Mittelstürmer als Abschluß eines gutgelungenen Durchspiels den zweiten Treffer. Reckling= hausen wurde immer mehr in die Abwehr gedrängt und als schließlich Gladbecks Halbrechter nach gutem Zusammenspiel mit seinem rechten Nebenmann dritten Treffer erzielt hatte, war die Entscheidu fallen. SpVg. Röhlinghausen— V/B. Bottrop 2:2 Auch diesen Kampf bestritten die Röhlinghausener mit nicht weniger als sechs Ersatzleuten. Das Spiel begann sofort mit energischen und wuchtigen Angriffen der kampffreudigen Röhlinghauser. Bottrops onst sehr zuverlässige Hintermannschaft ließ sich gleich u der ersten Minute überrumpeln und Röhlinghausen führte mit 1:0. Ovwohl Röhlinghausen dann weiter bis zur Pause leichte Vorteile im Feldspiel hatte, konnte sich nunmehr die immer besser werdende Hintermannschaft der Bottroper behaupten. In der zweiten Halbzeit hatte der Regen das Spielfeld sehr glatt gemacht. Die Bottroper wurden durch schnelle Flügelangriffe jetzt sehr gefährlich und nach einem groben Schnitzer des rechten Verteidigers konnte Bottrops Mittelstürmer in der 20. Minute gleichziehen. Die Bottroper hatten jetzt Oberwasser, kamen ausgezeichnet ins Spiel und Rohlinghausen mußte sich zeitweise auf die Abwehr beschränken. Bottrops Halblinker brachte nach einem geschlossenen Angriff seinen Verein sogar mit 2:1 in Führung. Jetzt rissen sich die Gastgeber im Endspurt aber noch einmal kräftig zusammen, aber Bottrops ausgezeichnete Hintermannschaft zeigte jetzt erst ihr ausgezeichnetes Können. Immer wieder wurden die Angriffe der Röblinghauser abgeschlagen, bis es ihnen aber doch noch in der letzten Minute gelang, aus einem Gedrange heraus durch den Halbrechten den verdienten Ausgleich herzustellen. Union Recklinghausen— TG. Eickel 3:2 In der ersten Halbzeit finden sich die Eickeler gar nicht zurecht. Das Zusammenspiel will nicht klappen, zerfahren und planlos spielt die Läuferreihe, so daß der Angriff auf ziemlich verlorenem Posten steht. Die Recklinghauser Sturmreihe setzt sich mit großem Nachdruck ein, kann bereits nach 10 Minuten durch den Mittelsturmer in Führung gehen und fünf Minuten spater durch den Halbrechten auf 2:0 erhöhen. Die Eickeler werden nun zwar etwas besser, aber der Kontakt fehlt und so hat die aufmerksam und eifrig kämpfende Hintermannschaft der Gastgeber immer den Vorteil und weist alle Angrifse ab. Als dann in der 30. Minute Recklinghausens Linksaußen nach schöner Einzelleistung noch ein drittes Tor erzielt, scheint der Kampf entschieden Die Recklinghauser hatten aber den zähen und kampft freudigen Gegner unterschätzt. Die Eickeler gaben sich keineswegs verloren, rissen sich nach der Pause ganz energisch zusammen und es dauerte nicht lange, da konnte der Halbrechte auf 3:1 vermindern. Reckling, hausens Verteidigung hat jetzt schwere Arbeit zu verrichten, denn Eickels Mannschaft liegt klar in Front und hat sich nun endlich gefunden. In der 13. Minute köng Spiel ihr Gepräge. In den Sturmreiben fehlte es auf beiden Seiten dagegen an der Entschluß= und auch Schußkraft, ganz abgesehen davon, daß der 07=Sturm mit einigen Lattenschüssen auch recht großes Pech hatte. In der 20. Minute konnte 07 nach gutem Durchspiel des Innensturmes durch den Halbrechten in Führung geben. Hierbei blieb es bis zur Pause, da die aufmerksame Hintermannschaft der Gelsenkirchener, unterstutzt von der unermüdlich kämpfenden Lauferreihe, alle Angrisse der BV.er abschlagen konnte. In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Die Partie ist vollkommen ausgeglichen, wird aber beherrscht von den starken und wuchtigen Verteidigungen. Der glatte Boden macht sich recht unangenehm bemerkbar. Die 07=Hintermannschaft wird zeitweise stark unter Druck gesetzt, kann sich aber immer wieder frei machen, bis dann schließlich in der 21. Minute der Halbrechte der BVer durch schönen Schuß den Ausgleich herstellen kann. Gegen Schluß kommen die 07er wieder besser ins Spiel, die BV.=Hintermannschaft hat jetzt schwere Arbeit zu leisten, aber mit Glück und Geschick überstehen sie die letzten Minuten. Union Gelsenkirchen— Sportfreunde Gladbeck 3:1 In der ersten Halbzeit beherrschten die Gelsenkirchener durch das technisch bessere und auch systemvollere Spiel klar die Lage und die Gladbecker mußten sich sast ausschließlich auf die Abwehr der Angriffe beschränken. Diesmal nutzte auch der sonst so unentschlossene Sturm der Unionisten seine Chancen und schoß aus jeder Lage. Den ersten Treffer erzielte der Mittelstürmer nach schöner Vorlage von rechts. Die Gladbecker Hintermannschaft wehrt sich mit anerkennenswertem Eiser, ist aber dem routinierten Gegner doch nicht gewachsen und Mitte der Halbzeit ist es der Halbrechte der Gelsenkirchener, der eine Flanke von links unhaltbar einsendet. Kurz vor der Pause erzwingt der Mittelstürmer aus einer Vorlage von rechts den dritten Treffer und damit ist der Kampf entschieden. In der zweiten Halbzeit beeinträchtigt der nunmehr sehr glatt jewordene Platz die Leistungen außerordentlich. Die Helsenkirchener legen sich einige Reserve auf, wodurch Gladbeck nun besser aufkommt und durch den Halbrechten den verdienten Ehrentreffer anbringen kann. Fußball-Meisterschaftsspiele in der Gruppe Dortmund Dauerrudern Orsoy- Besel Alemannig besiegt auch Mengede RV. Westfalen Herdecke der erfolgreichste Vereinswanssussssnr—— Am Samstag wurde auf der Strecke Orsoy— Wesel das diesjährige Dauerrudern ausgetragen, das bei prächtigem Wetter und gutem Wasser aussich 1k Vereine an der Regatta, deren Boote mit Der Sonntag bruachte in der Gruppe Dortmund, einem Abstand von zwei Minuten einzeln in Orsoy wenn man von der klaren Niederlage des BV. gestartet wurden. Das Ziel befand sich kurz vor Brambauer in Caftrop absieht, die erwarteten Erder Weseler Rheinbrücke, wo sich eine stattliche Zu= gebnisse. Im Vordergrunde stand die Begegnung schauermenge eingefunden hatte, die die ein= zwischen dem VfB. Alemannia Dortmund und dem kommenden Boote mit herzlichem Beifall empfing. TuBV. Mengede, die die Dortmunder, allerdings Auch die Stadt Wesel hatte sich zu diesem Tage ge= mit etwas Glück, knapp zu ihren Gunsten entschieschmückt und bot ein prächtiges Bild. den. Da auch der DSC. Hagen, der die Tabelle Erfolgreichster Verein war der RV. Westfalia anführt, durch sein Unentschieden in Haspe einen Herdecke, der als Kanalverein die beste Zeit aller gunkt eingebüßt hat, gibt es schon jetzt in dieser Teilnehmer herausruderte, die auch Wassersport Gruppe keine Mannschaft ohne Verlustpunkt mehr. Godesberg nicht erreichen konnte. Wassersport Godesberg gewann aber den Wanderpreis der Stadt Wesel. Die Preisverteilung fand abends im Schützenhaus Wesel statt. Doppel=Zweier m. St.: 1. Wassersport Düsseldorf 70:58,9 Min.; 2. RG. Wesel 72:45; 8. Krefelder RC. 78:34,2; 4. Hansa Dortmund 75:48. Doppel=Zweier für Kanalvereine: 1. Westfaler Herdecke 72:04,8 Min. 2. Deutscher RV. Amster dam 75:18,4 Min. Doppel=Zweier. Alte Herren: 1. Homberger RC. TuBV. Mengede Germania 73:43 Minu.; 2. Mülheimer RG. 77:07,5 Minuten. Vierer m. St.: 1. Wassersport Godesberg 67:19,81 Unna 08 Min.; 2. RG. Wesel 67:39,9; 3. RC. Wesel 68:18,1; Hagen 72 4. Deutscher Turn= und Ruderverein Rotterdam Hörder SC. 68:39,2 Minuten. Vierer m. St., Alte Herren: 1. RG. Wesel 69:54 Min.; 2. RG. Ruhrort 70:39. Jungmann=Vierer m. St.: 1. Wassersport Duis burg 67:49,8 Min.; 2. Hamborner RG. 70:09,5; 8. Düsseldorfer RV. 71:10 Minuten. Die Tabelle Spiele gew. un. verl. Tore Punkte stand doch der Eckballschütze in klarer Abseitsstellung, Brambauer ließ dann entmutigt nach, wodurch das Spiel wieder ausgeglichen wurde, und der Rechtsaußen des Platzvereins stellte schließlich durch einen dritten Torerfolg das Endergebnis her. Unna 08— BC. Bövinghausen 3:3 In Unna gab es auf dem nassen und verhältnismäßig schweren Boden einen schnellen und jederzeit spannenden Kampf, der den Gästen aus Bövinghausen auf Grund der weitaus besseren Leistungen im Felde einen Sieg bätte einbringen müssen. Der Platzverein stemmte sich aber mit aller Gewalt gegen die drohende Niederlage, die denn auch durch überaus großen Eiser verhindert werden konnte. Die erste Spielbälfte sa ein ungestümes Drängen des Unnaer Neulings, doc ließ sich die gute Hintermannschaft der Gäste nicht au der Ruhe bringen. Immerhin mußte sie aber doch dem Platzverein in der zwölften Minute den Führungstreffer gestatten, den der Mittelstürmer schoß, doch war dieser knappe Vorsprung von den Gästen bald aufgebolt. Dem erneuten Führungstreffer der 08er ließen die Bövinghauser kurz vor der Pause abermals den Ausgleich folgen, und mit diesem 2:2 wechelte man die Setten. Der zweite Spielabschnitt brachte den Gästen dann den längst verdienten dritten und führenden Torerfolg, bei dem es auch zu bleiben schlen, aber sechs Minuten vor Schluß wurde noch ein Strafelfmeter gegen sie verhängt, der den Gastgeber doch noch auf 3:3 heranbrachte. Union Haspe— DSC. Hagen 2:2 Die Hagener waren im Felde zwar die etwas bessere Mannschaft, doch hatte der Platzverein die weitaus größeren Torgelegenheiten, die der viel zu unentschlossene Angriff aber in den meisten Fällen nicht auszuwerten verstand. Andererseits stand im Hagener Tor 1 Mastfalen mit Engel ein Hüter, der nur sehr schwer zu überVierer m. St. für Kanalvereine: 1. Westfalen winden war und der gestern wieder einen ganz großen Herdecke 66:17,8 Min.; 2. Etuf Essen 68:14,6; Tag hatte, ohne dessen Form man an einer Niederlage 8. Deutscher Turn= und Ruderverein Rotterdam sicher nicht vorbeigekommen wäre. Das Spiel, das den —! Gästen aus Hagen in der achten Minute durch einen Weitschuß Rodekamps II die Führung brachte, wurde meist sehr hart durchgeführt, doch stand ihm ein ener68:15,6; 4. Mülheimer RG. 69:46,1 Minute. Doppel=Zweier für Frauen(12 Kilometer):—n gte. uu. euraursuutn 2 1. Westfalen Herdecke 85:49 Min.; 2. Düsseldorfer gischer Leiter vor, der sich das Heft nie aus der Hand RV. 87:36 Minuten. nehmen lietz. Die 25. Minute brachte dem DSC. sogar durch Schwelm schlägt Wattenscheid hoch Fußball-Meisterschaftsspiele in der Gruppe Bochum In der Gruppe Bochum waren vier Meisterschaftsspiele angesetzt, die ausnahmslos zur Durchführung kamen. Selbstverständlich gab es bei den anormalen Platzverhältnissen auch wiederum Ueberraschungen und so ist in erster Linie zu bewerten, daß der FC. Schwelm 06 die spielstarken wertig. In der 20. Minute ging Dahlhausen durch den guten Rechtsaußen in Front, aber bereits wenig später konnte Börnig durch den Linksaußen den Ausgleich herstellen und kurz vor der Pause war es wieder der Rechtsaußen, der die Börniger mit 2:1 in Führung brachte. In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Dahlhausen ist im Mittelfeld gleichwertig, aber die BörDie Tabelle Gäste aus Wattenscheid mit nicht weniger als 7:2 große niederkanterte und der Neuling VfB. Börnig seinem! Schluß drängt Dahlhausen dann etwas stärker, aber Rufe getreu den SC. Dahlhausen mit 4:1 auf auch dieser Belastungsprobe ist die ausgezeichnete eigenem Platz überfuhr. Hintermannschaft von Börnig gewachsen. Als dann eigenem Platz überfuhr. Börnig in blitzschnellen Gegenangriffen zwei weitere Treffer anbringen kann, ist der Kampf entschieden. STV. Werne— Tura Altenvoerde 3:1 Nach den recht guten Leistungen der Werner am vorhergehenden Sonntag in Bochum hatte man in diesem Spiele einen glatten Sieg erwartet. Dieser traf auch ein, wenn nicht verkannt werden soll, daß die jungen und sehr starken Altenvoerder den Wernern den Sieg sehr schwer gemacht haben. Die erste Halbzeit brachte einen vollkommen ausgeglichenen Kampf, den Altenvoerde sogar zeitweise leicht überlegen gestalten kann. Namentlich tn den letzten Minuten vor der Pause wurden die Altenvoerder sehr gefährlich und können so auch fast mit dem Halbzeitpfiff die Führung erringen. In der zweiten Halbzeit wurden die Werner dann im Angriff besser. Altenvoerdes Mannschaft hielt das scharse Tempo nicht mehr ganz durch und namentlich die Läuferreihe ließ nach. Dadurch kamen die Werner Stürmer nun weitaus besser ins Spiel, aber erst durch Selbsttor des linken Verteidigers der Gäste gelingt der ch seinen Rechtsaußen Westermann einen zw Treffer, dem aber Kleinschmidt kurz vor dem We den ersten Hasper Torerfolg entgegensetzte. In zweiten Spielhälfte kämpften die Hasper dann erbittert um den Ausgleich, der ihnen in der 28. Minute auch lückte, als Brewe, für Engel unhaltbar, zum zweiten ale einschießen konnte. Alemannia Dortmund— TuBV. Mengede 2:1 Die Alemannen traten in der gleichen Aufstellung an, in der sie am vergangenen Sonntag die Martener Arminen schlugen, und die sich zu Beginn ausgezeichnet zusammenfand. Die ersten Spielminuten gehörten jeden falls ganz dem Platzverein, der in der 20. Minute durch den jungen Mittelstürmer Ziehr auch die Führung an sich riß, der einen ihm von Elshoff zugespielten Ball mit wuchtigem Schuß ins Tor setzte. Schon fünf Minuten später konnte Elshoff die Führung durch energisches Dazwischenfahren auf 2:0 ausdehnen, und es hätte nicht viel gefehlt, dann wären wenig später die Gäste gar mit drei Toren in Rückstand geraten, doch prallte der von Elshoff aus einiger Entfernung aufs Tor geschossene Ball, der für Pütter im Mengeder Tor un haltbar gewesen wäre, vom Querbalken zurück. Allmäh lich fanden sich dann auch die Gäste, doch konnte die ausgezeichnete Dortmunder Hintermannschaft mit Höcker, Jansen und Looß vorerst jeden Gegentreffer ver meiden, wobei Höcker sogar nicht einmal allzu oft einzugreifen brauchte. Sieben Minuten vor dem Seitenwechsel mußte sich Höcker dann aber doch geschlagen bekennen, als der ungedeckt stebende Mengeder Halblinke Steinbach nach einem Strafstoß unhaltbar für ihn einlenkte, was allerdings auch das Ebrentor für die Gäste bedeuten sollte. Nach der Pause drängten die Mengeder zwar mächtig auf den Gleichstand, sie spielten auch zeitweise drückend überlegen, doch war die nun zahlenmäßig verstärkte Alemannen=Hintermannschaft nicht mehr zu überwinden. Castrop 02—. BV. Brambauer 3:0 Der Sieg der Castroper muß als etwas glücklich bezeichnet werden, schossen doch auch die Gäste drei Treffer, die aber sämtlich wegen abseits nicht anerkannt wurden, wobei es zweimal nach einer Feblentscheidung des Schiedsrichters aussah. Der Platzverein begann das Treffen mit einer leichten Ueberlegenheit, was der Halb linke Itkowiak auch schon bald durch den Führungs treffer zahlenmäßig zum Ausdruck bringen konnte, und Am Sonntag hatten die Dahlbausener den Neuling] Ausgleich. Mitte der zwetten Halbzeit ist es dann der 1 mit diesem knappen Vorsprung gingen sie in die Pause aus Börnig zu Gast, der sich durch zwei eindrucksvolle Ergebnisse den Dahlhausenern bestens empfohlen hatte. Das Spiel wurde bei strömendem Regen ausgetragen und sah die durchweg körperlich stärkere Mannschaft der Börniger im Vorteil. Dennoch muß gesagt werden, daß das Spiel trotz des 4:1 ziemlich ausgeglichen verlief und im Feldspiel waren die Gastgeber durchaus gleichNach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild grund legend, denn von nun an hatten meistens die Gäste klare Vorteile. Sie kamen durch Mastske auch schon bald zum Ausgleich, der aber vom Schiedsrichter nicht anerkannt wurde. Brambauers Mittelstürmer Kucz nackt schoß wenig später einen zweiten Treffer, der aber unverständlicher Weise ebenfalls keine Anerkennung Erkenschwick siegt in Rheine Fußball-Meisterschaftsspiele in der Gruppe Münster Trotz der wenig günstigen Witterung konnten am aber die guten Hintermannschaften und ließen keinen Sonntag sämtliche fünf angesetzten Punktespiele in weiteren Erfolg zu. der Gruppe Münster durchgeführt werden. Es gab wieder einige recht kräftige Ueberraschungen, die erneut beweisen, wie unbeständig die Mannschaften noch in ihrer Form sind. Die Tabelle Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Vereine: BV. Rheine 10— SpVg. Erkenschwick 1:2 In der ersten Halbzeit gestalteten die Erkenschwicker das Spiel klar überlegen. Die Mannschaft war nicht nur wettaus schneller, kampffreudiger und eifriger, als die der Gastgeber, sondern auch in der technischen Leistung klar überlegen. Nachdem Erkenschwick nach einem blitzschnell durchgeführten Angriff in Führung gegangen war, kam Rheine dann zwar etwas besser auf. aber der Sturm konnte sich nicht durchsetzen. * hald wieder das Kommando Erkenschwick übernahm bald wiede und noch vor der Pause erhöhten die Gäste auf 2:0. In der zweiten Halbzeit waren sich die Rheiner dann endlich des Ernstes ihrer Lage bewußt. Sie gingen jetzt stärker aus sich heraus, die Mannschaft kämpfte mit großem Eifer und Elan, aber die Erkenschwicker Hintermannschaft lieferte ein großes Spiel un alle Angriffe ab. Schließlich aber mußte sie sich doch einmal geschlagen bekennen, als der Rheiner Mittelstürmer aus einem Gedränge den Ball über die Linie brachte. Rheine kam im Endspurt stark auf. drängte die Erkenschwicker nun in die eigene Spielhälfte zurück, aber immer wieder sand sich vor dem Erkenschwicker Tor der rettende Engel. SuS. Ahlen— SpVg. Rheine 09 1:1 Die Ablener Mannschaft war außerordentlich schnell kampffreudig und auch systemvoll und rationell in ihrem Zusammenspiel. Die Läuferreihe unterstützte den eigenen Angriff ebenso vortrefflich, wie sie auch im gefährlichen Augenblick binten auszuhelfen verstand. Die Rheiner Mannschaft war ebenfalls sehr gut, aber leider war das Zusammenspiel weniger produktiv. Im allgemeinen verlief der Kampf ziemlich ausgeglichen. Die Ablener waren in der ersten Halbzeit durch ihren größeren Eiser zeitweise leicht in Front und aus einer kleinen Ueberlegenheitsvertode heraus konnte Ablen den Führungstreffer erzielen. In der zweiten Halbzeit gingen die Rheiner dann energisch aus sich heraus. Ablens Hintermannschaft geriet zeitweise in arge Verlegenheit, konnte sich aber immer wieder behaupten. Bei einem blitzschnellen Flügelangriff ließ sie sich aber doch einmal überspielen und Rheine kam zum verdienten Ausgleich. Nun setzte ein erbitterter Kampf um den Siegtreffer ein. Beiderseits überragten Ex=Schalker Zeidler, der eine Flanke unhaltbar direkt zum Führungstreffer verwandelt und kurz vor Schluß ist es der schnelle Linksaußen, der mit scharfem Schrägschuß den tapferen Hüter von Altenvoerde zum dritten Mal bezwingen und damit den Sieg endgültig sicherstellen kann. TG. Ehrenfeld— Preußen Bochum 0:1 Bereits am Vormittag gab es in Bochum zwischen sand. Dann war es Itkowiak, der nach einem schnellen den beiden rivalisierenden Nachbarn einen überaus Porstoß die Führung der Castroper auf 2:0 ausdehnen erbitterten Kampf, den der glücklichere Meister in den konnte, womit der Kampf entschieden war. Immerhin letzten Sekunden des Spieles mit 1:0 gewinnen konnte.#ließen die Gäste aber nicht locker und es gelang Ma Das Spiel verlief überaus spannend und interessant, siske auch, den Castroper Hüter nach einer vom Ver Beide Mannschaften waren sich der Bedeutung dieses teidiger Zwickler hereingegebenen Ecke ein drittes Mal Spieles bewußt, kämpften mit großem Eifer und zu bezwingen, aber auch dieser Erfolg wurde für sie Schneid, aber dennoch hatte der Schiedsrichter kaum nicht gewertet, dieses Mal allerdings zu Recht nicht, Gelegenbeit einzugreisen. Beide Mannschaften waren sich im allgemeinen gleichwertig. Das Spiel wurde durchweg von den ausgezeschneten Hintermannschaften beherrscht. Der linke Verteidiger von Ehrenfeld, Hoffmann, war eine Klasse für sich. Er war der Held Spieles, der alle weit überragte und dem natürlich Ehrenfeld dieses immerhin noch recht gute Ergebnis verdanken kann. Der Spielverlauf war so, daß der Sieg der Preußen mit einem Tor Unterschied verHörder SC.— Hagen 72 3•3 An den Leistungen beider Parteien gemessen, mußte den Gästen ein knapper Sieg zufallen, waren diese doch ihrem Gastgeber in techntscher und taktischer Beziehung temlich voraus. Ueberraschend zeichnete sich dabei der Angriff der 72er aus, der in den bisherigen Spielen überhaupt nicht zu überzeugen wußte. Die Hörder hatten ihren linken Läufer Leichtsuß in die Verteidigung zurückgenommen, was sich gerade nicht vorteilhaft für sie auswirkte, da sich dadurch die samose rechte Flanke der Gäste besser entfalten konnte. Den ersten Treffer machten in der zwölften Minute die Gäste durch ihren Mittelläufer, der einen gegen die Hörder verhängten Elfmeter sicher verwandelte. Kurz darauf hatten aber die Platbesitzer schon ausgeglichen, als Amlung sich schön durchgespielt hatte und der Halblinke seine Vorlage für Orth unhaltbar einschoß. Bis zur Pause erzielten die Gäste durch den Halbrechten einen 2:1=Vorsprung, der vom Hörder Rechtsaußen aber wieder ausgeglichen werden konnte, und zwar schon gleich nach Wiederbeginn. Als die Hagener dann erneut die Fübrung an sich rissen, die sie auch bis kurz vor dem Ende hielten, glaubte man schon an ihren Sieg. doch wurde dem Sportklub kurz vor dem Abpfiff noch ein Elfmeterball zugesprochen, den Hoffmann nach geschickter Täuschung Orths zum Ausgleich verwandelte. Füth versteuerte sich s. ten Louten gewann Hollandbecher Die internationale Hollandbecher=Regatta wurde am Sonnabend auf dem schmalen Slotenkanal bei Amsterdam zum Abschluß gebracht. Im Hauptrennen des Tages schien die deutsche Vertretung bei Willi Füth(Rüsselsheim) in guten Händen, aber Füth ging des Sieges wieder verlustig. Er hatte seinen holländischen Gegner Hansten Houten unterwegs schwer behindert und mußte zu Gunsten des Holländers disqualifiziert werden. ten Houten hatte nach gutem Start die Spitze genommen und führte bis zur 400=Meter=Marke. Dann ging Füth vor und hatte auf halbem Wege einen Vorsprung von 1½ Bootslängen. Als ten Houten den Deutschen wieder angriff, verschärfte auch Füth das Tempo, kam aber durch Versteuern aus der Bahn und kollidierte mit dem Amsterdamer. Das Rennen ging zwar weiter, aber der zuerst eingekommene Füth mußte auf den zweiten Platz gesetzt werden. In den anderen Rennen spielten die deutschen Ruderer dagegen eine hervorragende Rolle. Zweier ohne Steuermann: 1. Kölner RV. 77(K. Krischel W. Botz) 8:15,2; 2. Hellas Offenbach(H. Hilser[E. Hunger). Jungmanneiner: 1. K. Schubert(Mainzer RV.) 8:13,6; 2. H. Meuser(Köln 77), 4 Längen. SeniorenDoppelzweier: 1. R. Botz(W. Füth(Renngem. Köln=Rüsselsheim) 8:47,4, im Alleingang. Junioreneiner: 1. R. Botz(Köln 77) 8:16,4; 2. Moscow(Amsterdam). Hollandbecher (Großer Einer): 1. Hans ten Houten(Willem III Amsterdam) 8:09,4; 2. W. Füth(Rüsselsheim) in 8:03 als Erster distanziert. Preußen Münster— SC. 08 Münster 3:1fder end c an der ersten Halbzelt sah es nicht nach einem dient ist, wenn auch zugegeben werden muß, daß dieser a der Preußen aus. Die Hintermannschaft von 08 1Treiser, sehr glücklich war und aus einem verwandelten Shefraschte mi:“ ausgezeichneten Leistung und Handelfmeier resuliierte. Etwa eine Minute vor dem zonnte alle Angrifie des Preußen=Sturmes, der sich Alpist, verwirtte Cbi,nields rechter Verteidiger im erst langsam und dann noch unpolkommen Jand, ab 1 Stratraum einen Handelfmeter. Glatt II, Preußens Eiserfeld siegt in Arnsberg 5: Fußball-Meisterschaftsspiele in der Gruppe Arnsberg Slszsger wieru, Gelchsehastel zilselsengeiss. Ves Der. Bel.pischbe, Boch, Llünal Pleder, Angesosel, oder füuf Meisterschaftsptele vorgesehen, aber mur dei zubrungstreiser erzielen. In der zweiten Halbzeit lokort vilst, der, Fciedsrichter, zusg#piel. ab und die Treffen kamen zum Austrag. Die Spiele Sportrissen sich die Preußen energisch zusammen und gestal Preußen freuten sich über zwei glücklich erzielte Punkte. freunde Siegen gegen Lüdenscheid=Höh und Jahn teten den Kampf durchweg leicht überlegen. Die Ver=I FC. Schwelm 06— Wattenscheid 09/30 7:2 Werdahl gegen Olafald=Gaismnass. Jahn teidigung der Oser wehrte sich mit dem Mute der Ver= Es kam bier zu einer großen Ueberraschung, denn Werdoyt gegen Klafeld=Geisweid fielen aus und zweiflung, aber es dauerte nicht allzulange, bis der mit nicht weniger als 7:2 wurden die Wattenscheider werden an einem späteren Termin nachgeholt. Preußen=Angriff aus einem Gedränge veraußg###### vollkommen überrannt. Schon innerhalb der ersten! Die Tabelle nach spose vor bas Kommando. Die Gser sind sichlsch Watteniau, Hintermannschaft Hatte, sch gebend alls auf eine Karie, aber Breusen beantwor= 131 erhihis, Nent rien sicg die Watenscheider ader kei diese Takit mit einem dritten Tresser. energisch zusammen, gestalteten das Spiel volliommen offen, aber der Sturm erwies sich vor dem Tore als — S e l b s t Westfalia Ahlen 4:0 SuS. 13 Recklinghausen Die Recklinghauser waren nicht nur technisch taktisch klar im Vorteil, sondern auch durchweg sch kampffreudiger und eifriger und ganz besonders das bessere Stürmerspiel klar überlegen. Die A versagten insbesondere im Sturm und bewiesene daß die Mannschaft sich bei auswärtigen Spielt findet und reichlich zerfahren und lustlos spielt. Rie 1„ IFin,ee i in Felbspiel sehr guf, wiro Die aber im Strafraum immer wieder von der aufmerkProbe, Das Schlußtrio entledigte.— dahin aber der schweren Aufgabe gut und sicher, ohne allerdings verhindern noch vor der Pause? der zweiten Halbzeit lingbauser immer nachdrücklicher und zielstrebiger und als sie dann den zweiten und dritten Treffer erzielt batten, gab sich auch Ahlens Hintermannschaft geschlagen, so daß Recklinghausen im Endspurt sogar noch einen vierten Treffer anbringen konnte. Vorwärts Gronau— Borussia Rheine 2:3 Die Gronauer hatten den großen Fehler gemacht, die Borussen, die bisher nur sehr schwache Leistungen gezeigt hatten, zu unterschätzen und mußten dies mit dem Verlust von zwei Punkten büßen. Die Borussen aus Rheine hatten aus den letzten Enttäuschungen die notwendigen Erfahrungen gezogen. Sie batten die Mannschaft geschickt umgebaut und namentlich der Angriff war in dieser Besetzung weitaus produktiver und durchschlagskräftiger. Gronau kam zunächst nicht recht ins Spiel. Borussia Rbeine nutzte die techt Wattenscheider Mittelstürmer eine harte Probe. Das Schlußtrio entledigte sich bis r schweren Aufgabe gut und sicher, ohne####ist den G###en a hindern zu können, daß Recklinghausen verbilft den Gästen dan Pause den Fübrungstreffer erzielte. In Schmelm, lätt sich aber Halbzeit wurden die Angrisse der Reg=] Endspurt noch einmalst Halbrechte Hennig bringen heikle Mi nd damit ist der Kampf ein. Die geben nun resigniert den Kampf auf. Becker erhöht auf 5:1 und ein Elfmeter — d a n n z u m z w e i t e n G e g e n t r e f f e r. r. nicht einschüchtern, geht im stark aus sich heraus und der stellt auf 6:2. Die letzten Minuten omente vor dem Tor der Gäste, bis V/B. Weldenau— Sp. Vg. Olpe 5:0 Das Spiel wurde außer irdentlich hart durchgeführt und auf beiden Seiten gab es Verletzte. Olpes Hüter mußte nach dem ersten Tor für Weidenau ausscheiden, trat nach der Pause wieder ein, war aber natürlich nur Statist. Kurz nach der Pause mußte Olpes rechter dann schließlich der Linksaußen den siebten Treffer er= Verteidiger wegen unsairen Spieles vom Platz, so zielt und damit das Endergebnis herstellt. daß Olpe zum Schluß, nachdem ein weiterer Spieler Fußball im Gau Preußen Krefeld— Rot=Weiß Oberhausen 0:2 FV. 08 Duisburg— SSV. Elberfeld 1:1 ins Spiel. Borussia Rheine nutzte hnische UeberVereine legenheit geschickt aus, gestaltete den Kampf durchweg!—. g..—— überlegen und konnte nach einem schönen Angriff des 1 Rot=Weiß Ober berhausen 1 iß Essen 1 Die Tabelle Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Innensturmes noch vor der Pause die Führung er=] Schwarz=Weiß Essen telen. In der zweiten Halbzeit verlief der Kampf! an 08 Duisburg ann außerordentlich wechselvoll, zeitweise, dramatisch 4####-Sulsburg „ sverloden der beiden SSV. Elberfeld 1— 1— 1— 1— 2:0 4:1 1:1 1:1 2:0 2:0 1:1 1:1 infolge Verletzung ausgeschieden war, nur noch neun Mann im Spiel hatte. Weidenaus Sieg darf unter diesen Umständen nicht überschätzt werden. Die Mannschaft zeigte unbestritten gutes Können, aber im Sturm gab es trotz des 5:0 doch noch einige Schwächen, die abgestellt werden müssen, wenn die Mannschaft gegen stärkere Gegner bestehen will. Die Weidenauer begannen den Kampf sogleich mit energischen Angriffen und erzielten nach fünf Minuten den Führungstreffer. Die Olper Verteidigung verwirkt einen Elfmeterball. Der rechte Läufer schießt scharf, aber Olpes Hüter wehrt zur Ecke ab. Die Ecke wird hereingegeben und der Halblinke von Weidenau kann zum ersten Treffer einsenden. Hierbei wurde bereits Olpes Hüter verletzt und mußte bis zur Pause ausscheiden. Trotz dieses gewiß nicht unwesentlichen Handicaps wehrten sich die Olper aber ausgezeichnet und der Weidenauer Sturm terschied, daß die Rheiner Stürmer beim Auswerten BfL, wenrath—————— dann Olves. rechter Verteidiger ein u, weiteren Elfder sich bietenden Gelegenheiten geschickter,VIT. Benrath—————— Imeterhall und wird Gaß##uch etwas glücklicher waren. der sich bietenden Gelegenheiten geschickter, energischer allerdings auch etwas glücklicher waren. Schließlich stand die Partie kurz vor Schluß 3:2 für Rheine, als die Gronauer zu einem kräftigen Endspurt ansetzten. Borussia verstärkte aber die Deckung und konnte den knappen Vorsprung behaupten. VfL. Benrath SV. Hamborn 07—————— TSV. Duisburg 99—————— Turn Düsseldorf—————— VfL. Preußen Krefeld 2—— 2 1:6 0:4 meterball und wird des Feldes verwiesen. Der Strafstoß wird unbaltbar zum 2:0 verwandelt. Die Olver sind nun sichtlich deprimiert und Weidenaus Ersatzmittelstürmer kann schon wenig später auf 3•0 erhöhen. Die Olper verlieren einen weiteren Spieler infolge Verletzung, haben jetzt nur noch einschließlich des verletzten Hüters neun Mann im Kampf und in der restlichen Spielzeit kann Weidenau dann bis zum Schluß auf 5:0 erhöhen. Menden 09— SV. Herdringen 4:0 Die Herdringer enttäuschten etwas, sie kamen zwar sehr gut ins Spiel, als aber Menden den ersten Treffer erzielt hatte, fiel die Mannschaft bereits ab, der Zusammenhang ging immer mehr verloren und gegen Schluß beherrschten die Mendener unumschränkt die Lage. Bei Menden zeichnete sich wieder die Hintermannschaft aus, die sich als überaus schlagsicher und energisch erwies und namentlich in den ersten Minuten, als Herdringen auf eine Ueberrumpelung der Mendener ausging, die Ruhe nicht verlor. Allmählich fanden sich die Mendener dann und in der 25. Minute kann Kempfer Menden mit 1:0 in Führung bringen. Jetzt lassen die Herdringer etwas nach. Mendens Sturm findet sich jetzt sehr gut, Herdringens Hintermannschaft wehrt sich mit großem Eifer, aber kurz vor der Pause sendet der Halbrechte Wulff zum 2:0 für die Gastgeber ein. In der zweiten Halbzeit hat Herdringen zeitweise recht gute Momente, insbesondere sind es die schnellen und wendigen Flügelstürmer, die der Mendener Hintermannschaft energisch zusetzen. Mendens Spiel ist aber weitaus produktiver, die Gesamtleistung ausgeglichener und zielstrebig und als wieder Kempfer auf 3:0 erhöhen kann, ist der Kampf entschieden. Menden läßt aber nicht locker, setzt sich jetzt wetter mit Nachdruck ein und kurz vor Schluß schließt der Halbrechte Wulff ein schnelles Zusammenspiel mit erfolgreichem Torschuß ab. Arnsberg 09— Rasensport 06 Eiserfeld 1:5 Die Arnsberger traten wieder mit Ersatz und umgestellter Mannschaft an, was sich nicht bewährte. Es fehlte zeitweise jeder Zusamenbang und namentlich die Hintermannschaft spielte planlos und ohne jede Ueberlegung. Der schwächste Mannschaftsteil war jedoch die Läuferreibe, die in der zweiten Halbzeit vollständig versagte. Dadurch hing der Arnsberger Angriff in der Luft und hatte gegen die mit großem Schneid und Elan kämpfende Hintermannschaft der Gäste keine Aussichten. Bei Eiserfeld gefiel dagegen insbesondere der Sturm, aber auch die Hintermannschaft hat ein besonderes Lob verdient. Im Sturm hat man den Verlust Buntes schon bald vergessen. Die Stürmer verstanden sich gegenseitig ganz ausgezeichnet, sind ganz vorzüglich aufeinander abgestimmt und vor dem Tore des Gegners außerordentlich entschlossen und schußfreudig. Schon bis zur Pause hieß es 2:0 für Eiserfeld. Nach der Pause spielte Eiserfeld dann klar überlegen. Arnsberg hatte zeitweise recht gute Momente, war im Sturm aber wirkungslos, da die Unterstützung der Halbreibe fehlte. Eiserfelds Hintermannschaft gestattete lediglich den Ehrentreffer, wogegen die Arnsberger noch drei weitere Treffer der Eiserfelder hinnehmen mußten, die ausnahmslos aus blitzschnell und mit großer Wucht durchgeführten Angriffen resultierten. Siege von Schalke 04 und Spenge Handball=Meisterschaftsspiele im Gau Westfalen Mit Rücksicht auf die beiden Militärmannschaften MSV. Hindenburg Minden und MSV. Münster, für die im Augenblick der Manöver=„Sport“ den Vorrang vor dem Handballspiel hat, kamen im Gau Westfalen auch am zweiten Meisterschaftstag nur zwei Handballmeiestrschaftstreffen der Gauliga zum Austrag. Die Tabelle Vereine Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Einscharfer Kampf Deutschland-England Nach der viellen Etappe der Internationalen Motorrad-Sechstagefahrt TV. Spenge— Arminia Bielefeld 11:6 Das zweite Bielefelder Ortstressen hatte wiederum einen ganz ausgezeichneten Besuch gesunden. Leider konnten die Arminen den Kampf nicht in stärkster Aufstellung vornehmen, aber auch in vollständiger Besetzung wäre ein Erfolg über den glänzend aufgelegten Neuling schwer geworden. Besonders die Angriffsreihe des TV. Spenge wartete mit ganz vortrefflichen Leistungen, die nach der Pause die Arminen=Abwehr immer wieder überspielte. In der Aufstellung Hollmann, Herbold, Ebmeter, Eickmeyer und Wüllner wird die Spenger Sturmlinie auch die anderen Gauligisten auf„Herz und Nieren prüsen“. Nach anfänglicher Gleichwertigkeit setzte sich der Platzverein immer mehr durch und eroberte bereits bei der Pause eine 6:3=Führung, die nach dem Wechsel in raschen Abständen noch um die gleiche Anzahl Treffer erhöht wurde, obwohl der Arminenhüter sich von der besten Seite zeigte. Einige Schwächen verriet lediglich die Abwehr der Gastgeber, die ein Tor von den drei Treffern, die von den Arminen im zweiten Spielabschnitt erzielt wurden, hätte vermeiden können. Schalke 04— Grünweiß Bielefeld 12:6 Die Grünweißen überraschten nach der angenehmen Seite. Zwar erreichten die Schalker durch einen Prachtwurf Mennings die Führung, aber die Gäste glichen nicht nur aus, sondern holten ihrerseits durch einen Freiwurf einen Vorsprung heraus, den es ihnen noch einmal beim 2:3=Stande zu erzielen gelang. Dann aber übernahmen die Gelsenkirchener durch ihr besseres Zusammenwirken endgültig das Kommando, obwohl es bis zur Pause nur zu einem 4:3 reichte. Die Entscheldung fiel sofort nach dem Wechsel, als die Schalker sofort auf 7:3 davonzogen. Dann wurde die Partie wieder ausgeglichener, zumal der Schalker Ersatzhüter nicht vollauf befriedigen konnte, und sich auch der Ersatz in der Läuferreihe bemerkbar machte. Im Schlußergebnis langte es aber mit 12:6 zu einem klaren Erfolge der Gelsenkirchener, die zwar technisch nicht so gut in Form sind wie vielleicht vor zwei Jahren, aber im Sturm mit Menning und Storb auf dem Halbposten und Kurth in der Mitte wurfkräftige Leute stehen hat. In das runde Dutzend der Erfolge teilen sich Menning mit acht Treffern, Storb, Thiele, Kurth und Urbanek mit je einem Tor. Noch 208 Bewerber nahmen die dritte Tagesetappe der Internationalen Motorrad=Sechstagefahrt am Morgen des Sonnabend in Angriff. Es ging diesmal auf Langstreckenfahrt vom Schwarzwald nach Oberbayern, denn für die nächsten Tage ist Garmisch=Partenkirchen das Hauptquartier der Sechstagefahrer. Nach einem schönen Sommertage war das Wetter wieder umgeschlagen, es regnete und stellenweise lagerte Nebel über der Strecke, auf deren 895 Kilometer 10 Zwischen=Zeitkontrollen eingeschaltet waren. Da der Weg an sich nicht allzuviel Schwierigkeiten bot, waren wieder zwei Sonderprufungen zu erledigen. Nachdem die beiden ersten Zeitkontrollen Empfingen und Ziegelwasen vassiert worden waren, gab es kurz hinter Ziegelwasen, nach 75 Kilometer Fahrt, zunachst eine Beravrüfung, die jedoch von fast allen Fahrern glatt bewältigt wurde. Ueber Tiergarten und Pfullendorf strebten die Sechstagefahrer der Mittagskontrolle zu. Ehe diese aber erreicht wurde, galt es noch eine zweite Sonderaufgabe in Gestalt einer Geländeprüfung zu lösen. Hinter Pfullendorf hatte die Fahrtleitung ein etwa 17 Kilometer langes Geländestück ausgesucht und für diese Teilstrecke die verlangten Durchschnittsgeschwindigkeiten bis zu 60 Std.=Klm. heraufgesetzt, doch war der Weg, mit zahlreichen Kurven durchsetzt, in guter Verfassung, so daß es nicht allzu schwer viel, die verlangten Zeiten herauszufahren. Inzwischen hatte der Himmel seine Schleusen geschlossen und nach der Kontrolle Weingarten kam dann die langersehnte Erholung mit der Zwangspause Wangen, nördlich vom Bodensee. Aber auch diese erste Teilstrecke von 238 Kilometer des dritten Fahrtages hatte schon ihre Opfer gefordert. Abgesehen davon, daß zahlreiche Stürze Fahrer und Maschinen reichlich mitnahmen, stellten sich, was bei der außerordentlichen starken Beanspruchung der Maschinen nicht zu verwundern ist, immer neue Defekte ein. Auch die deutsche DKW.=Silbervasen=Mannschaft blieb davon leider nicht verschont. Besonderes Vech hatte Arthur Geiß, der wegen Getriebeschaden ausfiel, wodurch die Mannschaft mit 100 Strafpunkten belastet wurde. Auch Walfried Winkler kam nicht glatt über den Weg. Er mußte mehrfach bauen und erhielt bis zur Mittagskontrolle wegen Zeitüberschreitung 20 Strafpunkte zudiktiert, so daß diese Mannschaft nun für die weitere Bewertung nicht mehr in Frage kommt. Die zweite deutsche Sil1 K KEIUK Durch die schlüpfrigen Waldsteige des Schwarzwaldes führte der Weg die Teilnehmer der 18. Internationalen Motorrad-Sechstagefahrt am ersten Tage Aufnahme: Schirner Arminia Bielefeld spielt unentschieden Der gestrige Sonntag brachte in der Gruppe Minden ein vollständiges Programm; denn sämtliche 12 Mannschaften waren am Start. Das Wetter war nicht gerade sehr gut, aber dennoch konnte das große Programm reibungslos abgewickelt werden. Selbstverständlich blieben auch diesmal wieder die Ueberraschungen nicht aus. Besonders gespannt war man auf den Start der Bielefelder Arminen, aber mit ihrem 1:1 in Geseke bei dem Neuling VfL. werden sie selbst wohl nicht zufrieden sein. Die Tabelle Fußball-Meisterschaftsspiele in der Gruppe Minden Hintermannschaft ist nicht zu schlagen. In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Schildesches Sturm, der sich Teutonia Lippstadt— Westsalia Brackwede 3:1 Nach ihrer etwas unglücklichen Niederlage am vergangenen Sonntag in Bielefeld holten sich die Teutonen am gestrigen Sonntag auf eigenem Platze gegen Westsalia Brackwede mit 3:1 zwei wertvolle Punkte. Die Brackweder überraschten diesmal mit einer recht guten Leistung und die Teutonen mußten schon mit allerbestem Können aufwarten, um den zähen Widersacher niederzuhalten. In der ersten Halbzeit sah es gar nicht nach einem Siege aus. Im Sturm wollte es zudem nicht so recht klappen und so lag die Inttiative durchweg bei den Westfalen, die dann auch in Führung geben und diesen Vorsprung bis zum Schluß behaupten konnten. In der zweiten Halbzeit erkannten die Teutonen nun den Ernst der Situation, gingen nun im Sturm energischer durch und hatten auch Erfolg. Der Halblinke konnte den verdienten Ausgleich herstellen. Die Brackweder lassen jetzt mehr und mehr nach und die Lippstädter beherrschen die Lage. Der Mittelstürmer kann unter dem Jubel seiner Anhänger den zweiten Treffer erzielen und Teutonia damit in Fübrung bringen. Lippstadt gestaltet nun den Endspurt klar Überlegen und kann mit einem dritten Treffer den dritten Erfolg anbringen und damit den Sieg und die Punkte sicherstellen. SuS. Herford— VfB. Bielefeld 0:1 Die Herforder Spielsportler hatten am Sonntag den Gruppenmeister zu Gast, lieferten diesem einen ausgeglichenen und vollkommen offenen Kampf, haben es aber ihrem entschlußarmen Sturm zu verdanken, daß sie mit 0:1 geschlagen wurden. Die Bielefelder Mannschaft ist, das war auch in diesem Spiel festzustellen, noch weit von der guten Form des Vorjahres entfernt. Wenn der Herforder Sturm sich beim Auswerten der sich bietenden Vorgelegenheiten nicht gar so hilflos gezeigt hätte, wäre ein Punkt bestimmt in Herford geblieben. Bis zur Pause verlief der Kampf vollkommen ausgeglichen. Beiderseits beherrschten die guten Hintermannschaften die Lage. Bei Bielefeld war es Geisendörfer, der nicht zu überwinden war und bei Herford hielt Heine im Tor alles. In der zweiten Halbzeit sind die Bielefelder dann durch ihr technisch besseres Spiel leicht im Vorteil, aber durch größeren Eifer und Kampfgeist halten die Herforder das Spiel jederzeit offen. Man glaubt schon an einen unentschiedenen Ausgang des Spieles, als drei Minuten vor Schluß der Bielefelder Angriff geschlossen durchkommt, Strotmann erwischt in guter Posttion das Leder und sendet für Heine unhaltbar aus kurzer Entfernung zum einzigen und entscheidenden Treffer ein. BfI. Padervorn 08— SVag. Schildesche 1:0 Der Neuling aus Paderborn zeigte auch in seinem zweiten Meisterschaftsspiel in der Bezirksklasse, daß er zu beachten ist. Mit dem knappen Ergebnis mußten sich die Schildescher, die man allgemein als Sieger erwartet hatte, geschlagen bekennen. Nach den letzten guten Leistungen der Schildescher hatte man von der Mannschaft in Paderborn doch etwas mehr erwartet. Die Jugendspieler waren ihnen vollkommen gleichwertig und wenn der knappe Sieg auch recht glücklich war, so war er aber keineswegs unverdient Der einzige Treffer des Spieles siel in der 20. Minute der ersten Halbzeit. Durch welten Kopfstoß gab der linke Läufer einen Ball vor das Tor, der Halblinke erfaßt blitzschnell die Situation, ehe der Schildescher eingreifen kann, sendet er zum entscheidenden Treffer ein. Die Schildescher haben dann bis zur Pause leichte Vorteile, erzielen in den letzten Minuten vor der Pause kurz hintereinander drei Ecken, aber die 08er mit anerkennenswertem Eiser um den Ausgleich bemüht, scheitert aber an der aufmerksamen Deckung der Paberborner. In den letzten Minuten verstärkt Paderborn die hinteren Reiben und Schildesche muß sich knapp geschlagen bekennen. VfL. Geseke— Arminia Bielefeld 1:1 Auf den Start der Arminen war man sehr gespannt. Die Frage, was man in diesem Jahre von den Bielefeldern zu erwarten hat, ist aber noch keineswegs gelöst. Die Mannschaft bet eine sehr mäßige Leistung und die verschiedenen Abgänge zum Militär haben die Mannschaft doch erheblich gestywächt. Der Neuling aus Geseke leistete jedenfalls außerordentlich hartnäckigen Widerstand und die Leinenstädter waren schließlich froh, daß ihr erstes Meisterschaftsspiel nicht gleich zu einer Niederlage geworden ist. Beide Tore sielen bereits vor der Pause. In der 17. Minute gingen die Geseker nach einem überraschend durchgeführten Angriff durch den Halblinken, in Führung. Arminias Mannschaft fand sich jetzt auch entschieden besser, aber erst durch Verwandlung eines Handelfmeters kurz vor der Pause gelang ihnen der glückliche Ausgleich. In der zweiten Halbzeit ist der Kampf vollkommen offen, wird aber überwiegend von den beiderseits sehr starken Hintermannschaften beherrscht. In den letzten Minuten geht Bielefeld dann noch einmal zu einem energischen Endspurt über, kann aber die Deckung der Geseker nicht überwinden und muß sich mit dem Unentschieden zufrieden geben. Bielefeld 06107— SVgg. Beckum 1:4 In Bielefeld gab es am Sonntag eine Bombenüberraschung. Die Beckumer, die bisher so groß enttäuscht hatten, konnten die starken Bielefelder auf eigenem Platze mit nicht weniger als 4:1 einwandfrei und verdient schlagen. Damit sind die Beckumer wieder rehabilttiert und die Mannschaft hat nun scheinbar ihre Sicherheit und damit auch das erforderliche Selbstvertrauen wiedergewonnen. Bereits in der 7, Minute ging Bielefeld überraschend durch den halblinks spielenden Buttgereit in Führung. Damit war die Kunst der Bieleselder aber erschöpft. Beckums Mannschaft ging nun stark aus sich heraus, und Bielefelds Hintermannschaft wurde auf eine barte Probe gestellt. Als in der 15. Minute der rechte Verteidiger sich einen groben Schnitzer erlaubt, kommt Beckum durch den Halblinken zum verdienten Ausgleich. Bis zur 20. Minute ist Bielefeld leicht in Front, aber dann kommt Beckum wieder gut ins Spiel und noch vor der Pause ist es der Linksaußen, der die Gäste durch scharfen Schrägschuß mit 2:1 in Führung bringt. In der zweiten Halbzeit bemühen sich zunächst die Bielefelder um den Ausgleich, als aber in der 4. Minute aus einem aus 35 Meter Entfernung durchgeführten Strafstoß der Beckumer Mittelstürmer den Ball mit dem Kopf weiterlenkt, ist Bielefelds Hüter zum dritten Mal geschlagen und damit ist auch der Kampf entschieden. Bielefeld kann sich dann zu keiner einheitlichen und geschlossenen Leistung mehr aufrafsen. Beckum beherrscht bis zum Schluß die Lage und in der 43. Minute ist es der Halbrechte, der das Endergebnis auf 4:1 stellt. Borussia Lippstadt— Union Herford 5:1 Hier kam es zu einem sehr interessanten Kampf, den die Borussen, die sich nunmehr wieder gut gefunden und auch bereits ihre gute Vorjabresform erreicht haben, sicher mit 5:1 für sich entscheiden konnten. Die Herforder enttäuschten diesmal auf der ganzen Linie. In der ersten Halbzeit war die Leistung der Gäste noch gut, Borussia mußte sich gewaltig strecken, um nicht ins Hintertreffen zu„geraten. Nach der Pause fiel die Mannschaft der Gäste aber mehr und mehr ab, und als Borussia erneut in Führung gegangen war, war die Frage nach dem Sieger geklärt. Den ersten Treffer erzielten die Gäste nach schönem Angriff des Innensturmes durch den Mittelstürmer. Dann erzwangen die Borussen im Feldspiel leichte Vorteile, aber bis zur Pause gelang ihnen lediglich der Ausgleich. In der zweiten Halbzeit kam Borussia dann stark auf, erzielte bereits nach wenigen Minuten die Führung, von da ab war Herford geschlagen! Sie versuchten zwar verlodenweise durch energische Zwischenspurts die Niederlage noch abzuwenden, aber die Borussen hatten nun einmal Oberwasser und in regelmäßiger Folge erzielte der nun sehr schußfreudige Angriff drei wettere Treffer und stellte damit das Endergebnis auf 5:1. Ein besonderes Lob verdient bierbei der rechte Flügel der Lippstädter, der auch die Mehrzahl der Tore auf sein Konto brachte. Mittelstreckler Neu gestorben Der bekannte Duisburger Mittelstreckenläufer Hans Neu, der augenblicklich seiner Militärdienstpflicht als Leutnant in Kassel nachkam, ist gestorben. Hans Neu war bis zu seiner Einberufung Mitglied bei Duisburg 99 und einer der Besten Westdeutschlands über 800 und 1500 Meter. Er vertrat in Repräsentativkämpfen mehrfach die westdeutschen und einmal, im Länderkampf mit der Schweiz, die schen Farben. deutbervasen=Mannschaft, H. Fleischmann, Knees und Pfeiffer auf NSU. dagegen traf in Wangen pünktlich ein, ebenso auch die BMW.=Trophäen=Mannschaft. Die dritte Tagesetavve war doch ganz erheblich schwieriger, als man bei der ersten Uebersicht bei der Mittagsrast in Wangen anzunehmen geneigt gewesen war. Eine der bösesten Stellen der 411 Kilometer langen Fahrt am Sonnabend war ein 400 Meter langer morastiger Wiesenhang beim Kilometer 90, der zahlreiche Opfer forderte. Abgesehen von der deutschen und der englischen Trophäen=Mannschaft machten fast alle anderen Bewerber mit dem Boden Bekanntschaft, und mancher Teilnehmer erlitt hier Zeitverluste, die ihm Strafpunkte einbrachten. Sehr unangenehm wurde auch der Viehauftrieb empfunden, der von den Fahrern größte Vorsicht erforderte. Leider ereignete sich auch ein schwerer Unfall, von dem Oberscharführer Scheel(NSU.) von der RSKK=Motorgruppe Hessen betroffen wurde. Nach dem Passieren einer Kontrolle stieß Scheel in einer wenig übersichtlichen Kurve mit einem entgegenkommenden Privatwagen zusammen. Der Fahrer des Motorrades wurde gegen die Windschutzscheibe geschleudert und erhielt eine Gehirnerschütterung; seine Maschine ging völlig in Trümmer. Eine Glanzleistung vollbrachte der Schwede Dr. E. Hahr (Rudge), der noch rechtzeitig die Zielkontrolle Garmisch=Partenkirchen erreichte, obwohl er durch die Behebung von zwei Magnetschäden, einem Bremsschaden und einer Reifenpanne fast zwei Stunden Zeit verloren hatte. Alles in allem kann gesagt werden, daß auf dieser dritten Tagesstrecke nahezu 75 Prozent der Teilnehmer Strafpunkte erhalten haben. Die Erschütterungen sind so stark, daß sehr viele Fahrer schon die Handgelenke bandagiert haben, um den Lenker besser halten zu können. Zwei Teilnehmer, der Holländer J. Schot(Royal Enfield) und der Italiener A. Rebuglio(Gilera), gaben am Sonnabend wegen allzu großer Erschöpfung auf. Ausgeschieden sind auf der dritten Tagesstrecke ferner Hptm. Wolff=Wünsdorf (BMW.), P. Schäfer(Viktoria), P. Oettinger (NSU.), H. Zureck(Triumph), Ostuf. Greiderer (NSU.), H. Frieß(Wimmer) und K. Keck(BAM.). Von den Mannschaften im Wettbewerb um die Silbervase ist die deutsche NSU.=Mannschaft Fleischmann, Knees und Pfeiffer glatt in Garmisch=Partenkirchen angekommen, dagegen hatte die DKW.= Mannschaft durch das Mißgeschick von Arthur Geiß 100 Strafpunkte in Kauf nehmen müssen. In der Internationalen Trophäe sind die Nationalmannschaften von Deutschland und England auch nach der dritten Etappe strafpunktfrei. Technisch gesehen bot die vierte Tagesetappe keinerlei sonderliche Schwierigkeiten. Sie zeichnete sich wohl als die längste Fahrt überhaupt aus, doch waren die Schwierigkeiten nicht so groß. Aber dennoch machten sich bei den Fahrern Müdigkeitserscheinungen bemerkbar, denn die Anstrengungen des Vortages steckten ihnen noch stark in den Knochen. Manch ein Fahrer schob eine halbe Stunde Pause ein und erfrischte und erholte sich in den schönen Alpen. Ein niedergehendes Gewitter brachte wohl Abkühlung, aber der Sonnenschein lag kurze Zeit später wieder über dem Berchtesgadener Land. Nur der niedergehende Hagel war für die Betroffenen gerade nicht erfreulich. Die erste Prüfung auf der Reichsautobahnstrecke verlangte Geschwindigkeiten von 80,5 bis 93,2 km Std. Dieser sehr hohe Durchschnitt wurde von den Fahrern spielend bewältigt und nicht nur auf der vorgeschriebenen Strecke, sondern auf der ganzen Reichsautobahn. Der Münchener Kraus von der Trophäen=Mannschaft ging mit seinem BMW.= Gespann mit 110 km Std. über die Flachprüfung. Weit über dem Durchschnitt blieben auch die beiden Frauen Ilse Thouret(Frankreich) auf DK. und Frl. Kottell(England) auf BSA.; sie blieben auch an diesem Tage strafpunktfrei. Pech hatte ein Engländer. In voller Fahrt streikte der Motor auf der Strecke, so daß der Fahrer stürzte und verletzt ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Zu dieser Prüfung hatten sich zahlreiche Zuschauer eingefunden, die auf Bäumen und vorspringenden Felsblöcken interessiert den Ereignissen zusahen. Dann ging es in Berchtesgadener Land, wo am Königssee die übliche Mittagsruhe abgehalten wurde. Der größte Teil der Fahrer traf lange vor der Sollzeit ein, doch ein Teil der Fahrer war die Prüfung auf der Reichsautobahn nicht gut bekommen. Es fehlren die Triumph des Nürnberger Luthardt und die Zündapp des Feldwebels Langer. Auf dem Rückwege ging es wieder über die Reichsautobahn über Bad Tölz zum Walchensee und am Kesselberg war eine 4,5 Kilometer lange Bergprüfung eingeschoben. Die Dunkelheit war schon hereingebrochen, als die Teilnehmer im Olympischen Kunst=Eisstadion eintrafen. Das Duell Deutschland— England hat sich weiter zugespitzt, denn auch am vierten Fahrtentage blieben beide Mannschaften strafpunktfrei, dagegen wurde die irische Silberwagen=Mannschaft durch den Ausfall von Till auf Norton gesprengt und mit den ersten Punkten bedacht. Die deutschen NSU.=Fahrer kamen ungefährdet durch. Ausgefallen sind ferner Lohmann(Deutschland) auf Zündapp, die 6 8 Tschechen Bayer auf Java und Pastika auf Martiniak(Oesterreich) auf Puch, die beiden Eng länder Flecknoe und Lockyer auf Ariel und der Holländer Schot auf Royal Enfield. Karl Busse nicht zu schlagen Motorradkämpfe in Lippstadt vor 5000 Zuschauern Auf der Sandbahn am Kranenkasper in Lippstadt wurde ein vom DDAC., Ortsgruppe Lippstadt, aufgezogenes Motorradrennen ausgefahren. Es gab spannende Kämpfe mit großen Kampfmomenten, darunter ein Duell zwischen dem unschlagbaren Karl Busse und seinem großen Gegner Steinmeyer. Die beste Zeit des Tages fuhr der Lippstädter Franz Obertegger auf DKW. in der Klasse der Lizenzfahrer bis 250 Kubikzentimeter mit einem Stundendurchschnitt von 67,6 Kilometer. Ausweisfahrer bis 350 Kubikzentimeter: 1. Josef Greitemeyer(Paderborn) auf DKW.=Kompressor in der Zeit von 2,35 Minuten und einem Stundendurchschnitt von 56,50 Kilometer; 2. Fritz Düker(Herfort) auf AIS.; 3. Wilhelm Lettmann (Bochum) auf Douglas. Ausweisfahrer bis 500 Kubikzentimeter: 1. Willi Steckel(Recklinghausen) auf Douglas, 2,41 Minuten, 56,01 Kilometer; 2. Philipper(Paderborn) auf DKW.; 3. Düker(Herfort) auf AIS. Lizenzfahrer bis 500 Kubikzentimeter: 1. Karl Busse, Kl. Lobbke, auf Jap, 2,36 Minuten, 56,05 Kilometer; 2. Kurt Steinmeyer(Bielefeld) auf Harley=Davidson; 3. Willi Aschemann(Lehrte) auf Rudge. Lizenzfahrer bis 250 Kubikzentimeter: 1. Franz Obertegger(Lippstadt) auf DKW., 8.45 Minuten, 67,6 Kilometer; 2. Paul Karbstein(Düsseldorf) auf Rudge; 8. Hans Günter Ryll(Berlin) auf BlackBurne. Lizenzfahrer bis 350 Kubikzentimeter: 1. Karl Busse(Kl. Lobbke) auf Rudge, 2,40 Minuten, 55,65 Kilometer; 2. Kurt Steinmeyer(Bielefeld) auf Harley=Rudge; 8. Hans Günter Ryll(Berlin) auf Black=Burne. Brandenburg gewinnt Medenvokal Brandenburgs Tennisspieler, die in der Vorschlußrunde auf der Anlage von Gelb=Weiß Breslau am Sonnabend überraschend ohne Gottfried von Cramm das Rheinland mit 9:0 ausgeschaltet hatten, trafen am Sonntag im Endspiel auf Nordmark und fertigten auch diesen Gau ab. Mit 6:2 trugen die Berliner einen Sieg davon. Vorher hatte der Gau Nordmark die Vertreter von Sachsen mit 6:2 ausgeschaltet. Im Kampf um den dritten und vierten Platz triumphierten die Rheinländer mit einem 5:4 über den Gau Sachsen. Kleinanzeigen wirken immer, denn sie sprechen zu Hunderttausenden. Fußball im Reich Meisterschaftsspiele der Gauklasse Gau Ostpreußen Prussia Samland Königsberg— Asco Königsb. 6:0 Königsberger STV.— VfB. Königsberg, 1:2 Rasensp. Preußen Königsberg— Conc. Königsb. 2:0 SV. Goldap— MSV. v. d. Goltz Tilsit 1:1 VfB. Tilsit— York Insterburg 0:4 Preußen Insterburg— Tilsiter SC. 8:8 RSV. Rastenburg— Masovia Lyck 1:1 Hindenburg Allenstein— VfB. Osterode 5:0 1919 Neufahrwasser— Viktoria Elbing 0:1 Hansa Elbing— Preußen Danzig 1:5 Gau Pommern Preußen Stettin— Stettiner SC. 8:4 Greifswalder SC.— MXV. Pommerensdorf 5:1 Germania Stolp— Sturm Lauenburg 4:1 Hertha Schneidemühl— Viktoria Stolp 2:3 Mackensen Neustettin— Huberrus Kolberg 3:0 Gau Brandenburg Tennis Borussia— Union Oberschöneweide 4:3 Blau=Weiß— Berliner SV. 92 3:4 Wacker 04— Viktoria 89 1:3 Bewag— Minerva 93 2:2 Gau Schlesien Ratibor 03— RSV, Gleiwitz 8•2 Beuthen 09— Hertha Breslau 2:0 VfR. Gleiwitz— Vorwärts Breslau 5:2 Breslau 02— Preußen Hindenburg 0:2 Breslau 06— Vorwärts Rasensport Gleiwitz 2:1 Gau Sachsen Fortuna Leipzig— SV. Riesa 1:3 Gau Mitte Wacker Halle— Viktoria 96 Magdeburg 0:1 Spyg. Erfurt— Sportfreunde Halle 4•4 Cricket Viktoria Magdeburg— 1. SV. Jena 2:0 1. FC. Lauscha— SV. 99 Merseburg 4:1 Gau Nordmark Viktoria Hamburg— Phönix Lübeck 8:1 St. Pauli— Eimsbüttel 2:8 Polizei Lübeck— Hamburger SV. 2:3 Rothenburger FK.— Holstein Kiel 2•3 Gau Niedersachsen Arminia Hannover— Rasensport Harburg 8:1 VfB. Peine— Eintracht Braunschweig 1:1 Werder Bremen— Göttingen 05 1:0 Wilhelmsburg 09— Borussia Harburg 0:0 Gau Westfalen SV. Rotthausen— Tus. Bochum 8:3 SV. Höntrop— Westfalia Herne 1:1 Germania Bochum— Borussia Dortmund pog. Herten— SV. 08 Erle Gau Niederrhein Preußen Krefeld— Rot=Weiß Oberhausen 7V. 08 Duisburg— SSV. Elberfeld Gau Mittelrhein Kölner CfR.— Kölner SC. 99 PfR. Köln— Tura Bonn Bonner FV.— Mülheimer SV. Tus. Neuendorf— Köln Sülz 07 Spielvereinigung Andernach— SV. Beuel Gau Nordhessen Kurbessen Marburg— 1. FC. 93 Hanau Kewa Wachenbuchen— Spog. Niederzwehren Spv. Kassel— VfB. Friedberg Hessen Bad Hersfeld— Borussia Fulda Gau Südwest Eintracht Frankfurt— Sportfr. Saarbrücken Fk. Pirmasens— FsV. Frankfurt FV. Saarbrücken— Wormatia Worms Gau Baden VfL. Neckarau— Sppg. Sandhofen VfR. Mannheim— VfB. Mühlburg Germania Brötzingen— SV. Waldhof Gau Württemberg SV. Göppingen— FV. Zuffenhausen SC. Stuttgart— Sportfreunde Eßlingen Gau Bayern 1860 München— Bayern München BC. Augsburg— Wacker München A=SV. Nürnberg— 1. FC. Nürnberg VfB. Ingolstadt Ringsee—. Spog. Fürth FC. Schweinfurt 05— VfB. Coburg 2:2 abgebr. Berliner Reitturnier gut besetzt Das Reiterstadion auf dem Reichssportfeld, das bei den Olympischen Spielen nicht benutzt wurde, da sein Fassungsvermögen dem gewaltigen Zuschauerandrang nicht gewachsen gewesen wäre, soll nun gelegentlich des Berliner Herbst=Reit= und Springturniers vom 8. bis 11. Oktober seine Weihe erhalten. Diese Veranstaltung des Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts, die sich in erster Linie an das Klassenmaterial unserer Reiter und Pferde wendet, hat allseits starkes Interesse ausgelöst, und es wurden für annähernd 200 Pferde rund 500 Unterschriften abgegeben. Besonders stark ist die Beteiligung der OlympiaReiter und Pferde aus der Großen Dressurprüfung und dem Großen Jagdspringen. Zur Entscheidung gelangen zehn verschiedene Wettbewerbe, darunter ein Jagdspringen der Klasse Sa, ein Zeitspringen, drei Dressurprüfungen für die Klassen L. M und S, sowie zwei Eignungsprüfungen. IHFETCE Ig. Mann, 26 J. alt, ev., 1,70 gr., in sich. Arbeit, wünscht m. ein. ordentl. Mädchen zwecks baldiger Heirat bekannt zu werd. Off. u. 3631 an WE3., Witten=R., Ruhrstraße 38.( 40 J., in fester Stellg., s. Arb Stellg., I. Bek. mit häusl. Mädch. od. Ww. wecks späterer eirat ng. u. W. 1904 a. WLZ., Dtm.( ahre Der unbestrittene Ruf der BOSCH-Zändung hat sich auf alle BOSCH-Erzeugnisse übertragen. Die BOSCH-Scheinwerfer- vor allem der neue BOSCH-Breitstrahler- beweisen es. Erfahrene Kraftfahrer wählen deshalb seit Jahrzehnten und künftig das bewährte zuverlässige Zubehör von BOSCH Sein Werk in voller Fahrll Robert Bosch A.-G. Stuttgart Jeizt den neuen BOSCH-Breitstrahler an Ihren Wagenl 1886 Ein Mann allein am Stert! 1936: Sein Werk in voller Fahrt! Stuttgarter Kickers entthront München 1860 schafft über 13000 Punkte im Kampf um die Deutsche Leichtathletik-Vereinsmeisterschaft Den Abschluß der Freiluftkampfzeit der Leichtathleten bildete die Deutsche Vereins=Meisterschaft der Männer, die unter Beteiligung der vier bisher punktbesten Vereine, dem Titelverteidiger Stuttgarter Kickers(12858,78 P.), Akadem. SV. Köln(12787,68 P.), 1860 München (12 771,82 P.) und Berliner Sport=Klub (12 718,00 P.) am Wochenende in Stuttgart ausgekämpft wurde. Das seit einer Woche herrschende Regenwetter hatte die Adolf=Hitler=Kampfbahn doch etwas in Mitleidenschaft gezogen, so daß keine überragende Ergebnisse zustande kamen. Mit Ausnahme des ASV. Köln konnte keiner der Vereine seine bisherigen Bestergebnisse für die acht Wettbewerbe des ersten Tages erreichen. Nach dem ersten Tage liegen die Mannen von 1860 München mit 6047,50 P.(bisherige Bestleistung 6085,07 P.) in Führung vor den Stuttgarter Kickers mit 6007,02 P.(6040,50 P.), ASV. Köln mit 5911,34 P.(5878,23 P.) sowie dem Berliner SC. mit 5763,06 P.(5807,58 P.). Der Berliner SC. mußte allerdings auf die Mitwirkung seines guten Werfers Reymann verzichten. Die besten Leute jedes Vereins nach den ersten acht Uebungen waren: Mit einer ganz großen Leistung gewann am Sonntag in der Adolf=Hitler=Kampfbahn zu StuttVertretung entsandt, gegen die der SC. Charlottenburg und der Deutsche Olympische Sportklub nicht aufkamen. Dresden holte sich den Titel mit 408 Punkten vor dem SC. Charlottenburg mit 871,25 Punkten und dem DOSC. Berlin mit 361 Punkten. In allen sechs Einzelübungen stellten die Dresdner Frauen die Siegerin. Ueber 100 Meter war Weber in 12,6 Sekunden die schnellste, und in der Gesamtwertung dieser Uebung erzielte Dresden auch mit 66,25 Punkten die höchste Zahl. Im Hochsprung siegte Geßler mit 1,53. Hier war aber der DOSC. mit 70,50 Punkten am erfolgreichsten. Käthe Krauß verhalf ihrem Verein zu drei Erfolgen. Die 80 Meter Hürden bewältigte sie in 12,5, im Diskuswerfen kam sie auf 87,08 und in der 4 X 100=Meter=Staffel sorgte sie mit für eine Zeit von 49,9 Sekunden. Nurmi über den 3000 Meter=Weltrekord Nach neuen Weltrekordleistungen taucht sehr oft die Frage auf, wo denn nun eigentlich die Grenze der Leistungen zu suchen ist. Immer wieder wiederholt sich die Tatsache, daß auch die Ergebnisse Unsere Voraussagen Heute in Maisons=Lasitte 1. R.: Zafar— Easter Parade 2. R.: Spectriori— Aqueduc 3. R.: In Mieng— Hira 4. R.: Javelin— Wizzard 5. R.: Canaletto— Tramek 6. R.: Limac— Makila 7. R.: La Bagatelle— Albany Rennen in Krefeld am 20. September 1. R.: 1. Odenwald(J. Hochstein), 2. Steinadler, 3. Antiochus; ferner liefen Lore, Thy Kies, Bärberl. Toto: 18. Pl. 13, 40, 19. 2. R.: 1. Cardea(H. Wenzel), 2. Höllenfahrt, 3. Lebenslust; ferner liefen: Asti, Ziethen, Gildetraut, Herkules, Kukuruz. Toto: 24, Pl. 15, 20, 19. 3. R.: 1. Augur(O. Schmidt), 2. Wolkenflug, 3. Lauspaß; ferner liefen: Blumengöttin, Sarafan, Olearius. Toto: 42, Pl. 11, 11, 11. 4. R.: 1. Prevovant(H. Weber), 2. Agnus, 3. Stora; ferner liefen: Seni, Finor, Spata, Fedeler, Birgit. Toto: 34, Pl. 17, 15, 22. 5. R.: 1. Palastherold(H. Schmidt), 2. Lampe, 3. Sonnenfalter: serner liefen: Palander, Mario. Toto: 72. Pl. 17, 13. Jungritter, 4. Lavant; ferner liesen: Edelstein, Leid, 6. R.: 1. Perdita(R. Vaas), 2. Kurzer Kopf. 3. Jungritter, 4. Lavant: ferner liefen: Edelstein, Leid, Anführer, Gängerin, Sisikon, Voluntas, Florette, Jan von Werth, Mary, Maktonia. Toto: 67, Pl. 16, 18, 16, 13. 7. R.: 1. Gräfin Mariza(I. Pinter), 2. Schloßfrau, 3. Sextus: ferner liefen: Ballonpost, Infant, Thuribert. Ostgote. Toto: 64, Pl. 12, 13, 12. 8. R.: 1. Gloricus(K. Buge), 2. Orion, 3. Irma; ferner liefen: Prasser, Segelflug, Musterknabe, Rücklauf. Toto: 27. Pl. 13, 15, 15. Doppelwette Prevoyant— Palastherold 316:10. 200 Meter: 800 Meter 5000 Meter: 400 Meter Hürden: Hochsprung: Dreisprung: Kugel: Speer: München Pöschl 22,9 Lang 1:56,2 Ostertag 15:18,4 Mayr 55,8 Schreyer 1,70 Sauer 13,00 Konrad 14,85 Karius 57,02 Stuttgart Borchmeyer 22,0 Dessecker 1:54,2 Schinge 15:15 Stöckle 56,2 Flister 1,75 Borchmeyer 14,00 Fink 13,00 Zimmermann 49,95 Köln Vollmert 22,2 Nastansky I 1:55,5 Nastansky II 15:41,6 Nottbrock 55,0 Weinkötz 1,92 Selzer 13.35 Weinkötz 12,89 Schuto 51,45 Berlin Rink 22,7 Weichert 1:55,8 Streuffert 15:40,2 Pöschke 59,3 Schulz 1,70 m Pöschke 18.34 m Blask 13,82 m Schröder 53,50 m 4X 100 Meter: 110 Meter Hürden: Diskus: 400 Meter: Stabhoch: 1500 Meter: Hammerwerfen: Weitsprung: 43,5 Waneke 16,6 Würfelsdobler 44,79 Pöschel 50.5 Eding 3,60 Mayr 4:06 Kolibabe 49,14 Enner 6,79 42,8 Stöckele 16 Schaufele 39,73 Dessecker 49,8 Magris 3.50 Dompert 4:02,6 Seegere 45,55 Goller 6,71 42,5 Kumpmann 15,3 Desbus 42,80 Nottbrock 49,8 Lohmar 3,40 Nastansky 4:08,5 Grimm 43,75 Vent 6,76 44,0 Gramm 15,8 Dobber 48,16 Rink 51,2 Schulz 3,80 Mehlhose 4:02,4 Blask 52,0 Gramm 7,04 gart der TuSV. 1860 München die Deutsche Vereinsmeisterschaft. Mit der noch nie erreichten Punktzahl von 13 010,66 wurde erstmalig die 13000=Punkt=Grenze überschritten. Eine ganz vorzügliche Mannschaftsleistung der Münchener, die damit die Vormachtstellung der Stuttgarter gebrochen haben. Die Titelverteidiger, die Stuttgarter Kickers, hatten Mühe, die stark aufkommenden Berliner noch zu halten, um so wenigstens den zweiten Platz zu retten. Ueber 4 X 100 Meter siegten die Kölner, die damit Revanche für die Niederlage bei der Deutschen Meisterschaft nahmen. Dessecker und Nottbrock blieben als einzige Teilnehmer mit je 49,8 Sek. über 400 Meter unter der 50=Sekunden=Grenze. Eine schöne Leistung vollbrachte der Berliner Mehlhose, der über 1500 Meter in 4:02,4 Dompert auf den zweiten Platz verwies. Der Kölner Kumpmann war über 110 Meter Hürden in 15,3 Sek. allen Gegnern klar überlegen. 1. und Deutscher Meister TuSV. München 1860 13010 Punkte, 2. Kickers Stuttgart 12 852,98, 3. Berliner SC. 12 836,87, 4. ASV. Köln 12 750,40 Punkte. Dresdner SC. Vereinsmeister bei den Frauen Der Endkampf um die Deutsche Vereinsmeisterschaft der Frauen kam nun doch noch in Berlin zustande. Der Dresdner SC., ohne Zweifel die stärkste deutsche Vereinsmannschaft, hatte eine starke noch übertroffen werden, die man für„uneinnehmbar“ gehalten hat. Einer der wenigen Aktiven, die mit ihren Voraussagen immer sehr vorsichtigt sind, ist Finnlands großer Rekordläufer Nurmi. Als Nurmi seiner Zeit von Rekord zu Rekord eilte, hat er niemals den Standpunkt vertreten, mit seinen Leistungen Rekorde erreicht zu haben, die für alle Zeiten Gültigkeit haben würden. Im Gegenteil, Nurmi hat weitere Leistungssteigerungen vorausgesagt, an die man manches Mal nicht recht glauben wollte. So hat Nurmi einmal die 3000 Meter eine Zeit von 8:12 Min. als möglich bezeichnet. Seit dem Jahre 1934 stand der Weltrekord auf 8:18,4 Min. Jetzt hat Gunnar Höckert, Nurmis Nachfolger in Finnland, die Weltbestleistung auf 8:14,8 gebracht. Um 3,6 Sek. wurde der alte Rekord verbessert, um 2,8 Sekunden ist die neue Zeit noch von Nurmis Voraussage entfernt. Die vier Jahre bis Tokio 1940 werden wieder neue Fortschritte bringen und so dürfte auch Nurmi noch erleben, daß seine Voraussage Wirklichkeit wird. Europa-Leichtathletikmeisterschaften der Frauen Nachdem auf die Austragung von FrauenWeltspielen 1938 verzichtet worden ist, werden dafür Europa=Leichtathletikmeisterschaften für Frauen durchgeführt. Der Internationale FrauensportVerband hat die Ausrichtung dieser Veranstaltung an Oesterreich übertragen, wo die Prüfungen im August 1938 zum Austrag gelangen. Segelmeisterschaften abgebrochen Die deutschen Segelmeisterschaften, die auch in iesem Jahre der 10 Quadratmeter Olympiasollenklasse vorbehalten waren, konnten leider nicht u Ende geführt werden. Am Freitag und Sonnibend waren die drei Ausscheidungsfahrten der 1 Bewerber durchgeführt worden. 13 Segler atten sich fur den Endlauf qualifiziert. Das kenngericht hatte außerdem Adolf Grätz(Berlin) ils weiteren Bewerber zugelassen, der bei den fahrten mit der zweitbesten deutschen Leistung aufbartete.„ Zur ersten Entscheidungsfahrt am Sonntagnachnittag auf dem Müggelsee hatten sich die 14 Beverber am Start eingefunden, doch machten sie chon nach einigen Minuten wegen der allzu großen Flaute kehrt und fuhren geschlossen zum Start vieder zurück. Mit dieser Privatabmachung unter den Teillehmern war das Schiedsgericht nicht einverstanden ind unterbreitete diesen Vorgang dem Verbandsührer zur Entscheidung. Auf Anordnung des Verhandsführers werden die deutschen Segelmeisterchaften im Jahre 1936 nicht weiter ausgetragen. Die Ausscheidungsfahrten sind somit für ungültig erklärt worden. Meisterschaften der Ringer oland 33 Dortmund gegen Alemannia Dortmund 5:12 Der erste Meisterschaftskampf der Gaumannschaften achte dem Veranstalter nicht den erhofften Besuch, gegen befriedigte der gebotene Sport. Während die latzstaffel ohne Schwergewicht antrat. brachte Aleannia eine starke Staffel an den Start, die auch verent gewann. Bantamgewicht: Schönleben, oland. bringt Uebergewicht mit auf die Waage, so iß die Punkte kampflos an Pawlak(Alemannia) llen. In dem ausgetragenen Kampf siegt Pawlak irch Aufgabe seines Gegners. Federgewicht: m Standkampf sind Kropp, Alemannia und Schön ben II. Roland, sich ebenbürtig. In den ausgelosten odenrunden sichert sich Kropp durch Aufreißer gute unktführung und beendet den Gang als Punktsieger. eichtgewicht: Christner, Alemannia, wird durch perling, Roland, in die Verteidigung gedrängt. Sperna geht durch Ausbeber und Aufreißer in Punktfühing und zwingt seinen Gegner durch Hammerlock in e Brückenlage, in der Christner trotz tapferster Gegenehr nach sechs Minuten unterliegt. Weltergeicht: Einen harten Kampf zeigen Wicke, Roland, nd Bargel, Alemannia. Im ausgelosten Bodenkampf rzwingt Wicke sich durch Ausbeber einen Punktevorfrung, den Bargel nicht aufholen kann und nach sunkten unterliegt. Mittelgewicht: Der Gang wischen Bottner, Roland und Echterboff, Alemannia, eht über die volle Ringzeit. Beide Ringer sind sich ist ebenbürtig und landen fast immer außerhalb der Natte. Am Boden erringt Echterhoff durch Ausbeber inen Vorteil, der ihm den Punktsieg einbringt. zalbschwergewicht: Regelski, Alemannia, führt m Kampfe mit Vogedes, Roland, einen Klemmer aus, er aber von Vogedes gekontert wird. Regelski geht am Boden durch Aufreißer in klare Punktführung, Vogeds zieht darauf Armzug am Boden, verliert aber doch knapp nach Punkten. Schwergewicht: Schün, Alemannia, bekommt die Punkte kampflos, da Roland keinen Ringer stellt. Ringerturnier in Ahlen. In dem Weltergewichtsturnier in Ahlen standen sich die sechs besten Ringer des Bezirkes gegenüber, die sich harte Kämpfe lieferten. Als Turniersieger schälte sich Schmitz, Gütersloh, heraus, der über Heppe, Wagner, Kunert und Gerber, Ablen, Schulversiege erzielte und im schwersten Kampf über Kroner Lippstadt klar nach Punkten gewann. Mit drei Siegen und einer Niederlage belegte Gerber, Ahlen, den zweiten Platz, während Kroner mit drei Siegen und zwei Niederlagen auf dem dritten Platz landete. Rennen in Longchamp am 20. Sept. 1. R.: 1. Ain Drissa(A. Duputt), 2. April Shower, 3. Hue Cocotte. Ferner: Rochetta, Dragée Haute, Sweet Miß, Sea Breeze, Rigoletto, La Tchéke. Toto 3. Pl. 21, 15, 17. 2. R.: 1. Faithful(C. H. Semblat), 2. Saint Alain, 3. Radium. Ferner: Samy, Escaut, Malicorne, Magdala. Toto 23 Pl. 17, 33. 3. R.: 1. Arkina II.(F. Rochetti), 2. Signoretto, 3. Majestic. Ferner: Quorn, Son in Love, Blue Bell III, Frisquet. Toto 190. Pl. 65, 52. 4. R.: 1. Mistreß Ford(C. H. Semblat), 2. Blue Bear, 3. Love Call. Ferner: Monarkie, Denébola, Arquebüse, Birmania, Swang Song, Star, Amalia, Horncastle, Coralmy. Toto 25. Pl. 16, 52, 37. 5. R.: 1. Gonfalonier(C. Bouillon), 2. Le Professeur, 3. Solace. Ferner: Ribnik. Toto 28. Pl. 15, 16 6. R.: 1. Allusion(A. Cheret), 2. Verjus, 3. Lagoon Ferner: Giska, Saika, Patrician, Bach Agha, Sadiva Mascaron, Adulateur, Valrosa, Gama, Voltaire, Damier. Toto 109. Pl. 27, 29, 30. Trabrennen in Gelsenkirchen am 20. September 1. R.: 1. Brooklyn, 2. Mia O., 3. Herenjunge; ferner liefen: Granit, Luttpold, Peter Dufsy fr., Maria R., Baumberger. Toto: 333, Pl. 190, 31, 21. 2. R.: 1. Baronkel, 2. Diabella, 3. Herodias W.; ferner liefen: Guy Albert, Prophet, Edi Guy, Matador, Miß Morgan, Masalda, Arrak. Toto: 50, Pl. 22, 17, 21. 3. R.: 1. Loni Watts, 2. Grasschaft, 3. Erda; ferner liefen: Dirigent, Doornkaat, Wenker, Adda, Cito Watts Toto: 70, Pl 19, 23, 28. 4. R.: 1. Duck, 2. Hilde S., 83. Heide, 83. Alpha; ferner liefen: Fiedler, Capitän. Toto: 15, Pl. 11, 13, 9. 7 5. R.: 1. Greif, 2. Hansi Watts, 3. Minorka, 4. Feinsliebchen; ferner liefen:„Rheinstolz, David Palmetto, Humulus, Karola D., Allax, Derby. Toto: 334, Pl. 33, 16, 24, 20. 6. R.: 1. Erda, 2. Delta, 3. Deutscher Vater; ferner liefen: Regi, Else Lee, Daisy, Prinzeß Elisabeth, Brillant. Toto: 50, Pl. 21, 30, 19. 7. R.: 1. Dina, 2. Erna Bacon, 3. Tuja Guy, 4. Graf Geßler; ferner liefen: Otti Anvil, Baumberger, Erna N., Karl Guy, Vogel, Lohengrin. Toto: 23, Pl. 13, 14, 15, 21. Rennen in Soppegarten am 20. Sept. 1. R.: 1. Zentaur(E. Michael), 2. Narrhalla, 3. Wilderer; ferner liefen: Pommernherzog, Balilla, Kriegsflamme, Toto: 23, Pl. 15, 42. 2. R.: 1. Origenes(W. Held), 2. Rückert, 3. Prinzregent: drei liefen. Toto: 19. 3. R.: 1. Wiener Walzer(W. Printen), 2. Großularia, 3. Ricardo; ferner liefen: Marinello, Jupiter, Leuthen. Toto: 21, Pl. 12, 13. 4. R.: 1. Humbert(E. Böhlke), 2. Omega, 3. Märchenwald; ferner liefen: Purpurstern, Alaja, Cromwell, Audens, Geige. Toto: 40, Pl. 14, 14, 14. 5. R.: 1. Wahnfried(J. Rastenberger), 2. Seine Hoheit, 3. Item; ferner lief: Graviter. Toto: 10, Pl. 10, 10. 6. R.: 1. Sagenheld(W. Held), 2. Männecken, 3. Paderborn, 4. Odin; ferner liefen: Archimedes, Fatinelli, Mawall, Pilatus, Rasah, Puppi, Tannenländer, Pelea, Carla, Yquem, Schnökelbarsch. Toto: 153, Pl. 26, 41, 15, 28. 7. R.: 1. Themis(O. Wenzel), 2. Kanzlist, 3. Varus: ferner liefen: Toscanella, Garconne, Liguster, Francofurtia. Toto: 37, Pl. 16, 13, 20. 8. R.: 1. Paul Feminis(W. Printen), 2. Novalis, 3. Loni F: ferner liefen: Nebelborn, Kylophon, Walthari, Olive. Toto: 77, Pl. 25, 18, 18. Rennen in Dresden am 19. September 1. R.: 1. Serenade(H. Berndt), 2. Pyramide, 3. Ronneburg; ferner: Impasse, Mecklenburg, Meerspinne, Falke, Felsenlicht. Tot. 50; Pl. 13, 12. 17. 2. R.: 1. Muskat(W. Held), 2. Marsch=Marsch, 3. Wehrmacht; ferner: Parsenn, Moorhexe. Tot. 21; Pl. 14, 17. 3. R.: 1. Felddienst(I. Vinzenz), 2. Maghyar, 3. Wunschlos, 4. Perkeo: serner: Gondola, Nando, Palawitha, Kameradin, Mattiacum, Goldammer. Tot. 23; Pl. 13, 23, 15, 22. 4. R.: 1. Willeburg(Frl. E. Panse), 2. Bauerntreue, 3. Reichsbahn, 4. Herero: ferner: Varro, Feuerwarte, Cobra, Adebar, Galala, Altopold. Tot. 34; Pl. 11, 11, 13, 11. 5. R.: 1. Lysias(W. Piwarz), 2. Statthalter, 3. Coeuraß: ferner: Darius, Winifred, Groll. Tot. 101; Pl. 33, 26. 6. R.: 1. Cyrillus(I. Vinzenz) 2. Elpis, 3. Torerotochter: ferner: Notgeld. Tot. 54; Pl. 21, 17. 7. R.: 1. Balte(H. Berndt), 2. Palladio, 3. Gondola; ferner: Fra Diavolo, Proserpina, Zauberin, Graf Tucky, Atulia. Tot. 42; Pl. 20, 25, 26. Rennen in Dresden am 20. September 1. Rennen: 1. Maserati(P. Ludwig), 2. Serena, 3. Hansakind, 4. Sperrkreis; ferner: Mimicry, Ciero, Lachtaube, Ernte, Strandkrabbe, Schneekönigin; Tot. 177: Pl. 18, 20, 13, 25. 2. Rennen: 1. Egmont(E. Huquenin), 2. Inländer, 3. Enak: ferner: Monte Christo, Grassittich, Osterblume: Tot. 44; Platz 23, 31. 3. Rennen: 1. Goldfischer(Lt. K. v. Wangenheim), 2. Rio, 3. Jca; ferner: Fiametta, Weißer Flieder, Ly, Lorenz. Rosen; Tot. 86: Pl. 20, 19, 17. 4. Rennen: 1. Marsch=Marsch(W. Zimmermann), 2. Der Prämiierte, 3. Pesne, 4. Glücksvogel: ferner: Adebar, Pamela, Ellen, Titurel, Jagdsprung, Sarastro, Feengrotte, Wasserball; Tot. 75: Pl. 19, 13, 15, 15. 5. Rennen: 1. Taisun(H. Berndt), 2. Pabst, 3. Matflieder; ferner: Poet's Fancy, Amaranto, Moorau, Whist, Gleichklug, Lapsus: Tot. 41: Pl. 16, 19, 33. 6. Rennen: 1. Heldenfaust(I. Unterholzner), 2. Ruwer, 3. Seydlitz=Kürassier; ferner: Attila, Enzian; Tot. 18; Pl. 13, 17. 7. Rennen: 1. Cytbera(P. Ludwig), 2. Amaranta, 3. Glücksgöttin, 4. Campo Santo: ferner: Hut ab, Chartreuse, Meldereiter, Clarice, Mangobaum, Meeresstille, Pescara; Tot. 48; Pl. 15, 20, 24, 27. Rennen in Gotha am 20. September 1. Rennen: 1. Rani II(W. Jung), 2. Flor, 3. Frauenode; ferner: Galleria Reale, Blitz, Achmed, Poppäa II: Tot. 88: Pl. 16, 12, 12. 2. Rennen:+1. Harald(I. Pastor),+1. Sarro (Lt. W. Hasse), 3. Jubel; ferner: Auerhahn, Lewall; Tot. 12/14, 20/16. 3. Rennen: 1. Dennoch(Lt. v. Gustedt), 2. Jock, 3. Demoiselle; ferner: Harun, Maidas; Tot. 32; Pl. 14, 12. 4. Rennen: 1. Frigga(K. Schiemann), 2. Spanga, 3. Friesenhof; ferner: Loo, Fresca, Drossel, Royal Pantalion, Irrigoyen: Tot. 72; Pl. 32, 20, 22. 5. Rennen: 1. Eisack(Lt. v. Both), 2. Lieber Kerl, 3. Ilsenburg; ferner: Siesta, Präludium, Enthusiast, Inga; Tot. 28; Pl. 12, 12, 16. 6. Rennen: 1. Tubaner(Fr. E. Blume), 2. Waldteufel, 3. Glasbläser, 4. Hugo Drop; ferner: Paciencia, Feste Lup, Rote Tante, Thüringen, Geo, Pelops, Memmert: Tot. 32: Pl. 12, 12, 10, 16. 7. Rennen: 1. Grenzwall(v. Knesebeck), 2. Blitz, 3. Galleria Reale, 4. Heidedorn; ferner: Wolgalied, Balatre, Harmonie, Martina, Dobler, Einar, Maraviglia; Tot. 28; Pl. 12, 14, 120, 20. Rennen in Le Tremblay am 19. Sept. 1. R.: 1. Tranche Montagne(G. Duforez), 2. Echidna, 3. Kirmusin. Ferner: Epi d' Or II, Flamme, Victorienne, Goot Think, Dorari, Croix de Lorraine. Tot. 82, Platz 15, 11, 14. 2. R.: 1. Ain Drissa(M. Mathlet), 2. Maronde, 3. Gatinaise. Ferner: Kirsch II, Noirville, Le Val d' Or, Magyar, Budos, Lightning, Nilrose, Fée Rageuse, Réplique, Ebene. Tot. 50, Platz 20, 52, 37. 3. R.: 1. Aethelvar(A. Rabbé), 2. La Favorite, 3. Vesper. Ferner: Mancoustine, Karouline. Nappe, Sotto Voce, Antithése, Faraude, Anticivation. Tot, 23, Platz 13, 17, 22. 4. R.: 1. Céréaliste(J. Sables), 2. Kiglia, 3. Roi Mage II. Ferner: Aethelflaed, Hors Bord, Denver, Organeau, Prince Achille, Quinquenet, Samovar, Cambolle, Linon Rose. Tot. 50, Platz 56, 37, 99. 5. R.: 1. Knoloma(A. Faugerat), 2, Madhinia, 3. Padichah. Ferner: Kirfox, Ange Gardien, Polititia, Trappe, Cleres, Prodiké, Fair Boy, Fifrelin, Tibi, Chaucrona. Tot. 178, Platz 66, 69, 48. 6. R.: 1. Mosquito(C. Elliott), 2. Améric, 3. Formor. Ferner: Ticca Gari, Charming Sun. Tot. 129, Platz 39, 24. Peter Drehkopf siegt in Paris Der schon seit längerer Zeit in Paris lebende Düsseldorfer Weltergewichtler Veter Drehkopf kam bei einem Kampfabend im Central Sporting Club in Paris zu einem schönen Erfolg. Er zwang nach dramatischem Gefecht den jungen Franzosen Pigeon in der fünften Runde zur Aufgabe. Den Hauptkampf des Abends bestritten im Bantamgewicht der Spanier Hernandez und der Franzose Huat. Der Spanier erhielt einen unverdienten Punktsieg zugesprochen. Diederichs vor Schmit. Der Straßenpreis von Hemer über 132 Kilometer Auf der Rundstrecke Hemer—Hönnetal—Menden—Hemer, die sechsmal zu durchfahren war, kam am Sonntag der Straßenpreis von Hemer über 132 Kilometer zur Durchführung. Insgesamt stellten sich über 60 Fahrer dem Starter. Die B=Klasse erhielt eine Vorgabe von drei Minuten. Zahlreiche Vorstöße gaben dem Rennen von Beginn an eine charfe Note, so daß die B=Fahrer bereits in der dritten Runde von den A=Fahrern geholt wurden. Ein Vorstoß des Aplerbeckers Schmidt war schließlich von Erfolg gekrönt, der in der fünften Runde gut vom Felde weg kam. Nach einer scharfen Verfolgungsjagd konnte aber Diederichs bei Deiling= hofen den Flüchtling erreichen, den er dann nach kurzer Zusammenfahrt ebenfalls abschüttelte. Mit zwei Minuten Vorsprung erreichte Diederichs allein das Ziel vor Schmidt, der seinerseits Pütter vier Minuten hinter sich lassen konnte. A= und B=Klasse: 1. Diederichs(Sturm Hombruch) 3:32 Stunden; 2. Schmidt(Fahrwohl Aplerbeck) 8:34 Stunden; 8. Pütter; 4. Meletzti (beide Radrenn=Klub 08 Dortmund); 8:38 Stunden; 5. Switalla(Sturm Hombruch) 3:40 Stunden; 6. Wawrik; 7. Schreer(beide 08 Dortmund); 8. Kijewski(Sturm Hombruch); 9. Siekmann(Sturmvogel Dortmund); 10. Vogt(Schwalbe Westig); 11. Düllberg(Wanderer Hemer); 12. Brandt(Marienburg Iserlohn). Eichenkranzklasse: 1. Kurzawa(Radrenn=Club 08 Dortmund) 66 Kilometer in 2:01 Stunden; 2. Meyer(Sportgemeinschaft Hoesch Dortmund); 3. Harre(Vehmlinde Dortmund); 4. Dolle (Sturmvogel Dortmund); 5. Baukmann(Blau=Weiß Dortmund); 6. Schürmann(08 Dortmund); 7. Ullrich(Vehmlinde Dortmund). 200=Runden=Mannschaftsrennen in Bielefeld Auf der Dürkoppbahn in Bielefeld kamen am Sonntag abermals Radrennen zum Austrag. Welcher Beliebtheit sich diese Rennen gerade in Bielefeld erfreuen, beweist der Besuch von 4000 Zuschauern, die ihr Kommen nicht zu bereuen brauchten, denn die gezeigten sportlichen Leistungen standen auf hoher Stufe. Während in den sonstigen Veranstaltungen nur die Amateure zu Worte kamen, war an diesem Sonntag ein 200=Runden=Mannschaftsrennen nach Sechstageart den Berufsfahrern vorbehalten. Wie nicht anders zu erwarten, gab es wieder recht spannende Kämpfe. Zu einer Sprengung des Feldes kam es leider nicht, da die beteiligten Fahrer eine gleichmäßige Form aufwiesen und solange kämpften, bis die Ausreißer wieder eingeholt waren. 200=Runden=Mannschafts=Rennen: 1. Markuse Kleingrefe(Herten=Köln) 28 Punkte 1:22 Std.; 2. Schmidt Tertilte(Bielefeld=Münster) 24 Punkte; 3. Goebel Bautz(Dortmund) 17 Punkte; 4. Schenk Bremer(Hemer=Bochum) 9 Punkte; 5. Funda(Pützfeld(Berlin=Dortmund) 8 Punkte; 6. Kretschmer Korsmeier(Dortmund) 4 Punkte. Hauptfahren für Berufsfahrer: 1. Schmidt(Bielefeld); 2. Tertilte(Münster); 3. Ilse(Bochum). Punktefahren über 12 Runden: 1. Kleinegrefe(Köln) 11 Punkte; 2. Schenk (Hemer) 5 Punkte; 8. Twiehaus(Münster) 5 Punkte. Jugend= Mannschafts= Rennenz 1. Massolle Altheise(Bielefeld) 80 Punkte. Frankfurter Radrennen verregnet Die für Sonntagnachmittag auf der Frankfurter Radrennbahn angesetzten Rennen fielen dem Regen zum Opfer und sollen am Dienstag nachgeholt werden. Lediglich der Dortmunder Metze kann an diesem Tage nicht starten, da er in Mailand einer Startverpflichtung nachkommen muß. „Duer durchs Bergische Land“ Wengler(Bielefeld) der Sieger Mit dem 150 Kilometer langen Straßenrennen „Quer durchs Bergische Land“ wurde am Sonntag die Straßenrennzeit 1936 im Bezirk Köln zum Abschluß gebracht. Die zahlreichen Steigungen führten zur Sprengung des Feldes. Auf dem letzten Teil bildete sich eine neun Mann starke Spitzengruppe. Auf der nur schmalen Spurtstrecke wurde der Kölner Meurer von Wengler(Bielefeld) angegriffen, spurtete aber wegen angeblicher Behinderung nicht mehr weiter, so daß Wengler nach einer Fahrzeit von 4:11:10 Std. Sieger vor Böttcher, Esser und Meurer(alle Köln) wurde. Der von Meurer eingelegte Protest wurde zurückgewiesen. Industriepreis der Stadt Wuppertal Der Industriepreis der Stadt Wuppertal über 100 Klm. mußte bei strömendem Regen ausgefahren werden. Die glatten und bergigen Straßen stellten große Anforderungen an die Fahrer. So gelang es den A=Fahrern nicht, die mit Vorgabe bedachten BFahrer einzuholen. Die B=Fahrer Hans Kamp (Bielefeld) und P. Fischer(Düsseldorf) machten denn auch das Ende unter sich aus. Kamp siegte schließlich mit Radlänge. Hauptklasse 100 Klm.: 1. H. Kamp(Bielefeld) 2:55,03 Std., 2. P. Fischer(Düsseldorf) dicht auf, 3. P. Seidel(Dortmund), A=Fahrer, 2:56 Std., 4. E. Schmidt(Barmen) 2:57, 5. Paffrath(Ohligs), 6. Dowald(Dortmund), dicht auf. Eichenkranzklasse: 100 Klm.: 1. W. Müller(Wuppertal) 2:59,18, 2. Zelinske(Wuppertal), 8. Köhler(Dortmund) dicht auf. Straßenpreis der Nationen A. Magne schafft 37,7 Klm. Std. Im Straßenpreis der Nationen bei Paris bestätigte der Weltmeister A. Magne seine große Form.= Im Fahren gegen die Uhr über 140 Kilometer startete der Weltmeister als Letzter und holte gegen seine Konkurrenten einen Vorsprung von zwei Minuten heraus. Er benötigte 3:45:50,8 Stunden und schaffte ein Stundenmittel von 37,7 Kilometer, eine Leistung, die durchaus seiner Berner Form entspricht. Den zweiten Platz belegte sein Landsmann Cogan in 3:48:02,4 Stunden vor Montere (Spanien) in 3:49:07,8 Stunden. Kunstfurner sind selten Wunderkinder Alle mußten durch eine harte Schule gehen Man muß sie immer wieder bewundern, diese Leistungen im Kustturnen. Es sind wahre Künstler am Gerät, die Olympia=Sieger und Weltmeister. Sie beherrschen ihren Körper restlos. Ihre Haltung vermag nicht straffer zu sein. Und doch ist keiner von diesen besten Turnern der Welt ein Berufsturner oder ein Artist. Alle haben einen bürgerlichen Beruf. Ihre Turnkunst lernten sie an ihren freien Abenden in den Turnhallen ihres Vereins. Zweimal übten sie durchschnittlich in der Woche und manchmal am Sonntag. Waren sie aber vielleicht Wunderkinder, die schon als kleine Jungen die Riesenwellen geturnt haben? Gewiß, es hat auch im Kunstturnen schon Wunderkinder gegeben, die auch später Großartiges vollbrachten, aber sie sind sehr selten. Im allgemeinen wird ein Turner nur durch harte Arbeit zum Meister am Gerät. Der große Schweizer Weltmeister Eugen Mack, der 1934 in Budapest vier Weltmeisterschaften im Kunstturnen errungen hatte, war ein Wunderkind. Als fünfjähriger Knirps lief er überall auf den Händen umher und als 12jähriger turnte er die Riesenwelle. Deutschlands Meister Konrad Frey dagegen, der bei den Olympischen Spielen mit drei Goldenen, einer Silbernen und zwei Bronzenen Medaillen einen Rekord aufstellte, begann erst als Schlosserlehrling mit dem Turnen, dann ging es allerdings sehr schnell vorwärts. An Lehrern fehlte es nicht. Sein Vater war ein begeisterter Turner, seine beiden Brüder turnten und auch seine fünf Schwestern standen der Turnerei sehr nahe. Gerade Frey ist das Beispiel dafür, daß ein Turner durch harte Arbeit Weltmeister werden kann. Am stärksten achtete Frey auf Sicherheit und Haltung. Hundertmal turnte er die gleiche Uebung, bis sie restlos gelang. Die Schwierigkeit seiner Uebungen, seine Sicherheit und seine ausgeprägte Haltung gaben den Ausschlag für den Sieg bei den Olympischen Spielen. Auch Walter Steffens, der in Reeden bei Bremen geboren wurde, hat erst spät mit dem Turnen begonnen, weil er als sind sehr schwächlich gewesen ist. Mit 17 Jahren überfiel ihn eine schwere Lungenentzündung mit Herzschwäche, aber Steffens erholte sich bald und wurde noch zu einem der besten deutschen Kunstturner. Seine Kürübung am Pferd ist kaum noch an Schwierigkeit zu überbieten. Auch der Vater von Walter Steffens ist Turner und sogar Oberturnwart in Reeden. Der Vater von Alfred' Schwarzmann bekleidet das Amt des Oberturnwarts im Turnverein Fürth. Schwarzmann hat schon frühzeitig mit dem Turnen begonnen. Als 18jähriger wurde sein Name zum ersten Male genannt, zwei Jahre später errang er beim Deutschen Turnfest in Stuttgart den fünften Platz im Zwölfkampf. Seine Erfolge wurden durch den Olympischen Sieg im Zehnkampf gekrönt. Auch Schwarzmann gewann drei Goldene Medaillen, dazu zwei Bronzene. Sein Können verdankt er seiner urwüchsigen Kraft und seinem unerschütterlichen Willen zum Sieg. Beinahe alle bekannten Turner stammen aus Familien, in denen seit Jahrzehnten das Geräteturnen gepflegt wird. Der Vater des Schweizers Georg Miez, der in Berlin die Goldene Medaille in den Freiübungen gewonnen hatte, schwang einmal kräftig den Spazierstock auf die Hose seines Georg, als er noch der„kleine“ Georg war und einen Hochsprung„verpatzte“. Miez war überhaupt in einer sehr turnerischen Umgebung groß geworden. Sein Lehrer sagte einmal, daß er sich mitschuldig an den Erfolgen des Olympiasiegers fühle, weil er Miez das Händelaufen über die Schulbänke gestattet hätte. Das waren nicht die einzigen Kunststückchen, die Miez schon als Junge beherrschte. Zu seinen täglichen Pflichten gehörte das Holzsuchen im Walde von Winterthur. Dabei hat er die Aeste der Bäume oft als Reckstangen benutzt, so daß er später schreiben konnte:„Als Zehnjähriger machte ich aus dem Schwingen an jedem niederen Baumast den Salto.“ Aehnlich ist der Lebenslauf der besten deutschen Turnerinnen gewesen, die an den Olympischen Spielen teilnahmen und die Goldene Medaille errangen. Anita Bärwirth aus Kiel turnt schon seit ihrem fünften Lebensjahr. Sie erhielt damals die Mitgliedschaft des Turnvereins als Geburtstagsgeschenk. Julie Schmitt dagegen turnt erst seit sieben Jahren. In der italienischen Mannschaft stand die vierzehnjährige Elda Cividino, die aber nicht als Wunderkind angesprochen werden darf, denn ihre turnerischen Leistungen werden von vielen deutschen Turnerinnen, die auch nur vierzehn Jahre alt sind, übertroffen. Niemand ist eben mit vierzehn Jahren ein vollendeter Kunstturner. Die Forderungen im Geräteturnen sind heute so hoch, daß sie nur nach jahrelanger Schulung gemeistert werden. Auch Eugen Mack, der schon als fünfjähriger Bub auf den Händen lief, spielte erst als 18jähriger eine größere Rolle und als 25jähriger Turner stand er auf dem Höhepunkt seines Könnens. Kunstturner, Weltmeister und Olympiasieger im Geräteturnen: sie sind alle durch eine harte Schule gegangen, haben alle unendlich viel gearbeitet und zehn Jahre und länger gekämpft, ehe sie Meisterehren zu ernten vermochten. So gilt auch hier das Wort der Alten:„Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt!" Karl Behrend. Handball in der Dortmunder Bezirksklasse Von den vier angesetzten Treffen fiel das Spiel Viktoria Somborn gegen den Dortmunder Sportklub 1895 aus, da die Somborner Viktoria ihre Handballabteilung aufgelöst hat. Herdecke 63, zweimaliger Meister in der Hagener Gruppe, der nun der Dortmunder Gruppe zugeteilt ist, hatte eine der stärksten Mannschaften zu Gast. Die Wellinghofer Schwimmer zeigten sich von der besten Seite und holten ein Unentschieden von 4:4. Die beiden Neulinge und Gruppenmeister der verflossenen Saison trafen sich auf dem Borussenfeld. Auch dieses Spiel verloren die Borussen gegen Bövinghausen 04, die damit bewiesen, daß ihr dritter Sieg gegen den Platzverein zu Recht besteht. Mit 7:6 nahmen die Gäste Sieg und Punkte mit, nachdem der Kampf noch bei der Pause 2:2 lautete. Das letzte Spiel kam in der Kampfbahn Rote Erde zum Austrag und wurde schon nach 26 Minuten Spieldauer wegen Regens abgeblasen. Bis zu diesem Zeitpunkt lag die Turngemeinde 78 mit 3:1 gegen Sportfreunde 06 im Vordertreffen. — Montag. den 21. September 1936 Se Peierstünde *A Alte Reise nach Berlin Es war vor grauen Jahren, als Ferienzüge auch dem Namen nach so unbekannt waren wie Reisebüros oder vegetarische Mittagstische. Als es weder D=Züge noch Speisewagen gab und es in Preußen als höchster Reiseluxus erschien, mit dem Kurierzug zu fahren und sich in Kreuz mit einem sehr reichhaltigen Mittagessen zu stärken. Damals pflegten auch wir Schulmädels jede Neue, die sich nach den Osterferien in unserer Klasse einfand— weder eine Quarta noch eine Tertia war's, sondern eine ganz hausbackene Vierte oder Dritte— mit den Fragen zu bestürmen, die bürgerliche oder fürstliche Elsas genau so brennend interessieren wie Behörden. Wenn wir ergründet hatten, was ihr Vater war, woher sie zugezogen und wo jetzt wohnhaft und wenn ihr Geburtstag gewesen— dann kam unweigerlich die Frage: Warst du schon mal in Berlin? Bejahen dieser Frage stärkte das Ansehen so offensichtlich, daß die Klassenhäupter(nicht— ersten) vorbrechende Kiewigkeit geschickt durch sachkundige Fragen dämpften. Denn sie besaßen sagenumwitterte Großmamas, die im Felderfrieden von Steglitz oder Wilmersdorf wohnten.„Warst du schon mal lm Zirkus Renz? Hast du die Boa im Aquarium gesehen?“ Wir anderen standen schweigend und ganz Ohr um dies Verhör. Die Wunder der Reichshauptstadt leuchteten auf Goldgrund von der pausenfriedlichen Wandtafel, deutlicher als ein Anschauungsbild. Würde man sie auch sehen? Je selbst nach Berlin kommen? Man kam. Nämlich ich. Als Belohnung für eine uns alle freudig überraschende Versetzung. Mir selbst kam das Glück in die Quere mit unterhaltsamsten Ferienplänen für einen Besuch auf dem Land. Aber ich kam mir sehr erwachsen vor, weil ich mit meinem Vater mitreisen durfte. Von der Reise weiß ich wenig. Bloß daß ich seither eine Abneigung gegen harte Eier habe. In Berlin fuhren wir am Abend ein, und ich sah viele Küchen, die mit Gewürzschränken, Kaffeemühle und Salzpaudel unseren Küchen so gleich sahen wie die papiernen Küchenspitzen an den Borden dort und hier. Nur hatten die Besitzer eine mir ungewohnte Neigung, bei offenen Fenstern und angesichts fauchender Fern= und pustender Stadtbahnzüge sich zur Nachtruhe zu begeben. Ich selbst wurde zu diesem Zweck in dem gemütlichen Hotelchen, auf dessen Korridoren vertrautes Ostpreußisch dröhnte, einem blonden Fräulein überantwortet, das eine krause weiße Rüschenhaube über noch krauseren Ponnies trug und erstaunlicherweise mit s—t s—prach. Sie hatte Erbarmen mir mir und nötigte mir kein Abendbrot mehr auf. So gut meine tranceartige Uebermüdung es zuließ, weihte sie mich in die Geheimnisse der elektrischen Klingel und des elektrischen Lichts ein, ehe sie mich einschloß. Sie ermahnte mich dabei, ihr sa zu läuten, wenn ich etwas brauchte— und das war ihre Gegenwart! Denn das immer gewünschte„Zimmer ganz für mich allein“ wurde vor meinen Augen so groß wie der Roßgarten. Das Bett stand frei und hatte keinen Zudeck— und Königsberg und die Mama waren achtzig Meilen weit—, und nie, nie kann man einem Fräulein klingeln, die eine Rüschenhaube trägt und so vornehm—pricht! Und nie findet man den Mut, wieder aus dem hohen Bett zu steigen und das Licht an der Tür anzuknipsen. Obgleich es sich sehr unruhig schlief in der Helligkeit und mit dem Wagenlärm draußen. Auch nachdem die blonde Hannoveranerin mir sanft aber bestimmt die nächtliche Illumination verwehrt hatte, schlief es sich in Berlin längst nicht so wie zu Hause. Die Viktoria vom Brandenburger Tor hatte eine Vorliebe dafür, samt den vier nickenden Pferdeköpfen über der Muschelbekrönung aufzutauchen. Die atlasbekleideten Schönen aus dem Panoptikum schlugen unvermutet, tiefatmend neben mir ihre wimperschweren Wachslider auf und starrten mich gläsern an. Und wie nach dem Besuch des Aquariums das Mitleid mit allen Kaninchen, mich eingeschlossen, überwältigend wurde— das kann sich nur die Riesenschlange selbst denken! 1sze von Agnes Miegel Nach einem kurzen Bericht über alle dem Ostgermanen teuren Sehenswürdigkeiten, die ich bisher an der Hand meines Mentors genossen hatte(unterbrochen von sehr langen unfreiwilligen Pausen, die ich über einem uralten Band„Fliegende Blätter“ und einem „Christlichen Hauskalender" verbrachte, mit denen die freundliche Blonde mich versorgt hatte) und dem aus mir elementar herausquellenden Geständnis, daß ich auch einen Mozartkopf haben möchte, wie alle Mädchen in Berlin,—— nahmen mich Verwandte für die letzten Ferientage mit. Sie wohnten hinter dem Nollendorfplatz. Sie hatten dort eine Wohnung mit allem Komfort der damaligen Neuzeit— sogar einer Badestube und einem richtigen Mädchenzimmer, keiner Gangelstube, oder wie man dort sagte„Hängeboden", für die vergnügte Flora,— die, Gottlob aus Westpreußen war! Ich schlief auf dem Divan im Berliner Zimmer, warm und dunkel, betreut von einem Möpschen und ohne Träume. Da meine Verwandten allerlei Nebenbeschäftigungen hatten, die sie nicht ungestört zum Genuß eines Hausbesuchs kommen ließen, so erhielt ich von dem Onkel ein perlmutternes Portemonnaie„Gruß aus Berlin“, rotgefüttert und voller blanker Nickel. Von der Tante und Flora ein dickes Paket Stullen und sehr viel Anweisungen, an welchen Endstationen, in welchen Parks sie angesichts grandbuddelnder junger Berliner zu verzehren wären. Dann wurde ich in die nächste Elektrische gesetzt.„Und veriß nicht, am Spittelmarkt umzusteigen!“— und sah Berlin. Ich sah es vom Lietzensee(wo es damals noch nicht Berlin war) bis zur Spree. Ich sah den Kreuzberg und den Spandauer Bock, die Frankfurter Allee und den Urban. Ich erfuhr, was eine Zille ist und daß es„die Banke“ ist, auf der man sitzt, wenn sie vorüberzieht und die Bollen in ihrem Kielwasser treiben. Ich lernte die Wichtigkeit der Schrippe und der sauren Jurke kennen und die idealere röckeumwogter, haubenumstarrter Spreewälderinnen. Meine Reiseführer waren rundliche Madams mit wohlgefüllten Marktnetzen, alte freundliche Schaffner, junge Damen mit Musikmappen und Faktore mit Ledermappen an Messingketten. Ich fragte vergnügt und vertrauensvoll, und sie antworteten geduldig und vergnügt. Denn das konnte man beiderseits. Allerlei, was später Gerichtssäle und Zeitungen füllt, war noch ein ungelegtes Basiliskenei. Nur Berlin=N. sah ich nicht. Denn über die Linden hinaus ging bloß eine Pferdebahn. Das hatte ich auch in Königsberg. Noch dazu mit Vorspann am Danziger Keller. Am letzten Nachmittag ging's zu Josti— zu Josti, bei dem schon der Großvater Billard gespielt und Schokolade getrunken hatte. Schokolade trank ich auch und sah den Potsdamer Platz, über den die Elektrische und die W 25 * Die Fenster auf. die Herzen auf! Aufnahme: Erich Retzlaff 88 Droschken erster und zweiter Güte behaglich durch den österlichen Nachmittagssonnenschein fuhren. Die Tortempelchen glänzten, es glänzten die alten sandsteinernen Rokokogötter, die aus dem grünen Rasen wuchsen, drüben am Leipziger Platz vor den Prunkhäusern. Ja, ich war in Berlin. Ich konnte wieder mitreden, wenn eine Neue käme— eine Neue „von oberwärts“ mit Mozartzopf! Die Schwiegermutter, die ein Engel war Don Ralpb Urban „Ich beabsichtige, zu heiraten“, sagte Jagemann zu Rainer, als sie sich einmal zufällig auf der Straße wiedersahen.„Ich weiß aber noch nicht recht wen, denn es sind zwei junge Damen, die für mich in Frage kommen. Da ich aber nur eine heiraten kann, fällt mir die Wahl schwer.“ Rainer machte ein verbindliches Gesicht und nickte verständnisvoll. „Elfriede ist sehr jung, sehr hübsch, bekommt eine schöne Aussteuer, aber vorderhand kein Bargeld in die Ehe mit. Ihre Mutter, eine verhältnismäßig noch junge Frau, ist Witwe und steinreich, und Elfriede wird sie einmal beerben. Das kann aber noch vierzig Jahre dauern. Die andere heißt Inge, ist weniger jung, weniger hübsch, hat einen herben Charakter, keine Mütter, aber zehn Mille auf der Sparkasse, nach denen mein Geschäft derzeit geradezu lechzt. Was soll ich da machen?“ „Heirate natürlich die, mit der du keine Schwiegermutter mitbekommst", riet Rainer, der daheim eine hatte. „Sage das nicht!“ beschwor Jagemann den Freund.„Wenn du über jene künftige Schwiegermutter lächelst, dann tust du ihr bestimmt unrecht. Die Mutter von Elfriede ist nämlich die Idealgestalt einer Schwiegermutter. Klug, liebenswürdig, sanft, rücksichtsvoll. Sie ist von weicher, weiblicher Art und ergreift nicht einmal für ihre Tochter Partei, wenn wir einmal Meinungsverschiedenheiten haben. Ich glaube, sie würde über unsere Ehe wie ein Engel wachen." „Dann heirate eben Elfriede",„meint Rainer seufzend. „Kein Glück ist vollkommen, bedauert Jagemann.„Was mache ich mit der schönen Elfriede und der vorbildlichen Schwiegermutter, wenn meinem Geschäft nicht auf die Beine geholfen wird?“ „Wenn deine zukünftige Schwiegermutter reich ist, dann wird sie doch etwas auslassen können“, meinte Rainer. „Auf diesem Ohr ist sie leider taub“, sagte Jagemann traurig.„Aber du hast recht, ich will es nochmals versuchen, bevor ich mich entscheide.“. Ein halbes Jahr nach dieser Aussprache begegneten sich die beiden Freunde einander wieder. „Gratuliere mir!“, rief Jagemann dem anderen strahlend entgegen.„Ich habe vor drei Wochen geheiratet.“ „Wen denn eigentlich", erkundigte sich Rainer.„Die weniger hübsche mit Geld oder die mit der reichen Schwiegermutter?“ „Du wirst lachen", erklärte Jagemann, „ich habe die Schwiegermutter geheiratet!“ Mi das Maumen imMied. Roman von Andre Mairock Verlegt durch A. H. Payne-Verlag, Leipzig 29. Fortsetzung Noch einmal flogen ihre Blicke durch das Fenster, hinaus über das Land und verfolgten den einsamen Wanderer, der raschen Schrittes der silberweißen Dunstschicht zulief, die sich wie ein dünner, tiefer Vorhang über die Erde breitete... Obwohl Hedwig Heider im Hause Herbert Forsters alles zum Empfang bereit fand, was ihr einmal lieb gewesen war, und obgleich sie von ihren Pflegeeltern liebreich ausgenommen wurde, mußten doch einige Tage verstreichen, bis sie sich in der altgewohnten Umgebung wieder etwas heimischer fühlte. Frau Justine zeigte Liebe und Zärtlichkeit, und Herbert gab sich alle Mühe, ihren Aufenthalt in seinem Hause womöglich noch schöner und interessanter als früher zu gestalten. Sie stand auch unter einem gewissen Eindruck dieser Dinge und griff ohne Zögern zurück zur Vergangenheit; aber ihr Inneres hatte sich gewandelt, und es gelang ihr nicht immer, eine gute, frohe Stimmung vorzutäuschen. Wenn sie am Flügel spielte, waren es ernste Weisen, und wenn sie dazu sang, klang ihre Stimme tief und dunkel. Die Neuigkeiten, die täglich in der Stadt zu Dutzenden geschahen, hörte sie wohl mit Interesse, aber ohne nachhaltige Wirkung mit an, und wenn sie einem ihrer früheren Bekannten begegnete, zeigte sie eine fühlbare Entfremdung. Sie besuchte Konzerte und Theater, kurz, sie stürzte sich mitten hinein in das Leben, nur um den Weg zu den alten Freuden wiederzufinden, aber nie war es das Richtige, was sie fand, weil nichts da war, was ihr Herz beruhigte und besänftigte... Diese Lebenshaltung gefiel ihren Pflegeeltern außerordentlich, weil sie annahmen, das Mädchen wolle alles nachholen, was es in den Riedmonaten versäumt hatte, und endlich zur Einsicht gekommen sei, daß das Leben in der Stadt doch ganz andere Freuden bot, als das in einem vergessenen Land, wo sie einmal die Schafe zwischen Sümpfen und Tümpeln zur Weide getrieben hatte... Von Hans Schröder sprachen sie nie, erwähnten nichts von seiner Beförderung, aber Hedwig hatte erfahren, daß Frau Justine mit ihrem Günstling in der Kreisstadt eifrig korrespondierte, und sie mußte in ständiger Angst leben, daß über kurz oder lang jene alte Frage wieder aufgegriffen werden würde... Als sie einmal von einer Abendvorstellung allein den Heimweg antreten wollte, wurde sie von einem bekannten Männerorgan höflich angesprochen. Sie konnte sich nicht gleich im Augenblick vergewissern, wer der Besitzer dieser Stimme war, und mußte sich lange besinnen, bis sie ihn endlich erkannte:„Norbert Wimmer!" „Habe ich mich so sehr verändert?“ fragte er etwas verwundert. „Nun ja, es ist doch schon lange her, daß wir uns gesehen haben; Sie sind inzwischen zum Mann geworden, Norbert!“ Seine Bitte, sie nach Hause bringen zu dürfen, wollte sie ihm nicht abschlagen, und so wanderten sie nun langsam durch die Straßen des dunklen Städtchens... „Ich glaube, seit dem Abschied am Stadttor haben wir uns nicht mehr gesehen...“, nahm er das Gespräch auf. „Nein, wir waren damals noch halbe Kinder." Er sah sie verwundert an.„Sie waren auch längere Zeit fort?“ „Ich war im Ried...“ „Mein Gott, was haben Sie in dem vergessenen Land getan?“ „Das Denken gelernt.“ „Jetzt bleiben Sie aber wieder ganz bei uns?“ „Das weiß ich nicht... Wie geht es Ihnen?“ fragte sie, um dem Gespräch eine Wendung zu geben. „Nächstes Jahr schließe ich ab... Hedwig, warum haben Sie damals unsere Korrespondenz abgebrochen?“ „Weil sie zwecklos war“, lächelte sie.„Wir waren ja noch halbe Kinder, Norbert!“ Jetzt gingen sie ein gutes Stück schweigend weiter. Vor dem Hoftor des Forsterschen Geschäftshauses reichte er ihr die Hand.„Darf ich Sie wiedertreffen?“ „Nur wenn es der Zufall so will... anders nicht! Wenn auch alles noch so ist wie früher, ehe wir die Stadt verlassen haben, so sind wir doch nicht mehr als dieselben Menschen zurückgekehrt!— Sind Sie mir böse?“ „Nein, weil ich nicht glaube, daß dies Ihr letztes Wort ist!“ „Doch, es ist mein letztes!“ „Und was einmal war...“, „... das soll uns eine liebe Erinnerung sein!“ „Dann verzeihen Sie mir meine Aufdring= lichkeit!“ sagte der junge Mann mit leiser, zitternder Stimme, machte eine artige Verbeugung und ging... „Ich soll dir Grüße von Hans Schröder bestellen, und er läßt dich fragen, wie du dich in der Stadt wieder eingewöhnt hast", sagte eines Tages Frau Justine mit einem merkwürdigen, forschenden Blick, in dem wieder die alte Frage lag, deren Beantwortung sie bis zu diesem Tage hinausgeschoben hatte. Hedwig antwortete nur mit einem schwachen Nicken des Kopfes. Sie ahnte, daß der Kampf jetzt von neuem entbrannte... „Was soll ich ihm mitteilen?“ „Du kannst die Grüße erwidern, Tante.“ „Sonst nichts weiter...?“ „Schreibe ihm, daß es mir gut geht, wenn er es unbedingt wissen will!“— Darauf vergingen wieder einige Tage, und es wollte scheinen, als ob die alte Geschichte wirklich vergraben sei; kein Wort mehr wurde über Hans Schröder gesprochen... bis eines Tages das Unwetter hereinbrach, das den alten Streit für alle Zeiten entschied. Es war am Abend, als Hedwig Heider sich an ihrem Flügel abmühte, jene herbe Melodie zu finden, die der Geiger im Ried in sein stilles Land hinausgeschickt hatte. Plötzlich trat Herbert Forster ein, und an dem entschlossenen Zuge seines Gesichtes erkannte sie sofort die Wichtigkeit seiner Mission. „Wenn es dir recht ist, möchte ich jetzt mit dir einige wichtige Dinge besprechen!" „Wenn es schon wichtige Dinge sind, warum soll es mir dann nicht recht sein?" Sie klappte den Deckel des Flügels zu und setzte sich zu ihm ans Fenster... „Ich höre dich da immer so ein eigentümliches Lied spielen. Solche Sachen hast du früher nie vorgetragen! Wo hast du denn das Lied her? „Das hab' ich aus dem Ried mitgebracht; natürlich nur im Kopf, Noten dazu gibt es wohl nirgends zu kaufen.— Gefällt es dir nicht?“ „Nein; es ist so ernst und schwermütig!“ „Das hättest du mir längst schon sagen sollen, Onkel; dann würde ich es nicht mehr gespielt haben!“ „Deswegen bin ich nicht zu dir gekommen“, winkte er ab.„Ich wollte über ganz andere Dinge mit dir reden: wir haben den Eindruck gewonnen, daß du jetzt heimischer bei uns bist, als du es früher warst; ich habe ja auch nichts anderes erwartet: du mußt des Riedes doch ordentlich überdrüssig sein?“ „Das will ich nicht behaupten. Ich versuche nur, es zu vergessen...“ „Dos ist dir doch ohne weiteres gelungen!“ „Nicht ganz, wenigstens bis heute noch nicht!"„ Er schüttelte verständnislos den Kopf.„Auf alle Fälle scheint es, daß du zur Vernunft gekommen bist, und ich glaube, daß es nicht mehr zu früh ist, einige ernste und gutgemeinte Worte an dich zu richten!— Du hast mir verraten, daß du Hans Schröder liebst...“ „Ja, aber es war eine Täuschung!“ „Eine... Täuschung?— Aber Kind!“ „Bitte, Onkel, quäle mich nicht mehr länger damit! Ich habe es mir reichlich überlegt, und mein Entschluß steht fest!" „Und wir...? Wir haben gar nichts mehr dazu zu sagen?“ „Nein!— Meine Liebe ist auf einen ganz anderen gefallen!“ Jetzt blickte er neugierig auf... „Ich kann es dir nicht sagen, weil du mich nie verstehen wirst! In den Augen der Welt mag er klein und bedeutungslos sein, aber in meinen Augen und in den Augen seines Volkes ist er groß! Viel, viel größer als ein Hans Schröder!“ „Also... ein Niedmensch?“ Jo. „Das geht nicht! Unmöglich!— Nimm ein Beispiel an deiner Mutter!“ „Ich habe es dir vorhin schon gesagt: mein Entschluß steht fest, und ich hatte wahrlich Zeit genug, ihn auf seine Festigkeit hin zu prüfen!“ Der Trotz, der aus ihren Worten sprach, verletzte ihn. Auf seiner Stirne zeigten sich ein paar Zornesfalten.„Du willst unsere Liebe und Güte damit danken, daß du dir von uns nicht einmal mehr einen vernünftigen Rat erteilen läßt?“ „Laß das Wort„Liebe' weg, Onkel! Es paßt da nicht her, und wir wollen damit keinen Mißbrauch treiben!“ Er horchte auf; die Kälte, mit der sie ihre Worte sprach, reizte ihn immer mehr.„Merkwürdig! Wir haben dich also nur aus Vergnügen in unser Haus aufgenommen?“ (Fortsetzung folgt.) von Bernt Angerhausen Oopyright 1936 by Bernt Angerhausen. Buer/ Westf. Zeichnungen: Jansen 15. Fortletzung Karl Raven hatte er sich genannt und er hatte ihm sogar eine Visitenkarte überreicht, auf der sein Name stand und eine westdeutsche Großstadt. Natürlich war das Schwindel, es gehörte zum Spiel, aber es war ein unerwarteter Seitensprung des Perlenschmugglers. Der Mann wurde als Nummer zwei geführt, weil die Polizei nicht seine verschiedenen Namen als Etikette über seine verdächtige Person kleben wollte. Namen konnten nur das Bild verwirren. Gewiß, man mußte sie wissen. Maclaren ging diesem Faden nach. Nummer zwei hatte sich sonst immer Newar genannt, ein persischer Name. Wahrscheinlich war er Perser, oder irgendein Mischling. Aber sein Gesichtszuschnitt war europäisch. Und der leise Akzent, den Maclaren schon in der Nacht festgestellt hatte, war so, wie ihn die Deutschen haben. Je mehr Maclaren über den Fall nachdachte, desto verwirrter wurde er. Nümmer zwei, oder Raven, wie er sich nannte, war seit dem Zwischenfall an Deck in seine Kabine gegangen und nicht mehr an Deck gewesen, trotz der furchtbaren Hitze, die dort unten herrschte. Vielleicht führte er wieder eine seiner Ueberraschungen im Schilde. Maclaren fühlte, daß er nervös war. Seine Hände zitterten wie die eines Opiumrauchers. Ein Druckgefühl, schwer wie körperliche Berührung, legte sich ihm auf den Nacken. Zeitweise hatte er die Empfindung, in einen tiefen Abgrund hinabzusinken. Dann hatte er das bange und unheilvolle Gefühl, daß der Kapitän, die Besatzung und die meisten Passagiere mit Nummer zwei unter einer Decke steckten. Er hatte mittags nur eine Tasse Kaffee getrunken, man hatte ihm irgendein Opiat dareingetan, so mußte es sein. Mit einer gewaltsamen Bewegung riß sich Maclaren aus seiner traumhaften Betäubung. Seine Pfeife war ihm entfallen, er hob sie auf. Emm Wette um einen Unsinnige Gedanken hatte er gehabt. Er kannte dieses beängstigende und drückende Gefühl, das ihn soeben beunruhigt hatte. Die fürchterliche Hitze war daran schuld und der Hunger. Er hatte wegen der Hitze seit morgens nichts mehr gegessen, und dann auch nur einen Zwieback. Die Sache kannte er noch aus Lahore und Simla. Man mußte energisch dagegen ankämpfen. Maclaren stand auf, setzte den Hut auf und ging die paar Schritte zur Reling. Keine fünfzig Schritte weiter backbord glitt eine Dau vorbei. Seit dem Morgen war die See wie leergesegt gewesen. Das plötzliche Auftauchen dieses schwarzen Schiffes hatte etwas Gespenstisches und Unerklärliches an sich. Die Dau glitt leicht vor dem fast unmerklichen Winde dahin, an dem einzigen Mast war ein großes viereckiges Segel gesetzt, ebenfalls fast tiefschwarz. Beide Schiffe glitten wie Schattenbilder aneinander vorbei. Maclaren schaute sich um. Er stand allein an der Reling. Das Deck des Dampfers war leer, nur unter dem Sonnendach achtern hob sich schwerfällig ein graublaues Rauchwölkchen. Maclaren wußte, daß dort der indische Offizier saß und rauchte. Niemand schien die Dau zu bemerken. Vielleicht war es nur ein Traumgesicht seiner durch dieses nutzlose Grübeln überreizten Phantasie? Maclaren schaute voraus. Die Dau war jetzt mit dem Dampfer in gleicher Höhe. Es war eine jener plumpen Barken, die die Perlenfischer benutzten. Maclaren hatte schon in Bahrain den Perlenfischern zugesehen. In ihrer Bauart waren die Daus seit Jahrhunderten dieselben geblieben. Auch diese Barke schien ein ehrwürdiges Alter zu haben. Das Grauschwarz des plumpen Rumpfes war weniger eine Folge der aufgetragenen Farbe als von Wind, Wetter, Sonnenbrand und gründlicher Vermeidung jeder Reinigung. Das große Segel war vielfach geflickt, die Lieken baumelten unordentlich an den Segelbahnen. Die Reling glich der Auslage eines Basartisches, schmierige Leinwand, zerfetzte Teppiche, Tauenden hingen darüber. Das breite Heck, mit dem altmodischen Ruder, war fast ganz mit einem alten Segel überdeckt. Hier sah Maclaren einen Mann stehen, der einen angeschmutzten weißen Anzug nach Art der Europäer trug. Der Mann stand im Schatten der Plane, aber durch irgendein Loch des Daches fiel ein Sonnenstrahl auf sein Haar; Maclaren sah, daß es blond war. Es war ein dunkles Blond, von Wind und Wetter gebleicht. Als das Heck der Dau am Vorderschiff des Dampfers vorbeiglitt, tauchten ihre Blicke ineinander. Der Mann dort stand breitbeinig auf dem Deck, er hatte beide Hände in die Taschen versenkt. Obschon sich ihre Blicke trafen, schien er, im Gegensatz zu Maclaren, nichts von dem wahrzunehmen, was um ihn war. Maclaren aber sah viel. Der Mann auf der Perlenbarke war kein Asiate, der Mann war ihm bekannt, es war— Nummer zwei. Es war seltsam. Als Maclaren diese Wahrnehmung machte, schien die eben erst abgeschüttelte Müdigkeit wieder auf ihm zu lasten. Er TIH Maclaren aber sah viel. Der Mann auf der Perlenbarke war kein Asiate, der Mann war ihm bekannt, es war Nummer zwei. konnte sich nicht rühren. Dort auf dem Heck der Dau stand Nummer zwei, der noch vor einigen Stunden vor seinen Augen auf dem Dampfer in seine Kabine gegangen war. Zwar war sein Anzug beschmutzt und keineswegs so tadellos wie der, den Nummer zwei noch am Morgen getragen hatte, aber Maclaren sagte sich in traumhaftem Unterbewußtsein, daß der Weg von dem Dampfer bis zu der schmutzigen Dau ein sehr Das war damals, als wir die Bahn bauen mußten zwischen diesen beiden elenden Urwaldnestern. Kleine Hütten hatten wir uns errichtet, nahe bei der Arbeitsstelle, aus Dreck und Lehm und Stroh. Dort schliefen wir, einzeln oder mit einem der Kameraden. Abends aber gingen wir in die Kneipe— was sollten wir auch weiter machen— vertranken den kargen Lohn, den wir kriegten, taten uns gut am Pulqueschnaps oder am roten Wein des Landes. Zu Sechsen saßen wir am rohen Tisch, die kurzen Pfeifen im Mund, erzählten unsere Erlebnisse in der weiten Welt, schnitten auf. Constanza kam und brachte die vollen Gläser. Ein Mädel war das, mit ein paar Worten kann man das gar nicht beschreiben. Aber wenn sie in der Nähe war, mußte man sie immer ansehen, das schwarze Haar, die schwarzen Augen, den schlanken weißen Hals und diese Figur... Ach, und wir waren so durstig nach ein wenig Zärtlichkeit. Aber nein, da war nichts zu machen. An Constanza kam niemand heran. Ja, es war so, daß es überhaupt niemand ernsthaft versuchte. Keiner konnte sich rühmen, sie auch nur geküßt zu haben. Dabei war sie immer kameradschaftlich, hilfsbereit. Manchen Scherz machte sie mit. Und doch: Irgendwie blickte man zu ihr auf. Fast im Unbewußten blieben unsere Wünsche stecken. Wie eine Prinzessin im Märchen war sie. Constanza setzte die Gläser vor uns auf den Tisch, sagte lächelnd„Zum Wohl!“ und ging. Ihr Gang, ja, das war auch so etwas für sich. Ich sagte es wohl schon: Man mußte ihr immer nachblicken. Wir tranken. Wir tranken, erzählten Geschichten, über Frauen zumeist, wie sollte es wohl anders sein. Wie dann alles kam, ich kann es heute nicht mehr genau sagen, wir waren ja auch nicht mehr beim ersten Glas. Ich weiß bloß noch, daß der riesige Antonio, der mir gerade gegenüber saß, irgendeine abfällige Bemerkung über mich machte und sagte: „Ach, deine lächerlichen Weiber! Bei der Constanza mußt du's mal versuchen. Da kannst du zeigen, wer du bist.“ Die anderen stimmten natürlich bei.„Ja, da müßtest du schon ein anderer Kerl sein", und was derlei Reden mehr sind. Wäre ich nüchtern gewesen, ich hätte sie reden lassen, soviel sie wollten. So aber ritt mich der Teufel.„Und—?“ schrie ich und schlug auf den Tisch.„Ihr denkt wohl, wenn sie auf euch struppigen Hunde keinen Appetit hat, deshalb kann ein normaler Mensch...“ Aber da brüllten sie los.„Wenn du Courage hast, du Milchbart, dann wollen wir wetten, na—? Ein Kerl wie du, der braucht die Constanza doch bloß anzusehen, da rennt sie ihm auch schon nach.“ Sie wollten sich schütteln vor Lachen.„Also, was ist's mit der Wette?“ Und als ich einen Augenblick schwieg, schrie Antonio:„Ach, Kerl, keinen Mumm hast du in den Knochen. Na, laß schon, wir wollen's dir billig machen. Einen einzigen Kuß von Constanza, das ist doch nicht zuviel verlangt, was? Also, wenn du den nicht in acht Tagen bekommen hast, dann zahlst du uns, so wie wir hier sitzen, je zwei Liter Schnaps.“ Ich machte gute Miene zum bösen Spiel. „Acht Tage?“ lachte ich sie aus!„Drei genügen mir vollkommen!“ Aber da hatten sie nun auch wieder ihren Don Berndt Krauthoff Stolz.„Lassen wir es schon ruhig bei acht", meinte Tonio gönnerisch,„und kraß dir inzwischen dein Geld zusammen.“— Das war unsere Wette um Constanza. Gewiß, man wird lachen. Eine Wette um einen einzigen Kuß. Und doch war ich gewiß, daß ich sie von vornherein verloren hatte. Eine dumme Prahlerei im Suff, nichts weiter. Aber nun war es zu spät. Schade nur um das Geld. Die kleine Hand voll Goldkörner, die ich noch aus den Minen mit hergebracht hatte, sie würde draufgehen. Und das war alles, was ich hatte. Na, nichts zu machen! Ich beschloß, die Sache abzukürzen. Am dritten Abend ging ich zu Constanza an die Theke und bestellte ein Zwölfliterfäßchen Schnaps. Sie sah mich fragend an.„Wieso denn? Hast du denn so viel Geld übrig?“ „Ja“, sagte ich und schüttelte die Goldkörner auf den Tisch. „Aber Junge, das ist doch sicher alles, was du hast", sagte sie und sah mich an. „Hilft nichts", antwortete ich, ich hab' eine Wette verloren.“ „Eine Wette?“ „Ja, eine Wette. Laß schon gut sein und bring das Zeug.“ „Und um was hast du denn gewettet?“ fragte Constanza unbeirrt weiter. „Also, laß schon, Constanza, was mußt du mich noch quälen?" Natürlich wußte sie in Wirklichkeit schor alles. „Und du hast verloren?“ Ich holte umständlich meine Streichhölzer aus der Tasche und setzte die Pfeife in Brand. Darüber vergingen einige Sekunden.„Etwa nicht?“, fragte ich. „Du mußt es ja wissen“, und dabei sah sie und eerh#####g mich so sonderbar an mit ihren schwarzendens. Wir gingen. Auf Wiedersehn! Augen. Ich wurde rot wie ein Schuljunge „Also“, sagte ich,„was ist's mit den Schnaps?“ „Steck dein Geld ein“, sagte sie,„der Schnaps bezahle ich. Ich sah sie nur dumm an. „Ach, was bist du für ein dummer Kerl!“ Sie stand jetzt dicht vor mir, so nahe, daß ick den Duft ihres Haares spürte. „Deine Wette hast du natürlich verloren“ sagte sie mit einem Schalk in der Stimme „aber—“ sie legte mir ihre schmalen Finger um den Nacken.„Um zehn bin ich heut frei“, sagte sie.„Und jetzt werd ich euch den Schnap# bringen. Aber du sollst dich nicht betrinken In dem kleinen Garten saßen wir am roher Holztisch. Vor uns standen die Gläser. Warm war die Nacht.„Na, du Prahlhans“, sagte Tonio,„da bist du schön reingefallen, was?“ „Kannst wohl gar nicht trinken vor Kummer?“ Ich antwortete nicht, aber er hatte recht Wenig trank ich an jenem Abend. Aber bis weilen sah ich nach der Uhr. Plötzlich fühlte ich eine Hand auf meiner Schulter. Hinter mir stand Constanza.„Komm Junge“, sagte sie mit einer Stimme, die ganz selbstverständlich war,„wir wollen gehen.“ Ich stand auf. Nein, betrunken war ich nicht. Und doch war ich trunken, von dem unwahrscheinlichen Glück dieser Stunde. Den anderen blieb die Sprache weg. Antonio schmiß sein Glas um. Polternd rollte es auf die Erde. Aber es war fest und zerbrach nicht. „Constanza!“ röchelte er mit irren Augen „Gute Nacht, meine Herren“, sagte Constanza.„Trinken Sie weiter auf unser Wohl!“ Und sie nahm meinen Arm und lachte. Schwarz war die tropische Nacht. Am nahen Himmel flackerten die Sterne. In Constanzas Augen spiegelten sie sich wider. Ach, wie diese Augen lachten! Willst du mich nicht küssen?" fragte sie. Schwarz waren Constanzas Augen, schwarz und verheißungsvoll wie diese Nacht des SüParis 1789. In den Straßen regiert die Faust, und der Henker auf dem Place de Gréve findet kaum Zeit zum Essen. An der Seine sitzt ein junger Maler am Fenster seines Ateliers. Neben ihm auf der Staffelei befindet sich seine letzte Arbeit, das Porträt eines adeligen Gönners. Die„Damen von der Halle“ hatten ihn vor zwei Tagen aus seiner Equipage geholt. Henri Midi muß nun wieder warten.—— Schluß, denkt er, irgendwo Anstreicher werden! Ueberhaupt: wodurch hatte er bisher sein Können bewiesen? Mit zwei Sätzen steht er vor dem Bildnis— taucht einen breiten Pinsel in grellrote Farbe und richtet ihn gegen die bemalte Leinwand:„Hinweg mit dem Kerl!“ Henri Midi schrickt zusammen. Aergerlich und gespannt blickt er zur Tür. Im Rahmen steht eine junge Dame. „Verzeihung, Meister, daß ich bei der Arbeit störe“, sagt sie.„Ich habe von Ihrer Kunst gehört und möchte mich malen lassen. Aber es muß bald sein— man weiß nicht, wieviel Zeit einem noch bleibt.“ „Ich verstehe Sie nicht ganz, Mademoiselle, Don Gustav Tienert ich male nicht mehr.“ Die Fremde sieht auf das Bild an de Staffelei. Der junge Maler geht ans Fenster.„E hat keinen Sinn mehr für mich“, fährt er ge reizt fort.„Ich habe es satt, von der Gnad anderer und vom Zufall abhängig zu sein. Dabei streift er sie mit einem lauernden Blic „Sie sind schlecht gelaunt, Monsieur, da ist alles!“ und drängt:„Bitte, malen Sie mick fangen wir gleich damit an!“ Henri Midi wundert sich, er fühlt einen Auf trieb, das edle Antlitz auf die Leinwand z bannen. Unverzüglich spannt er neues Ma terial über den Rahmen, nimmt Palette un Pinsel zur Hand und malt. Stunden vergehen. Unermüdlich gleite seine Augen vom Modell zur Leinwand. Mi genialer Sicherheit fügt er Sichtbares un Wesenhaftes zu harmonischer Einheit. Alse schließlich innehält, ist das Bild fast vollende Die Fremde stellt sich neben ihn und be trachtet es sinnend. „Wer sind Sie?“ fragt der junge Künstle leidenschaftlich. weiter sei. Viele Menschen würden ihn nie gefunden haben, sie wären darüber zugrunde gegangen. Später sagte sich Maclaren, daß er den Mann, der dort wie eine Statue stand, hätte anrufen müssen. Dieser Gedanke kam ihm auch, aber seine Kehle war wie zugeschnürt. Das einzige, was er in dieser überraschenden Situation fertigbrachte, war ein verzerrtes, hilfloses Lächeln. Und doch war Maclarens Blick in diesen paar Sekunden sonderbar scharf. Er betrachtete Nummer zwei dort unter der schmierigen Plane genau und bemerkte an seiner gebräunten Stirn eine dünne, leichte Narbe, die sich halbkreisförmig über die Haut hinzog. Daß Maclaren diese Feststellung machte, war wohl nur die Folge seiner berufsmäßigen Aufmerksamkeit. Er hatte das Gefühl, daß er träumte und daß ein anderer Maclaren neben ihm stand, der beobachtete. Und dieser zweite Maclaren war der von der Scotland Yard, wußte auch im gleichen Moment, daß Nummer zwei am Morgen diese Narbe noch nicht gehabt hatte. Der Fremde dort an Bord der Dau schien auf ihr der einzige Mensch zu sein. Die Barke trieb unter dem kaum spürbaren Wind wie eine Fata Morgana über dem Wasser, die Wellen unten an der Wasserlinie waren sehr winzig, verrieten kaum Bewegung. Es war kein Laut auf der See, nur ein ganz schwaches Knirschen, das wie ein unterdrücktes Seufzen klang, kam von der Barke herüber. Die Rahen der Barke waren mit Lederlaschen am einzigen Mast befestigt, und dieses brüchige Leder knirschte, wenn die Rahen fast unmerklich im Winde schwangen. Als Maclaren so sonderbar und qualvoll lächelte, schien der Fremde aus seiner tiefen Versunkenheit zu erwachen. Wie ein Schlafwandler, der seinen langen Weg neben den Dingen her beendet hat, strich er sich mit der Hand über die Stirn. Da sah er den Dampfer und den Mann an der Reling, der ihn mit gespanntester Aufmerksamkeit beobachtete. Sein Blick bekam wache Klarheit, und Maclaren erkannte, daß es wirklich Nummer zwei war. Aber der Mann auf der Dau schien Maclaren nicht zu erkennen. Er machte eine halbe Wendung zur Seite, tat einen Schritt vorwärts, blieb dann stehen und schien wieder herüberschauen zu wollen. Dann sah Maclaren, wie Nummer zwei noch zwei Schritte machte und langsam, Stück für Stück beinahe, nach unten versank. Maclaren wußte, daß Nummer zwei eine Treppe hinunterstieg; aber dieses Verschwinden machte den Eindruck des Untergehens, des Vergehens. Im letzten Augenblick, als nur noch sein Kopf über der Reling sichtbar war, warf er einen letzten Blick zu dem kleinen Dampfer herüber. Dieser Blick war leer und doch unsäglich traurig, wie der Blick eines Mannes, der lebend und wachen Sinnes in sein Grab hinuntersteigt. Und dann sah Maclaren nur noch die breite Heckwand, die Dau glitt stetig weiter, wie hilflos treibend. Diese Barke und der Mann drüben schienen gleiche Fahrt zu machen, zu treiben und auf ein Ende zu warten, das nun nicht mehr aulzu fern war. Und die lethargische Gelassenheit, die über dem schwarzen Schiffe lag, schien wie eine stickige Fieberwelle auch ihn ergriffen zu haben. In dem Maße, wie die Dau verschwand, ließ die lähmende Müdigkeit in seinen Gliedern und die Apathie seines Geistes nach. Maclaren hob eine Hand von der heißen Reling, es ging. Er bewegte einen Fuß, nun konnte er auch eine seitliche Wendung machen. Im nächsten Moment bemerkte er, daß er seine kurze Pfeife im Munde hielt und daß sich in seiner Rocktasche ein kleines Paketchen befand: die blaue Perle. Er atmete tief auf, reckte sich und wandte sich um. In diesem Augenblick fiel sein Blick auf die Stelle, wo die schmale Treppe nach unten, zu den schmalen Kabinen für die Passagiere führte. Dort wuchs ein Körper aus dem Boden, fast sah es so aus; ein Mann kam die Treppe herauf. Maclaren sah dunkelblondes Haar, eine Stirn, die er kannte, sinnende Augen. Der Passagier war nun fast oben, er schien aus dem Boden zu steigen, wie der Mann drüben hinabgestiegen war. Und es war derselbe Mann— es war Nummer zwei. Maclaren fühlte ein unangenehmes Zittern in den Knien, es war, als habe ein unterirdischer Stoß den Dampfer gestreift. Der Schatte warf einen hilflosen Blick zur Seite, drüben glitt die rätselhafte Dau wie ein schwarzer, massiver Block in den leichten Dunst des beginnenden Abends. Erst jetzt bemerkte er an einer helleren Planke der Bark einige arabische Zeichen, fast wie die Schnörkel einer Verzierung. Er warf noch einen letzten Blick auf diese verschlungenen Zeichen, aber er konnte ihren Sinn nicht entziffern. (Fortsetzung folgt.) Die Unbekannte lächelt fein.„Ich freue mich, daß ich einmal helfen durfte.“ Sie zieht ihren dichten Schleier wieder über das Gesicht und reicht ihm die Hand zum Abschied.„Auf Wiedersehen, Meister!“ Henri Midi hält ihre Hand fest.„Wir müssen uns wiedersehen! Ich werde warten.“ Sie nickt. Er nimmt das als Zusage— und wartet. Einen Tag— eine Woche. Manchmal hörte er jemanden die Treppe heraufsteigen. Doch jedesmal, wenn er erwartungsvoll hinrennt und öffnet, findet er sich allein. Ueberall in Paris fragt er nach ihr. Die Menschen zucken gleichgültig die Achseln. Sie können nicht begreifen, daß man jemanden sucht, den man nicht kennt. Dann gerät er in ein Gedränge in der Nähe des Place de Gréve. Soviel er sich auch müht, immer wieder wird er von den Nachstürmenden vorwärtsgeschoben. Plötzlich staut sich der Menschenstrom. Da— das Schafott! Am Fallbrett festgeschnallt steht ein Weib. Der Hals ist bereits entblößt, der Nacken rasiert. Wie ein Wahnsinniger schlägt und stößt der Maler um sich— springt auf das Blutgerüst. Die Verurteilte kann nur noch ihre Lippen bewegen:„Auf Wiedersehn!“ „Hund!“ Der Henker grinst. Fäuste zerren Henri Midi auf das Brett. Ein zweites Mal saust das Fallbrett in die Tiefe. Das Bildnis der unbekannten Dame wurde kürzlich für 40 000 Dollar nach Amerika verkauft.— Hundertfünfzig Jahre lebte Henri Midi zu früh. Das Bild der großen Welt Menschen stehen auf dem Bahnsteig und warten. Es sind meist Arbeiter und Angestellte, die der Vorortzug von der Arbeit nach Hause bringen wird. Aber das hat noch einige Weile. Vorläufig steht auf dem Geleis ein internationaler Expreßzug, der nur erste und zweite Klasse führt. Wegen Oberbauarbeiten wird er heute ausnahmsweise über dieses Geleis geführt. Die Leute haben aufgehört, miteinander zu schwätzen, sie sehen den Zug an. Sie lesen, was auf den angehängten Schildern steht: Frankfurt—Nürnberg—Passau—Wien—. Budapest. Sie gucken durch die Fenster in die erleuchteten Abteile. Wie vornehm sie sind! Richtige Sessel stehen darin. Der Zug ist ein Stück der großen, bunten, lockenden Welt, das einen Augenblick vor ihnen haltmacht, um gleich wieder zu verschwinden. Sie trinken den seltsamen Zauber in sich wie Kinder den Zauber der Märchen. So mag man mit heißen Augen und begehrendem Blut an den großen Welthäfen in Hamburg, Rotterdam urd Antwerpen stehen und die Ozeanriesen in das offene Meer hinausstreben sehen. Nur einer ist eingestiegen, ein Herr in mittleren Jahren, von einfacher Vornehmheit. Alle haben es gesehen, alle haben ihm nachgeschaut. Jetzt lehnt er sich aus dem Abteilfenster und spricht mit der Frau, die ihn begleitet hat. Es ist eine schöne Frau in einem dunkelblauen Jackenkleid, mit weißem Gesicht. Man sieht nur das Profil. Das Gesicht emporgehoben, blickt sie immerfort den Herrn an. Nervös basteln die schmalen Finger an der Handtasche. Auch dem Herren ist anzusehen, daß ihm der Abschied schwerfällt. Es geht wohl um einen langen Abschied. Wie entsetzlich können auf dem Bahnsteig die Sekunden sich dehnen! Man wünscht, der Zug bliebe noch stehen, und man wünscht, er führe ab, damit es vorbei sei. Was soll man noch sagen? Die beiden sagen nichts mehr, sie sehen sich nur noch an. Im Gesicht des Mannes, das aus der Höhe des Abteilfensters den Blicken der Umstehenden schonungslos preisgegeben ist, sieht man den Schmerz. In den Herzen der Menschen rundum, der kleinen Leute, in denen noch soeben etwas wie Neid aufkommen wollte, regte sich das Mitleid. Don Werner Oellers Da zieht die Maschine an. Die Maschine kennt kein Gefühl, keinen Schmerz und kein Mitleid. Es zischt und pufft. Der Zug fährt. Die beiden reichen sich die Hände. Man fühlt fast, wie fest sie sie drücken. Die Frau geht noch ein paar Schritte mit dem fahrenden Zug, dann läßt sie los. Sie winken. Keinen Blick tut die Frau von dem fahrenden Zug, keinen Blick von der Stelle, wo der Kopf des Mannes immer kleiner wird und am Ende nur noch die verwischte, undeutliche Bewegung eines Taschentuches übrigbleibt. Schon sieht man auch das Taschentuch nicht mehr, aber die Frau steht immer noch und winkt. Man sieht nur noch den letzten Wagen. Nun verschwindet auch er in der Kurve. Eisenbahnzüge und Häuser schieben sich davor. Da erst läßt die Frau ihr Taschentuch sinken. Da erst löst sie den starren Blick aus der Ferne, der dem letzten Zipfel des Zuges bis zum Aeußersten gefolgt ist. Sie wendet sich um. In den großen, dunklen Augen steht eine heiße Not. Es ist, als bemerke sie die vielen Menschen nicht, die auf dem Bahnsteig um sie herumstehen. Sie ist auf einmal ganz allein. Alles um sie her ist kahl und nackt und leer. Sekundenlang steht sie ohne Bewegung. Dann preßt sie das Taschentuch vor das Gesicht und geht langsam, mit unsicheren Schritten, der Treppe zu. Scheu machen die Leute ihr Platz. Hunderte Augenpaare sehen ihr nach, wie sie, einsam und verlassen, das Taschentuch vor den Augen, die Stufen hinabsteigt und in der Dunkelheit des Tunnels verschwindet. M Oosce Götel Skataufgabe B hat in Mittelhand folgende Karte: Ierz: As. König, Dame, Bube. 10, 9. 8, 7; Pik: 1o, 7. Er spielt darauf einen Null ouvert aus der land. Wieviel Möglichkeiten gibt es, daß B dieses Spiel verliert? (Lösung in der morgigen Folge.