Weslsälische Bezugspreie mit Justellungsgebühr und Versandkosten 60 Ofennig für die Woche. monatlich 2,50 Mark einschl. 56 Dfennig Dostzeitungegebühren. Hierzu 42 Ofennig Bestellgenv. Einzel=Stück 15 Pfennig, Sonntage 20 Pfennig. Erscheint wöchentlich siebenmal. Täglich das bebilderte Unterhaltungsblatt und Sonntags die sechzehnseitige Beilage„DA 3 Sonntag". Für unverlangt eingesandte Beiträge wird Druck u. Verlag: Westfälische Landeszeitung G.m.b.H., Dortmund, Reinoldistr.19. Jernruf 30441 Amtliches Blatt der National-Sozialistischen Deutschen Arbeiter-Partei Ausgabe 49. Jahrgang. Folge 210 Anzeige je Millimeter der Rleinspalte 36 Os. in der Gesamtaufl Oreielisten. EErmäßigte Oreise: Für Jamilienanzeigen 12 P gesuche 12 Of., Gelegenheitsanzeigen nicht geschäftlicher Arti markt“ 15 Of. je Millimeter.— Für die Berechnung und Ausführik sind die in der Dreieliste vorgesehenen Bedingungen maßgebend.— Erfüllus Postscheckkonto Dortmund 450.— Anzeigen=Annahme für die Wochentags=2 nachmittags, für die Sonntage=Ausgabe bis Freitag abend 6 Uhr. Hlolland 18 Cia., Belgien 1.30 blrs., Frankreich 1 Fr., Einzelstück 15 Dig. Schweiz 20 Rappen, Tschechoslowakei 1.50 ke. Eiteistac 1s pig. Olympia=Siege sein erringt die Goldene Medaille im Hammerwerfen 7 Owens=USA siegt im 100-Meter=Lauf, Hostin=Frankreich im Gewichtheben m.es non gloicher Musführung wie Silberne Medaille für Deutsch (Eigener Bericht der WLZ) Berlin, 4. August. Wenn wir gestern bereits von einem Höhepunkt sprachen, so zeigte der zwei„Tag der Olympischen Spiele, daß es auf der XI. Oly piade offenbar nur Höhepunkte gibt. rekorde und olympische Rekorde von früh wurden entthront, die Grenzen der physischen Kraft durch die Kraft des Willens werzergr###: Es waren keine Ueberraschungen, keine fälle, es war planmäßige Steigerung des Könnens, unerhörte Technik und vollendete sportTrotz des meist trüben, zeitweilig regnerischen Wetters halten die hunderttausend Besucher bis zum Abschluß aus. Sie erlebten wieder schöne Kämpfe in allen Wettbewerben, so daß rasch eine wahrhaft olympische Stim mung in der gewaltigen Arena aufkam. Die Nationen, die Bewerber in den Wettkämpfen hatten, feuerten sich durch temperamentvolle rhythmische Sprechchöre an und schwenkten begeistert ihre Landesfähnchen. In der ersten Entscheidung des Tages, im Hammerwerfen, hatten die Deutschen reichlich Gelegenvon ihrem Schlachtruf„Ra, Ra, Ra Germania“, Gebrauch zu machen; denn die deutschen Vertreter Karl Hein(Hamburg) und Erwin Blask(Königsberg) wetteiferten erbittert mit dem Schweden Warngaro um den Sieg, der mit einer olympischen und deutschen Bestleistung von 56.49 Metern von dem Hamburger Hein für Deutschland errungen wurde. Blask holte die silberne Medaille, während der Schwede mit der bronzenen Medaille vorliebnehmen mußte. Unter ungeheurer Spannung fiel die Entscheidung im 100-Meter=Lauf, wie nach den Ausscheidungen zu erwarten war, zugunsten des amerikanischen Negers Jesse Owens, der mit sicherem Vorsprung vor seinem Landsmann Metcalfe gewann. Schnellster Europäer war der Holländer Osendarp; der deutsche Vertreter Borchmeyer (Stuttgart) wurder hinter Wykoff (Amerika) Fünfter. Wir sind stolz, daß es uns vergönnt ist, bei einer Würdigung des zweiten Tages olympischen Kämpfens wieder deutsche Sportler nennen zu können. Borchmeyer verdient es, hervorgehoben zu werden, wenn es gilt, olympischen Kampfgeist zu kennzeichnen. Wie sich dieser Deutsche hielt, trotz seines Alters, in einer jungen äußerst kraftvollen Mannschaft, ist bewundernswert. Prachtvolle Leistungen im 800=Meter=Lauf und hervorragendes Können in der schwersten Disziplin des heutigen Tages, im 3000=Meter=Hindernis=Lauf. Und unsere Mädels! Ganz über Erwarten gut hielten sich unsere Läuferinnen in den 100Meter=Vorläufen, die sämtlichen deutschen Läuferinnen(Krauß, Dollinger und Albus) die Teilnahme am großen Ausscheidungskampf sicherten. Dagegen konnte sich in den 800Meter=Zwischenläufen, die sämtlich von den Amerikanern gewonnen wurden, keiner unserer Vertreter durchsetzen. Auch am zweiten Tage wohnte der Führer und Reichskanzler einem großen Teil der Wettkämpfe bei und beglückwünschte selbst die Sieger der Entscheidungen. Den Abschluß der Kämpfe des Montag bildeten prachtvolle turnerische Vorführungen der berühmten dänischen Musterturnschule Nils Bukh, die in ihrer vollendeten Ausführung und erstaunlichen Mannigfaltigkeit begeistert ausgenommen wurden. Auf dem Maifeld begannen die PoloAusscheidungsspiele. Nach rassigem Kampf schlug England Mexiko mit 13:11 Toren. Zum zweiten Male erkämpfte sich im Gewichtheben der Halbschwergewichtsklasse der Franzose Louis Hostin am Montagabend in der Deutschlandhalle im Olympischen Dreikampf die Goldmedaille. Er brachte in den Uebungen des Olympischen Dreikampfes, Drücken, Reißen und Stoßen, insgesamt 372,5 Kilogramm zur Hochstrecke. Für Deutschland erkämpfte Eugen Deutsch=Friesenheim mit 365 Kilogramm die Silberne Medaille. Dritter wurde der Aegypter Wasif Ibrahim vor unserem zweiten Vertreter Helmut Opschruf=Trier. Mit herzlicher Freude wurde die prächtige Leistung unserer Aufnahme: Hoffmann Der Führer mit den deutschen Siegerinnen im Speerwerfen, Tilly Fleischer(rechts), Luise Krüger(links) und der Polin Kwasniewska beiden Gewichtheber ausgenommen, die von Reichsminister Dr. Frank und dem Reichssportführer, die sich unter den Zuschauern befanden, beglückwünscht wurden. * Kampfgeist bis zum letzten, Disziplin in vollendeter Form bei den Sportlern und bei den Zuschauern, ein neuer Weltrekord und ein dreimaliges Ueberbieten ehemaliger olympischer Bestleistungen, das ist die Ausbeute des zweiten Tages der Olympischen Spiele 1936 zu Berlin.(Ausführliche Berichte über die einzelnen Wettkämpfe bringt die„WL3.— Rote Erde“ im Sportteil.) Deutsche Olympia=Erinnerungsmedaille Eine Stiftung des Führers für verdienstvolle Mitarbeit breiten Band von gleicher Ausführung wie das der zweiten Klasse des Deutschen OlympiaEhrenzeichens im Knopfloch oder auf der linken Brustseite getragen. Die Ziffern 5 bis 9 der Verordnung über die Stiftung eines Ehrenzeichens für Verdienste um die Olympischen Spiele 1936 vom 4. Februar 1936 (Reichsgesetzblatt l, S. 51) finden Anwendung. „Der schönste Tag meines Lebens! Ein Gespräch mit dem Olympiasieger Karl X Berlin, 4. August. Nun hat Deutschland bereits die dritte Goldmedaille in der Leichtathletik errungen, ein Erfolg, wie er nicht vorauszusehen war. Selten hat man einen glücklicheren Olympiasieger gesehen als Karl Hein, der sich mit einem Wurf von 56,49 Meter— Olympischer und Deutscher Rekord— übertraf. Der Hamburger, ein frischer Bursche, hat neben Blask und Greulich die deutschen Farben überaus ehrenvoll verteten. Als wir Gelegenheit fanden, ihn sofort nach seinem herrlichen Siege zu sprechen, war er zunächst noch etwas fassungslos über den großen Erfolg. Er erzählte uns: „Ich habe in den letzten Wochen fast ständig 55½ Meter geworfen und glaubte felsenfest daran, daß ich diese Leistung auch am Montagnachmittag erreichen würde. Er fährt dann fort:„Die Anwesenheit des Führers gab mir die Kraft, meine Leistung noch zu vervessern. Eine ungeheure Nervenprobe war für mich die Pause zwischen dem Vorkampf und der Entscheidung. Das Warten zerrte an den Nerven, und ich überstand sie vielleicht nur deshalb, weil ich immer streng sportlich gelebt habe. Bevor ich zum Hammerwerfen kam, das ist nun 2½ Jahre her, war ich Kugelstoßer und Diskuswerfer. Vorher war ich zehn Jahre lang Mittelstreckenläufer." Der 28jährige Norddeutsche verabschiedet sich mit den Worten: „Schreiben Sie, der 3. August 1936 sei der schönste Tag meines Lebens!“ Mittelpunkt der Welt London blickt nach Berlin Von Hanns Decke, London Gestern war Bankfeiertag in London, ein Ereignis, an dem Handel und Wandel, Verkehr und Geschäft noch stiller stehen als es an den englischen Sonntagen der Fall ist. Trotzdem erscheinen die Tageszeitungen, eine Konzession an den Urlauber und die Kreise der Bevölkerung, die den Ruhetag in ihren vier Wänden genießen und wissen wollen, was in der Welt vor sich geht. Dazu kommt, daß England schon seit Wochen unter einem grauen, wassertriefenden Wolkenhimmel liegt, der der guten alten Sitte, den Bankfeiertag auf den grünen Feldern und Heiden der Umgebung zuzubringen, einen Riegel vorschiebt. Die Eröffnung der Olympischen Spiele in Vorlin und die spaltenlangen, bis ins einzelne gehenden ausführlichen Berichte über die X Berlin, 4. August. Das Reichsgesetzblatt vom 3. August veröffentlicht folgende Verordnung des Führers und Reichskanzlers über die Stiftung einer Erinnerungsmedaille für die Olympischen Spiele 1936: I. In Ergänzung meiner Verordnung über die Stiftung eines Ehrenzeichens für Verdienste um die Olympischen Spiele 1936 vom 4. Februar 1936(Reichsgesetzblatt 1, Seite 51) stifte ich für verdienstvolle Mitarbeit bei den Olympischen Spielen 1936 die „Deutsche Olympia=Erinnerungs= IV. Die aus weißem Metall bestehende runde Deutsche Olympia=Erinnerungsmedaille zeigt auf der Vorderseite das Hoheitszeichen des Reiches, hinter dem ein die fünf olympischen Ringe tragender Eckturm steht, und die Jahreszahl 1936. Auf der Rückseite befinden sich die Worte„Für verdienstvolle Mitarbeit bei den Olympischen Spielen 1936 und darunter ein Eichenzweig. III. Die Deutsche Olympia=Erinnerungsmedaille wird an einem drei Zentimeter Parforcejagden verboten Eine Verordnung des Reichsjägermeisters X Berlin, 4. August. Der Reichsjägermeister, Generaloberst Gö ring, hat eine Verordnung erlassen, wonach es verboten ist, jagdbare Tiere vom Pferde aus hinter der Meute zu hetzen ooer zu jagen(sogenante Parforcejagd). Zuwiderhandlungen werden auf Grund des Reichsjagdgesetzes bestraft. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Beginn der Olympischen Segelwettkämpfe Glanzvoller Auftakt in Kiel 7 26 Nationen nehmen teil X Kiel, 4. August. Die Olympischen Segelwettkämpfe in Kiel haben mit einer großartigen Eröffnungsfeier am Hindenburgufer am Montagabend ihren glanzvollen Auftakt genommen. Niemand der Zehntausende, die kilometerweit die schöne Hindenburgpromenade säumten, oder in lampiongeschmückten Booten und Dampfern vom Wasser aus dem Schauspiel zusahen, wird jemals diesen Eindruck vergessen. Während noch Tausende von der Stadt zum Hindenburgufer strömten, sammelten sich die Segler im Garten des Olympiaheims unter ihren Nationalflaggen. Inzwischen waren auf dem Festplatz am Hindenburgufer vor der Bellevuebrücke Ehrenformationen aufmarschiert. Vor drei gewaltigen Säulen mit den goldenen Oelzweigen und den fünf Olympischen Ringen, die weithin über die Förde leuchteten, sammelten sich die Festteilnehmer. Man sah den Oberpräsidenten von Schleswig=Holstein, Gauleiter Lohse, den kommandierenden Admiral der Marinestation der Ostsee, Admiral Albrecht, den Flottenchef Admiral Foerster, den Befehlshaber im Luftkreis VI Generalleutnant Zan der, SS=Abschnittsführer Sporrenberg," den Gauarbeitsführer Triebel u. a. Unter den zahlreichen ausländischen Gästen bemerkte man den englischen Marineattaché Troubridge, den Kommandanten des im Kieler Hafen liegenden britischen Kreuzer„Neptune“, Kapitän Bedford, und eine Abordnung der BeUnter Führung eines Musikkorps der blauen Jungen marschieren die Olympia=Segelmannschaften zum Festplatz. An der Spitze gehen zwei Fahnenschwenker. Dann folgen die einzelnen Mannschaften mit ihren Fahnen, flankiert von deutschen Sportlern als Fackelträger. Im Licht der grellen Bogenlampen und der hell strahlenden Scheinwerfer leuchten die Farben von 26 Nationen. Im Halbkreis unter hohen Fahnenmasten nehmen die Vertreter der Länder Aufstellung. Aufbrausender Jubel in der Ferne kündet das Nahen des vorletzten Fackelträgers, der unter dem Jubel der Menge das Heilige Feuer zum Festplatz bringt. Dort tritt der letzte Staffelläufer der Stafette Berlin—Kiel seinen letzten Lauf an. Dieser Lauf ist kurz. Nach etwa 100 Metern besteigt der Fackelläufer von der BellevueBrücke aus einen Kutter der Marine=HI, die ihn mit kräftigen Schlägen zur Hansekogge pullt. Ein Schwarm lampiongeschmückter Segel= und Ruderboote folgt dem Kutter. Inzwischen ergreift der Führer des Deutchen Segelsportverbandes, Oberstleutnant a. D. Kewisch, das Wort zu der Eröffnungsansprache. Es ist ein ergreifender Anblick, als das olympische Feuer vom Mast der Kogge weit über den Kieler Hafen leuchtete. Die Arme recken sich zum Gruße, während die Klänge der Olympischen Hymne zum nächtlichen Himmel emporstiegen. Woellke zum Leutnant befördert X Berlin, 4. August. Der Revieroberwachtmeister Hans Woellke, der als erster deutscher Leichtathlet durch seine prachtvolle Leistung im Kugelstoßen für Deutschland eine Goldmedaille erhalten hat, ist vom preußischen Ministerpräsidenten auf Vorschlag des Chefs der Ordnungspolizei General Daluege zum Leutnant der Schutzpolizei befördert worden. Er wird in das Polizeisportreferat beim Hauptamt Ordnungspolizei im Reichs= und preußischen Ministerium des Innern abkommandiert werden. Nach Einrichtung der geplanten neuen Polizeisport schule wird Leutnant Woellke dort als Sport lehrer Verwendung finden. Feierlichkeiten und den ersten Tag der Wettkämpfe kommen deshalb gerade zur rechten Zeit. Denn die große und kleine Politik macht eine Ruhepause. Die Abgeordneten sind nach Hause gefahren, die Minister erholen sich auf dem Lande, begießen ihre Blumen, kümmern sich um ihre Mustergüter oder fischen und jagen in Schottlands bergigen Gefilden. Der König packt seinen Koffer, um die Jacht, die er gemietet hat, an einem noch unbekannten Platz im Mittelmeer zu treffen. Nur fern in Spanien grollt es. Aber darüber macht man sich wenig Kopfzerbrechen. Die Olympischen Spiele überschatten selbst diese Gefahr, und nehmen den ersten Platz auf der Tribüne der Welt ein. Die ersten Bilder aus Berlin füllen die Seiten. Das Brandenburger Tor, der Lustgarten mit den ungezählten Tausenden der deutschen Jugend, der Läufer, der das Olympische Feuer trägt, die festlich geschmückten Straßen der Hauptstadt, der Führer und immer wieder der Führer, das Stadion von allen Seiten und von oben gesehen, die Mannschaften der Kämpfer, die zum Teil in ihren malerischen Landestrachten, zum anderen in packendem Gleichschritt durch das Marathon=Tor die Riesenarena betreten, das Aufflammen des Feuers aus dem Dreifuß, die wallenden und wogenden Menschenmassen Unter den Linden. alles das und noch viel mehr wird dem Lon. doner Bürger bei seinem Feiertagsfrühstück in Bildern und Worten, die man bei dem nüchternen Engländer nicht zu finden gewöhnt ist, vorgeführt. Aber man ist auch Sportsmann, die mißgünstigen Anfeindungen und Provokationen, von denen man las und hörte, und die wie gewöhnlich auf Elemente zurückzuführen sind, die eigene völkerzersetzende Ziele verfolgen, sind verstummt. Der Sport hat gewonnen, und damit treten für den fairen Briten alle anderen Erwägungen in den Hintergrund. Die Sportkämpfe in Berlin werden, das weiß er und das wird ihm auch einwandfrei von seinen Korrespondenten und Fachleuten berichtet, in sportlichem Geist und mit strengster Unparteilichkeit durchgeführt. Die Freude an ihnen und die Begeisterung an den hervorragenden Leistungen, die erwartet werden und schon am ersten Tage erzielt wurden, läßt er sich nicht nehmen. Selbstverständlich ist er stolz auf seine Landsleute und hofft auf sichtbare Erfolge, nimmt jedoch ebensoviel Anteil an den Siegen anderer. In diesem Sinn begrüßt man die olympischen Rekorde der beiden deutschen Konkurrenten, Fräulein Fleischer und Hans Woellke, ohne den großartigen Leistungen der anderen und besonders der Unsere Olympia-Wertung Wir bringen täglich die Placierung der Nationen bei den Olympischen Spielen nach Punkten. Jeder Sieger erhält drei Punkte, jeder Zweite zwei Punkte und jeder Dritte einen Punkt. Nach drei Tagen ergibt sich folgender Stand: vegenees n GesamtGold Silber Bronze wertung Deutschland 8 7 3 42 USA. 3 3 1 16 Finnland 2 2 1 Italien 1 4 11 Oesterreich 1 2 2 Aegypten 1 1 2 7 Polen 1 2 4 Schweiz 1 3 Japan 2 2 Schweden 2 2 Belgien 1 Tschechoslowakei Holland 1 1 amerikanischen Neger seine Anerkennung zu versagen. Der erste Tag der Olympischen Spiele hat unter gunstigen Vorzeichen begonnen. Das ist die allgemeine Ansicht Englands. Italien restlos begeistert „Zutiefst menschlich im Inhalt und typisch deutsch in der Form“, so nennt eine italienische Zeitung den Auftakt zu den Olympischen Spielen in Berlin. Die italienische Presse, die schon seit Tagen ihren Lesern in spaltenlangen Aufsätzen die Organisation der internationalen Wettkämpfe, die Zusammenstellung und Siegesaussichten der einzelnen Mannschaften und das bunte Leben und Treiben in der Reichshauptstadt schildert, begnügt sich nicht mit der Beschreibung des äußeren Drum=und=Dran, sondern sie bemüht sich, in den Geist einzudringen, in dem das neue Deutschland den friedlichen Wettkampf der Völker vorbereitet hat. In begeisterten Worten rühmen daher die italienischen Pressevertreter den Geist kämpferischer Kameradschaft und ritterlicher Gastfreundschaft. So ist es nicht verwunderlich, daß die italienischen Berichterstatter besonders jene kleinen Anzeichen hervorheben, in denen sich die Haltung des nationalsozialistischen Deutschlands ausspricht, das sie ausführlich die Begeisterung beschreiben, mit der beim Einzug in das Stadion die österreichische Mannschaft begrüßt wurde, daß die italienische Mannschaft herzlich begrüßt wurde und daß die deutsch=italienische Freundschaft nicht nur in der Anwesenheit einer starken italienischen Kämpfergruppe in Berlin zum Ausdruck kommt, sondern auch in dem zahlreichen Besuch hoher italienischer Persönlichkeiten: des Kronprinzen Umberto, der drei savoyischen Prinzessinen, der Minister Alfieri und Thaon de Revel. Begeisterung in Holland Die holländischen Zeitungen brachten ausführliche Berichte über die Eröffnungsfeierlichkeiten in Berlin. Die Amsterdamer und Haager Zeitungen lassen ihre nach Deutschland entsandten Vertreter durchweg auf der ersten Blattseite der großen Presse=Organe zu Wort kommen, wobei einheitlich folgendes Urteil ausgesprochen wird: In jeder Hinsicht wurden in Berlin alle Erwartungen übertroffen, und deshalb wird für jeden, der an der Eröffnungsfeier teilnehmen durfte, der gewaltige Eindruck des glänzenden Schauspiels unvergeßlich bleiben. Auch die Rotterdamer Zeitungen befassen sich auf mehreren Blattseiten mit den Olympischen Spielen. In der„Nieuwen Rotterdamschen Courant“, heißt es u. a.:„Das deutsche organisatorische Talent hat wiederum gesiegt, denn alles klappte wie am Schnürchen, obwohl an die verantwortlichen Leiter geradezu übermenschliche Anforderungen gestellt worden sind. Wir haben, so sagt der Berichterstatter weiter, schon viele Veranstaltungen in der deutschen Reichshauptstadt miterlebt, aber wir müssen erklären, daß diese neue deutsche Leistung ohnegleichen war. Es ist unmöglich, zu sagen, was der Glanzpunkt des Festes gewesen ist, denn das Programm wickelte sich von Punkt zu Punkt in einer solchen Weise ab, daß man nicht zu Atem kam und wahrlich stets aufs neue durch die wunderbaren Darbietungen überrascht wurde.“ Starker Eindruck in Australien Die gesamte australische Oeffentlichkeit sowie vor allem Presse und Rundfunk des fünften Erdteils zeigen ein außerordentlich starkes Interesse für die Olympischen Spiele. Die führende Zeitung„Sydney Morning Herald“ zollt in einem Leitartikel der begeisterten Hingabe und der Tüchtigkeit der deutschen Veranstalter der Spiele höchste Anerkennung und begrüßt die Erklärung des Führers, daß die Spiele dem deutschen Volke Gelegenheit geben, sich seiner großen Ideale würdig zu erweisen und die Bande mit den anderen Völkern zu stärken. Bezugnehmend auf den begeisterten Empfang der britschen und der französischen Mannschaft meint das Blatt, dies sei ein hoffnungsvolles Zeichen für die Zukunft. Die Uebertragungen des deutschen Kurzwellensenders sind überall glänzend zu hören. Deutsch=italienischer Kameradschaftsabend 550 italienische Studenten bei der deutschen Jugend zu Gast 7 Ein Geschenk Mussolinis für die 93 (Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung) Berlin, 4. August. Am Sonntagabend fand in den Kroll=Sälen ein deutsch=italienischer Kameradschaftsabend statt, zu dem das Auslandsamt der Reichsjugendführung geladen hatte. Außer 550 anläßlich der Olympischen Spiele in Berlin weilenden italienischen Studenten nahm auch ein großer Teil der italienischen Kolonie in Berlin an der Veranstaltung teil, die im Zeichen herzlicher Freundschaft und geistiger Verbundenheit der italienischen und deutschen Jugend stand. Der Leiter des Auslandsamtes der H3, Gebietsführer Schulze, betonte in seiner Begrüßungsansprache, daß die deutsche Jugend mit Sympathie und Bewunderung den ähnlichen Schicksalskampf der italienischen Nation verfolgt hat. Seine Worte fanden bei den Italienern lebhaften Beifall und als Gebietsführer Schulze mit einem Siegheil auf die italienische Jugend, das italienische Volk und den Duce schloß, antworteten die italienischen Gäste mit begeisterten Eviva=Rufen auf den Führer des Deutschen Reiches und Volkes. Sichtlich bewegt dankte der Leiter der italienischen Studentenmannschaft Mezzosoma, für die herzliche Begrüßung, die ihnen von der deutschen Jugend bereitet worden sei. Er schilderte dann in lebhaften Worten die Begeisterung und Bewunderung seiner Kameraden über die großartige Organisation der Olympischen Spiele, immer wieder wurde MezzoVormarsch der Nationalisten Vor einem Großangriff General Francos (Vom Sonderberichterstatter des DNB) ∆ Perpignan, 4. August. Bei Beginn der dritten Woche des spanischen Bürgerkrieges sind die Fronten fast die gleichen, wie vor acht Tagen. Eine gewisse Bewegung zeigt sich nur vor Saragossa und vor San Sebastian. In Navarra drängen die Nationalisten mit Nachdruck nach der Küste; vor Saragossa versuchen die Regierungsmilizen ihre Schlappe von der vorigen Woche wettzumachen. Sie haben bisher aber noch nicht einmal Huesca erobern können. Die in langen Depeschen aus den beiden Hauptquartieren Madrid und Burgos gemeldeten Geländegewinne stellen sich bei Nachprüfung auf genauen Karten im allgemeinen als unerheblich und strategisch wenig wichtig heraus. Nur den Bewegungen im Guadarrama=Gebirge kommt besondere Bedeutung zu, da es sich dort um den Besitz der Berggipfel und der Madrider Wasserleitung handelt. In den letzten 24 Stunden scheint sich die Lage in diesem Kampfgebiet aber nicht verändert zu haben. Aus zuverlässiger Quelle wird bekannt, daß die von Pamplona her auf San Sebastian anmarschierenden Truppen der Nationalisten die über Irun führende einzige Zugangsstraße verlassen haben, um über die Berge hinweg direkt auf San Sebastian vorzugehen. Gebirgsartillerie, die unter großen Schwierigkeiten mit Hilfe von Mauleseln auf die Berge hinaufbefördert werden mußte, hat auf den Höhen Stellung bezogen und das Feuer eröffnet. Die Abschüsse können von Hendaye aus beobachtet werden. Der Angriff richtet sich zunächst gegen Renteria und Pasajos. Beide Orte liegen an der großen Durchgangsstraße, die von San Sebastian über Irun nach Frankreich führt. Würde sie in den Besitz der Militärgruppe gelangen, so wären die in Irun befindlichen regierungstreuen Kräfte völlig isoliert. Aus dem im Besitz der Nationalisten befindlichen Gebiet wird berichtet, daß eifrig daran gearbeitet wird, den Telefonverkehr innerhalb dieses Gebietes wiederherzustellen. Telegramme können bereits wieder aufgegeben werden, allerdings ohne daß die Postverwaltung eine Garantie für sichere Ankunft übernimmt. Da der Zugverkehr noch nicht wieder hergestellt werden konnte, setzt man behelfsweise Autobusse ein, um eine Verbindung wenigstens zwischen den Hauptorten Vitoria, Burgos und Pamplona zu ermöglichen. „Ruhe vor dem Sturm“ ∆ Lissabon, 4. August. General Queipo de Llano, der in der Nacht zum Montag wieder über den Rundfunksender Sevilla sprach, erklärte, die Ruhe, die Baron de Coubertin an den Führer Dank und Anerkennung für Deutschland" Die Antwort Adolf Hitlers X Berlin, 4. August. Der Ehrenpräsident der Olympischen Spiele, Baron Pierre de Coubertin, hat anläßlich des Beginns der Berliner Olympischen Spiele aus Lausanne an den Führer und Reichskanzler ein Schreiben gerichtet, das in der Uebersetzung wie folgt lautet: „Exzellenz! Während die Heilige Flamme von Olympia sich dem Stadion in Berlin nähert, wo durch Sie selbst die festliche Eröffnung der Spiele der XI. Olympiade neuer Zeitrechnung verkündet werden soll, liegt es mir am Herzen, Ew. Exzellenz meine Bewunderung für die Vollendung, den Willen und das tiefe Verständnis auszudrücken, mit denen diese Feier vorbereitet worden ist. Am Abend meines Lebens ist es mir von hohem die Größe der Förderung feststellen zu können, die Deutschland, das von jeher den Grundsätzen meines Werkes günstig gesinnt war, ihm heute leistet. Ich bitte Ew. Exzellenz, mit meiner Hochachtung und meinen besten Wünschen für Ihre Person den Ausdruck meiner tiefen und aufrichtigen Dankbarkeit entgegenzunehmen.“ Der Führer und Reichskanzler hat dem Baron de Coubertin mit einem Telegramm wie folgt geantwortet:„Für Ihr freundliches Schreiben danke ich Ihnen herzlichst. Das deutsche Volk schätzt sich“ glücklich, mit der Durchführung der diesjährigen Olympischen Spiele in Berlin einen Beitrag zu Ihrem unvergänglichen Werk, dem olympischen Gedanken, leisten zu können. Mit den besten Wünschen für Ihr Wohlergehen und herzlichen Grüßen Adolf Hitler, Deutscher Reichskanzler.“ Besuche beim Führer X Berlin, 4. August. Der Führer und Reichskanzler empfing gestern den Präsidenten des chinesischen Reichsprüfungshofes, Taichi=Tao, der sich als Sonderdelegierter der chinesischen Regierung auf einer Europareise befindet und zur Zeit sich in Berlin aufhält. Ebenfalls gestern vormittag nahm der Führer und Reichskanzler den Besuch des früheren Botschafters der Vereinigten Staaten in Berlin, Universitätspräsidenten Dr. Dr. h. c. Jacob Gould Schurmann entgegen. Später empfing der Führer und Reichskanzler den Königlich=Ungarischen Finanzminister von Fabinyi und den Oberkommandierenden der ungarischen Honved, General der Infanterie von Shvov. Mittags stattete Seine Hoheit der Maharadschah Gaekwar von Baroda dem Führer und Reichskanzler einen Besuch ab. Der Führer empfing alsdann den italienischen Presse= und Propagandaminister Dino Alfieri. der bereits Ende der vergangenen Woche nach seiner Ankunft in Berlin dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda einen Besuch abgestattet hatte. augenblicklich herrsche, sei die Ruhe vor dem Sturm. Die Lage der Madrider Regierung sei äußerst kritisch und werde noch verschärft durch den in den letzten Tagen erfolgten Uebertritt verschiedener Einheiten der Guardia Civil zur Militärgruppe. Der General nahm erneut energisch gegen die Einmischung des Moskauer Senders in die innerpolitischen Verhältnisse Spaniens Stellung und wandte sich mit scharfen Worten gegen die Drohung des roten Generals Miajas, der angeblich die Absicht haben soll, die durch ihre geschichtlichen Bauten und herrlichen Kunstschätze weltberühmten Städte Cordoba und Granada mit Flugzeugen bombardieren zu lassen. Der Geist der nationalistischen Truppen und der Phalanx=Milizen sei ausgezeichnet. Weiter beschuldigte General Queipo de Llano als den alleinigen Verantwortlichen für die Ereignisse den früheren Ministerpräsidenten Portela Valladares, der die Macht an die Marxisten ausgeliefert habe. Die französische Nachrichtenagentur Fournier veröffentlicht eine Meldung aus Tanger, wonach im Hauptquartier General Francos mit Hochdruck gearbeitet werde. Den ganzen Tag über verkehrten Lastkraftwagen mit Truppen, die nach Ceuta und Tetuan befördert würden. General Franco habe die Absicht, seine Truppen bei der ersten Gelegenheit unauffällig nach Spanien zu befördern. Man versichere außerdem, daß starke Luftstreitkräfte in Tetuan zusammengezogen seien. Marristische Provokationen Unverschämte Herausforderungen an der deutschen Westgrenze X Berlin, 4. Aug. Während in Deutschland anläßlich der Olympiade die deutsche Jugend für den Frieden der Welt eintritt, eine Kundgebung, an der sich über 50 Nationen beteiligen, laufen undisziplinierte rote Banden an der deutschen Grenze bei Saarbrücken(Goldene Brenn) entlang und provozieren auf eine unerhörte Art und Weise. Am 2. August um 16 Uhr fand auf der Spicherer Höhe bei Saarbrücken eine große Kundgebung der französischen Volksfront statt, an der sich etwa 3000 Personen beteiligten. Nach Beendigung dieser Kundgebung zogen die einzelnen Teilnehmer in aufgelöster Ordnung mit fliegenden Sowjetfahnen, Trikoloren und Volksfrontfahnen an die deutsche Grenze und veranstalteten mit erhobenen Fäusten gegen das deutsche Gebiet und unter Absingen der Marseillaise und der Internationale dort eine Kundgebung. Außerdem wurden von der Masse Ballons aufgelassen, die Flugzettel hetzerischen Inhalts trugen und auf deutsches Gebiet flogen. Garde mobile und Gendarmerie schützten diese Kundgebung. Hohe Offiziere der Garde movile nahmen an ihr teil. Angesichts des klar betonten Friedenswillens Deutschlands bedeutet dieses Verhalten, das von Hunderten Deutscher in völlig disziplinierter Haltung beobachtet wurde, eine Herausforderung sondergleichen. soma von dem Beifall seiner Kameraden unterbrochen und unter nicht endenwollendem Jubel überreichte er schließlich Gebietsführer Schulze ein Bildnis des Duce mit der eigenhändigen in deutscher Sprache abgefaßten Unterschrift:„Der Hitler=Jugend zum Zeichen meiner herzlichen Sympathie— Mussolini.“ Gebietsführer Schulze gab dann bekannt, daß noch im Dezember dieses Jahres 500 HitlerJungen einen Gegenbesuch in Italien abstatten würden. Beförderungen in der Wehrmacht X Berlin, 4. August. Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. August 1936 befördert: Zum General der Kavallerie den Generalleutnant von Kleist, Kommandierender General des VIII. Armeekorps; zu Generalen der Infanterie die Generalleutnante Blaskowitz, Kommandierender General des II. Armeekorps; Geyer, Kommandierender General des V. Armeekorps; zu Generalen der Artillerie die Generalleutnante Grün, Inspekteur der Artillerie; von Kluge, Kommandierender General des VI. Armeekorps; zu Generalleutnanten den charakterisierten Generalleutnant Muff, Militärattaché bei den deutschen Gesandtschaften in Wien und Bern mit dem Sitz in Wien; die Generalmajore Raschick, Kommandeur der 4. Division: Kuntze, Kommandeur der 6. Division; Halder, Kommandeur der 7. Division; Hahn, Kommandeur der 5. Division; zu Generalmajoren Stumme, Höherer Kavallerieoffizier 1; Renz, Kommandeur der Heeresdienststelle 6; von Krenzki, Inspekteur der Wehrersatzinspektion Dortmund; von Schauroth, Kommandeur des Infanterieregiments 16: Guderian, Kommandeur der 2. Panzerdivision; von Förster, Inspekteur der Wehrersatzinspektion Erfurt; zum Generalarzt den Oberstarzt Dr. Passauer, Korpsarzt VIII. Klottcherfelde General Admiral Racder besucht das brasilianische Schulschiff. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, General Admiral Raeder, besucht am 4. August das in Hamburg anwesende brasilianische Schulschiff„Almirante Saldanha" und nimmt anschließend bis zum 6. August an den Veranstaltungen anläßlich der Segel=Olympia in Kiel teil. „Graf Zeppelin“ über Rio de Janeiro. Die deutsche Seewarte meldet: Das Luftschiff„Graf Zeppelin“ befand sich am Sonntagmorgen um 7.30 Uhr(MEZ.) über Rio de Janeiro. Auf der Fahrt, die fahrplanmäßig 4 Tage und 6½ Stunden dauerte, wurden im Nordostpassat Geschwindigkeiten bis zu 180 Kilometer in der Stunde erreicht. Bundesfeier der Schweizer Kolonie in Berlin. Im Kaisersaal des„Rheingold“ zu Berlin versammelte sich am Sonntag die Schweizer Kolonie, um die Feier der Gründung der Eidgenossenschaft zugleich mit einem Emrfang der schweizerischen Teilnehmer an den XI. Olympischen Spielen und damit ein richtiges Heimatfest zu begehen. General=Versammlung der Internationalen Landwirtschaftskommission. Die General=Versammlung der Internationalen Landwirtschaftskommission fand am Freitag ihren Abschluß. Die Teilnehmer der Versammlung hatten in den letzten beiden Tagen Gelegenheit, norwegische Bauernhöfe aus eigener Anschauung kennenzulernen. Es wurde beschlossen, daß der nächste Kongreß im Haag stattfinden sollte. Tödlich abgestürzt. Bei der Bekletterung der Nordwand des Langkofel in Südtirol ist der 25jährige Karl Gemmrad aus Wien vor den Augen seiner Freunde tödlich abgestürzt. Französisches Postflugzeug verunglückt. Das Postflugzeug des französischen Süd=Amerika=Postluftdienstes verunglückte am Sonntagvormittag im Nebel in der Nähe von Mazadet. Die Besatzung kam ums Leben. Der Mufti von Algier ermordet. Einer der höchsten mohammedanischen Würdenträger von Algier, der Mufti der großen Moschee der algerischen Hauptstadt, Bendali Mahanud. wurde am Sonntagmorgen in einer der Straßen der Stadt ermordet aufgefunden. Man vermutet, daß der 68jährige Geistliche einem politischen Anschlag zum Opfer gefallen ist, weil er sich entschieden gegen die Verquickung von Politik und Religion ausgesprochen hat. Ueberschwemmung in der Türkei. In der Gegend von Siwas in der asiatischen Türkei haben Wolkenbrüche und Hagelschläge furchtbare Verheerungen angerichtet. Weite Gebiete wurden überschwemmt. Neben 18 Menschen ist zahlreiches Vieh in den Fluten umgekommen. Helft den Flüchtlingen aus Spanien! Mehr als 3000 Deutsche haben bereits Spanien verlassen X München, 4. August. Die Reichspressestelle der NSDAP. veröffentlicht folgenden Aufruf: Helft den Flüchtlingen aus Spanien! Durch den blutigen Bürgerkrieg in Spanien sind tausende von deutschen Volksgenossen gezwungen, fluchtartig ihr Gastland zu verlassen. Mehr als 3000 Deutsche sind schon unter den Schutz unserer Kriegsschiffe auf reichsdeutsche und italienische Dampfer gebracht worden und befinden sich auf dem Wege in die Heimat. Fast täglich laufen in der Hauptstadt der Bewegung Sonderzüge mit Flüchtlingen ein. Das nationalsozialistische Deutschland bereitet diesen unglücklichen Volksgenossen einen herzlichen Empfang. Es gilt, viel unverschuldete Rot zu lindern. Der Hilfsausschuß für Spaniendeutsche unter der Leitung von Gauleiter Bohle der Auslandsorganisation der NSDAP. hat die ehrenvolle Aufgabe übernommen, die Flüchtlinge zu betreuen. Es ist noch nicht abzusehen, wieviele Deutsche gezwungen sein werden, das Land zu verlassen, in dem so viele von ihnen schon seit Jahrzehnten im Interesse beider Länder gewirkt haben. Deutsche Volksgenossen! Helft unseren Brüdern in ihrer Not. Spendet für unsere Flüchtlinge aus Spanien! Spenden sind zu richten an den Hilfsausschuß für Spaniendeutsche in der Leitung der Auslandsorganisation der NSDAP, Berlin W 35, Tiergartenstraße 4a. Konto: Berliner Stadtbank Girokonto 2400 Hilfsausschuß für Spaniendeutsche. Außerdem nehmen sämtliche Spar= und Girokassen Zaylungen entgegen. Spanien=Deutsche Flüchtlinge, die reichsdeutschen Boden betreten, sind sofort an der Die„Deutsche Olympia-Erinnerungsmedaille“, eine Schöpfung Klein, München Aufnahme: Hoffmann von Prof. Richard Grenzstation nach Düsseldorf zu melden. Fernruf 12080 Düsseldorf. Die Truppführer haben den Transport unter allen Umständen zusammenzuhalten, um weitere Weisungen von der Dienststelle Düsseldorf entgegen zu nehmen. Spanien=Deutsche, die sich schon in den Provinzen Rheinland, Westfalen und Hessen aufhalten, haben sich persönlich, oder schriftlich bei der Zweigstelle Düsseldorf der Auslandsorganisation der NSDAP(Rückwandereramt), Oststraße 150, anzumelden. Der Gouverneuer der Bank von Frankreich bei Dr. Schacht X Berlin, 4. August. Der Gouverneur der Bank von Frankreich, Labeyrie, war am Montagmittag Gast des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht, der zu seinen Ehren in der Reichsbank ein Frühstück gab. Hieran nahmen der Reichsaußenminister von Neurath, der französische Botschafter Francois=Poncet, die leitenden Herren des Reichsbankdirektoriums, Staatssekretär Dr. Posse, die Ministerialdirektoren Dr. Ritter und Dr. Olscher teil. Am Vormittag hatte Präsident Dr. Schacht Gouverneur Labeyrie zu einer eingehenden Unterredung empfangen, die von dem traditionellen freundschaftlichen Geist getragen war, der seit langem zwischen den führenden Notenbanken der Welt besteht. Abends wohnte Herr Labeyrie der Festaufführung der„Orestie" im Staatlichen Schauspielhaus bei, wo Ministerpräsident Göring ihn in der Pause empfing. Reichsbankpräsident Dr. Schacht wird den Besuch des Herrn Labeyrie voraussichtlich noch im Laufe des Monats August in Paris erwidern. Segelflieger Stiefsohn abgestürzt X Berlin, 4. August. Bei den Uebungen für die am Dienstag im Rahmen der Olympischen Spiele in Staakan stattfindenden Segelflugvorführungen ereignete sich am Montag gegen 17 Uhr ein bedauerlicher Unfall. Der Führer der österreichischen Segelfliegergruppe, Ignaz Stiefsohn, stürzte beim Kunstflug infolge Flügelbruches tödlich ab. Ilauptschriftleiter: Dr Friedrich K. Pfafferott. Stellvertreiender Hauptschriftleiter: Ewald Löbbert. Verantwortlich: Für Politik Frllz Bormann, Leiter der gesamten Lukal und Provinzteile: Ewald Löbbert, verantwortlich die jeweils am Ende der Ortsausgabe bezeichneten Schriftleiter Verantwortlich für Wirtschaft: Dr. Helmut Barth York. für den Allgemeinen Teil Heinrich Elsenpeler, für Kunst und Unterhallung i. V. Günther Stöve für Schrifllum und Heimatpolitik Günther „Iöve, für Westfalen-Rheinland Hermann Thlen, für Sport Ernst Schulte, für den Anzeigenteil Bernhard Stadie Anzeigenleiter: Karl Kirschner, sämtlich in Dortmund Berliner Schriftleilung: Hans Graf Reischach. Berlin Chef vom Dienst: Heinrich Elsenpeter. Dortmund. Druck und Verlag: Westfälische Landeszeitung Gmbll., Dortmund. Juni 1936: über 180 000 Davon D A. D Bezirksausgabe Dortmund und Umgebung: 66 175: D-A. B. Bezirksausgabe Bochum-Witten: 23 750; D.-A. H Bezirksausgabe Ilagen: 18 525: D.-A. A Bezirksausgabe Sauerland Arnsberg): 14 516: D.-A. G Bezirkeausgabe Herne-Wanne-Eickel-Gelsenkirchen-Recklinghausen: 4 640: D. A. S Bezirksausgabe Hamm-Soest und die Börder 14 510; D.-A. R Reichsausgabe: 16 200 D.-A. L Bezirksausgabe Lüdenscheid: 11 800(z. Zt. Preisliste Nr. 5 güllig). 2. Blatt 7 Jolge 210 Westsälische Landeszeitung- Rote Erde Dienstag, den 4. August 1936 Die Lage in Bartelona Beruhigung eingetreten7 Die marristischen Milizen 4 Barcelong, 4. August. Iuut Zatan die Misizen allerorts die Klöster In Barcelona m zweifellos, äußersich. Be tont9, Besitzungen spanischer Aristokraten v schte Haß die B7. dg die Genergzuv. i. und Rechtsleute als Quariere für sich beschlagwieder ausgenommen wurde. Die Lebensmit= snahmt. Mieder ausgenommen kontder Ei Terr telknappheit ist erträglich. Der Innenminister Espana äußerte sich über die voraussichtliche Entwicklung in Barcelona zum ersten Mal etwas zuversichtlich. Allerdings werden nach wie vor, wenn vielleicht auch vermindert, wohlhabende Spanier verschleppt und erschossen.— Entgegen anderen Gerüchten scheint die regie=.., rungstreue katalonische Miliz vor Zaragoza1.. nicht vorwat### zu kommen, wohl aber doch ihre 1"## Position halten zu können. Am Sonnabend sind wieder etwa 350 deut sche Flüchtlinge auf einem italienischen Schiff Die Ermordung der Reichsdeutschen Madrid sagt Untersuchung zu A Madrid, 4. August. Wegen der schon vor einigen Tagen gemelErmordung des Reichsdeutschen nuhner in Barcelona und des Ueberfalls auf die bei Santander wohnhafte reichsdeutsche Familie Imhof, bei dem die Tochter Imhofs getötet und ihr Vater schwer verletzt wur den, hat die Reichsregierung in Madrid schärf abtransportiert worden. Weitere Schiffe wer-i##en Protest erhoben. Das Madrider Außenden in diesen Tagen Barcelona verlassen. Ein= ministerium hat daraufhin jetzt sein Bedauern IERAAGNMn it hor„„„ G1„ WeI LL Nor große Zahl der deutschen Geschäftsleute ist aber entschlossen, ihre Interessen in Spanien persönlich zu vertreten und erst im äußersten Not falle abzufahren. Dem Deutschen Generalkon sulat ist seitens des Innenministers eine ge sicherte Stationierung des deutschen Wohn schiffes zugesichert worden. Ueber den Aufbau der spanischen Regie rungsmilizen werden **„„„„ einige bemerkenswerte Einzelheiten bekannt. Die Milizen sind nach den Wahlen vom 16. Februar, die eine Linksmehrheit brachten, gebildet worden. Sie hatten zunächst keinen amt lichen Charakter, wurden aber von den Be hörden weitherzig geduldet und gefördert. Be waffnet waren sie durchweg mit Pistolen. Sofort nach Erhebung der Militärgruppe am 17. Juli wurden die Milizen von der Regierung sozusagen amtlich anerkannt und mit Mausergewehren und Maschinengewehren be waffnet. Die Milizen setzen sich lediglich aus Frei willigen zusammen, zumeist aus Mitgliedern der marxistischen Arbeiterunion oder AnarchoSyndikalisten. Im allgemeinen umfaßt jede Gruppe 500 Mann. An der Spitze jeder Gruppe hat die Madrider Regierung einen Beauftragten gestellt, der den Titel„politischer Kommandant“ führt. Er hat zwei Mitarbeiter, den„Militärkommandanten“ und den„Organiministerium hat daraufhin jetzt sein Bedauern ausgesprochen und die Untersuchung der Schuldfrage zugesagt. Wie aus Gibraltar berichtet wird, haben die britischen Behörden das Flugboot„S 12“, t##nicn wagig, das der spanischen Regierung gehört und am der spanischen Regie, Freitag innerhalb der Hoheitsgewässer von von Regierungsseite„elandet war, beschlagnahmt. Die Freitag innerhale der Wfere. Gibraltar gelandet war, beschlagnahmt. Die Engländer hatten dem Flugboot eine Frist von 24 Stunden zum Verlassen der britischen Gewässer gestellt. Da es dieser Aufforderung nicht nach kam, wurde es eingeschleppt. Nach einer Meldung aus Valencia wurde dort der ehemalige spanische Ministerpräsident Ricardo Samper in dem Augenblick verhaftet, als er sich mit seiner Familie an Bord eines französischen Dampfers einschiffen wollte. Aeschylos:„Drestie“ Festaufführung im Staatlichen Schauspielhaus X Berlin, 3. August. Im Rahmen der großen kulturellen Verantaltungen, die Deutschland seinen olympischen Gästen darbietet, fand am Montagabend im Staatlichen Schauspielhaus eine Festvorstellung tatt, in der zum ersten Male die„Orestie“ von Aeschylos in der Uebersetzung von Urich von Wilamcwitz=Moellendorff zur Auführung gelangte. Mit der Wahl des Schaupielhauses zeigte man den ausländischen Gästen zugleich eine der hervorragendsten in der ganzen Welt bekannten Schinkel=Bauten. Der Festaufführung wohnten außer dem Hausherrn, Ministerpräsident Generaloberst Göring, die Reichsminister Dr. Frick, Dr. Goebbels, Generalfeldmarschall von Blomberg, Freiherr von Neurath, Darré, Schacht und Schwerin=Krosigk bei. Außerdem waren anwesend die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees, die Reichsminister Rust, Eltz von Rübenach und Seldte, Reichsführer SS Himmler, der Reichsjugendführer Baldur von Schirach, die Reichsstatthalter Ritter von Epp und Meyer, der bayerische Ministerpräsident Siebert, die Staatssekretäre Lammers, Meißner, Funk, Pfundtner und Krone. Die Diplomatie war vertreten durch die Botschafter von Frankreich, England, Polen, Türkei, Japan, Chile, Brasilien, Sowjet rußland, die Gesandten von Dänemark, Schweden, Finnland, Argentinien, Rumänien, Oesterreich, der Tschechoslowakei, Uruguay, Haiti, Peru, Estland, Ungarn, der Schweiz und Jugoslawien sowie die Geschäftsträger aller übrigen bei den Olympischen Spielen vertretenen Länder. Als Hauptdarsteller wirkten mit Friedrich Kayßler, Hermine Koerner, Walter Frank und Maria Koppenhöser und andere. Die Spielleitung hatte Lothar Müthel. Neue Flüchtlingstransporte deutschen Kriegsschisse an der spanischen Küste X Berlin, 4. August. Almeria wegen der Drohungen der spanischen Kommandant“ führt. Er hat zwei Mitarbeiter,!(Behörden gegen Angehörige der deutschen Koden aMiltärtommandanten und den„Organ:! Der Schutz der Deutschen an der spanschen(gu“, wurde nach Einlaufen des„Admiral etionsktommandanten.: Dem Miltärkomman= Nordküste wird weiterhin von dem Kreuzer STchaer“ sofort beantwortet. Auch das danten oblegt vor alem die mittärische Aus,„Köin- und den Torpedoboten„Abatros- Tornedoboot„Leopard“ ist, von Huelva kombihung der Gruppe, der. Organzang, 2tegzze und„Seadler“ ausgeübt.„Köln“ liegt vr: zmend, vor Almeria eingetrofen. Der deutsche mandanten Verpslegung, Unterkunft vliw. Die Rortugalete(Bibao),„Albatros“ hatte am Konful in Hueloa dankte im Namen der deutmeisten Miltärtommandanten lind aktive oder 1. August sechs Deutsche, darunter die Familie).—.„ Kolonie für die Entsendung des Kriegsfrühere Unteroffiziere, die regierungstreu 9“;##g Konsuls Erhardt von Bilbao und 80 llciffeg, an dem die Deutschen in Huelva Rückblieben nd. Jede Gruppe ur voltändie un. Aussänder nach Bayonne gebracht und ist nac) hast fingen. Panzerschif„Deutschland“ und ebbängie und kann sich— angebich— aus Portugalete zurückgekehrt. Auch„Seeadler“ Torpedovoo.„Luchs“ blieben vor Ceuta. eigenem Willen kroend emer Kolonye der Ve, hat inzwischen in der Bucht von Bibao Geag.] Der deutsche Dampfer„Fuda“ st mit 141 verunostreiträte anschlieben. Die Auden, kert, nachdem das Boot die deuschen Rück= migwanderern aus Valeneig ausgelaufen und missen selbt für ihre Verpslegung lorgen. Dies, wanderer aus Gison abgeholt hatte. Außer traf am 3. August früh in Genug ein. Der geschieht auf dem Wege ver et dem sind weitere Flüchtlinge aus Bilbao durch deutsche Dampfer„Taragona“ erhielt AnweiKaufleuten und„Soue zi, die Unterschrift des den Dampfer„Bessel“ nach St. Jean de Lug su. Palma und Mahon anzulaufen zum Gutscheine erhalten, de. Hingegen gebracht worden. Transvort von Rückwanderern nach Genua. politischen Kommandanten tragen. Hingegen!“ Manzerichift sung, Palma und Mahon anzulaufen zum „„„ Transport von Rückwanderern nach Genua. die reau= Panzerschiff„Admiral Scheer“ liegt vor In Genua sind zwei weitere Transporte mit no die Reausitionsou cheine,.,igig, e, Almeria. Der zunächst unbeantworters deutschen Flichtingen aus Varcelona engeairen Regierungstreiträfte vom..h uet zu gebiebene Protest des deutschen Konsuls von tronen. Für weitere Rückwanderer steht der neur oder vom Bürgermeiter umerzeicgnet. on veruren. v...[Dampser„Palermo“ zur Verfsügung, der am 2. 8. Almeria, 4. 8. Valencia, 5. 8. Gandia und 7. und 8. 8. Barcelona anläuft. Aus Malaga wurden am 3. 8. 41 Rückwanderer mit dem Dampfer„Saturn"“ nach Lissabon befördert, weitere 20 bis 30 beabsichtigen Abreise einige Tage später. Der musikalische Einsatz der Wehrmacht 1600 Musiker bestreiten am 16. August ein Großkonzert Berlin, 4. August. Vom 15. Juli bis zum Ausgang der Olym pischen Spiele läuft das große musikalische Programm, das am 13. August in einem Großkonzert mit 1600 Musikern aller Wehrmachtteile unter der musikalischen Leitung des Heeresmusikinspizienten Prof. Schmidt und des Musikinspizienten der Luftwaffe Prof. Husadel seine Krönung findet. Mit diesem Großkonzert und dem großen Zapfenstreich wird die deutsche Wehrmacht anläßlich der Olympischen Spiele erstmals vor ein aus Vertretern aller Erdteile zusammengesetztes Publikum treten. Allein die Vorstellung, daß 45 Musikkorps mit 1400 Mann und 320 Spielleute den musikalischen Teil bestreiten werden und daß für den großen Zapfenstreich über 1000 Fackelträger und je eine Begleitkompanie des Heeres, der Kriegsmarine und Luftwaffe dazu befohlen sind, gibt einen Begriff davon, welcher Eindruck vom Wesen und Können deutscher Mili tärmusik unseren Gästen vermittelt werden soll. Dieser Aufgabe entsprechend enthält denn auch das Programm des ersten Teils die berühmtesten preußisch=deutschen Märsche vom Mittelalter bis zur Gegenwart uno zwei Glanzstücke des konzertmäßigen Spielens, nämlich Webers Freischütz=Ouvertüre und Wagners heroisches Vorspiel zu Rienzi. Neben dieser Großveranstaltung kommen für die Dauer der Olympischen Spiele in allen Stadtteilen Berlins täglich Platzkonzerte zur Durchführung, an denen sich ebenfalls alle Wehrmachtteile beteiligen. Ferner zieht seit dem 15. Juli bis zum Ende der 11. Olympischen Spiele täglich in der Reichshauptstadt die Wache mit Musik auf, und zwar werden hier zu die Musikkorps und die Wachen anteilmäßig von den Wehrmachtteilen gestellt. Schließlich soll nicht unerwähnt bleiben, daß fast täglich in den von der Wehrmacht hergerichteten Lagern Konzerte von Musikkorps der in und um Berlin liegenden Truppenteile stattfinden. Neben den überragenden Leistungen des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe an der Vorbereitung und Durchführung der Olympischen Spiele 1936 liefert auch die Wehrmacht=Musik auf ihre Weise den Beweis ihres Könnens. Verkehrsleistungen der Reichsbahn In drei Tagen 362 000 Personen nach Berlin gebracht X Berlin, 4. August. Wie die Reichsbahndirektion mitteilt, trafen zum Besuch der Olympischen Spiele am 31. Juli 53 Sonderzüge mit rund 25000 Fahrgästen ein, außerdem kamen mit den fahrplanmäßigen Zügen schätzungsweise. 72000 Personen an. Am 1. August trafen 86 Sonderzüge ein mit 52000 Reisenden, die fahrplanmäßigen Züge brachten etwa 95000 Fahrgäste. Am 2. August trafen 53 Sonderzuge mit 27000 Fahrgästen ein. Mit den fahrplanmäßigen Zügen kamen etwa 91 000 Besucher an. Britischer Kreuzer in Kiel X Kiel, 3. August. Der britische Kreuzer„Neptune", der anläßlich der Olympischen Segelwettkämpfe Kiel einen Besuch abstattet, hat Montag vormittag 10 Uhr den Kieler Hafen erreicht. Nach Verlassen der Holtenauer Schleuse feuerte der Kreuzer 21 Schuß Salut für die Landesflagge, die von der Salutbatterie Friedrichsort erwidert wurden. Anschließend feuerte der britische Kreuzer Ehrensalut für die Flagge des Kommandierenden Admirals der Marinestation der Ostsee. In diesem Augenblick hat das britische Kriegsschiff die deutsche Kriegsflagge am Vormast gesetzt. Das im Hafen liegende Flottenflaggschiff„Admiral Graf Spee“ erwiderte den Salut und setzte darauf die britische Kriegsflagge. Der dritte Salut des britischen Kriegsschiffes galt dem Flottenchef Admiral Förster. Der Kreuzer machte auf der Höhe von Bellenne an einer Boje fest. Kranz des Führers am Sarge Hindenburgs Am zweijährigen Todestag des Reichspräsidenten Generalfeldmarschalls von Hindenburg legte im Auftrage des Führers und Reichskanzlers der Kommandierende General des I. Armeekorps, General von Brauchitsch, einen Kranz am Sarge des Feldmarschalls in der Gruft des Tannenberg-Denkmals nieder. Fliegerpionier Blériot gestorben Der bekannte französische Flieger Blériot, der als erster vor 27 Jahren den Kanal überflog, starb im Alter von 64 Jahren an einem Herzleiden. Unser Bild zeigt Blériot in dem Flugzeug, mit dem er 1909 den Kanal überquerte. Madrider Goldsendung für Paris Französische Flugzeuge nach Spanien unterwegs ∆ Paris, 4. August. In Paris traf am Montag aus Madrid ein Flugzeug mit sechs Fluggästen und 1200 Kilogramm Gold ein.— Montag morgen haben fünf französische Maschinen, mit spanischen Hoheitszeichen versehen, den Hafen Marseille in der Richtung nach Spanien verlassen. Der„Matin" berichtet aus La Rochelle, dort sei ein angeblich schwedischer Dampfer eingetroffen, dessen Ladung als Papier deklariert gewesen sei. Bei näherer Untersuchung habe man jedoch 50 Tonnen Dynamit und 50 Kilogramm Sprengkapseln, für die Kanarischen Inseln bestimmt, unter der Ladung gefunden Der spanische Generalkonsul habe Weisunger von der Madrider Regierung angefordert. Hilfe für die„Genossen“ „Populaire“ berichtet von zwei Sanitäts kolonnen, die, ausgerüstet von der„Roter Hilfe" und vom„Intellektuellen Antifaschisti schen Komitee", am 30. Juli und 1. Augus auf Lastwagen der Regierung von Katalonier von Perpignan aus zur Verfügung gestell worden seien. Der erste Lastzug sei bereits is Barcelona eingetroffen. Während Außenmini ster Delbos am Sonntag in einer Rede fü eine französische Politik der Nichteinmischun in die spanischen Ereignisse eintrat, setzte sie ein anderes Mitglied des Kabinetts Blum der Unterstaatssekretär des Ministerpräs diums, Dormoy, am selben Tage bei eine Feier in Carmaux(Departement Tarn) fü eine Einmischung Frankreichs in Spanien ein da, wie der Unterstaatssekretär behauptet, d ungesetzmäßige Gruppe in Spanien Krieg. material und Hilfe von da und dort erhalt Die französische Regierung habe das Rech zu Gunsten der gesetzmäßigen spanischen R gierung einzutreten. Aufnahme: Presse-Bild-Zentrale Schwere Kämpfe nördlich von Madrid Unser Bild zeigt Miliz der Madrider Regierung, die den Alcazar von Toledo beschießt. in dem sich Streitkräfte der Militärgruppe verschanzt hatten Aufnahme: Scherl Ruinen— unheimliche Zeugen des spanischen Bürgerkrieges Dieses Bild kommt ebenfalls aus Toledo, wo berühmte Gebäude, teilweise Zeugen des maurischen Zeitalters von einzigartiger Architektur, durch die Bomben des Bürgerkrieges zu Schutt und Asche wurden. Die Aufnahme zeigt die Ruinen des Zocodover-Platzes in der Altstadt von Toledo. ve ge gs Wirtschaftliche Nachrichten Folge 210 4. August 1936 Abschluß der AEG-Sanierung Kapitalzusammenlegung 3: 1/ Bereitstellung neuer Mittel Die langjährigen Bemühungen um die Sanierung der AEd. sind nunmehr zum Abschluß gelangt. Hiermit wird ein Unruheherd aus unserer Wirtschaft beseitigt, der aus der früheren Zeit des politischen und wirtschaftlichen Niederganges übernomnen werden mußte. Daß erst heute der entscheidende Schritt zur inneren Neuordnung dieses bedeutenden deutschen Industrieunternehmens getan wurde, zeugt von dem gewaltigen Ausmaß der hiermit verbundenen Kapitalmaßnahmen. die ohne den einzigartigen Wiederaufstieg seit der nationalsozialistischen Machtübernahme überhaupt nicht denkbar gewesen wären. Es wird zunächst das bisherige Aktienkapital von 185 Millionen RM. im Verhältnis von 3:1 auf 61.67 Millionen RM. herabgesetzt. Nach Durchführung dieser Transaktion soll das Aktienkapital wieder bis auf 120 Millionen RM.erhöht werden. Schließlich wird die Gesellschaft Teilschuldverschreibungen in Höhe von 25 Millionen RM. ausgeben, die von einem Bankkonsortium zum Kurse von 98 Prozent übernommen werden. Diese Obligationen sind vom 1. Oktober ab mit 5 Prozent verzinslich und vom Jahre 1942 ab in zehn gleichen Jahresraten zu tilgen. Der Zeichnungskurs für die neuen Stammaktien, die ab 1. Oktober 1936 gewinnberechtigt sind, ist mit 103 Prozent vorgesehen. Den bisherigen Aktionären wird ein Bezugsrecht derart gewährt, daß auf einen zusammengelegten Nennwert von 500 RM. neue Aktien zum Nennwert von 200 RM., also im Verhältnis von 5:2. zum Kurse von 103 Prozent bezogen werden können.— Von den unter das Bezugsrecht fallenden neuen Aktien ist der Bezug von rund 18 Millionen RM. durch Zusage der Ausübung des Bezugsrechtes oder durch Zeichnungsgarantie sichergestellt. Ferner hat sich die Gesfürel-Ludv. Loewe A.- G., Berlin, bereit erklärt, einen Posten von 30 Millionen RM, neuer Aktien fest z u übernehmen. Daß sich der Gesfülrel-Konzern mit diesem Betrage an dem neuen Aktienkapital beteiligt, ist für die Aktionäre insofern wertvoll, als damit eine kapitalkräftige Gruppe hinter die A EG tritt, die sich nicht beteiligt haben würde, wenn sie das Geschäft nicht für sehr aussichtsreich hielte. Die Verwaltung bemerkt u. a. erläuternd zu dem Sanierungsprogramm, daß neben dem wirtschaftlichen Aufstieg Deutschlands zugleich die Entwicklung der internationalen Währungsverhältnisse die Möglichkeit gegeben habe, daß die AEG. ihre Auslandsschulden bedeutend zu vermindern vermochte. Das Fabrikationsgeschäft habe sich seit der Krise so gesteigert, daß im laufenden Geschäftsjahr— trotz abgesunkener Preise— nieder ein Umsatz von über 300 Millionen RM. erreicht werden würde. Die Reorganisation erfordere sowohl eine Bereinigung der Bilanz als die Bereitstellung neuer finanzieller Mittel, deren Beschaffungsnotwendigkeiten sich aus der Tilgung der Auslandsschulden und dem gestiegenen Geschäftsumfange ohne werteres erkläre. In dem vorstehend dargelegten Plane glaubt die Verwaltung für beide Aufgaben eine geeignete Lösung gefunden zu haben. Die Kapitalzusammenlegung im Verhältnis von 3:1 ermögliche es, einmal den Verlustvortrag von über 57 Millionen RM. zu decken, einen Reservefonds von 10 Prozent des herabgesetzten Kapitals (= rund 6 Mill. RM.) zu schaffen und erforderliche Abschreibungen vorzunehmen. Dabei handele es sich vor allem um die Ausbuchung des Anleihe-Disagios und des Rückzahlungsaufgeldes auf die Amerika-Anleihen, um Abschreibungen auf Anlagewerte sowie um sonstige Wertberichtigungen im Betrage von insgesamt 60 Millionen Reichsmark. Wie die Verwaltung weiter erklärt, habe sie selbstverständlich sehr eingehend geprilft, ob diese Abschreibungen erforderlich sind. Sie sei zu dem Ergebnis gekommen, daß eine solche Wertberichtigung im Interesse des Unternehmens tatsächlich notwendig ist. Die im Ausmaß von 80 Millionen RM, neu zufließenden Mittel werden in erster Linie der Rückzahlung bestehender kurzfristiger Verbindlichkeiten der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften sowie der Schaffung einer Liquiditätsreserve dienen, die insbesondere die Finanzierung eines weiter anwachsenden Geschäftes ermöglichen soll, so daß nach Durchführung der Reorganisation das Unternehmen nach menschlichem Ermessen allen an es herantretenden Anforderungen gerecht werden kann Alles in allem glauben Aufsichtsrat und Vorstand, daß der vorgeschlagene Plan die beste Lösung darstellt, um unter- voller Berücksichttgung berechtigter Aktionärinteressen die AEG. auf eine gesunde finanzielle Grundlage zu stellen. Damit wird gleichzeitig der Gefolgschaft eine gesicherte Arbeitsstätte gegeben und das Unternehmen in den Stand gesetzt. seine technischen und wirtschaftlichen Leistungen innerhalb des deutschen Marktes wie im Export, im Interesse der deutschen Gesamtwirtschaft weiter zu entwickeln. —— Verbrauchsgüterbelebung und Leipziger Herbstmesse Das Geschäft der am 30. August beginnenden Leipziger llerbstmesse wird durch die starken Anregungen, die von dem Verbrauchsgüterumsatz in jüngster Zeit ausgehen. bestimmt sein. In den Zweigen der Verbrauchsgüter-Industrien zeint sich eine deutliche Belebung. Wie kürzlich das Institut für Konjunkturforschung festgestellt hat, haben die Verbrauchsgüterumsätze den Anschlull an den allgemeinen Wirtschaftsanstieg bekommen. Die Leipziger Herbstmesse als der ausgesprochene Markt für die zahlreichen Zweige der deutschen Verbrauchsgüler-Industrien erwartet daher mit Recht einen besonders starken Besuch. Grollund Einzelhandel werden— das zeigen die Berichte über die Umsatzentwicklung der meisten Geschäftszweige— im Angust vor der Notwendigkeit slehen, die Lager wieder aufzufüllen, um den starken Winter- und Weihnachtsbedarf befriedigen zu können. Es ist für jeden Kaufmann von Wert, durch eine umfangreiche und neuzeitliche, also besonders leistungsfähige Auswahl, der Käuferschaft etwas Besonderes zu bieten und so von sich aus zu einer weiteren Belebung des Verbrauchsgütermarktes beizutragen. Grundlegend hierfür ist ein sorgsamer Einkauf. Die deutsche Fertigwarenindustrie erwartet daher in Leipzig für diesen Herbst nicht nur den Besuch ihrer alten treuen Stammkundschaft, die schon jahre- und jahrzehntelang in Leipzig mit Erfolg einzukaufen gewohnt ist, sondern auch neue Einkäuferschichten, insbesondere aus dem Facheinzelhandel. Die Leipziger Messe mit ihren umfassenden Einkaufsmöglichkeiten leistet in dem Bestreben, selbst in der Reihenware stets Wertarbeit zu erschwinglichen Preisen zu führen, gerade dem Facheinzelhandel wertvolle Hilfe beim Leistungswettbewerb. Die Ausstellerschaft der Mustermesse(rund 5000 Firmen werden erwartel) rechnet damit, daß der Handel die Möglichkeiten des Einkaufs in Leipzig voll ausnutzen wird. Sie verspricht sich von der anhaltenden Verbrauchsbelebung groflzügige Bestellungen auf der Leipziger Herbstmesse. Auch die Herbstbaumesse findet besondere Beachlung. Sie erfährt in diesem Herbst durch die Ausstellung„Kunst und Kunsthandwerk am Bau“, die der Deutsche Werkbund auf Veranlassung der Reichskammer der bildenden Künste durchführt, eine wertvolle Bereicherung. Diese Ausstellung soll zeigen, in welcher Weise der Forderung, jeweils einen angemessenen Vomhundertsatz der Bausumme für künstlerische und kunstgewerbliche Ausschmückung des Baues zu verwenden, genügt werden kann. Von ihr werden sicher wertvolle Anregungen ausgehen. Die Aufmerksamkeit, die von allen Wirtschaftsgruppen der diesjährigen Herbstmesse entgegengebracht wird, ist überaus stark. Zahlreiche Auskunfts- und Beratungsstellen werden daher zur Erleichterung des Verkehrs zwischen Einkäufer und Aussteller seitens derjenigen Fachgruppen der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel unterhalten, deren Industriezweige in Leipzig stark vertreten sind. Viele Handwerkszweige werden durch die Ausfuhrförderungsstellen für das deutsche Handwerk Musterschauen handwerklicher Erzeugnisse veranstalten. Im Mellhaus„Petershof“ sind zu diesem Zweck Ausstellungsflächen für Holzbildhauer. Zinngießler, Drechsler, Musikinstrumentenmacher und Kunstschlosser gemietet worden. Dort finden auch eine Nusterschau des niedersächsischen Handwerks und eine Leistungsschau des thüringischen Kunsthandwerks statt. In der Untergrundmellhalle Markt werden Ausstellungen der Drechsler und Sattler, der Kleineisenwarenhersteller des Kreises Schmalkalden sowie des Holzschuh- und Pantoffelmacherhandwerks durchgeführt. Das Töpferhandwerk wird im 1. Obergeschoßl des Städtischen Kaufhauses, das Schmiedehandwerk auf dem Freigelände der Großen Technischen Messe und Baumesse zu einer Nusterschau vereinigt werden. Das Schlosserhandwerk richtet außerdem eine Auskunftsstelle in Halle 19 ein. Der Reichsinnungsverband des Kürschnerhandwerks wird In den Vereinigten Textilmellhäusern mehrere Mitgliederausstellungen einrichten. In ihnen werden die Pelzmoden für die kommende Jahreszeit gezeigt werden. Alles in allem wird die Leipziger Herbsimesse auch dies mal die Belebung der Wirtschaft in allen ihren Zweigen widerspiegeln. Benzol billiger Verbreiterung der deutschen Treibstoffdecke Nach der Regierungsverordnung vom 11. 7. 1936 ist die Abgabe von Benzol als Kraftstoff ab 1. August 1936 an die Beimischung von zehn Gewichtsteilen Methanol gebunden Ab 1. Oktober 1936 gelangen nur noch alkoholhaltige Kraftstoffe nach den Mischvorschriften der Reichsmonopolverwaltung zum Verkauf. Wie wir erfahren, werden die Preise für das ab 1. August 1936 vorgeschriebene Benzol-Methanol-Gemisch 1 Pis. je Liter niedriser als die bisherigen Benzolpreise festgesetzt. Der seitherige Benzol-Zapfstellenpreis. der bekanntlich in allen Verkaufszonen 10 Pfg. über dem Benzin-Preise lag— ausgenomnnen Berlin und Hamburg. wo diese Spanne 11 Pfg. betrug— ist nunmehr einheitlich für das ganze Reich festgeseizt worden, und zwar beträgt der Unterschied gegenüber dem Benzin-Preis jetzt nur noch 9 Pig. je Liter, so dall für die Gebiete Berlin und Hamburg eine Ermälligung um 2 Pig., für die übrigen Bezirke eine solche um 1 Plg. je Liter Benzol eintritl. Der niedrigste Benzol-Zapfstellenpreis stellt sich nunmehr auf 44 Pfg., der höchste auf 47 Pfg. je Liter entsprechend den Preiszonen im Treibstoffgeschäft. Die Preise für Benzol-Benzin-Alkohol-Gemische(wie Aral, Esso. Dynamin usw.) werden nicht geändert, weil der Gehalt an reinem Benzol in diesen Gemischen derselbe bleibt wie bisher.— Wie erinnerlich, hat die Reichsmonopolverwaltung in Auswirkung der erhöhlen Methanolbeimischung zum Treibspiritus ihren Verkaufspreis ab 1. Juni dieses Jahres von 47.50 RM auf 44.50 RM je hl herabgesetzt. Dementsprechend hat die Treibstoffkonvention mit Wirkung ab 1. Juli bereits die Zapfstellenpreise in Schlesien und Pommern für Benzin, Benzol und Gemische um je 1 Pig. je Liter ermälligt. Die Methanolbeimischung ist von besonderer Bedeutung, weil durch Methanol nicht nur die deutsche Treibstoffdecke eine Verbreiterung erfährt, und zwar auf heimischer Grundlage, sondern auch, weil damit Preisermäligungen verbunden sind. Berliner Wertpapiermarkt Berlin, 3. August. Die erste Börse der neuen Woche setzte in vorwiegend schwacher Haltung ein. Die Bankenkundschaft hatte, besonders am Montanmarkt, Verkaufsaufträge erteilt, denen sich der berufsmällige Handel mit einigen Abgaben anschloßl. Am Montanmarkt seizten die Kurse 2—3 Prozent, vereinzelt auch bis 4 Prozent niedri ger ein, und zwar veranlallt durch Meldungen aus Westdeutschland, wonach die letzthin an der Börse geäullerte Zuversicht bezüglich der Dividendenaussichten in der Montanindustrie nicht ganz am P’latze sein dürfte, was namentlich mit bezug auf lloesch zutreifen soll. Ausgehend von Monlanwerten übertrugen sich im Verlauf des Verkehrs die Kursrückgänge auch auf einige andere Märkte, und erst gegen Schlull konnten die niedrigsten Tagesnolierungen um Bruchteile eines Prozentes überschritten werden. Das Geschäft war nicht besonders lebhaft.— Durch einen stärkeren Rückgang sielen Junghans auf, in denen angesichts der noch beslehenden Unklarheit in der Dividendenfrage elwas stärkeres Material herauskam. Am Markt der festverzinslichen Werte waren die Umsätze ziemlich gering, die Kurse gut behauptel, teilweise auch etwas höher wie z. B. in einigen Gold- und Liquidationspfandbriefen. Aber auch Landschaften wurden in kleinen Beträgen angefordert, so dall Pommern ½ und Schlesier 1 Prozent gewinnen konnten. Länderanleihen schwankten nach beiden Seiten um ½—¼ Prozent. Von Stadianleihen befestigten sich Mannheimer um 1 Prozent. Merikaner zogen leicht an, während Bosnier zur Schwäche neigten. Der Geldmarkt war nach Ueberwindung des Ultimos bereits etwas entspannt und der Satz für Blankotagesgeld stellte sich auf 3 ½-3% Prozent, Proloncationsgeld erforderte 3—3¼ Prozent. D—y. Man nannte: Deutsche Anl. Ausl. einschl. 112.70; Aku 64: AEG 38: BNIW 147; I. P. Bemberg 88⅜; Julius Berger 143: Berl. Maschinen 138: Braunkohlen u. Brikelis 208; Buderus 117; Charl. Wasser 117¼; Compania Ilispano 397; Conli Gummi 188½: Daimler Benz 129¼; Dessauer Gas 114¼: Deutsche Erdöl 132; Elektr. Licht u. Kraft 156¼; Engelhardt-Brauerei 98: I. G. Farben 170¼; Feldmühle 136 ¼/; Gesfürel 145; Th. Goldschmidt 119⅝8; Harpener Bergbau 137¾: Hoesch-Köln-Neuessen 116: Kali Aschersleben 126⅛; Klöcknerwerke 117½: Koksw. Chemie 133¼; Laurahütte 21½: Mannesmann 112¼; Mansfeld 155; Maschinenbau 116¼; Orenstein u. Koppel 88¼; Rheinstahl 147½: RWE 137¼; Rülgerswerke 132½; Salzdelfurth 181⅝8; Schubert u. Salzer 11658: Schuckert u. Co. 162½:: Schullheiß-Patzenhofer 109½; Siemens u. Halske 203; Ver. Stahlwerke 112½; Zellstoff Waldhof 155; Reichsbank 196¾; AG für Verkehr 119¼; Hapag 15%: Nordd. Llord 16 3/8; Otavi Minen 31¼. Der Reichsbankausweis Bericht vom Stand um 31. Juli Berlin, 3. August. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Juli 1936 hat sich in der verflossenen Bankwoche die gesamte Anlage der Bank in Wechseln und Schecks. Lombards und Wertpapieren um 544.2 Mill. auf 5310.0 Mill RMerhöht. Im einzelnen haben die Bestände an Han delswechseln und nrcks um 443.0 Mill. auf 4623.2 Mill. RM. an Lombardforderungen um 25.3 Mill. auf 66.8 Mill. RM. an deckungsfähigen Wertpapieren um 0.3 Mill. auf 220.2 Mill. RM und an Reichsschalzwechseln um 75,5 Mill. auf 89,7 Mill. RM zugenommen. Die Beslände an sonsligen Wertpapieren stellen sich bei einer Zunahme um 43 000 Rar auf 310.1 Mill. RM. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusam men sind 453.5 Mill. RM in den Verkehr abgeflossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um 437.3 Mill. auf 4170,9 Mill. RM. derjenigen an Rentenbankscheinen um 16.2 Mill. auf 395.7 Mill. RM erhöht. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 96.5 Mill. auf 1567.2 Mill. RM zu Die Beslände der Reichsbank an Rentenbankscheinen haben sich auf 13.1 Mill. RM. diejenigen an Scheidemünzen unter Berücksichligung von 12,5 Mill. RM neu ausgeprägter und 8.0 Mill. RM wieder eingezogener auf 137.5 Mill. RM ermälligt. Die fremden Gelder zeigen mit 787.2 Mill. RAl eine abnahme um 5.9 Mill. RM. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen betragen bei einer Abnahme um 1.9 Mill. 77.3 Mill. RM Im einzelnen stellen sich die Goldbeslände bei einer Abnahme um 2.0 Mill. auf 71.9 Mill. RM. die Beslände an deckungsfähigen Devisen bei einer Zunahme um 0.1 Mill. auf 5.4 Mill. RM. Warenmärkte Hamburger Warenmarkt Hamburg, 3. August. Reis: Am hiesigen Platze blieb bei unveränderten Preisen das Geschäft weiter ruhig. In der nächsten Woche dürften neue Offerten der Mühlen herauskommen.— Die fernöstlichen Rohreismärkte blieben bei anziehenden Preisen fest. Baumwolle: Marktlage stetig, Preise unverändert Kaffee: Gutes Abzugsgeschäft nach dem Inlande. Preise unverändert. Schmaiz: Marktlage fest. Amerik. Steamlard fransito ab Kai 29 Dollar, amerik. Purelard 29¼—30 Dollar per 100 kg. Fettwaren: Unverändert. Ilülsenfrüchte: Weiter sehr geringes Geschäfl bei unveränderten Forderungen. Kautschuk: Effektivmarkt unverändert ruhig. Zucker: Am Effektivmarkt blieb es mangels Anregungen von den Auslandsplätzen sehr ruhig. Preise unverändert. Terminzucker lustlos. Oele und Fette: Unveränderte Markt- und Preislage Gewürze: Steliger Markt bei unveränderten Preisen. Rohkakao: Keine Preisveränderungen, Tendenz sletig. Rauhfutter: Ruhig bei unveränderten Preisen. Magdeburger Zacker-Notierungen Magdeburg. 3. August. Gemahl. Mchlis prompt per 10 Tage 32.35; per Aug. 32.45—32.50. Tendenz: ruhig.— Jotierungen in RM für 50 kg Weillzucker(einschl. RM 0.50 für Sack und RM 10.50 Verbraschssteuer) brutto für netto ab Fabrik-Verladestelle Magdeburg und Umgebung, bei Mengen von mindestens 200 Zentnern. Magdeburger Zucker-Terminnotierungen Magdeburg, 3. August. Jan.: Brief 3.60. Geld 3.15; Febr.: Brief 3.65. Geld 3.50; März: Brief 3.70, Geld 3.55; August: Brief 3.25. Geld 3.10; Sept.: Brief 3.25,(ield 3.15; Okt.: Brief 3.40, Geld 3.25; Nov.: Brief 3.15, Geld 3.30; Der.: Brief 3.50, Geld 3.40. Tendenz: ruhig.— Notierungen in RM für 50 kg Weillzucker netto, einschl. Sack, frei Seeschiffseite Iamburg. Getreidemärkte Hamburger Cif-Notierungen für Getreide, Kleie und Saaten Hamburg, 3. August. Weizen: Manitoba I hard Allan lic Aug. 6.80; Maniloba 1 Aug. 6.70; Rosafé 79 kg Aug. 6.40; Barusso 80 kg Aug. 6.30. Gerste: Plata 67-68 kg Aug. 3.90—4.00. Roggen: La Plata 71-73 kg Aug. 3.55. Mais: La Plata schw. 3.85—3.90; Aug., Sept. und Okt. 3.87½; Donau-Galfox schw. 3.75; Aug. 3.80. Hafer: Plata Unclipped 46-47 kg Aug. 3.75: Plata clipped 51-52 kg Aug. 3.85. Leinsaat: La Plata 96% Aug. 8.95—9.00; Rizinussaal Aug.-Sept. 13/7/6; Bombay Leinsaat 100% Aug.-Sept. 15.—; Rapssaat Toria Aug.-Sept. 13/10/—. Viehmärkte Dortmunder Schlachttichmarkt Dortmund, 3. August. Auftrieb: 287 Stück Großvich: 398 Kälber; 27 Schafe; 1127 Schweine. Bezahlt wurden für AUS SCHIFFAHRT UND SPEDITION Rotterdamer Frachienmarkt Vorübergehend bessere Charterfätigkeit) Erzzufuhr bleibt guf Zu Beginn der vergangenen Woche setzte bei verhältnismäßig gut bleibender Güterzufuhr eine bessere Chartertätigkeit ein, die zu Frachterhöhungen führte. Kahnraum wurde an einigen Tagen nur gering angeboten, und auch die Reedereien sowie die Verlader hatten weniger leere Schiffe zur Verfügung. Hauptsächlich war das knappe Angebot von großen Kähnen auffallend. so dall begreiflicherweise in erster Linie das Niederrhein-Geschäft günstig beeinflußt wurde. Allerdings ging auch die Einteilung der Partikulierschiffe nach Oberrhein- und Mainstationen elwas schneller vonstallen, wobei es gelang. Schille, die speziellen Anforderungen für die Papierholzverladungen entsprachen, verschiedentlich prompt unterzubringen. Ob es möglich gewesen wäre, onne Schiflsgestellungsverträge den Raum des freien Marktes, der während der letzten acht Tage abgegeben worden ist, für die bekannten Verladungen mit zu berücksichligen, muli zum mindesten bezweifelt werden. Die Entwicklung der leizten Wochen hat gezeigl, daß für die deutschen Partikulierschiffer am Rotterdamer Frachtenmarkte die Schilfsgestellungsverträge von beachtenswertem Vorteil sind und eine regelmäßigere Einteilung gewährleisten als der sogenannte freie Wettbewerb. Es kann daher nicht dringend genug beiont werden, daß unter den gegenwärligen Verhältnissen eine Beschäftigungsgarantie für die deutschen Schiffer, die in Rotterdam Ladung suchen, in den Vereinbarungen am besten zu finden ist, welche seilens des Schifferbetriebsverbandes mit den deutschen Reedereien an der Ruhr getätigt werden. Die Lage ist nach wie vor ungünstig für die Parlikulierschiffer, und bei der maßseblichen Wichtigkeit der Rotterdamer Charterungen bleibl eine sorgfältige Beobachtung der Dinge notwendig, die wahrscheinlich gewisse naheliegende Folgerungen mit sich bringen werden. 1 Ohne heute auf diesen Punkt näher einzugehen, ist es nötig, eindentig festrustellen, daß die deutschen Partikuliere ohne Schiffsgestellungsverträge am kürzeren Ende ziehen würden. Es handelt sich hierbei um Zusammenhänge, die seitens der holländischen Stellen klar erkannt sind, wie es an und für sich nicht besonders zu überraschen braucht, daß die Holländer auf eigenem Terrain sich als die füchtigeren bei freiem Wettbewerb erweisen werden. Da indessen deutsche Güter transportiert werden, so ist für deutsche Partikuliere eine Verständigung mit deutschen Reedereien in Duisburg die beste Lösung Soll von einer zufriedenstellenden Lösung für die dent schen Partikuliere die Rede sein, dann kann eine solche auch nur in Deutschland erzielt werden. Wenn in einer Versammlung des u. W. größten holländischen Partikulierschifferverbandes vor einigen Tagen beschlossen wurde notfalls einen verschärften Konkurrenzkampf gegen die Reedereien zu führen, dann dürfte eine Beteiligung deut scherseils außler Diskussion stehen trotz der verlockenden Argumente und der so hch gepriesenen Zusammenarbeit bzw. geschlossenen deutsch-holländischen Partikulierschifferfront. Für die deutschen Schilfer kommt höchstens und bei den neuen Verhältnissen in Deutsch land immer nur eine Intervention bei einer deutschen Stelle in Frase. Das Thema„verschärfter Konkurrenz kampf“, gegen Reedereien ist gerade im Augenblick sehr gefährlich Während das Oberrhein-Geschäft in der vergangenen Woche trotz etwas besserer Chartertäligkeit nicht mehr als mittelmällig war, konnte das Niedee-heingeschäft an verschiedenen Tagen unter„Berücksichtigung des angenommenen Partikulier- und Reedereiraums gut genannt werden. Ohne große Schwierigkeiten ließen sich die Frach ter um 5 Cts. und 10 Cts. erhöhen, jedoch mußten der veränderten Lage entsprechend in der zweiten Wochen hälfte Ermäßigungen um 5 und 10 Cts. pro Tonne in Kauf genommen werder. Die Konzernverlader konnten nämlich ab Mittwoch über mehr Eigenraum verfügen, und es wurde des weiteren mehr Reedereiraum von solchen Firmen an den freien Markt gebracht, die keine eigenen Transporte ab Rotterdam haben. Das Durchschnittsangebot von Leerraum war Samstag trotzdem nicht mehr als mäßlig. Eine einheitliche Frachtnotierung gam in der zweiten Wochenhälfte nicht mehr zustande, aber mehr als 20. 25 Cis. pro Tonne für Erz nach Duisburg mit 4 bzw. 8 Löschlagen dürfte sicherlich Freitag und Samstag nicht vereinbart worden sein. Nach dem Rhein-Herne-Kanal und nach Mülheim galten die üblichen Zuschläge. Die Papierholzzutuhr war mit 14 Dampfern in der vergangenen Woche schwächer als acht Tage vorher. Auch die Erz zufuhr war etwas geringer, aber mit 27 Dampfern nicht ungünstig. Die Verlader waren an allen Tagen auf Fremdraum angewiesen. Nachteilige Folgen des Antwerpener Streiks Die Stadt Antwerpen bzw. die Hafenverwaltung hat sicherlich bei dem letzten Streik den größten Verlust gehabt, denn infolge der Umleitung von Seebooten nach holländischen Häfen ging sie enormer Hafengeld-Einnahmen verlustig. Was die einzelnen Firmen an Schaden verbuchen müssen, läßt sich nicht mit Sicherheit fesistellen, jedoch wurden uns hohe Summen genannt Abgeschen davon, daß der Antwerpener Hafenverkehr auf verschiedene Mengen wird verzichten müssen, und die Lage infolge des Streiks der Seeleute— der inzwischen beigelegt ist— sich noch weiter verschlimmerte, weil viele Güter terminmäßlig angedient werden, aber die belgischen Reedereien keine Garantie übernehmen konnten, war es notwendig, die Tarife belangreich zu erhöhen. Die Speditionsfirmen haben 25 Prozent Erhöhung verlangt, aber es ist nicht sicher, ob in der nächsten Woche vielleicht noch weitere folgen werden. Bekanntlich sind die Arheitsbedingungen auch hinsichtlich der Stundenzahl abgeändert worden, und erst in der Praxis wird sich zeigen. wie kostspielig die Aenderungen beim Löschen und Laden werden. Die Nachwehen des Antwerpener Streiks bleiben scheinbar noch längere Zeit fühlbar. Der Hafenverkehr In Antwerpen Im Juli sind in Antwerven 1010 Schiffe, eingetroffen mit 1519 720 Tonnen gegen 942 Seeschiffen, aroß 1 529 713 Tonnen im Juli 1935.— In den ersten 7 Monaten d. J. sind in Antwerpen angekommen: 6410 Seeschiffe mit 10 477319 Tonnen gegenüber 6159 Schiffen mit 9 991515 Tonnen im Juli 1935. Personalfragen der Rhein-See-Schiffahrt Der starke Aufschwung des Rhein-Sceverkehrs, der sich nicht nur mengenmällig zeigt, sondern auch in der Tonnage. die sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt hat durch Indienststellen neuer Schiffe bis zu 2200 t, wirkt sich auch auf die Personalfrage aus. In der letzten Zeit ist zu beobachten, daß Kapitäne und Maschinisten für RheinSeeschiffe gesucht werden. Dieses Suchen nach Personal geschicht nicht nur auf Grund von Verbindungen von Person zur Person, sondern auch in stärkerem Maße durch Anzeigen. Diese Nachfrage nach Personal bezicht sich nicht nur auf in Fahrt befindliche Schiffe, sondern in sleigendem Mabe auch für die noch zu erwartenden und im Bau befindlichen Fahrzeuge, worunter sich bekanntlich Schiffe bis zu 1400 t befinden. Diese Auswirkungen des Rhein-Seeverkehrs auf den Personalmarkt sind eine erfreuliche Begleiterscheinuns, die man in den letzten Jahren nicht mehr gekannt hat.—m Instandsetzungsarbeiten an Küstenschiffen Dem Reichs- und Preußischen Verkehrsminister stehen in beschränktem Umfaßge Mittel zur Verfügung, aus denen Reichszuschüsse für Instandsetzungsarbeiten an Küstenschilfen gegeben werden. Gewährt wird ein 30-v.-II.-Zuschußl zu den Gesamtkosten. Der Zuschuß darf 7500 RM im Einzelfall nicht übersteigen. Ueber die Anträge entscheidet, mit Ausnahme von Anträgen aus SchleswigHolstein, der Reichs- und Preußische Verkehrsminister. Voraussetzung für die Gewährung des Zuschusses ist, daß die Schiffe in der Frachtfahrt beschäftigt sind, in einem Schiffsregister eingetragen, der Seeberufsgenossenschaft angehören und Mitglied des Küstenschifferverbandes sind. Die Instandselzungsarbeiten, besonders die Erneuerung des Motors müssen durch den Zustand des Fahrzeuges oder des Motors notwendig und nicht nur wirtschaftlich erwünscht sein. Bevorzugt werden Anträge auf Auswechselung ausländischer Motore. Laufende Instandsetzungsarbeiten sind von dem Zuschuß ausgeschlossen, ebenso eine Vergrößerung des Schiffes. Antrassteller, die bereits früher Reichszuschüsse erhalten haben, werden nicht berücksichtigt, h.Duisburg-Ruhrorter Schifferbörse Dulsburg-Ruhrort, 3. August. Mit Beginn der neuen Woche war an der Ruhrorter Börse für die Bergfahrt weiler flaues Geschäft Nach Rotterdam war gute Anforderung ohne Kanalvorlage bei unveränderten Frachten. Bergfrachten fallen aus. Talfrachten ab Rhein-Zechen-Häfen nach Rotterdam 0.85. ab Rhein- und Ruhrhäfen nach Rotterdam 0.90, nach Antwerpen-Gent 1.20, nach Brüssel 1,40 und nach Lüttich 1,80. ab Rhein-Ierne-Kanal nach Rotterdam nicht notiert. nach Antwerpen-Gent 1.40. nach Brüssel 1.60 und nach Lüttich 2.— RM einschließlich Schleppen. Schlepplöhne ab Rhein- und Ruhrhäfen nach MainzGustavsburg 0.80—0.90 und nach Mannheim 0,90—1,00 RM. Bremen, 3. August. Hann.-Münden 1.46; Hameln 1,69: Karlshafen 2.26; Minden 2.04. Ilbe asserstünde Hamburg. 3. August. Dresden+1.63; Wittenberg+2.70; Magdeburg+1,70; Tangermünde+2.55. Oderwassers ände Steitin, 3. August. Normalwasserstand 0.63: Pegelbaum brücke 0.57; Küstrin 2.30. Rheinisch-Westfälische Börse zu Düsseldorf Düsseldorf, 3. August. An der Börse kam es heute be sonders am Montanaktienmarkt auf Abgaben zu erheblichen Kurseinbußen. Verstimmend wirkten Presscausführungen, wonach die Dividende bei loesch den Erwartungen nicht entsprechen dürfte. Die übrigen Märkte waren nicht ganz einheitlich, neigten jedoch meistens ebenfalls zur Schwäche. Die Börse schloßl wenig verändert, einzelne Werte leicht erholt Telegraphische Altszahlung am 3. August 1936 50 kg Lebendgewicht in RM: Ochsen: a) 45: b) 39—41.— Bullen: a) 40—13; b) 39.— Kühe: a) 41—43; b) 35—39; e) Farsen: al 12—44.— Kälber: an 78—82: b) 72—78: c) 60—71; d 45—58.— Beste Schafe 48—51.— Schweine: a) 56½; b1) 55%: b2) 54½; c) 52½; d) 50½; Sauen: a) 55½.— Marktverlauf: Grollvich zugeleilt; Kälber flott; Schafe gut; Schweine zugeleill.— Die festgeseizlen Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schliellen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten sowie für Umsatzsteuer und für den natürlichen Gewichtsverlust ein. Essener Schlachtsichmarkt Essen, 3. August. Auftrieb: 358 Stück Grollvich: 712 Kälber: 40 Schafe; 2285 Schweine. Bezahlt worden für 50 ks Lebendgewicht in RM: Ochsen: a) 45.— Bullen: a) 43; b) 39: c) 31.— Kühe: a) 43: b) 39: c) 33; d) 25.— Färsen: a) 41.— Kälber: al) 85—95; a2) 75—78; b) 68—73: c) 58 bis 65; d) 45—55.— Weidemasthammel 55.— Schweine: a) 56½; b1) 55½; b2) 54½: c) 52½; d) 50½: Sauen: a) 55½; b) 52½.— Marktverlauf: Großlvich und Schweine zugeteilt, Kälber flott. Vichmarkt in Wuppertal mit Nebenmarkt Hagen Wuppertal, 3. August.(Eingeklammerte Zahlen für lagen.) Auftrieb? 519(53) Stück Grollvich; 659(88) Kälber:(6) Schafe; 2252(280) Schweine Bezahlt wurden für 50 kg Lebendgewicht in RM: Ochsen: a) 45; b) 41.— Bullen: a) 43; b) 39; c) 31.— Kühe: a) 43; b) 39: c) 33; d) 25.— Färsen: a) 44; b) 40: c) 35.— Kälber: a) 75—77; b) 70—74; c) 60—70; d) 50—59.— Schweine: a) ans: bi) lnen: a) 4½—.5½.— Marktverlauf: Rinder und Schweine zugeteilt, Kalber gut. Duisburger Schlachttichmarkt Duisburg, 3. August. Auftrieb: 487 Stück Grollvich; 130 Kälber: 4 Schafe; 1186 Schweine. Bezahlt wurden für 50 kg Lebendsewicht in RM: Ochsen: a) 45: b) 11.— Bullen: ay 43; b) 39.— Kühe: a) 43; b) 39; c) 33.— Färsen: a) 41; b) 40.— Kälber: a) 70—78: b) 58—68; c) 50—55; d 45—18.— Schweine: a) 57; bi) 56: b2) 55; c) 53; d) 51; Sauen: an 56.— Marktterlauf: Grollvieh und Schweine zuseteill, Kölber flott. Düsseldorfer Schlachtrichmarkt Düsseldorf. 3. August. Auftrieb: 270 Slück Großfvich; 551 Kälber; 23 Schafe; 1936 Schweine. Bezahlt wurden für 50 kg Lebendgewicht in RM: Ochsen: a) 45; b) 41.— Bullen: a) 43; b) 39; c) 31.— Kühe: a) 43; b) 39; c) 33; d) 25.— Färsen: a) 41; b) 40: c) 35.— Kälber: al) 90 95; a2) 74—78; b) 68—73; c) 60—67; d) 50—59.— Schweine: a) 57; b1) 56; b2) 55; c) 53; d) 51; Sauen: a) 55—56; b) 51—53.— Marktverlauf: Grollvieh und Schweine zugeteilt; Kälber mittel. Kölner Schlachttichmarkt Köln, 3. August. Auftrieb: 237 Stück Grollvich, 1175 Kälber, 109 Schafe, 2880 Schweine. Bezahlt wurden für 50 kg Lebendsewicht in RM: Ochsen: a) 45; b) 45.— Bullen: a) 43: b) 39: c) 31: d) 27.— Kühe: a) 43; k) 39; c) 33: d) 25.— Färsen: a) 44; b) 40; c) 35; dT 28.— Kälber: a) 71 bis 77: b) 72—75; c) 60—70; d) 52—58.— Weidemaslhammel 48—49.— Schweine: a) 57; bi) 56; b2) 55; c) 53; d) 51; Sauen: a) 56; b) 53. Frankfurter Schlachtvlehmarkt Frankfurt, 3. August. Auftrieb: 218 Stück Großlvich; 279 Kälber; 31 Schafe; 1821 Schweine. Bezahlt wurden für 1 kg Lebendgewicht in RM: Ochsen: a) 43—15; b) 41; c) 36.— Bullen: a) 41—13; b) 39.— Kühe: a) 40—43; b) 35 bis 39: cy 28—33; d) 25.— Färsen: a) 41—41; b) 40.— Kälber: a) 77—81: b) 71—76; c) 63—70; d) 52—62.— Weidemasthannnel 40——.— Schweine: an 57; b1) 56; b2) 55; c) 3; d) 51; Sauen: an 56.— Marktverlauf: Rinder und Schweine zugeleill, Kälber und Schafe flott. Husumer Marktbericht Husum, 3. August. Die Zufuhr zu den schletwig-holsteinischen Ferkel- und Jungschweinemärkten betrug in der letzten Woche 4000 Stück. Der Handel war mittel. Es kosteten: 4—6 Wochen alle Ferkel 13—16 RM, 6—8 Wocien alte Ferkel 16—19 RM, über 8 Wochen alte Ferkel 19—23 RM das Stück. Nach Gewicht kosleten: Leichte Ferkel 61—65 Rpf., milllere 58—61 Rpf., schwere 54—58 Rpf. das Pfd. Fette Schweine kostelen: Beste Ware 51 Rpf., mittlere 48—50 Rpf., geringere 43—46 Rpf., Sauen je nach Güte 43—18 Rpf. das Pfd. Lebendgewicht. In Kiel waren 1281, in Flensburg 1159 fette Schweine am Markt. Berliner Produktenbericht (Eigener Drahtbericht) Berlin, 3. August. Die Zufuhren in Roggen haben auch heute noch keine Zunahme erfahren, da der wieder einsetrelene Regen den Ausdrusch des noch auf dem Felde befindlichen Roggens verhindert. Die kleinen Provinzmühlen sind noch mit Ware versorgt, während die Grohmühlen noch nicht in der Lage sind, ihren vollen Betricb wieder aufzunehmen. Weizen konnte vereinzell zur Lieferung 2. Iälfte August gehandelt werden. Roggenmehl war weiler gut sefragt. In Weizennichl wurde der kleine lausende Bedarf gedeckt. Futterhafer alter Ernte konnte noch abgesetzt werden. Futtergerste sehlte so gut wie ganz. Für Industrie- und Braugersten kam das Geschäft bisher noch nicht in Gang. Am Futtermittelmarkt war die Lage unverändert. H. Berlin, 3. August. Dem Berliner Metallmarkt fehlte es infolge des Londoner Börsenausfalles an besonderen Anregungen. Der Kupferpreis wurde um ¼ RM herabgesetzt, während der Bleipreis eine Erhöhung um ¼ RM erfuhr. Zink blieb unverändert. Auch der Feinsilberpreis blieb in alter Höhe bestehen. Del-Notiz stellte sich wieder auf 54.25 RM. Amtl. Preisfestsetzung für Kupfer, Blei und Zink (Reichsmark per 100 kg) Westsälische Landeszeitung Rote Erde Jolge 210 4. August 1936 IIIEAIHSRIINNLELIL Radfahrerschule unter Zäumen II* B.adere viir Ale A Aller Anfang ist schwer, besonders für die älteren Semester Im Kampf gegen die Tücke des Objekts siegt Beharrlichkeit — Zeichnungen: Röscheisen Tödlicher Verkehrsunfall Am 2. August 1936, gegen 7.15 Uhr, wurde auf der Verbandsstraße 0 W 4 die Ehefrau G. aus Suderwich, welche die Straße mit einem Fahrrad befuhr, von einem Personenkraftwagen, der von einem Wilhelm Sch. aus Hamborn gesteuert wurde, angefahren und schwer verletzt. Ein des Weges kommender Polizeibeamter aus Rheinhausen stellte die Personalien des Kraftwagenführers fest. Die Schwerverletzte wurde von dem Lenker eines anderen Personenkraftwagens in ein Bochumer Krankenhaus gebracht, wo sie kurz nach der Einlieferung verstorben ist. Die Schuldfrage konnte nicht sofort einwandfrei geklärt werden; die Kriminalpolizei übernahm sofort die weiteren Ermittlungen. 75 In der Nacht zum 2. August 1936, gegen 3.30 Uhr, fuhr der Lenker eines Kleinkraftrades gegen einen Brückenpfeiler der Eisenbahnbrücke Dorstfelder Hellweg— Marian= nenstraße. Der auf dem Soziussitz mitfahrende Albert Z. wurde durch den Anprall vom Kraftrad geschleudert und am Kopf schwer verletzt. Er wurde in das Dorstfelder Krankenhaus gebracht. Die Ehefrau Auguste K. aus der Straße „An der Goymark“ wurde am 1. August 1936, gegen 8.04 Uhr, von einem Kraftomnibus der Dortmunder Straßenbahnen angefahren und durch innere Verletzungen schwer verletzt. Sie wurde dem Krankenhaus Bethanien zugeführt. Rummerschilder in Ordnung halten! Eine Mahnung an die Kraftfahrer! Eine Ueberprüfung des Verkehrs hat ergeben, daß ein erheblicher Teil der polizeilichen Kennzeichen(Nummernschilder) an den Kraftfahrzeugen sich in einem schlechten Zustande befinden. Es handelt sich hier um verbeulte, verrostete, stark gedunkelte, vergilbte und beschmutzte Kennzeichen. Beschmutzte Kennzeichen sind sofort zu reinigen, und der einwandfreie Zustand dieser Kennzeichen ist fortlaufend vom Fahrer zu überprüfen. In allen anderen Fällen sind die Kenn zeichen sofort instandzusetzen. Von Dienstag, den 11. August 1936, ab darf es in Dortmund keine schlechten polizeilichen Kennzeichen an Kraftfahrzeugen mehr geben. Von diesem Tage an wird die Polizei mit Geldstrafen gegen Uebertreter dieser Bestimmung schärfstens vorgehen; bei wiederholten Verstößen wird mit der Entziehung des Führerscheines vorgegangen werden. Wenn mon an einem dieser Böcht dwezsah, schon um. Zas heißt, er würde kippen, wenn hasten Sommerabende, vom Lusthunger und! schon un.——..—.—. ailer Anfang ist und immer wieder geübt, damit es so richtig in von der Sehnlucht nach dem saten Grüy der schmpers, gflegt der zu sagen, wenn er den An= Fleisch und Blut übergeht. UnterlassungssünWiesen und Wälder verführt zu einem Spo, fanger: Pilegt der und“ gann geht es mit den dieser Beziehung— man sese nur achtdiergang in die Bolmte startet, dann kanz sopoe:„ut weiter. Nach weiteren zwanzig sam die Statistik der Verkehrsunfälle— haben man, falls der Rückweg, Aher die„.—. ,4r; Mieter kommt tgosicher der zweite Umfall, und schon manchem Kopf und Kragen gekostet. Brücke führt, wohl auf die Lasfayrgzschule Meter komigt gerrega er Awertzr.artich:„Esl zm eben wird ja der„KoF“Kursus dier stoßen, die gerade dann ioren schönsten Betrieb wieder pricht der gxeggsepre. ume gefallen.“ abgehalten, damit Radfahrer und Radfahre: hat. Eigentlich ist die Bezeichnung Schule doßt ist noch veinz umestez, vom Bu;. 5, V“, stillen richein daraus hervorgehen, denen durch wohl ein bisßchen zu großspurig, denn in Wir,„,bungsplatz. Nach Ansicht der bereits etwas eigenes Verschulden kein Unfall im Verkehr lichteit ist das sa nur em loser Kursus im Rah Uebung=ptop. Kursus eilnehmer wohnen in zustoßen kann. Daß gründliche Arbeit geleistet men der Arbeit des Sportamtes in der NS= vorgeln,rt.—., magisch anziehende Natur= wird, davon haben wir uns selbst überzeugen Gemeinschaft„Kraft durch Freude, der hier diesen Boung, v.. LArzits gelernt, den können in der Radfahrerschule unter den gruam Werte ist; aber nennen wir es ruhig so,1 kräfte, Ste Ooper nd vergessen auch nur noch nen Bäumen. Biel Spaß haben alle obendrein, was sich dier abspielt, denn geschult wird ini Lenter Zu baten, uno, zensener.; haß sg em Vom schwitzenden Lehrer bis zum letzten diesem Kursus, und das nicht. 3u tnope...2.1 Stahlrößchen nun einmal nicht laufen will, Schüler, und das ist eigentlich eine SelbstverMuß Radfahren denn überbaupt„bez trogdem kommen sie nicht an den Bäumen ständlichkeit in einem Kursus, den die Orgaernt werden“ do= pig, woych, usindert vorbei, ohne daß der Lehrer lenkend eingreift. nisation„Kraft durch Freude“ unter ihre Fittiche genommen nd P, Lenter beherischen, und zahl. dle. grinr- s. und des einen Winkelriß Haben Fahrlehrer und Schüier lange im Gewand. Aber schließlich stehen wir im geschwitzt, dieser vor Anstrengung, jener weil Zeichen des Verkehrs, wo auch ältere Leutchen,ser doch so aufgeregt ist, dann kommt auf einbei denen es nicht zu einem Motorfahrzeug auf l mal der große Augenblick heran, wo das Fahr nier Ranern langt, sich ein Fahrrad anschaffen rad mit dem Mann oder de.„Frau dar.. möchten um die weiten Entfernungen in der selbst fährt. Ganz stil und leise hgt greruix nagz geszeitungen, daß aus sämtlichen Gebieten der Stadt zurückzulegen, oder in der Freizeit mal! den Sattel losgelassen. Nun trabt,eger mirzsch Hitler=Jugend Abordnungen unter Mitführung billig und schnell in die freie Natur zu gon zur Sicherheit hinterher, und es geht wirklich## Bannfahnen zum Reichsparteitag nach deln. gut, der Schüler fährt ganz allein, bis— la, Nürnberg marschieren wollten. Einige Tage Für sie und alle anderen, die aus irgend= bis er eben merkt, daß er aulein fayrt.„In später war zu lesen: Die ostpreußische Hitlereinem Grunde keine Gelegenheit haben, das diptselbe. Augenblich krriz. er. hach die Hilfe Jugend ist von Königsberg aus zum Marsch Fahren zu erlernen, ist dieser Kursus gerade Gleichgewicht, aber hann ist, 1g, doch die Hilfe nach Rürnberg aufgebrochen! Jetzt will auch richtig. Hier kann man, ohne selbst im Besitzl da, so daß gumng, alles gut geht. M2.—.— am kommenden Freitag die westfälische Hitlereines Rades zu sein, vertrauensvoll erproben,I Einige Abende unter den grunen Bäumen Zugend ihre Abordnung entlassen. Von Dortob man überhaupt mit so einem wackligen geübt, dann frggt der Kursusteilvgkangerggrz mund, der Stadt der rauchenden Schlote und Stahlroß fertig wiro. Fahrräder stehen zu wann denn eigentuch die erste Wanderfahrt LIuhanden Hochöfen, aus, werden sie nach Verfügung, und zwar keine alten„Hummely“, gemacht wird. Doch so schnell geht das nicht, Hurnhorg, der Stadt des deutschen Glaubens, sondern aute Maschinen. Ein Platz ist für den denn ohne Fleiß gibt es keinen Preis, und####### Unterricht da, wie er schöner nicht geoacht wer= neben der schönen Sicherheit im Sattel mutz! gug allen Landstrichen Westfalens komden kann. Unter Bäumen liegt der, und allein nun auch noch die gengannegrwerden, damit i men die Kameraden nach Dortmund; aus dem der Aufenthalt hier draußen ist schon eme E., Lehreyengghagpgen##. Badfahrer nicht wie Sauerland, dem Münsterland und dem Induholung, allerdings nicht für den Lehrer und der neugebackene KöF=Radfahrer, nicht wie! P##rzttt“ zwit sich führen sie die 32 Banneine Gehilfen, das könnt ihr mir glauben. ein ruderloses Schif. in den gewaltigen. Pranz fahnen des Gebietez. Sie werden sie durch der Lehrer muß schwitzen, da bilft nuni bungen des Oron.1.. Tichts an seinem Ver das Rheinland, durch Hessen und Thüringen nichts. Er forgt, daß die Lernanfänger in den hasten aususetzen finden, sondern inn nur mit tragen in das Land der Franken nach NürnSattel kommen, bringt sie in Schwung und gratgep ogghiwastvgetrgg— rönnen.( berg. Vorher findet auf dem Hansaplatz eine trabt dann nebender, eine Hand am. Sottei, Vr,=Rechis und inks muß man den Arm heben Feier statt, auf der Gebietsführer Langante Kaufmannsgehilfenprüfungen im Herbst Die Lesjährigen Herbstprüfungen für Kaufmannsgehilfen im Bereich der Indutrie= und Handelskammer zu Dortmund finden mit Rücksicht auf die am 1. Oktober in den Heeresdienst bzw. Arbeitsdienst tretenden Lehrlinge schon im Laufe des Monats September statt. Anmeldungen zu den Prüfungen sind auf vorgeschriebenen bei der Kammer(Dortmund, Märkischestraße 120) erhältlichen Vordrucken spätestens bis zum 22. August 1936 einzureichen. Ebenso sind dort die Merkblätter über die Durchführung der Prüfung zu haben. Zugelassen zu den Prüfungen werden alle kaufmännischen Lehrlinge, die im Herbst d. J. ausgelernt haben. Es wird erwartet, daß jeder Lehrling die sich ihm bietende Gelegenheit, seine Lehre durch ein Abschlußexamen zu beenden, wahrnimmt. Insbesondere wollen die Betriebsführer ihren Einfluß nach dieser Richtung hin geltend machen. Es sei erneut betont, daß die Ablegung der Kaufmannsgehilfenprüfung im wohlverstandenen eigenen Interesse der Lehrlinge liegt. Das Bestehen der Prüfung hat zweifelsohne maßgebenden Einfluß auf das berufliche Vorwärtskommen. Feierliche Entlassung der Hitlerjungen Der Adolf-Kitler-Marsch des Gebietes 9(Westfalen) zum Reichsparteitag Vor einiger Zeit stand es groß in den Tadie andere am Lenker. Meist kippt der neue und Vertreter der Partei sprechen werden. An den einzelnen Ruhetagen veranstalten die Kameraden Dorfgemeinschaftsabende, die ganz im Zeichen der Verbundenheit der Menschen aller deutschen Gaue stehen werden. Aber was sie erleben, darüber soll später berichtet werden. An die Bevölkerung Großdortmunds ergeht der Aufruf, sich zahlreich an der Kundgebung am Freitagabend auf dem Hansaplatz zu beteiligen. Aus Anlaß der Abmarschkundgebung des Adolf=Hitler=Marsches treten die HJ=Einheiten wie folgt an: Unterbann 1/130, 17 Uhr, Vinckeplatz; Unterbann 11/130, 17 Uhr, Ostrandweg; Unterbann 111/130, 17.15 Uhr, Bismarckdenkmal; Unterbann IV/130, 17 Uhr, Horst=WesselPlatz. Die Standortführung der HI bittet die Arbeitgeber und Lehrherren, den Angehörigen der HJ zu dieser Veranstaltung den erforderlichen Urlaub zu gewähren. Für die HJ=Einheiten ergehen die Befehle zu dieser Veranstaltung durch die zuständigen Einheitsführer. ∆ 40 Lagerleben in schöner Gemeinschaft Dortmunder Lehrer im Schulungslager Meschede 9 1 80 H. I. Daß die Dortmunder Erzieher das ernste Bestreben haben, in das Wesen der nationalsozialistischen Weltanschauung tiefer einzudringen, bewiesen sie dadurch, daß über 150 Lehrer aller Schularten freiwillig einen Teil ihrer Ferien opferten, um in der engen Form der Lagergemeinschaft Kameradschaft und Disziplin, zwei der tragenden Säulen des Nationalsozialismus, zu erleben und im geistigen Ringen den Glauben und das Vertrauen auf den Führer und die Einsicht in die kompromißlose Notwendigkeit der nationalsozialistischen Erziehung unserer Jugend zu vertiefen. In der prächtigen Jugendwerberge„Haus Dortmund bei Meschede, hoch oben im rauschenden Bergwald, mit freiem Blick auf die welligen HöhenVerkehrs-Psuchole“? Ein Wort zu den„scharfen Kontrollen“ Wenn ein Kind einer natürlichen Unart wegen geprügelt wird, bekommt es Angst und wird schreckhaft. Es ist aber keineswegs gesagt, daß es die Unart unterläßt. Auch der Mensch, der sich in den modernen Straßenverkehr einreiht, hat Unarten. Sie sind nicht minder unsympathisch wie die von Kindern. Auch der Verkehrsteilnehmer erhält seine Prügel, in Gestalt von sogenannten „scharfen Kontrollen" durch die Organe der Ortspolizei. Es ist aber nicht sicher, ob er seine Unarten deswegen ablegt. Sicher ist indessen, daß der pädagogische Zweck, den der Reichsverkehrsminister mit der allwöchentlichen Veröffentlichung der Unfallziffern beabsichtigte, von temperamentvollen Verfechtern der Gewaltmethode— beispielsweise von Ortspolizeistellen— eine ebensolche Einschränkung erfährt, wie jener, der von Schulmännern mit der grundsätzlichen Be jahung der Prügelstrafe für unartige Kinder beabsichtigt ist, wenn sich übereifrige Heimpädagogen nun ausschließlich aufs Prügeln oder auf Prügelandrohung verlegen. Strafe ist immer weniger wert, als Ein sicht. Ebenso möglich wird es sein, einem Kind über den Unwert seiner Unart eine Einsicht zu verschaffen, wie es, meiner bescheidenen Meinung als fahrender Verkehrsteilnehmer nach, möglich sein wird, den Großstadtmenschen über seine schlechten Verkehrsgewohnheiten aufzuklären. Hat man aber die Strafe als das alleinseligmachende Heilserum erkannt, so besteht die große Gefahr, daß die Folge, die Angst, zu einer Verkehrs=Psychose führt, die der großzügigen Absicht des Staates, eine Verkehrsbereicherung zu erzielen, entgegengesetzt ist. Denn nicht immer ist es die Angst, die zugleich eine größere Vorsicht an die Stelle von Fahrlässigkeit setzt. Ich habe noch nie so viele kopflose Radfahrer gesehen, wie in den letzten Wochen der „scharfen Kontrollen“. Steigen Radfahrer, insbesondere Radfah rerinnen, plötzlich mitten im Verkehr von ihrem Vehikel, aus Angst, etwas falsch zu machen, so gefährden sie überdies den flutenden Verkehr doppelt. Lassen viele Bauern aus der weiteren Umgebung bei Besorgungen in der Stadt ihre Autos und Fuhrwerke aus Angst vor Bestrafungen weit draußen stehen und benutzen ins Stadtinnere die Straßenbahn, wie ich das ebenfalls feststellen konnte, so widerspricht das völlig dem Sinn des ganzen Fahrverkehrs; denn es kommt seiner Einschränkung, ja Lahmlegung gleich. Ehe also eine gründliche Durchführung der scharfen Kontrollen am Platze ist, hat eine ebenso gründliche theoretische Vorbereitung im Gewande sachlicher Aufklärung, sei es durch fortgesetzte Veröffentlichungen in den Tageszeitungen oder in Ausstellungen, oder auch in demonstrativen öffentlichen Unterrichtsstunden, meinetwegen zu einer bestimmten Stunde im Brennpunkt der Stadt, einzusetzen. Ja, es muß obendrein eine umfassende Erneuerung der Warnzeichenaufstellung erst beendet sein, ehe man Uebertretungen ahndet. Ein Ingenieur des DampfkesselUeberwachungsvereins, der als Fahrprüfer tätig ist, teilt beispielsweise mit, daß es die „Verkehrsstraßen erster Ordnung“ praktisch gar nicht mehr gibt. Diese Hauptstraßen der Innenstadt sind kenntlich gemacht durch ein Schild, darstellend zwei ineinandergeschobene, auf den Spitzen stehende weiße, rotumränderte viereckige Schilder. Sie bedeuten, daß auf einer solchen Straße weder geparkt noch ge wendet werden darf. Obwohl also der Sinn dieser einstigen Verordnung als Unsinn erkannt worden ist, bleibt es den Ortspolizeiverwaltungen vorläufig noch überlassen, sie nach Belieben zu handhaben. Es gibt ferner ein neues Halteverbotsschild, eine blaue, rotumränderte und rotdurchstrichene Scheibe; auch dieses Schild ist in Dortmund meiner Erinnerung nach nirgendwo zu sehen. Das gleiche gilt von dem Einfahrtverbotsschild, eine rote Scheibe mit weißem Querstrich. Gerade diese den alten, noch gültigen Verkehrszeichen zusätzlich hinzugefügten Schilder sind aber für jeden Fahrer von höchster Bedeutung. Sie sind, und das ist das wichtigste Moment überhaupt, zudem in Augenhöhe für den Fahrer angebracht, und schweben nicht irgendwo seitlich unter einem Fenster des ersten Stockwerks, wo sie kein Fahrer entdecken kann, während er angespannt auf den Tumult vor seinem Gefährt zu achten hat. Was nützt es demnach der Statistik, wenn eine Ortsbehörde gewissermaßen triumphierend nach einer einstündigen scharfen Kontrolle mitteilen kann, daß von hundert falsch gefahrenen Fahrzeugen neunzig auswartige Kennzeichen trugen? Das scheint eyer gegen die Ortsbehörde zu sprechen, denn von diesen neunzig Fahrern werden neunzig behaupten, sie haben das Schild nicht sehen können. Der Rede Sinn ist: Mahnung zur gemäßig ten Anwendung der scharfen Kontrollen; An erkenntnis des Umstandes, daß nicht ausschließ lich der böse Wille es ist, der in einem Ver kehrs,sünder“ wütet; sintemalen es im Charak ter einer„Sünde“ seit altersher mit der Erkenntnis einer„Schuld“ schlecht bestellt ist. H. B. zuge des Sauerlandes, wohnen gegenwärtig ür zwei Wochen Dortmunder Erzieher und arbeiten an ihrer Schulung. Um 7 Uhr morgens bereits geht es in leichter Turnkleidung in den harzduftenden Wald zu körper= und nervenstählendem Sport und fröhlichem Waldlauf. Nach der feierlichen Flaggenehrung folgt dann das einfache, aber kräftige Frühstück. Der Vormittag wird ausgefüllt durch Vorträge über Fragen der nationalsozialistischen Weltanschauung, der deutschen Volksgeschichte und der Erziehung. Eine lebhafte Aussprache trägt weiter zur Klärung bei. Am Nachmittag werden dann die leichtathletischen Sportarten, Ball= und volkstümliche Spiele geübt, desgleichen der Kleinkaliber=Schießsport. Gemeinsame Wanderungen in die herrliche Bergwelt, Gemeinschaftssingen von alten Volksliedern und neuen Liedern der Bewegung und Aussprache von Mann zu Mann in kleineren Freundschaftszirkeln schlingen das Band der Kameradschaft immer enger. Wenn dann die Abendschatten sich über die Bergwälder senken und die abendlichen Erholungsstunden mit dem Zapfenstreich um 10 Uhr ihr Ende finden, liegt bald tiefe Ruhe über dem weißen Hause, in dem Dortmunder Erzieher in stärkendem Schlaf neue Kräfte für die Schularbeit der kommenden Wochen sammeln. Dem gegenwärtigen Lagerkursus folgt ein zweiter vom 6.—20. August. Beide stehen unter der Leitung des Kreisamtsleiters des NS=Lehrerbundes Dortmund, Oberstudienrat Parteigenossen Eilers. Das Ueberfallkommando wurde am 2. August gegen 23.15 Uhr nach der Wirtschaft Z. in der Kirchhörder Straße gerufen. Dort waren zwischen dem Wirt und einem Adolf B. aus der Entenbruchstraße wegen Zahlung einer Zechschuld tätliche Auseinandersetzungen entstanden, in deren Verlauf B. die Haustür beschädigte und die Fensterscheiben einschlug. Zur Feststellung der Personalien wurde B. dem 13. Revier zugeführt. Nach seiner Entlassung fing B. vor der Polizeiwache wieder an zu toben. Als er dann vorläufig festgenommen werden sollte, leistete er erheblichen Widerstand und schlug einem Polizeibeamten ins Gesicht und trat einem anderen Beamten vor den Unterleib. Jetzt ist es endlich so weit Die Emscherregulierungsarbeiten in Deusen werden in Angriff genommen Vor einiger Zeit berichteten wir über die geplante Regulierung des Emscherlaufes im Stadtteil Deusen, die infolge starker Bodensenkungen erforderlich geworden ist. Inzwischen hat man bereits mit den Vorarbeiten begonnen und Kabel und Rohrleitungen aller Art, die bisher unter der Brücke an der Parsevalstraße herführten, höher gelegt, damit die eigentlichen Arbeiten, zu denen auch die Hebung der Brücke um fast zwei Meter gehört, ungehindert durchgeführt werden können. Wer sich nicht selbst davon überzeugt, kann sich kaum einen Begriff von den Schäden machen, die durch die Bodensenkungen entstanden sind. Die Emscher ist in einer Länge von etwa 1.6 Kilometer regelrecht abgesunken und mißt hier etwa eine Breite von acht bis zehn Meter. An den Seiten hat sich eine starke Schmutzschicht abgesetzt, der insbesondere an den wenigen heißen Tagen, die wir in diesem Jahre hatten, ein widerwärtiger Geruch entströmte. Die Schäden wird man nach der Hebung der Brücke, die in etwa vier Wochen in Angriff genommen und in ein paar Tagen erfolgt sein wird, dadurch zu beheben versuchen, indem man die Emscher eindeicht, nachdem das Flußbett ebenfalls wieder gehoben ist. Dasselbe wird mit dem Mattlakgraben geschehen, dem Vorfluter für das Pumpwerk in Huckarde. Um die Deusener wieder nicht in arge Verlegenheit zu bringen, da nach Abschluß dieser Arbeit ihre Abwässer keine Abflußmöglichkeit mehr haben, wird man dann noch auf der rechten Emscherseite ebenfalls ein Pumpwerk bauen müssen. Alle diese Arbeiten werden beschleunigt durchgeführt, weil sich aus dem augenblicklichen Zustand leicht hygienische Mißstände entwickeln können. Eigentümer gesucht Bei der Dortmunder Kriminalpolizei befinden sich ein Paar schwarze Herrenhalbschuhe der Größe 42 mit eisernen, schwarzen Schuhspannern; unter der Sohle befindet sich die Firmenbezeichnung„Romanus", im Innern der Schuhe die Bezeichnung„Romanus, L. Bönecke, Dortmund“; die Absätze der Schuhe sind mit Gummiecken versehen, und auf den Schuhspannern befindet sich die Bezeichnung „5. R. Merz, garant. rostsicher"; ferner eine graubraune Herrenstrickweste mit braunen Aermelaufschlägen der Marke„Bleyle Gr. 104“ und drei getragene verschiedenfarbige Herrenoberhemden. Die aufgeführten Sachen sind in der Zeit vom 13. Juli bis einschließlich 27. Juli 1936 bei Wohnungs= und Mansardeneinbrüchen gestohlen. Bestohlene werden gebeten, sich umgehend beim 2. Kriminalkommissariat im Polizeipräsidium Dortmund, Zimmer 120, in den Vormittagsstunden von 8—10 Uhr zu melden. Sölde ehrt seine Gefallenen Eine Bronzetafel am Ehrenmal Die Sölder Volksgenossen hielten am gebildet, die seit einigen Monaten begonnen hat, Ehrenmal eine Feierstunde ab, um an dieser den Kleingärtnern mit Rat und Tat zur Seite zu hailigen Statta man#u narannan daß die toton lzu stehen und durch praktischen Unterricht dazu beiheiligen Stätte neu zu bekennen, daß die toten zutragen, die Obst= und Gartenerzeugnisse zu steiBrüder nicht vergessen sind. Während man gern. Die Gartenfreunde von Kirchhörde unter bei den meisten Ehrenmalen die Namen der dem Vorsitzenden Max Berse haben tatkräftig Gefallenen in den harten Stein eingrub, fand geholfen, den Schürenern ihre erste Arbeit zu ersich in Sölde hierzu kein Raum. Um trotzdem kleichtern. Im Lokal Möllmann hatten sich die der Helden täglich zu gedenken, ihren Todes=[Mitglieder zu ihrer dritten Versammlung eingetag nicht zu übergehen, hat man die Namen Porsitzenden% Pertespielt“ Lehrer Krnscheid der 141 Gefallenen der Bauernschaft einzell einen äußerst interessanten Vortrag über die Aufin Bronze gegossen. Ein jetzt am Ehrenmal baustoffe der Pflanzen. Es sei Vorbedingung für angebrachter Bronzerahmen mit fünf Feldern jeden Kleingärtner, daß er mit dieser Materie wird von nun ab täglich die Namen der ge=sseng vertraut werde, die die Grundlage zu aller fallenen Helden aufweisen, die an diesem Tage Arbeit bilde. Er führte dann aus. Alle Stoffe in der Welt zerfallen in organische und anorganische. Die Pflanzen sind aber nur in der Lage, organische Stoffe aufzunehmen. Wenn wir nun eine Pflanze untersuchen, so finden wir in der Asche die wichtigsten Stoffe, wie Kali, Phosphor, Kalk, Magnesia, Eisenoryd, Chlor, Natron, Kieselsäure usw., die alle im Boden enthalten sind. Wenn wir aber nun dauernd diese Stoffe aus dem Boden herausziehen, so tritt eine Erschöpfung ein Vor allem müssen Stickstoff, Phosphor und Kalk in genügender Menge dem Boden wieder zugeführt werden, wenn eine Steigerung der Ernteerträge erzielt werden soll. Dann wies der Redner auf die Bedeutung der einzelnen Nährstoffe für den Aufbau der Pflanze hin und sprach über die verschiedenen Bodenarten, die jede wiederum einer besonderen Bearbeitung bedarf. Seinen Aus führungen folgte eine Aussprache, bei der Gartenfreund Brieger wertvolle Fingerzeige über Schädlingsbekämpfung und über die Baumveredlung gab. Neuaufnahmen konnten getätigt werden. Es wurde zum Schluß bekannt gemacht, die Versammlungen auf jeden ersten Sonnabend im Monat zu legen. Kriegsopfertressen in Oetmold auf Ende September verschoben Das Kriegsopfertreffen am 8.—9. 8. 1936 n Detmold wird auf Ende September verlegt. Aus diesem Grunde findet die von der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung für den 9. 8. 1936 angesetzte Fahrt nach Detmold nicht statt. Weitere Anweisungen über die Karten werden den Mitgliedern noch bekanntgegeben. Sicherstellung eines Kraftrades Wegnahme des Führerscheines Am 2. August 1936, gegen 6.30 Uhr, befuhr ein Paul Lappenbusch aus der Sundernallee Nr. 19 in Iserlohn die Münsterstraße in Dortmund mit einem Kraftrad mit Beiwagen. Vor dem Hause Münsterstraße 216 wollte L. einen Radfahrer überholen, geriet aber durch seine unsichere Fayrweise auf den in seiner Fahrtrichtung liegenden linken Bürgersteig. Das Kraftrad wurde leicht beschädigt und wegen Betriebsunsicherheit auf der Polizeiwache sichergestellt. L. machte einen übermüdeten Eindruck. Der Führerschein, die Zulassungsbescheinigung und die Steuerkarte wurden dem L. abgenommen. Das Verfahren auf Entziehung des Führerscheines ist eingeleitet, zumal dem L. wegen Verstoßes gegen die Verkehrsvorschriften schon einmal der Führerschein für die Dauer eines Jahres entzogen wurde. Von der Trinkhalle bis zur Mansarde Allerlei Einbrüche und sonstige Diebereien Geschäftsführer seiner Frau? Zumindest die Seele des Geschäfts, sagte das Gericht In diesem sehr interessanten Rechtsstreit ging es um die Verwirklichung eines Pfän dungs= und Ueberweisungsbeschlusses. Man hatte angenommen, daß er in der Firma seiner Frau als Geschäftsführer tätig ist, sein monatliches Gehalt auf 350 Mark geschätzt und den pfändungsfreien Betrag in Anspruch genommen. Sie hatte sich aber hieran nicht gestört und war daraufhin vor den Arbeitsrichter zitiert worden. Jeder Geschäftsmann versucht gern sein Unternehmen als recht großen Betrieb hinzustellen. Hier aber bemerkte man seht wenig von diesem inneren Drang. Jeder, ganz gleich, welche Tätigkeit er ausübt, will auch recht gern sehr viel verdienen. Hier aber war es umgekehrt: der Mann hätte am liebsten gar nichts verdient nämlich, weil er alte Schulden bezahlen sollte Das Gericht hatte sich also ernsthaft mit den Einkommensverhältnissen der der Frau gehörigen Firma zu befassen, aber auch festzu stellen, welche Tätigkeit er ausübte und hier für eine angemessene Entschädigung als Ge halt einzusetzen. Es hieß zwar, daß er nur Hilfschauffeur sei und mit 160 Mark monat lich reichlich bezahlt werde. Das zu glauben dazu war das Gericht aber nicht geneigt. Es stellte vielmehr fest, daß kein Zweifel daran besteht, daß er den Betrieb leitet, daß, wenn er auch nicht gerade Geschäftsführer, so doch mindestens die Seele des Geschäfts sei. Eine angemessene Entschädigung für diese Tätigkeit sei ein Monatsgehalt von 225 Mark. Die Ehefrau als Inhaberin des Geschäfts wurde darum verurteilt zur Zahlung des pfändungsfreien Betrages für zehn Monate in Höhe von 500 Mark. Am 22. 7. 1936 in den frühen Morgenstunden wurde im Umkleideraum des Turnvereins „Eintracht“ ein Schrank erbrochen. Gestohlen wurden ein blauer Damen=Trainingsanzug, ein Paar Turnschuhe, ein schwarzer Turnanzug, bestehend aus Hemd und Hose aus einem Trikotstoff. Die Trink= und Andenkenhalle eines Richard H. in der Hohensyburger Straße wurde am 26. 7. 36 gegen 5.45 Uhr von Dieben erbrochen. Gestohlen wurden Himbeersaft, Zitronensaft, Limonade und Sprudelwasser, Drops, Dauerlutscher, Bretzeln, Herzchen und Andenken aller Art wie Bilder, Ansichtssteine, Andenkenholz= chuhe, Postkarten usw. Die Trinkhalle eines Bruno G. aus Dortmund=Eving in der Lothringer Straße wurde in der Nacht zum 2. 8. 36 von Dieben erbrochen. Gestohlen wurden Zigaretten, Zigarren, Flaschenbier und 4 große Gläser Bonbons. In der Mittagszeit des 31. 7. 36 wurde die Mansarde eines Wilhelm Z. auf dem Ostwall von Dieben nachgeschlossen. Die Täter entwendeten einen grau=schwarz gestreiften An zug, einen blau=grau gestreiften Anzug, einen blau=grauen Uebergangsmantel, einen hell grauen Regenmantel, ein Paar schwarze Halb chuhe, einen Fotoapparat 9X12, 4, 5, einen Blechkasten mit Briefen und einen Spankoffer der Größe 50X80 Zentimeter. Von einer Hausbewohnerin wurden zwei Männer im Alter von etwa 25—28 Jahren beobachtet. Sie waren etwa 1,75 Meter groß und waren mit dunklen Anzügen bekleidet; einer trug eine helle Sportmütze. In einem Hause in der Schwarze Brüder straße wurden am 31. Juli 1936 in der Zeit von 12 bis 15 Uhr vier Mansardenzimmer nachgeschlossen. Gestohlen wurden 6 Bettücher 1 Teegedeck mit 6 Servietten(weiß mit roten Streifen), 3 Ueberhandtücher, 2 Kaffeedecken 2 Nachttischdeckchen, 12 kleine Handarbeitsdeckchen, 10 Tellerdeckchen, 10 Topflappen, 6 Frühstücksmesser und Gabeln(Silber, Hanseat 100), 12 Zuckerlöffel(Silber, Hanseat 100), 1 Zuckerheber, 1 Wolfspelz, 1 kompletter hellgrau karierter Anzug, 1 hellgraue Hose mit Weste, 1 schwarze Hose, 1 gestreifte Hose, 1 blauer Anzug, 1 heller Sommermantel, 1 goldener Ring mit bräunlich=gelbem Stein, 1 goldenes Halskettchen, 1 brauner Lederkoffer der Größe 60X80 Zentimeter und 1 gelber Rohrkoffer der Größe 5080 Zentimeter. Ein Wilhelm H. aus Hagen hatte am 13. Juli 1936 in der Zeit von 23.30 bis 23.45 Uhr seinen Personenkraftwagen verschlossen auf der Münsterstraße vor einem Lokal abgestellt. Während dieser kurzen Zeit wurde aus dem Wagen eine braune Aktentasche mit zwei Fächern und Reißverschluß gestohlen. In der Tasche befanden sich Akten, eine Brieftasche mit Führerschein der Klasse 1 und 35, auf den Namen „Wilhelm Hense“ lautend. Zulassungspapiere für den Personenkraftwagen„Opel=Olympia“, polizeiliches Kennzeichen IX—42 743, Rasierzeug, ein Trauring, gezeichnet„E. St.“ und verschiedene Notizbücher. In den Nachmittagsstunden des 30. Juli 1936 wurden aus dem Hühnerstall eines Lorenz R. in der Franziusstraße 14 Hühner gestohlen. Die Tiere sind lebend mitgenommen worden. Aus dem verschlossenen Stall eines Franz B. in der Martenerstraße in DortmundMarten wurden in der Nacht zum 26. Juli 1936 drei weiße Leghorn=Hühner gestohlen. In Dortmund=Brünninghausen wurde aus dem Hofraum eines Heinrich D. eine graue Leinentischdecke, in der Mitte mit farbigem, überwiegend rot und grün gesticktem Blütenkranz und mit einer gelbbraunen, etwa 10 Zentimeter breiten Klöppelspitze versehen, gestohlen. Außerdem entwendeten die Täter ein Paar rotbraune Segeltuch=Turnschuhe mit schwarzen Gummisohlen. Personen, die irgendwelche Angaben zu den vorstehenden Diebstählen machen können, werden gebeten, diese der Kriminalpolizei im Polizeipräsidium Dortmund oder der nächsten Polizeidienststelle mündlich oder schriftlich mitzuteilen. Die letzte Möglichkeit verpaßt Sicherungsverwahrung für einen Betrüger Alles deutet darauf hin, daß der 49jährige Gerhard Westbrock aus Ahlen ein Mensch ist, der verdient, durch die nachträgliche Anordnung der Sicherungsverwahrung aus der Volksgemeinschaft als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher ausgeschieden zu werden. Auf Grund seines umfangreichen Vorstrafenregisters, das unter anderem 13 gleichgelagerte Verurteilungen wegen Betrügereien enthält, sind die formellen Voraussetzungen für die Anordnung der Sicherungsverwahrung gegeben, doch auch die materiellen sind da. Er zeigt sich als ganz besonderer Verbrechertyp, der aus einem inneren Hang heraus immer wieder in die alten Fehler verfällt. Not hat bei ihm nach den eigenen Angaben niemals bei seinen Verfehlungen gegen das Eigentum seiner Mitmenschen mitgespielt, denn nach seiner Schulzeit erlernte er einen ordentlichen Beruf, der ihm später Verdienste über 500 Mark einAufnahme: Dünhof Die neue Bronzetafel auf dem Altar des Ehrenmals Der Weg zur echten Hausgemeinschaft Von Justizoberinspektor Fritz Schulte, Münster i. W. Aus dem Geiste aller seit 1933 entstandenen „„„„i und im Entstehen begriffenen Gesetze ist der gefallen sind. Die neue Tafel zu weihen, fan Wille zur Verwirklichung des fundamentalen den sich die Sölder an ihrer Heldengehenksigue nationalsozialistischen Programm=Grundsatzes r Feierstunde. Die Musik spielte das au erkennen, daß das Gemeinwohl nur geLied:„Ich hab mich ergeben.“ Rertor deihen kann, wenn wahre Volksverbundenheit Viermann fand treffende Worte, um nom bg“ Bindemittel innerhalb der Gemeinschaft einmal das heldenhafte Ringen von 1914—12 des Volkes bildet. Es gibt keine Frage von in seiner Gewaltigkeit zu umreißen und legte—. vex Bedeutung. Zu den Grundpfeilern einen Ausführungen die Worte zugrunde: Zieseg Kroblems gehört das Mietverhältnis, Fern, fernim Osten, da gähnt ein!. h. die Beziehung zwischen Vermietern und Grab“. Weiter sprach er über den Sinn des Mietern. Die Notwendigkeit der Hintansetzung Mahnmales und über die hier eingeführte d#s eigenen Wohles im Interesse der GemeinEhrung der 141 gefallenen Brüder der Bau= schaft wird greifbar deutlich, wenn Vermieter ernschaft Sölde, die täglich in Erscheinung tritt. und Miete; sich vor Augen halten, daß ihre Die Gefallenen müßten uns Vorbild sein in Reziehungen derart sind, daß die Existenz des der Erfüllung der Pflicht. 0159 A 1 Aus den südlichen Vororten einen nicht ohne die des anderen denkbar ist. Die weitaus größte Mehrheit der Volksgenossen lebt in dieser wechselseitigen Abhängigkeit. Die Beziehungen zwischen Vermietern und Mietern sind aber leider nicht überall ungetrübt. Darum horde sind auch in jüngster Zeit im Rahmen nationalVersammlung des Reichsbundes der Kinder= sozialistischer Rechtserneuerung Ergänzungen reichen. Der Reichsbund der Kinderreichen, Orts= und Aenderungen der bestehenden Reichs gruppe Hörde=Larop, hielt im Lokal Stumgei iu mieten= und Mieterschutzbestimmungen not rst Dr. Brockmann als Red er ge wendig geworden. Auf der einen Seite ist inso wonnen worden war. Ortsgruppenobmann Hün=]fern ein wirksamer Schutz des Mieters herbeiseler gab der Hoffnung Ausdruck, daß in der geführt, als die große Masse der kleinen und Siedlungsfrage der Kinderreichen weitere Fort= mittleren Wohnungen nicht nur nicht den bisschritte zu erwarten seien. Nach eingehenden Er= herigen gesetzlichen Schutz behält, sondern klärungen über Aufgaben und Ziele des Bundes darüber hinaus wieder unter Mieterschutz ge dem Gesets zur Verhütung erbkranken,Nachwuchses stellt ist, wo dieser infolge der früheren und seinen Auswirkungen, kam er auf die Erfolge rungsbestimmungen fortgefallen war. Auch der ärztlichen Wissenschaft zu sprechen, der es in ungerechtfertigte Mietsteigerungen sind unterden letzten Jahrzehnten gelungen ist, die Kinder= bunden. Auf der anderen Seite ist das Recht sterblichkeit wirksam zu bekämpfen: id das Tirch des Vermieters nirgendwo beschnitten, wo seine ur“ verziehung gab Dr. Brocknann prakische An Lebensnotwendigkeiten Gefahr laufen könnten. weisungen und Aufklärung über viele bisherige Auch der Fortfall des Wohnungsmangelgesetzes falsche Anschauungen und Methoden.!(ab 1. 4. 33) bedeutet eine Stärkung des Ver „ mieterrechts. Wenn nun heute zügelloser Will „ ikür gesetzliche Grenzen gezogen sind und der Obst= und Gartenhauvereinen, der füdlichen Vor Verwirklichung des sozialen Gedankens im orte hat sich in Schüren eine neue Ortsgruppe Mietnotrecht überall Rechnung getragen ist, so ist daraus keineswegs zu folgern, daß nun auch überall Friede und Eintracht unter den Beteiligten herrschen. An der menschlichen Schwäche scheitern die wohlmeinendste Gesetzesregelung und der schönste Einheitsmietvertrag; sie bleiben tote Buchstaben, wenn sie nicht vom aufrichtigen Willen zur Verwirklichung der guten Gedanken beseelt werden. Wer im praktischen Leben— sei es bei den Mieteinigungsämtern, sei es in den Beratungsstellen der Partei— sich mit Mietfragen zu beschäftigen hat, der weiß, daß aus dem Mietverhältnis manch' bittere Zerwürfnisse unter den Volksgenossen entstehen. Hier ist sachgemäße Aufklärung unerläßlich. Das mahnende Wort der Presse kann ebensowenig entbehrt werden wie die Mitarbeit der Amtswalter der Partei und ihrer Gliederungen(namentlich der NSV). Die Amtswalterschaft ist mit den bis ins kleinste sich gliedernden Blocks deshalb auch auf diesem Gebiete zur Aufklärung in hervorragendem Maße berufen, weil ihre Fühlung mit allen Kreisen der Bevölkerung lebenswarm und lebensnah ist. Der Grund der Streitigkeiten ist einerseits vielfach darin zu erblicken, daß der Mieter sich auf den Standpunkt gewisser Immunität stellt; er meint, er genieße ja Mieterschutz, wenn er seine Miete nur pünktlich zahle. Infolgedessen benimmt er sich anmaßend, oft herausfordernd gegenüber dem Hauswirt, dessen schwierige wirtschaftliche Lage er nicht anerkennen will. Andererseits sieht der Vermieter in seinen Mietern oft genug nicht Haus= oder Volksgenossen, sondern nur Mietzahler, ohne sich mit ihnen näher verbunden zu fühlen und Verständnis für ihre Nöte zu haben. Dieses mangelnde gegenseitige Verständnis führt nicht selten auf beiden Seiten zu Reibereien, die leicht in Schikanierungen ausarten. Daraus erwächst dann eine tiefe Zerklüftung unter den Haus genossen. Das Ende ist dann gewöhnlich die Anrufung des Gerichts. Hier ist also Mahnung und Aufklärung am Platze. Was muß man aber wissen, wenn man helfend eingreifen soll? Die Rechtslage auf dem Gebiet des Miet= und Mietnotrechts ist für den Laien wenig übersichtlich. Unter„Mietnotrecht" versteht man die in der Kriegs= und Nachkriegszeit zur Behebung der Wohnungs not entstandenen Gesetze und Verordnungen. Der Wohnungsmangel, vor dem Kriege eine unbekannte Erscheinung, zwang und zwingt heute noch dazu, die freie Mietwirtschaft ein zuschränken. Das verlangt das Gemeinwohl des schaffenden Volkes. Die Mietvverhältnisse, die nicht unter das Mietnotrecht fallen, sind nicht anders zu be handeln als fr'her auch, d. h. wo Verträge abgeschlossen sinr. gilt die Vertragsabrede auch weiter, wo nicht, gelten die Bestimmungen des B. G. B., die keineswegs aufgehoben sind, auch heute noch. In die Vorschriften des B. G. B. greift aber stark ein das„Mietnotrecht", d. s.: das Reichsmietengesetz(RMG.) und das Mieterschutzgesetz(MSch. G.). Das RMG. re gelt die Höhe des Mietzinses und das Recht der Beteiligten, sich auf die sog.„gesetzliche Miete" zu berufen. Das M. Sch. G. dagegen gewährt dem Mieter hinsichtlich des Besitzes seiner Wohnung gewissen Schutz. Zu beiden Gesetzen sind jetzt Ausführungsverordnungen ergangen, die alle bisherigen Länderbestim mungen in übersichtlicher Kürze zusammen fassen. Diese Mietnotvorschriften finden keine Anwendung: bei Wohnungen in Neubau ten oder durch Um= und Einbauten neuge schaffenen Räumen, die nach dem 1. Juli 1918 bezugsfertig geworden sind; bei Wohnungen die— gleichfalls nach diesem Zeitpunkt— durch Teilung oder Umbau einer Wohnung entstanden sind; bei Werkwohnungen, bei rei nen Geschäftsräumen und endlich bei Unter mietverhältnissen.(Wenige andere Ausnahmen interessieren hier nicht.) (Fortsetzung folgt.) frachte. Er hat auch stets eine Stütze an seinen Eltern gehabt. Mit seinem 34. Lebensjahr beging der Mann eine ersten Betrügereien, die in erster Linie, wie auch später, kleine Leute empfindlich schädigten, da sie ihm ihre Ersparnisse opfern mußten. Er stellte sich zumeist als Vertreter irgendwelcher Firmen vor, nahm den Leuten das Geld für die Anzahlung einer Lieferung ab, die er niemals erfüllen konnte und verchwand. Bei diesen Manipulationen war ihm jedes Mittel recht, so daß er zu Urkundenälschungen griff, in anderen Fällen schrieb er Erpresserbriefe. Sein Treiben ist also auch gefährlich und die Oeffentlichkeit muß vor ihm geschützt werden. Seine Ehe ist geschieden und er als alleinschuldig befunden worden. Die Verwandten wollen nichts mehr von ihm wissen und auf ihn selbst haben bisher die verschiedenen Freiheitsstrafen keinen Eindruck gemacht, brach er doch zweimal aus dem Gefängnis aus, um gleich wieder in seinem asozialen Treiben fortzufahren. Wenn der Angeklagte nach Verbüßung seiner letzten dreijährigen Zuchthausstrafe im September dieses Jahres wieder auf freien Fuß gesetzt würde, könne man— so sagte der Richter— mit Bestimmtheit annehmen, daß er in seinem alten Fahrwasser des Verbrechens weitersteuere. Staatsanwalt und Gericht waren der Ansicht, daß gegen Westbrock nachträglich die Sicherungsverwahrung anzuordnen sei. Soldaten=Kameradschaft Brackel. Der Einladung zum Gründungs=Kameradschaftsabend waren neben mehreren Angehörigen des Reichstreubundes sehr viele junge Kameraden gefolgt. Kameradschaftsführer Fischer hieß alle herzlich willkommen. In feierlicher Weise erfolgte die Gründung der Kameradschaft, worüber eine Urkunde aufgesetzt wurde. Kameradschaftsführer Wahnschaffe überbrachte die Grüße und Wünsche der Dortmunder Führung und wußte in klaren Worten einen Ueberblick über den Aufbau und die Entwicklung des Soldatenbundes zu geben. Darauf wurden die bisher ergangenen Anordnungen der Bundesführung bekanntgegeben, geschäftliche Angelegenheiten besprochen und als Kameradschaftsabend jeder zweite Samstag im Monat ab 20.30 Uhr im„Bürgerkrug“ in Brackel festgesetzt. Die nächsten Sonntagsfahrten An den nächsten Sonntagen führt das Kreisamt„Kraft durch Freude“ eine Reihe Fahrten durch, auf die wir schon jetzt hinweisen. Am 9. August geht es zum Preise von 1,10 Mark nach dem beliebten sauerländischen Sommerkurort Dahl. Ziel einer Sonderzugfahrt am 16. August ist die Porta Westfalica. Der Fahrpreis beträgt 3,20 Mark. Am selben Tage wird auch eine Fahrt nach Essen durchgeführt, wofür der Preis einschließlich Eintrittskarte für den Gruga=Park 1,15 Mark beträgt. Am 6. September startet ein Sonderzug nach Bad Pyrmont. Fahrpreis 3,70 Mark. Anmeldungen für alle die vorgenannten Fahrten, die tunlichst sofort vorgenommen werden, nehmen die„KdF“=Geschäftsstellen, Münster Straße 38 und Wißstraße 30/32 entgegen. Verantwortlich für Großl-Dortmund und Umgebung: h. Viefhaus In Dortmund. Schleswig-Holstein meerumschlungen... Eine fröhliche Fahrt ins nördliche Deutschland Kreis Unna. Unnas Wahrzeichen, der ragende Turm der ehrwürdigen Stadtkirche, war im Südwesten geschwunden. Ratternd und schnaubend sauste der lange Sonderzug durchs flache Land, hielt noch einmal in Hamm und nahm dort die kleinen Nordlandfahrer auf, die nun für einige Wochen ihre Heimat Westfalen=Süd verließen, um in den meerumschlungenen nördlichen Provinzen Deutschlands einige Wochen der Erholung und Freude zu genießen. Etwa 840 Kinder aus 20 Kreisen des Gaues Westfalen=Süd fuhren hinaus in Freistellen, die ihnen kinderliebe Landsleute in Schleswig=Holstein bereitet hatten. Eine Anzahl aber von ihnen fuhr auch zu Verwandten, die in Schleswig=Holstein und Mecklenburg wohnen. Wie immer, geht es lustig zu auf dieser Fahrt. Das Zuhause liegt hinter den Kindern und vor ihnen breitet sich in seiner ganzen Farbenpracht das Paradies aus, das sie er wartet. Da gibt es soviel zu sehen auf der lan gen Fahrt, und wenn man sich nicht einig wird, welcher Fluß gerade überquert wurde dann muß der Onkel Begleiter eingreifen und die Streitfrage klären. Lieder klingen auf, und so fuhr der Zug durch das schöne norddeutsche Land, über die Weser, durch die Lüneburger Heide und hielt nachmittags in der riesigen Halle des Hamburger Bahnhofes. Dort bekamen unsere kleinen Reisenden einen bunten Vor=Olympia=Ausschnitt zu sehen. Eine Anzahl Olympia=Kämpfer traf gerade ein, Inder, mit dem gewundenem Turban au dem Kopf. So etwas hatten die Westfalenkin der bisher nur auf Bilderbogen und in der In Hamburg verabschiedeten sich die Kin der, die zu Verwandten nach Mecklenburg fuhren, von ihren Mitreisenden, um ihrem Ziele zuzustreben, indes die Schleswig=Holteiner weiter rollten bis Altona.„Ein einzigartiger Empfang wurde ihnen hier von der NSV bereitet, dessen größerer Ausdruck eine lange, fein gedeckte Kaffeetafel mit herrlichem Kuchen im Wartesaal war. Uebrigens war ür die Mecklenburg=Fahrer in Hamburg ein zleich schöner Kaffeetisch gedeckt, der den gleichen Zuspruch fand wie der Altonaer. Die zui Werbewoche des bemihenn Fahrt nach Schleswig=Holstein konnte erst am nengoldes und damit ist die Gewähr gegeben, nächsten Morgen weitergehen und so wurden daß er in einwandfreier Beschaffenheit zum die Kinder zur Jugendherberge geführt, wo sie l#######: sammt Nahrigons hehaunton einige tadellos übernachteten. In der Frühe des Der Patenwein rollte ein Die ersten 5000 Liter sind da! Unna. Sonnabend traf in Unna der erste Patenwein für das„Fest der deutschen Traube und des deutschen Weines" ein. Den vielen Volksgenossen, die dem schweren Lastwagen nachsahen, auf dem die Fässer angerollt kamen, geisterte bereits der Gesc nack des Patenweines über die Zunge, als sie die beiderseitig des Lastzuges angebrachten Transparente lasen. Bei Voß an der Morgenstraße hielt der Lastzug und die schweren Fässer— eines wog etwa 25 Zentner— wurden in den Lagerkeller hinuntergesenkt, eine Arbeit, die gar nicht einmal so einfach war. Nun lagert der Wein noch bis zur Werbewoche des deutschen flüssigen SonDie Kamener feierten Schützenfest Schöner Jestzug heißes Königsschießen Kamen. Das schon seit Wochen gut vor-1Besucher unter den Klängen des bereitete Fest der Kamener Bürgerschützen die Königsproklamation vor.„E., gett, ic nahm am Freitagabend mit dem Zapfenstreich neuen Majestäten. König Wexner.:, seinen Anfang. Fahnen von Haus zu Haus Fräulein Erna Rumpf zur König und Grünschmuck vor den Häusern grüßten die! Am Sonntag, dem eigentlichen Haupt Kamener Schützen bei ihrem großen Umzug festtag, war der Wettergott den Kamener durch die Hauptstraßen der Stadt. Der Bürgerschützen gnädig gesonnen. Zapfenstreich wurde schon zu einem Fest für Mittag hatten sich zahlreiche Volksgenossen sich allein, der im Zuge der Ständchen die auf dem festlich geschmückten Markt eingefunStadt mit klingendem Leben füllte.ben ma aam m...„ Tages ging es nun mit Eile dem Ziele zu. Begeistert nahmen die Kinder die landschaftlichen Eindrücke des herrlichen, abwechslungsreichen Flachlandes in sich auf. „Ein Storch“! Irgendwer hatte es gerufen.... und das war das Signal, an die Fenster zuI das ganz gründlich! stürzen und die Nasen an den Scheiben fast platt zu drücken. Und da sahen sie so viele Vertreter dieser zutraulichen und originellen Vögel herumstorchen, daß sie sie kaum zu zählen vermochten. Dann kam die Stunde des Abschiedes. Hier stieg eine Gruppe Kinder aus, auf der nächsten Station wieder eine. Ueberall hatten Verkauf kommt. Uebrigens behaupten einige ganz gründliche Volksgenossen, die angeben, schon eine Probe des Unnaer Patenweines genommen zu haben, daß er sooo in Ordnung sei. Na ja, wir wollen es ihnen zunächst glauben. Aber in der Werbewoche, da wollen wir uns selbst von seiner Güte überzeugen. Und Plötzliche Verkehrskontrolle in Unna In kurzer Zeit 30 Verkehrssünder festgestellt Unna. Auf Anordnung des Regierungspräsidenten fand am 30. Juli in der Zeit von 9 bis 10.30 Uhr und von 20.30 bis 22.30 Uhr der Fernverkehrsstraße 1 Dortmund— sich RSB=Helfer, meist auch die Pflegeeltern Unna—Werl eine unverhoffte Verkehrsüber eingefunden, um die Westfalenkinder in Emp= wachung statt, die sich hauptsächlich auf die fang zu nehmen. Ein herzlicher Empfang war Kontrolle der es überall, der gleich erkennen ließ: hier wird sich zwischen Kindern und Pflegeeltern ein inniges Verhältnis entwickeln, das nie im Leben auszulöschen sein wird. So ist die NSVolkswohlfahrt als Trägerin der Kinderlandverschickung die Vollenderin des Zieles, durch wurde von Beamten—.—. geführt. In der kurzen Kontrollzeit wurden 30 Verkehrssünder gestellt, 23 Verkehrsteilnehmer wurden gebührenpflichtig verwarnt und gegen sieben Anzeigen erstattet. Das Ergeb nis Mit dem Königsschießen am Samstag nachmittag erreichte das Schützenfest seinen Höhepunkt. Das Regiment rückte mit klingen dem Spiel des Musikzuges des Luftkreiskom mandos IV zum Marktplatz. Leider setzte um die Mittagszeit ein Dauerregen ein, der auch während des Königsschießens anhielt. Dem Festzug zum Marktplatz vorauf wurde der mächtige Vogel getragen. Pferdegetrappel kündete das Nahen des alten Königs an, be gleitet von reitenden Schützen fuhren der letzte König sowie der Bürgermeister und der Jubilarkönig Borstädt und Oberst Ebbinghaus vor. Unter klingendem Spiel schritten die alte Majestät und der Bürgermeister die Front der Schützen ab. Nach einem schneidigen Vorbeimarsch marschierten die Schützen dann zur Schützenheide, wo nach eine kurzen Pause das Königsschießen be gann. Alsbald klang Schuß um Schuß vom Scheibenstand herüber. Bald war der stolze Vogel seiner Insignien beraubt. Gegen 19 Uhr tat Schütze Werner Schmidt den Kö nigsschuß. Es gab allgemeine Freude, als bekannt wurde, daß der Jubelkönig Julius Borstädt die Krone geschossen hatte, den Fleischerinnung Unna unter neuer Führung Der kreishandwerksmeister führt Obermeister Vorstädt ein wanren Gemeinichaft des achte werden. Obschon hohe Strafen zu er Poltes du kommen. warten sind, gibt es immer Kraftwagenführer, die ihr Fahrzeug nicht in Ordnung haben. Auffallend ist die Tatsache, daß die Kennzeichenbeleuchtung und der Zustand des Brems= und Schlußlichtes sehr zu wünschen übrig lassen. Das Verhalten dieser unbelehrbaren Verkehrsteilnehmer gibt Veranlassung, die unverhofften Verkehrskontrollen für die Zukunft noch häufiger anzuhalten. Es steht zu erwarten, daß bei ###ichandmarkameister Daerthl aeführt werden. Der erste Sonderzug wird am festgestellten Uebertretungen nicht nur die Kuna Preishandvertemester Doe d, Augast nach Ver'n starten und am 3u.(Fahräder, sondern auch die Kraffahrzeuge eröfnete die im Lokale, Coexrv.,ng sirna. Er August abends Verlin wieder verlassen. Der für einige Zeit sichergestellt werden. Versammlung der Fleischerinnung Unna. E######: Zu#g foll am 3. September nach Berlin!„— Obermeister die Bestallungsurkunde der Hand= I,-7.— einschließlich dreimaligem Besuch der Lünen.(Besuch auf„Min“, weriskammer zu Dortnund und das golbene Karisgnasteluina ReR. 2350.. Achenbach.) Ende vergangener Woche wellte Amtsabzeichen des Handwerks. 1 M in muailan dann noch Obermeister Borstädt dankte dem Kreis en sieben Anzeigen erstattel. Das ertze Vorstädt die Krone geschossen hatte, den zeigt, daß trotz der wiederholten Hinweise Reichsapfel schoß Dr. Streu und das Zepter er Presse die Verkehrsvorschriften nicht be W. Vergheim. Während der Stab des W. Bergheim. Während der Stab des Schützenregiments den Hofstaat zusammen stellte, spielte der Musikzug des Luftkreiskommandos zum Konzert im Saal der Schützenheide auf. Oberst Ebbinghaus nahm dann unter dem Jubel der Schützen uno zahlreicher den, wo vom Rathaus die neue Stadtfahne neben den Fahnen des neuen Deutschlands erstmalig lustig im Winde flatterte. Nach der schneidigen Wachtparade bei klingendem Spiel und nach der Vergatterung veranstalteten die Flieger ein Platzkonzert auf dem Marktplatz, deren schmissige Musik, begeisterte Zuhörer fand. In den frühen Nachmittagsstunden trat das Schützenregiment wieder am Schützenhof an, um zum Marktplatz zu marschieren. Nach der Parade vor dem Adolf=Hitler=Haus formierte sich der Festzug durch die reichgeschmückte Stadt, deren Straßen von zahlreichen Zuschauern umsäumt wurden. Anschließend fand im Schützenhofsaal ein großes Militärkonzert statt, bei dem der Musikzug der Flieger unter Leitung ihres Obermusikmeisters Heyer einen Beweis ihres reichen Könnens ablegten. Mit der Nachfeier am Montag auf der Schützenheide erreichte das glänzend verlaufene Fest sein Ende. Kamen.(Ehrlicher Finder.) Bei der Polizei wurde als Fundsache ein Herrenfahrrad abgegeben. Der Verlierer wolle seine Eigentumsrechte auf Zimmer 5 des Rathauses geltend machen. Kamen.(Mißhandlung.) Wegen Mißhandlung seiner Frau mußte die Polizei gegen den Einwohner Sch., Unnaer Straße, einschreiten und ihn bis zur Ausnüchterung in Haft nehmen. Die Frau mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Wanderhütte des Schwerter 560 Feierliche Weihe in Slefanopel das am Sonntag seine Krönung erfuhr durch die Hüttenweihe, die der Gesamtvereinsführer des SGV., Regierungsvizeprasident Dellenbusch(Arnsberg), vornahm. Der kleine Ort Stefanopel, der in reichem Festschmuck prangte, hat wohl lange nicht soviel Gäste in seinen Mauern gesehen. Außer fast 200 Wanderkameraden und=kameradinnen * A bei der Fuhrung dei Ablenlung den Geramen von Schwerte waren die Abteilungen Dort— u de Samen.# aufkommen, eine eigene Hütte zu bauen, um mund, Iserlohn, Hemer, Menden, Letmathe, Barteigenossen Franke,„Lyergurg=zireztgr ihren Mitgliedern ohne starke finanzielle Be= Ihmert, Berghofen, Wermingsen, DeilingParteigenossen Dr.„%pba Dir'tor lastungen den Aufenthalt in den Bergen des Haarmann von den Achenbach: Sczäichten Sauerlanoes auch für längere Zeit zu ermög Es war nicht leicht für die im Verhält den SGV.=Abteilungen der großen Lünen.(Das Arbeitsamt Lünen)] Schwerke. Die Abteilung Schwerte des Sauerländischen Gebirgsvereins hatte am Sonntag wohl einen ihrer größten Tage seit ihrem Bestehen. In den letzten Jahren erfuhr das Leben in der Abteilung einen besonders nkausstellung RM. 23,50.....[Achenvach.) Ende veraangener Wigelteun starken Auftrieb, was sich auch in einer SteiWir weisen dann noch einmal auf die Fahrt Reichsamtsleiter, Parteigenosse Hoffmann garung der Mitgliederzahl um mehr als fünf4 Iltnrauben hin. Für die Fahrt in der(München) in Lünen und stattete der Zeche“ mrozent ausdrückte. Diese Regsamkeit ließ Amtsabzeichen des Handwerks.] Wir weisen dann noch einmal auf die Fahrt Reichsamtsleiter,„Parleitzenonse 500i122“,“ gerung der Mitgliederzahl um mehr als funsObermeister Vorstädt dankte dem Kreis, nach Ostpreußen hin. Für die Fahrt in der(München) in Lünen und stattete der Zeche zig Prozent ausdrückte. Diese Regsamkeit ließ handwertsmeister für das Vertrauen, das ion Autt nam 6. August bis 7. September können Minister Achenbach, im Stadtteil Brambauer!“'3 der Führung der Abteilung den Gedanken auf diesen Posten berusen habe und gar in nach Meldungen angenommen werden. Alsol einen Besuch au. Gusznwe=Hgerhirgermester auftommen, eine eigene Hütte zu bauen, um kurzen Umrissen einen Ueberblick über die der für Kurzentschlossene noch eine Möglichkeit. Parteigenossen Franke. Oberbürgermeister##— mitalicktun akma Sta##g finanzielle ReFleischerinnung bevorstehenden Aufgaben.! Am 5. und 6. September findet in Kochem Parteigenossen Er versprach, seine ganze Kraft für die Belang= an der Mosel ein großes traditionelles Winzer: Haarmann von ven acrnruch mmn##n, der Innung einzusetzen und bat um Unter: kest statt. Auf dem historischen Marktplatz wird und Betriebsführer Norkus fuhr... i# eüitzung der Veruskameraden. Er wies darauf, has Heimatfestsoiel.„Die Fäserschlacht von(gutzeitz, vonmann in Dg, Grutggef ex beign= nis zu den SoB=Abteilungen der großer din, daß er ale versbnlichen Auseinander Kocgem aufgeführt. Zu diesem Volsest wird sichzigte uie Unterogder Zozse und die Scher: Städte kleinen Gruppe der Schwerter Won evungen der Innungsmitglieder untereinanuer, vom Gau Westfalen=Sid em Sonderzug em. ber= ie, Oemrvsgen des Verahaues in Augen= derkameraden, aber Idealismus, Kamerad in den Innungsversammlungen unterbndenlgelea., Der Preis für diese Fahr inun Verole. scheisn nahm. Auch ein zu Bruch gegangenes schaft und Liebe zur Heimat und zum deuschen werde, die an anderer Stele geregelt werden! ung beträgt Rw. 9.— Anmneldungen ind am schein natzn„Auch em zu Druch gegangenes Wandergedanten prachten das Mert zuteande. können. In der Innung selbst wünsche er fach= Kreisamt, Kaiserstraße 60, aozugeben. Feld wurde besichtigt. liche und sachliche Arbeit zu fördern, um dem Wohle des Handwerks dienen zu können. Sodann gab der Obermeister eine Reihe von ge schäftlichen Angelegenheiten bekannt. Alsdann hielt Ingenieur Fiege aus Essen Alsbum hielt Ingenieur## einen Vortrag„Kampf dem Verderb“, wobei er insbesondere auf die Wichtigkeit der Küh lung und die Nachteile unsachgemäßer Kühlung hinwies. Einer der wichtigsten Aufgaben im Kampfe gegen den Verderb sei die Schließung der Kühlkette, die eine gleichmäßige Kühlung] Lünen. Schon früh hatten sich am Montag alles Fleisches von der Schlachtung bis zur morgen die Vertreter der Partei und Stadt Abaabe an den letzten Verbraucher gewähr= verwaltung sowie viele Volksgenossen an der leiste. Persiluhr eingefunden, um die 200 auslandsGeschäftsführer Dr. Wirth erstattete sodann deutschen Arbeitskameraden, die vom Weltkoneinen Jahresbericht über die Tätigkeit der greß für Freizeit und Erholung in Hamburg Kreishandwerkerschaft und unterrichtete damit kommend, sich auf einer Deutschlandfahrt bedie Innungsmitglieder nicht nur über die finden, zu begrüßen. Ihre Geduld wurde Lünen empfing die Auslandsdeutschen Herzliche Begrüßung in der Lippestadt Westsälisches Frühstück aus dem Markt Tätigkeit der Geschäftsstelle, sondern auch über die damit verbundenen Sorgen und Nöte, die andere Handwerkszweige in der Berichtszeit zu bekämpfen hatten. Weiterhin fand eine Aussprache über Fragen der Knochenverwertung statt. Kamen.(Erfolgreicher Schütze.) Der Schreinermeister Wilh. Winterhoff, Mitglied des Schießvereins„Grillo“, errang nach den Bedingungen des Kleinkaliber Schießverbandes mit 166 Ringen die goldene Medaille des Verbandes. Bergkamen.(Vorsicht beim Genuß von Pilzen!) Wie vorsichtig man beim Genuß von selbstgesuchten Pilzen sein muß, zeigt wieder ein Unfall in Bergkamen. Der 65 Jahre alte Einwohner Dannebauer hatte am Donnerstag vergangener Woche Pilze ge sucht und diese von seiner Frau zubereiten lassen. Während ihnen die Mahlzeit am Donjedoch auf eine lange Probe gestellt; denn erst mit eineinhalbstündiger Verspätung trafen die Gäste in mehreren Autobussen ein, mit freudigem Winken uno Zurufen herzlich begrüßt. Unter Vorantritt eines SA=Musikzuges und der Fahnengruppen marschierten die auslandsdeutschen Männer und Frauen aus 50 Ländern der Erde zum alten Rathaus, immer wieder herzlich begrüßt und willkommen geheißen. Gliederungen der Partei, SA und eine Abteilung des Reichsarbeitsdienstes von Haus Buddenburg, gaben den Gästen das Geleit, während Männer der Werkscharen Spalier bil deten. Im Zuge marschierten neben anderen Vertretern der Bewegung und Behörden auch Gauwalter Parteigenosse Ernst Stein und Gauwart der NS=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“, Parteigenosse Breidenbach, mit. Ankunft auf dem Markt Auf dem Markt nahmen die Gäste vor dem Eisen. Hier werde wieder Eisen für die Pflugchar und das Schwert geschmiedet, die der Führer zusammengefügt habe. Gauwart der NS=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“, Parteigenosse Breidenbach, hieß die auslandsdeutschen Arbeitskameraden im Auftrage der Deutschen Arbeitsfront willkommen. Er erinnerte an die Tage von Hamburg, die den im Auslande lebenden Brüdern und Schwestern bewiesen hätten, daß sie zu uns gehörten und sich bei uns immer zu Hause fühlten. Die Fahrt durch die deutschen Gaue werde allen Teilnehmern unvergeßliche Eindrücke von dem nationalsozialistischen Deutschland vermitteln. Dann lud der Gauwart die Gäste zu einem kernigen westfälischen Frühstück ein, das auf dem alten Markt von Mitgliedern der NSgeschmückten alten Rathaus Aufstellung. Kreisnerstag gut bekommen war, verspürte das Litex, Parteigenosse Franke, hieß sie im Ehepaar am Samstag nach dem Genuß der ersten Kreis des Gaues Westfalen=Süd willPilzreste, die zwei Tage aufbewahrt worrzz: kommen, in dem Kreis, der das Tor zum pulwaren, heftige Beschwerden. Unter Versi sierenden Herzen Westfalens, dem Industrie tungserscheinungen wurde das Ehepaar am.41.t I.: Begeistert stimmten die AuslandsSonntagabend schwer erkrankt in das Kam;: deutschen in das Sieg=Heil auf den Führer ein. ner Krankenhaus eingeliefert. Da augenblich: 9.— Namen des verhinderten Oberbürgermeilich keine direkte Lebensgefahr besteht, hoss; sters und der Stadt Lünen hieß Stadtrat Dr. man die betagten Eheleute am Leben zu er- Filbry die auslandsdeutschen Brüder und halten.[Schwestern willkommen. Mit Freude und Spannung seien sie in ihre Heimat gekommen namh Borlin und hätten hier mit offenen Augen gesehen, Roß nuch Dernn welch ein Wandel sich in Deutschland vouzogen Das Kreisamt Unna teilt mit: habe. Deutschland habe einanderes GeMie im Vorjahr. so sollen auch in ssicht und ein anderes Herz bekommen. diesem Jahre wieder zwei Sonderzüge nach Hier im Ruhrgebiet, das die Gäste in diesen Berlin zur großen Rundfunkausstellung durch=Tagen erleben würden, wachse Kohle und Frauenschaft Lünen gereicht wurde. Stein häger und Schwarzbrot mit Schinken mun deten allen ausgezeichnet. Während des Früh hofen und Fröndenberg erschienen, um an der Weihe teilzunehmen. Von der Sommerfrische Winterhof aus setzte sich um 14 Uhr bei strahlendem Sonnenschein der stattliche Zug, voran die Wimpel der Abteilungen, in Bewegung, um auf der Waldwiese, auf der die Hütte, von hohen Tannen umsäumt steht, Aufstellung zu nehmen. Nach einleitenden Musikvorträgen des Mandolinenklubs„Sturmfalke", Schwerte, sprach Erika Ostholt als Vorspruch Maria Kahles„Sauerland". Dann hieß Dietwart Burgemeister die vielen Gäste, insbesondere den Regierungsvizepräsidenten Dellenbusch, Bezirksführer Krahn(Dortmund), den Geschäftsführer des Hauptvereins, Schult (Iserlohn), die Vertreter des Ortsamtes Schwerte der NSG„Kraft durch Freude“, die Nachbarabteilungen und die Bewohner Stefanopels, mit denen die Schwerter jetzt schon freundschaftlich=nachbarliche Beziehungen angeknüpft haben, willkommen. Nach dem sinnstücks wurden immer wieder herzliche Grüße vollen Gedicht„Die alte Sauerlandfichte" und ausgetauscht. Lebhafte Unterhaltung verband dem gemeinsamen Lied„Stimmt an mit hellem für kurze Zeit die Einwohner der gastlichen Lippestadt mit ihren ausländischen Arbeitskameraden, die von Lünen den besten Eindruck mitgenommen haben. Noch einmal brandete die Begeisterung auf, als die Fahrteilnehmer ihre Autobusse wieder bestiegen. Die Kapelle spielte die Nationalhymnen, alle Hände erhoben sich zum Gruß. Die Klänge des Liedes„Muß i denn, muß i denn. zum Städtle hinaus“ er tönten, unter lebhaftem Abschiedswinken ver ließen die Autobusse die Stadt und setzten ihre Fahrt nach Dortmund fort. * Gauwart Breidenbach spricht Grußworte. Aufnahme: Dera Links Gauwalter Ernst Stein. hohen Klang“, sprach Kurt Kleinhans einen von dem Schwerter Wanderfreund Sievert verfaßten„Spruch des Zimmermanns". Dann hielt Regierungsvizepräsident Dellenbusch die Weiherede. Die Aufgabe des SGV. sei es, eine Gemeinschaft wandernder Menschen zu schaffen. Das ist eine politische, völkische Aufgabe, gestellt von der deutschen Volksgemeinschaft. Um diese Aufgabe zu erfüllen, lasse er von diesem verheißenden Bau der Schwerter Hütte den Ruf an alle SGV.= Abteilungen ergehen: Baut Hütten als Heime! Wir betreiben das Wandern des Wanderns wegen, um die schaffenden Volksgenossen in die Gründe der Natur zu führen und sie stark zu machen für den Alltag. Für alle, die nicht bloß Nachmittagsspaziergänge machen, sondern auch mal den Wald richtig erleben, in ihm übernachten und einen Sonnenaufgang sehen wollen, sind die Hütten da. Abteilungsführer Scherff nahm mit Worten des Dankes an alle, die zum Gelingen des Baues beigetragen haben, die Hütte in die Obhut seiner Abteilung. Sein besonderer Dank galt dem unermüdlich tätigen Hüttenwart Karl Kranefeld, den er bat, die Hütte aufzuschließen und sie für die Benutzung freizugeben. Bei der nun folgenden Besichtigung waren die Besucher nicht wenig überrascht über die wohnliche, saubere und praktische Einrichtung der Hütte, die außer einer Veranda, einem Wohnraum und drei Schlafräumen mit je vier Betten, eine Küche und einen Kellerraum enthält. Als erstes in der Küche hergestelltes Gericht wurden den Ehrengästen Original „Swäiertsche Pannekauken“ gereicht. Nach der Einweihung fand im Garten der Gastwirtschaft Winterhof, der die Besucher nicht alle fassen konnte, ein kameradschaftliches Beisammensein statt, auf dem noch manches gute und fröhliche Wort gesprochen und noch manches Lied gespielt und gesungen wurde. „Wo im liefen Bett die Emscher...“ Schloß Bladenhorst verfällt 7 Das Betreten mit Lebensgefahr verbunden Blick auf Schloßbrücke und Wachturm Aufnahme: Dera Schneidige Klänge im Ickerner Volkspark Erfolgreiche Konzertveranstaltung der ASo#d. Castrop-Kaurel-Nord Castrop-Rauxel. Schon der Dortmunder Chronist Frieorich Beurhaus schrieb über einen der schönsten Herrensitze unserer Heimat:„Wo im tiefen Bette die Emscher die Grenzen der Mark und des oberen Vestes trennt, da ist die Wiege des Viermundschen Geschlechts. Die Erde trägt dort die prächtige Burg Bladenhorst, befestigt mit tiefen Gräben und hohen Wällen. Ungepflügtes Land harrt dort noch dankbaren Ertrages, aber auch fett und ergiebig ist der Boden des Ackers. Dort auch darfst du rühmen die starken Waffen und fröhliches, ritterliches Leben!“ Schloß Bladenhorst ist heute noch ein stattlicher Bau, wenn auch im Innern der Zahn der Zeit bohrt und seine Zerstörungsarbeit fortsetzt. Erfüllt es uns nicht mit einer gewissen Wehmut, wenn wir sehen, wie dieses prächtige Haus dem Untergang geweiht ist? Den MenAufnahme: Karkoska Die neue Bildereintrittskarte schen, der an seiner Heimat hängt und ihre Schönheiten täglich in sich aufnimmt, stimmt es traurig, zu wissen, daß dieser von großer Vergangenheit zeugende Bau nicht meyr zu retten ist. Um das Jahr 1580 wahrscheinlich ist er entstanden, genau ist es nicht festzustellen. Doch schon lange Jahrhunderte vorher saßen die Edlen Dietrich und Burghard von Blarenhurst und die von Düngelen auf Bladenhorst, deren Geschlecht die Bladenhorster Kapelle errichtete. Im Jahre 1504 kam das Schloß durch Heirat an das Geschlecht derer von Viermund. Und von diesen war es Philipp, der das Schloß erbaute, wie es sich uns jetzt im großen und ganzen darstellt. Dieser Glanzzeit in der Geschichte des Schlosses folgt jäh der Abstieg. Langwierige Erbschaftsstreitigkeiten und die Kriegswirren der damaligen Zeit trugen dazu bei. Durch Heirat kam das Schloß Bladenhorst in den Besitz von Caspar von Romberg auf Brünninahausen. 150 Jahre blieben die beiden Häuser in einer Hand, bis sie im Jahre 1840 wieder getrennt wurden. Als letztes Adelsgeschlecht saß die Familie von Weichs zur Wenne auf Schloß Bladenhorst. Heute befindet sich das Schloß in dem Besitz der Klöckner=Werke. Das ist ein kurzer Ueberblick über die Geschichte dieses Schlosses, die wieder lebendig wird durch die Vorlage der neuen Bilder=Eintrittskarte des Städtischen Heimatmuseums in Castrop=Rauxel, die Günter Karkoska geschaffen hat und auf der auch die Wappen der Adelsgeschlechter von Romberg und von Weichs zur Wenne zu sehen sind. Allerdings konnte der Ursprung des rechten Wappens, die beide eine Holzschnitzarbeit darstellen, nicht festgestellt werden. Das Betreten des Schlosses Bladenhorst ist seit einiger Zeit von den Klöckner=Werken gesperrt worden, weil es in gewissen Gebäudeteilen nur noch mit Lebensgefahr verbunden ist. Langsam aber sicher verfällt das alte historische Schloß und damit ist das Verschwinden eines großen Zeugen aus großer Vergangenheit in bedenkliche Nähe gerückt. Bedauerlicherweise ist es so, daß alle Bemühungen, es wieder in einen bewohnbaren Zustand zu versetzen, an den außerordentlich hohen Kosten scheitern würden. Das Schicksal des Schlosses Bladenhorst scheint besiegelt... Schwerte.(Konzert der SS.) Einen erfolgreichen Verlauf nahm das am Sonntag in den Anlagen des„Freischütz" von der Schwerter Schutzstaffel durch den Musikzug der 69. SS=Standarte unter der Stabführung des Hauptscharführers Schuld veranstaltete SSGroß=Konzert. SS=Obersturmführer Bösader(Schwerte) hieß die zahlreich erschienenen Gäste und Kameraden, insbesondere die fördernden Mitglieder, zu Beginn des Konzertes herzlich willkommen und gab dem Wunsche Ausdruck, daß auch diese Veranstaltung das Band der Kameradschaft zwischen der Schutzstaffel und der Bevölkerung noch enger schließen möge. Das reichhaltige Programm zerfiel in drei Teile und enthielt neben klassischen Vortragsstücken, Märschen und Walzern ansprechende Unterhaltungsmusik. Die Zuhörer spendeten begeistert Beifall und erzwangen manche Zugabe. Schwerte.(Fröhliche Gymnastik.) Heute, Dienstagabend beginnen in der Turnhalle des Realgymnasiums wieder die„Fröhlichen Gymnastikstunden“ der RSG„Kraft durch Freude" unter der Leitung der Gymnastiklehrerin Aenne Döpp. Marten Die Kriegerkameradschaft Marten tagte im Versammlungslokal Meister unter der Leitung des stellvertretenden Kameradschaftsführers H. Marre. In herzlichen Worten gedachte der Leiter des Appells aller, die vor 22 Jahren am 2. August ausgerückt und das Vaterland verteidigt hätten. Nach Bekanntgabe der Eingänge und Verordnungen durch den Leiter des Appells, nahm die Beratung einiger Kameradschaftsangelegenheiten seinen Fortgang. Klen Der Monatsappell der Kriegerkameradschaft Kley wurde vom Kameradschaftsführer Bock einberufen und geleitet. Zu Ehren des verstorbenen Kameraden Fueger erhoben sich die zahlreich erschienenen Kameraden von den Sitzen. Kameradschaftsführer Bock machte die Erschienenen mit den neuesten Verordnungen bekannt. Castrop-Rauxel. Nach langer Zeit fand am Sonntagnachmittag endlich einmal ein Konzert im Freien in Ickern statt. Die gepflegten Anlagen des Volksparkes im Stadtteil Ickern mit seinem verträumt liegenden kleinen Teich waren der Anziehungspunkt vieler Volksgenossen aus den nördlichen Stadtteilen. Die Ortsgruppe Castrop=Rauxel=Nord der NSDAP. hatte zu diesem Konzert den Musikzug der Gauinspektion I aus Herne eingeladen, dessen Darbietungen und Weisen mit reichem Beifall aufgenommen wurden. Unter der Stabführung des stellvertretenden Musikzugführers Müller spielten die Musiker Märsche und Ouvertüren, Walzer und Lieder. In den Pausen spielte und sang die Spielund Singschar der Hitlerjugend des Unterbannes III 259. Der mit jugendlicher Lebensfreude dargebotene Strauß froher Lieder auf dem grünen Anger und unter grünen Bäumen fand den Beifall der zahlreichen Zuhörer. Auch die Volkstänze des BdM, beschwingt und gelockert geboten, fanden starken Anklang. Erfreulicherweise erfuhr das Programm dieses Gartenkonzertes noch durch die Darbietungen der nördlichen Sängervereinigung eine wertvolle Bereicherung. Unter der Leitung ihres bewährten Dirigenten Heinrich Koch brachten die Sänger einige Chöre wirkungsvoll zu Gehör. Die Proben aus dem deutschen Volksliederschatz ließen die Stärke der Chorvereinigung erkennen, die von jeher aus den Quellen deutschen Liedgutes wertvolle Kräfte geschöpft hat. Leider erfuhr das Konzert am späten Nachmittag durch den einsetzenden Regen eine Beeinträchtigung. Trotzdem hat die Konzertveranstaltung im Norden bei den Einwohnern großen Anklang gefunden und der Wunsch wurde laut, bald wieder an dieser schönen Stätte im Grünen musikalische Klänge zu hören. Holzwickede.(Mitdem Autobus verunglückt.) Eine Anzahl Volksgenossen aus Holzwickede hatte eine Autobusfahrt ins Sauerland unternommen. In der Nähe von Gummersbach ist es dann zu einem folgenschweren Verkehrsunfall gekommen. In einer abschüssigen Kurve kam ein entgegenkommender Wagen ins Rutschen, streifte das Holzwickeder Auto und fuhr dem Wagen alsdann in die linke Flanke. Beide Wagen wurden durch den Zusammenstoß erheblich beschädigt. Durch Glassplitter einer zertrümmerten Scheibe hat der Holzwickeder Ausflugsteilnehmer Albert Borbe derartige Verletzungen am Auge erlitten, daß er ins Gummersbacher Krankenhaus geschafft werden mußte. Unna.(Kaninchenschau.) Die im„Silberklub Unna; zusammengeschlossenen Kaninchenzüchter batten wieder einmal im Vereinslokale Winterkamp eine Ka ninchenschau aufgezogen, die wie alle vorvergebenden wieder ein ganzer Erfolg war. Wieder lenkte eine ansprechende Pelzschau die Interessen der Besucher auf sich. Den Wanderpokal für die beste Gesamtleistung er hielt Jakob Hennina, der auch den besten Zuchtstamm in Gelbsilber ausweisen konnte. Auf Schwarz= silber erhielt Otto Becker einen Eyrenpreis, zwei 1. und zwei II. Preise. Franz Gräwe wurde gleichfalls ein Eyhrenprets und fünf I. Preise auf Schwarzsilber zugesprochen. Einen Ebrenpreis und zwei I., sowie einen III. Preis erhielt Gustav Winterkamp auf Blausilber. Fritz Marauard errang einen Ehrenpreis, fünf I., sieben II. und sechs III. Preise auf Gold silber und in der gleichen Zucht Fritz Born vier I., fünf II. und zwei UII. Preise. Auf Braunsilber konnte Fritz Temme einen Ehrenpreis und einen I. Preis verbuchen. Willi Mork bekam zwei I. und drei III. Preise auf Gelbsilver und Ludwig Westermann einen I. Preis auf Schwarzsilber und einen I. Preis auf Gelbsilber. RdJ-Sport für Dienstag, den 4. August Allgemeine Körverschule. 20—22 Uhr: HindenburgGymnasium, Münsterstraße: 20—22 Uhr: Propstetturnhalle Schwarze=Brüder=Straße; 20—22 Uhr: Weingartenschule, D.=Hörde: 19—22 Uhr: Arminiussportplatz, D.=Marten(geschl. Kursus). Fröhliche Gymnastik und Spiele. 20—22 Uhr: Aloyslusschule, Paulinenstraße: 20—22 Uhr: Goetbe=Oberlnzeum, Kronprinzenstraße: 20—22 Uhr: Lyzeum, D.= Hörde: 20—22 Uhr:„Hindenburgschule, C.=Rauxel; 20—22 Uhr: Kalthoff, D.=Brackel: 20—22 Uhr: PaulGerbard=Schule, Kielstraße: 9—10 Uhr: Luftbad; 20 bis 22 Uhr: Canislusschule. Leibnizstraße. Deutsche Gymnastik. 19—20 Uhr: Gymnastikschule Töllnerstraße: 20—21 Uhr: Gymnastikschule Prinzenstraße 4. Kinderturnen. 17—19 Uhr: Alovsiusschule, Paulinenstraße: 17—18 Uhr: Franziskusschule, Kochstraße: 15.30 bis 16.30 Uhr: Lyzeum, T.=Hörde. Schwimmen. 18.45—20.45 Uhr: Südbad, Göringstr. (Frauen); 20.30—21.45 Uhr: Nordbad, Westerbleichstr. (Männer); 21.15—22.30 Uhr: Nordbad, Westerbleichstr. (Männer); 19.30—20.30 Uhr: Südbad, Göringstraße (Frauen): 19—20 Uhr: Freibad Wellinghofen: 20—21 Uhr: Freibad C.=Raurel(SS=Kursus): 17—19 Uhr: Freibad Wellinghofen. Fröhliche Morgenstunde. 6.30—7.30 Uhr: Volkspark. Radfahren. 19—21 Uhr: Steinerne Brücke gegenüber der Radrennbahn. Tennts. 15—16 Uhr: Hobertsburg, Fredenbaum; 16—17 Uhr: Hobertsburg, Fredenbaum: 17—18 Uhr: Hobertsburg, Fredenbaum; 18—19 Uhr: Hobertsburg, Fredenbaum: 19—20 Uhr: Hovertsburg, Fredenbaum; 20—.21 Uhr: Hobertsburg, Fredenbaum. Schwimmen. Mittwochs 10—11 Uhr: Südbad, Göringstraße 1Männer) Der Kursus„Fröhliche Gymnastik und Spiele“, der bisber Donnerstags von 20—22 Uhr im HindenburgGymnasium. Münsterstraße, stattfand, wird in Zukunft auf Dienstags von 20—22 Uhr in der Canistusschule, Leibnizstraße verlegt. Dienstag, den 4. August Kreis Dortmund NSDAP. Mitte. 20.15 Uhr: Wichtige Zellenleiterbesprechung in der Ortsgruppe. Auch die neubestellten Zellenleiter haben vollzählig zu erscheinen. NSDAP. Derne. Alle Politischen Leiter und Parteigenessen, die zum Reichsparteitag nach Nürnberg fahren wollen, müssen sich bis zum 6. August bei der Ortsgruppe gemeldet haben. Spätere Anmeldungen können nicht mehr berücksichtigt werden. NSIAP. Vinckeplatz, 3. Bereitschaft. 20.30 Uhr: Antreten sämtlicher Politischen Leiter auf dem Vinckeplatz. Uniform und Zivil. Kreis UInna NSDAP. Altenhönge. 17 und 20 Uhr: Filmvorführung der Ortsgruppenfilmstelle im Kino am Bahnhof Bönen. Vorgeführt wird der Film Friesennot“. Kreis Herne-Castrop-Rauxel NSDAP. Castron-Rauxel-Nord. 15 Uhr: Antreten sämtlicher Politischen Leiter bei Meier in Habinghorst im großen Marschanzug zur Teilnahme an der Beordigung des Parteigenossen Wilhelm Schäfer. Auch Parteigenossen nehmen teil. Mittwoch, den 5. August Kreis Dortmund NSDAP. Wellinghofen. 20.30 Uhr: Wichtige Besprechung aller Amts- und Zellenleiter bei Wiebecke in Wichlinghofen. Zellenleiter haben im Verhinderungsfalle einen Vertreter zu stellen. Letzter Termin zur Abgabe der Meldungen und Ausweisen für die Teilnehmer am Reichsparteilag: Mittwoch, den 5. August. Kreis Unna NSDAP. Bergkamen. 19 Uhr: Besprechung der Block- und Zellenleiter im Sitzungszimmer im Stadion. Kreis Herne-Castrop-Rauxel Frauenschaft Habinghorst. 14 Uhr: Versammeln der Mitglieder mit Kindern bei Thimm zum Abmarsch zum Kinderfest nach Deininghausen Franenschaft Ickern. 14 Uhr: Ausflug der Mitglieder nach Schülken am Kanal ab Abenhardt. Bei schlechtem Wetter findet der Ausflug am Donnerstag statt. NSKOV Castrop-Rauxel. 6.30 Uhr: Abfahrt der Hinterbliebenen der NSKOV ab Ickern (Markt), 6.45 Uhr ab Ergl. Kirche Habinghorst. 7 Uhr ab Altstadtmarkt. Ziel: Sauerland. Nur drei Tage vom 4.—6. August in deutscher Sprache mit GARY COOPER Jeder Nationalsozialist Ein Film voll unwirklicher Schönheit, der den Zuschauer zwei Stunden aus der Alltäglichkeit herausreißt. Ein Film, dem ein großer Ruf vorausgeht. Im reichhaltigen Beiprogramm: COWBOY-FREUDEN Kulturfülm: OLDENBURGER LAND ODEON liest die Westsälische Landeszeitung wie unschön- werden C#Tmirs schnell und sicher durch beseltigt. 1.60, 3.00, 3.50. Jetzt auch B. extre verstärkt In Tuben 1.95. Gegen Plckel, Mitessef, Venus Stärke A. Arzt lich empfohlen. In Apotheken und Drogerien bestimmt: Drogerie Dickehage, Westenhellweg 142 und Friedrichstraße 65. Kaiserstuhl-Drogerie Pöll, Bornstraße 117. Neuzeltliche Kühlschränke eller Systeme, in jeder Preislage bestandsdarleben u. Kinderbeibilfen werden in Luniuna denommen KE UUEHNEA ANIE EAAI SS SIIE CITILALLHLHLEBELCNE Die letzten 3 Aufführungen „Paganini“ Gern hab' ich die Frau'n geküßlt. Operette von Franz Lehár mit Ernst Vogler Freitag, 7. August Erstaufführung der großen Ausstattungsoperette TanzgrätinFaschingsliebe von Robert Stolz Umarbeitg Neu-Antertigung. Gerbung und Färbung Umarbeitung., Mäntel z.Jack in sachgemäßer Ausführg. nur nach neuesten Modellen in eigenen Werkstätten. 0 essling Kürschnerei Dortmund Ostenhellweg 13 Gegründet 1863 Großlauswahl gut überholter Schreibmaschinen auch geg. Raten u. leihweise. Vertr. d. Diplomat. AdlerFavorit und Orga Schreihm. W.Bücker Dortm., LangeStr. 24 Ruf 23232. Werkstatt für alle Syst. Jede Reparatur schnell, gut. billig. DKN Automobile Hans Gerlach& Co. Dortmund Märklschestraße 26 Teleton 26876 Vergnügungspark FREDENBAUM Heute ab 3 Uhr nachm. Grobes Kinderfest Helteres Schausplel unter Mitwirk, d. Spaßmacher, ustige Preiswettsplele und Uberraschungen. Abends Feuerwerk Fackelzug— Leuchtontäne Eintritt: Erwachsene 20 Pig., Kinder 15 Ptg. Femillenkarten 10 Pfg. Nechz. August Mülker Dortmund Spezial-Gesch. für Möbeltransporte u Lagerung. AutoMöbelwagenzüge Nähmaschinen sämtl. Systeme repariert billig u. schnell Fr. Menzenbach Mechaniker, Dim., Schillerstraße 28. Postkarte genügt. Besuch kostenlos. 4,50 Mark Unerreicht an Qualität und Haltbarkeit Salon Lühker, Dortmund, Brückstr. 15. I. Ruf 32503. Nähm., gebr., gt. näh., 18, 25, 30, 38 M. Dtd., I. Kamp straße 55, Emde, Nähmasch.=Gesch. wird ein zuverlässiger Herr mit sicherem Auftreten gesucht. Leichte Werbetätigkeit bei gutem Einkommen. Vorstellen Dienstag, den 4. Auguft, im Hotel Reichskapelle, Reinoldistraße 17, t. d. Zeit von 11—13 und 15—17 Uhr bei Herrn Janson.( Stadt=Vertreter von Kohlenhandlung in Dortmund zum 1. Okt. gesucht. Beste Verdienstmöglichk. Bewerb. v. nur I. Kräft. unt Beifüg. v. Erfolgnachweis bzw. Umsatzzahl. s. z. richt. an Nr. 1673 d. WLZ. Castrop=Rauxel I, Markt 2. Brillen Große Auswahl- Billige Preise Krankenkassen-Lleferant Reparaturen auf Wunsch sofort Optiker Zweibäumer& Dieckerhoff Dortmund, Betenstr. 3 neben Bierhaus Stade Zwanasversteigerung Am Mittwoch, dem 5. August, vorm. 11 Uhr, werde ich im Auftrage des Vollstreckungsbeamten der Allgemeinen Ortskrankenkasse der Stadt Dortmund in der Pfandtammer, Dortmund, Schmiedingstr. 23, nachfolgende Gegenstände öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigern: 1 Klavier, 3 Nähmasch., 1 Strickmasch., 1 Reguliermasch., 1 Sofa, 1 Spiegel, 1 Garderobenständer, 1 Tisch, 1 Theke, 1 Badewanne mit Zubeh., 1 Parlophon, 2 Roto=Vervielfältiger, 1 Schreibmasch., Anzugstoffe, 1 Paar Herrenschuhe. Nüssing, Vollziehungsbeamter. Echt eichen. Schlafzimmer m. Patentrahmen u. Polsterstühlen Kassapreis 365 M. Große Auswahl in„Küchen und Schlafzimmern. Ebestandsdarlehn. Vertretung von Möbelfabriken Musterausstellung Finkenbrink, Leopoldstraße 65. Kinderwagen große Auswahl, billig Schlafzimmer 225, 275, 325 Mt. schöne Küchen 175, 225, 275 Mk. Eich. Speisezimmer 325, 375, 425 Mk. Ehestandsdarlehn, eotl. Teilzahlung. Möbel=Esser, Dtm., Wißstr. 31. Flügel Grotrian=Stein= weg, innen und außen tadellos, sehr preiswert abzugeben. Pianos=Hohrath, Dtd., Burgwall 21 Steinstraße 6 Möbelkäufer! Küchen Schlafzimmer herrl. Mod., bef. billig abzugeben. Besicht. lohnt sich. Möbel-Steinbeink Dortmund, Rosental 27, Ecke Ostwall. Teilzahl. gestattet. Annahme v. Ehestandsdarlehen. Guterh. ContlSchreibmaschine, Schreibtisch, rund. Tisch, Sessel, Maschin.=Tisch, Bücherschrank, billig zu verkauf. Möbel=Grell, Dtd. Brüderweg 10( Höchstleistungen zu niedrlasten Preisen in allen Sparten Dauerwellen Färben Blondleren mit nur allerersten Spezial-Krätten Salon Legemann 23 Bedlenungsplätze für Damen und Herren Fortsetzung der Versteigerung wegen Geschäftsaufgabe Kuckelke 36, Ecke Burgwall am Dienstag, dem 4. August 1936 und folgende Tage von 10—13 und 15—18 Uhr. Es sind noch vorhanden: 1.) 1 Posten Herren=Anzug stoffe, Herren= u. Damen=Mantelstoffe, Filet= u. Tischdecken u. sonst., 2. eine vollständige Ladeneinrichtung. Johanna Kirchberg vereid. Versteigerin und Sachverständige, Heiligerweg 47, Fernsprecher 253 69. Die Ausführung der Zimmerarbeiten zur Erweiterung des Güterschuppens auf Bhf. Unterbarmen soll vergeben werden. Zur Lieferung bezw. Ausführung gelangen 70 ms Tannenbauholz, 5300 m Hölzer zu verzimmern, 1705 m2 Dachschalung zu liefern usw. Verdingungsbefte werden, soweit der Vorrat reicht, von der unterzeichneten Stelle kostenlos abgegeben oder gegen Einsendung von 0,25 RM. in Briefmarken übersandt. Nähere Auskunft erteilt die Bahnmeisterei Wuppertal=Oberbarmen, bei der auch die Zeichnungen eingesehen werden können. Die Angebote sind bis zum 22. 8. 1936, vorm. 11 Uhr, in verschlossenem Briefumschlag mit der Aufschrift „ Zimmerarbeiten Erweiterung Güterschuppen Unterbarmen“ dem unterzeichneten Reichsbahnbetriebsamt einzusenden. Zuschlagfrist 4 Wochen. Reichsbahnbetriebsamt 1, WuppertalElberfeld, Wolkenburg 12/14. Dortmund Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im Grundbuch von Dort mund, Band 233, Blatt Nr. 7104, eingctragenen, nachstehend beschriebe nen Grundstücke am 25. August 1936, 10 Uhr, an der Gerichtsstelle, Ge richtsstraße Nr. 22, Zimmer Nr. 77, versteigert werden. Lid. Nr. 3, 4, Gemarkung Dortmund, Flur Nr. 170, Parzelle Nr. 55/34, 54/34, Grundsteuermutterrolle 406, Gebäudesteuerrolle 175, a) Wohnhaus mit Hofraum, b) Hintergebände mit angebautem Abort, I Kampstr. Nr. 63, Größe 88 qm, 18 qm. Einheitswert per 1. 1. 35: 14 600.— RMt. Der Versteigerungsvermerk ist am 27. April 1936 in das Grundbuch eingetragen. Als Eigentümer war damals die Ehefrau Schneidermeisters Heinrich Rensmann, Agnes geb. Raschick, in Dortmund eingetragen. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuch von Brackel, Band 18, Blatt Nr. 535, eingetragene nachstehend beschriebene Grundstück am 1. September 1936, 10 Uhr, an der Gerichtsstelle, Gerichtsstr. Nr. 22, Zimmer Nr. 77, versteigert werden. Lid. Nr. 1, Gemarkung Brackel, Flur Nr. 18, Parzelle Nr. 260/51, Grundsteuermutterrolle Nr. 945, Gebäudesteuerrolle Nr 1008. a) Wohnhaus mit Hofraum und Hausgarten, b) Kraftwagenhalle, Cäcilienstraße Nr. 17, Größe 5 a, 29 gm. Einheitswert per 1. 1. 1935: 20 600.— RM. Der Versteigerungsvermerk ist am 26. August 1935 in das Grundbuch eingetragen. Als Eigentümer war damals der Studtenrat Wilhelm Werner in Wickede=Asseln eingetragen. Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im Grundbuch von Dortmund, Band 215, Blatt 6302, und Band 170, Blatt Nr. 4290, eingetragenen nachstehend beschriebenen Grundstücke am 27. August 1936, 9 Uhr, an der Gerichtsstelle, Gerichtsstraße Nr. 22, Zimmer Nr. 77, versteigert werden. Lfd. Nr. 1, 2, 3, 4, Gemarkung Dortmund, Flur Nr 172, Parzelle Nr. 23, 111/55, 101/56, 102/56, Grundsteuermutterrolle 979, Gebäudesteuerrolle Nr. 705, 390, a) Wohn= und Geschäftshaus mit Anbauten u. Hofraum, Westenhellweg 45, b) Lagerhaus Weberstr. 4, Größe 6 a, 17 qm, 16 qm, 02 qm. 04 qm, Einheitswert per 1. 1. 35: 163 100.— RMt. Dortmund, Band 170, Blatt 4290: Lfd. Nr. 2, 7, 8, 9, 10, Gemarkung Dortmund, Flur Nr. 172, Parzelle Nr. 26, 25, 103/56, 106/56, 108/28, Grundsteuermutterolle Nr. 4384, Gebäudesteuerrolle Nr. 394, a) Lagerschuppen, b) Autoremise, Weberstr. 6/8, Größe 3 a, 50 qm, 2 a, 30 qm, 1 a. 16 qm, 05 qm, 01 qm. Einheitswert per 1. 1. 35: 119 300.—, RMk. Der Versteigerungsvermerk ist a) bezal. Dortmund, Band 215, Blatt 6302, am 26. August 1932, b) bezgl. Tortmund, Band 170, Blatt 4290, am 17. Juli 1931 in das Grundbuch eingetragen. Als Eigentümer war damals in Dortmund, Band 215, Blatt 6302, die Firma N. Heimann& Co., offene Handelsgesellschaft in Dortmund, und in Dortmund, Band 170, Blatt 1290—1 die Witwe Kaufmanns Julius Rosenfeld, Meta geb. Frankenstein, in Dortmund, 2. Firma N. Heimann& Co., offene Handelsgesellschaft in Dortmund, je zu Anteil eingetragen. Interessenten wollen sich an den Zwangsverwalter, Rechtsanwalt Dr. Heine in Dortmund, Ostenhellweg 61, wenden. Das Amtsgericht. 4 MarkenFabrikate seinste Ausstattg., niedrige Preise, keine Agenten Im bekannten Haushalt=, NähmaschinenJachgeschäft Wily Beer Am 4. Aug., 11 Uhr, werden im Empfangsschuppen der Güterabfertigung Dortmund Hbf. 1 Knchenbüfett und 1 Küchentisch össentlich meistbietend versteigert Güterstelle Dortmund, Hauptbahnhof. Hansastr. 84 Fahrräder große Auswahl, kleine Preise. Heimann Münsterstr. 155, Wißstraße 30/32. Fahräder in all. Preislag. ab 29,50 Mark. Zahlungserleich= terung, auch durch Kundenkredit. Heinr. Salewfky, Ostenhellweg 59. Westsälische Landeszeitung* Rote Erde Folge 210 e 4. August 1936 Der Bückebergtag naht Beratung über die Vorbereitungen Hameln. Im Hochzeitshaus fand eine Besprechung der Vorbereitungen zum diesjährigen Bückebergfest statt, an der ein Vertreter der Gaupropagandaleitung, der Kreisleiter, der Oberbürgermeister sowie Vertreter der Reichsbahndirektion Hannover teilnahmen. Es wurden organisatorische Fragen über Anin Velle„Nas den Caüben an den Fülirer hat Auslandsdeutsche lärnen in Westfalen-Süd den Seist des neuen Deutschland bennen 5 Dortmund. Gestern betraten 175 Teilnehmer des Weltkongresses für Freizeitgestaltung auf der Rückkehr von Hamburg den Boden des auf Gaues Westfalen=Süd. Volksdeutsche aus fünf dem Bahnhof Hameln eintreffen bzw. abfahren, zig Ländern des Auslandes waren es, die da besprochen, und außerdem wurde die Quartier=[ kamen, um Land und Leute im Ruhrgebiet frage erörtert. Zur Durchführung einer ein=kennenzulernen. wandfreien Abwicklung des Abtransportes] In Lünen machten die schweren Reise sollen in diesem Jahre neben den Warte=wagen den ersten Halt, begrüßten Kreisleiter plätzen noch Sammelplätze benannt werden, Franke, Stadtrat Filby und Gauwart Breiauf denen die Volksgenossen sich eine Stunde denbach die Gäste, wurde zum Empfang ein vor der Abfahrt ihres Zuges zu sammeln haben, um geschlossen nach den Warteplätzen, die sich in der Nähe des Hauptbahnhofes be finden, zu marschieren. Die Kreisleitung er klärte sich bereit, die erforderlichen Lotsen zur Verfügung zu stellen, und zwar sind hierfür 250 Amtswalter der Arbeitsfront bzw. Mitglieder der Werkscharen vorläufig vorgesehen. Anmeldepflicht zur Reichskammer der bildenden Künste Es wird wiederholt darauf hingewiesen, daß alle Händler mit Kunstgut, uno zwar nicht nur solche mit Gemälden, Plastiken und dergleichen, sich zur Reichskammer der bildenden Künste anzumelden haben, sondern auch diejenigen Geschäfte, die mit kunsthandwerklichen Gegenständen handeln, wie z. B. Gold= und Silberschmiedarbeiten, Keramiken, künstleri= Die wehenden Fahnen schen Kristallen und Töpfergegenständen. Auch der Nationen, getragen diejenigen Geschäfte, die alle die genannten von den Werkscharen Gegenstände nur als Nebenartikel führen, sind meldepflichtig. Der Landesleiter ersucht dringend, die An meldung unverzüglich an die Landesstelle West falen=Süd der Reichskammer der bildenden Künste in Bochum, Hattinger Straße 19. zu richten. Der Tod in der Kurve Westhofen. Gestern vormittag um 9.15 Uhr ereignete sich auf der Hagener Straße zwischen der Ruhrbrücke und Kabel am Gute Lennhof ein schwerer Verkehrsunfall. Ein aus der Richtung Kabel kommendes Motorrad, mit zwei Personen besetzt, stieß mit einem aus entgegengesetzter Richtung kommenden Personenkraft wagen dermaßen zusammen, daß beide Fahr zeuge stark beschädigt wurden. Die Soziusahrerin stürzte auf die Straße und erlitt ancheinend einen Schädelbruch. Sie war sofolt ot. Der Motorradfahrer war auf den Kühler des Kraftwagens geprallt. Auch er hatte tödliche Verletzungen erlitten und starb nach wenigen Minuten. Sanitätskolonne und Arzt, Polizei und Gendarmerie sowie der stellvertretende Amtsbürgermeister waren schnell zur Stelle. Nach kurzer Zeit traf auch der Staatsanwalt aus Hagen mit einem Sachverständigen für Kraftfahrwesen an der Unglücksstelle ein. Der Hergang des Unfalles wurde durch foto Iserlohn. Am gestrigen Nachmittag fuh grafische Aufnahmen, Festlegung der Spuren, ren die Auslandsdeutschen in sechs großen der beiden Fahrzeuge und Vernehmung der Autobussen nach Iserlohn, um das im dortigen Zeugen sofort einwandfrei geklärt......4 Kreis gelegene Erholungsheim der Deutschen Nach dem Ermittlungsergebnis befand sich Arbeitsfront in Frönspert zu besuchen. Bei der Personenkraftwagen vorschriftsmäßig auf ihrer Fayrt durch die Stadt und den Kreis der rechten Straßenseite. Das Motorrad muß urden die auslandsdeutschen Arbeitskamebeim Durchfahren der Rechtskurve eine hohe raden von der Bevölkerung und den BelegGeschwindigkeit gehabt Faßer,„Es, ger'igz von, schaften der an ihrem Wege gelegenen Fabriständig auf die falsche linke Fahrseite bis auf ken aufs herzlichste begrüßt. Sicherlich werden linken Sommerweg. Hier lauste es, au, den die Besucher ein eindrucksvolles Bild von den Personentraftwagen. Der„Fissufage goz, den Verhältnissen, im deutschen Vaterlande unsen ie ie de, diae en der Losciche Slde ale Ghret die dant Bodien Grei Bei. eal Kanstahase a. Secdher is len de Der Westfälische Landesbauerntag Führertagungen und Großlundgebungen in Detmold echt westfälisches Frühstück geboten. Von dort ging der Weg weiter nach Dortmund, wo auf dem Marktplatz alles zum festlichen Empfang gerüstet war. Vor dem schönen Bau des alten Rathauses, vor dem auf hohen Masten die Fahnen im Winde wehten, standen im offenen Rechteck angetreten die Männer aus des Führers SA, daneben die Schwarzhelme des RSKK und die Neihen der Politischen Leiter. Zwischen den Fahnen der Arbeitsfront wogte dann ein bunter Fahnenwald auf. Männer Die Auslandsdeutschen vor dem alten Rathaus Aufnahmen: Schley Abstecher nach Iserlohn der Werkscharen trugen die Flaggen der fünf zig Nationen, in deren Land die 175 volksdeutschen Besucher leben und arbeiten. Heilrufe empfingen die Gäste, die mit sichticher Bewegung den herzlichen Empfang auf ich wirken ließen. Tiefgebräunt von einer heißeren Sonne waren bei vielen von ihnen die Gesichter, kamen sie doch zum Teil aus dem afrikanischen Busch, von den sonnigen Südseeinseln, von Japans Strand, aus Abessinien und aus den südamerikanischen Staaten. In den historischen Rathaussaal wurden sie vom Gauwalter Stein und Gauwart Breidenbach geführt, wo auch Regierungspräsident Dr. Runte, Kreiswalter Poganatz, Bürgermeister Dr. Fluhme, Brigadeführer Bauer, SS=Standartenführer Scholz, Oberstarbeitsführer Zweiffel und Gaukassenwalter Kiefer mit vielen anderen Vertretern der Bewegung versammelt waren. Gauwart Breidenbach eröffnete kurz, und dann sprach Bürgermeister Dr. Fluhme, hieß für den Oberbürgermeister die Gäste aus den Ländern des ganzen Erdenrunds willkommen. Von der großen Vergangenheit der alten Hansestadt Dortmund sprach er, die in den letzten hundert Jahren zur großen Industriestadt wuchs. Kreiswalter Parteigenosse Poganatz entbot den volksdeutschen Gästen die Grüße des Kreisleiters und gab in seinem Namen der Freude über ihren Besuch im politischen Hoheitsgebiet des Kreises Dortmund Ausdruck. Regierungspräsident Dr. Runte hieß dann die Besucher in den Grenzen seines Präsidialbezirks und in den Mauern von Dortmund willkommen. Vieles werde ihnen neu erscheinen auf dieser Reise, aber eins würden sie erkennen: daß Deutschland sich anschickt, den Platz zwischen den Völkern Europas einzunehmen, der ihm gebührt. Als Gauwalter der DAF begrüßte Parteigenosse Ernst Stein die Gäste in WestfalenSüd. In diesem Gau, so sagte er, werde von einem durch die Verhältnisse hart gewordenen Menschenschlag täglich neu um die Daseinsbehauptung gerungen. Hier wie im ganzen Deutschland sei das Volk einig in dem Willen, seine Zukunft besser zu gestalten. Längst verging die Zeit, da hier Bruder gegen Bruder stand, wo die Auslandsdeutschen kaum den Kopf heben konnten, so gesunken war das Ansehen des Vaterlandes in der Welt. Auch für sie müsse es ein schönes Bewußtsein sein, daß der Führer die Fahne schuf unter der das ganze Volk einig steht. Jubelndes Sieg=Heil auf Führer und Text: Werhan, Zeichnungen: Sprick Detmold. Wie nunmehr endgültig feststeht, findet vom 27. bis 29. August in Detmold der 3. Westfälische Landesbauerntag statt, zu dem viele tausend Bauern in der lippeschen Landeshauptstadt zusammenkommen werden. Aus dem reichhaltigen Programm erwähnen wir den Empfang des Landesbauernrates am 27. August, wobei nach der Begrüßungsansprache des Detmolder Bürgermeisters Keller Landesbauernführer Habbes sprechen wird. Am selben Tage findet im Saalbau Neuer Krug eine Tagung der Fachschaften der Landeshauptabteilung III statt. Hier werden neben Vertretern der Landesbauernschaft die Reichshauptabteilungsleiter Dr. Korte und Willkommen das Wort ergreifen. Am selben Tage ist ein Sporttreffen der westfälischen Landjugend auf dem Friedenssportplatz und in der Städtischen Badeanstalt vorgesehen. Außerdem findet eine Fahrt zum Hermannsdenkmal statt. Am Freitag, dem 28. August, findet eine Führertagung statt, für die fünf Referate angesetzt sind, und nachmittags folgt die Aufführung des Weihespiels„Deutsches Bauernspiel“ im Palaisgarten. Am Sonnabend, dem 29. August, ist eine Weibestunde des Landesbauernrates an den Externsteinen, dem germanischen Heiligtum im Teutoburger Wald, vorgesehen. Hier sprechen Reichsobmann Meinberg und Dr. Johann von Leers. In einer am Sonnabendnachmittag stattfindenden Großkundgebung sprechen neben Landesbauernführer Habbes der Reichsstatthalter und Gauleiter Dr. Meyer sowie der Reichsobmann Staatsrat Meinberg. Raubüberfall geklärt Laasphe(Kreis Wittgenstein). Der schwere Raubüberfall in Breidenbach in der Nacht zum 11. Juli, bei dem der Täter etwa 100 Mark erbeutet hatte, hat seine Aufklärung gefunden. Die Ermittelungen der Gendarmerie haben zur Verhaftung des Willi Emil Höfling aus Herselbach geführt. Höfling ist vor einigen Tagen in das Geschäft eines Bäckers herein gekommen, um einige Kleinigkeiten zu kaufen Bei dieser Ge heit glaubte das Ehepaar, den Täter erke zu haben. Da sich aber auch schon der Verdacht der Gendarmerie nach diesem Mann hin erstreckte, wurde er verhaftet und eine Haussuchung vorgenommen. Die Mossenberger Jählung Einmal gingen sieben Mossenberger zur strengen Winterszeit in den tiefen s Wald, um zu jagen. Da sie viel Unterholz durchstreifen mußten, meinte einer, als sie sich nach geraumer Zeit wieder zusammenfanden, in dem dichten Gestrüpp könne s leicht einer verloren gegangen sein, und s sie wollten doch einmal zählen, ob sie noch alle da wären. Nun fing jeder bei sich an = zu zählen, wie es in Mossenberg üblich = war, uno zwar so:„Ich bin ich, eins, zwei, 5 drei, vier, fünf, sechs!" Als jeder nur bis s sechs kam, erschranken sie sehr, denn sie waren doch sieben gewesen und hatten also einen verloren. Endlich machte einer den = Vorschlag, sie wollten es noch mal auf eine andere Weise probieren, sich in eine Reihe in den Schnee legen und dann die Löcher zählen. Wie groß war ihre Freude jetzt, als sie wirklich sieben Löcher im Schnee fanden und also alle sieben da = waren. Nach anderem Berichte trug sich die Ges schichte zur Sommerszeit beim Baden in = dem großen Dorfteiche zu. Di meinten die = Mossenberger, es sei einer ertrunken, und = sie zählten in derselben Weise:„Ich bin ich Hubelndes Sieg=Jeit auf Hahrer und= sie Zahilen in Verselden Weise:„Ech bin ich Vaterland gab den Gefühlen der volksdeutschen= usw.“ Nun kam ein Fremder des Weges, Brüder deutlichsten Ausdruck. Als Gäste der= dem sie ihr bitteres Leid klagten. Der gab beitskameraden aus dem Gau Westfalen=Süd, die der Erholung bedürfen, neue Kraft für ihre Arbeit geben soll. Unter vielen Schwierigkeiten sei das Heim damals übernommen worden, aber diese Schwierigkeiten wären im nationalsozialistischen Geiste überwunden worden. Und nun fänden hier in fortlaufenden Kuren jeweils 160 Arbeitskameraden Erholung. Nach dem Kaffeetrinken wurde das Heim eingehend besichtigt, und jeder Besucher konnte zwanglos mit den Insassen des Heimes sich unterhalten. Als die Zeit zum Aufbruch gekommen war, versammelten sich alle auf dem Hofe des Genesungsheims und unter Vorantritt des Reichsarbeitsdienstmusikzuges, der auch während des Kaffeetrinkens konzertiert hatte, ging es durch den Wald zurück zur Landstraße, wo die Autobusse wieder bestiegen wurden. Die auslandsdeutschen Kameraden kehrten von hier nach Dortmund zurück, wo für sie ein großer Kameradschaftsabend in der Westfalenhalle veranstaltet wurde Ueber 20 000 Frontkämpfer Die Heerschau der Kriegsopfer in Detmold Detmold. Seit Wochen sind die Vorbereitungen für die große Heerschau der RSKOV im Gange. Wie nunmehr feststeht, werden am 8. und 9. August über 20000 Frontkämpfer und Kriegsopfer aus Lippe und besonders aus Westfalen mit vielen Sonderzügen hierher kommen. Der Reichskriegsopferführer Oberlindober trifft am Sonnabendnachmittag in Detmold ein, um an der großen Amtswaltertagung teilzunehmen. Der erste Tag wird mit Zapfenstreich und Kameradschaftsabend beschlossen. Für diesen Zweck werden riesige Zelte aufgebaut, die Tausenden und aber Tausenden Platz bieten. Am Sonntag, dem 9. August, wird vormittags der Reichskriegsopferführer mit den Ehrengästen im Rathaus begrüßt. Nach der Heldenehrung am Denkmal der ehemaligen 55er findet um 11.30 Uhr eine Großkundgebung statt. Hier sprechen neben dem Reichskriegsopferführer der Reichsstatthalter und Gauleiter Dr. Meyer, der SA=Brigadeführer Faßbach, Bürgermeister Keller und der Bezirksobmann der RSKOV, Delius. Nachmittags ist eine Hinterbliebenentagung in Anwesenheit des Reichskriegsopferführers und der Reichsreferentin Frau Götting vorgesehen. Brüder deutlichsten Ausdruck. Als Gäste der Arbeitsfront lernten sie am Nachmittag verschiedene Einrichtungen kennen, und abends waren sie wieder im Goldsaal der Westfalenhalle versammelt, wo sie im Kreise von Dortmunder Arbeitskameraden sich davon überzeugen konnten, was die Organisation„Kraft durch Freude“ den schaffenden Menschen bedeutet. Ein Kameradschaftsabend, belebt durch gute künstlerische Darbietungen, gab dem Tag von Dortmund den schönen Ausklang. ihnen den guten Rat, die Nase in ein Häufchen Gras zu stippen, das gerade da lag— allerdings schon von einer Kuh verdaut— und die Löcher zählen. Das taten sie denn auch, es waren richtig sieben Löcher, und die Freude der Geängstigten war nun so groß, daß sie dem Fremden nicht dankbar genug sein konnten.“ Alte Soldaten in Minden Wiedersehensfeier der Ordenskameradschaft vom Goldenen Militär=Verdienstkreuz Minden. Rund 200 Träger des Goldenen Militärverdienstkreuzes, der höchsten Kriegsauszeichnung für Mannschaften, die man auch wohl als„ vur le mérite der Unteroffiziere" bezeichnet, weilten Sonnabend bis Montag zur Wiedersehensfeier in der alten Garnisonstadt Minden. Auf dem Begrüßungsabend in der Weserklause sprachen u. a. der Reichsführer der Ordenskameradschaft, Fischer(Berlin), der Bezirksführer von Hoorn (Paderborn), Kreisleiter Schmidt und Oberbürgermeister Althaus. Der Standortälteste, Oberst Schmidt=Dankwart, überbrachte die Grüße und Wünsche des Oberbefehlshabers des Heeres, Generaloberst von Fritsch, und des Kommandierenden Generals des 6. Armeekorps, Generalleutnant von Kluge. Weitere Wünsche für ein schönes Gelingen des Kameradschaftstreffens der alten Soldaten hatten u. a. übermitteln lassen der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß, Gauleiter Dr. Meyer, Generalfeldmarschall von Mackensen und Reichskriegsopferführer Oberlindober. Am Sonntagmorgen trat die Ordenskameradschaft an der Weserklause an, um zum Ehrenfriedhof zu marschieren, wo mit der Kranzniederlegung des Mindener„Pour-le mérite"-Fliegers Leutnant Wintgens gedacht wurde. Bei dem anschließenden Feldgottesdienst in der Adolf=Hitler=Kampfbahn, zu dem auch die Wehrmacht Ehrenabordnungen entsandt hatte, sprachen nach dem Geistlichen der Reichsführer der Ordenskameradschaft, Fischer, und Kreisleiter Schmidt., Standortältester Oberst Schmidt=Dankwart brachte das SiegHeil auf den Führer aus. Von Adolf Hitler traf im Laufe des Sonntagnachmittag folgendes Telearamm ein: „Den in der alten Soldatenstadt Minden versammelten Trägern des Goldenen Militärverdienstkreuzes danke ich für ihre Grüße, die ich in kameradschaftlicher Verbundenheit herzlichst erwidere.“ KoF=Fahrpläne 1. nach Korschen(Ostpreußen) Hinfahrt am 5. August ab Bochum=Hbf. 4.53 Uhr (morgens); ab Bochum=Langendreer 5.05 Uhr; ab Dortmund 5.23; ab Hamm 6.19; an SwinemündeHafen 17.34 Uhr; an Pillau am 6. August 11.45 Uhr; ab Pillau 12.45 Uhr; an Königsberg 13.39 Uhr; ab Königsberg 13.59 Uhr; an Korschen 15.27 Uhr. Rückjahrt am 6. September ab Korschen 8.40 Uhr (morgens); an Königsberg 10.11 Uhr: ab Königsberg 10.58 Uhr: an Pillau 11,52 Uhr: ab Pillau 12.30 Uhr. Ankunft in Bochum am 7. September gegen 18 Uhr. 2. nach Korschen(Ostpreußen) Hinfahrt am 6. August ab Bochum=Obf. 4.53 Uhr (morgens); ab Bochum=Langendreer 5.05 Uhr: ab Dortmund 5.23 Uhr: ab Hamm 6.19 Uhr: an Swinemünde=Hasen 17.34 Uhr; an Pillau am 7. August 11.45 Uhr: ab Pillau 12.45 Uhr; an Königsberg 13.39 Uhr; ab Königsberg 13.59 Uhr: an Korschen 15.27 Uhr. Rückfahrt am 5. September ab Korschen 8.40 Uhr (morgens); an Königsberg 10.11 Uhr; ab Könisberg 10.58 Uhr: an Pillau 11.52 Uhr; ab Pillau 12.30 Uhr. Ankunft in Bochum am 6. September gegen 18 Uhr. 3. nach Westerburg Hinfahrt am 5. August ab Hagen=Hbf. 12 Uhr; ab Hohenlimburg 12.18 Uhr: ab Letmathe 12.26 Uhr: ab Altena 12.39 Uhr; ab Werdohl 12.54 Uhr; ab Ohle 13.05 Uhr; ab Plettenberg 13.11 Uhr: ab Finnentrop 13.28 Uhr; ab Altenhundem 13.47 Uhr; ab Krombach 14.19 Uhr: ab Kreuztal 14.26 Uhr; ab Siegen 14.40 Uhr: ab Niederschelden 14.50 Uhr: ab Kirchen 15 Uhr; an Hachenburg 16.44 Uhr; an Erbach 16.58 Uhr; an Westerburg 17.34 Uhr. Rückfahrt am 13. August ab Westerburg 10 Uhr; ab Erbach 10.33 Uhr: ab Hachenburg 10.50 Uhr: ab Kirchen 12.43 Uhr; ab Niederschelden 12.54 Uhr; an Siegen 13.04 Uhr: an Krenztal 13.25 Uhr; an Krombach 13.34 Uhr: an Altenbundem 13.59 Uhr: an Finnentrop 14.13 Uhr; an Plettenberg 14.28 Uhr; an Oble 14.33 Uhr: an Werdobl 14.42 Uhr: an Altena 14.54 Uhr: an Letmatbe 15.07 Uhr; an Hohenlimburg 15.15 Uhr: an Hagen=Hbf. 15.38 Uhr. Bei Gallenleiden, Mage und Darmbeschwerden leistet das eechte Wagning=Tiliy=Oel oft gute Diense. Nur in Apotbeken erhältlich. Fl. 0,94, in Kapseln 1.,— und 2,25 Bestt.: Ol. terebinth. sulf. comp. Wir sehen Deutschland Wer eine kleine Reise durch das nördliche Westfalen unternimmt, wird überrascht sein von der großen Zahl alter und verträumter Wassere# Baum, fast eingedeckt oder von weiten offenen Parkanlagen umhegt oder unvermittelt emporragend in der weiten Fläche niederdeutscher Landschaft begegnen sie uns wie stille Träumer einer vergangenen Zeit. Unsere heutige Seite erzählt von den schönsten und eigenartigsten dieser Burgen und den Schicksalen ihrer Menschen Als die Romantik das deutsche Mittelalter wieder aufrief, senkte man sich auch in die Schönheit und Stille der alten Burgen und Schlösser ein, auf denen abseits der Städte Kultur und jede Art Geistigkeit oft schön und reich, oft sonderbestimmt und eigenartig, erwachsen waren. Die Höhenburgen drängten von selbst vor; sie lagen jedem sichtbar vor Augen; um sie rauschte der Wald, und manchmal spiegelten sich Zinne und Turm in See und Strom. Wir kennen Ludwig Richters „Ueberfahrt am Schreckenstein“ und ungezählte andere Gemälde, Kupferstiche, Radierungen, Lithographien und Zeichnungen von Stolzenfels, Eltz, Katz, Lahnstein und wie sie sonst noch heißen mögen. Das Mittelalter hatte malerisch alles senkrecht gesehen; alles schob sich nach oben, brachte das sursum corda der Religion auch im Kleinsten zum Ausdruck; die Romantik als Wiederholung überspitzte das noch; ihre gemalten Kathedralen, Burgtürme, Stadttore, Bäume schneiden manchmal das Bild von oben bis unten durch. Erst langsam erwachen Sinn und Gefühl für die Horizokktale, obwohl Goethe, an den Niederländern geschult, längst schon das schöne Wort von der „waagrechten Erhabenheit“ gebildet hatte. Der Anstoß kam naturgemäß vom Norden; Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge, Valenthin Ruths sind erste Boten; bald steht die große Annette auf, die Schönheit ihres westfälischen Flachlandes zu preisen. Und hinter ihr schreiten Levin Schücking, Karl Immermann, Willibald Alexis, Theodor Storm, Klaus Groth und Liliencron. Mit der Auffindung der Ebene aber ist auch der Tag für die Wasserburg angebrochen, und als sich allmählich die Straßen zu bessern beginnen, als man an die in Wald und Wiese, Röhricht und Ried versteckten Wunder heran * kann, beginnt ein neuer Quell von Schönheit zu rinnen, sich ein unbeachtetes Stück Romanlik, herbe und immer noch abgekehrt, zu entfalten. Westfalens Wasserburgen entschleiern sich. Es gibt unzählig viele; das kleine. 1803 säkularisierte Bistum Osnabrück, heute die preußischen Kreise Osnabrück, Iburg, Melle, Wittlage und Bersenbrück umspannend, in einem Tage bequem mit dem Wagen zu umfahren, besitzt allein sechzig landtagsfähige Güter; alles sind Wasserschlösser. Im Sommer lebte man damals überall draußen, bewirtschaftet Acker und Wiese, fischt und besucht sich gegenseitig und zieht gegen Herbst, wenn der Landtag beginnt, in die Stadt, wo manche Familien, am köstlichsten in Münster, Häuser besitzen, die oft von ausgezeichneten Architekten erbaut wurden. Dann kommen auch die Entreprisen der Schauspielgesellschaften, die Abbts, Wäser, Großmann; man lernt neben den Akteurs und den noch begehrteren, oft recht leichtfertigen Actricen die neuesten Schauspiele, Singstücke und Opern kennen; man trifft sich zu Hause oder in den Weinstuben zu Whist und Lhombre, besucht die Assembleen, läßt sich von diesem oder jenem ansässigen oder zugereistten Künstler malen oder in Kupfer stechen und kehrt auch fleißig in den Buchhandlungen ein, die häusliche Bücherei zu mehren. Es wurde damals viel gelesen, und während sich die Damen an den zierlich gebundenen Almanachen ergötzten, zwischendurch Konfekt knabberten oder ein amoureuses Menuett aus dem dünnstimmigen Klavier lockten, aßen die Herren, vom holländischen Kanaster umwölkt, über Geschichts= und politischen Schriften, warfen auch wohl einen Blick in die regelmäßig einlaufenden„Westfälischen Beyträge zum Nutzen und Vergnügen“ oder in Justus Mösers einzeln erscheinende, nachher als„Patriotische Phantasien“ so berühmt gewordene Aufsätze. Was es mitzuregieren galt, war bald gemacht; die Justizräte und Syndici hatten alles hinreichend vorbereitet, und Serenissimus konnten getrost verreisen oder anderen Neigungen nachgehen. Sie selbst fuhren elten fort; es war teuer und auf den schlechten Straßen auch nicht immer ohne Gefahr. Man kam auch ganz gut mit den Erfahrungen hin, die man auf der üblichen Kavalierstour der jungen Jahre über Land und Leute gesammelt hatte, erzählte auch gern später davon, tunlichst in Abwesenheit der gnädigen Frau und der Demoisellen Töchter. Die Wehrburgen öffnen sich Fast alle Burgen gehen ins frühe Mittelalter zurück und sind Befestigungsanlagen mit dicken Wehrmauern, Schießscharten, Zugbrücken und Gräben. Als die Tage friedlicher wurden, richtete man sich, so gut das ging, bequemer ein, schüttete ein Stück Graben zu, legte Park und Gärten an und suchte durch breitere Fenster und Türen Licht in die dunklen Räume zu bringen. Man kam auch mehr mit der Welt in Berührung, und als die Einzelstaaten langsam in die größeren Territorien aufgingen, erweiterte sich das Blickfeld von selbst, fiel auch manches Verstaubte, Abgestandene und Verzopfte allzu feudaler und durch die allgemeine Entwicklung überlebter Welt. Beginnen wir mit den Wasserburgen im Norden(wobei wir das Osnabrücker Land als westfälisches Gebiet selbstverständlich einbeziehen), so liegt mitten im Moor, nicht fern der Stelle, wo nach Mommsen die Hermannsschlacht tattgefunden haben soll, Barenau, heute in seiner unbewohnten Verlassenheit, über die wieder die Natur herrscht, sicher noch schöner als in den Tagen, in denen das 18. Jahrhundert Georg Ludwig von Bar mit seinen Epitres diverses als„besten französischen Dichter Deutschlands“ feierte. Gesmold, in strenger deutscher Renaissance erbaut, ist der Stammsitz der um Verwaltung und Heer Hannovers und Preußens gleich verdienten Hammersteins, in dem bescheideneren Ostenwalde werden Erinnerungen an Westfalens volkstümlichsten Oberpräsidenten Freiyerrn von Vincke und an Fritz Reuters tätigen Freund Giesbert von Vincke wach, Haus Brincke und Sondermuhlen gemahnen an Stolbergs Flucht aus Münster seines offen bekannten Deutschtums wegen; von Sondermühlen aus, wo er 1819 starb, hat er den bitteren Kampf mit Johann Heinrich Voß geührt; nahe bei dem wundervollen Tatenausen fand er auf dem Friedhof von Stockkämpen seine Ruhe. Die Schelenburg in unmittelbarer Nachbarschaft Osnabrücks bewahrt das Gesicht der alten Wehrfeste vielleicht am reinsten; hier ist jede Linie unverbogen erhalten, und es gehört nicht viel dazu, um Brücke und Hof mit riesigem Leben anzufüllen, während Leye und Suthausen nicht gerade geschickt in allzu wohlhabender und stilloser Zeit erneuert und erweitert wurden. Anders Haus Welbergen bei Ochtrup, anders auch das liebliche, still in seiner Senke ruhende Haus Mark bei Tecklenburg, auf dem der Freund der Landstreicher und Kranken, Friedrich von Bodelschwingh, geboren wurde. Mählich zerbröckelnde Ruine ist Schloß Holtfeld bei Halle; Staat und Kreis täten gut daran, eins der klarsten und durchgebildetsten Stücke der sogenannten Weserrenaissance zu erhalten und es einer der vielen sozialen oder kulturellen Aufgaben unsrer Zeit zuzuführen, zumal es unschwer zu erreichen ist. Auffällig, wieviel Kunst überall angesammelt wurde, obwohl alle Sitze weitab der alten Zentren liegen, obwohl unendlich viel auch in ärmeren Zeiten verkauft wurde! So besaß Brincke, was wir aus den Aufzeichnungen des Domherrn von Schmising=Kerssenbrock in Osnabrück wissen, eine bedeutende Sammlung alter Holländer, es bewahrt auch noch die herrlichste Büste Stolbergs von Canova auf; in Stockkämpen finden wir eine nach 1520 datierte Doppelfigur aus dem Kreise des immer nachhaltiger in die Achse der Kunstgeschichte rückenden Meisters von Osnabrück; die berühmte Gruppe der Ursula in Aachen, nach Hanns Meinhard„vielleicht die großartigste Leistung dieser Periode"(um 1520), die Plastik der Jungfrauen zu ihren Füßen,„wohl eines der vollendetsten Gruppenbilder überhaupt“(Meinhard), stammen aus Osnabrücker Gebiet; für das letzte Werk ist Schloß Suthausen verbürgt, wo es vielleicht die Mitte eines Altars bildete, von dem dort noch einige kleine Stücke erhalten sind. und Kulturstätten Minden=Navensbergs Edelsitze hat der so früh verstorbene westfälische Graphiker Gerhard Wedepohl in einer schönen, von Dr. W. Engels eingeleiteten Mappe verdienstvoll festgehalten, so Steinhausen, die Mühlenburg bei Spenge, Hiddenhausen, Kilver, Ulenburg, Crollage, Stockhausen, Obernfelde, Hüffe, Haddenhausen, Petershagen. Auch hier sind vielfach über den alten Burgresten ernste Renaissance= oder fröhliche Rokokobauten entstanden, die recht niederdeutsch ihre Schauseite dem Hofe zukehren; wo sie noch ganz oder doch wesentlich erhalten sind, tritt überall die Ableitung von der sächsischen Volksburg und den ersten Dynastenwehren zutage. Heute ist das verwehrt; aber die Häuser ducken sich noch dichter als sonst in die Landschaft ein; die Bäume sind voller geworden; Efeu und wilder Wein decken Mauern und Dächer zu. Wer im Herbst nach Steinhausen kommt, wenn das Laub lodert und brennt, wer den Hof von Engershausen an einem glühenden Julimittag, den Garten von Hüffe an einem schwer einblauenden Abend betritt, wer über die leiser ziehende Weser an einem frostblanken Februartage Petershagen schaut, weiß um das Einmalige und Einzigartige der westfälischen Wasserburg. Um Münster herum häufen sich die Sitze noch mehr, gewinnen auch in dem Namen der Annette Droste=Hülshoff sogleich die persönliche Färbung. Sie ist in Hülshoff, dem grauen Familienschloß, geboren; sie hat lange in Meersburg gelebt, wo sie auch gestorben ist, ihr Eigentlichstes aber scheint in Rüschhaus geboren, das wie eine kleine Spielerei nach dem Abendessen aussieht und doch so ein weise abgewogenes Kunstwerk Schlauns ist, rund und reif wie sein entzückendes Gartenhaus zu Tatenhausen, das Franz Hecker seine schönste Radierung schenkte(Das Quartett). Man kann auch kaum von einem Schloß, am wenigsten von einer Burg sprechen; das kleine rotbackige Ding ist halb Wohnhaus, halb Bauernhof und hat doch im Gedoppelten die Würde des Einfachen. Oder trägt man das hinein, was hier im schmerzlichen Glück wuchs? Die Burgen um Münster sind im allgemeinen reicher, oft üppiger als die der anderen Bezirke; die Besitzer gehörten fast ausnahmslos einem Adel an, der auf fruchtbarer Erde das Seine zusammenhielt und, streng katholisch, weithin Verbindungen besaß, oft auch in hohen geistlichen Aemtern Macht und Ansehen mehrte. Schloß Westerwinkel ist seit etwa 1550 in den Händen der Grafen von Merveldt; der abgewogene schlichte Bau mit dem langen Dach und den charaktervollen breiten Ecktürmen entstand bald nach dem Dreißigjährigen Kriege. Bura Gemen der Landsberg=Velen ist zwei Jahrhunderte älter; das Barock hat dem Turme die elegante Haube aufgesetzt, und breit lagert sich das Wasser um die efeuüberhangenen Mauern. Schloß Darfeld stört ein wenig durch romanisierende Zutaten, während Haus Stapel (Droste=Hülshoff) sich als schöner, schmuckvoller Bau der Renaissance gibt. Haus Borg, Schloß Drensteinfurt, Haus Venne, Schloß Itlingen flechten den Kranz enger; alles aber hält an vor dem westfälischen Versailles, dem herrlichen Rokokobau Nordkirchen des Herzogs von Arenberg(bei Lüdinghausen), in dem das Schwermütig=Versonnene der älteren Sitze in rauschhafte, überschäumende Fröhlichkeit gesteigert ist. Hier ist das Leben Fest und läßt die Aengste der „Blassen im Heideland“ vergessen. Die Heimat weitet sich zur Welt;„und mit der Heimat im Herzen die Wetl umfassen, mit der Welt vor Augen die Heimat liebend und bauend durchdringen“ sah schon Gorch Fock als höchste Form unserer Liebe zur Scholle an. Denn hinter dem landschaftlich Begrenzten liegt Deutschland, das aber seine Kraft aus dem Engen zieht, um es gesammelt ins Weite zu spiegeln. Wer in diesen hohen Tagen in unser Land kommt, erfährt, wie unsre Kultur wuchs und wie sie verlaufen wird. Ludwig Bäte. Die Bilder dieser Seite: Oben: Tor von Schloß Bödding bei Altenberge; Mitte: Erker im Innenhof von Schloß Steinfurt; links: Schloß Velen (Luftbild); unten: Schloß Burgsteinfurt. Aufnahmen: Rösch(4) * Kusst ud wissenschaft Deutsche Filmnennungen für Venedig Die für die Internationale Film=Kunst=Ausstellung in Venedig von Deutschland gemeldete Filmliste, die insgesamt sechs Spielfilme, zwei dokumentarische und sechs kurze Kulturfilme umfaßt, hat einige Aenderungen erfahren müssen. Von der Prüfungskommission der Internationalen FilmKunst=Ausstellung wurden die von Deutschland angemeldeten Filme„Allotria" und„Mazurka" nicht zugelassen mit der Begründung, daß diese Filme schon vor längerer Zeit im Ausland angelaufen seien. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes sind nunmehr durch Deutschland folgende Filme bestimmt worden: Der Luis=Trenker=Film der TobisRota:„Der Kaiser von Kalifornien"; der Carl= Froelich=Film des Syndikats„Traumulus“ mit Emil Jannings in der Hauptrolle; die beiden UfaFilme„Schlußakkord" und„Verräter“ sowie der Itala=Film des Syndikats„Ave Maria“ mit Gigli in der Hauptrolle und der Algefa=Film des Syndikats„Drei Mäderl um Schubert". An dokumentarischen Filmen wurden bekanntlich gemeldet: der Film der RPL. von den Olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch=Partenkirchen „Jugend der Welt“ und der Film der RPL. von der großen Deutschlandfahrt des Ly.„Hindenburg":„Für Ehre, Freiheit und Frieden". Die Liste der sechs kurzen Kulturfilme umfaßt: „Ein Meer versinkt“(Bavaria);„Fische unserer Heimat“(Bavaria);„Handwerk im Dorf“(Hulturfilm=Institut Dr. Hans Cürlis);„Metall des Himmels"(Ufa);„Die Kamera fährt mit"(TobisMelo) und„Unsere Säuglinge"(Ufa). Der Olympiafilm entsteht Zum ersten Male ist bei den Olympischen Spielen gestattet worden, die Leichtathletikkämpfe filmmäßig in einer Weise festzuhalten, wie das bei früheren Spielen nicht genehmigt war. Die JAAF. hat z. B. gestattet, zwei Filmgruben am Hochsprung, eine Filmgrube fünf Meter nach dem 100=Meter=Start, ein Loch für den Kameramann seitlich des Zieles, eine Filmgrube am Ende der 100=Meter=Bahn und eine Filmgrube an der südlichen Seite der Sprungbahn zu benutzen. An Bauten wurden genehmigt drei Türme in der Mitte des Platzes während der Rundläufe, ein Turm hinter dem Start der 100=Meter=Bahn, eine Gleitschiene hinter dem Schutzgitter beim Hammerwerfen. Der gesamte Stab für den Olympiafilm beträgt einschließlich der Wochenschauen bereits über 300 Mitarbeiter. Ein besonders gesichertes Lager mußte für das gesamte Filmmaterial eingerichtet werden, da für den Olympiafilm etwa 400 000 Meter Robfilm notwendig sind. Nicht weniger als 16 verschiedene Filmmaterialien wird min gebrauchen während des Tages, der Nacht, in Sonnenschein und unter Wasser, um allen technischen Anforderungen zu genügen. In der Harzer Straße, dem Zentralsitz und der eigentlichen Werkstatt Leni Riefenstahls, wird in den nächsten 18 Monaten Hochbetrieb herrschen. Schon einen halben Tag nach dem Drehen der Filmstreifen wird eine Besichtigung möglich sein. Auf Bücherjagd Erbauliche Plauderei über antiquarische Bücher Jede Buchhandlung führt heute neben den überwiegend neuen Beständen ein gesondertes Lager: das Antiquariat. Nicht selten ist ihm sogar ein besonderes Schaufenster eingeräumt, dessen Auslage von Zeit zu Zeit wechselt, um immer wieder andere Liebhaber anzulocken. Vereinzelt gab es das auch früher schon, nur daß diese Antiquariate ihren festen Kundenkreis von Bibliophilen hatten, Liebhaber von längst vergriffenen oder seltenen Drucken, hinter denen sie her waren, wie Detektive hinter der Verbrecherspur. Diese Käuze sind so gut wie ausgestorben, die Not der Nachkriegszeit hat ihnen das Handwverk gründlich gelegt. Da galt es, zuerst den ganz gewöhnlichen, den leiblichen Hunger zu stillen: wenn dann noch ein Groschen in der Tasche klimpert, ist es für solche Bücher gemünzt, die sowieso längst hätten angeschafft werden müssen. Gelegentlich auch ein guter Roman. Ist nur ein Weilchen über den ersten Lobpreisungen dahingegangen, ist er schon antiquarisch, zu bedeutend herabgesetzten Preisen zu haben. Mit Vorliebe besuche ich diese Friedhöfe der Literatur, und jedesmal wird es mir zugleich feierlich und wehmütig dabei zu Mute. Viele von denen, die sich ehedem, vielleicht nicht des sorglosen Lebens— denn das war immer eine problematische Sache des deutschen Schriftstellers—, aber des gelungenen Werkes freuten, schlummern in den staubigen, vergilbten Papiersärgen, wenn auch bei weitem nicht alle ihrer Auferstehung entgegen. Modegrößen sind darunter, die in prunkvollen Sarkophagen ruhen, aber ihr Name darauf ist schon verwittert und nur von einigen sachkundigen oder älteren Herrschaften noch zu entziffern. Sie sind endgültig gestorben und vermodert, noch ehe das bedruckte Papier ihrem Beispiel folgen konnte. Ich bringe die Herzlosigkeit der vielen nicht auf, die nun mit einem Lächeln der Schadenfreude an verlassenen Gräbern stehen: sie selber sind es vielleicht, die in diesem Augenblick schon den gleichen unrühmlichen Tod eines zur Stunde noch vergötterten Modedichters mitverschuldet haben. Und andere leben, die man längst schon totgesagt hatte, bekannte Namen, die mit jeder neuen Generation von Literaturbeflissenen noch einmal und noch einmal jung zu werden scheinen. Auf der Innenseite des Einbandes aber steht hinter dem Namen des einstigen Besitzers ein fahles Tinten kreuz: Gestorben— und vielleicht von den eigenen Anverwandten schon vergessen! Wie es seinen Weg dahin fand? Wohl möglich, daß ein leichtfertiger Enkel die ganze reichhaltige Bibliothek, ehemals in Ehren gehaltener Familienstolz, verschleuderte, um sich ein paar gute Tage zu machen. Denn Bücher haben ihre Schicksale, auf diese und auf jene Weise. Am überraschendsten, vom Autor wie vom Eigentümer aus gesehen, lassen sich die Kurven dieses Schicksals an Beständen der sogenannten fliegenden Buchhändler ablesen. In München, auf der„Auer Dult“, habe ich selbst schon die interessantesten Entdeckungen in dieser Hinsicht gemacht. Alljährlich, zur Zeit der Oktobermesse, tut sich da ein wahres Paradies für Bücherfreunde auf. Treffender ist allerdings der Vergleich mit einem Friedhof, dessen unzählige Gebeine ältesten und jüngsten Datums ein Erdbeben kunterbunt durcheinandergeworfen hat, so daß die Jagd nach ungewissen Schätzen manch seltsames Beutestück ergibt. Unscheinbare, aber um so wertvollere Kleinigkeiten, die dem ahnungslosen Buderbesitzer schon für einen Groschen feil sind, können dem kundigen Käufer unter Umständen wahre Freudentänze entlocken. Ein rührendes Kapitel ist es auch hier, die Namen der früheren Besitzer undrandere, ganz persönliche Eintragungen zu entziffern: Wie leicht wiegt das Buch, wie schwer indessen sein Schicksal, da es— wirklich zum letzten Male?— von einer Hand zur anderen geht! Berger. „Theater hinter Stacheldraht“ Die Ausstellung„Deutsches Theater hinter Stacheldraht" im Theatermuseum in Köln ist bis Ende August verlängert worden. Die Ausstellung, die unter der Schirmherrschaft des deutschen Reichs kriegerbundes und der Reichsvereinigung ehe maliger Kriegsgefangener steht, zeigt, wie in rund 600 Modellen, Originalkostümen, selbstgefertigten Programmen und Szenenentwürfen sowie in einer bezeichnenden Auswahl von Fotografien der unbeugsame Daseinswillen des deutschen Menschen Gestalt gewonnen hat. Geheimrat Rickert 1 In Heidelberg, wo er von 1916 bis vor einigen Jahren an der Universität als Professor für Philosophie auf dem Lehrstuhl Kuno Fischers und delbands gelehrt hat, wurde dieser Tage, nach seinem Wunsch in aller Stille, Geheimrat Heinrich Rickert zu Grabe getragen. Rickert war in Heidelberg und vorher in Freiburg i. Br. der Führer der berühmten badisch südwestdeutschen Philosophenschule, die eine außer ordentliche Anziehungskraft auf die Studierenden hatte. Als Rickert im Jahre 1933 seinen 70. Geburtstag beging, ehrte die Reichsregierung den großen Gelehrten durch die Goethemedaille. Kurz=FeullLoton Pros. von Fragstein, Beuthen, zum Direktor der neuen Hochschule für Lehrerbildung in Trier ernannt. Der Reichswissenschaftsminister dar den„bisherigen Professor an der Hochschule für Lehrerbildung in Beu iven, Dr. von Fragstein, zun. Direktor, der u, geg, Ko schule für Leyrerbildung in Trier unter Beibebaltung seines Lehraustrages für Erziebungswissenschaft er nannt. Professor von Fragstein hat sein neues Amt am 1. August angetreten. Tschechischer Auswahlband der Werke Siesan Georges. Von den Gedichten in Prose von Stesan George ist jetzt eine Auswahl ins Tschechische Übertragen worden. Die Uebersetzung besorgte Jan Zahradnicet. Der Mundartdichter Kloepfer Ehrendoktor in Graz. Dr. Hans Kloepser, der verdienstvolle Vorkämpfer des deutschen Schrifttums in Oesterreich, der als Mundartdichter weit über seine engere Heimat Steiermark hinaus bekannt wurde, ist zum Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät Graz ernannt worden. Hanns Johst spricht am Grabe Hermann Löns“. Im Rahmen des Reichstreffens der Kriegsfreiwilligen, das Ende August in Hannover stattfindet, wird aus Anlaß des 70. Geburtstages des Dichters auch eine Ehrung Hermann Löns" stattfinden. Dabei wird das Heidegrab des Dichters bei Tietlingen in der Lüneburger Heide in die Obhut der Reichskameradschaft der Kriegsfreiwitigen übernommen werden. Der Leiter der Reichsschrifttumskammer, Hanns Johst, wird die Gedenkrede balten. Vertreter der Regierung, der Wehrmacht und der Partei werden dei Feier beiwohnen. In Hannover wird am gleichen Tage im Künstlerbaus eine Hermann=Löns=Gedächtnis=Ausstellung eröffnet werden. Neue italienische Wagner=Uebersetzungen. Der Verlag Sansoni in Florenz hat in seiner„Musikbibliothek des Auslandes“ Rich. Wagners Musikdrama„Siegfried“ und„Götterdämmerung“ in der Uebersetzung von Guldo Manacorda berausgegeben, so daß jetzt der vollständige Nibelungenring in ttalienischer Sprache vorliegt. Manacorda ist bisher vor allem als Goethe=Uebersetzer hervorgetreten. Praxiteles=Fund in Athen. Seit einer Reihe von Jahren werden von amerikanischen Archäologen im klassischen Teil von Athen Ausgrabungen durchgeführt, die bisher auch schon bedeutsame Ergebnisse erbrachten. Bei dem jüngsten wertvollen Fund handelt es sich um eine Statue des berühmten Bildhauers Prariteles, die den Apollo Lyketos darstellt. Das Kunstwerk wurde in einem sehr beschädigten Zustand aufgesunden, jedoch sind im Laufe der vielen Jahrhunderte keine Einzelheiten der Statue verlorengegangen. Die Figur ist bereits von sachverständiger Hand zusammengesetzt worden. Statt Karten! Hermann Kuhn Orsula Kuhn geb. Seyfferth Vermählte Dortmund Leuenburg-Elbe Ardeystraße 33 C. August 1938 Gertenstraße 22 z. Z. Leuenburg C 10 Statt Karten Die Geburt eines kräftigen Stammhalters geben bekannt Robert Singerhoff und Frau Eise geb. Kamperhoft Bochum, den 3. August 1936 Hederslebener Str. 2 Statt Kerten! Unsere Vermählung zeigen wir hlerdurch an: Albert Munkelt Ellg Munkeit geb. Hernscher DORTMUND(Neuer Graben 12), am 4. August 1936 Hteiter Köster Antonie Köster geb. Schnelder Vermählte WItten-R., den 4. August 1936 Ardeystraße 65 Von größerer Firma für die Freizeitgestaltung ihrer Angestellten TennisTralner gesucht. Bewerbungen mit Lohnansprüchen, Lebenslauf u. Unterlagen üb. bisherige Tätigkeit unt. W. 192 an WLZ. Herne. CIETE LIUE Bekannte LebensversicherungsGesellschaft mit bestens eingeführten Tarifen für Groß= und Kleinleben stellt noch einige wirklich tüchtige Inspektoren geg. Gehalt, Spes. u. Provision ein. Gebiete: Hagen, Lüdenscheid, Altena, Meschede, Arnsberg, Brilon, Hamm, Soest. Schriftl. Bewerbung mit Erfolgsnachweisen, Zeugn, u. möglichst Lichtbild werden bei Diskretionszusicherung erbeten unter O. 4742 an WEZ., Dortmund. Konturrenzloser Artikel 2 seriöse, erfohrene Vertreterinnen nicht u. 30 J., ges. Hohe Verdienstmöglichk.— Heilbr. KeineAkquisition, nur Bearbettg. v. Anfr. Anfänger zweckl. Meld. Dienstag, 11—12 Uhr, Römischer Kaiser v. Herrn Meyer. Zum Verkf. ein. verbess. Büroartikels bei Behörden, Organisationen usw. werd. Mutarbeiter ges. Ang. u. 642 a WZ.Hattingen Sterbegeldversich. sucht Kassierer und Werber. Ang. u. G. 4692 a. WeZ. Dortd. TITELTE Größerer Werksgesangverein sucht sofort erstklassig. Chorleiter Bewerb. bis spätestens 10. 8. u. 643 an d. Wo3. Hattingen. Erstklassiger der Arbeitsdienst und Militärzeit hinter sich hat u. über hinreichende Erfahrungen im Buchbaltungs= wesen" verfügt, für sof. gesucht. Angebote unter Nr. 5183 an die WLZ. Bochum.( Suche per sofort einen tüchtigen Herrenfriseur nicht unt. 21 J Kost u. Logis Hause. Off. mit Geh.=Anspr. an Heinr. Niggetiet, Damen= und Herren=Salon, Plettenberg i.W. Junger Konditor u. Bäckergehilfe für sofort gesucht Frinz Werth, Hagen, Langestraße 112. Mittiere Kartonnagentabrik sucht zum sofortigen Eintritt einen tüchtigen, erfahrenen, strebsamen Zuschneider möglichst verheiratet. Schöne Wohn. kann gestellt werden. Schriftl. Ang. mit Gehaltsansprüch. u. K. U. 8796 an die WLZ., Dortmund. Herren-Friseur gesucht Salon Wiechers, Münster i. W., Alterfischmarkt 2 Für meine Konditorei u. Feinbäckerei suche ich für sofort einen ehrlichen Lehrling aus gt. Familie. Café Blanke, Greven b. Münster. Hindenburgstraße 10.( MetzgerLehrling ehrlich, kräft. u. gesund, a. achtbarer Fam., ges. Schr. Angeb. mit Lebenslauf an Otto Machate, Metzgerei, Plettenberg i.W. Lehrling für Metzgerei sof. ges. Alfred Thiers, Bochum, Viktoriastraße 9. 2 junge Dachdecker s. sofort gesucht. Lorenz und Gustav Becker, Letmatde. Gesucht ein absolut zuverlässig.. nüchterner, jung. z. bald. Eintritt. Schriftl. Angeb. unt. C. K. 8799 a. WLZ. Dortm Ich suche: Kupferputze 2 Zapfer jed. Stoßgeschäft gewachsen, 1 Kellner für I./II. Klasse und Weinstube: jüng. Kräfte bis 25 J., solide, ehrlich, zuverlässig. wollen sich meld. A. Ulmer, Hauptbahnhofs Gaststätten Dortmund. Suche für sofort oder später einen zuverläss., kathol Lohn nach Ueber einkunft. Heinr. Börger, Gescher i. W., Estern 2. Junge von 15—18 J., für Landwirtsch gesucht bei gut Behandlung und gutem Lohn. Lilh. Bommert, Witten=Stockum, Gerdesstraße 29. Gesucht wird eine tüchtige, flotte Ungere für unser Mann saktur= u. Kon fektions=Geschäft in einer Kreis stadt des Ens landes. Gefl. Of ferten mit Bild Zeugnisabschrift u. Gehaltsanspr. unt. M. A. 8816 a. WLZ. Dortm STATT KARTEN HUBERT FRETTER ELSE FR-TTER geb. Rentrop VERMÄMLTE Haden, den 4. August 1936 Christlen Rohltstr. 1 Ersikl. Dekorateur und Polsterer per sofort gesucht. Nur Dekorateure, die nechweisbar In der Branche Erfehrung haben, wollen sich melden. Ferner suchen wir per 1. Sept. perfekte Kontokorrent-Buchhalterin die auch Stenogrephie u. Maschinenschreiben beherrscht. Ausführliche schriftliche Bewerbungen. möbelhaus Schumacher& Co. Dortmund Reinoldihaus Suche sofort 1g. Mädel aus gut. Fam., z. Erlern. d. Büfettbetrieb., nicht unter 16 Jahren. Ang. u. U. 4725 a. WeZ. Dortd. Freundl., junges Mädel zum Bedien. der Gäste und für Hausarbeit für eine kleine bürgerl. Wirtschaft für sofort oder um 15. August bei Fam.=Anschl. gesucht. Schriftl. Angeb. m. Bild unt. V. R. 8808 an WeZ. Dim.( Tüchtiges, saub. Mädchen f. Geschäftshaushalt z. 15. 8. ges. Dortmund, Kielstr. 55, pt.( z. Erlern. d. Bü fetts u. d. kalten Küche f. sof. ges. Haus Nölle, Dtd., Brückstr. 45/47.( * Tur ven Geinen fühlt man sich In GrazlanaStrümpfen Dlese staunenswerte Wirkung beruht auf Ihren vielen Elgenhei’en; sie sind luftdurchläselg, völlig gummilos, besonders anschmlegsam und formkräftig durch ScherengitterWebart. Vorführung kostenlos und ohne Kaufverpflichtung. HYGIENE-REFORMHAUS Paul Garmi 6. m. b. H. Dortmund Westenhellweg 47 Tüchtiges, solld. junges Mädchen für Weinrestaurant gesucht. Angeb. u. 5177 an die WLZ. in Bochum. sucht s. sof. Helferin m. gut. Handschrift zur Erledig, gesetzt. erlaubt. Arbeiten. Offert. unt. B. 4289 an WLZ. Hagen.( Erfahrene Stenotypistin die flott stenographieren und sicher auf der Maschine niederschreiben kann, wird von hiesiger Aktien gesellschaft zum baldigen Eintritt gesucht. Bewerbungen sind unter Angabe der Gehaltsansprüche zu richt. u. T. F. 8803 an WLZ. Dim. Gewissenhafte, erfahrene Kontoristin mögl. sofort gesucht. Dieselbe muß auch Schreibmaschine schreiben und stenographieren können. Zeugnisse u. Gehaltsansprüche unt. W. L. 8814 an die WLZ. Dortmund. Tüchtige Modistin perf. in all. vorkommend. Arbeiten, gewandt t. Verkauf und junge Verkäuferin, d. i. Handarbeit, durchaus erfahr. u. gt. Umgangsform. besitzt, sofort gesucht. Angeb. m. Lebensl., Zeugnisabschr. u. Gehaltsanspr. u. Th. 1577 an WLZ. Hagen. Zu sofort oder 15. August kath. erstes Hausmädchen für Schloßhaush., nicht unt. 20 gesucht. Behandlung der Wäsche u. Zimmer Bedingung, Schneidern erwünscht. Meldung mit beglaubigt. Zeugnisabschriften an Gräfin Elisabeth v. Plettenberg, Hovestadt über Soest. Jüngere Anfängerin, mit Handelsschulbild. zum sof. Eintritt ges. Handschriftl. Ang. u. J. 4737 a. WeZ. Dortm. Ig. Fräulein das Büroarbeit. versteht und im Geschäft mit tät. sein muß, für größer. Lebensmittelgeschäft n. Ende v. Herdecke gesucht. Angebote unt. A. W. 880 a. WSZ, Dortd. Jüngere, flotte Verkäuferin d. Lebensmittel branche, die auch I. Fensterdekorte ren u. Lackschrift bew. ist, sof. ges. Bewerb. m. Zeugniss., Bild u. Gehaltsanspr. unt. Th. 1679 an die WLZ., Hagen.( Tüchtige Verkäuferin für Metzgerei sofort od. 1. Sep tember gesucht. Otto Rennicke, Gelsenkirchen, Wilbelminenstraße 39. Tüchtige Putzarbeiterin bei gut. Lohn sofort gesucht.( Ange Zuchold, Bochum, Damenputzgeschäft.( Friseufe zur Ausb. gef. Bzyl, Dortmund, 1. Kampstr. 105. a Friseurin oder Damentriseu: z. 15. 8. 36 oder 1. 9. 36 in ang. Dauerstellg. ges. K. u. W. i. Hse. Angeb. m. Geh.Ansprüchen an: Salon Köhling, Werne a. d. Lippe Fernruf 305.( Tüchtige Friseurin gesucht, perf. in Lang= u. Kurzbaar, Ondulat., sow. Wasserwell. Kost u. Wohng. im Hause. Guter Lohn. Angeb. m. Bild an Salon Wiede, Burgdorf i. H., Hann Neustadt39 Sauberes, ehrliches evangel. mädel nicht unt. 16 J., für Metzgerei gesucht. Angebote unt. R. B. 8806 an WL3. Dim.( Mädchen d. 17. J. s. Heizmangel gesucht. Did., Roonstr. 5 Tuche s. flottgeh. Bierlokal tücht.( Büfettfräulein zu mögl. dald. Off. m. Zeuan., Bild u. Altersang. erbet. unter L. J. 8802 an die WLZ., Dim. Selbständ. erfahr. Köchin zum 15. August gesucht. Schriftl. Angeb. mit Gehaltsansprüchen u. Zeugnisabschr. an Restaurant Mannebach, Dortmund, Märkische Str. 44 Suche zu sofort oder später für Einsam.=Haus(6 Personen) Köchin die erfahren ist im Kochen und Backen, Hausar beit übernimmt u. selbständ. arbeitet. Zweitmädchen vorhauden. Meldung m Zeugnissen an Frau Professor Partsch, Duisburg, Kiefernweg 8.( Suche für mein. Hotelbetrieb eine ältere Stütze, auch mit Kochkenntniss. u. ein jung. Hausmädchen für alle vorkommend. Arbeit. Hotel Hoffmann Freese, Diepholz Bez. Bremen. Stütze der Hausfrau s. Küche u. Haus sof. ges. Gute Behandl. w. zuges. Ang. erd. Wwe. A. Höbelheinrich, Bilstein i. Westf. Kr. Olpe, Sauerl. Suche z. 1. Okt. für mein. klein. Gasthof ein älteres besseres Mädchen als Stütze, das schon ähnl. Stelle bekleidet hat, jedoch kein Bedienen der Gäste. Offert. mit Gehaltsanspr. unt. d. U. 8811 a. d. WOZ. Dortm. Zuche s. für sof mein. Geschäfts hausbalt fleißig., ebrliches Mädchen, d. alle Hausarb. verst. u. gut koch. kann. Ang. unt. Nr. 1672 an die WLI., Castrop= Raugel 1. Markt 2 Für sof. od. 15. 8. 36 kinderliebe Hausgehilfin nach Süddeutschl. in westf. Familie ges. bei Famil.= anschl. u. Fahrtvergüt. Angeb. an Kamen, Rottumerstraße 218. Suche f. gepflegt. Haush. sof. oder z. 15. 8. e. perf. 1 Kind v. 2 J. vh. Vorst. Donnerstag u. Freitag v. 4—6 Uhr. Dortm., Landgrafenstr. 128, II. Telephon 211 78 Zweitmädchen sofort gesucht. Dortmund, Schwanenwall 45 Junges Mädchen, unt. 18 J., zum Anlern. i. Haushalt gesucht. Metzgerei May, Dortm., Weißenburgerstraße. 10. Teleson 326 74.( 2 tüchtige Mädchen s. Haus= u. Küchenarbeit., nicht unt. 23 Jahren, z. sofortig. Eintritt ges. Hotel „Der Fürstenhof“. Dortmund, Eing. Weberstr.( Mädchen für Hausarb, u. Mädchen s. d. Kaffeeküche sof. ges. Kaiserhof, Wuppertal Elberfeld. Madchen zuverlässig, erf. l. Kochen u. all. Hausarb., m.nur besten Empfehl., für sofort oder 15. 8. gesucht. Emil Westphal Feinkost Bad Salzuflen. Für einen Geschäftshaushalt 1. Sauerland wird sofort tüchtiges, sauberes, ehrl., kräftiges Mädchen von 18—20 Jahren ges. Angeb. unt. T. M. 8795 a. WLZ. Dortd. Suche z. 15.Ang. für mein. kl. rubigen Haushalt, zwei Pers., Näbe Düsseldorf, e. solides, ehrliches Mädchen s. alle Hausard., nicht unter 18 J. Etw. Näbkenntnisse erwünscht Off. u. J.G. 8798 a. WLZ3. Dortd.( Zmädchen gesucht für Küche u. Wirtsch. Guter Lohn. Theo Trampe, Beckum, a. Bhf.( Suche für sofort ein tüchtiges Hausmädchen Hotel Birkenfeld, Dortmund, Burgtor 7.( Kinderlieb. Mädel welch. näben kann, sofort ges. Ang. unter Br. 631 Filiale Dortm., Rheinischestr. 45. Taub. Mädchen, welch. bürgerlich kochen kann, in kleiner. Geschäftshaushalt per sofort gesucht. Frau van de Maat, Düsseldorf, Herzogstraße, 74, Telefon 16718. Fleiß., zuverlässiges, kinderlieb. gesucht. Bewerb. u. Nr. 5176 an WLZ. Bochum.( Suche sofort ehrliches, zuverläss. Mädchen nicht unt. 18 J. Barlobn Mk. 25. Gasthof Willi Metzler, Hervorn, Tel. 589 Zum bald. Eintr. Mädchen f. alle Hausarb. ges.(2 Person.) Frau Flechtner, Unna, Adolf=Hit ler=Straße 51.( Suche zum 15. 8. fleiß., ehrliches Mädchen f. alle Hausarb., w. auch toch. k. Waschfrau vorh. Frau Holtkamp, Dortmund, Staufenstraße 40 rüchtiges mädchen f. alle Hausarb. und ein mädchen für Butelt u. Küche gesucht. Ang. u. C. 4731 a. WLZ. Dortd. Zuverl., in allen Hausarb. erf. ält. Mädchen sof. ges. Zu meld. Dortm., Betenstraße 10, Büro.( 14—15jähriges Mädchen kathol., das zu Hause, schlafen kann, zur Anlernung i. Haushalt geg. Taschen= geld ges. Angeb. u. Z. 4750 a. d. WOZ., Dortm.( Für Geschäftshausb. wird für sos. od. sp. tücht. Mädchen für die Küche gesucht. Angeb. u. Th. 1576 an die WLZ., Hagen. 15—16 J., für Boteng. u. leichte Hausard. n. Annen ges. Zu erfragen: Dortm., Schillerstr. 48, II Gesucht wird unges Mädel f. Küche u. Hausarbeit. Kochen kann erlernt werden. Alter 13 bis 17 Jadre. Gut Vorghausen, Soest=Land, Station Borgeln. Sauberes, evgl. Mädchen, im Ko chen und allen Hausarb. erfahr., das schon in Wirtschaft gearb. hat, sofort nach Barmen gesucht. Vorzustellen am 4. 8. 1936 zwisch. 2—4 Uhr. Wirtschaft Vollmer, Dortmund, Rheinischestr. u. Uebelgönne=Ecke. Suche z. 15. Aug. für mein. kl. kin derlos. Geschäfts haush. in allen Hausarb, u. etw. Kochen erfahr. Mädchen das sich auch im Geschäft mitbetä tigen kann. Be werb. m. Zeug nissen, Bild u. Gehaltsanspr. u. Th. 1578 Westf Landesz., Hagen Suche für meine Gastwirtsch. auf sofort ordentlich ehrl. u. fleißiges Mädchen nicht unt. 17 J., für alle Arbeiten. Gute Behandlg. und guter Lohn zugesich. Dauerstellung. Off. u. F. 4756 an die WLZ., Dortm.( Cauberes, ehrl. Tagesmädchen für Haushalt, n. unter 18 J., ges Volkmann, Dortmund, Lortzingstr. 47. Tücht. Mädchen bis 35 J., f. gut. Restaurationsbe trieb bei hobem Lohn sofort ges Briefe unt. Th 1580 a. d. Westf. Landesz., Hagen. 2 ältere für Küche und Haus für sofort ges. Hotel zum Römer, Hagen. in allen Haus arbeiten erfahren mit guten Zeug nissen, f. sof. ges Frau Hans Funke Iserlohn, vorzustellen Westsalenstr. 6. Tüchtiges Morgenmädchen J. 15. 8. 36 gef Dortm., Haus mannstraße 7, I. Putzfrau s. vorm. sof. ges Dorlmund, Adlerstr. 102. TATEE Bauführer (Hoch= und Tiefbau) sucht sich zu veränd. Anfrag. Arnsberg i. W., Grafenstraße 22. Graue Haare machen alt Durch moin verblüffend wirkendes, vollkommen unschädliches Mittel verschwinden sle schnell. Billig Im Gebrauch, de monatelang anhaltend. Viele Danksagungen u. Nachbestellungen bestätigen des. Naheres lnar-Kabelltz, Berlin-Wilmersdort 1/142, Fach 60 S. f. m. Sohn(16 I.) Stellung als Elektr.= v. Schlofs.= Lehrl. Eintr. sof. Georg Gruel, Castrop=Rauzel 4, Horststr. 49. MilitärKraftfahrer 26 J., Führersch. all. Kl., s. Stelle. Sämtl. Rep. w. selbst. ausgef. Ang. u. D. 4732 a. WeZ. Dortd. Strebs., geübter geselle 33 Jahre, sucht f. sof. Stellung. R. Brüninghaus Lüdenscheid, Philippstraße 34. Fräulein, 28 J., Lyzeumund Frauenschulbildg., perfekt im Englischen, da 2 Jahre i. Ausland gewesen, sucht passende Stellung Angebote unter L. F. 8810 a. d. WOZ. Dortm. Kontoristin Lyzeumsbildung, Höhere Handels schule, mit guten Zeugniss., Büro praxis, Führer schein, sucht Ver trauensstell. An geb. erb. unt. R. W. 8815 an die WLZ., Dortm.( Ig. Verkäuferin perfekt t. Dekor. der Feinkostbr., möchte sich zum 1. Oktober 1936 verändern. Angeb. u. 5180 an WLZ. Bochum.( Fräulein sucht Stellg. am Büfett und zum Bedien. d. Gäste in nur gutem Hause. Verfüge über langjährige Praris. Nähe Dortm. bevorz. Angeb. u. 3574 an die WLZ. in Witten=Ruhr, Ruhrstraße 38.( Nettes, junges Büfettfräulein gute Umgangs formen, sucht Stell. z. 15. Aug. Off. u. B. 4286 a. WLZ., Hagen 25 jähr.Mädchen s. Stellg. i. Wirtschaftsbetr. Für Büfett u. leicht. Hausarbeit. Ang. u. 1170 a. WLZ. Bochum. Ig. Mädel, 20 J., kath., s. z. 15. Aug. pass. Stelle in Gesch.= Haush. mit Famil.=Ansch. Gute Kenntn. i. Koch., Näh. u. geschäftlich. Arb. Off. m. Lobnangab. a. d. Ortsvertret. der WLZ. in Brügge in Wesfalen. Suche für sof. od. später Stell. als Haushälterin am liebsten bei alleinsteh. Herrn od. Dame. Ang. unter E. 175 a. WLZ. Herne. Hausgebilfin, 35 I., evgl., sucht Stelle als Haushälterin Gute Zeugn. vh. Ang. u. T. 4724 a. WLZ. Dortd. Goldene Medaille Bggge# der Beweis, dass auch ihre SA umEEE . Hootunreinigkeilen durch Or Dragkreus Drula Bleichwachs“ „restlos bebenligt werden(M225 frco) Nur in Abofheken erhdltlich 20jähr. Mädchen katb., 1½ J. am Büfett tät., sucht Stelle. Gt. Zeugnisse. Ang. u. H. F. 555 an die W93., Herne. Kleiner Anzeigenmarkt Gelegenheitsunreigen nientge schäftlicher Art, wie Kaufangebote. Kaufgesuche. Vermielungen, Mietgesuche. Tauschverkehr und ähnliche— ein- und zweispaltig bis 100 mm Höhe— kosten in dieser Rubrik nur 15 Pfg. je Millimeler u. erscheinen in der Gesamtauflage Mädchen 16 Jahre, d. 1¼ Jahr als Haustochter tät. war, sucht Stelle in kl Privathaushalt. Angeb. unt. 186 an die WLZ. in Lütgendortmund 18jähr. Mädchen sucht Stellung in Privathaush. zum 15. August oder später.( Ang. u. EF 753 an Agt. Brücher, Langendreer. Mädchen sucht Morgenstell. Nähe Dorstfeld. Ang. u. P. 4743 a. WeZ. Dortd. Manuskripte, vornehml. Namen und Zahlen, stets deutlich schreiben. Das betr. Blatt darf nur auf einer Seite be schrieben sein! Geschäftsstelle der WVZ=Rote Erde LFRINTETE Olympia! Dauerkarte Fuß ball, einschließl. Fahrt(v. 8.—16. 8.) u. Quart, z. Orig.=Pr.(75.—) abzug. Ströver, Fröndenberg=R., Unnaerstr. 18. Olympia Berlin! 2 Fußballdauer= karten, 2. Platz, v. 8. bis 16. Aug., einschl. Fahrt u. Privatquartier, sofort abzugeben. Preis 78.80 Mk. pro Stück. Off. an Buchhdlg. Schöp per, Hamm i. W. Werlerstraße 80, Ruf 1816. Wer fährt zwischen 10. und 15. 8. 36 leer v. Kreis Olpe nach Kreis Unna und nimmt 3-Zimm.= Einrichtung mit Ang. mit Preis u. D. F. 2049 an die Agentur der WOZ., Kamen.( Wer fährt im Laufe dieser od. nächst. Woche nach Düsseldor und kann noch einige Möbelstücke mitnedmen? Ang. u. T. 4746 a. WLZ. Dortd.( ATNNEN Motorrad, steuer= u. führerscheinfr., w. neu, bill. z. v. Fahrzeug=Wolfram, Dortd.=Huckarde, Mengederst. 63, I. I. BOpel-Cabriol. steuerfrei, Mod. Herbst 33, Ia. Zust., aus Privath. zu verkauf. Näber. Weyrich, Witten=Ruhr, Hauptstraße. 68, Telefon 3402.( Motorrad 175 ccm, preis wert abzugeben. Ang. u. Nr. 948 an d. WeZ.=Agt. Lünen, Bäckerst. 5 B MW 750 Touren, gt. Zust., für 600 Mk. zu verkauf. Nehmie leicht. Maschine in Zahl. Dortm., Ardeystr. 40, Hof. Fast neu! SST.500 Triumph Motor: Super Sport, günst. zu verkauf. Besicht gung Restaurant „Funkenhaus“, Dahl bei Hagen 4sitz. Brennabor Lim., 6/25 PS., 4s5sitzige Adler Limousine, 10145 PS., in gutem Zustd., fahrber. äußerst preisw. abzugeben. Hülpert a Müller Dortmund, Lindenhorsterst.44 Telef, 33341—43 Studebaker Erskine sehr gut erhalt., günstig zu verk. Dortmd., Hamburgerstr. 28, pt. Buick Pullim.(1930) 6—7 Sitze, tadellos erhalt., i. Betrieb, erstklassige Maschine, steuerfrei, zu verkauf. Besicht. Bochum, Redemptoristenstraße 28. Telephon 61251. 600 ccm, 2=Sitz., 39000 Klm, gel., vill. geg. bar zu verkauf. Bochum, Hunscheidtstr. 58, Laden. Ruf 63783. Guterhalt. Dreirad steuer= u. fübrerscheinfrei, zu vr. Ang. u. F. 4734 a. WeZ. Dortd. 14/26 CheuroletLieterwagen preiswert z. verkaufen. Aletki, Herne, Horsthauserstraße 30.( Tornas 600 ccm, JapSport, sof. gegen bar zu kauf. ges. Schriftl. Ang. m. Preis und Baujahr an K. Meschede, Husberg, Post Werdohl in Westfalen.( 2½—3=Tonnen= Lastwagen s. kaufen gesucht. Aeuß. Preisangebot mit Angabe der gefabr. Kilometer u. M. J. 544 a. d. WLZ.= Agt. Iserlohn. 6/25 Citroen 4türig, sehr gut erhalten, 10—11 Ltr. Verbrauch, mit neuw. Anhänger Planverdeck, zusammen für 580 Mk. zu verkauf. Massen b. Unna, Kletterstraße 18. Tel.: Unna 2396. Der„Motormark““ Diese Sonderspalte der WL 3 bat sich ausgezeichnet eingeführt, Viele Tausende im Ruhrbezirk und Südwestfalen beachten ihn täglich. Regelmäßig wird er in 180 000 Exemplaren verbreitet. LHD CNIEE auf dem Wege Kramberg-Waldhaus verloren. „Abzug. Ringled, Dortmd., Osterlandwebr 23. 4 Verlor am Samstag, d. 1. Aug. 36. morg., auf d. Wege Hagen—Dortmund Reisen m. Felge. Der ehrl. Finder wird gever., sich geg. Belohnung zu melden unt. Telel. 213 95 Hagen oder bei der WLZ. Hagen.( 55 Statt jeder besonderen Anzeige! Der Herr über Leben und Tod nahm Sonntag früh — plötzlich und unerwartet infolge Unglücksfalls in seiner Heimat meinen innigstgeliebten Mann, meinen herzensguten. treusorgenden Vater. meinen lieben Sohn. Schwiegersohn, unsern guten Bruder. Schwager, Onkel und Vetter Herrn Oskar Uhlmann Im Alter von 86 Jahren zu sich in die Ewigkeit. In tiefem Schmerz: Frau Clara Uhlmann geb. Kobe und Sohn Manfred nebst Anverwandten. Herne, Rötha 1. Sa., 2. August 1936. Die Beerdigung findet statt am Donnerstag, dem 6. August 1936, nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause Schulstraße 17, aus. Von Beileidsbesuchen wolle man bitte Abstand nehmen. Heute nachmittag 2½ Uhr entschlief nach kurzem, mit Geduld ertragenem Leiden unsere liebe, treusorgende Mutter. Großmutter, Urgroßmutter. Schwiegermutter. Schwester und Tante Wilhelmine geb. Degenhardt im 78. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen. Dortm.-Aplerbeck, Dortmund. Duisburg, Witten. Hörde, Lünern und Bilstein, den 3. August 1936. Die Beerdigung erfolgt vom Sterbehause aus. Aplerbecker Straße 470. am Donnerstag, dem 6. August 1936, nachmittags 4 Uhr. Am 1. August verschied plötzlich der Parteigenosse und Blockleiter, unser SA-Kamerad Scharführer Wilhelm Schäfer Wir verlieren in dem Verstorbenen einen rührigen Mitkämpfer, dessen Andenken wir in Ehren halten werden. NSDAP., Ortsgruppe Castrop-Rauxel Nord gez. Wegner. Ortsgruppenleiter. Standarte R 17 Bochum m. d. F. b. gez. Witz. Standartenführer. Sturmbann 3 R/17 Herne m. d. F. b. gez. Lehmhaus. Obersturmführer. Sturm 24 R/17 Castrop-Rauxel m. d. F. b. gez. Ruß. Sturmführer. Statt jeder besonderen Anzeige Infolge Unglücksfalles verstarb am Sonntag, dem 2. August 1936, unerwartet mein lieber Mann, mein treuer Sohn. unser guter Bruder, Schwager und Onkel Alfred Blahr im Alter von 39 Jahren. Hagen(Sedanstraße 37) and Dortmund, den 3. August 1936. Im Namen aller Angehörigen: Gertrud Blahr geb. Kielmenn. Die Trauerfeier findet am Mittwoch. dem 5. August 1936, nachmittags 3 Uhr in der Andachtshalle des Altenhagener Friedhofes statt; anschließend Beerdigung. Durch ein tragisches Geschick wurde uns am Sonntag, dem 2. August, vormittags unser lieber Arbeitskamerad Alfred Blahr durch den Tod entrissen. In seiner mehr als achtjährigen Tätigkeit bei uns hat er es verstanden. sich durch treue Pflichterfüllung und offenen und ehrlichen Charakter das Vertrauen aller zu erwerben. Wir verlieren in ihm einen wertvollen Mitarbeiter, dessen Andenken wir stets in Ehren halten werden. Hagen, den 3. August 1936. Führer und Gefolgschaft der Horst& Co., G. m. b. H. Nachruf! Am 1. August 1936 verstarb nach langem Leiden unser Gefolgschaftsmitglied Wilhelm Jaspers im Alter von 29 Jahren. Wir werden dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren. Führer und Gefolgschaft der Klöcknerwerke Akt.-Ges. Abteilung Hasper Eisen- und Stahlwerk. Für die uns beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen erwiesene Teilnahme sagen wir unsern herzlichsten Dortmund, im August 1936. Vinckeplatz 14, II. Martha vw. Meyer und Angehörige. Gestern morgen 6½ Uhr entschlief sanft im Herrn unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, der Weichensteller a. D. im 75. Lebensjahre, versehen mit den hl. Sterbesakramenten. Die trauernden Angehörigen. Hagen-Hengstey, den 3. August 1936. Die Beerdigung ist am Mittwoch, 5. August, 15½ Uhr. vom Trauerhause Das Seclenamt ist am gleichen Tase 7¼ Uhr in der Pfarrkirche zu Boele. Für die uns in so überaus großem Malle erwiesene Teilnahme beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen sagen wir unseren herzlichsten Dank. Hagen-Kabel, 4. Augüst 1936. Katharina Krick und Kinder. Am 1. August 1936 starb nach kurzer. schwerer Krankheit unser Gefolgschaftsmitglied, der Schweißer WVilly Ilies Der Entschlafene hat unserem Unternehmen seit 1928 angehört und sich stets durch Zuverlässigkeit und aufrichtigen Charakter ausgezeichnet. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Herne, den 3. August 1936. Flottmann A.-G. Nachruf! Unerwartet schied am 1. August 1936 in später Abendstunde Herr Dr. med. Gustav Spraus von uns. Seit vielen Jahren war er am Marienhospital Hagen tätig gewesen, als arbeitsamer und gesuchter Arzt. Sein vornehmes, selbstloses Wesen und seine rührende Sorge für seine Kranken gewann ihm aller Herzen Wir verlieren an ihm einen treuen Mitarbeiter, werten Kollegen und nimmermüden Helfer. Sein Andenken wird von uns stets in Ehren gehalten werden. Das Kuratorium, die Aerzte u. Schwestern des St. Marienhospitals Hagen. „„„ daß ich mit meinem Kindchen VerI I1 suche anstelle. Kufeke ist wirklich as Karle gegener gut, das hat mir auch meine Mutter 0 0 bestätigt. Dabei ist Kuseke im Gebrauch sehr billig. Eine Dose reicht für Kinder bis zum Beginn des sechsten Monats für 12 Tage oder 60 Mahlzeiten Gelegenheitsanzeigen Int geschäftlicher wie Kaufangebo— se, Kautgesuche, Vermietungen, Mletgesuche. Tauschverkehr und ähnliche— ein- und zweispaltig bis 100 mm Höhe— kosten in dieser Rubrik nur 15 Pfa, leMililmeter und erschelnen In der Gesamtautlage. Hleiner Anzeigenmarhl Sie5i CL Silberstr. 50 zwei schöne Büroräume mit Zentralheiz. u. Deckenbelicht., zirka 50 om gr., per sofort preiswürdig zu verm. Besicht, bei vorberiger Anmeld. Fernsprech. Dortmund 25563 jederzeit möglich. Ladenloka im 1. Obergeschoß des Hauses Ostenhellweg 43 sof. zu vermiet. Stadtsparkasse zu Dortmund, Häuserverwaltg. 2 Büroräume mit Nebengelaß. Adolf=Hitler=Allee 13. sof. zu verm. Mietpr. RM. 50. Dortmunder Gemeinnützig. Sied lungsgesellschaft m. b. H., Schwanenwall 44. Teleson 367 45. Garage heizbar, sof. zu verm. Teckemeier Did., Kreuzstr.19 Abgeschl. Etage 6 Zimm., Küche, Diele, Badezim., Mans. u. Zubeb. z. 1. Okt. zu vm Dortmund, Kaiserstr. 15, II Zum 1. Okt. eine schöne Wohnung m. elektr. Licht u. Kraft zu verm. B. Beckmann, Ondrup 13. In Klosterbauerschaft, Näbe Bad Randringhausen, ist eine Wohnung von 5 Zimm. m. Balkon. Stallg., und Gartenland sofort od. später zu vermiet. Geeignet für Leute, die sich zur Ruhe setzen wollen. Zuschriften an Heinrich Vogeler Klosterbauerschaft Nr. 120, Kreis Herford. II. Etage, 4 gr. Räume, 1 Küche, 1 Bader. m. Badewanne u. Waschtisch, Speisekam., Toilette, 2 Keller usw., per 1. 10. 36 z. verm. Preis RM. 92.—. Dim., Schilling= straße 22, part. In ruh. 2=Familienhaus Brackel, Nähe Rennbahn, 3 Zimmer u. Küche Balkon, Speisek., zum 1. Sept. zu verm. Preis 60 Mark. Ermecke, Did.=Brackel, Wichsweg 40.( Statt besonderer Anzeige! Hleute mittag entschlief nach schwerem Leiden meine innigstgeliebte Frau, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante Elise Beumer geb. Kiehn Inhaberin des Verdienstkreuzes für Kriegshilfe im Alter von 49 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Paul Beumer. Bochum, Castroper Straße 101. Hamburg. Essen, Berlin, Schwarzenbek und Wentorf, den 2. August 1936. Die Trauerfeier findet vor der Ueberführung nach Hamburg am Mittwoch, dem 6. August, vormittags 8½ Uhr in der Halle des AugustaKrankenhauses in Bochum statt. Die Beisetzung erfolgt auf dem Olsdorfer Friedhof in Hamburg. Gott der Herr erlöste gestern mittag nach schwerem Leiden den Pfarrer unserer Gemeinde Otto Ackermann im 64. Lebensjahre. Schmerzbewegt stehen wir an der Bahre dieses treuen Mitarbeiters und Seelsorgers, der in über 35jähriger Amtstätigkeit seine ganze Kraft für den Aufbau des kirchlichen Lebens im Gemeindeteil Eckesey eingesetzt hat. Seine treue Pflichterfüllung im Amt. seine freundliche Art und sein sonniges Wesen im Verkehr mit den Menschen sowie vor allem seine volkstümliche Predigtweise sichern dem Entschlafenen ein bleibendes Denkmal der Liebe und Verehrung in unserer Gemeinde. Wie sein Leben dem Dienste seines himmlischen Herrn geweiht war. soll auch sein Sterben den Namen Gottes verherrlichen. So grüßen wir denn den treuen Amtsbruder und Hirten dankbaren Herzens zum letzten Male mit dem Worte des Apostels: „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesus Christus.“ 1. Kor. 15. Vers 57. Das Presbyterium der größeren evangelischen(luth.) Kirchengemeinde Hagen N. d. Dr. Noelle, Pfarrer. Hagen, den 2. August 1936. Die Trauerfeier ist am Dienstag, dem 4. August 1936. 20¼ Uhr in der Lutherkirche. II. Etage, besteb. aus 5 Zim., Küche, Bad. gr. Diele u. 2 Bodenkamm., in ruh. Lage in Bochum sof. oder 1. 10. 36 zu vermieten Angeb. an Frau Wilhelm Berns, Bochum, Bülowstraße 40. 4 Bad Salzuflen Abg. Wohng. in schönst. Lage, Neubau, m. all. Komf., 3 Zim. u. Küche, m. fl. Warmw., kompl. Bad, gr. Balkon, 2 Keller, eotl. 1—3 Mansarden, z. 1. Okt. zu vermieten. Otto Mietzner, Bad Salzuslen, Hellrüsche 6.( Lagerraum ca. 80—100 om. trocken, möglichst part., i. d. Nähe Westfalenbaus gesucht. Schriftl. Angeb. m. Preis erb. u. P.H.8797 a. W9Z. Dortd. Lagerraum m. Einf. gesucht. Ang. u. W. 4749 an WLZ., Dim. 4-5-ZimmerWohnung mit Garten und Stall z. 1. 10. oder 1. 11. ges. Ang. u. N. 4741 WLH., Dortm.( 4-Zimmerwohnung m. Zubehör u. evtl. 1 Mans., abgeschl., v. Beamten möglichst Mitte Dortmd., zum 1. Okt. 1936 zu miet. gesucht. Angeb. u. H. 66 an die WL5. in Hamm i. W. Suche z. 1. Nov. eine abgeschloss. Part.=Wohnung, 3 Z., Küche u. Bad, m. Garten, in freier ges. Lage zu mieten. Evtl. Einfamil.= Haus zu mieten oder zu kaufen. Umgebung von Hagen od. Witten bevorzugt. Off. unt. H. G. 8812 an We3. Dtm.( Rentn.(2 Pers.) sucht eine 3-Zim.-Wohng. am liebst. außervalb der Stadt. Sich. Mietzahler Ang. u. A. 1729 a. WLZ. Dortd. Junges Ebepaar sucht für sofort schöne 2-3-ZimmerWohnung Schriftl. Angeb. unt. L. E. 6638 an WL3. Dim. Suche zum 15. 8. oder 1. 9. 5-ZimmerAltbauwohnung bevorzugt auch außerhalb Dortmunds. Angeb. unter U. 4747 a. WL3. Dortd. Ig. Ebepaar sucht 2=Z.=Wohnung §. 1. 9. od. spät. Ang. u. Br. 632 a. WL3. Dortm. Behörde sucht für Chauffeur 3-1. Näbe Kronen burg. Ang. unter A. K. 8813 an d. WeZ. Dortm. 2-3-Zimm.-Wohng. auch Mansarde sof. od. spät. ges. Miete bis zu 38 Mt. Ang. u. M. 4740 a. d. Westf. Landesz., Dim.( Suche 2-3-Zimmerwohng. Miete i. voraus. Ang. u. G. 4735 a. WeZ. Dortd. 2=Zimmer=Wohn. v. 1. 10. von 1g. Ebep., sich. Mietz., ges. Off. u. F. 498 a. WeZ. Dorim. mögl. mit Bad, von sicher. Mietzahler z. 1. Okt. gesucht. Angeb. unt. W. Z. 8809 an WLZ. Dim.( Ruh. ält. Leute m. 1 Sohn such. 2=Zim.=Wohnung a. liebst. in Eving. Ang. u. J. 4715 a. WoZ. Dortd. Ig. Ehep. sucht 2 Zim.=Wohnung auch Vorort. Ang. u. O. 4720 a. WLZ. Dortd. Ja. Ebepaar mit Kd. sucht sof. gr. möbl. Zimmer od. 2 kl., Südstadt. Pünktliche Bezahlung. Ang. unt. L. 4739 an die WLZ., Ttd. Tausch! Abgeschl. sonnige 4=Zim.=Wohnung einschl. Küche, 3. Etg., mit Balkon u. Speisek., Näbe Möllerbrücke in Dortd., Mietpr. 61 RM., gegen eine abgeschl. 3 Zimm.=Wohn. Süden od. Osten zum 1. 9. 36 zu tausch, ges. Miet preis n. üb. 50 Mk. Of.u. R.4741 a. WeZ. Dortd. L Gelegenheitskauf Bauplatz mit Garten, 85 Ruten groß. 2 24 Mf., an der Hauptstr. in Lu nen Süd geleg günstig zu verk. Straßenbaukost. werden nicht er hoben. Angeb. u. 8. 4728 an die WeZ. Dorimd.( Geschättshaus Hamm i. Westf., breite Front, gr. diese, ümst. blb. spottbill. zu verk Interess. wollen sich wend. unter S. G. 8801 an die W2Z., Dim. Kl. Geschättshaus mit Einfahrt zu kaufen gesucht. Ang. u. S. 4745 a. WoZ. Dortd. Haus m. 2—4=ZimmerWohn.v. sehr hob. Anzahl. in Dtm. zu kaufen gesucht. Off. u. B. 4269 an WeZ. Hagen. 27-Zimmer-Haus Unist. halb. für 13000 Mr. zu vr. Ang. u. K. 4738 a. We3. Dortm. Landl. Wirtschaft mit Saal und 3 Morgen großem Garten in Bie besheim a. Rh (Hessen) 3000 Ein wohn., ev., schö nes Obsekt, per sofort billig zu verkaufen oder 80 Mk. pro Mo nat zu verpacht Passend für Ren tenempfänger. Großtank Epen, Salzkotten i. W. Schmiedemeister kath., led., sucht Schmiede zu kf. oder zu pachten. Angeb. u. A. B. an die Ortsvertretung d. We3. in Letmathe. 600 RM. v. Beamt. gegen Sicherh. gesucht. Ang. u. E. 4733 a. WL3. Dortd. Auto Werkstatt sucht jung., led. Meister als Teilhaber. Angeb. u. B. 4291 an die WeZ., Hagen. In Soest, im Weichbilde d. Stadt, zwischen 2 neuen Kasernen gelegen, Restaurant Ausflugsort mit Gart.= u. Kaffeewirtsch,, 2 Schießstände, gr. Obstbof u. Gart., zu verk. Wert der Besivg. 6000 RM. Anzahl. ca. 20 000 RM. Ang. u. S. 564 an W93. in Soest. Rundum England mit Lloyddampfer„STUTTGART“ vom 19. bis 30. August Besuch von Schottland, OrkneyInseln, Irland, London, 1 ab RM 220.Vier MittelmeerFAHRTEN• mit Lloyddampfer„Generel von Steuben“ 15. August bis 2. September von Bremen über zehn europäische und afrikan. Häfen nech Cenual ab RM3SS.vom 4. bis 16. September von Genua über spanische und afrikanische Häfen nach Athen, Korfu, Ragusa, Venedig 1 alb RM 250.— 20. September bis 3. Oktober von Venedig nach Genua, Fahrtverlauf etwa wie vorgenannte Reise, jedoch in umgekehrter Richtung ab RM 270.vom 6. bis 26. Oktober von Genua nach Bremen, zehn südliche Anlaufhäfen 1 ab RM 380.— Mindestfehrpreie anch Mebgebe verhandenen Platse. Auskunft und Prospekte durch onsere Vertretungen und Rorddeutscher Tloys Bremen Dortmund:Verkehrsverein, Ecke Beten- u. Nicolaistr., Bochum: Traß, Wilhelmsplatz, Hagen: Bahnhofstr. 55, Herne: Verkehrsverein. Bahnhofsvorplatz, Witten: Bahnhofstr.29, Hamm: Vogt, Hlandelshof, Soest: Verkehrsamt, Rathaus, GelsenGebraucht., aber gut erhaltener Buroschreibtisch zu ks. ges. Schr. Ang. unt. J. B. 8800 W1Z., Dtd. Schlafzimmer u. Küche, kompl., mit Herd, gut erhalt., zu verk. Dortm.=Eichling hosen, Eichlinghofer Straße 150 Neue Kleidschr. 28, Tische 6M. Möbelh. Rheinischestr. 23a. Tie bau=Herd guterb., zu verk. Plambeck, Dortd. Missundest.46,III Gas-Heizoten mit Rohr und Küchenherd m. Rohr preiswert abzugeben. Dortm., ErnstEichhoffstr. 12, 11 Besicht. von 11 bis 14 Uhr. 2 Holzrolladen 3.60:3,10 Meter, zu verkaufen. R. Hartung, Witten=Ruhr, Bismarckstraße 3 Verkaufe u. Flügel billig.( elektrisch. Klavier W. Schneider, Lüdenscheid, Telephon 3139. RADIO Siemens, 3 Röh ren Sup., Gleich strom, preiswert zu verk. Baujahr 35 Dortd., Stau fenstraße 5, IV.( 12-18 Morgen Land (Acker, Wiese) m. Gebäude zu mieten ges. Kauf n. ausgeschloss. Inventar vorh. Off. unt. E. P. 106 an die WL.3. Lüdenscheid. Fast neues, mod. Radiogerät bill. geg. Raten abl. abzugeben. 23. Ruhwedel, Higen, Gorch Folkstraße 8.( Leika (Standard), mit Zubehör zu verk. Angeb. u. R. 40 a. WL3. Herne. guterh., zu verk. Dortd. Mengede, Haberlandstr. 3.4 Leicht, guterhalt. Bäckerwagen zu verkaufen. Paul Blech, Did. Wagenbau, Wilhelmistr. 40.( Offizier-Reitzeug sehr preisw. zu vi. Besicht. Dienstag od. Freitag nachm. Dortmd., Adolf=Hitler= Allee 52. Gebr. noch g. erh. Schlatzimmer u. gute Nähmasch. (neuwertig) geg. bar zu kauf. ges. Angeb. u. B. 96 a. We3. Herne. Herrenzimmer Eiche, neu o. ge braucht, v. Bäcke rei z. T. f. Ge genlief. sof. ges. Ang. u. S. 4723 a. We3. Dortd. Regale, Theken stets vorrätig. Möbel=Spellerberg Dim., Bornstr. 36 1 guterhaltene Betonmischmaschine, 150 bis 250 Ltr. Trommelinhalt und 1 Schnellbauaufzug, Goltatb oder Here, mit einer Tragfläche für 2 Schiebe karren zu kausen gesucht. Angeb. m. Preis unt. A. B. 8807 an WLZ. Dim.( Sb. mbl. Z. z. v. Rogge, Dortm., Brunnenstr. 31. Mbl. 8. m. Herd zu verm. Dortm. Blücherstr. 19. Frdi. mbl. Zimm. z. verm. Dortm., Redtenbacherstr. Nr. 9, III., I. Schlafst. fr. Did. Kielstraße 76, pt. Grundstücks-, Fabrikgelände-, Wohn- und Geschäftshäuserverkauf in Haltern! Im freiwilligen Auftrage verkaufe ich die 10 Minuten von der Stadt Ialtern gelegene Rumpf’sche. Fabrik am Lorenkamp. Zu der Fabrik gehören 2 Bahnanschlüsse, 3 Weichen, sowie 12 Morgen Industriegelände, lles arrondiert. Das Fabrikgebäude hat einen Rauminhalt von ca. 1000 qm. Wegen der günstigen Lage kann dortselbst jeder Betrieb eröffnet werden. AIntritt sofort. Ferner verkaufe ich das Wohn- und Geschäftshaus Rekumer Straße 30. 's befinden sich in dem Hause 2 Ladenlokale mit 4 Schaufenstern, 15 Zimmer und Lager, das Haus hat von zwei Straßen Einfahrt. Ferner das Wohn- und Geschäftshaus Rekumer Straße 28, sowie einen dort nebenliegenden Bauplatz. Die Häuser befinden sich in einem guten Zustand. Die Rekumer Straße ist die Hauptgeschäftsstraße der Stadt Haltern und läßt sich dort mit Sicherheit eine gute Existenz gründen. Desgleichen verkaufe ich an der Disselhofstraße mehrere Bauplätze sowie Lagerräume und Schuppen. Eine Besichtigung kann zu jeder Zeit stattfinden. Geschlossene Angebote sind bis zum 15. August 1936 beim Unterzeichneten einzureichen. Aeg. Capitaine, Auktionator Haltern, Recklinghäuser Straße 18. Gebrauchter ThekenGlasautsatz 2.10 m lang, für Bäckerei zu kauf. gesucht. Ang. mi. Preis u. W. 4727 a. WL3. Dortd. Karrentuhrwerk sof. ges. Dortm., Kaiserstraße 204. Witwe, 42 J.,(2 Kind.), m. Rente, wünscht gemeins. Haush. m. Herrn auch Witwer mit Kind., zw. spät. Heirat. Ang. u. B. 4730 a. W3. Dortd. Schuldlos gesch. Frau, 33 J., 0. Anb., w. Herrn, 35-40 J., zw. sp. Heirat kennen zul. Ang. m. Bild u. 205 an WLZ., Ortsvertr. Brambauer. Arbeiter, Witw., evgl., ohne Anbang, 55 J., s. Haushälterin im Alter von 46—50 I., v. Lande, zw. Heirat Rentnerin bevz. Angeb. u. E. P. 107 an d. WL 33. Lüdenscheid 1.W. Naturreiner, alkoholtreier Aptels a f: das Ertrischungsgetränk ersten Ranges für jung und alt A. u. F. Schneider Fruchtsaftpressere Nuttlar(Sauerland) Mielen Staubsaugermu Günstige Ratenzahlungen von RM. 5.— monatlich an. Lieferung durch die Fachgeschäfte Ansehnlicher, 23jähr. Mann Sohn eines Stadtinspektors, feste Anstellg., wünscht Bek. eines netten Mädels, 20—25 J., zw. sp. Heirat, Diskret. zugesich. Bildang., bestimmt zurück, u. 3682 W2Z. in Lippstadt. Witwe, 45 J., 1.71 gr., schl., ev., mit Anh., guter Rente u. Ersparnissen, sucht zw. Bekanntsch, ein. Mannes in sich. Stellung. Angeb. unt. S. 565 an die WeZ.=Agent. Socst.( Handw., 33 J., kath., 1.65 groß. bld., sucht zw. sp. Heirat Bek. mit Tame v. 20—30 Jahr. Zuschr. erbeten unter H. 4736 an die WeZ., Dtm. ITIETE Rotbrauner Teckel 1 Jahr alt, abzugeben. Dortd., Kettelerweg 21.( Leichter findet sich der Weg zum deutschen Geschäft, wenn der Anzeigenteil der großen WL.Z beachtet wird. Bestellschein. Ich bestelle hiermit zum laufenden Bezug, mindestens für 13 Wochen, zahlbar ab: die Tageszeitung 19 Wesalehe-aternüng Amtliches Blatt der NSDAP. zum wöchentlichen Bezugspreis von Reichsmark 0,60 — □ Vor- u. Zuname * Beruf Ort StraßeNr. (Bitte ausschneiden und unserem Boten mitgeben) 4. Blatt/ Folge 210 Westsälische Landeszeitung* Rote Erde Dienstag, den 4. August 1936 Ein deutscheb Deppelsieg im ktammerweizen: ktein und Glask gewinnen die Joldene und Zilleine MedailCe Hoffnung zu, daß wir auch in den noch nich zum Austrag gekommenen technischen Wettbewerben gut abschneiden, so gut wie bisher, wo uns, mit dem Speerwerfen der Frauen, immerhin sechs Medaillen in drei Konkurrenzen zufielen. Die Menschen waren begeistert von dem grandiosen Kampf, den der Schwede Warngard, der seine bisherige Leistungen um 2 bis 3 Meter übertreffen konnte, den beiden Deutschen lieferte. Es hing an des Messers Schneide, ob nicht er die silberne Medaille gewinnen würde, aber dank einer hervorragenden Wurfweite in der Vorentscheidung kam Blask auf den zweiten Platz. Da wir gerade von technischen Uebungen sprechen: aus dem Lager der Schweden kommt die betrübliche Kunde, daß der große Favorit für das Diskuswerfen, Harald Andersson, nicht starten könne, da sich ein Furunkel an der rechten Hand sehr verschlimmert hat und der sympathische Schwede den Diskus nicht werfen kann. Wir bedauern es aufrichtig, wenn der Skandinavier nicht antreten könnte, wenn das uns auch etwas den Weg freilegt. So ist es in der olympischen Kampfbahn, des einen Leid ist des anderen Vorteil. Unsere schnellen Frauen Unterschiedlich schnitten wir in den Vorkämpfen der Laufwettbewerbe ab, mit Ausnahme des 100=Meter=Laufs der Frauen, bei dem sich alle unsere drei Läuferinnen für die Entscheidung qualifizierten. Von den sechs Teilnehmerinnen des Endlaufes am Dienstag werden drei Deutsche sein, nämlich Käthe Krauß, Emmy Albus und Marie Dollinger. Alle drei gewannen in eindrucksvollem Stil ihren Vorlauf in Zeiten, die sie in diesem Jahr noch nicht erreichten. Ihre GegWie erwartet: Norwegen Auftakt des Olympi nerinnen sind Feien Stephens, die unwiderstehlich auf und davon lief, die Polin Stella Walasiewicz und die Amerikanerin Annette Rogers. Helen Stephens lief die 100 Meter phänomenal in 11,5 Sekunden. Würde diese Zeit vom Internationalen Leichtathletik=Verband anerkannt, bedeutete sie einen neuen Weltrekord. Aber nachdem man Jesse Owens die Anerkennung wegen starken Rückenwindes versagen mußte, wird man das auch bei Helen Stephens tun, denn es war heute eher noch etwas windiger als gestern. Stella Walasiewicz, die vor dem Aufgehen des Sterns von Helen Stephens als die schnellste Frau der Welt galt, lief keineswegs so bestehend. Marie Dollinger schlug sie einwandfrei, ja beinahe hätte sie auch noch Annette Rogers vorbeiziehen lassen. Sicher ist Helen Stephens nicht zu besiegen, es sei denn, es geschieht ein Wunder. Aber Wunder sind in der olympischen Kampfbahn immer seltener geworden. Die Zeiten unserer Frauen lassen den Schluß zu, daß sie das erste Wort beim zweiten und dritten Platz sprechen. Völlig ausgeschieden sind wir im 800=MeterLauf der Männer. Dessecker und Mertens wurden beide in ihren Zwischenläufen nur Fünfte. Das Ausscheiden in den Zwischenläufen war zu erwarten. Auf den Mittelstrekken sind wir im Augenblick sehr schwach, gemessen am internationalen Maßstab. Im 400Meter=Hürdenlauf sieht es nicht sehr rosig um ein erfolgreiches Abschneiden aus, eher schon im 3000=Meter=Hindernislauf, da der Stuttgarter Dompert sogar seinen Vorlauf gegen Matilainen und Wihtols gewann und Heyn als Dritter des zweiten Vorlaufs noch teilnahmeberechtigt für den Endlauf wurde. Hans Saalbach und Italien en Fußball-Turniers Von unserem Olympia-Sonderberichterstatter Berlin, 3. August. Der zweite Tag der leichtathletischen Olympiakampfe war für Deutschland ein ebenso großer Tag, wie es der erste gewesen ist und wie es hoffentlich die anderen ebenfalls werden. Allerdings war auch der zweite Tag nicht frei von einer herben Enttäuschung, die uns der Hürdenläufer Scheele in seinem Vorlauf bescherte, da er den zweiten Platz, mit dem er sich in die Zwischenläufe gebracht hatte, buchstäblich verschenkte. Er achtete nicht auf den seinen Blicken zeitweise entschwundenen Argentinier Lavenas, er schaute vielmehr immer auf den Amerikaner Patterson, den er für den schnellsten Mann hielt, weil er ja tatsächlich führte. Wenige Meter vor dem lockenden Ziel mußte Scheele zu seinem uno zu unserem Entsetzen feststellen, daß Lavenas an vorbeizug und Zweiter wurde. Dabei war Scheele keineswegs am Ende seiner Kräfte, im Gegenteil, er lief verhalten. Aber so ist es: das Glück und die Freude wachsen nicht in den Himmel, und es war nur gut, daß Nottbrock und Kürten in die Zwischenläufe kamen, wo wir nun noch mit zwei Mann vertreten sind. Nun, dafür geschah an diesem zweiten Tage der Olympischen Spiele von Berlin soviel Gutes und Erfolgreiches für uns, daß wir mit ihm zufrieden sein können. Ist es notwendig, wieder zu betonen, daß das Stadion ausverkauft war? Leider war das Wetter nicht gut. Verschiedene Regenschauer gingen nieder, und es war ein immerhin sonderbarer Anblick zuzusehen, wie die 800=Meter=Läufer beispielsweise in wollene Decken eingehüllt in die Kampfbahn kamen. Aber das Wetter war für die Zuschauer das Nebensächlichste. Der Regen und der kühle Wind minderten nicht ihre Begeisterung, mit der sie den spannenden und dramatischen Kämpfen folgten. Zwei Entscheidungen fielen heute, die im Hammerwerfen, das sich zu einem nie erhofften großartigen Triumph für Deutschland gestaltete, und im 100=Meter=Lauf, der die Vorherrschaft der amerikanischen Sprinter bestätigte, die schon bei den Vor= und Zwischenläufen und in den beiden Vorentscheidungsläufen einen außerordentlich nachhaltigen Eindruck machten. Waren es gestern die beiden Neger Johnson und Albritton, die je eine goldene und silberne Medaille für das Sternenbanner erfochten, so waren es heute die beiden Neger Jesse Owens und Ralph Metcalfe, die siegreich blieben. Alle anderen Wettbewerbe der Leichtathletik waren Vorentscheidungen und Zwischenläufe. Morgen, am Dienstag, fallen dann die Entscheidungen, und zwar im 400=Meter=Hürdenlauf, im 800=MeterLauf, im 100=Meter=Lauf der Frauen und im Diskuswerfen der Frauen. Es werden am Dienstag also vier goldene Medaillen vergeben. Ueberform zur rechten Zeit Auch den heutigen Kämpfen wohnte der Führer bei. Die 100000 Zuschauer begrüßten ihn mit lautem Jubel, und es war ein wunderbares Erlebnis für uns alle, daß gerade dann, als der Führer erschien, unsere Hammerwerfer über sich selbst hinauswuchsen. Sie kamen in eine nie für möglich gehaltene Ueberform und mit Hein und Blask belegten wir in einem geradezu imponierenden Stil die beiden ersten Plätze nach einem dramatischen Kampf, der mit dem Märchen aufräumte, daß ein technischer Wettbewerb nicht die Massen fessele. Uebrigens, das ist ein deutsches OlympiaWunder: wir sind am stärksten in den Uebungen, in denen wir einst eine untergeordnete Rolle spielten, in den technischen Uebungen, abgesehen vom Stabhochsprung und vom Hochprung. Aber im Kugelstoßen, im Diskusweren, im Hammerwerfen und im Speerwerfen ind unsere Besten Weltklasse und das läßt die Das Olympische Fußballturnier nahm am Montag nachmittag mit den Begegnungen Norwegen— Türkei und Italien— USA seinen Auftakt. Wie nicht anders zu erwarten war, qualifizierten sich die Norweger und Italiener mit Siegen von 4:0 bzw. 1:0 für die nächste Runde, die sie wahrscheinlich mit Deutschland bzw. Schweden zusammenführen wird, wobei die Siege der beiden letzteren Nationen über Luxemburg bzw. Japan vorausgesetzt werden können. Im MommsenStadion standen sich Norwegen— Türkei 4:0(1:0) vor nur schwachem Besuch gegenüber, der einmal durch die trübe Witterung bedingt war, zum anderen aber auch dadurch, daß die Hauptentscheidungen im Olympischen Stadion für das Berliner Publikum weit zugkräftiger waren. Die Nordländer erwiesen sich den Türken in technischer Beziehung klar überlegen, was auch in dem Ergebnis seinen Ausdruck findet. Wenn es dennoch 34 Minuten dauerte, bis der norwegische Sturmführer Martinsen das Führungstor erzielte, so war das auf den großen Eifer der Türken zurückzuführen. Im zweiten Abschnitt machte sich das bessere Stehvermögen der Norweger besser geltend. Kurz nach der Pause hieß es durch einen Kopfball des Linksaußen Brustad im Anschluß an eine Ecke 2:0. Martinsen erhöhte in der 73. Minute auf 3:0, und neun Minuten vor Schluß kamen die Norweger nach einem Fehler des türkischen Torhüters durch Kwammer zum vierten Erfolg. Die Mannschaften stellten sich Schiedsrichter Scarpi(Italien) in folgender Aufstellung: Türkei: Arman; Baran, Savmar; Nair, Aksoy, Tusder; Sel, Altinordu, Hakki, Erkal, Arcan. Norwegen: Johansen; Horn, Eriksen; Ulleberg, Juve, Holmberg; Hansen, Kwammer, Martinsen, Isaksen, Brustad. Italien— USA. 1:0(0:0) Im zweiten Vorrundenspiel, das zur gleichen Zeit im Poststadion die Mannschaften von Italien und USA. zusammenführte, gab es vor 5000 Zuschauern den erwarteten Sieg der Italiener, die während des ganzen Spieles tonangebend waren. Sie stießen allerdings bei der ganz ausgezeichneten amerikanischen Deckung auf ein schier unüberwindliches Hindernis, die sich während der 90 Minuten nur ein einziges Mal schlagen ließ. Schütze des Siegestreffers war der Rechtsaußen Frossi. Leider wurde gegen Mitte der zweiten Spielhälfte, ein kleiner Mißton in das sonst von beiden Parteien ritterlich durchgeführte Spiel gebracht, als der linke Verteidiger der Italiener, Rava, nach einem Zusammenprall mit dem amerikanischen Mittelstürmer auf Geheiß des Unparteiischen das Spielfeld verlassen mußte. Unter Weingärtners(Offenbach) Leitung standen sich gegenüber: Italien: Venturini; Foni, Rava; Baldo, Pizzini, Locatelli; Frossi, Marchini, Scarabello, Biagi, Cappelli. USA.: Bartkus; Greinert, Zbikowski; Crockett, Pierras, Altmose; Gajde, Nemchik, Lutkefedder, Fiedler, Ryan. Aufnahme: Schirner Unser Karl Hein brachte Deutschland die dritte Goldmedaille. Er siegte im Hammerwerfen mit dem olympischen Rekord von 56.49 Meter. Aufnahme: Presse-Bild-Zentreie Und für Erwin Blask die Silberne. Seine Leistung lag mit 55,04 Meter noch über dem bisherigen olympischen Rekord Ein grandioler Kampf von Hein und Blask Deutschlands Hammerwerfer sind Weltklasfe Aufnahme: Behrend Der Itallener Nerl, Olympia-Sieger Im Turnen von Los Angeles, zeigt die Waage als Morgengymnastik vor selnem Hause Im Olympia-Dorf. Lachtauben beim Kunltturnen Italiens Turner haben sich verbeifert (Von unserem Olympia-Sonderberichterstatter) Von unserem Olympia-Sonderberichterstatter Berlin, 3. August. Es ist gewiß nur selten mal in der Welt vorgekommen, daß ein technischer Sportwettbewerb einen so atemberaubenden Verlauf nahm wie das Hammerwerfen der Olympischen Spiele von 1936. Hunderttausend Menschen verfolgten den großen Zweikampf der besten Deutschen Hein und Blask mit dem über sich selbst hinauswachsenden Schweden Warnard mit ungeheurer Anteilnahme, und esser als jede Be= und Umschreibung würden das die nüchternen Zahlen wiedergeben. Von den Athleten, die am Vormittag die Ausscheidung bestritten, erreichten nur 16 die Qualifikationsgrenze von 46 Metern. Sie traten dann am Nachmittag zum Vorkampf an, aus dem wiederum die sechs Besten in die Endscheidung kamen, die unmittelbar nach dem Vorkampf ausgetragen wurde. Im Vorkampf traten alle drei Amerikaner an, Dreyer, Rowe und Vavor, alle drei Deutschen, Blask, Hein und Greulich, auch die drei Finnen, Koutonen, Pörhölä, Heino. Unter den drei Nationen mußte der Sieger zu suchen sein. Jeder Hammerwerfer hatte drei Versuche. Nach dem dritten Durchgang führte der Deutsche Blask mit 55,04 Meter vor dem Schweden Warngard mit 54,03 Meter und Hein mit 52,44 Meter. Die beiden Besten des Vorkampfes trennte also nur ein winziger Zentimeter, und man muß sich vorstellen, welche Nervenbelastung das gewesen ist. Schon nach dem ersten Versuch der Entscheidung setzte sich der Schwede mit einem fabelhaften Wurf von 54,83 Meter an die Spitze des Feldes, während der Deutsche Hein mit 54,70 Meter wohl seine Bestleistung im Vorkampfe übertraf, aber doch noch etwas hinter dem Schweden blieb. Das heißt, absolut Bester war immer noch Blask mit seiner Vorkampfleistung von 55,04 Meter. Die Reihenfolge lautete also: Blask, Warngard und Hein. Aber dabei sollte es nicht bleiben. Der Mann mit den starken Nerven Blask erreichte es nicht, daß er seine Vorkampfleistung überbot. Die 55=Meter=Grenze überschritt er nicht noch ein zweites Mal. Auch der Schwede Warngard wurde in seinen Würfen in der Entscheidung nicht besser, sondern etwas schwächer. Wenn sich Hein nicht noch stark verbessern würde, schien ihm der zweite Platz aber sicher. Der Deutsche wollte seinerseits aber den zweiten Platz unter allen Umständen haben, koste es was es wolle. Im zweiten Durchgang kam er auf 54,85 Meter, noch 19 Zentimeter bis zu dem Schweden. Die Menge verfolgte seinen Kampf mit der Weite mit großer Anteilnahme. Nach dem zweiten Durchgang der Entscheidung führte also noch Blask vor Warngard und Hein. Welche Nervenanspannung der Kampf gewesen ist, geht daraus hervor, daß Blask und Warngard ihre Ruhe verloren. Im letzten Versuch trat Blask über und der Schwede warf sehr schlecht, 50,61 Meter. Nur einer hatte noch starke Nerven: Karl Hein, der in diesem Jahre wieder einmal den deutschen Rekord verbesserte und ihn auf 54,29 Meter schraubte. Der Hamburger, der eine verhältnismäßig kurze sportliche Laufbahn als Wurfathlet hinter sich hat, wuchs über sich hinaus. In dem letzten seiner Wurfversuche warf er mit ganzer Konzentration und Kraft 56,49 Meter. Das war ein neuer olympischer Rekord und ein neuer deutscher Rekord. Das bedeutete, daß er nicht nur den Schweden einholte, sondern auch noch Blask von seinem ersten Platz verdrängte. Ein großer Jubel brach aus, als die Weiten bekanntgegeben wurden. Deutschland hatte zwei Medaillen erovert. Der tapfere Schwede belegte den dritten Platz. Der Beste der anderen Teilnehmer war der Finne Koutonen mit 51,90 Meter. Der Abstand zu dem Ersten betrug also 3 Meter und Heins Vorsprung vor dem Vierten nahezu 5 Meter. Einen guten Ueberblick über den Verlauf des Endkampfes der Hammerwerfer gibt die Aufzählung der Weiten in den Durchgängen: Vavor(USA.) 48,48m 50,33 m 47,71 m Rowe(USA.) 50,32„ 51,66„— Koutonen(Finnland) 49,11, 49,91,— Hein(Deutschland) 54,70, 54,85„, 56,49, Wangard(Schweden) 54,83, 53,30, 50,61„ Blask(Deutschland) 54,10, 54,48,— Schon aus dieser Aufzählung geht hervor, in welch ungeheuer großer Form der Deutsche Hein gewesen ist. Er brachte es fertig, sich bei jedem Wurf zu verbessern, von 54,70 auf 54,85 und dann gar auf 56,49. Er war der stärkste Mann mit den stärksten Nerven. Aus solchem Holze sind olympische Kämpfer geschnitzt. Blask rettete sich mit seiner Vorkampfleistung von 55,04 Meter auf den zweiten Platz. Hans Saalbach. Hammerwerfen 1. und Olympia=Sieger Karl HeinDeutschland 56.49 Meter(Olymp. Rek.) 2. Erwin Blask=Deutschland 55.04 Meter 3. Warngard=Schweden 54.83 Meter 4. Kutonen=Finnland 51.90 Meter 5. Rowe=USA. 51,53 Meter 6. Favor=USA. 51.01 Meter. Weitsprung über 8 Meter? Olympischer Rekord: 1928 Hamm-USA. 7,73, Weltrekord: 1935 Owens-USA 8,13 Meter Von unserem Olympia-Sonderberichterstatter Drei Goldmedaillen soll ein einziger Mann für Amerika holen: der Neger Jesse Owens, im 100=Meter=, im 200=Meter=Lauf und im Weitsprung. In allen drei„Uebungen hält er die diesjährige Bestleistung, im Weitsprung mit 7,99 Meter, nur einen Zentimeter unter der sagenhaften, jedoch im Vorjahr schon überbotenen 8=Meter=Grenze. Kann ein einziger Berlin, 3. August. Nach dem zweiten Tage der leichtathletischen Wettkämpfe im Olympia=Stadion und dem überragenden Erfolg unserer deutschen Hammerwerfer treffe ich die deutschen Olympiakämpfer beim Abendessen im Olympischen Dorf. Die Stimmung ist natürlich ganz groß. Reichstrainer Waitzer und Ralf Hoke strahlen über das ganze Gesicht.„Natürlich haben wir es erwartet, daß wir die Goldmedaille im Hammerwerfen bekommen würden. Ob nun durch Blask oder durch Hein, das wußten wir allerdings nicht, denn beide waren sich ja immer durchaus gleichwertig und haben sich dadurch gegenseitig zu immer größeren Leistungen angetrieben.“ „Aber wo ist denn nun Hein?". Ja, der ist noch auf seinem Zimmer und studiert die Glückwunschtelegramme. Also gehen wir hinüber zum Haus Vogesen, wo die deutschen Leichtathleten wohnen. Ein langer Gang, dann eine Tür, Nr. 41. Hier wohnen die deutschen Hammerwerfer Karl Hein, der frisch gebakkene Olympia=Sieger und Rekordmann, Erwin Blask und Bernhard Greulich, dazu ihr Trainer Kristmann. Im Zimmer treffen wir den Olympia=Sieger, umringt von seinen Kameraden. Allen soll er erzählen. Auf dem Tisch ist ein großer Blumenstrauß aufgebaut, dazu der Topf mit der Olympia=Eiche, den jeder Sieger erhält. Eine Unmenge TeMann nach der Entscheidung im 100=Meter=, nach Vorkämpfen im 200=Meter=Lauf noch soviel Energie und Kraft aufbringen? Wir glauben es nicht. Man springt nicht alle Tage 7,99 Meter, man springt nicht einmal immer 7 Meter, und soviel sind doch schon nötig, um überhaupt in die Vorkämpfe zu gelangen! Wie war es denn 1932, ging da nicht ein haitianischer Neger mit allen Prophezeiungen als künftiger Sieger an den Start, und was sprang er dann im Vorkampf? Einen einzigen gültigen Sprung, und der maß nur 5,93 Meter, während man ihm 8 Meter zugetraut hatte. Freilich siegte dann doch ein Schwarzer aus den Staaten, mit einem Sprung von 7,64 Meter. Die Nerven sind zu sehr beansprucht bei solchen Spielen, nicht jeder hält den Blicken von hunderttausend Zuschauern stand, nicht jeder weiß sich freizuhalten von aller Erdenschwere, sich rasch vom Boden zu lösen, zu schweben und mit mächtigem Ruck in der Luft den widerwilligen trägen Leib noch weiter vorzuzwingen! Man kommt nicht alle Tage bis 8 Meter oder bis zu 50 Zentimeter weniger, so weit aber gelangt wohl auch einer von den anderen Bewerbern. Weshalb nicht ein Deutscher? Unser bester Mann, Long, sprang kürzlich 7,82 Meter, gewiß, auch er springt das nicht zu jeder Stunde, aber wir haben noch einen Leichum, der gut ist für 7,60 Meter, weshalb also nicht ein Deutscher? Vergiß die Japaner nicht! Die Japaner haben gute Leute, haben überall hochtalentierte Springer, die vielleicht ebenfalls die 8 Meter erreichen könnten. Nun gut: die Deutschen sind zur Zeit die besten Springer Europas, die Japaner die besten Asiens und die Neger die besten Amerikas. Das wird ein großer, bunter Dreikampf werden, möglicherweise sind auch weiße Amerikaner dabei. Wer es auch sei: der Sieger wird der Goldmedaille würdig sein. J. V. legramme liegen auf dem Tisch und dazu die Olympische Goldmedaille, die zweite, die Deutschland bisher in der Leichtathletik erkämpft hat. Und dann erzählt Karl Hein, der bescheidene Hamburger Sportsmann.„Das war der Lohn für 1½ Jahre eiserne Trainingsarbeit. Als ich vor 1½ Jahren anfing, den Hammer zu werfen, da sagte mir jemand, der sonst sehr viel oom Sport versteht, ich solle das lieber sein lassen, denn ich würde doch nie etwas schaffen. Aber ich wollte doch Hammerwerfer werden und setzte mein Training fort, obwohl ich mit meinen 176 Pfund für den Sport der„starken Männer“ eigentlich viel zu leicht bin. Zunächst ging es ja nicht sehr schnell vorwärts mit mir. Vor genau einem Jahre noch konnte ich bei den Deutschen Meisterschaften noch nicht einmal die für die Teilnahme am Hauptkampf notwendige Mindestleistung von 43 Metern aufweisen. Aber seitdem mich mein Trainer Kristmann unter seine Obhut genommen hatte, ging es besser. Im Winter trainierte ich außerordentlich hart, und zwar sowohl auf Kondition als auch auf Technik. Ich trieb Gymnastik und auch Schwerathletik. Den Hauptwert legte Kristmann aber immer auf das technische Training mit dem Hammer. Meiner ausgefeilten Technik verdanke ich auch in erster Linie meinen Erfolg. Man muß den Ablauf und den Rhythmus des Wurfes genau beherrschen und Fingerspitzengefühl für das Gerät haben, sonst kommt man zu keiner Leistung. Rohe Kraft macht beim Hammerwerfen gar nichts.“ Während wir nun hinübergehen zum Abendessen, berichtet der 28jährige Hamburger weiter:„Seit 1½ Jahren bin ich verheiratet. Meine Frau ist außerordentlich an meinem Sport interessiert, und wenn ich irgendwo starte, dann ist sie immer mächtig erregt. Auch heute war sie unter den Zuschauern, als ich siegte. „Haben Sie nun selbst an Ihren Sieg geglaubt?“ frage ich. „Ja, geglaubt hatte ich schon daran, obwohl ich es eigentlich nicht wollte. Schließlich hatte ich ja im Laufe dieses Jahres den deutschen Rekord schon viermal offiziell und zweimal inoffiziell verbessert. Außerdem wurde ich mit 54 Meter kürzlich Deutscher Meister. Im Training hatte ich in den letzten Tagen wiederholt über 55 Meter geworfen, so daß ich schließlich mit einem Siege rechnen konnte. Uebrigens war es mein erster Start bei einer internationalen Veranstaltung, der mir gleich die goldene OlympiaMedaille einbrachte." Harry Gehm. Jesse Owens 10,2 kein Weltrekord Wie vom Internationalen LeichathletikVerband bekantgegeben wird, konnte die von dem amerikanischen Neger Jesse Owens am Sonntag in einem der Zwischenläufe über 100 Meter erzielte Zeit von 10,2 Sekunden nicht als Weltrekord anerkannt werden, da nach den genauen Messungen ein starker Rückenwind herrschte. Berlin, 3. August. Im Olympischen Dorf herrscht Tag für Tag Hochbetrieb. In der Turnhalle üben Italiens Kunstturner. Ihnen gilt heute unser Besuch. Es sind beinahe alles bekannte Turner, die wir schon vor zwei Monaten beim Länderkampf Deutschland— Italien in Mailand sahen. Da ist Romeo Neri aus Rimini, der Olympiasieger von 1932. Wir sehen Guglielmetti, Capuzzo, Tronci, Fioravanti, Armelloni, Ternelli und Tognini. Es sind fleißige Turner. Capuzzo fällt durch seinen Eifer auf, mit dem er die Pflichtübung am seitlich gestellten Pferd turnt. Gelingt eine lebung nicht sofort auf Anhieb, dann wird ie wiederholt und gelingt beim zweiten Male bestimmt. Das ist kein Fehler, denn auch beim Wettkampf der Olympischen Spiele darf die Pflicht zweimal geturnt werden. Dann ging es zum Reck. Hier ist die Pflichtübung sehr schwer und das kam auch beim Turnen der Italiener zum Ausdruck. Manchmal kamen geringe Versager vor. Die Kür dagegen war recht gut, und man sah, daß Italiens Turner in der letzten Zeit Fortschritte gemacht haben. Nur hin und wieder gaben ie bei den schwierigen Riesenwellen ein paar Schwimmstöße zu, die überflüssig waren. ioravanti, der am Reck eine Brücke nach der iesenwelle vorwärts turnte, zeigte diese Schwimmstöße. Tognini und Tronci beendeten ihre Kür mit einer Riesengrätsche aus der Sturzfelge. Den Abschluß des Trainings bildete das Barrenturnen. Nun zeigten die Italiener nicht mehr die vollständige Pflicht, sondern nur Einzelteile. Capuzzo übte die halbe Drehung im Handstand. Manchmal gelang die Drehung, manchmal nicht. Fioravanti gelang eine sehr schöne Luftrolle rückwärts in den Stütz. Tognini übte die Luftrolle unter den Holmen. Nach zweistündiger Arbeit zogen sich die Italiener wieder ihre Trainingsjacken an und begrüßten die Japaner, die beim Turnen fleißig zugesehen hatten. Man gab sich die Hände und versuchte eine Verständigung herbeizuführen. Die Japaner versuchten es mit englischen Sprachkenntnissen und die Italiener mit französischen. Es war vergeblich. Zuletzt spielten wir Dolmetscher. Die Italiener wollten wissen, wann die Japaner üben, denn nun wollten sie einmal Zuschauer sein. Die Japaner waren wieder sehr höflich und lächelten. Außerdem lachten ein paar Lachtauben, die beim Turnen kreuz und quer durch die Halle flogen, und angesehene Gäste waren, denen niemand das Zusehen verwehrte oder gar übelnahm. K B. Aufnahme: Presse-Photo Deutschlands Stolz vom 3. August 1936. Hein(links) wurde Olympiasieger im Hammerwerfen, die Silbermedaille errang Erwin Blask(rechts). Unser dritter Vertreter. Greulich, kam durch großes Pech, er warf einen ungültigen Wurf über 52 Meter, nur auf den vierten Platz. Zeitplan der Olympilchen Spiele am Dienstag LEICHTATHLETIK 10.50: Weitsprung, Ausscheidung(Glympia-Stadion) 10.30: 200Meter-Lauf, Männer, Dorläufe(Glympia-Stadion) 15.00: 400-Meter-Hürden, Männer, Swischenläufe(Glympia-Stadion) 15.15: Diskuswerfen, Frauen, Dorkämpfe und Entscheidung(Glymp.-St.) 15.50: 200-Meter-Lauf, Männer, Swischenläufe(Glympia-Stadion) 15.50: Sven Hedin spricht(Glympia-Stadion) 16.00: 100-Meter-Lauf, Frauen, Entscheidung(Glympia-Stadion) 16.30: Weitsprung, Männer, Dorkämpfe und Entscheidung(Glymp.-St.) 17.30: 400-Meter-Hürden, Männer, Entscheidung(Glympia-Stadion) 17.45: 800-Meter-Lauf, Männer, Entscheidung(Glympia-Stadion) 18.00: 5000-Meter-Lauf: Männer, Dorläufe(Glympia-Stadion) 19.30: Vorführung: Norwegen. POLO 14.00: Deutschland— Ungarn(Mai-Feld) HOCKEY 16.50: Frankreich— Schweiz(Hocken-Stadion, Platz 1) 18.00: Holland— Belgien(Hocken-Stadion, Platz 1) 18.00: Afghanistan— Dänemarb(Hockey-Stadion, Platz 2) FECHTEN 9.00: Florett-Mannschaftsfechten, Dorschlußrunde(Curnhalle, Kuppels.) 10.50: Florett-Mannschaftsfechten, Dorschlußrunde(Turnhalle, Kuppels.) 13.00: Florett-Mannschaftsfechten, Vorschlußrunde(Curnhalle, Kuppels.) 15.00: Florett-Mannschaftsfechten, Endrunde(Curnhalle, Kuppelsaal) 17.00: Florett-Mannschaftsfechten, Endrunde(Turnhalle, Kuppelsaal) 20 00: Florett-Mannschaftsfechten, Endrunde(Turnhalle, Kuppelsaal) 9.00: Florett-Einzelkampf, Frauen, Dorrunde(Turnhalle Kuppelsaal) 13.00: Florett=Einzelkampf, Frauen, Swischenrunde(Turnh. Kuppels.) 20.00: Florett-Einzelkampf, Frauen, Dorschlußrunde(Turnh. Kuppels.) RINGEN 10.00: Freistil, Dorkämpfe(Deutschlandhalle) 19.00: Freistil, Entscheidung(Deutschlandhalle) FÜSSBALL 17.50: Deutschland— Luxemburg(Dost-Stadion) 17.50: Schweden— Japan(Hertha-BSC-Platz) MODERNER FUNFKAMPF 9.00: Schießen(Schießplatz Ruhleben) SEGELFLIEGEN 10.00: Vorführungswettbewerb(Flugplatz Staaken) SEGELN 10.50: Segeln(Kieler Förde) Gelpräch mit Olympia-Sieger Hein Der Erfolg 1½jähriger eiferner Arbeit Von unserem Olympia-Sonderberichterstatter Inahme: Behrend Waage als nen e Brücke nach der *, zeigte diese Tronci beendegrätsche aus der igs bildete das igten die Italieige Pflicht, sonübte die halbe chmal gelang die ioravanti gelang ickwärts in den ftrolle unter den zogen sich die igsjacken an und eim Turnen fleiib sich die Hände igung herbeizuten es mit engd die Italiener ergeblich. Zuletzt Italiener wollüben, denn nun sein. Die Japa h u n d l ä c h e l t e n. Lachtauben, die durch die Halle waren, denen sehrte oder gar K B. ienstag ion) ia-Stadion) (Glymp.-St.) -Stadion) tadion) (Glymp.-St.) a-Stadion) Stadion) dion) 2) alle, Kuppels.) alle, Kuppels.) alle, Kuppels.) Kuppelsaal) Kuppelsaal) Kuppelsaal) Kuppelsaal) nh. Kuppels.) rnh. Kuppels.) 5. Blatt 7 Jolge 210 Westfälische Landeszeitung- Rote Erde Dienstag, den 4. August 1936 Aufnahme: Hoffmann Der Glückwunsch des Führers. Die drei besten Hammerwerfer nach dem Kampf; von links: Woellke, Stöck, Bärlund. E UEI R * Aufnahme: Weltbild Wieder werden zwei Deutsche geehrt. Hans Woellke wurde Olympia-Sieger vor dem Finnen Bärlund und Gerhard Stöck. Aufnahme: Presse-Bild-Zentrale Der erste deutsche Sieg in der Leichtathletik war die erste Siegerehrung im Olympischen Stadion urar Aufnahme: Wellbild Der 10000-Meter-Lauf war wieder einmal eine Angelegenheit der Finnen. Der einzige, der mit den Finnen Schritt hielt, war der kleine Japaner Murakuso, eine ungeheure Leistung für den Sohn aus dem Fernen Osten 564 N Re Aufnahme: Weltbild Den Kämpfen am Montag wohnten wieder 100000 Zuschauer bei. Auf der Laufbahn ein 800-Meter-Vorlauf TET T TATMaTEN F un Sun une uns un #N P EHN W. 24. 97—* Aufnahme: Scherl Der italienische Kronprinz besucht seine Landsleute im Olympischen Dorf Aufnahme: Scherl Eine unwahrscheinliche Technik zeigt der Olympiasieger Johnson. Die erforderliche Höhe bewältigte er spielend im Trainingsanzug S Scheele war unaufmerklam Nottbrock und Kürten jetzen sich über 400 Meter Hürden durch Die sechs Vorläufe über 400 Meter Hürden bringen glänzende Zeiten. Wer nicht klar unter 55 Sekunden zu laufen vermag, darf sich keine Hoffnungen machen. Viermal läuft der Sieger unter 54 Sekunden und im ersten Vorlauf blieb sogar der Zweite noch unter dieser erstklassigen Kovacs vor Bosmans Nur vier Bewerber stellen sich zum ersten Vorlauf. Der Ungar Kovacs ist klarer Favorit, bleibt zwar lange im Mittelfeld, zieht dann aber auf den letzten 50 Metern sich in Front und siegt in der zweitbesten Zeit von 53,7 Sekunden vor dem überraschend gut laufenden Belgier Bosmans mit 53,8 Sekunden, während der Franzose Joye als Dritter klar zurückbleibt und ebenso wie der Japaner Fukuda ausscheidet. Nottbrock vor Schofield „Nottbrock, Notttbrock!“ rufen die vielen Zehntausende, als der Kölner sich auf vierter Bahn„eingräbt". Der zweite Vorlauf ist nicht so schnell wie der erste, aber nicht weniger spannend. Nottbrock geht in scharfem Anfangstempo alsbald an den außen laufenden Italiener Facelli heran, dann kommt aber ganz innen der amerikanische Favorit Schofield gewaltig auf, passiert Nottbrock, wird aber von dem Kölner kurz vor dem Ziel wieder abgefangen, so daß Nottbrock in 54,7 zum Sieg kommt. Facelli, Italiens Altmeister, scheidet aus. White vor Loaring Im dritten Vorlauf sind zwei Mann klar überlegen. Der Philippine White siegt ungefährdet in der glänzenden Zeit von 53,4 Sekunden vor dem Kanadier Loaring, der den Australier Watson in 54,3 Sekunden sicher auf den dritten Platz verweistt. Scheele nur Dritter Mit umso größerer Spannung sieht alles dem vierten Vorlauf entgegen, in dem unser Meister Scheele vor allem die Ueberseer Patterson(USA.) und Lavenas(Argentinien) zu fürchten hat. Der Hamburger ist in guter Form, liegt auf dritter Bahn schon bald ausgezeichnet im Rennen und ist zusammen mit dem Amerikaner auf den letzten 100 Metern klar in Front. Gemeinsam nehmen beide die letzte Hürde, ehe Scheele den Amerikaner ziehen läßt und verhalten läuft, um sich nicht unnötig ausgeben zu müssen. Aber diese etwas unvorsichtige Taktik sollte sich bitter rächen, denn plötzlich ist innen der schnelle Argentinier heran und an Scheele vorbei, bevor der Hamburger wieder schneller geworden ist. Und da ist auch der sichere zweite Platz verloren, Lavenas hat sich hinter dem in 54,4 Sekunden siegreichen Patterson den zweiten Platz gesichert, Scheele ist als Dritter ausgeschieden. Mandikas vor Padilha Der fünfte Vorlauf bringt für Schweden eine herbe Enttäuschung, denn der große nordische Favorit Areskoug kann nur Fünfter werden. Vorn hat der Grieche Mandikas, der schon in Los Angeles eine gute Rolle spielte, in 53,8 Sekunden einen sicheren Sieg herauslaufen, gefolgt von dem Brasilianer Padilha. Die übrigen kommen nicht mit und scheiden aus. Kürten hinter Hardin Und nochmals gehen die Wogen der Erregung im deutschen Lager hoch her. Der Düsseldorfer Kürten geht im letzten Vorlauf ins Rennen, hat den amerikanischen Weltrekordmann Hardin zum Gegner, muß aber auch auf den Engländer Sheffield und den Oesterreicher Leitner achten. Kürten läuft auf der Innenbahn ein famoses Rennen, passiert alsbald den vor ihm liegenden Engländer und kommt dann sogar auf gleiche Höhe mit dem auf fünfter Bahn liegenden Amerikaner. Eine Zeitlang kann sich Kürten neben Hardin behaupten, der aber dann in 53,9 Sekunden sicher gewinnt, während sich Kürten durch einen guten zweiten Platz in 54,6 Sekunden für die Zwischenläufe qualifizieren kann. Drei Amerikaner, zwei Deutsche Die Amerikaner beherrschen also auch hier das Feld; alle drei Läufer sind im Zwischenlauf, dann kommt Deutschland mit zwei Vertretern und schließlich sieben Nationen mit je einem Hürdenläufer, uno zwar: Ungarn, Belien, Griechenland, Philippinen, Kanada, rasilien und Argentinien. 1. Vorlauf: 1. Kovacs(Ungarn) 58,7; 2. Bosmans(Belgien) 53,8. Ausgeschieden sind Joye (Frankreich), Fukuda(Japan). Es fehlten am Start Becker(Südafrika) und Thomson(Dänemark). 2. Vorlauf: 1. Nottbrock(Deutschland) 54,7; 2. Schofield(USA.) 54,8. Ausgeschieden sind Facelli(Italien), Worall(Kanada), Gaillard (Frankreich), Banscak(Jugoslawien). 3. Vorlauf: 1. White(Philippinen) 53.4; 2. Loaring(Kanada) 54,3. Ausgeschieden sind Watson(Australien), Ichihara(Japan), Mori (Italien) und Skiades(Griechenland). 4. Vorlauf: 1. Patterson(USA.) 54,4; 2. Lavenas(Argentinien) 54,5. Ausgeschieden sind Scheele(Deutschland), Ridi(Italien) und Malasig (Philippinen). Es fehlten am Start Halawani (Aegypten) und Ley(Oesterreich). 5. Vorlauf: 1. Mantikas(Griechenland) 53,8; Padilha Magelhaes(Brasilien) 54,2. Ausgeschieden sind Invanovic(Jugoslawien) Rushton (Südafrika), Arekong(Schweden) und Fritsch (Chile) 6. Vorläuf: 1. Hardin(USA.) 53,9; 2. Kürten(Deutschland) 54,6. Ausgeschieden sind Leitner(Oesterreich), Sheffield(Großbritannien) und Berndt(Tschechoslowakei). (Deutschland) nach Punkten; Luukko(Finnland) besiegt van Hocrobeke(Belgien) in 5:12; Poilve (Frankreich) besiegt Evans(Kanada) in 5:25; Sysel (Tschechoslowakei) besiegt Jeffers(Großbritan= nien) entscheidend. Halbschwergewicht: Fridel(Schweden) Punktsieger über Neo(Estland); Virag(Ungarn) besiegt Lahti(Finnland) nach Punkten; Avcioglu (Türkei) Punktsieger über Ward(Großbritannien); Skarf(Australien) besiegt Beke(Belgien) nach 11:36; Siebert(Deutschland) Punktsieger über Prokop(Tschechoslowakei); Clemons(USA) besiegt Daetwyler(Schweiz) nach 14:33. Schwergewicht: Palusala(Estland) besiegt Klapuch(Tschechoslowakei) in 10:50; Coban(Türkei) besiegt Charlier(Belgien) nach Punkten; Bürki Schweiz) Punktsieger über Gehring(Deutschland); Akerlindh(Schweden) besiegt Dunn(USA) nach 12:20 Minuten. Bantamgewicht: Herbert=Deutschland besiegt Kaso=Großbritannien in 4:50 Minuten; Laporte=Belgien besiegt Nic=Tschechoslowakei in 1:16 Minuten; Zombori=Ungarn Punktsieger über Nizzola=Italien. Stand nach der zweiten Runde: 0 Fehlerpunkte: Herbert=Deutschland 1 Fehlerpunkt: Zombori=Ungarn, ThuvessonSchweden, Flood=UISA. 2 Fehlerpunkte: Nizzola=Italien. Im Federgewicht 0 Fehlerpunkte: Millard(USA.), Toth (Ungarn), K. Pihlajamäki(Finnland). 1 Fehlervunc:: Jönsson(Schweden), Pettigrew (Kanada). 4 Fehlerpunkte: Hall(Südafrika), Gavelli(Italien), Morrell(Großbritan= nien), Erkan(Türkei). Im Leichtgewicht 1 Fehlerpunkt: Kazama(Japan), Ehr! (Deutschland), Pihlajamäki(Finnland), Romag= noli(Italien), Toots(Estland), Soganli(Türkei), Melin(Schweden), Delporte(Frankreich) und Meier(Dänemark). Paarungen für die dritte Runde Ehrl gegen Kazama Nach Beendigung der zweiten Runde im Freistilringen der Leichtgewichtsklasse des Olympischen Turniers wurden die Paarungen ür die dritte Runde vorgenommen. Der Münchener Ehrl trifft auf den Japaner Kazama und der Finne Pihlajamäki hat SoganliTürkei zum Gegner. Die Paarungen lauten: Thomas=Kanada gegen Toots=Estland, Kazama=Japan gegen Ehrl=Deutschland, Strong1SA. gegen Melin=Schweden, Soganli=Türkei gegen Pihlajamäki=Finnland, Romagnoli=Italien gegen Delporte=Frankreich, Karpati=Ungarn gegen Meier=Dänemark. Siebert und Herbert liegen Harte Kämpfe der Freiftilringer in der Deutschlandhalle In der Deutschlandhalle gab es bei den Freistilringern am Montagvormittag wieder ausgezeichnete Kämpfe. Ein beträchtliches Programm mußte erledigt werden, was auch fast reibungslos dank der umsichtigen Organisation gelang. Der Zuschauerandrang war überraschend groß, und besonders die Anteilnahme des oberen Ranges oft genug recht„erfrischend“. Sprechchöre von„oben“ feuerten die einzelnen Kämpfer immer wieder an. Im Mittel gewicht mußte der Hallenser Schedler eine glatte Punktniederlage durch den Türken Kirocci hinnehmen. Der Türke konnte mehrfach seine Beinhebel anbringen und brachte dadurch den Deutschen immer wieder zu Boden, wenn dieser selbst zum Angriff übergehen wollte. Es zeigte sich dabei recht deutlich, daß unsere Freistilringer doch einige Entwicklungszeit gebrauchen, um zu dem internationalen Leistungsstandard aufzuschließen. Dagegen trug Siebert im Halbschwergewicht einen schönen Erfolg über den Tschechen Prokop davon. Der Tscheche kam in der zweiten Hälfte des Kampfes sichtlich ins Hintertreffen und verlor schließlich glatt nach Punkten. Während der Kämpfe im Bantamgewicht, die mit der Zwischenrunde fortgesetzt wurden, traf der Reichssportführer von Tschammer und Osten ein und erlebte einen prächtigen Kampf des jungen Stuttgarters Johannes Herbert über den Engländer Kaso. Schon nach 4:50 Minuten wurde Kaso auf beide Schultern gelegt, obwohl der Engländer sich in den ersten Minuten des Kampfes nicht schlecht gehalten hatte. Imponierend war sein geschicktes Retten aus der Brückenlage, die er famos beherrschte. Gleich stark waren im Schwergewicht Gehring(Deutschland) und Bürki(Schweiz). Am Boden war Gehring leicht überlegen, doch entschieden sich die Richter mit 2:1=Stimmen für den Schweizer. Der ausgezeichnete Schwede Akerlindh besiegte in einem hervorragenden Kampf den Amerikaner Dunn nach 12:20 Mi nuten. In der gleichen Gewichtsklasse waren noch der Estländer Palusala über den Tsche chen Klapuch und der Türke Coban über Charlier(Belgien) erfolgreich. Am Montag nachmittag begannen die Frei stilringer im Feder= und Leichtgewicht die zweite Runde. Im Federgewicht unterlag der Deutsche Böck dem schwedischen Freistilpezialisten Jönsson und erlitt damit eine fünfte Niederlage, die ihn endgültig aus dem Wettbewerb brachte. Der Deutsche hielt den Kampf ange offen, unterlag aber dann eindeutig. Weiter gab es in dieser Gewichtsklasse lediglich Favoritensiege. Der Ungar Toth zwang den Franzosen Chasson schon nach 6:52 Minuten auf beide Schultern, und auch der Finne K. Pihlajamäki besiegte den Schweizer Spycher nach einem ganz kurzen Kampf entscheidend Damit hatte auch der Schweizer seinen letzten Kampf geliefert. Im Leichtgewicht setzte sich Ehrl weiterhin durch und besiegte schon nach 2:04 Minuten den Tschechen Brdek durch Seitaufreißer Ueberraschungen gab es in den Kämpfen Delport gegen Meyer und Sogandi gegen Melin. Der Franzose Delporte brachte es fertig, den starken Dänen nach 2:48 Minuten zu besiegen, während der Türke Sogandi einen Punktsieg über den Schweden Melin davontrug, den man nach den bisherigen Leistungen des Schweden nicht erwarten konnte. Federgewicht: Pettigrew(Kanada) Punktsieger über Kvacek(Tschechoslowakei); Gavelli Italien) Punktsieger über Hall(Südafrika Jönsson(Schweden) Punktsieger über Böck (Deutschland); Millard(USA) besiegt Morrell (Großbritannien) nach 8:36 Minuten; Toth(Ungarn) besiegt Chasson(Frankreich) nach 6:52 Minuten; Erkan(Türkei) Punktsieger über Riske (Belgien); K. Pihlajamäki(Finnland) besiegt Spycher(Schweiz) nach 1:57 Minuten; Mizutani (Japan) Freilos. Ausgeschieden: Kvacek. Böck, Chasson(Frankreich), Riske(Belgien) und Spycher (Schweiz). Leichtgewicht: Kazama(Japan) Punkt sieger über Toots(Estland); Ehrl(Deutschland) besiegt Brdek(Tschechoslowakei) nach 2:04 Min.; Strong(USA) Punktsieger über Arn(Schweiz); Soganli(Türkei) Punktsieger über Melin(Schweden); H. Pihlajamäki(Finnland) Punktsieger über Thompson(Großbritannien); Romanioli(Italien) besiegt Lalemand(Belgien) nach 8:00 Minuten Karpati(Ungarn) besiegt Garrard(Australien nach 3:45 Minuten; Delporte(Frankreich) besiegt Meyer(Dänemark) nach 2:48 Minuten. Ausgeschieden: Brdek, Arn, Thompson, Lalemand und Garrard. Mittelgewicht: Rihetzky(Ungarn) besiegt Rasul(Indien) nach Punkten; Voliva(USA) be siegt van der Merwe(Südafrika) in 10:41; Galle gati(Italien) besiegt Lindblom(Schweden) nach Punkten; Kirecci(Türkei), besiegt Schedler „Generalprobe“ zu den Olympischen Segelwettkämpfen Vierundzwanzig Stunden vor Beginn der Olympischen Segelwettkämpfe hatten die Vertreter der in= und ausländischen Presse Gelegenheit, dem Segel=Revier der Kielerförde einen Vorbesuch avzustatten. Dieser Besuch war insofern besonders interessant, als gleichzeitig die letzte Trimmfahrt der Nationen stattfand, die„Generalprobe“ sozusagen. Sie bot einen weitgehenden Einblick in den Kampf von Besatzung und Boot mit Wind und Wellen, denn draußen zwischen Laboe und dem Leuchtturm Bülk herrschte Windstärke sechs bis sieben. Dazu regnete es teilweise. Diese große Windstärke gestaltete schon den Probestart äußerst spannend. Die von zwei Mann besetzten Starboote, deren Besatzungen fast an der Unterseite des Bootes hingen, gaben einen Vorgeschmack von der Akrobatik, die bei dieser Bootsklasse mitentscheidend ist. Den Pressevertretern bot sich bei der Ausfahrt aus dem Kieler Hafen das großartige Schauspiel der Ankunft des britischen Kreuzers „Neptune“ und des Salutwechsels. Aufnahme: Presse-Photo Bei den Gewichthebern gab es eine Ueberraschung. Der Amerikaner Terlazzo sicherte sich die Goldmedaille vor zwei Aegyptern Olympia-Sieger durch leichteres Körpergewicht Mesbah fiegt vor Fein und Janien im Gewichtheben Von unserem Olympia-Sonderberichterstatter Berlin, 3. August. Die Gewichtheber haben es nicht leicht. Sie müssen bei diesen Olympischen Spielen die Nacht zum Tage machen, müssen zu Zeiten kämpfen, zu denen man von Sportlern erwartet, daß sie zu Hause sind und sich durch erquickenden Schlaf stärken. Die Federgewichtler kämpften schon bis nach Mitternacht, ehe die Entscheidungen gefallen waren. Und dann sind die Leichtgewichtler noch lange nicht fertig, kein Wunder, daß mancher zu so ungewohnter Zeit nicht seine Bestform erreichen kann. Dennoch gibt es auch hier wieder zahlreiche Glanzleistungen, die die Zuschauer für ihr unentwegtes Ausharren vollauf entschädigen, zumal auch der Kampf um die beiden ersten Plätze nichts an Spannung zu wünschen übrig läßt. Ein besonderer Glanzpunkt ist zum Schluß der Weltrekord des Olympiasiegers Mohammed Ahmed Mesbah, der sich im beidarmigen Stoßen mit 145 Kilogramm den Titel sichert und damit die alte Bestleistung seines Landsmannes Attia um nicht weniger als 3½ Kilogramm verbessert. Im einleitenden Drücken ist der Oesterreicher Fein mit 105 Kilogramm in Führung gegangen. Unsere beiden deutschen Vertreter Jansen und Schwietalle kommen auf je 95 Kilogramm, der Aegypter schafft 92½ Kilogramm, der zweite Aegypter, El Sayed Ibrahim Masoud, muß sich mit 90 Kilogramm Holtin-Frankreich zum zweiten Male Olympialieger Deutsch erkämpft die Silberne Medaille Zum zweiten Male eroberte sich im Gewichtheben der Halbschwergewichtsklasse der Franzose Louis Hostin am Montagabend in der Deutschlandhalle im Olympischen Dreikampf die Goldmedaille. Er brachte in den Uebungen Drücken, Reißen und Stoßen insgesamt 372,5 Kilogramm zur Hochstrecke. Für Deutschland erkämpfte der Friesenheimer Eugen Deutsch mit 365 Kilogramm eine Silbermedaille. Dritter wurde der Aegypter Wasif Ibrahi vor unserem zweiten Vertreter, Helmut Opschruf (Trier). In der gut besetzten Halle begannen in Anwesenheit des Reichsinnenministers Dr. Frick und des Reichssportführers die Wettkämpfe mit dem Drücken, bei dem Hostin mit 110 Kilogramm die beste Leistung erzielte. Deutsch brachte beim dritte: Versuch 105 Kilogramm hoch, und die gleiche Leistung schaffte auch Scheitler(Luxemburg). Opschruf lag mit 97,5 Kilogramm im Mittelfelde. Der Franzose erwies sich dann auch in der zweiten Uebung, dem Reißen, mit 117,5 Kilogramm allen seinen Mitbewerbern klar überlegen. Als Deutsch's dritter Versuch, in dem er 112,5 Kilogramm hochbrachte, für ungültig erklärt wurde, löste diese unerklärliche Entscheidung der Kampfgerichtes den lauten Unwillen des Publikums aus, da selbst Fachleute an der Haltung Deutschs nichts auszusetzen fanden. Deutschland legte sofort Protest ein, und nach kurzer Beratung wurde unserem Vertreter ein weiterer Versuch gestattet, der mit 110 Kilogramm gewertet wurde. Opschruf hatte, ebenso wie der zweite Aegypter, Geisa, und der Oesterreicher Fritz Hala, 110 Kilogramm geschafft. Als zur dritten Uebung, dem Stoßen, geschritten wurde, lag also Hostin schon weit in Führung, die er durch eine Leistung von 145 Kilogramm erfolgreich behaupten konnte. Er wurde hier jedoch von einigen übertroffen. So kam Ibrahi auf 150 Kilogramm, und auch Deutsch blieb beim dritten Versuch mit 150 Kilogramm, ebenso wie Opschruf mit 147,5 Kilogramm über der Leistung des Franzosen, an dessen Sieg im Gesamtergebnis jedoch nichts mehr zu ändern war. 1. Hostin=Frankreich 372,5 Kilogramm(Drücken 110, Reißen 117,5, Stoßen 145 Kilogramm); 2. Deutsch=Deutschland 365 Kilogramm(105, 110, 150 Kilogramm); 8. Ibrahi=Aegypten 360 Kilogramm(100, 110, 150 Kilogramm); 4. OpschrufDeutschland 355 Kilogramm(97,5, 110, 147,5 Kilogramm); 5. Scheitler=Luxemburg 350 Kilogramm; 6. Hala=Oesterreich 350 Kilogramm; 7. W. GoodUSA. 350 Kilogramm. begnügen. Dagegen erweist sich der Amerikaner John Basil Terpak als sehr stark, denn mit 97,5 Kilogramm kommt er zunächst auf den zweiten Platz. Das beidarmige Reißen bringt keine wesentliche Aenderungen in der Spitzengruppe. Der Aegypter Mesbah ist mit 105 Kilogramm der Beste. Dann folgen Fein, Jansen, Schwietalle, Terpak und Masoud mit je 100 Kilogramm. Immer noch hat der Wiener Fein die Führung vor Mesbah und Terpak (USA). Die Spannung ist aufs höchste gestiegen, das abschließende beidarmige Stoßen muß die Entscheidung bringen. Und hier erweisen sich Mesbah und Fein ihren Konkurrenten überlegen. Fein hat mit 137½ Kilogramm berechtigte Aussichten, Olympiasieger zu werden, aber der Aegypter ist in unerhört guter Form. Er muß Weltrekord stoßen, will er Sieger werden, und tatsächlich hat er schon mit dem zweiten Versuch mit 142½ Kilogramm den Weltrekord um ein Kilo überboten. Aber selbst das genügt noch nicht. Fein liegt immer noch 2½ Kilogramm vorn, und nochmals verbessert Mesbah mit seinem letzten Stoß den Weltrekord und gelangt mit 145 Kilogramm und insgesamt 342½ Kilogramm zu dem führenden Oesterreicher. Und jetzt entscheidet das leichtere Körpergewicht der beiden gleichwertigen Konkurrenten. Der Aegypter brinat 100 Gramm weniger zur Waage und wird Olympiasieger vor Fein. Von den übrigen der Spitzengruppe fällt der Amerikaner hier mit nur 125 Kilogramm stark ab. Jansen bewältigt dagegen 132½ Kilogramm und sichert sich so den dritten Platz und die bronzene Medaille. Masoud kommt auf 132½ Kilogramm, Schwietalle schafft 127½ Kilogramm, so daß hier jetzt im Kampf um den vierten Platz drei Teilnehmer je 322½ Kilogramm erreicht haben. Schwietalle als der Leichteste wird Vierter vor Terpak (USA) und dem zweiten Aegypter Masoud. Gewichtheben, Leichtgewicht 1. und Olympiasieger Mohamed Ahmed Mesbah(Aegpten) 342,5 Kilogramm (Drücken 92,5, Reißen 105, Stoßen 145 Kilogramm). 2. Rob. Fein(Oesterreich) 342,5 Kilogramm (105, 100, 137,5 Kilogramm). 3. Jansen(Deutschland) 327,5 Kilogramm(95, 100, 132,5 Kilogramm). 4. Schwitalle(Deutschland) 322,5 Kilogramm(95, 100, 127,5 Kilogramm). 5. Terpak(USA) 322,5 Kilogramm(97,5, 100, 125 Kilogramm) 6. el Sayed(Aegypten) 322,5 Kilogramm (90, 100, 132,5 Kilogramm). Handball=Länderkampf USA gegen Deutschland Der zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten abgeschlossene Handball=Länderkampf wurde vom Reichsfachamtsleiter Herrmann nach Augsburg vergeben. Die Begegnung findet schon am 16. August, dem Schlußtag der Olympischen Spiele, auf dem dortigen Schwaben=Platz statt. 2 TEEEIUTE KEEUNIE * Deutsche Poesie: *. 2 Oienstag, den 4. August 1936 SePeierstünde T..W Die schöne deutsche Stadt Deutschland Don Wilhelm Hauff „Dank dir, Bärbele“, entgegnete Georg und reichte ihr die Hand zum Abschied vom Pferd hinab.„Ich kann dir deine treue Pflege nicht vergessen. Aber wenn du nach Haus kommst, so schau in den geschnitzten Schrank, dort wirst du etwas finden, das vielleicht zu einem neuen Mieder oder zu einem Röckchen für den Sonntag reicht. Nun, und wenn du es dann zum erstenmal an hast und dein Schatz dich darin küßt, so gedenke an Georg von Sturmfeder!“ Der junge Mann gab seinem Pferde die Sporen und trabte über die grüne Ebene hin dem Städtchen zu. Zweihundert Schritte weit entfernt, schaute er sich noch einmal nach der Tochter des Sielmannes um. Sie stand noch Backen blewen! Von Hermann Claudius Och, lütt Hein mag nich mehr lewen. He is wedder backen blewen. Scheef de Böker ünnern Arm steit he mank den Kinnerswarm: Backen blewen! Swor dat Hart, so swor von Truern slikt he lurig lank de Muern, sett he langsam Been vör Been, fangt he lisen an to ween'n. Man mit eenmal mutt he denken: Badder wull em'n Trummel schenken, Trummel un en Scheetgewehr, wenn he röberkamen weer. Mudder köff em wull en Säbel. Un mit sine Kremperstebel as en richtigen Suldat exerzeer he lank de Strat. Jungedi! Wat weer't för'n Lewen! Weer he blot, weer he blot nich backen blewen! dort, wo er sie gelassen hatte, im roten Mieder, im kurzen Röckchen, mit langen Zöpfen und weißen Strümpfen; sie war es und keine andere; aber sie hielt die Hand vor die glän zenden Augen, und Georg war ungewiß, ob sie die Strahlen der Sonne dadurch abhalten wollte, indem sie ihm nachblickte, oder ob sie vielleicht jene Träne verwische, die er in ihren Wimpern blicken sah, als sie Abschied nahm. Bald war er am Tor der kleinen Stadt angelangt. Er fühlte sich ermüdet und durstig und fragte daher auf der Straße nach einer guten Herberge. Man wies ihn nach einem kleinen düsteren Haus, wo ein Spieß über der Türe und ein Schild, mit einem springenden Hirsch geziert, zur Einkehr einluden. Ein kleiner barfüßiger Junge führte sein Pferd in den Stall, ihn selbst aber empfing in der Türe eine junge, freundliche Frau und führte ihn zur Trinkstube. Es war dies ein weites, finsteres Zimmer, an dessen Wänden sich schwere eichene Tische und Bänke hinzogen. Die ungeheure Menge von Kannen und Bechern, die blank gescheuert von den Gestellen am Getäfer herabblinkte, bewies, daß die Herberge zum Hirsch sehr besucht sein müsse. In der Tat saßen auch, obgleich es erst Mittag war, schon viele Gäste beim Wein. Sie schauten den stattlichen jungen Ritter prüfend an, als er an ihren Tischen vorüber zum Ehrenplatz, in ein sechseckiges, wie eine Laterne aus lauter Fenstern erbautes Erkerlein geführt wurde; doch ließen sie sich in ihrem Gespräch durch den vornehmen Gast nicht lange stören, sondern schwatzten weiter über Krieg und Frieden, über Schlachten und Belagerungen, wie ehrsame Spießbürger in so unruhigen Zeiten, wie Anno 1519 zu tun pflegten. Die Wirtin schien an ihrem Gast Gefallen zu finden. Sie schaute mit lächelnder Miene nach ihm herüber, wenn sie am Erkerlein vorbeiging, und als sie ihm eine Kanne alten Heppacher und einen silbernen Becher vorsetzte, zog sich ihr etwas großer Mund zu holdseliger Freundlichkeit. Sie versprach ihm auch, ein junges Huhn zu braten und einen Tisch zu decken, wenn er sich nur ein wenig gedulden wolle; einstweilen solle er sich den Wein gut bekommen lassen. Das laternenförmige Erkerlein lag um zwei Stufen höher als die übrige Trinkstube; Georg konnte daher mit Mühe die Tische übersehen und trinkend die Gäste mustern. Obgleich er nicht viel in Herbergen und Weinstuben sich herumzutreiben pflegte, so hatte er doch, vielleicht dadurch, daß er weniger sprach als beobachtete, einen eigenen Takt in Beurteilung solcher Umgebungen gewonnen, der ihn auch bei seinen jetzigen Beobachtungen unterstützte. Die Gesellschaft, die um einen der großen eichenen Tische saß, bestand aus etwa zehn bis zwölf Männern. Sie unterschieden sich auf den ersten Anblick nicht sehr voneinander; große Bärte, kurze Haare, runde Mützen, dunkle Wämser gehörten dem einen so gut, wie dem andern an. Doch sonderte ein schärferer Blick bald vorzüglich drei von den übrigen. Der eine— er saß Georg am nächsten, war ein kleiner, fetter, freundlicher Mann. Sein Haar war im Nacken etwas länger als das der anderen, er hatte es sorgfältiger gekämmt, auch schien sein dunkler Bart besser gepflegt zu sein. Ein Mantel von feinem schwarzen Tuch und ein Filzhut mit spitzigem Kopf und breiter Krämpe, die hinter ihm an einem Nagel hingen, bezeichneten einen Mann von einigem Gewicht, vielleicht gar einen Ratsherrn. Er mochte auch eine bessere Sorte trinken als die übrigen, denn er schlürfte bedächtig, und wenn er mit dem Deckel an seinem Krug das Zeichen gab, daß er leer sei, tat er dies mit einem gewissen Anstand und vernehmlicher als die übrigen. Er sah bei allem, was gesprochen wurde, überaus fein und listig aus, als wisse er noch manches, ohne es gerade hier preisgeben zu wollen. Auch hatte er das Vorrecht, das Kellnermäd chen in die Wangen zu kneifen oder ihren runden Arm zu„tätscheln“, wenn sie ihm die gefüllte Kanne brachte. Ein anderer Mann, der am entgegengesetz ten Ende des Tisches saß, stach nicht minder gegen seine Umgebungen ab, als der Fette; alles war an ihm länglich und hager. Sein Geicht, von der Stirne bis zu dem langen, zugespitzten Kinn, maß wohl eine gute Mannespanne; seine Finger, mit welchen er auf dem Tische den Takt eines Liedes spielte, das er leise vor sich hinpfiff, hatten etwas spinnenartiges, und als sich Georg einmal zufällig bückte, gewahrte er zu seinem großen Erstaunen, daß der hagere Mann lange, dünne Beine beinahe unter dem ganzen Tisch hinausgestreckt hatte. Er hatte um seine Nase etwas Hochfahrendes, das sich auch in der Art, wie er allem, was die Bürger vorbrachten, widersprach, ausdrückte; er sah aus, wie einer, der viel mit vornehmen Herren umgegangen ist, ihre Art und Weise angenommen hat, aber doch nicht recht bequem damit zurecht kommt. Er konnte nicht aus dem Städtchen sein, denn er hatte die Wirtin nach seinem Pferd gefragt. Nach Georgs Mutmaßungen war er ein reisender Arzt, wie sie zu jener Zeit im Land umherzogen, um die Menschen künstlich umzubringen. Der dritte Mann, der dem Gast im Erker auffiel, sah etwas zerrissen und zerlumpt aus; er hatte übrigens etwas Bewegliches, Listiges in seinem Wesen, das ihn von der gutmütigen, behaglichen Ruhe der Spießbürger merklich unterschied. Er hatte über dem einen Auge ein großes Pflaster, das andere aber blickte kühn und offen um sich. Ein großer Reisestock mit eiserner Spitze, der neben ihm lag, und sein lederbesetzter Rücken, worauf er gewöhnlich einen Korb oder eine Kiste tragen mochte, ließen schließen, daß er entweder ein Bote sei, oder wahrscheinlicher noch einer jener herumziehender Krämer, die auf Märkte und Kirchweihen, nebst wunderbaren Nachrichten aus fernen Landen, für die Weiber wirksame Mittel gegen behextes Vieh und für die Mädchen schöne bunte Bänder und Tücher bringen. Diese drei waren es auch, die das Gespräch führten, das nur hin und wieder durch einen Ausruf der Verwunderung oder durch ein Klopfen mit den Krugdeckeln von den übrigen ehrsamen Bürgern unterbrochen wurde. (Aus der romantischen Sage„Lichtenstein“) Deutschlandreise Kleiner Streifzug von Hans Friedrich Blunck Heute bin ich über die Hünengräber gewandert. Am Ende meiner Aecker liegt ein Waldstück, das, ein guter Buchen= und Dornschlag, noch zu meinem Bauernhof gehört. Vier Gräber liegen darin von uralten Nachbarn, die ich aufsuche, wenn Unfrieden im Land herrscht oder wenn ich mir dies oder jenes durch den Sinn gehen lassen will. Wenn Freunde kommen und ich führe sie durch jenen Wald Dornhorst, fragen sie mich meist:„Hast du schon nachgegraben, was unterm Boden liegt?“ Da ist so ein Schatzsuchergefühl in jedermann; neuerdings glaubt man auch, die Toten zu ehren, indem man sie umbettet und ihnen dabei nimmt, was die Liebe der Ihren ihnen vor Jahrtausenden ins Grab gegeben hat. Gewiß, wo Wege gebaut werden oder wo der Tiefenpflug fährt, hat man ein Recht zur Oeffnung; in unserer niedersächsischen Landschaft liegen so viele uralte Gräber, man käme sonst nicht mehr zum Pflügen und Säen. Aber meine vier Nachbarn sollen nicht gestört werden, solange ich am Leben bin. Viertausend oder fünftausend Jahre ruhen sie und sind von frommen Leuten beigesetzt, die auch von der unsterblichen Seele wußten, von Menschen, die Liebe und Ehrfurcht für ihre Toten hatten und sie gewaltiger betteten als wir die unsern. Und gewiß ist auch, daß Blut vom Blut dieser vier in meinen Adern rollt; wie sollte ich da nicht ehrfürchtig vor ihren Gräbern sein? Gern ruhe ich auf jenen Hügeln aus, spreche wie ratbegehrend mit den Alten und denke über unseres Landes Sorgen und Hoffen nach. Und wenn der Forstgehilfe vorbeikommt, berede ich mit ihm, wie wir den Wald schlagen müssen, damit man von den Hügeln der Alten einst wieder den Blick ins Weite schweifen lassen kann wie vormals. Denn sie haben damals vor viertausend Jahren ihre Gräber auf den Plätzen mit den köstlichsten Rundblicken gebaut; sie glaubten ja noch, wie auch unsere Sage es meint, daß die Toten noch lange zu ihren Stätten heimkehren, ehe das Los sie zu weiterem Werk ruft; sie glaubten, daß zwischen Gott und uns noch eine Zwischenschicht läg, in der die Alten wohnen, aus der sie für die Ihren und für ihr Volk sorgen, in der auch die Götter und Großen ihre Burgen haben, bis ein neues Wort des ewigen Vaters der Erde befiehlt und richtet oder zu Aufgaben ruft. Ob ich nicht ängstlich sei, fragen die Freunde, wenn ich davon erzähle, und sehen mich mit einem rechten Gruselgesicht an. Sie denken an Spuk und blaßblaue Geister oder an Eulenschreie vor dem Fenster. Ich meine aber, daß diese Art Aberglauben ein rechtes Altweiberzeug ist. In der Linde vor meiner Schlafkammer haust ein Kauz; er schreit mir jede Mitternacht seine Klagen in das Fenster, aber Furcht vor Geistern und Gongern haben nur die Schwachen, die nicht wissen, wieviel stärker der Mensch ist, wenn er sein Leben nur richtet, wie Mut und Auftrag es ihm vorschreiben. Noch dümmer allerdings sind die anderen, die nichts zugeben und doch heimlich schaudern, wenn von diesen und jenen Gesichten die Rede ist, die plump die dümmsten Geschichten glauben oder, ebenso dumm, just in einer Zeit, wo wir Wunder um Wunder um uns, in Luft und Licht und Funk und Welle entdecken, gar nichts glauben und allen Weitblick verwerfen, weil sie ohne Segen sind. Wenn man doch jedermann lehren könnte, daß dem rechten Menschen gegeben ist, kindhaft mit Gott und seinen Helfern zu empfinden und ehrfürchtig statt in jagender Angst vor den Rätseln des Himmels und der Erde zu stehen.— Schön sind die stillen Stunden auf den alten Gräbern meines Waldes. Und doch sind mir jene Tage die liebsten, in denen ein harter Aufnahme: Relzlaff Auf einem Kirchturm Don Eduard Mörike Ein Glockentonmeer wallet Zu Füßen uns und hallet Weit über Stadt und Land. So laut die Wellen schlagen, Wir fühlen mit Behagen Uns boch zu Schiff getragen Und blicken schwindelnd von dem Rand. Wind durch die Eschen und durch den krummen Dornhorst fährt, weil der Sturm die Gedanken rascher über den Alltag aufträgt. Wenn die Weih dann erschreckt durch die hohen Aeste streicht oder die Rohrdommel vom See ruft, oder der Fuchs durch den roten Abend schnürt, ist's Lust, landauf, landab zu streichen und blutvoll des Lebens zu sein auf dieser Erde, die Gott uns zum Schaffen gab und zum Gärtner— und um ihr Herr zu sein. Niemand aber ist Herr ohne Ehrfurcht vor der Vergangenheit, ohne Ehrfurcht vor den Gräbern derer, die das Leben aufbauten bis da, wo wir es empfingen. Die Alten unter den Hügeln meines Waldes sollen von Dank und Ehrfurcht wissen. Trinkstube.„ 1 96—.— angerer Mann, der am entgegengesetz=1 Rundblicken gebaut; sie glaubten ja noch, wiei mir jene Tage die neosien, m einen in zurtre n pmmm du. sallsamt haben in Gehorsomn vor Got gesan nichts mehr von hm. Jetzt arbeite ich ggelber m.„Host. u.pbegz. Hic, Seherizes Beie 8. Eine Erzählung- Von Walter Vollmer 2. Fortsetzung. „Wer hat dich zum Richter in diesem Hause gesetzt? Wer, he?“ schrie der Bursche und schlug mit der Faust auf den Tisch.„Mach gefälligst, daß du weiterkommst! Hier hat dich keiner Der Fremde hatte inzwischen den Inhalt der Säcke geprüft und sich ebenso ruhig wie neugierig überall umgesehen, jetzt griff er plötzlich zum Gewehr und kam auf den Burschen zu. Ein unbeschreiblich böser Zug, der ihn entstellte, stand auf seinem dunklen Gesicht. Kathinka schrie auf, aber es gab keine Rauferei, vielmehr vollzog sich alles in größter Ruhe und Selbstverständlichkeit. Der Soldat setzte dem Burschen den Gewehrkolben in die Seite und drängte ihn zur Tür. So haben wir das mit wehrlosen Gegnern immer gemacht, Liebster: Herzlich, aber eindeutig! Solange ich hier bin, wirst du dieses Haus nicht wieder betreten! Wir wissen beide, warum. Wenn ich fort bin, mag geschehen, was nicht hindern kann. Und deine Silbersäcke ich ollen keine Nacht länger unter diesem stehen, nimm sie mit, mein Junge!“ „Hinkefuß! Kriegsverlängerer!“ „Von mir ist nicht die Rede. Nur Deutschland, das in Räuberhände fiel. sprechen uns noch, aber nicht hier.“ ach von Wir „Der Herr Christus——“ „—— verflucht und verdammt alle, die ihr Vaterland verrieten!!" Der Soldat schien zornig geworden zu sein. Die letzten Worte hatte er fast geschrieen und dabei dem Burschen die Säcke aufgepackt und ihn hart hinausgestoßen. Jetzt schloß er die Tür wieder, kam zurück und stellte das Gewehr in die Ecke. Es geschieht nur um deinetwillen, Kind, sagte er.„Verstehst du mich denn gar nicht? Nein, sie verstand ihn nicht und fürchtete sich nun, wo Leuthold fort war, noch viel mehr vor diesem Menschen, diesem Fremden aus den Wäldern, der gleich einem Spuk aus unbekannter Dunkelheit zu ihr gekommen war. Sie zitterte und sah ihn trotzig an. „Rühr mich nicht an, das sage ich dir! Wer bist du überhaupt? Wage es nicht, dich an mir zu vergreifen!" „Du könntest mich nicht daran hindern“, gab er zurück, und dabei lief zum erstenmal ein leises Lächeln über sein verwittertes Gesicht. „Solch einen Gegner hätte ich mir manchmal draußen gewünscht, das kannst du dir denken.“ Er war aber schon wieder ernst geworden und war ihr, da sie eine Ecke zurückwich, gefolgt und ergriff nun ihre Hände und legte sie zusammen:„Du liebes, junges Menschenkind! Deine unschuldigen Gedanken möchte ich haben und alles, was hinter mir liegt, vergessen. Aber du weißt ja nicht, daß uns die Sehnsucht nach eurer stillen Welt immer wieder hochgehalten hat. Daß wir um euren Frieden und um alles das, was rein und groß ist im Vaterlande, gekämpft haben. Wir haben doch nicht nur unseren Befehlshabern gehorcht, sondern wir allesamt haben in Gehorsam vor Gott gestan den, der uns eine Heimat gab, ein Vaterland, dafür es sich zu leben und zu sterben lohnt.“ „So sprichst du? Ich meine, ich hörte unseren Schulmeister Alander, den sie abgesetzt haben. Der führt noch solche Reden. Die meisten wissen es aber anders.“ Er wandte sich ab und schwieg. Sie lief zum Schrank und holte ein Paar Pantoffeln, die ihrem Mann gehört hatten. Nach ihrer Art war sie schnell wieder zutraulich geworden und glaubte, ihm irgend einen kleinen Gefallen erweisen zu müssen, weil er so still und in sich gekehrt da saß und vielleicht Heimweh hatte. „Bist du bald zu Hause“, fragte sie und wärmte die Pantoffeln am Kessel. „Ich hoffe es!“ „Wohin willst du noch? „Weiter! Noch ziemlich weit. Mich erwartet niemand daheim.“ „Du kannst einem aber leid tun. Du darfst ruhig ein paar Tage bei mir bleiben, nur mußt du im Stall schlafen. Es ist Heu genug da, und mein Schaf wird dich nicht stören. Du siehst, hier habe ich keinen Platz. Sage es nur keinem im Dorf des dummen Geschwätzes wegen, verstehst du? Und vor allem Leuthold nicht. Dem werde ich sagen, du hättest dich gleich wieder fortgemacht.“ „Hast du keine Angehörige? Wie heißt du überhaupt?“ „Kathinka!— Mein Mann, der Matthes Munkelbein, ist nicht aus dem Felde zurückgekommen. Wir waren erst acht Wochen verheiratet, da mußte er fort. Er schrieb hin und wieder und dann, vor einem Jahr, hörte ich nichts mehr von ihm. Jetzt arbeite ich tagsüber auf dem Gutshof, wo Matthes auch in Diensten gestanden hat.“ „Ist er gefallen?“ „Sie schrieben, er ware vermißt und schließlich— er wäre tot.“ „Armes Kind! Wie alt bist du eigentlich?“ „Dreiundzwanzig.“ „Und so schön und stark!“ Sie errötete jäh und verbat sich diese Rede. Ehrlich schiene er ja zu sein, aber schön wäre er wahrhaftig nicht. Da lachten sie beide. „Wie heißt du denn?“ wollte sie wissen. „Ich heiße zufällig genau so wie dein Mann.“ „Du lügst. Du willst deinen wahren Namen verschweigen.“ „Mag sein! Aber— nenne mich nur so! Sie schwieg eine Weile und merkte nicht, daß ihn ihr plötzlich wieder erwachtes Mißtrauen belustigte. Er ließ sie gewähren, saß still da und rauchte aus einer Stummelpfeife, während sie vor ihm niederkniete und ihm die Stiefel auszog. „So kannst du doch nicht bleiben. Du erkältest dich ja!— Unheimlich war es, als du vorhin am Ufer standest.“ „Auf diesen Augenblick hatte ich mich lange gefreut.“ „Wegen der Heimat, nicht wahr?“ „Ja, wegen der Heimat, Kathinka!“ Als sie den nassen Stiefel vom andern Fuß streifen wollte, stutzte sie. Dann ließ sie die Hände sinken und sah sehr verlegen zur Seite. „Ach, so!“ flüsterte sie.„Das wußte ich nicht.“ Dem Soldaten schien ihre Ueberraschung Spaß zu machen. „Hast du denn nicht gehört, daß mich dein Liebster einen„Hinkefuß" nannte? Dieses Bein gehört mir nicht, es sitzt da nur so und spürt weder Nässe noch Frost. In einer Hinsicht gar nicht unpraktisch, was?“ Einen rauhen, undurchschaubaren Krieger hatte sie sich da ins Haus geholt, der zu seinen sonderbaren Gesprächen auch noch sein eigenes Elend verspottete! Wollte Gott, dachte sie, ich wäre schon mit Leuthold fort gewesen. Dann hätte er lange rufen können. Sie ließ ihn nicht aus dem Auge, während er vor ihr saß und mancherlei aus seinen Erlebnissen erzählte. So gingen die Stunden der Nacht dahin. Das Feuer sank mehr und mehr in sich zusammen, bald glühte nur noch das Pfeifchen des Soldaten im Dunkeln. Fern im Dorf schlug eine Turmuhr, und ein Zug fuhr nach Bochum hinunter, und die Stimme des Mannes schwang leiser im Raum, bis sie schließlich ganz verstummte. Kathinka schlief. Er betrachtete sie lange im matten Schein des Nachthimmels, der im Fenster leuchtete, und erhob sich endlich und kam mit einer Decke wieder, die er ihr sehr vorsichtig über die Schultern legte. Dann packte er Gewehr, Patronengurt und Helm zusammen, warf den Mantel über und griff nach seinem Feldsack, um das Haus zu verlassen. Auf halbem Wege zur Tür blieb er stehen und sah noch einmal zu ihr hinüber, die tief und fest eingeschlafen war. Auf seinem Gesicht lag der Widerschein einer tiefen Trauer. Still ging er nach draußen und suchte den Weg zum Stall. (Fortsetzung folgt.) 137 Roman von Hans Rabl. Verlegt bei Carl-Duncker-Verlag. Berlin 43. Fortsetzung. „Ich hab' ja schon seit Wochen gewußt, was der Möbius da will. Aber ich habe gemeint, ich bin stärker als er. Ich habe gemeint, ich kann ein bißchen spielen mit ihm und ihn schließlich heimschicken mit dickem Schädel— es hat mir Spaß gemacht, es hat mich gekitzelt, wie er um mich herum war mit seinem verrückten Wunsch, er wolle die Unschuld einer Unschuldigen beweisen. Und wie er suchte und suchte und wie er etwas spürte, und konnte es doch nicht beweisen, konnte es kaum ahnen— aber dann war er doch stärker als ich. Und so ist es dann gekommen— und schließlich habe ich ihm alles gesagt. Das heißt, ich habe ihm bloß den Schlüssel gezeigt, den Rest hat er mir gesagt, den wußte er. Alles wußte er, ich weiß jetzt noch nicht, woher— nicht alles von mir — lange nicht alles— aber er hat's gewußt!“ Sie brach ab, richtete sich auf, setzte sich wieder gerade und sah Doktor Nagel an.„Entschuldigen Sie“, sagte sie mühsam,„ich habe mich gehen lassen. Ich—“ sie zuckte leicht und verlegen die Achseln,„ich werde mich jetzt schon zusammennehmen.“ Möbius trat ins Zimmer. Er blieb bescheiden an der Tür stehen, sah rasch von einem zum anderen und sagte dann:„Die Hillger ist draußen.“ „Soll kommen“, sagte Doktor Nagel,„und Fräulein Seiler soll warten, draußen—“ Möbius gab der Hillger einen Wink. Zugleich stand die Seiler auf und ging zur Tür. An der Tür begegneten sich die beiden Frauen. Die Seiler, scheinbar ohne das Mädchen zu sehen, ging ruhig an ihr vorbei und hinaus. Das Mädchen drückte sich mit einer kleinen, erschreckten Bewegung beiseite. „Warum haben Sie die ganze Zeit gelogen?“ fragte Doktor Nagel weicher und freundlicher, als sie es sonst gewohnt war. „Ich habe nicht gelogen“, sagte das Mädchen. „Doch“, entgegnete er,„wir haben jetzt ja den Mörder gefunden.“ „Gott—“ schrie das Mädchen auf und faßte, um nicht zu fallen, nach Möbius' Arm. Doktor Nagel beobachtete sie einen Augenblick.„Ich hätte besser gesagt“, fuhr er langsam fort,„wir haben die Mörderin. Die Frau, die eben hinausging, die hat es getan.“ „Nicht er—?“ Das Mädchen drehte hilflos den Kopf zwischen Doktor Nagel und Möbius hin und her.„Nicht er—?“ wiederholte sie. Dann tastete sie sich mit blinden Augen zum Stuhl, setzte sich und begann hemmungslos zu weinen. Doktor Nagel ließ sie eine lange Zeit ganz ruhig. Bis sie sich etwas beruhigt hatte, schrieb er und verfügte ihre Entlassung.„Ja—“ sagte er dann,„Sie haben uns gründlich an der Nase herumgeführt, Fräulein Hillger... Ich verstehe ja, warum. Aber trotzdem— es ist nicht gut, mit dem Gesetz zu spielen, Sie haben das wohl eingesehen. Sie hätten sich und uns und nicht zuletzt Ihrem Verlobten viel erspart, hätten Sie das nicht getan.“ „Aber ich mußte doch denken—“ „Möglich, daß Sie es mußten“, unterbrach er sie. Trotzdem—. Nun, wie die Dinge liegen, gratuliere ich Ihnen, daß Sie jetzt frei sind. Bedanken Sie sich bei Herrn Möbius dort.“ Er machte eine kleine Pause und sah behaglich zu, wie das Mädchen Möbius erstaunt und verwirrt anstarrte und Möbius vor Verlegenheit einen hochroten Kopf bekam. „Sie sind so gut, Möbius“, sagte er dann und reichte ihm das Geschriebene,„und sorgen, daß Fräulein Hillger so schnell wie möglich entlassen wird. Und dann schicken Sie mir die Seiler wieder.“ „Und das Protokoll?" fragte Möbius schüchtern. „Das Protokoll? Lassen Sie nur, das mache ich schon. Nun gehen Sie doch— meinen Sie, Fräulein Hillger hat noch viel Zeit?“ * Inge Hillger und Walter Grünau gingen schweigend die lange Straße hinunter, die von Moabit zum Reichstag führt. Sie gingen eng aneinandergepreßt in der Mitte der Straße, auf dem Sandstreifen, der von ein wenig Rasen und ein paar Bäumen eingefaßt wird, sie schmeckten in der Luft eine letzte, vergehende Süßigkeit von welkendem Laub, gestorbenen Blüten und einen strahlend sich neigenden Herbst. Sie gingen zusammen, sie gingen mit langen, ruhigen Schritten von Moabit nach Berlin hinein, dorthin, wo es am brausendsten kocht und am stärksten lebt. Es gab nichts zu fragen und nichts zu sagen zwischen ihnen. Was an Tatsachen und an Einbildungen zwischen ihnen gestanden hatte, war geklärt durch der Seiler Geständnis. Und beider Gesichter, härter geworden, hagerer, in Schmerzen gereinigt und in Aengsten entschlackt von allem Zufälligen und allem Kleinlichen, erzählten einander genug. Was sie sich unwillentlich angetan hatten, der Mann dem Mädchen die große Enttäuschung, das Mädchen dem Mann die große Angst, das war nicht vergessen, nicht ausgelöscht— das konnte es nicht sein, da es sie um so härter und dauernder aneinandergeschmiedet hatte; aber es war entkleidet aller Bitterkeit, frei von allen Vorwürfen, nur noch gemeinsames Erlebnis und letzte, stärkste Bindung. Sie gingen, und in dieser Stunde wußten sie so stark wie sie es noch nie zusammen gefühlt hatten, wie nur sie allein in ihrer Zelle, nur er allein Er spürte einen dicken Kloß im Hals, der sich mit allem Schlucken nicht beseitigen ließ. „Es ist schade um sie—“ flüsterte er endlich. in regennassen Straßen es empfunden hatte, wie sehr, wie unzertrennbar sie zusammengehörten. * Möbius machte an diesem Tage— eigentlich zum erstenmal seit langer Zeit wieder— seinen Dienst wie in früherer Zeit; konzentriert, durchaus nicht nach der Uhr schielend, ordentlich und mit Liebe. Doktor Nagel hatte ihm zwar angeboten zu gehen, aber Möbius dankte und blieb. Er konnte seinen Vater jetzt doch nicht sprechen, und den ganzen Nachmittag mit dieser Nervosität bei Ulrike sitzen, war auch nicht das Richtige. Er arbeitete ruhig sein Pensum herunter— es war nicht klein, er kam nicht mit allen Rückständen zu Ende, die seine Bummelei in der letzten Zeit hatte anhäufen lassen. Doktor Nagel sah ihm zu und lächelte vergnügt. Er freute sich. Gegen sechs Uhr erst verließ Möbius das Büro. Er fuhr zum Spittelmarkt und ging zur Neuen Grünstraße. Er schritt hindurch und streifte das Ladenfenster der Seiler mit einem verstohlenen Blick. Dunkel lag es in der Front der anderen, erleuchteten Läden, es verschwisterte sich auf geheimnisvolle und bedeutsame Weise mit dem Wachsfigurenladen; Möbius ging rasch vorbei. Er hatte keine Lust, jetzt darüber nachzudenken, er hatte anderes vor. Ulrike saß in Möbius' früherem Zimmer am Fenster. Sie lächelte ihn an, als er eintrat, und schien es nicht zu bemerken, daß er sich, gehemmter als sonst jemand, um den Anfang eines Gespräches bemühte. Möbius suchte diesen Anfang— er suchte nach Worten, mit denen er Ulrike erklärten konnte, was mit Helene Seiler geschehen war, was er mit ihr getan hatte. Er fürchtete sich ein wenig vor dieser Enthüllung, die doch notwendig war. Ulrike stand nach einer Weile von ihrem Fensterplatz auf und setzte sich neben Möbius auf das Sofa. Sie schlang einen Arm um seine Schultern und sagte leise, ohne ihn anzusehen:„Quäl dich doch nicht— ich weiß ja.“ „Was weißt du?“ fragte Möbius, machte sich frei und starrte sie erstaunt an. „Mit Tante Helene, das weiß ich“, sagte das Mädchen noch leiser. Sie konnte es nicht verhindern, daß ihr das Wasser in die Augen schoß und zwei, drei dicke Tränen über die Wangen liefen, aber sie wischte sie rasch weg und bemühte sich, Möbius frei anzusehen.„Ich weiß, was du getan hast, und du hast ganz recht gehabt— mit allem!“ Möbius nahm ihren Kopf in seine Hände und sah ihr ganz nahe in die Augen. Er verstand immer noch nichts, aber er war um eine schwere Last leichter. Ulrike wußte, und sie war nicht böse; Ulrike wußte, und sie mochte ihn trotzdem noch. Er hatte ihr erst Vater, Mutter, Bruder genommen, dann auch noch den Menschen, den sie am meisten von allen in der Welt achtete und schätzte, und sie liebte ihn doch. Er beugte sich ein wenig vor und küßte ihre Augen, die sich unter seinen Lippen schlossen. Er spürte, wie die zarten Lider unter der Berührung seiner Lippen bebten, und er dachte, er liebte sie sehr und würde sie immer lieben. Ulrike machte sich nach einer langen, stummen Weile frei. Sie strich mechanisch über den Rock und sagte, ihre Hand betrachtend: „Tante Helene war hier, heute ganz früh, ehe sie nach Moabit fuhr— und da hat sie mir alles gesagt und erklärt. Und noch ein paar Aufträge gegeben.“ Sie sprach sehr rasch.„Du sollst sehen, den Laden zu verkaufen, drei Viertel sollst du für sie anlegen, falls sie noch einmal herauskommt— und den Rest sollen wir haben. Und auch die fünftausend Mark, die ihr ja tatsächlich gehören. Sie sagt—“ Ulrike lächelte und sah ihn an,„sie sagt, sie will nicht, daß ihre Nichte heiratet und gar nichts hat.“ Möbius antwortete nicht gleich. Er spürte einen dicken Kloß im Hals, der sich mit allem Schlucken nicht beseitigen ließ.„Es ist schade um sie—“ flüsterte er endlich. Nach einer Weile stand er auf und suchte Ulrikes Mantel her.„Wir haben noch einen Weg“, sagte er und grinste. Ulrike sah ihn erstaunt und fragend an. „Ich wohne seit einiger Zeit nicht mehr bei meinen Eltern, dieser Sache wegen“, sagte er vergnügt,„und ich möchte ihnen erzählen, wie alles geworden ist und dich auch gleich vorstellen.“ Er achtete nicht darauf, daß sie etwas einwenden wollte, zog sie die Treppe hinunter auf die Straße, rief ein Auto an, schob sie hinein, setzte sich neben sie und saßte nach ihrer Hand.„Ich muß sie fünf Minuten vorbereiten“, fuhr er fort.„Ich möchte, daß du fünf Minuten vor dem Haus wartest. Dann ruf ich dich. Und morgen wollen wir eine anständige Wohnung suchen. Schließlich“, er grinste wieder,„heiratest du einen Beamten mit Pensionsberechtigung.“ Ulrike mußte lachen, die Peinlichkeit der letzten fünf Minuten war weggeblasen. Sie saßen still, sahen auf die vorüberrauschenden Bilder der Straße und warteten. Das Auto hielt. Möbius sprang heraus, half dem Mädchen nach und zahlte.„Da oben—“ sagte er und wies mit der Hand zu ein paar erleuchteten Fenstern hinauf.„Ich bin gespannt, ob das Kalb schon auf dem Tisch steht.“ Er küßte Ulrike die Hand.„Fünf Minuten, ja?“ bat er und lief rasch ins Haus. Ulrike starrte zu den Fenstern hinauf. Sie blieben so hell wie vorher, nichts änderte sich. Sie entschloß sich, ein wenig auf und ab zu gehen, so, daß sie sie nie aus den Augen verlor. Ab und zu sah sie ungeduldig auf ihre Uhr. Die Zeit ging so langsam. Sie dachte, es müßte längst eine Stunde vorüber sein, aber es waren erst vier Minuten vergangen. Dann sah sie einen Schatten an einem der Fenster auftauchen, das Fenster ging auf, sie erkannte Möbius. Er lehnte sich halsbrecherisch weit hinaus und stieß einen gellenden Gassenjungenpfiff aus. Ulrike stand eine Sekunde reglos, dann lief sie rasch über die Straße und verschwand im Hausflur. Ende. Die spannende Erzählung: Die Codesmulde Don Alfred Dietze Doktor Német kam zum drittenmal oben auf der Höhe an. Er ließ den Wagen ausrollen. Der Geschwindigkeitsmesser sank auf vierzig, dreißig, auf zwanzig Kilometer in der Stunde. Doktor Német kuppelte aus und bremste. Der Wagen stand. In der Weise konnte auf dieser Straße kein Unglück geschehen. Das stand fest. Aber wie war ein solches möglich. Innerhalb der letzten vierzehn Tage waren vier Personenwagen über die Böschung hinunter in den Fluß gestürzt, die Fahrer in der Einsamkeit tödlich verunglückt. Es war nur ein Zufall, daß alle diese Leute allein im Wagen gewesen waren. Nach dem dritten Fall hatte sich eine Kommission aus Budapest eingefunden. Die Männer waren die Straße entlang gegangen und gefahren. Sie hatten viel gesprochen, gemessen und ausgenommen. Verwegene Fahrer waren unter ihrer Aufsicht die eine Anhöhe hinunter, die andere hinaufgefahren. Alle waren sie, ebenso wie Doktor Német, heil auf der gegenüberliegenden Höhe angekommen. Einer der Beamten hatte sich lange hinter dem Ohr gekratzt. Ein anderer hatte seinen kalten Zigarrenstummel im Mund herumgeworfen. Dann waren sie wieder gegangen. Am nächsten Tag war die Untersuchung noch einmal ausgenommen worden. Am dritten Tag stand ein Warnungsschild da. Am vierten trat der vorläufige letzte Unfall ein. Im Volksmunde war diese Stelle inzwischen zur Todesmulde geworden. Die Straße war schmal, zwei Wagen konnten gerade aneinander vorbeifahren, jedoch nur langsam oder wenn der eine Wagen anhielt. Glatt war die Straße nicht. Sie war auch gepflegt und im Querschnitt eben. Die Hälfte der nächsten Steigung war zu übersehen. Für den gewöhnlichen Fahrer waren keine Schwierigkeiten vorhanden. Doktor Német sah zum wolkenbedeckten Himmel, legte den rechten Ellbogen in die linke Hand und strich sich das Kinn, eine Angewohnheit, mit der er das Nachdenken unterstützte. Hier war ein Unfall unter normalen Verhältnissen unmöglich. Und doch waren alle diese Wagen in der Mulde über den Straßenrand gesaust... Die Reifen waren in Ordnung, ebenso die Lenkvorrichtungen und Bremsen, soweit es den Trümmern zu entnehmen war. Es konnte sich um einen Anschlag handeln, eine Annahme, die mit der Tatsache, daß den Verunglückten keine Wertsachen entwendet worden waren, nicht recht übereinstimmen wollte. Rache? Auch diese Annahme schloß sich von selbst aus. Die Opfer kannten sich nicht untereinander. Die Angehörigen bestritten jede Verbindung. Etwas oberhalb der tiefsten Stelle der Straße, jenseits der Unfallstelle, stand ein kleines Haus. Die Bewohner, ein altes Bauernehepaar mit zwei erwachsenen Töchtern und einem Knecht, hatten die Unfälle immer erst bemerkt, wenn sie von der Arbeit zurückgekommen waren. Die Leute standen in gutem Ruf und konnten außerdem durch ihre Nachbarn beweisen, daß sie während der letzten Wochen mittags, als die Unglücksfälle stattfanden, in den Feldern gewesen waren. Andere Zeugen der Geschehnisse waren nicht vorhanden. Die Besitzer verschiedener Wagen, die die Straße ebenfalls befahren hatten, konnten keine aufklärende Aussagen machen. Nur einen Umstand konnte Doktor Német ihren Angaben, soweit sie ihm bekannt waren, entnehmen: Sie hatten die Straße vormittags oder nachmittags benutzt, niemals in der Mittagszeit. Der Doktor fuhr denselben Weg, der er gekommen war, zurück. Vor dem Bauernhaus hielt er an und besah sich die Hauswand zur Straße. Das Haus war den anderen in dieser Gegend ähnlich. Es war frisch mit Kalkfarbe gestrichen. Blumen standen auf den Bänken der beiden Fenster. Das eine Fenster war offen, das zweite geschlossen. Der Eingang war an der Seite. Diese Feststellungen hatte er nun schon mehrere Male gemacht. Sie sagten ihm nichts. Und doch kam er von dem Gefühl nicht los, daß das Unheil von diesem Haus ausgehen müßte. Es war eben sonst nichts da, an dem der Doktor seinen Scharfsinn hätte auslassen können. Gegen Abend kam Dr. Német in Budapest an. Er fuhr über die Andrassystraße seiner Wohnung in der Nähe des Stadtwäldchens zu. Er beobachtete mehr als sonst die Fahrbahn. Einmal wich er einem Ziegelstein aus, dann einem Glassplitter, der in der zum Abend herausgekommenen Sonne aufblitzte, dann wieder einem gewissen Etwas, das er in der Eile des Vorbeifahrens nicht erkennen konnte..... kleine, alltägliche Hindernisse. Zu Hause setzte er sich noch einmal mit der untersuchenden Behörde in Verbindung, um zu erfahren, ob keine gefahrbringenden Gegenstände auf der Straße selbst entdeckt worden wären. „Hätten wir derartiges gefunden, brauchten wir uns nicht den Kopf zu zerbrechen“, meinte der Inspektor am Fernsprecher mit dem leichten Spott, mit dem er immer noch die Untersuchungen des Doktors begleitete. „Sie hatten schlechtes Wetter heute“, fügte er ironisch hinzu. „Kann sein", erwiderte Német leichthin. „Welches Wetter war an den Tagen der Unglücksfälle?“ „Ausnahmslos blanker Himmel“, tönte es ihm aus dem Hörer entgegen. „Danke, das genügt mir“, rief er befriedigt in das Mikrofon und hängte ein. Mochten sich die Kollegen von der hohen Obrigkeit erneut ans Rätselraten begeben. Die nächsten Tage ging Doktor Német seiner gewohnten Beschäftigung bei dem Geheimdienst nach. Es regnete fast ununterbrochen und er wollte schönes Wetter abwarten. Als ihn der Inspektor einmal vor dem Kriegsministerium ansprach und nach dem Stand der Dinge fragte, entschuldigte er den Stillstand mit der Wetterlage. „Beleidigt, Doktor?“ fragte der Inspektor. „Bewahre, im Gegenteil“, antwortete Német.„Ich bin Ihnen dankbar. Inspektor. Sie haben die Sache gelöst und wissen es nicht.“ Als der Landregen sich verzogen hatte, lud Doktor Német den Inspektor zu einer Fahrt nach der Unglücksstelle ein. Sie fuhren durch die Pußta dem Gebirge entgegen, während die sommerliche Sonne auf die weiten Fluren brannte. „Das ist das Wetter, das wir nötig haben, Freund Hein einen Streich zu spielen“, sagte der Doktor mit Zuversicht. Der Inspektor sah ihn verständnislos an. Gegen Mittag hatten sie die Höhe erreicht. Doktor Német machte einige für den Inspektor unbegreifliche Vorbereitungen. Der Beamte mußte sich in den Rücksitz verfügen. Der Doktor setzte eine dunkle Brille auf und rückte mehr nach der Wagenmitte hin, um so die Handbremse gegenüber seinem Fahrgast zu verdecken. Dann fuhr er los. Und wie fuhr er los. Der Geschwindigkeitsmesser zeigte hundert Kilometer an. Da sprang der Inspekto. gegen alle Vernunft totenbleich auf, rüttelte den Doktor an der Schulte und machte Anstalten, die Handbremse zu erreichen. „Ein Wagen“, schrie er heiser. Unten blitzte zweimal, dreimal langandauernd die Schutzscheibe eines entgegenkommenden Wagens im„rellsten Sonnenlicht auf. Selbst Doktor Német mußte geblendet die Augen unter der Schutzbrille den Bruchteil einer Sekunde schließen. Aber er fuhr nicht langsamer. Er ließ den Wagen bremsenlos in das Verderben rollen. Da bekam der Wagen einen kleinen Ruck. Der Doktor hatte von neuem Gas gegeben... es ging den Abhang hinauf, an dem Haus vorbei. Von einem entgegenkommenden Wagen war nichts zu sehen. „Sehen Sie. Inspektor“, sagte Doktor Német, als sie später vor dem Haus standen, „nur mit diesem Wetter konnte ich den Tod aus diesem harmlosen Haus herauslocken, dieses Mal, ohne daß er Schaden im menschlichen Sinne anrichtete. Ein blitzendes Stück Glas auf der Andrassystraße und Ihre Beobachtung über die Wetterlage zur Zeit der Unglücksfälle haben den Verbrecher zu Fall gebracht.“ „Warum ist aber früher niemandem etwas zugestoßen?“, fragte der Inspektor, noch nicht ganz wieder im Lot. „Die Bauern sind bei schönem Wetter draußen in der Pußta“, erklärte Német. „Während dieser Zeit sind die Fenster geschlossen. Seit der eine Fensterverschluß nicht mehr in Ordnung ist, fällt ein Fensterflügel durch den leichtesten Windstoß zurück. Die Scheibe wirft das Sonnenlicht in voller Stärke wahrscheinlich nur drei bis vier Sommerwochen lang und nur in der Mittagszeit zurück. Bei der Lage des Hauses entsteht der Eindruck des entgegenkommenden Wagens. Sie sehen — zwei Wagen kommen hier nur bei vorsichtigster Fahrweise aneinander vorbei. Die verunglückten, sicherlich schnell gefahrenen Wagen sind durchweg zu plötzlich gebremst worden. Sie kamen ins Schleudern und stürzten in den Fluß. Eine andere Lösung gibt es nicht. Sie selbst würen diesem Trugbild des entgegenkommenden Wagens zum Opfer gefallen, wäre .... nun ja, wäre nicht ich der Fahrer gewesen und hätte ich Ihnen nicht den Weg zur Bremse versperrt.“ Womit sich der Inspektor trotz seiner vermeintlichen Ueberlegenheit abfinden mußte. Gleichlaut Im Garten gibt es einen Platz, Da saß ich gern mit meinem Schatz. Ich hört“ den Namen in der schönen Kunst: Ein Jünger Deutschlands in Thalias Gust. (Lösung in der morgigen Folge) * Lösung aus der gestrigen Folge Kreuzworträtsel Waagerecht: 1. Ob, 3. Span, 7. Tag. 9. Lau. 10. Huegel, 12. Mai, 14. Muster, 16. Hué, 17. ein, 18. Asta, 19. SA. Senkrecht: 1. Otho, 2. Bau, 4. Pleite, 5. Aal, 6 Nu. 8. Gemuet, 17. Gas, 13. Erna, 14. Mus, 15. Eis, 16. Ha. Spiel mit. ALITEEIEEE Jelle Owens war nicht zu beliegen Metcalfe und Osendarp belegten im 100-Meter-Endlauf die nächtten Plätze• Wie Borchmeyer noch in den Endlauf kam Von unserem Olympia-Sonderberichterstatter Berlin, 3. August. Im Mittelpunkt des heutigen Programms der leichtathletischen Olympia=Kämpfe stand der 100=Meter=Lauf, zu dem am Nachmittag um 15,30 Uhr die Vorentscheidung und um 17 Uhr die Entscheidung ausgetragen wurden. Die zwölf besten Sprinter der Welt hatten sich am Vormittag aus den Vor= und Zwischenläufen herauskristallisiert: die drei Amerikaner Jesse Owens, Frank Wykoff und Ralph Metcalfe, die beiden Engländer Penninaton und Sweeney, was zweifellos eine große Ueberraschung bedeutete, ferner die beiden Holländer Osendarp und van Beveren, der Schwede Strandberg, der sich dem Vorjahre gegenüber geradezu erstaunlich verbessert hat, und schließlich qualifizierten sich noch der Deutsche Borchmeyer und der Ungar Sir. der Schweizer Haenni und der Kanadier MePhee. Der hocheingeschätzte Kanadier war das viel besprochene Rätsel unter den zwolf Sprintern. Die Einteilung der Vorentscheidungsläufe verhieß von vornherein dramatische Kämpfe. Jeder der Vorentscheidungsläufe hätte ein olympisches Finale sein können, und wer jetzt ausscheiden mußte, war gewiß auch würdig, den Endkampf zu bestreiten. Von den drei Amerikanern mußte einer ausscheiden. Jesse Owens und Frank Wykoff waren zusammen in den ersten Vorlauf gekommen, den außerdem noch Strandberg, Pennington, Haenni und der bis jetzt verhältnismäßig unbekannte van Beveren bestritten. Es sei hier angefügt, daß der am Vortage im Zwischenlauf aufgestellte Weltrekord von Jesse Owens mit 10,2 Sekunden nicht als Weltrekord anerkannt werden kann, weil Nachprüfungen ergaben, daß der Rückenwind zu stark gewesen ist, eine Tatsache, die der Neger selbst energisch in Abrede stellte. Verhältnismäßig gut hatte es der Deutsche Borchmeyer getroffen. Da die jeweils drei Ersten der Vorentscheidungsläufe in das Finale kamen, bestand durchaus die Möglichkeit, daß er den Endlauf erreicht. Seine Gegner in seinem Lauf waren, Metcalfe, Sweeney, Osendarp, Me Phee und Sir. Machte man eine wahrscheinliche Rechnung auf, mußte man Metcalfe und Osendarp am höchsten einschätzen. Um den dritten Platz müßte es zu einem mörderischen Kampfe zwischen Haenni, Sir und Borchmeyer kommen. So war die Situation vor dem Beginn der Vorentscheidungen. Daß Jesse Owens seinen Lauf gewinnen würde, daran zweifelte wohl kaum jemand. Die Frage war, würde es Frank Wykoff gelingen, als dritter Amerikaner in das Finale zu gelangen? Was dann einen enormen Erfolg für das Sternenbanner bedeuten würde. Der Schatten des Negers Die 100000 Menschen konnten es nicht erwarten, bis zum 100=Meter=Lauf gepfiffen wurde. Es war eine nervenzerreißende Spannung eingetreten. Von innen nach außen war die Bahn zum ersten Vorentscheidungslauf folgendermaßen verlost worden: van Beveren, Strandberg, Wykoff, Haenni, Pennington und schließlich Jesse Owens. Kurz ehe der Starter Miller, der beide Vorentscheidungsläufe übrigens geradezu phänomenal sicher und ruhig abließ, die Läufer an die Startlöcher rief, sprachen Jesse Owens und Frank Wykoff lebhaft miteinander, aber Wykoff, der„Veteran“ der amerikanischen Sprintergarde, winkte mit der Hand etwas resignierend ab. Was mag Jesse Owens gesagt haben? Alle Läufer machten einen etwas nervösen Eindruck, auch Owens. Nur der Schwede Strandberg war ruhig. Was hatte er schließlich zu verlieren, als er am Sonntag den Schweden einen großen vaterländischen Dienst erwies und einen seit 30 Jahren bestehenden 100=Meter=Rekord seines Landes mit 10,5 Sékunden verbesserte? Nach 30 Jahren hat das Land im Norden, das in der Leichtathletik nicht die schlechteste Rolle spielt, endlich wieder einen Sprinter von Weltklasseformat. „Auf die Plätze!“—„Fertig!“, und dann kommen noch zwei endlos langwährende Sekunden, bis der erlösende Schuß aus Millers Startpistole kracht. Es war atemlose Stille im weiten Rund. Jesse Owens und Frank Wykoff liegen gleich nach 10 und 20 Metern in Front, es folgte der Schwede Strandberg, und die anderen lagen beisammen. Wer geglaubt hatte, daß sich Owens wieder unwiderstehlich vom Felde lösen würde, wurde getäuscht. Frank Wykoff folgte ihm wie ein Schatten, ihm wiederum Strandberg. Von 50 Metern ab war die Situation eigentlich klar. Strandberg war noch nicht für den dritten Platz sicher, aber um so sicherer Owens und Wykoff für die beiden ersten Plätze. Der Neger siegte in 10,4 Sekunden, für Wykoff und Strandberg wurden 10,5 Sekunden gezeitet. Haenni, die große Hoffnung der Schweiz und des Kontinents, der Engländer Pennington und der Holländer van Bevern schieden aus. Die ersten drei des Endlaufs standen fest: zwei Amerikaner und ein Schwede. Hut ab vor Borchmeyer Der Start zum zweiten Vorentscheidungslauf verzögerte sich. Am Ende der Geraden vor der Loge des Führers mußte eine der vielen Filmgruben wieder zugedeckt werden. Das lange Warten war den wieder startbereiten Läufern alles andere als angenehm. Ein solches Warten kostet Nerven. Dann ertönten zwei schrille Pfiffe. Das Schiedsgericht war bereit und der Starter auch. Wie auf ein gegebenes Kommando schweigen die Massen, und alles schaut nach der Westtorseite II. Im gleichen Augenblick ertönt auch das erste Kommando. Wieder klappte der Start hervorragend. Metcalfe, Osendarp und Borchmeyer lösten sich zuerst aus dem Rudel der sechs schnellen Männer. Auf halbem Wege lag Owens in Front. Metcalfe schaute sich für einen Augenblick nach dem auf der Innenbahn laufenden Holländer um, und dann wurde er schneller bis ins Ziel. Borchmeyer hatte ein sehr gutes Los, er lief auf der dritten Bahn. Sein dritter Platz schien ihm sicher, bis in den letzten 30 Metern sich noch ein enormer Kampf entwickelte zwischen ihm, dem Ungarn Sir und MPhee. Die Menschen sind in ihrer Aufregung aufgesprungen. Kann es Borchmeyer schaffen, in das Finale zu kommen oder nicht? Der Deutsche, nicht mehr der Jüngste, vollbrachte tatsächlich die großartige Leistung, in den Endkampf zu kommen, zur Freude der das Stadion füllenden Zuschauer. Metcalfe siegte. Der zweite amerikanische Neger ist der dritte der für das Finale berechtigten Vertreter des Sternenbanners. Gerade in Amerika hatte man weder auf Metcalfe noch auf Wykoff allzu große Hoffnung gesetzt. Nun behaupteten sie sich beide. Welch ein Erfolg für Amerika. McPhee, der Geheimtip von Percy Williams, schied aus. Der Kanadier wurde Vierter. Den fünften und sechsten Platz belegten Sweeney und Sir. Jetzt stand die Besetzung für den Endlauf fest: Jesse Owens, Metcalfe, Frank Wykoff, Strandberg, Osendarp und Borchmeyer, drei Europäer und drei Amerikaner. Welcher Läufer würde siegen? Natürlich nur Owens. Das stand fest. Aber würde es dem Kontinent gelingen, eine kleine Bresche in die amerikanische Vorherrschaft zu schlagen? 100 Meter(Vorentscheidung) 1. Lauf: 1. Owens(USA) 10,4 Sek.; 2. Wykoff(USA) 10,5 Sek.; 3. Strandberg (Schweden) 10.6 Sek.; ausgeschieden: van Beveren(Holland), Pennington(England), Hänni(Schweiz). 2. Lauf: 1. Metcalfe(USA) 10,5 Sek.; 2. Osendarp(Holland) 10,6 Sek.; 3. Borchmeyer(Deutschland) 10,7 Sek.; ausgeschieden: McPhee(Kanada), Sir(Ungarn), Sweeney(England). Eine klare Entscheidung Es war etwa 10 Minuten nach 17 Uhr, als sich die für den Endlauf über die 100 Meter teilnahmeberechtigten Läufer an den Start begaben. Vorher hallte das Stadion von den Jubelrufen wider, die der deutsche Doppelsieg im Hammerwerfen verursachte. Und erst als der Lautsprecher die Bahnverteilung für das Finale bekannt gab, wurde es still im weiten Rund. Von innen nach außen stellten sich die sechs schnellsten Läufer der Welt wie folgt auf: Jesse Owens, er hat also diesmal die Innenbahn, Strandberg, Borchmeyer, Osendarp, Wykoff und Metcalfe. Auch Borchmeyer hatte ein gutes Los gezogen, in der dritten Bahn konnte er das Feld im Auge behalten. Die Vorbereitungen für den so entscheidungsvollen Start nehmen viel Zeit in Anspruch. Während die Läufer ihre Startgruben ausgraben, wird die weiße Linie noch einmal nachgezogen. Der Starter Miller prüft seine Pistole. Im selben Augenblick kommen die deutschen Hammerwerfer aus dem Westtunnel, um für die beifolgende olympische Zeremonie bereit zu sein. Borchmeyer, der ruhig dem Treiben der anderen zusieht, eilt seinen Kameraden entgegen, um sie zu ihrem großartigen Erfolg zu beglückwünschen. Sie selbst klopfen ihm auf die Schulter und wünschen ihm„Hals= und Beinbruch“. Wir sehen, daß Owens ziemlich nervös zu sein scheint. Er geht hin und her, spricht ein paar Worte mit Metcalfe, während der Schwede Strandberg noch einige gymnastische Uebungen macht. Der Zeiger der großen Uhr steht auf 17.18. Miller ruft:„Auf die Plätze!“. 17.19 Uhr knien die sechs Läufer nieder. Wenige Sekunden später ertönt das Kommando, und dann durchschneidet der Schuß die fieberschwangere Luft. Der Endlauf der 100 Meter der XI. Olympischen Spiele war gestartet. In etwas mehr als 10 Sekunden sollte die Welt erfahren, in welcher Zeit Jesse Owens die 100 Meter gewonnen hatte. Oder sollte es gar eine ganz 1 große Sensation geben? War der Neger aus Amerika nicht in seinem schneidigen Lauf „nur“, 10,4 Sekunden gelaufen? Ja, aber die Bahn war schwer, der Regen hatte sie schwer gemacht, sie hielt in diesem Punkt keinen Vergleich mit dem Vortage aus. Der Verlauf des Rennens war einfach und brachte den klaren Beweis, daß Jesse Owens augenblicklich nicht zu besiegen und ohne Zweifel der weltbeste Sprinter ist. Nicht immer gewann der große Favorit, der alle die auf ihn gesetzten Hoffnungen erfüllte. Das Feld der sechs Läufer teilte sich in zwei Hälften. Es liefen vorn: Jesse Owens, Ralph Metcalfe und der Holländer Osendarp. In dieser Reihenfolge passierten sie auch das Ziel. Der Zeitunterschied zwischen den drei Ersten betrug je 1/10 Sekunde. Die Sicherheit, mit der der Favorit gewann, kommt damit nicht recht zum Ausdruck. Aber vergessen wir nicht: Vorlauf, Zwischenlauf, Vorentscheidung und das Finale, vier Läufe in 24 Stunden in der Konkurrenz der Weltbesten, das ist sogar für einen Jesse Owens eine Strapaze. Sein Lauf war ein ästhetischer Genuß. Er hat einen ganz anderen Stil als alle bisherigen Weltklasse=Sprinter. Er hebt die Beine wesentlich weniger hoch, sein ganzes Laufen ist, beinahe hat es so den Anschein, eine unvollendete Arbeit, ein Eindruck, den mir Helmut Körnig bestätigte, der ja selbst einst ein Mann von Weltformat auf der 100=MeterStrecke war. Unter den anderen dreien entspinnt sich ein unerhörter Kampf. Frank Wykoff rettet sich ganz knapp vor unserem ganz bravourös laufenden Borchmeyer auf den vierten Platz. Der Schwede Strandberg wurde Sechster. Die Uhr zeigt 17.20 Uhr an. Jesse Owens hat seine erste Goldmedaille gewonnen. Amerika widerstand dem Ansturm des europäischen Kontinents. Borchmeyer, Strandberg und Osendarp konnten den amerikanischen Doppelsieg nicht verhindern. Großartig ist der holländische Sprinter Osendarp, ein Mann, der noch schneller werden kann, wenn er einen leichteren Antritt bekommt. Sein Start ist immer etwas schwerfällig, und dennoch lief er knapp hinter den beiden Negern ein. Jesse Owens wurde im Nu von den Fotografen und Reportern umringt. Er war überglücklich und sagte, daß die Bahn recht schwer gewesen sei.„Wundervoll“, fügt Ralph Metcalfe hinzu,„lief Borchmeyer in diesem Finale eines olympischen 100=Meter=Laufs.“ Die Läufer gingen an den Start zurück, um ihre Trainingsanzüge anzuziehen. Einer hielt seine Schritte an und blieb beim letzten Meter noch einmal stehen: Frank Wykoff, der weiße Amerikaner. Er betrachtete die Spuren in der Aschenbahn, schüttelte den Kopf, strich sich mit der Hand durch das Haar und nahm nun wohl Abschied von der Aschenbahn. Die Neger waren schneller. Hans Saalbach. 100-Meter-Lauf der Männer 1. und Olympia=Sieger Jesse OwensAmerika 10.3 Sekunden 2. Metcalfe=Amerika 10.4 Sekunden 3. Osendarp=Holland 10.5 Sekunden 4. Wykoff=Amerika 5. Borchmeyer=Deutschland 6. Strandberg=Schweden R Sie können lachen. Der beste Sprinter der Welt, Jesse Owens, wurde Olympiasieger, Erich Borchmeyer erkämpfte sich mit erstaunlicher Fness'e die Teilnahme am 100-Meter-Endlauf. Scharfe Kämpfe über 800 Meter Woodruff. Williamion und Hornbostel gewinnen die Zwischenläufe Recht eindrucksvolle Kämpfe lieferten sich auch die Mittelstreckler in den drei Zwischenentscheidungen über 800 Meter. Im ersten Lauf ging der Amerikaner Woodruff mit langen, raumgreifenden Schritten sofort an die Spitze des Feldes, dem auch der Deutsche Dessecker angehört. Bereits nach 300 Meter hat der Amerikaner einen Vorsprung von 15 Meter und unterstreicht auch seine Favoritenstellung, indem er den Vorsprung bis zur Hälfte der Strecke auf über 40 Meter ausdehnt. Dessecker lag bis dahin eingekeilt im Mittelfelde und versuchte vergebens, sich freizumachen. Zum Schluß gewinnt der USA=Mann immer mehr Boden und geht schließlich in 1:52 Minuten als überlegener Sieger durchs Ziel, während sich hinter ihm ein erbitterter Kampf um die Plätze abspielt. Der Pole Kucharski schneidet dabei besser ab und kann dem Argentinier Anderson noch knapp das Nachsehen geben. Die ersten drei haben sich damit die Teilnahme am Endlauf gesichert, während Dessecker hinter dem Ungarn Szabo nur den fünften Platz belegt und damit ausscheidet. Hinter dem Deutschen liegen so namhafte Läufer wie Boot(Neuseeland), Eichberger (Oesterreich) und Handley(Großbritannien). Erit liegen, dann heiraten! Nimmt Martha Genenger Ablchied vom Schwimmbecken? Das Olympische Jahr wird vielen zum Wendepunkt im Leben. Die jahrelangen Mühen sollen erst Früchte tragen, dann kommt der Ernst oder... Es scheint wohl so zu sein, wie neulich ein Amerikaner aus dem Olympischen Dorf, der auch noch warten muß, er sagt nur noch nicht gegen wen, mit Pathos erklärte:„Sportlerehen werden immer nach den Olympischen Spielen geschlossen!“ Von einem Abschied von der Kampfbahn wissen wir schon: die polnische 100=Meter=Läuferin Stella Walasiewicz, die sich nach den Spielen ganz ihrem Beruf widmen will. Als zweite bereitet unsere deutsche Favoritin im 200= Meter=Brustschwimmen, Martha Genenger, ihr Finale vor. Es bleibt jedenfalls wenig Hoffnung, daß sie auch noch als junge Frau, die sie bald sein wird, in den Wasserbahnen zum Kampf antritt. Martha Genenger, unsere deutsche Meisterin, wurde am 11. 11. 1911 in Krefeld geboren. Seitdem hält sie es mit der 11. Als ihr Vater ihr als Trainer nicht mehr genügte, trat sie dem Sportverein Krefeld 93 bei, jedoch ohne daß sie zunächst ahnte, daß dieser Verein gerade an ihrem Geburtag, dem Tag mit 3 mal 11, beschlossen hatte, sich mehr auf den Kampfsport einzustellen, um später einmal an den internationalen Wettkämpfen teilnehmen können. Dann blieb es bei der 11. Bei den XI. Olympischen. Spielen am 11. August, wird Martha Genenger zum 11. Male gegen ihre stärkste deutsche Gegnerin Hanni Hölzner aus Plauen starten. Und wenn das alles noch kein Glück bringen sollte, so wird sie ihrer Zahl nicht untreu werden, sondern auch an einem 11. heiraten, und zwar am 11. 11., ihrem Geburtstag. Da läßt sich an dem Glück doch nicht mehr zweifeln!—1. Eberhard Nourney gestorben Im Alter von 32 Jahren verschied jetzt plötzlich in Brunshaupten der bekannte rheinische Tennisspieler Eberhard Nourney, nachdem er vorher noch mit gutem Erfolg an Tennisturnieren in Heiligendamm und Warnemünde teilgenommen hatte. Jahrlang stand Nourney an der Spitze der rheinischen Tenniselite und konnte Deutschland auch wiederholt im Kampf um den Davispokal vertreten. Sein lötzlicher Tod, der am Freitagmorgen festgestellt wurde, ist auf eine Herzmuskellähmung zurückzuführen. Auch im zweiten Lauf führt ein Vertreter der farbigen Rasse. Der Kanadier Edwards legt die erste Runde in 56,4 Sekunden zurück, aber eingangs der letzten Kurve gehen der Australier Backhouse, der schon im Vorlauf ein so glänzendes Rennen geliefert hatte, der Engländer Powell und WilliamsonUSA. mit dem Deutschen Mertens nach vorn. Die Zielgrade herunter entspinnt sich ein erbitterter Kampf, den Williamson nur mit Brustbreite und letztem Kräfteaufwand in 1:53,1 Minuten vor Backhouse und Edwards gewinnt, die so dicht zusammenliegen, daß für beide die gleiche Zeit von 1:53,2 bekanntgegeben wird. Erst dann kommen der Engländer Powell und der Wittenberger Mertens, die trotz größter Anstrengungen nicht mehr den Anschluß erreichten, über die Ziellinie. Den Schluß bilden Soulier=Frankreich, Vadas=Ungarn und Hübscher=Oesterreich. Nicht weniger hart wird der dritte und letzte Zwischenlauf, in dem nach der Hälfte der Strecke der Norweger Johannesen mit 56,3 Sekunden führt. Auf der Gegengraden spurtet jedoch der Amerikaner Hornbostel und erreicht die Spitze, die er nicht mehr abgibt. Inzwischen ist auch der Italiener Lanzi an dem Norweger vorbeigegangen, der zum Schluß stark abfällt und nur hinter dem Engländer MacCabe, Petit=Frankreich und Conway=Kanada den sechsten Platz belegt. Hinter ihm laufen noch Temesvari=Ungarn und der Belgier Verhaert ein. 1. Zwischenlauf: 1. Woodruff(USA), 1:52,8; 2. Kucharski(Polen), 1:54,7; 3. Anderson(Argentinien), 1:54,8. Ausgeschieden: Szabo (Ungarn), Dessecker(Deutschland), Boot(Neuseeland), Eichberger(Oesterreich), Handley(Großbritannien) 2. Zwischenlauf: 1. Williamson(USA.), 1:53,1; 2. Backhouse(Australien), 1:53,2; 3. Edwards(Kanada), 1:53,2. Ausgeschieden: Powell(England), Mertens(Deutschland), Soulier(Frankreich), Vadas(Ungarn), Hübscher (Oesterreich) 3. Zwischenlauf: 1. Hornborstel(USA.), 1:53,2 Min.; 2. Lanzi(Italien), 1:54,1; Mac Cabe(Großbritannien) 1:54,4. Ausgeschieden: Petit(Frankreich), Conway(Kanada), Johannesen (Norwegen), Temesvari(Ungarn), Verhaert (Belgien). Fleischer in Frankfurt Festlicher Empfang der Olympia-Siegerin Die deutsche Olympia=Siegerin im Speerwerfen, Tilly Fleischer, traf am Montag zu kurzem Aufenthalt in ihrer Heimatstadt Frankfurt=Main ein. Schon am Flughafen wurde sie von zahlreichen Sportfreunden herzlich begrüßt uno zu ihrem großen Erfolge beglückwünscht. Zahlreiche Vertreter der Behörden, der Sportverbände und ihres Vereins, der Frankfurter Eintracht, brachten die erste Olympiasiegerin Frankfurts im festlichen zur Stadt. 54 Kleine Bilder vom großen Ereignis Oberleutnant Handrick führt im Modernen Fünfkampf Spiel der Reiter und Pferde Ein Blick über de Von unserem Olympia-Sonderberichterstatter Die Hauptsache ist gute Regie. Mit dem 100=Meter=Lauf, der vielleicht schönsten Konkurrenz der Olympischen Spiele, wird der erste Kampftag eröffnet. Zwölf Vorläufe sind angesetzt. Jeder weiß: der Neger Jesse Owens ist Favorit. Die ersten Vorläufe gehen vorüber. Wann kommt Jesse Owens, der schnellste Mann der Welt? Zwischen 10,5 Sekunden und 10,8 Sekunden liegen die Zeiten der ersten Vorläufe, bis dann endlich im letzten Vorlauf Jesse Owens am Start erscheint. Im Programm war er sogar an vorletzter Stelle verzeichnet und bekam in der Auslosung die Außenbahn. Mühelos läuft er die 100 Meter herunter, läuft den anderen einfach davon, fast ohne jede Anstrengung. Und dann die Riesenüberraschung: 10,3 Sekunden. Es wird schon so werden: Die Letzten werden die Ersten sein! Owens' Laufstil ist wundervoll. Man kennzeichnet ihn vielleicht am besten dadurch, daß man ihn als eine Mischung zwischen Richard Rau und Helmut Körnig bezeichnet. Federnd leichter Schritt, schöne Haltung, ganz gelockerter Lauf, blitzschnell, der schwarze Schatten. Kein Wunder, daß der Neger so schnell ist, denn überall da, wo er sich befindet, bestürmt man ihn mit Autogrammgesuchen, und da bleibt eben nichts anderes übrig als schnelle Beine zu machen. Die ersten olympischen Rekorde gab es schon am Eröffnungstag. Sie wurden allerdings nicht auf dem Rasen oder der Aschenbahn, sondern vielmehr auf„geistigen Kampfbahnen“ ausgefochten. Als nach Schluß der Eröffnungsfeier das Stadion sich allmählich leerte, da herrschte nur noch am Aufgang 7, dem der Presse, Betrieb. Nein, eigentlich fing er hier erst jetzt richtig an. Nachdem Funk und Draht sowie die Brieftauben die Kunde vom Beginn der Spiele in alle Welt gebracht hatten, wetteiferten die Journalisten aller Länder auf der Schreibmaschine. Man mußte geradezu vor den Schreibmaschinen anstehen und hatte Glück, wenn man eine mit deutscher Beschriftung bekam. Frei blieben immer nur einige mit kyrillischen Zeichen. * Es ist immer dasselbe Bild in dieser Kampfbahn der Zeitungsmänner. Schwarze und blonde Köpfe mit wallendem Haar, daneben mit schwarzem Hut und auch sonst sehr feierlich gekleidet ein Japaner. Diesem gegenüber eine amerikanische Journalistin mit wippendem Florentiner und an ihrer Seite ein Franzose in Hemdsärmeln. Und sie alle schreiben, schreiben.„Oho“, der Pariser war fertig und hielt lachend ein ganzes Bündel beschriebener Blätter hoch,„für morgen werden meine Leser wohl genug haben. Sonst, schreiben könnte man ja über jede Stunde, die man in diesem Stadion erlebt, mehr als drei Seiten. * Olympia-Stadion können und wollen vorläufig davon absehen, ihn an USA auszuleihen. Warum aber ist auf der Titelseite des Tagesprogramms kein deutsches Startbild verwertet, sondern das Ausland zu Hilfe genommen? Aber wir sind ja erst am Anfang und hoffen, daß dieser kleine Schönheitsfehler ebenso verschwindet wie die Unhöflichkeit einiger Zuschauer, die am 1. August den Gesamteindruck der Feiern durch allzufrühen Aufbruch störten. 1916 sollten wir schon die Spiele ausrichten und erhielten sie erst 20 Jahre später. Wer 20 Jahre darauf gewartet hat, sollte auch 10 Minuten Zeit haben, bis die Veranstaltung wirklich zu Ende ist. * 1,85 Meter war beim Hochsprung als Qualifikationsgrenze gesetzt. 1,85 Meter sollte eigentlich jeder bewältigen, der für Olympia eingeschrieben, wurde. Aber siehe da, selbst unser Hans Martens, der, wie man so schön zu sagen pflegt, für 1,90 Meter gut ist, schafft heute die 1,85 Meter nicht! Er sitzt bleich auf dem grünen Rasen, klopft immer wieder seine Beinmuskeln, versucht es noch einmal und— muß ausscheiden. Man bewundert die Vertreter von USA. Keine Spur von Aufregung, keine unnotige Hast. 1,85 im Hochsprung, da wird erst gar nicht der Trainingsanzug ausgezogen. Ebensowenig natürlich beim Kugelstoßen, bei dem der USAMann Zaitz den ersten Wurf überhaupt ausführte. 14,50 Meter waren hier als Befähigungsgrenze gesetzt, und erfreulicherweise setzten sich alle drei Vertreter Deutschlands durch, * Das Ziel wird beherrscht von den Zeitnehmern, die auf einer brückenartigen Leiter stehen und in ihren hellgrauen Leinenanzügen einen blitzsauberen Eindruck machen. Dazwischen leuchten hin und wieder die weinroten Jacken des Oberschiedsgerichts auf, während Ritter von Halt links daneben zusammen mit Edström an einem Tische sitzt und die Meldungen entgegennimmt. Alles wird überragt durch den Stand der Zielfotografie auf einem„Verkehrsturm". Auch ein Stahlrohrbau thront etwa 6 bis 8 Meter hoch, mit einem Zeltdach geschirmt, links neben dem Ziel. Von dort aus wird der Einlauf fotografiert. Umgehend besorgt ein kleiner Fahrstuhl den Transport der Filme zur Entwicklung nach unten. Will man hinauf auf den Turm, so muß man ein kleiner Kletterkünstler sein; nur eine schmale„Hühnerleiter“ führt hinauf. Eine kleine Ueberraschung erlebt man vor den Eingängen: es gibt noch Karten! Allerdings nicht offiziell an der Kasse, sondern nur hinten herum. Maßgebende Stellen sind dabei erfreulicherweise bemüht, Wucherpreise zu verhindern. Trotzdem erobert einer für seine Tageskarte vom 2. Platz 8 Mark! W. B. Als zweite Prüfung des Modernen Fünfkampfes wurde am Montag das Degenfechten auf den Tennisplätzen des Reichssportfeldes bzw. in den Turnhallengebäuden der Reichsakademie für Leibesübungen durchgeführt. Von früh um 9 Uhr bis abends um 10.30 Uhr zogen sich die Kämpfe mit kurzen Unterbrechungen hin. Dank der elektrischen Wertung war es möglich, ein einwandfreies Ergebnis sicherzustellen. Bester Degenfechter war unser Leutnant Lemp. der es auf insgesamt 25 Siege brachte, denen nur 7 Niederlagen und 8 coup double gegenüberstehen. Der zweite Platz wurde zwischen Oberleutnant Weber(USA.) und Hauptmann Ecuyer de le Court(Belgien) geteilt, so daß jeder 2½ Punkte erhielt. Auf den vierten Platz kam Oberleutnant Handrick (Deutschland), während der fünfte Platz wiederum zwischen Scheere(Belgien) und Oberleutnant Thofelt(Schweden) geteilt werden mußte. Insgesamt waren zu den Kämpfen 41 Teilnehmer angetreten— es fehlte nur der Vertreter Perus, Eskribens, der am Vortage gestürzt war— die jeder 40 Gefechte zu erledigen hatten. Nach den beiden ersten Uebungen des Modernen Fünfkampfes führt zur Zeit Oberleutnant Handrick(Deutschland) mit 6,5 Punkten vor Hauptmann Ecuyer dele Court(Belgien) mit 7,5 Punkten und Oberleutnant Thofelt(Schweden) mit 14 Punkten. Pokalkämpfe der Ringer ViB. Alemannia— Hansa Huckarde 12:9 Die Gästemannschaft trat nicht komplett an und gab die Punkte im Feder=, Welter= und Halbschwergewicht bereits an der Waage ab. Für die ausgefallenen Paarungen entswhädigten dann aber Herausforderungskämpfe, die durchweg spannend verliefen. Bantamgewicht: Pawlak(Alemannia) führte gegen Klosseck(Huckarde) sofort zu Beginn und siegte in der 3. Minute durch Armzug am Boden mit Eindrücken der Brücke, Federgewicht: Pötter(Alemannia) kampflos Sieger. Leichtgewicht: Nach Auslosung des Bodenkampfes unterlag Michels(Alemannia) gegen Kiparra(Huckarde) nach 6 Minuten durch überraschenden Armzug am Boden mit Eindrucken der Brücke. Weltergewicht: Bargel(Alemannia) kampflos Sieger. Mittelgewicht: Echterhoff(Alemannia) verlor gegen Feiler(Huckarde) schon in der Anfangsminute durch Selbstwurf. Halbschwergewicht: Leichnitz(Alemannia) kampflos Sieger. Schwergewicht: Pilk(Alemannia) unterlag gegen Pelzer Huckarde) nach einer Minute durch Stützschlender. Herausforderungskämpfe: Bantamgewicht: Hahnke(Alemannia) besiegte Klosseck(Huckarde) nach 2 Minuten durch Hüftschwung. Hahnke führte bis davin glatt. Leichtgewicht: Hinz(Alemannia) verlor gegen Kiparra(Huckarde) nach Punkten, Mittel gewicht: Echterhoff(Alemannia) siegte über Feiler Huckarde) nach 7 Minuten durch Schleuder am Bode Witten 07— Roland Dortmund=Eving 21:0 Eving trat zu diesem fälligen Pokalkampf nicht an und überließ den Wittenern die Punkte kampflos. Zum 100=Meter=Lauf stellten sich insgesamt 29 Nationen, von denen aber nur 10 in die Zwischenläufe gelangten. England, USA, Südafrika, Holland und Japan dürfen je drei, Deutschland, Kanada, Ungarn und Schweden je zwei in die Zwischenläufe schicken, während die Schweiz mit einem Läufer vertreten ist. Als die Hälfte der Vorläufe vorbei war, hatten USA und England noch keinen Mann durchgebracht. Dann aber gab es gleich drei USASiege, während die Engländer im 9., 10. und 11. Vorlauf jeweils den zweiten Platz belegten. In den ersten Vorläufen genügten 10,7 Sekunden oder 10.8 Sekunden zum Siege, im 10. Vorlauf aber fiel der Kanadier Orr, als Dritter in 10,8 Sekunden einkommend, aus. Ein Pech, für das leider nur das Los verantwortlich gemacht werden kann. Von den drei Deutschen schied Kersch bereits im Vorlauf aus. Vielleicht war für ihn die Tatsache, daß es der erste Wettkampf der Olympischen Spiele überhaupt war, eine zu starke Belastung. Mag sein, daß es im dritten oder vierten Vorlauf anders ausgesehen hätte. * An= und Abmarsch klappen wie am Schnürchen. Trifft man auf den Bahnhöfen ein, wird man durch Lautsprecher gebeten, sich gleich Rückfahrkarten zu besorgen, wobei diese Bitte sehr individuell ausgesprochen wird, beispielsweise durch:„Achtung! Der Schalter links ist ganz leer, jetzt ist es eine Kleinigkeit, eine Rückfahrkarte zu lösen.“ Und nach einer Minute:„Lösen Sie eine Rückfahrkarte, die Schalter rechts freuen sich, wenn sie etwas Geld einnehmen können.“ * Etwa 90000 Zuschauer vormittags um 11 Uhr, das ist schon wieder ein Rekord. Los Angeles, das nach Ansicht wirklich„seriöser“ Berichterstatter nicht zu schlagen sein sollte, mußte sich am Vormittag bereits zweimal geschlagen geben. Einmal durch diese hohe Zuschauerzahl uno zum anderen durch eine Vorlaufszeit von 10,3 Sekunden für den 100Meter=Lauf. * Daß Hans Woellke seine Nationalität gewechselt habe, will uns das Programm weismachen, das sonst aber durchaus übersichtlich gedruckt ist und recht wissenswerte Angaben enthält, die namentlich von dem weniger geschulten Publikum dankbar entgegengenommen werden. Das Programm nennt also beim Kugelstoßen in Gruppe 2 als Ersten unter Nr. 880 Woellke, Hans, USA. Wir glauben aber, daß wir ihn in der Entscheidung des Kugelstoßens als Deutschen sehr gut gebrauchen * * 80 neud Ah, ht Aufnahme: Presse-Bild-Zentrale Die deutschen Hoffnungen Im Modernen Fünfkampf trägt Oberleutnant Handrick, der nach der zweiten Uebung an die erste Stelle gerückt ist Großbritannien fiegt im Polo über Mexiko mit 13:11 Während im Stadion die Leichtathletikkämpfe beginnen, werden auf dem großen Maifelde vor dem hochaufragenden Glockenturm die Fahnen Mexikos und Großbritanniens gesetzt. Die endlosen Reihen der Tribünen sind bis auf den letzten Platz gefüllt. Alles wimmelt von Ausländern. Jeder ist gespannt auf den beginnenden Polo=Kampf, der die weltberühmten Mannschaften Merikos und Großbritanniens zum ersten Male aufeinandertreffen läßt. Punkt 14 Uhr wird zum ersten Spielabschnitt aufgerufen. Die aus je vier Spielern bestehenden Mannschaften schwingen sich auf ihre kleinen, flinken Ponys und galloppieren in die Mitte des Feldes. Die Mexikaner in bordeauxroten Hemden, die Engländer dunkelblau, jeder Spieler mit dem bekannten weißen Tropenhelm auf dem Kopf. Der Unparteiische wirft den weißen Ball ein, und das älteste Reiterspiel der Welt, das in Persien schon zwei Jahrtausende bekannt war, hat seinen Anfang genommen. Pfeilgeschwind folgen die Ponys dem weißen Ball über den weiten Rasenplatz. Binnen weniger Sekunden werden auch unter großem Beifall der Zuschauer die ersten Tore geschossen. Am Ende des ersten Spielabschnittes steht es 2:1 für Mexiko. Nach jedem der sieben Spielabschnitte— Schukker nennt sie der Fachmann— von denen jeder acht Minuten dauert, wird eine kurze Pause eingelegt. Die Spieler wechseln ihre Ponys, und gleichzeitig wird der durch die Hufschläge aufgerissene Rasen, der durch den Regen ziemlich aufgeweicht ist, wieder geglättet. Aber schon im zweiten Spielabschnitt wendet sich das Blatt zugunsten Großbritanniens. Immer wieder sieht man den blauen Stürmer, Kapitän B. J. Fowler, mit dem weißen Ball durchbrechen und kurz nacheinander fallen drei Tore. Ein unbeschreiblich schönes Bild entfalten diese auf dem weiten Rasenfeld auf ihren flinken Pferden dahingalloppierenden Spieler mit den hochgereckten Schlägern. Dann wieder steht alles in einer Gruppe, bis es endlich einem Spieler gelingt, mit dem Ball in Richtung auf das fremde Tor durchzustoßen. Die Schnelligkeit und Beweglichkeit des Spiels hält alle Zuschauer in atemloser Spannung. Schon steht es 4:3 für Großbritannien, und von nun an gehen sie immer klarer in Führung. Trotzdem die bekannten mexikanischen Offiziere wahre Rekorde der Geschwindigkeit vollbringen und auf ihren Ponys blitzartig über das Feld fegen, scheitern ihre Angriffe an dem großen Können des englischen Verteidigers, Kapitän H. P. Guinueß. Unter den Zuschauern haben sich einige Gruppen Mexikaner zusammengefunden, die aufgeregt mit ihren rot=weiß=grünen Fähnchen fuchteln und durch Sprechchöre ihre Mannen zum letzten Einsatz zu steigern versuchen. Auch die anderen Zurufe scheinen mitzuhelfen, denn den Merikanern gelingen mehrere Tore. Sie legen plötzlich ein höllisches Tempo vor. Die Spannung ist zum Zerreißen, ein Tor nach dem anderen wird geschossen. Die Mexikaner auf den Tribünen springen auf die Bänke und sind nicht meyr zu halten. 11:13 steht es für Mexiko. Wird es gelingen, in den letzten Sekunden Großbritannien noch einzuholen? Alles verfolgt fieberhaft das Hin und Her der Ponys auf dem Rasenfeld. Da läutet die Glocke. Das Spiel ist beendet. Großbritannien ist mit 13:11 als Sieger aus dem Kampf hervorgegangen. Ein Treffpunkt der ganzen Welt Ein Bummel durch Berlin/ Olympia mit allerlei Ueberraschungen Von unserem Olympia-Sonderberichterstatter Berlin, 3. August. Berlin ist heute nicht wieder zu erkennen. Sonst ist an den Sonntagen die Innenstadt wie ausgestorben. Die Straßenbahnen und Omnibusse trödeln gemächlich durch die leeren Straßen. In den Gaststätten sitzt vielleicht an jedem vierten oder fünften Tisch ein einsamer Gast. Der Pulsschlag der 4=Millionen=Stadt scheint für einen Tag ausgesetzt zu haben. Dafür herrscht draußen in den Wäldern des Berliner Ostens und in den Strandbädern der Havelseen um so größeres Leben und Treiben, denn der Berliner weiß die kostbaren Stunden seines Wochenendes genießerisch zu nutzen. Die Olympischen Spiele haben Berlin auf den Kopf gestellt. Die Straßen sind schwarz vor Menschen, die als Schlachtenbummler kreuz und quer durch die Reichshauptstadt wandern, an allen Straßenecken und größeren Gebäuden stehenbleiben und vor lauter Staunen nicht bemerken, daß darüber Stunde um Stunde verrinnt. Kleines Abenteuer mit Inge Wir fahren mit der U=Bahn vom Berliner Westen nach der Börse, um von dort aus den Lustgarten zu erreichen. Wer es eilig hat, zieht heute die U=Bahn vor, denn für sie gibt es keine Straßenkreuzungen, an denen endlose Kraftwagenschlangen zu mehr oder minder langen Aufenthalten zwingen. Uns gegenüber in der U=Bahn sitzen drei Italiener, schwarzäugige quecksilbrige Burschen, die offensichtlich nach einer Möglichkeit suchen, mit einem neben ihnen sitzenden vielleicht 17= oder 18jährigen Backfisch anzubändeln. Schließlich bemüht sich einer in gestenreichen Worten. Aber das Mädel lacht. Sie versteht dieses Kauderwelsch nicht. Plötzlich kommt einer von ihnen auf eine glorreiche Idee.„Wie heißen Sie?“ fragt er.„Inge“ ist die Antwort. Und alle drei bemühen sich nun krampfhaft, dieses komplizierte Wort auszusprechen. Und nach 5 Minuten weiß auch das kleine Mädel über die Vornamen ihrer Nachbarn Bescheid. Am Bahnhof Stadtmitte steigt sie aus. Die U=Bahn fährt wieder an. Aber die drei fröhlichen Italiener stehen immer noch an der Türe des Wagens und winken und rufen dem blonden Mädel nach. Kleine Freundschaften. Sie sind in diesen Tagen leicht zu jinden. Vor dem Olympischen Altar, der sich vor einer Fahnenmauer am Berliner Schloß erhebt, stehen Hunderte von Menschen, von denen jeder Dritte mit einem Photo=Apparat bewaffnet ist, um dieses herrliche Bild festzuhalten. Auch wir bleiben stehen und schon hat uns ein Yankee aufs Korn genommen. „Wie weit ist es zu Fuß zum Stadion?“ will er wissen. Na, so runde drei Stunden, immer geradezu. Er staunt. Die Yankees haben hier schon manche Vorstellung revidieren müssen. Was konnte Berlin denn schon sein gegenüber Neuyork oder Chikago? Er glaubt es aber trotzdem noch nicht, daß man drei Stunden benötigt um überhaupt einmnal aus der Stadt herauszukommen. Die Kerle schneiden auf, denkt er sich wohl und so trottelt er gemächlich davon, die Linden entlang. Ein Baldachin von Fahnen und Girlanden In endlose Perspektiven verliert sich die „Via triumphalis“. Gleich einer lodernden Wand spannen sich von Mast zu Mast die Fahnen des Dritten Reiches und um sie flattern im leichten Westwind rote und goldene Bänder. An den Häuserfronten leuchten die Banner der deutschen Städte, die sich selbst im Bild den Hunderttausenden vorstellen, die Tag für Tag durch diese Prachtstraße gehen. Oft wird vor ihnen der Rat Sachkundiger erbeten, wenn ganze Gruppen von Ausländern vor den Städtetafeln stehen und sich darüber den Kopf zerbrechen, wo die Originale dieser Bilder in Deutschland zu finden sind. Den Abschluß der Linden bildet das Brandenburger Tor mit dem Pariser Platz, hinter dessen Springbrunnen wiederum die Fahnen der Olympischen Nationen sich zu einem eindrucksstarken Bild vereinen. Dann empfängt uns der Tiergarten, dessen Grün den farbentrunkenen Augen Minuten der Erholung und der Entspannung schenkt. Die hochgewachsenen Bäume sind hier vielleicht eine noch schönere Kulisse, als die langen Häuserfronten. Weiter geht die„Via triumphalis“ in schnurgerader Linie durch Charlottenburg und wieder wandern wir unter einem Baldachin von Fahnen und Girlanden an großen Plätzen vorbei, auf denen von hohen Masten die Fahnen der Olympischen Nationen wehen. Hunderttausende sind am Sonnabend durch diese Straßen gezogen. Ihre Zahl ist Sonntag nicht geringer geworden, denn auf den Olympischen Kampfstätten sollten ja schon am ersten Tage 6 Goldmedaillen erkämpft werden. Die glücklichen Besitzer von Eintrittskarten sind schon Stunden vor Beginn der Spiele zu der gewaltigen Arena hinausgefahren. Zu ihnen gesellen sich die Zehntausende, die am Sonnabend noch in ihren Büros und Werkstätten beschäftigt waren und die nun heute mit Kind und Kegel und natürlich mit dem unvermeidlichen Besuch aus der Provinz hinausziehen, „um auch etwas zu sehen“. Aber auch außerhalb des Stadions tut sich noch mancherlei. In Döberitz hat schon morgens der Moderne Fünfkampf mit einem Geländeritt begonnen. In der Deutschlandhalle sind die Ringkämpfer angetreten und auch die Regatta=Strecke in Grünau ist ein unwiderstehlicher Anziehungspunkt. Die Polizei, der Straßenhilfsdienst und der Olympia=Kraftfahr= stab sind heute wirklich nicht zu beneiden. Auf der Jagd nach Autogrammen Und es muß nicht gerade Sport sein. Es gibt Leute, die mit einem regelrechten strategischen Plan„alle“ Sehenswürdigkeiten besichtigen wollen. Man kann doch nicht in Berlin gewesen sein, ohne das Olympische Dorf besichtigt zu haben! An der Avus liegt das Internationale Sportstudentenlager, am Rupenhorn das Internationale Jugendlager, in Grünau befindet sich die Kanuzeltstadt. Vor allen Lagern stauen sich die Menschen in dichten Reihen. Die ein= und ausfahrenden Autos der Sportler werden bejubelt. Wehe, wenn irgend einer der Lagerbewohner ahnungslos das Eingangstor verläßt! Ehe er seine„gefährliche" Lage erkennt, steckt er mitten in einem Knäuel von Menschen, die hundert Dinge von ihm wissen wollen, die ihn um keinen Preis der Welt aus ihren„Klauen“ lassen, ehe er nicht hundertmal seinen Namen auf Postkarten und Notizblöcke gekritzelt hat. Das ist die Olympia=Stadt. Millionen Menschen hält ihr bezaubernder Rhythmus in Atem, und dieses ewig flutende Leben erlischt auch nicht, wenn draußen im Olympia=Stadion die mächtigen Tore geschlossen werden und die Sonne längst über den westlichen Horizont hinabgesunken ist. Dann geht der Herzschlag der Innenstadt nur um so schneller. Berlin und seine„Via triumphalis“, in der unzählige Scheinwerfer die vielfältigen Farben ihres Schmuckes zu gespenstischem Leuchten erwecken, ist bei Nacht vielleicht noch grandioser als in der Helle des Tages. G. R. Wird Gisela Mauermayer es schaffen? Olympischer Rekord 1932: Copeland(USA.) 40,58 Meter, Weltrekord 1935: Mauermayer (Deutschland) 47,12 Meter Von unserem Olympia-Sonderberichterstatter Es ist noch gar nicht so lange her, da galt es bei Frauen als unschön, große Hände zu haben und wer alte Romane aus der„Gartenlaube“ liest, der weiß auch, daß darin immer die Schönsten die kleinsten Händchen haben und die häßlichen Aschenputtel die derben Fäuste. Aber wenn ein Sportmädel Diskus werfen will, so ist es ganz vorteilhaft, über eine große breite Handfläche und kräftige derbe Finger zu verfügen, dann liegt nämlich die Scheibe hübsch ruhig bei rasendem Schwung und wird sicher und ohne ins Wackeln zu geraten hinausgedreht zum Wirbel in der Luft. Viel Schnellkraft, Schwungkraft und Fingerkraft gehören dazu, aber schadet das einer Frau? Mit Weltrekorden ist es eine sonderbare Sache: mancher ist schon gar keiner mehr, wenn man ihn hinschreibt, ist ein mit Luft gefüllter Schlauch, in den gleich jemand mit einer Nadel hineinpieken wird. 47,12 Meter, so lautet die Weltbestleistung, aber schon vor vierzehn Tagen hat die Münchener Studentin Gisela Mauermayer über 48 Meter geworfen, nur war noch keine Kommission da, die Bestleistung anzuerkennen. Und wie dürftig macht sich der alte olympische Rekord mit seinen acht Meter weniger! Nun, er war auch einmal eine viel bewunderte Leistung, vergessen wir das nicht. Wenn die Weltrekordlerin Mauermayer antritt und mit mächtigem Schwung die Scheibe bis 48 Meter wirft, dann hat Deutschland eine Goldmedaille sicher. Aber alle Tage ist nicht Sonntag und die Polin Jadwiga Weiß warf in diesem Jahr bereits 46 und 47 Meter. So ganz ohne Anstrengung wird es nicht gehen, aber die bescheidene Münchnerin, die so sehr die Menge scheut und so stark sich für das neue Deutschland einsetzt, sie wird es auch hier zu vertreten wissen. E. A. W. Helen Stephens lief Weltrekord Krauß, Albus und Dollinger im Endlauf über 100 Meter Von unserem Olympia-Sonderberichterstatter Berlin, 3. August. Den hohen Stand der deutschen Frauenathlettk hat schon am ersten Tag der Doppelsieg im Speerwerfen deutlich bewiesen. Und am zweiten Tag verstärkten unsere Sprinterinnen den famosen Eindruck, den man von unseren Vertreterinnen hat, in nachdrücklicher Weise. Wird auch Amerikas Weltrekordläuferin Helen Stephens nicht zu schlagen sein, sollte selbst die Polin Walasiewicz uns noch den zweiten Platz entreißen, wir haben unsere drei Läuferinnen im 100=Meter=Endlauf, ein Erfolg, wie er keiner anderen Nation hier beschieden ist. Ein halbes Dutzend Vorläufe vereinigte nach den Männern die schnellsten Läuferinnen der Welt im Sprinterkampf. Schon im ersten Vorlauf wurde es ein deutscher Sieg. Albus, das schnelle Mädel aus Barmen, hat einen prächtigen Start. Auf der zweiten Bahn liegt sie vom ersten Meter an vor der Oesterreicherin Vancura in Führung und siegt leicht in 12.4. 11,4 für Stephens= Weltrerord! Das war der erste Eindruck, den Berlin von Helen Stephens aus den Staaten bekam. Weltrekord auf den ersten Anhieb. Wie ein Pfeil von der Sehne fliegt das amerikanische Mädel auf der Außenbahn dem Ziel entgegen. Ein, zwei, drei und schließlich fünf Meter trennen sie von den anderen. Ein weiblicher Owens! Mühelos siegt sie. Alles wartet auf die Zeit. 11,4, das ist ein neuer Weltrekord! Ein starker Rückenwind, der sich gerade während des Laufes aufgetan hatte, stellt aber die Anerkennung in Frage. Mit der Polin Walsiewicz gewinnt wieder eine Rekordläuferin in sehr sicherem Stella Walsh oder Helen Stephens? Die beiden Rivalinnen auf der 100-Meter-Strecke treffen erltmalig zusammen (Von unserem Olympia-Sonderberichterstatter) Berlin, 3. August. Der vierte Tag der Olympischen Spiele bringt bereits einen der interessantesten Entscheidungskämpfe: 100=Meter= Lauf für Frauen. Die beiden Hauptrivalinnen, die 18jährige Amerikanerin Helen Stephens ind die langjährige Weltmeisterin, die Polin Stella Walasiewicz(25 Jahre) liefen die gleiche Zeit. Ein harter Kampf ist zu erwarten. Wer wird in Berlin die schnellste Läuferin der Welt sein? Im Frauenheim herrscht ungeheure Spannung. Helen Stephens kommt zum ersten Mal zu einem Olympia. Man weiß noch nicht, ob sie die Nerven behalten wird. Unter den Amerikanerinnen herrscht ziemliche Aufregung— Stella Walsh (wie sie kurz genannt wird) dagegen scheint von dem bevorstehenden Ereignis noch unberührt zu sein. „Ich weiß, was ich kann“ Wer das so überzeugt sagen kann, wie Stella Walsh, braucht seine Ruhe wirklich nicht zu verlieren.„Ich sehe der Entscheidung ganz ruhig entgegen. Als mir bei der Abfahrt in Warschau und in Posen Tausende meiner Landsleute zujubelten, wußte ich, daß ich mit eisernem Training meine Pflicht getan habe. Wenn Polen überhaupt eine Goldmedaille erwartet, so von mir. Ich habe nichts unterlassen, damit ich mein Bestes tun kann. Der Hang zum Laufen steckt in mir, wirklich seit meiner frühesten Kindheit. Als ich als 6 Monate altes Kind zu laufen begann, haben mir meine Eltern schon immer scherzhaft schnelle Beine prophezeit, und sie haben recht behalten. Während meiner ganzen Jugend, die ich in Cleveland verbrachte, interessierte mich nichts mehr als unsere Spiele und Wettläufe im Garten oder auf den Sportplätzen Ohios. Aus diesem Spiel heraus, ohne ernstes Training, nahm ich 1928 mit 15 Jahren, zum ersten Mal an einem Bezirkssportfest in Cleveland teil. Ich gewann auf allen Strecken, die ich lief, 50, 60 und 100 Meter, und das war der Anfang zu meiner Sportlaufbahn.“ 8 Jahre polnische Meisterin Nach ihrem ersten Wettkampf begann Ste la zu trainieren, und es ist erstaunlich und fist beispiellos, wie sie 8 Jahre lang von Jahr zu Jahr ihre Leistungen verbesserte. Im Jahre 1930 machte Stella die internationale Sportwelt auf sich aufmerksam. Mit 12,1 Sekunden schlug sie zum ersten Mal die Weltmeisterin im 100=Meter=Lauf von Los Angeles, die Amerikanerin Robinson(12,2 Sekunden). Zum Training kam Stella nicht viel. Außer dem Laufen betrieb sie fast jede andere Sportart, nahm auch an allen möglichen Wettkämpfen und Spielen teil und holte sich manchen Meisterschaftstitel. Je nach der Jahreszeit und ganz wie sie Lust hatte, trainierte sie einmal diesen, einmal jenen Sport. Dennoch kam sie im 100-Meter=Lauf vorwärts. In jedem Sommer, während der Studienferien in Amerika, kehrte Stella in ihre Heimat, zu ihren Großeltern nach Warschau zurück, und in jedem Sommer nahm sie dort an philologischen Sommerkursen und an den polnischen Meisterschaften teil. In den 8 Jahren, in denen Stella immer wieder die polnische Meisterschaft im 100Meter=Lauf errang, ist sie fast zu einer Nationalheldin geworden, besonders als sie 1932 in Los Angeles mit der Zeit von 11,9 Sekunden Weltmeisterin wurde und in diesem Jahr mit ihrer verbesserten Zeit von 11,6 Sekunden ihren Titel verteidigen kann. Zum ersten Mal gegen Helen Stephens In diesem Jahre tauchte zum ersten Male die Konkurrenz für Stella auf, das Farmerkind Helen Stephens. Ehe Stella im Frühjahr gestartet war, lief die Amerikanerin 11,6 Sekunden und brach damit den Weltrekord der Polin(11,7).„Als ich in der Zeitung las, wie schnell Helen Stephens gelaufen war, begann ich besonders eifrig zu trainieren und bin dann einige Wochen später auch 11,6 Sekunden gelaufen. Nein, nicht nur einmal. Vor zwei Wochen bin ich auch in Polen wieder auf die Leistung gekommen. Hier in Berlin werden wir zum ersten Mal zusammen starten. „Was ich erreicht habe, verdanke ich allein meinem Training und dem regelmäßigen Leben, wozu mich der Sport erzogen hat. In diesem Frühjahr habe ich mir, nachdem ich den Winter über nur Gymnastik getrieben habe, zusammen mit meinem Trainer, Dr. Griffin, einen Traningsplan für den ganzen Sommer ausgearbeitet. Für jeden Tag war das Training festgelegt uno zwar so, daß es sich steigerte und daß ich hier in Berlin in bester Form bin.“ L. B. Stil den dritten Vorlauf vor Eßman(Finnland), die drei Meter zurück die übrigen drei Läuferinen, darunter auch die Holländerin Koning auf die undankbaren letzten Plätze verweist. Englands bekannte Sprinterin Hiscock gewinnt dann den vierten Vorlauf in 12,6 Sekunden vor der Amerikanerin Rogers. Auch scheidet Hollands Vertreterin de Vries als Dritte aus. Im vorletzten Lauf startet die Deutsche Meisterin Krauß(Dresden), die in 12,1 Sekunden einen ganz überlegenen Sieg vor der Kanadierin Meagher davonträgt. Hier muß die Engländerin Brown ihre Chancen begraben. Die Nürnbergerin Marie Dollinger sorgt im abschließenden sechsten Vorlauf für den dritten deutschen Vorlaufsieg. In genau 12 Sekunden hat sie jederzeit die Spitze und siegt unangefochten vor der Engländerin Burke mit 12,4 Sekunden. Deutschland hat bei den Vorläufen am erfolgreichsten abgeschnitten, denn unsere drei Vertreterinnen sind alle in die beiden Zwischenläufe gekommen. USA., Kanada und England folgen mit je zwei Vertreterinnen, während Oesterreich, Polen und Finnland noch je eine Läuferin im Rennen haben. Eine starke Stunde später traten die zwölf „Siegerinnen“ aus den Vorläufen zu den Zwischenläufen über 100 Meter an. Wiederum lieferten die drei deutschen Vertreterinnen glänzende Beweise ihres Könnens. Im ersten Zwischenlauf stehen neben der Rheinländerin Albus auf der ersten Bahn die Kanadierin Meagher, Helen Stephens, Käthe Krauß, Vancura(Oesterreich) und die Engländerin Hiscock. Die Rheinländerin hat den besten Start, doch bald liegt Helen Stephens, das„Farmermädchen“ aus den Staaten, mit nayezu männlichem Antritt an der Spitze des Sechserfeldes. Sehr gut auf kommt Käthe Krauß, die hinter der Amerikanerin, die in 11,5 Sekunden siegt, den zweiten Platz belegt vor Emmy Albus, die sich gerade vor der Kanadierin ins Ziel werfen kann. Die Startfolge im zweiten Zwischenlauf ist Rogers(USA.), Dolson(Kanada), Eßman (Finnland), Walasiewicz(Polen), Dollinger (Deutschland), Burke(England). In diesem Feld scheinen die Kräfte gleichmäßiger verteilt zu sein. Nach 50 Meter hat die Polin einen kleinen Vorsprung erobert, aber Marie Dol linger bleibt auf gleicher Höhe, und auch die Amerikanerin Rogers= ist nicht viel dahinter. Die Deutsche ist in prächtiger Form und hält mit der Polin, vor der sie sich noch ins Ziel wirft, dichtauf. Der erste Platz wird der Deutschen zuerkannt, uno zwar mit der gleichen Zeit von 12 Sekunden, die auch für die Polin gestoppt wird. Dritte wird die Amerikanerin Rogers mit 12,1 Sekunden. Den Endlauf bestreiten also am Dienstag die drei Deutschen, Dollinger, Krauß und Albus, die Polin Walasiewicz, Rogers(USA.) und Helen Stephens(USA.). 1. Vorlauf: 1. Albus(Deutschland) 12,4; 2. Vancura(Oesterreich) 12,5. Ausgeschieden sind Cameron(Kanada), Halttu(Finnland), Bland (USA.) 2. Vorlauf: 1. Stephens(USA.) 11,4 (neuer Weltrekord); 2. Dolson(Kanada) 12,3. Ausgeschieden sind Neumann(Oesterreich), Komiya (Japan), Hofmann(Jugoslawien). 8. Vorlauf: 1. Walasiewiczowna(Polen) 12,5; 2. Eßmann(Finnland) 12,8. Ausgeschieden sind Koning(Holland), Lee(China). 4. Vorlauf: 1. Hiscock(England) 12,6; 2. Rogers(USA.) 12,8. Ausgeschieden sind De Erinnerung an Lord Burghley Der 400-Meter-Hürdenlauf bei den Olympischen Spielen Olympischer Rekord: 52 Sekunden. Weltrekord: 1934 Sekunden. 1932 Hardin=USA, Hardin=USA, 50,6 Es gehe doch einmal jemand ins Olympische Männerdorf und frage irgendeinen der Athleten, wie in seinem Bewerb der Weltrekord steht? Sie alle werden genau Auskunft und vielleicht noch die nächstbesten Zeiten geben; wenn einer aber lächelnd sagen würde:„Das weiß ich nicht!“ dann ist es ein Engländer. 1928 in Amsterdam: haushohe Favoriten sind auf dieser 400=Meter=Hürdenstrecke wie immer die Amerikaner, die noch bei jedem Olympia hier eine Goldmedaille errungen hatten, meist die silberne und bronzene dazu. Aber 400 Meter, das ist nach englischem MaßSystem eine Viertel=Meile, da fangen die britischen Jungen auch an, schnell zu werden. Und wenn gar noch Hindernisse dabei sind, macht es ihnen desto mehr Spaß. Diesmal haben sie aus Cambridge einen jungen Lord mitgebracht(heute längst Mitglied des Unterhauses), der gelangt bis in den Endkampf, der läuft beim Endkampf lächelnd die Strecke, hüpft über die Hürden und ist ziemlich schnell, so schnell, daß die Amerikaner vorstoßen. Da wittert der junge Lord Burghley Unrat, das Lächeln verschwindet, jetzt kämpft der Brite, wird schneller und immer schneller, nun hat er den Sieg, und nun läuft er wieder lächelnd durchs Ziel. Und später, als man ihn einmal nach einem Siege zum Weltrekord beglückwünscht, fragt er erstaunt: „Weltrekord? Den kenne ich gar nicht.“ Sie laufen, um Menschen zu besiegen, diese Engländer, nicht imaginäre Götzen wie die Zeit. 1932: Lord Burghley ist älter geworden, immer noch dabei, aber die Amerikaner sind ihm doch zu schnell. Sie haben Weltrekordler, sie werden siegen. Aber wie sie noch laufen, kommt von irgendwoher der Ire Tisdall vor, und obwohl er eine Hürde wirft und seine Zeit(51,8 Sek.) deshalb nicht olympischer Rekord wird: er hat die Goldmedaille. O, sie können noch laufen, die Männer der alten Kontinente!— Diesmal haben die Amerikaner wieder ihren Hardin mit, der mit seinen Kameraden die schnellsten Zeiten des Jahres lief. Aber vielleicht, vielleicht stößt doch ein Engländer, ein Ire, ein Südafrikaner vor: es gibt Läufer auch außerhalb der Vereinigten Staaten! Rennen in Eaen am 3. August Irony, Grilic, sputt), 2. LeyGre Gré, Siklos, Tot. 22. 1. R.: 1. Vertigineur(W. Johnstone), 2. 3. Cavla, serner: Tormento, Canute, Riante, Tot. 15. Pl. 12, 16. 2. R.: 1. Mlle. de Puvgareau(A. Du land, 3. Tanganika, ferner: Pl. 13, 14. 3. R.: 1. Lame(M. Mather), 2. Ispaban, 3. Ton###e,#####r: Printartere, Moussellne Fine, Tot. 18. 4. R.:+1. Gold Mint(R. Brethes),+-1. Tiepoletto (G. Dusorez), 3. Treignac, ferner: Kialia, Bon Alliage, Barboteur, Ataman, Brotefort, Meralda, Tot. 30/17, .5. R.: 1. Xylander(R. Bretbes), 2. Ibvcus, 3. Palefrot, drei liefen. Tot. 11. 6. R.: 1. Ramadan(G. Duforez), 2. Caresse. 3. Rollon, ferner: Star„Fish. Lanquet, Houssière. La Chouette, Tot. 68. Pl. 24, 16. Vries(Holland), Machmer(Oesterreich) und From (Finnland) 5. Vorlauf: 1. Krauß(Deutschland) 12,1; 2. Meagher(Kanada) 12,4. Ausgeschieden sind Brown(England), Romanic(Jugoslawien); nicht am Start Testoni(Italien). 6. Vorlauf: 1. Dollinger(Deutschland) 12,00; 2. Burke(England) 12,4. Ausgeschieden sind Lanitis(Griechenland), Mabille(Frankreich) und Martinez(Chile); nicht am Start Cabrijan (Jugoslawien). Vom Olympischen Fackellauf nach Kiel Feierlicher Empfang in Lübeck Am Montag ging der Fackelstaffellauf zur Eröffnung der Olympischen Segelregatta in Kiel durch Mecklenburg, wo morgens um 6.30 Uhr bei Suckow der erste mecklenburgische Läufer die Olympische Flamme vom letzten Läufer des Gaues Brandenburg übernahm. Der Lauf führte über Parchim und Crivitz nach Schwerin, wo die Flamme 10.35 Uhr im Schloßhof eintraf. Hier hatten sich die führenden Männer der Partei, des Staates, der Stadt, der Wehrmacht und des Arbeitsdienstes und der Sportverbände zu einer Olympischen Feierstunde eingefunden. Nach Eintreffen der Flamme hielt der Stellvertretende Gauleiter von Koerber eine Ansprache. Fahnenschwingerinnen des Turnvereins traten dann vor das Feuerbecken, das von dem Olympischen Läufer entzündet worden war. Der Schweriner Ortsgruppenführer des DRL beschloß die Feierstunde mit einem dreifachen Siegheil auf den Führer als den Schirmherrn der Olympischen Spiele. Anschließend trat der nächste Fackelläufer, begleitet von 150 Soldaten in Sportkleidung, den Weiterlauf in Richtung Gadebusch, Rehna, Schönberg, Lübeck an. Am Montagnachmittag erreichte die Olympia=Fackel das Lübecker Kreisgebiet. In der Lübecker Innenstadt nahm das Gedränge fast beängstigende Formen an. Als die Fackel am Holstentor eintraf, wurde sie von den Tausenden mit Heilrufen begrüßt. Nach einer Ansprache des Kreisleiters nahmen die Läufer ihren Weg nach der lübeckischen Grenze, von wo sie nach Kiel weitergetragen wird. Der Sieger von Los Angeles Aufnahme: Weltbild Wenn jeder Deutsche so die Daumen drückt, muß es Siege geben! Achtung! Mithören! Olympisches Rundfunkprogramm am Dienstag 10.00 Uhr: Während der Militärmusik: Start der olympischen Segelwettkämpfe in Kiel. 200-Meter-Vorläufe. 14.00 Uhr: Regattabericht aus Kiel. 15.00 Uhr: Während der Schallplattenmusik: 400. Meter-Hürden- Zwischenläufe, Diskuswerfen(Frauen)=Entscheidung. 200-Meter-Vorläufe. 100Neter(Frauen)=Entscheidung, Weitsprung= Entscheidung, 400Meter-Hürden=Entscheidung, 800Meter=Entscheidung, 5000-MeterVorläufe, Hockey-Ausscheidungsspiele, Fußball-Ausscheidungsspiele (Deutschland-Luxemburg). 15.50 Uhr: Sven Hedin spricht im OlympiaStadion:„Sport als Erzieher.“ 19.00 Uhr: Olympia-Echo. 20.10 Uhr: Während, der volkstümlichen Musik: Ringen: Freistil=Entscheidung. Fechten: Florett(Frauen)= Vorentscheidung, Empfang ehemaliger Olympia-Sieger. 22.15 Uhr: Olympia-Echo. USA-Turner lind kühn wie Artilten Amerikaner zeigt Doppelsalto nach Riefenwelle Schwierigkeit kommt vor Sicherheit Von unserem Olympia-Sonderberichterstatter Am 10. August beginnt auf der Dietrich= Eckart=Bühne der turnerische Wettkampf für Männer, an dem sich vierzehn Nationen be teiligen. Die meisten Mannschaften wohnen schon jetzt im Olympischen Dorf und üben täglich in der Turnhalle dieses Dorfes. So auch die Turner Amerikas, die bei den Olympischen Spielen in Los Angeles den Sieg im Geräteturnen errungen hatten. Unser Mitarbeiter besuchte sie in der Turnhalle und sprach ihren Trainer Joseph Oszy. Von den Kunstturnern Amerikas war be kannt, daß sie bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam den siebten Platz im Ge räteturnen errungen hatten und bei den Spielen 1932 in Los Angeles den ersten. Heute früh haben die Amerikaner in der Turnhalle des Olympischen Dorfes trainiert. Sie übten fleißig an Reck, Barren und Pferd. Die Leistungen waren ganz hervorragend. Bisher sah man den Doppelsalto aus der Riesenwelle nur bei deutschen Turnern. Heute zeigte auch der Amerikaner Frank Cumiskey diesen Doppelsalto. Es gab noch mehr„Rosinen“. Ein Beispiel: Chester W. Philipps, ein 21jähriger Student aus Philadelphia, turnte die Luftrolle rückwärts mit halber Drehung. Diese„SchraubenLuftrolle“ ist in Europa unbekannt. Am Reck beherrschten verschiedene Turner den Adler= schwung. Diese Schwierigkeiten sind kaum nach zu übertreffen. Sie stellen ungeheure Anforderungen an die Turner und die Amerikaner erfüllen diese Anforderungen. Sie sind kühn wie Artisten. Nur die Sicherheit ist nicht ganz vollkommen. Wir sprachen darüber mit Joseph Oszy, dem Trainer dieser Turnermannschaft. „In Amerika steht die Schwierigkeit im Vordergrund“, sagte Oszy,„die Sicherheit kommt erst an zweiter Stelle“. 40 Punkte gibt es für Schwierigkeit und 30 für Sicherheit. Ich lehne die zu starke Betonung der Sicherheit ab, da sie die Steigerung der Leistung hemmt. Schauen Sie unsere Riege an! Sie hat große und kleine Turner in ihren Reihen, ältere und jüngere. Frank Cumiskey, der das letzte Ausscheidungsturnen gewann, wird jetzt 23 Jahre alt und ist sechs Fuß groß, also wahrscheinlich der größte Turner, der an den Olympischen Spielen teilnimmt. In Europa herrscht die Meinung, daß kleine Männer besser turnen. Diese Ansicht entstand durch die Uebertreibung der Sicherheit. Selbstverständlich vermag ein kleiner Turner seinen Körper viel besser zu beherrschen als ein großer. Aber gerade darum darf nicht die Sicherheit die erste Rolle spielen, weil sonst das Turnen nur noch zu einem Sport für kleine Menschen wird. Auch auf das Alter kamen wir zu sprechen und auch hier führte J. Oszy die Veralterung einzelner Mannschaften auf die zu starke Betonung der Sicherheit zurück. „Je älter ein Mensch wird, desto besser lernt er bis zu einer gewissen Altersstufe seinen Körper beherrschen. Er vermeidet allmählich jede Uebung, die nicht vollkommene Sicherheit gewährleistet. Dadurch aber bleiben die Turner auf einer niedrigen Stufe stehen und versperren außerdem den jungen Brauseköpfen den Weg nach vorn“. Nach diesen etwas ungeklärten Fragen kamen wir auf die amerikanische Turnermannschaft zu sprechen, die uns Joseph Oszu vorstellte: „Unser jüngster Turner ist der 21jährige Wneeler aus Pittsburg. Er ist besonders glücklich, weil er kurz vor seiner Abreise das Lehrerexamen bestanden hat. Am ältesten, mit 34 Jahren, ist Alfred Jochim, Mechaniker einer Telefongesellschaft. Frank Haubold, dessen Gattin in der amerikanischen Turnerinnenmannschaft kämpft, ist Reisender. Er nimmt zum dritten Male an den Olympischen Spielen teil und Jochim sogar zum vierten Male. Er errang bei den Spielen in Los Angeles den zweiten Platz im Pferdespringen hinter Haubold. Wie sie diesmal abschneiden werden, hängt bestimmt sehr stark von der Einstellung der Kampfrichter ab. Wir wissen leider im Augenblick nicht, was die Turner Europas leisten.„e Schweizer sah ich das letztemal in Amsterdam, das war vor acht Jahren. Es ist sehr schade, daß wir Amerikaner keine Gelegenheit zu Länderkämpfen im Kunstturnen besitzen, wie die Nationen Europas. Dadurch fehlen uns Anregungen und manchmal Erfahrungen, die auch zum Siegen notwendia sind.“ Karl Behrend Unsere Voraussagen Heute in Vichy 1. R.: Cloton— Taifun 2. R.: Stall Volterra— Robber Choef 8. R.: Tizona— Catherinette 4. R.: Atout Royal— Sir Roger 5. R.: Stall Bedel— Atout Royal Nils Bukh zeigte„seine“ Kunst Vollendete dänische Gymnastikschule Schon wollten am Montag die Hunderttausend nach Beendigung des letzten olympischen Wettbewerbs das Stadion verlassen, als Nils Bukh, der bekannte dänische Gymnastikreformer, der schon so oft in Deutschland mit den Vorführungen seiner Turnerinnen vorzüglich zu gefallen wußte, mit zwei Gruppen seiner berühmten Gymnastikschule anrückte, deren Vorführungen die Massen schnell in ihren Bann zog. Prächtig kam hier der Gegensatz zum Ausdruck zwischen den rein kämpferischen Wettbewerben der Olympischen Spiele, wie sie die vorhergehenden Nachmittagsstunden in reicher Fülle gebracht hatten, und den harmonisch, rein spielerisch hingelegten Uebungen der dänischen Turnerinnen. Beide Gruppen, zwanzig Frauen, die durch 20 Männer erganzt werden, marschierten in geschmackvoller, lavendelblauer Gymnastiktracht auf uno zeigten unabhängig voneinander ihre Uebungen. Die Frauen bestachen durch die Anmut ihrer Bewegungen, die Männer durch die äußerste Exaktheit, mit der sie die schwierigsten Uebungen meisterten. Die Uebungen der Nils=BukhSchule dauerten nayezu eine Stunde, fesselten aber die Menge bis zum Schluß. Dänemarks Turnerinnen wurden für ihre Uebungen mit reichem Beifall belohnt. über Hürden und Wallergräben Raff gab im 3000-Meter-Hindernislauf auf Als letzte Leichtathletik=Ausscheidung wurde und sonstige Offizielle in Regenmäntel gehüllt am Montag der 3000=Meter=Hindernislauf in drei Vorläufen durchgeführt, um die zwölf Endlaufteilnehmer zu ermitteln. Jedesmal waren 32 Hürden und sechsmal der Wassergraben zu nehmen. Als weitere„Zugabe“ öffnete der Himmel seine Schleusen. Im ersten Vorlauf führte der Italiener Lippi vor Matilainen(Finnland), Wihtols(Estland) und dem Deutschen Dompert. Diese Reihenfolge wurde bis zur vorletzten Runde beibehalten, in der dann Domvert die Spitze übernahm vor Matilainen und Wihtols, während der Italiener Lippi zum Schluß völlig erschöpft aussichtslos zurückfiel. Den vierten Platz sicherte sich noch der Amerikaner Dawson und damit noch die Teilnahme am Endlauf. Die Zeit von Dompert mit 9:27,2 Minuten ist recht gut ausgefallen. Im zweiten Lauf gab der finnische Olympiasieger Isohollo das Tempo an. Bereits drei Runden vor Schluß lief er in großartigem Stil dem Felde davon und führte bald mit 25 Meter vor Manning(USA.), dem Schweden Holmavist und dem Deutschen Hein. Inzwischen hatte nach einer kurzen Pause wieder starker Regen eingesetzt, so daß Kampfrichter Zwei große Erlebnille Tilly Fleischer und Hans Woellke beftanden ihre schwerste Prüfung Von unserem Olympia-Sonderberichterstatter Berlin, 3. August. Ereignisse jagten sich schon am ersten Tage. Hoffnungen wurden zu Grabe getragen, Erwartungen erfüllt. Des einen Freud' ist des anderen Leid. Die 22jährige Hermine Bauma war die Favoritin des Speerwerfens der Frauen. Sie scheiterte. Die deutschen Mädel aber bestanden diese schwerste Prüfung ihres Lebens, und so wurden ihre Leistungen und Erfolge das erste große Erlebnis aller deutschen Zuschauer. Tilly Fleischer, die seit Jahren treu dem deutschen Sport dient, immer zur Stelle ist, wenn sie gebraucht wird, hat die Belohnung ihres Strebens und sportlichen Lebens erhalten. Das ist das Rühmenswerte an ihrem Sieg, daß er mit einer wahrhaft großen Leistung errungen wurde und nicht mit einem Zufallstreffer, den das Glück zuweilen auch den weniger Tüchtigen schenkt. Mit Ausnahme des ersten Wurfes lagen alle Weiten zwischen 40 und 46 Meter, einmal blieb sie dicht unter, einmal dicht über 45 Meter. So schlug sie zwei Fliegen mit einer Klappe: zur Goldmedaille gesellte sie den olympischen Rekord. Ihr Sieg aber war nicht der alleinige Inhalt des Erlebnisses, das niemand so gut fühlen konnte wie ein Deutscher, das aber auch die Ausländer bewunderten. Drei deutsche Mädel in der Entscheidung, zwei auf den ersten beiden Plätzen. Die kleine Luise Krüger, eine Athletin, der man die außerordentliche Speerwurffähigkeit nicht ansieht, ließ sich so wenig wie Tilly Fleischer verblüffen und hatte ihre Nerven so gut wie diese beisammen. Das war entscheidend, entscheidend auch dafür, daß Lydia Eberhardt in die Entscheidung kam. Teils übertrafen, teils erreichten die deutschen Mädel ihre gewöhnlichen Leistungen. Sie hatten also olympisches Format und beschämten damit jene sonderbaren Besserwisser, die ihnen entweder den Sport überhaupt oder doch wenigstens den olympischen Kampf nehmen möchten. Das zweite wundervolle Erlebnis dieses ersten Kampftages war die finnische Geschlossenheit im 10 000=Meter=Lauf. Fast scheint es, als seien die finnischen Langstreckler nun wieder so weit, an die Zeiten eines Nurmi und eines Ritola anschließen zu können. Der Wide von einst war der Murakoso von jetzt. Der kleine Japaner hat sich seit dem Vorjahre um eine ganze Klasse verbessert, aber als die drei Finnen in der letzten Runde zu spurten begannen, waren seine Kräfte zu Ende. Finnland hat sich als das Land des Langstreckenlaufes behauptet, zumal der vielgerühmte Amerikaner Lash enttäuschte und Zabala seine Kräfte für diese Strecke überschätzt hatte. Immerhin hatte er so einen guten, letzten Trainingslauf für die 42 Kilometer. Daß bei den Männern für Deutschland zunächst nicht alles glatt ging, hat seine einfache Erklärung, wenn sie auch nicht in jedem Falle trostreich ist. Daß Martens im Hochsprung bereits bei 1,75 Meter seine beste Höhe erreicht hatte, ist kein Wunder, denn er litt an einer Knieverletzung und konnte keinen anderen Ehrgeiz haben, als wenigstens seine Meldung zu erfüllen. Ueberraschend war, daß Harbig in den 800 Metern schon im Vorlauf ausscheiden mußte. Es kann nur einen Grund geben: er hatte seine größte Leistungsfähigkeit bei den Deutschen Meisterschaften erreicht und hat sie nicht halten können. Für ihn finden die Spiele vier Wochen zu spät statt. Bei den Sprintern erwies es sich, daß das Meisterschaftsergebnis durch die damals so weiche Bahn irregulär gewesen sein muß, denn nun war Borchmeyer wieder klar der Stärkste, der einzige auch, der der großen aus ländischen Klasse bis jetzt gewachsen war. Sein Lauf imponiert, er ist wirklich internationale Klasse. Olympisches Format zu haben, das ist eine Fähigkeit, die n Athleten be schieden ist. Sie: vordleute sein. Unser Woellke, er hatte es, er hatte im glücklichen Verein Können und Nervenkraft. So gewann er die zweite Goldmedaille für Deutschland, die erste, die überhaupt je ein deutscher Sportler im olympichsen Kampf er rang. Heinz Cavalier. Auslosung der 110 Meter=Hürden=Vorläufe Für die sechs Vorläufe über die 110=MeterHürdenstrecke, die am morgigen Mittwoch um 16.30 Uhr beginnen, ist folgende Einteilung vorgenommen worden: 1. Vorlauf: Bosmans=Belgien, O'Connor=Kanada, Huruta=Japan, Lavery=Südafrika, Mantikas=Griechenland, Thomsen=Dänemark. 2. Vorlauf: Langmayr=Oesterreich, Pollard=USA., Thornten=Großbritannien, Welscher=Deutschland, Wong=China. 3. Vorlauf: Finlay=Großbritannien, Gemmill=Südafrika, Kamanek=Tschechoslowakei, Murakami=Japan, Ramirez=Philippinen, Worral=Kanada. 4. Vorlauf: Lavenas=Argentinien, LingChina, Pilbrow=Großbritannien, SkiadasGriechenland, Staley=USA. 5. Vorlauf: Leitner=Oesterreich, KunzSchweiz, Shimizu=Japan, Towns=USA, Wegner=Deutschland. 6. Vorlauf: Caldana=Italien, IvanovicJugoslawien, Lidman=Schweden, WatsonAustralien, White=Philippinen. Die beiden Erstplazierten der 110=HürdenVorläufe kommen in die Zwischenläufe. den Verlauf des Rennens beobachteten. Der Begeisterung der Massen tat aber der Regen kaum Abbruch, denn nur wenige verließen vorzeitig ihre Plätze. Sieger blieb erwartungsgemäß Isohollo in 9:34,0 Minuten vor Manning und dem Deutschen Hein, der noch Endspurt den Schweden Holmavist niederringen konnte. Im dritten Vorlauf hatte der Oberhausener Raff leider Pech. Er blieb am Start stecken und verlor dann durch eine Behinderung Boden und lag bald schon 40 Meter zurück, so daß der Deutsche in der zweiten Runde aufgab. Der Finne Tuominen hatte sich, wie schon im zweiten Lauf sein Landsmann Isohollo, bald vom Felde gelöst und lief vor Amerikas Meister MacCluskey, Rerolle(Frankreich) und Lausson (Schweden) sein Rennen sicher nach Hause. 1. Vorlauf: 1. Dompert(Deutschland) 9:27:2 Min.; 2. Matilainen(Finnland) 9:28,4 Min.; 3. Wihltols(Estland) 9:28:8 Min.; 4. Dawson(USA.) 9:29:2 Min. Ausgeschieden: Cuzol(Frankreich), Ekman(Schweden), Evenson(Griechenland), Lippi(Italien), Hosek(Tschechoslowakei). 2. Vorlauf: 1. Isohollo(Finnland) 9:24:0 Min.; 2. Manning(USA) 9:34:8 Min.; 3. Heyn (Deutschland) 9:41:2 Min.; 4. Holmavist(Schweden. Ausaeschieden: Szilaggyi(Ungarn), van Rumst(Holland), Desroches(Frankreich), Imai (Japan), Waclav Hosek(Tschechoslowakei). 8. Vorlauf: 1. Tuoiminen(Finnland) 9:40:4 Min.; 2. Mac Cluskey(USA) 9:45:2 Min.; 8. Rerolle(Frankreich) 9:50:5 Min.; 4. Larsson (Schweden). Ausgeschieden: Tanaka(Japan), Genty(England), Betti(Italien), J. Hosek(Tschechoslowakei). Die Olympia-Hymne Völker! Seid des Volkes Gäste, Kommt durchs offne Tor herein! Friede sei dem Völkerfeste! Ehre soll der Kampfspruch sein. Junge Kraft will Mut beweisen, Heißes Spiel Olympia! Deinen Glanz in Taten preisen. Reines Ziel: Olympia. Vieler Länder Stolz und Blüte Kam zum Kampfesfest herbei; Alles Feuer, das da glühte. Schlägt zusammen hoch und frei. Kraft und Geist naht sich mit Zagen. Opfergang Olympia! Wer darf deinen Lorbeer tragen. Ruhmesklang: Olympia? Wie nun alle Herzen schlagen In erhobenem Verein, Soll in Taten und in Sagen Eidestreu das Höchste sein. Freudvoll sollen Meister siegen. Siegesfest Olympie Freude sei noch im Erliegen. Friedensfest: Olympia. Erich Lubahn. Vertont von Richard Strauß. die westfälische Reiter=SA. Im Mittelpunkt der reiterlichen Entscheidungen standen die Dressurprüfungen für Reitpferde der Klasse M. die beide SS=Untersturmführer Andreas(Hagen) auf dem ausgezeichneten Fuchswallach Indra für sich entschied. Dieser Reiter gewann auch die L=Dressur mit Dr. Göckes' Pardubitz, während im zweiten gleichklassigen Wettbewerb die Goldene Schleife an Polizeiwachtmeister Hildebrand fiel. SA=Truppführer Wibbeling holte sich alle vier Eignungsprüfungen für Wagenpferde mit den Pferden Norma und Magnet. Außerdem konnte er die beiden A=Springen mit Norma gewinnen. Das Patrouillenspringen fiel an den Stall des SAObertruppführers Stegmaier mit den Reitern Andersen, Tesche und Stegmaier. Das abschließende Jagdspringen der Klasse L holte sich die Barmer Reitbahn mit dem Hitlerjungen Wirtz auf Alraune, der mit 3½ Fehlern und 72 Sek. Zeit einen schönen Sieg herausritt. Trabrennen in Gelsenkirchen am 2. August 1. R.: 1. Weltruf(B. Piotrowski), 2. Masalda, 3. Bardame, 4. Arrak; ferner liefen: Else Lee, Maiblume. Norma Todd, Baronkel, Diabella, Diana Arworthy. Guy Albert, Anna Guy, Mia O. Tot. 41. Pl. 27. 17. 31. 31. 2. R.: 1. Vogel(E. Spockmann), 2. Fiedler, 3. Adda, 4. Grafschaft; ferner liefen: Dirigent, Tuja Guv, Erna Bacon(disqual.), Doornkat, Primavera, Hedwiga. Tot. 17. Pl. 14. 15. 28. 20. 3. R.: 1. Derby(Bes.), 2. Aller, 3. Hanst Watts, 4. Dina Lob: ferner liefen: Batavia. Greis. Karola D., Handball, Minorka, Filmmädel, Volly, Humulus. Tot. 32. Pl. 15. 14. 20. 14. 1. R.: 1. Tuja Guy(C. Pütz), 2. Maria R., 3. Otti Anvil, 4. Phädra; ferner liefen: Brooklyn(disqual.), Graf Geßler, Wege, Landrichter, Mallorca, Erna N. (stehen geblieben), Brauner David(als 2. disqual.), Maikönig. Tot. 56. Pl. 19. 26. 27. 40. 5. R.: 1. Erda(W. Heier), 2. Herentunge, 3. Erker, 4. Zuletzt; ferner liefen: Miß Morgan, Deutscher Vater, Mia O., Rheinliefl, Delta(disqual.), Daisy. Tot. 30. Pl. 13. 15. 23. 13. 6. R.: Totes Rennen zwischen E. Speckmanns Baroneßz Dugout(Bes.) und H. Islands Angelus(K. Gillar), 3. Hilde S.; ferner liefen: Basazzo(disqual.), Lobenarin, Heide. Tot. für Baroneß Dugont 16. Pl. 12, für Angelus 13. Pl. 14. Pl. für Hilde S. 12. 7. R.: 1. J. Adolf Lee(A. Lohmann), 2. Peter Duffy fr., 3. Loni Watts, 4. Baumberger; ferner liefen: Peter Dooley, Rheingold, Patschuli, Dura, Wenker, Bello Watts, Peter S. Tot. 75. Pl. 13. 12. 11. 13. Scharfe Kämpfe der Fechter Knapper französischer Sieg über Deutschland Die Kämpfe des ersten Durchgangs der schenrunde im Florett=Mannschaftswettbewerb zogen sich bis in die späten Nachtstunden hin. Auf allen vier Bahnen des Kuppelsaales der Turnhalle auf dem Reichssportfeld herrschte reger Betrieb. Unter starker Beteiligung der zahlreichen Zuschauer wurden die Kämpfe durchgeführt. In der Gruppe l war Italiens Sieg gegen Ungarn nie gefährdet. Die erste Ueberraschung gab es in dieser Gruppe zwischen U SA. und Oestereich. Die favorisierten Amerikaner trafen auf harten Widerstand und mußten trotz Einsatzes aller Kräfte den Sieg den Oesterreichern überlassen. In der Gruppe II war Belaien im Kampf gegen Argentinien siegreich. Mit dem Kampf Frankreich gegen Deutsch= land erreichte die Spannung ihren Höhepunkt. Die Deutschen ließen ihre französischen Gegner nie davongehen, immer wieder zogen sie gleich. Frankreichs Musketiere wurden etwas nervös. Alles scharte sich um die Bahn und der Höhepunkt wurde beim Stande von 7:7 erreicht. Die Franzosen wehrten sich verzweifelt, während die Deutschen mit ausgezeichneten Leistungen aufwarteten. Als Rosenbauer in seinem letzten Gefecht den Sieg an Gardère abgeben mußte, ruhte die ganze Verantwortung auf Heim. Mit 3:0 für den Franzosen Bougnol wurden die Seiten gewechselt, und doch hoffte man auf unseren Meister. Der Franzose erzielte noch 4:0 und nun schien alles verloren zu sein. Aber Heim gab sich nicht geschlagen. Der Deutsche schaffte das schier Unmögliche und holte bis auf 4:4 auf. Noch einmal blieb ihm die Chance, noch einmal schien der Sieg des Deutschen nahe. Da setzte der Franzose den fünften Treffer, der den Kampf entschied, einen Kampf, der alle anderen in den Schatten stellte. Das Ergebnis des ersten Durchganges war: Gruvve I: Italien gegen Ungarn 13:3 Punkte, 45:74 Treffer; Oesterreich gegen USA. 12:4 Punkte, 50:64 Treffer. Gruppe II: Belgien gegen Argentinien 11:5 Punkte, 32:67 Treffer; Frankreich gegen Deutschland 9:7 Punkte, 59:62 Treffer. Der zweite Durchgang der Zwischenrunde wird am heutigen Dienstag fortgesetzt. Die britilche Strecke Die Tradition fordert einen englischen Sieg im 800-Meter-Lauf Schwelmer Reitturnier Mit 200 Unterschriften, 75 Pferden am Start, gut besetzten Wettbewerben und einem ganz ausgezeichnetem Besuch war das Reit= und Fahrturnier des SA=Reitersturmes 2/69 auf dem Turnierplatz an der Hattinger Straße ein schöner Erfolg für stoßen pflegen, aber auf Weiten von 16 Meter Olympischer Rekord: 1932 HampsonEngland 1:49,8 Minuten. Weltrekord: 132 Hampson=England 1:49,2. Wie kommt es, daß England so wenig Wert legt auf rein technische Uebungen, wie Kugelstoßen, Stabhochspringen, Weitspringen, daß man hierin mit Leistungen, die auf dem Kontinent durchaus nicht einmal erstklassige sind, in England Meister werden kann? Und woher die Vorliebe der englischen Schüler und Studenten für alles, was mit dem Lauf über eine Meile, eine halbe Meile, zwei Meilen zusammenhängt? Keiner weiß es, aber die Tatsache, daß es so ist, steht fest. Haben die Briten noch den natürlichen Instinkt für Sportdinge, wissen sie, daß ein Stabhochsprung über 4,40 Meter, so wundervoll er sein mag, doch schließlich und letztlich Artistik ist? Der gesunde Sinn der Engländer ist groß, noch niemandem haben sie gesagt, weshalb sie zwar das Kugelgar kein Gewicht legen, wohl aber, daß Tausende ihrer jungen Leute schnell und ausdauernd genug über praktisch nützliche Strecken sind? Ein Australier eröffnet die Siegerliste der Spiele über 800 Meter, damals läuft man noch schön gemütlich und braust erst auf den letzten hundert Metern los, Zeit 2:11 Minuten. Dann folgt ein Engländer, ein USAMann, noch einmal USA, zum dritten USA —— der erste von ihnen unterbot schon die 2=Minuten=Grenze—— 1912 wird, wieder von einem Nordamerikaner, in dem berühmten Rennen gegen den Deutschen Hanns Braun Braun die phantastische Zeit von 1:51,9 erzielt. Und dann ist es aus und vorbei: Großbritannien beherrscht die Bahn. 1920 heißt sein Läufer Hill, Zeit 1:53,4, derselbe Läufer nimmt den Amerikanern damals die 1500=Meter=Goldmedaille. 1924 erscheint der Cambridge=Student Douglas G. Lowe und siegt vor dem Schweizer Martin; 1928 ist Lowe wieder da, kommt in den Endlauf, läuft und läuft, kämpft seine Gegner schon in der Zielkurve nieder, siegt mit vielen Metern in 1:51,8 vor einem Schweden, Deutschen, Kanadier, erst der Fünfte ist ein Amerikaner. 1932 haben die USA=Leute alles aufgeboten, haben ungemein schnelle Leute zur Hand, aber da kommt wieder ein junger Engländer und kämpft sie alle nieder, siegt, mit britischer Zähigkeit fechtend, in olympischer Rekordzeit. 1936 melden die Amerikaner wiederum schnelle Leute, Rekordleute, und wieder kommt die Drohung aus England: vorher seid ihr immer da, im Kampfe aber auf dieser Strecke, wartet nur, was die Engländer laufen! J. V. Der Endlauf war etne sichere Angelegenheit von Jesse Owens, zweiter Metealfe, vor Osendarp, Wykoff und Borchmeyer wurde Aufnahmet Hoffmann Diympiakämpfer in Dortmund Das„Internationale" des OsV. Hörde in der Kampfbahn Rote Erde Die in der ersten Augusthälfte in der Dortmunder Kampfbahn Rote Erde zur Durchführung kommende Internationale Leichtathletik=Veranstaltung hat bereits großen Widerhall gefunden und interessieren wird es, schon heute einige Einzelheiten darüber zu hören. Im wesentlichen liegt das Programm fest, das folgende Wettbewerbe vorsieht: 100Meter=Lauf, 400=Meter=Lauf, 800=Meter=Lauf, 1500=Meter=Lauf, 5000=Meter=Lauf, 110=Meter= oder 400=Meter=Hürdenlauf, Hoch=, Weitund Stabhochsprung, Kugel=, Diskus= und Speerwerfen sowie eine 4X100=Meter=Staffel. Die ausländische Expedition, deren namentliche Zusammensetzung die Olympischen Spiele in Berlin ergeben müssen, liegt noch nicht fest. Man erwartet aber internationale Spitzenkönner und Olympiasieger aus Amerika, England, Finnland und Japan. Selbstverständlich ist es, daß man dieser ausländischen Streitmacht erste deutsche Könner gegenüberstellen wird. Deutschlands 1500=Meter=Meister Schaumburg, der bislang auf keinem der jährlichen OSV.=Feste fehlte, erwartet man gleichfalls wieder und vielleicht werden mit ihm auch die deutschen Rekordleute Weinkötz und Raff wieder nach hier kommen.