Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse.V. New=York schwankte den Effektenmarn auf allen Gebieten. kaufsaufträge rasc er Nachfrage macht er Materialmangel irssteigerungen biz n von 15000 und ammersen, Zellstoß a, Riebeck Montan. %. Von den mmlich ausländisch, und Kanada stellten Renten waren bi öher. Für die uu falls mit überwie hin unterlagen dien n. Die Kurse d verall behaupten. ne Mantel. id nicht allzu lose Eleganz aus da saut oder dem samt# , wird# er imme ffektvolle Gürtel be# chlossen zu tragende wie der unten weith für ihn charakteri rt ist auch die Vor# sahnen oder gelegte## Uer Art sind diese# Modell 19587 bes schmale aufgesetzte# inten schlingenartig d hängen und au iel verzieren. Ueben ein würfelig mitz tickter Gürtel hin 19587 der Inter## nanufaktur, Dres96, 104 em. Ober wräthg. gymnasium Dicdon= schlag munrd 28— Itumgen be strie & Sturm Westf. allindustrie, de se für Zichelfelle, Iltisfelle, lle usw.— schen, Altalle & Co., Telefon 1372. leyer: le-Führ 20 Schnitten ellegenten schönften Alben rehtliche.# naderne schneide! I: Demen-Kleiduns 2: Kunder-Kleichung chnuue 94 Otte Bere Letorter. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage. Der Preis beträgt monatlich 2000 Mk. frei Haus, und 1800 Mk. für Abholer. Einzelnummer 100 Mr. Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Lüdenscheid. &a Amtlicher Anzeiger für den Kreis Altena.## = Ferniprecher: 98.— Telegramm-Adreile: Zeitung. Die 1 mm Zeile oder deren Raum kostet 50 Mk., auswärts 60 Mk. Behörden 75 Mk. Reklamen 200 Mk. Jeder Rabatt fällt bei Konkursen, gerichtlicher Beitreibung der Gebühren fort. Druck und Verlag von Karl Salle, Cüdenscheid, Friedrichstraße 91.— Verantwortlicher Redakteur: Otto Scaar, Lüdenscheid. Ne. 392. esich Vloch. Mischnach I. Sshennr 90. Pcd. Johagng, Der Kantzter url die Weshsaten. Die Parole des Provinziallandtags: Bleibt stark und fest. Komme, was kommen mag. Westfälischer Provinziallandtag. Der am Montag in Münster zusammengetretene westfälische der mit Rücksicht aus die Besetzung des Ruhrgebietes zu einer Sondertagung einberufen worden ist, wurde vom preußischen Ministerpräsidenten Braun mit einer Ansprache eröffnet, in der dieser im wesentlichen ausführte: Sie sind in einer Zeit zusammengetreten, die für das Schicksal unseres Landes entscheidend werden kann. Wir müssen uns des ganzen Ernstes unserer Lage voll bewußt werden, wenn wir hinreichend gewappnet sein wollen für das, was uns noch bevorsteht. Die Besetzung hat sich wie Mehltau auf das Wirtschaftsleben dieses hochentwickelten deutschen Industriezentrums gelegt. Es ist eine Irreführung schlimmster Art, wenn Poinrare und seine Beauftragten im Ruhrgebiet die Welt glauben machen wollen, sie wollten nur die Lieferung der Holz= und Kohlenmengen sicherstellen, mit der Deutschland in Verzug geraten sei. Dazu wären andere Wege gangbarer und erfolgversprechender gewesen. Wenn Frankreich nur dieses Ziel im Auge hatte, würde es nicht die von der deutschen Regierung in Fortsetzung der Rathenau=Wirth= schen Erfüllungspolitik gemachten Vorschläge, und vor allem die angeregten Verhandlungen brüsk abgelehnt und auch die bereits über die deutsche Leistungsfähigkeit hinausgehenden englischen Vorschläge rüchsichtslos beiseite geschoben haben. Angesichts dieses Verhaltens der derzeitigen Rezierung Frankreichs muß es der ganzen Welt klar werden, daß es sich für sie nicht so sehr um eine Steigerung der Wiederherstellungsleistungen als vielmehr um die Fortsetzung jener imperialistischen Rheinlandpolsdarauf gerichtet ist, die Rheinlande mit ihrer kernvon Deutschland loszureißen und unter französische Botmäßigkeit zu bringen. Mit großer Heeresmacht, ausgncd ein Patast.utel moderner Kriegstechnk, ist Frankeich eingebrathen Völlerrechts in das Ruchr. Söb eae hie Steilg dug bu au di Stelle der Gesetzlichkot die Will# an vir Steue des Rechts die militärische Gewalt gesetzt. Was dieser Gewaltpolitik nicht gelingen wird und nicht gelingen kann, das ist, positive wirtschaftliche Erfolge von irgendwelcher Erheblichkeit für Frankreich und Belgien selbst zu erzielen. Es ist ein verhängnisvoller Irrtum, anzunehmen, man könne durch Zwang und Gewalt lebendige wirtschaftliche Kräfte eines Landes senden Prinde eines Posteg maden. Es it ein Wahn, die Sint# einen Volkes zu Frondiensten für ein anderes Volk pressen zu wollen. Der starke Arm des arbeitenden Volkes läßt sich in unserer Zeit nicht mehr durch die veralteten Mittel militärischer Boste hille as nich deutsche utescenfate nicht zugrunde gehen, einen einmütigen Widerstand entgegensetzen. Die preußische Staatsregierung steht mit den Regierungen der übrigen deutschen Länder an der Seite bröche, die täasich begngen weriden. Sie wied aud slieh enden Gemetischen bets Feriske er sien und den schour Kdringten Verohuern Frankreichs und seiner Machthaber scheitern. eine Entschriato aut in Namen den bürgerlihen Behe mmrte Priebung, in der zelagt wird: Roye walitargewalt hat das friedliche Schaffen vernichtet. Zor dem Gewissen der gangen Welt erheben wir Anklage über — Vergewaltigung, wie sie besonders unseren westfälischen weis wie den Gemtern u. Düir alein aus und selbs geselt, Bonen wir den Gegnern nur mit den Waffen sittlicher Stärke und deuticher Treue entgegentreten. Frei.von jeglicher Unbesomnenheit, son ruhiger würdiger Ernst und entschlossener Wille unter die Vemnschtung d nicht nur auf echiosener Simitiatent u i de Beckeantuise in P“ Lcrischen weiche i in weitsälischer Zchigkeit und Treue zum deutschen Reiche und zum Freistaat Preußen stehen wird, trotz der Not und Bedrängnis. Komme, was kommen mag. Der Provinziallandtag dankt der westfälischen Bevölkerung für die würdevolle Haltung. Er fühlt mit ihr das schwere Schicksal, das ihr auferlegt ist und spricht allen wackeren Kämpfern, die durch die Gewaltmaßnahmen unmittelbar betroffen sind, die wärmste Teilnahme aus. Er ruft ihnen zu: Bleibtstark undfest, bis zu dem Tage, wo das unbesiegte Recht sich durchgerungen hat und dessen Tage wir bald für Deutschland wiedererhoffen. Hier aber, westfälische Lansleute, in dem unbesetzten Gebiete, die wir die Leiden der Besatzung nicht unmittelbar zu tragen haben, bedenkt eure große Verantwortung und Pflicht! Helft der Ruhrbevölkerung nach dem Maß eurer Kräfte durch reichliche Spenden von Lebensmitteln und Geld. Versemt sei Neueste vom Tage. Der Reichskanzler weilte am Montag abend in der Mitte des Westfälischen Provinziallandtags. In einer Ansprache sagte er: Wenn wir uns jetzt nicht in der Abwehr zusammenfinden, ist das deutsche Volk, ist die deutsche Wirtschaft, ist das deutsche Reich verloren. In der gestrigen Kabinettssitzung erstattete der Kanzler Bericht über seine Reise ins Ruhrgebiet. Die weiteren Beratungen galten ausschließlich dem neuen französischen Gewaltakt in Baden. Seit dem 1. Februar, dem ersten Tage der Kohlensperre, sind von unseren Eisenbahnern noch 100 Kohlenzüge ins unbesetzte Gebiet abgefahren worden. Durch Aufreißen der Schienen haben die Franzosen die in Betracht kommenden Strecken jetzt unbefahrbar gemacht. In London wurde die Lage im Ruhrgebiet am Montagabend ernster beurteilt. Es wurde von einer wachsenden Erregung unter der Bevölkerung berichtet. Lennep und Krebsöge sind gestern besetzt worden. Die Truppen scheinen auf Radevormwald vorzugehen. Die Eingriffe der Franzosen in das Eisenbahnwesen zeitigen für das deutsche Wirtschaftsleben immer ernstere Folgen. Heutige Dollarfrühnotierung 37800. Abgeschw. 8 der Geist der schnöden Gewinnsucht. Der soll der öffentlichen Verachtung preisgegeben werden, der die Notlage des Volkes zur Bereicherung mißbraucht. Es geht um die Einheit des deutschen Volkes und um das Dasein der Nation. Der rheinischen Schwesterprovinz reichen wir in schwerster Schicksalsstunde in dem Kampfe in Gemeinschaf die Hand. Als unzertrennliche Glieder des deutschen Volkes wollen wir in fester Arbeitsgemeinschaft zusammentreten, als ein einzig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr. Treu dem deutschen Vaterlande, treu dem deutschen Vaterlande, treu dem deutschen Volke! Das Haus hörte die Erklärung stehend an. Abg. Stolzenburg verlas eine langatmige Erklärung, die sich in den üblichen kommunistischen Phrasen bewegte. Als er zum Schluß ein Hoch auf die Weltrevolution ausbringen wollte, stimmten nur die fünf Kommunisten mit ein. Das Hoch ging aber in der Unruhe des Hauses unter. Die Erklärung der bürgerlichen Parteien wurde darauf mit sämtlichen Stimmen gegen drei, die von drei früheren Kommunisten abgegeben worden waren, die Kommunisten selbst hatten den Saal verlassen, angenommen. In seiner Schlußansprache gab der Präsident der Hoffnung Ausdruck, daß es der westfälischen Zähigkeit gelingen möge, Deutschland wieder empor zu führen. Der Reichskanzler spricht. Im Anschluß an die außerordentliche Tagung des Provinziallandtages versammelten sich seine Mitglieder am Abend in den Räumen des Landeshauses. Diese Veranstaltung fand eine besondere Bedeutung durch die Teilnahme des Reichskanzlers. Nachdem der Oberpräsident besonders herzlich den Reichskanzler begrüßt hatte, nahm dieser das Wort und führte u. a. aus: Was Sie heute hier, beschäftigt hat, was jeden Menschen beschäftigt Tag und Nacht, der noch deutsches Blut in seinen Adern fühlt, ist der Ernst der gegenwärtigen Lage, ist der frevelhafte Rechtsbruch der Franzosen und Belgier, die westfälischen Boden mit Füßen treten, um sich widerrechtlich die Kohlen und andere Schätze der roten Erde anzueignen. Ich erkläre Ihnen aus innerster Ueberzeugung heraus, daß das Recht auf unserer Seite ist und daß von uns alles geschehen ist, um uns und unserem Volke diese schweren Tage zu ersparen. Aus dieser innersten Ueberzeugung heraus wollen wir die gemeinsame Kreft zum Widerstande bis zum letzten und äußersten ausschöpfen, auch wenn der Widerstand lange und länger dauern mag, als wir vielleicht annehmen. Nicht die finanzielle, nicht die wirtschaftliche Sicherung Frankreichs, nicht einmal ein Interessenausgleich der beiderseitigen Industrien, und auch nicht einmal die politische Sicherung, die der Rheinlandpakt geboten hatte, war das, was die französische Politik befriedigen konnte, sondern das Händeausstrecken nach weiterem deutschen Boden(Sehr richtig!), nach Kohlen und Koks, den wertvollen Schätzen der roten Erde, nach weiterer Besetzung, um die Pläne, die den Gedankengang der französischen Politik seit Jahrhunderten kennzeichnen, zur Wirklichkeit werden zu lassen. Darüber muß man sich klar sein, wenn man die kritische Sonde an die Ruhraktion legen will. Man muß sich klar darüber sein, daß alles nichts genutzt hätte, nur das eine, daß wir dem Feinde gesagt hätten: Komm und nimm die Pfänder, die du haben willst! Dazu ist aber das deutsche Volk nun doch noch nicht schwach genug, und jetzt, wo wir wissen, und wo ich Sie bitte, überzeugt zu sein, daß alles, aber auch alles geschehen wird, um die Aktion der französisch=belgischen Politik zu zerstören, müssen wir uns einmütig zusammenfinden in dem Gedanken der entschlossenen restlosen Abwehr der französischen Wünsche. Wenn wir uns jetzt nicht in dieser Abwehr zusammenfinden, ist das deutsche Volk, ist die deutsche Wirtschaft, ist das deutsche Reich verloren!(Sehr richtig!) Mit derselben Besonnenheit, mit derselben Gründlichkeit, mit demselben Maß von Verantwortung, die die Schritte der deutschen Regierung vor der Ruhraktion geleitet hat, müssen wir jetzt auch, wo wir mitten im Wirtschaftskampfe stehen, unsere Aktion von und aus führen. Nicht so weit sind wir gegangen, daß wir einen Vertrag, der von der anderen Seite mit Füßen getreten wurde, auch unsererseits mit Füßen traten, sondern wir haben gesagt: Keine Kohle und kein Koks und keine Repatationsleistung dem Vertragsbrecher! Nicht darauf kam es an, ihn jetzt durch den völligen Abbruch der Beziehungen in eine ihm vielleicht erwünschte Lage zu versetzen, daß er sagen könnte: Ihr seht, die Deutschen benutzen sofort den friedlichen Einmarsch einer Ingenieurkommission, um ihrerseits die Beziehungen abzubrechen. Nein, Besonnenheit und Zielsicherheit, das müssen die Grundlagen unserer Aktion sein. So wie es bisher geschehen ist, müssen sich alle Stände und Parteien, soweit sie überhaupt den Staat erhalten wollen, einmütig zur Abwehr gegen den Feind zusammenfinden. Nur nicht unbesonnen sein und unbesonnen werden, so schwer es vielleicht auch manchen von Ihnen, die Sie unmittelbar unter den Erlebnissen zu leiden haben, fallen mag, keine Unbesonnenheiten etwa in positivem Aktivismus, gegen den Gegner von rechts oder links. Wer das tut, gefährdet das Vaterland.(Sehr richtig!) Auf dem Wege dieser Abwehr wollen wir alle mit allen Kräften daran arbeiten, daß das Los und Schicksal der Bevölkerung, die in den besetzten und vergewaltigten Gebieten leben und arbeiten müssen, erleichtert wird. Das sind in kurzen Zügen die Grundsätze, über die ich im einzelnen an dieser Stelle nicht sprechen kann. Das Generalprogramm der Regierung besteht in der Abwehr. Worin diese Abwehr im einzelnen bestehen wird, wird sich von Fall zu Fall entscheiden lassen. Wichtig ist, daß wir dem Gegner mit aller Schärfe auch in der feindlichen Prepaganda entgegentreten. (Sehr richtig!) Die Regierung und die Politik, die diese Regierung treiben will und wird, solange das Volk zusammenhält, wird nie eine Politik irgend eines Sonderinteresses sein.(Bravo!) Das einzige Sonderinteresse, das ich in dieser Zeit kenne, ist das deutsche Interesse(Bravo!), das sich gleichmäßig auswirkt für reich und arm, für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, das sich glücklich auswirken wird für alle Teile, auch gleichmäßig in dem Falle, wovor uns Gott behüten möge, eines unglücklichen Ausganges. So stehen wir Schulter an Schulter mit einer notwendigen Arbeitsgemeinschaft in dieser Abwehrfrage zueinander. Ich bitte und beschwöre Sie, daß Sie, die Sie zum großen Teile dem Vaterlande einen Diensteid geleistet haben, und daß auch Sie anderen, die Sie in freien Berufen leben, gleichsam heute dem Vaterlande einen Eid leisten, der dahingeht: Wir werden durchhalten bis zum letzten! Wir werden alle Sonderinteressen zurückweisen und wir werden uns von keinem Interesse leiten lassen, als von dem Interesse, das deutsche Volk zusammenzuhalten in diesem Abwehrkampf und ihn zu einem glücklichen Ende zu führen, damit wir dereinst vor der Welt, vor unseren Kindern dastehen mit offenen Augen, und daß sie uns nicht vorwerfen unser Verhalten in dieser Stunde, damit wir ein einiges Volk hinterlassen, das sie wieder in friedlicher Arbeit aufrichten mögen zu dem, was es einst war. Nicht der Staatsform nach. Ich stehe auf dem Boden der Verfassung. Die Regierung tut es und sie wird versuchen, das Vaterland zu retten und den Wiederaufbau auszuführen.(Bravo!) Ich kann Ihnen verraten, daß alles das, was über eine Unstimmigkeit im Kabinett gesagt wird, wo der eine Teil zu Verhandlungen bereit sei, der andere davon nichts wissen wolle, alles Klatsch und Mär ist.(Bravo!) Es gibt keine irgendwie wesentlich politischen grundsätzlichen Phasen von Anbeginn der Aktion bis zum heutigen Tage, in der nicht sämtliche Mitglieder, das stelle ich ausdrücklich fest, einmütig zusammengestanden haben.(Bravo!) Bleiben wir auch weiterhin einmütig und lassen wir auch die inneren Gegensätze verschwinden und erneuern wir unser inneres Leben, vereinfachen wir es. Das Vaterland fordert Opfer von jedem, und es ist nicht die Zeit, sich an Belustigungen und Vergnügungen zu weiden.(Sehr richtig!) Treten wir dem Wucher mit drakonischen Gesetzen entgegen. Wer die Lebensmittelpreise in unverantwortlicher Weise in die Höhe treibt, ist ein Verräter am Vaterlande. Nur wenn wir alle zusammenstehen, können wir unser Ziel erreichen. So lassen Sie mich schließen, indem ich namens der Reichsregierung Ihnen allen, die Sie in der Abwehrfront stehen und die Sie gewillt sind, durchzuhalten mit allen Kräften den Dank ausspreche für dus feste Durchhalten, das Sie bisher in allen Schichten bewiesen, und daß unser Stolz und unsere Zuversicht ist, daß im deutschen Volke und im deutschen Vaterlande ein Geist lebt, der auch die Schwierigkeiten der jetzigen Zeit siegreich und erfolgreich überwinden wird. Lebhafter, sich wiederholender Beifall folgte den packenden Worten des Reichskanzlers, dem der Oberpräsident im Namen der ganzen Versammlung dankte. Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse.V. Von besonderer Seite wird uns geschrieben: Volk sich in so großer Not befindet, wie das jetzt Alusionen Hariher Ja, b neigst es nur zu leicht dazu, sich Juruber zu machen, von wo ihm Hilfe kommen werde. Je. nach der politischen Einstellung, hört man jetzt oft sagen: Enguund wirb yelfen, oder: Rußland wird helfen. Es ist sehr gefährSesammengruch Aisionen hineinlebt. Unserm Elend haben wir dem zu verdanken, großen Betrigers. die gleisnerischen Versprechzungen des Lraft und Stärte, Wilson, mehr geglaubt hat als an die eizene es dem deutische g# bedurfte Jahre bitterster Entäuschung, bis ## chen Voli allmählich klar wurde, daß es das Opfer feines nalven Glaubens an die Ehrlichkeit dieses Mannes geworwärte das dertiche Gese dise von ausschluß veranlassen eeu zu einem verhängnisvollen Trugendgültig besiegen wirhe. Schicksal der deutschen Raton wischeset rähten wir unter dem Gesähtspunkt„Keine Illusionen“ ergibt sich folgendes Bilh. seine Nachbarn, so Seit der Revolution vom 9. November 1918, die das deutsche Versalles führ, hat die große Mase unter der. rschaft go# de viae des deutschen Volles sich unter der Kanzlerschaft Wirths in der Illusion gewiegt, daß es durch Unterwürfigkeit und durch den Versuch der Erfüllung unmögTacher Friedensbedingungen sich die Achtung der Welt und die Anerkennung, wenn nicht Freundschaft, seines Nachbarn Frankreich erringen würve. Diesem Programm gemäß wurde innerhalb der schwarzrotgoldenen Grenzpfähle alles unterdrückt, was irgendwie nach einer Regung nationalen Stolzes aussah. Geduldet dagegen wurde alles, was geeignet war, das deutsche Volk seelisch und köxperlich zu vernichten. Der Einwanderung aus dem Osten wurde Mahrzeicher deutr gelest, Schieber= und Wuthertum blühte, die Wahrzeichen veuischer Kultur waren Tanzdielen und Nachtlokale mit Foxtrott und Shimmy usw. Die Theater und Kabaretts brachten Schöpfungen internationaler Kultur, kurz, es geschah alles, um vur veutsche Volk zu entnationalisieren und diesen Zustand dem ziesag#möslichst deutlich vor Augen zu führen. Das Ergebnis Dicses Syhstenls war, daß Deutschland der allgemeinen Verahtung der Welt preisgegeben wurde. konnte man auch von einem Volk, das sich, nachdem es zuerst 4½ Jahre lang Wunder der Tapferkeit geleistet und einer widerstanden, dann aber sich selbst entmannt, ein schmähliches Friedensdiktat unterschrieben, in dem es seine Schuld am Weltkrieg anerkannte und hinterher eine Führung duldete, die jeder nationalen Würde entbehrte, erwarten, daß es noch einmal die Kraft finden würde, sein Schicksal zu ändern. Der national empfindende Engländer sah mit Staunen die Verwandlung, die mit dem deutschen Volk vor sich gegangen war, und zog als Wast Haß= Dentieh da das deutsche m and für ihn nicht mehr bündnisfähig sei. Er wut in den Weltkrieg gegangen, um einen Gegner auf der See und einen industriellen Konkurrenten los zu werden. Das Ziel erreicht. Daß der Führer Englands im Weltkrieg. Lloyd George, invem er sein ganzes Augenmerk ausschließlich auf # rrnichtung„Deutschlands richtete, dadurch auch zugleich die englische Weltstellung untergrub und sich in vollständige Abhängizkeit einerseits von dem internationalen Weltkapital, andererseits Militärmacht begab, wird dem Durchschnittsengländer erst jetzt langsam klar. Es wird aber noch Jahre dauern, bis das englische Volk dies wirklich erfaßt haben wird. Der naAoilllempfindende Franzose dagegen, dem der Sieg wie ein nicht mehr erwartetes Geschenk in den Schoß gefallen ist, dank der Selbstentmannung Deutschlands und dank der amerikanischen Hilfe, der lernte in den vier Jahren der deutschen Republik ein Deutschland man ungestraft alles bieten kann. Dieses unnationale Deutschland er##cheint auch für ihn nicht mehr achtenswert und furchterregend. Es erscheint ihm nicht mehr notwendig, sich mit diesem und den Bogen nicht zu überspannen. Die Vorsicht, die dem nationalen Deutschland gegenüber geboten Pixshuche inn die ts Und deshalb gewann die chaupinistische Wirtshattspoltiter, die dag, geoecgteliger Versuche frmngssischer der Varole ders# dir Sverhand. Lns französische Volk folgt jetzt der Puldte verjenigen französischer Führer, die den Augenblick für gekommen halten, mit Hilfe französischer Bajonette Deutschland guctig zu zerschlagen und eine Diktatur über Europa aufzurich auch diese französischen Chauvinisten nur Puppen in den Händen einzelner Drahtzieher sind, wissen nur wenige Franzosen.„Ebensowenig, wie die französische Armee es begreift, daß sie heute nichts anderes ist, wie der Gerichtsvollzieher einiger BörKeine Illusionen. Wenn in dieser Lage das deutsche Volk heute noch glaubt, daß ihm von England oder von Rußland Hilfe wird, dann ist es ein grausamer Selbstbetrug. Das heutige England ist nicht in der Lage, Deutschland zu helfen. Auf der anderen Seite befindet sich Rußland selbst in den Händen des internationaerz, Marxismius,„Terselbe hat das nationale Rußland vernichtet und sich in Rußland eine Basis geschaffen, von dem aus es den Brand einer Weltrevolution entzünden will. Wenn die Sowjetregierung in Moskau heute vielleicht russische Armeen gegen Polen marschieren lassen wird, so tut sie das nicht, um Deutschland zu wird es tun lediglich in dem Gedanken, die kommuniamoie Speuschsoand. stärten, um durch sie das noiunc oiatug tis zu zertrümmern und an Stelle dessen ##e Gue###r des Proletariats, d. h. in diesem Fall eine Diktatur d Volschewismus aufzurichten. Für Deutschland gibt es eine Rettung aus der großen Rot, in der es suh befindet, nur durch die eigene Kraft, nur durch Zusammenschlüsse aller deutschen Volksgenossen. Nur durch rücksichtslose Bekämpfung aller inneren Feinde wird eine Basis geschaffen werden können, auf der sich ein neues starkes Deutschtum aufbaut, das in der Lage sein wird, sich dort Bundesgenossen zu suchen, wo gleiche Interessen vorhanden sind, und das in der Lage sein wird. feindlichem Chauvinismus zu sagen: Bis hierher und nicht weiter. Nur ein sollches, innerlich geschlossenes, auf nationaler und sozialer Basis geeintes Deutschland wird die Kraft finden, sich seiner äußeren Feinde zu erwehren. Es wird dann auch wieder Achtung erringen bei anderen Nationen und Achtung bedeutet in diesem Fall die Grundlage für eine Verständigung. Der Weg zu Deutschlands Freiheit führt nur durch eine lange Straße der Erkenntnis aller Täuschungen, denen sich das leichtglaubige deutsche Volk hingegeben hat und noch hingibt. Alle Illusionen über die Solidarität des internationalen Proletariats, alle Illusionen, daß es genügt, selbst friedfertig zu sein, um auch den Nachbarn zum Frieven zu bringen, alle Illusionen, daß man ein Volk gerecht behandelt, wenn es selbst gerecht ist, alle Illusionen, daß fremde Volker die Vernichtung des deutschen Volkes nicht zulassen werden, alle Illusionen über Hilfe von England oder von Rußland oder von Amerika, alle diese törichten Träume und Illusionen müssen schwinden. Das ganze deutsche Volk, jeder einzelne Deutsche muß wissen, daß wir auf uns selbst gestellt und ganz allein sind, daß uns nur unsere eigene Kraft retten kann oder daß wir als Nation untergehen werden. Erst diese bittere Erkenntnis unserer völligen Vereinsamung wird uns dazu helfen, daß wir wieder frei von jeder Illusion uns unserer eigenen Kraft bewußt weden und uns vereinen zu einer Volksgemeinschaft, die bereit ist, sich zu neuem Leben durchzukämpfen. Die Ruhrreise Cunos. Der Reichskanzler ist am Dienstag nachmittag in Berlin eingetroffen. Er hat sich seiner Umgebung gegenüber über seine Eindrücke außerordentlich befriedigt ausgesprochen. Sein Gesamteindruck geht dahin, daß überall die gleiche Entschlossenheit zum Widerstand vorhanden ist; nicht nur bei den leitenden Persönlichkeiten, sondern auch aus der Bevölkerung sei ihm diese Entschlußkraft vorgetragen worden. Der Reichskanzler hat leinerseits versucht, der Bevölkerung des Ruhrgebiets eine ausreichende Anschauung zu geben über die Auffassung sund die Absichten der Reichspolitik; auf der anderen Seite hatte er Gelegenheit, die Richtung und Tendenz seiner Politik zu prüfen und festzustellen, daß seine Polivik richtig und von einer starken Volksmeinung getragen sei. den Güterwagen, entfernen bei geschlossenen Wazen auch die Plomben und untersuchen den Inhalt der Wigen genau. #. Der Eingriff der Franzosen in das Eisenbahnwesen macht sich für aus Wirtschaftsleben von Tag zu Tag empfindlicher und störender bemerkbar. Die schlimmsten Folgen treten zutage. Die für den Transport benötigten Leerwagen sind zwar vorhanden, können aber wegen der Verstopfung der Güterbahnhöfe nur mit Mühe aus diesen herausgezogen werden. Die Zuteilung an die richtigen Stellen ist außerordentlich schwierig. Es ist dadurch faßt unmöglich, die Betriebe innerhalb des besetzten Gebietes, vor allem die lebenwichtigen Betriebe ordnungsmäßig mit Kohle zu beliefern. Die Klagen der Gas=, Wasser= und Elektrizitätswerke werden täglich lauter und eindringlicher. Das Wasserwerk in Mülheim=Styrum, welches außer der Bevölkerung 38 Zechen und Bahnhöfe versorgt, hat an die hiesige Eisenbahndirektion berichtet, daß es in kürzester Zeit den Betrieb einstellen müßte, wenn es nicht umgehend mit Kohle beliefert würde. Das Gleiche gilt für die übrigen Gas=, Wasser= und Elektrizitätswerke im neubesetzten Gediet. In Witten hat die Kaufmannschaft beschlossen, in der Zeit von 3 bis 6 Uhr nachmittags, wo die Franzosen Ausgang haben, die Läden zu schließen. Die Wattenscheider Kaufmannschaft beschloß gleichfalls, an die Franzosen nichts zu verkaufen. Die Franzosen reißen die Schienen auf. Essen, 6. Februar.(wb.) Seit dem 1. Februar, dem ersten Tage der Kohlensperre, sind von unsern Eisenbahnern noch 100 Kohlenzüge ins unbesetzte Gebiet abgefahren worden. Durch Aufreißen der Schienen haben die Franzosen die in Betracht kommenden Wege jetzt unfahrbar gemacht. Die Züge mit Vertragskohle für Holland, die gestern noch aufgehalten wurden, gehen heute ungehindert hinaus. Für die Schweiz ist bisher ein Kohlenzug freigegeben worden, ein weiterer wurde aber nicht durch die Sperre gelassen. Lennep, 6. Februar.(Bl.) Eine Abteilung Franzosen mit 20 Wagen und zwei Panzerautos zog heute nachmittag von Bergischborn kommend durch Lennep in der Richtung auf Lüttringhausen zu. Von Wermelskirchen aus haben sich französische Mannschaften mit 40 Wagen und Panzerautos nach hier zu in Bewegung gesetzt. Es heißt, daß der hiesige Bahnhof besetzt werden soll. Ründeroth, 6. Februar.(Bl.) Franzosen haben heute den Bahnhof Overath, den Kreuzungspunkt der Strecke SiegburgDieringhausen und Köln=Kalk—Hoffnungsthal besetzt. Sie forderten von dem Bahnhofsvorstand, sämtliche Güterzüge halten zu lassen. Würde ihrer Aufforderung nicht entsprochen, so würden die Schienen aufgerissen. Gasgranaten. Die Lage im Ruhrgebiet. Die Verkehrslage wird schwieriger. Kontrolle der Personenzüge. Gas= u. Elektrizitätswerke verlangen dringend Kohlen. Essen, 7. Februar.(Drahtmeldung.) Die Eisenbahnbeamten des Eisenbahndirektionsbezirkes Köln mit Ausnahme der englischen Zone sind angewiesen worden, die posten, welche sich zur anleitung in den Stellwerken befinden, sofort zu verlassen. Der Betrieb des gesamten Kölner Bezirkes wird wahrscheinlich heute ganz zum Stillstand kommen. Montag nachmittag wurden auf dem Bahnhof Scharnhorst sämtliche Züge angehalten und die Reisenden sowie ihr Gepäck revidiert. In Hörde sind auf den nach Osten führenden Straßen Fuhrwerkskontrollen eingerichtet, die die mit Kohlen beladenen Fuhrwerke anhalten und beschlagnahmen. Auch in Lünen=Nord bringen die Franzosen #### Montag die Personenzüge zum Halten. Sie kontrollieren die Das Trommelfeuer der Rechtfertigungsversuche und Gegenbeschuldigungen, welches von Paris aus gegen die Reichsregierung und das ganze deutsche Volk losgelassen wird, beschränkt sich nicht nur auf Anklagenoten und Verfehlungsbeschlüsse; es enthält auch eine Anzahl gefährlicher Gasgranaten, durch die unser Volk vergiftet und in seinem Abwehrwillen gelähmt werden soll. Solche Casgranaten sind gewisse Aufrufe in deutscher Sprache, welche die steigende Erbitterung der Ruhrbewohner und der Bevölkerung des gesamten besetzten Gebietes von den richtigen Adressen ablenken sollen. Diese richtigen Adressen sind und bleiben Paris und Brüssel. In den Aufrufen an die„Bürger“ der besetzten Gebiete wird die Parallele gezogen zwischen den unheilschwangeren Juli= und Au14 Blinder Roman von Alfred Sassen. Nachdruck verboten. Während Anna Reinsdorf noch bei ihrem Bericht war, rief der Lehrer, der in der Nähe des Fensters gestanden hatte:„Dort Eexrmen, die beiden Frauen die Straße herauf, Tante und Nichte. wollen wohl hinuver zum Friedhof. Das ist ihr täglicher Gang. Der Deutschamerikaner schnellte von seinem Stuhl empor und hastete zum Fenster. Ein Zittern, das er nicht zu unterdrücken ging durch seine Gestalt. Alle Farbe war aus seinem Gelicht gewichen, und in seinem Auge zlühte ein unbeschreiblicher Magdalene Schumann! Nach fünfundzwanzig Jahren sollte für beide Teile tieftraurigen Umständen! ger sescte shmie si um das Fensterkreug, der Atem „Magdalene Schumann“, murmelten seine Lippen endlich in d vorder gesagt häte. 50, se istsl. Wenn mirs auch niesensgewalt.„Ja, sie ist's! Wenn mir's auch ich kaun as: Juute— ich würde sie erkannt haben! Warum uh dunn es im Augenblick nicht sagen. Aber mein Herz hätte berangecheien, Mataler. 4 Senz lte auch andere Leute die Straße heraufkamen, trat er unwillkürlich ein paar Schritte vom Fenster zurück, um nicht gesehen zu werden in seiner schmerzvollen Fassungslosigkeit. .„einer Weise stieß er tonlos, im Selbstgespräch, hervor: „ ach iyr gegenüber schuldig? Hätte ich damals anders handeln connen— anders handeln sollen?! O, ich habe mir die Frage oft und oft vorgelegt, seit ich den Heimatboden wieder betreten— und sich mir nicht klar ergeben wollen! Sie will es nicht— auch in diesem Augenblick nicht, da ihre düster majestätische Erscheinung in den wallenden Trauergewändern an mir vorüberglitt! Aber das fühle ich, daß ich ihr zu Füßen sinken möchte— und statt dessen soll ich vor sie hintreten und mit ihr rechten, mit ihr ringen und kämpfen Er warf entschlossen den Kopf zurück.„Aber es muß sein um unser aller willen— und besonders auch um ihretwillen, nach seimen Hor, d schrecklichen Nachtl“. Er griff Geishoen uie dem Und ich werde sofort mit ihr sprechen— dort Pruven uug dem Gottesacker. Denn die Schwelle ihres Hauses Teüberschreiten, hat sie mir ka untersagt, wie ich durch meinen Damit wandte er sich auch schon der Tür zu. das Der, Leschwistern stand deutlich auf den Gesichtern geschrieben, Tup fie seinent Beginnen im voraus jeden Erfolg absprachen, allein sie erkannten auch den unbeugsamen Willen, der ihn beherrschte, und so ersparten sie sich jede Einrede, die doch erfolglos geblieben Hüttich überschritt rasch die Straße und betrat durch die halboffene Tür den Friedhof, der keine anderen Besucher als die beiden Frauen aufwies. den Gräberreihen behielt der Deutschamerikaner siuf shmelle Gehweise bei, als könne er nicht geschoind genug zum Der Hügel, unter dem Oskar Borowsky schlummerte, war von einem eisernen Gitter umfriedigt. Neben der Ruhestätte des jungen Mannes war ein Platz vorgesehen, wo dereinst wohl die Mutter zu. Seile des Sohnes gebettet sein wollte. nichergeiasen hante Plat eime Bank, auf der sich die Blitnde Rena stand seltsamerweise außerhalb des Gitters, nicht einmal ihre Hand ruhte an den schlanken Stäben. Auch sah sie über das dessen, der einst ihr Verlobter gewesen, mit einem Ausdruck sasten Jn einem fröhlichen weilten sie darum auch nicht— das sah man ihren Zügen nur zu zut an. Langsam wandte das junge Mädchen den Kopf, als sie den herannahenden hastigen Schritt vernahm. #i5 Bei begn, Anblick, der ihr ward mußte sie mun allerdinzs mit beiben Hun nach den vorher verschmähten Gitterstäben fassen— umpisthirsichen Taschef Ihre Litopen öffneten sich wie zu einem legten sich dann aber wieder stumm auf# Leben jedoch trat in die eben noch so todesleren Augen. Sie schiaten vein Nahenden die angstvollflehende Bitte entgegen, umwollte ex hier? Ein befreiendes Wort konnte er ja doch nicht sprechen. Niemand konnte das. in Seltsee Hüitich kehgtg sich nicht an das rührend beredte Flehen me Ven hiesgefantenen Madchenaugen, die jetzt in der Erregung einen ubglanz ihrer früheren Schönheit zeigten. Festen Fußes trat er dicht heran an das Gitter. Er nickte Rena zu und legte seine Rechte in begütendem Druck gusttagen 1914 und diesen Januar= und Februartagen 1923. Wie damals— so behaupten die von einem niederträchtigen Landesverräter verfaßten und mit unleugbarem Geschick formulierten Flugblatter— habe die Berliner Regierung einen. Lügenfeldzug gegen die wahren Absichten der Alliierten eröffnet und suche das deutsche Volk in eine furchtbare Katastrophe zu ziehen. Die Aufrufe fordern den„deutschen Bürger“ auf, aus seinem Schlaf zu erwachen und an all das Elend zu denken, das im Weltkriege au dem deutschen Volk gelastet habe und jetzt wiederhergestellt werden solle. Da die Aufrufe nur von den„Alliierten“ sprechen, soll die Tatsache verschleiert werden, daß lediglich zwei Ententemächte, Frankreich und Belgien, die Politik des Länderraubes, der Vergewaltigung und des Aushungerns betreiben, und daß gerade die mächtigsten Mitglieder der früher uns entgegenstehenden Koalition den Friedens= und Vertragsbruch vom 11. Januar mißbilligt haben. Die Parole, die sich wie ein roter Faden durch die französischen Aufrufe hindurchzieht, kann in folgende drei Formeln zusammengefaßt werden: Gegen Berlin, gegen das Unternehmertum und gegen angebliche„reaktionäre Drahtzieher"! . Der Besuch des Reichskanzlers Dr. Cuno im Ruhrgebiet am Sunnlug und Montag hat den Vertretern aller wichtigen Berufskreise des neuokkupierten Gebietes Gelegenheit gegeben, die wahauf die ihre, die sich aber nur fester, gleichsam abwehrend, an den Eisenstab, anklammerte. Dann umfingen seine Augen in Schmerz und Liebe die Erscheinung der aufhorchenden Blinden. Da sah er sie nun dicht vor sich, die grausam Gezeichnete, die grausam Geschlagene! Er mußte erst einen Sturm in seiner Brust niederkämpfen, ehe es in notdüftig beherrschtem Ton von seinen Lippen kam: „Magdalene Schumann— arme, arme Magdalene——“ Nicht durch das Auge senken sich unverlöschliche Erinnerungsbilder in die Seele— sie nehmen ihren Weg durch das Ohr. Das Auge kann vergessen, es ereignet sich, daß es ohne alle Anteilnahme bleibt im Wiederfinden einer Erscheinung, die in weiter Vergangenheit sein heißes Entzücken gebildet— auch nicht das leiseste dämmernde Erkennen zuckt auf. Im Ohr aber ist dies Auszucken da, sobald ihm der Klang einer ehemals bekannten, vielleicht geliebten Stimme zuweht, mag auch das dazwischenliegende Verstummen der jahreverschlingende Teil einer Ewigkeit gewesen sein! #. Der Blinden auf ihrer Bank erging es so, als sie die wenigen Worte des Deutschamerikaners vernahm. Es riß sie von ihrem Sitz empor— vorgebeugten Hauptes stand sie da; ganz so, als sei ihr Auge nicht tot, als könne es weiter forschen auf der Spur, die durch das Ohr angebahnt worden war. Ein Zittern und Schwanken war über sie gekommen— einen Augenblick sah es aus, als werde sie jählings niederstürzen. Dann aber reckte sich ihre Gestalt noch höher auf. und die Entgeisterung, von der sie überrumpelt worden war, wich aus ihren Zügen. Eine heiße Lohe schlug darin auf, unter de eine wilde Leidenschaft hevorzüngelte. So sieht jemand aus, für den endlich, endlich die Stunde der Abrechnung gekommen ist, auf die er gewartet hat mit allen Kräften seiner verfinsterten Seele! Gedämpft zwar, aber gesättigt von jener Leidenschaft, fielen die Worte von den Lippen der alten Frau:„Magdalene Schumann— ganz recht— so nannte man mich einst!— So nanntest du mich, der du vor mir stehst! Ich weiß, wer du bist! Ich habe dich am Klang der Stimme erkannt, wenn meine Augen auch nicht Nühforschen konnen, ob die Seele recht hat. Sie hat jedoch recht — tausendmal ja—!“ Der Deutschamerikaner versetzte:„Ja, sie hat recht! Mazdaege,#, rehr als einem halben Menschenalter stehe ich dir zum — 31 ale wieder gegenüber, ich bin über das Meer gekommen, um dac zu sehen und meinen Frieden mit dir zu machen—“ ren Absichtend seiden Staate Rheinländer mi ben hervor, daß allgemein gewe die Attentate d Stimmung im Frankreich und Raubtiers der der das Wasser täuschen und so Verdrehungen, sischen Flugblät Vorstellungen a Kaum zu irgen Wesen der jüng kaum zu irgend Dinge in ihren selbstverständlich tigung wird als men. Als wir eine Anzahl von dabei selbstverstä sentlichen den f Paris nach Oste genommen, um badische Stadt zu besetzen. Jede Forts auch erfolgen m gebiet ist mit n rung“ aus dem zösischen Aufrufe Hochstimmung de fühlten alle, daf denen wir erstid die von französi uns nicht ergreif stehlich um unsen der in dem Wie ist, wie Berline fahren, wo er in wurde nach ein lizei aufgeforder Offenburg, hier ein. Die Betten, Heu, S bahnhof sind sän den mit Gewalt mittelversorgung auch die Einste! da die Postbeam Räumung des Eine 6 Schädig: Das Fach) am 27. Januar herrscht sei. Di Beschlagnahme 1 hätten infolge Schiffer keine W harte Zeit kenne tement Meurthetrieb. Es sei zu bessere, die ganz werde. Unglück auf französischem deutschen Liefer mit der Versiche Frankreich einsch oder Entmutigun ständlich. „In a haben, Wa Der 2 schwollen, der Schwu zertretene schen dir Welt errit mühungen schwersten großie un wortlich „Dich, allein!“ " Er bll „Sprich n Gn wrav wölb über das das sein 2 klage auf ges Lächel „Nun sagte er. den Hassel antwortlich dein Leber deinem Hi aber ich ka stehen zwei zugeschlosse dir in 1. chen—# neiner N Frage sie, „ Der saren,e SEPRim letz 0 tuang unn ich n ten. Met Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse.V. geschtossenen Wtagen der Wigen genau. ahnwesen macht sich ndlicher und stören. treten zutage. Die zwar vorhanden, rbahnhöfe nur mit Zuteilung an die Es ist dadurch faßt Gebietes, vor allem äßig mit Kohle zu Elektrizitätswerke Wasserwerk in MülZechen und Bahnktion berichtet, daß ßte, wenn es nicht zleiche gilt für die n neubesetzten Gelossen, in der Zeit n Ausgang haben, Kaufmannschaft beerkaufen. auf. sebruar, dem ersten ibahnern noch 100 rden. Durch AufBetracht kommenmit Vertragskohle rden, gehen heute in Kohlenzug freidurch die Sperre ing Franzosen mit schmittag von Berung auf Lüttring= französische Mannr zu in Bewegung esetzt werden soll. haben heute den Strecke Siegburgesetzt. Sie foriterzüge halten zu sen, so würden die suche und Gegenie Reichsregierung eschränkt sich nicht ; e s e n t h ä l t a u c h unser Volk vergifsoll. Solche Casse, welche die steiBevölkerung des Adressen ablenken Zaris und Brüssel. Gebiete wird die n J u l i= u n d A u tagen 1923. Wie htigen Landesverirmulierten Flugügenfeldzug gegen suche das deutsche Die Aufrufe forchlaf zu erwachen ege au dem deutt werden solle. sprechen, soll die i Ententemächte, ubes, der Vergedaß gerade die henden Koalition vom 11. Januar oter Faden durch lgende drei Foregen das Unterrahtzieher“! Ruhrgebiet am vichtigen Berufsgeben, die wahwehrend, an den d Liebe die Erer sie nun dicht beschlagene! niederkämpfen, m Lippen kam: gdalene——“ he Erinnerungsdas Ohr. 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Frankreich und Belgien wenden die Taktik jenes widerwärtigen Raubtiers der Tiefsee in warmen Gebieten an, des Tintenfisches, der das Wasser um das ausersehene Opfer herum trübt, um es zu täuschen und so in seine tödlichen Fangarme zu bekommen. Die Verdrehungen, die sich der leider unbekannte Verfasser der französischen Flugblätter leistet, knüpfen bewußt an Gedankengänze und Vorstellungen an, die in gewissen deutschen Kreisen geläufig sind. Kaum zu irgend einer Zeit war die völlige Klarheit über das Wesen der jüngsten politischen Ereignisse so notwendig wie heute; kaum zu irgendeiner anderen Zeit war es aber auch so leicht, die Dinge in ihren wirklichen Umrissen und Farben zu erkennen. Die selbstverständliche Auflehnung unseres Volkes gegen die Vergewaltigung wird als Vorwand für immer neue Strafaktionen genommen. Als wir unter dem zunehmenden Druck der Kohlenknappheit eine Anzahl von Zügen aus dem Verkehrsplan streichen mußten und dabei selbstverständlicher Weise auch die Beförderung eines im wesentlichen den französischen Interessen dienenden Erpreßzuges von Paris nach Osteuropa ablehnten, hat Frankreich dies zum Anlaß um den Brückenkopf von Kehl zu erweitern, d. h. die badische Stadt Offenburg und einige benachbarte Ortschaften neu zu besetzen. 64% Jede Fortsetzung von Gewalt, unter welchen Vorwänden sie auch erfolgen mag, bleibt Gewalt. Der Einmarsch in das Ruhrgebiet ist mit nichts zu rechtfertigen. Wer jetzt an die„Erinnerenet. au# dem Anfang des Weltkrieges appelliert, wie die franAufrufe es un, ruft auch die Grundlagen der damaligen Hochstimmung des deutschen Volkes in unser Gedächtnis zurück. Wir fühlten alle, daß uns heimtückische Netze gelegt worden waren, in denen wir erstickt werden sollten. Eine„Hurrastimmung“— wie die von französischem Gelde bezahlten Aufrufe behaupten— wird uns nicht ergreifen; statt dessen aber werden wir still und unwiderstehlich um unsere Lebensbedingungen ringen. Allerlei vom General Ludendorff. in dem Wiener Vorort Hetzendorf den Zug verlassen mußte, ist, wie Berliner Blätter melden, im Automobil nach Wien gejuhren, wo er in einem privaten Kreise eine Rede hielt. Ludendorff wurde nach einer Meldung des„B..=.“ von der Wiener Polizei aufgefordert, seinen Aufenthalt in Wien möglichst abzukürzen. Die Lage im badischen Besetzungsgebiet. dier aln. Die Hesehunge:(Bl.) Um 9½ Uhr 3og Artilerie Stroh, Milch und d. dosen regutreren anveres. Die Räume im Hauptbahnhof sind sämtlich beschlagnahmt. Läden und Wohnungen wurden mit Gewalt für militärische Zwecke geräumt. Die Lebensgefährdet, da jeder Verkehr unterbunden ist, auch die Einstellung des Drahtverkehrs ist wieder zu erwarten, vu die Postbeamten ein neues Ultimatum stellten, um die restlose Räumung des Postamts zu erwirken.. Eine Wirkung der Ruhrbesetzung. Schädigung der französischen Industrie. — Hat, Fachblatt der französischen Eisenindustrie„Lüsine“ stellt um 27. Ju.. fest, daß der Markt von der Kohlenknappheit beherricht sei, Die früheren Befürchtungen hätten sich erfüllt. Die Leschlagnähne von ein paar tausend Tonnen Koks im Ruhrgebiet hätten infolge des Widerstandes der deutschen Eisenbahner und schiffer keine Wirkung gehabt. Die Metallindustrie werde eine sehr harte Zeit kennen lernen. Sowohl in Lothringen wie im Departement Meurthe=et=Moselle seien die meisten Hochöfen außer Betrieb. Es sei zu befürchten, daß, wenn sich die Lage nicht schnell bessere, die ganze Produktion schwer in Mitleidenschaft gezogen werve. Unglücklicherweise besitze die französische Metallindustrie giaczanzösichem Gebiet nicht die Möglichkeit, um die bisherigen mit der Verser uun schnell zu ersetzen. Daß dieses Klazelied ####cherung schließt, die Deutschen sollten nicht glauben, dan S# einschüchtern und bei seinen Industriellen Zermürbung gändti mutigung hervorrüfen zu können, ist natürlich selbstwerStadt und Land. Lüdenscheid, 7. Februgr. Wohnungsbaukosten. Unter der Ueberschrift„Welche Mittel sind zum Wohnungsbau erforderlich und wie können sie gedeckt werven verosfentlicht Stadtbaurat Finkbeiner heute den zweiten seiner Artikel über die Wohnungsbaufrage. Nach seiner Berechnung muß im Jahre 1923 ein Wohnraum mit über drei Millionen Mark Baukosten in Ansatz gebracht werden. Der geplante Bau einer neuen städtischen Häusergruppe an der Philippstraße,, die etwa 25 Wohnungen enthält, würde danach etwa 250 Millionen Mark kosten. Die maßgebenden Körperschaften der Städte haben den Grundsatz aufgestellt, daß die Anleihewirtschaft für den Wohnungsbau unhaltbar sei und daß die Beschaffung der Baugelder unmittelbar aus der Wohnungsbauabgabe erfolgen muß, die Abgabe also so hoch sein muß, daß sie den vollen Betrag der Baukosten deckt. Man würde danach 6000 Proz. Wohnungsbauabgabe erheben müssen, dazu noch weitere 2000 Prozent für Verzinsung und Tilgung der früheren Bauanleihen, zusammen also 8000 Prozent. Eine Miete von 15000 Mark für das Zimmer erscheint nach dieser Berechnung das Mindeste, was in kurzem eintreten muß.— Das mag theoretisch richtig errechnet sein, wie es aber durchgeführt werden soll, steht auf einem andern Blatt. Ehe nicht alle Steuerzahler, insbesondere auch die jugendlichen Vielverdiener, von einem bestimmten Einkommen ab an der Aufbringung der Wohnungsbauabgabe beteiligt werden, werden so gewaltige Summen aus ihr nicht einzubringen sein. Für die Mehrzahl des Volkes ist eine solche gewaltige Belastung, zu der notwendigerweise auch die Erhaltung der alten Häuser kommen muß, einfach nicht tragbar. Eine Beerdigungsgemeinschaft hat im südlichen Teile der Landgemeinde mit den ungefähren Grenzen des Kapellenbezirks gebildet. Zu Grunde gelegt sind die alten Haus= und Hof Nachbarschaften. Die Pserdebesitzer fahren die Leichen auf eigenen Fuhren und unentgeldlich. Die Notgemeinschaft veranstaltet am Freitag den 16. Februar in der Schützenhalle einen Richard=Wagner=Abend zum Besten der Alters=, Sozial= und Kleinrentner. Es wirken mit die ersten Kräfte des Overnhauses Barmen=Elberfeld, Herr Silla hier, Chorvereinigung„Fidelio“ und das städt. Orchester. Als Einleitung wird Vorspiel und„Einzug der Gäste“ aus„Tannhäuser“ geboten; es folgen der zweite Aufzug aus dem„Fliegenden Holländer“, die Brautszene aus„Lohengrin“ und der letzte Aufzug aus„Die Meistersinger von Nürnberg.“ zu welchem Grabe die Verwahrlosung und Unverfrorenheit unserer Jugend heute geht, beleuchtet folgende Geschichte: Vorgestern nachmittag gegen 3 Uhr ließen sich zwei junge Burschen der untersten Schulklassen von einem älteren Mitschüler den Weg zeigen, wie man am leichtesten zu Geld und am schnellsten zu Schokolade und Zigaretten kommen könnte. Der Weg führte sehr einfach über ein Gitter am Kühlturm einer Fabrik auf ein verhältnismäßig niederes Dach, wo die beiden Räuber an der nächsten Fensterbekleidung anfingen, das Blei herunterzuschneiden. Der helle lichte Tag und die ganze Front des benachbarten Fabrikgebäudes störte die frechen Langfinger nicht im geringsten. Arbeiter, die von dem Fenster das Treiben beobachteten, nahmen die Jagd auf dem Dache auf und erwischten den einen der beiden Spitzbuben noch im rechten Augenblick am Kanthaken, als er sich an der Mauer herunterließ.— Möchten die Lausbuben nicht um die gehörige Tracht Prügel herumkommen, die ihnen gebührt. Diebstahlschronik. Ein Schachtelarbeiter stahl seinem Arbeitgeber für über 120000 Mark Pappdeckel. Er entwendete während der Arbeitszeit den Pappdeckel aus dem Lagerraum und verbarg ihn in seinem eigenen Keller, der in demselben Gebäude liegt. Der Dieb konnte kurz nach der Tat überführt und von der Polizei festgenommen werden.— Aus einer Baubude wurden mehrere Säcke Zement und ein Zollstock im Gesamtwerte von 41000 Mark durch Einbruch entwendet. Die unbekannten Diebe waren durch ein Fenster eingestiegen.— Drei Einbrecher wurden festgenommen, die durch Einschlagen eines Fensters in eine Fabrik eingedrungen waren und dort einen Treibriemen und Messing im Gesamtwerte von 65 000 Mark gestohlen hatten.— Von ihren Arbeitsstellen entwendeten fünf Arbeiter Aluminium im Werte von insgesamt 388000 Mark.— Gestohlen wurde aus einem Kontorraum eine Schreibmaschine. Zwei Fremde wollten in einem hiesigen Laden Mantelstoff kaufen. Während der Geschäftsinhaber gerufen wurde, stahl einer der beiden Stoffe zu einem Anzuge und verschwand damit. Der andere erwartete den Kaufmann, entfernte sich jedoch bald, ohne haben, Waster Hittich und werde ich leinen Frieden mit dir Ton ihrer Stimme war in erschütterndem Klang angeGer-Senges lohte wig, zin, umausgesprochener Schwur darin, wie sertreteme Saafen zi, beiden einem Haß, der ihre geschlagene und dertkeiene Serie allein noch aufrechterhielt. .„Mazdalene, du willst einen Wall der Hoffnungslosigkeit zwi## dir und mir auftürmen. Aber es ist nochtkein Wall in der ## errichtet, worden, der nicht schließlich dochsehrlich heißen BeSeh#en erlegen wäre.... Sieh, das Schicksal hat dir seine #versten Prufungen geschickt—“ aröste undn Schicsal, in das du mich hineingestoßen! Für jedes wortrichn. einsite Unglück, das mich traf, mache ich dich verant„Magdalene—“ ua„2ch, dich! Für mein ganzes vergiftetes Leben— dich — Er blieb äußerlich ruhig. Mit ernstem Nachdruck sagte er nur: „Spruh nicht so an einer Stätte—“, einer Stätte,“ entriß sie ihm das Wort,„wo sich ein du gegrabne hast— in deinem Sohn, den du das sein Vater begonnen!“ Keulenschlägen gleich war von ihren Lippen Anklage auf Anllage auf ihn niedergefallen. Er atmete schwer. Ein bitter zornides Tacheln umspielte seine Lippen. „Nun möchte ich mich wirklich fast zur Mutlosigkeit bekennen,“ „Ja, wie soll es mir gelingen, einen solchen Berz blinabzutragen?! Du machst arme,####nde Menschen verantwortlich für das Unglück, mit dem dunkle Schicksalsgewalten in dein Leben eingriffen. Magdalene. Nun gut, wenn auch ich mich einem Haß ohne Widerrede als Opfer überliesern möchte—— aber ich kam nicht als mein alleiniger Anwakt zu dir. Hinter mir chen zwei bange junge Menschenkinder und erbetteln von deinem zügeschlossenen Herzen ein bißchen Milde—“ :„Walter Hüttich,“ unterbrach sie ihn messerscharf,„du gefällst #r in Uebergriffen. Du magst im Namen deines Sohnes spre###— ich kann dich nicht daran hindern. Aber zum Fürsprecher a#er Nichte Renata Bodenbach solltest du dich nicht aufwerfen. Frage sie, ob sie nach deinem sogenannten Glück Gelüsten trägt— z Dr Deutichamerikaner wollte der Blinden ein rasches Wort sche### ein Wort, das sie beschuldigen sollte, eine wehrlose Men„Fenserle erbarmungslos geknebelt zu haben. Allein er bezwang 10 im letzten Augenblick und versetzte mit scheinbarer Gelassenheit: Bodenbach nicht. Wozu auch? Ihre Antwort #n ich mir denken... Ich möchte lieber eine Bitte an dich richMeinem Sohn gegenüber hast du mir mit Worten, denen ich mich fügen muß, verwehrt, die Schwelle deines Hauses zu überschreiten. Nimm dieses Verbot zurück. Laß mich einmal, ein einziges Mal nur zu dir kommen, daß wir unter vier Augen Recht und Unrecht gegen einander abwägen können—“ „Ich wiederhole, daß ich mein Haus für immer verlassen werde, sobald es dein Fuß betreten sollte, Walter Hüttich!" Dieser entsetzlichen Halsstarrigkeit gegenüber fand der Deutschamerikaner plötzlich ein Lächeln, ein ruhiges, entschlossenes Lächeln. „Lebewohl für heute, Magdalene,“ sagte er.„Ersparen kann ich es dir nicht, daß du auch in Zukunft von mir hörst. Zu einem wehmütigen Verzicht wirst du mich nie bereit finden. Derlei hab' ich drüben über dem Wasser wahrhaftig nicht gelernt— und hier in der Heimat werde ich mich auf meine alten Tage auch nicht dazu bekennen. So sprech' ich klar und bestimmt mit dir. Da du mich wie einen Feind behandelst, werde ich Krieg mit dir führen, werde ich nicht eher ruhen, als bis ich dich besiegt habe. Ich denke, unser alter Herrgott wird mir im rechten Augenblick schon die rechte Waffe in die Hand geben. Dann aber, wenn unser Kampf ausgekämpft ist, soll es meine vornehmste Aufgabe sein, die Besiegte auf einen Thron zu erhöhen, so hoch und köstlich nur je einer errichtet wurde... Auf ein andermal, Magdalene!" Ehe er ging, trat er rasch zu Rena heran und drückte einen leisen Kuß auf ihre Stirn. Das junge Mädchen ließ ihn gewähren, aber der müde, todestraurige Ausdruck schwand nicht von dem blassen Gesicht. * 17. Als die beiden Frauen kurz nach dem Deutschamerikaner den Friedhof verlassen hatten, trat Max Bodenbach hinter einem breitästigen Fliederbusch hervor, wo er sich schon eine ganze Weile verborgen gehalten hatte. Er war heute, wie an jedem Sonnabend nachmittag, aus Jena herausgekommen. Daheim hatte er erfahren, daß die Tante und die Schwester zum Friedhof gegangen seien, und war ihnen dahin gefolgt. Auf dem Wege zum Grabe Oskars hatte er dann die erhobenen Stimmen gehört und den Fremden bemerkt, in dem er sofort Hermann Hüttichs Vater vermutet— ja, er mußte es sein der Schilderung nach; die Schwester Rena ihm von dem vornehmen, alten Herrn entworfen hatte! Unwillkürlich war der Schüler hinter einen Fliederbusch zurückgewichen, nicht um zu horchen, sondern weil er das instinktive Gefühl hatte, seine Jugend müsse der Auseinandersetzung fern bleiben, die dort am Grabe Oskars in so erregtem Ton geführt wurde. Es waren auch nur vereinzelte Worte in sein grünes Versteck gedrungen, die er sich garnicht bemüht hatte, ihrem Sinne nach zu erfassen. Seine ganze Seele war in seinen Augen zewesen, und diese hatten in tiefbetroffenem Ausdruck am Antlitz der geliebten SSchwester gedangen. (Fortsetzung folzt.) einen Kauf abzuschließen. Der Dieb konnte noch nicht ermittelt werden. Sechs Betrunkene wurden wegen nächtlicher Ruhestörung und groben Unfugs zur Bestrafung gebracht.— Zwei Wirte übertraten die Polizeistunde. Obdachlos meldeten sich 30 Personen. Gefunden wurde: eine Bindekette und ein Kinderpelz. * Schalksmühle, 6. Febr. Die Gemeindevertretung genehmigte zur Bestreitung außerordentlicher Ausgaben die Aufnahme einer Anleihe von.5 Millionen Mark. Der Anrechnungswert der Dienstwohnung des Rektors der Volksschule wurde auf 2400 Mark festgesetzt. Zur Beschaffung von Schulbüchern für unbemittelte Schüler wurden 2745 Mark bewilligt. Für Mitbenutzung der Turnhalle durch die Schulen wurden dem Turnverein 10000 Mark pro Turnklasse zuerkannt. Ein Antrag der Gemeinde Breckerfeld auf Beteiligung der Gemeinde Schalksmühle an den Kosten der Erneuerung der Glörbrücke bei der Holthaus'schen Fabrik wurde abgelehnt. Den Antrag verschiedener Interessenten von .=Reeswinkel, den Verkehr über die Vollme bei der Falkenroth'schen Fabrik aufrecht zu erhalten, erkannte die Vertretung als berechtigt an, hält aber die örtlichen Verhältnisse zur Anlage einer Fahrbrücke für sehr ungünstig. Um nichts unversucht zu lassen, wurde eine Kommission gewählt, die die örtlichen Verhältnisse noch einmal prüfen, und sich mit der Firma Falkenroth Söhne in Verbindung setzen soll. Von dem Ergebnis dieser Unterhandlungen wird es abhängig sein, ob die Brücke gebaut werden kann oder nicht. Für Uecrhaltung des Bahnsteigtunnels am Staatsbahnhof wurden 10000 Mark jährlich bewilligt. Als Entschädigung für Gemeindevertreter und Kommissionsmitglieder für entgangenen Arbeitsverdienst wurde der jeweilige Stundenlohn festgesetzt. Für die hiesige Schwesternstation wurden dem Antrage der Kirchengemeinde entsprechend 25 000 Mark jährlich bewilligt. Westfalen und Rheinland. * Hagen, 6. Februar. Auf dem Wochenmarkt erbot sich ein 12jähriges Mädchen, einer Frau den Marktkorb zu tragen. Während die Frau an einer Bude stand, um noch etwas einzukaufen, stahl ihr die Kleine die Brieftasche mit 25000 Mark und verschwand damit.— Zu einer Händlersfrau in der Lindenstraße kam ein Beamter in dienstlicher Eigenschaft, um Feststellungen zu machen. Anstatt der erbetenen Auskunft bekam der Ahnungslose ein paar kräfige Ohrseigen, die ihn veranlaßten, sich schleunigst zurückzuziehen. * Finnentrop, 6. Februar. Ein mit Gleisarbeiten auf der Strecke zwischen Altenhundem und Welschennest beschäftigter Arbeiter wurde in der Nähé der Blockstation Benolpe von einem Personenzuge überfahren und auf der Stelle getötet. * Soest, 6. Februar. Ein schwerer Raubüberfall wurde abends zwischen 7 und 8Uhr auf den 80jährigen Landwirt Joseph Schulte in Lohe verübt, als er sich in Abwesenheit seiner Nichte, welche den Haushalt führt, allein auf seinem etwas abseits liegenden Hof befand. Drei jugendliche Banditen setzten dem alten Manne eine Chloroformmaske aus und raubten Geld, Wäsche, Schmuck= und Silbersachen usw. Die Raubgesellen wurden, als sie mit dem letzten Zuge in Soest ankamen, auf dem Bahnhof verhaftet. * Bünde, 6. Februar. Durch ein großes Schadenfeuer sind zwei Wohnäuser und ein erheblicher Teil der Möbelfabrik Bröllhorst, einschließlich des Maschinenräumes zerstört worden. Der angerichtete Brandschaden beziffert sich auf viele Millionen Mark. * Essen, 6. Februar. Die Franzosen haben bisher immer noch den Batteriestrom im Fernsprechamt ausgeschaltet, so daß der gesamte Fernsprechbetrieb in Essen stillsteht. Von den gestern angedrohten schärferen Maßnahmen ist bisher nichts bekanntgeworden. An das Telegraphenamt wurde ein Ultimatum gestellt, bis heute mittag 12 Uhr das gestörte Kabel nach Hattingen in Ordnung zu bringen. Das Ultimatum wurde abgelehnt. Die französische Fremdherrschaft im Märkischen Sauerlande von 1806—13. Von P. D. Frommann. Die immer unerträglicher werdende Diktatur Frankreichs, die seit 1918 auf unserm deutschon Vaterlande liegt und in den letzten Wochen sogar zu einer widerrechtlichen Besetzung des wertvollen Ruhrkohlengebietes ausgeartet ist, lenkt unsern Blick unwillkürlich in die Zeit zurück, in der unsere Vorfahren für einige Jahre unter der Botmäßigkeit Napoleons 1. seufzten. Bald nach der unglücklichen Schlacht bei Jena, schon am 14. November 1806 ergriff Lud. Heinr. Loison im Namen des räuberischen Korsen Besitz von den Ländern Münster, Osnabrück, Tecklenburg und Mark. Seitdem lastete der Druck des französischen Militarismus schwer auf dem Märkischen Sauerlande. Zunächst wurde durch O. Loison durch Dekret vom 10. Dezember 1806 die Grafschaft Mark entwaffnet und dann im März des folgenden Jahres bestimmt, wie die Einwohner polizeilich überwacht werden sollten.— Doch die Markaner ließen das felsenfeste Vertrauen auf die unfehlbare Wiederkehr jener alten glücklichen Zeit, wie ihre Vorväter und sie sie unter dem Szepter des Großen Kurfürsten, Friedrichs des Großen und der andern Hohenzollern erlebt hatten, nicht sinken. Die Rückerinnerung an die glorreiche Vergangenheit des nun ganz zerstückelten Preußens und die Zukunftshoffnungen gaben ihnen Trost und Kraft, alle Unannehmlichkeiten und Schrekken der Franzosenherrschaft als nur vorübergehende Uebel anzusehen und zu überwinden. Die geringen Vorteile, die ihnen Napoleon gewährte, der fast immer selbst die Regierung des Großherzogtums Berg leitete, zu dem auch die Grafschaft Mark während der französischen Herrschaft gehörte, wie die Anfänge der Befreiung der Bauern von den feudalen Lasten, die Gleichberechtigung aller Stände usw. waren in keiner Weise eine Entschädigung für die ihnen auferlegten neuen, schier unbegrenzten finanziellen, militärischen u. a. Lasten. Die früheren Soldaten mußten im bergischen Heere, mit dessen Organisation der General Damas beauftragt wurde, weiter dienen. Das widerstrebte dem nationalen Gefühl manche, die deshalb desertierten. Der Großherzog Joachim Murat mußte deshalb schon am 5. August 1807, also bald nach dem Tilsiter Frieden, die auf Desertion gesetzten Strafen bekanntgeben. 1808 wurden die ersten Konskriptionen vorgenommen. Die in den Vormusterungen zu Plettenberg, Neuenrade, Altena tauglich befundenen jungen Männer mußten nach Lüdenscheid kommen, wo die endgültige Entscheidung über ihr Militärverhältnis erfolgte. Dabei ereignete sich etwas Außergewöhnliches. Als die Jünglinge in der Lüdenscheider Kirche ihr Los ziehen sollten, wodurch entschieden wurde, wer zur Linie und wer zur Reserve kam, weigerten sie sich und bedrohten sogar den General. Hierbei waren vornehmlich beteiligt die Militärpflichtigen der Gemeinde Halver, Lüdenscheid, Plettenberg und Werdohl. Zu einem neuen Termine mußte erst ein militärisches„ExecutionsCommando nach Lüdenscheid entsandt werden, unter dessen Schutze dann die Losung stattfand. Später wurden die dadurch entstandenen Kosten(4014 Fr.) den beteiligten Gemeinden als eine Strafe auferlegt. Bei den militärischen Aushebungen ergaben sich 3 Arten von Gestellungspflichtigen: Dienstfähige, dann solche, die ins Depot kamen, und Untaugliche. Letztere hatten das Indemnitätsgeld zu bezahlen das sich nach der Vermögenslage der betreffenden Familte richtete und in der Regel zwischen—200 Tlr. betrug. Die Dienstfähigen wurden dem Rekrutierungskapitain in Düsseldorf zu 2 Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse.V. geführt. Freilich stellte sich ein Teil der Konskribierten überhaupt nicht und andere desertierten bei der ersten Gelegenheit. 1809 waren es unheimlich viel, aus Altena 20, Iserlohn 36. Schwelm 17, Hattingen 25, Lüdenscheid 8, Plettenberg 11, Neuenrade 4, Meinerzhagen 7, Herdecke 9, Breckerfeld 4. Für jeden Deserteur mußte aus der Reserve Ersatz geliefert werden. Zum Desertieren gehörte viel Mut; denn französische Gensdarmen durchzogen sortwährend Berg und Tal, um die Flüchtigen wieder einzufangen und schweren Strafen entgegenzuführen. Deshalb mußten manche von ihnen monatelang wie aufgescheuchtes Wild ruhelos sich in Wäldern, Klüsten und Köhlerhütten verborgen halten und waren dabei nicht selten ohne alle Verbindung mit ihren Angehörigen. wolte besahsvoen 1809 den Krieg zegen Spanien beginnen #e mmin### er„wiederhotentlich, die ungesäumte Complettierung des Mililuro. Schon am 13. Januar 1809 fanden die Ziehungen in Iserlohn, Altena, Neuenrade, Plettenberg und Lüdensch#id „. und am 8. Februar war die zweite Musterung in Hagen. Sayon am 11. Februar mußten die meisten Rekruten unter Führung von Gensdarmen von Hause nach Hagen marschieren, von wo sie am 13. Februar nach Düsseldorf geführt wurden. Aber schon unterwegs, z. B. bei Limburg entwichen einige. Für den Fall, daß eine Gemeinde die von ihr geforderte Anzahl Soldaten bis zum 10. März nicht stellte, sollte militärische Execution stattfinden. waren 6000 Franzosen jenseis des Rheins beordert, die von Düsseldorf aus einrücken sollten. Doch die Drohungen fruchteten nicht; darum beschritt man andere Wege. Am 13. März 1809 ordnete der Minister des Innern an, es solle überall verbreitet werden, daß alle Deserteurs und Refractairs, die binnen 14 Tagen bei dem kommandierenden Gensdarmerie=Offizier des Arrondissements Hagen sich meldeten, straffrei seien. Der Offizier werde ihnen ein Zeugnis ihrer freiwilligen Rückkehr ausstellen. Auch vieses Mittel brachte nicht die erhoffte Wirkung. Die Flüchtlinze begaben sich größtenteils in das Könische Sauerland, das damals zu Hessen=Darmstadt gehörte. (Schluß folgt.) Eingesandt. Schwer lastet die harte Not der Zeit auf unserem deutschen heimne Gesens, Ausgenommen die Schieber und Wucherer ist wohl kine Geseuschaftsklasse von ihr verschont, am allerwenigsten natürlich die Kriegsopfer. Die ehernen Verhältnisse lassen die Einlöjung gegebener Versprechen unendlich schwer fallen, manchmal direkt unmöglich werden. Aus diesen Gründen heraus wollen wir der Regierung auch keinen Vorwurf machen, daß die„Unterstützung" der Kriegerwitwen, die noch eben kriechen können, in Sachwerte umgerechnet, monatlich nur ein Sechstel Pfund Margarine beträgt. Muß jedoch das Reich im Geben sich Beschränkungen unterwerfen, ist es wenigstens so vernünftig, dieselben Beschränkungen auch im Nehmen walten zu lassen. Anders jedoch die Stadt. Während das Reich auf eine Erhebung der Wohnungsbauabgabe von den Kriegerwitwen verzichtet, fordert die Stadt in voller Höhe den Anteil von ihnen. Eine eisige Kälte weht aus den sauber hektographierten Schreiben, durch welche uns mit unseren Anträgen auf Erlaß der Abgabe seitens des Steueramtes abgewiesen werden. Bei aller Anerkennung der Lüdenscheider Bautätigkeit muß jedoch mit größter Schärfe eine gerechte Verteilung der Lasten gefordert werden. Wenn die Stadt und mit ihr die städtische Kriegsfürsorgestelle bei den meisten Gesuchen um bessere und gerechtere Unterstützung mit einem billigen Achselzucken sich hinter den starren Buchstaben des Gesetzes verschanzen, so haben sie in der Fraze der Wohnungsbauabgabe Gelegenheit, zu zeigen, ob alle großen Worte lediglich ein soziales Mäntelchen sind, oder ob ein starker Wille zur Tat vorhanden ist. Heilig, heilig, dreimal heilig sind die den Toten des Weltkrieges gegebenen Versprechen:„Zieht beruhigt hinaus ins Feld, für Eure Angehörigen wird gesorgt.“ Wir bitten nicht, wir fordern, daß auch Lüdenscheid sein Versprechen einlöst, damit bei den Hinterbliebenen nicht der Gedanke sich Bahn bricht, die Stellung der städtischen Behörden zu den Kriegsopfern sei gekennzeichnet durch den Satz:„Für euch die Steine, für uns das Brot.“ Wenn das Volk den Toten gegenüber seine heiligsten Pflichten vergißt, dann kann man nur sagen,„o du deutsches Volk, du herrlichstes von allen, deine Eichen stehen, du bist gefallen" Wir fordern unter allen Umständen eine Befreiung von der Wohnungsbauabgabe. Mehrere Kriegerwitwen. Geld=, Wechsel= und Warenmarkt. Mitgeteilt vom Barmer Bank=Verein, Lüdenscheid. Am 6. Februar keine Wertpapierbörse. Devisenverkehr: Heute vormittag ca. 10 Uhr. Holland 14750, Amerika 37800 London 176000 Paris nicht not. Brüssel nicht not. Schweiz 7100 Tendenz: Leicht abgeschwächt. Nach der Geburtstagsfeier. Nachbar:„Diese Nacht müssen Sie in einem schönen Zustand gewesen sein!"„Wieso? Habe ich Lärm gemacht?“„Nein, aber ich hörte, wie Sie auf der Treppe fortwährend zu Ihrem Freunde sagten: Titt mir nicht auf die Finger, Mensch!" Dem Sieger.„In einer fabelhaft kurzen Zeit sind Sie die 1000 Meter gelaufen! Sie trainieren wohl riesig viel?“„Det will ick meinen; wo alle Dage der Jerichtsvollzieher hinter mir her is!“ Stimmungsbild der Börse. K 1Bei bemerkenswerter Versteifung der Geldsätze machte sich im Devisenverkehr bei unverändert kleinen Umsätzen eine Realisationsneigung stärker bemerkbar, zumal auch die Reichsbank durch Abgaben den Kursstand zu drücken suchte. Die Auszahlung New=York gab bei der amtl. Festsetzung bis 37550 nach. Später hörte man etwas höhere Kurse. Für Effekten ließen die für die führenden Spezialwerte gemachten Kurse einen Rückschlag auf anhaltend fester Grundstimmung zu. Aber auch hier haben sich die Kurse später wieder erhöht. Berlin, 6. Februar. Produktenmarkt. Der etwas schächere Dollar drückte nur vorübergehend leicht auf die Getreidepreise. Das Inlandangebot war klein. Von Roggen war die schwimmende Cifware noch gestern nachmittag von der R. G. genommen worden. Weizen war von den Mühlen viel gesucht. Gute Gerstenqualitäten waren begehrt, aber sehr knapp, Hafer für Provinz gefragt, Mais preishaltend und vermehrt vom Inlande begehrt. Mehl ruhig. Weizen 67000—68000, Roggen 58000—60000, Hafer 48000—50000, Mais, loco Berlin 69000—70000 waggonfrei Hamburg 68000—69000. Bekanntmachung. Mit Rücksicht auf die inzwischen weiterhin gestiegenen Unkosten im Schornsteinsegergewerbe bestimme ich in Abänderung meiner Gebührenordnung vom 9. Januar 1923, daß vom 7. Februar 1923 ab zu den Sätzen der Einheitsmetergebähr mit Ausnahme der in meiner Gebührenordnung vom 29. September 1922 unter 9 und 10 ausgeführten Sonderbestimmungen, für die Stadt Altena und das Amt Nachrodt ein Zuschlag von.. für die Aemter Halver, Kierspe, u. Meinerzhagen ein solcher von für die Stadt Plettenberg und die übrigen Aemter des Kreises ein Zuschlag von...... 8900% tritt. Zu den Gebühren zu 9 und 10 der Sonderbestimmungen tritt für den ganzen Kreis Altena ein Einheitszuschlag von 8900%. Altena, den 6. Februar 1923. 5300% 9700% Mitten im Frieden ist der Feind tief in deutsche Lande eingedrungen. Die Franzosen haben das Ruhrgebiet kriegsmäßig besetzt und damit das Hauptziel ihrer Gewaltpolitik erreicht. Immer weiter geht ihr Machtgelüst nach deutschem Land und deutschem Besitz. Erhebend ist die Haltung der ganzen Bevölkerung in dem vom Feinde überfallenen Gebiete. Mit Stolz und Genugtuung erfüllt es uns, zu sehen, wie sie standhaft und treu das schwere Geschick auf sich nimmt. An uns allen ist es nun, in deutscher Treue zu ihnen zu stehen und sie in ihrer Entschlossenheit zu stärken, bis die feindliche Gewaltpolitik zu Schanden wird. Nachdem jetzt durch die Aufrufe der großen Verbände der Landwirtschaft, der Industrie, der Gewerkschaften und des Handels eine Klärung dahin erfolgt ist, daß diese bei der Sammlung selbständig vorgehen, ist es nunmehr dringende Pflicht auch aller übrigen Volkskreise, sich in freudigem Opferwillen zur gemeinsamen Der Landrat: Thomée. Seberbiete jedes Angebot für Gold-, Silber-, Platin-Bruchsogehsfands und Brillanten, wie: Brennstifte, künstl. Zähne, Uhren, Ketten, Ringe usw. Zahle die allbekannt höchsten Preise. Edelmetallkontor Th. Lagers, Marienstr. 5. Günstigste Ankaufstelle für Händler. 26r „* Einwohner des Kreises Altena! Tr.,„Pentr zusammenzutun. So ergeht hiermit an die gesamte Bevölkerung des Kreises die dringende Bitte, möglichst schnell zu geben, was in unseren Kräften steht Spenden werden bei der Kreiskommunalkasse Altena(Postscheckkonko Dortmund 8775, Barmer Bankverein, Reichsbankgirokonto), den Stadt- und Amtskassen, Sparkassen sowie den im Kreise vorhandenen Bankinstituten entgegengenommen. Die Ortsbehörden sind gebeten, sich der Durchführung der Ruhrspende anzunehmen und jedermann Auskunft zu erteilen. Altena, den 2. Februar 1923. Der Landrat: Thomée. Dringend suchen wir für laufenden Bedarf sämtliche Drehund Stanzartikel für die Elektromontage. Dringend und kurzfristig Jods Garnituren I. OPzS AMD. Neumann& Grosse, Hamburg 1 Mönckebergstr. 17. Marken=Aasrled= u. Porlo=Kontron=Apparat darf in keinem Kontor fehlen! Bei dem heutigen erhöhten Porto ist eine Kontrolle unbedingt nötig, jede Marke wird gezählt. Leichte, einfache und sichere Handhabung, schnellstes Frankieren der Post. Man verlange unverbindliche Vorführung. Hapterhaus Casse, Bubenscheib Fernruf 1185. Wilhelmstr. 20. F• SLZ FEMAATUFTE verladen wir nach: Berlin—Leipzig Bremen—Hamburg Süddeutschland—Schweiz England—Ubersee und das gesamte Ausland. Telephon. Güteranmeldungen erbeten MausaHolte Internat. Transporte Filiale Filiale Lüdenscheid Brügge Telefon 1327. Telefon 86. Allgemeine Transportgesellschaft vorm. Gondrand und Mangili, m. v. H. Metallindustrie G. m. b. H.— vorm. Becker& Sturm Lüdenscheid i. Westf. Telegr.-Adr.: Metallindustrie— Telefon 242 Metallgußwaren Galanterieartikel In feiner Ausführung. Barmer Bank-Verein, Lüdenscheid. Erledigung aller bankmäßigen Geschäfte. Besondere Abteilung für den An- und Verkauf von Aktien, — Kuxen und Obligationen.— Drachsachen buft Aurt isen Lädeushaf Devisen-Abteilung Fernsprecher Nr. 1360 bis 1363. Spezial.: Sammelverkehre von und nach allen Orten des In= und Auslandes. Kostenfreie Lagerung. Verzollung: Versicherung. Tüdenscheid, Humdoldiste 26 Fernsprecher Nr. 376 und 1266. Gegr. 1857. Grosses Lage We Nuns a. pebrauchter 1 MkzeugMasehillen. Telegr.: Maschinennatorp. Maschinenfabrik Altred Naloip Inh.: Adolf Klinke, Haspe I. W. Uebernahme freiwerdender Werkzeugmaschinen. Sitzung der Gemeindevertretung LüdenscheidLand ist anberaumt auf Sonnabenb, den 10. bs. Mis. 2 Uhr im Amtshaus, Sitzungssaal. Baukostenzuschüsse. Unterstützungs= und BeihilfeAnträge, Wohnungsbauabgabe, Anleihen, Nachtragsumlage, Wahlen. Der Amtmann. In das Genossenschaftsregister wurde heute bei der Einkaufsvereinigung des Wirtevereins von Lüdenscheib und Umgegend eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Lüdenscheid (Gen.=Reg. Nr. 28) folgendes eingetragen: Die Genossenschaft ist durch Beschluß der Generalversammlung vom 14. November 1000 M Dezember uge#ost. Der Wirt Rubolf Beucker und der Kaufmann Wilhelm Junker, beide in Lüdenscheid sind zu Liquidatoren bestellt. Lübenscheid, den 2. Februar 1923. Das Amtsgericht. Turnverein e. v. Samstag, abends 8 Uhr General-Versammlung Der Vorstand. —4.S. u. kleinere zu kaufen gesucht. Funcke& Brüninghaus. Brandmission —4 m lang und Lager zu kaufen gesucht. Angebot unter L. S. 1165 an die Gesch. ö. Bl. Hagen I. W. Bürchaus Concordlastr. Fernsprecher 3436. Techoikum Lengo CLippe Höhere techn. Lehranstalt Staatskommissar. Haben=En etwas zu verkaufen, das für Sie nicht mehr ber wendbar ist, ein anderet aber noch gebrauchen kann dann geben Sie ein kleines Inserat in der weitver breiteten Lübenscheibet eitung dem beliebten amtliendlatt in Stabt und Land, auf. Der Erfolz bleibt nicht aus. Die Ar des Baupro sitzung auf: programms nicht nur die vorhabens d fahrungen d. zeigt haben, die Wohnung betreiben, de Erfahrungen daß das städ gesamt 138 führen ließe, monaten oh übrige Baut war als 192. ber 1921 sinl gen, im glei Hiernach sche Verhä'tnisse vorgerufen n wärts alle 1. Jahr, in aanziert arbeitern, de fehlte. So Maurer und großen Verzö Spätsommer Herbstmonate Ausnutzung! dem Widersta Neben d programms h keiten in fina Bauvorhaben etwa 2000 m den man im etwa zu 12,50 Mark. Währ 20 000 Mark stigsten Baute gustehen komn über 3 Milli Steigerungen vornherein ui icht genomme entlang der zwei, drei un zirka 250 Mi daß der neus Berücksichtigun Wenn m r h irt sind, bei einen Tropfer ist diese Zahl ins Auge faß einzigen geset #igt, werden uc Vorschein uch zur Fino werden. Die den durch: 1. 6000% (100% ca. 2,4 Mil 2. Beteiligung Grund frein summe. 8. Gestaffelte 2 luxussteuer, kaum einen sondern soll Wohnraum 4 Rentierlicher 100000 Mr. Bei stätiisc Betrag gena werden, da findet, sonde den Gesamt Ungedeckt Dieser gekauften B 66 34 M. gegen ist. Zu die Zu Punkt Die W Gemeinden dienst für di entwertung daß man na jährlicher 3 nungsbauab Wege Verwe gramms scho In den folg führung desst erhöhen, da man wäre, Wohnungsba mit dem klei Vorjahre wiwährend bei die Abgabe man in den seine Entsche ehenden 85 zecnenten ten Rheinlan ruß die An'e abgebaut wer Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse.V. zumarkt Büderscheid. örse . 10 Uhr. ondon 176000 schmeig 7100 ätze machte sich im eine Realisationsbank durch Abgaben ung New=York gab er hörte man etwas führenden Spezialltend fester Grundkurse später wieder Der etwas schächere eidepreise. Das Inmmende Cifware noch n. Weizen war von waren begehrt, aber saltend und vermehrt 000—68000, Roggen erlin 69000—70000 ung der Gemeindetung Lüdenscheidist anberaumt auf benh, den 10. be. 2 Uhr im AmtsSitzungssaal. Kostenzuschüsse, Unungs- und Beihilfeze, Wohnungsbau, Anleihen, Nachmlage, Wahlen. Der Amtmann. das Genossenschaftswurde heute bei Elnkaufsvereinigung kirtevereins von Lüib und Umgegend agene Genossenmit beschränkter licht in Lüdenscheid Reg. Nr. 28) foleingetragen: Die enschaft ist durch uß der Generalmlung vom 14. W guen austgslishn. Zirt Rubolf Beucker er Haufmann Wilsunker, deide in Lüib sind zu Liquidabestellt. mscheld. mn 2. Februar 1923. as Amtsgericht. Turnvereis e v stag, abends 8 Uhr u Tersammfang Der Vorstand. 4.S. u. kleinere ifen gesucht. & Brüninghaus. lang und Lager zu gesucht. bot unter T. S. die Gesch. b. Bt. Hagen I. W. aus Concordlastr. pprecher 3166. Mienien techn. Lehranstalt atskommissar. den Sie zu verkaufen, bo# e nicht mehr ber r ist, ein anderet ch gebrauchen kann, den Sie ein kleines in der weitver Lüdenscheibet g dem beliebten mblatt in Stabt und auf. Der Erfolz Nr. 32. zweites vlat. Lüdenscheider Zeitung. Mittwoch, 7. Februar 1923. Welche Mittel sind zum Woknungsbau erforderlick und wie können diese beschafft werden? Von Stadtbaurat Finkbeiner. Die Antwort auf die erste Frage hängt von dem Umfang des Bauprogramms ab. Wenn in der letzten Stadtverordnetensitzung auf möglichste Beschränkung in der Aufstellung dieses Bauprogramms hingewiesen wurde, so kann hier bemerkt werden, daß nicht nur die Unmöglichkeit der Finanzierung eines größeren Bauvorhabens diese Beschränkung gebietet, sondern daß auch die Erfahrungen des letzten Baujahres hier wie in anderen Städten gezeigt haben, daß das Baugewerbe heute noch nicht in der Lage ist, die Wohnungsbautätigkeit auch nur annähernd in dem Umfange zu betreiben, den diese im Frieden durchschnittlich hatte. Nach den Erfahrungen des Jahres 1921 hätte man zwar erwarten können, daß das städtische und gemeinnützige Bauprogramm 1922 von insgesamt 138 Wohnungen, sich ohne größere Schwierigkeiten durchführen ließe, da ja im ersten Jahre 84 Wohnungen in 7 Baumonaten ohne jede Reibung verrichtet wurden und die ganze übrige Bautätigkeit in Lüdenscheid im Jahre 1921 sogar größer war als 1922. In der Zeit vom 1. April 1921 bis Ende Dezember 1921 sind bei der Baupolizeibehörde 182 Baugesuche eingegangen, im gleichen Zeitraum des letzten Jahres dagegen zur 129. Hiernach scheint es, daß die Schwierigkeiten weniger auf örtliche Verhäftnisse zurückzuführen sind, sondern durch die Tatsache hervorgerufen werden, daß im vergangenen Jahre auch anderwärts allenthalben sehr stark gebaut wurde(war es doch das 1. Jahr, in dem mit Hilfe der Wohnungsbauabgabe fiaanziert werden konnte) und daß dadurch der Zuzug von Bauarbeitern, der uns im Jahre 1921 zugute kam, 1922 vollstindig fehlte. So mangelten gleich nach Baubeginn im Frühjahr 1922 Maurer und bald auch Zimmerleute, letztere verursachten die ersten großen Verzögerungen. Am meisten fehlte es an Stuckateuren vom Spätsommer ab. Ein Versuch der Stadtverwaltung, während der Herbstmonate dem Uebelstande durch Mehrarbeit unter größerer Ausnutzung des Tageslichtes etwas abzuhelfen, scheiterte leider an dem Widerstand der Bauarbeiter. Neben diesen Erfahrungen, die auf Beschränkung des Bauprogramms hinwirken, sind es aber vor allem die großen Schwierigkeiten in finanzieller Hinsicht, die in diesem Jahre einem größeren Bauvorhaben entgegenstehen. Im Januar d. J. kostete das Bauen etwa 2000 mal so viel wie im Frieden. 1 cbm. umbauten Raumes, den man im Frieden für einfache Wohnungsbauten in Lüdenscheid etwa zu 12,50 Mark berechnete stellte sich demnach auf rund 25 000 Mark. Während bis zum Jahre 1922 das Zimmer noch zu rund 20000 Mark hergestellt werden konnte, und dies bei den i günstigsten Bauten des verflossenen Jahres noch auf zirka 200000 Mk. zustehen kommt, muß im Januar 1923 ein Wohnraum mit aber 3 Millionen Mark in Ansatz gebracht werden. Bei solchen Steigerungen entstehen ungeheure Zahlen, und konnte deshalb von vornherein nur eine beschränkte Anzahl von Wohnungen in Aussicht genommen werden. Es ist ein Entwurf für eine Häusergruppe entlang der Philippstraße aufgestellt, die zirka 25 Wohnungen von zwei, drei und vier Zimmern enthält und die nach obigen Preisin zirka 250 Millionen Mark kosten wird. Hierbei ist zu beachten, daß der neuste Sturz der Mark in dieser Berechnung noch keine Berücksichtigung gefunden hat. Wenn man die Zahlen ins Auge faßt, die in den vorhergegangenen Ausführungen über den Umsang der Wohnungsnot anseführt sind, bedeuten diese 25 Wohnungen freilich noch weniger, als einen Tropfen auf den heißen Stein. Für jeden Wohnungssucher int diese Zahl niederschmetternd klein. Wenn man aber die Kosten ins Auge faßt, und sich deren Beschaffung auf dem z. Zt. beinah einzigen gesetzlichen Wege, der Wohnungsbauabgabe, ver gegenwäreigt, werden dabei für manchen ebenfalls sehr betrüb ende Zahlen zum Vorschein kommen. In nachstehender Aufstellung soll ein Versuch zur Finanzierung des genannten Bauprojektes veran shaulicht perden.„Die Bausumme von 250 Millionen kann aufzebracht werI. 6000% Wohnungsbauabgabe (100% Wohnungsbauabgabe ergeben in Lüdenca. 2,4 Millionen! X. Beteiligung der Industrie am Wohnungsbau auf Grund freiwilliger Leistung mit 1/8 odiger Bausumme. 8. Gestaffelte Wohnungsbauabgabe oder Wohnungsluxussteuer, diese wird in der jetzigen Fassung kaum einen nennenswerten Ertrag bringen, sondern soll vor allem auf die Abgabe von Wohnraum hinwirken. X. Rentierlicher Betrag bei 75 Zimmern und 100000 Mk. rentierlicher Wert pro Zimmer Bei stättischen Bauten kann dieser rentierliche Betrag genau genommen, nicht in Ansatz gebracht werden, da keine hypothekarische Belastung stattfindet, sondern dieser Betrag muß ebenfalls mit den Gesamtbaukosten beschafft werden).= „ Jusgesamt: 201 500000 Mt. Ungedeckt bleiben demnach: 48 500000 Mk. Dieser Betrag findet durch die schon vor längerer Zeit eingekauften Baumaterialien Deckung, deren Anschaffungswert von zirkg. 34 Millionen bis Ende Januar auf zirka 50 Millionen gewegen ist. Zu dieser Aufstellung sei folgendes gesagt: Bu Punkt 1) Die Wohnungsbauabgabe ist seither in den meisten Gemeinden dazu verwandt worden, den Zinsen= und Tilgungsdienst für die Bauanleihen zu tragen. Mit der zunehmenden Geldentwertung sind diese Lasten jedoch so unverhältnismäßig gestiegen, daß man nahe daran ist, für die Anleihen heute 30 Prozent as jährlicher Zins= und Tilgungssatz aufbringen zu müssen. Die Wehnungsbauabgabe müßte also, auch wenn sie nur auf dem seitherigen Wege Verwendung fände, bei Durchführung desselben Bauprogramms schon mit nahezu 2000 Prozent zur Erhehung kommen. In den folgenden Jahren würde sich dieser Prozentsatz bei Durchführung desse ben Bauprogramms jeweils um weitere 2000 Prozent erhöhen, da der Schuldendienst für die Vorjahre weiter läuft und man wäre, grob gerechnet, nach 3 Jahren auch auf 6000 Prozent Wohnungsbauabgabe wie oben vorgeschlagen, angelangt, allerdings mit dem kleinen Unterschied, daß man auch noch die Schulden der Vorjahre wie ein schweres Reisegepäck mit sich sch'epven müßte, während bei unmittelbarer Verwendung der Abgabe zum Bauen die Abgabe zwar im ersten Jahre stark angespannt werden neß, man in den folgenden Jahren jedoch umso freier und unabhängiger seine Entstche'dungen treffen könnte. Es ist daher von allen maßgebenden Körperschaften vom Deutschen Städtetag, von den Finanzbezernenten der Westfälischen Städte, von den leitenden Baubeamten Rheinlands und Westtalens der Grundsatz aufgestellt werden, raß die An eihewirtschaft für den Wohnungsbau unhaltbar sei und abgebaut werden müsse und daß die Beschaffung der Baugelder 144000000 Mk. 50000000 Mk. 7 500000 Mk. unmittelbar aus der Wohnungsbauabgabe zu erfolgen habe, d. h. daß diese Abgabe so hoch zu bemessen sei, daß sie den vollen Betrag der Baukosten ergibt. Dieses hat neben den erwähnten Gesichtspunkten noch den großen Vorteil, daß man von der Gefahr der Stillegung der Bauten während der Bauzeit infolge der Unmöglichkeit der Anleihebeschaffung ein für alle Mal befreit ist. Wie groß diese Gefahr ist und wie verhängnisvoll sie manchen Städten im letzten Jahre geworden ist, davon werden diese ein Lied zu singen wissen. Es erhebt sich aber vor allem die Frage: Ist eine Abgabe von 6000 Prozent, also ein Betrag gleich der 60fachen Friedensmiete(genau genommen ist der Betrag nicht so hoch, sondern zirka 20 Prozent weniger) für die Allgemeinheit tragbar oder übersteigt er deren Kräfte? Für alle diejenigen Bevölkerungskreise, die als Lohn= oder Gehaltsempfänger, als Handwerker oder Gewerbetreibende auf bestimmte Einnahmen zu rechnen haben, kann man diese Frage durchaus bejahen. Anders dagegen liegen die Dinge bei Rentnern, Erwerbslosen, Invaliden, Kriegsbeschädigten, bei allen denen, die von dem wirtschaftlichen Niedergang und der Geldentwertung aufs tiefste betroffen sind. Diese Kreise waren schon früher, in der neuesten Fassung des Gesetzes, daß die Erhöhung des Staatssatzes auf 1500 Prozent brachte, in erweitertem Umfang, von der Abgabe befreit; in zweifelhaften Fällen unterliegt die Befreiung einer städtischen Körperschaft, die auf Grund ihrer Ortskenntnis in der Lage ist, den tatsächlichen Bedürfnissen im vollen Umfang Rechnung zu tragen. Alle übrigen Bevölkerungsschichten über müssen sich vergegenwärtigen, daß dieser Prozentsatz heute weniger bedeutet als jene 150 Prozent, die zu Beginn des Rechnungsjahres 1922 von den städtischen Körperschaften an Wohnungsbauabgabe beschlossen und erhoben wurden. Seit damals ist der Arbeitslohn eines Bauarbeiters auf über das 50fache gestiegen, das Geld über 100fach weiter entwertet worden. Man wird zugeben müssen, daß die Wohnungsbauabgabe an und für sich eine Steuer ist, die manche Ungerechtigkeiten aufweist. Sie belastet am schärfsten den ohnehin stark heimgesuchten Mittel##stand, zu dessen Merkmal im Frieden ein verhältnismäßig größerer Wohnungsbedarf gehörte, und der vielfach nur noch dieses einzige Gut aus früheren Zeiten herübergerettet hat. Es werden ferner in wenig sozialer Weise gerade diejenigen Kreise stark betroffen, die kinderreich sind und aus diesem Grunde mehr Wohnraum brauchen. Beides sind Härten, die bedauerlich sind. Leider bildet aber die Wohnungsbauabgabe, abgesehen von der praktisch vollständig versagenden Novelle zum Kommunalabgabengesetz, die einzige gesetzliche Möglichkeit, aus der sich der Wohnungsbau finmzieren läßt. Es sind auch hier Bestrebungen im Gange, Vorsch'äge für eine andere Lösung dieser Frage in Verbindung mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des einzelnen und unabhängig vom Wohnraum zu machen, denen ich jedoch nicht vorgreifen möchte. Es sei hier nur noch eine mit dem vorhergehenden übereinstimnende und dieses ergänzende Aeußerung angeführt, die ich einem Aufsatz:„Die neue Abgabe zur Förderung des Wohnungsbaues“ aus der„Neuen Freien Presse“ vom 2. Februar entnehme. Es heißt dort: „Die Fortführung der Wohnungsbautätigkeit ist bei den heutigen Baukosten nur möglich, wenn für jede Wohnung ein erheblicher Zuschuß aus öffentlichen Mitteln bereitgestellt wird, dessen Höhe mit der weiteren Geldentwertung steigt. Der Hauptanteil dieser Kosten aber muß aus der Wohnungswirtschaft selbst genommen werden, wie jeder, der volkswirtschaft ich zu denken vermag, zugeben muß. Darüber sind auch die Vertreter der politischen Parteien, die wirtschaftlichen Organisationen der Arbeitgeber aller Richtungen, und die Vertreter der Mieterorganisationen einer Ansicht. Sie gehen von der richtigen Erkenntnis aus, daß die Wohnungsbautätigkeit und die zu ihr gehörenden Industrien unter keinen Umständen stillgelegt werden dürfen. Die Ausschaltung dieses Wirtschaftszweiges würde den völligen Zusammenbruch unserer gesamten Wirtschaft herbeiführen, den Millionen Wohnungssuchender jede Hoffnung nehmen, jemals wieder ein eigenes Heim zu bekommen und eine nicht abzusehende Arbeitslosigkeit heraufbeschwören.“ Zu dem Punkt 1) des oben genannten Finanzierungsplanes wäre schließlich noch zu bemerken, daß es mit den 6000 Prozent allein sein Bewenden noch nicht haben kann, sondern daß mindestens 2000 Prozent zur Verzinsung und Tilgung der Bauanleihen für das Jahr 1922, dessen letzte Bauten nunmehr ihrer Vollendung entgegengehen, nötig sind. Alles in allem, muß daher mit einem Abgabesatz von zirka 8000 Prozent gerechnet werden, wenn in dem vorgesehenen, gewiß sehr bescheidenen Umfange gebaut werden soll. Zu dem Punkt 2) der Aufstellung bedarf es naturgemäß eingehender Unterhand ungen mit der Industrie. Bekanntlich ist Lüdenscheid so ziemlich die einzige deutsche Stadt geblieben, die auf Grund des§ 9a des..G. eine Einigung mit der Industrie herbeigeführt und auf diesem Wege Mittel für den Wohnungsbau gewonnen hat. Bei neuen Unterhandlungen dürfte jedoch das eine schon ziemlich sicher sein, daß die Grundlage für die Heranziehung der Industrie nicht mehr der berühmte§ 9a des..G. bi den kann, sondern daß eine andere Regelung gefunden werden muß, wenn nicht der Hauptpunkt des Anstoßes in dieser gesitzlichen Bestimmung aufgehoben wird, d. h. wenn nicht die Beschränkung der Heranziehung auf nur diejenigen Arbeitgeber, die mehr als 20 Arbeitnehmer beschäftigen, aufgehoben wird. Es erscheint, ganz besonders in Lüdenscheid bei der Vielzahl von Betrieben durchaus ungerecht, erst von dieser willkürlich gewählten Arbeitnehmerzahl 20 ab aufwärts Beiträge zum Wohnungsbau zu erheben. Wellher sichtbare Grund liegt vor, diese Pflicht, zum Wohnungsbau beizutragen, nicht allgemein für alle Arbeitgeber aufzustellen? In welchem Maße die von einer solchen Steuer betroffenen Kreise im laufenden Jahre leistungsfähig sind und wie hoch die Leistung bemessen werden kann, bedarf selbstverständlich noch eingehender Prüfung. Nach maßgebenden Aeußerungen in der letzten Stadtverordnetensitzung darf man jedoch annehmen, daß die Industrie grundsätzlich ihre Pflicht zu einer gewissen Leistung im Wohnungsbau anerkennt und so weit es in ihren Kräften steht, zur Mithi'fe bereit ist. Zu Punkt). In den letzten Tagen ist die Magistratsverordnung über eine gestaffelte Wohnungsbauabgabe erlassen worden. Diese sucht einen weiteren, noch nicht besprochenen Uebelstand des Wohnungsbauabgabegesetzes zu beseitigen. Sie will die übermäßig viel Wohnraum besitzenden Kreise, je nach der Zahl der überzähligen Räume, zu einer besonderen, verschärften Wohnungsbauabgabe heranziehen. Der Zweck dieser Steuer eht moniger auf einen positiven Ertrag aus, den sie auch bei wesentlicher Steigerung der Sätze kaum hoben wird, da die Veranlagungs= und Erhebungsarbeit bei sollhen Steuern ziemlich roß ist. sondern sie soll überall dort erneut an die Abgabe verfügbarer Räume erinnern, wo auf Grund der Wohnungsmangelbestimmungen die RaWohnungen zu schaffen vermag, so lat sie der Neubauwohnungen. Eine Miete von 15000 Mark pro Zimmer'erscheint mir das Mindeste, was im Laufe dieses Jahres, bei Auswirkung unserer Geldentwertung, vielleicht schon in kurzem. elatreten mis. cnt Hen in hugsen, Der rentierliche Wert steht immer noch in einem ungeheuren Mißverhältnis zu den Gesamtbaukosten. Er beträgt bei unserem Beispiel nur ein Dreißigstel der Bausumme. Auf das vielerörterte Verhältnis zwischen den Aufwendungen für die Wohnung und den gesamten Lebenshaltungskosten dürfte bei solchen Sätzen kaum mehr als 2 Prozent betragen, während dieses im Frieden durchschnittlich den 10fachen Betrag ausmachte. Dieses Mißverhältnis, das niemand leugnen kann, hat allerdings seine zwei Seiten und vielleicht sind sich nicht alle, die sein. Beseitigung fordern, über die Folgen klar. Es ist unvermeidlich, daß in dem Augenblick, indem die Miete sich in demselben Umfang wie die sonstigen Güter der Wirtschaft der Teuerung angepaßt haben, auch die wirtschaftlichen Organisationen der Arbeiter Angestellten und Beamten die volle Anpassung der Löhne und Gehälter an die Teuerung verlangen, zum mindesten die Beschrünkung des jetzigen sogenannten„Verelendungsfaktors“ auf ein Mindestmaß fordern werden. Die Folge davon ist, daß Handel und Gewerbe, Landwirtschaft und Industrie die Kosten nunmehr selbst tragen müssen, die die billige Wohnungswirtschaft ihnen bisher ersparte. Das ist unabwendbar und auch ganz gesund; denn es geht nicht an, daß ein Teil der Volkswietschaft auf Kosten des andern lebt, wie es seither der Fall war. Ein Stand wird dabei allerdings. noch mehr leiden, oder sagen wir besser, ganz zu Grunde gerichter: Alle diejenigen, die in ihren Einnahmen bei steigender Miete keinen Ausg'eich zu schaffen vermögen und auch dieser Welle ebenio preisgegeben sind, wie jeder Markentwertung. Dieses Problem der Rentnerfürsorge, das hier auftaucht, bedarf jedoch einer grundsätzlichen Regelung von Reiches wegen und zwar wie jederman wünschen wird, einer möglichst baldigen und wirklich durchgreifenden. Hier kann es nicht Anlaß geben auf die Fo'gerungen zu verzichten, die wir unbedingt ziehen müssen, wenn wir nicht immer tiefer in den Sumpf hineingeraten wollen. Diese Folgerungen sind einmal die Sicherstellung des vorhandenen Wohnraums, Gewährleistung seiner Unterhaltung durch Mietszuschläge, die den tatsächlichen Verhältnissen Rechnung tragen, zum andern die Erhebung einer Wohnungsbauabgabe, die ebenfalls den tatsächlichen Verhältnissen Rechnung trägt, d. h. die eine Bautätigkeit von wirklich nennenswertem Umfang ermöglicht. Beide Folgerungen haben das gemeinsame Ziel, das nie aus dem Auge verloren werden darf, den Ertragswert der Neubauwohnung, der sich aus den genannten beiden Posten zusammensetzt, so zu steigern, daß die freie Wirtschaft wieder Interesse an seinen Herstellung zewinnt. Aus aller Welt. In Dvorn ist der Geburtstag des früheren Kaisers, wie der Kreuzzeitung gemeldet wird, im engsten Kreise und unter dem Druck der Nachrichten aus dem Ruhrgebiet in sehr ernster Stimmung begangen worden. Der Exkaiser hatte bereits vor einigen Tagen aus den Erträgnissen seines Buches eine größere Summe für. die not’eidenden Ruhrbewohner gestiftet. Nun war es ihm eine große Freude, daß seine Dienerschaft auch noch eine Sammlung veranstaltet hatte, die 150 holländische Gulden ergab. heute eine Summe von etwa zwei Millionen Mark. Zur Familienfeier in Doorn waren Prinz Heinrich und der Kronprinz gekommen. Tausende von Glückwünschen liefen aus allen Teilen der Welt ein, besonders aus der Heimat auch Blumengrüße. So weit ist es schon gekommen... Ein Hausgenosse von min — so wird in Reclams Universum erzählt— feiert Hochzeit. Wir Mitbewohner hatten es uns nicht versagen können, die Eingangstür mit zwei grünenden Birken zu schmücken. Am nächstn Tage bekam ich Kohen. Durch allerhand Listen war es mir gelungen, gleich 10 Zentner des wertvollen Heizstoffes zu ergattern. Während ich die schwarze Pracht in einen Korb schaufle, um sie ins Haus zu befördern, geht ein älteres Ehepaar vorüber. Die Dame bleibt stehen macht ihren Mann auf den Schmuck der Haustür aufmerksam und bemerkt seufzend:„So weit ist es also schon gekommen, daß die Leute das Haus anputzen, wenn sie endlich einmal ein paar Kohlen kriegen...“ Geschäfte mit dem Adelstitel. In Deutschland kann man jetzt wieder rasch Baron oder Graf werden. Da die Deutsche Republis# den Adel„als einen Teil des Namen“ deklarierte, kann nämlich durch Adoption der Adel leicht übertragen werden. In der Tat ist die Adoption gang und gäbe und es gibt gewerbsmäßige Adoptanten, das heißt adelige Personen. die aus der Adoption Adelslüsterner ein Geschäft machen. Die Vermittler solcher Geschäfte brauchen heute nichts mehr zu befürchten, denn das Geschäft ist durchaus legal. Ein solcher Vermittler ließ dieser Tage folgenden Prospekt zur Kundenwerbung hinausgehen:„Euer Wohlgeboren ist bekannt daß auch jetzt noch in wirklich guter Gesellschaft des In= und Auslandes allein der Adrl als wirkliche Aristokratie voll geschätzt wird. Augenblicklich bin ich in der sehr angenehmen Lage, Ihnen zum Adel durch Adoption verhelfen zu können. An Entschädigung zahlen Sie trotz Erblichkeit nur einmal 1000 Goldmark für einen einfachen Adel, 3000 für den Baron und 4000 bis 5000 für den Grafen und Uradel. Davon sind 3 v. H. anzuzahlen, der Rest bei Adoption. Eingeschlossen sind: die Lieferung der Kronenund Wappen'nitialen sowie der Antrag auf Eintragung beim Heroldsamt sowie im Gothaschen Adelskalender. Ihrer Antwort mit Vernügen entgegensehend. begrüße ich Sie hochachtungsvoll..“ Ueberflüssig zu sagen, daß das Geschäft blüht. Spartrieb.„Wir sparen Jas. indem wa alle Dage mit de Hiehner schlafen schn.“„Ja, det wirden wa ooch, Frau Sprengler, wa ham man bloß keene Hiehner.“ Literarisches. Die neuste Nummer der Favorit=Monatsschrift„Kleid u. Heim“ aus dem Kleid= und Heim=Versag Dresden-N. 8, bringt im Wesentlichen Jungmädchen= und Konfirmandinnenkleidung nebst Wäsche in reicher Auswahl. Für kleinere Mädchen sowie für Damen werden ebenfalls äußerst reizvolle, neueste Modelle vorgeführt, denen sich eine Anzahl sehr guter, reich illustrierter Artikel anschließt, wie über Garnituren aus Bändchen und Stoffstreifen, über Häkelverzierungen und Smocknäherei. Recht zeitgemäße z. T. neue Anregungen gibt endlich ein Aufsatz über das Schonen und Ausbessern von Strümpfen. Dazwischen eingestreut sind einige Aufsätze praktischen, erzieherischen und wirtschaftlichen Inhalts sowie die Fortsetzung und der Schluß des Romans„Die Erwartung des Lebens“ ans„Die Eiwartung des Lebens“ von Sophie Hoechstetter. Preis des sehr reichhaftigen Heftes 275 .—##ff Srund der Wohnungsmangelbestimmungen die Ra= Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung und durch die betionierung nicht burchfuhrvar ist. Wenn sie dadurch auch nur eine kannten Favorit=Verkaufsstellen. * 1811 A — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse.V. Keimprufungen. Jedes Saatgut sollte vor der Aussaat auf seine Rämziäshigkeit guterlucht, gerden, zumal die verhältni maßig kleine Mühe durch mancherlei Vorteile reichlich aufgewogen wird. Wenn ungünstige Witterung, ungeeignete Bodenverhältnisse oder andere Zufälligkeiten verglassen, daß der Aufgang im Felde zu wünschen übrig ## ist§, gut und veugt unliebsamen Erörterungen badurch Sie Miesiugsaht zuvor festgelegt war. Auch ist die Moglichkeit gegeben, eine geringere Keimkraft durch entsprechend stärkeres Ausdrillen auszugleichen. Natürlich müssen bei jedem Keimversuch gewisse Bedingungen erfüllt werden, ohne die das erzielte Resultat mehr oder weniger bedeutungslos wird. Eines Näh orgzig ütr, die Leimlinge bedarf es nicht. Im Gegentel sich, um jeder Insektion der Saat vorzubeugen, als Keimmedium ausgewaschenen und ausgeglühten zu verwenden. Als nolwendige Vorbedingungen gelten vunn Wasser, Wärme und Sauerstoff, d. h. Lu Eines ist dabei so notwendig wie das andere, wobei darauf zu achten ist, daß diese drei Bedingungen im richtigen und Verhältnis zur Anwendung gebracht werd Ein Zuviel an Wasser oder Wärme ist ebenso schädlich wie ein Zuwenig. Auch muß sich die Temperatur der einzelnen Saat anpassen. Getreide z. B. keimt am besten bei gemäßigten Graden(12 bis 150), während Rübensamen ein Wärme von etwa 25 Grad(Celsius) verlangt. Um die Keimung schneller anzuregen, pflegt man Saat in lauwarmem, etwck 20gradigem Wasser vorzudie quellen. Dabei scheinen jedoch mehrere Saaten das Einquellen besser wie andere zu vertragen, so daß es sich allgemeinen empfiehlt, davon abzusehen, und lieber das Fceimveer der betreffenden Samen zuerst etwas feuchter zu halten, um so die Wasseraufnahme in das Belieben der einzelnen Samensorte zu stellen. Sunpentestermver such selbst wich in einem gewöhnlichen unterlage. 5 angesetzt, Sterlisierter Sand dient als Migt he. Der Sand wird durchfeuchtet, wozu am besten abgerochtes Wasser genommen wird, und zwar so stark, bis der Sand völlig davon überschüttet ist. Dann wird das überstehende Wasser abgegossen, was solange wiederholt wird, als sich nach dem Niedersinken der Sandpartikelchen abhebt. In dieses mit Feuchtigkeit gesättigte Keimbeet werden 100 Samenkerne gelegt, ein kleiner Teller(sog. Gemüseteller) darüber gestülpt und vom dritten Tage an lie gekeimten Körner herausgenommen. Der Keimversuch wird bis zum zehnten Tage kaulse Sagt. Mas bis dahin nicht keinte, rechnet als „ E i n i g e S c h w i e r i g k e i t v e r u r s a c h t n u r d i e B e o b a c h t u n g der Fuvensamenkeimung. Hier birgt jeder Knäul einen, zwei, drei bis fünf und sechs Samentriebe in sich. Da muß man ein zweites Keimbeet anlegen und in dieses alle einmal gekeimten Knäule übertragen, damit schließlich die keimlosen zurückbleiben. Die einzelnen Keime müssen jedesmal gezählt und am Schlusse des Versuches zusammengesihlt weriden. Viehwirtschaft. Läuse bei Pferden, Rindern, Ziegen, Schweinen und Hunden. Diese bei unseren Haustieren so lästigen Gäste können zu einer wahren Plage werden, wenn man nicht entsprechende Abwehrmaßregeln trifft. Daß die Bekämpfung dieses Ungeziefers aber nicht so leicht ist, weiß jeder Landwirt. Auf einen Irrtum möchte ich hier gleich hinweisen. Man hört oft sagen: Wenn das Stück sich nur erst im Aussehen bessert, verschwinden die Läuse von selbst. Das ist aber keineswegs der Fall. Entsprechende Vorkehrungen müssen stets getroffen werden, will man######er Plage Herr werden. Gewöhnlich bringt das namentlich das Jungvieh, das Ungeziefer mit nach Hause und steckt dann die anderen Tiere an. Daß ein Tier Läuse hat, erkennt man neben dem Scheuern, Schuppen und Nagen am besten an den an den Haarspitzen sitzenden kleinen gelblichen Eiern, den sog. Nähten, denn die Läuse selber findet man nicht immer leicht, am besten noch, wenn die Sonne darauf scheint. Vertilgt wird das Ungeziefer durch Einreiben von einem entsprechenden Viehstreupulver alle vier Tage und Abreiben mit scharfem 8 Tage. Dadurch wird auch die Brut mit vertilgt. Diese Behandlungsweise ist besonders im Winter anzuraten. Im Sommer, wo eine Erkältung nicht so leicht zu befürchten ist, wäscht man von Läusen befallene Pferde, Rinder und Ziegen mit 3 Prozent Lysol= oder Kremulsionauf 1 Liter Wasser). Bei Schweinen ist ein Abbürsten mit Oel oder Tran, alle 4 Tage wiederholt, etwas von verdünnter grauer Quecksilbersalbe in den Nacken. Ist die Kur beendet und wus ungeziefer verschwunden, sind die Stallungen gründlich zu reinigen und zu kalken, nachdem vorher Mist und Streu entfernt sind. Geschieht solches nicht, so kriechen (Atmungsorgane) nicht mehr atmen kann und ersticken id Backhuschngen, Buen, uz un. rozentia genommen, leicht gefährlich werden, erstere Luarverlust, letztere durch Vergiftung. Ehlers. Geflügelzucht. Schmalkaldener Mohrenkopf. schönsten Surcheuto prenkopf gehört unstrettig unsern schonsten Furven= und Schautauben. Wie on der Name sagt, handelt es sich um eine schwarz pfige Taube, bei der auch Augen und Schnabel(Oberie auch Unterschnabel) schwarz sind, also ein echter kohrenkops. Auch der Schwanz soll tief schwarze Färbung zeigen. Sämtliches andere Gefieder ist rein weiß. Andere farben in dieser Rasse gibt es nicht. Charakteristisch für siese Taubenart ist die Mähnenbildung. Verlangt wird eine volle Mähne, die vorne am Halse voll geschlossen sein muß und keine sogenannten Einkerbungen aufweisen dars. Allerdings darf man in der Entwicklung der Feder den Schmalkaldener Mohrenkopf nicht mit einer Perücke vergleichen. Hinter dieser bleibt ersterer weit zurück. Der Hut oder Helm soll möglichst lang und dicht, ohne Lücken lein und dart keine schwarze Feder zeigen. Ein Hauptangenmerk ist auf lange schlanke, Figur zu legen bei ziemlich niedriger Stellung und möglichst voller Ausbildung der Latschen. Die größte Schwierigkeit liegt in einer mustergültigen Herauszüchtung der Mähne. Versuche, die Federnlänge durch Einkreuzung von Perücken zu verbessern, haben unseres Wissens stets versagt. Solches ist auch leicht erklärlich, da beide Rassen zu verschieden sind, um eine wirkliche Aufbesserung der einen Rasse durch die andere zu erzielen. Man bleibe darum in der Rasse, wähle aber zur Zucht nur völlig ausgewachsene Tiere mit möglichst vollkommener Mähnenbildung. Merzt man dann immer die in Form und Federbildung nicht völlig befriedigenden Tiere aus, so wird man mit einiger GeAusdauer schon zum Ziele kommen. Eine Eigentümlichkeit des Schmalkaldener Mohrenkopfes ist es, daß er sich am wohlsten nur unter seinesgleichen fühlt und das Zusammenleben mit anderen Rassen gern meidet. Man wird darum auch die besten Zuchtergebnisse erzielen, wenn man diesem Rechnung trägt und diese Rasse für sich alleine hält. Tiere, die sich eines freien Ausfluges erfreuen, werden gar leicht etwas unansehnlich, die Latschen verschmutzen und zerschleißen und Kopf und verlieren den schwarzen Glanz und werden bläulich. Wer für Schaustellungen züchtet, hält darum seine Tiere vorteilhaft in geschlossenen Volieren. Unser Bild zeigt die Rasse in fast vollkommener Form. Zu bemängeln wäre vielleicht nur die etwas zu geringe Deckung des oberen Schwanzes durch die Flügel. Sch. Ueber das Dungungsbedürfnis des Ackers. „(Nachdruck verboten.) ### Hier kann allein der Dungungsversuch Aufschluß Durch die chemische Untersuchung können wir ja alle Bestandteile des Bodens erfahren, aber nicht ermitteln über die Löslichkeit der Nährstoffe. Darauf aber kommt es vor allem an. Die schwer löslichen Bestandteile kann die Pflanze nicht aufnehmen, und so kann es kommen, daß trotz chemisch nachgewiesener Vollkraft an Nahrungsstoffen doch ersichtliche Mangelerscheinungen zu Tage treten. Dabei soll der Feldversuch keineswegs allgemeine Düngungsfragen lösen, sondern er soll, worauf schon der Nationalökonom Prof. Wagner hinweist, nur Aufklärung geben über die örtlichen Verhältnisse der Wirtschaft, über die Eigenschaft eines bestimmten Bodens, über den Düngungszustand eines bestimmten Ackers, über die unter gegebenen Verhältnissen erzielbaren Erträge usw. In diesem Sinne sollte eigentlich jeder Landwirt alljährlich auf einem seiner Felder einen Düngungsversuch ansetzen, um so allmählich mit der Beschaffenheit seiner Ländereien bekannt zu werden. Eine verhältnismäßig kurze Notiz darüber im Tagebuch und der Vergleich mit den auf den einzelnen Feldstücken angebauten Fruchtarten gibt dann einen guten Anhalt für die spätere ökonomische Bewirtschaftung und unterrichtet nebenher noch über allerlei Fragen aus der Düngerlehre, die ohne praktische eigene Versuche selten so überzeugend zur Geltung gelangen. — Pl.=Aptz Obstbau. Das Gaisfußpfropfen oder Triangulieren. ....(Nachdruck verboten.) Das ist, gut und mir Erfolg auszuführen, die schwierigste aller Veredelungsarten, obwohl die Ausführung an der Hand unserer Abbildungen sehr leicht erscheint. Aber in der Hand der Geübten zweifellos auch die weitaus heste, Art, weil die Verwachsung von Anfang an sehr daher gegen Windbruch sehr widerstandsfähig ist. Oft ist auch, wenn unter ungünstigen Umständen gearbeitet werden muß, diese Art die einzige, die zum genau wie den beim Zuschneiden der Unterlage zu tressen; denn der Keil des Edelreises muß nach Länge, Dicke und Winkel genau in den Ausschnitt passen, soll die Veredelung gelingen. Dann wird in üblicher Weise verbunden und mit Baumwachs verstrichen. Gartenbau. Anzucht von Tomaten. Bresse 9.(Nachdruck verboten.) Die Preise, die für Tomatenpflanzen seitens der Gärtnereien verlangt werden, sind jetzt sehr hohe. Es dürfte sich für den Gartenbesitzer daher wohl empfehlen, seinen Bedarf selbst aus Samen heranzuziehen. Zu diesem Zweck wird der Samen Anfang bis Mitte März in mit hrhafter guter Erde gefüllte Blumentöpfe ausgesäet und diese am Fenster eines nicht allzu kalten Zimmers, * Küchenfenster dürfte für diesen Zweck besonders in betracht kommen, aufgestellt. Gegossen wird nur wenig bezw. nur dann, wenn die Erde sehr trocken ist. Um schöne, träftige Exemplare zu erhalten, empfiehlt es sich, schwächliche und unansehnliche Pflänzchen beizeiten zu entfernen, anderen sich um so schöner entwickeln. Das Auspflanzen auf die dafür vorgesehenen Beete erfolgt ansung miut; gegen eventl. noch auftretende Nachtfröste werden die jungen Pflanzen durch Ueberstülpen eines Blumentopfes geschützt. Die Tomate liebt einen kräftigen, nahrhaften, lockeren Boden und eine sonnige Lage. Ein besonders für Tomaten geeigneter Standort ist eine nach Süden gelegene Mauer. Ich habe mir schon seit Jahren meinen Bedarf an Tomatenpflanzen aus Samen selbst herangezogen und immer schöne Ernten erzielt, außerdem Pflänzlinge an meine Gartennachbarn abgegeben und auf diese Weise noch einen kleinen Nebenverdienst gehabt. — Schn. Hauswirtschaftliches. Grünkohl mit Graupen und Kartoffeln. Die 24 Stunden eingeweichten Graupen kocht man 20 Minuten an und setzt sie in die Kochliste. Der Grünkohl wird mit Wasser—10 Minuten angekocht und ebenfalls in die Kochkiste gestellt. Mittags sind beide Speisen gar und werden zusammen angerichtet. Hierzu gibt man Pellkartoffeln oder, wenn Graupen reichlich vorhanden sind, ohne solche.. C. Kl. Buchweizenpuffer. Aus Buchweizenmehl macht man etwas Salz und etwas Zucker einen ,### Pfannkuchenteig, dem man auf ½ kg Mehl 2 Waupalder zusetzt. Eier sind nicht durchaus nötig, verbessern aber den Teig natürlich sehr. Löffelweise wird der Teig in eine Pfanne mit heißem Fett oder Oel getan und die kleinen Kuchen auf beiden Seiten braun gebacken. Mit Zucker bestreut und mit Marmelade gegessen, geben sie ein wundervoll schmeckendes Gericht zum Abend oder auch nach einer sättigenden Suppe als Mittagessen. L. M. Das Oeffnen der Konservenbüchsen bereitet manchen Hausfrauen noch immer Schwierigkeiten, ganz besonders jetzt, wo zu den Büchsen ein etwas härteres Material genommen ist, lassen sich die Büchsenöffner nur mit Anstrengung durch die Blechmaske bewegen. Da gibt es ein einfaches Mittel. Man nimmt ein stark erhitztes Plätteisen und setzt dieses etwa 2 Minuten auf die gegeschlossene Dose, wonach sich diese dann ohne große Schwierigkeit mit Hilfe des Büchsenöffners erbrechen läßt. M. Tr. Ein selbsttätiger Futterapparat. (Nachdruck verboten.) Wenn wir es auch aus mancherlei Gründen nicht gerade empfehlen, dem Geflügel stets das Futter zur beliebigen Aufnahme bereitzustellen, so können doch Umstände eintreten, beispielsweise in Anlaß einer Reise, wo solches doch als zweckmäßig erscheint. Da dann die Tiere sich vielleicht einige Tage selbst überlassen bleiben, weil eine geeignete Aushilfe nicht zu bekommen ist, so ist es nicht nur praktisch, sondern sogar notwendig, einen derartigen Futterspender in Bereitschaft zu haben. Das Futter für mehrere Tage im offenen Gefäß zu reichen, ist nicht ratsam, weil es dann nicht nur leicht beschmutzt wird, sondern auch andere Liebhaber anlockt. Ein solcher Futterapparat muß also den Futtervorrat selbständig abschließen und wieder selbständig freilegen, wenn eine Henne das Trittbrett befliegt. Dazu darf er, weil dieses Gerät aushilfsweise gebraucht wird, nicht zu teuer sein, möglichst vom Züchter mit wenig Mühe und geringen Kosten selbst hergestellt werden können. Selbstverständlich muß ein solcher Futterspender leicht und sicher funktionieren. Alle diese geforderten Eigenschaften vereinigt der dem das Edelreis zweiseitig zugeschnitten wird, wird aus dem zu veredelnden Aststumpf ein Ausschnitt herausgeholt. Die Schwierigkeit des Triangulierens besteht darin, den Winkel, den die Schnittflächen des Edelreises bilden, hier im Bilde vorgeführte Apparat. Die Herstellung desseiben geht aus der Zeichnung ja klar hervor, so daß eine ausführliche Beschreibung sich wohl erübrigt. Die Maße richten sich ja ganz nach Größe und Rasse der Tiere, denen dieser Apparat dienen soll, ob für schwere Rassen, Zwerge oder Tauben. Sein Hauptaugenmerk richte man darauf, daß der bewegliche Teil der Vorderseite sich auch möglichst leicht bewegt. Das Gegengewicht an den seitlichen Längsbalken muß genau abgestimmt werden, daß es bei Nichtbenutzung die Klappe selbsttätig herunterdrückt. darf aber auch nicht schwerer sein, als daß es durch das Gewicht der Henne bezw. Taube bewegt werden kann. Den Futterkasten verschließt man mit einem Deckel, um ungebetenen Gästen den Zutritt zu verwehren. Ein solcher Apparat darf natürlich nicht draußen in Wind und Wetten stehen, weil dann das Holz quellen würde, wodurch ein sicheres Funktionieren ausgeschlossen wäre. Um die Tiere an einen solchen Apparat zu gewöhnen, läßt man ihn daug das Perithreie,uin sehen, Kreue auch einige Pres