Weslsälische Bezugspreis mit Justellungsgebühr und Versandkosten 60 Ofennig für die Woche. Dost=Bezug monatlich 2,50 Mark einschl. 56 Ofennig Dostzeitungsgebühren. Hierzu 42 Ofennig Bestellgeld. Einzel=Stück 18 Osennig, Sonntaue 20 Ofennig. Erscheint wöchentlich siebenmal. Täglich das bebilderte Unterhaltungsblatt und Sonntags die sechzehnseitige Beilage„WK3 am Sonntag". Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Gewähr übernommen. Druck u. Verlag: Westfälische Landeozeitung G.m.b.H., Dortmund, Reinoldistr.19. Jernruf 30441 Amtliches Blatt der National-Sozialistischen Deutschen Arbeiter-Partei Anzeigen je Millimeter der Rleinspalte 36 Of. in der Gesamtauflaß Oreislisten. EErmäßigte Oreise: Für Jamilienanzeigen 12 Of., gesuche 12 Of., Gelegenheitsanzeigen nicht geschäftlicher Art in markt“ 15 Of. je Millimeter.— Für die Berechnung und Ausführun sind die in der Oreioliste vorgesehenen Bedingungen maßgebend.— Erfüllung Postscheckkonto Dortmund 450.— Anzeigen=Annahme für die Wochentags=Ausg nachmittags, für die Sonntags=Ausgabe bie Freitag abend 6 Uhr. Die deutsch-englische Gesellschaft arbeitet Erste große Zusammenkunft in Berlin 7 Lord Temple würdigt die Verdienste des neuen Deutschland für Europa Worte herzlichen Einvernehmens X Berlin, 13. Januar. Die Deutsch=Englische Gesellschaft, die sich ebenso wie ihre Brudergesellschaft, die Anglo German Fellowship, die Vertiefung des deutschenglischen Verständnisses auf dem Gebiete des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens zum Ziele gesetzt hat, hielt am Sonnabend ihre erste Mitgliederversammlung ab. Aus diesem Anlaß hatte der Präsident der Gesellschaft, Herzog von Koburg, am Nachmittag zu einem Empfang geladen. Neben verschiedenen Mitgliedern der Anglo German Fellowship war eine Reihe führender deutscher Persönlichkeiten aus den Kreisen der Politik, der Wirtschaft, des kulrurellen Lebens und der Wissenschaft der Einladung gefolgt. Ein Abendessen im Aero=Club von Deutschland vereinte die Gesellschaft und ihre Gäste wenige Stunden später erneut. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, ehrte hierbei die Gesellschaft und ihre Bestrebungen durch seine Anwesenheit. Unter den englischen Gästen bemerkte man u. a. Lord Mount Temple, den Präsidenten der Anglo German Fellowship, den englischen Botschafter in Berlin, Sir Eric Phipps, den Gesandten B. C. Newton, den Militärattaché Oberst Elliot=Hotblack und den Luftattaché Oberst F. P. Don. Von deutscher Seite hatten sich neben dem Präsidenten der DeutschEnglischen Gesellschaft, SA=Gruppenführer Herzog von Koburg, eingefunden: der Reichsstatthalter in Bayern, Ritter von Epp, der Reichspressechef der NSDAP, Dr. Dietrich, Botschafter von Ribbentrov, der deutsche Gesandte in Stockholm, Prinz zu Wied, die Staatssekretäre Dr. Meißner und Milch, Gauleiter Bohle, Reichssportführer von Tschammer und Osten: der Auslandspressechef der NSDAP, Dr. Hanfstaengl, Reichskriegsopferführer Oberlindober, der Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt, Polizeipräsident von Berlin SA=Gruppenführer Graf Helldorf, der Reg. Bürgermeister von Hamburg Krogmann. Als erster Redner des Abends ergriff der Herzog von Koburg das Wort. Er leitete seine Begrüßungsansprache mit einem Hinweis auf die vor einigen Monaten erfolgte Neugründung der Deutsch=Englischen Gesellschaft ein, die nunmehr ihren Tauftag erlebe. In der kurzen Zeit ihres Bestehens habe sie bereits einen beachtlichen Entwicklungsgang zurückgelegt, zumal diese Neuschöpfung von führenden Persönlichkeiten der Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft freudig begrüßt worden sei. Das wichtigste Ereignis seit ihrem Bestehen sei die Gründung der Anglo German Fellowship in London gewesen. Mit freudiger Anteilnahme erinnere er sich des Besuches einiger Mitglieder der Deutsch=Englischen Gesellschaft in London und der überaus herzlichen Aufnahme, die sie dort gefunden hätten. Dann wandte sich der Herzog an die englischen Gäste, wobei er u. a. ausführte:„Ich versichere Ihnen, daß alles, was wir Ihnen in diesen Tagen sagen und zeigen, der Tiefe des Gefühls entspricht, das das deutsche Volk— und zwar aus Ueberzeugung— dem Werte eines deutsch=englischen Verstehens entgegenbringt. Im Laufe des Abends erwiderte der Präsident der Anglo=German=Fellowship, Lord Mount Temple, auf die Ansprache des Herzogs, indem er zunächst im Namen der englischen Vertreter den Gastgebern aufrichtig für ihre große Gastfreundschaft dankte und die Deutsch=Englische Gesellschaft zu ihrem schönen Heim in der Bendler Straße beglückwünschte. Er lud die Gastgeber herzlich ein, demnächst wiederum nach London zu kommen, wo sie ein überaus freundschaftliches Willkomm finden würden, und führte dann u. a. aus:„Die freundschaftlichen Gefühle des englischen Volkes gegenüber seinen deutschen Vettern sind stärker, als Sie es sich vorstellen. Und unsere öffentliche Meinung ist überzeugt, daß eine endgültige und klare Verständigung zwischen unseren beiden Völkern zustandekommen muß, die dem Frieden und dem Bestande der Welt dienen soll. Mögen beide Seiten der Fellowship danach streben, diese Verständigung zur Wirklichkeit zu machen. Wir können viel vollenden, wenn wir willens sind, uns darum zu bemühen.— Die öffentliche Meinung Englands ist eine lebendige Kraft im englischen Leben, und keine Regierung kann es sich leisten, sie zu ignorieren. Kürzlich haben wir ein Beispiel hierfür in England erlebt. Die öffentliche Meinung Englands unterstützt die gemeinsamen Ziele der DeutschEnglischen Gesellschaft und der Anglo German Fellowship, und es liegt mir daran, Sie alle, die Sie heute abend hier anwesend sind, darauf hinzuweisen, wie notwendig es ist, die englische öffentliche Meinung auf unserer Seite zu haben.“ Der Redner schloß, indem er der Bewunderung Ausdruck verlieh, mit der das englische ∆ Moskau, 13. Januar. Am Sonntagvormittag beteiligten sich an der Aussprache im Zentralexekutivkomitee auch einige der roten Armee angehörende Mitglieder. Der Vorsitzende des westsibirischen Verwaltungsbezirks erklärte im Verlauf seiner Ausführungen:„Falls die Japaner uns im Fernen Osten angreifen sollten, werden wir ihnen auf ihrem eigenen Boden ein Grab bereiten.“ Ein„Kommandeur“ aus Weißrußland erwähnte, daß der Heereshaushalt für das Jahr 1935 sechs Milliarden Rubel umfaßt hätte. Tatsächlich seien im Vorjahr jedoch für die Zwecke der Landesverteidigung acht Milliarden Rubel aufgewendet worden. Im Jahre 1936, so führte er weiter aus, würden 14 Milliarden Rubel für militärische Zwecke ausgegeben werden. Diese von einem Redner, der jedoch der roten Armee angehört, zunächst„unverbindlich“ mitgeteilten Ziner enthüllt die bevorstehende Erhöhung des HeereshausFür die Einstellung kommen in Frage: Für die Fliegergruppe Bewerber von 18 bis 23 Jahren; für die Flakartillerie, Luftnachrichtentruppe und Regiment General Göring Bewerber von 18 bis 25 Jahren. Bewerber aus den Geburtsjahrgängen 1915 bis 1918 müssen vor der Einstellung ihrer Arbeitsdienstpflicht genügt haben. Die Freiwilligen für die Flieger= und Luftnachrichtentruppe müssen sich auf eine Dienstzeit von 4½ Jahren verpflichten. Bei Verwendung als fliegendes Personal wird eine Zusatzverpflichtung auf insgesamt 12 Jahre gefordert. Die Freiwilligen für die Flakartillerie verpflichten sich auf ein Jahr, zweijährige Verpflichtung erwünscht. Die Freiwilligen des Regiments Geral Göring müssen sich bei der Frühjahrseinstellung(16. April 1936) auf 2½ Jahre, bei der Herbsteinstellung(1. 10. 36) auf zwei Jahre verpflichten. Die Bewerber müssen die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, wehrwürdig, deutschen oder artverwandten Blutes, unbescholten, unverheiratet und tauglich I oder II für den Wehrdienst sein. Mindestgröße nicht unter Volk die erfolgreichen und kühnen Anstrengungen verfolge, die das deutsche Volk zur Niederschlagung des Bolschewismus unternehme.„Ihre Kraft und Entschlossenheit haben Europa von einer wirklichen Gefahr befreit, einer Gefahr, die im Augenblick behoben scheint, aber jederzeit wieder ausbrechen kann.“ Wie die Worte des ersten Redners, so fanden auch die Ausführungen Lord Mount Temples lebhaften Beifall bei den deutschen und englischen Zuhörern. Die Gäste brachen dann auf, um der Einladung des Preußischen Ministerpräsidenten Generals Göring zum Besuch des Opernballs Folge zu leisten. Einer Einladung des Reichssportführers von Tschammer und Osten folgend besichtigten die aus Anlaß der ersten Mitgliederverhaltes der Sowjetunion auf 14 Milliarden Rubel, was nach dem neuen amtlichen Umrechnungskurs einem Betrage von 42 Milliarden französischen Franken gleichkommen würde. Die amtliche Regierungserklärung über den Heereshaushalt für 1936, woffen„erhebliche Erhöhung" bereits Molotow ankündigte, dürfte der Bericht des Finanzkommissars bringen. Flaggen heraus! Der Jahrestag der Saarabstimmung X Berlin, 13. Jan. Der Reichsminister des Innern gibt folgendes bekannt: Aus Anlaß der Wiederkehr des Tages der Saarabstimmung flaggen am Montag, dem 13. Januar, die staatlichen und kommunalen Verwaltungen, Anstalten und Betriebe, die sonstigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffentlichen Schulen. Die Bevölkerung wird aufgefordert, gleichfalls zu flaggen. 1,60 Meter. Bevorzugt eingestellt werden Angehörige des DLV, Personal der Luftverkehrsgesellschaften, Personal der Luftfahrtindustrie, Bewerber, die bereits an einem Lehrgang einer Motorsportschule des NSKK teilgenommen haben oder sich zur Ableistung eines derartigen Lehrganges vor Diensteintritt verpflichten, Angehörige der H, Inhaber von Sportabzeichen. Bewerber, die noch nicht gemustert sind, müssen sich persönlich bei der zuständigen polizeilichen Meldebehörde in die Wehrstammrolle eintragen lassen und die Ausstellung eines Freiwilligenscheines für den Eintritt in den aktiven Wehrdienst beantragen. Angehörige der bereits gemusterten Jahrgänge 1914 und 1915 brauchen sich bei der polizeilichen Meldebehörde nicht zu melden. Dann melden sich die Bewerber möglichst schriftlich bei dem Truppenteil. In der Bekanntmachung des Reichsluftfahrtministeriums wird dann im einzelnen ausgeführt, was dem Einstellungsgesuch beizufügen und an welche Dienststelle es zu richten ist. Weitere Auskünfte über Eintritt als Freiwilliger in die Luftwaffe erteilt das für den Wohnsitz zuständige Wehrbezirkskommando, in der sammlung der Deutsch=Englischen Gesellschaft unter Führung von Lord Mount Temple nach Berlin gekommenen Mitglieder der Anglo German Fellowship dann am Sonntagvormittag das Reichssportfeld. Betriebsappell der 2 Millionen Gefolgschaftsmitglieder wenden sich an ihre Betriebsführer X Berlin. 13. Januar. Wie das Presseamt der Deutschen Arbeitsfront mitteilt, soll der für den 11. Februar 1936 vorgesehene Generalbetriebsappell in der Metallindustrie den Auftakt zu einer Aktion bilden, die vom Amt„Schönheit der Arbeit“ und der RBG. 6 Eisen und Metall gemeinsam durchgeführt wird. Von dem Grundsatz ausgehend, daß es wahre Freiheit für den einzelnen ohne die Freiheit des Handelns nicht gibt, soll es den Gefolgschaftsmitgliedern möglich gemacht werden, selbst Betriebsverbesserungen im Sinne„Schönheit der Arbeit“ anzuregen. Das wird dadurch erreicht, daß in Vorbereitung des Generalbetriebsappells die Gefolgschaftsmitglieder der zur RBG. Eisen und Metall gehörenden Betriebe aufgefordert werden, bereits in der Woche vom 20. bis zum 25. Januar schriftliche Vorschläge im Sinne„Schönheit der Arbeit“ beim Vertrauensrat einzureichen. Wenn man bedenkt, daß die Betriebe der Metallindustrie eine Gesamtgefolgschaftsstärke von etwa zwei Millionen haben, ist das gewiß ein Unternehmen, das weit über die Grenzen der metallverarbeitenden Betriebe hinaus von Bedeutung ist. Anläßlich des Generalbetriebsappells werden dann die Betriebsführer ihre Entscheidung bekanntgeben, welche Vorschläge zur Ausführung gelangen. Anläßlich dieses Generalbetriebsappells wird Reichsorganisationsleiter Parteigenosse Dr. Ley von einem Werk aus über alle deutschen Sender zu den im ganzen Reich in den Betrieben versammelten Metallarbeitern sprechen. entmilitarisierten Zone die untere Ersatzbehörde. * Vom Reichskriegsministerium wird darauf hingewiesen, daß Meldungen von jungen Leuten, die im Herbst dieses Jahres freiwillig in das Heer eintreten wollen, nur bis 31. Jan. von den hierfür zuständigen Stellen entgegengenommen werden. Später eingehende Meldungen können nicht mehr berücksichtigt werden. Da erfahrungsgemäß das Beschaffen der zur Meldung nötigen Unterlagen einige Zeit erfordert, kann Bewerbern nur dringendst empfohlen werden, nunmehr etwa noch erforderliche Papiere zu beschaffen und ihre Meldung möglichst bald einzureichen. Meldungen sind von den Bewerbern schriftlich zu richten: in der entmilitarisierten Zone an die Untere Ersatzbehörde, im übrigen Reichsgebiet an den Truppenteil, bei dem der Bewerber dienen will. Der Meldung ist beizufügen: 1. a) von bereits gemusterten Bewerbern des Jahrgangs 1915: der Musterungsausweis; b) von bereits gemusterten Bewerbern des Jahrgangs 1914: der Musterungsausweis und der Ersatzreservel=Schein; c) von noch nicht gemusterten Bewerbern: der Freiwilligenschein, dessen Ausstellung bei der ponzeilichen Meldebehörde des Wohnorts des Bewerbers zu beantragen ist. 2. von allen Bewerbern: a) ein selbstgeschriebener Lebenslauf; b) zwei Paßbilder. Die zuständigen Wehrbezirkskommandos, in der entmilitarisierten Zone die Unteren Ersatzbehörden, erteilen auf Anfrage weitere Auskunft. MEUTE LESENSIE! In der Politik: Der Eintritt von Freiwilligen in die Luftvaffe und das Heer Die Befreiungsfeiern im Saarland Die Sowjets als Unschuldsengel Die Kräfte der britischen Außenpolitik Im Sport: Schalke hat die Führung 6:0-Sieg über Herten Benrath geschlagen „Preußen“ Krefeld siegt 2:3 Baier führt Beginn der Deutschen EiskunstlaufMeisterschaften Handballturnier in der Westfalenhalle Sieger: DBV. Berlin Zims-Küster siegen in Berlin „Die Nacht“ in der Deutschlandhalle Besselmann bleibt Meister Heuser schlägt Schönrath überlegen Das deutsche Vorbild Wohl selten sind die Leistungen eines Staates so verleumdet und verzerrt wiedergegeben worden, wie die Taten der nationalsozialistischen Staatsführung von einem großen Teil der Weltpresse. Daß diese Hetze zum weitaus überwiegenden Teil auf die Machenschaften der Juden zurückzuführen ist, braucht wohl nicht des näheren dargestellt zu werden. Das deutsche Volk hat nun diese Hetze zwar zur Kenntnis genommen, sich im übrigen aber nicht viel daran gestört und den einmal als richtig erkannten Weg ruhig uno zielsicher— und man kann wohl auch sagen, mit Erfolg— weiterbeschritten. Doch eine merkwürdige Tatsache läßt sich immer wieder feststellen. Völker, in denen vor gar nicht alluzu langer Zeit noch aufs heftigste gegen das neue Deutschland gehetzt wurde, führen nun bei sich Maßnahmen durch, die denen im nationalsozialistischen Deutschland sehr ähnlich sehen. Man gibt das zwar nicht zu— aber zu bestreiten ist es auch nicht. Die Anstrengungen der deutschen Staatsführung waren zum größten Teil vollkommen neu, bisher noch an keiner Stelle in der Welt erprobt; ja, sie widersprachen meistens den herkömmlichen und überlieferten Theorien über Wirtschafts= und Staatspolitik. Wie hat man, um nur ein Beispiel zu nennen, über den deutschen Arbeitsdienst gewettert, auch nicht ein gutes Haar ließ man an ihm. Und sehen wir uns heute in der Welt einmal um, dann müssen wir doch mit Erstaunen feststellen, daß eine beträchtliche Anzahl Staaten mittlerweile ebenfalls den Arbeitsdienst eingeführt haben. Aber es ist nicht nur bei der Nachahmung des Arbeitsdienstes geblieben. Die verschiedensten Maßnahmen wirtschafts= und sozialpolitischer Art wurden nach dem deutschen Vorbild ausgerichtet, um der immer größer werdenden wirtschaftlichen und politischen Not Herr zu werden. Das gilt in ganz besonderem Maße auch für die Maßnahmen der nationalsozialistischen Agrarpolitik. Schon die überraschend hohe Teilnehmerzahl von Vertretern des ausländischen Bauerntums an den bisherigen Reichsbauerntagen ließ das bedeutende Interesse dieser Kreise an der deutschen Ernährungspolitik erkennen. Und mittlerweile hat dieses Interesse auch tatsächliche und praktische Auswirkungen gehabt. Die Maßnahmen zur Ausrichtung der Erzeugung auf den Verbrauch, die möglichst weitgehende Erstellung der lebensnotwendigsten Nahrungsmittel aus dem eigenen Grund und Boden, Ordnung des Marktes und Eingliederung der Ernährungswirtschaft in die Notwendigkeiten der Gesamtwirtschaft, das alles sind Dinge, die im Ausland immer mehr alseinziger Auswegaus der herrschenden weltwirtschaftlichen Krise erkannt werden. Die Vorgänge bei einer ganzen Reihe von europäischen und auch außereuropäischen Staaten beweisen das zur Genüge. Und erst in diesen Tagen ist ein weiterer Staat dazu übergegangen, das deutsche Beispiel nachzuahmen und damit als gut und richtig anzuerkennen. Es ist Estland. das von der allgemeinen weltwirtschaftlichen Krise auch aufs schwerste betroffen wurde und nun mit aller Macht einen Ausweg aus der wirtschaftlichen Not suchen muß. Auf Grund seiner Wirtschaftsstruktur muß Estland die notwendigen Gesundungsmaßnahmen bei Rüstungen der Sowjetunion Erhöhung der Rüstungsausgaben auf 14 Milliarden Rubel Drohungen gegen Jap an Eintritt von Freiwilligen in die Lustwaffe und das Heer Einstellung in die Lustwasse am 16. April und am 1. Oktober 7 Meldeschluß für das Heer am 31. Januar X Berlin, 13. Januar. Das Reichsluftfahrtministerium gibt die Richtlinien für die Einstellung von Freiwilligen für die Luftwaffe bekannt: Die nächsten Einstellungen von Freiwilligen in die Luftwaffe erfolgen im Frühjahr(16. April) und im Herbst(1. Oktober) 1936. Meldeschluß für die Frühjahrseinstellung am 15. März 1936, für die Herbsteinstellung am 30. April 1936. der Landwirtschaft ansetzen, denn es ist ein ausgesprochener Agrarstaat. Der estnische Staatswirtschaftsrat hat darum den Entwurf eines Gesundungsplanes für die Landwirtschaft genehmigt, der nun die estnische Landwirtschaftspolitik der nächsten Jahre ausrichten wird. Nicht nur im Grundsätzlichen, sondern auch in den meisten speziellen Dingen verrät dieser Entwurf das deutsche Vorbild. Der Plan verzichtet, gemäß der estnischen Wirtschaftsstruktur, darauf, aus Estland einen industriellen Selbstversorgungsstaat zu machen. Jedoch wird danach gestrebt, den Bedarf an landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus eigenen Kräften und Mitteln zu erstellen. Darüber hinaus sollen solche landwirtschaftliche Erzeugnisse angebaut werden, die ausländische Staaten aufzunehmen bereit sind. Estland will dafür in entsprechendem Umfange Industrieerzeugnisse dieser Länder aufnehmen. Im einzelnen sieht der neue Landwirtschaftsplan Estlands folgende Maßnahmen vor: Neuzubildende Genossenschaften sollen in einer Art Selbstverwaltung und Selbstverantwortung den Markt mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen regeln. Durch Normung und Standardisierung der Waren soll die Qualität verbessert und dem Geschmack der ausländischen Bezieher angepaßt werden. Um in Zeiten eines übergroßen Produktionsanfalles die Waren sicher aufbewahren zu können, sollen Lager= und Kühlhäuser errichtet werden. Auch soll der Versuch gemacht werden, sowohl die Erzeugungs= als auch die Transportkosten zu senken. Wenn auch in Estland für die vorhandene Bevölkerung Raum genug vorhanden ist, so soll doch trotzdem begonnen werden, Sümpfe und andere Oedländereien urbar zu machen. Schon die bisher angeführten Maßnahmen zeigen eindeutig, daß die nationalsozialistische Agrarpolitik hier richtungweisend gewesen ist. Doch wird diese Tatsache im folgenden noch deutlicher. Um die Erträge je Hektar zu erhöhen, soll eine geeignete Bodenbearbeitung und eine umfangreiche Sortenwahl beim Saat= und Pflanzgut eingeführt werden und darüber hinaus bei einigen Erzeugnissen— z. B. bei Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Erbsen und einigen anderen— ein geeigneter Anbauplan eingeführt werden. Den Viehbestand will man von unwirtschaftlichen Tieren säubern. Durch Leistungszucht soll ein Viehbestand mit höchster Leistungsfähigkeit und dabei wirtschaftlichster Futterverwertung herangezogen werden. Interessant ist die Feststellung, daß es das Ziel aller Landwirte sein müsse, die Leistungen des Viehstapels auf wirtschaftseigener Grundlage zu erreichen, u. a. befürwortet man ausdrücklich den Bau von Gärfutterbehältern. Ist das nicht in Deutschland schon seit langem ein wesentliches Arbeitsprogramm? Die weiteren Anordnungen befassen sich dann mit den Gebieten des Obstund Gemüsebaues, der Fisch= und Eierwirtschaft, der Lein= und Hanfwirtschaft und der Kleintierzucht, besonders auch mit Pelztierzucht. Man kann die estnische Regierung zu diesen Maßnahmen nur beglückwünschen. Jedoch kann es uns Deutschen niemand übelnehmen, wenn wir die Tatsache feststellen, daß das bislang so verleumdete Deutschland wieder einmal Vorbild für andere Staaten gewesen ist. Es ist gut, daß diese Tatsache im Ausland immer mehr anerkannt wird, denn die Anerkennung einer Leistung durch Nachahmung trägt manches Mal mehr zur Sicherung des Weltfriedens bei als Hunderte von Verhandlungen am grünen Tisch! N. K. Die Kräfte der britischen Englischer Politiker vor der Berliner Studentenschaft 7 Verständnis für die gerechten Revisionsansprüche Deutschlands Die Bedeutung des Suez=Kanals X Berlin, 13. Januar. Der bekannte englische Politiker Professor Conwell=Evans, der anläßlich der ersten Veranstaltung der deutsch=englischen Gesellschaft zur Zeit in Berlin weilt, sprach am Sonnabend im vollbesetzten zweitgrößten Hörsaal der Berliner Universität über„Die Kräfte der britischen Außenpolitik". Conwell=Evans erörterte eingehend das Verhältnis Englands zu denf ünf Dominions und den Einfluß dieser fünf Dominions auf die britische Außenpolitik. Erstes Prinzip sei eine ständige und feste Freundschaft zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und dem britischen Weltreich. Auf die Stellung Englands im Mittelmeer übergehend, betonte der Redner, daß der Suez=Kanal die Lebensader des britischen Weltreiches sei. Im Zusammenhang damit sei die ganze Mittelmeerpolitik Englands zu verstehen und die Notwendigkeit, starke militärische Kräfte in Aegypten zu halten. Aus der Verpflichtung der englischen Außenpolitik, die Interessen aller Glieder des Imperiums zu achten, leitete der Redner den Standpunkt der kollektiven Sicherheit ab, wie England ihn im Gegensatz zu Frankreich auffasse. Die Politik der letzten 15 Jahre sei sehr stark beeinflußt gewesen durch den Streit zwischen der englischen und der französischen Auffassung von kollektiver Sicherheit. Auf Deutschland übergehend, betonte der Redner, daß England, nachdem Deutschland das Problem der Rüstungen selbst gelöst habe, versuche, einen gesunden Zustand herzustellen und die Arbeitsmethoden der Vorkriegszeit zu beseitigen. Durch den Weg eines Luftpaktes wolle England eine Erneuerung des Locarno=Paktes durchsetzen, um eine Zusammenarbeit zwischen England, Frankreich und Deutschland zu erleichtern. Auf diesem Wege wolle England eine gesunde Die Befreiungsfeiern im Saarland Der Rathausplatz in Saarbrücken zum„Platz der Deutschen Front“ umbenannt X Saarbrücken, 13. Januar. Der Jahrestag der Rückgliederung des Saargebietes wurde bereits am Sonntag in allen wichtigen Orten durch örtliche Kundgebungen festlich begangen. In allen Kreisorten hielten die Kreisleiter an die Volksgenossen und die Formationen der Partei begeisternde Ansprachen, in denen auf die Bedeutung des Tages auch als Markstein für die Befriedung Europas hingewiesen wurde. Den Auftakt der großen Veranstaltungen in Saarbrücken bildete am Samstagabend eine große Festkundgebung im Stadttheater in Anwesenheit des Reichskulturwalters Hans Hinkel. Am Sonntagabend wurde in Saarbrücken in einer Feierstunde vor dem Rathaus der historische Rathausplatz in„Platz der Deutschen Front" umgetauft. Am Nachmittag fanden sich die Abordnungen der verschiedenen Gliederungen der Partei auf dem festlich erleuchteten Neumarkt ein. Um 17.30 Uhr wurden die Fackeln entzündet, und dann setzte sich unter Vorantritt einer SA=Kapelle der Fackelzug durch die von zahlreichen Zuschauern eingesäumten Straßen der Innenstadt in Bewegung. Kurz vor 18 Uhr traf der Fackelzug vor dem Rathaus ein, wo sich eine große Menschenmenge eingefunden hatte. Nachdem Männerchöre das Lied„Deutschland, heil'ger Name“ vorgetragen hatten, wurde auf der Rathaustreppe das eindrucksvolle Festspiel„Ein neuer Stern zieht seine Bahn“ aufgeführt. Dann ergriff Oberbürgermeister Kreisleiter Dürrfeld das Wort. In seiner Rede wies er auf den 15jährigen Leidensweg des deutschen Saarvolkes hin, in dessen Herz der Glaube an Deutschlands Sendung niemals untergegangen war. Er schilderte den harten Kampf um diesen Fleck geheiligter deutscher Erde, bis dann der Ehrentag des Abstimmungssieges vom 13. Januar 1935 kam. Der Redner gedachte des stillen Heldentums des Flieger=Kameradschaft Göring vor den Vertretern der ausländischen Luftverkehrsgesellschaften X Berlin, 13. Januar. Am Freitagabend hatte die Deutsche Lufthansa zu Ehren der an der Jata=Tagung in Berlin teilnehmenden Vertreter von 17 verschiedenen Luftverkehrsgesellschaften sowie aus Anlaß ihres zehnjährigen Bestehens zu einem Empfang im Kaiserhof eingeladen, an dem auch der Reichsminister für Luftfahrt, General der Flieger Hermann Göring, sowie Staatssekretär Generalleutnant Milch teilnahmen. Nach der Begrüßungsrede des Staatssekretärs Milch, der besonders seiner Freude darüber Ausdruck verlieh, daß nach neun Jahren wieder diese für den internationalen Luftverkehr so wichtige Tagung in Berlin abgehalten wurde, ergriff der Reichsminister der Luftfahrt, General Göring, das Wort. Der Minister gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß es auch auf dieser Konferenz der Jata gelungen sei, dringende Fragen der internationalen Handelsluftfahrt einer guten Lösung entgegenzuführen. Die Ergebnisse würden zweifellos dazu beitragen, das Netz des Weltluftverkehrs zu verdichten und zu verbessern. Vor allem handele es sich darum, die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit der Verkehrsflugzeuge zu steigern. Diese Aufgaben könnten am besten durch eine freundschaftliche internationale Zusammenarbeit gelöst werden. Die Jata=Konferenz sei zeitlich mit dem zehnjährigen Jubiläum der Deutschen Lufthansa zusammengefallen. Man könne deutscherseits wohl ohne Anmaßung sagen, daß die Arbeit der Deutschen Lufthansa in diesen zehn Jahren auf vielen Gebieten vorbildlich für alle anderen Luftverkehrsunternehmen gewesen sei. Hauptsächlich sei das wohl darauf zurückzuführen, daß die fliegerischen Energien des deutschen Volkes bis zur Schaffung der deutschen Luftwaffe allein in der deutschen Handelsluftfahrt verkörpert worden seien. Die Deutsche Lufthansa sei so wahrhaft zu dem Kernstück der deutschen Luftfahrt geworden und bilde in echtem fliegerischen Geist das Bindeglied zwischen der alten glorreichen Fliegertruppe und der jungen deutschen Luftwaffe. Daß es die Deutsche Lufthansa verstanden habe, sich in dem kurzen Zeitraum von nur zehn Jahren eine gute Tradition zu schaffen, sei jedem ihrer Mitglieder im fliegenden— wie im Erdpersonal zu danken. In einem solchen Unternehmen könne der wahrhafte Erfolg nur erreicht werden, wenn alle in Gemeinschaftsarbeit zusammenstehen. Die Tagung der Jata habe wieder einmal bewiesen, daß der Geist der Kameradschaft am stärksten unter den Fliegern aller Länder vertreten sei. Daher seien auch die Flieger die besten Förderer einer internationalen Zusammenarbeit. Der Geist der Luftfahrt bringe die Völker einander näher, und die Luftverkehrsgesellschaften ständen an erster Stelle im Dienst der Völkervervindung und Völkerversöhnung. Der Minister schloß seine immer wieder von Beifall unterbrochenen Ausführungen mit dem Wunsche, daß es dem edlen Wettstreit aller Luftverkehrsgesellschaften gelingen möge, allmählich den Luftraum über alle Erdteile und Meere zu erschließen und hierdurch wesentlich zu der Annäherung der Völker untereinander beizutragen. Der ständige Präsident der Jata, Jonkheer van den Berch van Heemstede ergriff alsdann das Wort, um in deutscher Sprache zu antworten. Er dankte in warm empfundenen Worten dem Reichsluftfahrtminister General Göring, seinem Staatssekretär, sowie der Lufthansa und dem Aero=Club von Deutschland für die gastliche Aufnahme in Deutschland. Er sagte u. a., daß es allen eine besondere Freude war, als man im vergangenen Jahre in Beschluß faßte, die diesjährige Tagung in Berlin abzuhalten. Alle Jata-Teilnehmer hätten von Deutschland den, wie erwartet, allerbesten Eindruck gewonnen, nicht nur von der für alle vorbildlichen deutschen Luftfahrt. Brüssel den große JataSaarvolkes, das ohne Unterschied, ob arm ob reich, nur von dem Gedanken an Deutschland beseelt war und wies auf die übermenschlichen Leistungen hin, die in zäher Aufbau= und Organisationsarbeit vollbracht werden mußten. Gauleiter Bürckel als damaliger Saarbevollmächtigter habe diesen Kampf mit seinen Getreuen geführt. Untrennbar sei sein Name mit dem schicksalhaften Geschehen des 13. Januar 1935 verbunden. Oberbürgermeister Dürrfeld schloß mit den Worten:„Der Rathausplatz zu Saarbrücken soll künftig den Namen tragen:„Platz der Deutschen Front". Sein Name möge die lebende Generation gemahnen an die große Zeit, die sie erleben durfte; künftigen Geschlechtern möge er Künder sein von dem hohen Lied der deutschen Treue. Den Ruhm seines Namens aber sollen auf ewig verkünden die Glocken über uns im Rathausturm zu Saarbrücken. Deutsch ist die Saar, deutsch immerdar.“ Erste Ausschüttung aus der Saarspende Berlin. 13. Januar. Der Reichsarbeitsminister hat 100 bedürftigen Kriegsopfern des Saarlandes Unterstützungen von je 100 Mark aus der von ihm zur Erinnerung an den Abstimmungssieg vom 13. Januar 1935 errichteten Saarspende zukommen lassen. Die Saarspende, die noch durch eine Reihe sonstiger Zuwendungen ergänzt wird, soll den Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen des Saarlandes zeigen, daß man die Opfer nicht vergessen hat, die ihnen als den schon im Kriege am schwersten getroffenen Volksgenossen noch durch die 15jährige Abtrennung von der Heimat auferlegt wurden. Polizeibesehlsstab für die Olymplade Graf Helldorf mit der Leitung beauftragt X Berlin, 13. Januar. Auf Anordnung des Reichs= und Preußischen Ministers des Innern soll für die Veranstaltungen der Olympiade 1936 in Berlin und Kiel ein besonderer Polizeibefehlsstab gebildet werden. In ihm werden sämtliche Dienststellen, die mit der polizeilichen Abwicklung der Olympiade befaßt sind, vertreten sein. Gleichfalls werden Vertreter der beteiligten Stellen, der NSDAP, der SA, der SS und des RSKK zu Mitgliedern dieses Polizeibefehlsstabes ernannt werden. Mit der Leitung des Polizeibefehlsstabes, der seine Arbeit sofort nach Beendigung der Winterolympiade in Garmisch=Partenkirchen aufnehmen wird, ist der Berliner Polizeipräsident, SA=Gruppenführer Graf Helldorf, betraut worden. kollektive Sicherheit schaffen, die eine Aufteilung der Welt in zwei feindliche Lager vermeide und Revisionsansprüche zu erfüllen vermöge. Conwell-Evans schloß mit der Versicherung, daß England und die Dominions volles Verständnis für die gerechten Ansprüche Deutschlands auf Revision hätten und danach handeln würden. Ausreichende italienische Oelvorräte Italienische Aeußerungen zur Oelfrage ∆ Rom, 13. Januar. Zu der Frage der Oelsperre wird in autorisierten italienischen Kreisen von neuem erklärt, Italien verfüge sowohl in Ostafrika wie in der Heimat über so große Vorratsbestände, daß sein Bedarf für militärische wie für wirtschaftliche Zwecke auf geraume Zeit gedeckt sei. Ein Genfer Beschluß mit der Verhängung der Oelsperre gegen Italien würde demnach und in erster Linie nur die Zivilbevölkerung treffen. Die Auffassung jedoch, daß angesichts dieser großen Vorräte Italien die Verhängung der Oelsperre politisch weniger ernst beurteilen würde, wird ausdrücklich und mit dem Bemerken zurückgewiesen, daß mit der Oelsperre die Lage einen recht ernsten Charakter annehmen würde. Wieder Reiseverkehr nach der X Berlin, 13. Januar. Amtlich wird gemeldet: Die in den letzten Tagen hier geführten deutsch=schweizerischen Besprechungen über die Wiederaufnahme des Reiseverkehrs nach der Schweiz haben am Sonnabend=zu einer Einigung geführt. Die deutschen Ausgabestellen von schweizerischen Reisezahlungsmitteln erhalten Anweisung zur Erteilung von Reisebewilligungen nach der Schweiz. Besuch Dr. Schachts bei Dr. Ley X Berlin, 13. Januar. Reichsbankpräsident Dr. Schacht stattete am Sonnabendmittag dem Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront, Reichsorganisationsleiter der NSDAP, Dr. Ley, einen einstündigen Besuch in dessen Berliner Dienststelle ab Dr. Schacht nahm dabei Gelegenheit, seiner Zuversicht über eine auch im Jahre 1936 gemeinsame ersprießliche Arbeit zum Ausdruck zu bringen. Im Anschluß an die Unterhaltung mit Dr. Ley besichtigte Minister Dr. Schacht noch die Räume des Stabsamtes und der Adjutantur des Reichsleiters. Ein trauriges Ergebnis? Das Pfarrblatt Salzburg berichtet, daß im Jahre 1935 in der Stadt Salzburg nicht weniger als 1000 Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten seien und bezeichnet diese Tatsache, als„das traurigste Ergebnis des Jahres". Man kann ihm in diesem Urteil nur zustimmen, denn wenn in einem Staat, den soeben der Bundeskanzler Schuschnigg als„eine Musterstätte des deutschen Katholizismus" bezeichnet hat, die Menschen trotz dem hohen Preis, den sie dafür bezahlen müssen, die katholische Kirche verlassen, dann muß etwas nicht in Ordnung sein mit dieser katholischen Kirche. Denn Vorteile bringt ein solcher Austritt im heutigen Oesterreich nicht. Es war gerade im Bundesland Salzburg, daß zahlreiche Personen, die sich vom Katholizismus dem Protestantismus zuwandten, mit sechs Wochen Gefängnis bestraft wurden. Das wagt man heute allerdings nicht mehr, weil der Oberste Gerichtshof dieses Vorgehen für rechtswidrig erklärt hat, aber eine stille Leidenszeit hebt immer noch für jeden an, der um seiner Ueberzeugung willen der Kirche den Rücken kehrt. Von wirtschaftlichen Nachteilen bis zur bürgerlichen und politischen Diffamierung muß er mit allem rechnen, was sich die findigen Köpfe der modernen Gegenreformatoren an Vergeltungsmaßnahmen ausgedacht haben. Läge nicht ein so ungeheurer Druck auf den Menschen, dann würden der katholischen Kirche in Oesterreich noch die Augen aufgehen über die Verheerungen, die der Mißbrauch religiöser und kirchlicher Werte zu politischen Zwecken unter den Gläubigen angerichtet hat. Alle Warnungen selbst treuester Katholiken haben nichts genützt, und so wird die Kirche einst ernten, was kurzsichtige und fanatische Priester in diesen Jahren gesät haben. M Unsozialer Betriebsführer in Schutzhaft X Salzwedel, 13. Januar. Die sozialen Verhältnisse auf dem Gut Langenappel ließen in den letzten Jahren viel zu wünschen übrig. Es wurden Arbeitszeiten von 9 bis 10 Stunden täglich ohne Pause verlangt. Der Witwe eines verunglückten Gefolgschaftsmitgliedes wurden Deputat und schließlich sogar die Beschäftigung entzogen. In diesen und anderen Fällen griff die Kreisbauernschaft ein, ohne daß eine Besserung der Verhältnisse eintrat. Infolgedessen nahm sich nunmehr die Geheime Staatspolizei der Sache an. Landwirt Wasmuth v. d. Knesebeck wurde wegen seiner unsozialen Handlungsweise in Schutzhaft genommen und nach Magdeburg überführt. Heftige Kämpfe um Makalle Abessinier melden Zurückeroberung Rom dementiert ∆ Addis Abeba, 13. Januar. Nach hier eingetroffenen abessinischen Meldungen hat der rechte Flügel der Heeresgruppe Ras Seyoum den Angriff gegen Makalle vorgetragen. In den Morgenstunden des Freitag begannen erbitterte Kämpfe um die Stadt, die im Laufe des Tages mehrmals ihren Besitzer wechselte. Nach schwersten Nahkämpfen konnten sich die abessinischen Truppen, den abessinischen Frontberichten zufolge, am Freitagabend endgültig in Makalle festsetzen und behaupten. Eine größere Anzahl von Gefangenen, Gewehren, Munition und Kriegsmaterial sollen in die Hände der Abessinier gefallen sein. Die im Ausland über eine Rückeroberung A Rom, 13. Januar. verbreiteten Meldungen von Makalle durch Erste Zusammenkunft links: Der Präsident Koburg, Botschafter Aufnahme: Presse-Bild-Zentrale der Deutsch-Englischen Gesellschaft in Berlin. Von rechts nach der Gesellschaft SA-Gruppenführer Herzog Karl Eduard von v. Ribbentrop und Lord Mount-Temple, der Präsident der Anglo German Fellowship. abessinische Truppen werden von amtlicher italienischer Seite dementiert. * ∆ Asmara, 13. Januar. Funkspruch des DNB-Kriegsberichterstatters) Aus den amtlichen italienischen Berichten über die militärischen Operationen an der Somalifront zwischen dem 1. und 7. Januar ergibt sich eine rege Gefechtstätigkeit und zahlreiche Erkungs= und Bombenflüge von seiten der Italiener. Am 3. Januar rückte der auf italienischer Seite kämpfende Sultan von Schiwali mit 1000 Mann und zahlreichen Maschinengewehren nach einem Marsch von 200 Kilometer in das Tal des oberen Schebeli, wo er, wie berichtet wird, in der Gegend von Gabba überlegene abessinische Streitkräfte angriff und zurückschlug. Die Verluste der Abessinier sollen 500 Tote und zahlreiche Verwundete betragen haben. Die Krieger des Sultans wurden bei ihrem Angriff durch italienische Bombenflugzeuge unterstützt. In der Gegend von Dolo wurden zur Feststellung der Stärke der Streitkräfte von Ras Desta eine Reihe von Aufklärungsflügen unternommen. Es wird berichtet, daß bei verschiedenen Zusammenstößen die Abessinier über 200 Tote verloren, während die Verluste auf italienischer Seite fünf Tote und einige Verletzte betrugen. Bei dieser Gelegenheit gelang es, einen von den Abessiniern umzingelten Tank durch andere ihm zu Hilfe geeilten Tanks aus seiner bedrohlichen Lage zu befreien. Hauptschriftleiter: Dr. Friedrich K. Pfafferott. Stellvertretender Hauptschriftleiter: Ewald Löbbert. Verantwortlich: Für Innenpolitik Frilz Bormann. für Außenpolitik Wilhelm Juna. Leiter der gesamten Lokalund Provinzteile: Ewald Löbbert. verantwortlich die jewells am Ende der Ortsausgabe bezeichneten Schriftleiler. Verantwortlich für Wirtschaft Dr Helmut Barth-York, für den Allgemeinen Tell Heinrich Elsenpeter. für Kunst und Unterhallung Kurt Ziesel. für Schrifttum und Heimatpolitik Günther Stöve, für Wesifalen-Rheinland Hubert Hausmann, für Sport Ernst Schulle, für den Anzeigenteil Bernhard Stadle. Anzeigenleiter Karl Kirschner, sämtlich in Dortmund. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reischach. Berlin. Chef vom Dienst: Heinrich Elsenpeter. Dortmund. Druck und Verlag: Westfälische Landeszeilung Gmbll., Dortmund. D.-A. Dezember 1935: über 178 609. Davon D.-A. D Bezirksausgabe Dortmund und Umgebung: 65 215; D.-A. B Bezirksausgabe Bochum-Witten: 23 355; D.-A. H Bezirksausgabe Hagen: 18 095; D.-A. A Bezirksausgabe Sauerland (Arnsberg): 14 005: D.-A. G Bezirksausgabe Herne-WanneEickel-Gelsenkirchen-Recklinghausen: 14 015: D.-A. S Bezirksausgabe Hamm-Soest und die Börde: 13 756; D.-A. E-R Bezirksausgabe Essen— Reichsausgabe: 19 100; D.-A. L Bezirksausgabe Lüdenscheid: 10 850(z. Z. Preisliste Nr. 5 gültig). 2. Blatt/ Jolge 12 Westsälische Landeszeitung* Rote Erde Montag, den 15. Januar 1936 9Oolkenkratzer unter Auf der größten Hängebrücke der Welt 170 Meter über der Bai von San Francisko Weiße, dichte Schleier hängen über den blauen Wassern der Bai von San Franzisko. Gleich den Häuptern mächtiger Bergriesen, von Talnebeln umbraut, strecken bizarre Stahlriesen ihren metallenen Leib aus dem wogenden Grau der Sonne entgegen. Es sind die Brückenpfeiler der längsten und größten Brücke der Welt, die San Franzisko— über die enorme Bai hinweg— mit Oakland verbinden wird. Hoch oben, 173 Meter über den Wellen, beginnt ein Drahtnetz zaghaft von Turm zu Turm zu tasten, der sogenannte„car walk“(Katzensteg). Und dort oben, in der Höhe des Stephansturmes, spinnen Männer 20 Millionen Kilogramm Draht in die beiden Kabel, die das Doppeldeck der gigantischen Brücke tragen werden, deren obere Fahrbahn einen Fassungsraum für acht Reihen Automobile, die untere für zwei Straßenbahnlinien und drei Reihen Lastwagen haben wird. „Wie kommen wir übers Wasser?“ Seit achtzig Jahren ein Wunschtraum der Kalifornier, war der Gedanke einer Brücke über die acht Kilometer breite Bucht noch vor vier Jahren ein phantastischer Einfall. Heute nimmt er in einem Wunderwerk der Technik, das selbst den grandiosen Panamakanal in den Schatten stellt, vor meinen Augen Gestalt on. In der Mitte der Bucht ragt eine felsige Bergkuppe aus dem Wasser— die Insel Yerba Buena. Sie hilft, die insgesamt 13 Kilometer lange Brücke in zwei Teile zu gliedern. Aber von der Insel bis zum Festland bleiben noch immer 3½ Kilometer kobaltblaues Wasser— und eine Hängebrücke von 3½ Kilometern Länge ist eine technische Unmöglichkeit. Daran scheiterten fast ein Jahrhundert lang alle Pläne zur Verwirklichung einer Brücke. Vor drei Jahren erst entstand in den Köpfen der Ingenieure eine Idee, welche die Brücke wenigstens in den Bereich der Möglichkeiten rückte. „Wenn eine Hängebrücke von 3½ Kilometern Länge unmöglich ist, warum nicht zwei Brücken bauen, jede mit der noch möglichen Spannweite von 1¾ Kilometern?" Allerdings, die schwere Frage blieb, wie das ungeheure Gewicht der beiden Hängebrücken Kopf an Kopf in der Bai verankert werden könnte? Ist es denn möglich, so weit draußen in der Bucht, wo das Wasser an der seichtesten Stelle fast achtzig Meter mißt, einen gemeinsamen Brückenkopf zu bauen? Können Brückenfundamente überhaupt in einer solchen Tiefe gebaut werden? Monatelang saßen die kalifornischen Ingenieure und konferierten mit Neuyorker Tiefbauspezialisten über Berge von Skizzen und Zeichnungen. Sie entwarfen Hunderte von Pläne, um sie wieder zu verwerfen. Es gab keine bestehenden Lösungen, die ihnen halfen. So tief unter Wasser wurde noch nie gebaut. Die tiefe, weite Bucht erwies sich als hartnäckiges Hindernis. Aber ein Tag kam, an dem ein siebzigjähriger Tiefbauspezialist erklärte:„Ich habe die Lösung gefunden.“ Er schilderte seine Idee. Die Grundlinien für ein neues Tiefbausystem waren erfunden. Die Brücke war möglich gemacht. Ein Gedanke, in dem Gehirn des siebzigjährigen Ingenieurs Dan Moran geboren uno zur Moran=Purcell=Methode entwickelt, schaffte dem Menschen die Möglichkeit, Brücken auch dort zu bauen, wo dies bisher unmöglich war. Der gigantische Eierkasten Am 9. Juli 1933 wurde der Brückenbau öffentlich begonnen. Es war eine großartige Zeremonie. Sechs neuartige, ungeheure Stahlkasten, 65 Meter lang, 30 Meter breit, einer für jeden Brückenpfeiler, wurden in die blaue Bucht hinausgeschleppt und an Ort und Stelle mit schweren Zementscheiben verankert, die in den Grund versenkt wurden. Wer einen dieser Kastenwände hinaufgeklettert wäre, hätte sich am Rande eines gigantischen Eierkastens geglaubt. In 55 viereckigen Abteilungen ruhten die riesigen Stahlzylinder, jeder fünf Meter im Durchmesser, wie Dinosauriereier in einer Riesenschachtel. Dieser völlig neuartige Caisson wurde nach einer unerprobten Methode in eine noch nie erreichte Tiefe versenkt. Es war ein aufregendes Abenteuer der Technik, ein atemberaubender Wettstreit zwischen Menschenarbeit und der tiefen, trügerischen Bucht mit ihrer Flut und Ebbe von zehn Stundenkilometer Geschwindigkeit. Die Arbeiter waren zuerst nicht besonders zuversichtlich. Sie kannten die Gefahren des tiefen Wasserschachtes unter ihnen, die Möglichkeit schrecklicher Unglücksfälle. Aber langsam sank der Stahlkasten tiefer und tiefer, während seine Seitenwände ununterbrochen in die Höhe gebaut wurden, bis er schließlich den Felsgrund der Bai traf. Das Senken der Brückenpfeiler in noch nie dagewesene Tiefen bedeutete das schwierigste und gefährlichste Problem des Brückenbaues. Wie konnten die Ingenieure wissen, was sich unten in den schwarzen Tiefen abspielte? Wie konnten sie sicher sein, daß das Fundament des Caissons wirklich auf Fels ruhte und der Zement Pfeiler und Fels tadellos verband? Der Taucher prüft das Fundament Es war die Aufgabe Bill Reeds, des Unterwasserinspektors beim Brückenbau, diese Fragen zu beantworten. Er ist Tiefseetaucher, und zwar der beste in Amerika. Bill Reed blickt auf die Türme aus Zement und Stahl, die 170 Meter hoch vom Grunde der Bai aufsteigen.„Wenn man auf seinen Händen und Füßen am Grund dieser mächtigen Pfeiler herumgekrochen ist und den harten Fels unter ihnen gefühlt hat, während 80 Meter hoch Wasser über dem Kopf gurgelt, dann weiß man erst, wie groß und stark sie sind.“ Kein Wunder, denn der Betonpfeiler, der die beiden Brückenköpfe in der Mitte der Bai tragen wird, ist größer als der größte Wolkenkratzer der Welt, das Empire State Building in Neuyork, und dabei zum weitaus größten Teil unter Wasser gebaut! Er wiegt etwas über 300000 Tonnen, und Reed meint, daß ihm einmal der Gedanke kam, wie es wohl wäre, wenn dieser ungeheure Wolkenkratzer, unter dem er da herumkroch, plötzlich zusammenstürzen würde— kein sehr angenehmes Gefühl! Stahlhelm für Besucher Ich besteige eines der kleinen Motorboote, die die Arbeiter zu den Brückenpfeilern bringen, um dem Giganten selbst einen Besuch abzustatten. Die Wellen der Bai schlagen an den mächtigen Betonsockel des Pfeilers. Hier kann kein Boot landen. Man muß den Augenblick, da es dem Sockel am nächsten ist, erwischen und einen Sprung nach der hölzernen Leiter wagen, die am Rande des mächtigen Klotzes zum Wasser führt. Kein Wunder, daß mich der Chefingenieur so besorgt fragte, ob ich auch wirklich gut schwimmen kann. Durch eine kleine eiserne Tür trete ich in das Innere des einen Beines der grotesken, zweibeinigen Ungetüme. Ein Stahlhelm wird mir auf den Kopf gestülpt— denn die Baugesellschaft will mich wieder lebend zurück sehen, und bei einem solchen Bau kommen allerhand „Kleinigkeiten“ unangesagt aus der Höhe gegondelt. Das Bein, das aus der Ferne bloß einer ungeheuren Stahltraverse gleicht, hat in seinem Innern einen riesigen hohlen Raum, zwölf Meter lang und acht Meter breit. Mir ist, als ob ich auf dem Grunde eines tiefen Bergschachtes stünde. Der Lärm ist unfaßbar. Ich wünschte, ich hätte außer dem Stahlhelm auch Watte für meine Ohren bekommen. Arbeiter werden auf Stahlplatten in die schwindelnde Höhe gezogen. Rotglühende Nieten werden mit elektrischen Schweißhämmern in die kleinen, gedrillten Löcher getrieben. Ungefähr eine Million Nieten für einen Pfeiler. Wie immer ich auch die Brückenpfeiler von fern bewundert hatte, jetzt erst, nachdem ich in einem von ihnen stehe, erfasse ich ihre gigantische Größe. Der Katzensteg in 173 Meter Höhe Die Arbeit auf der Brücke geht ununterbrochen weiter, Tag und Nacht, wo sie durch gelbe Sodiumlampen in einstrahlendes Licht verwandelt wird. Vier Belegschaften lösen einander ab. Jeder Mann arbeitet dreißig Stunden die Woche. Bis zu ihrer Vollendung wird die ∆ Paris, 12. Januar. In unmittelbarer Nähe der Stadt Gap in Südostfrankreich hat sich eine Erdmasse von über einer Million Kubikmetern in Bewegung gesetzt. Mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 3 Meter pro Tag bewegt sie sich in der Richtung auf die Stadt Gap zu. Ein Kanal ist bereits völlig verschüttet worden. Durch die Erdbewegung hat sich ein großer künstlicher See gebildet, dessen Wassermassen die Stadt zu überschwemmen drohen. Südlich von Grenoble ist ein ganzer Hügel in Bewegung geraten. Ein Fluß ist aus seinem Bett verdrängt worden. Die Verkehrsverbindung mit einem Dorf ist völlig abgeschnitten worden. Verkehrsstörungen durch X München, 12. Januar. In den frühen Morgenstunden des Sonntag setzte hier nasser, aber starker Schneefall ein, der den ganzen Tag ununterbrochen anhielt und auch am Abend noch fortdauerte. Der Straßenbahnverkehr konnte nur mit großen Verzögerungen und Erschwerungen durchgeführt werden. Auch der Autoverkehr war sehr beeinträchtigt. Infolge des anhaltenden Schneefalls sind Drahtleitungen und Antennen vielfach gerissen. Die Schneepflüge der städtischen Straßenreinigung arbeiteten den ganzen Tag an der Freimachung der Straßen, die aber immer wieder neu eingeschneit wurden. Im Rundfunk wurde ein Aufruf erlassen, es möchten sich am Montag früh 3000 Erwerbslose zum Schneeräumen melden. Im Eisenbahnverkehr gab es gleichfalls Störungen. Aus den Gebirgsorten werden übereinstimmend ebenfalls ununterbrochene Schneefälle gemeldet. Von Riesenbrücke ungefähr 55 Millionen Arbeitsstunden, 45 Millionen Dollars an Löhnen und fast 50 Millionen Dollars an Baumaterial verschlungen haben. Das Gewicht dieser Brücke wird auf zwei ungeheuren Kabeln ruhen, von denen jedes 11000 Tonnen wiegen wird. Die zentimeterdicken Stahlseile, aus denen die Kabel gesponnen werden, würden genügen, der Erdtugel auf dem Aequator einen achtfachen Gürtel umzulegen. Bevor jedoch mit dem Spinnen der Kabel begonnen werden konnte, mußten die „cat walks“(Katzenstege) von Turm zu Turm geschlungen werden, um die Arbeiter und Spinner in diesen luftigen Höhen zu tragen. Zwei cat walks, einer unter jedem Kabel, schweben nun von Pfeiler zu Pfeiler. Je drei Meter breit, besteht ihr Boden aus zwei Schichten dichten Drahtgitters. Es ist ein luftiges Arbeiten da oben, 173 Meter über dem flüssigen Kobalt der Bucht. Wie das Kabel gesponnen wird. Jedes der 27 572 Drahtseile, aus denen sich jedes Kabel zusammensetzt, wird mit Hilfe des sogenannten„spinning wheels“(Spinnrades) vom Beginn jeder Hängebrücke am Ufer bis zu ihrem Brückenkopf in der Mitte der Bucht geleitet und dort verankert. Arbeiter mit Riesenzangen prüfen jeden Meter Draht, während er sich von den mächtigen Rollen abspult, legen ihn um das Spinnrad, das ihn von Pfeiler zu Pfeiler bis zum Brückenkopf in der Mitte der Bucht führt. Dort wird das Kabel abgenommen und um einen der vielen Stahlhaken geleitet, die die Seile verankern. Dann wird es neuerlich um das Spinnrad gelegt, das damit wieder seine Rückreise antritt. Wie winzige Gnome werden fünf Monate lang Arbeiter an den Kabeln der Brücke weben wie die Nornen am Seil des Schicksals. Nachdem die 27572 Drahtseile gesponnen sein werden, wird sie eine hydraulische Presse in ein einziges riesiges Kabel zusammendrücken, das gegen die Einflüsse der Witterung dick mit Farbe bestrichen und mit Draht umwickelt werden wird. Die Brücke bezahlt sich selbst. Man hofft, die Brücke an einem schönen Spätsommertag des Jahres 1936 dem Verkehr übergeben zu können. Sie wird die Verbindung zwischen den Schwesterstädten Oakland und San Franzisko bedeutend erleichtern. Heute kreuzen täglich ungefähr 100 000 Passagiere auf Fährbooten, das sind zirka 35 Millionen Menschen jährlich. Im letzten Jahr querten 4½ Millionen Automobile die Bucht auf Autofähren, aber man nimmt an, daß schon im ersten Jahr mindestens 8 Millionen Autos die Brücke befahren werden. Ihre Benutzung wird soviel kosten wie heute die Fähre (20 Cent) pro Person. Oakland erwartet, daß seine Bevölkerung um mindestens 100000 Personen wachsen wird, San Franzisko rechnet mit einer ähnlichen Zahl, und so hofft man, daß die gigantische Brücke in 15 bis 20 Jahren amortisiert und dann eine freie Brücke sein wird. den Höhen werden Neuschneemengen von etwa 30 bis 75 Zentimeter gemeldet. Der am Sonntagabend ausgegebene Wetterbericht des Reichswetterdienstes München kündigt für die nächsten Tage Frost an. Unwetter in aller Welt Schwere Sturmschäden in NiederländischIndien (Eigene Meldung) Batavia, 13. Januar. Auch aus Niederländisch=Indien laufen Nachrichten über ungewöhnliche Sturmschäden ein. Bei Mataram wurden zahlreiche Eingeborene von umstürzenden Bäumen erschlagen. Auch Tiere, die unter den Bäumen Schutz gesucht hatten, wurden getötet. Der Schaden an den Kaffee= und Kautschukplantagen ist sehr groß. An der Nordküste von Java wurden die roten Hafenlichter von Tegal durch den Orkan weggeschlagen. In weiten Teilen Niederländisch=Indiens ist der Telefonverkehr gestört. Aufrechterhaltung des Todesurteils gegen Hauptmann ∆ Neuyork, 11. Januar. Das Begnadigungsgericht in Trenton im Staate New Jersey hat in seiner Sitzung am Sonnabend, in der das Gnadengesuch Hauptmanns Gegenstand der Verhandlung war, die gegen Hauptmann erkannte Todesstrafe aufrechterhalten. Der wandernde Berg Gewaltige Erdbewegung In Südfrankreich bedroht Ortschaften Aufnahme: Presse-Bud-Zentrale Die Stadt Saarlouis erhält einen neuen Namen Am 13. Jänuar 1935 fand die Saarabstimmung statt, die mit einem großen Siege für Deutschland endete. Unser Bild zeigt einen Blick auf die bisherige Stadt Saarlouis, die eine starke Industrie, in der Hauptsache Glasfabrikation und Steinkohlengruben beherbergt. Die Ueberschwemmungen in Frankreich Aufnahme: Presse Bild-Zentrale Auch die Bretagne ist von den schweren Ueberschwemmungen heimgesucht worden. Unser Bild zeigt die überschwemmten Häuser an den Ufern des Flusses Isole in Quemperle England in Acgypten Aufnahme: Scherl Der Krieg in Abessinien und die Vorgänge im Mittelmeerraum und Aegypten haben England veranlaßt, bedeutende Truppenmengen in Aegypten zusammenzuziehen. Dicht bei Alexandrien dehnt sich am Mecresstrand kilometerweit ein Zeltlager, das von Drahtverhauen umgeben ist. Für die Soldaten befinden sich in den Zeltstädten Golfund Tennisplätze sowie eigene Kinos, die für Unterhaltung sorgen. In der Nähe von Abukir sind riesige Flugzeugschuppen erbaut, in denen die aus England zerlegt ankommenden Maschinen zusammengesetzt werden. Aufnahme: Weltbild Ein Riesenflugzeug will den Atlantik in 12 Stunden überqueren Dieses amerikanische Riesenflugzeug, der„Kreuzfahrer“ genannt, will den Versuch unternehmen, den Atlantikflug Amerika—Europa in 12 Stunden zu bezwingen. Es entwickelt eine Geschwindigkeit von 300 Meilen in der Stunde. Meldepflicht von entlassenen Soldaten und Ersatzreservisten I : X B e r l i n, 1 3. J a n u a r. Vielfach haben die Wehrpflichtigen des Beurlaubtenstandes die seit Einführung der Wehrpflicht vorgeschriebenen Meldungen bei den Wehrersatzdienststellen und Ersatzbehörden unterlassen. Diese Meldungen müssen umgehend nachgeholt werden, da künftig Wehrpflichtige des Beurlaubtenstandes, die über die Meldepflichten schon belehrt worden sind und sie trotzdem nicht erfüllen, bestraft werden. Hierzu gehören in erster Linie die aus der Wehrmacht entlassenen Soldaten, die gemusterten Dienstpflichtigen der Jahrgänge 1914 und 1915(in Ostpreußen auch 1910) und angenommene Freiwillige. Soldaten, die nach einjähriger aktiver Dienstpflicht oder nach einer achtwöchigen Ausbildung bei Ergänzungseinheiten entlassen werden, unterliegen der Wehrüberwachung des für ihren Wohnsitz zuständigen Wehrmeldeamts, in der entmilitarisierten Zone der zuständigen unteren Ersatzbehörde(Zweigstelle). Sie haben dort nach ihrer Entlassung sich anzumelden und weiterhin jeden Wohnungs= oder Wohnsitzwechsel zu melden. Gemusterte Dienstpflichtige des Jahrganges 1914(in Ostpreußen auch 1910), die einen Musterungsausweis und Ersatzreserve l=Schein erhalten haben und noch nicht zur Erfüllung ihrer aktiven Dienstpflicht ausgehoben sind, die gemusterten Dienstpflichtigen des Jahrganges 1915, die einen Musterungsausweis, ferner Freiwillige, die einen Annahmeschein erhalten haben, unterliegen gleichfalls der Wehrüberwachung des für ihren Wohnsitz zuständigen Wehrmeldeamts, in der entmilitarisierten Zone der unteren Ersatzbehörde(Zweigstelle). Sie haben dort jeden Wohnungs= und Wohnsitzwechsel zu melden. Isidors Schwager muß ins Zuchthaus Versicherungsbetrüger und Anstifter zum Meineid X Berlin, 13. Januar. Das Berliner Schwurgericht verurteilte am Sonnabend nach mehrtägiger Verhandlung den 44jährigen Helmuth Buß. den Schwager des berüchtigten früheren Berliner Polizeivizepräsidenten Dr. Bernhard Weiß, wegen Anstiftung zum Meineid unter Einbeziehung einer bereits verwirkten Strafe von dreiundeinhalb Jahren Gefängnis wegen Versicherungsbetrugs zu einer Gesamtstrafe von 4 Jahren und 6 Monaten Zuchthaus. Bei dem mitangeklagten Dr. Röseler wurde die Strafe um ein Jahr auf insgesamt 2½ Jahre Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust erhöht. Dr. Röseler war von Buß dazu bestimmt worden, in einem Ehescheidungsprozeß unter seine mEid wahrheitswidrig das Bestehen intimer Beziehungen zwischen ihm und der in Scheidung liegenden Ehefrau abzustreiten. Rebellion in tschechischem Arbeitslager Kaserne besetzt 7 Einsatz starker Polizeikräste (Von unserem Prager Mitarbeiter) sh Prag, 13. Januar. In einem von der Stadt Prag gegründeten tschechischen Arbeitslager kam es zu ernsten Unruhen. Die dort untergebrachten Arbeitslosen, die für 40=stündige Arbeit neben Kleidung und mäßiger Verpflegung wöchentlich nur ein geringes Taschengeld erhielten, weigerten sich, unter diesen Bedingungen weiterzuarbeiten. Ein großer Teil der Lagerinsassen, etwa. 150 junge Arbeitslose, lehnte es außerdem ab, den Befehlen der Lagerleitung nachzukommen. Sie verbarrikadierten sich schließlich in einer Kaserne, die durch ein starkes Polizeiaufgebot abgeriegelt werden mußte. Nach längerer Zeit gelang es der Polizei erst, Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. In der tschechischen Presse hat dieser Vorfall große Bestürzung hervorgerufen. Tschechisch=aararische Blätter bezeichnen ihn als eine„ernste Warnung“. Tatsächlich ist die Zahl der Erwerbslosen in der Tschechoslowakei im vergangenen Monat wiederum erheblich gestiegen. Sie beträgt, den zusammengebrochenen Mittelstand mitgerechnet, heute we it über eine Million, wovon etwa 600000 auf die sudetendeutschen Industriegebiete entfallen. In diesem Zusammenhang betrachtet, ist der Zustand in dem tschechischen Arbeitslager zweifellos auch ein neuer Beweis für die beispiellose Disziplin der sudetendeutschen Arbeitslosen, die die furchtbaren Folgen der Erwerbslosigkeit seit vielen Jahren geduldig ertragen haben. Die 22000 Erwerbslosen von Prag bilden etwa 4 v. H. der Einwohnerschaft. Nirgends 108 Kilometer Reichsautobahn in Betrieb 3450 Kllometer zum Bau freigegeben Vorläusiger Jahresrückblick 1935 (Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung) Berlin. 13. Januar. Wie die Gesellschaft„Reichsautobahn“ soeben in einem vorlaufigen Jahresrückblick mitteilt, wurden im vergangenen Jahr insgesamt 108 Kilometer der Reichsautobahn fertiggestellt und dem Verkehr übergeben. Gebaut wurde auf Strecken von insgesamt 18 076 Kilometer Länge. Damit wurden die Arbeiten an den Straßen Adolf Hitlers, wie festgestellt werden kann, im Geschäftsjahr 1935 erfolgreich vorwärts getrieben. Auch die Zahl der zum Bau freigegebenen Strecken wurde auf rund 3450 Kilometer erhöht. Ausführliche Entwürfe liegen zur Zeit für folgende Strecken vor: Königsberg— Elbing, Berliner Ring, Berlin— Stettin, Berlin— Frankfurt Oder, Berlin— Breslau— Beuthen, Berlin— Halle— Nürnberg, München —Reichenhall— Landesgrenze, Berlin—Hannover— Duisburg— Köln— Frankfurt am Main, Köln— Aachen, Görlitz— Dresden— Chemnitz— Gera, Chemnitz— Plauen—Hof, Bremen— Hamburg— Lübeck, Hamburg— Göttingen— Kassel— Frankfurt Main— Karlsruhe— Stuttgart— München, Saarbrücken— Mannheim. Die Arbeiten der Reichsautobahn gaben auch im vergangenen Jahre zahlreichen deutschen Volksgenossen Arbeit und Brot. Die Höchstzahl der 1935 bei den Reichsautobahnen beschäftigten Unternehmerarbeiter wurde im Juli mit 113139 erreicht. Auch sonst boten die Arbeiten zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten, vor allem indirekter Art. Eine besondere Deutsche Theologen gegen„Times“ Protest gegen die einseitige Berichterstattung in der Kirchenfrage 13. Januar. ein Schreiben ∆ London, Die„Times“ veröffentlicht mehrerer deutscher Professoren und Lehrer der theologischen Fakultät in Marburg, die auf die Einseitigkeit der Times=Berichterstattung über die deutsche Kirchenfrage hinweisen. Zunächst sei, so heißt es in dem Schreiben, ein gewisses Vorurteil in der Auswahl der-Tatsachen festzustellen, die das Blatt seiner Leserschaft vorsetze. Die Berichte stützten sich zu sehr auf die Ideen und die Betätigung einer kleinen extremen Gruppe der Beteiligten. Diese Gruppe vertrete die Meinung einer kleinen Minderheit der deutschen Protestanten und der Mitglieder der Bekenntnissynode. Auch in der Darstellung der Tatsachen sei eine gewisse Parteilichkeit festzustellen. Zeitweise hätten die Darstellungen so ausgesehen, als ob die Ideen dieser Minderheit allgemein unter den Christen in Deutschland vorherrschend seien. Solche Berichte berücksichtigten nicht in angemessener Weise die weitreichenden und ehrenhaften Versuche zur Erzielung einer befriedigenden Lösung der gegenwärtigen Lage. Diese Tendenz sei umso bedauerlicher, als die Unterzeichner stets der Meinung gewesen seien, daß die „Times“ bestrebt sei, gerechte und vorurteilslose Berichte über alle Kulturfragen zu geben. Das Schreiben ist von folgenden Persönlichkeiten unterzeichnet: Emil Balla, Ernst Benz, Heinrich Frick, Adolf Juelicher, Rudolf Otto, Georg Wuensch. In einer Randnote bemerkt die„Times“, die etwas ungenaue Beschuldigung der Einseitigkeit sei in den letzten Tagen im„Angriff“ erschienen. Die aktivsten Verteidiger der evangelischen Stellung in Deutschland seien notwendiger Weise ein führender Faktor in dem immer noch ungelösten Konflikt zwischen Kirche und Staat und in dieser Eigenschaft sei ihnen die führende Rolle zugekommen, die man ihnen in der Berliner Times=Berichterstattung eingeräumt habe. In kirchlichen Dingen sind die„aktivsten Verteidiger“ nicht die lautesten, sondern die jenigen, die in Stille und Verantwortung am Werk der Deutschen Evangelischen Kirche arbeiten. Das ist der verhängnisvolle Irrtum, dem die Berliner Berichterstattung der„Times“ immer wieder zum Opfer gefallen ist, ein Irrtum, der umso bedauerlicher ist, als diese Berichterstattung niemals einen ernsthaften Versuch unternommen hat, sich wirklich objektiv und fair über die Angelegenheiten der Kirche zu unterrichten; sonst wären auch die Leser der„Times“ über die„weitreichenden und ernsthaften Versuche zur befriedigenden Lösung", von denen das Schreiben der Marburger Professoren spricht, längst besser und zuverlässiger informiert. der Jubiläumsseier der Kaiser=Wilhelm=Gesellschaft X Berlin, 13. Januar. Die Kaiser=Wilhelm=Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften schloß die Feier ihres 25jährigen Bestehens am Sonnabend mit einem gemeinsamen Abendessen der Mitglieder und zahlreicher Ehrengäste aus dem In= und Ausland im Harnack=Haus ab. In seinen Begrüßungsworten wies Geheimrat Planck darauf hin, daß die KaiserWilhelm=Gesellschaft der Unterstützung durch die Reichsregierung bedürfe. Die Gesellschaft fordere von der Regierung und von allen andern Seiten Vertrauen, und um dieses Vertrauens würdig zu sein, müsse sie Leistungen vollbringen, die dem entsprächen. Reichserziehungsminister Rust nahm für den Führer den Dank der Gesellschaft entgegen. Die KaiserWilhelm=Gesellschaft habe durch Krieg, Inflationszeiten und weiterhin durchgehalten. Dafür gebühre ihr besonderer Dank. Zum Schluß sprach der amerikanische Botschafter Dodd. Er wies darauf hin, daß mit der wissenschaftlichen Forschung die Kenntnis der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Welt Schritt halten müsse. Die Menschheit könnte den wirtschaftlichen und sozialen Spannungen des Lebens nicht standhalten, wenn nicht die wissenschaftliche Forschung auf der Höhe bleibe. Der Botschafter überbrachte der Kaiser=Wilhelm=Gesellschaft die herzlichsten Glückwünsche und sprach seine große Befriedigung über die internationalen Beziehungen der Wissenschaft aus. * Auf das Telegramm des Präsidenten der Kaiser=Wilhelm=Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Geheimrat Prof. Plana. an den Führer und Reichskanzler hat der Führer und Reichskanzler mit folgendem Telegramm geantwortet:„Den zur Jubiläumstagung versammelten Mitgliedern und Freunden der Kaiser=Wilhelm=Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften danke ich für die mir aus gesprochenen Grüße. Ich erwidere sie mit den besten Wünschen für weitere erfolgreiche Arbeit im Dienste deutscher Wissenschaft und deutscher Forschung.“ Bedeutung kommt dabei auch dem Brückenbau zu. Insgesamt wurden 1400 neue Brükken errichtet, bei deren Bau rund 1,26 Millionen Kubikmeter Stampfbeton, 660 000 Kubikmeter Eisenbeton, 59100 Tonnen Stahlkonstruktion, 11000 Tonnen Träger, weitere 28000 Kubikmeter Beton zwischen 1=Trägern und rund 30000 Kubikmeter Naturstein eingebaut wurden. Außerdem wurden noch insgesamt 137000 Tonnen Stahlkonstruktionen vergeben. Die Kosten, die, wie im Vorjahre, mit Hilfe eines von der Reichsbank zur Verfügung gestellten Rediskontkredites aufgebracht wurden, werden für das Jahr 1935 mit etwa 500 Millionen RM. berechnet. Bemerkenswert ist an dem Geschäftsbericht noch, daß der Anteil der Verwaltungskosten nur etwa 7 Prozent der Gesamtausgaben beträgt. Judenjungen als antisemitische Terroristen ∆ Bukarest, 13. Januar. Der Vorsteher der jüdischen Kulturgemeinde in Focsani stand seit Monaten unter dem Terror einer angeblichen antisemitischen Geheimorganisation. Junge Burschen, Mittelschüler, hatten ihm berichtet, daß sie im Besitz eines umfangreichen Planes seien, der sich gegen die Juden des Ortes richte und von einer antisemitischen Geheimorganisation in Anwendung gebracht werden solle. Den Plangkönnten sie gegen einen entsprechenden Betrag dem Vorsteher der Gemeinde aushändigen. Tatsächlich beschafften die Jungen nach mehreren Besuchen und Besprechungen und unter großer Geheimnistuerei einen Plan. Auf ihm waren jene jüdischen Gebäude eingezeichnet worden, die angeblich in die Luft gesprengt werden sollten. Auch„Munitions= und Sprengmittellager“ jener dunklen Geheimorganisation waren gewissenhaft aufgeführt. Als die Jungen mit dem gleichen Vorgeben eines bevorstehenden Anschlags auch zu dem Vorsteher der jüdischen Gemeinde in der Nachbarstadt kamen, fanden „Plan" und„antisemitische Geheimorganisa tion“ eine überraschende Aufklärung. Der Vorsteher dieser jüdischen Gemeinde war weniger leichtgläubig und erstattete polizeiliche Anzeige. Es stellte sich im Verlauf der polizeilichen Ermittlungen nicht nur hexaus, daß der angebliche Plan und die angebliche Geheimorganisation Erfindungen der Jungen zum Zweck der Erpressung von Geldmitteln waren, sondern daß die„besorgten“ Mittelschüler auch selbst Juden sind. ist aber im sudetendeutschen Gebiet ein so geringer Prozentsatz anzutreffen!! Vielmehr macht hier die Arbeitslosigkeit oft 25 v. H. aus! Während aber die sudetendeutschen Schutzvereine den deutschen Arbeitslosen die freudig aufgegriffene Möglichkeit geben, sich in freiwilliger Unterordnung und Kameradschaft in Arbeitslagern zusammenzuschließen. Um wenigstens das vielen Tausenden sudetendeutscher Menschen heute vorenthaltene tägliche Brot zu verdienen, vergeht fast kein Tag, an dem die tschechische Presse nicht gegen diese deutschen Arbeitslager hetzt und die unsinnigsten Dinge über den„militärischen Charakter“ dieser Arbeitslager berichtet. Die Unruhen in dem Prager tschechischen Arbeitslager sind eine ausreichende Ergänzung und Erläuterung dazu!! Internationale Betrügereien in Belgien Umfangreiche jüdische Schiebungen aufgedeckt. ∆ Brüssel, 13. Januar. Die hiesige Staatsanwaltschaft kam Börsenbetrügereien von mindestens 4 Millionen Franken auf die Spur. Der Brüsseler Börsenagent de Geest wurde in diesem Zusammenhang verhaftet. Er gab ein kleines Finanzblatt heraus, durch das bestimmte Aktien als besonders aussichtsreich angepriesen wurden. Das Bankunternehmen segelte unter dem großzügigen Namen„Companie de Credit Franco=Belge". Die Bank verlangte nur 25 v. H. Bareinzahlung auf Börsenaufträge oder die Einlage von Wertpapieren im Werte von 40 v. H. des erteilten Auftrages. Weder von den Einlagen noch von den angekauften Aktien war jedoch eine Spur zu finden. Der Börsenagent de Geest und sein Helfershelfer de Vos behaupten, sie hätten Einlagen und Aufträge nach Paris an ihre Teilhaber weitergeleitet. Aber auch in Paris war nichts zu finden. Gegen den Teilhaber von de Geest, Blumenfeld aus Wien, und einen Pariser Bankier wurde evenfalls Haftbefehl erlassen. Die betrügerischen Börsenagenten hatten auch ein Syndikat errichtet, um Einfluß auf eine polnische Kohlenzeche zu gewinnen. Jouseberselcte Glückwunschtelegramm des Führers an Göring. Der Führer und Reichskanzler hat an Ministerpräsident General Göring zu seinem Geburtstage folgendes Telegramm gesandt:„Mein lieber Göring! Nehmen Sie zu Ihrem heutigen Geburtstag meine herzlichsten Glückwünsche entgegen. In alter Freundschaft Ihr Adolf Hitler.“ Dr. Goebbels spricht am 17. Januar in der Deutschlandhalle. Aus Anlaß der Gautagung des Gaues Groß=Berlin der NSDAP wird Gauleiter Dr. Goebbels am Freitag, dem 17. Januar, abends 20.30 Uhr, in der Deutschlandhalle das Wort nehmen. Eröffnung der Thüringer Rundfunk=Ausstellung. Die Thüringer Rundfunk=Ausstellung, die vom 11. bis 16. Januar in Erfurt stattfindet, wurde am Sonnabend in Anwesenheit zahlreicher Vertreter der Partei, der Behörden, der Wehrmacht, der Post und der Rundfunkschaffenden aus Thüringen eröffnet. 15 Jahre Zuchthaus für einen Berliner KPD.= Funktionär. In der Person der 23jährigen Fritz Walte wurde am Freitag vom 1. Senat des Volksgerichtshofes einer der gefährlichsten Berliner KPD=Funktionäre wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 15 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt. Verbot der Zeitschrift„Wehrfront“ in Oesterreich. Die Zeitschrift„Wehrfront", die in Berlin erscheint, ist von der österreichischen Bundesregierung für das gesamte österreichische Gebiet bis einschließlich 31. Dezember 1936 ohne Angabe der Gründe verboten worden. Ungarns Sandelsminister in Berlin Erweiterung der beiderseitigen Handelsbeziehungen ∆ Budapest, 13. Januar. Handels= und Verkehrsminister Winchkler ist Sonntag mittag nach Berlin abgereist. Zum Abschied hatten sich am Bahnhof der deutsche Gesandte von Mackensen, Legationsrat Schnurre, Staatssekretär DalnokyKovacs und andere Persönlichkeiten eingefunden. Vor seiner Abreise äußerte sich der Minister vor Pressevertretern über den Zweck seiner Reise u. a.:„Deutschland ist auf den ersten Platz unter unseren Auslandsmärkten gerückt, und ein solcher Absatzmarkt beansprucht eine ständige Pflege. Ich, der die Erweiterung der deutsch=ungarischen Wirtschaftsbeziehungen anregte, wünsche jetzt wieder in Fühlung zu treten mit den Führern des deutschen wirtschaftlichen Lebens.“ Japan verläßt die Flottenkonferenz? Eine entscheidende Sitzung des japanischen Kabinetts7 Das japanische Altimatum Tokio, 13. Januar. In einer Nachtsitzung beschäftigte sich das japanische Kabinett mit der Lage auf der Londoner Flottenkonferenz und legte die Anweisungen für die japanische Abordnung fest. Nachdem die Admiralskonferenz diese Anweisungen gebilligt hatte, wurden sie am Sonntag nachmittag vom Kabinett einstimmig angenommen. Anschließend begab sich Ministerpräsident Okada zum Kaiser, um über die gefaßten Beschlüsse Bericht zu erstatten. Der Kaiser genehmigte die Anweisungen für die japanische Abordnung, die daraufhin sofort nach London gedrahtet wurden. In der Sitzung des Kabinetts erörterte der älteste Minister Takahashi die schwierige Weltlage. Er regte an, daß die japanische Abordnung in London nochmals eindringlich die Haltung Japans erläutern solle. Die Einstellung Japans sei allein geeignet, den Krieg zu verhüten, während die anderen Mächte anscheinend den Krieg vorbereiten wollten, wenn sie eine wirkliche Abrüstung ablehnten. Der Minister brachte zum Ausdruck, daß Japan ruhig und in freundschaftlicher Form Die Sowjets als Anschuldsengel Keine bösen Absichten in Südamerika Tadelsworte gegen Deutschland, Japan und Italien ∆ Moskau, 13. Januar. Der sowjetrussische Präsident des Rats der Volkskommissare, Molotow, hat im ZentralExekutivkomitee über die internationale Lage gesprochen und dabei nach allen Seiten Zensuren ausgeteilt; während die Türkei besonders lobend erwähnt wird, sind andere Mächte, besonders Deutschland und Japan, einer gewissen Kritik unterzogen worden. Er läßt die Moskauer Gäste des letzter Jahres Revue passieren, erwähnt den damaligen Lordsiegelbewahrer Eden, jetzt englischer Außenminister, den damaligen tschechoslowakischen Außenminister Benesch, jetzt Staatspräsident, sowie den jetzigen Ministerpräsidenten Laval. Ferner macht er nach bekannter Art für Ereignisse, die die Doppelsinnigkeit der sowjetrussischen Politik dokumentieren— den Zwischenfall in Uruauan und die antikommunistische Bewegung in den Vereinigten Staaten von Amerika— fremde Kräfte verantwortlich, die er als„europäischreaktionäre Kräfte" bezeichnet. Molotow tritt sodann für das bekannte sowjetrussische Ideal der kollektiven Friedenssicherung in Europa, insbesondere durch Abschluß eines Ostpaktes ein, dessen Verwirklichung nach seiner Ansicht durch die deutsche Haltung verhindert sei. Trotzdem sei es gelungen, zur teilweisen Sicherung des Friedens in Osteuropa den russisch=französischer, und russisch=tschechoslowakischen Vertrag ebzuschließen. Mit der Politik Teutschlands setzt er sich in der üblichen Weise auseinander, indem er ihm nicht vorhandene territoriale Absichten auf sowjetrussisches und Randstaaten=Gebiet unterschiebt. Auf der anderen Seite erkennt er aber notgedrungen das deutsche Bestreben nach normalen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Sowjetrußland an. Er stellt fest, daß die Realisierung des deutschsowjetrussischen 200= Millionen= Kreditabkom= mens vom April 1935 sich gut entwickele. Der nächste Sündenbock Molotows ist alsdann Japan, worauf sich der Redner in Verbindung mit der Verteidigung der sowjetrussischen Völkerbundspolitik zum Richter über die italienische Politik aufwirft. Er bezeichnet den italienisch=abessinischen Krieg als einen tyvischen imperialistischen Krieg um Kolonien. In Verteidigung der sowjetrussischen Völkerbundsliebe betont er schließlich, daß diese keineswegs bedeute, daß fortan kein radikaler grundsätzlicher, Unterschied zwischen sowjetischer internationaler Politik und Politik kapitalistischer Mächte bestehe. die Flottenkonferenz verlassen solle, wenn sich kein anderer Ausweg ergebe. Wie von zuverlässiger Seite verlautet, sehen die Anweisungen der japanischen Regierung vor, daß die japanische Abordnung auf der Flottenkonferenz das Schwergewicht auf die effektive Abrüstung der Angriffswaffen lege, um damit ausdrücklich den Friedenswillen Japans zu beweisen. Nach japanischer Auffassung gebe es keinen anderen Weg zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens. Die Ungleichheit der Rüstungen und die Beibehaltung der Angriffswaffen stellten eine ständige Bedrohung des Friedens dar. Der Friedenswille der anderen Mächte wäre nicht zu erkennen, wenn der japanische Vorschlag abgelehnt werden sollte. Der Auskritt Japans aus der Flottenkonferenz bedeute einen Appell an die Welt für den Frieden. Japan, so heißt es weiter, werde die weiteren Verhandlungen der vier Mächte beobachten und den verschiedenen Sonderfragen, wie dem Einsatz der U-Bootwaffe und der Bewaffnung von Handelsschiffen, seine Aufmerksamkeit schenken. Von amtlicher Seite wird abschließend erklärt, daß die Anweisungen für die japanische Abordnung nicht als Ergänzungen zu den unverrückbaren Forderungen Japans zu betrachten seien. Eine vorbildliche Tat X Kiel, 13. Januar. Bei der Eröffnung der Wanderausstellung „Volk und Rasse“, des Deutschen Hygienemuseums teilte der Kieler Kreisleiter der NSDAP und Oberbürgermeister der Kriegsmarinestadt, Pg. Behrens, mit, daß sich die Stadtverwaltung entschlossen habe, an erbgesunde kinderreiche Familien der Stadt Kiel, die eine hygienisch unzulängliche Wohnung mit einer hygienisch einwandfreien Wohnung vertauschen, oder eine ihrem Kinderreichtum entsprechende hygienisch einwandfreie Wohnung bereits inne haben, auf Antrag Mietebeihilfen ab 1. April 1936 zu leisten, die beginnend bei vier und mehr Kindern, von 240 bzw. 180 RM. bis 480 bzw. 360 RM. jährlich betragen. Angestellte und Freimaurerlogen # Berlin, 13. Januar. Der Reichsfinanzminister erweitert seinen ehörigkeit Erlaß betreffend Ermittlung der Zu von Beamten zu Freimaurerlogen usw. dahin, daß er auch auf die in der Reichsfinanzverwaltung beschäftigten Reichsangestellten und Betriebsprüfer sinngemäß anzuwenden ist. Die Betriebsprüfer, Sachverständigen und Bodenschätzer, die die Erklärung im bejahenden Sinne abgeben, sind dem Minister bis zum 1. Marz 1936 zu melden. Dagegen bedarf es der Meldung und der Zustimmung des Ministers zum Aufstieg der übrigen Angestellten zunächst nicht. Alt-I---IENE ALinks: Alt und jung beim Marsch durch die Stadt— Mitte: Die junge Generation, die am stürksten vertreten ist— Rechts: Der Spatenstich zur neuen Re Aufnahmen: Schley Westsälische Landeszeitung Rote Urde BLICKLIBE Dieses Mal haben die Wetteroptimisten Recht behalten. Der Sonntag wurde schöner, als man nach den Tagen des Sturmes und des Regens annehmen konnte. Zwar sah es am Samstag, am Wochenendnachmittag, noch nicht so aus. Der Wind pfiff noch mit böartigen Einsätzen ganz gehörig um die Straßenecken, und auf freiem Gelände war es kaum auszuhalten. Und doch hatte auch der Nachsturm nach diesen Tagen schlimmsten Wetters, das wir seit langer Zeit erlebt haben, wieder sein Gutes: Er trieb die zusammenhängenden dunklen Wolken auseinander, hier und da brach sich gar schon zur Mittagsstunde am Wochenbeginn die Sonne mit fahlem Schein Bahn und an Regen dachte niemand mehr, wenn er in das durchschimmernde Blau des Himmels schaute. Mit dem Aufklären aber und dem Drehen der Wetterfahnen auf Südwest wurde es auch ruhiger und kälter. Die Erster Spatenstich am Dortmunder Rollschuh-Stadion 7 Anhänger des Sports zogen im Werbemarsch durch die Stadt Es ist gewiß kein kleines Ereignis, daß Dortmund im Mittelpunkt der Stadt, zwischen Born= und Brügmannstraße, ein RollschuhStadion bekommen soll, das man als das größte dieser Art in Deutschland ansprechen muß. Darum war es auch nicht verwunderlich, daß so viele große und kleine Anhänger dieser gesunden Sportart der Einladung des Dortmunder Roll= und SchlittschuhKlubs von 1932 zu dem am Sonntagvormittag stattfindenden feierlichen Akt des ersten Spatenstiches an dieser Anlage gefolgt waren. Hunderte traten um 10 Uhr auf dem Hansaplatz an, ordneten sich hinter den Fahnen und Wimpeln. Auch aus dem Bruderverein und aus den Rollschuh=Abteilungen der befreundeten Vereine waren die Sporttreibenden recht zalreich gekommen. Roll= und Schlittschuhe trugen sie, damit niemand im Zweifel sein konnte über den Sinn dieses Zuges. Durch mitgeAuch die Hockeyspieler wollten dabei sein Quecksilbersäule machte einen Sprung nach unten um mehrere Grade, erinnerte die Menschen daran, daß wir noch inmitten des Januar stecken, und der Windstärkenmesser ließ nach in seinen rotierenden Umdrehungen, aus denen er in der letzten Zeit gar nicht mehr herausgekommen war, uno zeigte bei steigendem Barometer eine„zünftige“ Gutwetterlage an. Wer so etwas vom Wetterdienst verstand, wunderte sich auch daher nicht mehr, daß ein Sonntagmorgen am zweiten Januarfeiertag anbrach, der allen Wanderfreunden, Spaziergängern und Sportanhängern mehr als willkommen war nach den verregneten Wintersonntagen der letzten Zeit. Es war ein Wetter, um einen Gang ins Freie zu machen, oder sich auch einmal wieder, ohne Angst zu haben, völlig durchnäßt nach Hause zu kommen, die Beine auf dem Sportplatz zu vertreten. Es gab um die frühe Nachmittagsstunde des Sonntag, nach dem üblichen„Eintopf“, eine Massenwanderung aus der Stadt, und lange haben unsere Parks und Grünflächen im Süden und Norden der Stadt nicht soviel Betrieb gesehen, wie zu diesem Wochenend. Daß dabei auch nicht die altbekannten Ausflugslokale zu kurz kamen, war selbstverständlich; denn der Kaffeedurst der Dortmunder ist genau so sprichwörtlich zur Nachmittagszeit wie ihr Durst auf ein„eingeborenes Helles", wenn die ersten Lampen auf den Straßen-und Plätzen zu brennen beginnen. So bekam auch die Innenstadt zu den Stunden der Rückkehr von den Gängen nach draußen vor den Toren der Stadt auch noch reichlich von dem Betrieb ab, den dieser Sonntag mit sich brachte. Sicherlich, ein Wintertag, wie er kalendermäßig eigentlich sein müßte, war es auch dieses Mal nicht. Aber bei den zufriedenen Gesichtern, die es überall auf Grund des Wetterumschwunges nach der guten Seite gab, wollen wir es erst einmal mit Trockenheit, Windstille und angenehmer Temperatur bewenden lassen. Was dann noch nicht ist, kann immerhin noch werden...—e. noch führte Roll=Hockeygeräte wurde die Sache malerischer und anschaulicher. Schneidige Marschmusik der Kapelle Notz begleitete den Zug auf seinem Werbemarsch durch die Stadt, der zur„Danziger Freiheit“ führte. Dort war auf dem Gelände des werdenden Rollschuh=Stadions alles zum löblichen Werk gerichtet, stand die mit Grün umkränzte Rednerempore, flatterten die Hakenkreuzfahnen vom Mast. Gruß und Willkomm ent bot der Vereinsführer Sommer allen schienenen. Er wies auf die Bedeutung Erdes Rollschuhsports hin, der einst als Vergnügen abgetan wurde, heute aber als ernste Leibesübung anerkannt ist. Das komme auch sichtbar in der Förderung zum Ausdruck, die ihm vom Reichssportführer von Tschammer und Osten zugesagt ist. Der Stadt Dortmund und dem Amt für Arbeitsbeschaffung gebühre Dank dafür, daß sie dem Verein die Inangriffnahme dieser Anlage möglich machten. Keine Stadt könne sich bis heute rühmen, einen so schönen Platz für eine solche Anlage zu besitzen. Der Rollschuhsport sei vielleicht bald berufen, in die Reihe der olympischen Uebungen ausgenommen zu werden. Schon in diesem Jahre würden die Weltmeisterschaften im RollHockey in Süddeutschland unter den Augen des Olympischen Komitees ausgetragen. Nach der Fertigstellung der Dortmunder Anlage solle weitesten Kreisen bewiesen werden, wie sehr im Rollschulsport Kameradschaft und Ritterlichkeit sich mit guten Leistungen vereinen. Als Vertreter der Stadt überbrachte Sportbeauftragter Schäfer die Grüße des Oberbürgermeisters und sprach dann von dem gewaltigen Aufschwung, den das Rollschuhlaufen genommen hat. Ueberall tummelt sich frische Jugend auf den Rollen, und in den Abendstunden sind es auch Erwachsene, die man diesen Sport treiben sieht. Neuen Antrieb brachten die Westdeutschen Meisterschaften, die in Dortmund ausgetragen wurden, und die Sportkurse von„KdF“ können die Teilnehmer kaum fassen. Daraus wuchs für Dortmund die Aufgabe, Möglichkeiten zum Rollschuhlaufen zu schaffen. Besondere Straßen wurden dafür freigegeben, eine erste Bahn entstand an der Westfalenhalle. Jetzt wächst dieses Rollschuh=Stadion, das in Deutschland nicht seinesgleichen hat, und bezeichnend für die Pionierrolle ist, die die Dortmunder Rollschuhbewegung in Westdeutschland geleistet hat. Kansteiner vom Amt für Arbeitsbeschaffung gab ebenfalls seiner Freude über das entstehende Werk Ausdruck, das im Gegensatz zum Niedergang der Vergangenheit steht, und der Tatkraft des DRSC. 32 ein schönes Zeugnis ausstellt. Auch den am Bau dieser Anlage schaffenden Volksgenossen könne man die Anerkennung nicht versagen. Der Idealismus, mit dem das Werk begonnen wurde, verdiene auch weiterhin Hilfe und Förderung. Erfreulich sei es, daß einer der ältesten Kämpfer des Führers, der mit dem Blutorden ausgezeichnete Parteigenosse Gutzeit, den ersten Spatenstich vornehmen werde. Gausportreferent Gutzeit gab einen kurzen Abriß über die Entwicklung des Rollschuhsports. Vor 50 Jahren ein Kinderspiel, und vor 30 Jahren noch unter technischen UnzuDortmund erhält eine Saarlandstraße Jum Jahrestag der Saarbefreiung Am heutigen 13. Januar jährt sich zum ersten Male der Tag, der den stolzen Sieg an der Saar brachte, ein Sieg, der die ganze Welt aufhorchen ließ. Fünfzehn Jahre lang standen unsere Landsleute an der Saar im schwersten Kampfe um ihr Deutschtum, das man mit allen Mitteln zu untergraben versuchte. Einer interessierten französischen und der internationalen jüdischen Hetzpresse war es gelungen, der Welt ein trügerisches Bild vorzugaukeln, bis heute vor einem Jahr ein einziger Tag das ganze Lügengespinst mit einem Schlage zerriß. In den 15 Jahren zuvor war es der Bund der Saarvereine, der— durch nichts beirrt— einen zähen Propagandakampf im In= und Auslande führte für die Deutscherhaltung der Saar. Er hielt immer wieder den Gedanken wach:„Die Saar ist deutsch und bleibt deutsch!“ Und es war für den Bund eine stolze Befriedigung, als ihm die deutsche Reichsregierung in Anerkennung seines bisherigen Wirkens vor der Abstimmung die Erfassung und Betreuung der Abstimmungsberechtigten Auslande sowie die OrgaAbstimmungs=Sonderzüge im Reiche und im nisation der 55 übertrug. Die Saarvereine gedenken mit freudigem Stolz des großen Sieges an der Saar, an dem sie zu ihrem Teil mitgearbeitet haben. Der Dortmunder Saar= und Pfalzverein begrüßt es mit besonderer Freude, daß die Stadt Dortmund ihrer Verbundenheit mit den Brüdern und Schwestern an der deutschen Saar anläßlich des Jahrestages der Saarabstimmung für alle Zeiten Ausdruck geben will. Der Oberbürgermeister Dr. Banike hat dem Vereinsleiter, dem Landsmann Karl Ost, die Mitteilung zugehen lassen, daß— der Anregung des Vereins entsprechend— bei erster Gelegenheit eine geeignete Straße von Bedeutung„Saarlandstraße“ benannt wurde. Die Dortmunder Saarländer haben diesen Entschluß der Stadtverwaltung mit herzlicher Dankbarkeit ausgenommen und hoffen, daß dieses Vorhaben in naher Zeit verwirklicht wird. länglichkeiten leidend, hat er sich heute überall Achtung verschafft. Durch die Verbindung mit dem Sportamt„KdF“ und durch den Anschluß an den Reichsbund für Leibesübungen ist die Bedeutung des Rollschuhlaufens immer größer geworden. Daß Dortmund für den Westen darin führend wurde, dafür gebührt den Vereinen, gebührt auch den heute nicht mehr im Sport tätigen Männern Dank. Rollschuhlaufen ist Volkssport geworden, wird immer mehr als wertvoller Ergänzungssport zum Eislauf anerkannt und ist auf dem besten Wege, Olympia=Reife zu erlangen. Noch in diesem Sommer würden auf der neuentstehenden Anlage große Ereignisse den Wert und die Schönheit des Rollschuhsports nachdrücklich unter Beweis stellen. Mit dem Wunsche, daß Dortmund auch für die Zukunft der Mittelpunkt dieses Volkssports bleiben möge, machte Parteigenosse Gutzeit dann den ersten Spatenstich für die Sportjugend im Olympiajahr. Sieg=Heil auf den Führer und Gesang der Vaterlandslieder beschlossen den feierlichen Akt. Nachmittags besuchte auch der Aufnahmewagen des Rundfunks zu einer Stipppisite den Platz an der „Danziger Freiheit“, auf dem über einer dreifachen Decke von Packlage, Asche und Sportbegeisterte Jugend sandgemischtem Kies die Rollschuhbahn des Stadions wachsen wird, und sprach Dr. Maus mit dem Werbewart Brasch des DRSC. 32. Heute abend werden wir im Rundfunk mehr davon hören in der Sendung um 20.10 Uhr. Mit einem Kameradschaftsabend in der Börse, in dessen Verlauf auch ein Eislauf=Werbefilm lief, schloß dieser für die Rollsportfreunde so bedeutsame Tag ab. Schüsse für das Winterhilfswerk kreisverband Dortmund-Nord des„Kusfhäuser“ war zum Besten des WHU tätig Das Winterhilfswerk des deutschen Volkes ruft alle Volksgenossen auf den Plan. Es sind nicht mehr viele Organisationen, die sich nicht in den Dienst der Sache gestellt haben und zu den wenigen, die erst im neuen Jahre ihren Opferwillen und ihre Bereitschaft zur tatkräftigen Mithilfe am Werk der nationalsozialistischen Nächstenliebe bekunden sollen, gehören auch die Kameraden aus den Reihen des Reichskriegerbundes„Kyffhäuser" und der Schützen. Gleichsam als Auftakt zum großen Opferschießen, das erst im März dieses Jahres steigen soll, hielt am Sonntag der Kreisverband Dortmund=Nord des Deutschen Reichskriegerbundes „Kyffhäuser“ sein Schießen für das Deutsche Winterhilfswerk 1935/36 ab und nach den bisherigen Ergebnissen stellte sich auch diese Veranstaltung im Dienst des WHW den anderen Opfern, die alle Kameraden dem deutschen Volk und Vaterland gebracht haben, würdig zur Seite. Vom frühen Morgen ab zogen die einzelnen Schützengruppen der Kameradschaften, soweit sie im Kreisverband Dortmund=Nord zusammengeschlossen sind, hinaus zu den Schießständen. Der gesamte Kreisverband, bestehend aus 98 Vereinen mit vielen hundert Kameraden, beteiligte sich und ab 9 Uhr knallten fast gleichzeitig auf den 8 Schießständen bei Ophoff in Alt=Dortmund, oben am Westfalendamm, in Lütgendortmund, in Dorstfeld, bei Huckarde, in Grevel, Westerfilde, Körne und Brackel die Gewehre los. Die ersten Schüsse für das Winterhilfswerk waren schnell getan und den ganzen Tag über noch weitteiferten die Kameraden um die besten Ergebnisse, die gleichzeitig Spende für Spende dem WHW einbrachten. Die genaue Aufstellung der Kameradschaften in den einzelnen Schießständen brachte einen reibungslosen Verlauf des Schießens mit sich. Selbst wenn es mal hart auf hart ging und hier und da einmal Stockungen im Schießbetrieb eintraten, so machte das weiter nichts aus. Man wartete gern ab und beschäftigte sich eingehend mit den Resultaten der noch an den Ständen stehenden Kameradschaften, um es nachher besser oder auch schlechter zu machen. Jedenfalls herrschte allenthalben ein Schießbetrieb, wie man ihn nicht immer an den Ständen unserer Heimatstadt zu sehen gewohnt ist und nicht zuletzt trug auch das so plötzlich aufgeklärte Wetter dazu bei, daß selbst die am weitesten von den Schießständen entfernt wohnenden verschiedenen Kameradschaften vollzählig zur Stelle waren und selbst nach stundenlanger Fußwanderung alles taten, um ehrenvoll auch diesen Kampf auf die beringte Scheibe zu bestehen. Lustiges Leben nach alter Soldatenart herrschte zur Mittagsstunde in den geschmückten Schießständen. Da Eintopfsonntag war, benutzten hier und da die Kameradschaften die Gelegenheit, um nach altem Brauch den Picknapf voll Erbsensuppe zu verzehren und den Sonntag auch weiterhin zu benutzen, um im Kreise der Kameraden Geselligkeit zu pflegen und altem Soldabenbrauchtum zu huldigen. So wurde der erste Opferschießtag für das deutsche Winterhilfswerk, der für die beteiligten Kameradschaften des„Kyffhäuserbundes“ gleichzeitig Auftakt zum neuen Schießjahr war und an dem auch zahlreiche Munitionspreise ausgesetzt worden waren, nicht nur zu einem vollen Erfolg für das WHW überhaupt, sondern stand auch ganz im Zeicen alter Soldatentugenden und es ist gewiß keiner unter den vielen Kameraden gewesen, der sich nicht auch gern an diesem Feiertag tatkräftig und froh eingesetzt hat für das hohe Ziel, dos der Führer uns allen gestellt hat: Es soll auch in diesem Winter keiner hungern und frieren unter den deutschen Volksgenossen! Auf der Straße vom Tode ereilt. Der 58jährige Invalide Ludwig P. brach am Sonnabend auf der Kreuzung Weißenburger= und Kaiserstraße bewußtlos zusammen. Von Straßenpassanten wurde er in ein in der Nähe liegendes Haus einer Aerztin gebracht, wo er infolge Herzschwäche verschieden ist. Tod durch Herzschlag. Ein reisender Kaufmann aus Erfurt ist in der Nacht zum Sonntag in einem hiesigen Hotel plötzlich verstorben. Der sofort hinzugezogene Arzt stellte als Todesursache Herzschlag fest. Wem gehört das Herrenfahrrad? Von der Kriminalpolizei wurde ein Herrenfahrrad sichergestellt, welches vermutlich aus einer strafbaren Handlung herrührt. Das Rad wurde vor einer Wirtschaft in der Schützenstraße in Dortmund herrenlos aufgefunden. Es handelt sich um ein Herrenfahrrad der Marke„Lindcar“ mit der Nummer 166825. Der Eigentümer wird gebeten, in den Vormittagsstunden beim 4. Kriminalkommissariat im Polizeipräsidium Dortmund, Zimmer 94, vorzusprechen. Wegen Verdachts des Taschendiebstahls wurden in der Nacht zum Samstag gegen 3.20 Uhr zwei Frauen aus der Langestraße festgenommen. Sie wurden beschuldigt, einem Manne 25 Mark aus der Tasche gestohlen zu haben. Sie sind in das Polizeigefängnis eingeliefert worden. Jolge 12 13. Januar 1936 PIIA Stunden schönster Kameradschaft Gemeinschaftsfeier bei den Unteroffizieren der 1. Kompagnie M6.-Batailion 1 Unvergeßlich schöne Stunden, die getragen wurden vom Geiste herzlichster Kameradschaft, bereitete allen Teilnehmern das Winterfest des Unteroffizierkorps der 1. Kompanie MG.=araillons 1 am Sonnabend in den Räumen des Wittekindshofs am Westfalendamm. Wenn auch, wie das wohl kaum anders zu erwarten war, schmucke Uniformen vorherrschten, so sah man doch auch zahlreiche Zivilisten, davon nicht wenige mit Vubikops, so daß der Zweck des Abends, mit den Dortmundern in Berührung zu kommen, wie ihn Oberfeldwebel Schrage umriß, als voll und ganz erreicht bezeichnet werden dürfte. Im Laufe des Abends nahm auch Oberleutnant Fordermann das Wort. Er betonte, daß diese schönen Stunden wohlverdient seien im Hinblick auf die in der letzten Zeit geleistete schwere Arbeit, und es wünschenswert und gut sei, wenn auf saure Wochen immer wieder frohe Feste folgen. Zwischendurch erfreute Fräulein Brieske(Osnabrück) mit ihrem wundervollen Sopran. Dann wurde fleißig das Tanzbein geschwungen; auch trug eine kleine Verlosung sehr zur Erheiterung bei. Begeistert wurde das von Oberfeldwebel Schrage auf unseren Führer und unser, dank seiner Führung, wieder erstarktes Vaterland ausgebrachte dreifache Sieg=Heil ausgenommen. Kamerasschaftsabend der alten Kämpfer des Sturmbannes II 217 Am Samstagabend hatte der Führer des Sturmbannes II 217 die alten Kämpfer des Sturmbannes zu einem kameradschaftlichen Treffen eingeladen. In seiner den Abend einleitenden Ansprache, wobei Sturmbannführer Lendemanns neben den vollzählig erschienenen alten SA=Männern besonders Standartenführer König und die Ortsgruppenleiter innerhalb des Sturmbanngebietes, die Narteigenossen Kloppmann, Land und Dingemann, sowie die Angehörigen des gefallenen Kameraden Walter Ufer begrüßte, erklärte er, daß dieser Abend unter dem Zeichen der Kampfzeit stehen soll. Dieser Abend solle die alten SA=Männer des Sturmbannes II 217 wachrufen und sie bereitmachen für die Aufgaben, die uns der Führer im Jahre 1936 stellen wird. Genau wie in der Kampfzeit müßten aber auch heute die Kameraden der SA und die Kameraden der Politischen Leitung zusammenstehen, um gemeinsam die Aufgaben zu erledigen, die der Partei und der Bewegung gestellt worden sind. Anschließend verlebten die Kameraden schöne Stunden, die ausgeschmückt wurden durch flotte und lustige Weisen des Streichorchesters der Standarte 217. In später Stunde erschien dann noch der Kreisleiter der NSDAP, Parteigenosse Hesseldieck, der von allen herzlich begrüßt wurde. In einer kurzen Ansprache gab er seiner Freude Ausdruck, daß gerade in Mengede im Sturmbann II 217 der Zusammenhalt der Politischen Leitung mit der SA immer vorbildlich gewesen sei, und er könne nur wünschen, daß dies auch in Zukunft der Fall sein möge. Dortmunder Landwehrkameradschaft Wieder einmal Jahreshauptversammlung der Dortmunder Landwehrkameradschaft im Hellweger Hof. Die Beteiligung ist wie immer sehr rege, Kameradschaftsführer Oberwinter gab mit herzlichen Begrüßungsworten den Auftakt, dann wurde die Neujahrskundgebung des Bundesführers, Oberst a. D. Reinhard, verlesen. Als man noch das Protokoll der letzten Versammlung gehört hatte, wurden vom Kameraden Oberwinter mehrere Jubilare geehrt. Für 25jährige treue Zugehörigkeit zur Organisation erhielten Brehmer und Kuhnt Ehrendiplome und silberne Ehrennadeln. Für 40 Jahre Landwehrkameradschaft bekamen Bethgen, Kernbach, Hahnke, Hegerding, Happe, Fischer und Kunze Kyffhäuseroder Hindenburgbilder. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde den Kameraden Dreyer, Wilke. Brockmeier und Vockerodt die goldene Ehrennadel überreicht. Für besondere Verdienste erhielten Korbitz und Franz das Ehrenkreuz II. Klasse. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Jahresbericht, aus dem hervorging, daß die Tätigkeit der Kameradschaft auf den verschiedensten Gebieten im Jahr 1935 sehr rege gewesen ist. Am 1. Januar 1935 war der Mitgliederbestand 601, am 1. Januar 1936 565 Kameraden, 9 Ehrenmitglieder, 5 Offiziere, 6 Veteranen von 1866, 18 von 70/71. Dann senkten sich die Fahnen und unter den leisen Klängen des Liedes vom guten Kameraden wurden die Toten des verflossenen Jahres geehrt. Kamerad Krollmann, der 16 Jahre hindurch die Kasse geführt hat, legte sein Amt wegen seines hohen Alters nieder. Er wurde zum Ehrenmitglied und zweiten Kassenwart ernannt, ihn löste Kamerad Rieß ab. Weiter im Jahnschen Geist! Gründungsfeier der Dortmunder Turngemeinde Getreu der alten Sitte beging auch in diesem Jahr die Dortmunder Turngemeinde im Reichsbund für Leibesübungen im Rahmen einer Werbeveranstaltung ihr Gründungsfest. Nach einem Vorspruch zur Jahreswende erklang das Vereinslied und dann stellten die einzelnen Abteilungen ihr Können unter Beweis oder besser unter Kritik. Sei es, daß die Jugend den rechten Geschmack vom Bodenturnen vermittelte oder die Mädels und Frauen mit Keulenschwingen und Ballgymnastik den Weg zur Kraft und Schönheit wiesen oder am großen Ring eine turnerische Ueberraschung geboten wurde, alle legten sie Zeugnis ab von kraftvoller Körperbeherrschung und innerer Liebe zur turnerischen Betätigung. Der wirkungsvoll vorgetragene Sprechchor: Ein Geist, ein Wille, eine Tat leitete über zur Ansprache des Vorsitzenden der Turngemeinde, Berufsschuldirektor a. D. Kleifmann. Der Redner entwarf zu Beginn ein historisches Bild aus der Entwicklung des deutschen Turnens. Die Dortmunder Turngemeinde dürfe sich in der Zeit ihres 62jährigen Bestehens rühmen, stets dem Jahnschen Geist in jeder Hinsicht Rechnung getragen zu haben und ein kräftiges Glied in der Kette der großen deutschen Turngemeinschaft zu sein. Wenn nunmehr alle Vereine im Reichsbund für Leibesübungen zusammengeschlossen würden, dann sähen die deutschen Turner diese Maßnahme als die Erfüllung des Jahnschen Geistes an. Direktor Kleffmann schloß mit den Worten: Wir haben dein Erbe, das niemals ersterbe der Glaube, der Deutschland heißt.“ Nach weiteren turnerischen Vorführungen erfolgte die Ehrung von alten Mitgliedern: so erhielten sechs für ihre 20jährige Zugehörigkeit zum Verein die Gauehrennadel und zwei weitere Mitglieder, die auf eine 50= und 25jährige Vereinszugehörigkeit zurückblicken konnten, wurden mit einem besonderen Diplom geehrt. ankülircllonZebender Ofadt nordische Bronzezeit Lichtbildervortrag im Museum Das Dortmunder Museum setzte jetzt die Reihe der frühgeschichtlichen Vorträge über den nordischen Lebensraum fort mit einem Lichtbildervortrag von Dr. Albrecht über die nordische Bronzezeit. Die Bronze als lebenswichtiges Metall trat in Südund Nordeuropa ungefähr zur gleichen Zeit auf. Die bisherige Annahme, daß die Mittelmeervölker erst den Germanen die Kenntnis von der Bronze vermittelt hätten, wird durch diese Forschungen entkräftet. Es zeigt sich im Gegenteil, daß die Waffen, die am Mittelmeer gefunden wurden, aus den Werkstätten germanischer Waffenschmiede stammen und erst auf einem gut ausgebauten Handelswege in den Süden gelangten. Die Grundzüge und Grenzen der uns interessierenden germanischen Kultur verdanken ihre eingehende Erforschung Kossinna, der an Hand von Siedlungsfunden eine scharfe Abgrenzung des damaligen germanischen Lebensraumes vornehmen konnte. Erleichtert werden dem Forscher die Arbeiten in dieser Zeit bereits dadurch, daß die Funde viel unversehrter überkommen sind als die Reste der früheren Zeit. So ist es auch möglich, die Gegenstände auf etwa hundert Jahre genau zu bestimmen. Die Bearbeitung der Gebrauchsgegenstände und die Verzierung der Schmucksachen nimmt zunächst Bezug auf die Art der steinzeitlichen Geräte und entwickelt sich hernach zu großer Vervollkommenheit auf handwerklichem und künstlerischem Gebiet. Weiter geben uns die Funde in Bestattungsanlagen genauen Aufschluß über die Kleidung unserer germanischen Vorfahren, die schon damals eine der heutigen Art ähnliche Bekleidung trugen; so entkräften auch hier die Funde die Märchen, die in späterer Zeit über unsere Vorfahren in die Welt gesetzt wurden. Die Felszeichnungen im Norden geben dann über die einfache Darstellung eines Geschehens hinaus tiefgehende Aufschlüsse über das Denken der Menschen der Bronzezeit. In ihnen liegt eine unglaubliche Vielfalt kultischer Einzelheiten, die es ermöglichen, Rückschlüsse auf Gebräuche zu ziehen. Ortsgruppenleiter Twittenhoff getraut In würdiger und schöner Form vollzog sich am Samstag unter starker Anteilnahme von Freunden des jungen Paares die Trauung des Ortsgruppenleiters Parteigenossen Twittenhoff mit Fräulein Trude Scheffer im Festsaal der Hochschule für Lehrerbildung. Sinngemäßen Schmuck zeigte der weite Raum. Die breiten Stufen darunter waren eingerahmt von Tannenbäumen und mit einer Fülle von Blumen geschmückt. Herzliche Glückwünsche empfing das junge Paar, denen auch wir uns anschließen. Dr. Albrecht ging weiter auf die Grabanlagen ein, deren Erschließung wertvolle Funde für den Wissenschaftler brachten. Zum Abschluß gab er einen Ueberblick über die germanischen Siedlungen, die neben den Einzelsiedlungen je nach landschaftlichen Gegebenheiten auch in reichem Maße Dorfgemeinschaften aufweisen. ho. Stadttheater Dortmund. Heute„Tanzabend". Nach einer längeren Pause wiederholt das Ballett unseres Theaters heute abend 20 Uhr seinen Tanzabend, der Werke von Mozart, Strauß und De Falla vorsieht. Dieser Tanzabend war für unser Ballett eine schöner Erfolg, konnten doch die einzelnen Mitglieder einmal in hervorragender Weise ihr Können zeigen. Die Leitung hat die Ballettmeisterin Edith Judis, die musikalische Leitung Hellmuth Wuest. Karten zum Preise von 40 Pfennig an stehen noch zur Verfügung. Morgen Wiederholung der Oper„Die Zaubergeige". Am Donnerstag, dem 16. Januar, zum ersten Male „Der Bajazzo" und„Spiel oder Ernst" von Reznicek. Sonntag anläßlich der Kulturtagung Uraufführung„Herzog Theodor von Gothland", Drama von Grabbe, in der Bühnenbearbeitung von Lauckner. Städtisches Konservatorium. Am Mittwoch, dem 15. Januar, findet abends 8 Uhr im Vortragssaal Elisabethstraße 2 ein Hausmusikabend für alte Instrumente statt. Es gelangen Werke für Blockflöten, Gitarre, Gambe usw. zur Aufführung. Der Eintritt ist frei. Städtische Kammerkonzerte, Dortmund. Arcangelo Corelli, mit dessen Concerto grosso in B=Dur das Kammerkonzert am 20. Januar beginnt, ist am 17. Februar 1653 zu Fusiquano bei Ravenna geboren und am 8. Januar 1713 in Rom gestorben. Als Komponist ist er das Schlußglied einer sich durch das ganze 17. Jahrhundert ziehenden Kette italienischer Komponisten von Solo= und Triosonaten für Streichinstrumente. Er soll auch der eigentliche Schöpfer des Concerto grosso sein, mit dem er bereits 1682 in Rom Aufsehen machte. Abbruch in der Betenstraße Ein neuer Grünplatz im Werden um Reichszuschuß 4 Monate Gefängnis wegen versuchten Betruges Die Strafkammer hatte sich in einer zweitägigen Sitzung mit einem Betrugsversuch zu befassen, dessen sich der Angeklagte B. mit dem Angeklagten Sch. dem Hochbauamt gegenüber zur Erlangung eines hohen Reichszuschusses schuldig gemacht haben sollten. Im Mittelpunkt des ganzen Komplexes stehen falsche Kostenanschläge und eine Rechnung über den Bau einer Mauer. B. versuchte die ganze Schuld auf Sch. abzuwälzen. Er behauptete sogar, daß er die Schreiben nach dem Diktat des Sch. geschrieben habe. Sch. dagegen sprach von einem Lohnvertrag, unter dem er für B. gearbeitet habe und den dieser verbrannte mit den Unterlagen für den Arbeitslohn. Er, Sch., habe sich dann überreden lassen, die falsche Rechnung(übersetzt) zu unterschreiben. Das Hochbauamt wurde rechtzeitig gewarnt und konnte sich vor Schaden bewahren. Das Gericht schenkte dem Angeklagten Sch. Glauben. B. wurde wegen versuchten Betruges zu 4 Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von 500 Mark, Sch. wegen Beihilfe zum versuchten Betrug zu einer Geldstrafe von 100 Mark verurteilt. Noch einige Tage, dann dürften auch die letzten Reste der in der Nähe des früheren, bereits vor einiger Zeit der Spitzhacke zum Opfer gefallenen Gerichtsgefängnis sich befindenden Kavelle an der Betenstraße abgebrochen sein, womit der Blick des Spaziergängers frei werden wird zu der zwischen dem Wohlfahrtsamt und dem heutigen Naturwissenschaftlichen Museum im Werden begriffenen Grünanlage. Brände. Freitag gegen 12 Uhr entstand im Hause Altenrathstraße 51 in Dortmund=Marten ein Balkenbrand, wodurch ein Schaden von etwa 120 Mark entstand. Die alarmierte Berufsfeuerwehr hatte etwa eine halbe Stunde zu tun, um jede Gefahr zu beseitigen. Ein Kaminbrand war Freitag gegen 13.30 Uhr im Hause Märkischestraße 50 entstanden. Die Feuerwehr brauchte nicht mehr in Tätigkeit zu treten, weil das Feuer inzwischen gelöscht worden war. Wirtschaftseinbruch. In der Nacht zum 9. Januar d. J. sind Einbrecher in die Wirtschaft der Witwe F. in der Evingerstraße eingestiegen. Die Täter entwendeten aus dem Saal einen Koffer mit Fußballschuhen und Sportkleidung, außerdem Herrenwäsche, die im Saal zum Trocknen aufgehängt war. Sechs Zentner#Klempnerblei gestohlen. In der Stiftsstraße in Dortmund wurden einem Otto Sch. drei Rollen Klempnerblei gestohlen. Die Rollen sind drei Millimeter stark und einen Meter breit und haben ein Gewicht von je zwei Zentner. Zum Fortschaffen der Diebesbeute entwendeten die Täter an gleicher Stelle eine Handkarre. Kannverein Tortmund(Norden=Osten): Die am Sonnabend im Vereinsheim„Haus der Arbeit" stattgefundene Monatsversammlung erfreute sich eines sehr guten Besuches. Vereinsführer Bliese begrüßte die Kanuten mit dem deutschen Wassergruß und erteilte dem Schriftwart Kothe das Wort zu seinem Bericht über die Jahreshauptversammlung. Ab 1. Januar gehört der Verein dem Reichsbund für Leibesübungen, Fachamt Kanu, an. Der DKV. bleibt mit seinen Einrichtungen und seinem Vermögen bestehen. Auf Beschluß des Führerrats hält der Verein auch dem Deutschen Kannverband die Ein Jubiläum der Polizeibeamten 26 Jahre Gesangverein der Polizeibeamten der Stadt Dortmund Eine festesfrohe Menge hatte sich am Samstagabend im großen Saale der„Kronenburg“ eingefunden, um der 26. Gründungsseier des Gesangvereins der Polizeibeamten der Stadt Dortmund beizuwohnen. Da waren nicht nur die Mitglieder des Vereins, der dem Deutschen Sängerbund angehört, mit ihren Familien herbeigeeilt, sondern auch viele Freunde der edlen Sangeskunst, die in diesem Kreise schon manche frohe Stunde erlebt haben und Zeugen davon wurden, wie in der langen Zeit seines Bestehens die sangesfrohen Polizeibeamten in diesem Kreis wesentlichen Anteil am kuliurellen Leben der Stadt hatten und dank ihrer Pflege guten deutschen Volksgesanges auch sicherlich weiterhin haben werden. Mit flotten Marsch= und auserwählten Konzertstücken leitete das Orchester der Berufsmusiker, gestellt vom Arbeitsomt Dortmund, unter der Leitung des Kapellmeisters Willy Matthäus, das kurze, jedoch inhaltsreiche Programm ein. Der stimmstarke, ausgeglichene Chor, unter der sicheren Stabführung seines Dirigenten H. Lichtenberg, hatte zum Vortrag sich gute deutsche Volkslieder ausgewählt, die dankbaren Beifall fanden. Besonderer Erwähnung verdienen hier die Wiedergaben von Schumanns„Der träumende See“, Schuberts Lieder„Die Nacht",„Am Brunnen vor dem Tore“, sowie die beiden Volkslieder von Silcher„Oh wie herbe ist das Scheiden" und„Nun leb wohl du kleine Gasse", die ausgezeichnet zu Gehör gebracht wurden. Auch in der weiteren Programmfolge wirkte das Orchester der Berufsmusiker mit, das auch späterhin beim geselligen Teil zum guten Gelingen des in jeder Beziehung anregend verlaufenen 26. Gründungsfestes des Gesangver eins der Polizeibeamten der Stadt Dortmund beitrug. Treue, zumal durch die Aufrechterhaltung der Mitgliedschaft die Flußwanderer auf ihren Fahrten außerordentliche Vergünstigungen haben. Am 18. ds. Mts. steigt der Kameradschaftsabend. Männergesangverein„Concordia“, 1847 e. V., Dortmund. Die diesjährige Generalversammlung fand am vergangenen Donnerstag statt. Mit besonderer Befriedigung wurde festgestellt, daß der Verein u. a. auch in musikalischer Hinsicht im vergangenen Jahre gute Fortschritte machte. In zwei großen Gemeinschaftskonzerten wurde unter der Leitung des Chorleiters Dr. Ferd. Wilhelm Kranzhoff einer breiteren Oeffentlichkeit bestes deutsches Liedgut übermittelt. Die Vereinsführung hat wieder H. Eikelkamp übernommen. Ihm zur Seite stehen H. Seeger als Kassen= und K. König als Schriftwart. Einmütig wurde Dr. Kranzhoff erneut als Dirigent bestätigt. Einen breiteren Raum nahmen in der Versammlung die Erörterungen bezüglich der Vorarbeiten für die 90jährige Jubelfeier im Jahre 1937 in Anspruch. An alle ehemaligen „Concordianer" und Freunde wird appelliert, sich erneut aktiv in den Verein einzureihen, um dadurch mitzuhelfen an dem guten Gelingen der Jubelfeier. Anmeldungen werden entgegengenommen an den jeden Donnerstag, abends 8.30 Uhr stattfindenden Uebungsabenden im Vereinsheim, Restaurant Wickülerschänke, Dortmund, Betenstraße 25. Aufnahme: Schley Die Abbrucharbeiten, die bereits längere Zeit im Gange sind, hatten sich schließlich doch als schwieriger erwiesen, wie man zunächst annahm. Nicht nur, daß das Mauerwerk der alten Kapelle, in der man bis zuletzt eine Abteilung des Wohlfahrtsamtes untergebracht hatte, sehr stark war, behinderte die Arbeiten, sondern auch die Verankerung. die der Spitzhacke zum Trotz die Wände und Bögen sest zusammenhielt. Die alte, solide Bauweise vergangener Jahrhunderte machte so den mit dem Abbruch beschäftigten Arbeitern sehr viel zu schaffen und mancher des Weges kommender Volksgenosse hatte Gelegenheit, die auch wegen der Gefährlichkeit der Arbeiten angewandte Umsicht, mit der zu Werke gegangen wurde, zu bewundern. Aber trotzdem ging die Arbeit voran. Zur Zeit ragt aus dem Trümmergewirr nur noch die nördliche Seitenwand hervor, die zu Anfang dieser Woche aber noch umgelegt werden wird. Noch einige Zeit werden die Aufräumungsarbeiten in Anspruch nehmen, wie beispielsweise der Abtransport der noch zum Teil verwendbaren Steine und des Schutts. Stehen genügend Mittel zum anschließenden Ausbau der geplanten Grünanlage zur Verfügung, dann dürfte der Tag nicht mehr fern sein, an dem wir Dortmunder inmitten der Stadt in einer zwar kleinen, aber vielleicht umso schöneren Parkanlage spazieren gehen können. Sonntag, den 12. Januar, kamen die BdMFührerinnen des Untergaues 130(Dortmund) zu einer Kurzschulung im Schillerlyzeum zusammen. Es wurde das Thema behandelt„Krieg— Versailles". Erlebnis= und tatsachenmäßig erkannten die Mädel die Bedeutung des Krieges und die Aufgabe, die wir als Nachkriegsgeneration haben. Neue drtsgruppe Wellinghofen Darteigenosse Eckeu, Suburg, Ortsgruppenleiter Schon seit längerer Zeit bestand die Absicht, die NSDAP=Ortsgruppe Hörde, die vom Stadtgebiet bis zur Hohensyburg reicht, durch Neugliederung in zwei Ortsgruppen einzuteilen. Vor allem handelte es sich darum, den Parteigenossen bei Versammlungen, Zusammenkünften usw. den weiten Weg von Hohensyburg, Wellinghofen, Hacheney zu ersparen. Dieser von allen Seiten gehegte Wunsch ist jetzt in Erfüllung gegangen, und zwar ist die Ortsgruppe Wellinghofen neu entstanden. Zu dem neuen Ortsgruppenbereich gehören die Vororte: Wellinghofen, Wellinghoferheide, Benninghofen, Benninghoferheide, Brücherhof, Loh, Lücklemberg, Ossenbrink, Syburg, Höchsten, Reichsmark, Wanne und Hacheney. Zum Ortsgruppenleiter wurde der bisherige Stützpunktleiter von Hohensyburg, Parteigenosse Emil Eckey bestimmt. Nach der Neugliederung hetten sich die Politischen Leiter und Parteiger ossen der alten Ortsgruppe zu kameradschaftlichen Stunden im Sängerheim Stümpel versammelt, um von den Kameraden der neuen Ortsgruppt Abschied zu nehmen. Die Feier im vollbesetzten Saal wurde mit musikalischen Vorträgen der Kapelle Herlinghaus eingeleitet. Ortsgruppenleiter Rechtsanwalt Buhr wandte sich in herzlichen Worten noch einmal an alle Parteigenossen— nachdem mehrere Jahre arbeitsreichen Schaffens der nationalsozialistischen Regierung hinter uns lägen— auch in diesem Jahre die Pflicht mit voller Hingabe und Einsatzbereitschaft zu erfüllen. Parteigenosse Fobbe, der mit Parteigenossen Schmidt die Gestaltung der Feier übernommen hatte, begann nun, die Gäste durch mancherlei Darbietungen zu ünterhalten. Sologesänge von Parteigenossen Rade fanden großen Beifall. Ebenso trugen Lieder zur Laute von H. Fischer und Fritz Stümpel sehr dazu bei, die inhaltreichen Stunden zu verschönern. Humorvolles trug Parteigenosse Koch vor. So verliefen die Stunden im Kreise der Kameraden unterhaltend und anregend, für die scheidenden Parteigenossen der neuen Ortsgruppe werden sie eine freudige Erinnerung bleiben. Eine zum Schluß der Veranstaltung angesetzte Verlosung brachte viel Freude, und mancher glückliche Gewinner konnte einen Gewinn mit heimnehmen. Aus den südlichen Vororten hörde Tödlicher Betriebsunfall. Samstag mittag ereignete sich auf den Werkanlagen des DortmundHörder Hüttenvereins, Werk Hörde, ein folgenschwerer Betriebsunfall, dem leider ein Menschenleben zum Opfer fiel. Im Thomaswerk war man damit beschäftigt, den Kuppelofen zu ziehen und die Schlackenbären in die bereitstehenden Waggons zu laden. Die Lokomotive hatte eben die Wagen fortgezogen, als ein Vorarbeiter vorüberging. Plötzlich fiel der Schlackenbär herunter und unglücklicherweise dem Arbeiter auf den Kopf. Mit schweren Verletzungen am Kopf, einer klaffenden Wunde und Schädelbruch blieb der Verunglückte liegen. Bald war Hilfe zur Hand und der Unglückliche ins Hüttenhospital geschafft, aber die Verletzungen waren so schwer, daß er nach kurzer Zeit starb.— Kurze Zeit nachdem dieser bedauerliche Betriebsunfall sich ereignete, fiel ebenfalls im Thomaswerk einem Arbeiter eine schwere Eisenplatte in die Hacken, die die Fersensehnen durchschlug. Der Verletzte wurden ins Hüttenhospital geschafft. Aplerbeck Erfolgreicher Volkssonntag der Pelztierfarm. Wie wir vor kurzer Zeit mitteilten, gab der Besitzer der Pelztierfarm Westfalen in Aplerbeck, Sölderkirchweg, auch den unbemittelten Volksgenossen Gelegenheit, unentgeltlich die reichhaltige Pelztierfarm zu besichtigen. Schon am ersten eintrittsfreien Sonntag strömten viele hundert Volksgenossen mit Kindern zur Farm. Die Besucherzahl steigerte sich von Sonntag zu Sonntag. Vor allen Dingen kamen sehr viele Dortmunder, um den kleinen Tierpark mit seinen vielen Gästen zu besehen. Erfreulicherweise war die Mehrzahl der Besucher unter den bedürftigen Volksgenossen zu suchen, die hier einmal Gelegenheit fanden, ohne Eintrittsgeld die kostbaren Tiere zu beschauen. Die Farm bleibt jetzt bis Anfang Juni geschlossen. H. Viefhaus in Dortmund Verantwortlich für Großl-Dortmund und Umgebung: Stunden schönster Kameradschaft bemeinschaftsfeier bei den Unteroffizieren der 1. Kompagnie M6.-Batailion 1 Unvergeßlich schöne Stunden, die getragen wurden vom Geiste herzlichster Kameradschaft, bereitete allen Teilnehmern das Winterfest des Unteroffizierkorps der 1. Kompanie MG.=araillons 1 am Sonnabend in den Räumen des Wittekindshofs am Westfalendamm. Wenn auch, wie das wohl kaum anders zu erwarten war, schmucke Uniformen vorherrschten, so sah man doch auch zahlreiche Zivilisten, davon nicht wenige mit Vubikops, so daß der Zweck des Abends, mit den Dortmundern in Berührung zu kommen, wie ihn Oberfeldwebel Schrage umriß, als voll und ganz erreicht bezeichnet werden dürfte. Im Laufe des Abends nahm auch Oberleutnant Fordermann das Wort. Er betonte, daß diese schönen Stunden wohlverdient seien im Hinblick auf die in der letzten Zeit geleistete schwere Arbeit, und es wünschenswert und gut sei, wenn auf saure Wochen iner wieder frohe Feste folgen. Zwischendurch erfreute Fräulein Brieske(Osnabrück) mit ihrem wundervollen Sopran. Dann wurde fleißig das Tanzbein geschwungen; auch trug eine kleine Verlosung sehr zur Erheiterung bei. Begeistert wurde das von Oberfeldwebel Schrage auf unseren Führer und unser, dank seiner Führung, wieder erstarktes Vaterland ausgebrachte dreifache Sieg=Heil ausgenommen. Kamerasschaftsabend der alten Kämpfer des Sturmbannes II/217 Am Samstagabend hatte der Führer des Sturmbannes II 217 die alten Kämpfer des Sturmbannes zu einem kameradschaftlichen Treffen eingeladen. In seiner den Abend einleitenden Ansprache, wobei Sturmbannführer Lendemanns neben den vollzählig erschienenen alten SA=Männern besonders Standartenführer König und die Ortsgruppenleiter innerhalb des Sturmbanngebietes, die Parteigenossen Kloppmann, Land und Dingemann, sowie die Angehörigen des gefallenen Kameraden Walter Ufer begrüßte, erklärte er, daß dieser Abend unter dem Zeichen der Kampfzeit stehen soll. Dieser Abend solle die alten SA=Männer des Sturmbannes II 217 wachrufen und sie bereitmachen für die Aufgaben, die uns der Führer im Jahre 1936 stellen wird. Genau wie in der Kampfzeit müßten aber auch heute die Kameraden der SA und die Kameraden der Politischen Leitung zusammenstehen, um gemeinsam die Aufgaben zu erledigen, die der Partei und der Bewegung gestellt worden sind. Anschließend verlebten die Kameraden schöne Stunden, die ausgeschmückt wurden durch flotte und lustige Weisen des Streichorchesters der Standarte 217. In später Stunde erschien dann noch der Kreisleiter der NSDAP, Parteigenosse Hesseldieck, der von allen herzlich begrüßt wurde. In einer kurzen Ansprache gab er seiner Freude Ausdruck, daß gerade in Mengede im Sturmbann II 217 der Zusammenhalt der Politischen Leitung mit der SA immer vorbildlich gewesen sei, und er könne nur wünschen, daß dies auch in Zukunft der Fall sein möge. Dortmunder Landwehrkameradschaft Wieder einmal Jahreshauptversammlung der Dortmunder Landwehrkameradschaft im Hellweger Hof. Die Beteiligung ist wie immer sehr rege, Kameradschaftsführer Oberwinter gab mit herzlichen Begrüßungsworten den Auftakt, dann wurde die Neujahrskundgebung des Bundesführers, Oberst a. D. Reinhard, verlesen. Als man noch das Protokoll der letzten Versammlung gehört hatte, wurden vom Kameraden Oberwinter mehrere Jubilare geehrt. Für 25jährige treue Zugehörigkeit zur Organisation erhielten Brehmer und Kuhnt Ehrendiplome und silberne Ehrennadeln. Für 40 Jahre Landwehrkameradschaft bekamen Bethgen, Kernbach, Hahnke, Hegerding, Happe, Fischer und Kunze Kyffhäuseroder Hindenburgbilder. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde den Kameraden Dreyer, Wilke, Brockmeier und Vockerodt die goldene Ehrennadel überreicht. Für besondere Verdienste erhielten Korbitz und Franz das Ehrenkreuz II. Klasse. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Jahresbericht, aus dem hervorging, daß die Tätigkeit der Kameradschaft auf den verschiedensten Gebieten im Jahr 1935 sehr rege gewesen ist. Am 1. Januar 1935 war der Mitgliederbestand 601, am 1. Januar 1936 565 Kameraden, 9 Ehrenmitglieder, 5 Offiziere, 6 Veteranen von 1866, 18 von 70/71. Dann senkten sich die Fahnen und unter den leisen Klängen des Liedes vom guten Kameraden wurden die Toten des verflossenen Jahres geehrt. Kamerad Krollmann, der 16 Jahre hindurch die Kasse geführt hat, legte sein Amt wegen seines hohen Alters nieder. Er wurde zum Ehrenmitglied und zweiten Kassenwart ernannt, ihn löste Kamerad Rieß ab. Weiter im Jahnschen Geist! Gründungsfeier der Dortmunder Turngemeinde Getreu der alten Sitte beging auch in diesem Jahr die Dortmunder Turngemeinde im Reichsbund für Leibesübungen im Rahmen einer Werbeveranstaltung ihr Gründungsfest. Nach einem Vorspruch zur Jahreswende erklang das Vereinslied und dann stellten die einzelnen Abteilungen ihr Können unter Beweis oder besser unter Kritik. Sei es, daß die Jugend den rechten Geschmack vom Bodenturnen vermittelte oder die Mädels und Frauen mit Keulenschwingen und Ballgymnastik den Weg zur Kraft und Schönheit wiesen oder am großen Ring eine turnerische Ueberraschung geboten wurde, alle legten sie Zeugnis ab von kraftvoller Körperbeherrschung und innerer Liebe zur turnerischen Betätigung. Der wirkungsvoll vorgetragene Sprechchor: Ein Geist, ein Wille, eine Tat leitete über zur Ansprache des Vorsitzenden der Turngemeinde, Berufsschuldirektor a. D. Kleffmann. Der Redner entwarf zu Beginn ein historisches Bild aus der Entwicklung des deutschen Turnens. Die Dortmunder Turngemeinde dürfe sich in der Zeit ihres 62jährigen Bestehens rühmen, stets dem Jahnschen Geist in jeder Hinsicht Rechnung getragen zu haben und ein kräftiges Glied in der Kette der großen deutschen Turngemeinschaft zu sein. Wenn nunmehr alle Vereine im Reichsbund für Leibesübungen zusammengeschlossen würden, dann sähen die deutschen Turner diese Maßnahme als die Erfüllung des Jahnschen Geistes an. Direktor Kleffmann schloß mit den Worten: Wir haben dein Erbe, das niemals ersterbe der Glaube, der Deutschland heißt.“ Nach weiteren turnerischen Vorführungen erfolgte die Ehrung von alten Mitgliedern; so erhielten sechs für ihre 20jährige Zugehörigkeit zum Verein die Gauehrennadel und zwei weitere Mitglieder, die auf eine 50= und 25jährige Vereinszugehörigkeit zurückblicken konnten, wurden mit einem besonderen Diplom geehrt. Ortsgruppenleiter Twittenhoff getraut In würdiger und schöner Form vollzog sich am Samstag unter starker Anteilnahme von Freunden des jungen Paares die Trauung des Ortsgruppenleiters Parteigenossen Twittenhoff mit Fräulein Trude Scheffer im Festsaal der Hochschule für Lehrerbildung. Sinngemäßen Schmuck zeigte der weite Raum. Die breiten Stufen darunter waren eingerahmt von Tannenbäumen und mit einer Fülle von Blumen geschmückt. Herzliche Glückwünsche empfing das junge Paar, denen auch wir uns anschließen. Schwindel um Reichszuschuß 4 Monate Gefängnis wegen versuchten Betruges Die Strafkammer hatte sich in einer zweitägigen Sitzung mit einem Betrugsversuch zu befassen, dessen sich der Angeklagte B. mit dem Angeklagten Sch. dem Hochbauamt gegenüber zur Erlangung eines hohen Reichszuschusses schuldig gemacht haben sollten. Im Mittelpunkt des ganzen Komplexes stehen falsche Kostenanschläge und eine Rechnung über den Bau einer Mauer. B. versuchte die ganze Schuld auf Sch. abzuwälzen. Er behauptete sogar, daß er die Schreiben nach dem Diktat des Sch. geschrieben habe. Sch. dagegen sprach von einem Lohnvertrag, unter dem er für B. gearbeitet habe und den dieser verbrannte mit den Unterlagen für den Arbeitslohn. Er, Sch., habe sich dann überreden lassen, die falsche Rechnung(übersetzt) zu unterschreiben. Das Hochbauamt wurde rechtzeitig gewarnt und konnte sich vor Schaden bewahren. Das Gericht schenkte dem Angeklagten Sch. Glauben. B. wurde wegen versuchten Betruges zu 4 Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von 500 Mark, Sch. wegen Beihilfe zum versuchten Betrug zu einer Geldstrafe von 100 Mark verurteilt. Abbruch in der Betenstraße Ein neuer Grünplatz im Werden k BA ∆ ##eed B Noch einige Tage, dann dürften auch die letzten Reste der in der Nähe des früheren, bereits vor einiger Zeit der Spitzhacke zum Opfer gefallenen Gerichtsgefängnis sich befindenden Kavelle an der Betenstraße abgebrochen sein, womit der Blick des Spaziergängers frei werden wird zu der zwischen dem Wohlfahrtsamt und dem heutigen Naturwissenschaftlichen Museum im Werden begriffenen Grünanlage. 7# Brände. Freitag gegen 12 Uhr entstand im Hause Altenrathstraße 51 in Dortmund=Marten ein Balkenbrand, wodurch ein Schaden von etwa 120 Mark entstand. Die alarmierte Berufsfeuerwehr hatte etwa eine halbe Stunde zu tun, um jede Gefahr zu beseitigen. Ein Kaminbrand war Freitag gegen 13.30 Uhr im Hause Märkischestraße 50 entstanden. Die Feuerwehr brauchte nicht mehr in Tätigkeit zu treten, weil das Feuer inzwischen gelöscht worden war. Wirtschaftseinbruch. In der Nacht zum 9. Januar d. J. sind Einbrecher in die Wirtschaft der Witwe F. in der Evingerstraße eingestiegen. Die Täter entwendeten aus dem Saal einen Koffer mit Fußballschuhen und Sportkleidung, außerdem Herrenwäsche, die im Saal zum Trocknen aufgehängt war. Sechs Zentne# Klempnerblei gestohlen. In der Stiftsstraße in Tortmund wurden einem Otto Sch. drei Rollen Klempnerblei gestohlen. Die Rollen sind drei Millimeter stark und einen Meter breit und haben ein Gewicht von je zwei Zentner. Zum Fortschaffen der Diebesbeute entwendeten die Täter an gleicher Stelle eine Handkarre. Kannverein Tortmund(Norden=Osten): Die am Sonnabend im Vereinsheim„Haus der Arbeit“ stattgefundene Monatsversammlung erfreute sich eines sehr guten Besuches. Vereinsführer Bliese begrüßte die Kanuten mit dem deutschen Wassergruß und erteilte dem Schriftwart n#othe das Wort zu seinem Bericht über die Jahreshauptversammlung. Ab 1. Januar gehört der Verein dem Reichsbund für Leibesübungen, Fachamt Kanu, an. Der DKV. bleibt mit seinen Einrichtungen und seinem Vermögen bestehen. Auf Beschluß des Führerrats hält der Verein auch dem Deutschen Kannverband die em ülisctlonZebender Ofadt Die nordische Bronzezeit Lichtbildervortrag im Museum Das Dortmunder Museum setzte jetzt die Reihe der frühgeschichtlichen Vorträge über den nordischen Lebensraum fort mit einem Lichtbildervortrag von Dr. Albrecht über die nordische Bronzezeit. Die Bronze als lebenswichtiges Metall trat in Südund Nordeuropa ungefähr zur gleichen Zeit auf. Die bisherige Annahme, daß die Mittelmeervölker erst den Germanen die Kenntnis von der Bronze vermittelt hätten, wird durch diese Forschungen entkräftet. Es zeigt sich im Gegenteil, daß die Waffen, die am Mittelmeer gefunden wurden, aus den Werkstätten germanischer Waffenschmiede stammen und erst auf einem gut ausgebauten Handelswege in den Süden gelangten. Die Grundzüge und Grenzen der uns interessierenden germanischen Kultur verdanken ihre eingehende Erforschung Kossinna, der an Hand von Siedlungsfunden eine scharfe Abgrenzung des damaligen germanischen Lebensraumes vornehmen konnte. Erleichtert werden dem Forscher die Arbeiten in dieser Zeit bereits dadurch, daß die Funde viel unversehrter überkommen sind als die Reste der früheren Zeit. So ist es auch möglich, die Gegenstände auf etwa hundert Jahre genau zu bestimmen. Die Bearbeitung der Gebrauchsgegenstände und die Verzierung der Schmucksachen nimmt zunächst Bezug auf die Art der steinzeitlichen Geräte und entwickelt sich hernach zu großer Vervollkommenheit auf handwerklichem und künstlerischem Gebiet. Weiter geben uns die Funde in Bestattungsanlagen genauen Aufschluß über die Kleidung unserer germanischen Vorfahren, die schon damals eine der heutigen Art ähnliche Bekleidung trugen; so entkräften auch hier die Funde die Märchen, die in späterer Zeit über unsere Vorfahren in die Welt gesetzt wurden. Die Felszeichnungen im Norden geben dann über die einfache Darstellung eines Geschehens hinaus tiefgehende Aufschlüsse über das Denken der Menschen der Bronzezeit. In ihnen liegt eine unglaubliche Vielfalt kultischer Einzelheiten, die es ermöglichen, Rückschlüsse auf Gebräuche zu ziehen. Dr. Albrecht ging weiter auf die Grabanlagen ein, deren Erschließung wertvolle Funde für den Wissenschaftler brachten. Zum Abschluß gab er einen Ueberblick über die germanischen Siedlungen, die neben den Einzelsiedlungen je nach landschaftlichen Gegebenheiten auch in reichem Maße Dorfgemeinschaften aufweisen. ho. Stadttheater Dortmund. Heute„Tanzavend". Nach einer längeren Pause wiederholt das Ballett unseres Theaters heute abend 20 Uhr seinen Tanzabend, der Werke von Mozart, Strauß und De Falla vorsieht. Dieser Tanzabend war für unser Ballett eine schöner Erfolg, konnten doch die einzelnen Mitglieder einmal in hervorragender Weise ihr Können zeigen. Die Leitung hat die Ballettmeisterin Edith Judis, die musikalische Leitung Hellmuth Wuest. Karten zum Preise von 40 Pfennig an stehen noch zur Verfügung. Morgen Wiederholung der Oper„Die Zaubergeige". Am Donnerstag, dem 16. Januar, zum ersten Male „Der Bajazzo" und„Spiel oder Ernst" von Reznicek. Sonntag anläßlich der Kulturtagung Uraufführung„Herzog Theodor von Gothland", Drama von Grabbe, in der Bühnenbearbeitung von Lauckner. Städtisches Konservatorium. Am Mittwoch, dem 15. Januar, findet abends 8 Uhr im Vortragssaal Elisabethstraße 2 ein Hausmusikabend für alte Instrumente statt. Es gelangen Werke für Blockflöten, Gitarre, Gambe usw. zur Aufführung. Der Eintritt ist frei. Städtische Kammerkonzerte, Dortmund. Arcangelo Corelli, mit dessen Concerto grosso in B=Dur das Kammerkonzert am 20. Januar beginnt, ist am 17. Februar 1653 zu Fusiguano bei Ravenna geboren und am 8. Januar 1713 in Rom gestorben. Als Komponist ist er das Schlußglied einer sich durch das ganze 17. Jahrhundert ziehenden Kette italienischer Komponisten von Solo= und Triosonaten für Streichinstrumente. Er soll auch der eigentliche Schöpfer des Concerto grosso sein, mit dem er bereits 1682 in Rom Aufsehen machte. Ein Jubiläum der Polizeibeamten 26 Jahre Gesangverein der Polizeibeamten der Stadt Dortmund Eine festesfrohe Menge hatte sich am Samstagabend im großen Saale der„Kronenburg“ eingefunden, um der 26. Gründungsseier des Gesangvereins der Polizeibeamten der Stadt Dortmund beizuwohnen. Da waren nicht nur die Mitglieder des Vereins, der dem Deutschen Sängerbund angehört, mit ihren Familien herbeigeeilt, sondern auch viele Freunde der edlen Sangeskunst, die in diesem Kreise schon manche frohe Stunde erlebt haben und Zeugen davon wurden, wie in der langen Zeit seines Bestehens die sangesfrohen Polizeibeamten in diesem Kreis wesentlichen Anteil am kuliurellen Leben der Stadt hatten und dank ihrer Pflege guten deutschen Volksgesanges auch sicherlich weiterhin haben werden. Mit flotten Marsch= und auserwählten Konzertstücken leitete das Orchester der Berufsmusiker, gestellt vom Arbeitsomt Dortmund, unter der Leitung des Kapellmeisters Willy Matthäus, das kurze, jedoch inhaltsreiche Programm ein. Der stimmstarke, ausgeglichene Chor, unter der sicheren Stabführung seines Dirigenten H. Lichtenberg, hatte zum Vortrag sich gute deutsche Volkslieder ausgewählt, die dankbaren Beifall fanden. Besonderer Erwähnung verdienen hier die Wiedergaben von Schumanns„Der träumende See“, Schuberts Lieder„Die Nacht",„Am Brunnen vor dem Tore“, sowie die beiden Volkslieder von Silcher„Oh wie herbe ist das Scheiden" und„Nun leb wohl du kleine Gasse", die ausgezeichnet zu Gehör gebracht wurden. Auch in der weiteren Programmfolge wirkte das Orchester der Berufsmusiker mit, das auch späterhin beim geselligen Teil zum guten Gelingen des in jeder Beziehung anregend verlaufenen 26. Gründungsfestes des Gesangvereins der Polizeibeamten der Stadt Dortmund beitrug. Treue, zumal durch die Aufrechterhaltung der Mitgliedschaft die Flußwanderer auf ihren Fahrten außerordentliche Vergünstigungen haben. Am 18. ds. Mts. steigt der Kameradschaftsabend. Männergesangverein„Concordia“, 1847 e. V., Dortmund. Die diesjährige Generalversammlung fand am vergangenen Donnerstag statt. Mit besonderer Befriedigung wurde festgestellt, daß der Verein u. a. auch in musikalischer Hinsicht im vergangenen Jahre gute Fortschritte machte. In zwei großen Gemeinschaftskonzerten wurde unter der Leitung des Chorleiters Dr. Ferd. Wilhelm Kranzhoff einer breiteren Oeffentlichkeit bestes deutsches Liedgut übermittelt. Die Vereinsführung hat wieder H. Eikelkamp übernommen. Ihm zur Seite stehen H. Seeger als Kassen= und K. König als Schriftwart. Einmütig wurde Dr. Kranzhoff erneut als Dirigent bestätigt. Einen breiteren Raum nahmen in der Versammlung die Erörterungen bezüglich der Vorarbeiten für die 90jährige Jubelfeier im Jahre 1937 in Anspruch. An alle ehemaligen „Concordianer" und Freunde wird appelliert, sich erneut aktiv in den Verein einzureihen, um dadurch mitzuhelfen an dem guten Gelingen der Jubelfeier. Anmeldungen werden entgegengenommen an den jeden Donnerstag, abends 8.30 Uhr stattfindenden Uebungsabenden im Vereinsheim, Restaurant Wickülerschänke, Dortmund, Betenstraße 25. . ce. Aufnahme: Schley Die Abbrucharbeiten, die bereits längere Zeit im Gange sind, hatten sich schließlich doch als schwieriger erwiesen, wie man zunächst annahm. Nicht nur, daß das Mauerwerk der alten Kapelle, in der man bis zuletzt eine Abteilung des Wohlfahrtsamtes untergebracht hatte, sehr stark war, behinderte die Arbeiten, sondern auch die Verankerung. die der Spitzhacke zum Trotz die Wände und Bögen sest zusammenhielt. Die alte, solide Bauweise vergangener Jahrhunderte machte so den mit dem Abbruch beschäftigten Arbeitern sehr viel zu schaffen und mancher des Weges kommender Volksgenosse hatte Gelegenheit, die auch wegen der Gefährlichkeit der Arbeiten angewandte Umsicht, mit der zu Werke gegangen wurde, zu bewundern. Aber trotzdem ging die Arbeit voran. Zur Zeit ragt aus dem Trümmergewirr nur noch die nördliche Seitenwand hervor, die zu Anfang dieser Woche aber noch umgelegt werden wird. Noch einige Zeit werden die Aufräumungsarbeiten in Anspruch nehmen, wie beispielsweise der Abtransport der noch zum Teil verwendbaren Steine und des Schutts. Stehen genügend Mittel zum anschließenden Ausbau der geplanten Grünanlage zur Verfügung, dann dürfte der Tag nicht mehr fern sein, an dem wir Dortmunder inmitten der Stadt in einer zwar kleinen, aver vielleicht umso schöneren Parkanlage spazieren gehen können. PPHIU Sonntag, den 12. Januar, kamen die BdMFührerinnen des Untergaues 130(Dortmund) zu einer Kurzschulung im Schillerlyzeum zusammen. Es wurde das Thema behandelt„Krieg— Versailles". Erlebnis= und tatsachenmäßig erkannten die Mädel die Bedeutung des Krieges und die Aufgabe, die wir als Nachkriegsgeneration haben. Neue drtsgruppe Wellinghofen Darteigenosse Eckeu, Suburg, Ortsgruppenleiter Schon seit längerer Zeit bestand die Absicht, die NSDAP=Ortsgruppe Hörde, die vom Stadtgebiet bis zur Hohensyburg reicht, durch Neugliederung in zwei Ortsgruppen einzuteilen. Vor allem handelte es sich darum, den Parteigenossen bei Versammlungen, Zusammenkünften usw. den weiten Weg von Hohensyburg, Wellinghofen, Hacheney zu ersparen. Dieser von allen Seiten gehegte Wunsch ist jetzt in Erfüllung gegangen, und zwar ist die Ortsgruppe Wellinghofen neu entstanden. Zu dem neuen Ortsgruppenbereich gehören die Vororte: Wellinghofen, Wellinghoferheide, Benninghofen, Benninghoferheide, Brücherhof, Loh, Lücklemberg, Ossenbrink, Syburg, Höchsten, Reichsmark, Wanne und Hacheney. Zum Ortsgruppenleiter wurde der bisherige Stützpunktleiter von Hohensyburg, Parteigenosse Emil Eckey bestimmt. Nach der Neugliederung hetten sich die Politischen Leiter und Parteigen ossen der alten Ortsgruppe zu kameradschaftlichen Stunden im Sängerheim Stümpel versammelt, um von den Kameraden der neuen Ortsgruppt Abschied zu nehmen. Die Feier im vollbesetzten Saal wurde mit musikalischen Vorträgen der Kapelle Herlinghaus eingeleitet. Ortsgruppenleiter Rechtsanwalt Buhr wandte sich in herzlichen Worten noch einmal an alle Parteigenossen— nachdem mehrere Jahre arbeitsreichen Schaffens der nationalsozialistischen Regierung hinter uns lägen— auch in diesem Jahre die Pflicht mit voller Hingabe und Einsatzbereitschaft zu erfüllen. Parteigenosse Fobbe, der mit Parteigenossen Schmidt die Gestaltung der Feier übernommen hatte, begann nun, die Gäste durch mancherlei Darbietungen zu ünterhalten. Sologesänge von Parteigenossen Rade fanden großen Beifall. Ebenso trugen Lieder zur Laute von H. Fischer und Fritz Stümpel sehr dazu bei, die inhaltreichen Stunden zu verschönern. Humorvolles trug Parteigenosse Koch vor. So verliefen die Stunden im Kreise der Kameraden unterhaltend und anregend, für die scheidenden Parteigenossen der neuen Ortsgruppe werden sie eine freudige Erinnerung bleiben. Eine zum Schluß der Veranstaltung angesetzte Verlosung brachte viel Freude, und mancher glückliche Gewinner konnte einen Gewinn mit heimnehmen. den südlichen Vororten hörde Tödlicher Betriebsunfall. Samstag mittag ereignete sich auf den Werkanlagen des DortmundHörder Hüttenvereins, Werk Hörde, ein folgenschwerer Betriebsunfall, dem leider ein Menschenleben zum Opfer fiel. Im Thomaswerk war man damit beschäftigt, den Kuppelofen zu ziehen und die Schlackenbären in die bereitstehenden Waggons zu laden. Die Lokomotive hatte eben die Wagen fortgezogen, als ein Vorarbeiter vorüberging. Plötzlich fiel der Schlackenbär herunter und unglücklicherweise dem Arbeiter auf den Kopf. Mit schweren Verletzungen am Kopf, einer klaffenden Wunde und Schädelbruch blieb der Verunglückte liegen. Bald war Hilfe zur Hand und der Unglückliche ins Hüttenhospital geschafft, aber die Verletzungen waren so schwer, daß er nach kurzer Zeit starb.— Kurze Zeit nachdem dieser bedauerliche Betriebsunfall sich ereignete, fiel ebenfalls im Thomaswerk einem Arbeiter eine schwere Eisenplatte in die Hacken, die die Fersensehnen durchschlug. Der Verletzte wurden ins Hüttenhospital geschafft. Aplerbeck Erfolgreicher Volkssonntag der Pelztierfarm. Wie wir vor kurzer Zeit mitteilten, gab der Besitzer der Pelztierfarm Westfalen in Aplerbeck, Sölderkirchweg, auch den unbemittelten Volksgenossen Gelegenheit, unentgeltlich die reichhaltige Pelztierfarm zu besichtigen. Schon am ersten eintrittsfreien Sonntag strömten viele hundert Volksgenossen mit Kindern zur Farm. Die Besucherzahl steigerte sich von Sonntag zu Sonntag. Vor allen Dingen kamen sehr viele Dortmunder, um den kleinen Tierpark mit seinen vielen Gästen zu besehen. Erfreulicherweise war die Mehrzahl der Besucher unter den bedürftigen Volksgenossen zu suchen, die hier einmal Gelegenheit fanden, ohne Eintrittsgeld die kostbaren Tiere zu beschauen. Die Farm bleibt jetzt bis Anfang Juni geschlossen. H. Viefhaus in Dortmund Verantwortlich für Groß-Dortmund und Umgebung: 2 Weitschauende Rassenpolitik des Reiches Dr. Jeß sprach im Volksbildungsabend in Lünen-Süd Lünen. Im Rahmen der Vortragsreihe über Rassefragen sprach im überfüllten Saale Weistropp der Leiter des Rassenpolitischen Amtes im Gau Westfalen=Süd, Parteigenosse Dr. Jeß(Dortmund) über das Thema„Rasse und Bevölkerungspolitik im Dritten Reich". Nach einer Begrüßungsansprache des Parteigenossen Stoltefuß ergriff der Redner das Wort. Er gab zunächst einen Ueberblick auf die in Lünen=Mitte und in Brambauer gehaltenen Vorträge. Die nordisch germanische Rasse als Träger der nordischen Kultur sei als kulturfördernd anzusprechen. Alle großen Männer, Erfinder und Geisteshelden entstammten dieser Rasse. Nie sei ein großes Volk durch Kriege oder Naturkatastrophen zersetzt worden. Die Geschichte lehre, daß eine Zersetzung bei den Kulturvölkern erst dann stattfand, wenn sie sich mit tieferstehenden Rassen vermischten. Die großen Kaiser der Römer sahen den Untergang ihres Volkes voraus, sie erließen scharfe rassenpolitischen Vorschriften, konnten aber den Verfall des einst so hochstehenden Römervolkes nicht aufhalten, da es zu spät war. Der jüdisch=mongolische Einfluß war schon zu stark geworden. Durch viele andere Beispiele aus der Geschichte bewies der Redner, daß stets, wenn es sich um große revolutionäre Volksbewegungen handelte, die Juden an führender Stelle standen. So bei der französischen Revolution 1789 und ganz besonders bei der russischen Revolution. Im Gegensatz zu diesen, mit ungehemmtem Mordfanatismus durchgeführten Revolutionen, sei die deutsche Revolution 1933, eine der gewaltigsten der neuen Zeit, unblutig verlaufen. Im dritten Teil seines Vortrages behandelte Dr. Jeß die bevölkerungs= und rassenpolitischen Maßnahmen im Dritten Reich. Die Gesetze zur Verhütung erbkranken Nachwuchses und vom 16. September 1935 erfuhren eine sachverständige Auslegung. Scharf geißelte der Redner den unlogischen Kampf der Dunkelmänner gegen diese Reinigungsgesetze. Volkhafte Dichtung der Zeit Heute Blunck=Abend in der Unnaer Tonhalle Unna. Der Alterpräsident der deutschen Schrifttumskammer, der Dichter Hans Friedrich Blunck, trägt heute abend 20 Uhr in der Tonhalle aus seinen eigenen Werken Gedichte, Balladen, Sagen und Mären sowie Teile aus seinem neuesten Roman„Die große Fahrt“ vor Der Chor der höheren Schulen wird diesem Erleben einen würdigen Rahmen geben. Allen Volksgenossen soll Gelegenheit gegeben werden, an diesem großen Ereignis teilnehmen zu können. Eintrittskarten sind in den Buchhandlungen Hornung und Thiel sowie an der Abendkasse zum Preise von 1.50 RM. zu haben. Mitglieder der NS=Kulturgemeinde können für ihre Familienangehörigen verbilligte Eintrittskarten von 50 Pf. noch an der Abendkasse lösen. Mitglieder der NS=Frauenschaft und Kameraden der SA sammeln sich zum geschlossenen Einmarsch vor der Tonhalle kurz vor Beginn der Veranstaltung. Amtsleiter der Partei können sich Eintrittskarten auf dem Büro der Ortsgruppe der NSDAP abholen. Dasselbe gilt auch für die Mitglieder des Deutschen Volksbildungswerkes. Geisecke.(Heute Opferbuch in Geisecke.) Das„Buch des Opfers“ wird jetzt auch in Geisecke zum Einzeichnen der Spenden ausgelegt. Es konnte dafür nur ein Tag, und zwar Montag, der 13. Januar, angesetzt werden. An diesem Tage liegt es bei dem Bauer Ernst Westermann, als Beauftragten des Winterhilfswerks, aus. Kos-Sport für Montag, den 13. Januar Allgemeine Körperschule. 20—22 Uhr: Turnhalle Wischlinger Weg, D.=Marten; 19.30—21.80 Uhr: Goethe=Oberlyzeum, Kronprinzenstraße; 20 bis 22 Uhr: Pestalozzi=Schule, Liebigstraße 48. Fröhliche Gymnastik und Spiele. 9.80—10.30 Uhr: Gymnastikschule, Prinzenstraße 4; 18—20 Uhr: Liebfrauenschule, Turmstraße; 20—22 Uhr: Liebfrauenschule, Turmstraße; 20—22 Uhr: Gymnastikschule, Hohe Straße 82; 20—22 Uhr: Lutherschule, Oesterholzstraße: 20—22 Uhr: Franziskusschule, Kochstraße: 9—11 Uhr: Frauenschaftssaal Kreuzschule. Kinderturnen. 17—19 Uhr: Lutherschule, Oesterholzstraße. Skigymnastik. 18—20 Uhr: Haus der Jugend, Brügmannstraße: 20—22 Uhr: Haus der Jugend, Brügmannstraße. Rollschuh. 17.80—18.80 Uhr: Falkschule, Westerbleichstraße(Kinder); 20—22 Uhr: Falkschule, Westerbleichstraße(Erwachsene). Reiten. 18.80—19.80 Uhr: Tattersall, Leibnizstraße: 20.15—21 Uhr: Tattersall, Leibnizstraße. Schach. 20—22 Uhr: Wirtschaft Schenk, Hamburger Straße 70½(für Anfänger). Skikurse in Oberbayern Nähere Auskunft beim Kreisamt„Kraft durch Freude", Dortmund, Hansastraße 14, III. Frühkursus für Ski=Gymnastik Dienstag von 6.45—8.00 Uhr: Restaurant Quadbeck, Betenstraße 25. Deutschland braucht Kolonien Die Kolonialbewegung in Castrop-Kauxe! Castrop-Rauxel. Der Verein ehemaliger Kolonialsoldaten und Kolonialinteressenten hielt im Lokale Glasmacher eine Versammlung ab. Kameradschaftsführer Kunst hielt zum Schluß einen Lichtbildervortrag über seine Seereise nach Deutsch=Südwest=Afrika und seine Fahrten im Innern der Kolonie. Er wies darauf hin, daß die nationalsozialistische Regierung immer wieder erkläre, daß Deutschland volle Gleichberechtigung mit den anderen Nationen verlange auch hinsichtlich der Verwaltung und des Besitzes von Kolonien. Die Schmach der Kolonialschuldlüge, die man in Versailles als Vorwand zum Raube unseres blühenden Kolonialbesitzes benutzt habe, könne nicht scharf genug bekämpft werden, sie stelle einen schweren Angriff auf die deutsche Ehre dar. Der Redner stellte heraus, daß der Kolonialbesitz für das deutsche Volk eine unbedingte NotwenMontag, den 13. Januar Kreis Dortmund NSDAP Ortsgruppe Hufen. 20 Uhr: Schulungsabend für sämtliche Politischen Leiter im Schulungsrsum der Ortsgruppe. DAF Arbeitsdank, Mitgliedschaft Aplerbeck. 20 Uhr: Besprechungsabend im Parteilokal Meering. BNSDJ, Bezirk Dortmund. 20.30 Uhr: Monatsversammlung im großen Saal des Gewerbevereins. Es spricht Parteigenosse Friedrich-Alfred Beck, Königsberg, über das Thema:„Die Ueberwindung des formalen durch das lebendige Recht“. Frauenschaft Horst-Wessel-Platz. 20 Uhr: Zusammenkunft bei Stamm, Bergmannstraße 9. Frauenschaft Marten. 20 Uhr: Zusammenkunft bei Preuß. Frauenschaft Borsigplats. 20 Uhr: Arbeitsabend bei Hoffmann, Dürener Straße. Frauenschaft Rolandseck. 16—18 Uhr: Zusammenkunft im Restaurant„Graf Zeppelin“, Mal linkrodtstraße. Frauenschaft Goyplatz. 20 Uhr: Arbeitsabend bei Schneider, Benninghofer Straße. Frauenschaft Plepenstockplatz. 20 Uhr: Arbeitsabend im Stiftshof. Frauenschaft Hombruch. 20 Uhr: Zellenabend im Heim. Frauenschaft Derne. 20 Uhr: Wiederbeginn der Gymnastikkurse in der Turnhalle Gneisenau. Kreis Castrop-Rauxel NSV Castrop-Rauxel-Süd. 21.15 Uhr: Schulungstagung aller Amtswalter, Helfer und Helferinnen bei Bolenz. Wittener Straße. DAF Frauenamt. 19 Uhr: Sprechstunde der OG. Süd im Hause der Kreiswaltung. Viktoriastr. NSDAP, Kreisschulungsamt. Den Politischen Leitern und Amtswaltern wird der Besuch des Volksbildungsabends in Brambauer zur Pflicht gemacht. Abfahrt mit dem Autobus am 19,30 Uhr ab Lüner Hof. Kreis Lünen NSDAP. Kreispresseamt. Die für heute angesetzte Pressearbeitstagung fällt aus. Die Presse. leiter und Referenten besuchen den Volksbildungs abend in Brambauer. NSDAP Brambauer. 20 Uhr: Volksbildungsabend zum Gedenken H. St. Chamberlain’s bei Brüggemann. Redner: Parteigenosse Dr. Wieschemann, Bochum. DAF Brambauer. Die Mitglieder nehmen an dem Volksbildungsabend bei Brüggemann teil. Kreis Iserlohn NSDAP, Ortsgruppe Westhofen. 20 Uhr: Zesammenkunft sämtlicher Politischen Leiter im Gasthof Siede. Anschließend an die Besprechung Uebungssportschießen. Ahnentafeln mitbringen und Ausrüstungsgegenstände auf der Kammer abliefern. Dienstag, den 14. Januar Kreis Dortmund DAF- KBG 4„Bau“. 19 Uhr: Versammlung sämtlicher Führer und Vertrauensräte. Betriebsgemeinschafts- und Fachschaftswalter im Reinol(us.„ DAF- Arbeitsdank, Mitgliedschaft Hoesch. 20 Uhr: Besprechungsabend im Lokal Schulte, Ostermärschstriße 47. DAF- Frauenamt, Fachgruppe Hausgehilfen. DAF- V.W. 31, Dortmund-Hörde. 20 Uhr: Heimabend bei Stümpel. Benninghofer Straße. Schaufensterwettbewerb in Hörde Anmeldevordrucke sind für alle männlichen und weiblichen Kaufmanns-Lehrlinge und Gehilfen bei der Ortswaltung der DAF Hörde. Bollwerkstraße 11, anzufordern. Meldeschluß ist der 15. Januar 1936. Frauenschaft Mitte. 20 Uhr: Zusammenkunft im Gewerbeverein, kleiner Saal. Frauenschaft Aplerbeck. 20 Uhr: Zusammenkunft bei Setzer. Frauenschaft Brackel. 20 Uhr: Pflichtabend bei Meierling. Frauenschaft Asseln. 20 Uhr: Pflichtabend bei Reinhold Frauenschaft Derne. 20 Uhr: Arbeitsabend im Lutherhaus. Kreis Castrop-Rauxel NSV Castrop-Rauxel-Nord. 20,15 Uhr: Schulungstagung aller Amtswalter. Helfer und Helferinnen der Stadtteile Rauxel und Habinghorst bei Wessels. Frauenschaft Rauxel. 20 Uhr: Pflichtabend bei Richter. Frauenschaft Habinghorst. 20 Uhr: Pflichtabend bei Hubbert, Adolf-Hitler-Straße Kreis Lünen Frauenschaft Lünen-Mitte. 20 Uhr: Arbeitsabend im Wichernhaus. NSDAP Lünen-Mitte. 20 Uhr: Schulungsabend für Politische Leiter und Amtswalter bei Gebhardt. Deine Zeitung: WL2 digkeit sei. Man könne ein 68=Millionen=Volk unmöglich auf einen Raum von 468000 Quadratkilometer beschränken. Deutschland brauche Siedlungsmöglichkeiten und unabhängige Rohstoffgebiete. In treuer und selbstloser Arbeit sei der Verein ehemaliger Kolonialsoldaten und Kolonialinteressenten seit 1927 bestrebt gewesen, den Kolonialgedanken zu erhalten. Die Kolonialbewegung habe durch die nationalsozialistische Revolution einen starken Aufschwung genommen. In etwa 150 interessanten Bildern gewährte der Vortragende den Zuhörern einen Einblick in die Schönheit der Seereise und das Innere Afrikas. Er zeigte Eingeborenen=Typen der verschiedenen Stämme, ihre Bauten und Lebensgewohnheiten, das Groß= und Kleinwild in Südwest und auch deutsche Ansiedlungen. Amtsgericht Unna In unser Handelsrogister Abt. B ist bei der unter Nr. 103 eingetragenen Firma Kettenfabrik Unna, Dröge,& Co., Geseltschaft mit beschränkter Haftung zu Unna am 28. Dezember 1935 eingetragen: Durch Gesellschafterbeschluß vom 18. Dezember 1935 ist die Umwandlung der Gesellschaft auf Grund des Gesetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgesellschaften in ein Einzelhandelsunternehmen mit der Firma„Kettenfabrik Unna. Friedrich Jasper, Unna“ durch Übertragung ihres Vermögens mit sänmlichen Aktiven und Passiven mit Wirkung vom Zeitpunkt der Eintragung in das Handelsregister auf den alleinigen Gesellschafter beschlossen worden. Die Firma ist erloschen.— Als nicht eingetragen wird noch veröffentlicht: Den Gläubigern der Gesellschaft steht es frei, soweit sie nicht Befriedigung verlangen können, binnen 6 Monaten seit dieser Bekanntmachung Sicherheitsleistung zu verlangen. In unser Handelsregister Abt. A ist eingetragen am 30. Dezember 1935 unter Nr. 367 die Firma Kettenfabrik Unna, Friedrich Jasper, mit dem Sitze in Unna. Inhaber ist der Kaufmann Friedrich Jasper in Unna; am 31. Dezember 1935 bei der unter Nr. 104 eingetragenen Firma W. Prünte fr., Fröndenberg: Die Firma ist erloschen; am 8. Januar 1936 bei der unter Nr. 205 eingetragenen Firma Karl Dröge, Kommanditgesellschaft, Unna: Der persönlich haftende Gesellschafter Karl Dröge ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Gesellschaft ist in eine offene Handelsgesellschaft um gewandelt worden. Die bisberigen Kommanditisten, Ing. Friedrich Karl Dröge und Dipl.=Ing. Friedrich August Koch. beide in Unna, führen das Geschäft als akleinige Gesell schafter der offenen Handelsgesellschaf unter der Firma„Karl Dröge“ fort. Zur Vertretung der Gesellschaft ist jeder Gesellschafter ermächtigt; am 9. Januar 1936 bei der unter Nr 341 eingetragenen Firma Mayweg& Wiederholt, Holzwickede: Der Name der Firma ist geändert in „V. W. Werke, Vincenz Wiederholt“. Dem Betriebsleiter Emil Solmeke in Holzwickede ist Prokura erteilt mit der Maßgabe, daß er die Firma in Gemeinschaft mit einem anderen Prokuristen oder einem Bevollmächtigten rechtsvervindlich vertreien kann; am 9. Januar 1936 bei der unter Nr. 347 eingetragenen Firma Friedrich Prünte Sohn, Fröndenberg: Die Firma ist erloschen; am 9. Januar 1936 bei der unter Nr. 124 eingetragenen Firma Gebr. Wigger, Unna: Der Kaufmann Adolf Wiager zu Unna bat das von ihm unter der Firma Gebr. Wigger, Unna. betriebene Eisenwarengeschäft nebst Schlosserei mit dem Rechte, die Firma fortzuführen, an den Kaufmann Hans Wiager, hier, veräußert. Dieser führt das Geschäft als akleiniger Inhaber unter der bisherigen Firma weiter fort Amtsgericht Unna, den 10. 1. 1936. Amtsgericht Dortmund In das Handelsregister Abteitung A ist folgendes eingetragen: Nr. 354 am 10. Dezember 1935 bei der Kommanditgesellschaft Carl Hanedeck in Dortmund: Die Gesellschaft wird nach Aufbebung des Konkurses infolge Zwangsvergleichs von den Gesellschaftern fortgeführt. Die Prokuren des Fritz Kreie, Hermann Haase und Richard Maudrich sind erloschen. Nr. 1818 am 10. Dezember 1935 bei der Firma Elektromotorenwerk Glückauf Dortmund Hugo Miebach in Dortmund: Die Prokuren des Otto Rode und des Richard Rullmann sind erloschen. Nr. 4255 am 10. Dezember 1935 bei der Firma Charpentier a Lindke, Erzeugnisse der Metallinoustrie, in Dortmund: Die Firma ist erloschen. Nr. 4677 am 10. Dezember 1935 bei der Firma Wilhelm Buchholz in Dortmund: Die Firma ist erloschen. Nr. 4964 am 10. Dezember 1935 bei der Firma Otto Wieck in Dortmund: Die Firma ist erloschen. Nr. 5046 am 10. Dezember 1935 die Firma Industriebedars Aktien= gesellschaft Nachf. Gustav Wirth in Dortmund, Hansastraße 3 und als deren Inhaber der Fabrikant Gustav Wirtb in Milspe. Der Ort der Niederlassung war bisher Hagen i. W. Nr. 5047 am 10. Dezember 1935 die Firma: Ilse Wieck in Dortmund Münsterstraße 72/74 und als deren Inbaberin Fräulein Ilse Wieck in Dortmund. Nr. 311 am 18. Dezember 1935 bei der Firma Witwe Wilhelm Breuck mann, Wirtschaft zum Kaiserstuhl, in Dortmund: Die Firma ist er loschen. Nr. 3800 am 18. Dezember 1935 bei der Firma Gustav Fischer& Co. Kom.=Ges. in Dortmund: Die Pro kura des Max Stein ist erloschen Die Firma ist geändert in: Gustav Fischer&am Co. Nr. 4577 am 18. Dezember 1935 bei der Firma G. Haake& Co., Kommanditgesellschaft in Dortmund Schüren: Die Firma ist erloschen. Nr. 5048 am 18. Dezember 1935 die Firma Wilhelm Schubert in Dortmund, Düsseldorferstr. 58. und als deren Inbaber der Kaufmann Wilbelm Schubert in Dortmund Nr. 5049 am 18. Dezember 1935 die Firma Zum Posthorn, Anna Dehne, in Dortmund, Königswall 8a und als deren Inhaberin die Gast wirtin Frau Anna Dehne geb. Pott hast in Dortmund. Nr. 5051 am 18. Dezember 1935 die Firma Alfred Thiemann in Dortmund, Brandenburgerstr. 13 und als deren Inhaber der Kauf mann Alfred Thiemann in Dort mund. Die Firma ist infolge Um wandlung der Alfred Thiemann G. m. b. H. entstanden(Vergl. R. B. 1077). Nr. 5050 am 18. Dezember 1935 die Firma J. Theodor Wulf in Dortmund, Liboristr. 5, und als deren Inhaber der Zivilingenteur Josef Theodor Wulf in Dortmund. Am 19. Dezember 1935 bei derselben Firma: Dem Fräulein Martba Wulf und dem Ingenieur Wilhelm Hilgert, beide in Dortmund, ist derart Prokura erteilt, daß jeder von ihnen nur in Gemeinschaft mit einem anderen Prokuristen zur Vertretung der Firma ermächtigt ist. Nr. 4162 am 27. Dezember 1935 bei der Firma Fechner&a Co. in Dortmund: Die Firma ist geändert in Holtkotten a Schüschner. Nr. 4729 am 27. Dezember 193. bei der Firma Max Hufnagel& Co in Dortmund: Der bisberige Gesell schafter Werner Hufnagel ist allet niger Inhaber der Firma. Die Gesellschaft ist ausgelöst. Nr. 4825 am 27. Dezember 1935 bei der Firma Bruno Nebelung, Samenbau und Samenhandlung, in Dortmund: Die Firma ist geändert in Bruno Nevelung Nachf. Nr. 4942 am 27. Dezember 1935 bei der Firma Schnabel&am Co. in Dortmund: Die ausgelöste Gesellschaft wird gemäß Gesellschafterbeschluß von den bisberigen Gesellschaftern unter derselben Firma fortgesetzt. Nr. 4950 am 28. Dezember 1935 bei der Firma Luise Ortmann in Dortmund=Husen: Das Geschäft nebst Firma ist auf den Kaufmann Ewald Paul in Dortmund=Kurl übergegangen. Nr. 5052 am 28. Dezember 1935 die Kommandttgesellschaft Bettenhaus dutt Kommanditgesellschaft in Dortmund, Westenbellweg 107/109 und 1. Kampstraße 106. Persönlich haftender Gesellschafter ist der Kaufmann Waldemar Hutt in Dortmund. Die Gesellschaft hat am 28. Dezem ber 1935 begonnen. Es ist eine Kommandittstin vorbanden. Nr. 5053 am 31. Dezember 1935 die offene Handelsgesellschaft West deutsche Steinwerke Figge&am Co. in Dortmund=Hasen. Die Gesellschaft bat am 31. Dezember 1935 begonnen. Persönlich hastende Gesellschafter sind: Maurermeister Heinrich Klages in Erkratb und Fräulein Bernhar dine Figge in Dortmund. Dem Friedrich Flage und Wilbelm Brause, beide in Dortmund, ist Pro kura erteilt. Brause jedoch nur mit der Maßgabe, daß er zur Vertre tung der Gesellschaft nur in Gemein schaft mit einem anderen Proku risten ermächtigt ist. Die Gesellschaft ist infolge Umwandlung der Fa. Westdeutsche Steinwerke G. m. b. H. entstanden(Vergl. H. R. B. 694) Nr. 5054 am 2. Januar 1936 die Firma Wilhelm Heine, Kühlanlagen In Dortmund, Leppingbof 7, und als deren Inbaber der Kaufmann Wil helm Heine in Dortmund. Der Ehe frau Wilbelm Heine, Lillv geb. Leh mann in Dortmund ist Prokura er teilt. Amtsgericht Dortmund. In das Handelsregister Abtei lung B ist folgendes eingetragen: Nr. 86 am 10. Dezember 1935 bei der Firma Dortmunder Ritter brauerei Aktiengesellschaft in Dort mund: Der Brauereidirektor Emil Baumgartner in Dortmund ist zum weiteren Vorstandsmitglied bestellt. Nr. 232 am 10. Dezember 1935 bei der Firma Deutsche Asphalt=Aktien gesellschaft der Limmer und Vorwoh ler Grubenfelder in Hannover, Zweigniederlassung Dortmund, in Dortmund: Auf Grund des Beschlusses der Generalversammlung vom 30. September 1935 ist§ 4 des Gesellschaftsvertrages(Grundkapital) geändert. Das Grundkapital ist auf Grund dieses durchgeführten Generalversammlungsbeschlusses nach den Vorschriften über die Kapitalberabsetzung in erleichterter Form um 2 850 000 RM. auf 150000 RM. berabgesetzt und auf Grund der weiteren durchgeführten Beschlüsse der gleichen Generalversammlung wieder um 525000 RM., so dann um weitere 437500 RM., 607 300 RM. und 180 200 RM., insgesamt um 1 750 000 RM. auf 1900000 RM. erböbt worden. Professor Dr. ing. H. Bösenberg in Braunschweig ist als Generaldirektor zum wetteren Vorstandsmitglied bestellt worden mit der Befugnis, die Gesellschaft allein zu vertreten. Nr. 1643 am 10. Dezember 1935 bei der Firma: Bau=Wo=Ge, Bauund Wohnungsgesellschaft für das Rheinisch=Westsählische Industriegebiet mit beschränkter Haftung in Dortmund: Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 27. November 1935 ist der Gesellschaftsvertrag bezgl.§ 1(Sitz der Gesellschaft) und § 12 Abs. 1(Zahl der Aufsichtsrats= mitglieder) geändert. Der Sitz der Gesellschaft ist nach Essen verlegt. Nr. 1653 am 10. Dezember 1935 bei der Firma Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen Aktiengesellschaft, Bezirksdirektion Dortmund, in Dortmund: Der Direktor Dipl.=Ing. Ludwig Loose in Münster i. W. ist zum stellvertretenden Vorstandsmitglied bestellt. Seine Prokura ist erloschen. Nr. 15 am 18. Dezember 1935 bei der Firma Orenstein&a Koppel Aktiengesellschaft zu Berlin, Zweigniederlassung in Dortmund: Der Oberingentieur Hermann Pförtner in Berlin ist zum ordentlichen Vorstandsmitgliede bestellt. Dem Waldemar Reimann in Berlin ist Prokura erteilt dergestalt, daß er zur Vertretung der Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem ordentlichen wie stellvertretenden Vorstandsmitgliede oder auch in Gemeinschaft mit einem anderen Prokuristen befugt ist. Nr. 1077 am 18. Dezember 1935 bei der Firma Alfred Thiemann, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Dortmund: Durch Gesellschafterbeschluß vom 22. November 1935 ist das Vermögen der Gesellschaft unter Ausschluß der Liquidation gemäß dem Gesetz vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgesellschaften auf den alleinigen Gesellschafter Kaufmann Alfred Thiemann in Dortmund übertragen. Dieser führt das Geschäft als Einzelkaufmann unter der Firma Alfred Thiemann fort.(Vergl. H. R. A. Nr. 5051.) Die Firma der Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist erloschen. Ferner wird bekanntgemacht: Den Gläubigern der Gesellschaft mit beschränkter Haftung, welche sich binnen sechs Monaten nach vorstehender Bekanntmachung zu diesem Zwecke melden, ist Sicherheit zu leisten, soweit sie nicht Befriedigung verlangen können. Nr. 31 am 23. Dezember 1935 bei der Firma Harpener Bergbau=Aktien= Gesellschaft in Dortmund: In Ausfübrung der ihm durch Generalversammlungsbeschluß vom 13. August 1935 erteilten Ermächtigung bat der Aufsichtsrat den§ 5 des Gesellschaftsvertrages(Grundkapital) geändert. Durch denselben Generalversammlungsbeschluß sind serner folgende Aenderungen des Gesellschaftsvertrages beschlossen: 5 5a (Vorzugsaktien) ist gestrichen, in§ 28 Abs. 1 sind die Ziffern 2 und 3 gestrichen,§ 22 Abs. 1(Stimmrecht) Ist neu gesaßt, ferner ist§ 29(Liqutdation) neu eingefügt. Die am 13. August 1935 beschlossene Herabsetzung des Grundkapitals ist durchgeführt. Das Grundkapital beträgt setzt 60 000 000 RM. Dererste Schritt zum Fernsehen st die Anschaffung eines medernen Rundfunkempfängers dntl. neuen Markengeräte von 76.- bis 530.- RM. sehen u. hören Sie bei hanskome!it: Bequeme„ Kostenlose Beratung durch Fachingenleu: Tollzahlung! Großes Lager in preiswerten gebrauchten Geräten Fuhren aller Art. Autospedition Königsbüscher, Ruf Dim., 527 15 Nr. 694 am 31. Dezember 1935 bei der Firma Westdeutsche Steinwerke, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, in Dortmund: Durch Gesellschafterbeschluß vom 27. Dezember 1935 ist die Gesellschaft mit beschränkter Haf tung unter Ausschluß der Liquida tion gemäß dem Gesetze vom 5. Juli 1934(Umwandlung von Kapital gesellschaften) in die gleichzeitig errichtete, in das Handelsregister Abteilung A unter Nr. 5053 eingetra gene offene Handelsgesellschaft West deutsche Steinwerke Figge&a Co mit dem Sitze in Dortmund umge wandelt. Die Firma der Gesell schaft mit beschränkter Haftung ist damit erloschen. Ferner wird bekanntgemacht: Den Gläubigern der Gesellschaft, mit beschränkter Haftung, welche sich binnen sechs Monaten nach vorstebender Bekanntmachung zu diesem Zwecke melden, ist Sicherheit zu leisten, soweit sie nicht Befrie digung verlangen können. Amtsgericht Dortmund. gewasch. u. getrocknet 10 Pfd. 1.70. gebrauchsfertig 10 Psd. 2.30 Mk. Wäscherei Blutenweiß. Dortmund, Märkischestr. 80. Ruf 28108. Bill., guterhalt. Diano zu kauf. gesucht. Angeb. unt. B. E. 9070 an die WLZ., Dortm.( Nähm. g. näh. 18, 25, 35 M. Dim., Weberst. 14, Ecke I. Kampst., Gesch. OLYMPIA 430 Nur noch einige Tage 81 Heinr. Kohlbrandt der beliebte rheinische Komiker Und viele weitere Attraktionen Rurse für jede Altersstule Fortschrittzirkel Montags. Gesellschaftszirkel Dienstags, Römischen Kaiser. Sme •K•LLLLTET· Montag, 15. Jan. Tanzabend der Tanzgruppe des Stadttheater: Serle 18, Preise V. 40 Pig. an. Antang 20, Ende gegen 22 Uhr Städtisches Konservatorium Mittwoch. 15. 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Onkel, Schwager, Neffen und Vetter, den Kassenboten August Sewering nach kurzem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im fast vollendeten 45. Lebensjahre zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Im Namen der Trauer-Hinterbliebenen: da Sewering geb. Vogel und Sohn Helmut Dortm.-Löttringhausen, Hohle Eiche 24. den 11. Januar 1936. Die Beerdigung findet am Mittwoch. dem 15. Januar. nachmittags 4 Uhr. vom Trauerhause, Hohle Eiche 24, aus statt. Andacht ½ Stunde vorher. Allen denen, die keine Nachricht erhielten, diene diese als solche. Wenn unser Leben köstlich gewesen ist. so ist's Mühe und Arbeit gewesen. Statt jeder besonderen Anzeige Am Freitagabend um 23 Uhr entschlief nach kurzem, schwerem Leiden unsere liebe, treue Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Witwe ie Hot auf dem Felchof geb. Grundel im Alter von fast 71 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen. Berge, den 11. Januar 1936. Die Beerdigung findet am Dienstag. dem 14. Januar. nachmittags um 3¼ Uhr vom Sterbehause aus statt. Infolge eines tragischen Unglücksfalles verschied heute unser Gefolgschaftsführer August Garre jun. Er war uns stets ein Vorbild im Aufbau Deutschlands und im Sinne unscres Führers. Die Belegschaft der Firma Garre & Sohn wird sein Andenken stets in Ehren halten. Der Vertrauensrat und die gesamte Belegschaft der Baustelle Reichsautobahn Uentrop- Schmehausen. Uentrop-Schmehausen, den 10. Januar 1936. Am 1. Januar 1936 wurde der SA-Mann Heinrich Schulte Sturm 40/256 zum Sturm Horst Wessels abberufen. Der Führer der SA-Standarte 256 Klöpper Standartenführer Der Führer des Sturmbannes I/256 Geismar Sturmbannführer Der Führer des Sturmes 40/256 Holsträter Sturmhauptführer. Für die so zahlreichen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgange meines lieben Mannes, unseres lieben Vaters sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank sprechen wir auch Herrn Pfarrer Schäfer, Holzwickede, für seine trostreichen Worte aus. Unna, den 11. Januar 1936. Frau Witwe E. Dunker und Kinder. Die Verlobung meiner Tochter Barbere mit Herrn Rechtsenwalt Dr. WalterBernhafd beehre ich mich anzurelgen Frau Lene Etzold Moers, Lestingstreße 15 Meine Verlobung mit Fräuleln Barbare Etzold, Tochter des verstorbenen Herrn Bergassessor Walter Etzold und seiner Frau Gemahlin Lene geb. Pattberg beehre ich mich anzuzelgen Walter Bernhard Dortmund, Reinoldistreße 3 Im Januar 1936 Heute mittag 12.13 Uhr entschlief sanft meine liebe Schwester, unsere gute Tante und Großtante Erilie Schöning Lehrerin I. R. im Alter von fast 84 Jahren. Um stille Teilnahme bitten: Die trauernden Hinterbliebenen. Verneis bei Voerde I. W., Huckingen bei Duisburg. Philadelphia, den 11. Januar 1936. Die Beerdigung findet am Dienstag, dem 14. Januar. nachmittags 3½ Uhr. vom Sterbehause aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Nachruf Tief erschüttert stehen wir an der Bahre des durch einen schweren Autounfall plötzlich und unerwartet verschiedenen Mitinhabers der Firma A. Garre& Sohn Herrn Dipl. Ing. August Garre Mit besonderen Gaben und einem umfassenden Wissen für seinen Beruf ausgerüstet, war er uns ein wirklicher Führer, in seiner Auffassung von Pflicht und Treue ein leuchtendes Vorbild. Aber nicht nur im Rahmen des beruflichen Wirkens, sondern darüber hinaus hat er sich als ein Mann erwiesen, der die neuen Gedanken der Zeit in sich voll aufgenommen hatte, und der demzufolge seinen Mitarbeitern auch außlerhalb des Dienstes ein fürsorglicher Berater und Helfer gewesen ist. Wir beklagen aufs tiefste den schweren Verlust. Die Gefolgschaft der Bauunternehmung A. Garre& Sohn Dortmund-Aplerbeck Wir gedenken an dieser Stelle auch unseres Kameraden, des Kraftfahrers Hermann Intemann, den wir alle als einen vorbildlich zuverlässigen und pflichttreuen Menschen kennen. Er. der dem Entschlafenen in jahrelanger Treue ganz besonders verbunden war, leidet bitter an diesem Schicksalsschlage. Wir wünschen sehr. daß er recht bald wiederhergestellt sein möge und weiterhin noch lange im Dienste unserer Firma tätig sein kann. Führer und Gefolgschaft der Bauunternehmung A. Garre& Sohn. CETE E Altangesehene Weingroßhandlung d. Mittelmosel mit bedeutendem Weinbergbesitz sucht zum Vertrieb ihrer preiswerten Qualitätsweine Tagesverdienst RM. 15.- und mehr tüchtigen Vertreter der bei der Hotel=, Restaurant= und besseren Privatkundschaft gut eingeführt ist und Erfolge nachweisen kann.=Es werden hohe Provisionssätze vergütet. Gefl. Angeb. unter O. S. 9071 a. WeZ. in Dortm.( 3 bis 5 junge Herren nicht über 25 J. gesucht für größer. Außenbezirk als Werber von Zeitschriften aller Art. Einarbeitung am Platze durch bewährte Kraft. Bei Ausreise Fahrgeldvergütung und tägliche Auszahlung. Nur arbeitsfreudige Herren mit guter Garderobe kommen in Frage. 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Lebensjahre, wohlvorbereitet durch die Heilsmittel unserer Kirche, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Teilnahme bitten: August Nierhauve Heinrich Nierhauve Bernhardine Alerhauve geb. Pollmann Heinrich Meier Heunig Meier geb. Nierhauve Albert Müller Antonie Müller geb. Nierhauve und S Enkelkinder. Iserlohn-Wermingsen, Dortmund, Koesfeld, Düsseldorf, Paderborn, Bad Homburg v. d. llöhe, den 11. Januar 1936. Die Beerdigung findet Dienslag, 14. Jan., nachmittags 12.45 Uhr, vom Trauerhause aus statt.— Das feierliche Levitenhochamt ist am gleichen Tage, morgens 7.45 Uhr, in der Pfarrkirche zu Iserlohn. Sollte jemand aus Versehen keine Nachricht erhalten haben, diene diese als solche. Am 10. d. M. verschied nach längerem, schwerem Leiden unser Kamerad Rottenführer Friedrich Struppeck vom Sturm 2/L. 17 Er war uns ein treuer Kamerad, dessen Andenken in den Reihen der SA-Führer und -Männer stets in Erinnerung bleiben wird. Der Führer der Standarte R 17 m. d. P. b. Witz, Standartenführer. Der Führer des Sturmbannes I/1. 17 m. d. F. b. Bock, Sturmführer. Der Führer des Sturmes 2/L. 17 m. d. F. b. Eilebrecht, Sturmführer. Evangelische Kirchengemeinde Bochum Hebr. 13. Vers 7: Gedenket an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben: ihr Ende schauet an und folget ihrem Glauben nach. Am Samstag, dem 11. Januar starb im Alter von 91 Jahren der treue Hirte und Seelsorger unserer Gemeinde, der Pfarrer i. R. Karl Schmidt Beinahe ein halbes Jahrhundert, vom Jahre 1870 bis zum Jahre 1918, hat er unter zwei Generationen in unserer Gemeinde den Dienst am Worte Gottes in Predigt. Unterricht und Seelsorge mit großer Treue ausgerichtet. Noch in seinem Ruhestande hat er mit der stillen und starken Kraft seines Glaubens an den Herrn Christus und an Sein Evangelium, zumal den Kranken unserer Augusta-Krankenanstalt, aber auch anderen müden und angefochtenen Menschen bis in die letzten Wochen seines Erdenlebens hinein gedient. Die Geschichte der Kirchengemeinde Bochum wird mit dem Namen unseres Pfarrers Schmidt I immer verbunden sein, denn der Verstorbene hat gerade in den Jahrzehnten unter uns wirken dürfen, die in Hinsicht auf die Außere Entwicklung und Gestaltung unserer Gemeinde im Zuge des großen Wachstums unserer Stadt die bedeutendsten gewesen sind. Wir danken Gott, daß er das Leben Seines Knechtes, unseres lieben Bruders, so reich gesegnet hat. Sein Andenken lebt unter uns, so wahr die Botschaft des Christus unter uns lebt, die er uns lauter und rein verküindigt hat, und die sein und unser ewiges Heil verbürgt. Lic. Alb. Schmidt. Pfarter Vorsitzender des Presbyterlums Die Gemeinde versammelt sich am Mittwoch, dem 15. Januar. nachmittags 2 Uhr, zu einer Totenandacht in der Friedenskirche. Von dort erfolgt um 3 Uhr die Ueberführung zum Friedhof an der Blumenstraße. Ein neues Schaufenster (Piichvine) mit Roll. 1,82X2,42 groß. weg. Umbau preisw. zu verk. Off. an d. Ortsvertr. Leidmeyer, Herringen v. 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Nachdem die Olympiaglocke während der Weihnachtstage Aufstellung auf dem Bochumer Rathausplatz gefunden und hier zwei Wochen lang allen Gelegenheit gegeben hatte, dieses Werk deutscher Wertarbeit zu bewundern, sind nun die Arbeiten auf dem Herstellungswerk, dem Bochumer Verein, für die Ueberführung der Glocke nach Berlin beendet. In einer Besprechung, zu der der Bochumer Verein eingeladen hatte, wurden interessante Einzelheiten bekannt, wie die Ueberführung von Bochum nach Berlin vor sich gehen wird. Infolge des großen Gewichts und der großen räumlichen Ausdehnung mußte die Beförderung mit der Eisenbahn zurückgestellt werden. Nun wird man sich des Transportes mit dem Culemeyerschen Wagen bedienen. Die Konstruktion des Fahrzeuges garantiert, daß die Sendung, in diesem Falle die Olympiaglocke, geschlossen in einem einzigen Laderaum fachmännisch verpackt in dem gleichen Zustand, wie sie der Absender aufgibt, am Bestimmungsort anlangt. Das Straßenfahrzeug besteht aus zwei niedrigen Fahrgestellen, die je eine Güterwagenachse tragen. Drehgestelle sind nicht vorhanden. Das Kurvenfahren geschieht daher nicht durch Drehen der Fahrgestelle unter dem Wagen, sondern wie beim Auto durch Einschlagen der 16 Räder, die an acht kurzen Schwingachsen sitzen. Die niedrige Fahrlage erleichtert das Durchfahren von Unterführungen, zudem durch eine hydraulische Senkvorrichtung die Fahrlage auf ein Minimum herabgesenkt werden kann. An Hand von Lichtbildern zeigte Baurat Menze die Verwendbarkeit des Fahrzeuges, mit dem u. a. auch der Hinden burgstein aus dem Samland an seinen Be stimmungsort, das Tannenberg=Denkmal, ge bracht wurde. Am Donnerstag, dem 16. Januar, vormit tags 8 Uhr, findet die Abfahrt der Olympia glocke vom Bochumer Verein statt. Sie erfolgt durch die Allee=, Viktoria=, Kirch=, Kreuz Hermannshöhe, Wittener=, Wrangel=, Loh berg, Krümmede, Ziegel=, Castroper zur Ver bandsstraße nach Dortmund dann weiter über Unna, Weri nach Hamm. Am tag geht es dann weiter über Beckum Wiedenbrück, Gütersloh, Brack wede nach Bielefeld. Der dritte Tag sieht die Strecke über Herford. Oeyn hausen, Minden, Bückeburg, Stadt hagen nach Hannover vor. Am Sonn tag, dem 19. Januar, bleibt die Glocke in Hannover, um am folgenden Tage die Weiterfahrt über Schillerslage, Burgdorf, Uetze, Kreuzberg nach Braunschweig anzutreten. Das nächste Etappenziel ist Magdeburg, wo ebenfalls ein Ruhetag vorgesehen ist. Ueber Burg, Brandenburg, Werder führt die Fahrt in zwei weiteren Abschnitten nach Potsdam, wo das Erzeugnis deutscher Werkmannsarbeit am Freitag erwartet wird. Am Sonntag, dem 26. Januar, erfolgt dann die Einholung in die Reichshauptstadt, wo um 11.30 Uhr die feierliche Uebergabe auf dem Franz=Josef=Platz vor der Staatsoper stattfindet. Anschließend wird dann die Olympia=Glocke der Berliner Bevölkerung zur Besichtigung freigegeben. Der Rundfunk gibt über den Verlauf der Reise täglich Funkberichte. Nicht lange mehr und die OlympiaGlocke wird die Jugend der Welt zum friedlichen Wettkampf im geeinten Deutschland Adolf Hitlers rufen. Aufnahme: Bochumer Verein Die Olympia-Glocke— bald tritt sie von Bochum ihre Reise nach Berlin an Zweimal Führerflucht Beide Täter ermittelt Strenge Bestrafung zu erwarten Bielefeld. In der Bahnhofstraße in Bielefeld wurde ein Radfahrer von einem Personenauto von hinten angefahren und verletzt. Er mußte mit dem Krankenauto zum Hospital gebracht werden. Die Polizei teilt zu diesem Verkehrsunfall folgende Feststellungen mit: Der Führer des Personenkraftwagens war angetrunken. Er fuhr nach dem Zusammenstoß mit seinem Wagen weiter, ohne sich um den Verletzten zu kümmern, obwohl er von anderen Personen auf den Unfall aufmerksam gemacht worden war. Der Täter konnte aber ermittelt werden und wurde ins Polizeigefängnis eingeliefert. Es wird eine strenge Bestrafung des Führers erfolgen; der Führerschein wird ihm entzogen. In Westerenger war vor einigen Tagen ein junger Mann aus Enger von einem Personenauto angefahren und schwer verletzt worden. Das Auto setzte die Fahrt ebenfalls fort, ohne daß sich der Wagenführer um sein Opfer kümmerte. Auch dieser gewissenlose Autofahrer konnte von der Polizei ermittelt werden. Es handelt sich um einen 19jährigen Mann aus Ennigloh, der mit mehreren Freunden in einem gemieteten Auto eine„Spritzfahrt“ unternommen hatte. Fragen erfolgreicher Betriebsführung Vortrag von Professor Dr. Walter le Coutre in Hagen hagen. Die Bezirksfachgruppe„Wirtschaftsrechtler“ im BNSDI, Landgerichtsbezirk Hagen, hat im Laufe dieses Winters eine Reihe interessanter betriebswirtschaftlicher und weltanschaulicher Vorträge im Kreise ihrer Mitglieder abgehalten. Sie tritt mit der obigen Veranstaltung erstmalig mit einem betriebswirtschaftlichen Vortrag an die Oeffentlichkeit, um allen an dem Thema interessierten Volksgenossen die Möglichkeit zu verschaffen, die interessanten Ausführungen des Redners mitzuhören. Professor Dr. Walter le Coutre ist in den letzten Jahren häufig vom Reichswirtschaftsministerium als Sachberater in Anspruch genommen worden, besonders auf dem Gebiete der Marktregelung in den verschiedensten Branchen sowie bei der Bearbeitung von Fragen der Kalkulationen und Kalkulationskartelle. Auf diesen Gebieten gehört Professor le Coutre zu den z. Z. angesehendsten wirtschaftspolitischen Beratern des Reichswirtschaftsministeriums. So findet sich daher bei ihm theoretisches Wissen in seiner Eigenschaft als betriebswirtschaftlicher Hochschullehrer und Schriftsteller in außerordentlich glücklicher Weise verbunden mit einer vielseitigen praktischen Erfahrung. Im Rahmen seines Vortrages wird Professor le Coutre auch allgemeine betriebswirtschaftliche und wirtschaftsrechtliche Fragen behandeln, die nicht nur jeden irgendwie mit der Wirtschaft in Verbindung stehenden Volksgenossen, sondern auch alle Wahrer deutschen Rechtes interessieren müssen. Es ist daher mit einem außerordentlich starken Besuch der am Freitag, dem 17. Januar, 20 Uhr in der Aula der Kaufmannsschule in Hagen stattfindenden Veranstaltung der Wirtschaftsrechtler zu rechnen. Neuorganisationen im Gebiet Westfalen der Mit Wirkung vom 1. Januar dieses Jahres sind, im Gebiet Westfalen der Hitlerjugend einige organisatorische Aenderungen eingetreten. So wurde die Grenze des Bannes, Jungbannes, Untergaues und Jungmädeluntergaues 252(Vest) im Süden der Grenze des Kreises Recklinghausen=Land ausgeglichen. Dabei hat der Bann 228(Buer) an den Bann 252 die Orte=Dorsten, Polsum und Umgebung abgegeben, während der Bann 262 an den Bann 252 die Orte Kirchhellen, Feldhausen usw. abtritt. Der Jungbann 137 trägt jetzt den Namen Oberruhr, der Jungbann 143 Altena und der Jungbann 205 den Namen Witten. Eigenartige Kriegsverletzung. Im September des Jahres 1916 drang einem Reichsbahnbediensteten aus Herbern in der Schlacht an der Somme ein Granatsplitter in den Kopf. Ein Stück blieb ihm über dem rechten Auge im Kopf stecken, wo sich eine dicke Geschwulst bildete. Erst jetzt, nach fast 20 Jahren, brach die Geschwulst auf und der Granatsplitter konnte entfernt werden. Auch in diesem Falle wird die Führerflucht eine strenge Bestrafung finden. Drei glückliche Gewinner. Fortuna meint es anscheinend mit den Duisburger Volksgenossen besonders gut. Zum dritten Male innerhalb von 14 Tagen wurde jetzt ein Gewinn von 500 Mark in der Arbeitsbeschaffungslotterie gezogen. Das erste Mal war es ein Meidericher Wirt, in den beiden anderen Fällen aber kam es minder bemittelten Volksgenossen zugute. Leuchtgas=Tankanlage Die erste in Westdeutschland Gelsenkirchen. Wie erinnerlich, wurde Mitte des vergangenen Jahres von den Städ tischen GWE.=Werken mitgeteilt, daß der Bau einer Leuchtgastankstelle auf der Wiese geplant sei. Inzwischen sind alle vorbereiten den Arbeiten soweit gediehen, daß mit dem Bau der Anlage in den nächsten Tagen be gonnen werden kann. Die Anlage wird Mitte April bis Anfang Mai in Betrieb genommen Ein Modell der Anlage sowie ein Modell eines mit Leuchtgas angetriebenen Lastwagens wird ab heute in einem Schaufenster der Verkaufsstelle der Städtischen(##E.=Werke im Hans=Sachs=Haus ausgestellt. Ferner kann mitgeteilt werden, daß seit heute ein Lastwaden der Städtischen GWE.=Werke mit Leuchtgasantrieb ausgerüstet in Betrieb ist. Das hierfür notwendige verdichtete Leuchtgas wird, solange die neue Leuchtgas tankstelle noch nicht in Betrieb genommen ist, aus Hannover bezogen. Der Wagen dient neben seiner üblichen Verwendung vor allem Vorführungszwecken. Schiebender Bankier verhaftet. Ein früherer Kölner Bankier, dessen Frau im April 1935 dabei betroffen wurde, als sie 4500 Mark im Pelz versteckt über die Grenze bringen wollte, wurde jetzt von der Aachener Staatsanwaltschaft erneut in Haft genommen. Er wird beschuldigt, sich er heblicher Devisenvergehen und Effektenschiebungen schuldig gemacht zu haben. Kommissarische Verwaltung. Regierungsrat Dr. Meyer=Nieberg ist vom 1. Januar 1936 ab die kommissarische Verwaltung des Landratsamtes Tecklenburg übertragen worden. Ein Ehrentag für Lippe Die Gedenkfeiern am 15. Januar, Die Vorbereitungen in vollem Gange Detmold. Die Erinnerungsfeier an den großen lippischen Wahlsieg am 15. Januar 1933 mit seiner entscheidenden Auswirkung wird in umfangreichem Maße und unter Beteiligung auch der Schulen des Landes begangen werden, in denen an diesem Tage der Unterricht ausfällt. Weiter heißt es in einer Anordnung der lippischen Landesregierung: Um 10 Uhr werden in den Städten und Dörfern, in denen der Führer sprach, an den aufgestellten Gedenktafeln Erinnerungsfeiern abgehalten. Bis auf die Kinder der Grundschule nehmen alle Schüler und Schülerinnen daran teil. Die Hitlerjugend marschiert geschlossen innerhalb ihrer Schule, soweit sie nicht wegen ihrer Beteiligung am Wahlkampf 1933 Sonderaufgaben zu erfüllen hat und damit von dieser Feier befreit ist. Die feierliche Ausgestaltung und Durchführung der Stunde liegt in der Hand der am Orte vorhandenen größten Schule. Eingeleitet wird die Feier durch die Hissung der Hakenkreuz= und Hitlerjugendfahne am Gedenkplatz durch die HI. Die Schulen der Umgebung nehmen an den Feiern teil. So weit Witterung und Wegeverhältnisse das nicht zulassen, halten sie eine würdige Ge denkstunde in den Schulräumen ihres Heimatortes ab. Die Bezirksrektoren sind für die würdige Durchführung der Feierstunden verantwortlich, soweit sie für die Volksschulen in Frage kommen. Sie setzen sich mit den Leitern der höheren Schulen zwecks einheit licher Durchführung in Verbindung. Den Höhepunkt der Erinnerungsfeier wird, wie Gauleiter Dr. Meyer betonte, eine Großkundgebung in den Hallen am Flug platz sein, die sich einem Propagandamarsch aller Mitkämpfer aus den entscheidenden Tagen durch die Straßen der Stadt Detmold anschließen wird. Ganz Lippe wird den Tag festlich begehen. Den Auftakt des großen Treffens soll die Hissung der nationalsozialistischen Symbole in den sechzehn Gedenktafeln bilden, die anläßlich der Führerkundgebungen später in den Versammlungsorten angebracht wurden. Es wird zweifellos keinen Ort in Lippe geben, der nicht ganz im Zeichen dieses bedeutsamen Tages steht. Die größeren Veranstaltungen sollen jedoch in Detmold stattfinden. Die Propaganda für den 15. Januar hat bereits in ganz Lippe eingesetzt. Fahrplan des Sonderzuges zum Erinnerungstreffen in Detmold Für das Erinnerungstreffen am 15. Januar in Detmold fährt von Gelsenkirchen ein Sonderzug mit folgendem Fahrplan: Hinfahrt am 15. Januar Gelsenkirchen=Hbf. ab 6.11 Uhr, Wanne=E.= Hbf. ab 6.21 Uhr, Recklinghausen=Hbf. ab 6.36 Uhr, Haltern(W.) ab 6.57 Uhr, Dülmen ab 7.14 Uhr, Münster=Hbf. ab 7.45 Uhr, Warendorf ab 8.40 Uhr, Rheda ab 9.32 Uhr, Gütersloh ab 9.46 Uhr, Bielefeld=Hbf. ab 10.15 Uhr, Detmold an 11.06 Uhr. Rückfahrt am 16. Januar Detmold ab 0.05 Uhr, Bielefeld=Hbf. an 0.59 Uhr, Gütersloh an 1.28 Uhr, Rheda an 1.50 Uhr, Warendorf an 2.40 Uhr, Münster=Hbf. an 3.33 Uhr, Dülmen an 4.01 Uhr, Haltern an 4.15 Uhr, Recklinghausen=Hbf. an 4.36 Uhr, Wanne=E.=Hbf. an 4.50 Uhr, Gelsenkirchen=Hbf. an 5.00 Uhr. Der Fahrpreis beträgt ab Gelsenkirchen=Hbf. 5,80 RM., Recklinghausen=Hbf. 5,30 RM., Haltern 4,80 RM., Dülmen 4,40 RM., MünsterHbf. 3,50 RM., Warendorf 2,70 RM., Rheda 1,90 RM., Gütersloh 1,60 RM., Bielefeld=Hbf. 1,10 RM. Eine verwegene Diebesbande gefaßt er 35 Einbrüche in Castrop=Rauxel, Datteln und Waltrop aufgeklärt Castrop-Rauxel. Im benachbarten Waltrop wurden die aus Castrop=Rauxel stammenden Gebrüder Franz und Auaust Groke und der Sohn des letzteren aus dem Stadtteil Obercastrop festgenommen, weil sie in Leveringhausen einen Einbruch und einen Einbruchsversuch begangen hatten. Die anschließend von der Kriminalpolizei in Waltrop und Castrop=Rauxel gemeinsam durchgeführten Nachforschungen ergaben, daß es sich bei den Festgenommenen um eine Diebesbande schlimmster Art handelt, die seit etwa zwei Jahren in Castrop=Rauxel und Umgebung die verwegensten Einbrüche ausgeführt hatte. Bis jetzt konnten der Bande etwa 35 Einbruchsdiebstähle nachgewiesen werden. Bei den Durchsuchungen der Wohnungen der Festgenommenen in Castrop=Rauxel wurde ein ganzes Lager von gestohlenen Sachen gefunden und beschlagnahmt. Neben Spirituosen, Wäsche, Garderobe wurden mehrere Zentner Schinken, Speck und Wurstwaren beschlagnahmt, die zum größten Teil den Bestohlenen wieder ausgehändigt werden konnten. Zu diesem großen Schlag gegen eine verwegene Diebesbande erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Bei einem Fahrraddiebstahl in Waltrop wurde August Groke aus Castrop=Rauxel auf frischer Tat ertappt. Er Die Jolgen des Wirbelsturmes Hilfsmaßnahmen für die Opfer der Unwetterkatastrophe in Düsseldorf Düsseldorf. Die Unwetterkatastrophe, die am Freitag verschiedene Gebiete der Städte Neuß und Düsseldorf heimsuchte, hat den Regierungspräsidenten veranlaßt, am Samstag mit den zuständigen Oberbürgermeistern zur Behebung der ersten Not die erforderlichen Maßnahmen zu besprechen. Die ersten Schritte zur Linderung der Notlage der durch das Unglück betroffenen Volksgenossen wurden sofort in die Wege geleitet. Außerdem hat sich der Regierungspräsident mit den Berliner Zentralstellen in Verbindung gesetzt, um auch von dort Unterstützungen zu erwirken. Es wird nichts ungetan gelassen, was das Los der Opfer des Unwetters erleichtern könnte. 8 K K #— ## 83 Die 120 Meter lange Fabrikhalle der Maschinenfabrik Koppers(links) wurde von dem Wirbelsturm vollständig zusammengedrückt; nicht minder schwer beschädigt wurde eine Fabrikanlage(rechts) in Düsseldorf-Heerdt, deren Dach von der Windhose abgedeckt wurde. Aufnahmen: Weltbild und Hoffmann hatte Achse ein altes Fahrrad bei sich, an dem die gebrochen war. G. wollte nun ein anderes Fahrrad, das vor einer Wirtschaft stand, stehlen, um damit möglichst schnell weiter zu kommen. Bei ihm wurde ein Schinken von beträchtlichem Gewicht vorgefunden, der aus einem Einbruchsdiebstahl herrührte. Die nun sofort angestellten Ermittlungen der Castrop= Rauxeler Kriminalpolizei hatten ein überraschendes Ergebnis. Im Hause Kreuzstraße 52 im Stadtteil Obercastrop, in dem G. wohnte, stieß man auf ein ungeheures Warenlager. Was da alles gefunden wurde, läßt sich kaum aufführen. In luftdicht zugemauerten Verschlägen fand man Wurst, Schinkenspeck und andere Lebensmi el, ferner riesige Mengen Eier, Obst, Seife, Kleidungsstücke, Fahrräder und immer wieder Lebensmittel aller Art. Bei den Diebeszügen, die die Diebe regelmäßig des Nachts zu den Bauernhöfen in Castrop=Rauxel, Datteln, Waltrop und in die weitere Umgebung unternahmen, plünderten sie die Räucherkammern der Bauern und nahmen alles mit, was sie gebrauchen konnten. Sie erbeuteten schätzungsweise Sachen im Werte von 6—7000 Mk. Allein der Wert der beschlagnahmten Fleischwaren, Eier, Obst und Fahrräder stellt sich auf 1800 Mark. Mit drei großen Lieferwagen mußte die Diebesbeute von der Kriminalpolizei abgefahren werden. Auch wurde ein zweites Warenlager der Diebe im Stadtteil Hobinghorst entdeckt. Die vorgefundenen Lebensmittel sollten dazu dienen, am 1. Februar ein Lebensmittelgeschäft zu eroffnen, das bisher der Händler Surmeier innehatte und dem dieses Geschäft von G. zu dem genannten Tage gekündigt worden war. Glücklicherweise gelang es der nung" lizei, diese geplante„Geschäftseröffkoch rechtzeitig zu verhindern. Gau=Arbeitstagung der Deutschen Arbeitsfront Westfalen-Süd Bochum. Der Gauwalter der Deutschen Arbeitsfront, Parteigenosse Stein, hatte seine sämtlichen Abteilungsleiter, die Gaubetriebsgemeinschaftswalter und Stellvertreter zu einer Arbeitstagung im großen Sitzungssaale des Verwaltungsgebäudes der DAF zusammengerufen. Die Arbeitstagung brachte Aufschluß über die im letzten Vierteljahr geleistete Arbeit. Ueber die gesamte Jahresarbeit erbat sich der Gauwalter einen Rechenschaftsbericht, der demnächst zur Veröffentlichung kommen wird. Es ist wichtig, daß die in der Deutschen Arbeitsfront zusammengeschlossenen Schaffenden über die Arbeiten und Leistungen der DAF unterrichtet werden, damit die noch wenigen Fernstehenden erkennen, wie wichtig der Zusammenschluß aller deutschen Volksgenossen ist. Der Gauwalter, Parteigenosse Stein, machte in seiner Eigenschaft als Leiter der Arbeitskammer Westfalen=Lippe am Schluß der arbeitsreichen Tagung darauf aufmerksam, daß die 1. Kammersitzung im neuen Jahre am 24. Januar stattfinden wird. F Die Sammlungen im Westen Streise durch die Januar=Ausstellungen Wuppertal-Barmen Die„Ruhmeshalle“ hat ihre Ausstellungs= räume einem Lübecker Künstler geöffnet, der durch besondere Eigenart auffällt, A. Mahlau. Es sind weniger die Oelbilder, die das Interesse erwecken, als vielmehr der Umstand, daß hier ein Talent in grafischer Weise seiner Heimatstadt in einer geradezu vorbildlicher Weise dienstbar ist. Die Plakatentwürfe und=ausführungen zu Ehren der schönen, alten Hansestadt stellen Anregungen von hohem Wert für die Entwicklung des neuen deutschen Werbewesens dar, weil sie neben einer technisch bestechenden Ausführung auf alles Extravagante verzichten und vor allem dem völkischen Charakter des Objekts gerecht werden. Bekanntgemacht hat den Künstler, der Frontkämpfer war und aus den Steppen Rußlands feine Skizzen, Radierungen und die Weite und Einsamkeit des Landes erfassende Aquarelle mitbrachte, die vogelperspektivische Darstellung der Stadt Lübeck, eine überaus besorgte Durchdringung der zeichnerischen Komposition mit den wesentlichen Umrißlinien der Stadt. Das Plakat für die Orgeltage der verschiedenen Kirchen trägt nicht weniger zur Bestimmung seiner Künstlerpersönlichkeit dar, die sich nicht mit äußerlichen Bildeffekten begnügt, sondern darüber hinaus den Wesenskern der gestellten Aufgabe zu gestalten sich bemüht. Kein Wunder, daß er für die Herausgabe eines seinen Heimatbereich streifenden Buches „Alte Seemannslieder und Shanties", als Illustrator herangezogen wurde, zu Zeichnungen, die der Ausstellung beigegeben sind und voller humoriger Einfälle stecken. Wuppertal-Elberfeld Das Städtische Museum macht mit Magdeburger Künstlern bekannt, die sich merklich von den in unserm westdeutschen Bezirk charakteristischen unterscheiden. Joh. Saß und Hans Braun haben in ihren geräumigen Oelbildern zudem eine starke Verwandtschaft, die in der Wesensart ihrer heimatlichen Herkunft begründet sein mag. Der Blick des Saß schulte sich offenkundig in südeuropäischen Fahrten und brachte dem Künstler eine optimistische Farbfreudigkeit mit, die sich in kompositorisch kühnen Motivgestaltungen austummelt. Eine„Sizilianische Landschaft" und„Apuanische Alpen“ sind prächtig bewegte Szenerien, die die Bewunderung des Flachländers für die großartige Harmonie der Berge verraten; das„Karrengespann im Gebirg“ hat seine Wirkung mehr im farbigen Effekt blauroter Deichseln, die aus dem sonst wohltuenden, zeichnerische Fähigkeiten verratenden, aber im Flächigen beharrenden Szeneriegefüge herausspringen. Der gleiche Grundton liegt auch Hans Brauns Werken zugrunde, der sich indessen deutschen Landschaften mit malerischer Empfindsamkeit annahm. Licht und freundlich erscheint so das„Altmühltal", hell und harmonisch komponiert auch „Badende“, wenn auch in gewollter, dem flächigen Bemühen unterlegener Naivität in der Gestaltung des Figürlichen. Sein„Magdeburg“ erscheint eher als Wandmalerei in seiner gröberen Grellheit, denn als Bildnis.— Bemerkenswert ist das plastische Werk Ludwig Thormahlens, der mit feinnerviger Hand bearbeitete Holzbüsten Stefan Georges und Friedrich Wolters ausstellt und mit einer Reihe Bronzen, einer Terrakottaarbeit und einer Bleibüste„Erich Heckel“ den Beweis für das Begehen eines eigenen Weges erbringt. Die imponierende Geistigkeit Stefan Georges wird besonders intensiv materialisiert, uno zu der gedanklichen Schärfe, die dieser Arbeit innewohnt, kontrastiert die jugendliche Sanftheit eines Knabenkopfes in Bronze oder jenes Frauenantlitzes, das neben Bildnissen verschiedener Lebensalter von der ruhiges Gleichmaß verratenden Arbeit des Künstlers Kunde gibt. Düsseldorf Der„Kunstverein" beherbergt in seinen Räumen eine eigenartige Gedächtnisausstellung an den vor zwanzig Jahren verstorbenen Fritz Boehle, Frankfurt. Er ist gekennzeichnet durch die romantisierte, immer wiederkehrende figürliche Thematik von Roß und Reiter, und es gibt kaum jemanden, dem nicht aus den seinerzeit vielverbreiteten Buntdrucken die melancholisch=verträumten, Thomascher Wesenart nahen Motive wie„Ritter an der Tränke",„St. Georg" und„St. Martin" bekannt wären. Ueber Boehles Kunst, deren beschauliche Eigenart sich bis weit in die Zeit des beginnenden Expressionismus hinein beharrlich altmeisterlich erhalten hatte, gingen die Meinungen vielfach auseinander. Immerhin aber hat die wundervolle Farbbehandlung ihn überdauern lassen, und manches Museum, das zu dieser Ausstellung beisteuerte, zählt Werke von seiner Hand zum unantastbaren Bestand. Man hat seinem mit sicherer Hand gestalteten graphischen Werk den Vorwurf zu starker Dreidimensionalität gemacht, die die nun einmal gegebene malerische Fläche zum Raum und die Motive in zu diskutable Nähe vom Plastischen verwandelte. Der Grund der Angriffe gegen ihn lag aber in anderer Richtung, wenn man sich der Stimmen jener Zeit erinnert: es war das patriotische Grundelement seiner kernigen Ritter und Gäule, das die längst in die zersetzenden Bahnen des Expressionismus verlockte öffentliche Meinung feindselig begutachtete, wobei noch zu untersuchen bliebe, welcher Rasse die ärgsten Schreier zuzuzählen waren. Es waren jedenfalls die Leute, die selbst an Thomas ehrwürdige Gestalt mit der Behauptung herangingen, seine Kunst sei Primitivismus, sei hölzern und naiv. Die gleichen Anwürfe mußte sich Boehle gefallen lassen, dem man Kränkungen der Art zufügte, daß man ihn als Brauereiplakatierer bezeichnete, weil seine Vorliebe für kraftstrotzende Schimmel ihn immer aufs neue zu solchen Motiven verführte. Das Zurückgreifen in die Ideenwelt des 16. Jahrhunderts brachte ihm den Tadel der Altertümelei ein, aber die weite Verbreitung seines Werks bei allen Unverbildeten strafte die Besserwisser offenkundig Lügen, und es offenbarte sich in den großen Blättern wie„Betender Ritter" und„Aufbruch zur Arbeit“ ein mus, von dessen Elementen wir auch heute in unseren Malern gern einen Bruchteil wahrnehmen würden. Jedenfalls sei dem Düsseldorfer Kunstverein für die Vermittlung seines nayezu vollständigen Gesamtwerkes Dank gesagt, um so mehr, als gerade das Pflaster der niederrheinischen Großstadt recht gut die Erinnerung an Derbgesundes in der Kunst vertragen kann. Bleckmann. Geldstrafen und Gefängnis Große Summen ins Ausland verschoben Köln. Die Achte Große Strafkammer in Köln hatte sich in zwei Fällen mit Angeklagten zu befassen, die wieder als Werkzeuge internationaler Devisenschieber, die ihren Sitz in Holland haben, Wertpapiere bei deutschen Banken veräußert und den Erlös ins Ausland verschoben hatten. Es handelte sich hierbei um erhebliche Reichsmarkbeträge. Im ersten Fall ging es um einen Erwerbslosen aus Köln=Mülheim, der im Dezember 1934 von einem„Unbekannten“ auf einer Bank im Stadtgarten in Köln angesprochen worden sein sollte. Dieser Unbekannte habe ihm nach und nach für 7500 RM. Wertpapiere gegeben, die er bei Kölner Banken verkaufte und das Geld nach Abzug von zwei Prozent Provision dem Ausländer aushändigte. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Angeklagten eine Gefängnisstrafe von einem Jahr und eine Geldstrafe von 1000 RM. Das Urteil erging antragsgemäß. Dreußisch-Süddeutsche Klassen-Lotterie Berlin, den 8. Januar 1936. (Ohne Gewähr) Demee sielen in der Vormittags=Ziehung: 2 Gewinne zu je 5000 Mk.: 217076 * G e w i n n e z u j e 3 0 0 0 M k.: 3 9 5 4 0 7 2 Gewinne zu je 2000 Mk.: 29323 12 Gewinne zu je 1000 Mk.: 9735 74191 74350 188188 279729 327917 18 Gewinne zu je 800 Mk.: 60556 86221 117118 169276 183691 200611 203358 293508 374221 50 Gewinne zu je 500 Mk.: 2515 5341 21644 23686 31404 34294 34577 40831 48191 66690 124379 133377 137014 148367 164122 164459 188150 215248 218364 222531 230217 242534 325752 333665 389253 170 Gewinne zu je 400 Mk.: 2548 4832 5754 6339 8610 10620 22058 23702 28690 28758 38239 48466 48863 55579 55714 57999 69193 70408 73549 74476 78191 80524 82195 82686 87226 90376 117346 118250 119104 119177 119665 119871 125960 135285 139952 145004 148398 148784 153516 155396 161976 163407 166568 167049 175371 175601 181720 189221 200745 204704 220521 223397 226698 228542 230817 233785 234341 236182 238756 243209 246952 248274 264574 276882 291611 293860 310905 314286 318567 321247 325533 328461 342559 349719 357502 366900 369590 374148 374523 379182 381982 382786 383271 395193 398055 372 Gewinne zu je 300 Mk.: 3249 9234 10192 14817 18768 18961 19106 20485 21572 25142 25172 25310 25785 26631 26836 30740 31081 32455 34507 34794 35817 40075 40355 49189 51672 53533 55256 57282 57804 59027 61417 61929 64574 66298 66810 67577 72309 76396 83206 84298 86409 87847 90681 92866 96728 97217 98708 99348 102237 103016 107968 112092 115354 115527 116034 117918 118159 120198 126404 132054 132549 134312 135742 136975 137714 145324 145715 147023 147932 148691 149140 150683 153112 155871 156833 159230 159421 160348 162973 168659 171245 171570 179690 182247 184705 184939 186806 188699 193644 195148 196795 199248 202641 204271 207736 210542 215334 219019 220356 220725 224204 225784 225955 229057 229792 231176 234801 235467 235579 236585 241339 244126 246552 249401 250299 253866 259525 260133 261797 261974 263785 265083 266183 266418 269861 270551 270782 273034 275726 279376 281906 285126 278616 289260 291257 298135 298341 298498 300219 304998 306959 308741 313826 318742 318831 321049 321774 325384 327279 327606 329575 330496 332692 334924 336590 341244 341606 341846 341957 342322 344028 349679 350724 355935 357677 360112 360560 361172 361676 362070 362577 364263 364798 365958 365988 366460 373583 373735 374210 374733 376385 378591 379364 382645 397243 398170 Heute fielen in der Nachmittags Ziehung: 2 Gewinne zu je 25000 Mr.: 24210 2 Gewinne zu ie 10000 Mk.: 74278 4 Gewinne zu je 5000 Mk.: 87558 122796 2 Gewinne zu je 3000 Mk.: 260895 4 Gewinne zu je 2000 Mk.: 252724 300648 12 Gewinne zu je 1000 Mk.: 95282 114948 143560 289428 295005 396554 28 Gewinne zu je 800 Mk.: 3123 14464 56421 67698 85003 88585 107177 141390 145017 160601 253301 264573 279890 369102 44 Gewinne zu je 500 Mk.: 33733 78956 90233 111925 137976 153835 171058 174744 192292 208836 210737 224770 248623 259400 269499 272364 274614 282320 286147 312321 369026 394775 172 Gewanne zu se 400 Mk.: 990 3088 5891 7753 12293 20236 33997 40795 41794 44729 49575 54168 54681 58872 69756 72562 72783 77070 84258 84805 85148 93123 97107 101842 108351 110098 114=403 120333 122821 125288 125780 127661 137565 144002 145086 145491 146356 147175 158540 160124 162395 172536 179501 180674 182101 183498 195885 201257 206781 218982 220682 223766 225470 228256 231423 235503 237201 237212 237951 242629 244443 254485 258249 262319 262687 283437 289954 301226 304619 311722 312620 322888 332883 336500 343047 366502 369257 374380 374393 374461 374962 383659 38.098 391219 393367 391976 344 Gewinne zu je 300 Mk.: 2565 4667 12094 14440 18233 18863 19339 23977 25289 26364 27412 31180 33828 33944 42243 51062 52401 52998 54841 55768 56314 57686 58612 58846 59235 63066 70199 71189 72270 78700 78766 79861 80283 80306 80932 83321 89180 90083 93223 93666 100282 102090 103775 106862 111587 111993 114938 125155 125582 128507 131447 135503 135949 141981 147528 147717 148051 149116 150620 158311 161130 161844 164144 164792 167464 168830 169929 170417 171650 179059 185589 187986 188067 188805 189051 190665 191910 194045 195502 198230 198722 200439 201720 202212 207470 210181 212678 2134494 215198 216996 217628 217959 218251 220307 220560 224186 226050 226547 226650 227917 228422 229488 231847 232262 232654 237253 241686 246567 247397 248425 251372 258826 273555 276672 281653 282034 283614 284799 288167 291833 291759 295177 298649 301585 301727 302843 303149 303603 303797 305579 309642 311298 323937 328134 328793 328916 328934 333472 334031 335647 338875 341682 311897 342622 345497 348663 348794 348874 349312 350559 353545 360126 364105 364113 365779 368327 369395 372661 375252 376873 377172 381274 382765 384267 385645 385883 387237 388358 390250 394604 397684 399585 Im zweiten Fall handelte es sich um zwei 23jährige Leute, die ebenfalls erhebliche Reichsmarkbeträge für Ausländer eingelöst und über die Grenze gebracht hatten. Sie wollten angeblich im Auftrag einer gewissen Hedi Sasse aus Essen gehandelt haben. Diese Hedi Sasse ist in Essen aber nicht aufzufinden. Näher liegt, wie der Vorsitzende betonte, daß diese Hedi Sasse mit einer Henriette Nicolas aus Maastricht identisch ist, die einmal mit einem falschen Paß in Deutschland aufgetreten ist und deren falscher Name wahrscheinlich zu Sasse verstümmelt wurde. Diese Nicolas ist als Devisenschieberin, auch bekannt. Einer der Angeklagten hat wochenlang mit ihr zusammengelebt und bei dieser Gelegenheit für sie Wertpapiere im Werte von 12000 RM. bei deutschen Banken veräußert. Der zweite Angeklagte hat Effekten einmal im Werte von 7000 RM. und das zweite Mal von 9000 RM. umgesetzt. Der erste Angeklagte wurde zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis und zu einer Geldstrafe von 1000 RM. verurteilt, der zweite kam mit zehn Monaten Gefängnis davon, erhielt aber ebenfalls 1000 RM. Geldstrafe. Im Nichteintreibungsfalle tritt anstelle der Geldstrafe eine Gefängnisstrafe von einem weiteren Monat. Fortschreitende Gesundung der städtischen Finanzen in Osnabrück Osnabrück. Das Rechnungsjahr 1934 schloß nicht nur in sich ohne Fehlbetrag ab, sondern hat noch von den Fehlbeträgen früherer Jahre rund 933000 RM. avgedeckt. Der noch verbliebene Rest=Fehlbetrag von rund 244000 RM. wird nach dem Stande des Rechnungsjahres 1935 vom 1. Januar 1936 mit Bestimmtheit bis zum Ende ganz verschwinden. Damit ist die Stadt von alten Fehlbeträgen frei. Senkung der Unfallziffern im Aachener Bergbau Aachen. Im Bergrevier Aachen weist das Jahr 1935 eine erfreuliche Senkung der Unfallziffern auf. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Unfälle unter Tage um 17 Prozent gesunken, die Zahl der Unfälle über Tage um 22 Prozent. Während die Zahl der Unfälle insgesamt um 18 Prozent zuruckgegangen ist, weist die Zahl der tödlichen Unfälle sogar eine Minderung von 38 Prozent auf. Aehnlich liegen die Verhältnisse im Bergrevier Düren, wo die Ziffern erst Anfang Februar genau errechnet werden. Diese Feststellungen beweisen, daß im Aachener Bergbau der Kampf gegen den Unfall erfolgreich geführt wird. Kunst u Wissenschaft Hans Friedrich Blunck las in Dortmund Ein erlebnisstarker und erfolgreicher Abend Für Abende von solchem besonderen Tiefenwert deutschen Fühlens, das im kraftvollen Erdboden rassischer Geschichte und damit rassischer Eigenart seine Wurzeln hat, ist der alte Rathaussaal die einzig würdige Umrahmung. Hier sind vor Jahrbunderten von Männern der Tat Gedanken gedacht worden, die dem Volke galten. Hier steht heute ein Dichter vor uns, der Künder des Volkes und darum uns, gerade uns Westfalen, so nah ist. So knüpfte sich auch sofort nach den Begrüßungsworten Dr. Marauardts. des Leiters der Dortmunder Kulturgemeinde, eine feste Bindung zwischen diesem einen Menschen und den Hunderten, die den Saal füllten und auf sein Wort warteten. Und diese Bindung wurde fester von Dichtwerk zu Dichtwerk und formte zuletzt über alles Nurheitere hinweg diese eine große Gemeinde, deren Richtwort mit Bluncks eigenem Leitmotiv am direktesten wiedergegeben wird„Ueber allem das Reich!" Blunck las, die Stunde einstimmend, zunächst aus seinen„Schicksalsgedichten“, diesen ernsten männlichen Aufrufen zum lauteren Denken, zur deutschen Tat, zur Zwingung der Kräfte, die unser Leben formen sollen.— Ihnen folgte eine Auswahl von vier Balladen: die stammesgeschichtliche„Das Wunder der zweiten Hand“, die Legende vom„Brunnen der heiligen Elisabeth“, die zart empfindsame, die zugleich ein Hohes Lied reinsten Muttertums ist„Von der toten Königin". Er liest sie der besseren Einfühlung wegen erst in hochdeutsch, dann in ihrer Ursprache niederdeutsch. In dieser warmen dunkelsprachlichen Fassung ist sie von erschütternder Wirkung und wird die Kostbarkeit des Abends.(Wir werden sie unsern Leserinnen— denn sie geht diese Ballade besonders an— in der nächsten Frauen=Beilage zeigen). Die humorige Geschichte vom naturliebenden aber völlig unkriegerischen„Bienenpfarrer", der mit seinem Bienenschwarm sein Dorf vor dem anrückenden Feind rettet, beschließt nach dem herben Moll der drei ersten Balladen diesen Zyklus mit einem heiteren Dur. Und nun gibt es nach dieser auflockernden Vorbereitung einen prachtvollen Ritt ins lustige Land der Lügen= und Schelmengeschichten, wie sie in dieser krausen Buntheit nur die von hundert Gesichten und Zweitgesichten durchstürmte niederdeutsche Phantasie aussinnieren kann. Natur, Tier, Mensch, Düwel,„Geister über und unter der Erde“ werden vom Dichter herzitiert und die lustigen Schelmenstreiche des Dichterverstandes bereiten schmunzelnd köstliche Schnurrpfeifereien, wie die „Geschichte von der klugen Ratsfrau", eine drollige Verulkung der weiblichen Vorliebe für Ehestiftungen oder die köstliche Weiterführung des Märchens vom Hasen und Igel, und immer gibt's nebenbei leichte Seitenhiebe ins Leben, die im Saal mit Behagen verstanden und lachend„pariert" werden. Oder Blunck greift in den Vorrat seiner seelisch tiefgründigen Erzählungen, wie in seiner wundervollen Deutung„Mcorgenstern und Abendstern“. Den großen Abschluß setzen zwei Kapitel aus seinem vorkolumbischen Roman:„Die große Fayr!". Das eine ist mehr innerlich=seelischen Charakters, das andere schildert in unerhörter dichterischer Schönheit die Land=Kennung nach qualvoll mühsamer Fahrt durch meerweite Einsamkeiten und starrende Eiswüsten. Die bunte Welt der Sage, 183-9 Zeichnung: Sprick Hans Friedrich Blunck des spielerischen Fabulierens, der großgestalteten Geschichte zieht ihren Vorhana wieder zu. Der Saal leert sich langsam, nachdem Bürgermeister Dr. Fluhme dem Dichter und ehrlichen„Künder seines Volkes“ den Dank für die gehaltvolle Lesung im Namen der Stadt ausgesprochen und ihn bat, seinen Namen in das„Goldene Buch“ der Stadt einzutragen. Den vielen, die umkehren mußten, sei heute schon mitgeteilt, daß Hans Friedrich Blunck, wenn es sich ermöglichen läßt, für sie im Februar, spätestens im Herbst noch einmal und, wie er es oft und immer zur Freude seiner Hörer tut, auch in hiesigen Werksbelegschaften lesen wird. Dr. B. „Regimentstochter“ in Essen In einer von Creuzbura und Hensel aufmerksam besorgten Neuübersetzung und Inszenierung erklang Samstag abend Donizettis nun bereits auf ihr hundertstes Wiegenfest zurückschauende„Regimentstochter“. Dieses für Paris geschriebene Repertoirestück längst vergangener Zeiten Nähe des unerreichten Altmeisters der heiteren Muse, Rossini spüren, ohne ihn aber irgendwie zu erreichen. Und man mag geteilter Meinung darüber sein, ob es sich lohnt, ein auch in seinem Sujet wenig interessierendes Werk aus seinem Schlaf zu wecken. Emmy Küst gab musikalisch gestaltend und temperamentvoll die vom Komponisten äußerst brillant angelegte Titelpartie. Den Tonio sang in guter stimmlicher Form aber in der Auffassung seiner Rolle weniger überzeugend Walter Hageböcker. Recht tüchtig der biedere Sergeant Heinrich Semmelraths, glücklich akzentuiert die Marchese Vera Victors. Walter Seidel machte einen famosen Haushofmeister. Erdtmann einen amüsanten Scipio, Ilse Schillinas die charakteristisch profilierte Herzogin. Das flotte wechselnde und im Landschaftlichen sehr schön hingezeichnete und aufgelockerte Bild Hermann Härtleins gab einen ausgezeichneten Rahmen für eine sorgfältig vorbereitete und nicht zuletzt in ihrem chorischen Teil erfreuliche Inszenierung, die das ausgezeichnet besuchte Haus beifällig aufnahm. Dr. D. Theater und Kunst in Münster „Irrgarten der Liebe“ in den Kammerspielen Münster Der Schwank von Hans Sturm, nach uralten und bewährten theaterwirksamen Praktiken zusammengebraut, wurde dank der geschmackvollen und klugen Inszenierung Eduard Hermanns, die aus Typen Menschen zu machen verstand, in die fröhliche Unbeschwernis einer heiteren Komödie emporgespielt. Ueber das„Werk" wäre jedes Wort zuviel; es besteht aus einer von literarischem Ehrgeiz wahrlich nicht besessenen Uebertragung aus der Theatergeschichte hinreichend bekannter Verwechslungseffekte in jene von Sorgen aller Art unbedrohte Lustspiel=Gegenwart, über die mit den Autoren weiter nicht gerechtet werden soll. Das lockere Spiel, von Wilhelm=Busch=Versen fröhlich umrankt, lief glatt und mit gut servierten Pointen ab, am Schluß allerdings blieb nicht(um bei Wilhelm Busch zu bleiben)„der größte Lump obenauf", sondern er mußte im Gegenteil zusehen, wie die anderen die vielfach verwechselten Bräute heimführten. Er hieß auf der Bühne Friedrich Bauer und wurde von Hans Rathmann handfest und mit Hingabe gespielt; leider kam er keineswegs moralisch geläutert aus dem Liebes=Labyrinth hervor. Seine wiederum etliche Male in ihren LiebesDie Weiber von Redditz Zur Uraufführung des neuen Forster-Schauspiels in Berlin Unsere Zeit ist bisher arm an dichterischen Zeichen des Humors gewesen. Unsere Intendanten fahnden geradezu nach dem Lustspiel, das Gegenwartssinn mit lebendiger Dramaturgie verbindet und über die Ebene des Volksstücks hinausstößt. Zerkaulens„Sprung aus dem Alltag“ hat der letzteren Gattung neues und frisches Blut zugeführt, Forster geht einer poetischeren Fährte nach, auf die ihn ein besinnlich fröhliches Gedicht Eichendorffs gelockt hat. Der Stoff seiner„Weiber von Redditz" läßt ein Stück Vergangenheit aufleuchten, in dem sich das heutige Gesicht einer optimistischen Jugend spiegelt. Mit„Robinson soll nicht sterben“ hat er diesen Weg eigentlich schon eingeschlagen. Seine „Weiber von Redditz" verstärken der draufgängerischen Zug, sie stehen noch näher bei Karl May als jenes erste Spiel, mit dem Forster seinen Namen in das Gedächtnis der Gegenwart einschrieb. Der Geist des neuen Stückes ist herrlich, und er entlarbt eine falsche Romantik und ihre Schöngeistereien. Forster will die improvisierte Bühne, aber er fällt von einer Gattung in die andere. Die Posse steht unvermittelt neben patriotischen Fanfaren, der Schwank neben lyrischer Szenerie. Das ist eine Schwäche, die zwar der Wirkung des Spieles nicht allzu viel nimmt, die aber dem dichterischen Wertzeichen Abbruch tut Die Aufführung hat das alles leider noch betont. Grete Weiser ist eine vorzügliche Schauspielerin, aber ihre Komtesse, die sieben brave deutsche Jungens vor den Franzosen rettet, wirkt eher wie ein kesses L'ädel vom Asphalt, als ein frisches Gemüt vom Lande. Lucie Hoeflich spielte den von Forster gewollten weiblichen Marschall„Vorwärts“, ein starkes Porträt. Wundervolle Einzelheiten: der versonnene Schulmeister (Süssenguth), die romanschreibende Stiefmutter(Steinsieck), der forsche Offizier(Paul Wagner). Dr. Friedrich. und in Leipzig Ueber die gleichzeitige Leipziger Uraufführung schreibt uns unser dortiger Theaterkritiker: Die erfolgreiche Aufführung des neuen Forster=Schauspiels durch das Leipziger Städtische Schauspiel—, das allen bisherigen Werken Forsters Wegbereiter war— hatte in Erhard Siedel einen wesensverwandten und spürsinnigen Spielleiter. Lina Carstens, eine Charakterdarstellerin von vollendetem Format, prägte die resolute Gräfin von Redditz zu einem weiblichen Fridericus. Der reizende Anführer der Horde der sieben Herzburschen, die jungenhafte Lieselotte, erhielt durch Mady Rahl sein volles Maß an munterem Mutterwitz und vaterlandsliebendem Wagemut. A. K. Sauer. bestrebungen sich überkreuzenden Partner und Gegner wurden von Wolf Beneckendorff(sonor, graumeliert und würdig und Eduard Hermann (ein unbeschwertes und erfolgreiches entant terrible der Liebe dargestellt. Alix Pilari und Wera Roth fügten sich mit Klugheit ein. Fritz Settgast als treuer, augenzwinkernder und lebhaft am Junggesellenschicksal seines Herrn teilnehmender Diener bot eine reizende persönlich gehaltene Studie. M. Werke von Theo Hölscher(Hamm) in Clasings Kunststuben in Münster Die soeben eröffnete Januar=Ausstellung in Clasings Kunststuben in Münster zeigt ausschließlich Werke des in Hamm lebenden Malers und Graphikers Tbeo Hölscher. Immer schon hat diesen Maler der Blick für die natürliche Ordnung des landschaftlichen Raumes wie auch das Verständnis für eine gegenstandsnahe und unbeschwerte Verteilung farbiger Werte ausgezeichnet. Wie bemerkenswert auf Grund dieser glücklichen Voraussetzungen das Werk des Malers immer stärker zum Ausdruck wesentlicher Bestände wird, kann diese Ausstellung um so eher nachweisen als sie Werke aus ungefähr den letzten sieben Schaffensjahren ausweist. Zeigt sich in Bildern um die Wende des vergangenen Jahrzehnts bis zu den Ergebnissen einer Rügen=Reise(1933) noch die liebevolle Betrachtung und malerische Auswertung des GegenständlichZufälligen als das Entscheidende, so gelangt Hölscher in verschiedenen Bildern von der Nehrung und aus dem Memelgebiete(1935) zu einer Darstellung der grundsätzlichen, das Wesen der Landschaft bestimmenden Grundkräfte. Er erreichte dies durch eine noch zuchtvollere und knappere Formung der Umrisse von Gegenstand und Landschaft, die er jetzt mit gelösteren Farben anfüllt. Zwar ist er der magischen Kraft des Lichtes abgewandt. Die Gegenstände sprechen unmittelbar durch das Gesetz der eigenen Gestalt, dennoch aber meistert er die farbige Abstufung etwa des Meeres vom leeren Weiß über ein smaragdenes Grün bis zum vollen Btau, aber innerhalb einer den Landschaftskompler„Meer“ klar umreißenden Linienführung. Stärkere Aufschlüsse aber vom Wesen Hölschers erfährt man aus jenen Bildern, die Ergebnisse seiner Begegnung mit dem Tessin sind. Hier füllt er die dingliche klare Ordnung der schon von romanischem Wesen geprägten Formen(der Hausformen z. B.) mit der ungebrochenen und erdnahen, strotzenden Farbenkraft, die der besonderen Charakterisierung durch das Licht gut entraten kann. Am tiessten jedoch berührt das Werk Hölschers in seinen Radierungen(in der Aquatinta=Technik), in denen er das sprießende Leben auf einem kleinen Fleck Erde gleichsam„verdichtet"; seine„Steinpilze“ und „Stranddistel“ zeigen in ihrer liebevollen Versenkung in die lebendige Welt der Gräser. Kräuter und Halme und ihre eigenartigen und reizvoll=schönen Formen eine wirkliche Entsprechung zu Werken altdeutscher Meister. Der runde, spannende Schwung einiger Federzeichnungen zeigt Hölscher auch hier auf der Höhe reifer Meisterschaft. M. Medizinische Tagung in Wiesbaden Die beurige Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin findet unter dem Vorsitz von Professor Dr. Schwenkenbecher(Marburg) in der Zeit vom 23. bis 26. März in Wiesbaden statt. Die Vortragsliste weist die Namen der Professoren Böhme (Bochum), Giese(Freiburg i. B.) Kötschau(Jena), Lochkemper(Düsseldorf), Schellong(Heidelberg), Schöffl(Freiburg l. B.) und Siebeck (Berlin) auf. Eintracht Dortmund und Hindenburg Minden geschlagen DEV Berlin gewinnt das erste westdeutsche Hallen-Handballturnier in Dortmund Das erste westdeutsche Hallen=Handballturnier in der Dortmunder Westfalenhalle verlief in jeder Weise den Erwartungen entsprechend. Etwa 5000 Zuschauer sahen sieben Spiele, die überaus spannend verliefen und so gute Leistungen fast aller Mannschaften brachten, daß das Haus schon bald in beste Stimmung geriet. Sieger des Turniers wurde nicht ganz unerwartet die Berliner DBV.= Sieben, die allerdings in ihrem ersten Treffen gegen den DSC. Hagen so stark enttäuschte, daß kaum einer der Besucher ihren späteren Endsieg vorausgesagt hätte. Dieses Treffen gegen den noch nicht einmal im Sturm sonderlich gut aufgelegten Hagener DSC. hätten die Berliner glatt verlieren können. Wenn sie es nicht verloren, so dürfen sie sich dafür bei ihrem Torhüter Tolle bedanken, der mit seinen glänzenden Paraden, die immer wieder stürmische Begeisterung der Tausende herausforderten, entscheidend für den Sieg war. Mit den Berlinern kam der Niederrheinmeister Rasensport Mülheim ins Endspiel, der seine Haut so teuer wie möglich verkaufte, aber dem raffinierten Stellungsspiel, dem taktischen Geschick und den Torwürfen eines Hippler und Pörner nicht gewachsen war. Mit 5:3 holten sich die Berliner den Ehrenpreis des Reichssachamtsführers, Brigadeführer Herrmann, den er ihnen selbst überreichte. den Kampf entschieden. Allerdings war der Enderfolg der Berliner mit 4:3(1:1) nur äußerst knapp. Bei etwas mehr Schußglück hätte der DSC. Hagen leicht einen Sieg schaffen können. Die Zwischenrunde sah zuerst Rasensport Mülheim gegen MSV. Münster im Kampf. Die Münsteraner spielten diesmal wesentlich schwächer als in der Vorrunde, die sie scheinbar zu stark mitgenommen hatte. Mülheim war im Angriff mit Reinhardt, Rating und Rüter außerordentlich gut und durchschlagskräftig, obwohl zuerst die Leistungen ausgeglichen waren. Mülheims Hüter Bonnhagen zeigte sich sehr gut auf dem Posten. Nach einer knappen 8:2=Pausenführung erhöhte Mülheim schließlich noch auf 7:4. Eine Enttäuschung angenehmer Art bereitete das Treffen DBV. Berlin gegen Eintracht Dortmund. Hier zeigte sich erst das glänzende Können der Berliner, die sich immer frei spielten. Diesem raffinierten Handballspiel der Berliner waren die Dortmunder nicht gewachsen, die schon bald mit 0:6 aussichtslos im Hintertreffen lagen. Der beste Mann Berlins war der Torhüter Tolle, der auch die schwierigsten Bälle meisterte und dem die Berliner einen guten Teil des Erfolges verdanken können. Die DBVer gewannen mit 10:4(6:0), obwohl die Dortmunder später noch ganz gut aufkamen. Damit hatten sich Rasensport Mülheim und DBV. Berlin für das Endspiel qualifiziert. Dieses Endspiel verlief außerordentlich spannend und war nicht nur der Schluß=, sondern auch Höhepunkt des Turniers. Um eine Kleinigkeit war die Berliner Sieben die etwas bessere Mannschaft, aber wiederum überragend war Tolle im Tor Berlins, dessen Paraden die Zuschauer geradezu begeisterten. Nach Tolle sind bei den Berlinern Hippler im Angriff und Pörner als Läufer zu nennen. Hippler brachte seine Vertretung mit 2:0 in Führung, Rating holte ein Tor auf, aber Pörner und Pfitzner schafften zwei weitere Tore, aber wiederum holte Rating ein Tor auf. Kurz vor dem Wechsel erzielte Pörner den fünften Treffer. In der zweiten Halbzeit drängten die Mülheimer sehr stark, aber Tolle war einfach nicht zu schlagen. Im ganzen weiten Spielabschnitt fiel nur ein Tor, und zwar ür Mülheim, das Reinhardt erreichte. Damit hatten die Berliner das Spiel mit 5:3 gewonnen und wurden Turniersieger. Im ganzen genommen hinterließ das Turnier den besten Eindruck. Es wird sicherlich nicht das letzte Handballturnier in der Westfalenhalle gewesen sein. Eine Enttäuschung boten die beiden westfälischen Spitzenmannschaften Hindenburg Minden und Eintracht Dortmund. Die Mindener kamen gegen den MSV. Münster nie in richtige Fahrt, während dieser eine sehr gute Gesamtleistung bot, so daß sein 714=Sieg verdient war. Die Dortmunder Eintrachtler schafften zwar in der Vorrunde über die Dortmunder 95er einen überlegenen 15:4=Sieg, aber gegen gegen die später sehr gut in Fahrt kommenden Berliner hatten sie gar nichts zu bestellen. Berlin führte bereits 6:0, als die Dortmunder zu einigem Leben erwachten. Auch Schalke 04 konnte wenig überzeugen. Im Treffen gegen Mülheim, das mit 2:8 verloren wurde, war lediglich Menning gut, während alle übrigen Spieler reichlich lasch und ohne Schwung, der nun einmal gerade in der Halle notwendig ist, spielten. Mit den Berlinern hat zweifelsohne die stärkste Mannschaft gewonnen. Das Turnier begann mit dem Treffen zwischen Rasensport Mülheim=Ruhr und Schalke 04. Schon in den ersten Minuten entwickelte sich ein überaus schnelles Spiel, in dem man schon Rasensport Mülheim als die überlegenere Partei erkennen konnte. Reinhardt brachte den Niederrheinmeister mit 1:0 in Führung, aber ein Freiwurf Mennings glich noch einmal zum 1:1=Stande aus. Erst in der zweiten Halbzeit fiel die Entscheidung, als kurz hintereinander Mülheim, fast immer durch Reinhardt, fünf Tore vorlegte, während die Gelsenkirchener nur noch einen Treffer erreichten. Zum Schluß hatte Rasensport Mülheim mit 8:2 gemonnen. Das zweite Treffen führte Eintracht Dortmund und Dortmund 95 zusammen. Obwohl sich die 95er alle Mühe gaben, war an dem Sieg der Eintrachtler nicht zu rütteln, der allerdings mit 15:4(7:4) etwas reichlich ausfiel. Heilmann und Lenfers waren in erster Linie die Torschützen. Im dritten Vorrundenkampf gab es eine große Ueberraschung, da Hindenburg Minden trotz einer anfänglichen 2:0=Führung gegen den sehr gut aufgelegten MSV. Münster mit 4:7 verlor und damit bereits ausschied. Minden hatte Körvers nicht im Tor stehen, was vielleicht ausschlaggebend war, während die Münsteraner ihren Erfolg den glänzenden Leistungen von Werner in der Verteidigung, Wilkesmann, Keßler und Obermark verdanken. Aber auch van Santen im Tor war in manchen Spielaugenblicken schier unüberwindlich. Beim 3:3=Stand erkämpfte sich Münster die Führung, um sie nicht mehr abzugeben. Minden wurde mit 7:4(4:3) geschlagen. Das vierte Spiel zwischen dem DSC. Hagen und der Berliner DBV.=Sieben enttäuschte stark. Schiedsrichter Boymann=Münster verhängte nicht weniger als vier Sieben=Meter=Bälle, die auch zims-Küster überlegene Sieger Rekord-Nacht in der Berliner Dsutschlandhalle Etwa 10000 begeisterte Zuschauer wohnten in der Nacht vom Samstag zum Sonntag in der Berliner Deutschlandhalle dem 8=Stunden=Mannschaftsrennen der Berufsfahrer„Die Nacht" bei. Sie hielten bis zum Morgen aus und erlebten eine Rekordfahrt, die voll befriedigte. Die Kölner Zims Küster waren zum Schluß noch allein an der Spitze und gewannen das Rennen verdient vor Aerts Buysse, Billiet Buschenhagen, Ehmer/Grundahl und BuselHürtgen, die bis zu vier Runden Rückstand hatten. Fast die Hälfte der Teilnehmer kam nicht mehr bis ins Ziel, da das Rennen sie vorher völlig ausgepumpt hatte. Nach der ersten Stunde war mit 49,510 Kilometer ein neuer Bahnrekord geschaffen. Gegen Mitternacht bildeten Grundahl Ehmer und die Franzosen Ignat Diot die Spitzengruppe. Der Rest lag hier schon bis zu zehn Runden zurück. Als erster Fahrer gab der Belgier van Nevele wegen Magenbeschwerden auf, dann verschwanden Schenk, Wrzeciono, O. Nickel. Dessen Bruder bildete mit Tietz zusammen eine neue Mannschaft. Aerts Buysse und Ignat Diot erhielten wegen Nichtnachgehens je eine Strafrunde. R. Wolke, der deutsche Straßenmeister Roth, später Rausch, Kolvenbach, Schön, Hoffmann, Funda, Pützfeld gaben im weiteren Verlauf das Rennen auf. Zims Küster hatten sich in prächtiger Fahrt die Spitze erobert und verteidigten sie zähe gegen Aerts Buysse. Sie siegten mit 828,730 Kilometer und 41 Punkten mit Rundenvorsprung und wurden stark gefeiert. In einem Dauerrennen in drei Läufen hatte sich Stach allen Konkurrenten überlegen gezeigt. „Die Nacht“, 8=Stunden=Mannschaftsrennen: 1. Zims Küster 328,730 Klm., 41 Pkt., eine Runde zurück: 2. AertsBuysse 92 Pkt., zwei Runden zurück: 8. Billiet Buschenhagen 56 Pkt., vier Runden zurück: 4. Ehmer Grundahl 57 Pkt., 5. Buse(Hürtgen 28 Pkt., sieben Runden zurück: 6. Ignat Diot 36 Pkt., zwölf Runden zurück: 7. NickellTietz 36 Pkt., 19 Runden zurück: 8. Grille Giliberti 29 Punkte. Dauerrennen: 1. Lauf, 10 Kilometer: 1. Stach 9:10,1 Minuten, 2. Golz 220 Meter, 3. Gröning 290 Meter, 4. Stock 340 Meter zurück; 2. Lauf, 10 Kilometer: 1. Stach 9:17,3 Minuten, 2. Gröning 165 Meter, 8. Stock 255 Meter, 4. Wals-Pellenaars siegen in Münster nicht zu schlagen Mit einem Vierstunden=Mannschaftsrennen für Berufsfahrer, der traditionellen münsterischen „Nacht“, schloß die Halle Münsterland in der Nacht zum Sonntag ihre diesjährige Winterrennzeit. Fast 5000 Zuschauer füllten die Halle. Auf der Bahn gab es zunächst Kämpfe der deutschen AmateurNationalmannschaft der Bahn. Im Hauptfahren über vier Runden ereigneten sich mehrere Stürze, in die Rosenlöcher=Dresden und Niermann=Münster verwickelt wurden. Im Endlauf siegte erwartungsgemäß Toni Merkens über den Bochumer Hasselberg. Das Vier=Klm.=Mannschafts=Verfolgungsrennen wurde von Merkens=Lorenz=Horn=Wengler gewonnen, während sich in einem 200=RundenMannschafts=Punktefahren für Fahrer, die nicht am Omnium teilnahmen, Kurzawa=Rosenlöcher in 48:45 Minuten mit 81 Punkten vor Klemme=Oberquelle(80) in Front behaupteten. Das 30=Klm.= Mannschaftsfahren holten sich Hasselberg=Wengler mit 6 Punkten und einer Runde Vorsprung gegen Niermann=Kottenstede(9). Das mit zehn Paaren besetzte internationale Berufsfahrerrennen wurde erst weit nach Mitternacht gestartet. Die ausländischen Paare, darunter die Gebrüder van Kempen, Wals=Pellenaars und die schnellen Dänen Danholt=Hansen, machten es den fünf deutschen Mannschaften recht schwer. Nach der ersten Stunde führten Wals=Pellenaars eine Runde vor den Gebrüdern van Kempen. Mit 48,640 Klm. hatten sie einen neuen Bahnrekord herausgefahren, der alte Rekord betrug 48,160 Klm. Infolge Sturzes mußten van Vlockhoven und bald darauf auch Huschke das Rennen aufgeben. Van Buggenhout und Negd bildeten eine neue Mannschaft. Wals=Pellenaars führten auch nach der zweiten Stunde und siegten schließlich nach Zurücklegung von 176,800 Klm. mit 48 Punkten und RundenVorsprung vor den Gebrüdern van Kempen. Vier Runden zurück folgten Danholt=Hansen und GöbelTertilte. Vierstunden=Mannschaftsrennen: 1. Wals=Pellenaars 48 Punkte, 176,800 Klm. Eine Runde zurück: 2. Gebrüder van Kempen, 75 Punkte. Vier Runden zurück: 3. Danholt=Hansen, 68 Punkte, 4. GöbelTertilte, 30 Punkte. Sechs Runden zurück: 5. Ungethüm=Siebelhoff, 39 Punkte. Sieben Runden zurück: 6. Clausmeyer=Markuse, 14 Punkte. Acht Runden zurück: 7. Sagurna=Cziesinski, 12 Punkte. Neun Runden zurück: 8. Vinders=Clignet, 12 Punkte, 9 Negd=van Buggenhout, 9 Punkte. Gladbach schlägt Dortmund im Hallen=Tennis In der neuen Dortmunder Tennis=Halle kam am Sonntag ein Kampf der Stadtvertretungen von Dortmund und Gladbach zur Durchführung. Beide Sechser=Mannschaften stützten sich auf bewährte Spieler. Die Dortmunder wehrten sich tapfer, mußten aber den besseren Gästen einen knappen 5:4=Sieg überlassen. Das schönste Einzelspiel lieferten sich Heiling(Dortmund) und Witte(Essen), das Heiling knapp mit 7:5, 2:6, 6:4 für sich entscheiden kannte. Auch das Doppel Freistein=Hohrat (Dortmund) gegen Hungerberg=Witte war recht spannend. Auch hier siegten die Westfalen mit 7:5, 4:6, 6:3. Im Monat Februar soll ein Rückkampf in Dortmund stattfinden. Golz 350 Meter zurück; 3. Lauf, 20 Kilometer: 1. Stach 18:39,1 Minuten, 2. Gröning 510 Meter, 3. Stock 750 Meter, 4. Golz 1870 Meter zurück; Gesamtergebnis: 1. Stach 40 Kilometer, 2. Gröning 39,035 Kilometer, 8. Stock 38,655 Kilometer, 4. Golz 38,050 Kilometer. Fliegerhauptfahren. Amateure: 1. Rösler 13,5 Sek., 2. Spang, 3. Greck, 4. Pallmann (sämtlich Berlin). vergeßliche Lohmann Für die Sonntags=Radrennen auf der Pariser Winterbahn war als Ersatz für den erkrankten Charles Pelissier der Bochumer Lohmann tele graphisch verpflichtet worden. Lohmann hatte noch in der Nacht zum Sonntag, im Anschluß an den Stuttgarter Länderkampf, die Reise angetreten An der Grenze mußte er aber Glötzlich die Feststellung machen, daß er seinen Reisepaß vergessen hatte. So blieb ihm nichts anderes übrig, als unverrichteter Dinge umzukehren. Rad=Länderkampf in Stuttgart Schweiz schlägt Deutschland mit 2:1 Der Rad=Länderkampf Deutschland— Schweiz hatte der Stuttgarter Stadthalle am Samstagabend ein vollbesetztes Haus verschafft. Die Schweizer gewannen das Ländertreffen knapp mit 2:1, doch gaben nicht, wie man hätte annehmen können, die Flieger, sondern die Steher den Ausschlag, von denen der Leipziger Hille nicht ganz den Erwartungen entsprach. Trotz der Abwesenheit von Richter zeigten sich unsere Flieger den Schweizer Gästen überlegen, dagegen gab es im Omnium einen schweizerischen Sieg von 19:14 Punkten. Die Entscheidung zugunsten der Eidgenossen fiel dann bei den Stehern. Da Hille in der Gesamtwertung auf dem letzten Platz endete, holten sich die Schweizer auch diesen Wettbewerb und damit auch den Sieg im Länderkampf mit 13:11 Punkten. Fliegerkampf(vier Zweierläufe, ein Viererlauf, Rundenzeitfahren): 1. Engel(D.) 10 Punkte, 2. Dinkelkamp(Sch.) 8 P., 3. Steffes(D.) 6 P., 4. Kaufmann(Sch.) 4 Punkte.— Im Rundenzeitfahren siegte Engel mit 10 Sekunden vor Kaufmann (10,1), Steffes(10,3) und Dinkelkamp(10,6).— Gesamtergebnis: 16:12 Punkte für Deutschland. Omnium(1000 Meter Zeitfahren, Malfahren, Punktefahren, Verfolgungsrennen): Endergebnis: 1. Bühler(Sch.) 12½ Punkte, 2. Siehl(D.) 8 P., 3. Erne(Sch.) 6½ P., 4. Altenburger(D.) 6 Punkte.— Zeitfahren: 1. Bühler(Sch.) 1:11,9 Minuten(neuer Bahnrekord); Malfahren: 1. Siehl (D.) 3:29,2 Minuten; Punktefahren: 1. Bühler (Sch.) 6:24,6 Minuten und 16 Punkte; Verfolgungsrennen: 1. Bühler=Erne(Sch.), 2. SiehlAltenburger.— Gesamtergebnis des Omniums: 19:14 Punkte für die Schweiz. Steherkampf(vier Dreierläufe): 1. Lauf: 1. Lohmann(D.) 14:55,1 Minuten(neuer Bahnrekord für 15 Kilometer), 2. Wanzenried(Sch.), 3. Gilgen (Sch.); 2. Lauf: 1. Wanzenried 16:28,9 Minuten, 2. Lohmann, 3. Hille.— 3. Lauf: 1. Wanzenried 15:42,6, 2. Gilgen, 3. Hille; 4. Lauf: 1. Lohmann 15:34,5, 2. Gilgen, 8. Hille.— Gesamtergebnis: 1. Lohmann und Wanzenried je 8 Punkte, 3. Gilgen 5 Punkte, 4. Hille 8 Punkte. Neuer Weltrekord von Fräulein Maastenbroek Auf ihrer Dänemarkreise startete Hollands Meisterschwimmerin R. Maastenbroek am Sonntag in Kopenhagen im Frederiksberg=Schwimmabd. Ueber 400 Meter Rücken siegte die Holländerin in 5:59,8 und unterbot den Rekord der Amerikanerin Erna Kompa um 5 Sekunden. Den zweiten Platz belegte Tove Nielsen und stellte mit 6:06,3 einen neuen dänischen Rekord auf. Einen weiteren dänischen Rekord erzielte die erst 15jährige Ragnhild Hoeger aus Helsingör. Sie gewann das 400 Meter Kraul= schwimmen in 5:27,8 und verwies Maastenbroek in 5:28,5 auf den zweiten Platz. Aufnahme: Presse-Photo Das deutsche Europameisterpaar im Eiskunstlaufen, Maxie Herber und Ernst Baier, trainiert gegenwärtig in St. Moritz für die Olympiade Baler wohl nicht zu Schlagen Deutsche Eiskunstlauf-Meisterschaften bei dichtem Schneefall Unsere Eiskunstläufer und Läuferinnen, die in Oberstdorf vergeblich auf eine Aenderung der Wetterlage gewartet und am Samstagabend noch nach Garmisch=Partenkirchen gefahren waren, sahen mit etwas anderen Gefühlen als die Skiläufer in den Wirbel der Schneeflocken, die nach langem Harren und Bangen endlich am Sonntag das Werdenfelser Land wieder mit einer dicken weißen Neuschneedecke überzogen. Auf der Olympia=Kunsteisbahn mußten die Besen einer Fegerkolonne alle Minuten in Tätigkeit treten, um das blanke Eis frei zu machen, und so zögerten sich die Pflichtprüfungen, denen sich zuerst die Männer unterzogen, länger als gewöhnlich hin. Zum ersten Male wurde bei dieser Meisterschaft „offen“ gewertet. Auf einen Gongschlag hin zeigten die fünf Punktrichter gleichzeitig ihre Wertungen auf großen Zahlentafeln an, ein System, das uns schon vom Kunstspringen bei den Schwimmern bekannt ist. Man konnte die Feststellung machen, daß recht unterschiedlich gewertet wurde und oft große Differenzen zwischen der Punktzahl des einen und des anderen Richters lagen. Eins steht nach den Pflichtübungen schon fest: Ernst Baier wird auch diesmal die deutsche Meisterkrone nicht zu nehmen sein. Obwohl der Berliner sich hauptsächlich auf das Paarlauftraining mit Maxie Herber verlegt hat, war er allen übrigen Mitbewerbern um eine Klasse überlegen. Seine zwölf Pflichtfiguren, die dem olympischen Programm entsprachen, fanden bei allen Richtern eine sehr günstige Beurteilung; er blieb durchweg nur wenig von der Höchstbewertung entfernt. Im Pflichtlaufen der Männer wurde folgende Reihenfolge ermittelt: 1. Ernst Baier 258,9 Punkte, 2. G. Lorenz 225,5 Punkte, 8. H. Haertel 221,9 Punkte, 4. O. Vierlinger 207,5 Punkte, 5. J. Dürschel 195,5 Punkte, 6. Krause 195,8 Punkte, 7. J. Rambold 195,5 Punkte. Deutsche Ski= und Eissportmeisterschaften verlegt Seit Freitag abend regnet es in Oberstdorf und Umgebung auch in den höheren Lagen, so daß an eine ordnungsmäßige Durchführung der für den 14. bis 19. Januar vorgesehenen Deutschen Skimeisterschaften nicht einmal in den Hochtälern zu rechnen ist. Selbst die in 2200 Meter Höhe gelegene Sprungschanze am Nebelhorn ist nicht mehr sprungfähig. Die Wettkampfleitung mußte sich daher entschließen, die Meisterschaftsprüfungen zu verlegen. Sie sollen nunmehr vom 2 1. bis 28. Januar abgewickelt werden. Unsere Olympiaskiläufer verbleiben weiter in ihren Trainingsquartieren, die Olympiamannschaft im Waldemar=Petersen=Haus im Walser Tal, die Militärpatrouille im Oytal in der Nähe von Oberstdorf. Unter diesen Umständen entfallen natürlich auch die für Sonnabend und Sonntag vorgesehenen Skiprüfungen für die Olympiamannschaft. Japaner und Schweden in Garmisch Die Olympiaquartiere in Garmisch=Partenkirchen beginnen sich zu füllen. Nachdem schon seit einiger Zeit mehrere amerikanische Skiläufer am Ort der Winterspiele eingetroffen sind, haben nun auch die 15 Japaner und 12 Schweden Garmisch=Partenkirchen am Sonnabend vormittag erreicht. Sie wurden dort von dem Präsidenten des Organisations= komitees, Dr. Ritter von Halt, unter den Klängen einer bayrischen Bauernkapelle empfangen und nach kurzer Begrüßung in ihre Quartiere geleitet. wird mit den Skimeisterschaften? Am Sonnabendvormittag fanden in Oberstdorf eingehende Besprechungen wegen des Schicksals der deutschen Skimeisterschaften statt. Der mit der Vorbereitung betraute Bezirk 3 im Gau Bayern hatte die organisatorischen Arbeiten in vorbildlicher Weise durchgeführt, so daß naturgemäß alles versucht werden mußte, einen Ausweg zu finden. Aber selbst die behelfsmäßigen Notstrecken in den sonst schneesicheren Hochtälern können diesmal bei der unnatürlich warmen Witterung kaum benutzt werden, so daß man sich endlich doch schweren Herzens entschließen mußte, die ganze Veranstaltung vorläufig aufzugeben. Wenn sich das Wetter nicht schnell ändert, soll die Olympia=Skimannschaft, der durch die schlechte Schneelage wertvolle Trainingsmöglichkeiten verloren gehen, im Laufe der nächsten Woche nach Norwegen fahren, soweit es sich um die Skiläufer und=springer handelt, während für die Abfahrtsläufer und=läuferinnen der italienische Wintersportplatz Sestrieres in Aussicht genommen ist. Holland schlägt Frankreich im Fußball 6:1 Die Fußball=Mannschaften von Frankreich und Holland trugen am Sonntag im Pariser Prinzenpark=Stadion ihren sechsten Länderkampf aus. Die Ränge und Tribünen waren mit gut 35000 Zuschauern besetzt. Die holländischen Gäste lieferten einen großartigen Kampf und schlugen die Franzosen mit 6:1(2:0). Die Holländer fielen durch ihre große Schnelligkeit auf und insbesondere die Flügelspieler brachten die gegnerische Deckung immer in Gefahr. Arminia Marten geschlagen Fußball-Meisterschaftsspiele in der druppe Dortmund In der Gruppe Dortmund wurden die Punktekämpfe am Sonntag mit sechs Begegnungen fortgesetzt. Es gab auch diesmal wieder einige Ueberraschungen, als deren größte wohl die hohe 0:7= Niederlage der Dortmunder Alemannen im Ortstreffen gegen die Borussen anzusprechen ist. Aber auch die Niederlage des Tabellenführers Arminia Marten in Dortmund gegen die Sportfreunde kommt etwas unerwartet. Die Tabelle: Vereine Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Arminia Marten TuBV. Mengede BV. Brambauer Borussia Dortmund Hagen 72 Sportfreunde Dortm DSC. Hagen BC. Bövinghausen Alemannia Dortmd. Hörder SC. Wetter 1910 Dortmunder SC. 95 BfL. Kamen Sportfreunde Dortmund— Arminia Marten 2:0 Die Martener, die ürigens ohne Grimm und Lieber antraten, waren in der zweiten Spielhälfte zeitweise drückend überlegen, doch wußte sich der allzu zaghafte Angriff gegen die energische Hintermannschaft der Dortmunder, in der sich Stemkowitz und ganz besonders Westermann hervortaten, nie„durchzusetzen; da nutzte auch die noch so gute Unterstützung durch Kunz nichts. Das Spiel begann mit einer leichten Ueberlegenheit der Dortmunder, doch bald hatten sich auch die Gäste gefunden. Bei ausgeglichenen Leistungen verliefen nahezu 30 Minuten, ebe es zum ersten Treffer für die Sportfreunde kam. Razny war mit einer Vorlage Freitags an der Martener Deckung vorbeigelausen und schoß für Kronsbein unhaltbar ein. Schon wenig später waren die Gastgeber zum zweiten Male erfolgreich. Wieder war es Razny, der sich schnell durchgespielt batte, dessen Vorlage dann von Braun verwandelt wurde. Die zweite Spielhälfte stand größtenteils im Zeichen der Martener. Die Ueberlegenheit wurde zeitweise erdrückend, doch ließ sich die Dortmunder Hintermannschaft, und in diesem Spielabschnit namentlich Spiekermann im Tor, nicht aus der Rube bringen. Die unglaublichsten Schüsse aus nächster und allernächster Entsernung wurden von ihm gemeistert. Selbst ein Elfmeterball, den Bäumker, der nach der ause die Sturmfübrung übernommen hatte, plaziert schoß, wurde gehalten. Hiernach ließen die Arminen die Köpfe hängen, wodurch wieder ein offeneres Spiel zustande kam, doch blieb es bis zum Schluß bei dem 2:0 für die Dortmunder. BC. Bövinghausen— Dortmunder SC. 95 2:0 Der Ballspielklub Bövinghausen dürfte sich durch diesen Sieg den Verbleib in der Bezirksklasse gesichert haben. Die Mannschaft war sich auch von Beginn an darüber klar, daß gerade von dieser Begegnung äußerst viel abbing, und so konnte sie, abgesehen von einer Viertelstunde in der zweiten Halbzeit, durchweg klar den Ton angeben. Wenn trotzdem in der ersten Spielhälfte keine Treffer sielen, so ist das nicht etwa dem guten Können der Gäste=Hintermannschaft zuzuschreiben, sondern vielmehr dem überaus großen Schußzvech der Bövingbauser Stürmer, denen vor dem Tore einfach nichts gelingen wollte. Im zweiten Abschnitt wurde dann aber doch der Sieg sichergestellt. Etwa in der 20. Minute erhielt der Halbrechte Kuffel nach schönem Durchspiel der gesamten Angriffsreihe sechs Meter vor dem Tore den Ball und Ortb war zum ersten Male geschlagen. In den nun folgenden 15 Minuten sah es mehrfach nach dem Ausgleich für die Dortmunder aus, doch waren die Dortmunder Stürmer viel zu unentschlossen, als daß sie die aufmerksame Deckung des Gastgebers hätten durchbrechen können. Das 2:0 kam eine Minute vor dem Abpfiff zustande, als der linke Dortmunder Verteidiger einen scharf geschossenen Ball des Bövingbauser Mittelstürmers eine andere Richtung gab und ihn so an dem richtig stebenden Orth vorbei ins eigene Tor lenkte. Hagen 72— VfL. Wetter 2:0 Das Hauptverdienst an diesem Siege trägt die gute Hintermannschaft, der allerdings sehr zugute kam, daß die Gäste in Czuffla II einen gänzlich versagenden Mittelstürmer zur Stelle hatten, der mit den sichersten Sachen nichts anzufangen wußte. Die Wetteraner drückten von Beginn an sehr staik auf das Tempo, wodurch sie eine leichte Ueberlegenheit verausspielten. Es ergaben sich auch verschiedene Male günstige Torgelegenheiten, die jedoch von den Stürmern nicht ausgewertet wurden. Als sich dann auch die Gastgeber gefunden hatten, wurde Wetter mehr und mehr zurückgedrängt. In der 27. Minute gab es aus etwa 25 Metern Entfernung einen Strafstoß für die Hagener, den der linte Läufer unter dem sich wersenden Gästehüter hindurch unmittelbar verwandelte. Drei Minuten vor der Pause siel die Entscheldung, als der Hagener Rechtsaußen Drönner, und zwar wiederum aus einem Strafstoß, den zweiten Treffer machte. Dieses Tor hätte der Torwart Wetters allerdings vermeiden müssen, denn er ließ den Ball durch die Hände gleiten. Die zweite Spielhälfte brachte durchweg verteiltes Feldspiel, wobei die Gästemannschaft manchmal etwas reichlich hart spielte, doch wußte der energische Leiter den Kampf immer noch rechtzeitig genug wieder in die richtige Bahn zu lenken. Hörder SC— BfL. Kamen 5:0 Die Hörder slegten zwar in diesem Treffen über den VfL. Kamen boch mit 5:0, doch war ihr Spiel bei weitem keine Offenbarung, wie man aus dem Ergebnis vielleicht entnehmen könnte. Hätten sie gestern eine andere Mannschaft zum Gegner gehabt, so wäre es sehr fraglich gewesen, ob bei der mäßigen Leistung die Punkte in Hörde geblieben wären. Den einzigen Treffer der ersten Spielhälfte machte in der 28. Minute der Halbrechte Wagner, der einen von der Latte zurück prallenden Schuß Amelungs direkt aus der Luft einschoß. Nach Wiederbeginn ließ die vorber einigermaßen spielende Kamener Verteidigung infolge der Ueberlastung mehr und mehr nach, wodurch die Gastgeber noch zu vier weiteren Treffern kanten, in die sich Amelung und Wagner teilten. Der mehr als schwache Kamener Angriff brachte nicht einmal das Ehrentor zustande. Borussia Dortmund— Alemannia Dortmund 7:0 Etwa 5000 Zuschauer hatten sich auf dem Borussenplatze an der Wambeler Straße eingesunden, die die Borussen in ganz großer Form, die Alemannen jedoch in einer Verfassung sahen, wie man sie bisher bei ihnen wohl noch nicht gekannt hat. Wenn auch einige der Stammspieler ersetzt werden mußzten, so läßt sich damit allein die katastrophale Niederlage nicht entschuldigen. Die Mannschaft ließ diesmal jeglichen Kampfgeist vermissen. Einer der größten Versager war Looß als Unker Laufer. Nach ihm wäre Nitlas als Linksaußen zu nennen, der auch nie im Bilde war und der seinen Mitspielern mehr im Wege stand als er sie unterstützte. Ganz anders dagegen die Gastgeber, deren Mannschaft wie aus einem Guß spielte. Das Glanzstück war der Angriff, in dem Lenz und Lukaschewitz einen ganz großen Tag hatten. Die meisten Tore schoß zwar Cidella, und zwar drei, doch gestattete ihm dies das ossene Spielen von Looß. Die Alemannen traten mit Frazze als Halbrechtem und Arndt als Mittelstürmer an, auf dem rechten Läuserposten betätigte sich ein Mann aus der Reservemannschaft, Losekamp. Man sah aber bald die Unzweckmäßigkeit dieser Aufstellung ein und sormierte die Mannschaft wieder so, wie sie in den bisberigen Spielen stand. Bei mehr oder weniger starker Ueberlegenbeit kamen die Borussen im ersten Abschnitt durch Janowski, Lenz und Eidella in regelmäßigen Abständen zu drei Treffern. Nach der Pause erhobte Cidella auf Vorlage von Lenz schon bald auf 4:0 und wenig später, als ihn Lukaschewitz geschickt eingesetzt hatte, auf 5:0. Nach wetteren fünf Minuten machte Lenz das halbe Dutzend voll, und Lukaschewitz konnte gleich im Anschluß daran aus dem Hinterhalt durch wuchtigen Schuß den siebten Treffer erzielen. In den letzten zehn Minuten hatten auch die Alemannen einige guse Torgelegenheiten, doch brachten es die Stürmer nicht einmal zum Ehrentreffer. BV. Brambauer— TuBV. Mengede 0:1 Der TuBV. Mengede konnte den für ihn sehr bedeutungsvollen Kampf gegen den Ballspielverein Bram bauer vor ausgezeichnetem Besuch knapp mit 1:0 für sich entscheiden. Er hatte das Glück, gegen eine zwangsläufig geschwächte Mannschaft autreten zu können, die er denn auch klar beherrschte, und nur dem Umstand, daß Gröne im Brambauer Tor einen ganz samosen Tag hatte, ist es zuzuschreiben, daß die Niederlage nicht noch deutlicher ausfiel. Die Mengeder traten erstmals mit dem wieder zurückgekehrten Torhüter Pütter an, der verschiedentlich beweisen konnte, daß er von seinem soliden Können noch nichts eingebüßt hat, womit also auch die Torhüterfrage bei den Mengedern gelöst sein dürfte. Nach torloser erster Halbzeit fiel in der 20. Minute des zweiten Spielabschnittes der entscheidende Treffer. Der Mengeder Linksaußen Holling hatte sich in bekannter Art freigespielt und gegen seinen wuchtigen Schrägschuß war Gröne machtlos. Die Gastgeber versuchten zwar mit aller Macht, dem Spiel eine Wendung zu geben, doch ließen sich die Mengeder bis zum Schluß das Heft nicht aus der Hand nehmen. Castrop und Rotthausen führen weiter Fußball-Meisterschaftssplele in der druppe deisenkirchen Witten 92 spielt in Linden 0:0 Fußball-Meisterschaftsspiele in der Gruppe Bochum der Gruppe Bochum wurden am Sonntag wieder sechs Meisterschaftsspiele ausgetragen; und es gab auf der ganzen Linie überaus harte Positionskämpfe, die in Werne sogar zu einem Spielabbruch führten. Die Tabelle MBV. Linden— Witten 92 0:0 Die Märker zeigten nach längerer Pause mal wieder ein sehr gutes Spiel und namentlich die Hintermannschaft konnte gefallen. Im Sturm war das Zusammenspiel im Mittelfelde recht gut, aber vor dem Torc haperte es sehr an der Entschluß= und Schußkraft, so daß Wittens aufmerksame Hintermannschaft immer noch rechtzeitig genug eingreisen konnte. In der Mannschaft des Tabellenführers lagen die Dinge so ähnlich. Die Hintermannschaft erfüllte hier ihre Aufgabe vorbildlich aber im Sturm fehlte es doch an manchem, und wenn die Mannschaft nicht noch weitere UeberArnsberg 09 in Olpe 4:2 geschlagen Füßball-Meisterschaftssplele in der Gruppe Arnsberg In der Gruppe Arnsberg gab es am Sonntag wieder auf der ganzen Linie Punktekämpfe, die zum Teil sehr interessant verliefen und durchweg die erwarteten Ergebnisse brachten. Eine Ausnahme bildet lediglich das 3:3 der Weidenauer beim Tabellenletzten in Siegen und Arnsbergs glatte Niederlage in Olpe. Die Tabelle: Die Mendener waren lediglich in der ersten Viertelstunde der ersten Halbzeit ein gefährlicher Gegner für die Sportfreunde. Als aber der erste Ansturm der kampffreudigen Gäste abgeschlagen war, beherrschte Siegen jederzeit klar die Lage und siegte boch, obwohl die Siegener bereits in der 35. Minute Strack infolge Verletzung verloren und auch der Halblinke Czokalle zeitweise aussetzen mußte. Die Siegener Hintermannschaft schlug die ersten wuchtigen Angriffe der Mendener ab und die Siegener Läuferreihe baute dann den eigenen Angriff auf; durch Czokalle gingen die Sportfreunde auch schon nach etwa 20 Minuten in Führung. Die Mendener Hintermannschaft wurde nun reichlich nervös, deckte schlecht ab und so konnte Czokalle wenig später bereits auf 2•0 erböhen. Dann wurde in der 35. Minute Siegens Halbrechter Strack verletzt und schied aus. Wenig später mußte auch Czokalle infolge Verletzung ausscheiden, aber dennoch gelang den Sportfreunden vor der Pause bereits der dritte Treffer. Nach der Pause trat Czokalle zwar wieder ein, aber im Siegener Angriff wollte es ohne Strack jetzt doch nicht mehr so gut klappen. Sie spielten aber dennoch klar überlegen und ließen den Mendenern keine Chance. Nachdem die Siegener aus einem Gedränge auf 4:0 erhöht hatten, gaben sie sich zufrieden. In der letzten Viertelstunde drängte Menden dann zwar, um den Ehrentreffer zu erzielen, aber Siegens zuverlässige Hintermannschaft hielt den zerfahren und unentschlossen spielenden Angriff der Mendener sicher. SpBg. Olpe— Arnsberg 09 4:2 Das Spiel verlief außerordentlich interessant und spannend. Olpes Mannschaft zeigte weit besseres Können als in den letzten Spielen und siegte auch in dieser Höhe durchaus verdient. Bei Arnsberg geftel eigentlich nur die Hintermannschaft mit Zöllner und Becker; In allen anderen Mannschaftsteilen war Olpe klar überlegen. Namentlich im Sturm erwiesen sich die Olper weitaus produktiver und schußkräftiger und dieser Umstand entschied schließlich den Kampf. Bereits in der achten Minute ging Olpe durch Verwandlung eines Strafstoßes durch den rechten Verteidiger Maus in Führung, aber Arnsbergs Mittelläufer erzwang bereits 10 Minuten später den Ausgleich. Olpe ließ aber nicht locker, war weitaus schneller und angriffsfreudiger und noch kurz vor der Pause brachte Olves Halbrechter seine Mannschaft mit 2:1 in Front. Nach der Pause spielte Olve weiter überlegen und als Olves Mittelstürmer aus einem Gedränge heraus bereits das dritte Tor erzielte, stellte Arnsberg die Mannschaft um, Zöllner ging in den Sturm und im Anschluß an eine Ecke gelang es den Arnsbergern, wieder bis auf 3:2 heranzukommen. Olpe riß sich jetzt aber wieder stark zusammen, drängte die aufkommenden Arnsberger mehr und mehr zurück und als kurz vor Schluß Vollmer einen scharfen Torschuß anbrachte, den Arnsbergs Hüter nur schwach abwehrte, ftel im Nachschuß durch Vollmer der vierte Treffer. BV. Netphen— BC. 07 Siegen 0:5 Die Netphener waren dem Gast aus Siegen erheblich unterlegen und kamen nicht einen Augenblick für den Sieg in Frage. Nach 10 Minuten gelang dem Linksaußen das Führungstor und der gleiche Spieler konnte wenig spater bereits auf 2:0 erhöhen. Leistete bis zur Pause die Netphener Hintermannschaft noch tapferen Widerstand, so ließ sie nach der Pause aber immer mehr nach und die Siegener drängten die Netphener fast vollständig in ihre Spielhälfte zurück. Netphens Hüter hielt einige sehr scharfe Schüsse zwar hervorragend, aber schließlich mußte auch er kapitulieren und der Linksaußen, der sich übrigens in prächtiger Spiel= und Schußlaune befand, stellte zunächst auf 3:0. Eine ausgezeichnete Einzelleistung des Siegener Mittelstürmers brachte den 07ern dann den vierten Treffer und als kurz vor Schluß der Halblinke Weiß lll im Strafraum unfair gelegt wurde, verwirkte Netphen noch einen Elsmeterball, der dann zum fünften Treffer für Siegen führte. Hemer 08— Klaseld Geisweid 1:1 Die Hemeraner batten allerdings Ersatz eingestellt und namentlich vermißte man den bekannten Halblinken Schulte, den erfolgreichen Torschützen. Das machte sich Im Sturm sehr bemerkbar und trug nicht unerheblich dazu bei, daß Hemer nur ein Tor erzielte. Im übrigen aber muß berausgestellt werden, daß die Klafelder Hintermannschaft ein ganz ausgezeichnetes Spiel lieferte und sich als dei stärkste Mannschaftsteil erwies. Nach ausgeglichenem Kampfe konnte Hemer nach etwa 15 Minuten in Führung gehen. Der balblinks spielende Trattner gab dem Mittelstürmer Görke eine gute Vorlage. Görte zögerte auch nicht lange mit dem Torschuß und Klafelds Hüter mußte sich aus kurzer Entfernung geschlagen bekennen. Bis zur Pause ist das Spiel vertei, beiderseits beherrschen die Hintermannschaften die Lage. Nach der Pause setzt sich Klafeld immer stärker durch, aber Hemers Verteidigung wehrt sich recht tapfer. Endlich in der letzten Minute gelingt den Gästen dann der verdiente Ausgleich. Der Linksaußen von Klafeld erhielt den Ball in günstiger Position und schoß aus kurzer Entfernung unhaltbar ein. BfR. Siegen— VfB. Weidenau 3:3 Das Spiel nahm einen sehr wechselvollen Verlauf. Siegens Energieleistung hatte jedenfalls einen Teilerfolg und brachte der Mannschaft einen Pundt. der unter Umständen noch sehr werwoll sein kann. Die Weidenauer kamen kurz nach Beginn durch einen Elfmeterball zum Führungstor, aber Siegens Linksaußen konnte Mitte der Halbzeit den Ausgleich berstellen, als er von dem Mittelstürmer vortrefflich bedient wurde und aus kurzer Entfernung einsandte. Die Weidenauer geben nun stärker aus sich beraus, sind technisch und taktisch auch klar im Vorteil, aber die Rasenspieler sind ungemein eifrig und schnell, können es aber nicht verhindern, daß kurz vor der Pause aus einem Gedränge Weidenau zum zweiten Treffer kommt und ernem die Führung übernimmt. In der zweiten Halbzeit albt Weidenau zunächst weiter den Ton, spielt klar überlegen und kann aus einem blitzschnellen Vorstoß das Ergebnis auf 3:1 stellen. Jetzt wähnen sich die Weidenauer bereits als sichere Sieger und unterschätzen die Kampfkraft der Gastgeber. Diese nutzen die Situation, reitzen sich noch einmal kräftig zusammen und als aus einem Gedränge der zweite Gegentresser erzielt wurde. faßt die Siegener Mannschaft Mut. dränat nun weiter und kann auch kur: vor Schluß noch den dritten und Ausgleichstreffer anbringen. In der Gruppe Gelsenkirchen wurden am Sonntag die Punktespiele mit sechs weiteren Begegnungen fortgesetzt; durchweg gab es Favoritensiege, so daß Castrop 02 und Rotthausen 12 gemeinsam weiterhin die Tabelle anführen. Die Tabelle Vereine Spiele gew. un. verl. Tore Punkte raschungen und Enttäuschungen errieven will, wird sich der Angriff in den nächsten Spiehen doch von einer besseren Seite zeigen müssen. Auch hier geftel das Zusammenspiel sehr gut, aber vor dem Tore fehlte die Uebersicht, das gegenseitige Verständnis untereinander, ganz abgesehen davon, daß viele gme Torgelegenheiten auch durch mangelndes Schußvermögen unausgenutzt blieben, Linden war im Feldspiel durchweg leicht tonangebend. In der zweiten Halbzeit hatte dann Witten vorübergebend leichte Vortoile aber auch die Wittener Drangperiode brachte nichts ein, Sportring Gevelsberg 33— FC. Schwelm 06 1:3 In der ersten Halbzeit ist das Spiel vollkommen ausgeglichen. Beiderseits sind die Hinermannschaften sehr stark und schlagsicher. Als aber der Schwelmer Angriff einmal blitzschnell vorstößt-und Gevelsbergs Verteidigung mit dem Angriff zögert, ist der Rechtsaußen von Schwelm schnell entschlossen und sendet unhaltbar zum Führungstreffer ein. Nach der Pause ist die Partie weiterhin offen. Gevelsberg hat jetzt einige recht gure Augenblicke, aber im Sturm werden die besten Torgelegenheiten versiebt. Endlich war es dann Kaiser, der als Verteidiger aus dem Hinterhalt wuchtig schießt und für Gevelsberg den verdienten Ausgleich erzwingt. Jetzt aber geht Schwelm stark aus sich heraus. Die Gevelsberger Hintermannschaft muß harte Arbeit verrichten. Schwelms ausgezeichneter Halb rechter setzt sich aber immer wieder durch, und als er sich einmal geschickt durchdribbelt, schießt er anschließend überraschend aufs Tor und Schwelm führt mit 2:1. Die Gevelsberger kamen vorübergebend wieder auf, sielen dann aber ab, als der gleiche Spieler von Schwelm nach weiteren zehn Minuten den Kampf mit dem dritten Treffer endgültig entscheidet, Hattingen 04— Wattenscheid 09/30 1:3 In der ersten Halbzeit ist Wattenscheid klar im Vorteil: Hattingens Verteidigung hält aber den Kampf offen. Wattenscheids Angrisse werden immer nachdrücklicher und endlich in der 35. Minute fällt dann der Führungstreffer. Die Hattinger Mannschaft bat sich von der Aufregung noch nicht wieder ganz erholt, als Wattenscheids Angriff wiederum blitzschnell vorstoßt und drei Minuten später heißt es bereits 2:0. Nach der Pause geben die Hattinger stark aus sich heraus. Sie sind jetzt Im Sturm wesentlich schneller geworden, das Zusammenspiel ist produktiver, aber Wattenscheids Deckung läßt sich zunächst nicht Überrumpeln. Hattingen läßt aber im Angriff ebenfalls nicht locker und Mitte der zweiten Halbzeit kann endlich der Halbrechte den verdienten Ebrentreffer anbringen. Die Wattenscheider erkennen nun aber die Gefahr und geben jetzt nochmals stark aus sich beraus. Sie haben die größeren Kraftreserven einzusetzen und im Endspurt gelingt ihnen dann kurz vor Schluß der entscheidende dritte Treffer. Tura Altenvoerde— SC. Dahlhausen 4:0 Die Dahlbausener Mannschaft lieferte ein sehr schwaches und mattes Spiel und Altenvoerdes Sieg ist nach jeder Richtung hin durchaus verdient. Wenn Dahlbausen auch wieder mit Ersatz anzutreten gezwungen war, so entschuldigt auch dieses die Niederlage von 4:0 keineswegs. Dahlhausen bat sich damit ziemlich die letzten Aussichten auf den Gruppensieg verscherzt und dürfte nun für die Meisterschaft wohl nicht mehr in Frage kommen. In der ersten Halbzeit ließen sich die Dahlbausener glatt überrumpeln. Altenvoerde griff gleich vom Start mit Wucht an und es dauerte knapp zehn Minuten, als der Halbrechte zum Führungstreffer einsandte. Der Halblinke ließ eine Viertelstunde später den zweiten Treffer folgen und, nachdem Altenvoerde noch einen Elfmeterball ausgelassen hatte, fiel noch kurz vor der Pause der dritte Erfolg. In der zweiten Halbzeit fand sich Dahlhausens Mannschaft dann etwas besser. Die Altenvoerder Hintermannschaft zeigte aber ebenfalls jetzt ausgezeichnetes Können und der entschlußarme Angriff der Dahlbausener brachte es nach längerer Drangperiode lediglich zu einer Anzahl Ecken. Gegen Schluß kommt Altenvoerde dann wieder auf und im Endspurt gelingt ihnen durch groben Fehler des rechten Verteidigers von Dahlhausen der vierte Treffer. Witten 07— Preußen Bochum 2:3 Die Preußen=Mannschaft zeigte vor der Pause nur mäßiges Können, kam aber dann besser ins Spiel. Zunächst sah es nicht nach einem Siege aus. Die Wittener legten ein überaus forsches Tempo vor und die Preußen batten es schwer, dem Gastgeber zu folgen. Die Bochumer Hintermannschaft geriet durch die wuchtigen Angriffe der Wittener Flügelstürmer in arge Verlegenheiten und schon nach fünf Minuten fiel der erste Treffer für Witten. Die Wittener bebielten weiter das Kommando, Bochums Hintermannschaft wurde auf eine harte Probe gestellt, konnte es aber nicht verhindern, daß die zähen und schnellen Wittener Flügelstürmer sich immer wieder durchsetzten und in der 26. Minute bieß es dann bereits 2:0. Jetzt endlich erkannten die Preußen den Ernst der Lage, gingen stärker aus sich heraus und aus der Verteidigung heraus wurden wuchtige Gegenangriffe eingelettet. Kurz vor der Pause fiel dann aus einem Gedränge der erste Gegentreffer. Nach der Pause setzt Preußen dann alles auf eine Karte. Die Wittene: verstärken die Hintermannschaft, aber sie können es nicht verhindern, daß die nun ständig überlegen spielenden Preußen in der 15. Minute durch den Halbrechten den Ausgleich herstellen. Nunmehr beschränkt sich Witten fast ausschließlich auf die Verteidigung und bemübt sich, das Unentschieden zu halten. Bis zum Schluß des Spieles ist aber fast noch eine halbe Stunde zu spielen und die Preußen nutzen die Zeit weidlich aus. Immer wieder greifen sie energisch an. bis dann in der 23. Minute der Rechtsaußen nach schöner Einzelleistung den dritten Treffer anbringt. SXV. Werne— Westfalia Bochum 1:2 abgebrochen In der ersten Halbzeit verlief das Spiel recht interessant, hart, aber dennoch ziemlich fatr. In der zehnten Minute ging Werne durch den Mittelstürmer in Führung, aber jetzt gingen die Westfalen stark aus sich heraus, aber erst wenige Minuten vor Schluß gelang ihnen der verdiente Ausgleich. In der zweiten Halbzeit setzen sich beide Mannschaften dann mit größtem Nachdruck für den entscheidenden zweiten Tresser ein. Das Spiel wird nun reichlich hart: einige Spieler nehmen sich immer mehr veraus, bis das Spiel dann ausartet. Sieben Minuten vor Schluß fällt der zweite Treffer für die Westfalen. Was nun folgt, überdeckt man zweckmäßig mit dem Mantel des Schweigens. Das Spiel brachte beiderseits ausgezeichnete Leistungen. Röhlingbausens Mannschaft war durchweg vollkommen gleichwertig, hatte im ersten Abschnitt der zweiten Spielbälfte sogar mehr vom Spiel, aber Gelsenkirchens aufopfernd kämpfende und äußerst schlagsichere Verteidigung überstand diesen Generalangriff. Die Gelsenkirchener waren technisch und taktisch leicht überlegen und das gab den Ausschlag zu ihren Gunsten. Es wurde sofort ein ungemein scharfes Tempo vorgelegt, aber Gelsenkirchen war durch das bessere Stellungsspiel leicht im Vorteil. In der 10. Minute aber führt ein blitzschnell durchgeführter Angriff der Gäste durch ihren entschlossenen und sehr schußkräftigen Halbrechten zum Fübrungstor. Er nahm den von links kommenden Ball geschickt auf, dribbelte kurz und schoß unbaltbar und wuchtig ein. Die Gelsenkirchener geben nun stärker aus sich beraus und geben vorübergehend den Ton an. In der 19. Minute spielt der Sturm sich geschlossen durch. Röhlinghausens Verteidigung greift vergeblich ein, Gelsenkirchens Mittelstürmer beschließt diese geschlossene Leistung mit scharfem Schuß in die untere Torecke und die Partie steht 111. In der 30. Minute wiederum ein vorzügliches Durchspiel der Gelsenkirchener Stürmer und den Kopfball des Mittelstürmers läßt Röblingbausens Hüter passieren. Nach dem Wechsel geht Röhlinghausen stark aus sich beraus und spielt nun überlegen. Etwa eine halbe Stunde lang stürmt der Angriff gegen das starke Schlußtrio der Gelsenkirchener an. aber immer vergeblich. Allmählich erlahmt Röblinghausens Kampfeiser. Die Gelsenkirchener machen sich frei, Röhlinghausen wird nun in die Abwehr gedrängt, aber Tore fallen nicht mehr. BV. 12 Gelsenkirchen— Horst=Emscher 1:0 Beide Mannschaften waren sich im allgemeinen gleichwertig. Durchweg beberrschten die Hintermannschaften das Spiel, die auf beiden Seiten sehr zuverlässig und entschlossen waren. Gelsenkirchens knapper Sieg ist glücklich, aber dennoch auf Grund der besseren Gesamt leistung verdient. Im Sturm batten die Gelsenkirchener, obwohl auch hier noch manches zu wünschen übrig blieb, doch einen leichten Vorteil und dieser war entscheidend für den Sieg. Der einzige Treffer des Spieles siel bereits 15 Minuten nach Beginn, und zwar durch eine ausgezeichnete Leistung des Rechtsaußen. Bis zur Pause ist der Kampf durchaus ausgeglichen, Horst bat einige gute Ausgleichsgelegenbeiten, die aber infolge Unentschlossenbeit, nicht ausgenutzt werden. Nach der Pause das gleiche Bild. Beiderseits sind die guten Hintermannschaften überlegen und wenn auch Horst in der letzten Viertelstunde noch einmal einen verzweifelten Versuch unternahm, den Ausgleichstresfer zu erzielen, so war Gelsenkirchens Schlußtrio auch dieser Anforderung gewachsen. Castrop 02— VfB. Bottrop 2:0 Der Castroper Sturm litt sehr darunter, daß er auch diesmal wieder auf den bewährten Sturmführer verzichten mußte, wodurch das Zusammenspiel nicht ge wohnt flüssig und produktiv war. Technisch zeigten die Gäste zettweise ein ganz ausgezeichnetes Spiel und wenn die Castroper Hintermannschaft nicht so sehr gut auf dem Posten gewesen wäre, hätte die Sache sogar leicht schief geben können. Im übrigen aber waren die Bottroper im Angriff doch reichlich unentschlossen, zaghaft und unüberlegt. In der 20. Minute kam Castrop nach bis dahin leicht überlegen durchgeführtem Spiel durch den Halbrechten zum Führungstreffer. Verschiedentliche gute Torgelegenheiten wurden vom Castroper Sturm verpaßt. Ausgezeichnetes Können zeigte aber auch diesmal wieder Bottrops Hüter, der manch sicheres Tor verhinderte. In der zweiten Halbzeit gibt Castrop weiterbin den Ton an. Bottrop hält das Spiel zwar jederzeit offen, zeigt im Feldspiel sogar recht gute Leistungen, aber vor dem Tore ist es aus mit der Kunst und Castrops entschlossene Abwehr kann immer wieder klären. Als nach wetteren 15 Minuten der Castroper Halbrechte, dem sich tapfer wehrenden Bottroper Hüter zum zweiten Mal den Ball zwischen die Pfosten setzte, war der Kampf entschieden. Castrop beherrschte das Spiel bis zur letzten Minnte klar und sicher, aber weitere Treffer stellten sich nicht mehr ein, was einmal an der mangelnden Durchschlagskraft der Sturmreibe, zum anderen aber auch an dem hervorragenden Spiel der Bottroper Hintermannschaft lag. 7B. Eickel— SV. Rotthausen 12 2:3 Eickel leistete den erwarteten hartnäckigen Widerstand, aber Notthausen war technisch und taktisch klar im Vorteil. Trotzdem muß gesagt werden, daß Eickel das Spiel durchweg ausgeglichen halten konnte, zeitweise sogar durch den größeren Kampfgeist und Schneid leichte Vorteile im Feldspiel herausholte. Zunächst fanden sich die Eickeler, die das Spiel leicht überlegen gestalten und auch bereits nach 10 Minuten durch den Halbrechten in Führung gehen konnten. Rotthausen findet sich jetzt besser, greift energischer an, aber erst kurz vor der Pause kann der Halblinke durch einen schönen Kopfball den Kampf auf 1:1 stellen. Nach der Pause das gleiche Bild. Beide Mannschaften kämpfen mit Einsatz besten Könnens. Ein glänzender Alleingang des Rechtsaußen bringt Rotthausen dann mit 2:1 in Front, aber Eickel läßt nicht locker, drängt nun stark und kann durch den Mittelstürmer ein zweites Tor erzielen und den Gleichstand herstellen. Jetzt kämpfen beide Mannschaften mit größter Erbitterung um den Siegtreffer. Die Rotthausener haben die größeren Kraftreserven einzusetzen, ihre bisherige Spielweise war rationeller und Eickels Hintermannschaft hat schwere Arbeit zu verrichten. Sie entledigt sich dieser erböhten Anforderungen zwar mit großem Geschick, kann es aber nicht verhindern, daß Rottbausens Mittelstürmer noch zu einem dritten Treffer kommt. Westfalia Buer— Schwarz Gelb Gladbeck 0:4 Die Gladbecker haben sich ganz ausgezeichnet herausgemacht und sind gegenüber ihren Spielen aus der ersten Serie nicht wiederzuerkennen. Im Sturm ist nun endlich der Kontakt bergestellt, die Stürmer kämpfen mit großen Elan und verstehen es auch, sich im entscheidenden Augenblick ein= und durchzusetzen. Die Westfalen haben durch die Mißerfolge in den letzten Spielen etwas den Zusammenhang verloren. In der 10. Minute gitgen die Schwarz=Gelben durch ein prachtvolles Tor in Führung. Der Rechtsaußen hatte sich geschickt durchgespielt, flankte boch nach links, wo der heranstürmende Linksaußen den Ball direkt aus der Luft unheimlich scharf ins Tor sagte. Die Westsalen sind sichtlich deprimiert und Gladbeck bleibt weiter in Front mit dem Ergebnis, daß der Halblinke noch vor der Pause auf 2:0 erhöht. Nach der Pausen fallen die Westfalen immer mehr ab. Gladbeck beherrscht unumschränkt die Lage und schon nach 10 Minuten heißt es durch den Halbrechten 3:0. Als dann im wetteren Verlauf des Spiels der Rechtsaußen sich wieder einmal im Alleingang durchsetzte, fällt der vierte Treffer und damit geben sich die Schwarz=Gelben zufrieden. SC. Hassel— SC. 07 Gelsenkirchen 2:0 Beide Mannschaften traten mit Ersatz an, was sich bei Gelsenkirchen ganz besonders im Sturm bemerkbar machte, wo diesmal der gewohnte Zusammenbang feblte, wie es auch an Schußkraft ganz erheblich mangelte. Im allgemeinen imponierten auf beiden Seiten die Hintermannschaft eber als die Sturmreiben. Auch Hassels Sturm konnte trotz des Sieges nicht restlos überzeugen. Wohl waren beide Mannschaften recht eifrig und schnell und dadurch verlief das Sviel interessant und abwechslungsreich. In der ersten Halbzeit verschuldete Gelsenkirchens rechter Verteidiger ein Selbsttor, das den Hasselern zum billigen Führungstreffer verhals. In der zweiten Halbzeit hatten die Gelsenkirchener dann zwar recht gute Augenblicke, drückten zeitweise sogar recht stark, aber als Hassel aus einem blitzschnellen Vorstoß durch den Rechtsaußen etwa fünf Minuten vor Schluß zum zweiten Treffer kam, war der Kampf entschieden. Hüls und Rheine os siegreich Fußball-Meisterschaftssplele in der druppe münster In der Gruppe Münster siegten die Favoriten weiter. In den fünf ausgetragenen Spielen gab es durchweg die erwarteten Ergebnisse, abgesehen davon, daß Recklinghausen 13 auf eigenem Platze gegen Gronau nur 2:2 spielen konnte und Westfalia Ahlen die Exligisten aus Recklinghausen mit nicht weniger als 6:0 schlug. SuS. Recklinghausen 13— Vorwärts Gronau 2:2 Die Leistungen der Recklinghäuser waren nicht danach, daß die Mannschaft sich noch große Hoffnungen auf die Meisterschaft machen darf. In der ersten Halbzeit klappte es ausgezeichnet, das Zusammenspiel war flüssig und erakt, vor dem Tore wurde auch fleißig geschossen und s; stand das Spiel in der ersten Halbzeit durchweg in Zeichen der Recklingbäuser. Gronaus starke Hintermannschaft wehrte sich recht tapfer, mußte aber schon bald nach Beginn den Führungstreffer der Recklinghauser hinnehmen. Die Reckling= hauser Mannschaft reielte bis zur Pause weiter überlegen und konnte noch ein zweites Tor vorlegen, womit sie sich bereits als sicherer Sieger wähnte. Sie hatte aber die Kampf.=aft der Gronauer unterschätzt. Diese gingen nach der Jause mit ungeheurem Schneid ins Spiel, die Recklingheuser waren sichtlich überrascht und als erst einmal der Zusammenbang verloren war, ließ sich Gronau auch nicht mehr unterkriegen. Recklingbausens Hintermannschaft war mißmutig, spielte reichlich leichtsinnig und zerfahren und wurde durch Gronaus wuchtige Angriffe aus dem Konzept gebracht. Als Gronau dann nach hartem Kampfe den Gleichstand erzwungen hatte, versuchte Recklingbausen in den letzten Minuten, dem Spiel doch noch eine Wendung zu geben, aber Gronaus Hintermannschaft war nicht mehr zu überwinden. SuS. Hüls— Bockum=Hövel 7:0 Wenn die Hülser in den letzten Spielen zeitweilige Schwächen zeigten, so war die Mannschatf aber im gestrigen Spiel wieder ganz ausgezeichnet im Schwung und siegte ganz nach Gefallen. Nicht nur, daß die Gäste aus Bockum technisch und taktisch klar unterlegen waren, sie wiesen auch bei weitem nicht den Kampfgeist und Eiser auf, wie ihn Hüls in diesem Spiel einsetzte. Die Hülser batten zwar in der ersten Halbzeit einen harten Kampf zu besteben, Bockuns Hintermannschaft wehrte sich mit anerkennenswertem Eifer. fand aber bei der Läuferreihe und dem Sturm keinerlei Entlastung und konnte es somit nicht verhindern, daß Hüls bis zur Pause bereits zwei Tore vorlegte. Nach der Pause fiel in kurzer Folge der dritte und vierte Treffer für die Gastgeber, aber dann aaben die Bockumer den Kampf endallltig auf und die Hülser beherrschten die Lage unumschränkt. Der schnelle und ausgereichnet auseinander abgestimmte 7 turm setzte sich immer wieder durch das Zusammensviel war flüssig und produktiv und vor dem Tore wurde auch mit dem Schuß nicht gezögert. So erhöhten die Hülser bis zum Schluß auf 7:0. wogogen die Gäste nicht einmal zu dem Ebrentreffer kamen, der ihnen allerdings auf Grund der guten Leistung der Hintermannschaft wohl zu gönnen gewesen wäre. SpVg. Rheine 09— BV. Rheine 10 4:3 Rheine 10 hat sich gegenüber der ersten Serte wesentlich verbessert und erwies sich auch diesmal wieder den 09ern im Feldspiel vollkommen gleichwertig. Technisch hatten die Gastgeber zwar leichte Vorteile, die aber die 1910er durch den größeren Kampfgeist und Schneid wieder ausglichen und so ein vollkommen offenes Spiel erreichten. Die erste Halbzeit verlief ziemlich ausgeglichen und war durchaus offen. Die Hintermannschaften waren auf der Hut, konnten es iber nicht verhindern, daß jede Mannschaft bis zur Pause ein Tor erzielte. Nach der Pause verlief das Spiel dann wechselvoll. Ueberlegenheitspertoden der einen oder anderen Mannschaft wechselten in bunter Folge, bis dann schließlich doch das technisch reifere Spiel der (ier sich auf die Dauer durchsetzte und schließlich auch mit 4:3 den knappen Sieg garantierte. Zwar unternahmen die Gäste kurz vor Schluß noch einmal verzweiselte Anstrengungen, um den Ausgleich verzustellen, sie warfen die gesamte Mannschaft in den Angriff. aber Rheine 09 war auch dieser Belastung gewachsen, verstärkte die Deckung und hielt das Ergebnis bis zum Schluß. Münster 08— Borussia Rheine 2:0 Bereits die letzten Spiele der Münsteraner ließen eine wesentliche Formverbesserung erkennen und wenn die Mannschaft auch am vergangenen Sonntag etwas enttäuschte, so bewies sie aber doch in dem Spiel gegen den alten Rivalen aus Rheine, daß sie sich mit großem Eiser dem drobenden Abstieg widersetzt und sich bereits durch diesen Sieg wieder in die Mittelgruppe der Tabelle eingereiht hat. Münsters neuformierte Mannschaft war diesmal wieder ausgezeichnet in Fabrt, schnell und wuchtig im Angriff und zeigte das weitaus produktivere Spiel. Im Feldspiel war Rheine gleichwertig und namentlich die Läuferreihe verrichtete wicder eine Riesenarbeit, Münsters Sturm war aber vor dem Tore erheblich einsatzberetter und durchschlagskräftiger und dieser Umstand entschied den Kampf. In der ersten Halbzcit hat Rheine zwar die zahlreicheren Torgebegenheiten. aber Münsters Angriffe sind stets gefährlicher, weil sich der Sturm mit Nachdruck einsetzt. Aus einem schön durcharführten Angriff kann der Mittelstürmer dann auch Münster in Fühmng bringen. Nach der Pause geht Borussia dann zunächst stark aus sich heraus. Münsters Verteidigung muß setzt harte Arbeit verrichten, aber der Borussen=Sturm kann sich nicht durchsetzen und verwaßt die besten Gelegenheiten durch seine Unentschlossenheit und mangelnde Schußkraft. Allmäblich macht sich Münster wieder frei und als aus einem schönen Flügelangriff dann das iweite Torf ällt. sind die Hoffnungen der Borussen dahin und der Kampf endgültig entschieden. Westfalia Ahlen— Viktoria Recklinghausen 6:0 Die Ablener stellten in diesem Treffen erneut unter Beweis, daß sie auf eigenem Platze kaum einen Gegner zu fürchten haben. Wenn man auch mit einem Sieg der Westfalen gerechnet hatte. so kommt er in dieser Höbe aber doch sehr überraschend. Etwas mehr hatte man den Gästen doch zuactraut. Diese hatten aber einen auffallend schwarzen Tag und namentlich die sonst so zuverlässige Hintermannschaft war diesmal die große Enttäuschung. Die Ahlener begannen den Kampf sogleich mit forschen Angriffen, die die Recklinghäuser Hintermannschaft sehr in Verlegenheit und in große Verwirrung brachten. Nachdem die Westfalen in Führung gegangen waren siel auch schon halb der zmeite Treffer, und so diktierte Westsalia dann das Spielaeschehen weiterhin klar und erhöbte bis zum Seitenwechsel 4:0. In der zweiten Halbzeit ließen die Mestfalen dann etwas nach: zudem fand sich Recklinghausens Hintermannschaft auch jetzt wieder etwas besser und der Widerstand der Gäste wurde besser. Absens Sturm ließ aber dennoch nicht locker. erhöhte hald nach dem Wechsel auf 5:0 und kurz vor Schluß stellte dann ein hervorragender Angriff des rechten Flügels das Endergebnis auf 6:0. Solingen 98 weiter siegreich Handball=Meisterschaftsspiele im Gau Niederrhein In Solingen gab es den erwarteten großen Kampf zwischen Solingen 98 und Alemannia Aachen, die bekanntlich mit gleicher Punktzahl an zweiter Stelle lagen. Solingen 98 gewann recht knapp mit 4:2, wobei auf beiden Seiten keine besonderen Leistungen gezeigt wurden. Die Tabelle Vereine Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Solingen 98— Alemannia Aachen 4:2 Die Mannschaften lieferten sich ein interessantes und abwechslungsreiches Spiel. Die vielen Zuschauer verließen jedoch etwas enttäuscht den Platz, weil die Mannschaften nicht hielten, was man sich auf Grund ihres guten Tabellenplatzes versprochen hatte. Im ersten Spielabschnitt verlief die Partie jederzeit offen. Die knappe 3:2=Führung der Solinger ist daher als recht glücklich anzusprechen. Später gewannen jedoch die Gastgeber mehr und mehr die Oberhand. Sie diktierten dem Gegner den Spielverlauf, der sich aber bis fünf Minuten vor Schluß auf seine stabile und sichere Deckung erfolgreich stützte. Als dann der vierte Treffer für Solingen fiel, war der Kampf entschieden. Rhenania Düsseldorf— Tura Barmen 3:6 Das Endergebnis entspricht nicht ganz dem Spielverlauf. Die Düsseldorfer befanden sich seit langer Zeit einmal wieder in famoser Form, jedoch wollte es in der zweiten Halbzeit trotz schöner Kombinationszüge des Angriffs nicht mehr recht klappen. Zunächst erzielten beide Mannschaften je drei Tore, so daß beim 3:3=Stand die Seiten gewechselt wurden. Dann gab es viele Freiwürfe auf das Tor der Barmer, da ihre Deckung reichlich hart arbeitete, um die immer stärker werdenden Düsseldorfer zu halten. Aber kein Freiwurf erreichte sein Ziel, während Barmen aus gelegentlichen Vorstößen drei weitere Erfolge errang. Lintfort— Polizei Düsseldorf 6:2 Da die Düsseldorfer Polizisten gezwungen waren, mit zahleichen Ersatzleuten zu spielen, kamen sie von vorneherein für einen Sieg nicht in Frage. Eine Halbzeit lang hielt jedoch die Polizei das Treffen offen. Als später aber die Lintforter mächtig aufdrehten, hatten die Gäste nicht mehr viel zu bestellen. Sie können es lediglich ihrem ausgezeichneten Torhüter und dem Mittelläufer verdanken, daß die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Hindenburg Minden siegt in Lagen Zwei Handball=Meisterschaftsspiele im Gau Westfalen Der Sonntag brachte infolge des Handballturniers in der Westfalenhalle nur zwei Meisterschaftsspiele in der westfälischen Handball=Gauliga. BfL. Hagen— Hindenburg Minden 4:16 Die Mindener waren in Hagen vorsichtigerweise doch mit einer recht starken Elf erschienen, die während des ganzen Spieles tonangebend war, so daß die Hagener VfLer bei allem anerkennenswerten Eifer nie für den Sieg in Frage kumen. Bei der Pause führten die Mindener bereits mit 8:2, so daß sie später nur recht verhalten spielten. Trotzdem fielen nochmals acht Treffer für die Soldaten, deren Angriff glänzend aufgelegt war. Der Platzverein hatte nicht seinen besten Tag, aber auch in guter Verfassung wäre an ein wesentlich günstigeres Abschneiden gegen die westfälische Meister=Elf nicht zu denken gewesen. Arminia Bielefeld— Grün=Weiß Bielefeld 4:4 Hier gab es eine friedliche Punkteteilung, die auch dem Können der beiden Ortsgegner gerecht wird. Wenn auch die Arminen im Angriff etwas besser waren, so ließ die gute Hintermannschaft der Grün=Weißen doch nicht mehr gegnerische Erfolge zu. Zu Anfang setzten sich die Arminen gut durch, aber später wurde der Neuling immer besser, und bei etwas mehr Glück hätte leicht der Siegtreffer herausspringen können. Damit bleiben beide Bielefelder Vereine nach wie vor in der gefährdeten Tabellenzone, wenn auch vorerst der VfL. Hagen in erster Linie für den Abstieg in Frage kommt. Schalbe siegt hoch, Germania spiel Fußball-Meisterschaftsspiele Im Gau Westtalen In den fünf Punktespielen des Sonntags gab es mancherlei Ueberraschungen. Zunächst das Unntschieden von 0:0 im Spiel Germania Bochum gegen Preußen Münster. Dann der 4:2=Sieg der Westfalia Herne über Hüsten 09. Ein selten hohes Ergebnis von 9:5 meldet der SV. Erle 08 über Union Recklinghausen. Die Tabelle Vereine Spiele gew. un. verl. Tore Punkte lamper un, ohne daß aber senn ich bemerkbar machte. Bei Herten wirkte der Mittelläufer Schaar wieder mit, der dafür sorgte, daß der Druck der Schalker Elf zeitweise nicht zu tark wurde. Die 5000 Besucher sahen ein ausgezeichnetes Spiel unseres Meisters, der auch zu einem klaren Siege kam. Vom Anstoß ab arbeitete das Schalker System ohne Fehler und die Hertener Hintermannschaft hatte die Hauptarbeit zu leisten. Nach zehn Minuten eröffnete Kuzorra m Alleingang den Torreigen und dann fielen in kurzen Abständen bis zum Wechsel noch drei weitere Tore durch Pörtgen, Kuzorra und Urban. Nach der Pause spielten die Schalker zunächst verhalten, sie gingen aber dann wieder voll aus sich heraus, als Herten nach einer Mannschaftsumstellung gefährlicher geworden war. In der 20. Minute nach dem Wiederanstoß erzielte Kallwitzki durch scharfen Schuß das fünfte Tor und etwa zehn Minuten später macht Gellesch das halbe Dutzend voll. Schalkes Angriffe wurden nun seltener, wodurch die Gastgeber zwar aufkamen, ohne aber die Hintermannschaft der Gäste gefährden zu können. Westfalia Herne— SuS. Hüsten 09 4:2 Etwa 4000 Besucher sahen ein ungemein flottes und interessantes Spiel, das die Herner erst in der zweiten Hälfte zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Ueberragend war in beiden Mannschaften das gute Zusammenarbeiten zwischen Angriff und Läuferreihe, und so kam es zu einem technisch hochstehenden Kampf. Die Herner hatten die stärkeren Nerven, die für den Sieg ausschlaggebend waren. Nach anfänglicher Ueberlegenheit der Platz=Elf kam Hüsten durch die famose Arbeit des Mittelläufers stark auf und wurde recht gefährlich. In der 80. Minute schoß der Mittelstürmer eine Vorlage des Mittelläufers zum ersten Tor ein. Derselbe Spieler erhöhte in der 88. Minute aus einem Gedränge vor dem Herner Tor auf 2:0. Nach der Pause erzielte Herne nach wenigen Minuten durch den Mittelstürmer den ersten Gegentreffer und kurz darauf holte der gleiche Spieler das zweite Tor und somit den Ausgleich. Herne lag weiter im Angriff und der Mittelstürmer erzielte dann den Führungstreffer. Hüsten hatte nun wiederholt Gelegenheit, auszugleichen, aber der Sturm versagte im entscheidenden Augenblick. Zwei Minuten vor Schluß brach der Linksaußen von Herne durch und erzielte ein viertes Tor, das den Endsieg sicherstellte. Germania Bochum— Preußen Münster 0:0 Die Münsteraner verstanden sich ausgezeichnet und boten in jeder Beziehung ein abgerundetes Bild. Die Leistung der Mannschaft ist noch höher zu bewerten, wenn man bemerkt, daß auch die Fahrpreisermässigungen der Reichsbahn für die Olympischen Spiele Mit dem Monat Dezember 1935 sind bereits die für die Olympischen Spiele 1986 bei der Deutchen Reichsbahn geschaffenen Fahrpreisermäßigungen in Kraft getreten. Anläßlich dieser bedeutamen Veranstaltungen wird nämlich neben den n den Tarifen vorgesehenen Fahrpreisermäßigunzen eine Anzahl besonderer Vergünstigungen gevährt. Die Olympischen Spiele 1936 finden statt :) in Garmisch=Partenkirchen vom 6. bis 16. Februar 1936(IV. Olympische Winterspiele); )) in Berlin vom 1. bis 16. August 1936 und in Kiel vom 4. bis 15. August 1936(XI. Olymvische Spiele). Den aktiven Teilnehmern, deren Begleitern und den offiziellen Pressevertretern wird für die Einzelfahrt vom Wohnort oder vom Grenzbahnhof nach dem Spielort und zurück eine Fahrpreisermäßigung von 50 Prozent des normalen Fahrpreises der benutzten Züge gewährt. Diese Reisenden müssen im Besitze des Olympia=Ausweises sein. Die erwähnten Fahrausweise gelten a) zu den IV. Olympischen Winterspielen in Garmisch=Partenkirchen in der Zeit vom 1. Dezember 1935 bis 29. Februar 1936; b) zu den XI. Olympischen Spielen in Berlin und Kiel in der Zeit vom 1. Juni bis 30. September jeweils 4 Tage für die Hin= und Rückfahrt. Die zur Inanspruchnahme der vorstehenden Vergünstigung Berechtigten erhalten außerdem freie Beförderung des Reisegepäcks und der Sportgeräte bis zum Gewicht von 75 Kilogramm. Auf den Berliner Stadt=, Ring= und Vorortbahnen werden diese Reisenden in der Zeit vom 1. Juni bis 30. September 1936 gegen Vorzeigung des Olympia=Ausweises frei befördert. An die Besucher der Olympischen Sviele werden bei Einzelfahrten von allen Bahnhöfen der Deutschen Reichsbahn nach den Spielorten Garmisch=Partenkirchen, Berlin oder Kiel b) Februar Uhr bis Sonntagsrückfahrkarten(33½ Prozent Fahrpreisermäßigung des Personenzugfahrpreises) ausgegeben. Die Karten gelten a) nach Garmisch=Partenkirchen vom 1. 0 Uhr bis 18. Februar 1936, 24 Uhr; nach Berlin und Kiel vom 30. Juli 0 18. August 1936, 24 Uhr. Sie müssen, um Gültigkeit für die Rückfahrt zu erlangen, auf der Rückseite während des Besuches einer der Veranstaltungen mit einem Stempel des Organisationskomitees für die Olympischen Spiele versehen werden. Teilnehmer und Besucher der IV. Olympischen Winterspiele in Garmisch=Partenkirchen, die am Spielort keine Unterkunft erhalten können und daher in der Umgebung untergebracht werden müssen, können„Woynkarten“ lösen, die zu bedeutend ermäßigten Preisen mit 3=. 7= oder 11tägiger Gültigkeit ausgegeben werden und die innerhalb der Geltungsdauer zu beliebig häufigen Fahrten zwischen Wohnort und Garmisch=Pautenkirchen berechtigen. Solche Wohnkarten werden zwischen Garmisch=Partenkirchen und folgenden Bahnhöfen ausgegeben:„Augsburg, München, Farchant, Klais, Mittenwald, Murnau, Oberammergau, Oberau, Ober= und Untergrainau. Eine Sondervergünstigung ist noch für die aktiven Teilnehmer, deren Begleitung und die offiziellen Pressevertreter geschaffen worden, die im Ausland wohnen, indem diese Reisenden für Anchlußreisen von Garmisch=Partenkirchen, Berlin oder Kiel aus zu beliebigen Zwecken im Reichsbahngebiet MER-Fahrscheinhefte lösen können, die eine Fahrpreisermäßigung von 83½ Prozent des Schnellzugfahrpreises enthalten. Diese Hefte gelten zu Anschlußfahrten von Garmisch=Partenkirchen vom 1. Dezember 1935 bis 29. Februar 1936; zu Anschlußreisen von Berlin oder Kiel aus während der Zeit vom 1. Juni bis 30. Septem102R brn. Bochumer Germanen in keiner Weise enttäuschten. Das Spiel verlief durchweg ausgeglichen, wenn auch der Gastgeber in der ersten Halbzeit die größeren Torgelegenheiten hatte. Die Hintermannschaft von Münster war aber ganz groß in Form und ließ keine Erfolge zu. Zudem war der Bochumer Mittelstürmer Philipp ausgezeichnet vom Münsterischen Mittelläufer abgedeckt und so am Entfalten stark behindert. In der zweiten Halbzeit mußten die Torhüter verschiedentlich eingreifen. In den letzten zehn Minuten drängte Bochum, erreichte aber nichts. SV. Erle 08— Union Recklinghausen 9:5 Trotz der hohen Torziffern waren die 1500 Zuschauer mit den Leistungen beider Mannschaften nicht zufrieden. Die Erler kamen erst nach der Pause in Fahrt und erzielten dann die entscheiden den Tore. Der Torreigen wurde sofort nach dem Anstoß durch Erles Halbrechten eröffnet. Wenig später köpfte der Erler Linksaußen zum zweiten Tor ein. Nach ausgeglichenen Kampfhandlungen kam der Recklinghäuser Mittelstürmer zum ersten Gegentreffer. Bei einem neuerlichen Angriff des Gästesturmes wurde der Halblinke von dem linken Erler Läufer unfair angegangen. Den verhängten Elfmeterball verwandelte Recklinghausen zum Gleich stand. Kurz vor der Pause kam Erles Innensturm gut durch und der Mittelstürmer schoß zum Füh rungstreffer ein. Nach dem Wechsel lagen zunächst die Recklinghäuser im Angriff und sie erzielten auch erneut den Ausgleich. Dann aber drängte Erle, erzielte vorerst aber nur vier Ecken, die, bis auf die letzte, unausgenutzt blieben. Der vierte Eckball wurde von einem Recklinghäuser Spieler mit der Hand abgewehrt, der Elfmeterball brachte für Erle abermals die Führung. Nun fielen in regel mäßigen Abständen noch vier Treffer für den Platzverein. Erst beim 8:3 kamen die Gäste zu einem vierten Tor, doch kurz darauf stellte Erles Halblinker durch Kopfstoß das alte Verhältnis wieder her. Wenige Minuten vor dem Abpfiff kamen die Gäste durch Kopfball ihres Mittelstürmers zu dem fünften Treffer. SV. Höntrop— TuS. Bochum 5:3 Ein Spiel zweier Halbzeiten überraschte die 2500 Zuschauer. In den ersten 45 Minuten sah es recht böse für die Höntroper Mannschaft aus, die durch das ungestüme Drängen des Bochumer Neulings vollkommen aus dem Konzept gebracht wurde. Als die Gäste mit einer 8:0=Führung in die Pause gingen, glaubte kein Mensch mehr an einen Sieg des Platzvereins. Nach der Pause aber kam der große Umschwung. Höntrop stellte seine Mannschaft vollkommen um, und nun geschah das Wunder. Der Vorsprung der Bochumer wurde nicht nur eingeholt, sondern sogar noch um zwei weitere Tore übertroffen. In der ersten Halbzeit kamen die Bochumer ungefähr nach 13 Minuten zum ersten Tor durch den Mittelstürmer. Der Ball fand über den herausgelaufenen Stein hinweg seinen Weg ins Netz. Bochum steigerte das Tempo und lag immer wieder im Angriff, Torgelegenheiten wurden aber von der Höntroper Verteidigung, in der Timpert I ehlte, zunichte gemacht. In der 82. Minute beging der linke Läufer von Höntrop einen Regelverstoß, indem er den Bochumer Mittelstürmer zu hart an ging. Der verhängte Elfmeterball brachte Bochum die 2:0=Führung. In der 40. Minute schloß Bochums Mittelstürmer eine gute Kombination mit einem erfolgreichen Torschuß ab und mit 3:0 ging es in die Pause. Zum zweiten Spielabschnitt traten die Höntroper mit vollkommen veränderter Mannschaft an. Der Mittelläufer übernahm die Sturmführung, der Rechtsaußen ging auf Hald rechts, der Mittelstürmer auf Rechtsaußen und der Halbrechte übernahm den Mittelläuferposten. Diese große Umstellung bewährte sich über Erwarten gut. Die Bochumer hatten überhaupt nichts mehr zu bestellen. Durch Kopfball des Mittelstürmers holten die Höntroper das erste Tor auf, vier Minuten später hieß es durch denselben Spieler 2:3, und für den Ausgleich sorgte nach weiteren 15 Minuten der Halblinke. In dem nun einsetzenden Ringen um den Enderfolg waren die Gastgeber glücklicher. Höntrops Mittelstürmer erreichte den Führungs treffer und kurz vor Schluß schoß der Halbrechte auch noch das fünfte Tor. a) b) Fußball im Meisterschaftsspiele der Sauklasse Ostpreußen Prussia Samland— VfB. Königsberg Preußen Danzig— BuEV. Danzig Hindenburg Alleinstein— Masovia Lyck Goltz Tilsit— Yorck v. Boyen Insterburg Pommern Polizei Stettin— VfL. Stettin Preußen Stettin— Stettiner SC. Blücher Gollnow— Greifswalder SC. ertha Schneidemühl— Hubertus Kolberg feil Lauenburg— Germania Stolp Brandenburg Viktoria 89— Minerva 93 Hertha BSC.— Blau=Weiß Berliner SV. 92— Tennis Borussia Spandauer SV.— Wacker 04 Nowawes 03— VfB. Pankow Schlesien VfB. Gleiwitz— VfB. Breslau Deichsel Hindenburg— Vorwärts Breslau Breslau 02— Preußen Hindenburg Breslau 06— Beuthen 09 Ratibor 03— Vorw. Rasensp. Gleiwitz Sachsen Guts Muts Dresden— Dresdner SC. VfB. Leipzig— Wacker Leipzig BC. Hartha— Polizei Chemnitz SC. Planitz— Dresdensia Dresden Mitte 1. SV. Jena— 1. FC. Lauscha Wacker Halle— Vikt. 96 Magdeburg V. 08 Steinach— SV. 05 Dessau SC. Erfurt— SpVg. Erfurt Nordmark Altona 93— Polizei Lübeck Viktoria Hamburg— Phönix Lübeck Sperber Hamburg— MSV. Hansa Holstein Kiel— TSV. Eimsbüttel Hamburger SV.— Union Altona Niedersachsen Komet Bremen— Werder Bremen Arminia Hannover— Borussia Harburg Algermissen 11— Eintracht Braunschweig VfL. Osnabrück— Hannover 96 Rasensport Harburg— VfB. Peine Westfalen Westfalia Herne— SuS. Hüsten 09 Germania Bochum— Preußen Münster SV. Höntrop— Tus. Bochum Erle 08— Union Recklinghausen SpVgg. Herten— Schalke 04 Niederrhein Fortuna Düsseldorf— Rot=Weiß Oberhausen VfL. Preußen Krefeld— VfL. Benrath Hamborn 07— Schwarz=Weiß Essen Borussia M.=Gladbach— Tura Düsseldorf Duisburg 08— Union Hamborn Mittelrhein Mülheimer SV.— Kölner SC. 99 Sülz 07— CfR. Köln Bonner FV.— Tura Bonn Neuendorf—. BfR. Köln Eintracht Trier— Westmark Trier Nordhessen SpV. Kassel— Hessen Bad Hersfeld 1. FC. Hanau 93— Kurhessen Marburg VfB. Friedberg— Borussia Fulda Südwest Eintracht Frankfurt— Opel Rüsselsheim Kickers Offenbach— FSV. Frankfurt Union Niederrad— FV. Saarbrücken Borussia Neunkirchen— FK. Pirmasens Wormatia Worms— Phönix Ludwigshafen Baden PfR. Mannheim— VfB. Mühlburg Karlsruher FV.— Amicitia Viernheim Germania Brötzingen— Freiburger FC. Württemberg 1. SSV. Ulm— Sportfreunde Eßlingen Stuttgarter SC.— Sportfreunde Stuttgart 4•2 2:2 4:0 1:3 8:1 2:4 2:0 2:0 2:8 0:2 2:2 1:2 8:1 3:2 1:2 3:1 1:8 4:0 1:4 0:2 0:8 1:2 6:1 8:0 2:2 1:2 2:5 4•4 5:0 8:0 2:4 1:1 0:4 4:1 4:1 2:3 3:3 4:2 0:0 5:3 9:5 0:6 3:1 3•2 3:2 2:1 8:2 1:3 0:4 2:2 1:0 0:4 4:0 3:1 0:1 4:0 2:1 1:1 2:2 5:0 2:2 5:0 4:1 7:1 0:0 abgebrochen 4:2 Stuttgarter Kickers— Ulmer FV. 94 Bayern Bayern München— Wacker München 8:2 FC. Schweinfurth— 1860 München 8:8 1. FC. Nürnberg— FC. München 2:0 Besselmann bleibt Meister Huttner reißt Weltrekord Die deutschen Gewichtheber befinden sich in ganz ausgezeichneter Form. Nach den beiden Weltretorden im Olympia=Trainingslager Benneckenstein, die erst vor wenigen Tagen aufgestellt wurden, gelang dem Münchner Mittelgewichtler Huttner am Sonntag in Weinheim eine weitere Rekordleistung. Im linksarmigen Reißen brachte Huttner, der nicht zur Olympia=Kernmannschaft gehört, 174 Pfund zur Hochstrecke. Huttner verbesserte damit den Weltrekord des Oesterreichers Hipfinger um vier Pfund. Sein Landsmann Schuster drückte beidarmig 175 Pfund. Beim Nachwiegen ergab sich jedoch, daß er das Bantamlimit um 200 Gramm überschritten hatte, so daß seine Leistung als deutscher Rekord nicht anerkannt werden kann. Ehrl bester Leichtgewichtsringer Am Sonntag wurde in Köln ein Turnier der Leichtgewichtsringer entschieden. Der Münchener Ehrl startete als großer Favorit und gewann seine sämtlichen Kämpfe gegen Meister Schwarzkopf und Nettesheim nach Punkten, und in der Entscheidung traf der Süddeutsche auf Weikart, den er ebenfalls nach Punkten bezwang. Im Kampf um den dritten Platz behauptete sich der Kölner Nettesheim mit einem Punktsieg über den Nachwuchsmann Knauff. Bastian besiegt Richter Um den Platz in der Westfalen=Mannschaft der Ringer, die am 19. Januar in Hohenlimburg gegen die Rheinländer kämpft, trafen sich BastianHohenlimburg und Richter=Kirchlinde zu einem Ausscheidungskampf auf neutralem Boden. Der Kampf ging über zwanzig Minuten und wurde von beiden Ringern energisch geführt. Während im Standkampf nichts fiel, gelang Richter im ausgelosten Bodenkampf ein Seitenaufreißer. Nach dem Wechsel setzte Bastian sich aber durch Hammerlock in den Vordergrund und wurde verdienter Punktsieger, da Richter in den letzten Minuten des Standkampfes etwas nachließ. Rennen in Rizza um 12. Januar 1. Rennen: 1. Cog Palois(L. Gillebertus), 2. Kousor, 3. Zirconium; ferner: Kohinoor, Brulfor, Farnus, Maharajah: Tot. 46; Pl. 22, 25. 2. Rennen: 1. Scarba Mare(T. Dunn), 2. Kerry, 3. Curry; ferner: Burmah. Feu Sacré, Caramel, Rapidoto: Tot. 29; Pl. 20, 63. 3. Rennen: 1. Fusihama(R. Bates), 2. Rovaume, 3. Lord Byron; ferner: Jumbo. Un Mitrailleur; Tot. 18: Pl. 12, 17. 4. Rennen: 1. Cipo(H. Howes), 2. Cos II, 3. Picoteur; ferner: Ingré, Bao Dat, Normalten, Clain; Tot. 30; Pl. 19, 23. 5. Rennen: 1. Perlv(L. Toche), 2. Fond de Bain, 3. Bagnoles; serner: Alpha, Azoni: Tot. 16; Pl. 13, 16. Rennen in Pau am 12. Januar 1. Rennen: 1. Art Militaire(R. Sirvain), 2. Salve Rosa, 3. Hatuey; ferner: El Signor, Sot Gille, Siler III: Tot. 97: Pl. 35, 24. 2. Rennen: 1. Le Conserit(A. Neel), 2. Flambeau des Pyren, 3. Harrar; ferner: Mont Boron, Couvole, Neige des Monts, Bruno, Kermesse, Lotty Linton, Damujt; Tot. 20; Pl. 14, 22, 22. 3. Rennen: 1. Lionceau(G. Brillet), 2. Demon Noir, 3. Garrick; ferner: Dollar, Fils du Gave; Tot. 21: Pl. 17, 18. 4. Rennen: 1. Neuf(H. Cames), 2. Dalagos, 3. Papillon Blen: ferner: Frago, Le Grand Soleil; Tot. 14: Pl. 21, 24. 5. Rennen: 1. Le Florentin(M. Chancelier), 2. Julian, Gyssord, 3. Arbaoua; ferner: Marsous, Emprise, Pastoureau, Galaxy, Raméaulus, Fongrane, Dark Ring: Tot. 49; Pl. 21, 21, 34. Pürsch fordert Witt Unter den deutschen Halbschwergewichtsboxern ist nach dem Abgang Adolf Heusers zur Schwergewichtsklasse der Berliner Nachwuchsmann Willi Pürsch einer der Besten. Auf Grund seiner bisherigen Erfolge hat sich Pürsch nunmehr entschlossen, den Meister seiner Klasse, Adolf Witt(Kiel), um den Titel zu fordern. An die Ortsgruppen des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen im Gau Westsalen=Lippe Die Abnahmeprüfungen für das Reichssportabzeichen erfolgen für die Mitglieder des Reichsbundes für Leibesübungen nur noch durch die Ortsgruppen. Die Gaufachämter erteilen die Abnahmeberechtigung und machen den Ortsgruppen die Prüfungsberechtigten namhaft. Die Abnahmeprüfungen sind frühzeitig in der Tagespresse bekanntzugeben. Um unnötige Port#ausgaben und Verwaltungsarbeit zu vermeiden, ist beim Reichsbund für den Bedarf des Jahres eine genügende Anzahl von Leistungsbüchern und Urkundenheften zu bestellen, über deren Ausgabe jeweils zum Schluß eines jeden Monats unter gleichzeitiger Ueberweisung des entsprechenden Betrages auf das Postscheckkonto„Berlin 12 890“ abzurehnen ist. Soweit noch nicht geschehen, haben die Ortsgruppen umgehend die gerichtliche Eintragung zu veranlassen und dem Bezirksbeauftragten zu melden. Heil Hitler! gez. Schäfer, Sturmbannführer Beauftragter des Reichssportführers für den Gau IX Westfalen=Lippe. Walter Neusel kehrt zurück Nach seiner Niederlage gegen Primo Carnera kommt der Bochumer Schwergewichtler Walter Neusel nach Europa zurück. Mit ihm zusammen kommt der amerikanische Halbschwergewichtler Bob Olin, der in Europa kämpfen möchte. Neusel wird voraussichtlich einige Zeit in Europa bleiben; er hofft in England einen Kampf gegen den Sieger der Begegnung zwischen Jack Petersen und Len Harvey, der am 29. Januar stattfindet, zu bekommen. Heuser hoher Punktsieger über Schönrath Die Eröffnung des diesjährigen deutschen Berufsboxkampfjahres ging am Samstagabend in der Kölner Rheinlandhalle vor sich. Nicht weniger als 6000 Zuschauer hatten sich eingefunden. Sie wurden von den Kämpfen kaum enttäuscht, erhoben aber zum Abschluß Protest gegen das Urteil des Meisterschaftskampfes Besselmann—Müller, da durch das Unentschieden Meister Besselmann benachteiligt worden war. Selten hat bisher das Kölner Boxpublikum sich so energisch gegen ein Kampfurteil erklärt, wie in diesem Falle. Vo mersten Gongschlag an lief der Geraer Herausforderer, Walter Müller, der übrigens früher einmal in der Colonia=Mannschaft stand, rückwärts. Bis zur sechsten Runde war der Kampf noch gleichauf, dann aber kam der dauernd angreifende Besselmann mehr und mehr in Vorteil. In der Schlußrunde ließ der sonderbare Herausforderer Müller endlich von der Flucht ab und stellte sich zum Kampf. Jetzt erlebte man einige dramatische Augenblicke, aber Besselmann war auch in dieser Runde eine Kleinigkeit besser. Es konnte nur ein Urteil geben: Hoher Punktsieger Besselmann. Die Begegnung zwischen Adolf Heuser und Hans Schönrath ging über die volle Distanz. Der Schwergewichts=Debütant aus Bonn wirkte mit seinen 168 Pfund und seiner Körpergröße direkt schmächtig gegen den Krefelder Ex=Meister, der in diesem Kampf wieder bewies, daß er sich auch heute noch auf seine Härte verlassen kann. Heuser kämpfte etwas zu stürmisch und wollte Schönrath schon in den ersten Runden k. v. schlagen. Statt mit mehr Ueberlegung zu boxen, keilte der Bonner unentwegt und ließ sich auch zu sehr auf den Nahkampf ein, in dem Schönrath sich leider zu oft durch Klammern zu schützen wußte. Schönrath war zum Schluß todmüde, aber er kam stehend über die Distanz und enttäuschte auch diesmal nicht. Heuser wurde klarer Punktsieger; er dürfte in Zukunft noch manchem Schwergewichtler zu schaffen machen. Ex=Meister Franz Dübbers zeigte in seinem Kampf gegen seinen Landsmann Daniel Schink nicht das sprühende Feuer früherer Begegnungen. Er erreichte gegen den etwas unsauber schlagenden Schink nicht mehr als ein Unentschieden. Eingeleitet wurde der erfolgreiche Kampfabend durch einen Niederschlagsieg des Kölner Leichtgewichtlers Esser über Tabat, der auf die schweren Rechtstreffer hin mehrmals auf die Bretter mußte und schließlich vom Ringrichter aus dem Ring genommen wurde. Blum boxt gegen Baumgarten Olympia=Boxer im Berliner Sportpalast Im Programm des großen Olympia=Prüfungsabends, den das Fachamt Boxen und die NS=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" zusammen am heutigen Montag im Berliner Sportpalast veranstalten, ist noch eine kleine Aenderung eingetreten. Nach der Absage des deutschen Halbschwergewichtsmeisters Pietsch, Leipzig sollte Jost, Mannheim für diesen einspringen, der aber gleichfalls nicht abkömmlich war. So wird nun der Niederrhein=Gaumeister Rosenkranz zum Ausscheidungskampf gegen Jaspers, Stettin antreten. Wir wiederholen noch einmal das genaue Progamm, das ab 8.15 Uhr abgewickelt wird: Fliegengewichtsturnier: 1. Voukampf: Färber, Augsburg gegen Tietzsch, Bernau; 2. Vorkampf: Brofazi, Hannover gegen Graf, Hamburg. Die beiden Sieger bestreiten den Endkampf.— Schwergewichts=Turnier: 1. Vorkampf: Runge, Elberfeld gegen Thielbeer, Wünsdorf; 2. Vorkampf: Vosen, Bonn gegen Schnarre, Recklinghausen; die beiden Sieger bestreiten den Endkampf.— Ausscheidungs= kämpfe: Bantamgewicht: Stasch. Kassel gegen Wilke, Hannover; FedergewichtBüttner II, Breslau gegen Otto Kästner, Erfurtz Mittelgewicht: Baumgarten, Hamburg gegen Blum, Altena; Halbschwergewicht: Jaspers, Stettin gegen Rosenkranz, Düsselderf. Nun auch Benrath geschlagen Fußball-Meisterschaftsspiele im Gau Niederrhein In den fünf Spielen der Niederrhein=Gauliga am zweiten Sonntag ging es ebenfalls nicht ohne Ueberraschung ab. Fortuna Düsseldorf behauptete sich über die spielstarke Mannschaft von Rot=Weiß Oberhausen mit 3:1 durchaus verdient und führt nun die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung an, da der VfL. Benrath in Krefeld gegen den VfL. Preußen mit 2:3 seine erste Niederlage erlitt. Der Spitzenreiter Fortuna kann den weiteren Geschehnissen nunmehr mit Ruhe entgegensehen. Wenn auch die Entscheidung noch nicht gefallen ist, so wird es doch dem Gaumeister schwer fallen, drei Punkte aufzuholen. Die Tabelle Vereine Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Borussia Gladbach— Turn Düsseldorf 2:1 Turn Düsseldorf kam mit Ersatz für den linken Läufer Tischelbeckers(Lohmar) und den Halblinken Frede(Boomers); Boomers führte den Angriff, während Graf auf halblinks stürmte. Der Angriff gefiel besser als in den letzten Spielen, scheiterte jedoch an einer überragenden Abwehr. Schon in der zweiten Minute hatte Turu die Führung erlangt. Gladbachs Mittelläufer Post verursachte durch ein Foul einen Strafstoß. Der Ball wurde abgewehrt und kam zu Graf, der schnell entschlossen einschoß. Bei ausgeglichenem Spiel fiel in der 35. Minute der Ausgleich. Ziegler im Düsseldorfer Tor konnte einen wuchtigen Schuß des Halbrechten Ditges II nicht festhalten, und der Halblinke Wassen verwandelte durch Nachsetzen. Wenige Minuten vor der Pause zog der Rechtsaußen Conrads mit einer weiten Vorlage auf und davon, Wassen erwischte die Vorlage und sandte ein. Nach der Pause kämpfte Turu erbittert um den Ausgleich, doch alle Anstrengungen waren vergeblich, und selbst eine zeitweise drückende Ueberlegenheit führte nicht zu einem Torerfolg. Gegen die Gladbacher Tordeckung war einfach nichts zu machen. BfL. Preußen Krefeld— BfL. Benrath 3:2 Das Spiel war nahezu ständig ausgeglichen, wobei sich jedoch die Gastgeber vor dem Tore als viel gefährlicher zeigten. Benrath verließ sich in der ersten Hälfte allzu sehr auf die bewährten Kräfte, nämlich Klein im Tor, den rechten Läufer Hoffmann sowie die Stürmer Hohmann und Rasselnberg. Schon zu dieser Zeit zeigte sich allerdings der vollständige Ausfall der rechten Flanke Pohl=Budde und das schwache Spiel des linken Läufers Hotze, der Bontenackels und Steffes fast immer davonziehen lassen mußte. Auch Kurth als Mittelläufer fiel ziemlich aus, um so besser spielten Hoffmann und die gesamte Abwehr. Rasselnberg war der weitaus aktivste Mann, der aus der Deckung heraus vorbildlich aufbaute und sich mit Hohmann und Pickartz recht gut verstand. Bis zum Wechsel kam Benrath denn auch zu einer nicht unverdienten Führung von 1:0. Mitte der ersten Hälfte erhielt Hohmann eine gute Vorlage, er lenkte den Ball zum Halbrechten Budde, der einschoß. Nach der Pause wurde Krefeld jedoch wesentlich besser. Rasselnberg hatte sich allzu stark verausgabt und konnte seinem Sturm nicht mehr soviel Unterstützung zuteil werden lassen wie vorher. Schon in den ersten Minuten nach Wiederbeginn schoß Bontenackels nach einem schweren Fehler von Hotze den Ausgleich. In der neunten Minute verwandelte Mittelstürmer Plantzen einen Strafstoß hart an der Strafraumgrenze zum 2:1 für Krefeld, doch der Gaumeister gab sich nicht geschlagen und schaffte wenig später den Ausgleich. Pickartz zog mit einer weiten Vorlage davon, überspielte die Verteidigung und hob über den herauslaufenden Torwart Bindels hinweg den Ball ins Tor. Hätten den Benrathern jetzt noch die Reserven zur Verfügung gestanden, die vor der Pause verbraucht wurden, dann wäre wohl kaum ein Punkt in Krefeld geblieben. So aber bekam Krefeld in der letzten Viertelstunde mächtig Oberwasser und in der 40. Minute schaffte auch Bontenackels auf Vorlage von Strather den Siegestreffer. Damit war der Sieg den Preußen sicher, trotz der verzweifelten Anstrengungen, die der Gaumeister noch machte. Hamborn 07— Schwarz=Weiß Essen 3:2 Bei ebenbürtigem Spielverlauf erzielte Hamborn in der 25. Minute durch den Linksaußen Christ nach Vorlage von Billen das Führungstor. Schon drei Minuten später wurde der Vorsprung auf 2:0 erhöht. Wiederum war Christ der Torschütze, der diesmal eine Flanke von Schwarz verwandelte. Vier Minuten vor dem Wechsel holte Essen durch den Mittelstürmer Striewski einen Treffer auf. Schon kurz nach Wiederbeginn hatte Hamborn durch ein drittes Tor wieder eine sichere Führung. Durch einen schweren Fehler des Essener Torwächters gelangte eine hohe Vorlage von Schwarz zum Halbrechten Ahles, der ungehindert einschießen konnte. An dem Siege der Gastgeber war nicht mehr zu zweifeln, als zwölf Minuten vor Schluß Essen durch ein Tor des Halblinken Gorski noch einmal auf 3:2 berankam und damit für Hamborn eine bedrohliche Lage schuf. Graffmann und Duch waren jedoch sehr gut auf dem Posten und ließen im Verein mit Köster keinen Torerfolg mehr zu. Duisburger FV. 08— Union Hamborn 3:2 Der Sieg des Platzvereins war völlig verdient, da er durchweg mehr vom Spiel hatte und vor allem die besseren Stürmerleistungen bot. Hamborn scheiterte erneut an dem schwachen Angriff. Auch mehrfache Umstellungen führten keine Besserung herbei. Immerhin konnten die Gäste in der 30. Minute durch den zu dieser Zeit noch Mittelstürmer spielenden Rosendahl die Führung erreichen, die aber wenig später der Duisburger Rechtsaußen Küster wettmachte. Die zweite Hälfte brachte interessante Augenblicke vor beiden Toren. In der 25. Minute verlängerte Möck einen Strafstoß zum 2:1 und als wenig später der Linksaußen Gräwe ein drittes Tor erzielt hatte, war das Treffen entschieden. Die eifrigen Hamborner konnten aber kurz vor dem Abpfiff durch den linken Läufer Twardy, der einen Strafstoß unhaltbar verwandelte, noch ein zweites Tor erzwingen. 2000 Zuschauer waren Zeuge des spannenden Spielgeschehens. Fortuna Düsseldorf—. Rot=Weiß Oberhausen 3:1 Schon von der ersten Minute ab bot die Fortung das gepflegte Zusammenspiel, scheiterte aber vorerst immer wieder an der sicheren Oberhausener Abwehr. Der Sturm der Gäste fand sich nur schwer, wurde aber in den wenigen Vorstößen, die gelangen, äußerst gefährlich. Auf beiden Seiten gab es einige Eckbälle, bis in der 23. Minute Fortuna das erste Tor glückte. Ein kurzes Zuspiel im Innensturm führte den Ball zum freistehenden Halblinken Zwolanowski, der aus geringer Entferung, für Jürissen unhaltbar, einschoß. Dabei blieb es bis zum Seitenwechsel. Nach der Pause hatte Fortuna durchweg etwas mehr vom Spiel und kam auch in der vierten Minute verdientermaßen zu einem zweiten Torerfolg, der jedoch verhindert werden konnte. Schlechte Deckung der linken Flanke und ein großer Fehler Jürissens führten zu diesem Tor, das der völlig freistehende Albrecht erzielte. Ganz überraschend konnte Oberhausen drei Minuten später auf 2:1 herankommen. Der jetzt halblinks stürmende Heidkamp erhielt den Ball im Mittelfelde, er spielte sich durch und gab dann zum Rechtsaußen Winzek, der unhaltbar einsandte. Dieser Treffer rüttelte Oberhausen mächtig auf, und Fortuna hatte einige bange Minuten zu überstehen. Doch bald setzte sich wieder das technisch reifere Spiel in der Düsseldorfer Angriffsreihe erfolgreich durch, und acht Minuten vor Schluß mußte sich Jürissen durch einen nicht zu meisternden Schuß des Halbrechten Wigold ein drittes Mal geschlagen geben. Die Spiele der Bezirksklasse Gruppe 1 Grün=Weiß Eschweiler— Lendersdork 9:0 Alemannia Mariadorf— Jugend Düren 3:2 SV. Baesweiler— SpV. Ratheim 4:1 Rhenania Würselen—. VfB. Aachen 3:0 Dürener SpV.— Viktoria Kellersberg 0:0 Alemannia Aachen— Kreuzauer SC. 05 4:1 Gruppe 2 Odenkirchen 05/07— Rheydter SpV. 4:2 Kleve 63— Eintracht Gladbach 4:2 SC. Gladbach— SpV. Dohr 2:3 Viktoria Mennrath— Sportfreunde Krefeld 2:0 Viktoria Rheydt— Giesenkirchen 1:0 Union Krefeld— Kaldenkirchen 2:1 Gruppe 3 BV. Wald— Teutonia Düsseldorf 1:0 Eintracht Düsseldorf—. VfB. Hilden 0:3 SSV. Oberkassel— VfB. Uerdingen 1:0 Gruppe 4 VfvB. Alsum— Homberger SpV. 1:0 Borussia Rheinhausen—. Viktoria Wehofen 0:1 SpC. Osterfeld— SV. Lintfort 0:0 Duisburger SpV.— VivB. Ruhrort 2:4 Meidericher SpV.— Duisburg 99 0:1 Tura Duisburg— Meiderich 06 4:1 Duisburg 1900— SV. Düssern 1:1 Gruppe 5 Rot=Weiß Essen—. BV. Altenessen 3:2 VfB. Speldorf— Polizei Wesel 4:1 BV. Stoppenberg— 1. FC. Styrum 1:0 Dinslaken=Lohberg— Tura Essen 5:1 Preußen Essen— Kray 04 7•2 Essen=West 81— SpVg. Sterkrade 2:1 Gruppe 6 SSV. Remscheid— SSV. Elverfeld 0:7 S SpVg. Barmen— SSV. Haan 0:1 SC. Sonnvorn 07— TuS. Ronsdorf 2•3 VfL. Lennep— SC. Cronenberg„„ 1:3 Germania Elberfeld— Schwarz=Weiß Barmen 2:3 Germania Küllenhahn— BV. Lüttringhausen 1:1 Gegen Portugal am 27. Februar Vier Tage nach dem Spiel in Barcelona Bekanntlich wird unsere Fußball=Nationalmannschaft auf ihrer Reise nach Iberien zwei Spiele austragen. Spanien und Portugal sind die Gegner. Das Länderspiel mit Spanien ist seit langem zeitlich festgelegt. Am 23. Februar tritt unsere Mannschaft in Barcelona gegen diesen großen Gegner an. Jetzt liegt auch der Zeitpunkt des Spieles mit Portugal endgültig fest. Vier Tage nach dem Spiel in Barcelona, am Donnerstag, 27. Februar, wird der Länderkampf mit Portugal in Lissabon durchgeführt. Es sind also nur wenige Tage der Ruhe, die der Mannschaft gegönnt werden können. Sie werden zum Teil noch ausgefüllt mit der langen Reise vom Gestade des Mittelländischen Meeres bis dicht an die Küste des Atlantischen Ozeans. Tag des NSKK am 1. und 2. Februar 1936 Das Nationalsozialistische Kraftfahr=Korps, das nach dem Willen des Führers die deutsche Motorisierung in den Mittelpunkt seiner Aufgaben stellte, veranstaltet im Jahre 1936 in den verschiedensten Teilen des Reiches„Tage des RSKK“. Diese Veranstaltungen sollen der Allgemeinheit einen Ueberblick über den Stand der Entwicklung und über die Höhe der organisatorischen und geschulten Leistung geben, sollen aber zugleich auch dem kameradschaftlichen Zusammenhalt und der Verbundenheit des Korps mit Führer und Volk dienen. Die„Tage des Bielefelder führen weiter Fußball-Meisterschaftsspiele in der Gruppe minden Mit sechs Begegnungen wurden am Sonntag die Punktespiele in der Gruppe Minden fortgesetzt. Der Sturm auf die Bielefelder Festung mißlang und der VfB. sowohl als auch Arminia Bielefeld blieben siegreich, so daß beide Mannschaften weiter die Tabelle anführen. Die Tabelle: IH Teutonia Lippstadt Sp. Vg. Beckum 5:3 K 10 41 UN GONNABEND. DEN 1 FERRUAR 1930 20.15 U. Motersport-Veranstaltung e Westfalenhalle BONNTAG, OEN 2. FEBRUAR 1930 ab 16 UhF Komeradschaftsabend im Fredenbaum RSKK“ sollen die Bedeutung des Korps an seinem Einsatzwillen beweisen und Achtung und Verständnis für die Aufgabe fördern, der das NSKK rückhaltlos dient: Den Motor für das Volk und das Volk für den Motor zu erobern. Die Motorstandarte 67. Dortmund, begeht den„Tag des RSKK“ am 1. und 2. Februar 1936. Im Vordergrund des Interesses steht hierbei die motorsportliche Großveranstaltung in der Westfalenhalle am 1. Februar 1936. zu der der Kartenvorverkauf bereits begonnen hat. Die motorsportlichen Vorführungen in der In der ersten Halbzeit wollte es bei den Beckumern gar nicht klappen. Die Teutonen grifsen gleich vom Anstoß mit Wucht an und ebe sich die Beckumer Hintermannschaft richtig gesunden batte, hieß es bereits 1:0. Die Lippstädter Stürmer setzten sich weiter mit großem Nachdruck ein und durch den Mittelstürmer heißt es schon bald 2:0. Nun fällt Beckum immer mehr ab und bis zur Pause können Lintsaußen und Halbrechts von Teutonia noch auf 4:0 erhöhen. Damit ist der Kampf eigentlich bereits entschieden, aber Beckum gibt sich doch noch nicht verloren und geht nach der Pause nach einer erfolgreichen Umstellung in der Mannschaft nun zu forschen Angrifsen über. In der neunten Minute heißt es durch den Mittelstürmer 4:1 und als der gleiche Spieler nach weiteren neun Minuten auf 4:2 stellt, bekommen die Beckumer Mut und Lippstadts Mannschaft verliert mehr und mehr den Zusammenhang. In der 25. Minute kann Beckums vorzüglicher Rechtsaußen durch ausgezeichneten Alleingang bis auf 4:3 herankommen, dann wird Lippstadt aber doch wieder munter und greift nun mit Energie und Nachdruck an. Nachdem Beckums Hintermannschaft nun ihr Können zeigen sollte, enttäuschte sie aber und in den letzten Minuten erzielt Lippstadts Halblinker nach schönem Zusammenspiel mit wuchtigem Schuß den fünften Treffer. Arminia Bielefeld— Union Herford 6:1 Bielefelds symvolles und technisch reifes Spiel ließ eine deutliche Ueberlegenheit im Spiel erkennen. Herford hatte einen guten Start, aber damit war auch das Können erschöpft. Der Linksaußen konnte in der 23. Minute im Anschluß an eine Ecke den Führungstreffer erzielen, aber jetzt übernahm Arminia das Kommando und schon zwei Minuten später gab der frühere Verteidiger Blotberg, der sich diesmal mit ge###ltem Erfolge als Rechtsaußen betätigte, eine gute Flanke nach links, die der Halblinke zum Ausgleich einsandte. Als Herfords Hüter einen Weitschuß des Mittelläusers Hogenkamp überraschend passieren ließ und Bielefeld damit in Führung kam, war es ganz vorbei mit den Gästen und Kaiser stellte nach wenigen Minuten bereits auf 3:1. Kurz vor der Pause übernahm Kaiser dann eine Flanke des Linksaußen und sandte unhaltbar zum 4:1 ein. In der zweiten Halbzeit flaute das Spiel dann stark ab. Eine gute Vorlage des Halblinken verwandelte der Bielefelder Linsaußen zum 5:1 und in der 39. Minute war es der Halbrechte, der eine Flanke des schnellen Linksaußen mit dem sechsten erfolgreichen Torschuß abschloß. Westfalia Brackwede— SVgg. 03/04 Hamm 2:2 Die ersten zwanzig Minuten gehörten restlos den Brackwedern, die gleich vom Abstoß an energisch angriffen, aber bei Hamms aufopfernd kämpfender Hintermannschaft auf bartnäckigen Widerstand trafen Hamms Läuserreihe kann nicht so recht ins Spiel kommen, wodurch dem Angriff die Durchschlagskraft fehlt und Brackwedes Hintermannschaft verhältnisWestfalenhalle werden die Einsatzbereitschaft und Tüchtigkeit der RSKK=Männer auf Kraftrad und Wagen beweisen und die Programmfolge, die neben der Leistung auch den Humor zu ihrem Recht kommen läßt, wird auch den kritischsten Beschauer restlos zufriedenstellen. Das große Interesse, das in Dortmund allen bisherigen motorsportlichen Veranstaltungen entgegengebracht wurde, wird auch dieser Veranstaltung den erwünschten Erfolg bringen. Nähere Einzelheiten ergehen noch. Bachmann bester Krauler Das Olympia-Prüfungsschwimmen der Westtalen In Hamm westtalen Dortmund in der großen Stattel geschlagen 7 Germania Dortmund und Rote Erde Hamm bei den Frauen in Front Das erste große olympische Prüfungsschwimmen des Gaues Westfalen, das am Sonntag in Hamm durchgeführt wurde, war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Die Meldungen wurden fast restlos erfüllt und es gab auf der ganzen Linie guten Sport und vor allen Dingen weitere Leistungsverbesserungen. Schon das erste Rennen über 200 Mtr. Kraul warf die Berechnungen über den Haufen. Labonte (Witten) und Hessing(Münster) lieferten sich im zweiten Lauf ein derartiges Rennen, daß die Zeiten für den zweiten und dritten Platz langten. Der Dortmunder Bachmann warf aber im letzten Lauf alles über den Haufen und siegte entscheidend in 5:28,4 Min. Auch die Frauen rechtfertigten das in sie gesetzte Vertrauen. Ueber 100 Meter gab es den erwarteten harten Kampf zwischen der Westfalenmeisterin Kellermann(Hamm) und der Dortmunder Germanin Maus. Kopf an Kopf wurden die Wenden genommen, aber zum Schluß hatte Kellermann noch wesentlich mehr Kraft, während Maus einen Endspurt vermissen ließ. Auch Schröder hielt sich mit 1:16,8 für den dritten Platz verhältnismäßig gut. Im 200 Mtr. Brustschwimmen der Männer gab es eine große Ueberraschung, Krones(Hamm) schlug den guten Iserlohner Frohwein einwandfrei, der zum guten Schluß auch noch wegen nicht vorschriftsmäßiger Wende distanziert werden mußte. Mit 2:54,8 Min. hat sich Krones mit in die Spitze der Brustschwimmer Westfalens gesetzt. Bei den Frauen war die Westfalenmeisterin Müller(Germania Dortmund) in großer Form. Sie verschaffte sich im Schmetterlingsstil gleich einen Vorsprung, den sie bis ins Ziel halten konnte. Sie hat zum ersten Male unter 3:20 Min. geschwommen, was zu weiteren Hoffnungen berechtigt. Wagner enttäuschte; jedenfalls fehlt ihr noch die nötige Rennerfahrung. Sprunghaft verbessert hat sich der erst 15jährige Rundmund(Erkenschwick), der Ruhfuß arg zu schaffen machte. Mit 1:11 zu 1:13,8 Min. wurden die ersten Zeiten registriert, ebenfalls eine Verbesserung für den Gau Westfalen. Im Kunstspringen gab es bei den Frauen und Männern jeweils ein Duell Eckstein— Mehlmann und Kleinsorg— Matschke. Die beiden Mädel springen aber viel zu weich, um imponieren zu können. Kleinsorg konnte auch wieder nicht überzeugen, obwohl er sich alle Mühe gab. In der kurzen Strecke gab es den erwarteten großen Kampf im letzten Lauf. Der Westfalenmeister Schwarze(Münster) wurde entscheidend von Höhle(Witten) geschlagen. Sogar der Hessing ist ganz groß wieder da und belegte den zweiten Platz. Und sogar der Dortmunder Lütgert erzwang mit dem Meister noch totes Rennen. Atta Heiling mußte sich im Rückenschwimmen gewaltig strecken, da ihr Kellermann andauernd auf den Fersen war, während Pletsch abfiel. Heiling ist somit nach wie vor die beste Rückenschwimmerin in Westfalen. Auch über 400 Meter Kraul gab es einen harten Kampf zwischen dem Dortmunder Bachmann und Rundmund(Erkenschwick), die die ganze Strecke auf gleicher Höhe lagen. Erst auf den letzten zwei Bahnen machte sich der westfälische 1500=MeterMeister entscheidend frei. Ueber die gleiche Strecke war bei den Frauen Kellermann sehr gut in Fahrt. Schröder(Germania) setzte viel zu spät den Endspurt ein und ihre Kameradin Arens verlor viel Terrain durch Schiefschwimmen. Eine weitere große Ueberraschung brachte die große Kraulstaffel. Münster 91 lag bis zu den mittleren Wechseln mit den Westfalen auf gleicher Höhe. Die Dortmunder fielen durch Eckhout zurück und dann war es aus. Sogar die Mannen der Roten Erde Hamm fingen die Dortmunder noch um Handschlag ab. In den Wasserball=Meisterschaftsspielen siegten beide Male die Hammenser, die somit Bezirksmeister geworden sind. Ihr Zuspiel war auch wesentlich besser, wenngleich nicht verkannt werden soll, daß sich die hohen Torzahlen durch das kleine Spielfeld erklären lassen. 200 Meter Kraulschwimmen für Mänr: 1. Bachmann(Westfalen Dortmund) in 2:28,4 Minuten; 2. Hessing(S. V. Münster 91) in 2:28,6 Min.: 3. Lavonté(S. C. Witten 84) in 2:29.8 Min.: 4. Lütgert(S. V. Westfalen Dortmund) in 2:29,9 Min. 100 Meter Kraulschwimmen für Frauen: 1. Keuermann(Rote Erde Hamm) in 1:16 Minuten; 2. Maus in 1:16,4 Min.; 3. Schröder in 1:16.8 Min.(beide Germania Dortmund); 4. Lindner (Neptun Erkenschwick) in 1:21,1 Min. 200 Meter Brustschwimmen für Männer: 1. Krones(Rote Erde Hamm) in 2:54,1 Min.: 2. Scharnow(Gladbeck 13) in 2:58 Min.; 3. Spiekermeier(Hammer Spog. 03/04) in 3:03 Min.; 4. Külpmann(Neptun Erkenschwick) und Rump(Rote Erde Hamm) in 3:04,4 Minuten. 200 Meter Brustschwimmen für Frauen: 1. Müller(Germania Dortmund) in 3:19.8 Min.: 2. Bingel(Germania Dortmund) in 3:23,6 Min.; 3. Pletsch(Rote Erde Hamm) in 3:25 Min.; 4. Werne (Neptun Lüdenscheid) in 3:26.4 Minuten. 100 Meter Rückenschwimmen für Männer: 1. Ruhfuß(Witten 84) in 1:11 Min.; 2. Rundmund(Neptun Erkenschwick) in 1:13,8 Min.: 3. Bählkow(Rote Erde Hamm) in 1:19.6 Min.: 4. Westermann(Neptun Erkenschwick) in 1:20 Minuten. Kunstspringen für Frauen: 1. Olga Eckstein(Neptun Erlenschwick) 53.20 Pkt.: 2. Meylmann (Damenschwimmver in Bochum) 46,33 Pkt. Kunstspringen für Männer: 1. Matschfe (Neptun Lüdenscheid) 102.81 Pkt.; 2, Kleinsorg(Westsalen Dortmund) 88,79 Pkt. 100 Meter Kraulschwimmen für Männer: 1. Höhle(Witter 84) in 1:04 Min.; 2. Hessing (S. V. Münster 91) l.: 1:046 Min; 3. Schwarze (Niedersachsen Münster) und Lütgert(Westsalen Dortmund) in 1:05.6 Min.; 4. Labonte(Witten 84) in 1:06,2 Minuten. 100 Meter Rückenschwimmen für Frauen: 1, Heiling(Germania Dortmund) in 1:23,8 Min.; 2. Kellermann(Rote Erde Hamm) in 1:24.4 Min.; 3. Pletsch(Rote Erde Hamm) in 1:28 Minuten. Lagenstaffel 3 X 100 Meter für Männer(Klasse 2a): 1. S. V. Bielefeld 02 in 3:52.8 Min. (Lütgert. Kattenbrocker, Zisgen); 2. S. V. Münster 91 in 4:01.6 Min.: 3. Rote Erde Hamm in 4:04,2 Min. Gladbeck 13 mit 3:59,5 distanziert. 400 Meter Kraulschwimmen für Männer: 1. Bachmann(Westfalen Dortmund) in 5:19.5 Min.: 2. Rundmund(Nevtun Erkenschwick) in 5:20 Min.: 3. Pieper(S. V. Münster 91) in 5:44,6 Min. 400 Meter Kraulschwimmen für Frauen: 1. Kellermann(Rote Erde Hamm) in 6:33.4 Min.; 2. Schröder(Germania Dortmund) in 6:35.8 Min.: 3. Lindner(Neptun Erkenschwick); 4 Arens(Germania Dortmund) 10 X 40 Meter Kraulstaffel für Männer: 1. S. V. Münster 91 in 3:54.2 Min.(Lammers, Schmitz, Brandt I. Brandt II. Schmitz II. Humborg. Meßdorf. Piever, Hessing. Stüve): 2. S. V. Rote Erde Hamm in 3:55.6 Min.:(Wir, Geisthövel Rose. Niesert Obera, Tietz, Krones. Rump. Bählkow, Dewitz): 3. SP. Westfalen Dortmund in 3:55,8 Min.(Lütgert, Schäfer. Radeloff. Küper, Eckhout, Mühle, Evers, Dockhorn, Marx, Bachmann). Wasserballmeisterschaftsspiele: Rose Erde Hamm— S. V. Iserlohn=Schleddenhofen I. Spiel 9:5(7:1), II. Spiel 12:7(6:3). Pause wird das Spiel dann sehr hart. Hamm beherrscht fast eine halbe Stunde lang die Lage, aber Brackwedes Verteidigung ist auf dem Posten und halt den Kampf ausgeglichen. Aulmählich finden sich die aufgeregten Brackweder auch wieder besser, aber drei Minuten vor Schluß glaubt Brackwedes Puplikum aus irgend einem Grunde einschreiten zu müssen. Der Schiedsrichter unterbricht das Spiel für einige Minuten, läßt aber dann weiterspielen, ohne daß sich an dem Torverhältnis noch etwas ändert. VIL. Salzuslen— VfB. Bieleseld 0:1 Wohl hatten die Bielefelder technisch und taktisch klare Vorteile, wiesen die großere Spielerfahrung auf. aber die Gastgeber machten durch ihren Eiser und Schneid diesen Nachteil vollkommen wieder wett, so daß das Spiel vollkommen ausgeglichen verlief. Der einzige Treffer ist zudem noch recht umstritten. In der 29. Minute verwirkte Salzuflen einen Strafstoß dadurch, daß Strotmann an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht wurde. Ob bier ein Verschulden des Salzuflener Spielers vorlag, war umstritten, Jedenfalls verhängte der Schiedsrichter einen Strafstoß von der Strafraumgrenze aus, den der Halblinke Hofmann wuchtig zum einzigen Treffer einsandte. In der zweiten Halbzeit unternahmen die Salzuflener verzweifelte Anstrengungen, um den Ausgleich herzustellen, aber der nicht gerade sehr durchschlags= und schußkräftige Sturm wurde von der Bielefelder Hintermannschaft sicher gestoppt. Im Bielefelder Angriff wollte sich absolut kein Zusammenbang einstellen, vier mangelte es am gegenseitigen Verständnts und an der Führung, so daß auch Salzuflens Hintermannschaft jeder weiteren Probe gewachsen war. SuS. Herford— Borussia Lippstadt 1:2 Lippstadt war schneller, eifriger und kampffreudiger und namentlich im Sturm erheblich produktiver. Herfords Hintermannschaft leistete überaus tapferen Widerstand, konnte aber die Niederlage nicht verbindern. In der ersten Halbzeit ist der Kampf vollkommen ausgeglichen. Beiderseits gab es gute Torgelegenheiten, die aber von Herford durchweg verpaßt wurden, während es den Borussen durch den Halblinken gelang, die Führung zu erzielen. Nach der Pause das gleiche Bild. Beiderseits beherschen die starken Hintermannschaften zwar die Lage, aber dennoch gelingt dem Rechtsaußen Pförtner ein sehr schönes Durchspiel und unbaltbar kann er den Ausgleich für die Herforder herstellen. Jetzt kämpfen beide Mannschaften erbittert um den Siegtreffer. Die Hintermannschaften werden auf eine harte Probe gestellt. Lippstadts Angriffe sind wuchtiger und kurz vor Schluß ist es dann der Rechtsaußen von Lippstadt, der mit einer weiten Vorlage durchgekommen ist und mit schönem Schrägschuß den Siegtreffer für die Borussen erzielt. Herford wirft die gesamte Mannschaft setzt nach vorn, will unter allen Umständen noch ausgleichen, aber die Lippstadter Verteidigung wird verstärkt und die Punkte wandern nach glücklichem Siege nach Lippstadt. Bielefeld 06/07 SV. Schildesche 2:2 Das Spiel verlief sehr interessant und endete schließlich nach beiderseits gleichwertigen Leistungen mit einer gerechten Punkteteilung. Die Bielefelder zeigten sich in verbesserter Form und das Unentschieden ist durchaus verdient. Seitdem Stern wieder den Posten als Mittelläufer übernommen und Buttgereit nach Halbrechts gewechselt hat, bat die Mannschaft erheblich an Zusammenhang und auch Durchschlagskraft gewonnen. Trotzdem werden beide Mannschaften noch fleißig an sich arbeiten müssen, wenn sie frei aller Abstiegsorgen werden wollen. In der 18. Minute gingen die Bielefelder in Führung. Eine Flanke von links nahm der Halbrechte Buttgereit auf und sandte für den Schildescher Hüter unhaltbar zum Führungstreffer ein. In der 35. Minute konnte Schildesche den Ausgleich berstellen und zwei Minuten vor der Pause sogar in Führung geben, allerdings nach Fehler des Hüters, der diesen Treffer verbindern mußte. In der 10. Minute der zweiten Halbzeit kam Bielefeld dann zum verdienten Ausgleich. Mittelläufer Stern gab eine schöne Vorlage an den Mittelstürmer Brunner, der aus kurzer Entfernung zum Ausgleich einsandte. Im weiteren Verlauf des Spieles bemübten sich noch beide Mannschaften recht kräftig um den Siegtreffer, aber die beiderseits stärkeren Hintermannschaften waren jetzt auf dem Posten. erneut sein ausgezeichnetes Können und brachte Brackwede mit zwei Toren in Führung. Das zweite Tor war von ihm eine Prachtleistung; wunderschön und unhaltbar köpfte er den Ball ins Netz. Dann aber reißen sich die Hammer zusammen, die Läuferreihe findet sich jetzt besser und schon bald ist nach geschlossenem Angriff das erste Gegentor erzielt. Wenig später fällt dann der umstrittene Ausgleichstreffer für Hamm. Haverkamp setzt einem steil vorgelegten Ball nach, erreicht ihn und schießt den Verteidiger von Brackwede an. Der Schiedsrichter entscheidet Elsmeterball wegen Handspiels, Brackwede reklamiert, weil einmal der Ball bereits ausgewesen sein soll, im zweiten es sich nicht um Handspiel des Verteidigers gehandelt habe. Der Schiedsrichter bleibt bei seiner Entscheidung und der Kampf steht 2:2. Nach der der Ringer Um die Bezirksmeisterschaft Marten gegen Alemannia II. Dortmund 12:7 Die Dortmunder traten ohne Mittel= und Halbschwergewicht an und hatten deshalb von vornherein gegen den Tabellenersten keine Siegesaussichten. Bantamgewicht: Hanke Alemannia und Both Marten zeigen einen technisch guten Kampf, der nach dreizehn Minuten mit einem Schultersieg von Hanke durch Eindrücken der Brücke endet. Federgewicht: Bei einem im Bodenkampf ausgeführten Aufreißer unterliegt Breskt Marten gegen Ossowski Alemannia durch Ueberroller nach acht Minuten. Leichtgewicht: Hinz Alemannia unterliegt gegen Rokitta Marten nach einem barten Kampf nach Punkten. Weitergewicht: Die Punkte fallen kampflos an Gremer Marten, da Alemannia keinen Vertreter stellt. Mittelgewicht: Einen Blitzsieg erzielt Blumhoff Marten über Klunkowski Alemannia durch seitlichen Ueberwurf nach einer Minute. Halbschwergewicht: Alemannia stellt keinen Ringer, so daß Güntber Marten kampflos die Punkte zufallen. Schwergewicht: Im Standkampf fällt zwischen Peuster Marten und Schütz Alemannia nichts. In den angesetzten Bodenrunden erzielt Schütz in der Oberlage eine Wertung durch Ausbeber, nach dem Wechsel bolt Peuster durch Aufreißer auf, kommt aber bei einem angesetzten Schleudergriff durch Kontern in die Brückenlage, die aber außerhalb der Matte endet. Der Gang endet nach der Zeit unentschieden. Union Dortmund gegen Lünen 05 11:5 Lünen trat ohne Bantam=, Feder= und Leichtgewicht an, so daß die Platzmannschaft einen leichten Stand hatte. Bantamgewicht: Die Punkte fallen kampflos an Union. Federgewicht: Lünen gibt auch hier die Punkte kampflos ab. Weltergewicht: Finke Lünen unterliegt gegen Wiese Union durch Klemmer am Boden nach acht Minuten. Mittelgewicht: Berglich Lünen besiegt Gatzmann Union durch Ueberwurf nach einer Minute. Halbschwergewicht: Kazmareck Lünen verliert gegen Bachovek Union durch bessere Gesamtarbeit. Schwergewicht: Kökel Lünen siegt über Hagedorn Union durch bessere Arbeit. Hörde 29 gegen Rote Erde Dortmund 15:3 Die Platzmannschaft erzielte über die Dortmunder, die ohne Bantamgewicht antraten, einen eindrucksvollen Sieg. Bantamgewicht: Kabaziniki Hörde bekommt die Punkte kampflos, da Rote Erde keinen Vertreter stellt. Federgewicht: Kaptur Rote Erde unterliegt gegen Kossit Hörde durch Plattwurf nach kurzer Zeit. Leichtgewicht: Durch bessere Gesamtarbett siegt Knerr Rote Erde über Weikart Hörde nach der Zeit. Weltergewicht: Der Kampf zwischen Maglewit Rote Erde und Meise Hörde geht ebenfalls über die Zeit und endet mit einem Arbeitssieg von Meise Hörde. Mittelgewicht: Bigalke Rote Erde verliert gegen Muschal Hörde durch Seitenaufreißer nach zwölf Minuten. Halbschwergewoicht: Onklin Hörde und Siewecke Rote Erde können sich im Standkampf und am Boden nichts auhaben, so daß der Gang unentschieden endet. Schwergewicht: Im Endkampf unterliegt Retzko Rote Erde gegen Meise Hörde durch Ueberschlag am Boden nach acht Minuten. Hörde 29 gegen Roland 33 Dortmund 4:16 und 14:5 In dem Doppelkampf der Nachwuchsstaffeln siegte Roland mit der jungen und Hörde mit der älteren Staffel einwandfrei. Bautamgewicht: Schildmann Roland und Linidner Hörde trennen sich nach der Zeit unentschieden. Kunze Hörde siegt über Schröter Hörde entscheidend. Federgewicht: Prunn und Wölke Hörde verlieren gegen Seuster und Block Roland durch Schulterfall. Leichtgewicht: Wiedemann Roland besiegt Lipinski Hörde entscheidend Schneider Roland bucht über Lipinski einen Punktsieg Weltergewicht: Büttner Roland bekommt von Kracht Hörde eine Schulterniederlage. Wagner Hörde erringt einen Schultersieg über Lilienthal Roland Mittelgewicht: Than Hörde muß durch Block Roland eine Schulterniederlage hinnehmen, ebenso ergeht es Eckardt Roland gegen Ceglars Hörde. Halbschwergewicht: Bobbert Hörde bekommt durch Schildmann Roland eine Schulterniederlage, dagegen ist Walter Hörde kampflos Sieger. Schwergewicht: Müller Roland siegt über Dreving Hörde entscheidend und Knepper Roland unterliegt gegen Weikart Hörde nach Punkten. Hohenfriesberg Aus der Chronik eines alten Schulmeisters] Don Hermann Bredehöft „Das ewige Reich der Deutschen“ Am 3. Juni des Jahres 172., um die Mittagsstunde— so berichtet ein Schulmeister aus einem bei Striegau in Schlesien gelegenen Dorf— geschah es, daß der Dragoner Jacobus Kaldaun vom Geßlerschen Regiment, welcher bei mir seit längerm in Quartier lag, auf eine breite Staubwolke zeigte, welche aus dem Gebirge emporstieg, und sagte:„Da kommen die Hundsfötter, die unsern König wieder auf die Größe eines Kurfürsten bringen wollen, aber wir werden sie schon bestrafen für ihren Uebermut!". Da nun zugleich in der Ferne einige Schüsse fielen, als werde die Drohung des Dragoners höheren Ortes unterstrichen, ward ich plötzlich derart erschreckt und kleinmütig, daß ich, ohne dem Menschen zu erwidern, schnurstracks ins Schulhaus lief und in meiner Kammer auf die Knie fiel, Gott zu bitten, daß er das Verhängnis, welches da in der Staubwolke heranrückte, von uns Friedfertigen abwende. Denn ich lebte damals recht im Glück und war einem Mädchen aus dem nahen Hohenfriedberg verlobt und wollte es im Erntemond heimführen. Als ich danach wieder vor die Tür trat, hatte die Staubwolke sich verzogen, die Geßlerschen Dragoner waren eben abgerückt, während sächsisches Kriegsvolk in glitzernder Wehr über die Hänge kam und die Panduren bereits lärmend das Unterdorf verließen. Da glaubte ich nicht anders, als daß Gott mein Gebet erhört hätte, und wurde dessen um so gewisser, als die sächsischen Haufen rasch den Hügeln von Striegau zuströmten, ohne uns in ihrer Eile ein Leids tun zu können, und hätten sie wirklich geplündert, ich hätte es willig in Kauf genommen, denn womit sollte ihnen auch ein armer Schulmeister dienen können. Indem ich unser Dorf so der Gefahr entronnen wähnte, wurden meine Gedanken nun wieder auf das Unglück anderer Menschen hingelenkt, namentlich der Striegauer, denen kurz nach Sonnenuntergang noch eine Kanonade in die Ohren dröhnte, welche ihnen für den kom menden Tag nichts Gutes zu verheißen schien. 's hieß, des Königs Nachhut stünde vor den Toren der Stadt im Gefecht mit den Sachsen, um die Breslauer Straße zu schützen, und die sächsischen Troßknechte, welche gerade in un serm Dorf die Wagen abstellten, frohlockten schon, daß man binnen drei Tagen bereits in die schlesische Hauptstadt einziehen werde. So brach zum Beginn der Nacht doch noch eine gelinde Unruhe in die Hütten von uns Friedfertigen ein, schlafen konnte ich ohnehin nicht, weil ich immerfort an meine Braut denken mußte und an die armen Striegauer Bürger, auch war es warm, die Sterne glommen mild, und auf den Hügeln bis nach Hohenfriedberg hin loderten tausend helle Feuer. Ich stand lange am Fenster und pries im stillen die Güte des Allmächtigen, welcher selbst die wilden Soldaten in den Arm des Schlafes zwang, daß sie uns in Frieden ließen, und war ganz ruhig. Wie aber die Dämmerung heraufkam und ein frischer Morgenwind in den Büschen zu spielen begann, erneuerte sich die Kanonade stärker als tags zuvor, und bald merkte ich, daß sie sich uns näherte; auf der Gasse schlugen sie schon den Generalmarsch, und es erschollen erschreckte Rufe: Zu den Waffen! 0 du! Von Hans Johst Alle Trauer der Erde Ist Einsamsein... So werde Bruder und mein Du dort. o Fremder Voll Traurigkeit! Wirf deine Augen, Deine Hände in mich Mein Herz ist weit Und meine Hände tauge Für nichts— als dich Durch wehende Türen Zum Himmel zu führen. Bald erhob sich ein fürchterlicher Lärm, Kugeln surrten wie wilde Hummeln durch die Luft, Hörner gellten, Salven peitschten, die Troßknechte schnitten den Pferden die Stränge ab und ritten querfeldein, während Verwundete in wirren Haufen von den Höhen herabkamen. Wir aber flüchteten uns alle in den nahen Busch und warfen uns auf die Knie, die Verfeindeten söhnten sich miteinander aus, die Kinder jammerten, und die Weiber beteten laut. Um das Dorf zuckten währenddem rote Blitze, und braunes Gewölk stieg in dicken Schwaden gen Himmel, wir wagten kaum hin zusehen, wie unsere Hütten in Flammen auf gingen, da schrien wir ja nur um so lauter. Ich aber wähnte, Gott habe mich gänzlich ver lassen und haderte mit ihm. Es gingen zwei Stunden hin, bis endlich die sächsischen Regimenter wichen; wir wurden von den Fliehenden blindlings überrannt, wo bei mir einer den Kolben ins Kreuz stieß, daß ich vornüber auf das Gesicht fiel. Wie nun die Besiegten und die Linien der Sieger unter fortwährendem Feuer über uns hinweggeschritten waren, wankten wir voller Entsetzen und ganz benommen von dem Höllenlärm zu unsern Behausungen zurück, die Brände zu löschen. Das Schulhaus stand noch, aber die Tür war erbrochen, und in der Schulstube stöhnten Verstümmelte und Sterbende. Ich hielt einen Augenblick hilflos in all dem blutigen Elend, da schrie mich ein Offizier an, ich solle mich auf das Feld scheren, einen Medikus zu holen; ich lief, so schnell mich meine Beine trugen; ich wußte nicht ein noch aus. Indem ich also über das Schlachtfeld irrte, auf dem sich herrenlose Pferde tummelten und räuberische Troßknechte und allerlei verlorene Haufen umherzogen, während der Lärm des kleinen Gewehrs gen Mittag verhallte, stieß ich auf einen friedlich grasenden Gaul, und daneben lag mit zerschossenen Beinen der Dragoner Jacobus Kaldaun. Der rief mich kläglich an, und eigentlich brachte mich erst seine Stimme wieder zu Verstand; ich wollte ihm helfen und wußte nicht wie. Da gab er mir seine Feldflasche, und ich lief zu einem der Fischteiche, welche nahe unserm Dorf liegen, um sie zu füllen. Als ich zurückkehrte, kam eben ein Schwarm von Reitern vorüber; der erste von ihnen, ein junger Herr mit großen, durchdringenden Augen, ritt einen Schimmel und trug einen silbernen Stern auf der Brust. Ich jedoch kehrte mich gar nicht daran, sondern wollte dem Dragoner die Flasche reichen. Der aber richtete sich auf, ohne meiner zu achten, und hockte sich mit aufgestütztem Arm, trotz der zerschossenen Beine, ruhig wie ein Schulbube, und plötzlich schwenkte er seinen Hut und rief: „Vivat, der König!“ und hatte statt für die Flasche nur noch Augen für den Reiter. Ueberall hoben sie jetzt die Hände und schrien mit, und ich stand demütig, die Kappe in den Fingern, bis der Schwarm vorüber war und der Dragoner auf den Rasen zurücksank. Es ist mir aber in diesem Augenblick bewußt geworden, daß ich damals ein ganz gemeiner Mensch gewesen war, wo ich in hündischer Angst vor Gott auf den Knien lag und um meine Errettung flehte, anstatt Gott zu bitten, daß er mich stark und tapfer mache wie den jungen König, der doch das ganze grause Elend allein zu verantworten hatte, und standhaft wie den Dragoner Kaldaun. Denn standhaft und tapfer zu sein im Leben und Sterben, nur darin liegt des Menschen Glück und Bestimmung auf Erden und der wahre Friede und Segen Gottes, deren unsere Herzen so bedürftig sind. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Es ist unmöglich, daß ein Volk wie das unsre, so sehr es auch gepeinigt und gekränkt, verlassen und verraten werden mochte, so sehr es auch durch höllische Blendwerke oder durch Niederlagen und Unglück verwirrt, eine Zeitlang sich selbst vergessen haben konnte, nicht endlich vom schmählichsten Verfall, von der grausamsten Erniedrigung zurückkomme; unmöglich, daß aus diesem ehrwürdigen Stamme so mannigfaltiger Vortrefflichkeit und Hoheit... nicht endlich Ein vollständiger Held. Ein Retter und Rächer hervorgehe, der die Tränen von allen Angesichtern abwische, der uns einsetze in unser ewiges Recht und Deutschland und Europa wieder aufbaue. Friedrich von Gentz 26) Roman von Walter Sawitzky Alle Rechte bei: Carl-Duncker-Verlag Berlin Daisy sieht an sich hinunter, an ihren schlanken, weißgepuderten Beinen in den kurzen Seidenhöschen. Sie ist etwas verwirrt, zum erstenmal erlebt es Lore, daß Daisy verlegen wird.„Meinen Sie? Ja, es wäre vielleicht besser,“ sagt sie dann und verläßt schnell das Zimmer. Die anderen haben nichts bemerkt, nur Lore hat natürlich jedes Wort verstanden und erzählt es Bully sofort. Nach kurzer Pause will nun auch die Signora das Ihrige zur Hebung der Stimmung beitragen, aber es erweist sich leider, daß die vierbeinigen Artisten nicht daran gewöhnt sind, „im Parkett zu arbeiten“! Sie sind auf keinerlei Art dazu zu bringen, wenigstens einen Teil ihres abendlichen Programms zu absolvieren, was man ihnen auch durchaus nicht verübeln kann, da sich das Publikum alles andere als diszipliniert verhält. Von allen Seiten strecken sich ihnen Hände entgegen, die sie streicheln wollen, mit allerhand Leckerbissen die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen versuchen, und da soll ein Hund arbeiten! Sie denken nicht daran, sie sehen zu, daß sie auch zu ihrem Recht kommen. Bratengeruch in der Nase,— und dabei soll man auf den Hinterpfoten ge hen,— eine Zumutung! Sie laufen alle durch einander, sie bellen fröhlich, und erst, nachdem sie sich tüchtig sattgefuttert haben, lassen sie sich von ihrem Frauchen in das Schlafzimmer bringen. Das eigentliche Kabarettprogramm wäre mit dieser etwas verunglückten Nummer nun erledigt, und es bleibt fortan jedem Gast über lassen, sich so gut wie möglich selbst weiter zu unterhalten. Es scheint auch, daß diese Aufabe allerseits bestens gelöst wird, denn die stimmung in der kunterbunten Gesellschaft flaut keinen Augenblick ab. Bully machte eine kleine Runde durch das Zimmer und sieht nach dem Rechten. Alles ist in Ordnung, überall haben sich vergnügte Gruppen gebildet, nur Wolf steht allein und mit verbissenem Gesicht an der Tür. „Was hast Du denn mit Daisy gehabt?“ fragt Bully, auf ihn zutretend. „Geht Dich gar nichts an“, ist die nicht sehr freundliche Antwort. „Stimmt“, gibt Bully zurück,„nur so viel laß Dir sagen, böser Wolf: Ein Mädel, das einen liebt, kränkt man nicht unnütz! So, und nun viel Vergnügen!“ Wolfs verdutztes Gesicht sieht er nicht mehr, denn in diesem Augenblick betritt Daisy das Zimmer, und schon ist Bully neben ihr.„Umgezogen? Ist auch besser so! Das heißt, von mir aus könntest Du den ganzen Tag in kurzen Höschen rumlaufen, aber verliebte oder eifersüchtige Männer sehen das nun mal nicht gern! Und jetzt iß Dich erst mal satt! Da steht ja der Sohn des Hauses, Wolf! Hier wünscht eine junge Dame etwas versorgt zu werden! Bully geht schon wieder weiter. Wenn die beiden jetzt nicht vernünftig werden, dann ist ihnen nicht zu helfen! So, und jetzt will er sich erst mal Lore zum Tanz holen! „Bullychen“, sagt diese, als ihnen ein lang amer Walzer genügend Luft zum Reden läßt, „glaubst Du, daß mit dem„Knalleffekt" alles schon erledigt ist? Ich glaube, das dicke Ende kommt noch nach, es ist alles zu glatt gegangen!“ Ist es der... mit den 5000? „Kann schon sein, Lore, aber das macht nichts, das spielt keine Rolle mehr, die Hauptsache ist, daß Ihr die Sache jetzt aufgesteckt habt, und in einigen Monaten sind wir sowieso verheiratet, Du mußt mir jetzt nur dabei helfen. Deine Mutter unschädlich zu machen!“ „Bullv!" Lore schreit beinahe auf,„Bully, was sprichst Du da? Ich soll... meine Mutter... unschädlich machen?" „Ja, Lore, es ist nicht zu ändern, sie muß unschädlich gemacht werden, sie muß aus dem Wege geräumt werden, sie muß verschwinden, mit einem Wort, sie muß eben verreisen!“ „Verreisen? Ach soo! Das hättest Du doch gleich sagen sollen! Warum soll sie denn verreisen, wohin und auf wie lange?“ „Na, sagen wir, eine Woche, das dürfte wohl genügen!“ „Aber warum denn bloß, Bullychen, warum soll sie verreisen? Sie stört doch niemand, warum kann sie nicht hierbleiben?“ „Damit wir Geld kriegen, damit wir heiraten können!“ „Bullv“ Das kann doch kein Mensch begreifen! Wieso kriegen wir denn Geld, wenn Mama verreist? Wieso kriegen wir dann aus gerechnet Geld? Woher kriegen wir es denn?“ „Das kann man nicht so einfach sagen, das ist eine furchtbar komplizierte Geschichte. Es. kommt nämlich jemand her, von ganz weit weg, hierher nach Berlin, und von diesem Jemand können wir Geld kriegen, er gibt es uns bestimmt, er hat Geld wie Heu, und er gibt uns was, er... hat ja schon gegeben.. „Bully! Ist das etwa der... mit den fünftausend?“ „Pssst“, macht Bully,„schrei nicht so laut! Ja, der ist es", flüsterte er weiter,„aber weiter sage ich nichts, der ist es also, aber er darf Deine Mutter nicht sehen, unter keinen Umständen, das ist der Witz bei der Geschichte, ein furchtbarer Witz, das kannst Du mir glauben! Du verstehst das alles nicht, aber es ist nun einmal so, sonst passiert was Schreckliches, wenn er sie zu Gesicht bekommt, nämlich, aber wenn er sie nicht sieht, dann geht alles gut, dann kriegen wir einen Haufen Geld! Ich kann Geld nicht ausstehen, es verdirbt den Charakter, ich will das Geld auch nur haben, um Pietsch P. Rumpe zeigen zu können, wie man seinen Laden aufziehen kann! Dann nimmt er mich bestimmt als Teilhaber auf, dann können wir heiraten, Loremaus! Und Wolf, bei ihm ist es dasselbe, Du siehst also, was alles davon abhängt! Du mußt mir helfen, Mama muß weg!“ „Aber wenn Sie nicht will, Bully?“ „Sie muß eben wollen, man muß es ihr einreden, sie muß in ein Bad, muß sich erholen, was weiß ich!“ „Schön, Bully“, sagt Lore ergeben,„aber ich glaube nicht daran, ich glaube nicht, daß sie wegfährt, der Mama kann man nichts einreden, sie hört auf niemand, Du wirst ja sehen!“ „Du wirst mir aber dabei helfen? Du wirst Dein möglichstes dabei tun?“ „Natürlich werde ich das, wenn wir dann heiraten können, du lieber Himmel! Ach Bullysohn, wenn's bloß wahr wäre! Aber das ist doch ganz unmöglich zu verstehen, wieso muß Mama denn weg? Erst schickt er ihr die fünftausend, und dann darf er sie nicht sehen! Das ist doch unsinnig, das ist doch ganz blödsinnig überhaupt!“ „Ja, Lore, es ist eine ganz geheimnisvolle Geschichte, das ist wahr, doch sie ist nun einmal so, ich habe schon fast graue Haare von dieser Geschichte bekommen, aber Ihr werdet mir noch einmal alle dankbar sein! So, und jetzt setz Dich mal etwas zu Herrn Sebulke, ich habe mit Vatern etwas zu reden!“ Mir gefällt sie auch nicht besonders! Es redet sich aber nicht so einfach mit Vatern. Vater hat einen sitzen, einen ganz gehörigen hat er sitzen. Er umarmt Bully, er zieht ihn auf einen Stuhl neben sich, er gießt ihm sogleich ein Glas Bowle ein, wobei dessen Hosen auch einen Teil mit abbekommen. Dann erklärt er, er würde gleich noch eine Flasche Kognak in die Bowle gießen, das Zeug sei zu nüchtern, es herrsche noch lange nicht die richtige Stimmung. „Sieh Dir mal meinen Sohn an,“ sagt er unzufrieden.„Na, ist das was? Der Junge macht mir Kummer, der ist immer so ernst! Jetzt redet er die ganze Zeit mit der Daisy, soll mal lieber was Vernünftiges trinken! Bring den beiden doch mal'n Kognak, sonst schlafen sie ein!“ „Die schlafen nicht ein, Vater, die haben was Wichtiges miteinander zu besprechen, und ich habe mit Dir auch etwas Wichtiges zu besprechen, hör mal'n Augenblick zu!“ Thomas blickt mit nicht sehr klaren Augen auf Bully.„Was Wichtiges? Muß das unbedingt jetzt gleich sein? Na, dann schieß mal los!“ „Also, Vater, ich muß leider sagen, die Mama gefällt mir in letzter Zeit gar nicht mehr!" „Laß gut sein, mein Junge,“ sagt Thomas Filoda und legt Bully beschwichtigend die Hand auf den Arm,„mir gefällt sie auch nicht besonders, aber was soll man machen? Sechsundzwanzig Jahre sind wir nun verheiratet, ist ja'n anständiger Mensch, die Mama, und 'n tüchtiger Mensch, zum Beispiel, die Pension hier, hat sie das nicht sein gemacht? Aber von wegen gefallen... na, trinken wir noch einen, ich glaube, ich muß mal'nen Kognak dazwischenlegen, das Zeug ist so schlampsig, das schafft gar nicht ordentlich!“ „Laß mal, Vater, der Kognak läuft ja nicht weg; außerdem hast Du mich ganz falsch verstanden, ich meine, die Mama sieht so blaß aus, ob sie nicht am Ende krank ist! Sie müßte mal Erholung haben,'n bißchen wegfahren, in ein Bad oder auf's Land, das meinte ich!“ „Was Du doch für'n kluger Junge bist, Bully! Wegfahren! Die— und wegfahren! Seit zwanzig Jahren warte ich darauf, daß sie mal wegfährt, sie fährt nicht weg, sie denkt nicht daran, und wenn Du die Platze kriegst! Nee, mein Junge, es ist ja sehr nett von Dir, daß Du Dich so um Deine zukünftige Schwiegermutter sorgst, aber wegfahren tut sie nicht, die nicht, da kannst Du zerspringen!“ Ueberall nur Fiasko! Bully gibt es auf. Auf Lores Vater hatte er ohnehin am wenigsten gerechnet. Jetzt ist Wolf an der Reihe, vielleicht doch, daß er hier etwas Verständnis findet! (Fortsetzung folgt.) ORIGINALROMAN VON HERMANN LIENHART Urheberschutz der Stuttgarter Romanzentrale C. Ackermann, Stuttgart Nuchen Adatzki faßte sich an die Stirne, als sei das alles ein wüster Traum gewesen, dann rannte er auf den Schrank zu, zog die Schublade heraus. Adatzki sah Geld, viel Geld, nahm es heraus und warf es auf den Tisch. Als er es gezählt, fand er, daß es die stattliche Summe von 750000 Lei war. Er starrte auf den Haufen Banknoten, und ein satanisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. War dieser Mordko Voroi verrückt geworden? 750000 Lei hatte er zurückgelassen, also nur ein Viertel der Summe mitgenommen, die er dem unglücklichen Rawin abgenommen? Adatzki pfiff leise vor sich hin und warf die Scheine wieder in die Schublade. Das war einfach toll. Er schüttelte den Kopf, riegelte die Tür ab und legte sich wieder ins Bett, in dem vorher der Mörder gelegen. 4. Kapitel. Dimitriew Sawatschenkoll tte es sehr eilig, das seiner Tochter gegebene Versprechen einzulösen. Und das hatte seinen Grund darin, daß iom bei dem Gedanken, er könne sich der Hehlerei schuldig gemacht haben, doch nicht ganz wohl war. Die Dose war zu billig gewesen. Eine Million Lei war ein Trinkgeld für das Prachtstück. Er traf gerade vor der Polizeibehörde ein, als Ilja Petrovitch seinem Auto entstieg. „Kann ich Dich einen Moment sprechen, Ilja?“ fragte er den Freund und reichte ihm die Hand. „Aber natürlich. Kommst Du dienstlich, Dimitriew?“ „Es betrifft mich nicht selbst", erklärte Sawatschenko, als sie im Privatbüro des Chefs sich gegenübersaßen.„Du weißt doch sicher schon von dem Mord an Rawin?“ „Ich las es in der Zeitung. Es ist arg, wie es in Kischinew zugeht.“ „Ja, wir leben in einer bösen Zeit“, nickte Sawatschenko.„Noch nie kamen so viele Morde und Ueberfälle vor, wie gerade jetzt. Das ist bedenklich. Deine Beamten sind nicht auf der Höhe, Ilja. Der Polizeipräsident lehnte sich behäbig in seinen Sessel zurück.„Komme zur Sache, Dimitriew. Heute ist ein anstrengender Tag für mich, und ich weiß nicht, was sich noch alles auswirken wird. Meine Beamten! Du lieber Himmel! Wenn man dauernd mit Räubern und Mördern verkehrt. Ein Vergnügen ist das nicht. Und die Verhältnisse des Landes——.“ „Du hast einen guten Beamten und verwendest ihn nur als Schutzmann. Und er wäre würdig, Kriminalinspektor zu werden.“ „Wer ist das? Kenne ich nicht alle meine Beamten?“ „Gregor Wassiljew.“ „Der Nachtschutzmann?“ „Derselbe. Er allein ist meiner Ansicht nach imstande, den Mord an Rawin aufzuklären.“ „So... Du meinst... Wassiljew? Hm — ein nüchterner Kopf, zu nüchtern fast.“ „Das scheint mir seine Stärke zu sein, Ilja.“ „Ich werde mit ihm reden. Du sollst nicht glauben, wir von der Polizei ließen alle Mörder laufen. Wenn Wassiljew etwas weiß..“ „Das habe ich nicht behauptet. Aber er hat mich diese Nacht wegen des Mordes herausgeschellt. Ich habe nämlich von Rawin eine brillantenbesetzte Tabaksdose gekauft und ihm das Geld gegeben. Und deshalb wurde Rawin ermordet.“ „Woher wußte Wassiljew das?“ „Von Hidale Rodoi.“ Petrovitch malte den Namen in großen Buchstaben auf ein Blatt Papier.„Ein sehr intelligenter Kopf, dieser Rodoi. Ich wette, daß Adatzki den größten Teil seines Vermögens seiner Tüchtigkeit verdankt. Hm... ich werde, wie gesagt, mit Wassiljew sprechen.“ Er drückte auf einen elektrischen Klingelknopf und gab dem eintretenden Beamten den Auftrag, Gregor Wassiljew herbeizurufen. Sawatschenko erhob sich.„Du kannst Dir denken, daß mich die Angst ergreift bei diesen Zuständen. Man kann sich nicht mehr ruhig seines Besitzes erfreuen.“ „Ich werde alles tun, Dimitriew— alles.“ Gregor Wassiljew klopfte an die Tür zum Privatbüro des Chefs und trat ein, blieb höf lich an der Tür stehen und räusperte sich. Ilja Petrovitch las schon den Bericht über die Mordsache Rawin. Erst als er damit fertig war, drehte er sich um und sah den Beamten lange und sinnend an.„Ich bin im Bilde, Wassiljew. Setzen Sie sich. Es steht hier, der Mörder sei ein gewisser Mordko Voroi?“ „Das hat Herr Hidale behauptet, Herr Präsident.“ „Der Mann besitzt eine fabelhafte Kenntnis von Dingen, die ihn eigentlich nichts angehen. Aber, er kann uns sehr nützlich sein.“ Petrovitch blätterte in dem Bericht.„Sie haben in dieser Sache sehr gut gearbeitet, Wassiljew. Ich bin geneigt, Sie dafür zu beloben. Ueberhaupt möchte ich gerne, daß Sie sich mit diesem * „Demnach mußte, also dieser Kerl— dieser Mordko Voroi ein Russe sein?“ „Nein, aber ein Mitglied der Räuberbande..“ Fall weiter beschäftigen. Ich will Sie von Ihrem Amt als Schutzmann suspendieren und Ihnen versuchsweise diese Mordsache übertragen.“ Wassiljew verbeugte sich.„Herr Präsident, es handelt sich bei diesem Mord nicht bloß um Rawin. Und wenn Mordko Voroi auch der Mörder ist, so tat er dies in einem fremden Auftrag.“ „Was Sie nicht sagen.“ Der Beamte ließ sich durch diesen Einwand nicht stören.„Der Mord bildet den Schlüssel zu allen geheimnisvollen Begebenheiten, die sich in letzter Zeit hier in dieser Gegend zugetragen haben. „Da Sie so liebenswürdig waren, mir diesen Fall zu übertragen, Herr Präsident, so werde ich den Nachweis meiner Behauptung liefern. Ich fürchte nur, daß meine Ermitt lungen einen Skandal in Kischinew hervor rufen werden.“ Ilja Petrovitch fuhr hoch.„Wassiljew— was wissen Sie?“ „Bis zur Stunde noch gar nichts, Herr Präsident. Ich habe nur das Gefühl, als ob dieser Mord den Auftakt zu sehr bedenklichen Dingen bedeutet. Diese Ueberzeugung ist so stark in mir, raß Sie sich nicht wundern dürfen, wenn man mich eines Tages tot ins Haus bringt.“ „Donnerwetter!“ Petrovitch zerrte nervös an seinem mächtigen Schnurrbart.„Ich glaube, Sie übertreiben doch ein bißchen, Wassiljew. Sie sehen eine Riesensensation— und es ist nur ein gewöhnlicher Raubmord.“ „Ich versichere Sie, Herr Präsident—“ Ilja Petrovitch winkte mit der Hand ab. „Ich kann Ihre Meinung wirklich nicht teilen, Wassiljew. Demnach müßten Sie ja schon einen bestimmten Verdacht haben.“ „Verdacht und Gefühl... es sind zweierlei Dinge, Herr Präsident. Ein Verdacht ist etwas Konkretes, eine feststehende Meinung, die ich mir gebildet habe... das Gefühl——“ Petrovitch trommelte nervös auf der Platte seines Schreibtisches.„Sie wollen sagen: Instinkt. Aber das kommt eigentlich selten vor, daß ein Detektiv den Täter nur aus dem Gefühl heraus feststellt. Bleiben wir also auf dem realen Boden: Maxim Rawin wurde ermordet, weil er im Besitz von einer Million Lei war.“ „Wenn ich den Mörder habe“, fuhr Wassiljew fort, ohne auf den Einwand seines Chefs zu hören,„so habe ich einer Hydra nur ein Glied abgeschlagen. Das Haupt lebt. Und das Haupt suche ich.“ „Sie sind verrückt, Wassiljew.“ „Es mag so den Anschein haben, Herr Präsident, als ob ich übertreiben würde. Aber— ich habe am frühen Morgen einen kleinen Spaziergang gemacht an das Ufer des Dnjesters.“ „Ja— und? Da haben Sie etwas gesehen?“ „Den Mörder.“ „Was Sie nicht sagen. Warum haben Sie ihn nicht verhaftet?“ „Erstens kam ich etwas zu spät. Er war schon auf der Fähre und bereits auf russischem Gebiet—— und zweitens—— ich wollte es nicht.“ „Hm.“ Ilja Petrovitch stand auf und ging, die Hände in den Hosentaschen, auf und ab. „Demnach müßte also dieser Kerl—— wie heißt er doch gleich?—— dieser Mordko Voroi ein Russe sein?“ „Nein, aber ein Mitglied der Räuberbande, die die ganze Gegend um Dnjester und Moldau „Eine kühne Behauptung, Wassiljew.“ Iimmmmmmemmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm unsicher macht. Nur— er war verkleidet.“ „Ah!“ „Er trug ein Paar Lackschuhe, einen tadellosen braunen Anzug und einen dunklen Filzhut. Ich kam, wie gesagt, leider zu spät. Aber — ich habe meine Maßnahmen trotzdem getroffen.“ „Er mußte doch einen Paß haben?“ „Mit einer Million Lei in der Tasche kommt man überall durch“, sagte Wassiljew trocken. „Obwohl ich nicht annehme, daß er soviel Geld bei sich hatte. Er wird nur seinen Anteil mitgenommen haben,“ „Ich verstehe Sie nicht, Wassiljew. Sie sprechen in Rätseln.“ „Ich habe mich meines Wissens ganz klar ausgedrückt, Herr Präsident. Das Hauptquartier der Bande...“ „Nun hören Sie aber schon auf!“ „... ist in Kischinew“, sprach Wassiljew und beugte sich einen Moment vor, um auf eine Zeichnung zu deuten, die er aus seiner Tasche gezogen.„Ich habe hier eine kleine Skizze der Grenzgebiete angefertigt. Die roten Kreuze sind die Orte, an denen schon Verbrechen und Ueberfälle stattfanden. Kischinew ist die Zentrale. Hier sehen Sie den roten Stern.“ „Sie entwickeln mir da die reinste Schauergeschichte, Wassiljew.“ „Verzeihung, Herr Präsident. Ich hoffe, Ihnen den Beweis meiner Behauptungen erbringen zu können.“ Ilja Petrovitch hielt plötzlich inne.„Wissen Sie was, Wassiljew? Sie unterbreiten alle Ergebnisse in dieser Sache nur mir persönlich, verstanden?“ "„Jawohl, Herr Präsident.“ „Ich verbiete Ihnen direkt, irgend jemand von meinen Beamten auch nur eine Silbe von Ihrem— hm— Verdacht zu verraten.“ „Jawohl, Herr Präsident.“ „Ich ernenne Sie hiermit zum Kriminalinspektor, Wassiljew, mit entsprechender Erhöhung Ihres Gehaltes. Sie unterstehen nur mir persönlich. Sie haben die weitgehendsten Vollmachten. Ich gebe Ihnen einen separaten Ausweis, der Ihnen alle Türen öffnet, also: einen Generalpaß. Die Dinge scheinen mir zu heikel. Ich kann die Verantwortung nicht übernehmen, daß diese Geschichten an unberufene Ohren gelangen. Sie begreifen das, Wassiljew?“ „Vollkommen, Herr Präsident.“ Gregor Wassiljew verbeugte sich und setzte die ihm vom Präsidenten angebotene Zigarre in Brand.„Die Sache ist nämlich die, Herr Präsident... es ist ganz gut, daß Voroi entkommen ist.“ „Gehen Sie, Wassiljew!—— Gehen Sie! Ich kann nicht mehr!" Und Gregor Wassiljew ging mit einem eigentümlichen Lächeln aus der Tür. (Fortsetzung folgt.) Die spannende Kurzgeschichte: Eine Uhr stand still... Ein Malaie läuft Amok Don Geno Olischläger Der Reeder Termeeren trat aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer und ging in den großen Erker, in dem der Frühstückstisch gedeckt stand. Er warf, wie jeden Morgen, einen Blick durch das Fenster auf die Straße, durch die sich die Heerensgracht, eine der schönsten Kanäle Amsterdams, zog. Draußen erwachte zu dieser Stunde das Leben der Stadt; denn Termeeren war ein Frühaufsteher. Er wollte sich hinsetzen; aber nun wurde ihm bewußt, daß ihn irgendetwas beunruhige; er hatte das Gefühl schon beim Betreten des Zimmers verspürt, ohne sich darüber klar zu werden, was ihn störe. Jetzt bemerkte er es: die Uhr in der Ecke, die große alte Standuhr, die schon im Zimmer seiner Großeltern getickt hatte, als er ein Knabe war, und deren gleichmäßiger Gang zur Atmosphäre dieses Zimmers gehörte, stand still. Unbeweglich hing der Perpendikel, der das Gesicht einer lachenden Sonne trug, zwischen den bronzenen, reich verzierten Gewichten. Termeeren war nicht nur als Kaufmann ein Mann der Ordnung, dem solch ungewöhnliches Verhalten einer Uhr hätte auffallen müssen; er gehörte auch als Mensch zu den feingestimmten Seelen, die eine Veränderung im Rhythmus des Alltagsgeschehens sofort als störend empfinden. Es kann sich ja auch das plötzliche Einsetzen eines Geräusches ebenso sehr überraschend bemerkbar machen wie das Verstummen eines Geräusches, an das man gewöhnt ist. Er setzte sich noch nicht, sondern zog an der Glocke, um das Mädchen herbeizurufen. Im selben Augenblick kam aber schon die Haushälterin, Frau Flincks, die ihm seit dem Tode seiner Frau die Wirtschaft führte, ins Zimmer und hob gleich beschwichtigend die Hand. „Ich weiß schon, ich weiß“, sagte sie, ehe der Reeder zu Worte gekommen war.„Die Uhr steht. Es ist kein Versehen; sie ist richtig aufgezogen worden; aber die Kathrin hat vorhin hier geputzt, und da mußte die Uhr beiseite geschoben werden, damit sie an den Staub darunter herankam, und da ist sie stehengeblieben, und nun bekommen wir sie nicht wieder in Gang! Es geht einfach nicht...“ „Die Gründe interessieren mich nicht“, sagte der Reeder. Kathrin betrat eben das Zimmer, und er fuhr, auch an sie gewandt, fort:„Ich will Ihnen keinen Vorwurf machen; aber das müssen Sie wissen, in einem Zimmer, in dem man lebt, darf keine Uhr stillstehen. Das bedeutet Gefahr, oder gar ein Unglück.“ „Natürlich", warf Frau Flincks ein, die Termeerens Aberglauben in solchen Sachen kannte.„Aber sie ist ja nicht von selber stehengeblieben und.. „Sie steht, das allein ist wichtig, nicht warum sie steht. Sorgen Sie mir ja, daß sie bald wieder geht. Schicken Sie zu Wouverman, der versteht sich auf alte Uhren. Ich gehe jetzt gleich ins Kontor; bin gespannt, was da geschehen ist.“ * Noch früher als sonst üblich erreichte Termeeren heute sein Kontorhaus, das an der Mündung der Amstel in den Meerbusen lag. Geschehen war, soweit die Berichte der schon anwesenden Angestellten erkennen ließen, nichts. Dennoch wich die Unruhe nicht von ihm. Den ganzen Vormittag wartete er darauf, daß sich etwas ereigne, was seine Befürchtungen bestätige. Aber die Post brachte nur günstige und belanglose Nachrichten; da der Wetterdienst von überall gutes Wetter meldete, war auch nicht zu besorgen, daß der „Wilhelmina“, die der Reederei Termeeren gehörte und mittags Amsterdam anlaufen sollte, Gefahr drohte. Trotzdem begab sich Termeeren gegen Mittag an den Kai, an dem die„Wilhelmina“ anlegen sollte, und wartete die Ankunft des Winterfrühling Der Winter strahlt. Die Sonne rollt Einsam durchs Blau ihr klares Gold. Einöd im Tal. Es tropft und taut Vom Hüttendach in leisem Laut. Am Berghang glänzt der Schnee so rein, Dort schläft der Wind im Sonnenschein. Ein Birkenbaum, allein und kahl, Die Hängezweige hebt im Strahl. Er blinzt ins blaue Gotteslicht. Das brennt ihm überm Wipfel dicht. Ein Meislein hüpft ganz sacht im Baum, Ein Seelchen zirpt— du hörst es kaum. Weber Schiffes ab. Es kam pünktlich, und der Kapitän hatte nichts Aufregendes zu berichten. Termeeren wohnte zwei Stunden dem Löschen der Ladung bei; dann kehrte er ins Kontor zurück und erledigte die wichtigsten Arbeiten. Gegen vier war er wieder am Hafen; denn um sieben sollte ein anderes Schiff seiner Reederei, die„Batavia“ in See stechen. Sie kam von Sumatra und fuhr nach Schweden weiter. Der Reeder kümmerte sich jedesmal um alles, was mit der bevorstehenden Abfahrt des Schiffes zusammenhing. Seit zwei Tagen nahm die„Batavia“ Ladung an Bord; in den letzten Stunden sollte der Rest verfrachtet werden. Die Arbeiten nahmen ohne Störungen ihren gewöhnlichen Verlauf. Kurz vor sieben wollte Termeeren das Schiff verlassen. Er besprach sich noch kurz mit dem Kapitän in dessen Kajüte, als sie auf dem Achterdeck Lärm hörten. Sie sahen durch das Fenster, wie einer der malaischen Matrosen sich mit dem Schiffsaffen zankte. Die Meerkatze saß auf einer Sprosse am Mast und fauchte den Matrosen an, der sie offenbar geneckt hatte. Der Malaie schnitt ihr drohende Gesichter, schnallte heimlich seinen Gürtel ab und holte plötzlich aus, um ihr einen Schlag damit zu versetzen. Aber er traf nur den Mast. Im selben Augenblick aber biß ihn der Affe in die Hand. Da packte den Malaien die Wut. Er schwang sich auf den Mast, der Affe kletterte hoch, er stieg ihm selbst mit der Geschwindigkeit eines Affen nach. Das alles hatte sich in Sekunden abgespielt. Ein Obermaat, der gerade vorbeikam, rief dem Malaien zu, den Affen in Ruhe zu lassen und sofort herunterzukommen. Der Reeder und der Kapitän sahen dem Schauspiel zu, legten ihm aber bis jetzt noch keine besondere Bedeutung bei. Der Malaie kümmerte sich nicht im geringsten um den Befehl des Obermaats, sondern kletterte hinter dem Affen her, und als die Sprossen aufhörten, rutschte er mit Armen und Beinen weiter hoch, bis er den Affen erreicht hatte. Der Obermaat schrie vergeblich auf den Malaien ein. Der hörte ihn nicht oder wollte ihn nicht hören, packte den Affen, der jämmerlich schrie und um sich biß, am Schwanz und schleuderte ihn in großem Bogen durch die Luft, so daß er ein paar Meter von der Schiffswand entfernt ins Wasser fiel. Er hatte aber das Glück, daß hier gerade ein Boot vorüberruderte, dessen Insassen den Vorfall schon gespannt beobachtet hatten und ihn schnell aus dem Wasser fischten. Der Reeder und der Kapitän eilten jetzt auf das Deck. Als sie ankamen, hatte das Boot schon angelegt, und Matrosen, die ebenfalls Zeugen des Auftritts gewesen waren, nahmen den Affen in Empfang. Der Malaie kletterte blitzschnell den Mast hinunter. Jetzt sprang er, als er etwa in Mannshöhe auf dem Mast angelangt war, mit einem wilden Satz den Obermaat, der ihn zur Rede stellen wollte, an, warf ihn dadurch zu Boden und zückte ein Messer. Der Reeder und der Kapitän liefen ihm zu Hilfe. Da ließ der Malaie den Obermaat los und stürzte sich gegen seine neuen Gegner. Der Kapitän, der sich mit solchen Angriffen auskannte, ließ ihn ganz nahe an sich herankommen, dann streckte er ihm plötzlich die Faust gegen das Herz. Der Malaie sackte zusammen, aber das Messer verletzte den Kapitän am Oberarm. Der Reeder, der mehr überrascht gewesen war, packte jetzt auch zu und entwand dem Malaien das Messer. Da dieser im Augenblick erledigt schien, wandte er sich dem Kapitän zu, um ihm zu helfen, seinen Rock auszuziehen, durch dessen Aermel schon das Blut drang. Schon aber hatte sich der Malaie wieder aufgerichtet; er kümmerte sich jedoch nicht mehr um die beiden, sondern rannte wutschnaubend davon. „Haben Sie seine Augen gesehen?" fragte der Kapitän.„Wissen Sie, was das bedeutet?" „Er hatte einen ganz irren Blick", antwortete der Reeder aufgeregt. „Amok!“ sagte der Kapitän.„Manchmal bricht das bei den Kerlen durch, plötzlich, durch einen ganz harmlosen Anlaß. Der tobt jetzt weiter. Wis müssen ihm nach. Ein Glück nur, ohne Messer wird er doch nicht viel anrichten können!“ So schnell sich diese Vorgänge auch ereignet hatten, war doch schon das ganze Schiff alarmiert von der Kunde, daß ein Malaie Amok lief. Ueberall versuchte man ihn aufzuhalten und zu bändigen; aber er übermannte mit Fausthieben in seiner durch die Wut gesteigerten Kraft alle, die sich ihm in den Weg stellten. Nun drang er in die Laderäume ein und ließ seinen Zorn an den Waren aus. Er zündete sein Halstuch an und schleuderte es zwischen die Säcke. Wenn die Leute nicht gleich hinter ihm her gewesen wären, hätte es einen ordentlichen Brand geben können; so konnte das Feuer gleich niedergekämpft werden. Weiß der Himmel, was für Unheil er noch angerichtet hätte, wenn ihm nicht einer der Matrosen, der lange in der westamerikanischen Steppe unter Cowboys gelebt hatte, mit einem Seil aufgelauert hätte. Als der Rasende an ihm vorbeirannte, warf er ihm das Seil wie ein Lasso nach. Der Wurf glückte; der Malaie fiel, von der Schlinge eingefangen, zu Boden, und da er nicht mehr um sich schlagen konnte, war es dann den anderen ein leichtes, ihn zu fesseln und abzuführen. Eine halbe Stunde nach der angesetzten Zeit konnte die„Batavia“, die Anker lichten und ihre Fahrt antreten. * Termeeren ging gleich anschließend nach Hause. Frau Flincks kam ihm schon auf der Treppe entgegen.„Die Uhr geht wieder“, sagte sie.„Gott sei Dank, sie geht wieder. Aber denken Sie, der Uhrmacher war den ganzen Tag hier und hat daran gearbeitet, und erst...“ „... und erst so gegen halb acht hat er sie wieder in Gang gebracht, ich weiß“, nickte der Reeder.„Erst gegen halb acht; da war die Gefahr vorüber. Das Gespenst Das Telefon schrillte. Der leitende Arzt der psychiatrischen Anstalt fuhr aus dem Nachtischdämmer. „Was ist denn los?— Hat es denn nicht Zeit?“ rief er ungeduldig in die Muschel, aber dann bekam er runde Augen und fragte hastig: „Wer?— Wirklich?— Ich komme!“ Er rannte in die Aufnahme und stand erschüttert vor der weltberühmten Frau. „Sie hier?!“ rief er mit so viel fassungslosem Entsetzen, daß man an seiner ärztlichen Zukunft verzweifeln konnte. „Ich?“ antwortete die dunkle Stimme, schmerzlich vernebel. und die Mundwinkel in dem großen Gesicht zuckten verächtlich.— „Ich?“— und in der seidenen Stirn standen gequälte Falten.—„Weiß nicht! Vielleicht bin es ich— vielleicht ist es sie...“ „Wer? Was?“ stammelte der Arzt. Sie war es doch, kein Zweifel! Aber nach all seinen Kenntnissen von der menschlichen Seele war es unmöglich, daß diese Frau... Diese Frau schlug auf den Tisch, mit beiden Fäusten, sie schüttelte die bernsteingelbe Mähne und donnerte in jenem klagenden Zorn, der so oft die Welt erschüttert hatte: „Sagen Sie mir als Arzt: bin es ich, oder ist es sie?“ Da fand der Mann seine psychiatrische Fassung wieder, murmelte innerlich ein paar Fremdwörter, lächelte äußerlich wie ein Weltmann und durchtriebener Halunke und— bat um ein Autogramm. Die eben noch funkelnden Augen der Patientin wurden leer und irrten in die Ferne. Der strenge Schnitt des Mundes verwischte sich, und träumerisch fiel es von den erlahmten Lippen: „Ich kann ja meinen Namen nicht schreiben... Da müßten schon zuerst Sie mir sagen: bin jetzt ich das Döbbel zu ihr, oder ist nachher sie mein Pscheudonümm?" D. P. Merkwort zur Tageseinteilung! a au ba bo bruck che de del den den du du ee ein en er fran ge gel gel he i inns ja ki la la le mo mu na na na ne ni nie nil nos re reu sas se see sen sen spie ta te ter un zahl 2o. Aus diesen 33 Silben sind 21 Wörter zu bilden, deren erste und dritte Buchstaben, letztere entgegen der Wortfolge gelesen, ein Merkwort zur Tageseinteilung in Form eines alten Zweizeilers ergenen.— Bedeutung der Wörter: 1. Verfasser einer Rechtschreibung der deutschen Sprache; 2. Singular zu deutsch; 5. ein in-sich-Gehen; 4. Rembrandts Frau; 5. raupenähnliche Schnur; 6. Vorherrschaft(Fremdwort); 7. Beleuchtungskörper; 8. Versammlungsraum in höheren Lehranstalten: 9 unsre westlichen Nachbarn; 10. das„Schwäbische Meer“; 11. Oper von Verdi: 12. nordische Asin: 13. Schiffszubehör bei Wind; 14. Stadt in DeutschTirol; 15. straußenverwandter Vogel: 16. indische Tempeltänzerin; 17. Schwimmvogel: 18. sächsische Industriestadt; 19. Toilettengegenstand; 20. Vorwurl; 21. westdeutsche Industriestadt. (Auflösung in der morgigen Folge)