Einzelstück 15 Dig Holland 18 Cie., Belglen 1.50 bfre., Frankreich 1 Fr. Dienstag, den 8. September 1936 Schweis 20 Rappen. Tschechuslowakei 1.50 Ke. Westsälische Bezugspreie mit Justellungsgebühr und Versandkosten 60 Ofennig für die Woche. Dost=Bezug monatlich 2,50 Mark einschl. 56 Osennig Dostzeitungsgebühren. Hierzu 42 Osennig Bestellgeld. Linzel=Stück 15 Ofennig, Sonntags 20 Ofennig. Erscheint wöchentlich siebenmal. Täglich das bebilderte Unterhaltungsblatt und Sonntags die sechzehnseitige Beilage„WKS am Sonntag". Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Gewähr übernommen. Druck u. Verlag: Westfälische Landeezeitung G. m. b.H., Dortmund, Reinoldistr. 19. Jernruf 30441 Ausgabe □ 49. Jahrgang. Folge 245 Amtliches Blatt der National-Sozialistischen Deutschen Arbeiter-Partei eszeilung Anzeigenpreie se Millimeter der Rleinspalte 36 Of. in der Gesamtauflage, für die Bezirksausgaben besondere Oreislisten. Ermäßigte Oreise: Für Jamilienanzeigen 12 Of., Stellenangebote 18 Of. Stellengesuche 12 Of., Gelegenheitsanzeigen nicht geschäftlicher Art in der Rubrik„Rleiner Anzeigenmarkt“ 15 Os. je Millimeter.— Für die Berechnung und Ausführung der Anzeigenaufträge sind die in der Dreieliste vorgesehenen Bedingungen maßgebend.— Erfüllungsort Dortmund.— Postscheckkonto Dortmund 450.— Anzeigen=Annahme für die Wochentags=Ausgabe bis 2 Uhr nachmittags, für die Sonntags=Ausgabe bie Freitag abend 6 Uhr. Die Frankenstadt im Festgewand Besuch bei den Westfalen in der Stadt der Reichsparteitage Sinnbild engster Verbundenheit (Von unserer Nürnberger Schriftleitung) Nürnberg, 8. September. Stark und unerschüttert, auf dem sicheren Fundament gläubigen Vertrauens gebaut, steht in der Brandung des Unfriedens und der Zerstörung im Herzen des Kontinents das neue Deutsche Reich, ein Bürge des Friedens nach außen, ein Boll= und Schutzwerk neuen blühenden Lebens nach innen. Im Wunder dieser Wiedergeburt einer Nation waren die drei Parteitage in der alten freien Reichsstadt Nürnberg Höhepunkte von überwältigendem Eindruck. Mit dem Reichsparteitag des Sieges und dem Reichsparteitag des Willens zeigte der Parteitag der Freiheit wie nie zuvor die ganze Kraft, den ganzen Willen des neu geeinten deutschen Volkes. Wieder ist ein Jahr ins Land gegangen; ein Winter, der das deutsche Volk zu einem der größten sozialen Hilfswerke der Weltgeschichte vereinte, ein Frühling, in dem es mit der Wiederbesetzung der Rheinlande die letzten Ketten abstreifte, und ein Sommer endlich, in dem das neue Deutschland, bewundert von der ganzen Welt, das große Friedensfest der Olympischen Spiele in einem Geist durch führte, der unbestritten als die schönste Er füllung des olympischen Ideals anerkannt wurde. Nur wenige Tage sind vergangen, seitdem das Olympische Feuer erlosch und mit dem machtvollen Dröhnen der Olympiaglocke das größte Sportfest aller Zeiten ausklang und nun werden in wenigen Stunden die alten ehrwürdigen Glocken von allen Türmen Nürnbergs herab das größte Fest aller Deut schen einläuten, den achten Parteitag seit der Gründung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, dem vierten seit der Er richtung des Dritten Reiches durch Adolf Hitler. Der Reichsparteitag 1936 wird vor allem wieder ein Sinnbild der engsten Verbundenheit zwischen Führer und Volk sein, dann aber auch ein Bekenntnis vor der ganzen Welt, daß das neue national sozialistische Deutschland in seiner Erstarkung, in seiner Wehrhaftigkeit und in seinem Wie deraufstieg die beste Gewähr für die Schaffung und Erhaltung eines wirklichen nriedens gibt. Nürnberg, das Symbol mittel alterlicher Reichsherrlichkeit, ist zum Symbol des Dritten Reiches, eines Reiches der Kraft und des Friedens geworden. Westfälische SS-Kameraden treffen ein Ein gewaltiger Verkehr brandet um den Nürnberger Hauptbahnhof, wo die vollbesetz ten Züge der Reichsbahn schon gestern Tau sende von Gästen aus allen Teilen des Reiches heranbrachten. Mit den ersten Sonderzügen trafen die SS=Kameraden aus allen Gauen Deutschlands ein, denen die Aufgabe gestellt ist, während der Tage des Reichsparteitages den Absperrdienst zu übernehmen. Glänzend war die Organisation auf dem Hauptbahnhof Obwohl in einem Abstand von nur wenigen Minuten auf allen Bahnsteigen die Sonderzüge mit den SS=Männern neben den fahr planmäßigen Zügen einliefen, gab es über haupt keine Stockung. Riesige Lautsprecher riefen den Kameraden der SS entgegen, welchen Weg sie zum Ausgang zu nehmen hatten und wo sich ihr Quartier befand. Die Sonderzüge mit den SS=Männern aus Berlin, aus Sachsen, aus Danzig, aus Schlesien usw. waren als die ersten eingetroffen. Langsam rückte der Zeiger der Uhr auf 10.30 Uhr, als die Sonne, die sich bisher schüchtern hinter einer Wolkendecke zurückgehalten hatte. hervorkam und die Zinnen und Türme der Stadt Nürnberg überstrahlte,— ein schöner Empfang für die Kameraden der SS aus dem Gaugebiet Westfalen=Süd. Punkt 10.52 Uhr lief der aus 18 Wagen bestehende Sonderzug in die weite Bahnhofshalle auf dem Bahnsteig 4 ein. SS=Standartenführer Scholz, der Führer der 30. SS=Standarte, und Standartenführer Müller, der Führer der 69. SS=Standarte, hatten ihre Männer selbst nach Nürnberg gebracht. Die lange Nachtfahrt war vergessen, Sto., und Freude leuchtete den westfälischen SS=Männern aus den Augen. Mit dem gleichen Sonderzug war auch der Sanitätssturm 25 unter SS=Untersturmführer Rathke der 30. SS=Standarte eingetroffen. Vor dem Portal des Hauptbahnhofs unter den Blicken von Hunderten von herbeigeeilten Nürnbergern nahmen unsere SS=Männer in vorbildlicher Disziplin Aufstellung. Während die Kameraden des Sanitätssturms hinausmarschierten zum großen Zeltlager der SS am Massenbruck, das dicht vor den Toren der Stadt gelegen ist, marschierten die Männer der 30. und 69. SS=Standarte, die als Vorkommando für Nürnberg bestimmt sind, ihren Quartieren in der Stadt zu. Wie der Geist dieser Männer ist, bewies uns ein kurzer Besuch sowohl bei den Sanitätern des Sturms 25 im Zeltlager der SS wie bei den Männern des Absperrungskommandos. In freudiger Erwartung ehen sie den kommenden Tagen entgegen. Sie sind sich im klaren darüber, daß die Nürnberger Tage besonders an sie hohe Anforderungen stellen werden, setzen aber ihren Stolz darein, diese Aufgaben besonders gut zu erfüllen. Vorzüglich sind die Quartiere. In großen Schulen sind die Männer untergebracht worden und ihnen stehen nicht Stroh=, sondern Stahlbetten zur Verfügung. Glänzend sind die sanitären Anlagen und der Aerztedienst ist besonders aut ausgebildet. In dem Lager der 69. SS=Standarte, in dem Neuen Gymnasium, befindet sich sogar eine Zahnärzteklinik. Die Verpflegung ist, wie uns die Männer selbst versicherten, ganz ausgezeichnet. Für den Nachmittag hatten sie natürlich Stadturlaub bekommen. Noch stehen ihnen ja einige Stunden zur Verfügung, und da sahen wir sie die Herrlichkeiten der Stadt der Reichsparteitage bewundern. Am Alten Burggraben saßen wir mit Männern der 30. und 69. SS=Standarte zusammen.„Wir werden des Schauens in dieser herrlichen Stadt nicht müde“, haben sie uns erzählt.„Tragen Sie doch allen Süd=Westfalen auf, daß hier jede Stunde ein besonderes Erlebnis bringt.“— Am Sonntagnachmittag trafen bereits die Standartenträger mit den Standarten der SA=Gruppe Westfalen und denen der SS=Standarte in Nürnberg ein. 500 Standarten mit 500 Trägern und 1000 Begleitern sind in der Kunstgewerbeschule untergebracht. Am Montagvormittag um 8 Uhr sind sie schon zusammen zu einer Uebung zum Luitpoldhain hinausgezogen. Auch bei diesen Männern ist der Geist prächtig, sind sie doch ganz besonders stolz darauf, die Standarten am Führer vorbeitragen zu können. Die Fahnen werden Mittwoch in Nürnberg eintreffen. (Fortsetzung auf Seite 2) Aufanme. Scher! Nürnberg— Symbol des Friedens und der Kraft Erlebnis Nürnberg (Von unserer Nürnberger Schrittleitung) J. H. Knapp 12 Stunden sind es her, seit die Fahrt begann, die uns zur Stadt der Reichsparteitage, zum 8. Reichsparteitag nach Nürnberg führen sollte. Noch leuchtete in der grauen Morgendämmerung glutrot der Widerchein der Hochöfen am wolkenverhangenen Himmel, als unser Wagen uns aus dem Industriegebiet hinaustrug in die weiten Ebenen des Soester und des Paderborner Landes. Als wir Kassel erreicht haben, wagt sich zum ersten Male schüchtern die Sonne hervor und ein frischer Wind treibt die Regenwolken auseinander. Bald ist Eisenach in Sicht und von einsamer Höhe grüßt die Wartbura: Wiege deutschen Geistes und deutscher Kunst. Höchster Glanz des Mittelalters ersteht vor unseren Augen. Und dann nimmt uns der Thüringer Wald auf, das grune Herz Deutschlands. Unvergleichlich schön ist diese Welt der Einsamkeit und des Friedens. Nie noch kam es uns tiefer zum Bewußtsein, was wir dem Manne verdanken, der deutschen Landen diesen Frieden erhalten hat und über ihn wacht. Und noch dankbarer gedachten wir seiner, als wir im Dom zu Bamberg in Ehrfurcht unvergängliche Werke deutscher Kunst bewundern konnten und gleichzeitig daran denken mußten, daß in diesem Augenblick aus Toledos Alcazar Flammen zum Himmel loderten und vielleicht zur gleichen Stunde wieder in eine der herrlichen Kathedralen Spaniens von bolschewistischen Verbrechern die Brandfackel geworfen wurde. — Weiter geht die Fahrt. Bald nimmt uns die wilde Romantik des Frankenwaldes gefangen, und wir durchfahren die Bayrische Ostmark, jenen Gau, in dem das Andenken an seinen unvergeßlichen Hans Schemm nie erlöschen wird. Schon überholen wir marschierende Kolonnen von SA=Männern, die uns lächelnd zuwinken. Ohne Spuren scheinen die Anstrengungen des Marsches an ihnen vorübergegangen zu sein. Jetzt können wir nicht mehr weit von Nürnberg sein, jener Stadt, der wir seit langen Stunden schon entgegenfiebern. Fast unerträglich ist die Spannung geworden, als uns dann endlich, endlich ein leuchtendes, von Baum zu Baum gespanntes Band willkommen heißt, uns willkommen heißt zu einer Arbeit, die nicht Mühe, sondern Lohn und Krönung der Tätigkeit eines ganzen Jahres sein wird. Jeder Eindruck und alles Erleben einer gewiß unendlich schönen Fahrt durch deutsche Gaue verblaßt und liegt unvorstellbar weit hinter uns, seit Nürnbergs Mauern uns umschlossen halten. Noch sind es beinahe 24 Stunden, bis von den Türmen aller Kirchen der Reichsparteitag 1936 feierlich eingeläutet wird. Unvorstellbar herrlich aber ist schon jetzt die Stimmung, die über der 900jährigen Stadt an der Pegnitz liegt. Uns führte ein kurzer Rundgang durch die Altstadt auf die weltberühmte Burg. Wir alle kennen aus Leni Riefenstayls herrlichem Film den Blick auf die Dächer Nürnbergs und werden dieses Bild nie vergessen. Selbst dieses Meisterwerk der Filmkunst aber muß verblassen vor der eigenen Schau aus unmittelbarer Nähe. Hellrot leuchten die Ziegeldacher des verschachtelten Gewimmels hochgiebeliger Häuser und Häuschen. Patinabegrünt ragen aus diesem Häusermeer die Türme von St. Elisabeth, St. Sebald, St. Lorenz und wie die alten Kirchen alle heißen mögen, hervor. Fern am Horizont leuchten im letzten Glanz der Abendsonne die roten Fahnen und weißen Zelte des Parteitaggeländes. Immer stärker aber flutet inzwischen der Verkehr in den Straßen, und die Polizei, die wir zum ersten Male in ihrer neuen graugrünen Uniform sehen, hat vollauf zu tun, um alles in die rechten Bahnen zu lenken. Unterstützt wird sie dabei von den Männern der SS, deren schwarze Uniform gestern überhaupt im Straßenbild vorherrschte. Auch der Reichsführer SS traf bereits gestern in Nürnberg ein und nahm im Hospiz am Sterntor Quarier. Hier stauten sich gestern abend die Menchen und bereiteten dem Führer der Schutztaffeln eine herzliche Huldigung, als er sein hotel verließ, um sich auf einer Inspektionsahrt davon zu überzeugen, daß der Ordnungs= und Absperrdienst während der nächsten Tage klappen wird, ein Dienst, der an die dazu abkommandierten Männer unerhörte Anforderungen stellen wird. Daß sie den Anforderungen gewachsen sind, dafür bürgt der Geist, der diese Männer beseelt. Es ist derselbe Geist, mit dem auf dem 8. Reichsparteitag der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei marschieren werden die 100 000 Politischen Leiter, die 43000 Arbeits männer, die 41000 Hitlerjungen, die unüber sehbaren Formationen der SA und des RSKK und die aus allen Waffenarten ausgewählten Soldaten der jungen, stolzen deut Wehrmacht. Letzte Vorbereitungen in Rürnberg (Fortsetzung von Seite 1) Montag mittag sind wir dann zum Bahnhof Dutzendteich hinausgefahren, um die Arbeitsdienstmänner der Gaue 20b und 20a(Westfalen=Süd und Westfalen=Nord) in Empfang nehmen zu können. In vier Sonder zügen mit je 500 Arbeitsdienstkameraden liefen sie gegen 14.15 Uhr ein. Die jungen Arbeitsdienstmänner unseres Gaugebietes nehmen zum erstenmal an einer solchen gewal tigen Großkundgebung teil. Man kann sich vor stellen, in welch freudiger Erwartung und Erregung gerade sie sich befinden. Ende dieses Monats haben sie ihre Dienstzeit im Arbeits dienst erfüllt und knapp drei Wochen vor dem Austritt wird ihnen die Freude, aus dem Munde des Führers die weitere Marschrichtung entgegennehmen zu können. Immer wieder haben sie uns versichert, daß sie dem Donners tag, der der Tag des Arbeitsdienstes ist, brennend entgegensehen, da er ja für sie der schönste Tag ihres Lebens sein wird. Das Standquartier der Südwestfalen „Hier in diesem Saal hat die NSDAP. in Nürnberg ihre ersten Kundgebungen abgehalten, hier hat schon der Führer in den Anfangsjahren der NSDAP. gesprochen, hier hat sich der Frankenführer Julius Streicher, haben sich sein Parteigenosse Hermann Göring und anderen mit unsern damaligen Gegnern auseinandergesetzt, und hier ist es auch oftmals„schwer rundgegangen'. Hier haben wir uns gegen Kommunisten und Marxisten mit der Faust und dem Stuhlbein in der Hand verteidigen müssen.“ Wir stehen hier in dem großen Saal, der Standquartier unserer südwestfälischen Parteigenossen sein wird. Nürnberger Notstandsarbeiter sind mit den notwendigen Vorbereitungsarbeiten beschäftigt und ein alter Nürnberger Parteigenosse erzählte, welche Bewandtnis es mit diesem Saal hat. Der Gau Westfalen=Süd darf also berechtigt stolz auf sein Standquartier sein. Auf den langen und breiten Emporen, die genügend Entlüftungsanlagen haben, werden 435 Stahlbetten aufgebaut. Der Saal in einer Ausdehnung von 70 mal 20 Meter steht ihnen als Aufenthaltsraum zur Verfügung. Die übrigen Parteigenossen haben ihre Quartiere rund um dieses Standquartier, das inmitten der Stadt Nürnberg gelegen ist, in Schulen, die rund um die Alte Burg gelegen sind. Luftige Räume und große Turnhallen stehen ihnen hier zur Verfügung. Ganz vorzüglich sind, wovon wir uns ebenfalls überzeugt haben, die sanitären Einrichtungen. Vorbildlich ist ebenfalls für die RS=Frauenschaft unseres Gaues gesorgt. Den RS=Frauen stehen als Quartier die aus 20 Hallen und luftigen Räumen und einer großen Turnhalle bestehenden Schulen am Panierplatz zur Verfügung. 1413 Stahlbetten werden hier gegenwärtig aufgebaut. Hier trafen wir mit 14 Köchen unseres Verpflegungszuges, der übrigens auch schon in Nürnberg weilt, und mit zwei vorgeschickten NS=Frauen zusammen, die bei der Einrichtung der Räumlichkeiten helfen. Unsere Frauen können also in bezug auf ihre Unterbringung vollauf zufrieden sein. Ein Tag voll von Arbeit, aber reich an Erlebnissen liegt hinter uns, aber noch mehr, noch viel mehr steht uns bevor. Und in der Heimat werden diejenigen, die diese Zeilen lesen, mit noch brennenderer Ungeduld dem Tage entgegensehen, an dem auch sie mit dem Sonderzuge nach Nürnberg fahren. O. P. B Wehrmachtsangestellte in der Erlaß des Oberbefehlshabers des Heeres Berlin. 8. September. In einem soeben herausgegebenen Erlaß verweist der Oberbefehlshaber des Heeres auf eine bereits im November 1933 ergangene Verordnung des Reichskriegsministers, in der allen Angestellten und Arbeitern der Wehrmacht empfohlen wird, in die DAF einzutreten. gegen kommunistische Kriegshetzer Die Meinungsverschiebenheiten im roten Lager 7 Blum mahnt zur Mäßigung „ ∆ Paris, 8. September. Ministerpräsident Blum hielt, wie bereits kurz gemeldet, am Sonntagabend vor der sozialistischen Landesgruppe des Departements Seine im Lunapark eine längere Rede, in der er sich ausführlich mit der Haltung der französischen Regierung gegenüber den Ereignissen in Spanien beschäftigte. Er erklärte u. a., daß zwischen der Regierung der Volksfront und Vertretern eines Teiles der Wähler der Volksfront Meinungsverschiedenheiten beständen, die er nicht länger bestehen lassen möchte. Er wisse sehr wohl, nach welcher Seite„in diesem schrecklichen Abenteuer“ den spanischen Bürgerkrieg das Interesse Frankreichs führen müßte. Er wisse, daß die Aufrechterhaltung der spanischen Republik die Sicherheit Frankreichs und seiner westlichen Grenzen sowie die seiner Verbindungen mit Nordafrika garantiere. „Es besteht“, erklärte Blum wörtlich,„kein Zweifel darüber, daß, wenn wir uns auf das internationale und das öffentliche Recht stützen, nur die legale Regierung das Recht hätte, vom Ausland Waffenlieferungen zu empfangen. Dieses Recht müßte also ausdrücklich den Führern des Militäraufstandes verweigert werden.“ Andererseits, fuhr der Redner fort, würde das internationale Recht, ganz streng genommen, wie man dies in einer Reihe von Entschließungen zum Ausdruck bringe, es morgen den Regierungen, die dies für angebracht erachtet hielten, erlauben, die provisorische Regierung von Burgos als legal anzuertennen, und vom Zeitpunkt dieser Anerkennung ab auf Grund des internationalen Rechts diese Regierung der Aufständischen ebenso wie die legale Regierung von Madrid mit Waffenlieferungen zu versorgen. Diese tatsächliche Anerkennung habe zu verschiedenen Zeitpunkten möglich erschienen. Auf alle Fälle habe sich alles so abgespielt, als ob gewisse Mächte die aufständische Regierung bereits als legal anerkannt und sich das Recht zuerkannt hätten, diese sogenannte Regierung, ebensogut wie andere es mit der legalen Regierung hätten machen können, mit Waffen zu versorgen. Dies widerspreche vielleicht dem internationalen Recht. Aber welches Gegenmittel gebe es als die Gewalt, als das Ultimatum, und mit welchen Folgen?“ Wenn man dem internationalen Recht durch Gewalt Achtung verschaffe, und wenn es nicht gelinge, die Rechtmäßigkeit auf internationaler Grundlage durch die Anerkennung der gegebenen Tatsachen herzustellen, vor welcher Lage würden wir uns dann befinden? „Wir sind dazu gelangt, ein internationales Abkommen aufzustellen, in dem die verschiedenen Regierungen sich verpflichten, die Der spanische Fortschritte der Nationalisten bei Toledo 7 San Sebastian ohne Nachschub ∆ Jrun. 8. September. In dem Fort Guadalupe, das entgegen anderslautenden Nachrichten noch nicht von den Nationalisten besetzt ist, befanden sich auch am Montag noch etwa 100 rote Verteidiger, die entschlossen sein sollen, bis zum Aeußersten auszuharren. Die nationalen Truppen haben dort bis jetzt noch nicht angegriffen, ihre ganze Aufmerksamkeit ist vielmehr auf die Kampfhandlungen bei Renteria, Pasajes und San Sebastian gerichtet, wo der größte Teil der Eroberer von Irun bereits wieder im Gefecht steht. Man rechnet damit, daß San Sebastian in diesen Tagen fallen wird. Die Stadt befindet sich in einer äußerst kritischen Lage. Lebensmittel, Wasser und Verbandsmaterial gehen zur Neige, die Bevölkerung ist ausgehungert und verzweifelr: nur die Tyrannei der Anarchisten verhindert die Uebergabe der Stadt. Mit welchen Mitteln diese Leute arbeiten, sieht man daraus, daß noch am Sonntag der Sender San Sebastian den siegreichen Widerstand der Roten in Irun meldete und behauptete, die Stadt befinde sich völlig in den Händen der Volksfront, es herrsche dort vollkommene Ruhe und alle Angriffe der Nationalisten seien abgewiesen worden. Diese Lügenpropaganda— Irun befindet sich bekanntlich seit Freitag im Besitz der Nationalisten— stellt bei den Roten ein Hauptkampfmittel dar. Nach einer vom Sender Sevilla verbreiteten amtlichen Veröffentlichung der nationalistischen Südarmee haben die Nationalisten in der Gegend von Toledo, Erfolge über die Roten erringen können. Etwa 8 Kilometer von Talavera de la Reina in Richtung auf Madrid konnte am Sonntag eine feindliche Abteilung von den nationalistischen Truppen vernichtet werden. Die Niederlage der Roten war so vollständig, daß der Feind 425 Tote und 150 Gefangene, 10 Geschütze, über 30 Lastwagen, zwei Panzerwagen und zahlreiche Ausrüstungsstücke zurückließ. In Barcelona sind am Sonntag wiederum vier Offiziere erschossen worden, die von dem sogenannten Volksgericht zum Tode verurteilt worden waren. In Perpignan traf am Sonntag ein zweiter Zug mit Marxisten und Kommunisten ein, die an der Verteidigung von Irun teilgenommen haben und nunmehr über Frankreich nach Barcelona fahren wollen. Es handelte sich um etwa 1500 Mann. Die Kommunisten erklärten, daß sie es gewesen seien, die die Lebensmittelgeschäfte in Irun in Brand gesteckt hätten, damit die Sieger sich nicht dieser Lebensmittel bemächtigen könnten. Nach einer Meldung des Rundfunksenders von Xeres de la Frontera haben die Marxisten bei der fluchtartigen Räumung der Insel Mallorca vier Lastwagen mit 4500 Gewehren, zwölf Geschützen, vierzig Maschinengewehren, zwei Panzerautos uno zahlreiche Pferde und Maulesel zurücklassen müssen. Sie waren außerdem gezwungen, 600 Gefangene, die sie gemacht hatten, wieder freizulassen. Avenol bei Ciano A Rom. 8. September. Der italienische Außenminister Graf Ciano hat am Montagabend den Generalsekretär des Völkerbundes, Avenol, empfangen. In politischen Kreisen wird versichert, daß Avenol bei seinen Besprechungen in Rom das Interesse Italiens am Völkerbund neu wecken wolle. Ueber diese Besprechungen, die nur vorläufigen Charakter tragen, sei vorerst eine amtliche Mitteilung nicht zu erwarten. Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Spanien zu verbieten. Dies ist die beste Vorbedingung, um eine Art Neukralität aufrecht zu erhalten.“ Es habe sich daraus zwar, behauptete Blum an dieser Stelle seiner Rede, ergeben, daß während einer Zeitspanne, die die Regierung nicht gewollt habe, deren Hände gebunden gewesen seien(!!), während andere hätten fortfahren können, die Aufständischen mit Waffen zu ver sehen.(1!) Nun habe ihn, Leon Blum, eine sehr starke Abordnung der Gewerkschaften gebeten, eine Politik zu Gunsten der Madrider Regierung einzuschlagen. Es gebe aber seiner Auffassung nach keinen einzigen Beweis dafür, daß irgend eine Regierung seit der Annahme des Neutralitätsvorschlages ihr Wort gebrochen habe. Wenn man von ihm verlange, seinen bisherigen Standpunkt und den der Regierung aufzugeben, so anworte er heute: „Nein.“ Er wünsche nicht, seine einmal gegebene Unterschrift zu verraten, ohne den Mut zu haben, sie einfach zurückzuziehen. „Wir haben Freunde", so fügte der Ministerpräsident hinzu,„die die Haltung der Regierung als schwach bezeichnen. Er werde nicht zugeben, daß etwas die Würde der französischen Republik mindern könnte, und er werde nichts versäumen, um die Sicherheit ihrer Verteidigung zu gewährleisten. Aber ein bedeutender Faktor der nationalen Ehre sei der friedliche Wille des Landes. Frankreich werde die Sicherheit nur im gegenseitigen Beistand und in der Abrüstung finden. Bis zur letzten Minute seiner Regierungstätigkeit werde er aber alles tun, um einen Krieg zu verhindern.„Ich weigere mich, am Frieden und an der Festigung dieses Friedens durch das französische Volk zu zweifeln.“— Die Rede des französischen Ministerpräsidenten wurde von den zahlreichen Zuhörern mit lebhafter Zustimmung ausgenommen. Die Menge sang mit erhobener Faust die Internationale. Der Rede des französischen Ministerpräsidenten am Sonntagabend im Luna=Park wird von der gesamten Pariser Presse um so größere Bedeutung beigemessen, als sie gerade in dem Augenblick gehalten wurde, wo die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Volksfront sich zu einer wahren Krise zuzuspitzen beginnen. Die gesamte Presse mit Ausnahme der kommunistischen„J,umanité“ stimmt den Ausführungen Leon Blums zu, der mit nicht zu verkennender Deutlichkeit das Ansinnen der Kommunisten und des radikalen Flügels der marxistischen Arbeitergewerkschaft zur Aufgabe der französischen Neutralität abgelehnt hat. Der„Jour“ hält einen Bruch zwischen der Regierung und der Kommunistischen Partei, wenn nicht sogar dem radikalen Flügel der marxistischen Arbeitergewerkschaft, für nicht ausgeschlossen. Unübertreffliche Leistungen deutscher Motoren 167 000 Kilometer zurückgelegt 7 Ein Beweis der Zuverlässigkeit X Frankfurt Main, 8. September. Als eine überragende Leistung deutscher Technik haben sich die Daimler=Benz=Motoren des Luftschiffes„Hindenburg" erwiesen, mit denen jetzt 167·000 Kilometer Fahrtstrecke mit fahrplanmäßiger Genquigkeit zurückgelegt wurden, ohne daß ein einziger Motor ausgewechselt zu werden brauchte. Dieser große Erfolg deutscher Leistung wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, daß die 167000 Kilometer einer vierfachen Erdumkreisung entsprechen. Dabei hatte die Motorenkraft des Luftschiffes alle Unbilden des Wetters zu überwinden und schwersten Stürmen zu trotzen. Das umfangreiche Fahrtenprogramm, bei dem es oft nur wenige Stunden Landungsaufenthalt gab, ließ dabei kaum Zeit, die Motoren einer gründlichen Durchprüfung, geschweige denn einer Ueberholung zu unterziehen. Die Nordatlantikfahrten des Luftschiffes „Hindenburg“ sind mit erstaunlicher Regelmäßigkeit durchgeführt worden, ohne daß sich auch nur an einem der Motoren die geringste Panne eingestellt hätte. Dieser Erfolg spricht für sich selbst und ist ein überzeugender Beweis von dem hohen Wert deutscher Technik und den Leistungen des deutschen Facharbeiters. Die Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit des deutschen Zeppelin=Motors ist ohne Be'spiel. Fünf von den sechs Luftschiffmotoren haben weit über 1000 Betriebsstunden, zwei davon sogar 1600 Stunden hinter sich! Der deutsche Motorenbau hält also klar die Führung. Deutschem Werkmannsgeist ist in den Zeppelin=Motoren wieder ein hervorragender Beweis für unübertreffliche Qualität, Wirtschaftlichkeit und vor allem Zuverlässigkeit zu verdanken. Iun Seitäicht Seit über sechs Wochen Bolschewisierung der tobt in Spanien der spanischen Wirtschaft entsetzlichste und erbittertste Bürgerkrieg, den die Welt vielleicht jemals gesehen hat. Die Opfer an Menschenleben mögen die Hunderttausende bereits überschritten haben, und was an kulturellen und traditionellen: Werten in Spanien vernichtet wurde, kann zur Zeit überhaupt noch nicht abgeschätzt werden. Ein besonderes Problem bildet aber dazu noch die Vernichtung großer volkswirtschaftlicher Werte. Im Angesicht des Machtkampfes, der noch andauert, ist dieses Problem bisher zum großen Teil noch im Hintergrund geblieben; aber es wird in dem Moment um so brennender werden, in dem das spanische Volk wieder daran gehen sollte, seine Verhältnisse zu ordnen, um auf den Trümmern neu aufzubauen. Dieser Vernichtungsprozeß dauert noch an und tagtäglich verschleudern die roten Machthaber das spanische Volksvermögen in einer geradezu sinnlosen Weise. Einen Maßstab dafür, wie in dieser Hinsicht von den marxistischen Machthabern gewirtschaftet oder verwirtschaftet wird, mögen nur einige bisher feststehende Tatsachen geben. So sind beispielsweise in den von den„Regierungsstreitkräften" besetzten Gebieten sämtliche Verwaltungsmitglieder der Banco de Espana abgesetzt worden. Die Goldguthaben der Bank von Spanien befinden sich nach einer Serie von Flugzeugtransporten bekanntlich schon zum größten Teil in Paris. Der Finanzminister hat dazu offiziell mitgeteilt, daß das gesamte Bank= und Börsenwesen„zu gegebener Zeit" reorganisiert werden müsse. Wahrscheinlich besteht die Reorganisation aber nur in der Anlage von ausländischen Bankkonten, die den roten Machthabern bei einer eventuellen Niederlage wahrscheinlich die Pension sichern sollen. Ferner erfährt man, daß die Verwaltung der Banco de Exterior de Espana durch einen Ausschuß der Belegschaft ersetzt worden ist. Die Kontrolle über die„Gemeinnützigen Betriebe“ hat ein Exekutivausschuß übernommen, der auch die Oberaufsicht über alle Konzessionsbetriebe ausübt. Das spanische Bleikonsortium ist zur öffentlich=rechtlichen Körperschaft erklärt worden, und auch bei anderen Syndikaten hatte man ähnliche Wege zur Bolschewisierung der Wirtschaft eingeschlagen. Die verstaatlichten Betriebe, die die hohen Löhne nicht aus eigener Kraft bezahlen können, erhalten von dem hohen Bankrat unbeschränkt Kredite. Bekanntlich ist man bei diesen Sozialisierungsmethoden auch nicht vor auslandischen Betrieben zurückgeschreckt. So wurde die Barcelona Traction Light and Power, die ganz Barcelona und Katalanien zu 90 Prozent mit elektrischem Strom versorgt, durch einen Arbeiterrat übernommen. Es handelt sich um eine kanadische Firma, die auch sehr große Anteile in England besitzt. Der Arbeiterrat hat der Verwaltung die Verfügung über die Finanzen der Gesellschaft genommen, die sich deshalb gezwungen sah, ihren englischen Obligationsinhabern mitzuteilen, daß sie keine Einnahmeziffern mehr bekanntgeben könne. Angesichts der Tatsache, daß die roten Machthaber außerdem auch die Einkassierung der Elektrizitätsgebühren in ihrem Machtbereich einfach verboten haben, dürfte sich das auch in der Praxis erübrigen. Besonders deutlich äußert sich der wirtchaftliche Verfall infolge dieser katastrophalen Mißwirtschaft auch bei den spanischen Eisenbahngesellschaften. So meldet die südspanische Eisenbahngesellschaft, daß die Bruttoeinnahmen in der ersten Hälfte des August auf 1 034 700 Peseten gegenüber 4 733 500 Peseten im gleichen Zeitraum des Vorjahres gesunken eien. Diese wenigen Beispiele genügen, um eine Vorstellung von der sinnlosen Verschleuderung der Werte der spanischen Volkswirtschaft n diesem Bürgerkrieg zu geben. Es werden wahrscheinlich Jahre vergehen, bis diese gewaltigen Schäden, die der spanischen Wirtschaft in wenigen Wochen zugefügt werden— ganz abgesehen davon, daß die wirtschaftliche Lage Spaniens sowieso nicht gerade als rosig bezeichnet werden konnte—, wieder ausgemerzt werden können. Wiedersehen mit Oesterreich In der grünen Steiermark/ Abschied von den Bergen VI. Die munter dahineilende kühle Mur aufwärts zieht sich die grüne Steiermark nach Norden. Waldberge zur Rechten und Linken, von Bauernhöfen, Wiesen und Matten durchsetzt. Im Tal volkreiche Landstädte und Märkte, An den Staudämmen der Mur die berühmten steirischen Elektrizitätswerke. Das steirische Industriegebiet von Donawitz und Leoben liegt westlich unseres Weges hinter der Gleinalpe. Bei Bruck an der Mur erreichen wir einen Brennpunkt der politischen Auseinandersetzungen. Dann führt die Straße an der Mürz entlang dem Semmering zu. Es ist jene in Krieas= und Friedenszeiten wichtige Straße, auf der einst Napoleon I. von Italien her in blitzschnellem Zug nach Leoben vordrang und Oesterreich zum Frieden zwang. Bei Krieglach sind wir schon in der Heimat Peter Roseggers, des großen Steirers, der im ganzen deutschen Volk die steirische Waldheimat unsterblich gemacht hat. Am Semmering nehmen wir Abschied von der Steiermark. Als Kurort und Unterhaltungsstätte ersten Ranges hat sich der Semmering zu solchen Investierungen verleiten lassen, daß seine Sanierung jahrelang zu den Sorgen der österreichischen Wirtschaft gehörte. Ueber diesen Fehlschlag ist man noch nicht hinweg. Wie andere Wirtschaftszweige ist auch die Fremdenindustrie vielfach den fälligkeiten der politischen Konjunktur ausgesetzt. Wenn es z. B. einmal nicht mehr Mode sein wiro.„poor little Austria“ aus antideutschen Komplexen heraus aufzusuchen, dann wird manches von dem, was in der Wirtschafts= und Verkehrswerbung in den letzten Jahren unzweifelhaft erreicht wurde, schwer zu halten sein. Mit der Rax und Schneeberg recken sich die Alpen noch einmal nahe an 2000 Meter empor, dann entführt uns die breite Autostraße, modern und gepflegt bis Wien, den Bergen, die uns so manchen Tag begleitet haben. Die Ebene öffnet sich dem niederösterreichischen Industriegebiet zu. Neunkirchen und Wiener Neustadt liegen vor uns. Rechts und links versinken die letzten Hügelketten blau am fernen Horizont, um im Westen mit dem Wiener Wald wieder an unseren Weg heranzukommen. Im Osten liegt das Burgenland und der Neusiedlersee, der Anfang zur ungarischen Pußta, dicht vor den Toren Wiens. Die Dörfer ändern den Charakter: schmale lange Häuserreihen, mit der Traufe der Straße zugekehrt, wie man es in der Batschka sehen kann. Die Landschaft wird gleichgültig und nüchtern, bis kurz vor Wien rechts und links der Straße Weingärten auftauchen und uns die ersten Trauben angeboten werden. In Wiener=Neustadt haben wir ein Zentrum der Arbeitslosigkeit erreicht. Die dortigen Industrien liegen schwer darnieder und bis jetzt besteht keine Aussicht, ihnen wieder Leben einzuhauchen. Wenn die Statistiken, dank energischer Anstrengungen der Regierung, im allgemeinen trotzdem das Bild einer langsamen Besserung der Wirtschaftslage und eine Stabilisierung der Staatsfinanzen vermitteln, so konnte dieser Status nach einem Wort des seitherigen Völkerbundskommissars Rost van Toningen nur dadurch erreicht werden, daß der Bevölkerung harte Opfer auferlegt werden mußten. Nicht nur in Oesterreich ist der internationale Kurs der Währung mit dem Absinken der Lebenshaltung der Bevölkerung bezahlt worden. Gegen Abend sind wir wieder in Wien, in der Stadt, wo sich die inneren und äußeren Probleme Oesterreichs zusammenballen. Hier, wo sich der Staats= und Regierungsapparat unmittelbarer bemerkbar macht, spürt man aufs neue, wie schwierig der Weg zum inneren und äußeren Ausgleich sein wird, zu dem der 11. Juli das Tör geöffnet hat. Es gibt nicht wenige Kreise, die diese Tür wieder zuwerfen möchten. Der österreichische Bundeskanzler, sein junger, energischer Staatssekretär und der neue Bundesminister ohne Portefeuille stehen vor einer schwierigen Aufgabe. Schwierig, weil sich im Politischen und Weltanschaulichen die Positionen schroff gegenüberstehen, und weil Mißtrauen und Feindseligkeit noch in allen Ecken lauern. Manchen Polizeiinstanzen scheint der 11. Juli noch wenig zu bedeuten. Man erzählt von neuen Verhaftungen und merkwürdigen Auslegungen gewisser Bestimmungen des Abkommens durch untere Behörden. Ueber die gleichberechtigte Beteiligung der nationalen Opposition am Staat zerbrechen sich die Besten den Kopf. Es wird aber noch einer stärkeren Auflockerung des Bodens bedürfen, bis sie organisatorische Formen annehmen kann. Aber diese innere Befriedung herzustellen, ist auch die schönste Aufgabe, die einem Staatsmann gestellt werden kann. Ihm ist das schönste deutsche Land anvertraut, voll von Herrlichkeiten der Natur, reich an stolzer, deutscher Geschichte und edler deutscher Kultur, angelegt auf ein starkes, selbstbewußtes, volles Leben in größerem Rahmen und Rhythmus. Und in diesem Lande wartet eine deutsche Bevölkerung arbeitsam, hochbegabt, opfer= und einsatzbereit für hohe und höchste Ideale, eine Jugend, die nicht an kleinen Möglichkeiten verkümmern, sondern in einem größeren Lebensraum ihre reichen Gaben entfalten möchte. Dieses Land mit neuem Leben zu erfüllen, in diesem deutschen Volk die Kräfte zu entfesseln, und Land und Volk nach den Gesetzen der Geschichte wieder zu einem der edelsten Organe der gesamtdeutschen Zukunft zu machen, das ist eine Aufgabe, in der sich alles finden könnte, was für dieses Land geopfert, gelitten und gekämpft hat. Noch einmal sehen wir Wien unter uns ausgebreitet, den Steffel und die Donau, brückenüberspannt, der das Flugzeug eine kurze Strecke aufwärts folgt. Ueber Klosterneuburg. Korneuburg, Stockerau, Hellabrunn schiebt sich die weißgraue Tragfläche unserer Maschine hinweg. In zwei Stunden werden wir in Berlin sein. Zwei Stunden nur braucht das Flugzeug von der zweitgrößten zur größten deutschen Stadt. Welche Umwege macht die Politik... Hauptschriftleiter: Dr. Friedrich K. Pfafferott. Stellvertretender Hauptschriftleiler: Ewald Löbbei Verantwortlich(auch jeweils für die Bilder): Für Poll 'rltz Bormann, für Wirtschaft Dr. Ilelmut Bart Vork, für den Allgemeinen Teil Heinrich Elsenpete für Kunst und Unterhaltung I. V. Günlher Stöve, Schrifttum und Heimatpolitik Günther Stöve, für We falen-Rheinland Hermann Thien. für Sport Ert Schulte, für den Schlußdienst Hans Wirtz. Leit der gesamten Lokal- und Provinzteile: Ewald Löbber verantwortlich die jewells am Ende der Ortsausgabe zeichneten Schriftleiter. Verantwortlich für den Anzeige tell Bernhard Stadle, Anzeigenleiter: Karl Kirschne sämtlich in Dortmund. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reischach. Berl Druck und Verlag: Westfälische Landeszeilung G. m. b. I Dortmund D.-A. Augnst 1936: über 180 000 Davon D.-A. D Bezirksausgabe Dorlmund und Umgebung: 66 490: D.-A. B Bezirksausgabe Bochum Witten: 23 950 D.-A. II Bezirksausgabe Ilagen: 18 750; D.-A. A Bezirksausgabe Sauerland(Arnaberg) 14 500: D.-A. G. Bezirksausgabe Herne-Wanne-Eickel Cirlsenkirchen-Recklinghausen: 14 400: D.-A. S. Bezirksausgabe Ilamm-Soest und die Börde: 14 700: D.-A. R Reichsausgabe: 16 000; D.-A. L. Bezirksausgabe Lüdenscheid: 11 900(z. Zi. Preisliste Nr. 5 gültig). 2. Blatt, Jolge 245 chs Wochen panien der und erbiterkrieg, den hat. Die e Hundert1, und was Werten in Zeit übern. Ein beu noch die kswirt= gesicht des ist dieses I noch im ird in dem in dem das sollte, seine Trümmern ungsprozeß leudern die svermögen iinen Maßst von den haftet oder nige bisher n den„Reieten sämtBanco de oldgutfinden sich sporten ben Paris. mitgeteilt, wesen„zu den müsse. sation aber hen Bankbei einer h die Penman, daß xterior de Belegschaft einnützigen übernomalle Konsische Bleiichen Körsei anderen Wege zur rtschaft etriebe, die Kraft behen Bankch ist man auch nicht zurückgection Light und Kataem Strom ernommen. he Firma, land bealtung die Gesellschaft ingen sah, rn mitzui mehr beTatsache, n auch die ühren in en haben, erübrigen. der wirtstrophalen Eisenet die südsie Bruttolugust auf 00 Peseten ; g e s u n k e n ügen, um erschleudeswirtschaft Es werden diese geWirtschaft n— ganz liche Lage rosig beusgemerzt geopfert, inter uns Donau, Zeug eine r Klostersellabrunn se unserer n werden den nur eitgrößten che Umlerott. Löbbert. Für Polilik ut Barthlenpeter. töve, für , f ü r W e s t Sport Ernst rtz. Leiter Löbbert sausgabe been Anzeigenrschner. 1ch. Berlin. 16. m.b.H., 000 1 Umgebung: en: 23 9508 A BezirksG. Bezirksklinghausen: 1 die Börde: Bezirksaus 5 galtig). Westsälische Landeszeitung= Role Erde Dienstag, den 8. September 1936 Vorappell in Nürnberg Die Stadt der Reichsparteitage erwartet den Führer und Deutschland Kolonnen des Arbeitsdienstes marschieren in der Luitpold-Arena auf Blick in die festlich geschmückte Kongreßhalle Aufnahmen: Presse-Photo Hitler-Jugend und Marine-H] hält im Poststadion einen Vorappell ab Die mächtige Rückfront der Luitpold-Arena im Schmuck der Fahnen Die Straßen Nürnbergs sind schon seit Tagen festlich geschmückt Lichtgewölbe über dem Leppelinfeld Schauspiel von phantastischer Wirkung X Nürnberg, 8. September. Ein eigenartiges Schauspiel von phantasti cher Wirkung, das man, einmal erlebt, nicht o leicht vergessen kann, war am Sonnabend pätabends von Nürnberg aus weithin zu sehen: 50.Scheinwerfer sandten rings um das Viereck des Zeppelinfeldes, des Aufmarschgeländes der Politischen Leiter und der Wehrmacht am Paris g dre Strahlen sentrecht in Der Gedanke, über dem Zeppelinfeld ein solch gigantisches Lichtgewölbe mit der gewaltigen Lichtstärke von 4000 Kilowatt erstehen zu lassen, stammt von dem Erbauer der Tribünenbauten auf dem Zeppelinfeld, dem Architekten Sveer, selbst. Ein ähnlicher Versuch war bereits 1933, am Erntedanktag auf dem Bücke berg, unternommen worden. Allerdings wur den damals„nur“ 600 Kilowatt in den nächt lichen Himmel gestrahlt, also nur der 7. Teil des Strahlenbündels, der auf dem diesjährigen Parteitag zu sehen sein wird. Zur gleichen Stunde war auch das gesamte Zeppelinfeld in ein Meer von Licht getaucht. Zum erstenmal waren auf der 300 Meter langen Haupttribüne zwischen den rückwärtigen Säulen Hakenkreuzbanner gespannt, die von 1200 kurz unterhalb der Decke des Säulenganges angebrachten Scheinwerfern, wovon vier auf jeden Meter der Frontlänge entfallen, angeleuchtet werden. Neben diesen Scheinwerfern sind weitere 50 größere auf dem Zeppelinfeld selbst errichtet, die die Tribüne des Führers und die auf den Seitenwällen und auf der gegenüberliegenden Seite der Haupttribüne aufgestellten Fahnenblocks in ein helles Licht tauchen. Gäste der DAs in Rürnberg 10 000 deutsche Arbeiter auf dem Reichsparteitag ( Nürnberg, 8. September. Auf Veranlassung des Leiters der DAF, Dr. Len, werden 10000 deutsche Arbeiter, Gäste der DAF, den Reichsparteitag in Nürnberg besuchen. Diese Volksgenossen kommen in „Kraft=durch=Freude"=Sonderzügen, für die auf dem Fürther Hauptbahnhof ein besonderer Bahnsteig eingerichtet wurde, in Nürnberg an. Die bedeutendsten Veranstaltungen des Reichsparteitages werden durch die„KdF“= Fahrer besucht, uno zwar die Appelle des Reichsarbeitsdienstes, der Politischen Leiter, der SA, das„Kdf=Volksfest und die Vorführungen der Wehrmacht. Selbstverständlich stehen den 10 000 „KdF“=Fahrern ausgezeichnete Tribünenplätze zur Verfügung. BeM=Reichstreffen in Bamberg Schirach weiht 367 Untergauwimpel X Bamberg, 8. September. Am Donnerstagnachmittag treffen in Bamberg Sonderzüge aus allen Gauen des Reiches mit 5000 BdM=Führerinnen ein. Ihre Unterbringung erfolgt in Privatquartieren. Am Abend findet auf dem Domplatz die Begrüßung statt. Der Freitagvormittag ist für Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten der Stadt bestimmt. Um 18.30 Uhr beginnt der Abmarsch von den Sammelplätzen zur Abendfeier auf dem Domplatz. Der Reichsjugendführer wird hier das Wort nehmen und 367 Untergauwimpel aus dem Reich weihen. Am Samstag erfolgt am frühen Morgen der Abtransport nach Nürnberg zur großen H3=Kundgebung im Stadion. Nachmittags bringen Sonderzüge die Mädel nach Bamberg zurück. Als Abschluß des Reichstreffens findet am Abend ein Singen auf den 25 Obergausammelplätzen statt. Am Sonntagvormittag wird dann die Rückfahrt in die Heimat angetreten. Die Organisation in Nürnberg Die Zusammenarbeit aller Aemter garantiert einen reibungslosen Verlauf (Drahtbericht unserer Nürnberger Schriftleitung) Nürnberg, 8. September. Am Tage vor der feierlichen Eröffnung des Reichsparteitages in Nürnberg 1936 ließ sich der Reichsorganisationsleiter der NSDAP., Dr. Ley, der in diesem Jahre die umfangreichen Vorarbeiten selber geleitet hat, noch einmal einen abschließenden Bericht von allen Referenten über den Stand der Arbeiten geben. Uebereinstimmend wurde ihm gemeldet, daß Nürnberg in jeder Hinsicht für die kommenden Tage gerüstet ist. Einige Einzelheiten, die noch zu erledigen sind, werden im Laufe des heutigen Tages vollendet; das kameradschaftliche Zusammenarbeiten der vielen verschiedenen Dienststellen hat manche zu Tage getretenen Schwierigkeiten mühelos beseitigen önnen. Dr. Ley dankte allen beteiligten Parteigenossen für ihren erfolgreichen Einsatz, der zum Gelingen der großen Tage wesentlich beitragen wird. * Reich und vielgestaltig ist das Programm des Reichsparteitages. Jede Minute ist ausgenützt für Kongresse und Arbeitstagungen der Partei und ihrer Gliederungen. Höhepunkt des Parteitages ist der Eröffnungs= und Schlußkongreß. Am Mittwoch, dem 9. September, abends 20 Uhr, findet die Kulturtagung, die große Repräsentations=Veranstaltung der NSDAP., statt. Auch die Deutsche Arbeitsfront und die Frauenschaft werden in riesigen Kund gebungen in der Kongreßhalle über ihre g leistete Arbeit berichten und Weg und Ziel für die Zukunft aufzeigen. Die Werkscharen in ihren schmucken Unifor men werden das festliche Bild Nürnberas be leben. Aus den Erfahrungen der letzten Reichs parteitage hat es sich als zweckmäßig erwiesen ein dauerndes Büro in Nürnberg einzurichten das sich im Gebäude Hindenburg=Platz 1 befin det. Diese Arbeiten wurden gleich nach Been digung des Parteitages 1935 ausgenommen viele Mängel und Fehler konnten so durch diese Vorarbeiten abgestellt werden. Das Politische Leiterkorps der NSDAP wird mit weit über 100 000 Mann und 25000 Fahnen vor dem Führer auf dem nunmehr fertiggestellten Zeppelinfeld aufmarschieren Dieses gewaltige Aufmarschfeld hat eine nayezu quadratische Grundform mit einer Länge von 289 und einer Breite von 312 Metern. Ein aus Jurawerkstein gefügter Tribünenbau beherrscht das ganze Feld. Majestätisch erhebt sich in der Mitte der Längsfront die Tribüne, die rechts und links von 144 Pfeilern flankiert ist. Der nun schon Tradition gewordene Fackelzug der 30 000 Politischen Leiter mit 23 Musikkorps, den Reichstreffen des Landdienstes der 53 Richtungweisende Rede des Reichsjugendführers X Tilsit, 8. September. 700 Führer des Landdienstes der Hitler Jugend und über 100 Landdienstführerinnen aus dem ganzen Reich waren am Sonnabend und Sonntag in Tilsit zum ersten Reichstreffen des Landdienstes der HI vereint, um die Aus richtung für ihre kommende Arbeit zu erhal ten. Sie waren hier in einem Zeitlager zu sammengefaßt, in dem sie in allen Fragen des Landdienstes geschult wurden und in den Arbeitstagungen die Ergebnisse ihres bisherigen Schaffens durchsprechen konnten. Am Sonntagvormittag hielt zunächst der ost preußische Landesbauernführer Spickschen einen Vortrag über die Lage der Landwirtschaft im deutschen Osten, in dem er darauf hinwies, daß trotz aller bisherigen Maßnahmen noch sehr viel Platz für die Arbeit auf dem Lande im Osten sei. Bannführer Wojrsch, der Referent des Landdienstes in der Reichs jugendführung, gab dann einen kurzen Ueber blick über den Werdegang des Landdienstes, der sich aus kleinen Anfängen im Jahre 1934 schon jetzt zu einer Organisation mit über 7000 Angehörigen entwickelt habe. Vorher hatte bereits die Referentin des weiblichen Landdientes in der Reichsjugendführung, Elsbeth Brauns. über das Werk des Landdienstes des BdM gesprochen, das erst in diesem Jahre im Mai entstanden ist. Am Sonntagnachmittag fand eine Großundgebung des gesamten Landdienstlagers und von 5000 Hitler=Jungen und Pimpfen auf dem Feierplatz der Stadt Tilsit in Gegenwart des Reichsjugendführers Baldur v. Schirach tatt, der in Begleitung des Leiters des Sozialimtes der Reichsjugendführung, Obergebietsührer Axmann, erschienen war. Der Reichsjugendführer ergriff das Wort zu einer richtungweisenden Rede, in der er ausführte: Die Weltkraftkonferenz in Washington eröffnet Generaldirektor der deutschen Reichsbahn zum Präsidenten berufen ∆ Washingion, 8. September. Am Montagabend wurde in Anwesenheit von nahezu 1000 Vertretern von über 50 Staaten in der großen„Verfassungshalle" Washingtons die 3. Weltkraftkonferenz feierlich eröffnet. Nach einleitenden Worten des Präsidenten der Konferenz, Generaldirektor Dr. Dorpmüller, begrüßte der Konferenzleiter Prof. Durano von der Standford=Universität in Kalifornien in deutscher, englischer, französischer und spanischer Sprache die Erschienenen. Nachdem die Vertreter der an der 3. Weltkraftkonferenz teilnehmenden Staaten auf die Begrüßungsansprache kurz geantwortet hatten, ergriff Staatssekretär Hull das Wort zur Festrede. Im Verlauf seiner Ausführungen wandte sich der Staatssekretär dem Problem des Weltfriedens zu und betonte, daß die Eneraieauellen der Erde, mit denen sich die Konferenz befasse, leider immer mehr zu Zwecken der Zerstörung als zu solchen des friedlichen Aufbaues verwendet würden. Diese bedauerliche Entwicklung nehme ihren Lauf, obwohl die Menschheit doch gelernt haben sollte, daß jeder Krieg die Ziilisation um Jahre zurückwerfe, und obwohl es feststehe, daß in einem modernen Krieg nicht die Armeen, sondern die ganzen Völker gegeneinander eingesetzt werden würden. Das Ende würde eine Vernichtung der ganzen Zivilisation sein. Staatssekretär Hull wies weiter darauf hin, daß die Verantwortung der Staatsmänner aller Nationen noch niemals in der Weltgeschichte so groß gewesen sei wie in dieser Stunde. Gerade jetzt biete sich aber auch den Völkern eine unvergleichliche Gelegenheit, zu gesunden gegenseitigen Beziehungen zurückzukehren uno zu einer friedlichen Zusammenarbeit zu gelangen. In diesem Zusammenhang wandte sich der Redner abschließend dagegen, daß man die Jugend durch Hoffnungen auf eine Erweiterung des Staatsgebietes„irreleite“ und sprach sich gegen den„egoistischen Ehrgeiz“ von Staatsmännern aus. Prügeleien bei marxistischen Umzügen A Warschau, 8. September. In allen polnischen Industriestädten veranstalteten die marxistischen Organisationen am Sonntag Umzüge zur Erinnerung an den sogenannten„blutigen Mittwoch“ von 1906, an dem damals blutige Zusammenstöße zwischen polnischer Arbeiterschaft und zaristischen Truppen erfolgt waren. Bei den Umzügen kam es in Warschau, Lodz und Radom zu Prügeleien zwischen jungen nationalistischen Elementen und jüdischen Umzugsteilnehmern. Dabei wurde eine Anzahl von Personen verletzt, darunter eine tödlich. Ansetzung dieses ersten Reichstreffens des Landdienstes der Hitler=Jugend in der nord östlichsten Stadt Deutschlands, in Tilsit, am Vorabend des Reichsparteitages, solle symbo lisch zum Ausdruck bringen, daß der Landdienst und die gesamte Hitlerjugend mit der Landschaft ganz Deutschlands verbunden seien. Die 600 Gruppen des Landdienstes, weit im ganzen Reich verstreut, seien durch ihre Arbeit eine Kameradschaft und durch diesen Willen mitein ander verbunden. Noch stehe der Landdienst im Versuchsstadium. Es wäre auch falsch gewesen, wenn er innerhalb zweier Jahre schon einen zu großen Umfang angenommen hätte, weil dadurch nur zu leicht Rückfälle in die falsche Politik früherer Jahre hätten eintreten können. So aber sei sich jeder einzelne der Jun gen, die sich zum Landdienst melden, seines Entschlusses voll bewußt und bereit, durch tag tägliche Arbeit der Gemeinschaft zu dienen. 20 000 Sudetendeutsche hörten Genlein „Wir wollen den Frieden und unser Recht!“ A Karlsbad. 8. September. Bei einem Bezirkstreffen der Sudetendeut schen Partei in Karlsbad sprach Konrad Hen lein vor mehr als 20000 Sudetendeutschen. Er sagte u. a.: Unser Heimatboden, der mit dem Blut und dem Schweiß unserer Väter getränkt ist, gehört uns Sudetendeutschen für alle Zeit. Unsere Heimat ist deutsch, und unsere Kraft muß erwirken, daß uns diese Heimat immer deutsch bleibt. Es ist unmöglich, 3½ Millionen Sudetendeutsche auszurotten. Es ist aber auch unmöglich, ihren auf Recht und Ord nung gerichteten Willen zu brechen. Es muß immer wieder gesagt werden: Es gibt für uns keine Lösung des sudetendeutschen Problems, bevor nicht unsere Forderung nach Selbstverwaltung unserer eigenen Angelegenheiten endgültig bereinigt sein wird. Wir, die wir nichts anderes als die ehrliche Versöhnung, den Frieden und unser Recht wollen, lassen von dem nichts nach, was unser ist, und wir werden das vor der ganzen zivilisierten Welt unablässig und unabänderlich vertreten. Die erfolgreiche deutsche Politik „Daily Mail“ würdigt Hitlers Staatskunst A London. 8. September. In einem Leitaufsatz weist das RothermeereBlatt auf die erfolgreiche Außenpolitik der nationalsozialistischen Regierung Deutschlands hin. Das Geheimnis der außerordentlichen Folge erfolgreicher politischer Maßnahmen der deutschen Regierung sei darin zu sehen, daß sie immer zur rechten Zeit eingeleitet wurden. Kein bestehendes Regime habe irgend etwas damit Vergleichbares erreicht und in der ganzen Weltgeschichte gebe es dafür keine Parallele. Die deutsche Regierung habe tatsächlich einen olympischen Rekord der erfollgreichen Staatskunst aufgestellt, lange bevor deutsche Athleten die Weltvorherrschaft im Sport gewonnen hätten. Während die Führer anderer Länder überlegen und die Zeit vergeuden, habe Hitler gehandelt. Die geschickte Wahl des richtigen Augenblicks entspreche dem dynamischen Charakter der Führer des deutschen Volkes. Von allen europäischen Nationen seien die Deutschen und Italiener die einzigen, von denen man sagen könne, daß sie ein bestimmtes Ziel und daß sie ihren Weg geebnet hätten, um dieses Ziel zu erreichen. der Führer in diesem Jahre vom„Deutschen Hof“ abnehmen wird, wird am Donnerstag durch die Straßen der Alt=Noris ziehen. Mit 43000 Mann stellt sich, wie auch in den vergangenen Jahren, der Reichsarbeitsdienst dem Führer zum Appell. Die Jugend des Füh rers wird im Stadion mit 41 000 Hitler=Jungen vor dem Führer antreten und ein flammendes Bekenntnis zur Idee des Nationalsozialismus ablegen. Der 13. September ist der Tag der SA, der SS und des RSKK. Aus allen Gauen Deutschlands werden die politischen Soldaten Adolf Hitlers in der Luitpold=Arena Aufstellung nehmen. Schulter an Schulter mit der SA treten die SS= und RSKK=Männer an. Der große Marsch der braunen und schwarzen Kolonnen durch die Stadt und der Vorbeimarsch vor dem Führer schließen diesen Tag ab. Die Wehrmacht des deutschen Volkes, die nunmehr nach dem historischen 7. Marg den Schutz des ganzen deutschen Vaterlandes übernommen hat, wird auch in diesem Jahre ihre Schlagkraft beweisen. Militärische Vorführungen unter Einsatz aller Waffenarten werden die Zuschauer wieder in Beifallsstürme ausbrechen lassen. Besondere Sorgfalt wurde auch in diesem Jahre der Unterbringung der Reichsparteitagsteilnehmer gewidmet. Neben 38000 Privatund Hotelquartieren mußte Unterkunft für 240 000 Teilnehmer in Zelten geschaffen werden. Allein neun verschiedene Zeltlager mit rund 2100 Zelten, die eine Fläche von 500000 Quadratmetern überdachen, waren erforderlich. Die Gesamtlänge der Waschanlagen einschließlich der Drainagen beträgt rund 30000 Meter. Weiter wurden alle Lager mit behelfsmäßigen Sitzgelegenheiten versehen. Allein 60000 Zentner Stroh waren für die Beschickung der Biwaks erforderlich. Der gesamte Aufbau der Zelte mit den dazu erforderlichen Erdarbeiten wurden von 500 Männern des Reichsarbeitsdienstes ausgeführt. Die Verpflegung der Teilnehmer wird mit 1 Million Portionen durch den Hilfszug Bayern und 1,4 Millionen Portionen durch Selbstverpfleger in Biwaks und Massenquartieren und 1,6 Millionen Portionen über den normalen Verbrauch der Städte Nürnberg und Fürth von den Gaststätten sichergestellt. Es würde zu weit führen, alles das, was von der Organisationsleitung geleistet wurde, aufzuführen. Der altbewährte Mitarbeiterstab und die gute Zusammenarbeit aller Aemter innerhalb der Organisationsleitung des Reichsparteitages unter der Führung des Reichsorganisationsleiters, Parteigenossen Dr. Ley, garantieren einen reibungslosen Verlauf des Reichsparteitages 1936. Die Männer der Ordensburg Vogelsang in Kürnberg X Nürnberg, 8. September. Am diesjährigen Parteitag nehmen zum ersten Male auch die zur Ausbildung auf den Ordensburgen ausgesuchten Parteigenossen teil. Die Männer der Ordensburg Vogelsang trafen am Montag auf Lastkraftwagen in Nürnberg ein, und marschierten unter Vorantritt von Spielmannszug und Musikkapelle hinter ihrer eigenen Fahne nach der Meldung durch Hauptamtsleiter Gohdes in Sechserreihen am Organisationsleiter Dr. Ley vorbei. Englische Juristen bei Dr. Frank Zusammenarbeiten an der Rechtskultur Berlin, 8. September. Die auf Einladung des NS=Rechtswahrer= bundes in diesen Tagen in Deutschland weilenden 30 englischen Juristen trafen am Montagvormittag, von Hamburg kommend, in der Reichshauptstadt ein. Nach einer Besichtigung des Hauses der deutschen Rechtsfront und einer Kranzniederlegung am Ehrenmal waren die englischen Juristen am Nachmittag Gäste des Reichsrechtsführers, Reichsminister Dr. Frank, der ihnen zu Ehren im Haus der deutschen Presse einen Empfang gab. In seiner Begrüßungsansprache wies Dr. Frank darauf hin, daß England das Land der größten Rechtstradition in der Welt sei, das in seinen Rechtsgebräuchen an den Volksrechten festgehalten habe. Das in Deutschland durch den Einbruch des fremden römischen Rechts verursachte Auseinanderleben von Volks= und Rechtsleben sei durch den Nationalsozialismus überwunden worden, der die Kluft zwischen Justiz und Volk wieder geschlossen habe. Mit England und seiner Geschichte fühle sich Deutschland eng verbunden. Mr. Kidd, Chefsyndikus der Deutsch=Englischen Gesellschaft, der Führer der 30 englischen Juristen, dankte für die herzliche Aufnahme und sprach den Wunsch aus, daß in Zukunft auch deutsche Juristen recht zahlreich nach England kommen mögen. Im Anschluß an den Empfang fanden im Haus der deutschen Rechtsfront mehrere Vorträge statt, die den englischen Juristen einen Einblick in das neue Rechtsdenken und die Gesetze des nationalsozialistischen Deutschland vermitteln sollen. Trotzki in Geldnöten Brüssel, 8. September. Die beiden jüdischen Sekretäre Trotzkis, Wolf und van Heyencort, die aus Norwegen ausgewiesen wurden und sich in Kopenhagen nach Paris einschifften, begaben sich in Antwerpen an Land. In einer Unterredung mit dem Vertreter der„Metropole“ richteten sie scharfe Angriffe gegen den norwegischen Justizminister Lie. Die Maßnahmen, die man in Norwegen gegen Trotzki beschlossen habe, seien geradezu„drakonischer“ Art. Trotzki und seine Frau seien völlig isoliert. Zudem sei Trotzki in„empfindliche wirtschaftliche Schwierigkeiten“ geraten. „Volksfron“"=Bestrebungen in Japan A Tokio. 8. September. In einer Konferenz der Polizeichefs aller Provinzen, die in Tokio stattfand, wurde auf Anweisung des Innenministers die schärfste Beobachtung und Unterdrückung aller radikalen, insbesondere kommunistischer Elemente beschlossen, die in letzter Zeit erneut den Versuch machen, in verschiedenen politischen und kulturellen Verbänden ihre Zersetzungsarbeit durchzuführen. Darüber hinaus sollen insbesondere alle Versuche zur Bildung einer sogenannten„Volksfront“ in Japan verhindert werden, da es sich dabei um eine vom Ausland beeinflußte und nach ausländischem Muster aufgezogene Bewegung handele, in der kommunistische Kreise die Führung zu gewinnen suchten, um den friedenstörenden Klassenkampf zu entfachen. Politische Kreise und die Presse geben zu, daß bolschewistische Kreise, die sich sorgfältig verborgen halten, und die vom Ausland unterstützt werden, tatsächlich auch in Japan eine Bewegung zur Bildung einer„Volksfront" nach dem Muster von Paris und Madrid eingeleitet haben. Englands Linke fordert Einmischung Arbeiterpartei-Führer verlangen Aktion zugunsten der spanischen Marxisten (Von unserem Londoner Vertreter) Beginn des Gewerkschaftskongresses hd. London. 8. September. Der alljährliche Gewerkschaftskongreß hat n Plymouth begonnen. Er wird sich hauptächlich mit einer Stellungnahme zu der Nichteinmischungspolitik der Regierung und mit dem Antrag der Kommunisten, mit Lavour eine„gemeinsame Front“ gegen den„Faschismus" zu bilden, beschäftigen. Die große öffentliche Debatte wird erst am Donnerstag stattfinden Bekanntlich hat die Labour=Party der amtlichen Neutralitätspolitik der Regierung nur zögernd und widerwillig ihre Zustiminung gegeben. Seitdem st ihre oppositionelle Haltung durch die Ereignisse in Spanien, die den Sieg der Nationalisten vorausahnen lassen, gewachsen. Abordnungen haben am laufenden Band ihrer „Besorgnis“ dem Außenministerium gegenüber tärksten Ausdruck verliehen und am letzten Freitag Aufklärungen über den Rahmen der internationalen Nichteinmischungsvereinbarungen angefordert. Jetzt wird bekannt, daß drei Labourführer — zwei von ihnen sind Unterhaus=Abgeordnete— nach Paris geschickt wurden, um sich mit den französischen Marxisten in Verbindung zu setzen und eine gemeinsame Linie festzulegen. Ihr Bericht zusammen mit der Antwort des Außenministeriums soll die Unterlage für die Resolution bilden, die am Donnerstag dem Kongreß vorgelegt werden wird. Auf dem Trafalgar=Platz fanden bekanntlich am Sonntag Massenkundgebungen statt, bei denen offen für eine britische Intervention in Spanien Stimmung gemacht wurde. Die Demonstranten trugen Riesenplakate mit den Aufschriften:„Unterstützt Spanien gegen den Faschismus!" und„Es lebe die englische Volksfront!" Bezeichnend ist, daß einer der Redner dieser Massenkundgebungen, die von insgesamt 15000 Menschen besucht waren, und zwar der Kommunist Brown, bekannt gab, daß die berüchtigte kommunistische Agitatorin„Passionaria“, die zur Zeit noch ihre Hetzreden in Paris vom Stapel läßt, in den nächsten Tagen in London auf dem Plan erscheinen wird. Marxistische Bluttat in Wien A Wien. 8. September. Die Fälle kommunistischer Gewalttätigkeiten beginnen sich in Wien zu mehren. Am Montagmorgen überraschte ein Sicherheitswachtbeamter zwei Personen, die kommunistisches Propagandamaterial in einem Haus verteilen wollten. Als er sie verhaften wollte, zog einer von ihnen einen Revolver aus der Tasche und feuerte auf den Wachbeamten, der schwer verletzt zusammenbrach. Die beiden roten Strolche konnten entkommen. h., Sie sehen beim Spiel keine Chancen. Im Daseinskampf aber dürfen Sie nicht passen. Das ist nicht leicht, denn Beruf, Verkehr und Sport stellen heute größere Anforderungen an Ihre Nerven. Das aber bringt schnelleren Verbrauch der wichtigen Nervengrundsub. sianz Lecithin mit sich. Deren rechtzeilige Erneuerung durch den Nervennährstoff Lecithin ist also ein Gebot der Vernunft. Starke Nerven verhindern vorzeilige Ermüdung und Schwäche, lassen nervöse Kopf-, Herz- und Magenschmerzen sowie die gefürchtete nervöse Schlaflosigkeit nicht aufkommen. Nehmen Sie daher das ärztlich und klinisch erprobte Erhältlich in Apotheken und Drogerien Das neue Mobiloel ist das vollendete Auto-Oel schlechthin: Es verschlammt nicht— es ist rückstandsfrei— es schmiert besser— es startet besser— es leistet mehr— es ist sparsamer. Es lohnt sofortigen Olwechsel 5. Blast 7. Joige 245 Westfälische Landeszeitung* Rote Erde Dienstag, den 8. September 1936 Stalin ernstlich erkrankt Meldungen aus Pariser Quelle 7 Der rote Zar in Lebensgefahr? A London, 8. September. „People“ bringt einen Bericht ihres Pariser Sonderkorrespondenten, der behauptet, Stalin sei so krank, daß er jeden Augenblick sterben könne. Da Stalin unfähig sei, die Regierungsgeschäfte zu führen, hätten andere in der Furcht vor der wachsenden Opposition den„Säuberungsprozeß" fortgesetzt. Stalins Krankheit sei der Beweggrund für die Hinrichtung der kürzlich erschossenen 16 prominenten Bolschewisten. Ein Bolschewist, der dem Moskauer Blutbad entronnen sei, habe dem Korrespondenten erklärt, daß es gar keine Trotzkische Verschwörung gegeben habe, sondern daß eben wegen des Zustandes Stalins die Welt und das russische Volk mit diesem angeblichen Komplott hinters Licht geführt worden sei. Stalin habe schon monatelang den Kreml nicht verlassen. In einer Meldung über die Erkrankung Stalins berichtet der„Matin“ u. a. noch, daß Stalin an einer Angina pectoris leide. Die Aerzte seien nicht in der Lage, zu sagen, wie sein Ende sich gestaltet. Er könne in jedem Augenblick sterben. Seit zwei Jahren bereits sei Stalin ernstlich krank und nicht in der Lage, einen entscheidenden Anteil am Staatsleben zu nehmen. Dies sei jedoch nur den obersten kommunistischen Behörden bekannt. Die bekannteste Persönlichkeit sei der Volkskommissar für den Krieg, Woroschilow, der der Nachfolger Stalins sein könnte. Der Grund, warum die Krankheit Stalins so geheim gehalten werde, sei die Furcht vor der Linksopposition, die seit zwei Jahren im Zunehmen begriffen sei und beim Tode Stalins die Absicht habe, sich der Staatsgewalt zu bemächtigen. Vor drei Monaten sei der Gesundheitszustand des Diktators so besorgniserregend gewesen, daß die OGPU. alle diejenigen Personen verhaftet habe, die irgendwie im Verdacht gestanden hätten, zu der Linksopposition zu gehören oder mit ihr zu sympathisieren. Die OGPU. habe befürchtet, daß der Tod Stalins Sowjetrußland in einen erneuten Bürgerkrieg stürzen könnte. Die weitere Zukunft für die Sowjetdiktatur im Augenblick vorauszusagen, sei kaum möglich. Der Tod Stalins aber, der von einem Augenblick zum anderen eintreten könne, werde aller Wahrscheinlichkeit nach ernste Wirren wachrufen und vielleicht sogar zu einem Sturz der augenblicklichen Regierung führen. Aufstandsgefahr in Nord=Indien A London, 8. September. „Daily Mail“ berichtet über eine neue Aufstandsbewegung an der indischen Nordwestgrenze. In letzter Zeit hätten sich große Massen von mohammedanischen Kriegern und anderen Stammesangehörigen, die durch den Aufstand in Palästina aufgestachelt worden seien, in den Grenzgebieten angesammelt. Angesichts der Spannung seien alle strategischen Punkte bei Peschawar von britischen und indischen Truppen besetzt worden. Die Straße über den Khaiber=Paß werde streng bewacht. Das französisch=polnische Abkommen Französischer Zwei=Milliarden=Kredit 7 Eine Warschauer Stellungnahme ∆ Paris, 8. September. Wie amtlich mitgeteilt wird, wurden im Anschluß an das Festessen, das Staatspräsident Lebrun in Rambouillet zu Ehren von General Rydz=Smigly gab, ein Abkommen paraphiert, das die technischen und finanziellen Einzelheiten der Zusammenarbeit festlegt, durch die das französisch=polnische Bündnis wieder belebt werden soll. In gut unterrichteten Kreisen erklärt man schon jetzt, daß das Hauptabkommen die Finanzierung der polnischen Rustungen betreffe. Es handele sich, so schreibt das„Echo de Paris“, um die Eröffnung eines Zwei=Millkarden=Kredits, der auf ungefähr fünf Jahre verteilt werden soll und zur Beschaffung modernen Kriegsmaterials bestimmt sei. Man sei der Ansicht gewesen, daß dieses Opfer genüge, um das französische Bündnis wieder zu beleben. Dem Bündnisvertrag selbst habe man nichts hinzugefügt und auch keine neuen politischen Garantien vereinbart. * ∆ Warschau, 8. September. Die halbamtliche Agentur„Iskra“ spricht von einem zweifellos positiven Ergebnis der Pariser Besprechungen Rydz=Smiglys, die von völliger gegenseitiger Anerkennung der Unabhangigkeit beider Staaten in der Bestimmung ihrer eigenen Interessen ausgegangen seien. Die Einzelheiten des paraphierten Abkommens würden noch von den Sachverständigen beider Staaten ausgearbeitet werden. Man könne aber schon heute sagen, daß sowohl das erreichte praktische Abkommen wie die Art seiner Durchführung keinerlei Aenderungen in die Linie der polnischen Politik bringen. „Kurjer Warszawski“ meldet, es sei in Paris keinerlei diplomatisches oder finanzielles Instrument unterzeichnet worden, sondern man habe nur die Konturen der künftigen Verträge skizziert. Ihre endgültige Realisierung hänge von der Reise des französischen Handelsministers Bastid nach Warschau am 10. ds. Mts. ab. Darüber hinaus sei die Frage eines Rüstungskredites für Polen auf gutem Wege. König Eduard in Bulgarien Kurzer Besuch bei König Boris ∆ Sofia, 8. September. König Eduard von England traf auf seiner Rückreise von Istanbul am Montag um 8 Uhr bei Swilengrad auf bulgarischem Boden ein. Auf ausdrücklichen Wunsch des Königs fand ein offizieller Empfang nicht statt. Es hatte sich lediglich das technische Personal eingefunden, das den Zug des türkischen Staatspräsidenten, den dieser dem König zur Verfügung gestellt hatte, weiterführte. Der erste Aufenthalt von zehn Minuten war in Plowdiw, wo der König von den amtlichen Persönlichkeiten begrüßt wurde. Auf dem Bahnhof Nowoselzi, eine Stunde von Sofia entfernt, bestiegen König Boris und Prinz Kyrill den Zug. Um 15.30 Uhr trafen sie in Kasitschane ein, wo die Monarchen den Zug verließen und in das in der Nähe gelegene königliche Schloß Wranja fuhren. Hier hielt sich der König ungefähr eine halbe Stunde auf und legte dann die 14 Kilometer nach Sofia im Kraftwagen zurück. Hier besichtigte er, begleitet von König Boris, die Kathedrale Alexander Newski und das königliche Schloß. Einige Minuten vor 16 Uhr kam er auf dem Bahnhof Sofia an, wo ihn bereits der Sonderzug erwartete. Im Hofwartesaal stellte ihm König Boris die Mitglieder der Regierung mit dem Ministerpräsidenten Küsseiwanoff an der Spitze, den türkischen Gesandten u. a. amtliche Persönlichkeiten vor. Hierauf begrüßte König Eduard kurz die am Bahnhof erschienene englische Kolonie. Punkt 16 Uhr verließ der Sonderzug den Bahnhof Sofia. König Boris und Prinz Kyrill begleiteten den Gast bis zur bulgarischen Grenze. Lloyd George über seinen Besuch beim Führer ∆ London, 8. September. Der Berichterstatter der„Sunday Times“ hebt den tiefen Eindruck hervor, den der Besuch beim Führer und besonders die Aufrichtigkeit des Führers auf Lloyd George machten. Lloyd George habe ihm, dem Berichterstatter, nachher erklärt, daß der deutsche Kanzler ein Mann von großem Verständnis und von einer faszinierenden Unterhaltungsgabe sei. Lloyd George legte am Montagvormittag nach seiner Rückkehr nach München einen Kranz am Kriegerdenkmal vor dem ArmeeMuseum nieder. In seiner Begleitung befanden sich u. a. wieder sein Sohn und seine Tochter sowie Botschafter von Ribbentrov und der Münchener Polizeipräsident Obergruppenführer Freiyerr von Eberstein. Eine große Menschenmenge, die gegenüber dem ArmeeMuseum hinter der Hofgarten=Allee Aufstellung genommen hatte, wartete bereits auf die Ankunft des englischen Gastes, der kurz vor 11 Uhr mit seiner Begleitung vorfuhr und einen Augenblick auf der Höhe der Freitreppe zur Gruft innehielt, um den schlichten, aber imposanten Eindruck, den dieses Denkmal für unsere Gefallenen Helden auf seine Beschauer macht, in sich aufzunehmen. Lloyd George stieg hierauf in die Gruft hinab und legte zu Füßen des Heldengrabes einen Lorbeerkranz, geschmückt mit Astern und Nelken nieder. In stiller Ehrfurcht verneigte sich Lloyd George vor dem Denkmal. An den Kranz war ein Kärtchen mit folgenden Worten, eigenhändig geschrieben, geheftet: In aufrichtiger Ehrerbietung gewidmet dem Andenken der höchst tapferen Männer, die im Kampf für ihr Vaterland im großen Krieg gefallen sind. Lloyd George. Oesterreich nicht mehr„koscher“ Jüdische Kapitalflucht aus Wien A Budapest, 8. September. Das am Montag zum ersten Male erschienene rechtsgerichtete Montagsblatt„Virradat“ (Morgendämmerung), das in seinem Programm Kampf für die völkischen Kräfte und Kampf gegen den Internationalismus ankündigt, berichtet aus Wien, daß seit der zwischen Deutschland und Oesterreich getroffenen Vereinbarung vom 11. Juli eine zunehmende Abwanderung jüdischen Kapitals aus Oesterreich nach der Schweiz und Frankreich festzustellen sei. Die jüdischen Kapitalisten Oesterreichs hätten sich zu einer Art Kartell zusammengeschlossen, um das jüdische Kapital nach dem Ausland zu retten. In den letzten Wochen sollen, wie das Blatt berichtet, 56 ausländische jüdische Bankiers in Wien eingetroffen sein, um mit den Wiener Bankiers darüber zu beraten, auf welchem Wege angesichts der geltenden Devisengesetze die Kapitalausfuhr aus Oesterreich möglich sei. Der jüdische Eigentümer eines der größten österreichischen Industrieunternehmens habe bereits sein Aktienpaket einer schweizerischen Gruppe verkauft; auch die jüdischen Haus= und Grundbesitzer seien seit dem 11. Juli bestrebt, ihren Besitz in Bargeld zu verwandeln. Die Nichteinmischungs=Maßnahmen Zur Ernennung des deutschen Vertreters A London, 8. September. Die Mitteilung der deutschen Regierung, daß sie den deutschen Geschäftsträger in London zum Vertreter Deutschlands in dem internationalen Ueberwachungsausschuß für die Nichteinmischungs=Maßnahmen ernannt habe, wird von den Morgenblättern allgemein kurz verzeichnet. Ein Zeitpunkt für den Zusammentritt des Ausschusses ist bisher noch nicht festgesetzt worden. Ueber die Stellungnahme Portugals besteht in London noch keine völlige Klarheit. „Dailn Telegraph“ meldet, in London erwarte man von den am Freitag nach Lissabon gesandten Erklärungen, daß Portugal seine Sondervorbehalte zurückziehen werde. Die portugiesische Regierung sei außerordentlich beunruhigt über die möglichen Folgen für Portugal, wenn ein Sieg der Regierungsstreitkräfte in Spanien die Sowjetisierung dieses Landes zur Folge haben werde. Portugal glaube, daß der kommunistische Einfluß sich voraussichtlich auch über die Grenze ausdehnen würde. Wie Reuter meldet, steht die endgültige Antwort von Italien auf den Vorschlag, den Ueberwachungsausschuß einzusetzen, noch aus. Aus den letzten Berichten aus Rom lasse sich schließen, daß Mussolini den Plan an nehmen werde. Neue Schulen in den Grenzländern X Bayreuth, 8. September. Am vergangenen Sonntag fanden sich im Hause der deutschen Erziehung in Bayreuth sämtliche Gauwalter des NSLB unter dem Vorsitz des Reichswalters, Gauleiter Wächt ler, zu einer Arbeitstagung zusammen. In der Vormittagssitzung gab der Reichswalter grundsätzliche Erklärungen über die bisher ge leistete Arbeit und zu den künftigen Aufgaben des NSLB ab. Er hob dabei besonders die Stärkung der Grenzlande durch den Bau neuer Schulen in Schlesien und in der Bayerischen Ostmark hervor, denen weitere Neubauten in Ostpreußen und Sachsen folgen würden. Aufnahme: Hoffmann Der Führer empfing Lloyd George in Berchtesgaden. Hinter dem Führer und Lloyd George in der Mitte Botschafter von Ribbentrop. Erleichterungen in der Kurzarbeiterfürsorge Stärkung des Gedankens der Betriebsverbundenheit X Berlin, 8. September. Die Kurzarbeiterfürsorge ist durch den Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung neu geregelt worden. Dabei ergeben sich wesentliche Erleichterungen im Bezuge der Kurzarbeiterfürsorge. Auch die Unterstützungsleistungen, die die Reichsanstalt gewährt, sind teilweise erheblich erhöht, insbesondere für kinderreiche Familien. Die Erleichterungen beruhen vor allem darin, daß die Betriebe nach der neuen Verordnung auch in der allgemeinen Kurzarbeiterunterstützung keine Wartezeit mehr zurückzulegen brauchen, bevor Kurzarbeiterfürsorge gezahlt wird. Auch bei einer Unterbrechung der Unterstützung wird keine Wartezeit mehr auferlegt. Außerdem brauchen die Betriebe bei Kurzarbeit keinen Arbeitsplan mehr beim Arbeitsamt einzureichen, wie dies bisher in der allgemeinen Kurzarbeiterunterstützung erforderlich war; sie können also ihre Arbeitseinteilung den jeweiligen Bedürfnissen sicherer und schneller anpassen als bis jetzt. Der Uebergang von der Unterstützungswoche auf die Doppelwoche wirkt in gleicher Richtung; er bedeutet außerdem eine Verwaltungsvereinfachung. Zur Höhe der Unterstützungsleistungen ist zu bemerken, daß die allgemeine Kurzarbeiterunterstützung nun auch für fünf, sieben, neun und elf Ausfalltage in der Doppelwoche gezahlt wird. In der verstärkten Kurzarbeiterunterstützung ergibt sich die Erhöhung der Leistungen ohne weiteres daraus, daß bei entsprechendem Arbeitsausfall der Lohn nicht mehr wie bisher nur bis zu 72 Arbeitsstunden, sondern jetzt bis zu 80 Arbeitsstunden in der Doppelwoche ausgeglichen wird; eine soziale Staffelung nach der Zahl der Familienangehörigen wird dabei aufrechterhalten. Beibehalten ist ferner die Bestimmung, daß verstärkte Kurzarbeiterunterstützung nur in den gewerblichen Betrieben gezahlt werden darf, deren Gewerbegruppe zu dieser Unterstützung vom Präsidenten der Reichsanstalt besonders zugelassen ist. Es ist anzunehmen, daß die Kurzarbeiterfürsorge in vermehrtem Maße dazu beiträgt, den Gedanken der Betriebsverbundenheit zu stärken; dies ist nach den Eingangsworten der Verordnung auch ihr besonderer Zweck. Die deutschen Seestreitkräfte in den spanischen Gewässern X Berlin, 8. September. Die in den spanischen Gewässern befindlichen deutschen Seestreitkräfte verteilen sich zur Zeit wie folgt: Nordgruppe: Kreuzer „Leipzig“ in See bei Ferrol, Torpedoboot „Wolf“ auf dem Marsch nach Santander, Torpedoboot„Jaguar" in Portugalete. Südgruppe: Kreuzer„Nürnberg“ mit dem B. d. A. an Bord in See südlich Huelva. Panzerschiff „Graf Spee“ und Torpedoboot„Möve“ in Barcelona, die Torpedoboote„Falke“ auf Alicantereede,„Greif“ in Gibraltar und„Kondor“ in See im Golf von Genua. Die Torpedoboote„Iltis" und„Tiger“ von der dritten Torpedobootsflottille sind am Montagvormittag zur Ablösung der an der spanischen Mittelmeerküste tätigen Torpedoboote„Kondor“ und„Möwe“ ausgelaufen. Nach erfolgter Ablösung werden die beiden letztgenannten Boote den Rückmarsch antreten und gegen Mitte des Monats in der Heimat eintreffen. Die Erlanger Tagung Dr. Groß und Himmler sprachen X Erlangen, 8. September. Im Rahmen der vierten Reichstagung der Auslandsdeutschen Erlangen 1936 sprach am Montagnachmittag Reichsleiter Dr. Groß, der Leiter des Rassepolitischen Amtes, in einer großen Kundgebung zu den Auslandsdeutschen. Auf der Reichstagung der Auslandsdeutschen in Erlangen sprach ebenfalls am Montag der Reichsführer SS Himmler. Nach der Begrüßung durch den Leiter der Auslandsorganisation der NSDAP., Gauleiter Bohle, gab der Reichsführer SS einen Ueberblick über die Geschichte und Entwicklung der Schutzstaffeln. Rydz=Smigly in Venedig ∆ Rom, 8. September. General Rydz=Smigly ist, wie die Spätausgabe des„Giornale d'Italia“ meldet, am Montagnachmittag mit seiner Begleitung in Venedig eingetroffen. Zu seiner Begrüßung waren am Bahnhof Vertreter der Behörden und der faschistischen Partei erschienen. Wie die Meldung weiter besagt, wird sich der polnische Generalstabschef einige Tage in Venedig aufhalten, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen. Der Unterstaatssekretär im italienischen Außenministerium, Bastianini, weilt seit Sonntag mit seiner Gattin in Venedig. In unterrichteten italienischen Kreisen wird erklärt, daß sich Bastianini zur Erholung in Venedig aufhalte, daß er aber selbstverständlich als früherer Botschafter in Warschau mit dem ihm persönlich bekannten polnischen Generalstabschef zusammentreffen werde. Politische Bedeutung komme, wie weiter erklärt wird, dieser Besprechung nicht zu. Pe ge ge m. Wirtschaftliche Nuchrichten Folge 245 6. September 1936 Metalle im Zeichen der Weltkonjunktur Verbrauchszittern überschreiten den Höchstsiand Sonderstellung der USA Die Metallgesellschaft A.-G., Frankfurt a. M., legt einen mit viel statistischem Material ausgestatteten umfangreichen Bericht über die Entwick. lung der Metallwirtschaft vor. Einleitend wird festgestellt, daß die industrielle Produktion der Welt insgesamt den bisher höchsten Stand des Jahres 1929 wieder erreicht habe. Im Rahmen dieser konjunkturellen Aufwärtsbewegung seigen auch die Nichteisenmetallproduktions- und Verbrauchszahlen Im Jahre 1935 einen weiteren Aufstieg. Bemerkenswert ist, daß die Zunahme der Produktions- und Verbrauchsziffern nicht gleichmäßig erfolgt, sondern daß bei allen Metallen der Verbrauch in den letsten Jahren etärker angestiegen ist als die Produktion. Auch in wichtigen Produktions- und Verbrauchsgebieten ist bei den Nichteisenmetallen eine sehr unterschiedliche Entwicklung zu beobachten. Der Metallverbrauch in der Weit erreichte im Jahre 1935 mit Ausnahme von Aluminium die Höchstziffern des Jahres 1929 noch nicht. Im wesentlichen ist dies auf das Zurückbleiben in Amerika zurückzuführen. In den übrigen Kontinenten wurden bei allen Metallen mit Ausnahme von Zinn die bisher höchsten Verbrauchsziffern im Jahre 1935 überschritten. Die Ursachen für diese Sonderbewegung in des Vereinigten Staaten von Amerika sind verschiedener art. Zunächst bestanden in dem Vergleichsjahr 1929 in USA außerordentliche Verhältnisse. Die geradezu anormale Erhöhung des amerikanischen Metallverbrauchs im Jahre 1929 stand im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Ueberexpansion, die zu dieser Zeit auf allen Gebieten getrieben wurde und die in den bekannten Marktzusammenbrüchen des Jahres 1929 und der folgenden Jahre ihr Ende fand. Die stark verminderten Verbrauchsmengen des Jahres 1935 erscheinen infolgedessen, an den überhöhten Zahlen des Jahres 1929 gemessen, verhältnismäßig klein. Anderseits setzte die Erholung der Produktionsmittel-Industrien in USA viel später ein als in Europa. Es sind aiso sehr wesentliche Unterschiede im wirtschaftlichen Wiederaufstieg der USA und der europäischen Metallverbrauchsgebiete festzustellen. Die europäischen Verbrauchszahlen insgesamt zeigen zwar gegenüber den bisher erreichten höchsten Verbrauchsziffern eine Zunahme, jedoch war die Entwieklung im Vergleich der einzelnen Gebiete untereinander keine einheitliche. Die Zunahme des Metallbedarfs entfällt in der Hauntsache auf Länder mit aktiver Wirtschaftspolitik, wie Deutschland. Großbritannien. Italien, Schweden und Rußland. Dagegen ist in den Goldwährungsländern. vor allem in Frankreich und der Schweiz, ein Zurückbleiben des Metallverbrauchs fest zustellen. In England hat insbesondere der Bedarf an Kupfer und Blei stark zugenommen. Die Erhöhung des englischen Kupferbedarfs ist im wesentlichen auf die seit Ende 1933 in der elektrotechnischen Industrie eingetretene Geschäftsbelebung zurückzuführen, die auch heute noch anhält. Die Zunahme des Bleibedarfs wurde durch die besonders starke Bautätigkeit ausgelöst. Auch bei Zink wurde in Großbritannien der bisherige Höchstbedarf überschritten, wenn auch nicht in dem Maße wie bei Blei und Kupfer. In Deutschland brachten die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen einen erheblichen Mehrbedarf an Metallen. Die Devisenschwierigkeiten führten jedoch dazu, daß eine wesentliche Steiggrung des deutschen Metallverbrauchs im Vergleich mit dem Metallverbrauch im Jahre 1929 nur hei Aluminium und Zink zu verzeichnen ist, also den Metallen, bei denen es möglich erscheint, den deutschen Bedarf aus deutschen Rohstoffen in Zukunft sicherzustellen.— In Italien überstieg bei allen fünf NE.-Metallen der Verbrauch im Jahre 1935 die bisher höchsten Verbrauchszahlen. Der schon in den Jahren 1933 und 1934 zunehmende italienische Metallbederf erfuhr im Jahre 1935 durch den Krieg mit Abessinlen eine weitere starke Ausdehnung.— In Senweden ist eine erhehliche Steigerung des Kupfer-, Blel- und Zinkbedarfs zu verzeichnen, die ausgelöst wurde durch den welteren Ausbau der schwedischen Industrie und bei Kupfer vor allem durch die Elektrifizierung der Eisenbahnen.— Der Metallverbrauch in Rußland zeigt gegenüber 1929 eine prozentual außerordentlich starke Zunahme, was ja durch den planmäßigen Ausbau der Metall verarbeitenden Werke ohne weiteres erklärlich ist. Außerhalb Europas ist vor allem in Japan. Britisch-Indien und Australien eine Steigerung des Metallverbrauchs gegenüber den bisherigen Höchstverbrauchsziffern festzustellen. Eine besonders starke Erhöhung zeigt der Japanische Kupferverbrauch, der sich gegenüber 1929 fast verdoppelt hat. Der Ausbau der Metallverarbeitungsbetriebe in Britisch-Indien, wie die Vergrößerung der Messingwerke, die Errichtung von Verzinkereien, bringt es mit sich, daß Britisch-Indien in immer stärkerem Maße ein Verbraucher von Rohmetallen wird. In Australien ist eine ähnliche kantwicklung zu verzeichnen. Auch hier wird die nationale Metall verarbeitende Industrie in den letzten Jahren stark ausgebaut, was gegenüber den bisher höchsten Verbrauchszahlen eine Steigerung des Bedarfs an Rohmetallen bedingt. Zusammenfassend wird im Bericht gesagt, daß in verschiedenen Teilen der Welt ein Aufbau von Metall verarbeitenden Industrien und damit eine Erhöhung des Metallkonsums stattfindet, während bei anderen schon hochindustriealisierten Gebieten. wie z. B. den USA, ein Zurückbleiben der Nichteisenmetalle festzustellen ist. Nach Ansicht der Metallgesellschaft kann ein Fortschreiten dieser Umlagerungen schwerlich ohne Rückwirkungen auf das Fabrikate-Exportgeschäft der alten Industriestaaten bleiben.—— Dritte Weltkraftkonferenz Der Stand der deutschen Energlewirtschaft Zum dritten Male vereinigen sich in der zweiten Septemberwoche die Fachleute auf dem Gebiete der Energiewirtschaft zu einer Weltkraftkonferenz, die auf Einladung Franklin D. Roosevelts, des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika, in Washington stattfindet. Die Vertreter von über 50 Ländern werden sich mit den Grundtragen nationaler Energiewirtschaft beschäftigen, die heute für das gesamte wirtschaftliche und soziale Leben eines Volkes entscheidende Bedeutung erlangt hat. Es liegt daher auf der Iand, daß die Weltkraftkonferenz über den Rahmen einer reinen Fachtagung weit hinauswachsen wird und das Interesse der Millionen von Energieverbrauchern, also praktisch jedes einzelnen beanspruchen kann, dem an einer billigen, sicheren Versorgung mit Energie(Gas. Elektrizität) gelegen ist. In welch hohem Maße sich die Energiewirtschaft in den letzten Jahren entwickelt hat, zeigt ein Blick auf die dentschen Verhältnisse. Von 1932 bis 1935 stieg die nutzbare Gasabgabe von etwa 4.1 auf über 7,1 Milliarden Kubikmeter, die öffentliche Stromerzeugung von 13.4 auf 21 Milliarden Kilowattstunden. Diese gewallige Zunahme trug zugleich zur Arbeitsbeschaffung wesentlich bei: Mitte 1933 waren nach der letzten amtlichen Betriebszählung in der Gas- und Elektrizitätswirtschaft einschließllich der im Stein- und Braunkohlenbergbau Tätigen weit über 550 000 Personen beschäfligt, eine Ziffer, die sich bis zum Frühjahr 1936 auf 750000 erhöhte. Hierzu sind die Familenmitglieder zu rechnen, so daß sich die stattliche Zahl von rund 2½ bis 3 Millionen erAlbt. Vergegenwärligt man sich noch, daß 1933 in der gesamten deutschen Energieversorgung ca. 10 Milliarden Mark Kapital angelegt waren und der Gesamtumsatz über 2.8 Milliarden Mark betrug, daß die Steuerleistungen und Finanzzuschläge der Gas- und Elektrizitätswerke jährlich 526 Millionen Mark ausmachten, dann erhält man eine gewisse Vorstellung von der Rolle, die unsere Energiewirtschaft Im Rahmen der deutschen Volkswirtschaft spielt. Die zahlreichen technischen, wirtschaftlichen, finanviellen, organisaterischen und verwaltungstechnischen Probleme, die sich hieraus ergeben, wurden von 80 berufenen Fachleuten Deutschlands in ca 20 Einzeldarstellungen behandelt. Diese wird die deutsche Delegation in Washing ton zur Beralung stellen, wo auch die Abordnungen der anderen Nationen ihre Berichte vorlegen. Es sieht zu erwarten, daß die Konferenz eine einzigarlige Gelegenheit bieten wird, die Zielsetzungen der einzelnen Länder kennenzulernen und durch gegenseitigen Austausch von Erfahrungen dem allgemeinen Fortschritt auf energiewirtschaftlichem Gebiete die Wege zu ebnen. Berliner Wertpaplermarkt (Eigener Drahtbericht) Berlin, 7. Sept. Die erste Börse der neuen Woche begann in sehr ruhiger Haltung. Am Montanmarkt waren anscheinend aus Kreisen der Bankenkundschaft kleine Verkaufsaufträge eingetrollen, so dall sich hier zunächst Abschwächungen um 1—1½ v. H. ergaben. Auf den übrigen Märkten hielten sich die Kursveränderungen in engen Grenzen. Junghans gaben allerdings um 1½ v. H. nach, während Aschalfenburzer Zeilstolt um 1½ v. H. stiegen. Erwähnenswert war das Interesse für Aku, die während der ersten Börsenstunde etwa% v. H. gewannen. Dagegen lagen Bemberg ruhig und unverändert. An der Gesamlsitnalion der Märkte änderte sich auch Im Börsenverlauf kaum etwas. Zu erwähnen ist nur, dasl Farben und Aku elwas beachtet blieben, und daß, nachdem die Verkaufs aufträge in Montanwerten ihre Erledignug gesunden hal ten, auch Ver. Stahl einigem Interesse begegneten, so dall gegenüber dem Anlungskurs eine Erhöhung um ½ v. H. eintrat. Die Geschäflsstille wurde übrigens dadurch gekennzeichnet, dall der weilaus gröllle Teil aller Werte des variablen Verkehrs ohne Schlullnoliz blieb. Der Markt der festverzinslichen Werte bot das in letzter Zeit üblich gewesene Bild. Reichsaltbesitz eröffnelen 0.05 v. H. fester mit 114.80 und gaben später auf 114.60 nach. Die Gemeindeumschuldungsanleihe blieb mit 88.10 unverändert. Auch die 1934er Reichsanleihe war auf unveränderter Basis im Verkehr, während die 1927er um 28 v. H. anzog. 39er Reichspostschätze besserten sich um 0.20 v. H. Länderanleihen wiesen, soweit sie sich überhaupt veränderten, Abschwächungen um ½8 v. H. auf. Dekosame Ser. 1 gewannen erneut ½ v. H., während Serie 2 unverändert blieb. Der Pfandbriefmarkt lag sehr ruhig. Liquidationspfandbriefe schwächten sich vereinzelt leicht ab. z. B. Wesideutsche Boden um ½. Preuß. Hypothekenbank um% und Rhein. Hypotheken um ½ v. I. Von Kommunalobligationen verloren Mitteldeutsche Boden ½ v. H. Industrie-Obligationen verkehrten in schwächerer Haltung, und zwar verloren Sproz. Hoesch 8. 6proz. Krupp ¼, 7proz. Ver. Stahl%, Sproz. Ver. Stahl ¼, Ludw. Loewe %. Fahlberg-List 0.80 v. H. Leipz. Bierbrauerei und Concordia Bergbau besserten sich dagegen je um ½ v. H. Der Satz für Blankotages geld notierte unverändert 3 bis 3½ v. H. D—y. Man nannte: Deutsche Anl. Ausl. einschl. 114.6: Aku 65; AEG 35¼; BMW 135; I. P. Bemberg 86 1/; Julius Berger 139½; Berl. Maschinen 127¼; Braunkohlen u. Briketts 203½: Buderus 107½; Charl. Wasser 111¼; Conti Cummi 170½: Daimler Benz 118%; Dessauer Gas 105½; Deutsche Erdöl 120¼; Dimd. Union-Brauerei 190¼; Elektr. Licht u. Kraft 146; Engelhardt-Brauerei 92¾; I. G. Farben 160¼; Feldmühle 130 0; Gesfürel 134 3/; Th. Goldschmidt 112; Narpener Bergbau 129; lioesch-Köln-Neuessen 105⅝8; Klöcknerwerke 108¼: Kokswerke Chemie 127¾; Laurahülte 18; Mannesmann 104½; Mansteld 117½; Maschinenbau114½; Orenstein u. Koppel 83¼; Rheinstahl 133¼; RWE. 130; Rütgerswerke 128¼: Salzdetfurth 174%; Schuckert u. Co. 150; Schultheißl-Patzenhofer 105½; Siemens u. Halske 187½/:; Ver. Stahlwerke 104¼; Zellstoff Waldhof 147: Reichsbank 183: AG für Verkehr 113%; Hapag 13¼; Nordd. Lloyd 14⅛; Otavi Minen 31¼. Ruhrkohlenabsatz Im August gestiegen Der Gesamtabsatz für Rechnung des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats von den Ruhrzechen wies im August gegnüber dem Vormonat eine kleine Steigerung auf. Er betrug nach den vorläufigen Feststellungen arbeitstäglich 212 000 To, gegen 205 000 To. Im Juli. Der Mehrabsatz entfällt ausschließlich auf das bestritlene Gebiet. In das unbestrittene Gebiet gingen arbeitstäglich 100 000 To,(wie im Vormonat), in das bestrittene Gebiet 112 000 To.(105 000 To.). Einschließflich der Aachener Zechen und der Saargruben stellte sich der Gesamtabsatz für Rechnung des Syndikats auf 249 000 To.(212 000 To.) arbeitstäglich. Die Lagerbestände der Zechen des Ruhrgebiets haben weiterhin etwas abgenommen; sie betrugen Ende August insgesamt(einschließllich Koks und Briketts. in Kohle umgerechnet) 4.4 Mill. To. gegen 4.5 Mill. To. Ende Juli. In den Beständen waren Ende August 2,4 Mill. To. Koks(ohne Umrechnung) enthalten, Französische Elsenpreiserhöhungen Paris. 7. Sept. Die Preise für französische Ferrolegierungen(wie Ferro-Silizium, Mangan-Silizium usw.) wurden dlurchewg als Folge der neuen sozialen Gesetzgebung um 50 fres, die Tonne erhöht, was jedoch nur einen unvollkommenen Ausgleich für die erhöhlen Produktionskosten darstellt. Ferro-Silizium mit einer Beimischung von ein Kilo Silizium kostet jetzt 1535, Mangan-Silizium mit einer Beimischung von 500 Gramm Mangan und ebensoviel Silizium kostet 2050 fres. und Ferro-Chrom(mit einer Beimischung von 500 Gramm Chrom) kostet 2650 fres. Dir Preise für französische Feinbleche haben weiter angezogen und stellen sich auf über 900 fres. für Schwarzbleche und 1350 fres. für galvanisierte Bleche. Die Werke sind bis Ende Dezember 1936 ausverkauft. Auch für Grob- und Mittelbleche ist die Nachfrage gut, aber lie Preise sind unverändert geblieben. AUS SCHIFFAHRT UND SPEDITION Hotterdamer Frachtenmarkt Zurückgehende Erz- und Papierholz-Zufuhr Reichliches Leerraumangehof Obwohi die Gülerzufuhr in der vergangenen Woche nach der Anzanl der Dampfer, namlich 241, keinen besonderen Rückgang anfwies, so mnunte mengenmang ein Verlust gegehüber der Woche vorner verzeichnet werden. Nur 13 Holzdampfer und 18 mit Erz beiadene Sceschilfe wurden in Rotterdam seloscht, so dall bei dem unverändert reichlichen Angepot von Leerraum sich mangels genugender Lanung begreitlicherweiss eine bessere Chartertäligkeit nicht em wiekein konnte. Die Siummung, die am Oberrhein- und Niederrhein-Markte im grollen und ganzen ruhig blicb und vielleicht hierber eine gerinne Stütze durch das langsam. aber steiig tallende Wasser land, lieh kaum eine Tendenz erkennen, die zu Optimismus berechtigt hatts. Durchweg war denn auch die Tendenz untreundiich, manchtnal sogar flau. Dis Kontraktfirmen und die konzernverlader verlugten meistens uber nennenswerten Eigenraum und konnten besonders mit den grollen Schilfen von über 2000 Tonnen Tragianigkeit beueutende Mengen Erz und andere Güler ab Rotterdam auf den Weg bringen. Bei den Befrachtungen nach Mannneim, Karlsruhe, Strallburg und nach den Manstationen ist nach wis vor das seit Wochen bekannte Bild zu beopachten, indem von Fall zu Fall auf Grund der Schiltsgestellungsvertrage Partikulierraum gechartert wird, sonst aber Partikulierraum, von cinigen geradezu auffallenden Ausnahmen abgesehen, nicht seitens der fraglichen Reedereien angenommen zu werden braucht. Aus diesem Grunde gelang es wiederum während der detzten acht Tage nicht, auch nur einmal eine einheitliche Notierung für Oberrhein- und Mainstationen festzusetzen. Nach dem Niederrhein ging zwar elwas mehr um, aber die Nachfragen nach Leerraum waren höchstens mäßig zu nennen, da an allen Tagen reichlich greile und milllere Schille am freien Markte angeboten wurden.— Indessen war es nicht notwendig, die ohnchin bei den langen Wartezeiten unauskömmlichen Frechten weiter zu ermaßigen, obwohl verschiedentlich Versuche in dieser Hinsicht zu Börsenbeginn gemacht worden sind. Die durchschnittliche Lage führte zu einer mehr oder weniger stetigen Tendenz, die in der unveränderten Erzfracht ihre Bestäligung fand. Es mosen einige Abweichungen festzu“ stellen sein; die Basis für Erz nach Dutsburg war 12½, 17½ Cents pro Tonne bei einer Löschzeit von vier bzw. acht Tagen mit den entsprechenden Zuschlägen nach dem Rhein-Herne-Kanal, nach Mülheim-Ruhr und nach Stationen oberhalb Duisburg bis Köln. Die Erzverschillungen und die von Schwefelkies ab Spanien sind immer noch ungewill. Das Ausbleiben der sogenannten I. G. Farben-Wega-Mengen wird von Tag zu Tag in Rotterdam an der Börse mehr fühlbar und beweist, daß ein Ausfall einer bestimmten Güterzufuhr heute einen äußlerst nachteiligen Einfluß auf die Chartertäligkeit ausübt, wobei die Portikullerschitfer weiter zurückgedrängt werden. Die verschiedenen Reedereien, darunter auch Kohlen-Kontors-Firmen, müssen mehr als sonst für ihre in Rotterdam leer werdenden Schiffe Ladung am freien Markte suchen und nutzen dabei zum Schaden der deutschen Partikulierschiffer den Umstand aus. dass sie nicht an Beurt-Bestimmungen und dergl. gebunden sind, wodurch die Preiskontrolle unmöslich wird. Immerhin dient als Beweis, daß nicht sellen die Notierungen bzw. die Basisfrachten unterboten werden, die Tatsache, daß die erwähnten Reedereikähne schneller wieder beladen ab Rotterdam zurück nech der Ruh: geschleppt werden als die Partikulierschiffe. Im Zusammenhang damit mul u. a. noch berücksichligt werden, daß Kompensationsmöglichkeiten bei den Reedereien untereinander bestehen, wodurch nicht in allen Vällen, wenn Reedereischiffe schneller gechartert werden, eine Unterbietung der Basistrachten notwendig sein dürfte. Alles dies schaftt die Tatsache nicht aus der Welt, daß sich die Lage für deutsche Partikulierschiffer weiter zu verschlechtern droht, wenn nicht an der Ruhr für einen Ausgleich, d. h. für eine bessere Mitbeschäftigung der deutschen Schiffer bei den Erztransporten usw. gesorgt wird. Ruhiger Septemberbeginn (Eigener Bericht) Duisburg, 7. Sept. Das Schiffahrts- und Speditionsgeschäft auf dem Rhein därfte im September nicht viel anders werden, als es in den leizten Wochen gewesen ist. Der Wasserstand geht zwar wegen der warmen Witterung sländig zurück, aber es sieht an allen Rheinplätzen ein erheblicher Schiffsraum zur Verfügung, dem mengenmällig kein genügender Ausgleich gegenüberstcht. Selbst eine mengenmäßlige Belebung, von der man nicht recht weill. woher sie kommen soll, wird vorerst das Frachtgeschäft nicht beeinflussen. Es ist zu berücksichligen, dall die Jahreszeit weiter vorschreitet und diese oder jene Massenguttransporte zurückgehen oder ganz ausfallen, so dall ein stärkerer Kohlen- und Getreideverkehr, der zu erwarten ist. keinen genügenden Ausgleich bringen wird. In frachtlicher Hinsicht wird sich in den nächsten Wochen vorerst noch keine Aenderung zeigen. Der Kohlenverkehr ab niederrheinischen Plätzen und Kanalstationen ist rege, er konnte sogar an einigen Tagen hinsichtlich der Annahme von Partikulierraum zu Tal gefallen, um aber wieder an anderen Tagen kaum nennenswert zu sein. Im Berggeschäft war die Annahme von Raum auf Schiffsgestellungsvertrag sehr klein. Für Kähne ab Kanal nach Amsterdam, die angenommen wurden, zahlte man fl. 0.75 und nach Vmuiden 0.80 Cis Nach wie vor bieten auch Schiffer selbst ihre Schiffe auf den Kontoren an, ohne daß ihnen aber hier geholfen werden kann. Von Nachbarstationen fallen auch wenig Reisen an. Nach belgischen Stationen wird nur wenig verfrachtet und auch nach nordfranzösischen Plätzen ist das Geschäft sehr still geworden. Eisenladungen verschiedenster Art waren etwas stärker auf dem Markt, wie auch Draht lebhafter vom Niederrhein nach Hamm verlrachtet wurde, aber diese Ladungen kommen fast nur für ein paar bevorzugte Unternehmen in Frege, Kies und Sandreisen sind auch nur wenig in der Woche fällig, so daß auch hier für dieses Jahr das lebhafte Geschäft überwunden zu sein scheint. Im Stückgüterseschäft haben einzelne Unternehmen mit kleinen und mittleren Stückgutpartien in Bin nen- und Seemolorschiffen genügend zu tun. Der Wetthe werb ist zwischen den interessierten Unternehmen recht Isphaft, was sich teilweise auch auf die Frachten auswirkt, sehr zur Preude der Verladerschaft. Die Anfragefätigkeit ist weilerhin rege und laßt Im Speditions geschäft in kleinen und mittleren Ladungen noch einiges erhoffen. Im Massengutseschllt sind die Preise so ausgehandelt, daß von einem Speditionsgewinn keine Riede sein kann. Das SchlenpgeschAft zeigt kaum eine Belebung negenüber den letzten Wochen. Das Angebot an Schleppgut ist nicht derart, daß sich ein zufriedenstellendes Schleppgeschäft entwickeln könnte. Komplettierungsgut kann man bei einigem Handeln immer noch billiger unterbringen, wie auch für Schiffe nach Köln oder Mittelrheinstationen billig Schlepplöhne herauszuhandeln eind. — Schleppkraft steht genügend zur Verfügung.— Dae Rhein-SeegeschAft ist erwas schwäcller geworden, kann aber immer noch gefallen. In Linien- und Rhein-See-Kleintonnase bieten sich laufend Verschiffungsselegenheiten. Auch im Rhein-Seegeschäft mit Umladung in Rotterdam oder Amsterdam ist festzustellen, daß der rege Versand etwas nachgelassen hat, was wohl auf jahreszeitliche Einflüsse zurückzuführen sein wird, wie wohl auch die Wiederaufnahme des Verkehrs mit Ostpreußen nicht ohne Einfluß auf den Wasserversand geblieben ist.— m. Schiffs-Maklervereinigung und Makler-Kammer an der Duisburg-Ruhrorter Schifferbörse Die Frage der Aufnahme eines holländischen Maklers in die Makler-Vereinigung und Makler-Kammer der Schifferbörse in Duisburg-Ruhrort ist zwischen der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer DuisburgWesel mit dem holländischen Konsulat in Duisburg bearbeitet worden. Wegen der Einbeziehung in die Provisionsvertellung von der Fracht der in Ruhrort auf Raumgestellungsvertrag an die Reeder, Spediteure und dergl. abgegebenen Kähne seitens der Makler-Vereinigung mullte einem beschwerdeführenden ausländischen Makler anheim gegeben werden sich mit der Makler-Vereinigung ins Benchmen zu setzen und sich beschwerdeführend an seine Fachgruppe zu wenden. A.— Duisburg-Ruhrorter Schifferbörse Duisburg-Ruhrort, 7. Sept. Die flaue Tendenz an Rhein und Ruhr hält weiler an. Notierungen in der Bergfahrt erlolgten nicht. Nach Rotterdam war mittelmäßige Befrachtung ohne Kanalvorlage bei unveränderten Frachten. Bergfrachten fallen aus. Talfrachten ab Rhein-Zechen-Häfen nach Rotterdam 0.85. ab Rhein- und Ruhrhäfen nach Rotterdam 0.90, nach Anlwerpen-Gent 1,20, nach Brüssel 1,40 und nach Lüttich 1.80. ab Rhein-Herne-Kanal nach Rotterdam nicht notiert, nach Antwerpen-Gent 1.40, nach Brüssel 1.60 und nach Lüttich 2.— RM einschließlich Schleppen, Schlepplöhne nach Mainz-Gustavsburg 0.80—0,80 und nach Mannheim 0,90—1.00 RM. Weserwasserstände Bremen, 7. Sept. Hann.-Münden 1.46—4; Karlshafen 2.21—11; liameln 1.60+9: Minden 2.01—2. Elbewasserstände Hamburs. 7. Sept. Dresden+1.28; Wittenberg+1.87; Magdeburg+1.07; Tangermünde+1.65. Oderwasserstände Stettin, 7. Sept. Nermalwasserstand 0.63: Pegelbaumbrücke 0.63: Küstrin 2.20. Die französische Eisenproduktion im Juli Paris, 7. Sept. Die französischen Hochölen erzeugten im Monat Juli 501 000 To, Roheisen gegen 470000 To. im Juni d. J. Das bedeutet erbeitslaglich einen Durchschnitt von 15 500 To. im Juli gegen ca. 15 100 To, im Juni. Die französische Roheisenproduktion betrug in den ersten sieben Monaten d. J. 3 599 000 To. gegen 3382 000 To. In der Vergleichszeit des Vorjahres. Die Rohstahlerzeugung blieb im Juli auf 511 000 To. gegen 503 000 To. im Juni und 525 100 To. im Juli 1935. In den ersten sieben Monaten betrug die französische Rohstahlerzeugung 3 898 000 To. gegen 3574 000 To. in den ersten sieben Monaten 1935. Die relativ storke Zunahme der Erzeugung im Juli ist eine Folge der spekulativen Nachfrage, da die Kundschaft sich noch möglichst weilgehend vor den erwarteten Preiserhöhungen eindecken will. Konkurse Bad Homburg v. d. Höhe. Nachlaß der am 13. Mai 1935 gestorbenen Witwe Juliane Bannes geb. Leidenbach. Hannover. Nachlall des am 6. Juli 1936 gestorbenen Kaufmanns Louis Haase. Bremen. Nachlalt des am 21. Juni 1936 in Essen gestorbenen, In Bremen wohnhaft gewesenen, Kaufmanns Karl Fauler, Vergleichsverjahren Meinershagen. Fa. Friedr. Linden u. Sohn, chemischtechnische Fabrik in Kierspe-Bahnhof, Münster I. W. Kim. Alors Volpert in Nottuln, Inh. der Firma Franz Volpert daselbst. Neuß. Rentier Richard Jötten in Büderich. Warenmärkte Hamburger Warenmarkt Hamburs, 7. Sept. Oele und Fette: Sehr ruhige Marktlage bei unveränderten Preisen. Kaffee: An ger ruhigen Lage ses Kaffeemarktes hat sich nichts geändert. Die Kaffeevorräge in Europa betrugen am 1. September 1936 insgesamt 3037000 Sack gegen 3 100 000 Sack am 1. August 1936 und gegen 2 508000 Sack am 1. September 1935. Unveränderte Preise. Schmalz: Fest, Amerik. Steamlard 29½, Purelard 30—30¼ Dollar. Fettwaren: Preise unverändert. Reis: Hiesige Marktlage ruhig bei unveränderten Preisen. Aus Westafrika lagen einige Exportaufträge vor. Die fernöstlichen Rohreismärkte tendierten weiter fest. Preise unverändert. Baumwolle: Stetig. Superfine 4.80. Fine Oomra 5.80 Pence per lbs. Kautschuk: Ruhig. Sheets loko 7%, Okt.-Nov. 7 14/16 Nov.-Dez. 7% Pence per lbs. Zucker: Effektirmarkt ruhig bei unveränderten Forderungen, Auch am Terminmarkt blieb es still. Rauhfutter: Ruhig, unverändert. Magdeburger Zucker-Notierungen Magdeburg, 7. Sept. Gemahl. Nchlis prompt per zehn Tage 32.47½: Sept. 32,47½ 457 ½. Tendenz: ruhig.— Notierungen in RM für 50 kg Weillzucker(einschl. RM 0.50 für Sack und RM 10.50 Verbrauchssteuer) brutto für netto, ab Fabrik-Verladestelle Magdeburg und Umgebung, bei Mengen von mindeslens 200 Zentnern. Magdeburger Zucker-Terminnotlerungen Magdeburg. 7. Sept. Jan.: Brief 3.55, Geld 3.40; Febr.: Brief 3.60, Geld 3.45; März; Brief 3.65, Geld 3.50; Sept.: Brief 3.50, Geld 3.30; Okt.-Nov.: Brief 3.50. Geld 3.35: Dez.: Brief 3.55, Geld 3.35. Tendenz: ruhig.— Notierungen in RM für 50 kg Weillzucker netto, einschl. Sack, frei Seeschiffseite Hamburg. Getreidemärkte Hamburger Cif-Notierungen für Getreide, Kleie und Saaten Hamburg, 7. Sept. Weizen: Maniloba 1 hard Sept. 6.47½; Manitoba I Sept. 6,40; Rosafé 79 kg Sept. 6.35; Barusso 80 kg Sept. 6.25.—(erste: Plata 67-68 kg Sept. 3.95.— Roggen: La Plata 72-73 kg Sept. 3.70.— Mais: La Plate schw. 108/6; Sept. 104/6; Okt. 104: Nov. 101/6: Dez. 105/6; Donau-Galfox Sept. 104/6; Okt. 10416.— Ilafer: Plata Unclipped 46-47 kg Sept. 3.60; Plata clipped 51-53 kg Sept. 3.70.— Weizenkleie: Pollards Sept. 11010; Bran schw. 105/0: Sept. 102/6.— Leinsaal: La Plata Sept. 8.50; Okt. 8.55; Rizinussaat Sept.-Okt. 12/17/6: Bombar Leinsaat Sept.Okt. 11/0/0; Rapssaat Toria Sept.-Okt. 13/500. Viehmärkte Dortmunder Schlachtvichmarkt Dortmund, 7. Sept.(Bezahlt für 50 kg Lebendsewicht.) Ochsen: a) 45; Bullen: a) 43, b) 39; Kühe: a) 41—43. b) 35 bis 39. c) 33, d) 25; Färsen: a) 44. b) 40; Kälber: a) 81—90. b) 76—83. c) 68—75, d) 55—66; Schafe: a) 53—56, b) 45—50, c) 30—40: Schweine: a) 56½, b) 55½. cy 51½, d) 52½, e) 50½, Sauen: a) 55½ Mk. Auftrieb: 366 Stück Grollvich, davon: 39 Ochsen, 86 Bullen, 199 Kühe, 42 Färsen; 423 Kälber. 42 Schale, 2 Ziegen, 1264 Schweine. Marktverlauf: Großfvich und Schweine zugeleilt, Kälber flott, Schafe gut Rheinisch-Westfälische Börse zu Düsseldort Düsseldorf, 7. Sept. An der heutigen Börse kam besonders in Montanwerten Material heraus, das bei der mangelnden Aufnahmelust nur zu gedrückten Kursen Unterkunft finden konnte. Nach stillem Verlauf schloß die Börse teilweise leicht erholt. Festverzinsliche Werte: Duisburg 192o Duisburg 1928 Essen 1926, Ag. 19 Oberhausen 1927 Rheinprov Ldbk. G. Pfdbr. 3 dto. Kom. A. 4 Ot. Kom. Sammelabl. Anl. R. 2 dto. ohne Auslosung Rh.-Westf. Bod Cr. G. Hyp. R. 1 dto. R. 11 dto. Kom. 1926 R. 4-6 Westd. Bod Er G. 24-26. dio. Kom. Em. 4, 8 Dl. Schiffskr. G. Pidbr. R6 Aktien: Böperde Walz Bonner Bergw. u. Hüttenverein Braunkohle Zukunft Dahlbusch dto Vorz. Dorstener Eiseng. Gerresheim Glas Hallesche Salz Köln Gummilägen Königsbrauerei Duisburg Rheinische Energie Schlegel Scharpens Ver. Rumpuswerke Waggon Uerdingen Dortmunder Aktienbrauerei Dortmunder Ritterbra erei„ Dortmunder Unionbrausrei„ Telegrafische Auszehlung am 7. Sept. 1036 Bochumer Schlachtvichmarkt Bochum, 7. Sept.(Bezahlt für 50 kg Lebendgewicht.) Ochsen: a) 45; Bullen: a) 43, b) 39, c) 34; Kühe: a) 43, b) 39. c) 33. d) 25; Fürsen: a) 44: Kalber: a) 85—90. b) 78 bis 84. e) 70—77. d) 60—68; Schale: a) 55-56, b) 46—50, c) 38—40; Schweine: b) 56½, c) 55½, d) 54½, e) 52½, 1) 50½; Sauen: a) 55½ Mk. Auftrieb: 171 Stück Grollvich, davon: 29 Ochsen, 76 Bullen, 57 Kühe, 9 Färsen; 167 Kälber, 71 Schale, 919 Schweine. Marktverlauf: Rinder und Schweine zugeteilt, Kälber gut. Markt geräumt. Essener Schlachtvichmarkt Essen, 7. Sept.(Bezahlt für 50 kg Lebendgewicht.) Ochsen: a) 45. b) 41; Bullen: a) 43. b) 39; Kühe: a) 43, b) 39. c) 83; Pärsen: a) 44. b) 40; Kälber: a) 100—105, b) 92—95, c) 82—90, d) 70—80. er 60—68; Maslhammel: b) 58—62, c) 48—52; Schafe: b) 40—15, c) 32; Schweine: a) 56½. b) 55½, c) 54½, d 52½. e) 50; Sauen: a) 55½, b) 52½ Mik. Auftrieb: 538 Stück Grollvieh, davon 109 Ochsen, 140 Bullen, 217 Kühe, 72 Färsen: 681 Kälber, 250 Schafe, 1406 Schweine. Marktverlauf: Grollvich und Schweine zugetellt, Kälber sehr flott, Schafe gut. Vichmarkt in Wuppertal und Nebenmarkt Hagen Wuppertal, 7. Sept. Auftrieb(eingeklammerte Zahlen für Hlagen): 717(107) Stück Grollvich: 600(71) Kälber; 11(2) Schafe; 1590(356) Schweine. Bezahlt wurden für 50 ka Lebendgewicht in RM: Ochsen: a) 45: b) 41.— Bullen: a) 43: b) 39.— Kühe: a) 43; b) 39; c) 33; d) 25.— Färsen: a) 44: b) 40.— Kälber: al) 102—110; a2) 82—85; b) 78—82; c) 70—77; d) 58—69.— Schweine: a) 56½; bi) 55½: b2) 54½; c) 52⅛; d) 50½; Sauen e) 51½-55½: 1) 52½.— Marktverlauf: Rinder und Schweine zugeteilt, Kälber mittel. Dulsburger Schlachtrichmarkt Dulsburg. 7. Sept.(Bezahlt für 50 kg Lebendgewicht.) Ochsen: a) 45: Bullen: a) 43, b) 39; Kühe: a) 43. b) 39, c) 33; Färsen: a) 44; Kälber: b) 85—95, c) 70—83, d) 65—68, e) 60—63; Schweine: a) 57, b) 56. c) 55. d) 53. e) 51, Sauen: a) 56 Mk. Auftrieb: 471 Stück Grollvich, davon 109 Ochsen, 102 Bullen. 198 Kühe, 62 Färsen; 354 Kälber, 34 Schafe, 1264 Schweine. Marktverlaut: Groflvich und Schweine zugeteilt, Kälber sehr flott. Düsseldorfer Schlachttichmarkt Düsseldorf, 7. Sept.(Bezahlt für 50 kg Lebepdlgewicht) Ochsen: a) 43. b) 41; Bullen: a) 43, b) 39. g, 34; Kühe. a) 43, b) 89. c) 33, d) 25; Färsen: a) 44. b)-0: Kälber: a) 100—105, b) 86—90, c) 78—85, d) 70—77, e) 60—68; Schweine: a) 57, b) 56. c) 55, d) 53, e) 51; Sauen: a) 56, b) 52—53 Mk. Auftrieb: 319 Stück Grollvich, davon 85 Ochsen, 56 Bullen, 102 Kühe, 76 Färsen; 567 Kälber, 31 Schafe. 1616 Schweine. Marktverlauf: Grollrich und Schweine zugeteilt, Kälber langsam. Kölner Schlachttichmarkt Köln, 7. Sept. Auftrieb: 339 Stück Grollvich; 929 Kälber; 195 Schafe; 2431 Schweine. Bezahlt wurden für 50 kg Lebendgewicht in RM: Ochsen: a) 45; b) 41.— Bullen: a) 43; b) 39.— Kühe: a) 43; b) 39.— Färsen: a) 44.— Kälber: a) 90: b) 86—88; c) 78—85; d) 70—75.— Weidemasthammel 52—51; mitllere Masilämmer und ältere Masthammel 45—50.— Schweine: a) 57; b1) 56; b2) 55; c) 53; d) 51; Sauen e) 56: 1) 53.— Marktverlauf: Rinder zugeteilt; Kälber und Schafe sehr lebhaft; Schweine zugeleilt. Frankfurter Schlachttichmarkt Frankfurt, 7. Sept.(Bezahlt für 50 kg Lebendgewicht.) Ochsen: a) 43—45; Bullen: a) 41—43; Kühe: a) 40—48. b) 34—39. c) 33, d) 25; Färsen: a) 41—44; Kälber: b) 94-97, c) 85—93. d) 76—84. e) 65—75; Masthammel: b) 60—62, c) 53—59; Schafe: a) 57—60. b) 53—56; Schweine: a) 57, b) 56. c) 55. d) 53, e) 51: Sauen: a) 56 Mk. Auftrieb: 292 Stück Großvich, davon 13 Ochsen, 48 Bullen, 191 Kühe, 40 Färsen; 22 Fresser. 409 Kälber, 265 Schafe, 1528 Schweine. Marktverlauf: Rinder und Schweine zugeteilt, Kälber und Schafe ausverkauft. Husumer Marktbericht usum, 7. Sept. Die Zufuhr zu den schleswig-holstelnischen Ferkel- und Jungschweinemärkten betrug in der letzten Woche 1500 Stück. Der Handel war langsam. Es kosteten: 4—6 Wochen alle Ferkel 12—14 Mk., 6—8 Wochen alle 14—16 Mk., über 8 Wochen alte 16—19 Mk. das Stück. Nach Gewicht kosteten: leichte Ferkel 50—52 Pf., mittlere 16—50 Pf., schwere 43—46 Pf. je ½ kg. Fette Schweine kosteten: beste Ware 51 Pf., mittlere 48—50 Pl., geringere 43—46 Pf., Sauen je nach(üte 43—18 Pf. je ½ kg Lebendgewicht. In Kiel waren 1285, in Flensburg 985 fette Schweine am Markt. Berliner Produktenbericht (Eigener Drahlbericht) Berlin, 7. Sept. Das Angebot in Brotgetreide hat seitens der Landwirtschaft in einigen Bezirken eine Zunahme erfahren, doch gelangte dies Material nur in kleinsten Posten zum Versand, da der größlte Tell der Ware von den Provinzmühlen gekauft wurde. Die nach den Hauptverbrauchsplätzen kommende Ware reichte aus, um den Mahlgutbedart zu decken, doch konnten Einlagerungen nicht vorgenommen werden. Nehl hatte laufendes Bedarfsgeschäft. Puttergerste wurde mehrfach umgesetzt. Industrichaler land zu den geforderten Preisen keine Abnahme. Für seine Braugersten waren die Forderungen und Gebote nicht in Uebereinstimmung zu bringen. Am Futtermittelmarkt war die Lage ruhig aber stetig. H. Weizen frei Berlin Rosgen frei Berlin Braugerste gute frei Berlin Winlergerste. zweizeilig frei Berlin Wintergerste, verzeilig frei Berlin lafer ab Station Weizenmchl PreisgebietV Roggenniehl PreisgebietV Weizenkleie Roggenkleie Viktoriaerbsen Kleine Speiseerbsen Futtererbsen Peluschken Ackerbohnen Wicken, deutsche Lupinen, blaue Lupinen, gelbe Seradella, neue Leinkuchen Basis 37% Erdnußik. Bas. 50% ab libg Erdnußkuchenmehl deutsche Mahlung Trockenschnitzel Sojabohnenschrot 46% ab Hamburg Sojabohnenschrot 46% ab Steitin Kartellelflocken, waggonfrei Stolp Kartoffelflocken, Parität Berlin 7. 9. 200 202 165 213—218 184—190 144 27.65 21.55 11 80 9.95 36—89.50 32½—35 24—26 23 28 19—21 1638 15.88 17.08 9.88 15.58 15.96 18.20 19.40 4. 9 200—202 166 213-218 184 190 144 27.65 21.55 11.80 9.95 86—69½ 32½- 35 24—26 26—28 19—21 16 38 15.88 17.08 9.88 15.58 15.98 18 26—18.30 19.45—19.50 K Berliner Metallmarkt (Eigener Drahtbericht) Berlin, 7. Sept. Der deutsche Metallmarkt hatte ruhigen Sland aufzuweisen. Del-Notiz um 0.25 RM auf 56 RM angezogen. Peinsilber verlor gegen Sonnabend 0,10 RM und notierte: 38.40—41.40 RM. Neue Kurspreisfestsetzungen sind nicht zu erwarten.—ck. Amtl. Preisfestsetzung für Kupfer, Blei und Zink (Reichsmark per 100 kg) Westtälische Landeszeitung Rote Erde Jolge 245 8. September 1936 GEe BLICKGBE Herzlicher Dank für Sozialismus der Tat Seit Jahr und Tag übt nun die NS=Volkswohlfahrt ihre Tätigkeit aus, hilft Not lindern wo Not herrscht, betreut bedürftige Volksgenossen, sorgt vor allem auch für erholungsbedürftige Kinder und Mütter. Ein unendlicher Strom von Segen ist in dieser Zeit aus den Mitteln geflossen, die von den Mitgliedern der NS=Volkswohlfahrt, oder durch freiwillige Spenden aufgebracht wurden. Es ist ein gerütteltes Maß von Arbeit mit diesen Dingen verbunden, und deshalb freut es die in der NS=Volkswohlfahrt tätigen Männer und Frauen doch ein wenig, wenn von Zeit zu Zeit Briefe wie der folgende eines Volksgenossen von der Kaiserstraße einlaufen, in denen zum Ausdruck kommt, daß man die guten Dinge nicht wie eine Selbstverständlichkeit hingenommen, sondern auch über die Ursache dafür nachgedacht hat. So aber lautet dieser Brief: „Ich kann nicht umhin, Ihnen diesen Brief zu schreiben. Sie hatten die Freundlichkeit, meiner Tochter Gisela einen sechswöchigen Erholungsaufenthalt im Patengau Magdeburg=Anhalt der RSV zu bewilligen. Nun ist sie sehr gut erholt und gekräftigt zurückgekommen. Auch unsere Tochter war des Lobes voll und konnte gar nicht genug erzählen, mit wieviel Liebe und Freundlichkeit die Pflege eltern für sie gesorgt hätten und bemüht ge wesen wären, ihr möglichst jeden Wunsch zu erfüllen. Für alle Bemühungen, die Sie gehabt haben, seien Sie unseres Dankes für alle Zeiten ge wiß, und wir wollen auch nicht verfehlen, dem jenigen von ganzem Herzen zu danken, der uns dieses alles gab, unserem geliebten Führer Adolf Hitler. Und nochmals für alles unseren herzlichen Dank. Heil Hitler! Willi Johann.“ Die Oberschlesier=Bundesgruppe Dortmund— zusammengeschlossen im Bunde heimattreuer Schlesier— hielt in der Körnerhalle, am Körner platz, ihre Monatsversammlung ab. Bundesgruppenleiter Landsmann Ludyga eröffnete die Ver sammlung. Vor Eintritt in die Tagesordnung ge dachte er mit ehrenden Worten der bei den Un ruhen in Spanien sowie bei den zwei Bergwerks Unglücken in Bochum auf dem Felde der Arbeit gefallenen Volksgenossen. Nach Verlesen der Ein gänge berichtete Landsmann Kroll über die am 18. Juli stattgefundene Tagung der Arbeitsgemein schaft Ostdeutscher Heimatverbände, insbesondere über die am 15. November im Goldsaal der West falenhalle stattfindende Ostlandkundgebung und Fahnenweihe der„Memelländer". Der Bundes gruppenleiter gab weiter bekannt, daß die Autobus fahrt der Oberschlesier„Ins Blaue" am Sonntag dem 18. September, stattfindet. Treffpunkt um 7.45 Uhr auf dem Hansaplatz. Abfahrt um 8 Uhr. Tagesverpflegung muß mitgebracht werden. Am Eintreffort findet ein Preisschießen für Frauen und Männer statt. Der Fahrpreis beträgt 1,50 Mark Anmeldungen können noch bis Donnerstag(10. 9. bei dem Landsmann Meister, Dortmund, Schüchter mannstraße 17, erfolgen. Vollzählige Teilnahme wird erwartet. 3 Jahre Ehestandsdarlehen in Dortmund Ueber 3 Millionen Mark Ehestandsdarlehen bewilligt Das Gesetz über Förderung der Eheschließungen vom 1. Juni 1933 ist bei seinem Erscheinen als eine der interessantesten und wirkungsvollsten Maßnahmen der Reichsregierung bezeichnet worden. Jedoch wurden die Erwartungen, die man an dieses Gesetzeswerk knüpfte, noch weit übertroffen. Auf die Dortmunder Verhältnisse angewandt, haben in den vergangenen drei Jahren 6696 Braut= bzw. Ehepaareein Ehestandsdarlehen beim Städtischen Wohlfahrtsamt beantragt. Erfreulicherweise muß festgestellt werden, daß die Nachfrage nach Ehestandsdarlehen vom Jahre 1934 an ständig gestiegen ist, und daß die Auswirkungen des Gesetzes noch nicht ihren Höhepunkt erreicht haben. Vom 1. April bis 30. Juni d. J. sind allein 647 Anträge gestellt worden, deren Zahl seit dem Jahre 1933 nicht mehr erreicht wurde. Die letzten Vierteljahresziffern bedeuten sogar gegenüber den gleichen Zeitabschnitten in den Jahren 1935 und 1934 ein Mehr von 100—300 Anträgen. Die eingegangenen Anträge mußten darauf geprüft werden, ob bei den— künftigen— Eheleuten die vorgeschriebenen 11 Voraussetzungen gegeben waren. In 1129 Fällen(= 17% der gestellten Anträge) mußte ein Ehestandsdarlehen verweigert werden, weil eine der an die Antragsteller gestellten Bedingungen nicht erfüllt wurde. Am häufigsten mußte die Ablehnung wegen gesundheitlicher Bedenken der Antragsteller(297 Fälle), wegen verspäteter Einreichung des Antrages(238 Fälle), und wegen nicht ausreichender Arbeitnehmertätigkeit der Braut(184 Fälle) erfolgen. Der Hundertsatz der nicht genehmigten Anträge ist in der letzten Zeit von 20 auf 17 zurückgegangen. Von den an die Dortmunder Finanzämter befürwortend weitergegebenen Anträgen sind in den verflossenen drei Jahren 5101 Ehestandsdarlehen mit 3148560.— Mark bewilligt worden. Demnach wurde von Juni 1933 bis Juni 1936 rund 5100 Dortmunder Ehepaaren durch das Ehestandsdarlehen eine wesentliche wirtschaftliche Hilfe für die Gründung und Sicherung des eigenen Hausstandes zuteil. Es kann nicht als Uebertreibung gelten, wenn behauptet wird, daß ohne Ehestandsdarlehen ungefähr 25—30% der Ehen in Dortmund noch nicht geschlossen worden Die Dortmunder Ratsherren tagten Drei ehrenamtliche Beigeordnete in ihr Amt eingeführt Die Dortmunder Ratsherren waren unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Dr. Banike am vergangenen Freitag zu ihrer ersten Sitzung nach den Ferien zusammengetreten und fast vollzählig erschienen. Zu ehrenamtlichen Beigeordneten waren berufen und als solche von der Aufsichtsbehörde bestätigt worden die Parteigenossen Prokurist Wilhelm Friese, Verlagsleiter Paul Förster und prakt. Arzt Dr. med. Karl Lotz. Letzterer war verhindert, an der Sitzung teilzunehmen. Die beiden ersteren wurden durch den Oberbürgermeister mit Worten herzlicher Begrüßung in ihr Amt eingeführt und zur Mitarbeit bei der Erfüllung der städtischen Aufgaben willkommen geheißen. Auch der Beauftragte der NSDAP., Kreisleiter Hesseldieck, nahm Veranlassung, die neu eingeführten ehrenamtlichen Stadträte herzlichst zu begrüßen und bei dieser Gelegenheit auf die Richtlinien hinzuweisen, nach denen die Berufung ehrenamtlicher Beigeordneter zur Mitarbeit bei den städtischen Verwaltungsaufgaben erfolgt. Dann wurde über die Verpachtung des städt. Gemüse= und Obstbaubetriebes in Dortmund=Wellinghofen an den Gärtner Robert Fingerhut aus Brügge i. W. beraten. Die Stadt glaubt, in dem Ge nannten endlich einen geeigneten Pächter für die frühere Kreisgärtnerei in Wellinghofen ge funden zu haben. Die Gemeinderäte erhoben gegen die Bedingungen, unter denen das Pacht verhältnis abgeschlossen werden soll, keine Be denken. Dem Gemeinnützigen Spar= und Bauverein Der Schrecken der Straße Schwere Gesängnisstrafe für wilden Kraftfahrer An allen Zufahrtsstraßen liest man die ins Auge fallenden Schilder:„Kraftfahrer, fahrt vorsichtig!“ Verkehrsdisziplin soll geübt werden, und doch gibt es immer wieder hinter dem Steuer starkpferdiger Motorwagen Menschen, die spöttisch lächelnd sich auf ihre Fahrsicherheit berufen und darauflos rasen, um im Glauben, daß ihnen die Straße allein gehöre, alle Teilnehmer des Verkehrs zu gefährden, seien es Fußgänger, Radfahrer oder sogar Insassen anderer Fahrzeuge. Die Gesetze gehen heute mit aller Schärfe gegen solche leichtsinnigen Verkehrssünder vor, as Leben ihrer Volksgenossen gefährden. Vor dem Dortmunder Strafrichter steht setzt der 24jährige Wilhelm W. aus Lüdenscheid, der für das väterliche Geschäft einen Lastkraftwagen mit Anhänger fährt, obwohl er schon einmal wegen fahrlässiger Körperverletzung und zweimal wegen Kraftfahrzeugvergehen bestraft werden mußte. In den Vormittagsstunden des 18. Juni fuhr er gegen 9.30 Uhr mit einem Leerzug nach Lünen über die Gahmener Straße. Er mußte einen dort haltenden Milchwagen(Dreiradlieferwagen) überholen und sah vor sich gleichzeitig einen entgegenkommenden Straßenbahnwagen der Linie 11(Lünen— Reinoldikirche). Er kam mit seinem Lastzug beim Ueberholen des stehenden Dreiradlieferwagens auf die Straßenbahnschienen, riß aber die Steuerung sofort nach rechts herüber, um durch die Lücke zwischen den beiden Fahrzeugen zu kommen. Zeugen sahen, daß er in erhöhter Geschwindigreit dieses gewagte Manöver ausführte. Der Straßenbahnführer hatte in voller Erkenntnis des Gefahrenmoments seinen Wagen sofort zum Stehen gebracht. Trotzdem war in der nächsten Sekunde ein furchtbares Unglück geschehen. Der Kraftwagenführer will nur einen leichten Ruck in der Steuerung verspürt haben, worauf er sofort hielt. Dann sah er das Un heil, das er durch seine wilde Fahrerei ange richtet hatte. Der Kraftwagenanhänger hatte den Straßenbahnwagen gestreift und die ganze linke Seite desselben buchstäblich abrasiert Drei Frauen, die einzigen Insassen der Straßenbahn, lagen blutüberströmt zwischen den Trümmern. Zwei starben sofort die dritte erlag ihren schweren Verletzungen einige Zeit später. Der Staatsanwalt hielt die Schuld des Angeklagten für erwiesen. Er hatte die Straßenbahn rechtzeitig gesehen und hätte halten oder zumindest seine Fahrtgeschwindig keit abstoppen müssen, als er das Gefahren moment erkannte. Statt dessen führte er das gefährliche Experiment durch in erhöhter Ge schwindigkeit und spielte durch seine grob fahr lässige Handlungsweise mit dem Leben seiner Volksgenossen. Er gehört zu den„wilden Fahrern“, dem„Schrecken der Straße“, zu jenen Menschen, die sich selbst durch einschlägige Vor strafen nicht belehren lassen. Der Antrag lautete auf zwei Jahre Gefängnis wegen fahr lässiger Tötung der drei Frauen und wegen Transportgefährdung. Das Gericht erkannte auf ein Jahr sechs Monate Ge fängnis, dabei den Ausführungen des Staatsanwalts in vollem Umfang folgend. e. G. m. b. H. Bövinghausen soll ein Darlehen in Höhe von 2500 RM. auf 10 Jahre unkündbar belassen werden. Kenntnis genommen wurde von der Entlastung der Stadt Dortmund zinsichtlich der Jahresrechnungen 1929 bis 1933 durch die Aufsichtsbehörde. An über= und außerplanmäßigen Ausgaben wurden für das Rechnungsjahr 1935 309 785,80 RM. und für das Rechnungsjahr 1936 101 000 RM. bewilligt. Gegen die unentgeltliche Ab gabe einer straßenfrei gewordenen Wegefläche an den Betriebsdirektor Eugen Kamp wurde nichts eingewandt; ebenso liegt gegen den Grunderwerb für die Erbreiterung der Stein hammerstraße, der im Wege der Enteignung erfolgen soll, nichts vor. Der Kostentarif für die stadtseitig herzustellenden Kanalanschluß leitungen wurde genehmigt. Ferner erklärten sich die Gemeinderäte da mit einverstanden, daß in Zukunft bei über und außerplanmäßigen Ausgaben des ordent lichen Haushalts bis zum Betrage von 2000 RM. eine Beratung mit den Gemeinderäten nicht erforderlich ist und aß derartige Ausgaben bis zum Betrage von 1000 RM. der Stadt kämmerer zu genehmigen ermächtigt sein soll. Mit dem Ruhrsiedlungsverband soll ein Vergleich abgeschlossen werden über die Ver teilung eines Schadens, der durch Ueberzahlung an eine hiesige Baufirma entstanden ist. Außer halb der Tagesordnung stimmten die Gemeinde räte einem Vergleich mit der Bergbau=A.=G Lothringen zu, der zum Ziele hat, die seit Jahren schwebenden Bergschädenprozesse aus dem früher Rombergschen Gute Brünning hausen zu beendigen. Zum Schluß gedachten der Oberbürger meister und der Beauftragte der NSDAP. mit herzlichen Worten der Verdienste des lang jährigen Protokollführers des Rats herrnkollegiums und der früheren Stadtverord netenversammlung, des Stadtamtmanns Vach. der nach mehr als 47jähriger Tätigkeit in den Diensten der Stadt Dortmund am 1. Oktober in den Ruhestand tritt. Zum Verwaltungsamtmann ernannt. Der Verwaltungsoberinspektor Heinrich Limberg, Arbeits amt Dortmund, wurde zum Verwaltungsamtmann beim Arbeitsamt Dortmund ernannt. Vom Zoo=Verein. Der Zoo=Verein e. V.. Dort mund, stiftete dem Kleinzoo= und Terrarienverein Dortmund, Hannöversche Straße, zwei Krokodile und eine Rhesusäffin. wären. Weiter ist zu bedenken, daß dieser den Eheleuten in Bedarfsdeckungsscheinen gewährte Millionen=Betrag dem Dortmunder Handel und Handwerk beim Kauf von Möbeln und Hausgerät zugeflossen ist. Im abgelaufenen Vierteljahr sind nicht weniger als 359760.— Mark an 464 Ehepaare zur Auszahlung gekommen. Auch bei diesen Vierteljahresangaben ist der Hinweis angebracht, daß die Zahl der bewilligten Ehestandsdarlehen und die Summe der ausgezahlten Darlehensbeträge ständig im Anstieg begriffen ist. Außerdem ist bemerkenswert, daß der Durchschnittsbetrag der in den etzten drei Monaten bewilligten Ehestandsdarlehen zwischen 7—800 Mark liegt, während er sich für die gesamte zurückliegende Zeit auf 600 Mark beläuft. Wenn man die bevölkerungspolitische Aus wirkung der Ehestandsdarlehen in den letzten drei Jahren betrachtet, so ergeben die Ermitt lungen, daß nach Inkrafttreten des Gesetzes 2719 Kinder aus Ehen, die mit Ehestandsdarlehen gefördert worden sind, geboren wurden. Bei diesen Zahlen muß darauf aufmerksam gemacht werden, daß die allgemeine Auswirkung der Darlehen auf die Geburtsziffern erst von April 1934 an in Anrechnung gebracht werden kann. Außerdem müssen die in der letzten Zeit durch Ehestandsdarlehen geförderten Ehen hinsichtlich des Nachwuchses allgemein unberücksichtigt blei ben. Abschließend kann aber gesagt werden, daß die Auszahlung von Ehestandsdarlehen die Zahl der Geburten sowohl im Reich als auch in Dortmund günstig beeinflußt hat. Hierbei muß der wichtige Umstand erwähnt werden, daß für jedes in der Ehe lebend geborene Kind ein Nachlaß von 25% von dem ursprünglich aus gezahlten Ehestandsdarlehen bewilligt wird Legt man zugrunde, daß in Dortmund bis jetzt 2719 Darlehenserlasse für Kinder gewährt worden sind, so ist hierdurch den jungen Fami lien in den letzten drei Jahren ein Geschen des Reiches in Höhe von rund 450000 Mark gegeben worden. Feldzeichen für das NERR Eine Auszeichnung für die Motorstandarte I/m 67 Fieberhaft wird allenthalben für den Reichsparteitag in Nürnberg gerüstet. SAund RSKK=Marschblocks werden sich in diesen Tagen in Sammellagern zusammenfinden, um den letzten Drill und die letzten Anweisungen zu bekommen. Jedem einzelnen schlägt das Herz höher bei dem Gedanken, daß er vor dem Führer in Nürnberg zeigen kann, daß auch er dabei ist, daß auch er beim Aufbau und bei der Erhaltung des Aufgebauten seinen Mann steht. Viel Dienst, aber auch manche Freude harren der Nürnbergfahrer. So wird z. B. der Motorstandarte I/M 67, Führer Standartenführer Gethmann, Dortmund, gelegentlich des diesjährigen Parteitages eine ganz besondere Ehrung zuteil. Ihr wird nämlich in Anerkennung ihrer Leistungen durch den Führer das Feldzeichen verliehen werden. Wir können uns denken, daß für jeden RSKK=Mann der Motorstandarte 67 der Augenblick ganz besonders erhebend sein wird, in dem der Obertruppführer Treeck vom Stabe der Motorstandarte 67 durch den Führer persönlich mit der Blutfahne auf das Feldzeichen vereidigt wird. Festgenommener Fahrraddieb. Der von der hiesigen Kriminalpolizei festgenommene Fahrraddieb Wilhelm A. gab im Verlaufe seiner Vernehmung an, daß auch ihm ein neues Herrenfahrrad, Marke Trutmania, Nr. 208 699, gestohlen worden sei. Diese Angabe erscheint unglaubhaft; es wird vielmehr angenommen, daß er sein Rad am 2. September 1936 in der Zeit von 19.30 bis 20.30 Uhr in einem Lokal des Nordens untergestellt, verkauft oder versetzt hat. Wer kann hierzu Angaben machen? Diese erbittet die Kriminalpolizei im Polizeipräsidium, Zimmer 94. Mantel gestohlen. Aus einem Lokal auf dem Westenhellweg wurde in der Nacht zum 2. September ein graugrüner Wintermantel gestohlen. Im Kragen desselben ist das Firmenzeichen„Willi Reichert, Stuttgart“ eingenäht. Vor Ankauf wird gewarnt. Mitteilungen über die Person des Täters nimmt die Kriminalpolizei im Polizeipräsidium entgegen. Reichsbund der Körperbehinderten, Hörde. Am Sonnabend, dem 12. September, findet abends 8 Uhr im Lokal Röder, Hörder Rathausstraße, die Monatsversammlung statt, zu der Gäste und Freunde des Bundes herzlich eingeladen sind. Markt im Westen Lebhafter Betrieb in den bassen zwischen den Ständen Frühmorgens ist es ein leerer Platz schen alten und neuen Häusern und dem Westpark, in den Nachmittagsstunden spielen auf ihm bei schönem Wetter die Jugens Fußball. Aber zweimal in der Woche herrscht auf dem Platz ein lebhafter Betrieb, an den Tagen, wenn Markt abgehalten wird. Seit Jahren schon finden die Hausfrauen aus dem Dortmunder Westen und aus der Gegend um die Möllerbrücke herum an den Markttagen den Weg hierher, wissen sie doch, daß sie auf dem Westmarkt ebenso gut einkaufen können wie Mittwochs und Sonnabends in der Stadtmitte; ja, meist gar noch viel vorteilhafter. Auf Teerbelag werden mehrere lange Reihen von Ständen aufgebaut. Bei schlechter Witterung wird daraus eine kleine Budenstadt, durch die der Wind bläst und den Regen peitscht. Vorsichtig jede Pfütze umgehend, den Rock etwas aufgerafft und den Schirm aufgespannt, bewegt sich prüfenden Blickes der Zug der Hausfrauen durch die engen Gassen. Die Marktleute stehen hinter ihren Ständen. Wohlfällige Blicke ruhen auf der frischen Pracht der von deutschen Bauern aus der heimischen Scholle gezogenen Früchte und Gemüse, denen, vor ein paar Stunden erst vom Baum gepflückt oder aus der Erde gerissen, noch der würzige Geruch der Erde anhaftet. Brennend leuchtende Tomaten, helle und dunkle Trauben, saftiggelbe Birnen, tiefblaue Pflaumen und rotwangige Aepfel vermischen sich mit dem Grün der verschiedensten Gemüsesorten zu Grüne Bohnen sind jetzt billig und sehr gefragt Aufnahmen: Schley Lebhafter Betrieb herrscht in den Gassen der Budenstadt engen einer wirren Buntheit, die das Entzücken eines jeden Malers wachrufen muß. Das ist täglich und ewig: die Hausfrau mit der Markttasche, die einen Apfel greift, ihn lange wendet und dreht und schließlich ein Pfund von diesen herrlichen Früchten kauft; die Händlerin mit der Geldtasche, die klimpernd in dem„Kleinschlag“ kramt und während sie herausgibt, sich bereits wieder mit einem ihre Ware anpreisenden Spruch den nächsten Käufer aufs Korn nimmt. Mit dem Kopf an einer langen Ziegelsteinmauer stehen die Pferde vor den Wagen; zum Schutz gegen den empfindlichen Regen tragen sie eine Decke. Stundenlang dösen so diese sonst recht klugen Tiere vor sich hin. Einer von den Marktleuten kommt, blickt seinem Gaul in die Augen und hängt ihm den Hafersack um. Es geht auf Mittag zu. Kaum ein Sonnenstrahl fiel an diesem Vormittag auf das rege Markttreiben. Der Wind zeiare sich hingegen von seiner neckischen Seite und die leichte Bedachung der Markttände und schickte manchen unverhofften Waserguß auf das Haupt ahnungsloser Marktbeucher. 511. gelegentlich blies unter Neues Sporthaus des Postsportvereins Sommerfest im schmucken Heim Unbemerkt von der Oeffentlichkeit ist am Elektrohof eine mustergültige Tennis anlage entstanden. Die Tennisabteilung des Postsportvereins Dortmund, die bereits auf ein zehnjähriges Bestehen zurückblicken kann, hat sich anschließend an ihre acht vorzüglichen Tennisplätze ein schönes Sporthaus errichtet, in dem alle Wünsche der Tennisspieler erfüllt sind. Das geräumige Haus enthält Umkleideräume für Damen und Herren mit anschließenden Brauseräumen und Waschgelegenheiten mit Warm= und Kalt wasser. Jedes Mitglied hat seinen verschließ baren Schrank. Der Gemeinschaftsraum, der den Spielern auch bei ungünstiger Witterung ein angenehmes Zusammensein ermöglicht, ist von Künstlerhänden stimmungsvoll ausgemalt. Das Haus umschließt auch eine geräumige Vorhalle mit ausreichenden Sitzgelegenheiten, die so angeordnet sind, daß man den Spielbetrieb auf allen Plätzen gut übersehen kann. Bei schönem Wetter können auf der Terrasse noch zahlreiche Gäste und Spieler die Kämpfe ver folgen. Um das Haus herum wird eine Liege wiese angelegt werden, die den abgekämpften Spielern die notwendige Ausspannung geben wird. Diese Tennisplatzanlage ist am Samstag ihrer Bestimmung übergeben worden. Dazu hatten sich zahlreiche Freunde und Bekannte eingefunden, denen die Schönheiten des weißen Sports auf einer vollkommenen Tennisplatz= anlage vorgeführt wurden. Während der gemeinsamen Kaffeetafel begrüßte der Obmann Stahl die Gäste und Mitglieder der Tennisabteilung. Er dankte in herzlichen Worten dem Vereinsführer des Postsportvereins Dortmund Postbaurat Lütje, der in glücklicher Vereinigung von Sportsmann und Architekt die Gestaltung des Heimes übernommen hatte. Er hat sich damit ein Verdienst erworben, das auch kommende Tennisspieler noch anerkennen werden. Auch der Bauleiter konnte aus den Kreisen der Sportkameraden gestellt werden. Der Spitzenspieler, Baumeister Otto Böttger, mußte deshalb in dieser Spielzeit mehr als ihm lieb war, den Schläger mit der Meßlatte vertauschen. Im Laufe des Nachmittags entwickelte sich ein fröhliches Sporttreiben, verbunden mit herzlicher Kameradschaft. Auch nach hereinbrechender Dunkelheit blieben Spieler und Spielerinnen noch fröhlich beisammen. Alle, die diesen Tag miterlebt haben, werden verstehen können, daß die Tennisspieler ihre ganze Freizeit diesem Sport widmen und sich dabei körperlich frisch und kampffreudig er halten. Für diejenigen aber, die immer noch glauben, daß Tennis eine Sportart sei, die nur von begüterten Volksgenossen betrieben werden könne, sei verraten, daß uns der Obmann Angaben über Beiträge usw. machte, die beweisen, daß das Tennisspiel auf dem besten Wege zum Volkssport ist. Hervorgehoben muß werden, daß der Postsportverein kein behördlicher Sportverein ist, sondern jeder Sportfreudige wird gern in ihren Reihen Aufnahme finden. Gemeine Rache Ein Denunziant am Pranger Der 36jährige Paul Ronschky aus Dortmund war am 15. September vorigen Jahres wegen umfangreicher Unterschlagungen, die rund 3000 Mark ausmachen sollten, von dem Drogeriebesitzer und Chemiker Dr. Uzel in Recklinghausen entlassen worden. Drei Tage später schrieb er dem Geschädigten einen unverschämten Brief, in dem er ihm mit Anzeige bei der Staatspolizei drohte, falls er, Dr. Uzel, wegen der Unterschleife eine Anzeige erstatten würde. Er behauptete, der Drogist habe in seiner Gegenwart die Regierung beschimpft, im Beisein eines anderen Herrn üble Kritik am Ministerpräsidenten geübt und sogar eine verbotene Zeitung gehalten. Dr. Uzel war empört; denn er hatte an Stelle dieses unverschämten Schreibens eine Nachricht erwartet, wie R. den angerichteten Schaden wieder gutmachen wolle, damit sich nicht die Staatsanwaltschaft mit ihm befassen müsse. R. hatte stattdessen sogar noch 300 Mark gefordert und die ganze Sache sah nach einer kleinen Erpressung aus. Der Geschädigte übergab die Sache der Kriminalpolizei, und Paul R. wurde wegen der Unterschlagungen zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, die er noch heute verbüßt. Nach sem Urteil gab er seinen Rachegelüsten freien Lauf und schrieb den Brief des gemeinen Denunzianten an die Geheime Staatspolizei in Hörde, der zu diesem zweiten Verfahren gegen ihn selbst führte, das auf wissentich falsche Anschuldigung lautete. Staatsanwalt und Gericht waren der gleichen Ansicht, daß dieser Bursche wegen seiner gemeinen Handlungsweise mit fünf Monaten Gefängnis bestraft werden müsse. Im Kampf gestärkt Jeier zur Verleihung der SA-Sportabzeichen „Im Kampf gestärkt, in der Leistung bestätigt“, unter diesem Motto stand das kleine Kameradschaftstreffen, zu dem sich im Restaurant Klöpper 21 Politische Leiter und SA Männer zusammenfanden, um aus der Hand des Sturmbannführers Harloß als Bestäti gung ihrer in dreimonatiger Uebung gezeigten Leistungen das SA=Sportabzeichen zu emp fangen. Als Gäste waren erschienen der Kreis leiter Parteigenosse Hesseldieck, der Kreisausbilder Parteigenosse Krieges mann, Ortsgruppenleiter Parteigenosse Edelmann und Sturmführer Hafer als Leiter des abgeschlossenen Lehrgangs. Sturmführer Hafer beglückwünschte die Teilnehmer und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß nichts die Teilnehmer habe zurückhalten können, frohen Mutes und in straffer Disziplin durchzuhalten bis zur Erreichung ihres Zieles. Sodann händigte Sturmbannführer Harloß den Teilnehmern das Sportabzeichen aus und sprach ihnen seine besonderen Glückwünsche zu ihrem Erfolge aus. Anschließend sprach Parteigenosse Edelmann, der den größten Teil der Teilnehmer als Politische Leiter seiner Ortsgruppe begrüßen konnte. Er betonte, daß dieser kleine Kreis wieder einmal bewiesen habe, daß die Männer des Nationalsozialismus nicht nur weltanschaulich, sondern auch körperlich jederzeit ihren Mann zu stellen in der Lage seien. Besonderes Lob wurde den Teilnehmern durch Kreisleiter Hesseldieck zuteil. Er unterstrich in seinen Worten noch einmal die Bedeutung des SA=Sportabzeichens und seine Anerkennung, die es heute in allen Kreisen der Bevölkerung gefunden habe. Wenn heute 850000 Partei= und Volksgenossen im Besitz dieses Sportabzeichens seien, so sei das der beste Beweis dafür, daß der Wunsch des Führers nicht ohne Widerhall verklungen sei. Kameradschaftsgeist hielt aber alle Erschienenen noch viele Stunden in froher Stimmung zusammen. Der Sport in Rot Die große Juchssagd in Bodelschwingh Wenn die Kornfelder abgeerntet sind und die Aecker für die neue Saat wieder umgepflügt werden, kommt für die Freunde des Reitsport wieder eine neue Zeit sportlichen Erlebens, der „Sport in Rot“, der auch um Dortmund herum sich größter Beliebtheit erfreut. Fast an jedem Sonnabend treffen sich die Hubertusjünger, um auf wohl vorbereiteten Pferden St. Hubertus ihren Tribut zu zollen. Feld und Wald wider hallen dann vom Hufschlag der dahingaloppie renden Pferde und stets finden sich zahlreiche Reitsportfreunde ein, die sich das schöne Schau spiel einer Reitjagd nicht entgehen lassen wollen. Ist es doch etwas ganz anderes, als in der Bahn in ruhigem Tempo seine Lektion abzureiten. Daußen in der Natur verlangt das Reiten ein ganzes Herz, mit dem man die Hindernisse überwinden muß. Und wievie Abwechslung bietet ein solcher Ritt. Da gibt es Gräben, Kletterpartien, Abstiege in Tal schluchten, Weideumzäunungen und wo es an einschlägigen Hindernissen fehlt, werden diese hergerichtet und im Gelände an zweckmäßigen Stellen eingebaut. Natürlich muß man über ein sicheres Jagdpferd verfügen, wenn man die Reize einer solchen Jagd voll genießen will Die erste größere„Fuchsjagd“ veranstaltete am Sonnabend die SA=Reiterstandarte 67 ge meinsam mit dem Kreisverband der ländlichen Reitervereine Dortmund in der Gemarkung um Bodelschwingh. Um 15.45 Uhr trafen sich die Teilnehmer an der Reitbahn und ritten ge meinsam unter Vorantritt des Trompeterkorps der SA=Reiterstandarte 67 zum Sportplatz, von wo aus die Jagd ihren Anfang nahm. Es war ein farbenfrohes Bild, das sich den vielen Zuschauern bot. Die braunen Uniformen un serer SA=Reiter vermischten sich mit dem roten Rock und dem schwarzen Dreß zu einem har monischen Bild, das noch malerischer gestaltet wurde durch die verschiedenen Farben der Pferde. Ueber 40 Teilnehmer waren verAus den südlichen Vororten Seitenansicht des neuen Sportheimes Aufnahmen: Dünhof Die künstlerische Innenausstattung hörde Die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefan gener, Ortsgruppe Hörde, hatte ihre Mitglieder und deren Damen zu einem Kameradschaftsabend am Samstag in das Lokal Trebing geladen. Kameradschaftsführer Fröhlich begrüßte die in stattlicher Anzahl erschienenen Kameraden sowie deren Ange hörige und wünschte allen frohe Stunden. Die Erschienenen nahmen voll Freude davon Kenntnis, daß Kameradschaftsführer Fröhlich, der sich um die Sache der ehemaligen Kriegsgefangenen große Verdienste erworben hat, zum Ehrenführer ernannt worden ist Stellvertretender Kameradschaftsführer Thewes überreichte dem Ehrenführer die Ehrenurkunde.— Ueber die Zusammenarbeit der NSKOV und der REK verbreitete sich Herr Ollmers. Darbie tungen verschiedener Art sorgten für einen harmonischen Verlauf der Abendveranstaltung. Straßenbauarbeiten in der Semerteichstraße. Die vor einigen Wochen in der Semerteichstraße begonnenen Straßenbauarbeiten nehmen einen größeren Umfang an. Nachdem vor einiger Zeit das Stra ßenbahngleis, beginnend am Haus der Deutschen Arbeit, endend an der Hörder Postanstalt, durch ein neues ersetzt wurde und ebenfalls das Straßenpflaster auf genannter Strecke eine Ausbesserung erfuhr, ist man jetzt dabei, den zwischen der Boll werkstraße und der Kreishausecke liegenden Schienenstrang um einige Zentimeter zu heben. Es scheint also, daß hier im Laufe der Zeit eine Senkung des Schienenstranges stattgefunden hat. Nach Beendigung dieser Arbeiten, die wohl noch einige Zeit be anspruchen werden, dürfte der hier nicht im besten Zustand sich befindende Fahrdamm neues Pflaster erhalten, eine Maßnahme, die unbedingt angebracht erscheint, da ja die Semerteichstraße als Haupteinfahrtstraße nach Hörde gilt. Wellinghofen Neunzig Jahre Männergesangverein Welling hofen. In den Anlagen des Heidekrugs Wellinghofer Heide, beging am Sonntag aus Anlaß des neunzig Stadttheater Dortmund „Alles an einem Abend?“ wunderte sich ein Volksgenosse vor dem Aushang des Stadttheaters, der das Programm des Werbeabends verkündet. Natürlich, denn an diesem Abend soll dem Besucher ja ein Eindruck von der Arbeit des Theaters in den vier Spielgattungen„Tanz", „Oper",„Schauspiel" und„Operette“ geboten werden. Daher gibt die„Aufforderung zum Tanz“, getanzt von Edith Judis und der Tanzgruppe den Auftakt, Gretl Grammerstorff, die neue Soubrette, leitet mit ermunternden Worten von Goethe über zu der einzigartigen Klein=Oper„Susannens Geheimnis". Nach einer Pause soll die Komödie „Die Medaille“ von Ludwig Thoma der Anlaß zu herzhaftem Lachen sein. Was darin geschieht, sei nicht verraten. Wann und wo sie spielt: Um 1900 in einer kleinen Stadt in Alt=Bayern. Wer darin auftritt: ein gewichtiger Regierungsdirektor(E. Riemer), der königl. Bezirksamtmann(L. Barg), seine Frau(E. v. Wallerstain), der Assessor von Hingerl(Richard Lauffen), der Metzgermeister Lampl(W. Rösner), verschiedene Oekonomen(die Herren Warschawski, Hoenselaars, Böhle, Folkmar), der Lehrer Häberlein(B. Falkenberg), der Amtsdiener(J. Schmitz) mit seiner Frau(Ida Ravenau) und zwei Dienstmädchen(Mia Felten und Willi Gottschalk). Wobei interessieren dürfte, daß die Darsteller des Lampl und des Amtsdieners gar waschechte Bayern sind. Wer weiß, mit welcher Sicherheit Thoma die ganze Tragikomödie des deutschen Kleinbürgers vor dem Kriege aufrührerisch in Bewegung gesetzt hat, wird schon schmunzeln bei dem Gedanken an den vorstehenden Genuß. Inszeniert wird die einaktige Komödie von H. A. Schroeder. Zum Schluß Teile aus dem„Zigeunerbaron“, als Vorgeschmack zur Neuinszenierung dieser Johann=Strauß=Operette Anfang Oktober. Zu den gestern genannten Mitwirkenden sei ergänzend mitgeteilt, daß Wilhelm Kayser=Schkömer die Zigeunerchöre einstudierte. Für den ersten Werbeabend am morgigen Mittwoch, 20 Uhr, sind nur noch wenige Plätze der niedrigsten Preisgestaltung zu haben; der Vorverkauf für den zweiten Abend am Sonntag, dem 13. September, beginnt heure.— Kassenstunden von 10—14 Uhr. Achtung, Werbeabende! Vor Beginn der diesjährigen Spielzeit führt das Dortmunder Stadttheater einige Bunte Werbeabende durch. Wir machen unsere Mitglieder darauf aufmerksam, daß in unserer Geschäftsstelle, Markt 12, Karten für den ersten Werbeabend am Mittwoch, dem 9. September, zu haben sind. Wir bitten unsere Mitglieder, davon Gebrauch zu machen, soweit der Vorrat reicht. Die Preise für den Werbeabend sind niedrig gehalten und verteilen sich auf 50, 75 Pfennig und 1,— Mark. Besucht die Werbeabende des Dortmunder Stadttheaters! Beitrittserklärung Wir machen denjenigen, die ihre Beitrittserklärung auf dem Anhang unseres Prospektes uns haben zukommen lassen, bekannt, sich nunmehr in der Geschäftsstelle, Markt 12, ihre Theaterplätze sichern zu wollen. Die Geschäftsstelle ist geöffnet von 10 bis 13.30 und von 16 bis 18 Uhr. Es liegt im Interesse eines jeden, sich möglichst bald auf der Geschäftsstelle melden zu wollen. Die Herbstmode 1936 Modeschau im Café Grafenhof Ein Fanfarenstoß erklang in der Modekönigin Reich, und wieder zu neuer Arbeit erwacht, sah sie ein Heer von lustvollen Geisterchen, die vorwärts purzelten, sich überschlugen und doch den Weg zu ihrem Thron hinan fanden. Sie ordnete sie fein, überarbeitete sie und siehe da, die Herbstmode in ihrem Stil für deutsche Frauen mit Sorgfalt erdacht, war geschaffen. Wo aber war der Geburtsort dieser Geisterchen der Einfälle und der nAregungen? Na, w anders als in Berlin, der Stadt der Olympischen Spiele. Ja, und die Taufpaten waren die vielen Besucher aus der weiten Welt. Es ist schon so, die Zuschauerinnen und auch die Zuschauer der Modenschau im Café Grafenhof sind überrascht, wie all die verschiedenen Einflüsse in den von wans Broich sehr gut erläuterten und auch recht lustig angesagten Model len ein anerkennenswert schönes und frauliches deutsches Herbstmodebild ergeben. Da ist zunächst— sehr kleidsam besonders auch für kleinere Damen— der Kasak in Tscherkessenform, d. h. er ist nicht mehr eng anliegend, sondern glockig aufgelockert und erfreut sich großer Beliebtheit bei der Anfertigung von Kleidern, Jackenkleidern und Pelzjacken. Da sind griechische Einflüsse vornehmlich bei Abendkleidern— tunikaartig, mit Schal und Umhang oder griechisch gezogenen Falten. Römische Art bekundet sich durch die prächtigen Schaufelärmel, die durch einen Handgriff zum Bolerojäckchen umgewandelt werden können. Hübsch sind römisch gemusterte Borden. Spanien liefert seine hübschen Bolerojäckchen dazu. Ostasien tritt ebenfalls hervor mit seiner eigenartigen, aber wirkungsvollen Kimonomode und ausgezeichneten Stickereien, oder besser gesagt: Motiven für Stickereien, die im Spreewald gehandarbeitet werden. Die Hüte sind weniger reiselustig, es ist immer noch das Juhuhütchen jetzt etwas höher, modern, das mir allerdings nicht zu den eleganten und immer modernen Pelzmänteln gefallen will. Das ist ein kleiner Mißklang. Dem Juhuhütchen zur Seite gesellt sich sehr nett nachgeahmt der Droschkenkutscherhut aus Wien.— Doch nicht genug, die Vergangenheit wird lebendig, in Linie und Form mahnt ein wunderhübsches Kleid an den Barock; dann erscheint wie aus einem Bilderbuch das Burgfräulein täuschend ähnlich und doch in unsere Zeit passend, der Bratenrock des Opapa. Nicht fehlen darf das traumhaft duftige Walzerkleid. Die Kapelle Otto Houben schafft zu jedem Kleid die rechte Stimmung. Gut ist es, daß Hans Broich mit aller Macht den vielen Fremdwörtern in der Mode zu Leibe rückt. Wie leicht sind sie doch durch deutsche Wörter zu ersetzen! so ist die Grafenhof=Modenschau in jeglicher Hinsicht schön und ergiebig. Doris. jährigen Bestehens des Männergesangvereins Wellinghofen 1846 die Interessengemeinschaft der Männergesangvereine von Wellinghofen und Umgebung ein großes Herbstkonzert, an dem außer dem Jubelverein dreizehn Brudervereine teilnahmen. Vereinsleiter Wilhelm Watermann, der schon über ein Vierteljahrhundert die Leitung des Vereins innehat, hieß die in stattlicher Anzahl erschienenen Festgäste willkommen und verbreitete sich über die Geschichte des Vereins. Er rief allen noch einmal manche denkwürdige Stunde der verflossenen neunzig Jahre ins Gedächtnis zurück. Und da erinnerte man sich auch jenes denkwürdigen ersten Augusttages des Jahres 1914, des Tages der Mobilmachung, an welchem der Männergesangverein Wellinghofen an dem kleinen Denkmal zusammentrat und Lieder des Abschieds sang. Mancher von den Sängern sah die heimatliche Erde nicht wieder, aber sein Gedenken lebt in den Herzen seiner Vereinsbrüder. In den verflossenen neun Jahrzehnten standen die Sänger treu zum deutschen Liede, und die heutige Generation wird dafür Sorge tragen, daß das Erbe der Väter übernommen und das deutsche Liedgut weiter im Männergesangverein Wellinghofen gepflegt wird. Das eigentliche Festkonzert begann mit Musikdarbietungen des Orchesters Maise. Unter Leitung seines langjährigen, bewährten Dirigenten Hermann Brockpähler brachte der Jubelverein„Mahnung" von Heinrichs zu Gehör, dem im Laufe der Veranstaltung„Ruhe, schönstes Glück der Erde" von Schubert folgte. Die weitere reiche Programmfolge bot gesangliche Darbietungen des MGV. Benninghofen, des MGV.„Rote Erde“ Berghofer. Mark, der Sängervereinigung Höchsten=Sommerberg, des MGV.„Glocke“ Brücherhof, des MGV.„Liederkranz“ Hörde, des Frauenchores„Cäcilia“ Schwerte, des MGV.„Cäcilia“ Schüren, des MGV.„Flügelrad“ Schwerte, des MGV.„Eintracht" Wellinghofen, des MGV.„Treubund“, Berghofen, des MGV. „Konkordia", Lücklemberg, des MGV.„Berghofen“ und des MGV.„Quartett“ Schüren 1852. Musikvorträge des Orchesters Maise umrahmten die Festveranstaltung, die mit einem gemütlichen Beisammensein, bei dem dem Jubelverein zahlreiche Glückwünsche übermittelt wurden, ihren Abschluß fand. Der Männergesangverein Wellinghofen kann auf seine verflossenen neunzig Jahre stolz zurückblicken. Möge dem Verein ein noch größerer Aufschwung zuteil werden, damit er den Aufgaben des deutschen Männergesanges allezeit gerecht wird! sammelt, darunter auch zehn wagemutige Amazonen. Vor Beginn der Jagd wurden die Funktionen verteilt von dem Jagdherrn SASturmführer Stauvendahl. Als Fuchs ritt dem Felde weit voraus Unteroffizier Althüser, dem als Hunde SA=Scharführer Bellwinkel, SA=Rottenführer Kleinhanebeck und Pott folgten. Die Master SA=Obertruppführer Henschel und SARottenführer Althüser führten das Jagdfeld an. Der Weg führte über eine sehr schwierige Geländestrecke, die an Pferde und Reiter höchste Anforderungen stellte, zumal starker Regen fast während der ganzen Jagd herniederging. In der Nähe der Haltestelle Pannekook, von wo sich ein guter Ueberblick über den größten Teil der Jagd bot, hatten sich viele hundert Zuschauer eingefunden, denen vom Trompeterkorps der SA=Reiterstandarte 67 gute Musik geboten wurde. Als dann die Jagd mit dem üblichen Auslauf, wo es gilt, den Fuchsschwanz zu greifen, ihr Ende fand, gab es nur eine Frage:„Wer wird Jagd= könig?“ In gut geschlagenen Haken entwich der Fuchs immer wieder seinen Verfolgern. Doch nach einiger Zeit wurde er erledigt und SA=Rottenführer Althüser(Bodelschwingh) hielt die Trophäe in seiner Hand. Außer einigen ungefährlichen Stürzen hatte die Jagd nach 1½ Stunden einen alle befriedigenden Verlauf genommen. Es folgte darauf ein Trabreiten, das mit gutem Vorsprung SAScharführer Dingebauer gegen SARottenführer Althüser und SA=Reiter König gewann. Diesem folgte noch ein Galopp über 1000 Meter, wobei Unteroffizier Althüser lange in Führung lag, doch um eine Kopflänge von Engels(Bochum) geschlagen wurde, während SA=Sturmmann Große=Herrentei als Dritter das Ziel passierte. Dann wurde das „Halali“ geblasen und den Teilnehmern von Damenhänden der Eichenbruch gereicht. Als belustigendes Schauspiel bot man noch ein „Puppenreiten“, bei dem Unteroffizier Althüser der Sieger war. Mit dem Trompeterkorps an der Spitze zogen die Jagdteilnehmer wieder in Bodelschwingh ein, wo im Lokale Bergmann ein geselliges Beisammensein stattfand, wobei den zahlreich erschienenen Gästen manch wohlgelungene Darbietungen als Ueberraschung beschert wurden. Blaufahrt mit Sommernachtsfest Ueber 700 Dortmunder erlebten mit„KdJ“ einen schönen Feierabend Wie man sich in den Abendstunden des Sonnabend auf dem Hansaplatz überzeugen konnte, hatte die vom Kreisamt„Kraft durch Freude“ ausgeschriebene Blauahrt mit Sommernachtsfest, die die Krönung der diesjährigen Feierabendfahrten sein sollte, mit dem Versprechen eines besonderen Erlebnisses ihre Wirkung nicht verfehlt. Mehr als 700 Feierabendfreudige aus allen Berufen waren es, die in einundeinhalb Dutzend Omnibussen erwartungsfroh die Fahrt mit unbekanntem Ziel antraten. Bald war der Kappenbergersee, auf den schon mancher getippt hatte, als die Fahrt nordwärts ging, erreicht. Im Strandrestaurant erwartete man bereits die Dortmunder, die allerdings insoern etwas enttäuscht wurden, als es nicht ratam war, sich längere Zeit außerhalb der Lokalitäten aufzuhalten, weil der eigentlich zu einem Sommerfest gehörige bestirnte Abendhimmel von Regenwolken verhängt war. Dennoch kamen alle Teilnehmer dieser Fahrt, an der auch der Gauwart Breidenbach der NS=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" teilnahm, bei Gesang, Musik, Tanz und einem wundervollen Feuerwerk, das um Mitternacht abgebrannt wurde, zu dem versprochenen Erlebnis. Gewiß, schöner wäre es gewesen, das Sommernachtsfest in den herrlichen Gartenanlagen begehen zu können, aber durch diesen Wunschtraum machte der unberechenbare Wettergott einen Strich. Hoffen wir, daß er uns beim nächsten Male besser gesonnen ist. Rund um Bütgendortmund Lütgendortmund Die Krieger= unt Landwehrkameradschaft hielt im Lokale Kersten einen außerordentlichen Monatsappell ab. In Vertretung des Vereinsführers Berkenkamp leitete Kamerad Neuhaus die Versammlung. Kamerad Neuhaus erörtente die Wohlfahrtseinrichtungen des Kyffhäuserbundes.— In einer Sitzung des Gemeindeverbandes der Kriegervereine von Lütgendortmund wurde beschlossen, am kommenden Sonntag auf dem Schießstand im Volkspark das große Wanderpreisschießen durchzuführen. Die Schützengruppen treten um 12.30 Uhr am Schießstand an, während die übrigen Kameradschaften um 14.15 Uhr auf dem Marktplatz antreten. Kley Der Kriegerverein Kley veranstaltete im Lokal: R. Ströcker eine große Saalfeier, die zu Ehren der vielen alten Veteranen und Jubilare gegeben wurde. Vereinsführer H. Bock eröffnete die Feier und ührte u. a. aus, daß mit dem heutigen Feste eine Dankespflicht erfüllt werde. Man sei zusammengekommen, um die alten Kameraden zu ehren, die ich stets um den Verein bemühten und nicht nur in den guten Jahren, sondern auch in den Jahren der Not treu zu ihm hielten. Darauf erteilte der Vereinsführer dem Redner des Abends, Polizeimajor a. D. Remmers vom Bezirks= und Kreisverband Dortmund das Wort. Major Remmers nahm den eierlichen Akt der Jubilarehrung vor. Eine besondere Ehrung wurde dem Kameraden Kötter zuteil, der dem Verein 40 Jahre die Treue hielt. Er bekam das Hindenburgbild überreicht. Weiter wurden geehrt die Kameraden: Allmann, Engelbrecht, Beckmann, Fähr, Hauptmann v. d. Hövel, Marre, Pfeifer, Bertram, F. Inderwisch sen., Friemann, K. Hüttemann, Viethaus, Schönau, Wagner und Stachelbeck. Bei lustiger Tanz= und Marschmusik, ausgeführt von der Kapelle W. Beckmann und des Spielmannszuges, verweilte man noch lange in froher Gemeinschaft, zumal die vier frohen Sänger aus Lütgendortmund stets die Stimmung aufs neue entfachten. Somborn Ein Belegschaftshaus entsteht. Seit Tagen ist man eifrig tätig, um auf der Schachtanlage„NeuIserlohn“ ein Belegschaftshaus zu schaffen. Es handelt sich zwar um kein neues Gebäude, sondern die leerstehenden Büro= und Kauenräume von „Neu=Iserlohn II“, dem sogenannten„neuen Schacht“ sollen nun wieder nutzbar gemacht werden. Aus ihnen wird ein Haus hergerichtet, das der Belegschaft zur Verfügung steht und von der Werksfürsorge verwaltet wird. Von jetzt ab ist jedem der Lust und Interesse hat, Gelegenheit gegeben, sich durch eigenes Lernen und Arbeiten, durch Gedankenaustausch und Umgang mit den andern Anregungen und Kenntnisse zu holen, um sich sein Leben besser zu gestalten. Es finden Nähkurse für Frauen statt, Bastelabende für Männer, es werden Arbeits=, Spiel= und Singnachmittage für Schulkinder abgehalten. Nähere Auskunft erteilt die alte Markenkontrolle„Neu=Iserlohn II“. Dienstaas. 14 bis 16 Uhr. Verantwortlich für Groß-Dortmund und Umgebung: H.Viefhaus in Dortmund. Das Rote Kreuz im Kreise Unna Führertagung der Sanitätskolonnen in Kamen Kamen. Auf Einladung des Kreiskolonnen= führers Heßler(Kamen) waren die Aerzte und Führer der Sanitätskolonnen des Kreises Unna zu einer Tagung einberufen. Es war eine reichhaltige Tagesordnung aufgestellt, die für die zukünftige Arbeit der Sanitätskolonnen von großer Bedeutung ist. Kamerad Heßler begrüßte die Führerschaft sowie den Vorsitzenden des Kreismännervereins Landrat Klosterkemper, den Ehrenvorsitzenden der Kolonne Kamen, Sanitätsrat Dr. Lutter und die Vertreterinnen des Vaterländischen Frauenvereins, ferner den Vertreter der Stadt Kamen, den Ersten Beigeordneten Knaut. In seinen weiteren Ausführungen sprach er über den Ordnungsdienst und ermahnte alle zur pflichttreuen Durchführung der gegebenen Anweisungen. Das Deutsche Rote Kreuz, das nunmehr durch die heutige Staatsführung präzise Aufgaben zugewiesen erhalten hat, soll einheitlich und diszipliniert ausgebildet werden. Jeder Sanitätsmann müsse die ihm zugewiesenen Aufgaben erfüllen, da nur hierdurch die Gewähr für einen schlagkräftigen Einsatz gegeben ist. Landrat Klosterkemper wies in seinen Ausführungen als Vorsitzender des Kreismänner= vereins auf die strikte Befolgung der gegebenen Anordnungen der Führer hin. Den Anordnungen des Kolonnenführers haben sich die Sanitätsmänner zu unterwerfen. Von ihnen selbst wird aber verlangt, daß sie mit einem guten Beispiel vorangehen und ihre Pflichten gewissenhaft und treu erfüllen. Besondere Freude löste die Mitteilung aus, daß vom Kreismännerverein den Kolonnen ein ansehn licher Geldbetrag zur Verfügung gestellt sei, wodurch nun endlich die Möglichkeit gegeben ist, die einzelnen Kolonnen so auszurüsten, wie es der Dienst erfordert. Landrat Klosterkemper gab dann bekannt, daß die Bestätigung des Kreiskolonnenführers Heßler und des Kreiskolonnenarztes Dr. Leiting(Unna) durch den Provinzialverein erfolgt sei. Dr. Leiting sprach hierauf in längeren Aus führungen über die Aufgaben der Kolonnenmänner und der Führer. Zu der Ausbildung im Sanitätsdienst machte er eingehende Erläuterungen und wies darauf hin, daß sich der Sanitätsmann immer vor Augen zu halten habe, daß er nur die Erste Hilfe zu leisten hat, wogegen die weitere Behandlung stets dem jeweiligen Arzt vorbehalten bleiben muß. Einen breiten Raum der Beratungen nahm die in Aussicht genommene Kreiskolonnen=Uebung ein. Kreiskolonnenführer Heßler gab den Führern über die Art der Durchführung Auskunft, die in einer anderen Form als bisher üblich durchgeführt werden soll. Die kommende Uebung wird durch einen besonders eingesetzten Ausschuß vorbereitet und wird der Plan nach der Fertigstellung dem Kreismännervereins=Vorsitzenden zur Genehmigung vorgelegt werden. Dr. Leiting wies im Anschluß daran auch noch auf die Wichtigkeit derartiger Uebungen hin und erwartet von allen zur Verfügung stehenden Stellen ganzen Einsatz, damit die Uebung ein voller Erfolg werde. Die von den Kassenführern dargelegte Rechnungslegung gab einen Ueberblick über die wirtschaftlichen Verhältnisse der einzelnen Kolonnen, die im allgemeinen als gesund zu beeichnen sind. Bei den hohen Ansprüchen aber, sie an die Kolonnen gestellt werden, muß in der nächsten Zeit immer wieder Geld zur Verfüzung stehen. Ueber verschiedene interne Fragen olgte noch eine rege Aussprache. Kamen.(Vorsicht! Fahrradmarer an der Arbeit.) Dem Schlossermeister Bersch aus Kamen wurde sein eben neu überholtes Fahrrad, Marke„Göricke" (Tourenrad Nr. 997292) von unbekannten Tätern gestohlen, als er es abends gegen 10 Uhr für kurze Zeit vor einer hiesigen wirtschaft abstellte. Das Rad hat schwarzen Rahmen mit Goldstreifen, englischen Lenker und Dynamobeleuchtung. Von dem Täter fehlt jede Spur. Kamen.(Ehrlicher Finder.) Auf dem Fundbüro wurden eine Damenjacke, ein Turnschuh, eine Damenuhr und zwei Geldbörsen abgegeben. Die Verlierer bzw. Eigentümer können sich auf Zimmer 5 des Rathauses melden. Unna.(Wem gehört das Fahrrad?) Im Stadtbezirk Unna wurde ein Damenfahrrad gefunden. Die Eigentümerin oder der Eigentümer mag sich im Fundbüro im Rat haus melden. Weinwerbewoche in Bergkamen Die ASG„Kraft durch Freude" trifft Vorbereitungen Bergkamen. Zu Beginn der diesjährigen Weinwerbewoche, die vom Reichsnährstand wiederum für den notleidenden Winzerstand angeordnet ist, wird die NS=Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ in den Sälen Wellhausen und Heermann für alle Volksgenossen Bergkamens am Sonntag, dem 20. September, besondere Ueberraschungen bieten. Der Leitgedanke dieser Veranstaltung„Deutsche Heimat— deutscher Rhein“ wird dem Abend sein besonderes Gepräge geben. Die für diesen Abend in Frage kommenden Abteilungen der RS=Gemeinschaft treffen schon jetzt alle Vorbereitungen, um allen Besuchern frohe Stunden bereiten zu können in dem Bewußtsein, unseren Bergarbeitern nach saurer Arbeit frohe Feste vermitteln zu dürfen. Daß auch der Patenwein für Bergkamen nicht fehlen wird, dafür ist Sorge getragen. Alle Volksgenossen sind schon jetzt zu der Veranstaltung herzlichst eingeladen. Kamen.(Höchstpreise überschritten.) Paul Sp., in Nordbögge wohnhaft, ist wegen Verstoßes gegen die Anordnung Nr. 1/36 der Hauptvereinigung der deutschen Eier wirtschaft vom 6. Februar 1936 mit einer Geldstrafe von 15 Mark bestraft worden. Sp. hat im Stadtbezirk Kamen den Höchstpreis für ungekennzeichnete inländische Hühnereier überschritten.(Von amtlicher Stelle mitgeteilt.) Ende der Jubiläumswoche Weihe eines Gedenksteines für die kriegsgefallenen Sportkameraden Schwerte. In eindrucksvoller Weise führte die Schwerter Sportvereinigung 06 am Sonntag die Schlußfeier der Jubiläumsveranstaltungen, die anläßlich des 30jährigen Bestehens des Vereins stattfanden, durch. In anständiger und ritterlicher Weise wurde in der voraufgegangenen Fußball=Pokai=Woche von den Mannschaften auf dem grünen Rasen gekämpft. Während diese reibungslos abgewickelten Veranstaltungen vom besten Wetter begünstigt waren, mußten die Veranstaltungen des Sonntags leider bei teilweise strömendem Regen stattfinden. Am Vormittag nahm der Jubiläumsverein zunächst Gelegenheit, für seine gefallenen Vereinskameraden auf dem Kampfbahngelände „Im Reiche des Wassers“ einen von Vereins kameraden errichteten Gedenkstein in einer feierlichen Kundgebung zu weihen. Um 11 Uhr nahmen die Sportler, die Politische Leitung, ein Ehrensturm der SA, die RSKOV, die Ortsgruppe der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener und die Kriegerkameradschaften mit ihren Fahnen am verhüllten Ge denkstein Aufstellung. Nach einem Vorspruch von Walter Flex sangen die vereinigten Chöre der Männergesangvereine„Cäcilia" und„Flügelrad“ unter der Leitung von Musikdirektor Brockpähler„Deutschland, dir mein Vaterland". Vereinsführer Flohrmann begrüßte zunächst die erschienenen Angehörigen der gefallenen Vereinskameraden. Am 28. Juli 1914 65 Jahre Kriegerkameradschaft Nliedermassen Jubelfeier mit Jestzug und Gefallenenehrung kämpfte die Elite des Vereins noch auf einem großen Sportfest in Hamm um den Sieges lorbeer. Wenige Tage darauf mußte sie be reits in den Kampf für das Vaterland ziehen 54 von ihnen kehrten nicht zurück. In tiefer Dankbarkeit habe sich der Verein entschlossen, am heutigen Jubeltage diesen schlichten Gedenk stein zu setzen, der den Lebenden eine stete Mah nung zur Nacheiferung sein soll. Nach Verlesung der Urkunde, die in den Stein eingemauert wurde, verlas Vereinsführer Flohrmann bei den Klängen des Liedes vom guten Kameraden die Namen dek Gefallenen Dann hielt der Führer der Schwerter Krieger kameradschaften, Lehrer Althoff, die Weihe rede. Solange die Sonne um die Erde kreist, gilt der Tod auf der Walstatt als der schönste Tod. Die Taten der gefallenen Helden bleiben ewig. Der Frontgeist war der Wegbereiter der neuen Zeit, darum haben wir die hohe Aufgabe und heilige Pflicht, danach zu streben, daß das Reich Adolf Hitlers besteht und sich vollendet. Das geloben wir am Fuße dieses Gedenksteines.„Heiliger Stein, ich weihe dich als Denkmal für die Gefallenen und als Mahn mal für das heutige und kommende Geschlecht!“ Unter dem Gesang des Liedes„Schlaf wohl, mein Kamerad“ fiel die Hülle. Der Ortsbeauf tragte des Reichsbundes für Leibesübungen Wulf wies darauf hin, daß der Verein rund 300 Sportler im Weltkriege dem Vaterlande zur Verfügung stellte, von denen 54 auf dem Felde der Ehre blieben. Der Reichsbund für Leibesübungen neige sich in Ehrfurcht vor diesen Blutopfern. Am Abend fand im„Reiche des Wassers" die Siegerehrung und die Jubiläumsschlußfeier statt. Ein Sonntag mit„Hindernissen“. Verregnete Veranstaltungen in Kastrop-Raurel* Gestörte KöF-Dampferfahrt Castrop-Rauxel. Das war einmal mehr ein döser Sonntag! Viele Volksgenossen hatten sich etwas vorgenommen. Noch einmal wollte man einen schönen Tag ausnutzen, der einen für viele andere verregnete und unfreundliche Sonntage entschädigen sollte. Durch diese chönen Pläne machte das Wetter einen bösen Strich. Am Vormittag mußte das von den Mitgliedern der ehemaligen Orchestervereinisung und dem Musikzug der Zeche„Graf Schwerin“ geplante Konzert im Stadtgarten wegen anhaltenden Strichregens ausfallen. Das Konzert ist für den kommenden Mittwoch, 9. September, um 18 Uhr im Stadtgarten neu angesetzt worden. Am Nachmittag mußte auch das in den Gartenanlagen der Brennerei Kleinalstede im Stadtteil Habinghorst geplante Konzert des Musikzuges der SA=Standarte 98 wegen schlechten Wetters ausfallen. Auch das roße Waldfest der Schützengilde Castrop= kauxel=Nord, deren drei Bataillone im Klöckner=Wald 10000 Besucher, erfreuen wollten, wurde kurzerhand abgesagt. Ob es noch stattfinden wird, wird noch entschieden. Eine ganz böse Ueberraschung erlebten die Teilnehmer an der„Kraft durch Freude"Dampferfahrt nach Senden. Frühmorgens ging die Fahrt von der Wartburg los. Da goß es schon in Strömen und bei dem kalten Wetter war es auf dem Dampfer nicht gerade ange nehm. Trotzdem fanden sich die Castrop Rauxeler mit den Herner Volksgenossen in froher Gemeinschaft. Anfangs machten die beiden großen Dampfer, die im Herner Hafen gestartet waren, und an der Wartburg noch einmal angelegt hatten, gute Fahrt. Plötzlich erhielt der eine Dampfer einen Defekt und blieb liegen. Der Motor streikte und alle Bemühungen, das Schiff wieder in Ordnung zu bringen, blieben ergebnislos. Der Dampfer mußte abgeschleppt werden und so langte man erst gegen 13 Uhr in Senden an. Wenn sich das Wetter auch etwas aufklärte, so blieb es doch größtenteils unfreundlich. Die Fahrtteilnehmer besichtigten die schöne münsterländische Stadt und statteten auch dem dortigen Arbeitsdienstlager einen Besuch ab. Gegen 18 Uhr wurde die Rückfahrt angetreten. Massen. In der Zeit nach 1870/71 entstand neben einigen hundert Kriegerkameradschaften in Deutschland auch die Kriegerkameradschaf Niedermassen, die somit in diesem Jahre auf ein 65jähriges Bestehen zurückblicken konnte. Das war Veranlassung genug, ein Jubelfest zu feiern, an dem auch die übrigen Massener und einige auswärtige Kameradschaften, die SA, NSKOV, REK. und darüber hinaus alle Volksgenossen freudigen und lebhaften Anteil nahmen. Der Weckruf des Trommlerkorps des Löschzuges I der Freiwilligen Feuerwehr Massen rief in der Frühe des Festtages die Massener auf den Plan. Eine Weihestunde am Vormittag an den beiden Gedenkstätten der Gemeinde, am Ehrenmal der Kämpfer von 1870/71 und am Gedenkstein der Toten des Weltkrieges an der Turnhalle war der würdige Auftakt des Tages. Kameradschaftsführer Linnhoff legte an beiden Gedenkstätten je einen Kranz nieder. Nach einem Platzkonzert der Korteschen Kapelle aus Unna am frühen Nachmittag traten dann die Kameradschaften vor dem Festlokal Brune zum Festzug an, der durch die Straßen Niedermassens führte. Der Vertreter der Kreisverbandsführung, Kreisfechtwart Kreitz, Südkamen, nahm sodann den Vorbeimarsch ab. Zu Beginn der Saalfeier entbot Kameradschaftsführer Linnhoff zunächst kameradschaftliche Begrüßungsworte. Kreisfechtwart Kreitz überbrachte dann zunächst Grüße und Glückwünsche des Kreiskriegerverbandes Unna Hamm und des Kreisverbandsführers, Major a. D. Thiele, Unna. Ausgemerzt sind Haß und Hader, und der einigende Wille des Volkes unter der Führung Adolf Hitlers setzte die Kraft an zum Aufbau des neuen, schöneren Deutschlands. Kamerad Kreitz umriß noch die besonderen Aufgaben des Kyffhäuserbundes und ging ausführlich auf dessen 150jährige Ge schichte ein. Bürgermeister und Ortsgruppen leiter Parteigenosse Peters überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde und der Ortsgruppe Massen der NSDAP. Er lenkte den Blick auf die europäischen Wirren, die ihren grausigsten Niederschlag in Spanien gefunden haben. Die überall sich bemerkbar machende Arbeit des Bolschewismus zeigt uns so recht, wie notwendig das Zusammenstehen unseres ganzen Volkes und die Einsatzbereitschaft des einzelnen für sein Volk ist. In frohen Stunden klang die Jubelfeier der Kriegerkameradschaft Niedermassen aus, ihren Mitgliedern und allen Festteilnehmern ein lange nachklingendes Erebnis bleibend. Heeren=Werve.(Abend des Kyff häuserbundes.) Aus Anlaß des 150jäh rigen Bestehens des Kyffhäuserbundes fand am Sonntagabend im Lokal Goerdt ein Kameradschaftsabend der Kriegerkameradschaft Heeren=Werve statt. Hiermit war gleichzeitig die Ehrung des einzigen Altveteranen von 70/71 aus dem Kreise Unna, Kameraden Franz Schott, verbunden. Kameradschaftsführer Timmermann wies einleitend darauf hin, daß der Gedenktag des 150jährigen Bestehens des Bundes Anlaß sei, auch in Zukunft treu zusammenzustehen. Nach einem Prolog und einigen flotten Märschen der Kapelle Herzog sprach Lehrer Bera über die Entstehung, sowie über Zweck und Ziele des Kyffhäuser bundes. Kreisfechtwart Kamerad Kreitz(Süd kamen) überbrachte sodann als Vertreter des Kreiskriegerverbandes Unna=Hamm dem Alt veteranen Kameraden Franz Schott die herz lichsten Glückwünsche zu seinem 88. Geburts tage. Er verlas ein Glückwunschschreiben des stellvertretenden Kreisführers, Kameraden Jonas(Unna), und überreichte dem Jubilar zu seinem Ehrentage ein Bild des verewigten Feldmarschalls von Hindenburg. Weiter konnte er dem Jubilar das Verdienstkreuz II. Klasse, das in Zukunft auf der Armbinde getragen wird, aushändigen. Am Montag traf als Geschenk des Führers aus der Präsidialkanzlei Berlin ein Bild des Führers mit eigenhän diger Unterschrift sowie ein Glückwunsch schreiben und ein Geschenk ein. Anschließend erfolgte die Ehrung der Jubilare für 50= bzw. 25jährige Mitgliedschaft. Es sind dieses die Kameraden Timmermann und Brakelmann (50 Jahre), Otto Goerdt, Edelmann, W. Schar penberg, Sträter, Schulze=Kump, Heinrich Dreiling, Overhage, Timpeltei, Groll und Wil helm Schimmel. Schwerke.(SS fuhr nach Nürnberg.) Der gesamte Schwerter SS=Sturm, der zur Absperrung auf dem Reichsparteitag kommandiert ist, fuhr Sonntag abend nach Nürnberg ab. Schwerte.(Die Tuberkulosefürsorge=Sprechstunde) beim hiesigen Kreisgesundheitsamt fällt Mittwoch, den 9. September, aus. Westhofen.(Erfolg des Unterhaltungsabends der NSDA P.) Im Rahmen der Kulturbestrebungen der Partei veranstaltete die hiesige Ortsgruppe im großen Saale der Wirtschaft Fritzenkötter einen Filmabend. Der Besuch war so stark, daß der Saal kurz vor Beginn geschlossen werden mußte. Nach einer Wochenschau und einem Kulturfilm aus dem Leben der Ameise wurde der Großtonfilm„Frauen, Henker und Soldaten“ vorgeführt. Westhofen.(Besetzung der RSSchwesternstation.) Wir berichteten vor einigen Tagen, daß auch für den hiesigen Bezirk eine NS=Schwesternstation eingerichtet werden soll. Diese Station ist jetzt besetzt worden. Die NS=Schwester Helene wohnt vorläufig bis zur Einrichtung der Station im Amtshause. Schmuck im Schaufenster Zur Weinwerbewoche in Castrop-Rauxel Castrop-Rauxel. An die Mitglieder der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel ergeht der Appell, die Weinwerbewoche vom 19. bis 27. September durch eine entsprechende Ausstat tung ihrer Fenster zu unterstützen. Im Hin blick auf den guten Zweck der Veranstaltung wird gebeten, nicht nur in Lebensmittelgeschäften, die sich an dem Verkauf des Patenweines beteiligen, sondern auch in den anderen Branchen im Rahmen des Möglichen wenigstens ein Fenster auf das„Fest der deutschen Traube und des Weines" avzustellen. Da in der Weinwerbewoche damit zu rechnen ist, daß Abordnungen von Winzern und Winzerinnen aus unseren Patenweindörfern Konz an der Mosel und Siefersheim in Rheinhessen nach hier kommen werden, wird der Gesamteindruck, den unsere Stadt in der Weinwerbewoche bietet, nur noch verstärkt. Feierstunde auf„Erin“ Einweihung der Turnhalle und Anlernwerkstätte Castrop-Rauxel. Am Sonntag, 13. September, findet um 11 Uhr auf der Schachtanlage„Erin“ eine Feierstunde der Gefolgschaft statt, mit der die Einweihung der neuen Turnhalle und Anlernwerkstätte verbunden ist. Nach der Flaggenhissung wird die neue Anlernwerkstätte besichtigt, worauf die Bergjungleute der Zeche einen Ausschnitt aus dem Sportunterricht, Schwimm= und Rettungsübungen vorühren. Anschließend erfolgt die Einweihung der Turnhalle. Den Schluß bildet die Ueberreichung des„Brandi=Wanderpreises“ an die Fußballabteilung der Bergjungleute der Zeche Krink. Castrop-Rauxel.(Heimattreue Vereine und NS=Kulturgemeinde.) Auf Grund einer Vereinbarung zwischen den Heimattreuen Verbänden und der NS=Kulturgemeinde erhalten die Mitglieder der landsmannchaftlichen Vereine, die dem Stadtverband der Heimattreuen Vereine des Stadtkreises Castrop= Rauxel angeschlossen sind, auf die Eintrittspreise für die Veranstaltungen der NS=Kulturgemeinde Castrop=Rauxel eine Ermäßigung von 15 Prozent. Castrop-Rauxel.(Neuer Kursus im Maschinenschreiben.) Die Städtische Berufsschule beabsichtigt in Verbindung mit der Deutschen Arbeitsfront in nächster Zeit einen Kursus im Maschinenschreiben(Zehninger=Tastschreiben) für Anfänger durchzuführen. Der Kursus dauert vier Monate. Anmeldungen nehmen die Städtische Berufsschule, Castrop=Rauxel 1, Münsterstraße 81, die Deutsche Arbeitsfront, Castrop=Rauxel 1, Viktoriastraße 10, und die Ortsgruppe Nord der Deutschen Arbeitsfront, Castrop=Rauxel 3, Adolf=Hitler=Straße 89, entgegen. „Vier Stunden Lachen“ Heiterer Abend in Lünen Lünen.„Vier Stunden Lachen“— das war die Parole des heiteren Abends der NS=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" im Schützenhof, mit dem das hiesige Kreisamt bereits die neue Spielzeit eröffnete. Man hatte Künstler und Künstlerinnen des Hagener Stadttheaters verpflichtet, die sich Mühe gaben, ihr Publikum aufs beste zu unterhalten, was ihnen ziemlich leicht gemacht wurde, denn man war ja soooo dankbar! Theo Heidmann sagte und packte an. Er gab dem Abend die Richtung und man kann nur feststellen, daß er sich als„Richtungsanzeiger“ gut bewährte. Hans Mörbitz war ein unübertrefflicher Operettenkomiker, während Gustav Grefe mit seinem lyrischen Bariton ebenfalls gut gefiel. Erna Nölle entpuppte sich als eine temperamentvolle Tänzerin, die obendrein noch Jugend und Scharme besitzt. Rose Berly erregte mit ihren humoristischen Vorträgen als„komische Alte“ unheimliche Lachstürme. Zwischendurch hörten wir Musikdarbietungen eines kleinen Streichorchesters. Lünen.(Verhütet Waldbrände!) Es wird wiederholt auf die Möglichkeit der durch das achtlose Wegwerfen von glimmenden Streichhölzern und Zigarren= sowie Zigarettenresten entstehenden Waldbrände hingewiesen. Ganz abgesehen davon, daß das Feueranzünden im Walde strafbar ist, und daß außerdem der Täter oder ihre Angehörigen für allen Schaden, der durch den Waldbrand entsteht, haftbar gemacht werden, muß in allen an Wanderungen beteiligten Kreisen noch mehr Verständnis dafür geweckt werden, daß durch solch fahrlässiges Verhalten dem Volksvermögen schwerer Schaden zugefügt wird, was unbedingt vermieden werden muß. Es wird noch besonders auf die im Rathaus, Stadthaus und den Verwaltungsnebenstellen Lünen=Brambauer und Lünen=Horstmar zum Aushang gebrachten Bekanntmachungen hingewiesen. Schöne Stätten- wenig bekannt Ein Klein-Zoo in Habinghorst im Aufbau Castrop-Rauxel. Es gibt viele Anziehungspunkte in unserer Stadt, die es wert sind, von allen Volksgenossen besucht zu werden. Sie haben nur einen Nachteil, sie sind— zu wenig bekannt! Es gibt Stätten in Castrop=Rauxel, die zum erstenmal ren Volksgenossen besucht werden, die baß erstaunt sind und dann gewöhnlich erklären:„Da läuft man in der Weltgeschichte herum und weiß nicht, daß es so etwas in Castrop=Rauxel gibt!“ Im Süden der Stadt gibt es im Stadtgarten ein schönes Vogelhaus, deren flinke Insassen täglich viele Besucher des Stadtgartens erfreuen. Auch die Tiere auf dem Teich, Schwäne und Aufnahme: Dera „Lotti“ ängt um die Ecke Ein Königsfasan Enten, schnappen immer wieder nach den zugeworfenen Brocken vieler Kinder. Auch der Norden der Stadt besitzt ein, wenn auch nur kleines Eckchen, in dem allerlei Getier lebt. In den Gartenanlagen der Brennerei Heinrich Klein=Alstede an der Kaiserstraße im Stadtteil Habinghorst konnte man bis vor kurzem noch vier Rehe im Freien bewundern. Leider sind drei von ihnen eingegangen, das letzte, die einjährige Rieke „Lotti“, trauert ihren Artgenossen nach und schickt sich nur schwer darin, ein einsames Dasein zu führen. Trotzdem kommt es häufig über das Gelände des Schießstandes zur Tür des Gartens. Gegenüber dem Schießstand kann man in mehreren Zwingern Fasanen verschiedener Art bewundern. Goldfasanen, Silberfasanen und Königsfasanen prunken mit ihrem farbenprächtigen Gefieder, das in der Sonne leuchtet. Außerdem stolzieren mehrere Pfaue im Garten herum, selbstsicher und ihres Reichtums bewußt. Es ist zwar noch wenig, was der Besitzer dieser Gartenanlagen hier geschaffen hat, trotzdem aber lohnt es, diesen „Klein=Zoo“, einmal zu besuchen, ehe der beginnende Herbst die Blätter von den Bäumen treibt und es vorbei ist mit den letzten schönen Sommertagen. Castrop-Rauxel.(Neue Mütterschulkurse.) Im Laufe der nächsten Woche beginnen in Castrop=Rauxel neue Mütterschulkurse in Kochen, Nähen, Säuglings= und Krankenpflege. Die genauen Termine werden noch bekanntgegeben. Anmeldungen sind an Frau Erika Anton, Castrop=Rauxel 1, Viktoriastraße 6, zu richten. Füßball in und um Schwerte VII. Schwerts wurde Pokalsieger Das Vorentscheidungsspiek B/L. Schwert— Sportverein Wandhosen endete mit einem verdienten 3:0=Siege der Schwerter Blau=Weißen. Die Wandbofer setzten sich zwar energisch zur Wehr, mußten aber doch zu gurer Letzt die bessere Spielweise des Gegners durch eine 3:0=Niederlage anerkennen. Schon bereits fünf Minuten nach Spielbeginn kann VfL.'s Linksaußen den ersten Treffer anbringen. Bei diesem Resultat bleibt es bis zur Halbzeit. Der zweite Spielabschnitt bringt dann bei leichter Ueberlegenbeit zwei weitere Tore ein, wodurch der Sieg sichergestellt wird. BIL. Schwerte— V/B. Westhofen 3:0 Das Endspiel in der Schwerter Pokalwoche hatte der BfL. Schwerte gegen den VfB. Westhofen zu bestreiten. Westhofen stellte sich als eine fast ebenbürtige Mannschaft heraus und forderte die VfL.er zur Herausgabe ihres ganzen Könnens aus. Beide Parteien arbeiten in der ersten Spielhälfte schöne Torgelegenheiten heraus, aber zu Erfolgen kommt es auf keiner Seite. Die zweite Spielbälfte steht dann zum größten Teil im Zeichen der Schwerter. Ein Selbsttor bringt den BfL. zu einem billigen Erfolg, aber diesem folgen im Verlauf der Spielzeit zwei weitere Tore, welche von Westhofens Torwart nicht zu halten waren. 3:0 war das Ende eines jederzeit spannenden Fußballkampfes. SSV. 06 Schwerte— Dortmund 95 0:4 Zum Jubiläumsspiel war Dortmund 95 gegen die Schwerter Sportvereinigung von 1906 angetreten. Die Dortmunder befanden sich groß in Form und konnten einen überzeugenden 4:0=Sieg über die Schwerter Grün=Weißen herausbolen. An Spieltechnik waren die 95er ihrem Gegenüber etwas voraus, worauf auch wohl in der Hauptsache der schöne 4:0=Sieg zurückzuführen ist. Trotz starken Drängens in der letzten Viertelstunde ist es dem Platzverein nicht vergönnt, zumindest den verdienten Ehrentreffer zu erzielen. Die Meisterschaftsspiele Letmathe 98— Spielv. Fröndenberg 2:1 Zwei alte Vertreter der ersten Kreisklasse standen sich In der Hermann=Göring=Kampfbahn in Letmathe zum ersten Meisterschaftsspiel der Spielserie 1936/37 gegenüber. Beide Mannschaften gaben ihr möglichstes her und lieferten sich einen barten aber doch jederzeit fairen Kampf. Ein kleines Plus hatte Letmathes Stürmerreihe, wodurch auch die 2:1=Fübrung sichergestellt wurde. Alle Anstrengungen der Fröndenberger zumindest den Ausgleich zu erzielen, waren vergebens, wodurch die Punkte in Letmathe blieben. Sportv. Deilinghofen—. Iserlohn 11 1:1 Der Sportverein Deilinghofen, der Neuling der ersten Kreisklasse, schlug sich ganz bervorragend gegen Iserlohn 11. Man hatte hier wohl eher an einen überzeugenden Sieg der Iserlohner geglaubt. Mit einem Rieseneiser ging der Platzverein ans Werk, wodurch ein ziemlich ausgeglichenes Spiel zustande kam. Für den Neuling Deilinghofen ist dieser unentschiedene Verlauf jedenfalls erfreulich. Iserlohn mußte einen wichtigen Punkt abtreten. Hohenlimburg 10— Menden 10 4:3 Nur knapp mit 4:3 konnten die Mendener die ersten Punkte mit nach Hause nehmen. Man sah ein schönes Fußballspiel mit ziemlich ausgeglichenen Leistungen. Auf beiden Seiten wurde hart um den Sieg gekämpft, jede Mannschaft wollte allzugern den Sieg davontragen. Das kurzentschlossene erfolgreiche Stürmerspiel der Mendener brachte einen knappen 4:3=Sieg. Gesellschaftsspiele Sportv. Geisecke— Elite BfL. Schwerte 3:4 VfL.s spielstarke Eliteelf war zum Rückspiel in Geisecke angetreten und konnte wiederum einen Sieg davontragen. Während das Vorspiel vor einigen Monaten in Schwerte vor sich ging und mit 4:2 gewonnen wurde, gab es diesesmal nur einen tappen 4:3= Erfolg. Die Geisecker setzten am Schluß alles auf eine Karte, aber der verdiente Ausgleich blieb der Mannschaft versagt. Res. VfL. Schwerte— Res. Sportv. Langschede 3:1 Hier bekam man einen jederzeit flotten Fußballkampf zu sehen. Beide Mannschaften hatten ihre stärkste Vertretung zur Stelle und konnten mit guten sportlichen Leistungen aufwarten. Das Ende dieses interessanten Kampfes sah am Schluß den Platzverein mit 3:1 als Sieger. 1. Kreisklasse Die Punktespiele der Unnaer BB. Königsborn— Preußen Werl 0:1 Die Preußen aus Werl entführten aus Königsborn im ersten Meisterschaftsspiel dieser Spielzeit Sieg und Punkte. Spielerisch standen sich beide Mannschaften nicht viel nach, was ja auch das knappe Resultat erkennen läßt. Die Preußen sind nun einmal unberechenbar, das mußten auch die Blauen aus Königsborn erfahren, und auch noch mancher andere Gegner wird Haare lassen müssen. Schwarz=Weiß Frömern— BfK. Werne 2:4 Die Schwarz=Weißen hatten gleich einen Gegner bekommen, der nicht von Pappe ist. Schon im vergangenen Jahre, als die Werner noch in der Dortmunder Gruppe spielten, schlugen sie sich recht achtbar. Frömern konnte wenige Minuten nach dem Anpfiff ein schönes Tor erzielen, doch zogen die Werner durch ihren Mittelstürmer bald gleich. Frömerns Mittelstürmer erzwingt einen 2:1=Vorsprung, den die Gäste aber noch bis zur Halbzeit ausgleichen können. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit wird Frömerns Mittelstürmer verletzt und muß ausscheiden. Hierdurch ist die Mannschaft sehr geschwächt, was die Werner geschickt ausnutzen und durch zwei weitere Tore den Sieg sicherstellen, denen Frömern nichts entgegenstellen kann. BV. Bergkamen— Schwarz=Gelb Unna 1:1 Ein ausgeglichenes Spiel gab es in Bergkamen, wo der Neuling die Unnaer Schwarz=Gelben empfing. Beide Mannschaften bemühten sich eifrig um den Sieg, der aber keiner Els zusiel. Sagens glücklicher Sieg Boxfreunde Dortmund Körne 31— DSC. Hagen 7:9 Vor gut besuchtem Hause kamen die Hagener Gäste in Körne zu einem glücklichen Siege. Ibel konnte wegen einer Handverletzung nicht antreten und Bick mußte wegen Augenverletzung in guter Position liegend aufgeben. Die technischen Leistungen bielten mit dem tämpferischen Einsatz nicht immer Schritt. Im einleitenden Kampf wurde Hoog II, Hagen, von Kanetzki, Körne, in der zweiten Runde ausgeschaltet. Im Federgewichtskampf hatte Hoog I. Hagen, körverlich Vorteile für sich, doch langte es gegen Bauks, Körne, nur zu einem Unentschieden. Im Weltergewicht war die Entscheidung nicht ganz gerecht, denn Luft, Körne, hatte gegen Acker mann II. Hagen, trotz einer Verwarnung in der dritten Runde soviel Vorteile, daß der Sieg des Hageners stark angezweifelt werden kann. Einen barten Kampf gab es im Bantamgewicht zwischen Lorenz, Körne, und Ackermann III. Hagen, der unentschieden endete, da beide Kämpfer eine Verwarnung hinnehmen mußten. Das Jugend=Bantamtreffen endete mit einem Siege von Disselkamp, Körne, über Markus, Hagen. Im Federgewicht erhielt Bick, Körne, in der zweiten Runde bei einem Zusammenprall eine stark blutende Augenverletzung, so daß Bender. Hagen, den Ring als Sieger verlassen konnte. Dombrowskt. Hagen, war im Leichtgewicht gegen Disselhoff II. Körne, im Nachteil. doch gab es hier nur ein Unentschieden. Ein schweres Treffen war der Kampf im Mittelgewicht zwischen Klostermann, Hagen, und Disselhoff I, Körne. Nach wechselvollem Verlauf gebt der Hagener in der dritten Runde voll aus sich heraus und konnte durch seinen Punktsieg auch den Gesamtsieg sicherstellen. Von 60 bis 220 Silben Wettschreiben der Unnaer Stenografen Unna. Die Unnaer Ortsgruppe„Westfalia 1887“ der Deutschen Stenografenschaft hatte alle Mitglieder und Nichtmitglieder zu einem öffentlichen Wettschreiben aufgerufen. Die Beteiligung war gut. Hervorzubeben ist, daß verschiedene Mitglieder nach soeben beendetem Anfängerlehrgang sowohl im Schön= und Richtig= wie auch im Schnell=Schreiben beachtliche Leistungen erzielen konnten. In der anschließenden Monatsversammlung nahm der Ortsgruppenführer Henn die Siegerverkündigung vor: Außer Wettbewerb Ungenannt: 220 Silben: sehr gut: Bernbard Dell 180: sehr gut: Fritz Klostermann 160: sehr gut: Hilde Solinger 140: sehr gut: Friedel Weise 140: gut: Hermann Teiwes 140: gut: Norbert Landa 120: gut: Fritz Neuhaus 100: sehr gut: Elfriede Piepenbring 100: sehr gut: Hermann Günzler 100: sehr gut: Resi Mompour 100: sehr gut: Heinz Hövelmann 100: gut: Ernst Eckev 80: sehr gut: Adv Grünhoff 80: gut; Karl Paschen 80: gut: Alfred Eickmann 80: gut: Werner Kobszinowski 60: gut. Im Schön= und Richtigschreiben erhielten die Note„sehr gut": Fritz Klostermann, Bernbard Dell, Willi Henn, Fritz Neuhaus, Hermann Günzler, Fridel Weise, Hermann Teiwes, N. Landa, Werner Kobsinowskt, Massen, Ernst Eckev, Luise Löbbe, Heinz Schulte. Die Note„gut": Karl Paschen. Heinz Hövelmann, Best Mompour, Hilde Solinger, Elfriede Pievenbring, Alfred Eickmann, Johannes Hoffmann, Fritz Fuchs, Adv Grünhoff. Den Siegern wurden für den Stenograsenpaß entsprechende Urkunden in sauberer Ausfertigung ausgebändigt. Diese Leistungen waren das Ergebnis fleißigen Besuches der in jeder Woche Donnerstags und Freitags stattfindenden Uebungsabende in der Hl.=Geist=Schule und im Oberlyzeum. Bei dieser Gelegenheit sei darauf hingewiesen, daß am kommenden Freitag im Oberlyzeum an der Bornekampstraße die erste offizielle Uebungsstunde des nächsten Anfängerlehrganges(nach der Urkunde vom 30. Januar 1936) beginnt. Unna.(Aus dem Soldatenbund.) Aus Anlaß der Patenweinwerbewoche wird der Kameradschaftsabend, der sonst immer am ersten Sonnabend im Monat stattfindet, in diesem Monat auf den 26. verlegt. Handball im Kreise Dortmund Die letzten Freundschaftssplele vor Beginn der neuen Serie Kameradschaftsabend des REKK Ehrung der Sieger bei der Sauerländischen Geländefahrt Schwerte. Im„Reiche des Wassers“ hatten sich die Kameraden des Motorsturmes 15/M 68 mit ihren Angehörigen zu einem frohen Kameradschaftsabend mit anschließendem „Manöverball“, zusammengefunden. Nach Musikdarbietungen des neugebildeten, unter der Leitung des Kameraden Klinker, Westhofen, stehenden Staffel=Musikzuges 1I M 68 richtete der mit seinem Stabe erschienene Staffelführer Busch, Werdohl, das Wort an die Kameraden. Er sprach über die Lage in Europa und die im Gegensatz hierzu friedlichen Zustände in Deutschland. Anschließend sprach der Staffelführer mehrere Beförderungen aus und nahm die Ehrung der bei der Sauerländischen Geländefahrt siegreich gebliebenen Teilnehmer vor. Die Sieger=Plakette mit Urkunde erhielten: Scharführer Gering (in Gold), Rottenführer Rrieke(Gold), Sturmmann Fritz Kost(Gold), Rottenführer Groß(Silber), Rottenführer Kamm(Silber). Borussia 09— Viktoria 08 12:3 Ein verdienter Sieg der Borussen, die diesmal ihren alten Rivalen klar hinter sich ließzen. Vittoria hat bei weitem noch nicht die alte Form erreicht, dagegen waren die Gastgeber diesmal wieder in bester Verfassung. Ueberaus schnell und doch durchschlagskräftig, genaues Zuspielen und Wurfkraft brachten den zahlenmäßig hohen Sieg zustande. Sofort nach dem Anwurf macht sich Borussia frei und bis zur 15. Minute heißt es 4:0. Ein Durchbruch führt dann zum ersten Gegentor. Auch wetterhin drängt der Plavver ein und mit 7:2 Toren wird gewechselt. Die zweite Hälfte steht wiederum im Zeichen der Borussen, die wunderbaren Handball produzieren und noch auf 12:3 erhöben, ein Sieg, der so recht das Stärkeverhältnis beider Kontrabenten zum Ausdruck bringt. TV. Eintracht 48(komb.)— Tus. Kaiserau 13:3 Gegen diese starke Kombination kamen die Leute aus Kaiserau nicht an. Eintracht mit einigen neuen Gesichtern, zeigte glänzendes Können und natte den Sieg jederzeit sicher. Der Spielverlauf zeigte immer dasselbe Bild. Die Gastgeber lagen durchweg im Angriff und führten beim Wechsel bereits mit 7:1. Wohl slaut das Tempo dann merklich ab, doch kann Kaiserau den Gegner niemals in Gefahr bringen. Sportgemeinde Hoesch— DSC. 95 10:11 Der DSC. trat mit einer verjüngten Mannschaft an. Hoesch hatte das Pech, einen Versager im Tor stehen zu haben und kam dadurch um den Sieg. Die Angriffsreiben waren auf beiden Seiten in Hochform und nutzten jede Erfolgsmöglichkett vollends aus. Nach wechselvollem Verlauf verschafft sich der angriffsfreudige Sturm der 95er bis zur Pause eine 3:5=Führung. Die Werksleute dreben dann stark auf, ohne die Niederlage aber abwenden zu können. G. H. Aplerbeck— TV. Barop 7:4 Auf heimischem Boden war Aplerbeck in großer Form. Dies trat besonders in der ersten Hälfte klar vervor. Sechsmal mußte sich in dieser Zeitspanne der Baroper Schlutzmann geschlagen bekennen. Der Gast kommt in der Folge zwar leicht auf, doch hält Aplerbeck den Sieg jederzeit sicher. TuS. Wellinghofen— Lünen 19 3:7 Wellingbosen mußte einigen Ersatz einstellen und war den spielstarken Gästen nicht gewachsen. Der Sieg stand schon nach Ablauf des ersten Spielabschnittes fest. Halbzeit 1:4. Wellinghofen kommt in der Folge zwar merklich auf, doch hält Lünen den Sieg sicher. Hansa Huckarde— Bövinghausen 04 11:1. Germania Lütgendortm.— Arminius Marten 13:3. TV. Hörde 61— DAK. 2:2(abgebr.) SV. Hertha— Tus. Mengede 8:5. Germania Materloh— Phönir Lindenhorst 7:4. Borussia Höchsten— TV. Schüren 6:4. Eintracht Brambauer— Tus, Ickern 6:4, Kreisleitung Dortmund. bergfahrer. I. Marschteilnehmer. Die Marschteilnehmer am diesjährigen Reichsparteitag treten am Mittwoch, dem 9. September 1936, mit 14 Bereitschaften um 13.50 Uhr auf dem Südwall— Spitze Grafenhof— an. 2. Aufstellung. Spielmannszug, Musikzug, Fahnenblocks. 1. Bereitschaft, 2. Bereitschaft usw. 3. Anzug: Großer Marschanzug mit Tornister usw. wie zu der Besichtigung. Es sind eine Decke in der Zeitbahn eingerollt und außerdem noch zwei Decken im Tornister verpackt von den Marschteilnehmern mitzunehmen. Transportführer Kreisausbildungsleiter Parteigenosse Kriegesmann. II. Zivilparteigenossen. Die Zivilparteigenossen, die mit dem Sonderzug Nr. 810/1810(Abfahrt ab Dortmund-Hbhf. um 16.03 Uhr) die Fahrt zum diesjährigen Reichsparteitag in Nürnberg antreten. sammeln sich am Mittwoch, dem 9. September 1936. um 15.30 Uhr, auf dem Bahnhofsvorplatz (Parkplatz). Von den Zivilparteigenossen sind ebenfalls zwei Wolldecken und ein Eßbesteck mitzunehmen. Transportführer Parteigenosse Stüken. Dienstag, den 8. September Kreis Dortmund NSDAP. Haßen. 20 Uhr: Zellenleiterbesprechung im Lokal DAB-Eck, Leibnizstr. Ecke Lessingstr., in Gemeinschaft mit den Vertretern der NSV. DAF und Frauenschaft. Ortsgruppe Dortmund-Südost. Die Fahrkarten und Verpflegungskarten für Marsch- und Zivilteilnehmer am Reichsparteitag müssen bis spätestens Mittwoch. 10 Uhr vormittags von der Geschäftsstelle Bonifatiusstraße 4, abgeholt werden. Frauenschaft Kreis Dortmund. Der Sonderzug 802 der Nürnbergteilnehmerinnen fährt Mittwoch. den 9. September. 11.33 Uhr. vom Hauptbahnhof. Wir machen noch einmal besonders darauf aufmerksam, daß nur diejenigen Frauen mit dem Zuge fahren dürfen, die den vom Gau gestempelten Ausweis haben Frauenschaft Mitte. Nächste Zusammenkunft erst nach dem Reichsparteitag am 22. 9. 1936 im Gewerbe-Verein um 20 Uhr. Frauenschaft Leipziger Platz. Nächste Zusammenkunft am 22. 9. 36. Wo, wird bekanntgegeben. Frauenschaft Brackel. Die Frauenschaftsabende fallen bis nach dem Reichsparteitag aus. Der erste Abend findet statt am Dienstag dem 22. September. DAF Aplerbeck. Das Frauenamt hält jeden Dienstag von 19 bis 20 Uhr Sprechstunden für alle weiblichen Mitglieder in der Dienststelle, Schüruferstraße 330, ab. Kreis Unna Frauenschaft Norddinker. 20 Uhr: Versammlung im Lokale Richter. Frauenschaft Massen. 20 Uhr: Singen im Lokale Heinrichs. Kreis Herne-Castrop-Rauxel NSDAP. Castrop-Rauxel-Nord. Mitteilung für Nürnbergfahrer: 1. Marsch-Teilnehmer Mittwoch. 10.30 Uhr ab Bochum-Nord mit Sonderzug Nr. 801/1801.— 2. Zivil-Teilnehmer Mittwoch. 14.10 Uhr ab Bochum-Hbhf. mit Sonderzug Nr. 807/1807.— Fahrkarten und Festkarten für Nürnberg sind auf der Geschäftsstelle, Dornbachstraße 1. in Empfang zu nehmen. Frauenschaft Rauxel. Der erste Pflichtabend findet erst wieder nach dem Reichsparteitag und zwar am 22. 9. statt. Kreis Lünen Frauenschaft Lünen-Mitte. 20 Uhr: Arbeitsabend im Wiehernhaus. Mittwoch, den 9. September Kreis Dortmund NSDAP. Mitte. 13.15 Uhr: Antreten der Marsch teilnehmer für Nürnberg vor der Ortsgruppe. III. Bereitschaft(Vinckeplatz). 13.15 Uhr: Antreten der Marschteilnehmer für Nürnberg auf dem Hofe der Geschäftsstelle. Diejenigen, die noch nicht im Besitz der Fahr- und Eßkarten sind, wollen sich diese umgehend von der Geschäftsstelle abholen. NSDAP. Bereitschaft VI. Die Politischen Leiter der Ortsgruppen Hörde und Wellinghofen, die als Marschteilnehmer zum Reichsparteitag fahren. treten am Mittwoch, dem 9. 9. 36. 12.45 Uhr, in Hörde. Rathausstraße(Lokal Röder), marschbereit an. Die Zivilparteigenossen, die am Reichsparteitag teilnehmen, sammeln sich 15.30 Uhr auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes in Dortmund. Es sind 2 Wolldecken und Eßbesteck mitzubringen. NSDAP. Dorstfeld. Anläßlich der Abfahrt der Teilnehmer am diesjährigen Reichsparteitag findet von 13—14 Uhr ein Platzkonzert— ausgeführt vom Musikzug der DAF— auf dem Wilhelmsplatz statt. Die Bevölkerung ist hierzu herzlichst eingeladen. Kreis Unna. NSDAP. Frömern. 20 Uhr: Amtsleiterbesprechung im Lokale Kötter. Kreis Lünen Kreisbefehl für Nürnbergfahrer 1. Marschteilnehmer: Die Marschteilnehmer am diesjährigen Reichsparteitag von der Ortsgruppe Lünen-Mitte und Lünen-Süd treten am Mittwoch, dem 9. 9. 36. um 13.30 Uhr, pünktlich beim Parteigenossen Gebhardt, Lünen. Bäckerstraße 8. an. Großer Dienstanzug. Die Fahrkarten werden dort ausgegeben. Die Marschteilnehmer von LünenBrambauer sind um 14.55 Uhr in Dortmund-Hbf auf dem Bahnsteig 6. 2. Zivilteilnehmer: Die Zivilteilnehmer von Lünen-Mitte fahren um 10.14 Uhr ab Lünen-Hhf. und treffen sich um 9.45 Uhr Lünen-Hbf. Die Zivilteilnehmer der Ortsgruppe Lünen-Süd fahren ab Bahnhof Preußen um 10.18 Uhr und sind daselbst um 9.45 Uhr. Die Zivilteilnehmer der Ortsgruppe Lünen-Brambauer müssen um 10.30 Uhr auf Bahnsteig 6 Dortmund-Hbf. sein. Eßbesteck ist mitzunehmen. Parteigenosse Hartung führt die Zivilteilnehmer vom Kreis Lünen zum Sonderzug 11.33 Uhr ab Dortmund-Hbf. NSDAP. Brambauer. Antreten der Reichsparteitag-Marschteilnehmer um 13.15 Uhr am Reichshof. Abfahrt der Zivilteilnehmer um 9.30 Uhr ab Brüggemann Kreisbefehl für NürnMethler.(Meldestelle des Soldatenbundes e. V. eingerichtet.) In Methler ist eine Meldestelle des Soldatenbundes eingerichtet worden. Mit der Führung der Meldestelle ist Kamerad Wilhelm Dellwig in Methler Nr. 42 beauftragt worden. Die Meldestelle ist zuständig für die ausgeschiedenen Soldaten der Gemeinden Methler, Westick und Niederaden. Familienchronik und Jubiläen Hohes Alter 92 Jahre: Wilhelmine Möhle, z. Z. Schwerte, Bismarckstraße 4. 86 Jahre: Franz Schott, Heeren=Werve, Reinhardstraße. 78 Jahre: Lina Viebahn, Westhofen, Schlageterstraße 14. 76 Jahre: Friedrich Wirke, Unna, Kamener Straße 94. 75 Jahre: Anna Hellwing, Derne, Tettenbach= straße 61. Silberne Hochzeit Eheleute Ernst Grund, Kamen, Weststraße 73. Bestandene Prüfung Helmut Hahn, Dortmund, bestand an der Höheren Technischen Staatslehranstalt seine Abschlußprüsung für Tiefbau. Allen auch unsere herzlichsten Glückwünsche! durch Freude. Dienstag, den 8. September Allgemeine Körperschule 20—22 Uhr Hindenburg schule, Münsterstraße: 20—22 Uhr Propstetturnhalle Schwarze=Brüder=Straße; 20—22 Uhr Weingarten schule, Dortmund=Hörde. Fröhliche Gymnastik und Spiele 20—22 Uhr Aloy siusschule, Paulinenstraße; 20—22 Uhr Goethe=Ober lyzeum, Kronprinzenstraße: 20—22 Uhr Lyzeum, Hörde 20—22 Uhr Hindenburgschule, Castrop=Rauxel; 20—2 Uhr Kalthoff. Dortmund=Brackel; 20—22 Uhr Paul Gerhard=Schule, Kielstraße; 9—10 Uhr Luftbad; 20—2 Uhr Canisiusschule, Leibnizstraße. Deutsche Gymnastik 19—20 Uhr Gymnastikschule Töllnerstraße: 20—21 Uhr Gymnastikschule, Prinzen straße 4. Kinderturnen 17—19 Uhr Aloysiusschule, Paulinen nraße:.—18 Uhr Franziskusschule, Kochstraße; 15.30 bis 16.30 Uhr Lyzeum, Dortmund=Hörde, Schwimmen 18.45—20 Uhr Südbad, Göringstraß (Frauen); 19.30—21.30 Uhr Südbad, Göringstraß (Frauen): 20.30—21.30 Uhr Nordbad, Westerbleichstr (Männer); 21.15—22.30 Uhr Nordbad, Westerbleichstr (Manner). Fröhliche Morgenstunde 6.30—7.30 Uhr Volkspark Radfahren 19—21 Uhr Steinerne Brücke, gegenüber der Radrennbahn. „Tennis 17—18 Uhr Hobertsburg, Fredenbaum; 18 vis 19 Uhr Hobertsburg, Fredenbaum, 11.700 Dortmunder sahen in 3 Tagen Luis Trenkers Meisterwerk der Filmkunst Der Kalser von Kallornien Ausgezeichnet mit dem Mussollni-Pokal und somit International als der beste Flim der Weit anerkannt Capitol 3.30 5.40 8.00 Jeder muß diesen Film sehen Niemand darf ihn versäumen Jugendl. über 14 Jahre haben Zutritt Nur noch bis Donnerstag Wichtig für Eigenheim-Interessenten! Wie schaffe ich mir ein schuldenfreies Eigenheim? Wo und wie erhalte ich ein zinsbilliges, unkünddares Cilgungsdarlehen zu Bau, Kauf oder Entschuldung eines Eigenheimes? VORTRAG am Donnerstag, dem 10. September 1934 in Lünen Im Hotel„Iüne: Hof“, Dortmunder Straße 3 Redner: Bezirksjeiter 1. Meyer. Dortmund von der Bausparkaste Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot Gemelnnützige GmbH. Ludwigsburg-Württ. Beginn abends 8 Uhr Eintritt frei Sisher über 16900 Eigenheime mit rund 259 Millionen Reichsmark tinanziert August Mülker Dortmun Spezial-Gesch. für Möbeltransporte u Lagerung. AutoMöbelwagenzüge. Großauswahl gut überholter Schreibmaschinen auch geg Ralen u leihweise Vertr. d Diplomat. Adler Favorit und Orga Schreihm. W. Bücker Dortm., Lange Str. 24 Ruf 23232. Werk statt für alle Syst Jede Reparatur schnell, gut, billig CO0 Noch heute u. morgen nachm. und abends Herbst-Modenschau Ansade: Helnz Bonn-Walden Muslk: Scarpa-Orchester E SAffe Sommergarten Honzertcafe Heute bis einschl. Freltag nachmittags und abends Herbst-Moden-Schau Leitung und Ansager: Hans Brolch, der bekannte Modefachmann unter Mitwirkung erster Dortmunder Spezlalgeschäfte. ENTRTTFRE! Dortmund, Wißstraße 34 I. Etg.(am Hanseplatz) Parkettsaal, Rut 25264 0 Neut ödde Moos Kurse beginnen Dienstag, den 29. September, abends 8 Uhr Schülerkursus nachmittags 6 Uhr. Einzelunterricht jederzeit! 0 Brille mit Zell-Hornrändern und hohlgeschlittenen Gläsern schon ab Optiker Zweibäumer& Dieckerhoft Dortmund, Betenstr. 3 Krankenkassen-Lieferant. Keine Schlepper! Ohne große Nebenkosten ab molnem Lager: Sehr hübsche Küche kompl. Mk. 195.— Schlatzimmer kompl Mk. 285.— Speisezimmer kompl. Mk. 280.— möbellager ECHT Dortmund. Steinstr.6 Schlatzimmer 285 Mark, Küche 174 Mark. Möbel=Schlier= kamp, Dortmund, Westenbellweg 51, Eingang Petersgasse.( Gebr. 3tür. Schlafzimmer Herd und Küche sehr billig.( Möbel-Wande! Dim. Königshof1-3 Herrenzimmer Eiche mit nußb., 2 Meter breit, 425.-Mark Möbel=Esser, Did., Wißstr. 31.( Stark. Tourenrad Rat.=Preis RM. 50 Anzahlung RM.10 wöchentl. RM.1.50 Spezialräder Kassa ab RM.29.50 ily Beer Hansastr. 84 Hervorragende Leistungen und doch niedrigste Preise für Dauerwellen, Färben, Blondieren Salon Legemann Dortmund. Westtalenhaus 25 Bedienungsplätze für Damen und Herren Wer kauft, Schafft Arbeit! EBEN SEee T Annahme v. 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August 1936 bestätigt und das Verfahren aufgehoben. Entschuldungsamt Unna, den 12. August 1936. ES EEE L EE EE DEIE A II 95 Si Zahlungserleichterung durch die Kunden- Kredit GmbH., Hansastraße 36 gegenüber Westtalenhaus Filet 500 Brückstraße 15 Westenhellweg 118 Ueberlandfrachter endlich„fahrplanmäßig Warum sie die Reichsautobahn benutzen... ¼ Das Ergebnis einer Umfrage Schon heute hat das für den Kraftfahrverkehr freigegebene Teilstreckennetz der„Straßen Adolf Hitlers“ seine besondere Bedeutung im deutschen Fernverkehr. Unablässig rollen die Lastzüge, Personenwagen und Krafträder über die Strecken der Reichsautobahn, die alten Fernstraßen werden in bedeutendem Umfange entlastet. Wir haben Kraftfahrern auf verschiedenen Teilstrecken der Reichsautobahn die Frage getellt:„Warum benutzen gerade Sie die Strazen Adolf Hitlers?“ In den Antworten wursen die verschiedensten Gründe angegeben. Ueberzeugend klingt aber immer der Unterton durch, daß die Straßen des Führers einer Notwendigkeit entgegenkommen. An der Abzweigung der Zufahrtstraße, von Brandenburg her, halten wir. Beobachten erst eine ganze Stunde lang den Strom des Alltagsverkehrs. Von fernher rasen die Ueberlandfrachter heran, sausen schnell vorbei in Richtung Berlin und in Richtung Magdeburg. Grüne, graue, rote und blaue Kabrioletts und Limousinen flitzen pfeilgeschwind vorüber. Motorräder jagen mit knatterndem Auspuff dahin. Der Lärm ihrer Motoren wird hier zum Gesang der Straße, stört niemand. Denn bevor das Ohr das Geräusch so recht aufge nommen hat, ist der Schall der blitzschnell kilo meterweit entfernten Krafträder schon im Winde verweht. Ein Lastzug eilt herbei. Vom schwarzen Seitenrand her winken wir ihm ein zeichen zu. Dies auf der Reichsautobahn zu tun, ist ungewöhnlich. Muß schon„etwas gechehen“ sein, wird der Fahrer denken. Wir hören die Luftdruckbremse quietschen, kreischen. „Eine Zigarette lang, eine Frage haben wir, die drei Minuten holen Sie bald wieder auf!“ Der Krefelder Lastzugführer hört, was wir wollen,„meckert“ nicht und gibt die Auskunft, warum er nun nicht mehr die alte Landstraße benutzt, sondern täglich über die Reichsautobahn fährt:„Fahrplanmäßig müssen wir reisen, Herr, fahrplanmäßig— wissen Sie, was das heißt? Ein Heuwagen, breit beladen. Sperrt die Landstraße auch dann noch, wenn er gemächlich ganz nach rechts herangeschuckelt ist. Drei, vier Minuten Aufenthalt, bis wir wagen dürfen, durchzuschlüpfen. Die„Stunde der Kühe", abends von 7 bis 8 Uhr, bringt Verzögerungen, wir können nicht durch die wandernden Herden hindurchfahren. Gänse zwingen zur Rücksicht. Jetzt endlich können wir fahrplanmäßig reisen, die Minuten und die Kilometersteine in Uebereinstimmung bringen!" Junger Mann braust mit blitzender Maschine von Brandenburg heran. Hält an, wünscht hilfsbereit zu wissen, was er„für uns tun“ kann. Häschen sitzt hoch auf dem Soziussitz, ist noch keine rechte„Motorradfrau“, hält mit der Linken den Rock über dem Sitz zusammen, wird erst lernen müssen, die Vorteile eines staubdichten Anzuges zu schätzen. Das Sprachenwunder von Le Nieppe Der seltsame Fall der Marcella Gopierre] Eine Kranke, die zwölf Sprachen spricht „Seh'n Sie“, sagt der junge Mann aus Magdeburg,„wir fahren nun schon zum zweiten Male die ganze Strecke entlang. Haben das erstemal Bekannte in Berlin besucht, ging eine volle Stunde und 20 Minuten schneller als früher. Endlich haben wir„das Motorrad ausfahren“ können, um mai zu sehen, ob die Fabrikgarantie stimmt, ob wir wirklich„120 Sachen rausholen“ können! Jetzt kommen wir schneller als der D=Zug von Magdeburg nach Berlin!" „Meilenweit kein Mensch zu sehen und kein Baum.. Auf dem Parkplatz am Obersee harren wir der kommenden Fragen und Antworten. Im 130=Kilometer=Tempo fliegt ein Wagen vorbei, hat ein pommersches Kennzeichen. Sobald diese Reichsautobahnstrecke von Berlin bis Stettin durchgeführt sein wird, ist es für den Besitzer des 130=Kilometer=Wagens eine Angelegenheit von nur 1½ Stunden, von der Panke aus die Odermündung zu erreichen. Vorerst aber wird er zwischen Angermünde und Stettin noch „allerlei Gas wegnehmen“ müssen... Langsamer wird die Fahrt eines hellgrauen Kabrioletts, leise gleitet der Wagen auf den Parkplatz. Eine junge Frau legt die gelbe Leinenkappe ab, steigt hinaus auf den Waldboden. Unbefangen beantwortet sie die Frage, weshalb sie die Reichsautobahn benutzt und nicht die Landstraße:„Mein Führerschein ist erst 14 Tage alt. Immer in Berlin vorsichtig im 40=Kilometer=Tempo umherzugondeln, macht keine Freude. Hier ist Platz genug, auszuweichen braucht man nicht, hier schrecken keine Ecken und Bäume, Ich glaube, daß wir„Neulinge" uns schneller größere Fahrsicherheit angewöhnen können, wenn wir die Reichsautobahn an den verkehrsarmen Wochentagen benutzen.“ Paris, 7. September. Ein rätselhafter medizinischer Fall erregt gegenwärtig in Frankreich Aufsehen. Die 19jährige Gärtnerstochter Marcella Gopierre aus Le Nieppe, die im Jahre 1931 ihr Gedächtnis verlor, spricht plötzlich, nachdem sie überraschend zu sich gekommen ist, Sätze aus zwölf verschiedenen Sprachen, von denen sie vor ihrer Erkrankung nicht ein Wort kannte. „Journalisten wollen sich vor Eintritt bei der Schwester melden!" steht an einem Krankenzimmer in dem sauberen kleinen Spital von Le Nieppe in Nordfrankreich. Es waren zu viele Zeitungsleute, die sich in den letzten Tagen eingefunden haben, um das„Wunder Marcella Gopierre" zu bestaunen. Ein Mädchen ohne Gedächtnis, Tochter eines kleinen Handwerkers, ist auf rätselhafte Weise zu einem Sprachphänomen geworden. Aerzte und Psychologen, Sprachforscher und Spiritisten sind nach Le Nieppe gefahren, um das schmale, blasse Mädchen mit der sanften Stimme und den verträumten, fast jenseitig wirkenden Augen zu untersuchen. Als Marcella Gopierre im März 1931 an einem Abend im Walde unweit der väterlichen Gärtnerei besinnungslos aufgefunden wurde sie war damals ein zierliches 14jähriges Mädel— wußte niemand, was ihr zugestoßen war. Hatte sie einen furchtbaren Schrecken erlebt? Hatte irgendein ungewöhnlicher Vorgang das Gemüt des Mädchens erregt? Mar cella hatte— ein Fall, der häufiger eintritt als gemeinhin angenommen wird— ihr Gedächtnis verloren. Sie wußte nicht, wie sie hieß und wo sie wohnte, sie hatte keine Ahnung von den Begebenheiten der Vergangenheit, sie ließ sich willig und wortlos von den erschrockenen Eltern zu Bett bringen. Ihr Zustand besserte sich nicht. Ihr Gedächtnis kehrte nicht zurück — trotz aller Bemühungen der Aerzte. Sie lebte in einem ständigen Dämmerzustand und mußte schließlich, da ihr zu Hause die Pflege ehlte, ins Spital gebracht werden. Man hatte die Hoffnung bereits aufgegeben, daß sich der Zustand des jungen Mädchens noch einmal ändern werde, als jener merkwürdige Umchwung eintrat, der seit Wochen die Bevölerung Nordfrankreichs beschäftigt. Vor etwa zwei Monaten begann die Kranke mehr und mehr zu sich zu kommen, munter zu werden und an den Geschehnissen der Umwelt Anteil zu nehmen. Die Aerzte bemerkten, daß ich das Befinden Marcellas merklich besserte und daß sie Anstalten machte, zu sprechen, wobei ihr Gesicht andeutete, daß sie sich der Dinge ringsumher mehr und mehr bewußt wurde. Und dann geschah es, daß Marcella den Mund öffnete. Aber sie sprach nicht französisch, ihre Muttersprache, es schien, als kenne sie diese Sprache gar nicht. Sie stieß langsam und mühevoll Sätze hervor, die einer Fremdsprache angehörten. Marcella sprach Satzteile englisch, um plötzlich in deutsche Ausrufe auszubrechen. Dann hörte man wieder deutlich, daß sie spanisch oder italienisch sprach, ja sogar russische und tschechische Worte kamen aus ihrem Mund. Die Aerzte schüttelten die Köpfe. Ein Mediziner fällt eher das Urteil„Hysterie“, bevor er von einem Wunder spricht. Wie aber sollte man es erklären, daß eine Gärtnerstochter, die niemals eine Höhere Schule besucht hat und keine Ahnung von irgendeiner Fremdsprache hatte, plötzlich Sätze, Bruchstücke, Wortfetzen aus 12 verschiedenen Sprachen von sich gab? Selbst die Psychologen finden für den Vorfall keine Erklärung. Inzwischen plappert Marcella lustig weiter, unzusammenhängende, oft sinnlose Sätze, wobei sie sich körperlich durchaus wohl fühlt. Man will die rätselhafte Kranke nun in das psychiatrische Institut nach Paris überführen, um sie dort ständig beobachten zu können. Aufnahme: Weltbild König Eduard VIII. besucht die Türkei Der englische König traf in Istanbul ein, wo ihm ein herzlicher Empfang berettet wurde. Neben dem König Präsident Atatürk. 8 Eilzug entgleist Fünf Personen leicht verletzt X Ludwigshafen, 7. September. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Gestern, 7,47 Uhr, ist der Eilzug 106 bei der Ausfahrt im Bahnhof Ludwigshafen=Mündenheim bei der Ueberleitung von Gleis 1 nach Gleis 3 mit der Lokomotive und sämtlichen Wagen(Packwagen uno zwei Personenwagen) entgleist. Die Lokomotive und die folgenden zwei Personenwagen sind umgestürzt. Vier Reisende und der Heizer wurden leicht verletzt. Drei Verletzte konnten die Reise fortsetzen. Ein Reisender und der Heizer sind in ärztlicher Behandlung. Hilfe war sofort zur Stelle. Das Hauptgleis 2 der Personenbahn bleibt voraussichtlich für sechs Stunden gesperrt, die Gleise der Güterbahn für längere Zeit. Zwischen Mündenheim und Schifferstadt ist eingleisiger Betrieb eingeführt. Die Ursache des Unfalls ist noch nicht geklärt. Das Gleis und die sicherheitstechnischen Anlagen waren in Ordnung. Rennwagen rast in Zuschauermenge Acht Tote, 20 Verletzte A London, 7. September. Einer der schwersten Unfälle in der Geschichte des Auto=Rennsports, der acht Todesopfer und 20 Verletzte forderte, ereignete sich während des Wochenendes bei der Austragung des International Touriste Trophy=Rennens in Nordicland. Der Wagen des britischen Rennfahrers Chambers geriet in der Ortschaft Newtownards ins Schleudern und raste mit einer Geschwindigkeit von über 160 Stundenkilometer in die dichte Zuschauermenge. Sechs Personen wurden auf der Stelle getötet, von den Schwerverletzten starben zwei im Krankenhaus. Das brennende Irun Während der Flucht legten die roten Milizsoldaten in der aufgegebenen Stadt zahlreiche Brände an. Unser Bild zeigt Irun vom französischen Ufer bei Hendaye gesehen. Im Vordergrund spanische Flüchtlinge.— In unserer Ausgabe vom 25. Juli brachten wir ein Bild, das junge Männer mit Bündeln beim Verlassen eines Hauses zeigte, mit d Unterschrift: Flucht aus Spanien“. Durch ein technisches Versehen wurden hier die Unterschriften zweier Bilder verwechselt, so daß das zum Text gehörige Bild aus Hendave nicht erschien. Die Abgebildeten waren vielmehr politische Häftlinge in Oesterreich, die auf Grund der Amnestie entlassen wurden. DUUANES POUR AUTOMOBILET K 44 Aufnahme: Presse Pholo Munition der roten Verteidiger von Irun, die sie bei ihrer Flucht mit über die Grenze nach Hendaye nahmen K 19 H. O- Frau Zimmermann, Hie nennen es Leitungswasser... sagt Dr. Weigt. Aber dieses Wasser ist meistens leider viel zu hart, um eine schaumkräftige Waschlauge zu geben. Das beste Waschmittel verliert darin an Wirkung. Weich wie Regenwasser wird Brunnen= und Leitungswasser, wenn man einige Handvoll Henko Bleichsoda darin verrührt. Aber achten Sie auf eins: Das Wasser braucht eine Viertelstunde, um richtig weich zu werden. Dann erst die Waschlauge bereiten! 842 735 Kuusst und Wissenschaft Dichtertagung zu Eutin (Von unserem nach Eutin entsandten Mitarbeiter.) Zum ersten Male trat in diesen Tagen in Eutin ein Kreis von schleswig=holsteinisch=oldenburgischen Dichtern und Schriftstellern zusammen, um in Gemeinsamkeit die Arbeit des Schrifttums der eigenen, stammhaften Landschaft zu pflegen, über gewisse Fragen zu sprechen und um in echter Kameradschaft harmonisch drei Tage miteinander zu sein. Die Initiative zu dieser Tagung ging aus von der Regierung des-Landesteils, Regierungspräsidenten Böhmker, und von der Stadt Eutin durch den Bürgermeister Dr. Ricklefs, der in sehr zielstrebiger Arbeit diese Tagung in Angriff nahm und sie mit viel Mut veranstaltete. Die beiden ersten Tage erwiesen bereits die Notwendigkeit und den Nutzen dieser Zusammenkunft. Die namhaftesten Autoren der Landschaft sind anwesend u. a. Gustav Frenssen, Hans Friedrich Blunck, August Hinrichs, Hermann Claudius, Helene Voigt=Diederichs, Heinrich Eckmann. Diese Autoren und noch eine Reite weiterer Kameraden haben sich auch zu einer Gemeinschaftsarbeit anläßlich der Tagung zusammen gefunden in dem„Eutiner Almanach 1936“. Zunächst erfolgte die offizielle Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt Eutin, der in herzlicher und freundschaftlicher Form die Dichter willkommen hieß, auf die große Tradition der Kunst in dieser Stadt verwies und hieraus auch für den Kreis die inneren Beweggründe zu neuer Arbeit, zu neuem Weiterbau entwickelte. Anschließend sprach der außerordentliche Gesandte Daitz über„Die geistigen Strömungen im Nordostseeraum". Später saßen dann die Autoren in kameradschaftlicher Form beieinander. Viele Dichter der Landschaft sahen den andern zum erstenmal. So begegnete der Märchenerzähler und Sagensammler G. Fr. Meyer dem Märchendichter Hans Friedrich Blunck und beide unterhielten sich angeregt über ihre Arbeitsmethode und Zielsetzung. An diesem kleinen Beispiel ist zu epsehen, daß rein aus den menschlichen Beziehungen“ heraus sich von Anfang an eine schöne und harmonische Stimmung entwickelte und daß die Tagung befriedigend begann. Der Sonnabend vereinigte je einen Teil der Mitglieder des„Eutiner Kreises" zur Stadtbesichtigung oder zur Arbeitstagung. Durch Rektor eters wurde ein lebendiges Bild der Vorgeschichte in anschaulichem Bericht gegeben. Der Nachmittag brachte allen Teilnehmern eine gemeinsame Rundfahrt durch die Umgebung. Die landschaftlichen Schönheiten wurden den Teilnehmern erschlossen und ein Dichter vom Range August Hinrichs, der diesen Teil seiner Heimat noch nicht kannte, war begeistert von der lieblichen Gegend. So findet jeder Neues und immer mehr entwickelt sich im Laufe der Veranstaltung die besondere Bedeutung der Landschaft für das Schrifttum als organische Bindung, immer mehr zeigt sich auch die besondere politische Bedeutung der Landschaft, die mehr zu vollziehen hat als nur die eigenen Dichter auf sich selbst besinnen zu lassen. Sie hat Mittleraufgaben zu den benachbarten ausländischen Nationen und so war es ein schönes Zeichen, im Verlaufe des Sonnabends Gunnar Gunnarsson unter den geladenen Gästen, sowie auch die im DeutschNordischen Schriftstellerhaus zu Travemünde anwesenden ausländischen Autoren zu begrüßen. Zu ihnen gesellte sich noch in später Stunde deutscherseits Wolfram Brockmeier. G. Gunnarsson sprach am Nachmittage den Dank des ausländischen Gastes aus und betonte die besondere Mission des„benachbarten Eutiner Dichterkreises" zum Norden und der Präsident des Landesteils lud Gunnarsson in seiner Erwiderung zum ständigen Gast und Teilnehmer ein. Am Sonnabendabend fand eine ausgezeichnete Weberehrung statt, die die offiziellen Festlichkeiten in der Geburtsstadt des berühmten Komponisten aus Anlaß des 150. Geburtstages eröffneten. Zu diesem Zwecke und aus der inneren Verpflichtung heraus war eigens Professor Raabe, der Präsident der Reichsmusikkammer von Weimar nach Eutin gekommen und ehrte den Meister in einer außerordentlich interessanten und aktivistischen Gedenkrede, die dem Unfug des Geredes vom„Los von der Romantik" im Zusammenhange mit Weber erheblich zu Leibe rückte. Der Präsident verwies auf die Zusammenhänge der Romantik in der Musik und stellte im Verlaufe der Gedenkrede dem„Freischütz" die Mozartsche„Zauberflöte" gegenüber, um den Beweis zu erbringen, daß Webers Werk aus dem Menschlichen sich entwickelte, während Mozart die Typenschilderung anstrebte. Professor Raabe schloß seine Rede mit den Worten:„Los von Weber würde bedeuten, daß wir freiwillig verarmen wollen. Die Kunst aber ist eine große Straße, die immer und ewig weitergebaut wird zum Segen deutscher Kultur." Umrahmt wurde diese Feier durch musikalische Darbietungen, die, wenn man die Umstände, unter denen sie zustande kamen, durch den Mut und den großen Schwung und die edle Begeisterung sich besonders auszeichnen mit welchen die Stadt Eutin sie bewerkstelligte. Die Symphonie in C=Dur, das Konzertstück f=moll für Klavier und Orchester(mit einer ausgezeichneten Solopartie von Professor Hofmeier, Eutin), die Freischütz=Ouvertüre(meisterhaft und diszipliniert von Professor Raabe dirigiert), zwei Arien der Agathe aus dem„Freischütz"(von der Kammersängerin Herta Faust vom Hamburger Staatstheater gut gesungen) und die Jubel=Ouvertüre unter Professor Hofmeiers Stabführung fanden außerordentlich begeisterten Beifall der restlos ausverkauften Veranstaltung. Der Erfolg ist über alle Kritik erhaben. Es spielte das Orchester des Lübecker Stadttheaters. Somit runden sich harmonisch die Tage ab und bringen mit dem Sonntag die abschließenden Ereignisse auf die wir noch gesondert zurückkommen werden. H. Gro. Zeitgenössisches Musikfest in Bad Godesberg In diesen Tagen veranstaltete die Bonner NSKulturgemeinde in Verbindung mit der Kurverwaltung Bad Godesberg ein Zeitgenössisches Musikfest unter dem Gesamttitel: Rheinische Komponisten. Die Schirmherrschaft über diese Feierstunden zeitgenössischer Musik hatte der Leiter der Reichsfachschaft Komponisten in der Reichsmusikkammer, Professor Dr. Paul Graener(Berlin), übernommen. Der Leiter des Kammerorchesters der Bonner RS=Kulturgemeinde, Kapellmeister Ernst Schrader, war der Organisator und musikalische Leiter des Festes. Das Bonner Kammerorchester der RS=Kulturgemeinde bestritt den Orchesterteil dieser dem Schaffen unserer zeitgenössischen Komponisten gewidmeten Feierstunden. Der erste Abend brachte unter dem Titel„Musik junger rheinischer Komponisten" drei Uraufführungen und zwei Erstaufführungen von Werken zeitgenössischer Musik junger rheinischer Komponisten. Der Beethovensaal im Kurhause Redoute gab den intim=würdigen Rahmen für diese von Prof. Graener mit zielweisenden Worten zur zeitgenössischen Musik eröffneten Veranstaltung ab. Die Uraufführung der„Drei Fest= und Spielmusiken" für Streichorchester von Wilhelm Maler (Köln) leitete den Abend ein. Wilhelm Malers Komposition wird als ein musikalischer Beitrag für Feste und Feiern, jedoch nicht als eine reine „Konzert"=musik zu verstehen sein. Das„Concertino" für Klavier und Kammerorchester(Uraufführung) von Helmut Degen(Münstereifel) mit Eva Rößner(Bonn) als Solistin ließ in eindringlicher Weise die eigenwillige musikalische Gestaltungskraft des schon öfters an die Oeffentlichkeit getretenen jungen begabten Komponisten erkennen. Die„Musik für Streichorchester" von Hans Wedig (Bonn) leitete über zu der Uraufführung dreier Gesänge für Bariton mit Kammerorchester des Kölner Komponisten Robert Rehan. Dr. Hans Losch war den Leifällig aufgenommenen Kompositionen ein einfühlungsreicher Interpret. Die schon im vergangenen Jahre in der Veranstaltung der Bonner NS=Kulturgemeinde„Rheinische Dichter und Komponisten" uraufgeführte„Partita“ des Bonner Komponisten Hugo Lorenz beschloß diesen ersten Tag. Einer„Burgfeierstunde der Jugend“ war dann der folgende Morgen gewidmet, der in besonderer Weise auf das Schaffen junger rheinischer Komponisten für die Feierstunden der Hitler=Jugend Bezug nahm. Von Gottfried Wolters, dem schon früh zu zeitgenössischer Musik in ihrer Verbindung mit den politischen Forderungen der Gegenwart gekommenen jungen Kölner Komponisten, hörten wir den Festlichen Weckruf„Wach auf, du deutsches Land“ für einstimmigen Chor, Bläser und Pauken in Uraufführung. In gleicher Weise beeindruckend war die Uraufführung der„Kantate auf einen großen Mann" nach Worten von E. W. Möller für Solosprecher, einstimmigen Chor und Bläser von Wilhelm Rieth(Bonn). Professor Paul Graener wies zwischen diesen beiden Uraufführungen in längeren Ausführungen die zahlreich angetretene Hitler=Jugend, die auch den Chor zu den beiden uraufgeführten Kompositionen stellte, an Hand von Beispielen aus der Geschichte auf die blutsmäßig bedingte Bindung von Kunst und Staat hin. In der Vortragsfolge der„Rheinischen Abendmusik"(Abschluß des Zeitgenössischen Musikfestes) stand an erster Stelle die„Serenade c=moll“ für Streichorchester des Direktors der Kölner Musik= hochschule, Prof. Dr. Karl Hasse. Von Hermann Unger, dem stellvertretenden Leiter der Kölner Musikhochschule, brachte das Kammerorchester der RS=Kulturgemeinde das„Rondo capesccioso" für kleines Orchester und Solovioline mit Rolf Malsch (Bonn) als Solist zur Aufführung. Als Uraufführung des Abends hörten wir die„Nachtmusik" für Sopran, Klavier und Kammermusik des in Köln schaffenden Komponisten Franz Stahr. Die„Kleine Unterhaltungsmusik“ für Streichorchester und Klavier von Otto Siegl(Köln) beschloß den letzten Abend eines Zeitgenössischen Musikfestes, das dem Schaffen junger rheinischer Komponisten gewidmet, einen nicht fruchtlosen Versuch unternommen haben dürfte, weitesten Kreisen der Oeffentlichkeit die Probleme und auch Erfolge—(das darf nicht verschwiegen werden!)— eines bisher noch nicht in hinreichendem Maße geförderten zeitgenössischen musikalischen Schaffens nähergebracht zu haben. h. j. w., Bonn. „Schwarzbrot und Kipfel“ im Bremer Schauspielhaus Die heitere Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Wesensarten und deren gütiger Ausgleich durch die alles verbindende Liebe ist bekanntlich der Inhalt von Werner von der Schulenburgs Lustspiel „Schwarzbrot und Kipfel", das nun auch bei der Aufführung im Bremer Schauspielhaus einen vollen Publikumserfolg erzielte. Von Regie(Franz Reichert) war allerdings herzlich wenig zu merken. Dafür gab es sehr brauchbare Einzelleistungen: Hanns Müller als Graf Honsky, Wolf Kersten als Fürst Ausberg und ganz auf Schwank gespielt Lisa Wehns Luise von Drotzkow und Hermann Menschels Eberhard von Drotzkow.— Bühnenbild: Max Gschwind. Cl. Internationaler Theaterkongreß In Gegenwart von Vertretern von zwanzig Staaten wurde im Festsaal der Akademie der Wissenschaften in Wien der 9. Internationale Theaterkongreß durch den Unterrichtsminister Dr. Pernter eröffnet. An der öffnungsfeier nahmen Vertreter des Diplomatischen Korps und zahlreiche Persönlichkeiten der Theaterwelt teil. In der Hofburg ist eine internationale Theaterausstellung eingerichtet, die die Einwirkung der bildenden Künste auf das Theater während aller Jahrbunderte darstellt. Diese Ausstellung, die über 24 Säle verteilt ist, enthält über eine Million Ausstellungsstücke und bringt eine außerordentlich große Schau über die Entwicklung der Theaterkunst und des Theaterwesens in der ganzen Welt. Preußisch=Sübbeutsche Staats=Lotterts (Ohne Gewähr) Berlin, 5. September 1936. 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Wer diese Plagegeister nur vom Hörensagen kennt, kann froh sein! Wer sie aber aus eigener Erfahrung kennt, wird sich freuen, ein altbewährtes Mittel zu wissen, das schon vielen Tausenden von Leidenden geholfen hat. Ich empfehle Ihnen solch ein erprobtes Mittel und Sie sollen es selbst versuchen, ohne daß es Sie etwas kostet; aber ehe ich Ihnen mehr sage, lesen Sie die folgenden Briefe: Geislingen üb. Bopfingen(Württbg.), den 12. Januar 1936. Ich kann Ihnen zu meiner größten Freude mitteilen, daß Ihre GichtosintTabletten sehr gute Wirkung hatten. Ich litt bereits ein ganzes Jahr an Gicht, hab' oft keine Hand und Fuß mehr rühren können und alles half nichts. Bin 66 Jahre alt Hleiner Anzeigenmarht Gelegenheitsanzeigen nient geschäftlicher Art, wie Kaufengebo— to, Kautgesuche, Vermletungen, Mletgesuche. Tauschverkehr und ähnliche— ein- und zweispaltig bis 100 mm Höhe— kosten In dieser Rubrik nur 15 Pfg, leMililmeter und erscheinen in der Gesamtauflage. 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Die zweite Sendung habe ich als Nachkur verwendet und bin jetzt vollkommen ohne Schmerzen. Ich sage Ihnen meinen herzlichsten Dank, auch werde ich allen Freunden und Verwandten Gichtosint empfehlen. Karl Tillack, Rentner. Langenhagen üb. Eutin, den 18. 1. 1936. Gebe Ihnen Nachricht, daß ich von meinen Scmerzen, die ich seit 3 Monaten im Knie und Schultergelenken hatte, nach dem Gebrauch von ca. 160 Gichtosint=Tabletten vollständig befreit bin. Ich sage Ihnen meinen besten Dank. Hermann Gradert, Bauer. Solche Briefe besitze ich über 17000(notaviell beglaubigt) und nun hören Sie weiter: Gicht und Rheumatismus können von innen heraus kuriert werden durch Entgiftung des Blutes. Dieses ist verunreinigt durch zurückgebliebene harnsaure Salze und diese müssen heraus. Zur Beseitigung der Harnsäure dient das Gichtosint. Sie können kostenlos und portofrei eine Probe Gichtosint mit weiteren Aufklärungen und genauer Gebrauchsanweisung erhalten, wenn Sie Ihre Adresse senden an: Mar Dultz, Abt. 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Der Führer der Arbeitstagung, Löffler (Hamm), unterstrich in seinen Einleitungsworten, daß die Neheimer für ihren Idealismus und für ihre Treue, mit denen sie die Arbeit der Heimattiergärten immer unterstützt hätten, ganz besonderen Dank verdienten. Anschließend nahm die Aufnahme neuer Mitglieder in die Reichsarbeitsgemeinschaft einen breiten Raum ein. Die Vereine aus Stadt Bottrop, Tierpark Ittertal=Solingen, Stadt Liegnitz, Tierpark Magdeburg, Kreisausschuß des Landkreises Moers, Natur= und Vogelschutzverein„Fauna“ Solingen-Gräfrath wurden neu ausgenommen. Der Bezirksbeauftragte des Reichsforstmeisters, Oberkirch(Essen), wies darauf hin, daß die Heimattiergärten besonders eng mit den Bezirksbeauftragten für Naturschutz zusammenarbeiten müßten. Der Leiter der Arbeitsgemeinschaft betonte in diesem Zusammenhang, daß die Anlagen der Heimatgärten mit dazu beitragen sollten, daß in der Stadtbevölkerung die Liebe zur Natur uno zum Tier lebendig gehalten werde. Durch die aufgeschlossene Art der Tiergärten sei man diesem Ziel immer näher gekommen. Viel Wissenswertes und Nützliches über den Vogelschutz vermittelte sodann der Lichtbildervortrag des Stadtrevierförsters Träber(Menden). Der Vortragende stellte an Hand von Zahlenmaterial fest, wie ungeheuer wichtig der praktische Vogelschutz für unsere Wirtschaft sei. Die an der Heimat und am Volkstum Heimattag des Kreises Steinfurt Landeshauptmann Kolbow sprach Burgsteinfurt. Am Samstag und Sonntag fand in Burgsteinfurt der Heimattag des Kreises Steinfurt statt, verbunden mit einer Schulungstagung des Gebietes Münsterland im Westfälischen Heimatbund. Heimattage sind Höhepunkte in der stillen Arbeit, die sich der Pflege heimatlichen und volkstümlichen Gutes annimmt; sie sind Festtage und Tage der Rechenschaft, die zur Besinnung mahnen und Anregung geben, die aber ebenso auch den Teilnehmern die Größe der zu bewältigenden Aufgaben von neuem zeigen wollen. Der Heimattag des Kreises Steinfurt erhielt besondere Bedeutung dadurch, daß zum ersten Male ein Heimattag zusammen von dem Westfälischen Heimatbund und der Abteilung Volkstum und Heimat in der NS=Kulturgemeinde durchgeführt wurde. Die westfälische Heimatpflege steht dadurch an einer wichtigen Wende. Zwei große Erscheinungen, von denen eine, der Westfälische Heimatbund, eine 20jährige Tradition aufzuweisen hat, während der anderen, der NS=Kulturgemeinde, die Vorteile einer straffen, im ganzen Reich mächtig vordringenden Organisation und eines Ongen, aus dem Nationalsozialismus geborenen und darum umso freudigeren Kämpfertams zugesprochen werden muß. Wenn beide Erscheinungen zukünftig immer mehr als geschlossene Front auf das gleiche Ziel marschieren, die reichere Erfahrung mit dem unbedingten Willen zum Leben uno zur Formung immer inniger verschmelzen, dann werden umso breiter die Ströme fließen, die aus der Kraft der Heimat und der Volksseele quellen. Die Tradition mündet in das Junge ein, der Idee wird die Organisation geschenkt, ohne die nun einmal keine systematische Arbeit bewirkt werden kann. Der Heimattag, der zahlreiche Heimatfreunde und Vertreter der Partei und iorer Gliederungen sowie der Behörden als Gäste vereinigte, wies ein reichhaltiges Programm auf. Führungen durch das Schloß des Fürsten von Bentheim zu Burgsteinfurt, durch eine alte westfälische Küche, die noch heute bewohnt wird, ließen ein Stück Heimatgeschichte lebendig werden, ein Ziel, dessen Erreichung Studienrat Früchte durch sachgemäße Erläuterungen und einen Vortrag über steinfurtische Geschichte noch unterstützte. Dann gab es eine Heimatausstellung zu besichtigen und eine— allerdings nur einen kleinen Ausschnitt westfälischen Schrifttums gebende— Buchausstellung, die mit einer Schau heimischer Künstlerarbeiten verbunden war. Bei der westfälischen Kaffeetafel, die durch Darbietungen einer Bauernkapelle mit alten Märschen und Volksweisen aufgelockert wurde, richtete der Leiter des Westfälischen Heimatbundes, Landeshauptmann Kolbow. eine Ansprache an die Anwesenden, in der er den Sinn des Heimattages aufzeigte. Er kennzeichnete das Werden und Wirken der Heimatbewegung, die in natürlicher Weise aus dem Volke entstand. Die Tradition verpflichtete, ständig sich zu besinnen auf die große Linie, die nichts anderes ist als der Wille, auch die kleinste Arbeit nutzbar zu machen für das ganze Volk. Wie der Westfalentag so stehen auch die örtlichen Heimattage unter der Erkenntnis des Gemeinsamen im Niederdeutschen, wie es sich äußert im gemeinsamen Fühlen, Sprechen und Denken, in der gleichen seelischen Einstellung zum Leben und seinen Erscheinungen. Die hier tätigen Kräfte, die vielfach im Verborgenen strömen und mit dem Verstand nicht hebbar sind, müssen wir uns wieder bewußt machen und so gestärkt weiter unsere Pflicht tun im Gebiete des Vaterlandes. Wir müssen dafür sorgen, daß diese Kräfte nie versiegen, sondern immer mächtiger strömen aus dem Herzen des Volkes in die Herzen des Volkes. Abends bereitete das Bläserquartett des Landesorchesters Gau Westfalen=Nord(Orchester der RS=Kulturgemeinde) in dem stimmungsvoll erleuchteten Konzertpavillon des Bagno den Teilnehmern eine unvergeßliche Feierstunde Ein Kameradschaftsabend beendete den Tag. Um seine Mitglieder für die kommende Arbeit mit neuem Rüstzeug auszustatten, hatte der Heimatbund Münsterland unter Leitung von Landesverwaltungsrat Dr. Baumeister für den folgenden Sonntag eine Schulungstagung vorbereitet, die ein reichhaltiges Material bot Dacheinsturz in Maria Laach Niedermendig. Wie berichtet wird, ist ein großer Teil des Daches der Basilika in Maria Laach eingestürzt. Die Abteiverwaltung hat daraufhin beschlossen, das alte Dach vollständig niederzulegen und die Kirche mit einem neuen Dach zu versehen. Vögel seien im Kampf gegen die Insekten überaus wertvolle Helfer. Rund 10 Millionen Festmeter Holz würden allein heute noch in Deutschland jährlich durch Insekten der Verarbeitung entzogen. Daß bei zielbewußter Arbeit unbedingt der Erfolg sicher ist, wies der Redner durch Beispiele aus der Stadt Menden nach. Weiterhin wurde auf der Tagung die Frage geklärt, ob unter Naturschutz gestellte Tiere, die auf irgendeine Art bei den Heimatgärten abgegeben werden, in Pflege genommen werden dürfen. Der Bezirksbeauftragte Oberkirch wies darauf hin, daß hierfür unbedingt die behördliche Erlaubnis notwendig sei. Für den Siedlungsverband Ruhrkohlengebiet werde die Fangerlaubnis grundsätzlich versagt, weil hier die Vogelwelt schon besonders stark zu kämpfen habe. Die Vertreter einzelner Heimattiergärten gaben sodann einen Ueberblick über die in den einzelnen Vereinen geleistete Arbeit. Als Abschluß der Arbeitstagung wurden Schwerte zum nächsten Tagungsort und Stendal für ein zweitägiges Treffen im Frühjahr 1937 bestimmt. Nach dem gemeinsamen Mittagessen besichtigten die Gäste von aus wärts den Neheimer Heimatgarten, wobei man für die vorbildliche Lage des Geländes besondere Anerkennung fand. Nachmittags zeigte man den Besuchern aus ganz Deutsch land die schönsten Gegenden des Sauerlandes Der Sorpe= und der Möhnesperre wurden gleichfalls Besuche abgestattet. Großstadtbühne besuchte Gemeinschaftslager Rheda. Zum erstenmal besuchte am Wochen ende eine deutsche Großstadtbühne ein Gemein schaftslager der Reichsautobahnen. Die Essener Städtischen Bühnen verlegten ihre Betriebsfeier in das Gemeinschaftslager Rheda der Reichs autobahnen, dessen Kameradschaftsabend so eine ganz besondere Note erhielt. 60 Künstler— Solo=, Chor= und Orchesterpersonal— fuhren 300 Kilometer weit, um ohne jeden klingenden Lohn den Männern des Gemeinschaftslagers einen Abend deutscher Kunst zu vermitteln. Unter den vielen Gästen des Abends bemerkte man auch den Leiter der Sonderaktion von KdF für die Reichsautobahnen, Indefrey (Berlin), der in einer kurzen Ansprache auf die Bedeutung dieser Veranstaltung hinwies. Segeljacht auf dem Rhein gesunken Besatzung gerettet Köln. Am Sonntagnachmittag veranstaltete der Kölner Segelklub auf dem Rhein zwischen Mondorf und Rodenkirchen ein Wettfahren Vor dem Start geriet die Segeljacht„Anneliese II“ in die Fahrbahn des Schleppdampfers „Badenia“ und wurde von dem Bug des Schif fes gerammt. Die Segeljacht sank sofort. Die fünfköpfige Besatzung wurde von zu Hilfe eilenden Booten aus den Fluten gerettet. Für 3,50 Mark ins Zuchthaus Das Vorstrafenregister wirkte sich verhängnisvoll aus Essen. Es ist gerade nicht alltäglich, daß ein ertappter Ladendieb für den versuchten Diebstahl eines Pullovers im Werte von drei und einer halben Mark ins Zuchthaus muß. Für den jetzt 51 Jahre alten Joseph Riesenberg wirkte sich dieser„Uebergriff“ jedoch aus, da ein außerordentlich langes Vorstrafenregister sich bleischwer an das Vergehen hängte. Nachdem R. soeben wieder aus dem Zuchthaus nach Verbüßung einer mehrjährigen Strafe herausgekommen war— er hatte schon seit frühester Jugend immer wieder Bekanntschaft mit dem Gericht machen müssen— kam er zu Einkaufszwecken Ende Juni in ein Essener Warenhaus. Seine ehrlichen Absichten, die er gehabt haben will, müssen angesichts der auf dem Ladentisch liegenden schönen Pullover doch recht schwach gewesen sein, denn eins, zwei, drei— verschwand so ein Ding. Dieser Vorfall war jedoch nicht unbeobachtet geblieben. Aus dem Hintergrund tauchte ein Angestellter auf, der den Vorfall bemerkt hatte und nun dem sonderbaren Kunden eine persönliche Einladung zukommen ließ, die mit dem Gang zum Untersuchungsgefängnis endete. Vor Gericht wurde es nun brenzlich, denn bei solch einer Vergangenheit, wie sie R. nun einmal sein eigen nennt, konnten mildernde Umstände nicht mehr angewandt werden. Der Staatsanwalt war vielmehr der Ansicht, daß es sich bei R. um einen Gewohnheitsverbrecher handele, der nun einmal nicht auf dem rechten Wege wandeln könne. Von der Sicherungsverwahrung wolle man noch einmal absehen, aber zwei Jahre Zuchthaus seien hier durchaus am Platze. Das Gericht ging nicht ganz so weit, verurteilte den Angeklagten aber doch zu einer Zuchthausstrafe von einem Jahr und sechs Monaten, drei Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Unkeler Wein— — und ein paar schöne Winzerinnen dazu. Das Städtchen Unkel am Rhein hatte am Sonntag schon sein Winzerfest, dem sich im deutschen Weinbaugebiet in diesen Wochen noch viele anreihen werden. Aufnahme: Stang Durch Leichtsinn ein Leben vernichtet Bewegung aus eigener Kraft kennzeichnet noch lange kein Aute Wegen fahrlässiger Tötung verurteilt von Essen. Für eine bestimmte Sorte Kraftwagen, die sich ab uno zu immer noch auf der Straße bewegen und dort die Gegend unsicher machen, hat der Volksmund die schöne Bezeichnung„Marke Galilei" erfunden. Das geschah frei nach dem berühmten Ausspruch dieses großen Forschers, der da lautet„Und sie bewegt sich doch“. Ein Musterexemplar dieser Gattung hatte sich K. aus Essen angeschafft, wobei ihn der lächerliche Erwerbspreis allein schon hätte stutzig machen müssen. Wie ein Fachmann nun vor Gericht aussagte, handelte es sich hier um ein Vehikel, das sich zwar fortbewegen konnte, aber durchaus nicht die Richtung einschlug, die ihm sein Lenker anwies, vielmehr sich darin sehr selbständig zeigte. Infolgedessen sei es dem Angeklagten, der wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht stand, durchaus zu glauben, daß er an jenem kritischen Tage, als er in Essen=Kray den Schüler Herbert Sokoll zu Tode fuhr, den Wagen durchaus nach rechts gelenkt habe, was auch mit dem Untersuchungsbefund übereinstimme. Der Wagen, bei dem weder Bremsen noch Steuerung intakt waren, machte aber dann den verhängnisvollen Seitensprung nach links. K. hatte sich nun eines bodenlosen Leichtsinns durch das Fahren einer solchen Schaukel schuldig gemacht, was ihm das Schöffengericht mit drei Monaten Gefängnis ankreidete. Seine Jugend und die bisherige Unbescholtenheit bewahrten ihn vor einer höheren Strafe und Haftbefehl. Bauernhof vernichtet Streichhölzer als Kinderspielzeug Rüthen. In Kneblinghausen schlugen am Donnerstagnachmitag aus dem Schuppen des landwirtschaftlichen Anwesens des Bauern Dahlhoff plötzlich hohe Flammen empor, die an dem dort lagernden Stroh reiche Nahrung fanden und bald auf die anschließende Tenne, die Stallungen und das Wohnhaus übergriffen. In den hier untergebrachten Getreideund Heuvorräten nahm das Feuer immer größeren Umfang an, so daß auch die benachbarten, mit Ernte gefüllten Häuser in Gefahr kamen. Die Feuerwehr aus Meiste war durch die Rüthener Feuerwehr mit ihrer Motorspritze verstärkt worden, doch war gegen die Gewalt des Feuers bei den leicht brennbaren Erntevorräten nicht viel auszurichten. Wohl gelang es, die Nachbarhäuser vor dem Uebergreifen des Brandes zu schützen, wozu die glücklicherweise günstige Windrichtung beitrug. Die Feuerwehren mußten bis in die Morgenstunden des anderen Tages am Platze bleiben, um das immer wieder aufflackernde Feuer zu bekämpfen. Dabei wurden alle verfügbaren Wasservorräte aufgebraucht, so daß auch noch Wassermangel auftrat. Wie festgestellt werden konnte, ist der Brand durch den vierjährigen Sohn des Besitzers verursacht worden, der in dem Schuppen mit Streichhölzern gespielt hatte. Jugoslawischer Empfang in Düsseldorf Düsseldorf. Anläßlich des Geburtstages des jugoslawischen Königs Peter II. fand am Sonntagvormittag im Königlich=Jugoslawischen Generalkonsulat in Düsseldorf durch Generalkonsul Dr. Pantic ein offizieller Empfang statt. Zur Geburtstagsgratulation hatten sich u. a. eingefunden ein Vertreter des Düsseldorfer Gauleiters, der Düsseldorfer Regierungspräsident und verschiedene weitere Behördenvertreter aus Rheinland und Westfalen, Vertreter der Industrie= und Handelskammer Düsseldorf, der rheinisch=westfälischen Wirtschaft und die diplomatischen Vertreter Frankreichs, der Tschechoslowakei und der Niederlande. Zahlt Steuern! An die Entrichtung der Einkommen=, Körperschaftssteuer=Rate vom 10. 9. 1936, der Umsatzsteuer für August 1936— fällig am 10. 9. 1936, der Tilgungsbeträge für Ebestandsdarleben für September 1936— fällig am 15. 9. 1936—. sowie der inzwischen fällig gewordenen Abschluß=, Abschlags= und Ratenzahlungen aller Reichssteuern erinnern im Anzeigenteil der heutigen Ausgabe die Finanzkassen: Dortmund=Süd, Nord.=Außenstadt und=Hörde, Altena, Arnsberg, Bochum, Brilon, Hagen. Hamm, Hattingen, Herne. Iserlohn, Lüdenscheid, Meschede, Olpe, Schwelm, WanneEickel und Witten. Das Wetter Wetteraussichten für Dienstag: Nach Durchgang einer Böenfront stürmische Winde aus westlichen Richtungen, Temperaturrückgang, stärker wolkig mit Schauern. Weitere Aussichten: Bei immer noch lebhaften westlichen Winden vorübergehendes Nachlassen der Niederschläge. (udd aus der gpsen Coggi Slackte m1 171 MAGGIWURZE Set „MAGGI“ ist nicht eine ollgemeine Bezeichnung für Suppenwürze, sondern die gesetzlich mehrfach geschützte Fabrikmarke für alle MAGGl-Produkte Autobahn durch die Wüste#„Auto-Landschaften“] SOS im Wüstensand Von Dr. S. Strafil-Sauer Quer durch die Syrische Wüste, die noch Jal vor wenigen Jahren eine völlig unwegsame, nur von Räubern durchstreifte Einöde war, zieht sich heute als kilometerbreiter Natur weg eine neue„Hauptstraße des Weltver kehrs“, die sons fast nirgends mögliche Ge schwindigkeiten##uf sehr lange Strecken ermöglicht. Der bekannte deutsche Geograph Dr. Stratil=Sauer hat anläßlich seiner letzten Forschungsreise diese„Autobahn durch die Wüste“ mit einem deutschen Wagen befah ren und berichtet in dem nachstehenden Artikel über diese wohl seltsamste Autostraße der Erde. Die Schriftleitung. Man hört und liest heute viel von der sterbenden Romantik des Morgenlandes, aber unsere Zeit schenkt dem Orient ein neues Wundermärchen— diesmal zwar keines von Duft und Traum, sondern eines von Eisen und Stahl. Am Rande von Damaskus steht heute ein Wegstein, der zur Nachbarstadt weist, und auf ihm ist geschrieben:„Nach Bagdad 863 Kilometer“. Klingt das nicht wie ein Wunder? Wo in aller Welt zeigt ein Wegweiser mit solchen Zahlen fast kontinentalen Ausmaßes zur Nachbarstadt? Und dabei zieht diese ganze Strecke durch die Wüste, durch die gleiche Syrische Wüste, die noch vor wenigen Jahren nur ab und zu von einigen kühnen Forschern unter lebensgefährlichen Abenteuern durchquert oder von ausgesuchten Postreitern auf den besten Schnellkamelen in einer Hetzjagd von zehn Tagen bewältigt wurde— falls die Mutigen nicht räuberischen Beduinen zum Opfer fielen. Durch diese Wüste, die auf den besten Spezialkarten nur so von ungefähr bezeichnet ist, eilen heute ganze Autokolonnen zwischen Bagdad und Damaskus hin und her und eröffnen damit den umliegenden Landschaften eine neue Wirtschaftsepoche. Auto-Landschaften... Vor der Reise durch die Wüste muß jeder Wagen den Behörden vorgeführt werden, die ihn auf Tauglichkeit, Benzin= und Wasservorräte, sowie ausreichende Ersatzteile untersuchen. Nur an zwei Tagen in der Woche ist von Damaskus aus die Straße nach Bagdad freigegeben. Allein an diesen beiden Tagen darf die französische Grenzkontrolle, die sich offiziell in die Autopapiere als„Wüstenposten“ einstempelt, passiert werden. Zur gleichen Zeit wird von syrischer und auch irakischer Seite die Strecke mit patroullierenden Panzerautomobilen gegen Beduinenüberfälle gesichert. Es mag sein, daß eine moderne Autostraße den Mann am Steuer zu einem Rausch des Rasens verlockt, es mag sein, daß der Strandsand von Palmbeach noch phantastischere Geschwindigkeitszahlen als bisher zuläßt— aber die Straße hat ihre Gräben, der Strand seine Grenze in Düne und Meer. Was sich dagegen hier in der Wüste tageweit dehnt, ist eigentlich mehr als eine Autobahn, es ist eine Autolandschaft. Und am Saume einer weiten, spiegelglatten Lehmfläche ausgetrockneter Seen faßt der Sausewahn auch uns. Des Motors klopsendes Herz hat durch dieses Totland eine Ader pulsenden Lebens getrieben, es hat auf einen Tag die Länder nahegebracht, die früher durch Wochen des Schreckens geschieden waren, und wie im Bewußtsein dieser Kraft lebt die Maschine jetzt auf als in ihrem ureigenen Element. Wir drücken den Gashebel durch— aber im hemmungslos glatten Gelände scheint auch bei der tollsten Fahrt der Wagen still zu stehen, während man das Gefühl hat, als drehe sich die Erde rasend unter einem hinweg. Wie hat sich doch die geographische Lage dieser Gebiete durch den Motorverkehr verschoben! Dieselben leeren und wüsten Gegenden, um die der Verkehr bislang Bogen schlug, werden jetzt vom Motorfahrzeug aufgesucht, weil ihm hier die besten natürlichen Vorbedingungen gegeben sind. So bringt der Motor, wenn dort auch seine Aera noch im ersten Aufdämmern steht, einen ebenso bedeutenden Umwung wie einstmals die Bezwingung der asserwüsten, und am gegenwärtigen AufDer Ziegenstall in der Wüste Am Fort Rutba ist sogar der Ziegenstall aus Benzinkanistern erbaut Das Rälsel Maria Silbert Ein berühmtes Medium gestorben] Entlarvung nie gelungen schwung des Morgenlandes wirkt er entscheidender mit als irgendein anderer Faktor. Zur Regenzeit arbeitet das Wasser mit unheimlicher Gewalt auch in der Wüste, und wehe dem Fahrer, der seinen Lastwagen in eine Senke steuert! Bis über die Trittbretter versinkt das Auto im zähen Schlamm, und bevor man sich mit Winden und Planken nur noch tiefer ins Unglück arbeitet, wartet man am besten auf fremde Hilfe. Denn die gute alte Fahrtkameradschaft, die bei uns im Hochbetrieb der Landstraßen fast zugrunde ging, lebt in den Gefahren der Wüste noch und wird unverbrüchlich gewahrt. Hat sich jemand nachts verfahren, so richtet er seine Scheinwerfer zum Himmel, was hier als allbekannter SOS=Ruf gilt. Sieht ein anderer Fahrer durch die dünne Luft von ferne den Schein, so antwortet er in der internationalen Wüstensprache durch Drehen seiner Scheinwerfer:„Hier ist der Weg.“ Liegt ein Schaden vor, der sich nicht sogleich heilen läßt, so sammelt sich meist eine ganze Gruppe von Wagen als Schutz des Invaliden. Einer kocht dann in benzingetränkter Holzwolle Tee, wobei ein Holzspan im Kessel dem Wasser jeden üblen Geschmack nimmt, die anderen packen Konserven aus, und schon haben sich alle möglichen Nationen herzlich gefunden. Je tiefer aber die immer kalte Wüstennacht herabsinkt, um so dichter rücken diese in der Einsamkeit verlorenen Menschen zusammen, und fest in ihre Decken gehüllt erzählen sie dann von der wilden Frühzeit ihres Dienstes. Wie die Räuberbeduinen mit flinken Reitkamelen die Autös jagten, wie fortgeschrittenere Diebe mit gestohlenen Personenwagen auf Beute auszogen, wie jener arme Tommy, dem alles bis aufs Hemd gestohlen worden war, in einen kunstvoll hergerichteten Sack gehüllt in Damaskus erschien. Heute lächeln sie darüber, weil sie darauf vertrauen, daß Polizeiautos mit Maschinengewehren und Flugzeuge nach dem vermißten Fahrer forschen und unter den Räubern furchtbar Gericht halten würden. So sind die Ueberfälle, die noch vor wenigen Jahren an der Tagesordnung waren, fast schon zur Legende geworden. SOS im Wüstensand Weit mehr als den eingeschüchterten Beduinen fürchtet der Wüstenchauffeur das Verfahren und Verdursten, das auch heute noch durchaus keine Seltenheit ist. Wie leicht irrt man von der Fährte ab, zumal nachts, wenn die„Kilometersteine" nicht zu erkennen sind, oder gar bei Sandsturm, wenn die ausgefahrenen Geleise in wenigen Minuten verwehen! Aber auch tagsüber kann man die wegweisenden Autospuren— besonders auf felsigem Untergrund— nur allzu leicht verlieren. Oft auch biegt ein Geleise irreführend ab, weil ein Fahrer einer Gazelle nachjagte, was hier als ein beliebter, wenn auch nicht ganz fairer Sport gilt. Wir selbst haben nachts den Weg verfehlt. Deshalb halten wir und richten den Sucher zum Himmel, bis plötzlich, ganz, ganz fern zur Linken zwei drehende Schein werfer rufend antworten:„Achtung, hier ist der Weg!“ Wir fahren den Lichtern zu. Es sind zwei Lastkraftwagen, denen wir uns nun anschließen. Mit ihrer übermäßigen Bepackung wirken sie aufgebläht wie vorsintflutliche Fabeltiere und legen sich an den Hängen erschreckend schief. Doch ihre Chauffeure, schwarzgebrannte Beduinen, sind ganz ausgekochte Wüstenfahrer. Sie haben das Steuerrad mit dem Hosen träger ans Knie gebunden, treten den Gashebel im Halbschlaf durch und geben dem Lenkrad mit der Hand nur ab uno zu eine kleine Drehung, wenn sie vom Sprung über einen größeren Stein erwachen. a 48 Se 8 Nicht Autobahn, sondern„Autolandschaf!“ Auf der Strecke Bagdad—Damaskus fährt das Auto lange Zeit durch eine wahre Autolandschaft, die nach allen Seiten jede beliebige Geschwindigkeit ermöglicht Aufnahmen: Wissenschaftliche Nachrichten-Zentrale Panne in der Wüste Rings um das invalide Auto entsteht eine Wagenburg, in der die Fahrer ohne Sorge schlafen Goldmedaille für den Regenpfeifer Olympische Flugleistungen unserer Zugvögel./ Winterreise an die Riviera Graz im September. Im Alter von siebzig Jahren ist soeben in Graz die Witwe Maria Silbert gestorben, die ich als Medium in den spiritistischen Kreisen der ganzen Welt eines großen Namens erreute. Die Versuche, die mit ihr angestellt wurden und die tatsächlich höchst merkwürdige Ergebnisse hatten, gaben seinerzeit Anlaß zu lebhaften Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des Spiritismus und deren Gegnern, die jetzt wahrscheinlich von Neuem anheben werden. Eine Irau wie jede andere... Dreißig Jahre ist es jetzt her, da tauchte in Graz das Grücht auf, daß es in dem Haus der Witwe Maria Silbert nicht ganz geheuer sei, daß man dort mitten in der Nacht höchst beängstigende Geräusche vernehme, daß sich die Möbel von selbst bewegten und Gegenstände plötzlich von der Wand fielen. Mehrere Spiritisten der Stadt Graz gingen dem Gerücht nach und„stellten fest", daß man es hier wirklich mit einem„echten“. Spukhaus zu tun habe, denn es ließ sich kein menschlicher Urheber für die vielen rätselhaften Erscheinungen ermitteln. Selbstverständlich konnte man die geisterhaften Phänomene nur beobachten, wenn sich Frau Maria Silbert im Hause aufhielt. Die Frau mußte also nach menschlichem Ermessen irgendwelche Anziehungskraft auf die übersinnliche Welt ausüben. Frau Silbert war die Witwe eines kleinen Beamten und die Mutter von zehn unmündigen Kindern. Angeblich hatte sie schon in ihrer Jugend Erscheinungen und Gesichte. Im übrigen aber unterschied sie sich in nichts von ihren Nachbarinnen. Sie selbst fand keine Erklärung für all die rätselhaften Dinge, die sich des Nachts in ihrer Gegenwart ereigneten und glaubte schließlich mit einer besonderen religiöen Mission betraut zu sein. Hofrat Minilek aus Graz, ein berüchtigter Spiritist, nahm sich der Frau Silbert an und glaubte schon nach kurzer Bekanntschaft, in ihr ein wertvolles Medium entdeckt zu haben. Die spiritistischen Sitzungen, die unter seiner Leitung mit Maria Silbert abgehalten wurden, hatten„Erfolge“ wie mit kaum einem anderen Medium zuvor. Ja, es gelangen Experimente, wie man sie bisher noch nie versucht hatte. In dem(natürlich) abgedunkelten Raum tauchten unheimliche nebelhafte Gestalten auf, Gegenstände erhoben sich auf Befehl wie von selbst in die Luft, Leuchtzeichen erschienen und vor allem wurden wieder laute Klopfgeräusche vernehmlich. Diese Klopfgeräusche deuteten die Spiritisten als Botschaften aus dem Jenseits. Sie stellten sich ein„Klopfalphabet" zusammen und vermochten so den Geräuschen„Sinn“ zu geben. Ein angeblicher Geist„Nell“, dies ist der Name eines in Nürnberg vor Jahrhunderten gestorbenen Gelehrten, meldete sich fast bei jeder Seance. Er gab den Spiritisten Kunde von dem Leben der Geister, hielt mit Hilfe des Klopfalphabetes lange Reden und wagte sich sogar an Prophezeiungen. Das Aufsehen, das die Seancen mit dem Medium Maria Silbert erregte, war allgemein. Die Frau machte Reisen durch ganz Europa und stellte sich überall in den Hauptstädten den Spiritisten zur Verfügung. Selbstverständlich fehlte es nicht an Stimmen, die das Treiben um Maria Silbert als groben Unfug bezeichneten. Man war durch Erfahrungen ungläubig geworden. Die meisten„großen“ Medien, die von den Spiritisten als Beweis für die übersinnliche Welt herangezogen worden sind, hat man bekanntlich als geschickte Betrüger entlarven können. Der Spiritismus hat eine böse Enttäuschung nach der anderen erleiden müssen. Aber in diesem einen Fall gelang keine Entlarvung. Das Medium verfügte über ein allzu raffiniertes System. Das Fort für die Autos In der Mitte der Wüste liegt das Fort Rutba, das ausschließlich im Interesse des Auto= und Flugzeugverkehrs vor einigen Jahren errichtet wurde. Von fern wirkt es massig wie eine altbabylonische Feste, zeigt sich aber beim Näherkommen mit Antenne, Benzinkannen und Stacheldraht vom Kopf bis zum Fuß auf neue Zeit eingestellt. Wichtiger als dieser Komfort ist der Brunnen des Forts, der 52 Meter, also wirklich kirchturmtief durch Sandsteine und vulkanische Laven gehort ist. Als Zeichen dafür, daß hier alles für den Verkehr lebt, ist sogar der Hühnerstall auf Räder gesetzt, so daß diese fahrbare Eierfabrik je nach Bedarf auf die freilich recht kümmerliche Weide gerollt werden kann. Wie seit alters trifft der Wüstenreisende auch heute noch Kamelkadaver und bleichende Knochen an seinem Weg, und jeder Chauffeur fährt darum einen kleinen Bogen. An den „Autokadavern“, die seit den letzten Jahren dazukamen, macht er dagegen sehr gern halt, um in grimmigem Humor das nackte Metallgerüst zum Denkmal aufzurichten und oben etwas Putzwolle als Fahne anzubinden. Immer mehr solcher moderner Marterln säumen die Strecke, glatt poliert, mit jenem schwärzlichen Lack überzogen, den die Wüste all ihrem Eigentum als Herrschaftsstempel aufprägt. Heute führt über den Euphrat eine prächtige moderne Brücke, so daß die Fahrt vom Mittelmeer nach Bagdad in 20 Stunden bewältigt werden kann. Besondere Ueberautobusse mit aller nur erdenklicher Bequemlichkeit wurden für diese Strecke gebaut, und wenn der „Wüstenexpreß" durch die Wüste rollt, mit dem Schweif von Staub und Sand einem Kometen gleich, oder nachts wie ein erschreckendes Fabelungeheuer dahinstürmt, dann hat man das Märchen des heutigen Morgenlandes gesehen, das alle anderen von einst verdrängt hat. Wenn der September ins Land zieht, wird es lebendig in den Lüften. Immer häufiger zeichnen sich im leuchtenden Blau des Spät sommerhimmels Vogelschwärme ab, die alle in südlicher Richtung davonziehen. Der Vogelzug beginnt. Genau genommen, hat er sogar schon Anfang August begonnen. Der Kuckuck zum Beispiel hat es ungeheuer eilig, und der Mauersegler, den die meisten Menschen mit unserer Hausschwalbe verwechseln, steht ihm darin nicht nach. Aber das sind doch die ersten, der Vogelzug im großen beginnt jetzt im Sep tember und dehnt sich bis in den November aus. Welche Vögel ziehen eigentlich nach dem Süden? Wir wissen ja, daß uns eine ganze Reihe unserer einheimischen Vögel auch im Winter treu bleibt. Die Untersuchung hat ergeben, daß im allgemeinen die überwiegend insektenfressenden Vögel fortreisen, weil sie während der kalten Jahreszeit in unseren Breiten Futtermangel leiden müßten, die Vegetarier“, dagegen wie zum Beispiel Spatzen und Meisen, die viel von Körner= und Grünfutter leben und sich auf diese Weise durch den Winte: schlagen können, bleiben hier. Sehr verschieden ist es bei den Amseln und Kiebitzen, von denen manche fortziehen, andere aber hierbleiben. Gerade in den Großstädten findet man im Winter noch zahlreiche Stare, deren auf dem Lande wohnende Artgenossen um diese Zeit bestimmt gemütlich am Nil sitzen. Diese Erscheinung dürfte sich daraus erklären, daß die Tiere zum Teil mit vom Klima abhängig sind. Nun ist aber erfahrungsgemäß das Klima der Großstädte erheblich milder als die Temperaturen des freien Landes. Also hat sich eine ganze Anzahl von Staren daran gewöhnt, in der Stadt zu bleiben, wo ja auch meist die Menschen ihnen Futter streuen, so daß sie vor Nahrungsmangel geschützt sind, der sich draußen in Wald und Feld unfehlbar einstellen würde. Hochzeitsreise auf drei Monate Interessant ist übrigens die Tatsache, daß die Vögel, die im Frühjahr als erste bei uns eintreffen, auch als erste wieder„das Reisebündek schnüren". Der Mauersegler ganz besonders hält sich im Frühjahr wie im Herbst fast haargenau an das gleiche Datum des Reisetages. Er kommt am 1. Mai und reist am 1. August schon wieder nach Süden. Es scheint fast unglaublich, daß diese Vögel also nur für drei Monate die weite Reise nach Europa unternehmen. Unwillkürlich fragt man sich, weshalb sie dann nicht gänzlich im Süden bleiben? Restlos ist diese Frage heute noch nicht geklärt. Die Forscher glauben aber, einen Grund dafür in dem ewig gleich langen tropischen Tage zu sehen. In den Sommermonaten haben die Vögel eine Menge Arbeit. Sie müssen brüten, dann die Jungen füttern und diese endlich groß ziehen. Das erfordert soviel Mühe, daß dafür der tropische Tag von genau 12 Stunden nicht ausreicht. Da bietet sich zur gleichen Zeit in Europa, zur Zeit der langen hellen Tage, bessere Gelegenheit, mit dieser vielen Arbeit fertig zu werden. Vogelzug schon in der Eiszeit Noch immer ist das Geheimnis des Vogelzuges nicht restlos geklärt. Wann ist er überhaupt entstanden? Zogen schon immer die Vögel des Nordens in südliche Gebiete? Die Wissenschaft nimmt heute an, daß der ausgesprochene Vogelzug in seiner heutigen Gestalt sich erst während der Eiszeit herausgebildet hat, obwohl möglicherweise schon früher gewisse Verschiebungen stattgefunden haben. Die instinktive Sicherheit, mit der unsere Zugvägel die richtige Straße und die genaue Richtung einschlagen, hat die Wissenschaft vor schwierige Rätsel gestellt. Man neigt in neuerer Zeit zu der Annahme, daß die Vögel sozusagen eine Art Antenne in sich tragen, die auf erdmagnetische Einflüsse anspricht. Nur so scheint es erklärlich, daß die Tiere unfehlbar dem Heimatgebiet entgegenfliegen. Berlins Funkturm hat Geburtstag Zwei Millionen Besucher in zehn Jahren (Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung) Berlin, 3. Sept. Heute vor zehn Jahren, am 3. September 1920, wurde der Berliner Funkturm auf dem Ausstellungs= und Messegelände der Oeffentlichkeit übergeben. Er ist seit jener Zeit das Ziel von Hunderttausenden gewesen, die sich Berlin von seiner 138 Meter hohen Plattform aus ansehen wollten. Die Gesamtbesucherziffer des Funkturms beträgt 2138 435. Der zweifellos ruhigste Besuchstag war der 23. Dezember 1991, an dem der Funkturm nur einen Gast verzeichnen konnte. Das im Funkturmrestaurant ausliegende„Goldene Buch“ enthält in bunter Reihe die Namen führender Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft, auch Staatsoberhäupter fremder Länder fehlen in ihm nicht. „ Dienstag, den 8. September 1936 Sekteierstunde Frau Olga und Frau Ate Erzählung von Heinz Steguweit Auf einer alten deutschen Burg Don Tudwig Bäte Die wohnten schon seit sieben Jahren Wand an Wand und auf demselben Flur eines jener vielstöckigen Häuser, die man liebloserweise Mietskasernen nennt. Die eine der Damen hieß Olga, 75 Jahre war sie alt, das lange, wenn auch leise Leben einer Lehrerin lag hinter ihr. Die andere Dame, die sich des lyrischen Vornamens Ute bediente, durfte sich mit ihren sechsundsiebzig Herbsten einer behenden Rüstigkeit erfreuen, indessen sprach sie nie von den Stunden ihres Sommers, so daß geschwätzige Nachbarn die seltsamsten Fabeln um ihre Vergangenheit spannen. Entweder flüsterte man, Frau Ute sei dereinst vom Adel gewesen, oder eine andere Romantik wurde um ihr Geheimnis ersonnen, etwa die einer schiffbrüchigen Schauspielerin. Wie dem sei: Olga hatte sich niemals in den sieben Jahren um Ute gekümmert und Ute gleichermaßen nie um Olga. Es gibt ja Leute, die es für untunlich halten, mit den engsten Nachbarn auch engste Freundschaft zu schließen, weil man aus Erfahrung weiß, daß solche Tuchfühlung im Alltag eines Tages zur Last, wenn nicht zur Feindseligkeit werden kann. Es geschah aber, daß Frau Ute eines Morgens Zeuge war, wie Frau Olga mitten im Lärm der Straße unter das Rad eines gottlob nicht schwerbeladenen Gemüsewagens geriet. Es versteht sich, daß der Vorfall einige Aufregung verursachte, und diese nicht nur bei Frau Olga, dem noch glimpflich geschundenen Opfer, vielmehr auch bei allen andern, die das Unglück beobachten durften. So hatte auch Frau Ute einen grellen Schrei getan, dann aber war sie der am Boden liegenden Nachbarin beigesprungen, hatte ihr wieder auf die Füße geholfen und war ihr eine stützende Begleiterin bis in die Enge jenes Wohnzimmers geblieben, das auf dem dritten Flur der vielstöckigen Mietskaserne lag. Da Frau Olga auf Anraten des Arztes sofort ins Bett mußte, damit die nicht unerhebliche Prellwunde unterhalb des rechten Knies die zur Heilung notwendige Ruhe habe, da ferner eine barmherzige Hilfe vonnöten war, eine Hilfe, die für eine stündliche Erneuerung der Kaltwasserverbände besorgt bleiben mußte, wich Frau Ute nicht mehr vom Bett der verunglückten Nachbarin. Frau Olga ließ sich die Pflege gern gefallen. Ja, die beiden alten Damen, die sich jahrelang nicht umeinander gekümmert, fühlten sich bald wie Schwestern verbunden, als sie im Wechsel der Tage Gelegenheit nahmen, Gedanken und Erlebnisse aus längst verschollenen Stunden auszutauschen. Da offenbarte die eine der anderen, daß sie das, was die Menschen ein Glück zu nennen pflegen, immer versäumt habe. Nicht mit Absicht. Nicht aus Unverständnis wider den Sinn des Lebens. Nein, sie wäre nie feige gewesen vor den Forderungen des Daseins, vielmehr habe ihr das Schicksal immer die Köstlichkeit vorenthalten, für das Wohl eines andern besorgt sein zu dürfen. Sie meine damit dies: Sie habe früh ihre Eltern verloren, habe ihre Geschwister in fremde Länder wandern sehen, sie selbst aber wäre kinderlos, ledig und also einsam geblieben. Frau Olga, die diese Offenbarung der Pflegerin mit lächelnder Bitterkeit hinnahm, wußte von ihrem eigenen Leben nur gleiches zu berichten. Sie sagte, auch ihr wäre das Glück ein Fremdling geblieben, jenes Glück, das dem Erdentag Sinn und Fülle dann erst gibt, wenn man für einen zweiten Menschen die Tugenden der Liebe und des Sorgens hegen und empfinden darf.— Acht Tage dauerte es wohl, bis sich Frau Olga, wenn auch hinkend, im engen Geviert der Stube wieder bewegen durfte. Nach abermals acht Tagen machte sie am Arm Frau lltes einen Spaziergang in die Anlagen, wo es Blumen, Springbrunnen, spielende Kinder und Vogelnester gab. Daß aber nicht sie, die soeben Genesene nämlich, diejenige war, die des öfteren nach einer Ruhebank verlangte, mochte daran gelegen haben, daß sich Frau Ute in den Wochen aufopfernder Pflege mit den Kräften ihres zwar rüstigen, doch immerhin 76 Jahre alten Körpers etwas verrechnet hatte. Ja, sie spürte eine Schwäche in allen Gelenken, und diese Müdigkeit veranlaßte den Arzt, ihr einige Tage behaglicher Bettruhe zu verordnen. So kam es, daß Frau Olga nun ihrerseits die Rolle der Samariterin übernahm. Ja, sie lernte das Glück kennen, für einen Menschen, der ihr Gutes getan und den sie darum lieben mochte, mit Handreichungen sorgen zu dürfen. Bis Frau. Ute neu gekräftigt wieder aufstehen konnte, wenn auch nicht mit unbeschwerter Seele; denn Frau Olga hatte allzu eifrig Güte mit Güte vergolten, so daß die Wunde unterm rechten Knie abermals ans Schwellen kam und nunmehr Frau Ute die Pflichten der Barmherzigkeit wieder übernehmen mußte. Es würde zu weit führen, wollte der Erzähler dieses sonderlichen Geschicks immer wieder berichten, daß die alten Damen aus dem Wechselspiel des Krankseins und des Genesens, des Sorgendürfens und des damit verbundenen glücklichen Empfindens nicht mehr herauskamen. Mag die Tatsache genügen, daß Frau Olga und Frau Ute, wenn auch etwas verspätet, dem Dasein noch manche Köstlichkeit abgewannen, bis sie beide im Alter von etwa 80 Jahren das Zeitliche segneten. Leute, die beide im offenen Sarge noch einmal gesehen, sagten, ihre Gesichter hätten friedfertig und durchaus versöhnt hinter geschlossenen Lidern gelächelt. Die Wappen am Tor rechts und links der ungeschickt steifen Bellona gehören den ältesten Adelsgeschlechtern Deutschlands an. Braunschweig ist darunter, Hessen, Askanien und Bayern. Aber das Portal ist zerfallen, und auch die Mauern bröckeln mehr und mehr ab. Die hier einst über ihr kleines Land regierten, sind lange tot.„Raubritter, wie sie im Buche stehen“, meinte unser Lehrer, wenn das Gespräch in der Geschichtsstunde auf sie kam. Gewiß, sie waren überall dabei, wo es in Deutschland zu stechen und zu hauen galt. Doch nicht nur der Leute wegen; die wilde überschüssige Kraft mußte sich austoben, da half nichts. Sie besaßen überdies die Schirmvogtei über die nahegelegene Stadt. Konnte man es ihnen verdenken, wenn sie ihr Recht gegen die Bürger, die durch Handwerk und Handel reich und selbstbewußt geworden waren, zu verteidigen suchten? Daß sie den grimmig gehaßten Pfeffersäcken das Vieh von der Weide trieben und ihnen den roten Hahn aufs Dach setzten? Jede Zeit hat ihr Recht und ihr Gesetz, und es ist müßig, die Vergangenheit an der Gegenwart zu messen. Aber es fiel doch auch einer ihres Namens gegen die wilden Normannen bei Ebstorf, ein andrer gegen die Franzosen bei Bovines, einer wurde wegen seines Glaubens und seiner in einem Kreuzzug bewiesenen Tapferkeit heilig gesprochen, und einer machte sein Land reich, als er das alte Leinengewerbe klug und zähe zu angesehener Industrie entwickelte, deren Erzeugnisse später sogar bis in die englischen Kolonien gingen und seinem beglückten Volke die Truhen mit Talern, den Rauchfang mit Speck füllten. Versunken, vergraben, vergessen! Aber die weiten Wolken ziehen hoch und frei über das graue Gemäuer. Der Huflattich blüht unter den stäubenden Haseln, und im leise knospenden Schwarzdornstrauch psalmodiert eine Amsel. Kinder spielen Krieg, wo einst die Turnierlanzen splitterten, und einige sonnenhungrige Ausflügler sind schon auf den ehrwürdigen Bergfried geklettert, den man in einen Gedächtnisturm umwandelte. Es war da ein Mann, der bald nach Luther nicht mehr an den Hexenwahn glaubte und tapfer in Wort und Schrift dagegen einschritt. War es ein Wunder, daß man ihn verfolgte, seine Bücher verbrannte und ihn ächtete? Sicher nicht! Aber es blieb eine Tat, daß sich einer der ehemaligen Burgherren seiner annahm und ihm trotz aller Anfeindung ein ruhiges Dach gewährte, unter dem er arbeiten und sterben konnte. Unten duckt sich die kleine Stadt an die Steine der alten Feste. Ein Kirchturm steilt, wolkenumrudert und sommertags von Schwalben umschrillt. Dorthin brachte man sie, wenn sie müde von Tat und Sturm, Ehre und Angriff zusammenbrachen, und es schlief sich gut unter den festen kühlen Gewölben. Ein Bildhauer, der nicht immer gerade ein Künstler war, meißelte ihr Wappen und das der zumeist frömmeren Frau in Stein und wagte sich auch wohl, so gut er es vermochte, an ein liegendes Bildnis, das er fleißig mit Inschrift und allegorischem Gerank verzierte, wobei Christentum und Antike sich gemächlich vertrugen. Sonntags sang die Gemeinde um das zerfallende Gebein, und der verwirrte Geist suchte vergebens eine Zuflucht vor soviel ungewohnter Tugend. Allerlei nahrhafte Kneipen schieben sich an die Straße; es duftet nach Pumpernickel, MettDer Reiter imn deme zu d berg Von Wolfram Brockmeler Er reitet ohne Ende durch die Zeit, Mit leichtem Orgelwind gefüllt die Locken, Unsichtbar Scharen Volkes hinter sich, Das nach ihm hinblickt schweigend und bereit, Und das wie er ganz ernst und innerlich Des großen Königs Anritt stumm erharrt. Es schweigt der Mund. Das tiefe Auge starrt Unabgewandt nach dem Verheißinen aus Und späht und fragt: Wann endlich naht dem Haus Der Herr, von dem uns längst schon prophezeit? Doch keine Stimme ruft ihm zu: Harrt aus! Nur Zeit dröhnt her Im Stundenschlag der Glocken Und braust um ihn. Er reitet durch die Zeit, Mit leichtem Orgelwind gefüllt die Locken. wurst, Bier und Korn, und die Bürger sind fleißige Zecher, denen ein Trunk nicht wehtut. Doch ihre Kinder liegen die ganze Zeit, die ihnen die Schule läßt, oben in der Burg, und wenn die Ferien beginnen, ziehen sie prächtig gewandet bei den Freilichtspielen auf. Dann hallen die Mauern von frischem Leben wider, und in das mannhaft=stolze Wort Schillers, in die gebändigte Leidenschaft Hebbels fällt der Geist eines Geschlechts, das deutsch war, weil es Mut hatte und für seine Aufgabe das Leben ließ. Die von der Wissenschaft haben alles aufgeschrieben, was sich hier zutrug. Doch es rinnen noch tausend heimliche Brunnen glucksend nebenher, und vielleicht wissen sie mehr, als in den dicken Büchern und angegilbten schweinsledernen Chroniken steht. Geschichte legt fest und bestimmt, doch um das Unwägbare, tief Geheimnisvolle wissen die Kinder und die Dichter. Schönes deutsches Land Die Ems bei Warendorf Aufnahme: Rösch Miimmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm das3aumnen imMied. Roman von Andre Mairock Verlegt durch A. H. Payne-Verlag, Leipzig 16. Fortsetzung Als die beiden jungen Menschen allein waren, trat sie zu ihm und reichte ihm die Hand.„Ich gratuliere Ihnen; Sie werden es erreichen!“ „Sie glauben auch daran?“ rief er erfreut. „Ja. Nicht Ihre Worte, sondern der Wille, der aus Ihnen spricht, beweist es mir; was der Mensch will, das kann er, und Sie können es erst recht!" Er sah sie lange an, dann senkte er den Blick, als erinnerte er sich an irgendeine Stunde seines früheren Lebens.„Es ist jetzt schon viele Jahre her, daß ich auf meinem Wege zum Schulhaus Altenried einem vornehmen Auto begegnet bin, worin ein junges, schönes Mädchen saß, ein Kind des Glückes. Aber aus den großen Augen dieses Mädchens schaute die Angst und die Verachtung, und auf dem schönen Gesicht zeigten sich Spuren von Furcht und Ueberdrüssigkeit, weil die Welt, in die das Mädchen das erstemal einen Blick geworfen hatte, so arm und freudlos war. Es hat mir weh getan, weil ich glaubte, jeder Mensch, wenigstens der gute und schöne, müßte meine Heimat ebenso lieben wie ich!— Ist die Armut wirklich so abschreckend, daß man von uns flieht, als wäre man von wilden Furien verfolgt?— Ich habe Sie damals wohl erkannt, obgleich ich Sie zuvor nie gesehen hatte; auch in jener Nacht habe ich Sie erkannt, als Sie einen Weg durchs Ried suchten. Ich hätte Sie diesen einsamen Weg allzugern allein gehen lassen, um Ihnen Gelegenheit zu geben, Ihr damaliges schuldbares Verhalten abzubüßen, aber ich fürchtete, Sie könnten sich in den Sümpfen verirren.— Heute aber machen Sie mir eine große Freude, weil Sie mir zeigen, daß Sie sich bemühen wollen, mich und meine Heimat zu verstehen. Ich gestehe es frei heraus: Ihr Glaube an das Gelingen meines Werkes gibt mir neue Kraft und Zuversicht. Ich hatte schon immer den Wunsch, daß wir beide Freunde werden, heute aber weiß ich, daß wir es werden müssen!— Wir sind zwei Menschen, ich werde das nie vergessen, und ich werde von Ihnen nie mehr verlangen, als daß Sie versuchen, meine Heimat lieben zu lernen, so wie sie jetzt noch ist: einsam und arm! Ist dann aber erst das„grüne Jahr“, darübergegangen, sollen Sie sich mit mir freuen darüber, daß das harte Los unserer Volksgenossen um manches erleichtert wurde!“ Sie hatte ihn schweigend angehört und begegnete jetzt offen seinem forschenden Blick. „Eigentlich bin ich Ihnen Dank schuldig“, sagte sie dann.„Sie haben mich da etwas gelehrt, was man bei uns in der Stadt nicht kennt!“ „Doch, man kennt das auch bei Ihnen in der Stadt, nur fordert man dafür seinen Lohn, und weil dieser oft ausbleibt, spricht man dort von großen Enttäuschungen, die wir nicht kennen! Wir beten um unser tägliches Brot und freuen uns unseres Schaffens!“ Sie wunderte sich über seine Menschen= und Weltkenntnis, und ihre Achtung vor ihm wuchs immer mehr; allmählich glaubte sie, immer tiefer in seinen Gedankenkreis einzudringen. Ihr Blick streifte die Geige, die immer noch so auf dem Fensterbrett lag, wie er sie hingelegt hatte.„Ich habe Ihrem wundervollen Geigenspiel vorhin zugehört, und ich gestehe Ihnen, daß ich davon tief ergriffen war. Schade, daß solche Kunst ungehört in dieser Stille verfliegt! Bei uns würde man Sie bewundern!" Er schüttelte wieder energisch den Kopf. „Auch unsere Bauern hören gern Musik und freuen sich, wenn ich auf meiner Geige spiele. Oder glauben Sie, daß sie Schlechteres wert sind?— Und wenn mich niemand hört, dann spiele ich für unsere Vögel, die in Scharen um mein Fenster fliegen! Ist das nicht schön?“ „Um Sie ganz zu verstehen, müßte man hier geboren sein!“ „Stimmt. Ich sagte Ihnen zuvor schon, daß wir zwei Menschen sind und auch zwei Menschen bleiben werden. Sie sind ein Sonnenkind, ein Glückskind, das anders empfindet, anders fühlen muß als ich. Ich bin der Sohn eines armen Schäfers, mein Vaterhaus wird „Silvesterhaus' genannt, weil es das kleinste und letzte der Riedsiedlung ist... Was haben Sie?“ Kaum hatte er das„Silvesterhaus“ genannt, zuckte sie unwillkürlich zusammen. Vor ihren Augen stieg wieder der mürrische Schäfer auf und neben ihm der große, schwarze Hund, und schon bei einem bloßen Gedanken an die beiden Einsiedler schüttelte sie ein leises Grauen. Und das war seinem forschenden, mißtrauischen Blick nicht entgangen. Er hielt inne und wartete auf ihre Antwort. „Ich kenne das„Silvesterhaus' und kenne Ihren Vater!“ „Wirklich?“ rief er erfreut. Sie erzählte das Erlebnis jenes Tages, wo sie, von dem Gewitter überrascht, in der Schäferhütte Zuflucht gesucht hatte. Obwohl sie sich mühte, die Schilderung mit möglichst lichten Farben auszumalen, entging es ihm nicht, daß sie ihr wirkliches Empfinden darüber verleugnete. Aber er schwieg... Darauf gingen sie hinaus in den Garten, wo sich Friedrich mit den jungen Bäumen angelegentlichst beschäftigte. Als die beiden Altenrieder am Abend zurückwanderten, mußte Friedrich das Mädchen immer wieder heimlich von der Seite beobachten; er glaubte, in seinem Wesen eine große Veränderung wahrgenommen zu haben.„Wie hat dir nun der„Grünseher' gefallen? Du hattest Gelegenheit, ihn dir genau anzusehen.“ „Er ist ein Idealist, ein ganz besonders gearteter Mensch. Während er ihr von seinem Leben erzählte, das er als sein Gönner und Lehrer in all seinen Einzelheiten kannte, erlebte sie im stillen dieses Menschenschicksal mit, und ihr Blick verlor sich in die ebene, reizlose Ferne. * Fast zur selben Stunde wanderte auch Christian Fähnle über das Ried, aber sein Ziel war ein anderes; er suchte jenen entlegenen Teil auf, der die östliche Grenze des Riedes bildete, und der immer noch in seiner Zeichnung fehlte. In dieser Gegend stand auch die Hütte des Jägerdoktors, der er immer aus dem Wege ging; er liebte den Mann nicht, weil ihm das spöttische Lachen nicht gefiel, das dem Jägerdoktor eigen war... Heute erfüllte ihn ja nur noch der Gedanke an das bezaubernd schöne Mädchen, dem er seine Freundschaft antragen durfte. Er war noch ein Knabe damals, als ihm sein Lehrer erstmals von dem Mädchen erzählte, wenn er diesen über das Ried begleiten durfte. Und aus diesen Erzählungen bildete sich damals in seinem tiefen Nachsinnen allmählich eine Traumgestalt, die eine solche feste Form annahm, daß er mit ihr ein gesondertes Innenleben führte. Er sprach mit ihr, beriet sich mit ihr, als stünde sie wirklich vor ihm.— Aber heute durfte er wirklich mit dem Mädchen reden und mußte jetzt über seine eigenen wunderlichen Knabenträume lächeln... Sie waren zwei Menschen, die in zwei verschiedenen Welten geboren waren und auch zwei verschiedenen Welten angehörten... Mit diesen Gedanken kam er an der Ostgrenze des Riedes an, dann schüttelte er das Grübeln ab und griff zur Arbeit. Er skizzierte das Land und machte dazu besondere Anmerkungen, die sich auf die Bodenbeschaffenheit bezogen. Als er damit fertig war, kroch bereits die Nacht ins Land. Längst waren die Rufe der Fasanen und Birkhähne verstummt, nur in den kleinen, entfernten Dörfern schlug dann und wann ein Hund an. Er setzte sich ins Gras und ließ seinen Gedanken freien Lauf, die, angeregt durch die wunderbare Stille, Welten und Gestalten schufen. Er erblickte das Ried vor sich, wie es einmal sein wird: grün und fruchtbar, er sah die Bauern ausziehen und ihre Aecker bestellen, die Erntewagen vollbeladen mit goldenem Getreide in den Dörfern stehen, die Hirten ganze Herden von Kühen zur herbstlichen Weide treiben... Herrgott! Wann.. wann wird das wohl sein?— Daneben tauchte immer wieder das Gesicht eines Mädchens auf, das einen ängstlichen, furchtsamen Blick in das Land warf, und er hörte seine eigene Stimme rufen:„Du und ich... wir sind zwei Menschen!“ Der einsame Träumer merkte nicht, daß es eits dunkel um ihn geworden war, und „utte man ihn jetzt gefragt, wo er sich gerade befand, so hätte er keine Antwort darauf geben können... Er blickte auch ganz verwundert in die Welt, als ihn eine menschliche Stimme, die aus den Büschen kam, plötzlich aus seinen Träumen weckte. Noch war in der Dunkelheit nichts zu sehen, aber dumpfe, langsame Schritte hörte er, die ihm verrieten, daß sich auf dem kleinen Weg, der hart an seinem Lager vorbeiführte, ein paar Wanderer befanden, und die Worte, die sie sprachen, waren in der Stille weithin hörbar. Christian legte sich flach auf den Rücken, damit er nicht gesehen werde, er wollte diese Menschen noch vorbeilassen, ehe er selbst aufbrach. Und unversehens wurde er so zum Zeugen eines seltsamen Gespräches: „... man kann darüber denken, wie man will, so kommt man doch nie auf einen grünen Zweig.“— Christian erkannte an dem Klang der Stimme sogleich den Jägerdoktor.—„Ich wenigstens stehe da vor einem unlösbaren Rätsel; denn dieses Mädchen, das bis heute wie eine gekrönte Fürstin herrschte, was ich bei ihrer Schönheit recht gut begreife, muß unter der Langweile dieser trostlosen Gegend unerhörte Qualen leiden! Ich kann das bestätigen durch den Eindruck, den sie bei unserer ersten Begegnung auf mich gemacht hat.“ „Trotzdem muß man ihr den Willen lassen“, sagte sein Begleiter, mit einer Christian ganz fremden Stimme. Aber der Lauscher ahnte jetzt, auf wen sich das Gespräch bezog, und horchte mit Spannung auf die Fortsetzung der Unterhaltung. „... sie muß selbst erkennen, wie unglücklich dieser Tausch war. Aber ein Jahr ist eine lange Zeit, viel zu lang für einen Menschen, in dem alles nach Liebe schreit. Ihre Einladung kam mir deshalb sehr gelegen, lieber Doktor. Erkennen darf sie mich allerdings nicht, aber ich bin schon froh, wenn ich sie dann und wann aus der Ferne erblicke!“ „Sie sollen sie sogar ganz in Ihrer Nähe haben, mein Lieber!“ sagte der Jägerdoktor eben in dem Augenblick, als die beiden Männer hart an Christian vorbeigingen, ohne ihn zu bemerken.„Ich habe sie eingeladen, mich einmal in meiner Hütte zu besuchen!“ „Sie wird nicht kommen!“ „Sie wird kommen...! Weil sie kommen muß, wenn sie nicht in der Einsamkeit ersticken will!“ (Fortsetzung folgt). Von Bernt Angerhausen Copyright 1936 by Bernt Angerhausen, Buerl Westf. 2. Fortsetzung Nizam überhörte absichtlich diesen Vorwurf. „Ich weiß, daß Sie und Ihre paar Mann den Rückzug der 6. Armee, oder was davon übrig ist, decken sollen. Sie haben Ihre Aufgabe gut gelöst, mit kaum hundertfünfzig Mann haben Sie dreitausend Araber und Kurden auf sich gezogen. Wenn Sie wünschen, werde ich Ihnen Gelegenheit geben, sich von der Richtigkeit dieser Zahl draußen vor der Schlucht zu überzeugen.“ „Danke!“ sagte Raven stolz,„ich glaube Ihnen soweit.“ Nizam war in Eifer geraten. Mit seinen langen, schmalen Händen, an denen schwere Ringe steckten, unterstrich er seine Worte. „Herr Leutnant, Sie können diese Ihre Truppe retten, wenn Sie sich persönlich mir ergeben. Kann ich meinen Auftraggebern beweisen, daß der gefürchtete„Blonde Teufel“ gefangen ist, dann wird man auf der anderen Seite die mir gegebenen Versprechen halten. Das genügt mir vollständig. Ich habe keine Lust, mit meiner Schar mir durch die Schlacht von Ain Schecha unsterblichen Ruhm zu erwerben.“ Leutnant Raven saß aufrecht und stumm auf der leeren Munitionskiste. Dieses merkwürdige Angebot konnte eben nur Nizam machen. Krieg und Vaterlandsliebe als Geschäft! Der Perser appellierte an den Opfermut des deutschen Offiziers, aber er bedachte nicht, daß die Mannschaft ein solches Opfer ihres Vorgesetzten nicht zulassen würde. Lehnert, Göbel, die anderen Deutschen und die braven Asaker würden sich Mann für Mann für ihn opfern. Daß ihr Offizier sich dem Feinde in die schmutzigen Hände geben sollte, würden sie nie verstehen und geschehen lassen, wenn es auch geschah, um sie zu retten. Nizam würde das nie begreifen, eine unüberbrückbare Kluft trennte ihre Anschauungen. Unter der Last dieser Gedanken senkte Raven einen Augenblick den Kopf, dann aber straffte er sich. Nur keine Schwäche zeigen. „Sie verlangen also, daß ich allein mich ergebe. Gesetzt, ich nehme Ihren Vorschlag an, was geschieht mit meiner Truppe?“ „Sie erhält freien Abzug, allerdings unter dem Versprechen, daß sie sich nicht eher in Kämpfe einläßt, bis sie wieder bei der Hauptarmee eingetroffen ist.“ „Und wie sollen meine Leute dort den Verlust ihres Führers erklären?“ „Nun, das ist ihre Sache. Da gibt es doch Ausreden genug. Vielleicht kommen sie auch mit der Wahrheit durch.“ Raven lächelte müde. Dieser Perser machte sich die Sache leicht. Nizam würde nicht um eine Ausrede verlegen sein, aber je mehr er sich diesen furchtbaren Vorschlag überlegte, desto verwickelter wurde alles. „Und was soll mit mir geschehen, vorausgesetzt natürlich, daß ich Ihren Vorschlag annehme?“ „Vorläufig würden Sie Gefangener sein, meine Verantwortung erlischt, wenn ich Sie meinen Auftraggebern ausgeliefert habe.“ „Den Engländern?“ Nizam zuckte mit den Schultern. Ueber sein glattes Gesicht glitt ein grausames Lächeln, in dem dämmrigen Halbdunkel kaum zu erkennen. Leutnant Raven saß vornübergebeugt und überlegte. Durch das spitze Dreieck des Zelteingangs schaute er nach draußen. Einer seiner Deutschen ging in einiger Entfernung vorbei. Raven konnte nur den Rumpf des Mannes erkennen, aber er sah, daß es Göbel war. Dieser Riese, der vor ein paar Stunden noch seinen Bruder gerettet hatte. So waren sie alle: tapfer und treu. Im Geiste sah er die zerfurchten Gesichter dieser Tapferen, die seiner Führung unterstellt waren. Er konnte sie in den Tod führen, er konnte sie aber auch retten. Die Kolonne Raven war eine verlorene Schar. Hier in diesem Hexenkessel war sie nutzlosem Verdursten preisgegeben. Ein Aufstieg an den Felswänden war unmöglich, es war versucht worden, Hans Raven hatte es als letzter aufgegeben. Der Ausgang war versperrt. Die Schammar hatten drei englische Maschinengewehre in Position gebracht, bei einem Ausfall hätte keiner lebend den Ausgang der Schlucht erreicht. Was lag letzten Endes an ihm selbst, wenn er seinen Leuten die Freiheit und das Leben erkaufte! Und mit seinen Leuten durfte auch sein Bruder, der dort ohnmächtig und verwundet lag, aus diesem Todestal heraus. „Ich will mir alles überlegen, Nizam Khan“, sagte Raven müde.„Wenn es sein sollte, möchte ich in der Nacht kommen. Aber ich weiß es noch nicht.“ „Sie haben noch Bedenken?“ Raven schaute stumm vor sich hin. Er hatte Nizams Frage überhört. Nizam beugte sich vor, dämpfte seine Stimme:„Sobald Sie bei uns sind, ziehen meine Leute sich zurück. Nein, es ist gut, wir werden uns heute abend schon zurückziehen, ich werde mit nur hundert Reitern draußen Sie haben kein Wasser mehr, Herr Leutnant. 5ch werde mir erlauben. Ihnen gleich sechs gefüllte Schläuche zu schicken. Wir haben draußen genug. warten, wir halten ein Pferd für Sie bereit. Ist Ihre Kolonne erst draußen, kann sie unbesorgt den Marsch antreten. Ich habe alle Stammeshorden um mich versammelt, die Kolonne findet den Weg bis zur Armee vollkommen frei. Aber vergessen Sie nicht, Sie müssen in voller Offiziersuniform herüberkommen und möglichst noch einige Instruktionen Ihres Oberkommandos mitbringen. Als Beweisstücke, verstehen Sie. Für Ihre Truppe ist das alles ja doch wertlos.“ Leutnant Raven stand brüsk auf. „Machen wir Schluß, Nizam Khan! Gehen Sie. Vergessen Sie nicht, daß ich noch nicht zugestimmt habe.“ Der Perser hatte sich lächelnd erhoben. Er nickte. Dann hob er einen leeren Wasserschlauch in die Höhe, den er vom Boden ausgenommen hatte. „Sie haben kein Wasser mehr, Herr Leutnant. Ich werde mir erlauben, Ihnen gleich sechs gefüllte Schläuche zu schicken. Wir haben draußen genug. Dieses Geschenk soll keineswegs eine Bestechung oder Vorauszahlung sein: Sie sind in Ihrem Entschluß noch frei.“ Raven unterdrückte seine Entrüstung. An der Westfront oder sonstwo in Europa wäre eine solche Unterhaltung unmöglich gewesen. Er wußte noch nicht, ob er auf Nizams Vorschlag eingehen würde, aber dieses Geschenk durfte er nach den Anschauungen seiner Leute hier annehmen. Er dachte an seinen Bruder, hörte das schreckliche„Wasser, Wasser!" des Verwundeten. Sechs Schläuche, da bekam jeder Mann für einmal genug. Er sah in den Händen des Persers den leeren Wasserschlauch, den Beweis für die Hoffnungslosigkeit seiner Lage, und nickte nur. Dann gab er den Eingang frei. Nizam schlüpfte hinaus, Raven folgte. Sie verabschiedeten sich vor dem Zelte mit vollendeter Höflichkeit. Es war sieben Uhr, gleich begann die Abenddämmerung. Alle Farben wurden fahler, nur die Hitze blieb, wurde womöglich noch drückender. Die Zugtiere an der Felswand schrien dumpf und kläglich. Die Soldaten hockten wie Schläfer hinter den Felsbrocken. Nur die Asaker waren hinter dem Zelte zusammengekommen, Marmulluh war bei ihnen, es war die Zeit des Abendgebetes. Langsam stand der Graubärtige auf, in schrillen Fisteltönen erhob sich seine Stimme, um nach einer wilden Kadenz in einen klagenden Sprechgesang überzugehen. Als Leutnant Raven auf seinem Rundgange durch das kleine Lager bei der Wache am Felsspalt ankam, war die Schlucht schon dunkel. Zwei, drei Feuer glühten auf. Das kleine Zelt hob sich als heller Fleck von der Finsternis ab. Als Leutnant Raven einen Augenblick hinübersah, glaubte er einen grauen Schatten aus dem Eingang huschen zu sehen. Vielleicht war es Göbel oder Lehnert, die nach seinem Bruder gesehen hatten. Das Wasser war gekommen, Nizam Khan hatte sein Wort gehalten. „Kaffeeholer raus!“ Vier, fünf Mann, Lehnert und Marquard und noch ein paar, sitzen an dem kleinen Feuer. Göbel komnmt hinzu, er hält ein Kaffeekännchen in der Rechten, das in dieser Faust fast winzig erscheint. Der rötliche Schimmer des kleinen Feuers klettert an seinen mächtigen Beinen empor und wirft noch einen Abglanz auf das stoppelige Gesicht. „Offensivkrem gefällig?“ Marquard, ein langer Kerl mit den langen Armen eines Orangs, sitzt wie ein Türke auf einem Gebetsteppich, den er irgendwo einmal erbeutet hat. Auch die englische Marmelade, die er Göbel grinsend in einer Blechdose präsentiert, ist erbeutet. „Kinders, wir wollen Kaffee kochen, für den Leutnant und unsern Hans. Echt türkischen Mokka, wenig Wasser und viel Kaffeemehl!“ Göbel hat das Kännchen auf den Boden gestellt und holt aus seinem Rucksack ein Beutelchen mit Kaffeemehl.„So, unser Hans ist wieder auf?“ „Es geht schon wieder etwas, traf ihn eben am Zelt. Was ich sagen wollte, Marquard, du solltest ihm ein paar Veronal geben, denk mal gleich daran! Hat noch ein bißchen Summen im Kopf.“ Marquard ist nebenbei noch der Sanitäter der Kolonne Raven. Er geht ins Dunkel und kommt nach einer Weile wieder. „Hier, ein ganzes Röhrchen, sag ihm aber, er soll vorsichtig sein.“ Sie hocken am Feuer zusammen. In einem kleinen, zerbeulten Kessel brodelt etwas Wasser. „Fehlt nur Schlagsahne“, sagt Göbel. „Natürlich, und ein Stück Nußtorte.“ „Und hinterher ein Käsebrötchen.“ Die paar Schluck Wasser haben die Leute belebt. Sie kochen den Kaffee für ihren Leutnant und seinen Bruder, und ihre Phantasie zaubert ihnen eine Fata Morgana des Ueberflusses vor die Sinne. Alles für den Leutnant und für Hans. Ihre Phantasie verweilt bei ihrem Thema; sie sind unerschöpflich in der Nennung immer raffinierterer Delikatessen. Mittlerweile ist der Kaffee fertig geworden, er duftet stark. Göbel hat sich an der Kanne die Finger verbrannt. Der große Bursche steht neben dem Feuer und bläst auf seine Hand. (Fortsetzung folgt.) Die weiße Schlange Don Selma Tagerlöf War da ein Mann, der hieß Reor. Er war aus Fuglekärr im Kirchspiel Svarteborg und galt für den besten Schützen der Gegend. Er wurde getauft, als König Olof die alte Lehre in Viken ausrottete, und war fortab ein eifriger Christ. Er war von freier Geburt, aber arm, schön, aber nicht hochgewachsen, stark, aber sanft. Er zähmte junge Fohlen mit Blick und Wort allein, und er konnte mit einem einzigen Zuruf die kleinen Vöglein an sich locken. Er hielt sich fast immer im Walde auf, und die Natur hatte große Macht über ihn. Das Wachstum der Pflanzen und das Knospen der Bäume, das Spiel der Hasen in den Waldlichtungen und der Sprung des Barsches in dem abendstillen See, der Kampf der Jahreszeiten und der Wechsel der Witterung, dies waren die Hauptgeschehnisse in seinem Leben. Schmerz und Freude bereitete ihm derlei, und nicht das, was sich unter den Menschen zutrug. Eines Tages tat der geschickte Jäger einen guten Fang. Er traf im tiefen Waldesdickicht einen alten Bären und erlegte ihn mit einem einzigen Schuß. Die scharfe Spitze des grünen Pfeiles drang in das Herz des Gewaltigen, und er sunk dem Jäger tot zu Füßen. Es war Sommer, und der Pelz des Bären war weder dicht noch glatt, dennoch zog der Schütze ihn ab, rollte ihn zu einem harten Bündel zusammen und ging mit dem Bärenfell auf dem Rücken weiter. Er war noch nicht lange gewandert, als er einen überaus starken Honigduft verspürte. Der kam von den kleinen, blühenden Pflanzen, die den Boden bedeckten. Sie wuchsen auf dünnen Stielen, hatten lichtgrüne, glatte Blätter, die sehr schön geädert waren, und auf der Spitze des Stengels ein kleines Büschelchen, das dicht mit weißen Blüten besetzt war. Die kleinen Kronen waren nach winzigem Maßstabe geraten, doch aus ihnen ragte eine kleine Bürste von Stempeln auf, deren blütenstaubgefüllte Knöpfchen auf weißen Saiten zitterten. Reor dachte, während er so unter ihnen einherging, daß diese Blumen, die einsam und unbemerkt im Waldesdunkel standen, Botschaft um Botschaft, Ruf um Ruf aussandten. Der starke honigsüße Duft war ihr Ruf, der verbreitete die Kunde ihres Daseins weit unter die Bäume und hoch hinauf in die Wolken. Aber es lag etwas Beängstigendes in dem schweren Duft. Die Blumen hatten ihre Becher gefüllt und ihre Tischlein gedeckt, der geflügelten Gäste harrend, aber niemand kam. Sie sehnten sich u Tode in ihrer trüben Einsamkeit in dem unkeln, windstillen Waldesdickicht. Sie schienen chreien und jammern zu wollen, weil die chönen Schmetterlinge nicht kamen, um bei hnen zu Gaste zu sein. Da, wo die Blumen am dichtesten beisammen standen, deuchte es ihn, als sängen sie zusammen ein eintöniges Lied:„Kommt, ihr schönen Gäste, kommt heute, denn morgen sind wir tot. Morgen liegen wir auf dem trockenen Laub.“ Doch es sollte Reor vergönnt sein, das frohe Ende des Blumenmärchens zu sehen. Er vernahm hinter sich ein Flattern wie das allerleiseste Lüftchen und sah einen weißen Schmetterling im Dunkel zwischen den dicken Stämmen umherirren. Unruhig suchend flog er hin und wieder, als wüßte er den Weg nicht. Er war nicht allein, ein Schmetterling nach dem andern tauchte im Dunkel auf, bis endlich ein ganzes Heer der weißbeschwingten Honigsucher versammelt war. Aber der erste war der Anführer, und er fand, vom Dufte geleitet, die Blumen. Nach ihm kam das ganze Schmetterlingsheer herangestürmt. Es stürzte sich auf die sehnsüchtigen Blumen, wie der Sieger sich auf die Beute stürzt. Wie ein Schneefall von weißen Flügeln senkten sie sich auf sie herab. Und nun gab es ein Fest= und Trinkgelage um jede Blume. Der Wald war voll von stillem Jubel. Reor ging weiter. Doch nun war es, als folgte ihm der honigsüße Duft auf dem Fuße, wohin er auch ging. Und er empfand, daß sich drinnen im Walde eine Sehnsucht verbarg, stärker als die der Blumen. Daß da etwas war, was ihn zu sich zog, so wie die Blumen die Schmetterlinge angelockt hatten. Er ging mit einer stillen Freude im Herzen einher, so, als harrte er eines großen unbekannten Glückes. Das einzige, was ihn ängstigte, war, ob er auch den Weg zu diesem finden konnte, was sich nach ihm sehnte. Vor ihm auf dem schmalen Pfade kroch eine weiße Schlange. Er bückte sich, um das glückbringende Tier aufzuheben, aber die Schlange glitt ihm aus den Händen und eilte rasch den Pfad hinauf. Da rollte sie sich zusammen und lag still, doch als der Schütze wieder nach ihr griff, glitt sie so glatt wie Eis zwischen seinen Fingern durch. Nun war Reor ganz und gar darauf erpicht, das klügste Tier zu besitzen. Er lief der Schlange nach, konnte sie aber nicht erreichen, und sie lockte ihn von dem Pfade fort auf den ungebahnten Waldboden. Dieser war mit Föhren bestanden, und in einem Föhrenwalde findet man selten Rasen. Aber jetzt verschwand plötzlich das trockne Moos und die braunen Nadeln, Farrenkräuter und Preißelbeerbüsche zogen sich zurück, und Reor fühlte seidenweiches Gras unter seinen Füßen. Ueber der grünen Matte zitterten federleichte Blumenrispen auf sanftgeneigten Stengeln, und zwischen den langen schmalen Blättern zeigten sich die kleinen, halberblühten Blumen der Steinnelke. Es war nur eine ganz kleine Stelle und darüber breiteten die hochstämmigen Föhren ihre knorrigen, braunen Aeste mit dichten Nadelbüscheln. Doch zwischen diesen konnten die Sonnenstrahlen viele Wege zur Erde finden, und es war erstickend heiß. Aber gerade vor dieser kleinen Wiese erhob sich eine Felswand lotrecht aus dem Boden. Sie lag im hellen Sonnenschein, und man sah deutlich die moosigen Steinflächen, die frischen Brüche, da, wo der Winterfrost zuletzt gewaltige Blöcke gelöst hatte, die großen Stauden Steinwurz, die die braunen Wurzeln in erdgefüllte Spalten drängten, und die zollbreiten Absätze, wr. die Säulenflechte ihre rotgestreiften Pokale aufrichtete und eine grasgrüne Moosart auf nadelfeinen Stiftchen die kleinen grauen Mützen erhob, die ihre Befruchtungsorgane enthielten. Diese Felswand schien in allen Stücken jeder anderen Felswand zu gleichen, aber Reor bemerkte sogleich, daß er gerade vor die Giebelwand einer Riesenbehausung gekommen war, und er entdeckte unter Moos und Flechten die großen Angeln, auf denen das Steintor des Berges sich drehte. Er glaubte jetzt, daß die Schlange sich in das Gras verkrochen habe, um sich da zu verbergen, bis sie unbemerkt in den Felsen schlüpfen konnte, und er gab die Hoffnung auf, sie zu fangen. Er spürte jetzt wieder den honigsüßen Duft der sehnsüchtigen Blumen und merkte, daß hier oben unter der Bergwand eine erstickende Hitze herrschte. Es war auch seltsam still: kein Vogel rührte sich, keine Nadel spielte im Winde, es war, als hielte alles den Atem an, um in unbeschreiblicher Spannung zu warten und zu lauschen. Reor war gleichsam in ein Gemach gekommen, wo er nicht allein war, obgleich er niemanden sah. Er hatte das Gefühl, als ob jemand ihn beobachtete, es war ihm, als würde er erwartet. Er empfand keine Angst, nur ein wohliger Schauer durchrieselte ihn, so, als sollte er bald etwas überaus Schönes zu sehen bekommen. In diesem Augenblick gewahrte er wieder die Schlange. Sie hatte sich nicht versteckt, sie war vielmehr auf einen der Blöcke gekrochen, die der Frost von der Felswand abgesprengt hatte. Und dicht unter der weißen Schlange sah er den lichten Leib eines Mädchens, das im weichen Grase lag und schlief. Sie lag ohne andre Decke, als ein paar spinnwebdünne Schleier, gerade als hätte sie sich dort hingeworfen, nachdem sie die Nacht hindurch im Elfenreigen getanzt, aber die langen Grashalmen und die zitternden, federleichten Blumenrispen erhoben sich hoch über der Schlafenden, so daß Reor nur undeutlich die weichen Linien ihres Körpers gewahren konnte. Er trat auch nicht näher, um besser zu sehen, aber sein gutes Messer zog er aus der Scheide und warf es zwischen das Mädchen und die Felswand, damit die den Stahl fürchtende Riesentochter nicht in den Berg fliehen konnte, wenn sie erwachte. Dann blieb er in tiefe Gedanken versunken stehen. Eines wußte er sogleich, das Mägdlein, das hier schlief, wollte er besitzen; aber noch war er nicht recht einig mit sich selbst, wie er gegen sie handeln sollte. Doch da lauschte er, der die Sprache der Natur besser kannte als die der Menschen, dem großen ernsten Walde und dem strengen Berge. „Sieh“, sagten sie,„dir, der du die Wildnis liebst, geben wir unsre schöne Tochter. Besser ziemt sie dir als die Töchter der Ebene. Reor, bist du der edelsten Gabe würdig?“ Da dankte er in seinem Herzen der großen wohltätigen Natur und beschloß, das Mädchen Irgendwo auf dem Asphalt der Stadt hatte er gelegen: ein winziger, kleiner Ring, wie ihn Kinder tragen, wenn der Trieb, sich zu schmükken, seine ersten Regungen zeigt. Nun lag das silberne Ringelein in meiner großen Hand, verbogen und verschmutzt, kaum noch an seine ursprüngliche Form erinnernd. Wie ein erloschenes Auge wirkte die Stelle, wo ein Steinchen gesessen haben mochte. Ob es wohl blau war, ob es rot war? Ein silbernes, billiges Ding, das ich im Vorübergehen aus dem Straßenstaub aufgelesen hatte und im Weiterschreiten so innig betrachten mußte. Was mochte es nur sein, das mich hieß, so zu tun? Stand da nicht vor mir ein Mädelchen, hübsch und blond anzusehen? Es weinte im ersten Schmerz über den Verlust des Ringes bittere Tränen und betrachtete wehmütig den seines Schmuckes beraubten Finger. zu seiner Frau zu machen und nicht zu seiner Magd. Und da er dachte, daß sie, wenn sie das Christentum und Menschensitte angenommen hatte, sich bei dem Gedanken, daß sie so unverhüllt dagelegen habe, schämen würde, löste er die Bärenhaut von seinem Rücken, entrollte das steife Fell und warf den grauen, zottigen Pelz des alten Bären über sie. Doch als er dies tat, erdröhnte hinter der Felswand ein Lachen, von dem die Erde erzitterte. Es klang nicht wie Hohn, nur so, als hätte jemand in großer Angst gewartet, der lachen mußte, als er ganz plötzlich davon befreit wurde. Die furchtbare Stille und die drükkende Hitze hatten nun auch ein Ende. Ueber das Gras schwebte ein erquickender Wind, und die Nadeln begannen ihren rauschenden Gesang. Der glückliche Jäger fühlte, daß der ganze Wald den Atem angehalten hatte, in Unruhe, wie die Tochter der Wildnis von dem Menschensohn behandelt werden würde. Die Schlange schlüpfte jetzt in das hohe Gras; aber die Schlummernde lag in Zauberschlaf versunken und regte sich nicht. Da rollte Reor sie in die grobe Bärenhaut, so daß nur ihr Kopf aus dem zottigen Fell hervorguckte. Obgleich sie sicherlich eine Tochter des alten Riesen im Berge war, war sie doch zart und fein gebaut, und der starke Schütze hob sie in seine Arme und trug sie fort und durch den Wald. Nach einem Weilchen fühlte er, wie jemand seinen breitrandigen Hut abhob. Da sah er auf und merkte, daß die Riesentochter erwacht war. Sie saß ganz ruhig in seinem Arm, aber nun wollte sie sehen, wie der Mann aussah, der sie trug. Er ließ sie gewähren, er machte größere Schritte, aber sagte nichts. Da mußte sie wohl gemerkt haben, wie heiß ihm die Sonne auf den Kopf brannte, nachdem sie ihm den Hut abgenommen hatte. Sie hielt ihn darum über seinen Kopf wie einen Sonnenschirm, aber sie setzte ihn ihm nicht auf, sondern hielt ihn so, daß sie immerzu in sein Gesicht sehen konnte. Da deuchte es ihn, daß er nichts zu fragen, nichts zu sagen brauchte. Stumm trug er sie hinab zu seiner Mutter Hütte. Doch sein ganzes Wesen durchbebte Glückseligkeit, und als er auf der Schwelle seines Heimes stane, da sah er, wie die weiße Schlange, die Glück ins Haus bringt, unter die Grundmauern schlüpfte. Arme Kleine, die ich nicht kenne! Hier halte ich den Ring, der zum Schmuck auch des kleinsten Fingers nicht mehr taugt. Du trauriges Mädchen, tröste dich! Du wirst einen neuen Ring haben und sich seines Besitzes von neuem freuen. Halte ihn fest und denke an die heißen Tränen, die du beim ersten Verlust vergossen hast! Denke auch daran, wieviel der Mensch in seinem Leben verliert, ehe er sagen kann, ich habe den Verlust und allen Schmerz darüber überwunden! Aber das wirst du wohl noch nicht verstehen können, betrübte, unbekannte Kleine. Möge der Schmerz für dich nie größer werden als ihn der verlorene Ring dir angetan hat! Hier auf das Fenstersims eines abseits stehenden Hauses werde ich das silberne, kleine Etwas hinlegen. Vielleicht, daß es dort gefunden und als der schöne, silberne Ring mit dem bunten Stein erkannt wird. Wer wein Uapoleon Anekdoten aus seinem Teben Als Napoleon von Elba nach Paris eilte, wurde er von der Bevölkerung begeistert begrüßt. Er meinte, dieser Empfang sei herzlicher, als der Ludwigs XVIII. und wunderte sich nur Fouché gegenüber, daß man ihm nicht, wie beim Einzug der Bourbonen, mit Taschentüchern zuwinke. Fouché zögerte einen Augenblick, dann sagte er:„Sire, die Leute, die den Kaiser hochleben lassen, besitzen keine Taschentücher!“ * Napoleon hatte sich die Krone Italiens aufs Haupt gesetzt und hielt Hof in Mailand, wo vor ihm Fürst Massimi, einer der angesehensten Männer seines neuen Königreiches, erschien. Der Kaiser fragte, und es lag Spott in seiner Stimme:„Ist es richtig, daß Ihre Familie, Fürst, von Fabius Maximus, dem Manne, der einen Hannibal in die Knie zwang, abstammt?“ Massimi antwortete:„Sire, das weiß ich nicht, aber in unserer Familie wird es seit neunhundert Jahren so erzählt!“ * Napoleon erschien einmal verkleidet auf einem Balle. Im Anfang ging alles gut, aber bald merkte der Kaiser, daß man ihn erkannt hatte und seine Nähe mied. Er verließ den Saal und kehrte nach einer Weile in einer anderen Maske zurück. Das vorige Spiel wiederholte sich. Da riß der Kaiser die Larve vom Gesicht und fragte einen Offizier, woher es komme, daß man ihn erkenne. Der Angeredete erwiderte:„Sire, weil nur einer in Frankreich die Arme auf dem Rücken kreuzt: Der Kaiser.“ * Von einem Manne, der sich ihm gegenüber knechtisch benahm, meinte Napoleon:„Ich begreife nicht, wie er das anfängt; ich muß mich immer bücken, um ihn zu verstehen, und doch mißt er acht Zoll mehr als ich.“ * Bei einer Parade entfiel Napoleon der Hut. Ein Soldat hob ihn auf und reichte ihn dem Kaiser, der sagte:„Ich danke Euch, Hauptmann!“ Geistesgegenwärtig fragte der Soldat:„Sire, in welchem Regiment?" Nun erst erkannte der Kaiser, daß er sich geirrt hatte, aber die Geistesgegenwart des Soldaten gefiel ihm, und er machte ihn wirklich zum Hauptmann in der Garde. Nur Geographie Der Nebenfluß der Drau, der a Sich setzt voran, steht plötzlich da Als Strom Ostasiens. Ihm gesetzt Ein n voran, find't leicht man jetzt In Belgien als’ne Festungsstadt. Die Gallwitz eingenommen hat.(1914) (Lösung in der morgigen Folge) * Lösung aus der gestrigen Folge Silbensuchaufgabe Die Silbe„met“: Kis-met, Ko-mer—.— Met-te. Met-ze. Der Ring Don Fritz Chias K Deütscher Volkssport Dienstag, den 8. September 1936 Westfälische Landeszeitung Rote Erde Und das ohne Lenz! Borussia Dortmund schlägt VfI. Benrath 2:0 Aufnahme: Schirner Mit dem Franzosen A. Magne kam ein Favorit zum Siege. Das konnte auch die Startnummer 13 nicht verhindern. Nebel, Schnee und Regen am ersten Tag Trotzdem hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten Dauerprüfungsfahrt Bodensee- Plattensee gestartet Das Montag=Abendspiel zwischen der Dortmunder Borussia und dem VfL. Benrath, der nach dem Pokalspiel gegen Hertha=BSC. in der westfälischen Metropole Station machte, endete überraschenderweise mit einem verdienten 2:0=Siege der Dortmunder Elf. Die Mannschaft vom Rhein war mit zwei Ausnahmen in stärkster Besetzung zur Stelle, die vielleicht noch nicht einmal eine Schwächung bedeuteten. In der Mittelreihe spielte rechts Schönseifen für Hoffmann, den Rechtsaußenposten nahm für Lenzki der frühere Düsseldorfer Turu=Stürmer Thelen ein. Auch die Dortmunder hatten ihre Mannschaft gegenüber dem Meisterschaftstreffen am Sonntag gegen Westfalia Herne ründlich umgekrempelt. Auf den verletzten Lenz atte man überhaupt verzichtet, Lukaschewitz stand in der Verteidigung, und die Sturmmitte war durch Silts besetzt, der am Meisterschaftsreigen vorläufig noch nicht teilnehmen darf. Das Tor hütete Ibel mit ganz großem Erfolg, der ebenfalls noch einige Wochen warten muß, bevor er für die SchwarzGelben in den Punktekampf ziehen kann. Die Mannschaften standen sich wie folgt gegenüber: VfL. Benrath Klein Kluck Bünger Schönseifen Tusch Brill Thelen Stoffels Budde Hohmann Pickarts Göbel III Janowski Silts Romanowski Cideller Göbel II Stachorra" Burdzik Lukaschewitz Heiner Ibel Lorussia Dortmund Das Spiel hinterließ vor rund 2000 Zuschauern den allerbesten Eindruck, wenn auch ein strömender Regen den Beginn des Spieles verMit fünf Begegnungen wurde in der Gruppe Minden die neue Punktesaison am vergangenen Sonntag eingeleitet. Wenn auch im allgemeinen die Favoriten die Oberhand behielten, so macht das Treffen Paderborn 08 gegen Beckum eine Ausnahme, denn hier gelang dem Padenborner Neuling ein imponierender 4:2=Sieg, den die Beckumer wohl am wenigsten erwartet haben dürften. VfB. Bielefeld— Westfalia Brackwede 4:3 Der vorjährige Meister VfB. Bielefeld empfing zum ersten Meisterschaftsspiel die bekannten Westfalen aus Brackwede und mußte sich gegen diesen bereits in ausgezeichneter Verfassung befindlichen Gegner trotz Platzvorteil ganz gewaltig strecken, um knapp und in letzter Minute mit 4:3 siegreich zu bleiben. In der ersten Halbzeit hatten die Bielefelder den Wind zum Bundesgenossen, und in der 8. Minute konnte Strotmann die Bielefelder in Führung bringen. Nach 4 Minuten hieß es bereits 2:0 für die Bielefelder, als Hager aus einem Gedränge den Brackweder Hüter zum zweitenmal überraschen konnte. In der 29. Minute konnte Dopheide von Brackwede auf 2:1 vermindern. Nach der Pause hatte Brackwede zwar nunmehr die bessere Spielhälfte, aber zunächst erhöhte Bielefeld in der 8. Minute durch den Halblinken Schmidt auf 3:1. Dann aber riß sich Brackwede mächtig zusammen, die Bielefelder wurden jetzt in die Verteidigung gedrängt. In höchster Bedrängnis verursachte Geisendörfer in der 20. Minute ein Selbsttor, wodurch Brackwede bis auf 3:2 herankommt. Bielefeld ist weiter in Nöten, Brackwede spielt alle Trümpfe aus, und in der 28. Minute ist es wieder Dopheide, der den dritten Treffer anbringt, womit der Kampf nun 3:3 steht. Drei Minuten vor Schluß ereilt die Brackweder dann das Verhängnis. Aus einem unübersehbaren Gedränge vor dem Tor erwischt der alte Strotmann das Leder und sendet zum entscheidenden vierten Treffer ein, womit sich der Meister die beiden ersten Punkte sichert. Teutonia Lippstadt— SVag. Schildesche 2:1 Die Lippstädter Teutonen trafen im ersten Punktespiel auf einen guten alten Bekannten aus dem Vorjahr, hatten aber einen schweren Kampf zu bestehen, um sich knapp mit 2:1 die beiden Punkte zu sichern. Zunächst ist die Partie ziemlich ausgeglichen, aber dann kommen die Teutonen ins Spiel. Schildesche muß jetzt hart verteidigen, aber ein blitzschnell durchgeführter Angriff der Gäste findet die Lippstädter Hintermannschaft nicht auf dem Posten und der sonstige Rechtsaußen, heute als Mittelstürmer wirkende Brune kann Schildesche überraschend mit 1:0 in Führung bringen. Die Freude währt aber nicht lange. Die Teutonen forrieren nun stark das Tempo" und drängen die Schildescher mehr und mehr zurück. In der 42. Minute aber erst kann Teutonia den verdienten Ausgleich herstellen und mit 1:1 werden die Seiten gewechselt. Nach der Pause wird auf beiden Seiten mit größter Erbitterung um den Siegtreffer gekämpft. Die Teutonen gestalten den Endspurt stark überlegen und drei Minuten vor Schluß erzielen sie aus einem Gedränge heraus nach einem Strafstoß durch Neitze den nicht unverdienten Siegestreffer. BfI. Paderborn 08— SVgg. Beckum 4:2 Der Neuling aus Paderborn konnte zleich seinen ersten Punktekampf zu einem eindrucksvollen Siege gestalten und die als sehr spielstark geltenden Beckumer überzeugend mit 4:2 schlagen. In der Beckumer Mannschaft wollte es noch gar nicht klappen. Die Paderborner greifen gleich vom Beginn an mit großem Elan an und bringen die starke Reckumer Deckung in große Verlegenheit. Paderborn ist durchweg leicht in Front und kann durch den Mittelstürmer einen Strafstoß zum ersten und zögerte und auch sonst die Bodenverhältnisse beeinträchtigte. Die Düsseldorfer Vorstädter hatten eine gute erste Viertelstunde, in der Hohmann wiederholt Proben seines hervorragenden Könnens gab, aber der diesmal an der fast fehlerfrei arbeitenden Dortmunder Deckung scheiterte. Dann kam aber der richtige Zug in die Reihen der Borussen. Es wurde ganz prächtig kombiniert, alle Spieler waren eifrig bei der Sache, während Benrath es durch überlegene Technik zu schaffen versuchte. Der Bann war endgültig gebrochen, als Klein im Benrather Tor verschiedentlich eingreifen mußte und schließlich von einem famosen Schuß des Dortmunder Mittelstürmers Silts zum erstenmal bezwungen wurde. Bis zur Pause waren die Gastgeber unter dem Jubel ihrer Anhänger klar überlegen und arbeiteten manche Torchance heraus, die ein schlechterer Hüter als Klein nicht verhindert hätte. Auch die zweite Halbzeit stand durchaus im Zeichen der Schwarzgelben, obwohl die Benrather durchaus eine Wendung herbeizuführen suchten, zumal ihnen von seiten der Borussen in der Pause ein Austausch Thelens durch Lenzki verweigert wurde. Die Entscheidung fiel vollends zugunsten der Westfalen, als bei einem schnellen Vorstoß der Ersatz=Linksaußen Göbel IIl den Ball erwischte und Klein zum zweiten Male schlagen konnte. In der letzten Viertelstunde versuchten es die Rheinländer noch mit einigen Durchbrüchen, die aber keinen Erfolg hatten. Hingegen wurde Klein im Benrather Tor noch mehrfach vor schwere Aufgaben gestellt. In der Siegerelf war kein schwacher Punkt. Klar ihrem Gegner überlegen war vor allen Dingen die Läuferreihe, wenn auch Stachorra stets zurückblieb. Im Sturm überraschte das Schußvermögen, das man am Sonntag so sehr vermissen mußte. In der gleichen Form dürften die Dortmunder auch in den Meisterschaftsspielen bestehen können. Führungstreffer verwandeln. Nach der Pause setzen die Paderborner zu einem energischen Zwischenspurt an, überrumpeln die Beckumer Hintermannschaft und können in kurzen Abständen durch den Halblinken und Linksaußen auf 3:0 erhöhen. Die Beckumer können durch den Rechtsaußen auf 3:1 vermindern. Doch die Paderborner sind nicht aus dem Konzept zu bringen, greifen wieder mit großem Schneid an und schon bald heißt es wieder 4:1. Die Beckumer können nur noch einmal die tapfere Abwehr der Paderborner durchbrechen und auf 4:2 vermindern. SuS. Geseke— Union Herford 1:2 Der zweite Neuling in Geseke war etwas weniger glücklich und konnte trotz recht guter Leistung die 1:2=Niederlage gegen die spielstarken Jonier aus Herford nicht verhindern. In der ersten Halbzeit verschafften sich die Geseker durch ihren größeren Eifer und Schneid leichte Vorteile im Feldspiel und konnten auch gegen Mitte der ersten Mit den Straßenweltmeisterschaften in Bern ist auch das letzte Kapitel der diesjährigen Radweltmeisterschaften abgewickelt. Die Schweiz, die nun zum vierten Male seit Bestehen die Radweltmeisterschaften der UCJ. durchgeführt hat, kann mit Stolz auf diese Tage zurückblicken, denn sportlich sowohl wie finanziell waren die Weltmeisterschaftstage ein großer Erfolg. Gab es auch in den einzelnen Wettbewerben eine Menge Ueberraschungen, so gewannen doch durchweg in den einzelnen Sparten fast immer die besten Leute, mit Ausnahme in der Steherweltmeisterschaft. Mit den Vor= und Hoffnungsläufen der kurzen Meisterschaft wurden die sportlichen Wettbewerbe eingeleitet. Von Lauf zu Lauf steigerte sich hier das Interesse des Publikums und der Beifall war dann besonders groß, wenn es einem schwächeren Fahrer gelang, einen weit stärkeren Fahrer durch eine taktische Glanzleistung zu überlisten. So waren hier die großen Ueberraschungen der Franzose Georget und der Amerikaner Sellinger. Unter dem Jubel der Menge schaltete der Franzose zweimal hintereinander den Weltmeister von 1934, den Italiener Pola, aus und brachte selbst van Vliet einen Augenblick in Gefahr. Die zweite Ueberraschung brachte Sellinger aus USA. Er schaltete nicht nur den Schweizer Meister Wägelin aus, sondern warf auch den Franzosen Chailott, der bei den Olympischen Spielen die Bronzene Medaille errang, aus dem Rennen. Der Holländer van Vliet kam zu einem überlegenen Siege und Georget, Collard und Sellinger nahmen in dieser Reihenfolge verdient die Plätze ein. Von den deutschen Fahrern hielt sich noch Lorenz am besten. Hasselberg verlor wie so oft bei großen Anlässen die Nerven und auch Ihbe wird nun wohl bald einsehen, daß er mit seiner Taktik nicht weit kommt. Darüber hilft auch der glänzende Sieg im Zweisitzerfahren am Tage der Steherweltmeisterschaften nicht hinweg. Ging Deutschland bei den Amateuren diesmal ganz leer aus, so langte es bei den Berufsfahrern wenigstens noch zum dritten Platz. Scherens verteidigte erfolgreich seine Weltmeisterkrone und Halbzeit durch ihren Halblinken das Führungstor vorlegen. Nach der Pause gestaltete Herford dann das Spiel mehr und mehr überlegen. Sie konnten durch ihren Linksaußen auch schon bald den verdienten Ausgleich herstellen und hatten nun im weiteren Verlauf des Treffens klare Vorteile. Geseke hatte sich etwas zu stark verausgabt und der bei Herford als Mittelläufer wirkende alte Kämpe Zappe dirigierte seine Mannschaft in ausgezeichneter Weise. Gesekes Hintermannschaft mußte schwere Arbeit verrichten, leistete auch zähen und erbitterten Widerstand, aber schließlich gelang dem Halbrechten der Gäste doch der entscheidende zweite Treffer. Bielefeld 06/07— Borussia Lippstadt 4:0 Diese glatte und hohe Niederlage der Borussen aus Lippstadt bedeutet eine große Ueberraschung, denn allgemein hatte man von den Lippstädtern, die sich im Vorjahr als schärfster Konkurrent des Meisters entpuppt hatten, mehr erwartet. Die Lippstädter enttäuschten auf der ganzen Linie und namentlich dem sonst so gefürchteten Angriff fehlte jegliche Durchschlagskraft. In der 18. Minute ging Bielefeld durch den Halblinken, der eine Vorlage seines linken Nebenmannes entschlossen einsandte, in Führung. In der 33. Minute konnte Wörmann dann auf 2:0 und zwei Minuten vor der Pause fiel nach ausgezeichnetem Zusammenspiel des Innensturms der dritte Treffer. In der zweiten Halbzeit erzwangen die Lippstädter nun zwar eine ausgeglichene Partie, konnten aber den Sieg der Bielefelder ernsthaft nie gefährden. Eine Flanke des Rechtsaußen verwandelte Bielefelds Linksaußen zum vierten Treffer und damit war das Endergebnis hergestellt. Stuttgart bleibt Meister im Rollhockey Am Sonntagabend wurde in Düsseldorf die Deutsche Meisterschaft im Rollhockey entschieden. Westen Berlin und der Titelverteidiger, Stuttgarter Schlittschuh= und Rollsportklub, waren die Gegner. Mit dem knappen Ergebnis von 2:1(0:0, 1:1, 1:0) verteidigte Stuttgart die Meisterschaft für ein weiteres Jahr. Das Spiel war sehr interessant, so daß die 1000 Zuschauer voll auf ihre Rechnung kamen. Großer Dortmunder Erfolg Weitere Kunstlauf=Ergebnisse Die Ungunst der Witterung zwang den Veranstalter der Deutschen Rollschuh=Kunstlaufmeisterschaften auf die Beendigung der Rahmenwettbewerbe in den Klassen C und D zu verzichten. Dagegen wurden die Konkurrenzen der B=Klasse zu Ende geführt. Hier lauteten die Ergebnisse: Herren: 1. Branz(Dortmunder RSC.); 2. Beyer(Frankfurter TC. 14); 8. Hasse VE. Leipzig). Damen: 1. Trockel(Dortmunder RSC.); 2. Otrenbacher(Stuttgarter SRC.); 3. Schmid (Tgde. Landshut). Mädchen: 1. Wahl(HG. Nürnberg); 2. Kortendieck(RC. Dortmund); 8. Ayerle(Stuttgarter SRC.). Unsere Voraussagen Heute in Le Tremblay 1. R.: Echidna— Trappe 2. R.: Amalia— Rhombe 3. R.: Hobal Oya— Diana Vernon 4. R.: Mistreß— Sapotille 5. R.: Hermone— Rari Avis 6. R.: Lavoiser— Magour ließ sich zum fünften Male das Trikot mit den fünf Ringen überziehen. In die Plätze teilten sich, wie schon im Vorjahre, Gerardin, Richter und Michard, nur in etwas anderer Reihenfolge. Ein Lichtblick für uns Deutsche war das hervorragende Abschneiden unseres Olympiasiegers Merkens, der im Kampf gegen Michard eine Fahrweise an den Tag legte, die ahnen läßt, daß in nicht allzu ferner Zeit die vier besten Sprinter der Welt in Merkens endlich einen ernst zu nehmenden Gegner erhalten. Sein guter zweiter Platz hinter Scherens in Köln bei der Revanche bestätigt bereits diese Ansicht. Die allergrößte Enttäuschung aber erlebten wir bei der Steherweltmeisterschaft durch die Niederlage des Deutschen Meisters Metze. Wie 1934 in Leipzig bei Merkens, so fielen auch diesmal bei Metze alle Radsportfreunde aus den Wolken. Wir wollen heute nicht mehr nach Gründen suchen, ob Metzes Fahrweise und Taktik im Rennen richtig gewesen ist, ob er zu früh nach vorne gegangen ist, ob er sich zuviel in unnötige Kämpfe eingelassen hat oder sonstwie, eins steht unumwunden fest, daß Metze der Zusammenarbeit seiner sämtlichen Gegner zum Opfer gefallen ist. Das ganze Feld war sich nach Metzes Rekordfahrt im Vorlauf und seinen vielen Siegen in letzter Zeit darüber klar, daß der Sieg in der Weltmeisterschaft nur über Metze ginge und danach hatten alle Fahrer ihren Kampfplan aufgestellt. Vielleicht wäre doch noch alles anders gekommen, wenn Metze nur einigermaßen Unterstützung gehabt hätte. Wenn wir auch Lohmann seinen Defekt zugute halten wollen, so reicht er aber niemals an die Abwehrtaktik eines Krewers heran, für den Lohmann in zwölfter Stunde ausgewechselt worden war. So lange eben die Steherweltmeisterschaft zu Länderkämpfen verurteilt ist und nicht ein Kampf Mann gegen Mann bleibt, muß eben an verantwortlicher Stelle damit gerechnet werden. Mit dem Franzosen Raynaud hat aber trotzdem kein Unwürdiger die Weltmeisterschaftswürde errungen. Ein Mann, der in der Meisterschaft seines Landes einen Lacquehay und einen Wambst ausschalten kann, ist auch zu höherem berufen. Während Lacquehay in bewunDie international ausgeschriebene Dauerprüfungsfahrt Bodensee—Plattensee nahm am Sonntagabend in Bregenz ihren Anfang. 94 Starter nahmen die Fahrt auf. Unter ihnen befinden sich nicht weniger als 25 deutsche Fahrer, darunter zwei Motorradfahrer. Außerdem fahren noch 26 Ausländer auf deutschen Fabrikaten. Die Fahrer mußten sich sofort auf der ersten Etappe über den Arlberg gehörig ins Zeug legen. Wegen großen Schneefalls konnte die ursprünglich vorgesehene Route über die Großglocknerstraße nicht eingehalten werden, da nicht weniger als 20 Zentimeter Neuschnee gefallen war. Zudem waren durch einen schweren Sturm Schneeverwehungen hervorgerufen worden, die auch durch Schneepflüge nicht beseitigt werden konnten. Kurz vor dem Start wurde den Fahrern mitgeteilt, daß die Strecke nicht über den Großglockner, sondern über den Tauernpaß und den Katschberg führen müsse. Mit seiner 80prozentigen Steigung werden die Fahrer am Katschberg allerhand zu schaffen haben, denn dieser Paß gehört zu den steilsten der Alpen. Da die dritte Etappe wesentlich länger wurde, können aber die Fahrer zum Schluß irgendwelche Zeitrückstände wieder ausgleichen. Auf der Strecke Bregenz—Kitzbühel erlebte man eine wahre Rekordfahrt. Die verlangten Mindestgeschwindgkeiten wurden fast durchweg überschritten, obwohl 40 bis 52 Kilometerstunden bei der Beschaffenheit der Strecke gerade nicht sehr niedrig derungswürdiger Weise seinen Titel bis zum äußersten verteidigte und der Belgier Ronsse nach seinen mäßigen Rennen in der letzten Zeit über sich hinauswuchs, war das Ende des kleinen Italieners Severgnini geradezu tragisch. 95 Klm. an der Spitze liegend, streckte er nun schon zum dritten Male die Hand nach der Krone aus, um dann nach einem Generalangriff seiner Gegner die Spitze zu verlieren und alle Hoffnungen auf den Sieg zu begraben. Nicht ganz so groß war unsere Enttäuschung bei der Straßenweltmeisterschaft, wo wir von vornherein nur mit einem ehrenvollen Abschneiden unserer Fahrer gerechnet hatten. Das gute Abschneiden der Schweizer Fahrer kommt ebenfalls nicht überraschend, verfügt doch die Schweiz über eine ganze Reihe guter Straßenfahrer mit internationaler Erfahrung. Edgar Buchwalder ging nach seinem großen Siege im Kriterium zu Schaffhausen, wo er fast das gesamte Feld überrundete, als großer Favorit ins Rennen und von den Wünschen und Hoffnungen seiner zahlreichen Landsleute getragen, steuerte er unaufhaltsam wie 1933 sein Landsmann Egli in Paris seinem Weltmeistersiege zu. Auch auf dem Ehrenplatz endete mit Weber ein Schweizer, während Italien, das auf den Titelverteidiger Mancini hatte verzichten müssen, diesmal mit Favalli den dritten Platz belegte. Als erster Deutscher ging der deutsche Meister Scheller als neunter vor dem Olympiasieger Charpentier durchs Ziel. Bei den Berufsfahrern siegte genau so überlegen ein Mann wie bei den Amateuren. Nach dem Ausscheiden des Titelverteidigers Jean Aerts durch zweimaligen Reifenschaden hat mit dem zweimaligen Tour=de=France=Sieger Magne ebenfalls kein Unwürdiger das Rennen gewonnen. Bini(Italien) wurde mit großem Abstand Zweiter, während der Deutsche Straßenmeister Umbenhauer, genau wie sein Landsmann und Titelträger bei den Arateuren, den neunten Platz belegte. So endeten die diesjährigen Weltmeisterschaften für Deutschland recht bescheiden und es ist zu hoffen, daß die maßgebenden Stellen des deutschen Radsports hieraus die nötigen Lehren ziehen, damit sich in Zukunft Fehler, wie sie gemacht worden sind, nicht wiederholen. E. Müller. gesetzt sind. Da die bis zu 60 Kilometerstunden festgesetzte Höchstgeschwindigkeit überboten wurde, holte die meisten Teilnehmer Gutpunkte heraus, doch sind sie damit die Verpflichtung eingegangen, nunmehr auch auf den weiteren Etappen diesen Durchschnitt einzuhalten. Es muß also bis zum Plattensee noch recht ordentlich auf das Tempo gedrückt werden, wenn nicht aus dem Pluskonto ein kleines Defizit werden soll. Dabei können äußere Umstände, Straßenbeschaffenheit und schlechtes Wetter manchem der„ganz schnellen“ Fahrer einen bösen Streich spielen. Die deutsche Adler=Mannschaft, die als offizielle deutsche Nationalmannschaft an diesem Wettbewerb teilnimmt, ging das Risiko ein und übertraf die Höchstgeschwindigkeit um 14 Kilometerstunden, obwohl es stark regnete und manche Pässe vernebelt waren. Die Mannschaften von Opel, Hanomag, BMW und Mercedes=Benz schnitten nicht weniger günstig ab. Nach einer ganz tollen Fahrt erreichte der Münchener Roth auf BMW als erster Fahrer Kitzbühel, wobei er zahlreiche Wagen und Räder, die vor ihm gestartet waren, überholte. Zwölf Teilnehmer schieden bisher aus; unter ihnen befinden sich Ernst Henne auf seinem 2=Liter=BMW und der Oesterreicher Motorradrennfahrer Illichmann. Eine Zielfahrt war dem Start zur Dauerprüfung vorausgegangen. Sieger wurde der deutsche Langstreckenfahrer Gerhard Macher auf DKW, der 1440 Kilometer von Riga nach Bregenz zurückgelegt hat. Deutsche Sommerspiel=Meisterschaften Im Willy=Sachs=Stadion in Schweinfurt wurden die Endkämpfe zu den Deutschen SommerspielMeisterschaften ausgetragen. Da die Besten aus allen Teilen des Reiches zur Stelle waren, gab es natürlich erstklassige Leistungen. Im Faustball der Männer fiel der Titel an die Turngemeinde Schweinfurt, die im Endkamof mit 48:23 überaus sicher über den TV. HamburgRothenburgsort die Oberhand behielt. Der Vorjahrsmeister, TV. Landshut, war diesmal nicht vertreten. In der Männerklasse II(Teilnehmer über 82 Jahre) erwies sich der ATV. Leipzig als der Beste, der in der Endrunde gegenüber der Tgm. München ein Ergebnis von 35:27 herausholte. Auch bei den Männern über 40 Jahre (Klasse III) wurde recht gut gespielt. Mit 34:20 gewann der IG. Sportverein Frankfurt (Main) vor der Turngemeinde Hannover. In der Faustballmeisterschaft der Frauen gab es insofern eine Ueberraschung, als der Titelverteidiger TSV. Neuhausen=Nymphenburg mit dem zweiten Platz vorliebnehmen mußte. Gisela Mauermeyers Verein mußte nämlich von dem T V. Neu= und Antonstadt Dresden mit 30:25 eine Niederlage hinnehmen. Im Korbball für Frauen kam es zu dem Endspiel zwischen dem Tbd. Bad Cannstatt und dem WV. Duisburg. Mit 5:2 fiel die Meisterwürde an die Cannstatter Turnerinnen. Sachsens Turner hinterließen im Schlaaball den weitaus besten Eindruck. Der TV. Wittgensoors=Chemnitz wurde sogar Doppelmeister. Bei den Männern siegten die Chemnitzer mit 6 Punkten vor dem TV. Gut=Heil Arbergen (8 P.), der seit 1931 im Besitz des stolzen Titels war. Die Frauen des TV. Wittgensdorf (Chemnitz) standen ihren männlichen Klubkameraden in den Endspielen zur Schlagballmeisterschaft um nichts nach. Sie gewannen alle drei Spiele und belegten mit sechs Punkten den ersten Platz vor dem TV. Barmen mi. vier Punkten. Deutschland- Aegypten 5:1 In Mannheim endete der Tennisländerkampf Deutschland gegen Aegypten mit 5:1 für die Deutchen. Den Ehrenpunkt für Aegypten holten Shukry=Dukish im abschließenden Doppel mit 6:1, 6:1, 6:4 gegen Dr. Buß=Kleinlogel heraus, nachdem vorher Dr. Henke gegen Borai 6:1, 6:1 und Dr. Landmann gegen Shukry 8:6, 6:0, 6:8 den Vorsprung Deutschlands auf 5:0 ausgedehnt hatten. Der Neuling Paderborn 08 siegreich Die ersten fünf Begegnungen in der Gruppe Minden Favoriten- und Ueberraschungssiege Nur Deutschland ging leer aus 7 Das Fazit der Radweltmeisterschatten Voerde hre Vermählung geben bekannf EMIL HOHL EMNIY HOHL geb. Geck Hagen-Haspe, den 8. Septernber 1036 Auf dem Gellenkamp 6 Theodor Burkhardt Iise Burkhardt geb. Crone Vermählte 8. Jeptember 1936 Greensboro z. 3. Doerde Am 4. September 1936 verschied nach langer, schwerer Krankheit der Fabrikbesitzer Herr Robert Brackelsberg I. Fa. J. D. Brackelsberg, Milspe 1. W. 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