(Erstes Blatt.) Mittwoch den 1896. * Abonnementspreis pr. Quartal M..50. Insertionspreis die einfache Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfennig. 5 Des Himmelfahrtsfestes wegen erscheint die nächste Nummer dieser Zeitung erst am Freitag Nachmittag. Deutscher Reichstag. 7* Berlin, 12. Mai.[89. Sitzung.] Eröffnung mittags 1 Uhr. Ms„ Am Bundesratstische: v. Hammerstein, Graf Posadowsky. Cpm 2# Schuh Eingegangen: Handelsvertrag mit Japan und Schugtruppen=Gesetz. Die Beratung des Zuckersteuergesetzes wird fortgesetzt beim§ 70: Ausfuhrprämien. Abg. Barth(fr. Vg.): Die Prämie sei nichts als ein Geschenk, genommen aus den Taschen der Verbraucher in die Taschen der Hersteller, also bloß eine Liebesgabe. Diese beträgt beim Ansatz der Kommission rund 22 Mill. Mark. Gründe für ein solches Geschenk lägen nicht vor, denn die Folge der Krisis von 1894/95, die durch Uebererzeugung entstanden sei, sei heute, zumal bei der Lage auf Cuba, schon längst überwunden. Frankreich habe trotz seiner Prämien Deutschland auf dem Weltmarkt nicht beeinträchtigen können, trotz dem ungehenern Wachsen der Erzeugung bei uns. Eine Erhöhung unserer Prämien werde nicht die erhoffte Wirkung haben, die Prämien allerorten aus der Welt zu bringen; im Gegenteil, auch die andern Länder werden ihre Prämien erhöhen. Wir haben in Deutschland endlich geuug mit der Liebesgabenwirtschaft. Soust könnte sie im Volke den Glauben erwecken, daß die wirtschaftliche Moral in Deutschland stark im Sinken ist.(Lebhafter Beifall links). Abg. v. Frege(.): Die auf den Rübenbau angewiesene Landwirtschaft sei trotz der höhern Zuckerpreise dem Untergange preisgegeben, wenn ihr nicht durch Garantien geholfen werde. Abg. Meyer=Danzig(.): Seine Partei habe nur mit schwerem Herzen der Herabsetzung der Prämien zugestimmt, um ein Zustandekommen des Gesetzes zu ermöglichen. Abg. Graf Bernstorff(.) bedauert die Herabsetzung der Prämien auf M. 2,50 nicht gerade sehr, bittet aber, für die Kommissionsfassung zu stimmen. Abg. Paasche(ntl.): Die Herren Barth, Fischbeck, Richter sind, nun einmal nicht zu bekehren.(Lachen links.) Soust müßten Sie einsehen, daß diese Liebesgabenpolitik, wie Sie es nennen, unsere Industrie erst so hoch gebracht und unseren Konsumenten erst so niedrige Zuckerpreise verschafft hat. Sie wollen aber eben nichts lernen, sonst hätten Sie das schon in der Generaldiskussion bei der ersten Lesung lernen können.(Gelächter links.) Wenn wir Frankreich die Abschaffung der Prämien anbieten, so wird es sicher nicht, wie Herr Barth meint, nein sagen. Aber dazu brauchen wir erst Kampf=Prämien! Redner wendet sich auch weiterhin vorzugsweise gegen die gestrigen und heutigen Ausführungen Richter's und Barth's. Er bedauere nur, daß die von der Kommission beschlossenen Prämien noch immer nicht keympfprämien seien, werde aber mit seinen Freunden für diesen Kompromiß stimmen. Abg. Richter(fr. Vp.): Der hohe Ton des Vorreduers ist um so weniger angebracht, als die wissenschaftlichen Ausführungen, die er gemacht hat, jeder machen kann, der nur einige Leitartikel den„Kreuzztg. studiert hat. Der Schutz der Landwirtschaft, den Sie wollen, ist am letzten Ende nichts, als die Rückkehr zu den RealBerechtigungen früherer Zeit. Herr Paasche kann nicht einmal richtig hören, denn Herr Barth hat ganz richtig ausgeführt, daß jetzt, nach Erhöhung des Kontingents und nach Herabsetzung der Ausfuhrprämien— die damit ihren Charakter als Kampfprämien einbüßen— die Vorlage sich noch mehr als Liebesgabenpolitik charakterisiert! Daß hier Interessenpolitik getrieben wird das könnte ich sehr leicht nachweisen aus den Listen der gestrigen Abstimmungen (Lebhafter Beifall links) der Herren, die Vorteil haben von diesem Gesetz überhaupt und Vorteil, wenn die Betriebssteuer fällt.(Lebhafter Beifall. Unruhe rechts.) Auch mit Ihrer notleidenden Zuckerindustrie kommen Sie wieder! Sehen Sie sich doch die neuen Abschlüsse an! Ich kenne eine Fabrik in Friesland, die einen guten Abschluß gemacht hat und ihren Rübenlieferanten noch 40 Pfg. für den Doppelcentner Rüben herauszahlt. Ist es nicht ungeheuerlich, Leuten, die 8 pCt. werfent2“ Jäzieh““; noch eine solche Liebesgabe nachzuwir ebenso wei##ir niemals Prämien gezahlt, würden higer entwickelt haben würde sich die Industrie (##ee enneine=gn#en und sicherer. Der Abg. MeyerDanzig hat ganz Recht, wenn er die Herabsetzung der Verbrauchsabgabe von 21 auf 20 M. vorschlagen will, denn der Satz von 21 M. wurde beschlossen, als man noch an eine Prämie von 3 M. dachte. Jetzt ist dafür schon 20 M. mehr als ausreichend, um die Ausgaben an 2½ M. Prämien zu decken. Wir haben gar keine Veranlassung, nun auch noch zu Lasten des Konsumenten und zu Gunsten der Reichskasse der Konsumenten noch weiter zu belasten. Hiermit schließt die Debatte. Die namentliche Abstimmung über den Beschluß der Kommission, Prämie von 2½ M. ergiebt Annahme desselben mit 159 gegen 110 Stimmen. Die baierischen Centrumsabg. stimmten mit der Minderheit..... 112 Venbrauksse Die Beratung wendet sich dann zur Verbtauchdalgabe, welche die Kommission auf 21 M. festgesetzt hat. Nachdem Abg. Richter kurz auf 20 Mark empfohlen, wird der Vorschlag der Kommission ohne weitere Debatte angenommer. ∆ I1 a4ftbt üben 8 20 Mmelg.*: Eine großere Devalle entstelnl über§ 68, weicher die Melasse=Entzuckerung einer Sonder=Abgabe in Höhe des halben Ausfuhrzuschusses unterwirft Ein Antrag Müller=Fulda,(Centr.), will diese Bestimmung streichen und dafür den von der Kommission gestrichenen§ 68 der Reg.=Vorlage wiederherstellen, wonach (im Sinne der Vorschriften über die Contingentirung und über die Steuerzuschläge auf die Ueberschreitung des Contingents) mehrere in der Hand desselben Besitzers befindliche, von einander höchstens 10 Kilometer entferute Fabriken als eine einzige angesehen werden sollen, sofern auch nur eine derselben nach Inkrafttreten dieses Gesetzes errichtet ist. Ein Antrag Pingen will zwar den§ 68 der Kommission bestehen lassen, zugleich aber§ 68 der Vorlage wiederherstellen. Ein Antrag Placke, Meyer=Danzig und Genossen will dem§ 68 der Kommission nur eine etwas abgeschwächte Fassung geben. Abg. Rösicke(fraktl.) tritt lebhaft für den Antrag Müller ein. Die Annahme des Beschlusses der Kommission würde dem Ganzen die Krone aufsetzen. Nachdem auch Abg. Müller=Fulda seinen Antrag empfohlen, bittet auch Schatzsekretär Graf Posadowsky um Annahme desselben. Der Steuerzuschlag auf Melasseentzuckerung bedeute einen Eingriff in die Interna der Industrie. Abg. Placke(nl.) befürwortet seinen Antrag. Abg. Graf Schwerin=Löwitz spricht sich gleichfalls gegen die Sondersteuer auf Melasseentzuckerung aus. Badischer Ministerial=Direktor Scherer legt dar, daß die Sonderbesteuerung des Melassezuckers kaum technisch ausführbar sein werde. Abg. Richter(Fr. Vp.) wendet sich, unter besonderer Berufung auf diese Darlegung des Vorredners, ebenfalls gegen die Sondersteuer auf Melassezucker. Der Antrag Placke beseitige nur einige Uebelstände hierbei, lasse aber den Hauptübelstand, wie ihn die Kommission beschlössen, fortbestehen. Die Steuer auf Melassezucker sei nichts anderes als eine Steuer auf den Kulturfortschritt. Wolle die Rechte den Süddeutschen, denen es ohnehin schwer falle, für dies Gesetz zu stimmen, noch ganz besonders ins Gesicht schlagen, dann, aber nur dann, möge iau die Steuer auf Melassezucker beschließen. Redner empfiehlt demgemäß den Antrag Müller. Damit endet die Debatte.— In namentlicher Abstimmung wird sodann die Sondersteuer auf Melassezucker mit 162 gegen 106 Stimmen gestrichen und der§ 68 nach der Regierungsvorlage wieder hergestellt. Nach Erledigung einiger weiterer Paragraphen vertagt das Haus die Weiterberatung auf morgen 2 Uhr; außerdem steht die Gewerbeordnung zur 3. Lesung. Schluß 6¼ Uhr. Preußischer Landtag. j* Berlin, 12. Mai.[Abgeordnetenhaus. 70 Sitzung.] Eröffnung 12 Uhr. Am Ministertische Miquel, Freiherr v. Hammerstein und Kommissaren. In Fortsetzung der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs betr. das Auerbenrecht bei Renten= und Ansiedelungsgütern wird zunächst über den Antrag Gorke(.) zu§ 24 der Vorlage abgestimmt. Der§ 24 der Vorlage bestimmt, daß eine getilgte Rente nur gelöscht werden kann, wenn das Gut die AnerbeugutsEigenschaft verliert.— Der Antrag Gorke will, daß die Rente soweit sie getilgt ist auf Antrag des Eigentümers im Grundbuch gelöscht wird.— Dieser Antrag wurde heute gegen die Stimmen der beiden kons. Parteien und 4. III. ? D o r t m u n d, 1 1. M a i. " Der zweite Tag des Musikfestes versammelte am Fredenbaum womöglich ein noch größeres Publikum wie der erste. Das Abwechslungen verheißende Programm, wie es der„Achilleus“ war aus Bequemlichkeit, oder aus mangelndem musikalischen Verständnis lieber aus dem Wege gingen. So war denn der Concertsaal bis auf den letzten Platz besetzt, die Teiletten der Damen womöglich noch glänzender und die Gide noch afrikanischer, so daß die Wahl der Liszt'schen Symphonie zur göttlichen Komödie in sofern glücklich war, als der Hörer am eigenen Leibe die Qualen des vom Komponisten so anschaulich geschilderten Fegefeners verspüren mußte. Schlechte Seelen freuten sich nur, daß auch das männerreiche Festkomitee, von Herrn Hartz bis Herrn Zauder mit leiden mußte, dem man vorwarf, für zu gutes Sehest nachen kount obt ue uuist en Teil, das zung abe wer dseFti nach dem ersten ernster Musiefreuudge festgestellt ,werden in den Kreisen Symphonie hatte den Liszts DanteBrahms geboten hatte. Dann wäre jedermann zufrieden doch in den Bereich der noch immer befit Jut Munrsteone der Orhestermust, de die munstkgestseischen von so ausds Programmmusik bezeichnen und die Gerninns:geseichneten Köpfen wie W. Ambros und also die Meinnngen ütbe ose auisen wird. Wenn werke und in###, nver den Wert der Lisztschen Orchesterund in viesem Falle über die Divica commedis noch so weit auseinander gehen, so wäre es rätlicher gewesen, auf einem Musikfeste sie zum Besten des Gesamteindrucks nicht zu Gehör zu bringen.— Auf die zweifellose Bedeutung, mindestens des ersten Satzes der Symphonie aber sei, das erfordert die Gerechtigkeit, um so nachdrücklicher hingewiesen, als es sozusagen Mode geworden, gleich wie man den Dichter Goethe als Staatsmann über die Achsel ansieht, den Virtnosen Liszt als Orchester=Komponisten geringschätzig zu behandeln. Beides sehr mit Unrecht! Gerade das Inferno bietet in originsausfarben=Mischungen viel geistvolles, ist durchaus niemals trivial und in der ganzen Konzeption erdacht und genial ausgeführt. Der Satz beweist schlagend in seinen harmonischen und unharmonischen Ruckungen, den Harmonienfolgen, Tonstärken 2c.,— nehmt nur in allem welchen Grad von Deutlichkeit die Tonsprache erreichen kunn, wenn sie ihrer Schwester Poesie eigenstes Gebiet folgt. Das„Stammeln der Glückseligkeit, das beseligte Gebet der leidbefreiten, zu verklärter Wonne emporsteigenden Seelen“ hätte der Knabenchor ohrerquickender verdeutlichen können, wie denn auch den Intentionen des Dirigenten Jaussen schwerfälliger nachgab, als nötig gewesen wäre. Honens misghasssu Venediktus und Ofanna aus BetHändels Messag muis sowie das grandiose Hallelnjah aus #### erinnerten vornehmlich an die große Zeit vor 25 Jahren und ven Friedensschluß am 10. Mai, dem ersten Tage des Musikfestes. Die Worte, die Beethoven über den Schlußsatz, das Dona nobis pacem der Missa schrieb:„Bitte um äußern und innern Frieden“ haben heute mehr denn je Bedeutung. Treffend besingt Emil Rittershaus die Missa mit den Worten: Das Werk, das mit inbrünstigem Rufen Nach Frieden, Frieden, Frieden schließt! So will's zu unsern Tagen passen Sein Zauberklang nach oben steig': Ja, gieb, o Gott, daß wir erfassen Ja, bald, des Friedens Palmenzweig! Uns über die monumentalen Schöpfungen Händels und Beethovens eingehender auszusprechen, ist heute nicht vonnöten, da wir es nur mit Bruchstücken daraus zu thun haben. Der Beethovensche Chor hätte schwungvoller gesungen werden können, der Händelsche ließ wohl nach keiner Richtung hin etwas zu wünschen übrig und machte erhebenden Eindruck. Mit dem wundervollen Violinsolo einiger Centrumsmitglieder angenommen. Es wird sodann über die vorliegenden Resolutionen, welche die Regierung zu einer weiteren Ausdehnung des Auerbenrechts veranlassen sollen und worüber die Debatte gestern bereits begonnen hatte, heute weiter debattiert und schließlich alle vorliegenden Resolutionen und Amendements, gemäß dem Antrage Rickert(fr. Vg.) einer besonderen 21er=Kommission zur Vorberatung zu überweisen. Der Nachtragsetat, in welchem 200000 Mark als erste Rate für den Bau eines Sammlungsgebäudes am Berliner Pathologischen Institut gefordert werden, wird in erster Lesung der Budgetkommission überwiesen. Es folgt die Besprechung der Interpellation der Abgg. v. Tzschoppe und Frhru. v. Zedlitz(ft.), worin die Königliche Staatsregierung gefragt wird, was sie zu thun gedenke, um nach der Ablehnung des Lehrerbesoldungsgesetz durch das Herrenhaus den beabsichtigten Ausbau des Alterszulagensystems zu Gunsten der Lehrer so bald als möglich herbeizuführen und die Mißstände zu beseitigen, die sich aus dem Mangel einer gesetzlichen Neuregelung der Lehrergehälter ergäben. Abg. v. Tzschoppe(sk.) begründet die Interpellation. Nachdem das Abgeordnetenhaus drei Monate mühsamer Arbeit, wobei alle Parteien Konzessionen machten, auf das Lehrerbesoldungsgesetz verwendet, habe das Herrenhaus dies Gesetz einsach abgelehnt. Die Behauptung in der Presse, daß die kouservativen Parteien hier und im Herrenhause sich verabredet hätten, auf diese Weise das Gesetz zu Falle zu bringen, sei eine perfide Insinuation. Vielmehr habe das Herrenhaus die Rücksicht außer Acht gelassen, die jedes Haus des Landtags dem andern schuldig sei. Präsident v. Köller erklärt eine solche Kritik über das andere Haus für unzulässig. Abg. v. Tzschoppe(st.) bittet die Regierung, gleich zu Anfang der nächsten Session ein neues Lehrerbesoldungsgesetz einzubringen. Kultusminister Bosse erklärt Namens der Staatsregierung, daß diese die Ablehnung des Lehrerbesoldungsgesetzes im Interesse des Lehrerstandes und der Schule tief beklage, aber an dem Ziele festhalte, den Volksschullehrern zu einem auskömmlichen und gesicherten, nach Maßgabe des Dienstalters zu steigernden Einkommens zu verhelfen. Sie werde dem Landtage sofort bei seinem nächsten Zusammentreten eine entsprechende Vorlage machen. Abg. v. Eynern(ul.) billigt die Kritik des Abg. v. Tzschoppe über das Herrenhaus nicht und macht die Regierung für das Scheitern des Gesetzes verantwortlich, weil sie darin die großen Städte zu ungünstig habe behandeln wollen. Dies Schicksal der alten Vorlage möge für die Regierung als Warnung dienen. Minister Miquel weist darauf hin, daß doch auch in diesem Hause nationalliberale Mitglieder, eingedenk ihrer patriotischen Pflicht, die Vorlage angenommen haben. (Sehr richtig!) Der Antrag Dr. Sattler war für die Regierung nicht unannehmbar, aber er hätte leicht das Scheitern der Vorlage in diesem Hause zur Folge haben können.. Auch in Zukunft wird große Zurückhaltung bei den einzelnen Fraktionen nötig sein, wenn das Gesetz zu Stande kommen soll. Herrn v. Eynerns Stellung erschwert das Zustandekommen der Vorlage.(Sehr richtig!) Diese kann nur zu Stande kommen, wenn das ganze Haus von dem Geiste beseelt ist, die Vorlage zu Stande bringen zu wollen. Wir werden, wenn vielleicht schon im Herbst der Landtag zusammentritt, sofort mit der neuen Vorlage kommen, so daß auch event. die Lehrer keinen Schaden haben werden. Abg. Rickert(Fr. Vg.): Der Herr Minister Miquel hätte vielleicht das Schicksal der Vorlage wenden können; hätte er die 1½ Millionen hergegeben, die Rechte, deren Lieblingskind Herr Miquel ja ist, hätte nicht widerstanden. Abg. Graf Limburg(.): Die konservative Partei habe zwar die Regelung der Gehaltsfrage in einem allgemeinen Schulgesetze gewünscht, halte auch heute noch diesen Standpunkt für den richtigen werde aber zum Zustandekommen der Vorlage gern mithelfen. Die Abgg. Dittrich(.), v. Zedlitz(st.) und Bartels(.) sprechen namens ihrer Fraktionen die Bereitwilligkeit aus, an dem Zustandekommen der Vorlage mitzuarbeiten. Abg. v. Eynern(nl.) zweifelt nach den Erklärungen des Ministers nicht an einem Zustandekommen der Vorlage. Damit ist die Besprechung beendet. Nächste Sitzung morgen 11 Uhr: Anerbeurecht, Umzugskosten für Regierungsbaumeister. Petitionen. Schluß 3¼ Uhr. im Benediktus war Herr Prof. Sahla=Bückeburg betraut worden, der zwar nicht recht durchdringen konnte aber mit warmer Empfindung und edlem Ton spielte. Der zweite Teil des Programms brachte dem großen Kinde Publikum endlich die erwünschte Gelegenheit, dem Personen=Kultus in schrankenloser Begeisterung zu opfern. Wenn doch auch einmal ein Werk so gefeiert würde, wie die Persönlichkeiten, z. B. Frau Herzog, nachdem sie die Arie der sternenbeglänzten Nachtkönigin aus der Zauberflöte gesungen hatte. Daß regnete auf die Herrschaften nur so Blumensträuße herab, ein wahres Bombardement wurde eröffnet und manchmal wußten wir wirklich nicht, ob die den Sängerinnen gespendeten Blumenkörbe mehr Aufmerksamkeit und Bewunderung erregten oder die künstlerischen Darbietungen. Der Koloratur=Gesang und was damit zusammenhängt, wie ihn Frau Herzog kultiviert, ist in den Concerten ein seltener Gast. Um so größeres Vergnügen machte es daher eine richtige und tüchtig gebildete Sängerin, ihre koloraturistischen Künste produzieren zu sehen, zumal wenn sie so vollendet sind, wie es bei Frau Herzog der Fall ist. Mühelos schlägt sie ihre Triller, die wie Perlenketten sich aneinanderreihen, erstannlich ist die leichte Beweglichkeit des Tones, der Alles, speziell die Verzierungen, stets klar und in der Anfeinanderfolge der einzelnen Töne deutlich getrennt erscheinen läßt. Auch u dem Gebrauch der dynamischen Elemente, in der ganzen Behandlung und Gestaltung ihres Vortrages offenbart sich eine vollendete Künstlerschaft. Für Sormanus Frühlng der Liebe reichte die helle, schließlich nicht allzukräftige Stimme der geschätzten Künstlerin nicht aus, bei der sich das Publikum durch donnernden Beifall, Tusch, Blumen 2c. bedankte, indes sie durch Zugaben und schließlich— Kußhändchen antwortete. Wie süß! So weit brachte es Frau Geller nun nicht, die eben keine so dankbaren solistischen Aufgaben sich gestellt hatte. Grade aber das verschwiegene Verlangen, die verzehrende Glut eines heißen Herzeus auszudrücken, die sich in Wagners„Träumen“ und im„Treibhaus“ offenbaren, versteht Frau Geller mit ihrer voluminösen Altstimme vortrefflich, die sammetweich erscheinen, auch einen leicht verschleierten um so reizvolleren Ausdruck annehmen und doch hinwiederum zu recht dramatischer Eindringlichkeit sich erheben kann. Felix Mottl hat in der Bearbeitung des Orchesters ein Meisterstück geliefert; wundervoll ist jede Verszeile sinngemäß illustriert worden. Um diese schwierige und 83. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonnund Festtage. Druck und Verlag: Gustav Butz in Hagen. Fernsprecher Nr. 39. Deutsches Reich. □ Berlin, 12. Mai. Die Vorlage betreffend die Zusammenlegung der Halbbataillone zu Vollbataillonen läßt kühne und gefährliche Hoffnungen der Konservativen wie namentlich gewisser einflußreicher Militärs wieder aufleben. Die Kreuzzeitung ist so unvorsichtig, sich darüber in Andeutungen auszusprechen, die trotz ihrer Zurückhaltung eben deutlich geung sind. Das Blatt beglückwünscht die Militärverwaltung zu dem Mute und der Entschlossenheit, womit die angeblich lebensunfähigen vierten Bataillone jetzt beseitigt werden sollen, und die Hoffnung knüpft sich an, daß bei der Beendigung der Versuchsperiode mit der zweijährigen Dienstzeit dieselbe mannesstarke Hand das Ruder leiten möge, die kein anderes Ziel kenne als die Sache, d. h. die Wohlfahrt der Armee. Mit anderen Worten: Die„Kreuzzeitung" empfiehlt die Wiedereinführung der dreijährigen Dienstzeit. Man darf ganz sicher sein, daß hinter ihr in diesem Falle mächtige Militärkreise stehen, zu denen wir natürlich den heutigen Kriegsminister nicht rechnen dürfen. Für den Reichstag ist die Pflicht unabweisbar, sich bei der Beratung der Brousartschen Vorlage um die Frage zu kümmern, wie es im Jahre 1898 mit der zweijährigen Dienstzeit gehalten werden soll. Der Kriegsminister hat sich ja bei der Beratung des Militäretats über die Erfahrungen mit der abgekürzten Dienstzeit ausgesprochen und im Ganzen wohlwollend über die Neuerung geurteilt. Aber ein bindendes Bekenntnis zur zweijährigen Dienstzeit hat er nicht abgelegt. Augenblicklich ist die ganze Einrichtung noch zu jung dazu. Es steht zu fürchten, daß mit derselben Begründung auch jetzt ein bestimmteres Urteil von Seiten der Militärverwaltung abgelehnt werden wird. Immerhin wird es auf den Ton ankommen, aber auch darauf, daß der Reichstag selber nach oben hin sehr vernehmlich zu er kennen giebt, wie fest die Nation und ihre berufene Vertretung an der Errungenschaft der zweijährigen Dienstzeit hänge und halte. Dies ist mehr als eine blos technische Zweckmäßigkeitsfrage, mehr auch als eine bloße Finanz= frage. Innerhalb der Regierung möge man das Wort: des Herrn von Beunigsen in der Debatte über die Caprivische Militärvorlage denken, daß die Forderung der zweijährigen Dienstzeit von„beispielloser Popularität“ sei und das ist sie doch wirklich. Ein Rückschritt auf diesem Gebiete müßte Folgen haben, die sich nur schwer ausmalen lassen. Die Krenzzeitung kokettiert mit einer, übrigens schlecht gespielten Entrüstung, indem sie sich gegen die Stimmen kehrt, die bei Gelegenheit der jetzigen Militärvorlage festere Garantien für die endliche Durchführung der Reform des Militärstrafprozesses verlangen. Das sind natürlich nur Redensarten und an ein Handelsgeschäft kann kein Vernünftiger hierbei denken. Wohl aber ist zu fordern und wird gefordert werden, daß die Beratung über die vierten Bataillone nicht vorüber geht, ohne auch über jene Reformfrage Klarheit gebracht zu haben. Mit demselben Recht und derselben Pflicht wird der Reichstag vollständige Beruhigung auch über die Dienstzeit=Frage beanspruchen— trotz der hochstehenden Militärs, in deren Namen das genannte konservative Blatt heute das Wort nimmt. Herr v. Bötticher hat sich zu mehreren Abgeordneten dahin ausgesprochen, daß die verbündeten Regierungen die Erledigung sämtlicher Vorlagen, besonders aber des Bürgerlichen Gesetzbuchs, in fortlaufender Beratung wünschen, und daß hiernach der Sessionsschluß wohl erst Ende Juli stattfinden werde. Die betreffenden Abgeordneten sollen zur Antwort ironisch zweifelnde Mienen aufgesteckt haben. So oft früher versucht wurde, den Reichstag länger, als seine Geduld andauerte, zusammenzuhalte. hat die Regierung den Kürzeren gezogen; gegen einen passiven Widerstand, der sich als regelmäßige Beschlußunfähigkeit darstellt, kommt sie nicht auf. Auch Fürst Bismarck hat seinerzeit die gleiche Erfahrung machen müssen. Lč Berlin, 12. Mai. Die zweite Beratung des Zuckersteuergesetzesführte heute zunächst zur Annahme der Verdoppelung der Ausfuhrprämien(2,50— 3,55— 3 Mark.) Nach einer längeren Debatte, in der die Abg. Dr. Barth und Richter diese Liebesgabenpolitik von Grund aus verurteilten, was dem Vorkämpfer der Liebesgaben=Empfänger Dr. Paasche Anlaß zu der Behauptung gab, sie hätten seit der ersten Lesung nichts gelernt, wurde§ 70 mit 159 gegen 110 Stimmen angenommen. Von den süddeutschen Abgeordneten stimmten etwa 20 mit der Linken gegen die Erhöhung. Ebenso wurde die Erhöhung der Verbrauchsabgabe von 18 auf 20 Mark angenommen, ferner der Zuschlag zur Betriebssteuer für den über das Contingent hinaus producirten mühevolle Arbeit ganz zu würdigen, muß man sie öster betrachten können; bei so großen Concerten wird der Eindruck doch gar leicht verwischt, besonders wenn nach Frau Geller der Liederkönig Raymund von zur Mühlen singt.— Schon gestern haben wir uns über die Fähigkeiten des Künstlers eingehend geäußert, bleibt heute nur festzustellen, daß er in bester Gebelaune war und mit seinen Liedervorträgen aller Herzen gefangen nahm. Was den Sänger so sympathisch macht, das ist seine feine Art zu singen, wie er so schlicht sich zu geben weiß, so tiefe Wirkung„ohne alle Apparate“ erzielt. Gewiß, wer seine Vorträge so durcharbeitet, wer so viel Biegsamkeit in der Stimme hat, daß sie der kleinsten Seelenregung Ansdruck giebt, der kann sich die Mache ersparen, und ist auch dann seines Erfolges sicher, wenn ihm einmal beim Uebergang in die Kopfstimme etwas Menschliches passiert. Jedenfalls, Raymund von zur Mühlen gehört zu haben, das ist ein Kunstgenuß ersten Ranges gewesen. Er sowohl wie Herr Sistermanns, der den Greisengesang von Schumann,„Du bist wie eine Blume“ und Tom den Reiner von Locwe nebst der obligaten Zugabe vortrug, wurde vom Klavier begleitet von Musikdirektor Emil Kayser aus Hagen, der seine verantwortungsvolle Aufgabe mit dem ganzen feinen Geschmack und dem trefflichen Können ausführte, die dem Künstler eigen sind und ihn zu einem geschätzten Klavierspieler gemacht haben. Auch Herr Sistermanns errang sich mit seinen Darbietungen rauschenden Beifall. Sieht man von dem in Süddeutschland unn einmal als Mode geltenden Tremolo ab, so hat man es in dem Sänger jedenfalls mit einer tüchtigen Kraft zu thun, die eine Zierde jedes Concertsaals ist. Als die letzten Töne des Kaisermarsches von Richard Wagner verklungen waren, brach das Publikum noch einmal in stürmische Ovationen aus, geltend dem vielgeehrten Fest-Dirigenten königl. Musikdirektor Jaussen, der die schwere Last, die die Direktion des Musikfestes mit sich brachte, auf sich genommen hatte. Er hat Großes geleistet und seiner künstlerischen Intelligenz und seiner ist es zu danken, daß das vierte Westfälische Musikfest einen so wundervollen Verlauf genommen hat! Mögen ihm noch viele andere, gleich schöne folgen! Zucker. Zu§ 68 Zuschlag zu dem aus der Melasse ge= zur Zeit nicht.“ Es liege ferner„der Gedanke sehr nahe, ggnstuenen Zucker wird zwar der Antrag Paasche mitt der daß man sich bis zum Jahre 1899 überzeugt haben könnte, Zammen### des Zuschlags auf das Contingent ange daß bei den neuen 42 Iufauterie=Regimentern zu je zwe lommen dame aher§ 6d guit dieson Lusatz mit 169 gagon Pat isle., die Nachteile ihres schwachen(Ftats empun kommen, bann aber§ 55 mit diesem Zusaß mit 102 gegen 106 Stimmen abgelehnt. Die Beratung wird morgen sortgesetzt. Nach Erledigung der Zuckersteuer folgt die veratung der Novelle zur Gewerbeordnung. A Berlin, 12. Mai. Die im Abgeordnetenhause heute von freikonservativer Seite eingebrachte Interpellation, in welcher die Regierung gefragt wird, was sie nach dem Scheitern des Lehrerbesoldungsgesetzes zu thun gedenkt, verfolgte wohl eigentlich den Zweck, eine große polemische Debatte hervorzurusen, um vor dem Lande mehr noch als es in der konservativantisemitischen Presse geschehen ist, die Liberalen für das Scheitern des Gesetzes verantwortlich zu machen. Wer sich über diesen Zweck nicht klar war, mußte durch die Rede des Abg. v. Tzschoppe, der die Interpellation begründete, belehrt werden. Wenn dieser Herr in seinen Versuchen, die Konservativen des Herrenhauses von jeglicher Mitschuld reinzuwaschen, nicht allzuweit kam, so war das nur der Entschiedenheit zu danken, mit welcher der Präsident sich eine Kritik der Beschlüsse des Herrenhauses verbat. Herr v. Tzschoppe behauptete ganz keck, daß das Gesetz im Herrenhause nur deshalb gefallen sei, weil eine Kommissionsberatung abgelehnt wurde. Dieser Beschluß erfolgte mit wenigen Stimmen Mehrheit, und unter den 52 Gegnern der Kommissionsberatung befanden sich 40 Bürgermeister und 12 Konservative. Ergo, sagt Herr v. Tzschoppe, haben die Bürgermeister, haben die Liberalen die Schuld. Der gute Mann hat offenbar ganz vergessen, daß die Mehrzahl der Konservativen zwar für eine Kommissionsberatung gestimmt hat, aber in der festen Absicht, das Gesetz zu Falle zu bringen. Man hatte sich ja vorher auf lauter Gegner des Gesetzes als Mitglieder der Kommission geeinigt. Unter solchen Umständen wäre eine Kommissionsberatung natürlich erst recht eine Komödie gewesen. Der wirkliche Schuldige für das Scheitern des Gesetzes ist die Regierung, d. h. in diesem Falle der Finanzminister. Das hat er ja indirekt heute selbst zugestanden. Auf den Einwand, daß er nur dem Antrage Sattler, der den Städten die bisherigen Staatszuschüsse erhalten sollte, hätte zuzustimmen brauchen, um das Gesetz nicht nur im Abgeordnetensondern auch im Herrenhause zur Annahme zu bringen, wußte er nur zu erwidern, daß er ja gar nicht erklärt habe, daß dieser Antrag für die Regierung unannehmbar sei, daß er aber dem Antrage nicht hätte zustimmen können, nachdem die Mehrheit des Abgeordnetenhauses ihn für unberechtigt erklärt habe. Da unterschätzt Herr Miquel in der That seinen Einfluß auf die Konservativen, die gewiß Grund haben, ihm dankbar zu sein. Das Gesetz soll in der nächsten Session in anderer Form wieder eingebracht werden; da wird man ja sehen, wie weit Herr Miquel, der soviel von Maßhalten und Entgegenkommen heute gesprochen hat, bereit ist, seinerseits entgegenzukommen. Wahrscheinlich wird der Landtag bereits im Herbst zu seiner nächsten Session einberufen werden. Da bleibt ihm genügend Zeit, das Gesetz noch vor dem 1. April 1897 fertig zu stellen, sodaß den Lehrern aus der Ablehnung dieses ersten Besoldungsgesetzes, welches ja auch erst am 1. April nächsten Jahres in Kraft treten sollte, kein Nachteil erwächst. Balaillonen„Ni. Nüchlegse chres schwachen Elals empfindlich hervorgetreten sind— wie es jetzt bezüglich der Halbbataillone heitzt—. und daß dann je ein drittes Bataillon für diese neuen Regimenter nachgefordert wird. Denn was den Halbbataillonen recht war, wird den Zweidrittel=Regimentern billig sein. Dieser fruchtbare Keim einer zukünftigen Entwicklung, der in der neuen Vorlage liegt, wird bei ihrer Beratung jedenfalls sorgfältige Berücksichtigung erheischen.“ — Zur Reichstagsersatzwahl in Löwenberg teilt die„Freis. Ztg.“ mit, daß Rektor Kopsch in Berlin am Sonntag in der Vertrauensmännerversammlung der freisinnigen Volkspartei einstimmig als Reichstagskandidat proklamiert worden ist. Der japanische Handelsvertrag ist am Montag vom Bundesrat genehmigt worden. Die Regierung legt nach der„Post“ Wert darauf, daß der Entwurf auch vom Reichstage noch in dieser Session beraten wird. —. Die 5. Konferenz der Centralstelle für Arbeiter=Wohlfahrtseinrichtungen hielt am Montag in Berlin eine Sitzung ab. Der Geschäftsführer Geh. Reg=Rat Post erstattete Bericht über die Arbeiten der Centralstelle seit 1891. Dann wurde über die Frage des Arbeitsnachweises verhandelt. Der Referent Magistrats=Assessor Dr. Freund stellte eine Reihe von Thesen auf. Dr. Max Hirsch verbreitete sich über die Organisation des Arbeitsnachweises bei den Gewerkvereinen. An der ausgedehnten Debatte beteiligten sich auch die Abgeordneten Dr. Hitze und Dr. Möller und Geheimrat v. Massow. Im allgemeinen ergab sich Uebereinstimmung darin, daß die Bildung eines Netzes von lokalen Central=Arbeits=Nachweisstellen über das Deutsche Reich und die Herstellung einer geregelten Verbindung der Nachweisstellen unter einander anzustreben sei. Die Organisierung der Arbeitsnachweisstellen kann durch die Gemeinden oder durch freie gemeinnützige Vereinsthätigkeit erfolgen. — Für das Togogebiet, das einzige Kolonial= gebiet, welches bisher allein selbständig bestand, sollen nunmehr auch noch Reichszuschüsse verlangt werden. Wie mehreren Blättern gemeldet wird, soll der Reichstag in einem Nachtragsetat einer Gesellschaft eine 2½ prozentige Zinsgarantie zusichern für eine Kapitalanlage von 1 400000 M. zur Herstellung einer Landungsbrücke in Lome. * Berlin, 12. Mai. Der Kaiser reist am Dienstag Abend von Wiesbaden ab und trifft Mittwoch in Potsdam ein. Von dort begiebt sich das Kaiserpaar nach Primkenau. „Telegramm des Kaisers über Stöcker uno ven aristlichen Socialismus ist, wie die „Post“ versichert, selbstverständlich nur mit allerhöchster Ermächtigung veröffentlicht worden. Die„Kreuzztg.“ bedauert die Veröffentlichung und sagt:„Eine Kritik desselben ist für uns selbstverständlich ausgeschlossen. Nur eine Bemerkung können wir nicht unterdrücken, weil sie eine thatsächliche ist. Es hat Zeiten gegeben, wo die mindestens indirekte Mitwirkung der Geistlichen an der politischen Bewegung im Interesse des Staats, der Monarchie und des Christentums nicht nur erwünscht, sondern auch von Erfolg begleitet gewesen ist. Ist die Wiederkehr solcher Zeiten so bestimmt nicht mehr zu befürchten? Und wenn sie eintreten sollte, wäre es dann richtig, daß die Geistlichen ruhig die Hände in den Schoß legten in der Meinung, sie hätten mit der Politik nichts zu thun? Der Pastor soll und darf nie vergessen, daß er in erster Linie der Diener Gottes und nicht des Staates ist, aber er kann doch nicht fremd und kühl den Ereignissen in seinem irdischen Vaterland als ein Unbeteiligter gegenüberstehen.“— Deutlicher und schärfer drückt sich der„Reichsbote“ aus. Er wahrt den Geistlichen das Recht politischer und socialer Bethätigung und schließt:„Wir glauben, daß die Worte, so bitter, hart und schroff, wie sie in dem kurzen Telegrammstil dastehen und wie sie von der demokratischen Presse ausgelegt werden, nicht gemeint sind, sondern hoffen, daß der Kaiser nur die von der großen Mehrzahl der Pastoren selbst mißbilligte politische Agitation mancher radikal gerichteter Pastoren gemeint hat. Aber umsomehr beklagen wir die Veröffentlichung dieser Worte in der unvermittelten Schroffheit und Schärfe des kurzen Telegrammstils. Denn so, wie sie dastehen, thun sie der großen Mehrzahl der Pastoren großes Unrecht und sind sehr geeignet, ihre Autorität und damit auch ihre Wirksamkeit schwer zu schädigen. Wir halten deshalb eine authentische Interpretation und Einschränkung dieser Worte für dringend nötig. Zu den evangelischen Pastoren aber haben wir die Zuversicht, daß sie sich durch diese Worte, so wehe sie auch ihren königstrenen Herzen thun, nicht erbittern lassen.“— Das„Volk“ schreibt:„Daß unsere christlich=sozialen Pastoren keine Politiker im gewöhnlichen Sinne des Wrtes sind, beweist ihre seitherige Selbstlosigkeit in den Wahlkämpfen. Sie vergaßen sogar, daß diese Selbstlosigkeit dahin führen mußte, daß heute die evangelischen Christlich=Sozialen in den gesetzgebenden Versammlungen kein Machtfaktor sind. Denn diejenigen, welche ausgenutzt haben, die Konservativen, leisten jetzt ihrer Mehrheit nach, zum Schaden der nationalen und monarchischen Sache, dem System Stumm Heeresfolge. Hoffentlich wird diese Lehre künftig beherzigt werden.“ — Der Finanzminister hat an die Königlichen Regierungen einen Erlaß über die Ausführung des Kommunalabgaben=Gesetzes gerichtet. Nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes haben sich eine Reihe von Gemeinden, in denen die Erhebung einer Umsatzsteuer vom Grundeigentum beschlossen war, an die Justizbehörden mit dem Ersuchen gewandt, daß ihnen die aus dem Grundbuche sich ergebenden Eigentumsveränderungen als Grundlage für jene Steuererhebung zugänglich gemacht werden. Der Finanzminister macht darauf aufmerksam, daß es nicht notwendig ist, die Mitwirkung der Justizbehörden für diesen Zweck in Anspruch zu nehmen. Er hat nunmehr im Einvernehmen mit dem Justizminister und dem Minister des Innern bestimmt, daß die Eigentumsveränderungslisten von dem Amtsgericht unmittelbar dem Katasteramt mitgeteilt werden sollen, von dem dann die erforderlichen Nachrichten erhältlich sind. — Gegen die neue Militärvorlage in Betreff der vierten Bataillone werden insbesondere in der nationalliberalen Presse immer lebhaftere Bedenken laut. Mit Recht bemängelt der„Hann. Cour.“ jetzt auch die Mehrkosten der Unterbringung der neu zu bewilligenden Bataillone, welche 10,6 Millionen M. betragen sollen. Das ist doch zweifellos, so schreibt der„Hann. Cour.“ ins Gewicht sehr beträchtlich der Mediz inalreform z Jselle warden. Die Bevölkerung verlangt mit Recht, daß die Forderungen für derartige Zwecke als durchaus gleichwertig denen für die Heeresverwaltung behandelt werden. Und das geschieht — Wegen Majestätsbeleidigung sind in Frankfurt a. M. dem„Journ.“ zufolge in den letzten drei Tagen 40 Verhaftungen vorgenommen worden. — Wegen Majestätsbeleidigung wurde von der Strafkammer in Frankfurt a. M. der Heizer Ruhmann zu drei Jahren Gesängnis verurteilt. Die Beleidigung hatte er im Gefängnis ausgesprochen. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Oesterreich. * Wien, 11. Mai. Die Statthalterei verfügte die Auflösung von 19akademischen Vereinigungen (Burschenschaften, Verbindungen und Vereinen, darunter 10 Verbindungen des Waithofner Verbandes), welche sich dem am 1. März gefaßten Beschlusse gegen die Satissaktionsfähigkeit der Inden angeschlossen hatten. Der Polizeipräsident hebt in einer Verfügung hervor, daß eine ganze Kategorie von Studenten in ihrer Ehre empfindlich verletzt worden sei. Heute wurden verschiedene Vereinslokale behördlich geschlossen. Holland. * Rotterdam, 12. Mai. Die Polizei, eine Abteilung von 80 Marinesoldaten und die Bürgergarde, welch' letztere um 5 Uhr früh unter die Waffen gerufen worden war, sperren sämtliche Quais und Häfen an der Maas ab, damit die nichtausständigen Schiffsentlader unbehelligt arbeiten können. Die nusstandigen durchziehen alle nicht abgesperr Tein err Emo. Einstliche Unruhzen sind bis jetzt nicht vorgekommen. Spanien. * Madrid, 12. Mai. In der Thronrede, mit welcher die Cortes eröffnet worden sind, heißt es bei der Ankündigung von Reformen für Cuba: Der Aufstand ist auf Cuba ausgebrochen, nicht weil die Aufständischen eine lokale Autonomie, sondern weil sie die Unabhängigkeit Cubas wollen. Ein Triumph der Aufständischen würde die Civilisation zurückdrängen und den Wohlstand des Landes gefährden. Das kann Spanien nicht dulden. Spanien reiche den Reuigen die Hand, ist aber vor keinem Opfer zurückgeschreckt, um seine Autorität aufrecht zu erhalten und wird auch vor keinem solchen Opfer zurücktreten. Die Reformen werden im geeigneten Augenblicke zur Anwendung kommen. Der Aufstand nimmt ab und wäre schon unterdrückt, ohne Hülfe des über die Lage auf Cuba getäuschten Auslandes und ohne die chimärische Hoffnung der Aufständischen, den Schutz einer Großmacht zu erlangen. Die Enttäuschung, welche den Aufständischen in dieser Beziehung zu Teil werden wird, wird ur Herstellung des Friedens beitragen. Die Thronrede kündigt sodann einen Gesetzentwurf betreffend die Schaffung einer lokalen Finanzverwaltung auf den Antillen an, in welcher die Rechte Spaniens aufrecht erhalten werden. Die Beziehungen zum Auslande seien vortrefflich. In der korrekten freundschaftlichen Haltung der amerikanischen Republiken könne ein enges Band erblickt werden, welches dieselben mit Spanien verbindet. Der Präsident und die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerka hätten trotz der Opposition eines Teiles des Landes sich nicht der Freundschaft begeben, welche beide Länder seit Beginn der Republik verbinde. Die Thronrede spricht sich lobend aus über das Heer und die Marine, die auf Cuba kämpfen. Schließlich wird die Vervollständigung der Ausrüstungen, die Vermehrung der Flotte und di Einbringung eines außerordentliche Budgets zur Erwerbung neuer Schiffe und Reformierung der Arsenale angekündigt. Asien. * Simla, 11. Mai.(Meldung des„Reuter'schen Bureaus“.) Es ist nunmehr beschlossen, daß indische Truppen, bestehend aus 2 Regimentern Infanterie, 1 Regiment Kavallerie, 1 Bergbatterie und einer Abteilung Sappeurs und Mineurs, nach Suakin gesandt werden. Das ganze Korps wird unter dem Befeyl des Oberst Egerton stehen und voraussichtlich in etwa 8 Tagen abgehen. Ein aus Eingeborenen sebildetes Sanitätsdetachement wird die Abteilung begleiten. Amerika. * Washington, 11. Mai. Von zuständiger Seite wird gemeldet, auf Ersuchen der Regierung der Vereinigten Staaten werde die spanische Regierung die Vollziehung der Todesurteile der an Bord des„Competidor“ festgenommenen Amerikaner verschieben, bis die Ansichten der Unionsregierung betreffend die Anwendung des Vertrages von 1795 und des Protokolls von 1877, auf diese Fälle unterbreitet, erwogen werden können. Der Austausch der Anschaunngen zwischen den beiden Regierungen über die Auslegung der bezüglichen Vertragsbestimmungen werde einige Wochen in Anspruch nehmen. Himmelfahrtstage. Die Dammann aus Essen gütigst übernommen. hat Herr Pastor Sie ist n Festpxedigers und verschiedener Geistlichen der Stadt gehalten. Ferner bieten Gesang= und Musikvorträge, sowie Deklamationen etlicher Mitglieder des Vereins eine reichliche Abwechslung. Der Besuch kann Jedermann bestens empfohlen werden, zumal der Eintritt frei ist. * Hagen, 13. Mai.[Der Ortsverein deutscher Kaufleutel veranstaltet, wie aus dem Anzeigenteil ersichtlich, morgen Mittag um halb 2 Uhr vom VereinsRestaurant Heibel aus einen Ausflug nach Gevelsverg. Zaylreiche Beteiligung ist erwünscht. * Hagen, 13. Mai.[Ueber die Werkmeisterschulen] hat bekanntlich der Hauptverein deutscher Ingenieure die Meinungen der Bezirksvereine gehört, von denen in Betreff der Ausbildung der Werkmeister 18 ihr urten für breisemestrigen Unterricht, zwei für solchen von 4 zwei Vereine überhaupt gegen dersensten Verterter Iu der Ausschuß=Sitzung der dieser Zweigvereine, die am 25. und 26. April in Hagen war, yat man zunächst festgestellt, was unter Werkmeister zu verstehen sei und zwar:„Werkmeister sind technische Betriebsbeamte, welche größere Gruppen von Arbeitern anzuleiten und zu beaussichtigen, sowie maschinelle Betriebe zu überwachen haben. Wissenschaftlicher Kenntnisse bedürfen sie dazu nicht. Sie scheiden sich in zwei Hauptgruppen: Werkmeister der Maschinenfabriken und Maschinenmeister anderer industrieller Betriebe. Ferner wurde festgesetzt: Werkmeisterschulen sind bestimmt, Arbeiter, die sich schon in längerer Praxis bewährt haben, weiter auszubilden. Die jetzt in Preußen bestehenden Werkmeisterschulen können nicht als Werkmeisterschulen in unserem Sinne betrachtet werden; sie sind vielmehr technische Mittelschulen, mit ermäßigten Aufnahmebedingungen und Lehrzielen. Es ist deshalb geboten, sie in wirkliche Werkmeisterschulen oder in technische Mittelschulen umzuwandeln. Für die Einrichtung von Werkmeisterschulen schlug der Ausschuß folgende Bedingungen vor: a) Der durch eine Prüfung zu erbringende Nachweis ausreichender Fertigkeit im mündlichen und schriftlichen Gebrauche der deutschen Sprache und in den Grundrechnungsarten mit ganzen und gebrochenen Zahlen, b) der Nachweis einer mindestens 6jährigen Werkstattpraxis einschließlich der gut bestandenen Lehrzeit; c) der Nachweis guter Führung. Die Unterrichtsdauer beträgt ein Jahr in zwei Klassen, mit je halbjährigem Kursus, die Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden 48.— Im weiteren werden Vorschläge gemacht über die zu wählenden Lehrgegenstände 2c.— Die Beschlüsse wollen herbeiführen eine Scheidegrenze zwischen Fabrikmeister, der in der Werkstatt thätig sein muß und dem auf dem Bureau zu beschäftigenden Techniker.— Die Beschlüsse des Ausschusses werden die im nächsten Monat in Stuttgart zusammentretende Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure beschäftigen, worauf sie der Staatsregierung übermittelt werden mit dem Ersuchen, bei der Einrichtung neuer Werkmeisterschulen nach den Vorschlägen zu verfahren. Hagen, 13. Mai.[Wochenmarktsbericht.] Die Durchschnittspreise der Nahrungs= und Genußmittel stellten sich auf dem gestrigen Wochenmarkte wie folgt: Pflanzkartoffeln Centner.50 u..00 Mk., Speisekartoffeln Centner,.50 bis.00 Mk., roter u. weißer Kappus Kopf je 20 u. 25 Pfg., Großebohnen zum Pflanzen Pfund 25 und 30 Pfg., Spinat 1 Pfund 20 und 25 Pfg., Kopfsalat Kopf 10 und 15 Pfa, Wurzeln(frische) Bündchen 30 und 40 Pfg., Spargel Pfd. 60 Pfg., Blumenkohl Kopf 50 u. 60 Pfg., Gurken Stck. 30 und 40 Pfg., Rübstiel, Bündchen 5 u. 10 Pfg., Porree, Bündchen 10 Pfg., Schnippelbohnen Pfd. 70 u. 80 Pfg., Kirschen Pfd. .50 und.70., Zwiebeln Pfd. 8 und 10 Pfg., Apfelsinen, Stück 5 u. 10 Pfg., Aepfel Pfd. 20 u. 30 Pfg., Radieschen, Bund 10 Pfg., Süßrahmbutter Pfd..10 und .20., Bauernbutter Pfd..05 und.10 Mark., Eier Edie Anafesaad:.„ Schock.00 u..50., Enteneier Stück 8 Pfg., junge der Stadt, Ernst= Hühner und Hahnen, Stück.00 bis.50 Mark, Legerrten Teile der Siam. Ethr hühner Stück 250., Enten Stück.00., Perlhühner Stück.00 u. 350., Tauben Stück 60 Pfg., Schellfisch Pfd. 25 u. 30 Pfg., Bratfisch Psd. 25 u. 30 Pfg., Schweinefleisch Pfund 70 und 75 Pf., Rindfleisch Pfund 60 und 65 Pfg., Kalbfleisch Pfd. 55 und 65 Pfg., Hammelfleisch 65 und 70 Pfg., geräucherter Speck Pfund 70 u. 75 Pfg., Schinken Pfd. 1., Schmalz Pfd. 80 Pfg., Schwarzbrot 9 Pfund 70 Pfg., Pumpernickel 4 Pfd. 50 Pfg., Graubrot 3 Pfd 50 Pfg., Semmel 3 Pfd. 50 Pfg., seingemahlenes Brot 3 Pfd. 50 Pfg., Siegener Brot 9 Pfund .00., Lipper Brot 10½ Pfd. 1., junge Gänse 2 bis .50., Haselnüsse Pfd. 30 und 40 Pf., Rosenkohl Pfd. 30 und 35 Pfg., Citronen Stück 10 Pfg., Schwarzwurzeln Pack 35 Pfg., Kohlrabi Stück 10 Pfg., Endivien Stück 30 Pfg., rote Rüben 3 Stück 10 Pig., Sellerie Stück 15 bis 20 Pfg., Kablian Pfd. 35 u. 40 Pfg., Schollen Pfd. 25 und 30 Pfg., Aal Pfd..20., Zander Pfo. 60 Pf., Stinte Pid. 15 Pfo., Flußhecht Pfd. 70 Pfg., Karpfen Pfd. 80 Pfg., Schleie Pfd. 70 Pfg., Barsch Pfd 40 Pfg. Rotzungen Pfd. 60 Pfg., Schleuderhonig Pfd. 90 Pfg. bis 1., Scheibenhonig Pfd. 80 Pfa. bis 1., Steinbutt 80 Pfg., großer Maifisch Pfd..10., kleiner Maifisch 50 Pfg. Dagen, 13. Mai.[In der Friedrichslust wird morgen früh um 6 Uhr beginnend, die Sickert'sche Kapelle ein großes Concert veranstalten. Auch am nachmittag werden die Besucher des hübschen Lokals durch Vorträge dieser Kapelle erfreut werden. dagen, 13. Mai.[Das Jahresfest) des Hagener den Manner= und Jünglings=Vereins I ist am evangen Erde zu einem Stamme verwachsen und die Aeste gleichsam aus den eiuzeluen Wurzeln weiter gebildet. Die Aeste und evenfalls nicht rund, sondern sichtlich ganz glatt, so daß sie bei einem Umfange von etwa 3 m nur einen Saudesasurs...3 zm haben. In der Mitte dieses erchebt uch geichsam als Fortsetzung des alten Stammes, .#ein neuer Stamm, dessen Stamm am Spitze erstrecht nag d“ si0h schlank an 20 m bis zur bildet. Wir haben es bier urzn ve der Baumkrone linde zu tbun, die von der uneitie mit einer Klosteraufgezogen, von diesen als Laube in benutzt worden ist. Die Namen„Priorei“ und Kluse“ sprechen dafür, dat hier in früheren Zeiten Ordensniederlassungen waren, von deren Gebäuden freilich keine Spur mehr vorhanden ist. In Chroniken wird die Kirche im nahen Dahl schon um 1314 erwähnt; es ist anzunehmen, daß um diese Zeit die Mönche ihren Sitz von der Kluse nach Dahl, als einer günstigeren Lage, verlegt haben, Das Alter der Linde ist daher schwer festzustellen, man annehmen, daß diese Niederlassung zu einer Zeit gegründet worden ist, als die alten Germanen weit oberhalb der Liunde, in bange, nicht einer früher mit Hochwald bewachsenen Schlucht, dem„düsteren Dahle“, hat man, in den Bett eines Baches versenkt, einen Porphyrblock geunden, auf dem deutlich drei Zeichen eingegraben sind, kunen hält. Der Block hat wahrscheinlich Schlucht binabgestürgt worden. d hielt, der weitere Ausbeute versprach, ist es zu verdanke daß dieser stumme Zeuge einer grauen Vorzeir ans Tageslicht befördert worden ist.“ ¼ Milspe, 11. Mai.[Seuche.] Von der Polizeiverwaltung wird bekannt gemacht, daß in der Gemeinde Schweflinghausen bei einem Landwirt die Maul= und Klauenseuche unter dessen Rindvieh ausgebrochen sei. Ueber die Weide des Betreffenden ist die Sperre verhängt worden. O Iserlohn, 11. Mai.[Auf der Alexanderhöhel, bekanntlich einer der beliebtesten Ausflugspunkte auch für die weitere Umgebung unserer Stadt, wird sich auch in diesem Jahre während der Pfingstfeiertage ein lebhaftes Treiben entfalten. Nach Beschluß des Schützenvereins=Vorstandes ist zur Ausführung der Pfinastconcerte neben der Alexanderhöhen=Kapelle das Musikcorps des Infanterie=Regiments Nr. 83 aus Arolsen engagiert worden, das seiner guten Leistungen wegen hierorts bekannt und beliebt ist. Au beiden Pfingsttagen finden Doppel=Concerte statt, abends ist in beiden Hallen Ball. Als Ersatz für den Ausfall des Schützenfestes sind in diesem Jahre eine Reihe festlicher Veranstaltungen, Freiconcerte 2c. vom Vorstande geplant. Am 25. Juni concertirt in der großen Halle eine auf der Concertreise durch Deutschland befindliche tscherkessische Kapelle, am Juli das Musikcorps des Infanterie=Regiments Nr. 136. Jubezug auf den projektirten Neubau sind die vorbereitenden Arbeiten soweit gediehen, daß in der nächsten Vorstandssitzung über die Ausschreibung des öffentlichen Wettbewerbs Beschluß gefaßt werden kann. Werl, 11. Mai.[Mehr Stadtväter.] Die letzte Stadtverordneten=Versammlung beschloß in ihrer gestrigen Sitzung mit 7 gegen 3 Stimmen, die Zahl der Stadtverordneten von 12 auf 18 Mitglieder zu vermehren. Diese Angelegenheit ist schon seit etwa 10 Jahren besprochen und im Laufe dieser Zeit schon mehrfach die Vermehrung seitens einiger Bürger und Stadtverordneten wiederholt beantragt worden. * Heddesdorf, 11. Mai.[Die Maikäfer] treten hier so massenhaft auf, daß die Behörde Maßnahmen zu deren Vertilgung ergriffen hat. In den Volksschulen wird die erste Schulstunde freigegeben; die Kinder sammeln daun unter Aussicht ihrer Lehrer im Walde Waiseeer Die Kinder erhalten für 1 Ltter gesammelter 3 Pfennige. Düsseldorf, 11. Mai.[Anerkennung.] Dem Generalmajor z. D. v. Monbardt, der hier seinen Wohnsitz hat, ist zur gestrigen Friedensfeier vom Kaiser ein Telegramm zugegangen, wodurch sihm unter Hervorhebung seiner hervorragenden kriegerischen Verdienste der Titel und Charakter eines General=Lieutenants verliehen wird. * Wesel, 11. Mai.[Die Maul= und Klauenseuche) greift hier am Niederrhein immer weiter um sich, allein im Kreise Rees sind in der laufenden Woche mehr als ein halbes Dutzend neuer Krankheitsfälle festgestellt worden.— In den Kreisen Trier und Mayen ist die Viehmarktsperre aufgehoben. Die Viehseuche ist dort erloschen. * Hagen, 13. Mai.[Keinen gelinden Schrecken] bekamen am Sonntag nachmittag einige Herren die auf dem Wege von dem Gasthof Locksbaum nach Halden von zwei Kerlen in wenig guter Absicht angehalten wurden. Die Herren machten sich so schnell wie möglich von den Strolchen los die schnell von zweien auf zehn bis zwölf anwuchsen. Ob das Gesindel zu der in der Nähe lagernden Zigennerbande gehörte, konnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden. * Hagen, 13. Mai.[Der Hagener Schwimmverein] hat sich bei Beginn der Sommersaison— wie wohl vorauszusehen war— wieder eines hübschen Zuwachses zu erfreuen. Besonders zahlreich liefen die Meldungen zur Jugendabteilung ein. Die Uebungen werden jetzt fleißig fortgesetzt und so wird der Verein bei dem nächsten Schwimmfest voraussichtlich über eine große Anzahl geübter Kräfte zu verfügen haben. Es wäre zu wünschen, daß der Verein, der sich bekanntlich die Aufgabe gestellt hat, die edle Schwimmsache volkstümlich zu machen, von allen Seiten kräftig unterstützt würde. Wie nun aus dem Inseratenteil ersichtlich ist, werden Anmeldungen zu den Männer= und Jugendabteilungen in den dort näher bekannt gegebenen Uebungsstunden entgegengenommen. Dahl, 13. Mai.[Die Prirorlinde an der Kluse bei Dahl an der Volme.] Unter dieser Ueberschrift bringt die Gartenlaube in ihrer neuesten Nummer aus der Feder des Herrn Hugo Kruskopf folgenden Artikel, der sicherlich auch für die Leser unserer Zeitung von Interesse ist:„Der südliche Teil Westfalens, unter dem Namen Sauerland(Süderland) bekannt, war bis vor wenigen Jahren weiteren Kreisen ziemlich fremd. Dem verdienstvollen Vorgehen des Herrn Dr. Kneebnsch=Dortmund, nämlich durch Herausgabe seines Buches:„Führer durch das Sauerland“ ist es in erster Linie zu verdanken. daß den Touristen eine Gegend aufgeschlossen wurde, die sowohl reich an landschaftlichen Schönheiten als an historischen Erinnerungen ist und von einem biederen und intelligenten Menschenschlage bewohnt wird. Zu den Sehenswürdigkeiten der Gegend gehört auch ein uralter Baum. Wenige Kilometer oberhalv des im Volmethal idyllisch gelegenen Dörschens Dahl, an der Station Priorei=Breckerfeld(Strecke Hagen=Brügge) steht an einem Bergabhange vor einem Bauernhaus,„Die Kluse“ genannt, eine alte Linde.(Die Gartenlaube bringt auch eine Abbildung des Baumes.) Der Stamm, der einen Umfang von fast 6 m hat, streckt in einer Höhe von nahezu 2 m seine 11 Hauptäste fast wagerecht, teilweise nach unten gebogen, rund 4 m aus und biegt sie dann senkrecht aufwärts wie ein riesiger Kandelaber. Der Stamm ist nicht rund, fondern es scheint, als seien die Wurzeln über der Aus Bädern und Sommerfrischen. * Bad Königsborn bei Unna. Wie die Badeverwaltung bekannt macht, treten auch in diesem Jahre für die Zeit vom 15 Mai bis 15. Juni für Einheimische und Passanten bedeutend ermäßigte Bäderpreise in Kraft. Der Preis eines Soolbades ist von M. 1,30 auf M..75, der eines Thermalbades von M..50 an M. 1,00 herabgesetzt. Außerdem erhalten Auswärtige. die auf eine Rückfahrt= oder Monatskarte zum,Feiste kommen, beim Abstempeln der Badekarte auf Freikarte zum Besuch der Kurconcerte. Industrie, Handel und Verkehr. * Antwerpen, 12. Mai. Petroleummarkt. (Schlußbericht.) Raffiniertes Type weiß loko 16¼ bez. u. Br., pr. Mai 16¼ Br., pr. Juni 16¼ Br. Fest. * Bremen, 12. Mai. Rassiniertes Petroum.(Offiziellele Notierung der Bremer PetroleumBörse.) Matt. Loko 5,75 Br. * Glasgow, 12. Mai. Roheisen. Mixed numbers warrants 46 sb. 4 d. Verschiedenes. * Militärzug verunglückt. Algier 11. Mai. Ein Sonderzug, welcher mit 2 zur Einschiffung nach Madagaskar bestimmten Kompagnien Soldaten nach Algier unterwegs war, fuhr gestern abend zwichen Adelia und Besonlbeman auf eineg gziere#### auf. 5 Offiziere wurden getötet, Soldaten, sowie alle Beamten Ze#, Zugg, wurden verwundet. Daß kein Soidat ums Le##n um, erklärt sich dadurch, daß der Waggon, in welchem die Offiziere befördert wurden, an der Spitze des Zuges war. Das Unglück selbst ereignete sich dadurch, daß zwei auf einander zufahrende Züge irrtümlich auf einer eingeleisigen Strecke abgelassen worden waren. Regen und Nebel hatten die Lokomotivführer verhindert, die gegenseitigen Züge rechtzeitig zu sehen. * Bei dem Galaconcert, welches der deutsche Botschafter zu Ehren des russischen Kaiserpaares anläßlich der Krönungsfeierlichkeiten in Moskau veranstaltet, werden mit Genehmigung des Kaisers Wilhelm die Damen Herzog, Wedekind, Goetze, Termina, Hiedler, Borchers, Dietrich, Minor und Wivorg und die Herren Zajic, Grünfeld, Sauer, Stavenhagen, Bulß, Goetze, Gershäuser und Reichmann mitwirken. Das Concert wird vermutlich mit der Ouverture zu„Eurynuthe“ von Weber beginnen und mit dem„Walkürenritt" von Wagner schließen. Die endgültige Feststellung der übrigen Nummern ist noch nicht erfolgt. Nach Beendigung des Instrumentalund Vokal= Concertes wird Direktor Barney Szenen aus deutschen Klassikern zur Vorführung bringen. Verantwortlicher Redacteur: Carl Maron in Hagen. Auf meinem Lauer am Bahnhof Oberhagen lagert eine soeben eingetroffene Schiffsladung (30 Waggons) 26, 38, 20 und 14 Un starke 14½—29 Im, breite 1 Todes-Anzeige. Heute nachmittag 2½ Uhr entschlief sanft und gottergeben nach langem, schwerem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten der kat. Kirche, mein lieber Mann, unser guter.Vater, Schwager und Onkel Johann Scheuer im Alter von 55 Jahren, welches wir hierdurch Freunden und Bekannten mitteilen mit der Bitte um stille Teilnahme. Die trauernden Iinterbliebenen. Delstern, 12. Mai 1896. Die Beerdigung ündet Freitag nachmittag 3 Uhr vom Sterbehaus aus statt. Kranzspenden verbeten. Danksagung. Für die uns so zahlreich bewiesene herzliche Teilnahme an der Beerdigung meines lieben, unvergesslichen Mannes und Vaters sprechen wir hiermit unsern tiefgefühlten Dank aus. Frau Julins Haarmann nebst Kind. Die Beerdigung Hedwig Nockemann findet Freitag nachmittag 2 Uhr, nicht 3 Uhr, statt. Zwangsversteigerung. Am Freitag, 15. Mai 1896., nachmittags 3 Uhr, werde ich in meinem Pfandlokale zu Wetter beim Wirt Overbeck: 1 Sofa, 1 Tisch, 6 Rohrstühle, 1 Korbsessel, 1 Oberbett, ca. 2 Liter Baumöl, 1 Dezimalwage, 6 Bilder, 1 Spiegel, 1 Blumenkorb 9699 öffentlich meistvietend bestimmt versteigern. Goy, Gerichtsvollzieher. in guter Koten, rauf eine Kuh gehalten werden n, per Novbr. an ordentliche ite zu vermieten. Näheres Witten, 5 Bahnhofstr. 67. Die Besitzung Hochstr. Nr. 42 mit anliegender Banstelle ist im ganzen oder auch geteilt unter sehr günstigen Bedingungen zu kaufen. 9688 Hagen i. W. Kohlhage. Eine gute Wirtschaft m. voll Konzession, gr. Saal, Kegelbahn, verk. Off. u. K osze an d. Exp. „„„„„„ Holzhandlung Leopold Gillrath, Hagen-Eilpe. Todes-Anzeige. Statt jeder besonderen Anzeige. Gestern starb nach kurzem, schwerem Leiden in Bremerhaven unser innigstgoliebter Bruder, Schwager und Onkel Ludolf Thöne Königl. Bausekretär im Alter von 44 Jahren. Hagen i. W. und Düsseldorf, den 13. Mai 1896. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Wilh. Thöne, Hauptlehrer. 1 Zar Schleiderer ger empfehlen:— Rockfutter, schwarz und grau, Meter 18 Pfg. Rocksutter,„„„ 100 cm breit, 30 Pfg. Taillenfutter Mtr. 20, 22, 25, 27, 30, 35, 40, 50 Pfg. Taillenfutter, doppelseitig, Mtr. 35, 38, 40, 50, 60 Pfg. Papier=Aermelfutter, 160 cm breit, per Mtr. 58 Pfg. Stoßlustre, schwarz und farbig, Mtr. 12 Pfg. Futtergaze, schwarz, grau u. weiß, Mtr. 18, 20, 25 Pfg. Steifleinen und Gaze enorm billig. Roßhaargaze Mtr. 29 Pfg. Schweißblätter Paar 5, 6, 10, 12, 15, 20, 25 Pfg. Taillenstäbe Dtzd. 4, 6, 10, 12, 15, 20, 25 Pfg. Ia. Fischbein Dtd. 18, 20, 22, 25 Pfg. Nathband. 10 Mtr.=Stück, per Stück 20 Pfg. Haken und Augen große Pakete, 4 Pfg. Stoßlitze in allen Farben Mtr. 2 Pfg. Patent=Vorstoß Mtr. 6, 8, 10 Pfg. 7385 Taillenband Mtr. 3, 5, 8, 10, 12 Pfg. Stehbordeinlagen Stück 3, 4, 5 Pfg. Knopflochseide, große Rollen, Stück 1 Pfg. Conl. 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Anmeldungen werden in den Uebungsstunden entgegengenommen. 9675 Der Vorstand. Anmerkung: Die Mitglieder der Jugendabteilung, die von Eintrittsgeld und Beiträgen befreit sind, genießen gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte seitens der Hagener Badeanstaltsgesellschaft die Vergünstigung, während der Uebungsstunden das Schwimmbad für 10 Pfg. besuchen zu dürfen. 66 9660 Handels=Register des Königlichen Amtsgerichts zu Hagen i. W. Eingetragen am 7. Mai 1896. Bei Nr. 467 des Gesellschafts=Registers, woselbst die Aktiengesellschaft Hagener gemeinnützige Baugesellschaft zu Hagen eingetragen steht: Der Kaufmann Hermann Huth zu Hagen ist durch den Tod aus dem Vorstande ausgeschieden und der Architekt Carl Picht zu Hagen an seiner Stelle in denselben eingetreten. Als dritter Kebatteur findet ein Volontär für das Journalistenfach oder ein Anfänger in der Redaktions= thätigkeit bald Stellung. Derselbe soll den Provinzteil(Rheinland=Westfalen, Hessen=Nassau) den lokalen Teil und die vermischte Rubrik versehen, auch stenographische Versammlungsberichte schreiben. Offerten mit Gehaltsansprüchen unt. 0 9691 bef d. Exp. d. Ztg. Vorausgesetzt Parteirichtung: Mittelparteilich. K Erste Sendung neuer isl. Matjes-Häringe eingetroffen bei 9698 Fried. Böringer. 5 bis 600 Mark werden von einem Geschäftsmann gegen große Sicherheit und hohe Zinsen auf 1 Jahr zu leihen gesucht. Offerten unter R 9692 besorgt die Exp. d. Ztg. Aufgedol. Kleine Familie sucht zum 1. A. Wohnung von 3 Zimmern. Offerten unter U 9711 an d. Exp. Einfach möbliertes Fronkzimmer zu vermieten. 9715 Wo, sagt die Exp. d. Ztg. 1 oder 2 möbl. Zimmer sucht ein Herr zum 15. er. oder 1. Juni im mittl. oder unteren Stadtteil. Gefl. Off. unt. I 9664 an d. Expb. d. Ztg. 1 gr. möbl. Zimmer mit voller Pension an 1 oder 2 Herren zum 15. d. M. oder 1. Juni zu vermieten. 9695 Neue Friedrichstr. 9. Der Kaufmann Wilhelm Turk zu Altenhagen, vertreten durch den Rechtsanwalt Justizrat Storp zu Hagen, nimmt das Grundstück Flur 2 Nr. 527/156 der Steuergemeinde Eckesey, ein Gartenstück zur Größe von 2 Ar 14 gm. im„Rauwerth“ an der Volme belegen, welches bisher im Grundbuch noch nicht eingetragen steht, aber nunmehr eingetragen werden soll, als sein Eigentum in Anspruch. Auf Antrag des Turk werden deshalb alle unbekannten Eigentumspretendenten aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens im Aufgebotstermine den 9. Juli 1896, vormittags 11½ Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 27 anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben ausgeschlossen werden und der Antragsteller als Eigentümer des Grundstücks in das Grundbuch eingetragen wird. Hagen den 9. Mai 1896. 9659 Königliches Amtsgericht. Amt Voele=Hagen. Offenlegung der Gemeindesteuerlisten. o„—Die festgesetzten Gemeindesteuerlisten der Gemeinden des hiesigen Amtsbezirks, enthaltend diejenigen Personen mit einem Einkommen von nicht mehr als 900 Mark, liegen vom 14. ds. Mts ab uur Einsicht osten.d obnung der Herren Gemeinde=Vorsteher Gegen die geschehene Veranlagung steht jedem Steuerpflichtigen binnen einer Ausschlu frist von 4 Wochen nach Ablauf der Auslegefri die bei dem Vorsitzenden der Einkommensteuer=VeranlagungsKommission Herrn Landrat v. Basse in Hagen einzureichende Berufung zu. Altenhagen, 12. Mai 1896. Der e. Amtmann: Wortmann. sucht 9686 „Hand=Kastenkare gashuger, Louszponz sechtige Schmiede Buzg du vertaufe eentarte 1110. M e4###,#hal Wammer und Hacken sowie 9668 Bahnhofstr. 29a. Ein sehr wenig Herd mit billig abzugeben(30.) V7IZ Elberselderstr 99, 1. 1 leicht. Federwagen zum Selterwasserfahren sofor“ zu kausen gesucht. 901 Hochstr. 62. 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Haspe, 1 Der Kriegerverei gestern im Vereir versammlung ab, W. Schmitz, gele 1. von der Beschie Abstand zu nehme Beerdigungen den ladung des Vereis Aussichtsturmes 3 Folge zu leisten. denkfeier an den Während derselb Kamerav, Pasches deutschen Reiches Reich zu schaffe nationalen Gedau Dank, den wir de seien, müsse darin auf dem gelegten jolgende Hoch an geistert ein und ganze Feier nahn 8 Herdeck Vom schönsten B im Märkischen Rheinischen Bahr wetturnen ab. Kampfrichtersitzut fampf seinen Anf Bei der Kranzve Höpel von Wehr zu welcher dersel 2. Im 9 zefangene los von doch die bereits mit mein meine P wollte kei nicht ohn ich einst, schworen. nehmigt zukehren. gesuchs Band se Lagex m und Unti aber ich schütterlic weiter ka Fürsten, halten, ob Not, dem sie einfack mir blute einfachen einem frei sie in er ohne Wa Ich vern konnte de auf einen und ich mich nich Soldat mein heit, an die an? wäre liebt in den konnte. ent wer (Zweites Blatt.) 112. Abonnementspreis pr. Quartal M..50. Insertionspreis die einsache Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfennig. Westfälisch=Rheinisches. * Hagen, 13. Mai.[Für Kriegervereinel. Im auf die für den 18. Juni d. J. in Aussicht genommene Einweihung des von den Deutschen Kriegerverbänden für Kaiser Wilhelm I. auf dem Kyffhänsetzeg#e richteten Denkmals sind die Oberpräsidenten ermmt worden, nach Benehmen mit den Generalkommandos denjenigen Kriegervereinen, deren Gesuche um Gestattung der Mittwoch den 13. Mai 1896. den Tag der Einweihung des KyffhäuserFalle ihrer Beteiligung an der Feier, die Führung ihrer Fahnen widerruflich zu gestatten, sofern im Einzelfalle keine Bedenken vorliegen. * Hagen, 13. Mai.[Die Befugnis, zur teilung freier Eisenbahnfahrt] an die bei den Staatsbahnen beschäftigten Arbeiter ist bedeutend weitert worden. Freie Fahrt wurde den bei schen Staatsbahnen beschäftigten, Ktändiger##ebiät her nur bei schweren Erkransn#####!###andten gewährt. Eitern, Geschwistern oder naben Haß der Betreffende. Voraussetzung bierhei, war aber, znindestens 10 Jahre welcher um freie Fizenhaßn=Verwaltung beschäftigt war, im Dienste der Eisetr zeit gut geführt hatte. Jetzt hat und sich während PErmächtigung erteilt, den ständigen der Minister,nst guter Führung auch in anderen als den vorerwähnten Fällen freie Fahrt zu gewähren. - Hagen, 13. Mai.[Verband kaufmännischer Vereine.] Am Sonntag den 17. d. Mts., findet in Hattingen(Ruhr) der diesjährige Verbandstag des Verbandes Kaufmännischer Vereine von Rheinland und Westfalen statt. Die Delegirten=Versammlung beginnt Vormittags ½11 Uhr, nach Beendigung derselben, Mittags ½2 Uhr, findet gemeinsames Essen(pro Gedeck M. 2,50) statt, woran sich alsdann für den Nachmittag ein Spaziergang, sowie Concert mit nachfolgendem Festball anschließt. m. Haspe, 11. Mai.[Der Hasper Schützenverein) beschloß in seiner Generalversammlung, an dem am 7. Juni auf der Hersterhardt in Aussicht genommenen Volksfeste teilzunehmen.— Der Hasper Turnverein mußte die Einladung wegen des an demselben Tage in Delle bei Vogelsang stattfindenden Bezirkswetturnen ablehnen. m. Haspe, 11. Mai.[Generalversammlung.] Der Kriegerverein von Haspe und Westerbauer hielt gestern im Vereinslokale bei R. Schröder eine Generalversammlung ab, die vom 2. Vorsitzenden, Kameraden W. Schmitz, geleitet wurde. Darin wurde beschlossen, 1. von der Beschickung des Delegiertentages in Bielefeld Abstand zu nehmen, 2. mit der Beschaffung der Musik bei Beerdigungen den Vorstand zu beauftragen, 3. der Einladung des Vereins zur Errichtung eines Kaiser Friedrich= Aussichtsturmes zu einer am 7. Juni stattfindenden Feier Folge zu leisten. Der gemütliche Teil bildete eine Gedenkfeier an den vor 25 Jahren abgeschlossenen Frieden. Während derselben concertierte die Feuerwehrkapelle. Kamerad Gra##er wrach über den Verfall des alten deutschen Reiches, über die Bestrebungen, ein neues neich zu schaffen, und über die Erfüllung dieses nationalen Gedankens durch den Krieg von 1870/71. Der Dank, den wir den Kämpfern aus jenen Tagen schuldig seien, müsse darin bestehen, das Errungene zu erhalten, auf dem gelegten Grunde weiter zu bauen. In das hierauf folgende Hoch auf den Kaiser stimmte Versammlung begeistert ein und sang hierauf die Nationalhymne. Die ganze Feier nahm einen hübschen Verlauf. Z Herdecke, 10. Mai.[Bezirkswetturnen.] Vom schönsten Wetter begünstigt hielt der zweite Bezirk im Märkischen Turngau in den schönen Anlagen des Rheinischen Bahnhofs hierselbst sein diesjähriges Bezirkswetturnen ab. Dem Wetturnen ging um 8½ Uhr eine Kampfrichtersitzung vorauf. Um ½9 Uhr nahm der Wettkampf seinen Anfang. Er war um ½6 Uhr beendet. Bei der Kranzverteilung hielt der Bezirksvorturner Herr Höpel von Wehringhausen eine Ansprache an die Turner, in welcher derselbe auf die Bedeutung des Turnens hinwies und zugleich darauf hindeutete, wie verderblich das Turnen um Medaillen sei. Hierauf nahm der Bezirkturnwart Herr Cordes von Hohenlimburg die Verteilung der Kränze vor. Es erhielten Preise A. PlateninsNahmer mit 65½ Punkte, Gräfe=Herdecke 65, A. BöhlHagen All.=T. 64½, C. Bettermann=Hagen All.=T. 64, Vinkelberg=Hohenlimburg 63½, Beucker=Wehringbausen 63, Mosbach Hohenlimburg 62⅛, Platzmann=Nahmer 61, Steinmann=Vorhalle je 58½, Vollmann=Herdecke 57½. Vogel=Hohenlimburg, Baugerd=Elsey und Hüseken=Nahmer je 56½, Hoffmann=Vorhalle und Flammkampf=Nahmer je 55½, Wachenfeld=Hagen, Jahn und Schwinn=Hohenlimburg je 55, Simenus=Elsey 54½, Pieper=Elsey 54, WensterVorhalle 53½, Adrian=Hagen, I hn 53, Derkmann=Elsey, Müller=Wehringhausen, Ambrock=Kabel, Steinbach=Wehringhausen und Scheffen=Wehringhausen je 52½, StappenfendNahmer u. Fuchs=Hagen Allg.=T. je 52, Oberhoff-Nahmer, Kolthaus=Hagen Allg.=., Plotz=Nahmer u. Schulz=Hohenlimburg je 51123, Gräfinghold=Herdecke und Neuloh=Kabel je 51, Schlubach=Hagen Jahn, Böhme=Hagen Jahn, KabrickKabel und Töllner=Vorhalle je 50½ Punkte.— In dem um 5 Uhr beginnenden Ringkampfe gingen als Sieger hervor in der I. Gruppe Schröder=Herdecke, in der II. Gruppe Katthage=Herdecke. & Gevelsberg, 10. Mai.[Erinnerungsfeier.] Im Gasthofe„Zur Haufe" veranstaltete gestern Abend der Kriegerverein Gevelsberg eine Erinnerungsfeier an den denkwürdigen Friedensschluß am 10. Mai 1871 zu Frankfurt a. M. Der stellvertretende Hauptmann Herr W. Brinks warf einen kurzen Rückblick auf die großen Ereignisse der Kriegsjahre und brachte in zündenden Worten dem Schirmherrn des Friedens Kaiser Wilhelm II. ein dreifaches Hoch aus, in welches die Versammlung begeistert einstimmte. Hierauf traf ein Begrüßungstelegramm von Herrn Hauptmann Schürhoff aus Hamburg ein, welches der Verein in dankender Weise erwiderte. Kamerad Sartor hielt einen fesselnden Vortrag über den Frieden und seine Bedeutung. Der Verein stattete dem Redner für die trefflichen Ausführungen den Dank durch Erheben von den Sitzen ab. Das Hoch des Kameraden Putsch galt den Veteranen, wofür Kamerad Lütgenberger namens derselben dankte. Die Musik stellte die Kapelle des Herrn vom Scheidt aus Barmen. Der Abend verlief bei Reden und Gesang in schönster Weise. 0 Hohenlimburg, 12. Mai.[Unsere Gesangvereine) haben sich dieser Tage reiche Lorbeeren errungen. Der Dilettanten=Klub„Eintracht“, der wie schon früher erwähnt, am Sonntag das Fest der Fahnenweihe feierte, ist gestern mit diesem neuen Banner zum Bühnenwettstreit nach Neheim gezogen, wo er sich unter starker Konkurrenz von 20 Vereinen den 1. Preis, nämlich eine silberne Medaille mit goldener Krone errungen hat. Der DilettantenVerein„Gemütlichkeit“ hat sich dort den 1. Ehrenpreis, nämlich 2 große Bilder, welche die zwei berühmten Dichter Schiller und Göthe darstellen und den 2. Damenpreis, einen kunstvollen Tafelaussatz geholt. Der katholische Männergesangverein, der auch gestern zum Gesangwettstreite nach Werdohl ging, hat sich dort unter der vorzüglichen Leitung des Herrn Lehrer Gilt den 3. Ehrenpreis, einen großen silbernen Pokal und den 3. Preis eine goldene Medaille geholt.— Auf den Nahmer Turnverein, der zum Turnwettstreite nach Herdecke zog, sind 9 Preise, auf den Limburger Turnverein 5 Preise und auf den Elseyer Turnverein 4 Preise gefallen. ( Oberbrügge, 11. Mai.[Feuerwehrsest.] Gestern feierte die Ehringhauser Freiwillige Feuerwehr ihr diesjähriges Stiftungsfest, diesmal einige Wochen früher, wie in den anderen Jahren. Das Fest verlief in gewohnter Weise unter lebhafter Beteiligung des ganzen Bezirkes und der beiden benachbarten Wehren von Halver und Brügge. Das schöne Wetter hatte eine außergewöhnlich große Menschenmenge zusammengeführt. Am Nachmittage wurde ein Festzug durch den Bezirk gemacht, darauf wie gewöhnlich eine Uebung in Exercitien, Spritzenübungen und ein Sturmangriff auf ein im Brand gedachtes Haus vorgenommen. Die Wehr, die in letzter Zeit öfters im Ernstfalle antreten mußte, zeigte durch ihre Uebung, daß sie auch im letzten Jahre sich bemüht hat, schlagfertig zu bleiben. Am Abend wurde leider die Brügger Wehr abgerufen, da in der Lösenbach ein Brand ausgebrochen war. Ein flotter Feuerwehrball beschloß das schöne Fest. Altena, 10. Mai.[Erinnerungsfeier.] Der heutige bedeutsame Gedenktag unserer vaterländischen Geschichte ist auch hier mit freudigen Gefühlen festlich begangen. Aus Veranlassung der 25jährigen Wiederkehr des Frankfurter Friedens war im weißen Saale im Hotel Kliucke ein Festessen veranstaltet, welches sich eines starken Besuchs erfreute. Mit warmen Worten toastete Herr Fabrikant Albrecht Künne auf den Kaiser. Dem Vaterlande weihte Herr Fabrikant Eduard Quincke sein Glas. Damit war der offizielle Teil erledigt, und es begann dann der Kommers, der die Teilnehmer bis zum frühen Morgen zusammenhielt. Noch manches heitere und ernste Wort wurde gesprochen, und manches fröhliche Lied gesungen. * Dortmund, 12. Mai.[Keinen würdigen Abschluß) nahm gestern das in der Neustadt beim Wirt Heyll gefeierte Turufest des Turnvereins„Deutsche Eiche Die Anhänger der edlen Turnkunst, die sich etwa mit 20 Vereinen von außerhalb an dem Fest beteiligten, haben ihrem Altmeister wenig Ehre angethan. Man höre: Während der Nachmittag ziemlich ruhig verlief, kam es etwa gegen 9 Uhr bei der Preisverteilung, die im Saale stattfand, zu einem heftigen Auftritt. Ein auswärtiger Turner, der mit seinem Preise nicht zufrieden war, riß den ihm übergebenen Eichenkranz vor den Augen des Vorstandes des festgebenden Vereins auseinander und erregte dadurch den Unwillen aller im Saale Anwesenden. Dem nichtsnutzigen Gesellen zur Seite stand der Verein, dem er angehörte. Die Situation wurde für den fest gebenden Verein eine immer drohendere, man bewaffnete sich gegenseitig mit Latten, die man von den Kulissen der Bühne herunterriß und stand nun kampfbereit gegeneinander. Das Siqual zum allgemeinen Angriff war anscheinend ein Hieb, den ein Turner von der Bühne herab auf den Schädel eines im Saale stehenden Mannes führte, der auf den Verein„Deutsche Eiche" schimpfte. Jetzt folgte ein wüstes Durcheinander, Biergläser flogen zur und von der Bühne, Latten wurden durch die Luft geschwungen und sansten auf die Köpfe der Gegner nieder. Alles was sich im Saale befand, Frauen, Kinder, floh in wilder Hast den Ausgängen zu. Binnen wenigen Minuten war der Saal leergeschlagen wobei selbstverständlich auch eine Anzahl Fensterscheiben zertrümmert wurden. Wie wüst man zu Werke ging, beweist die Thatsache, daß ein Fliehender, den man jedenfalls besonders aufs Korn genommen hatte, anscheinend nicht Zeit fand, die Thür des zum Billardsalon führenden Zimmers zu öffnen, er wurde durch die Glasscheiben gestoßen und flog kopfüber in den Garten. Blutige Köpfe gab es selbstredend eine Menge, wenigstens sah man verschiedene Teilvehmer mit verbundenen Köpfen umhergehen. Wie es nach dem Krawall hieß, ist auch aus einem Revolver geschossen worden, wodurch ein Turner, man sagte, er sei aus Kirchhörde, eine Schußwunde ins Bein erhielt. Leider war keine Polizei zur Stelle, die event. nähere Feststellungen hätte treffen können, um die Urheber und Hauptbeteiligten des über alle Maßen schauderhaften Skandals festzunehmen. Bemerkt sei noch, daß die Turnvereine der deutschen Turnerschaft nicht angehören, es handelt sich also um sogen.„wilde" Vereine. * Hattingen, 10. Mai.[Einen erfreulichen Aufschwung] hat die Zeche„Neu=Sprockhövel“ genommen. Die Arbeiterzahl vermehrt sich von Tag zu Tag und dürfte bald die Höhe von 250 erreichen. Die von der Gegend nach dem Ruhrthal fahrende Bergleute gedenken nunmehr in ihrer Heimat zu bleiben, da diese ihnen lohnende Beschäftigung bietet. Bochum, 11. Mai.[Bruno Schlessinger.] Wie wir erfahren, liegt der seit einiger Zeit flüchtige frühere Direktor Bruno Schlessinger in Brüssel an einem Nervenfieber schwer darnieder. Hamm, 11. Mai.[Ein überaus betrübender Unglücksfall] ereignete sich gestern abend in der Westenvorstadt. Die Frau des Fabrikarbeiters Knips, die schon längere Zeit gemütskrank ist, sprang in einem Augenblick heftiger Gemütserregung aus einem Fenster des dritten Stockwerks ihrer Wohnung in der Kampstraße. Schwerverletzt wurde die Bedauernswerte ins kathol. 83. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonnund Festtage. Druck und Verlag: Gustav Butz in Hagen. Fernsprecher Nr. 39. Krankenhaus gebracht. Die Aerzte konstatierten einer Schädelbruch und einen Beinbruch. * Soest, 12. Mai.[Eine gemeinnützige Baugesellschaft) die Anteile in kleinen mäßig zu verzinsenden Beträgen ausgeben will, soll hier nächstens gegründet werden. Sassendorf, 9. Mai.[Die Maul= und Klauen senche] ist neuerdings hier aufgetreten. Wie verlautet, will man den Kreis gegen das Vieh überhaupt absperren, um der Seuche gründlich zu Leibe zu gehen. * Siegen, 10. Mai.[Zur Errichtung eines ussichts=Turmes] auf dem Ralenhain hat das Stadtverorducten=Kollegium dem Sauerländischen GebirgsVerein, Abteilung Siegen, eine Beihülfe von 300 Mark bewilligt. Dieses dürfte die erste dem Verein gewährte Beihülfe aus städtischen Mitteln sein. Weidenau, 11. Mai.[Von einem größeren Brandunglück) ist gestern Samstag unser Ort heimgesucht worden. Nachmittags kurz vor 2 Uhr kam in einem isoliert stehenden Schuppen der Wwe. Stracke in der Siegstraße Feuer aus, das in dem aufgestapelten Stroh und Schanzen reichlich Nahrung fand und dessen Funken der Wind gar bald auf das Doppelwohnhaus der Wwe. Stracke übertrug und auch dieses in Flammen setzte Die Feuerwehr trat sofort nach Erscheinen auf der Brandstätte in Thätigkeit, aber schon hatte sich das Feuer auf die Nachbarhäuser übertragen und es brannten außerdem das von dem Walzer Engel Berg bewohnte Haus des Eisendrehers Wilhelm Hainbach, das des Landwirts Ferdinand Flender, ferner das Doppelhaus des Drehers Karl Schmehl und Puddlers Reinh. Haas. An ein Retten der brennenden Gebäude war nach Lage der Dinge nicht zu denken und so beschränkte die Feuerwehr ihre Thätigkeit auf den Schutz der Nachbarhäuser und das Retten der Mobilien, gleichzeitig die benachbarten Wehren um Hülfe anrufend. Es traf dann auch die Siegener Feuer wehr gegen ½4 Uhr mit Spritze und Schlauchwagen ein Den Anstrengungen beider Wehren gelang es gegen 5 Uhr, daß die Gefahr für die Nachbarhäuser beseitig war. Die 6 Wohnhäuser nebst 2 kleinen Hintergebäuden bezw. Schuppen sind vollständig niedergebrannt. Sie sollen, wie wir hören, alle ohne Ausnahme versichert sein, das eine der Frau Stracke gehörende, allerdings nur mit 600 Mark. Das Mobiliar, das fast gar nicht oder nur gering versichert war, konnte zum größten Teil gerettet werden. Von lebenden Wesen ist ein Kaninchen mit verbrannt und ein Schwein derart angebrannt, daß es getötet werden mußte. Ueber die Entstehungsursache verlautet noch nichts. &ap Münster, 11. Mai.[Steuerprozeß.] Ein eigenartiger Streit steht der hiesigen evangelischen Schulgemeinde bevor. Einer Reihe von Beamten, welche mit der Verlegung der Eisenbahndirektion am 1. April 1895 nach Münster gekommen waren, ist die Aufforderung zur Zahlung der Schulsteuer erst im Mai 1896, also nach Schluß des Etatsjahres, zugegangen, und diese wollen sich weigern, die Steuern zu bezahlen. Aller Voraussicht nach werden die Leute Recht erhalten. Wie wir hören, soll das mit dem 1. Mai hier ins Leben getretene Volksbureau mit der Verfechtung der Rechte der Steuerverweigerer betraut werden. * Bielefeld, 12. Mai.[Socialdemokratische „Freiheit".— Erstickungstod.] Auf den Bauten eines hiesigen Unternehmers haben die Maurergesellen die Arbeit niedergelegt, mit der Erklärung, bevor sie wieder arbeiteten, müsse erst ein Arbeitsgenosse, der während des jüngsten Maurergesellenausstandes„Streikbrecher“ gewesen ist, entlassen werden. Als die Maurergesellen mit den Meistern kürzlich Frieden schlossen, war eine der Bedingungen die, daß„Maßregelungen nicht stattfinden. Während also jene Gesellen selbst für sich diese Bediugung in Anspruch nehmen, maßregeln sie selbst einen ihrer Genossen.„Zielbewußt" mag das vielleicht sein und socialdemokratisch auch— aber schön ist es nicht! Wo bleibt denn da die vielgepriesene persönliche Freiheit? Hoffentlich bricht bald die bessere Einsicht durch und die Gesellen geben den Versuch, einen Genossen zu maßregeln, als ungerechtfertigt auf.— Beim Reinigen der Schornsteine und Abzugskanäle auf der Glashütte ereignete sich Im Baune der Freiheit. .) Roman von O. Elster. Herrn von Düren in das Lager der los von meinem Glick: Ich riß mich blutenden Herzens Hoffnung auf einz Liebe; aber in mir lebte bereits meinen Ahschied iedervereinigung. Ich hatte ir meinen Aoschier eingereicht, ich fühlte, ich konnte mit meinen Anschauungen vom Leben, von der Freiheit, meine Pflichten als Soldat nicht mehr erfüllen; aber ich wollte kein Meineidiger, kein Verräter werden, ich wollte nicht ohne ehrenvollen Abschied die Fahne verlassen, der ich einst, wenn auch in einem irrtümlichen Wahne, zugeschworen. Ich wollte warten, bis mein Abschied genehmigt wurde, um dann zu Jeanne de Peronne zurückzukehren. Anstatt der Genehmigung meines Abschiedsgesuchs kam die Ernennung zum Offizier— ein neues Band fesselte mich an die Fahne der alten Welt. Im Lager meiner Kameraden sah ich Not und Elend, Verrat und Untreue, gebrochene Schwüre und ehrlose Flucht— aber ich sah auch Edelmut, Standhaftigkeit und unerschnllerliche Treue. Ich sah einfache Menschen, die nichts weiter kannten auf der Welt als ihren Gott, ihren Fürsten, ihren Dienst, in schlichter Einfalt ihren Eid halten, obgleich es ihnen ein Leichtes gewesen wäre, der Not, dem Elend, der Gefangenschaft zu entfliehen; ich sah sie einfach und ohne Aufhebens ihre Pflicht thun, und mir blutete das Herz bei dem Gedanken, diese treuen, einfachen Menschen in ihrer Not verlassen zu sollen, sie in reien, schönen Leben entgegen zu gehen, während ohne Wausen: Lage zurückblieben, ohne Murren, Ich vermochts feststepend auf dem Grunde der Treue. konnte den Gesich von ihnen nicht loszureißen; ich auf einen Verrau“““ nicht ertragen, daß sie auf mich wie und ich blieb##ter auf einen Feigling sehen sollten— mich nicht selbst:!c blieb und that„meine Pflicht, um „Sie haben größeren 3“ misenSoldat in der Schlachts. Heldenmut bewiesen, als der mein Herz weilte bei der's der Seite unserer Gegner, heit, der Liebe. Die Pf: eliebten im Glück der Freian die alte Fahne.— aicht, die Treue, sie fesselten mich , Bewahrte sie Ihnen nicht Zziesen Heldenmut nicht nute Verachtlich“ die Treue.... oh, das iebt mich noch, aber ihr Geist wurzelt so e in den Gedanken der Freiheit, daß sie mich ur“, und“t ounte. Sie bat mich, zu ihr zur Freisz ucht verstchen die Fesseln der alten Welt abzustreiteg. zu werden, ein freier und mochte ihre Bitte nicht zu erfüllen. Der Frieden, den wir alle erhofften, sollte mich mit ihr wieder vereinigen. Aber der Frieden ward von Jahr zu Jahr hinausgeschoben und da— da trennte sich Jeanne von mir; sie reiste ihrem Vater nach, der in Frankreich weilte. Ihr letztes Wort war:„Wir sehen uns niemals wieder, es sei denn. Du bist nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich ein freier Mensch geworden.— So schied sie sich von mir. Wo sie jetzt weilt, ich weiß es nicht— der Frieden ist da— die Freiheit hat gesiegt, die junge amerikanische Freiheit— aber ich— ich bin kein freier Mann, ich bin unfreier denn je, und ich weiß nicht, ob ich je die Freiheit, das Glück, die Liebe erringen werde. So kehre ich heim in die alte Welt:„trotz allem als Sieger“, sagen Sie, Viktoria— nein, als elender Sklave, unglücklicher als damals, als ich in jugendlicher Harmlosigkeit in die Welt der Freiheit hinauszog. Ich weiß nicht, was aus mir wird, ich weiß nicht, was ich beginnen soll: mein Leben ist zerstört, ist morsch bis ins innerste Mark hinein. „Und die Pflicht, die Treue, die Freundschaft— sind keine herrlich grünenden Oasen in der Wüste Ihres Lebens? Werden Sie sich an diesen Sternen nicht emporrichten können, wenn auch die Sonne des Glückes, der Liebe untergegangen ist?“ „Ich weißz es nicht".... SSchauen Sie auf zu diesen Sternen in den dunklen Smuuben Iyres Lebens, und Sie werden Trost und Erhebung finden. Glauben Sie mir— die Freiheit allein, die Liebe allein, sie sind eitle Phautome unserer Jugend, die sich an ihren schillernden Farben ergötzt und begeistert. Sie sind Sonnen, die uns mit ihren heißen Strahlen durchglühen und erhitzen; aber die Sonnen verschwinden hinter den Wolken, sie tauchen nieder in düstere Nacht, sie lähmen durch ihre Glut unsere Kraft, sie betäuben unfre Sinne— jene Sterne aber strahlen in ruhiger Klarheit ewig über unserm Leben, und zu ihnen aufschauend empfinden wir den süßesten Trost in unserm Herzen, den Trost erfüllter Pflicht, den Trost nie verletzter Treue. Lassen Sie uns Freunde bleiben, Johann! Wenn auch die Sonnen in Nacht und Nebel versinken— unsere Sterne werden nicht vergehen in alle Ewigkeit!“ Sie reichte ihm beide Hände entgegen, die er ergriff und an sein Herz preßte. „Könnte ich sein wie Sie“, flüsterte er tief erschüttert, so groß, so fest, so sicher im Glauben und Vertrauen.“ „Sie sind größer gewesen als ich, als wir alle; denn Sie haben sich selbst unsrer Sache, unsern Sternen zum Opfer gebracht!“ Eine grenzenlose Abspannung des Geistes hatte sich Rehanns bemachtigt, nachdem die Gefahren, die Aufregungen und Mühseligkeiten des Krieges vorüber waren. Mechanisch verrichtete er seine Dienstangelegenheiten, verkehrte selten mit den Kameraden, deren Freude über die Rückkehr in die Heimat sich in einem wilden, vergnügungssüchtigen Leben Luft machte. Ohne tiefere Erregung schiffte er sich auf den englichen Transportschiffen mit seinem Regimente ein, durchkreuzte das Weltmeer zum zweiten Male, ohne daß die rollenden Wogen ihm etwas Anderes zu erzählen wußten. als die ewige Melodie des Vergehens, des Verschwindens, des Aufgehens in dem unendlichen All, landete in England, wo große Festlichkeiten zu Ehren der heimkehrenden Truppen geseiert wurden, betrat ohne tieferes Gefühl das heimatliche Gestade wieder, hörte kaum den Jubel der die Truppen umringenden Menge, lächelte trübe bei den Empfangsfeierlichkeiten in der hochfürstlichen Residenzstadt Brannschweig, sah nicht die Thränen der Freude und die Thränen des Schmerzes in den Augen der Angehörigen, welche entweder die Zurückgekehrten jubelnd umarmten, oder die im Kampf Gefallenen, die in der neuen Welt Verschollenen bejammerten und beweinten. Die ehrenden Worte, welche Seine Hochfürstliche Durchlaucht der junge Herzog Karl Wilhelm Ferdinand, der dem inzwischen verstorbenen Herzog Karl in der Regierung gefolgt war, und der greise Feldherr und Genosse Friedrichs des Großen, der tapfere Herzog Ferdinand, Gutsherr zu Vechelde, wie er sich zu nemen liebte, an die heimkehrenden Truppen richtete, diese Worte, welche überflossen von den Gefühlen der Dankbarkeit, der Anerkennung der Tapferkeit und der Treue der Soldaten und Offiziere, diese Worte sagten ihm ebenso wenig etwas, wie der eherne Klang der Glocken des tausendjährigen Domes, wie der Jubel der Menge, das Hurrah der Soldaten, das Rasseln der Trommeln und das Schmettern der Hörner. Inhaltslos waren für ihn diese feierlichen Formen geworden, inhaltslos wie sein ganzes Leben. 146 Und dann ging er durch die einsamen, stiuen Straßen Braunschweigs, das nach wenigen Tagen der Feste und Feierlichkeiten sein gewöhnliches ruhiges Aussehen einer kleinen Residenzstadt wieder angenommen hatte. Verwundert fast, wie aus einem Traume von Größe und Freiheit erwacht, schaute er auf das kleine Werkeltagstreiben der Einwohner, auf die niedrigen, alten, windschiefen Häuser, auf die altersgrauen Kirchen und Dome, auf die wenigen, spärlichen Prachtbauten der Fürsten und des Adels. Wie träumend schritt er vorüber an den ehrwürdigen Denkmälern alter Zeiten, die alle erzählten von der kriegerischen Tapferkeit, von dem Stolz, der Kraft, dem Trotz des Fürstengeschlechtes, welches seit fast einem Jahrtausend über dieses Land herrschte, die aber nichts zu erzählen wußten von dem Bürgersinn, der Freiheit, dem Stolz, dem Fleiß des Volkes, die nur von kriegerischen Thaten oder von kirchlicher Frömmigkeit erzählten, abgr von der Größe, dem Einheitsbewußtsein ein einigen Volkes, das emporgehoben wird durch eine einzige große, gewaltige Idee. Ein tiefes Stannen erfaßte ihn, wie ein Volk in solcher Dumpfheit und Stumpfheit dahinleben konnte. Er hatte ein junges, kräftiges Volk kennen gelernt, das Gut und Blut, das sein Alles an die Erfüllung einer Idee setzte, das von der Pflugschaar, aus den Handwerksstätten, aus der stillen Welt des Gelehrten, von den Schulen und Universitäten fort zu den Waffen eilte, um für eine gemeinsame Idee zu kämpfen, zu bluten, zu sterben oder siegen. Und jenes junge, aufstrebende Volk, das sich seine Freiheit, seine Menschenrechte erkämpft, es blickte nicht zurück auf eine tausendjährige Geschichte, es war nicht eines Stammes, es sprach nicht eine Sprache, es war zusammengesetzt aus den Angehörigen aller Völker der Welt, es sprach alle Sprachen der Welt, und seine Erinnerung reichte nicht weiter zurück, als kaum ein Jahrhundert. Dennoch war es eins! Denn eine große, eine erhabene, eine gewaltige Idee erfüllte den Geist Aller, mochten sie diesem oder jenem Volksstamme angehören, diese oder jene Sprache sprechen. Die Idee der Freiheit, die Idee der natürlichen Rechte der Menschheit, der Stolz des selbsterkämpften Lebens, der selbsterrungenen Selbständigkeit einigte jene Stämme zu einem einzigen großen Volke, dessen Freiheitsdrang die Waffen des trotzigen Englands, des meerbeherrschenden Albions überwunden. Hier in der engen Heimat erkannte Johann erst so recht die Größe jenes Freiheitskampfes, die Heldengröße des jungen amerikanischen Volkes, und eine tiefe, an Verzweiflung grenzende Traurigkeit erfüllte seine Seele, die selbst das Bewußtsein treuerfüllter Pflicht nicht zu bannen vermochte. Er kam sich selbst so klein, so unendlich klein vor in der Kleinheit, der Beschränktheit seiner Heimat, seines deutschen Volkes, das nichts wußte von Freiheit, von Einheit, von Zusammengehörigkeit, das sich zersplitterte in kleine Alltagsinteressen, das in scheuer Ehrfurcht zu den hundert und aberhundert Fürstenhöfen emporschaute, als wären die Fürsten Wesen einer höheren Art, übermenschliche Wesen, die man wie Götter verehren sollte. Und dann kam die bitterste Stunde seines Lebens, in der der letzte Halt seines Daseins zusammenbrach, in der das letzte Band zerrissen wurde, das ihn mit der Heimat mit den alten Verhältnissen verknüpste! Der Herzog Karl Wilhelm Ferdinand war ein spar samer Fürst. Nicht wie sein Vater verschwendete er dir Einkünfte des Landes durch ein zahlreiches Heer. G führte überall Einschränkungen und Ersparnisse ein Er lebte selbst in größester Einfachheit, entließ die Häl der Hosbeamten und verwendete die Subsidien des reicht Englands zur Aufbesserung der Finanzen des Landes. (Fortsetzung folgt.) ein schlöerer, allerdings nur durch Leichtsinn herbeigeführter Unglücksfall. Die Arbeit war fast vollendet, als es dem jugendlichen Arbeiter Heidemann hier, noch einfiel, bis in den Schornstein vorzudringen, obwohl er der Hitze wegen davor gewarnt war. In den Schornstein führen zwei Kanäle, so auch noch ein Kanal unter einer Feuerung hergehend, welcher aber außer Betrieb gesetzt und daher am Ende vermauert ist. Da Heidemann nach einigen ### icht zurückehrte, auch Rufen erfolglos war, so naym man ein Unglück an. Heidemann wurde, nachdem an 4 Stellen das Mauerwerk des 2. Kanals erbrochen, in diesem Kanal in der Richtung unter der Feuerung, nicht verbrannt, sondern erstickt tot aufgefunden. Man kann nur annehmen, daß Heidemann auf dem Rückwege sich im 2. sog. toten Gang verirrt hat und infolge der dort herrschenden Stickluft umgekommen ist. Elberfeld, 9. Mai.[Geschenk.] Die Erben des am 18. v. Mts. verstorbenen Herrn Kommerzienrats Hermann Meckel haben der hiesigen reformierten Gemeinde die Summe von 10000 M. für die Predigerwitwenkasse überwiesen. Solingen, 10. Mai.[Bürgermeisterstelle.] Die Kommission für die Bürgermeister=Neuwahl hat beschlossen, der voraussichtlich am kommenden Dienstag tagenden Stadtverordnetenversammlung vorzuschlagen, die erledigte Stelle mit 8000 M. Gehalt, 1500 Repräsentations= kosten und freier Wohnung zur Wiederbesetzung auszuschreiben. Düsseldorf, 12. Mai.[Ankunft des neuen Kommandeurs de s 39. Infanterie=Regiments. Herr von Sanden, Oberst und Kommandeur des FüsilierRegiments Nr 39, ist gestern Abend hier eingetroffen und im Hotel Kontinental abgestiegen. * Krefeld, 12. Mai.[Zum Innungswesen.] Das„Amtsbl.“ der königl. Regierung schreibt; Ein großer Teil der Innungsmeister der Schuhmacher=Innung zu Krefeld ist der durch das Iunungsstatut übernommenen Verpflichtung, die Lehrlinge zum ordnungsmäßigen Besuche der gewerblichen Fortbildungsschule anzuhalten, nicht nachgekommen. Die Thätigkeit dieser Innung auf dem Gebiete des Lehrlingsweseus hat sich somit nicht bewährt. Das der genannten Innung auf Grund des § 100e Nr. 3 der Reichsgewerbe-Ordnung eingeräumte ausschließliche Recht des Haltens von Lehrlingen wird daher hiermit zurückgezogen.— Die Innungsbrüder haben bekanntlich bedeutend nützlichere Sachen vor als sich um die Fortbildungsschule zu kümmern,— sie agitiren für die Zwangsinnung und ähnlichen vorsintflutlichen Kram. Königswinter, 10. Mai.[Die feierliche Enthüllung] des Wolfgang Müller=Denkmals, welcher die Spitzen der Behörden der Rheinprovinz beiwohnen werden, ist auf den 29. Juni d. J.(Feiertag Peter und Paul) angesetzt worden. Vom Mittelrhein, 12. Mai.[Die Weinberge] haben einen befriedigenden Stand. Sie haben gut überwintert und treiben recht schön aus. Hoffentlich treten keine Nachtfröste ein, damit der Rebstock sich einmal gründlich erheben kann. Mit dem Verkauf der lagernden Weine kann man nicht so zufrieden sein, besonders läßt der Handel mit 95er viel zu wünschen übrig. Aus dem Gerichtssaal. (Nachdruck verboten.) * Hagen, 5. Mai.[Strafkammer=Verhandlungen.] Unter der Anklage der gemeinschaftlichen qualifizierten Körperverletzung stehen die jugendlichen Fabrikarbeiter C.., W. H. und F. B. von hier, die in der Nacht zum 2. März er. an der Bachstraße den Arbeiter H.., infolge voraufgegangenen Streites auf dem Tanzboden, gemeinschaftlich körperlich mißhandelt haben und zwar T. mittelst Messers, die anderen mittelst Stöcken. P. hat verschiedene Messerstiche und sonstige Verletzungen davongetragen und mußte ins Krankenhaus geschafft werden. Das Urteil legt dem T. ein Jahr, H. 2 Monate und B. 9 Monate Gesängnis auf. Am Morgen des 14. Januar v. J. wurde der Maurer Beruh. Witte von hier auf der Frankfurterstraße von einem zu Thal kommenden Schlitten, der von dem Fuhrknecht Ernst Sch. aus Schöpplenberg für einen Milchfuhrmann K. zufällig geleitet wurde, überfahren. Die Deichsel resp. Schere des Schlittens traf den auf dem Trottoir gehenden Mann in den Rücken. Behufs weiterer Beweiserhebung wird die Sache vertagt. In der Nacht des 2. Februar cr. kam es zu Altena 900 Alles per 100 Klogr. Frachtparität Essen Kungor Sack bei Abnahme von Doppelladungen. an. Nic Fesll Sage. Einem historischen Aufsatz in der schletung Material der Tell=Legende hasfenden Schilzsbetrog Hiftarige.:„wdeut zu Tage hält kein Linbriker, der ecns. genommen werden will, die Erzählungen von den Vögten und der Befreiung der Eidgenossen für etwas Anderes als eine Sage. Allein wie konnte es geschehen, daß eine so schöne, lebensvolle Sage geschichtlich hell beleuchteten Zeit heranwuchs? Die Antwort lautet: Die Sage ist eben nicht in dieser Heu enstanden, sondern weit früher, sie ist älter als die bas Genrsche In der%.### 2. Februar er. kam es zu Altena unter jungen Burschen nach voraufgegangenem einer ordentlichen Rauferei, bei der die Fabrikarbeiter I. W. und Fr. F. gehörige Keile bekamen. F. trug sogar ein Schädelbruch davon, der aber glücklich geheilt in. Wegen gemeinschaftlicher qualifizierter Körperverletzung haben sich nun heute die Fabrikarbeiter G. Sch. aus Alrena, die heute zu je 3 Monaten Gefängnis verurteilt werden, zu verantworten. Am 26. Dezember v. J. wurde dem Fuhrmann H. Sch. zu, Ergste in einer Wirtschaft ein Paar Winterhandschuhe bestohlen, welche That der Arbeiter D. H. H. von Grürmannsheide verübt haben soll und deshalb vom Schöffengericht Hohenlimburg zu 1 Tage Gefängnis verurteilt ist. Angeklagter wird heute auf seine eingelegte Berufung hin mangels hinreichenden Beweises freigesprochen. „Der, Former W. Sch. von hier und der Former W. von Teistern sind vom hiesigen Schöffengericht, ersterer .Tagen, letzterer zu 4 Wochen Gefäugnis verurteilt, weil sie in der Nacht vom 25. zum 26. Novor. v. J. gemeinschaftlich den Feilenschmied C. K. auf der Selbeckerstr. angefallen und mißhandelt haben und zwar R. auch mittelst Eßkessels. Die von den Angeklagten eingelegte Berufung war erfolglos. Betrügereien zu 8 Monaten Gefängnis verurteilte Buchbinder O. H. von hier steht heute wieder wegen Betrugs unter Anklage. Er soll den Wirt 150 Piu bier pinter, Zorspiegelung falscher Thatsachen um 120 M, gepreut haben, die V. ihm lieh, weil Angeklagter erklärt hatte, die eingebrachten Möbel seien sein Eigentum. Die Schuld des Angeklagten kann nicht erwiesen werden und es erfolgt die Freisprechung. Die Berufung des wegen Beleidigung des Polizeisergeanten L. zu 2 Wochen Gefängnis verurteilten Besenvinders Fr. L. aus Schwelm wurde als unbegründet verworfen. Von der Anschuldigung der Unterschlagung einer Wagenaxe war der Arbeiter W. W. von hier freigesprochen. Die von der Amtsanwaltschaft eingelegte Berufung wurde als unbegründet verworfen. Die Sache gegen den Lotteriekollekteur F. W. aus Brannschweig mußte vertagt werden. Handel und * Offizieller Bericht der Getreidebörse zu Essen vom 11. Mai 1896. Besuch: mäßig. Tendenz: matt. Umsätze: befriedigend. Weizen(inl. 15.—15.75.), (fremder) 15.50—16.75., Roggen(inländ.) 11.00—12.00 M, Roggen(fremder) 12.75—13 25 M. Hafer(inländ.) 00.00—00.00., Hafer(fremder) 13.00—13.50., Buchweizen 12.75—13.75., Futtergerste 11.50—11.60., Mais.00—12.00., Weizenvorschuß 20.50—21.50., Roggenvorschuß 17.30—18.30 ., Weizenkleie.00—10.00., Rüböl inkl. Faß 00.00 bis als das deutsche Reich, und das Her Trose sche Die bezeichnenden Züge: in der Sstig und die Antwort des Schüitzen, finden sich in der bünischen Ueberlieferung von Toko wieder, deren Her chade Heming st. In Norwegen heißt, der Schuße Hemzug, in Island Eigil, in Holstein 38.3Bulf, am broein Puncher von Rohrbach, in Engschon von Sarg. Clondesly. Die nordische Sage wird bes 12. Jahreundertg sear bekannten Geschichtschreiber daß sie auf.. We 3491t, und es nicht unmöglich, ##### diesenz##ege in die Alpenthäler gekommen, aus der Gelehrtenstude ins Volk gedrungen wäre. Vielleicht ist sie aber eine jener Wandersagen, die von Volk zu Volk, von Land zu Land ziehen und sich niederlassen, wo sie eine geeignete Stätte finden, wie die Sage von den treuen Weibern von Weinsberg, die von mehr als dreißig deutschen, französischen und italienischen Städten erzählt wird. Und noch eine dritte Möglichkeit muß offen gelassen werden vielleicht ist die Gestalt des Schützen uralt gemeinsames Besitztum der germanischen oder gar der indoeuropäischen Völker, vielleicht ist sie, wie von manchen Gelehrten mit guten Gründen behauptet worden ist mythologischen Ursprunges. Wir wollen uns nicht in diese Nebelfernen verlieren, sondern die in ihre Bestandteile zerlegte Befreiungssage wieder zusammenfügen. Die wahren Ursachen und Anlässe der schweren Kämpfe mit Oesterreich, die keineswegs einfacher Natur waren, verwischten sich im Gedächtnisse des schweizerischen Volkes. Indem man eine Erklärung suchte, und zwar eine solche, die den Eidgenossen alles Recht zuschob, verfiel man auf die Bedrückungen der Vögte und glaubte gewiß bei der Wahrheit zu bleiben, denn daß die Vögte sich manchen Uebergriff erlaubten, liegt so sehr in der Natur der Dinge, daß wir es auch ohne ausdrückliches Zeugnis glauben dürfen. Noch Justinger weiß nur allgemein von ihrem Mutwillen zu berichten; allmählich wurde der Grundgedanke weiter ausgesponnen, bis die Sage vom Rütli=Bunde entwickelt war. Die Geschichte von Tell und seinem Schusse steht noch im Tellen=Liebe allein und ist auch bei Ruß nur äußerlich, als Beispiel für die Grausamkeit des Vogtes, mit jener anderen verknüpft. Im Weißen Buch vollzieht sich die innere Verschmelzung, und fortan arbeiten Dichtung und Geschichtsschreibung einander in die Hände und gestalten mit vereinten Kräften ein wundervolles Gebilde. Noch waren sie nicht völlig am Ziele— in den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts— als sich in dem gelehrten Willimann die ersten Zweifel regten, und noch kein Menschenalter war nach dem Erscheinen von Tschudis Chronik vergangen, als im Jahre 1760 der bernische Pfarrer Freudenberger mit seiner Schrift:„Guillaume Tell, fable danoise“ die ganze Schweiz in zornige Aufregung versetzte. Die Sage gab der Kritik die Thürklinke in die Hand— der patriotische Glaube schwand vor dem Wissen allmählich, aber völlig dahin.“ Geschäftsbericht des Deutschen PrivatBeamten=Vereins zu Magdeburg für das Jahr zeigt, daß der Verein auch auf das verflossene Geschäftsjahr mit Befriedigung und Genugthuung zurückblicken kann. Namentlich ist die glückliche Entwickelung der Versorgungskassen des Deutschen Privat=Beamten= Vereins hervorzuheben, welche eine bedeutende Erweiterung derselben zur Folge hatte, so daß der dem Endziel seiner Bestrebungen, den PrivatGleichstellungn Versorgungsanstalten, eine tbatsächliche Sicherstellung d Staatsbeamten in Bezug auf die Die günstigen Resultust zu beschaffen, stetig näber rückt. Gebieten, auf weschent; welche der Verein auf allen erstreckt, erzielt hat, haben seine segensreiche Thätigkeit im nächsten Herbst bezogen werden wird. Die Zahl der Vereinsmitglieder beträgt gegenwärtig 13000, das Vermögen der Vereins ca. 2 Millionen Mark. Die Penionskasse des Deutschen Privat=Beamten=Vereins, weschs, gegezwärtig 2247 Mitglieder zählt, hat seit ihrem Benyen bereits an 64 Personen Pensionen gezahlt, und 49 Versicherte aus derselben Alters= und Invaliditätsrenten; die Zahl der Pensionäre erhöht sich senZierteljahr zu Vierteljahr, und es ist ein erfreuliches Feig steigendi der Kasse, daß sie den #, genven Ansprüchen und Anforderungen in jeder Weise gerecht zu werden im Stande ist. Aus der itwenkasse beziehen 74 Witwen jährliche Pensionen Berichtsjahres 2119 Persoten hegnen am Schluß des Bilhelm= Pripat=Beamten Waisenstiftung ausgezahlt. Die Kiuntentasse des Vereins hat bei einem Mitgliederstande von 2015 Personen im verflossenen Jahre 56499,54 M. in baarem Krankengelde gezahlt, während die Unterstützungsgelder, welche der Verein seit seinem Bestehen an seine Mitglieder in pekuniären Notlagen aus seinem Unterstützungsfonds gezahlt hat, am Schluß des letzten Geschäftsjahres die Summe von 80000 M. überschritten hatten. Auch die übrigen Wohlfahrtseinrich= tungen des Deutschen Privat=Beamten=Vereins, wie Stellenvermittelung, Rechtsschutz, vorschußweise Prämienzahlungen usw., welche auch im letzten Geschäftsjahr vielfach seitens der Vereinsmitglieder in Anspruch genommen wurden, haben ebenso wie früher in jeder Weise den gehegten Erwartungen entsprochen und gar manchem Mitgliede willkommene Dienste geleistet.— Die Gesamteinnahmen des Deutschen Privat=Beamten=Vereins und einer Institutionen belaufen sich gegenwärtig im Jahresurchschnitt auf über eine halbe Millionen Mark. Die größte Häuserbesitzerin der Welt ist die Königin von England. Sie besitzt in verschiedenen Teilen des Landes bei 600 größere Häuser, die keine Krongüter, sondern ihr Privateigentum sind. Außerdem ist sie Eigentümerin von vielen Pachtgütern, auf denen an 6000 Wohnungen stehen. Auch die Schlösser Osborne auf der Insel Wight und Balmoral in den Hochlanden sind ihr Privateigentum. Die Krongüter und Paläste, welche sie und die königliche Familie benntzen, müssen von der Nation unterhalten werden; so kostet der Unterhalt von Hampton Court den Engländern zum Beispiel jährlich bei 280000 Mark. Dann stehen der Königin auch noch vier Dachten für ihre Reisen auf dem Wasser zu Diensten, von denen die eine die Kleinigkeit von 2000000 Mark gekostet hat. Der Unterhalt dieser Fahrzeuge muß ebenfalls von den Engländern bestritten werden und beläuft sich auf 260000 Mark jährlich. Verantwortlicher Redacteur: Carl Maron in Hagen. Einlagen Immobillen jeder zinst mit BI. Proz. Sparkasse Wetter, Nuhr. Eine möglichst mit Wirtschaft= und landwirtschaftlichem Betrieb, am liebsten mit soviel Ländereien, daß ein Pferd und 3 bis 4 Kühe gehalten werden können, zu kaufen gesucht.„ 9482 Als Anzahlung stehen 10 bis 20000 M. zur Verfügung. Gefl. Off. an D. Kohlhage in Hagen i. W. erbeten. 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Oberst(beim Exerzieren wütend aber stets fettarm ist. Man muß deshalb neben vielszu einem Unteroffizier):„Unteroffizier Pachura. Sie Grünmais womöglich stets Trockensutter und vorssind ein Schafskopf!“ Major(leise): B Grüm, stets Trockenfutter und vorssind Wchufsier: Major(teise):„Vorsicht, allem stickstoffreichere und aschereichere Futtermittel Herr Oberst, der Mann beschwert sich über jeden verabreichen. Am besten verfüttert man zugleich Schafskopf!“ Wiesenheu, Kleehen, Stroh und Leguminosen und Getreide, das letztere gehäckselt und mit Schrot von Erbsen, oder auch mit Weizenklee, Mehl oder Schrot von Rapskuchen, Leinkuchen, Erdnußkuchen, Cocoskuchen gemischt. Bei Verwendung zweier oder noch mehr gut gemischter Kraftfuttermittel zugleich erzielt man stets in qualitativer und quantitativer Beziehung beffere Melkungsresultate, als wenn man von einem Futtersurrogat größere Portionen verabfolgt. Empfohlen wurde in neuerer Zeit, den Grünmais mit 20% Erbsen untermischt anzubauen, wodurch die Quantität und besonders auch die Qualität der Futtererträge wesentlich vermehrt, nämlich ein wasserärmeres, aber nährstoffreicheres Futter gewonnen werden soll. Ausgleich. Meister:„Warum heulst D' denn, Bub?“ Lehrbub:„Ja, de Meisterin hat mich gehaun, und ich laß mich nimmer von einer Frau haun!" Meister:„Na, sei nur zufrieden, da hast Du von mir a paar!“ Kartoffeln als Futter für Pferde. Sehr viele Landwirte, die im vorigen futterarmen Jahre gezwungen waren, Kartoffeln an ihre Pferde zu verfüttern, sprechen sich lobend über dieses Futter aus, zumal betrefis der Billigkeit desselben; aber alle stimmen darin überein, daß ein vollständiger Ersatz des Hafers durch die Kartoffeln niemals stattfinden könne. Die einen ziehen das Verfüttern gedämpfter Kartoffeln vor, andere empfehlen die Fütterung der rohen Knollen. Es ist bis jetzt noch nicht erwiesen, welche Art die bessere ist; bewährt haben sich beide einen Zeitraum von je zehn Jahren. Bei der Verfütterung gedämpfter Kartoffeln hat man folgendes zu beachten: Die Kartoffeln müssen sauber von allem daran haftenden Schmutz gereinigt, täglich gedämpft und niemals heiß verfüttert werden. Ein wichtiger Punkt ist die Reinhaltung der Krippen, weil dieselben sehr leicht versäuern. So müssen Holzkrippen mindestens wöchentlich zweimal mit heißem Wasser und Soda, Thon= und Eisenkrippen wöchentlich einmal sehr sorgfältig gereinigt werden. Auch darf man nicht gleich die volle Ration geben, sondern muß mit 5 kg pro Haupt anfangen und langsam bis zum Maximum von 12,5 kg steigen. Eine Beigabe von 5 kg Hafer und 1,5 kg Kleie giebt eine Ration, bei welcher die Tiere sich sehr gut halten und alle Arbeiten verrichten. Was die Art der Verabreichung betrifft, so müssen den Pferden zuerst die Kartoffeln, dann Hafer und Kleie im Gemisch mit Häckerling gereicht werden. Sollten die Tiere den Hafer unverdaut ausscheiden, so ist ein Schroten desselben zu empfehlen und müssen Hafer, Kleie, Häckerling und Kartoffeln im Gemisch verfüttert werden. Heu als Nachfutter darf selbstverständlich nicht fehlen, jedoch werden die Pferde nur kleinere Mengen bedürfen. Bei guter Beaussichtigung und Fütterungsweise werden sich die Pferde bei dieser Futterration stets in voller Kraft erhalten, zu richtiger Zeit das Haar wechseln, rund und dick und auch glatt im Haar sein. Pferden, die viel Stallruhe haben, kann die Ration auch noch um 2 kg verkürzt werden, doch würde man es bei Beginn der Arbeit bald merken, daß die Futtermenge vermindert worden ist, denn solche Pferde schwitzen sehr leicht, gehen zusehends im Futterzustande zurück und haben fortwährend rauhes Haar, welches auch sehr schwer gewechselt wird. Bei der Verfütterung roher Kartoffeln sind dieselben Maßregeln zu beachten. Die Kartoffeln müssen von einer zuverlässigen Person täglich abgewogen, gut gewaschen und zerkleinert und den einzelnen Gespannen zugewogen werden. Dieselben erhalten die Kartoffeln zuerst, hierauf Hafer, Kleie und Häckerling; zuletzt Heu. Es ist noch zu erwähnen, daß die Kartoffeln stets trocken und gut zerkleinert verabfolgt werden müssen. Tragende und jäugende Stuten, sowie Fohlen dürfen niemals Kartoffeln erhalten. Humoristische Ecke. Raffinierte Rache. Wissen Sie, wenn Sie mich noch länger ärgern, schenke ich meiner Frau einen neuen Hut.. nachher müssen Sie de Ihrigen auch einen kaufen! Dilemma. Arzt(der krank geworden, für sich): Was soll ich nun machen? Zu einem andern Arzt mag ich nicht gehen und ich bin mir— zu teuer! (Fl. Bl.) Ein Kenner. Herr(in der Leihbibliothek): „Ich bitte um einen neuen Band.“— Bibliothekax; „Was beliebt?“— Herr:„Das abgegriffenste Buch!“ Gemütlich. Preuße:„Sehen Sie man, ick bin Sie'n vollständig jlücklicher Mensch ick habe Jeld, bin jesund, habe ein braves Weib und bin jebürtig aus Berlin. Wat kann sonst noch fehlen?“— Sachse: „Ja, sehen Se, heeren Se, das will ich Se gleich sagen. Ich dachte meerschtendeels, daß es bei Sie noch an etwas Hochdeitsch fehlen dürfte!" Forn Sechser=Strahlen fordern jetzt die Arbeiter in den berliner Kneipen: und ohne Zögern verabreicht man ihnen— Nordhäuser. Fragt man, was denn eigentlich=Strablen und Nordhäuser miteinander gemein hätten, so erhält man die mit überlegenem Lächeln gegebene Antwort:„Na, det is doch janz eenfach: die jehen beede durch und durch!“ Selbstbewußtsein. Vermieter:...„an der Tapete haben Sie nichts auszusetzen?“ Schauspieler: „Tapete— Nebensache— ist unter meinen Lorbeerkränzen doch nicht zu sehen. Verbilligt.„Nun, hast Du jetzt mehr Erfolg in Deiner journalistischen Thätigkeit?“„Ach ja, ich bekomme jetzt fast nie etwas zurückgesandt.„Du hast jedenfalls ein anderes Fach eingeschlagen?“„Das nicht: ich lege keine Briefmarken mehr bei.“ Deplazierte Redensart.(Aus dem Briefe eines Backfischchens an seine ältere Coufine.)„. Um nun auf besagten Hammel zurückzukommen—— wie gebt es Deinem Bräutigam?“ Treffende Antwort. Unteroffizier(nachdem er in der Instruktionsstunde über Soldatentugend gesprochen hat, zum Rekruten): Mäller, wann zeigt sich die wahre Soldatengröße? Müller: Bei der Aushebung, Herr Unteroffizier. Der Sonntagsjäger.„Gieb mir mal zwanzig Mark, Frauchen!“—„Zwanzig Mark? Aber was willst Du denn alles schießen, Fritz?“ Kindermund. Fritz(an der Stubenthür horchend zu seinem Schwesterchen):„Pst! Sei still, es ist Besuch drin!“— Schwester:„Woher weißt Du denn das?“— Fritz:„Mama sagt zu Papa mein Schatz!“ Amerikanisch. Richter Snobs(in gestrengem Tone):„Angeklagter, Sie sind ein äußerst brutaler Mensch und sollten mit der Hundepeitsche gezüchtigt werden. Pfui, eine arme, schwache Frau so zu mißhandeln!“— Angeklagter:„Wenn Sie nur wüßten, Herr Richter, wie die mich provoziert, würden Sie nicht so streng urteilen!“— Richter:„Nun, wie provoziert sie Sie denn?"— Angeklagter:„Sie schreit fortwährend: Versuch's nur einmal, mich zu schlagen. Wag's nur einmal, dann wehe Dir! Ich lasse Dich vor den kahlköpfigen, alten Taugenichts von Richter, den Snobs, bringen, der wird Dich schon Mores lehren.“— Richter(verlegen hüstelnd):„Der Angeklagte ist freigesprochen!“ Alter Adel,„Die Familie Gurgelhausen ist wohl von sehr alten Adel?“—„O freilich! Die haben noch von den Kreuzzügen— Schulden!“ Ein hübscher Denkspruch wird den„Münch. .=.“ zur Verfügung gestellt. Wir stehen nicht an, ihn zu Nutz und Frommen der Leser hier abzudrucken. Er lautet: Präge Dir beim Streite Zornger Eheleute Nur die Regel ein: Zankt das Maskulium Mit dem Feminium Mußt Du— Neutrum sein. In der Kunstausstellung. Lieutenant(einem Kameraden begegnend):„'n Abend, Herr Kamerad, wie gehts? Auch Kunst geheuchelt?“ Kindermund.„Nicht wahr, Papa, ein Geheimer Kommerzienrat ist ein Mann, der im Geheimen wünscht, Kommerzienrat zu werden?“ Immer zerstreut. Professor im Bade:„Na, heut' ist's famos gegangen! Muß Ihnen'mal ein gehöriges Trinkgeld geben.“(Sucht an seinem Körper.) „Sapperlot, da habe ich wieder einmal mein Portemonnaie vergessen!“ Im Hotel dritten Ranges. Reisender:„Hier kann man ja zum Feuster hineinsehen, die Gardinen fehlen ja!"— Kellner:„Dafür sind doch aber die Scheiben nicht geputzt!“ O: diese Kinder! Aeltliche Tante(zu den Kindern, die mit dem Pudertopf umherlaufen und sich das Gesicht beschmieren):„Ja, was macht ihr denn da?“ Oskar:„Wir spielen Tante!“ (Mgg. H. Bl.) Liebevoll. Sergeant:„Heut nachmittag. Jungens werdet Ihr zur Strafe nachexerzieren! Bis jetzt hab ich Euch Esels tituliert; heut nachmittag hört diese Lobhudelei aber auf!"(Mgg. H. Bl.) der richtigen Quelle.„Möchte wissen, ob diese alte Schachtel wirklich die Naivetät hat, mit mir zu kokettieren.“—„Nun, mein Herr, ich kann sie fragen, es ist ja meine Frau. Boshaft. Tante:„Ja es gieht ein Mittel, um die Jugend recht lange zu erhalten.“— Nichte:„Na, das deinige scheint nicht viel genützt zu haben.“ Raiv. Mutter:„. Nun weiß ich nicht, ob der Dichter, Lämmermeier,##n wir für morgen Mittag eingeladen, gern Knödel ißt!?— Backsisch:„L, das werden wir gleich haben! Ich schaue in der Literaturgeschichte nach!"(Flieg. Bissig.„Sehen Sie, liebe Freundin, wenn ich mit neinem Mann zanke, schicke ich halt die Kinder hinaus.—„Ach, deshalb sehe ich Ihre Kinder den ganzen lieben Tag auf der Gasse.“ Erklärlicher Mut..:„Sie, ich habe dem Kerl die größten Grobheiten gesagt, obwohl er zweimal so stark ist, als ich, habe ich mich doch nicht geniert.“ —.:„So? Und das hat er sich gefallen lassen?“ —.:„Nein! Aber wie er recht grob hat werden wollen, hab' ich das Telephon eingehängt und bin weggegangen.“ Im Heiratsbureau.„Mein Fräulein, Sie sind entzückend!... Wenn mich nicht die Provision, um die ich käme, reuen würde, ich würde Sie selbst heiraten!“ Aufrichtig.„... Sage doch, Arthur, was hättest Du gemacht, wenn Du mich nicht bekommen hättest?“—„Was würde ich gemacht haben?.... Konkurs!" Der lachende Erbe.(Sepp, Michel und Hannes, Neffen des jüngst verstorbenen Großbauern Jörgl, werden in die Kreisstadt zum Notar, behufs Entgegennahme ihres Erbteils, vorgeladen.) Notar: „Jeder von Euch hat von den vererbten 12000 Mark, nach Abzug der Kosten für die Verlassenschaftsverhandlung, 2500 Mark zu bekommen!“— Sepp:„Jetz' woaß i' net, is mir a' Onk'l'storb'n, Herr Notar, oder Ihna?“ Wurst wider Wurst. Herr Ameyer, der sich einer auffallend roten Nase erfreut, erhält zu seinem Geburtstage durch die Post ohne Angabe des Absenders einen Humpen mit massivem Deckel zugesandt. Als der Beschenkte den Deckel aufklappt, findet er auf der inneren Fläche desselben eine poetische Widmung. Geärgert liest er folgenden Vers à la Lenau: Auf dem Teich mit sanftem Blinken Ruht des Mondes blasser Schein— Nahtest Du mit Deinem Zinken. Würd sein Aussehn rötlich sein! Ameyer errät sofort, daß sein Freund Bmeyer Absender ist. Lange sinnt er vergeblich auf Revanche: endlich fällt ihm ein, daß Bineyer-Beine hat. Als dieser seinen Geburtstag feiert, wird ihm leichfalls von unbekannter Hand als Geschenk eir Deckelglas übersandt mit der Widmung: Ich schnitt es gern in alle Rinden ein, Daß Deine Beine möchten grade sein; Doch leider sind sie krumm, Das ist dumm!(Lust. Bl.) Das artige Kind. Tante:„Hier Fritzchen hast Du ein Stück Kuchen. Nun, was muß man sagen?“— Fritzchen:„Ich bitte noch um eins. Die fetten Gäuse. Herr Hager hatte sich allt Mühe gegeben, einige Gänse recht fett zu machen. Ein lustiger Mensch stahl sie eines Abends und stellte dafür einige magere hin mit einem Zettel:„Guten Morgen. Herr Hager, Gestern waren wir fett, heut' sind wir mager. Ein liebenswürdiger Kollege. Ein Schauspieler, der jüngst in Gotha gastiert hatte, erhielt als Anerkennung vom Herzog die Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen Ein liebenswürdiger Kollege, der von dieser Auszeichnung hörte, meinte kopfschüttelnd:„Der kann sie nur für Wissenschaft erhalten haben!“ Ein Nichtsnutz. Richter:„Haben Sie noch etwas zu Ihrer Verteidigung beizufügen?“— Angeklagter:„I' bitt' bei der Strafausmessung zu berücksichtigen, daß i' scho' als kleiner Bub nix nutz war!“ Aus- und Einbildung. Vater(im Concertsaale):„Nun, Herr Doktor, wie viel fehlt meiner Tochter noch zur Primadonna!“— Kritiker:„Nur mehr die Ausbildung— die Einbildung hat sie!" der Das kann nur ein Bekannter sein. Mann: „Sieh' nur, Frau, da schreibt mir Jemand soeben anonym, daß ich ein Esel sei und Du eine dumme Gans.— Frau:„Hm! Das kann doch nur eir guter Bekannter von uns gewesen sein.“ Letztes Mittel.„Du, warum sieht man denn den Baron fortwährend in der Droschke herumfahren: „Rein aus Not!“—„Wieso?“—„Nun, wenn er zu Fuß geht, begegnet er jeden Augenblick einem Gläubiger!“ Erklärt. Photograph:„Wollen Sie den Rock nicht lieber aufmachen:— Herr:„Nein; das Bild ist für meinen Neffen bestimmt. Dem gegenüber muß man sich immer möglichst zugeknöpft zeigen!“ Er kennt seine Frau. Herr(zu dem stellesuchenden Dienstmädchen):„Es thut mir leid, vor 5 Minuten ist unser neues Mädchen eingetreten.(Plötzlich aufhorchend.) Aber warten Sie mal, vielleicht giebt's doch noch etwas für Sie. Ich höre da eben, wie meine Frau mit dem neuen Mädchen zu schimpfen anfängt!“ Verantwortl. Redacteur: Carl Maron in Hagen. Druck und Verlag von Gustav Butz in Hagen. 80 Tienutege 09 2 0 5 a 3 e Ser C 82 ** 9 2 B □ * S K 5 9* 33 S 0 amp 0 8 13 Nr. 32. Mittwoch, 13. K Gratis-Beilage zur Hagener Zeitung. Vor der eigenen Humoreske von Graf Günther Rosenhagen. Irgend etwas war nicht in Ordnung, das merkte ich gleich, als ich Nachmittags nach Beendigung des Dienstes meine kleine Villa betrat, die ziemlich abseits der Straße in der Mitte eines großen Gartens gelegen ist. Länger als sonst mußte ich, nachdem ich geklingelt hatte, warten, und als das Dienstmädchen endlich aus der Küche zum Vorschein kam, sah sie, anstatt gleich zu öffnen, neugierig durch die Glasscheiben, die den oberen Teil der Entreethür bilden Meine Frau, die mir sonst stets, wenn sie meine Schritte im Entree hörte, entgegengeeilt, war nicht zu sehen, und von meinem Buben, der meine Abwesenheit benutzt, um mit lautem Hurrab und Halloh durch das ganze Haus zu toben, spürte ich kaum einen Hauch. „Die gnädige Frau ist im Schlafzimmer, meldete das Mädchen auf meine Frage, und nachdem ich Hut und Mantel an den Garderobenständer gehängt hatte, stieg ich die nach dem im oberen Stockwerk geligenen Schlafzimmer führende Treppe hinauf. Ich wollte die Thür öffnen— sie war verschlossen. „Wer ist da?“ fragte angstvoll eine Stimme. „Nanu?“ gab ich zurück,„kennst Du meine Stimme nicht mehr? Ich bin's, Dein Gatte— leider hängt mein Schlafrock drinnen in Deinem Zimmer. Der Schlüssel wurde herumgedreht, und die Thür öffnete sich. Aber erschrocken fuhr ich zusammen, als ich meine Frau sah; vor Angst entstellte Züge, rotgeweinte Augen, zitternd und bebend am ganzen Leib. Und mein Junge, sonst hundertmal beweglicher als Quecksilber, still und unbeweglich in einer Ecke ängstlich verkrochen hinter den herabhängenden Enden einer Gardine. Bei meinem Eintritt flog meine Frau auf mich zu und barg ihren Kopf an meiner Brust und weinte und schluchzte, daß es mir das Herz zerschnitt. „Aber, Kind, ich bitte Dich, was ist denn nur geschehen— so sprich doch, bat ich endlich. „Ach, ich habe mich so schrecklich geängstigt," klang es zurück, und endlich erfuhr ich die Geschichte. Vor etwa einer halben Stunde war ein Bettler dagewesen, groß, stark, wild und verwegend aussehend und vor Betrunkenheit fast taumelnd. Meine Frau hatte ihm selbst die Thür geöffnet und ihm ein Almosen gegeben. Als der Bettler der Gabe ansichtig geworden war, hatte er sich damit nicht zufrieden erklärt, er hatte in unverschämter Weise mehr gefordert, und als ihm dies abgeschlagen wurde, war er mit geballten Fäusten drohend auf meine Frau losgegangen, so daß diese sich, vor Angst laut aufkreischend, mit dem Knaben nach oben geflüchtet hatte. Ein paar Stufen war er ihr gefolgt, dann aber in seiner Trunkenheit ausgeglitten und hingefallen und endlich, für sie nach einer Ewigkeit, hatte er laut fluchend das Haus verlasen.„.. L. Juum uur.645 Endlich gelang es mir, vie immer noch auf oas Aeußerste Erschrockene zu beruhigen. Ich ließ mir das Aussehen des Vagabunden genau beschreiben und ging dann sofort zur nächsten Polizeiwache; ich lebe in einer kleinen Stadt, und in einer Kleinstadt konnte ich hoffen, daß es bald gelingen würde, des Thäters habhaft zu werden. Und ich täuschte mich nicht; schon nach wenigen Stunden, als wir beim Abendbrot saßen, erhielt ich die Mitteilung, daß der Bettler hinter Schloß und Riegel säße und seiner Strafe nicht entgehen würde.„„ 3u S. Aber diese Mitteilung gab meiner Frau nicht, wie ich gehofft hatte, ihre völlige Ruhe zurück, sondern sie rief von Neuem die Erinnernng an den Auftritt am Nachmittag wach, und abermals lähmte der Schrecken ihre Glieder— sie hatte zu große Angst ausgestanden für sich und für das Kind. „Laß uns hier ausziehen," bat meine Frau endlich, „ich ängstige mich hier fortan tot in diesem Haus, das so einsam und abseits liegt. „Aber liebes Kind,“ erwiderte ich,„wer wird denn eines betrunkenen Bettlers wegen gleich seine schöne Wohnung aufgeben, bedenke die Unkosten und die Scherereien— und außerdem ist es mehr als fraglich, ob wir gleich eine neue Wohnung wiederfinden. Hättest Du wirklich Lust, dieses idyllisch gelegene Haus mit einer Etagenwohnung zu vertaus ben, in der das Klavierspielen der über, unter und neben Dir wohnenden Leute Dich nicht für eine Sekunde Deines Lebens froh werden läßt, wo Du Dich ärgerst über jeden Schritt. der über Deinem Kopfe hin und her geht?„Lieber tot als ehrlos“ lautet ein altes Wort, ich aber sage,„lieber tot im Sarg als lebendig in einer Mietskaserne.“ „Aber ich ängstige mich hier doch so,“ klagte meine Frau,„bedenke, ich bin fast den ganzen Tag allein zu Haus, wenn sich derartige Scenen wiederholen— ich ertrage es nicht.“ Das leuchtete mir ein, denn meine kleine Frau war jetzt noch mehr tot als lebendig. „Natürlich müssen wir dem vorbeugen,“ gab ich zur Antwort,„und nach einigem Nachdenken fügte lich hinzu:„ich werde mir einen Revolver anschaffen, der stets geladen, unten im Entree in der Schieblade des Spiegeltisches liegen soll. Kommt wieder einmal ein ungebetener Gast, so ergreifst Du die Waffe, und der bloße Anblick wird genügen, um jeden Frechen zur Vernunft zu bringen. Aber davon wollte meine Frau nichts wissen. „Dazu ängstige ich mich selbst viel zu sehr vor der Waffe, und bedenke, wenn nun die Dienstboten oder gar der Junge den Revolver in die Hand bekäme und er sich entlüde, Jemanden verletzte oder unser Kind gar tötet— nie, nie und nimmermehr.“ „So schaffen wir uns einen Hund an— eine englische Bulldogge, fein auf den Mann dressiert— ein Wort von Dir genügt, um selbst einen Riesen zu Boden werfen zu lassen.". „Und das Kind?“ fragte meine Frau,„nachher vergreift sich solches Tier, in einem unbewachten Augenblick an unseren Knaben— was denn? Ja wenn wir kein Kind hätten—“...—„. „So schaff' das Kind ab uno ven Hund an— ach so ja. Das geht ja nicht— der Liebling, dann ist es wirklich sehr schwer, Dir zu helfen. Ein neuer Thränenstrom folgte meinen Worten — die Nerven meiner Frau waren wirklich im höchsten Grade überreizt.„ „Du solltest Dich zu Bett legen und schlafen, Liebling,“ bat ich,„ich werde inzwischen darüber nachdenken, wie wir in Zukunft solche Auftritte vermeiden können, ohne daß wir deswegen nötig hätten, unsere Wohnung aufzugeben.“ Und nachdem meine Frau meinen Rat befolgt und sich zur Ruhe begeben hatte, ging ich in mein Zimmer, zündete mir eine meiner besten Cigarren an. die ich nur bei besonderen Gelegenheiten— und eine solche lag hente doch vor— zu rauchen pflegte, und dachte nach über das Geschick meines Hauses, wie einst Marius auf den berühmten Trümmern üer das Geschick der zerstörten Stadt. Aber Nachdenken ist gar nicht so einfach— die thörichten Gedanken schweifen immer von der Hauptsache ab man denkt an alles Mögliche, nur nicht über das, was man ergründen will. Der ersten guten Cigarre war schon lange die zweite gefolgt, und auch diese näherte sich bereits ihrem Ende, als ich mich dabei ertappte, daß miine Gedanken bei einer Schleppjagd weilten, die ich vor einigen Jahren hinter der Meute geritten war.— Das kam von der Bulldogge und als ich mich bessern wollte und meine Gedanken concentrieren, da kam ich von der Bulldogge auf John Bull und auf England und auf den englischen Plumpudding. Und ich dachte daran, wie ich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Hamburger Hotel diesen Pudding aß— wie ich jedesmal die Flamme ausblies, wenn der Kellner sie mit einem Streichholz entzündet hatte — wie ich endlich glaubte, es müsse so sein, und mir ganz erbärmlich den Mund verbrannte. Nein, so ging es nicht weiter— ich nahm die dritte Cigarre— nur gut, daß meine Frau es nicht sah— und trank einen Cognac. Und dann dachte ich weiter nach, und nach einer halben Stunde hatte ich einen Ausweg gefunden Auch hier bewahrheitete sich das Wort:„Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah!“ Und das Gute, was ich fand, war eine Sperrkette. Nun war Allen geholfen, nur dem Bettler nicht, der uns etwa einen Besuch zugedacht hatte— dem Manne konnte hiermit allerdings nicht geholfen werden. Ich ging in die Schlafstube, um meiner Frau das Resultat meiner Forschungen mitzuteilen, und sie war über das Ergebnis ebenso erfreut wie ich. Die war ja nur gering, und so bestellte ich denn gleich am nächsten Morgen, als ich in's Bureau ging, die Sicherheitskette, die der Schlosser sofort bei mir anbringen zu lassen fest versprach. Auch er stimmte meinem Entschluß bei, nachdem ich ihm das Erlebnis des gestrigen Tages erzählt hatte.„Zwar, so meinte er,„ist so was von Gräulichkeit bei uns hier eine Seltenheit. Gott sei Dank, daß wir nicht in Berlin wohnen, wo so was ja auf dem Tapet ist— aber sicher ist sicher, und ich will Ihnen schon eine Kette machen, an der Sie Ihre Freude haben sollen.“ Am Mittag schon war die Kette an unserer Hausthür befestigt, und ein Gefühl der Ruhe durchdrang uns alle. Ich brauchte im Bureau nicht daran zu denken, daß meine Frau daheim von frechen Burschen insultiert würde, meine Frau konnte ohne einen Ueberfall fürchten zu müssen, sich auf dem Vorflur aufhalten, mein Junge konnte, ohne von „Buhmännern", erschreckt zu werden,„Hottehüh spielen, und die Dienstmädchen konnten im Gefühl der Sicherheit in aller Ruhe und Gelassenheit ihre Kartoffeln schälen. Zwar war ja nicht zu befürchten, daß sich solch' ärgerlicher Auftritt wiederholen würde — aber sicher war sicher. Und je länger wir die Sicherheitskette hatten, desto sicherer wurden wir. Acht Tage waren ungefähr verflossen, als meine Frau und ich eines Abends zu einem Diner eingeladen waren. Bevor wir das Haus verließen, gab ich den beiden Mädchen noch Verhaltungsmaßregeln. Die Köchin konnte um zehn Uhr zu Bett gehen, das Kindermädchen sollte sich oben in unserer Schlafstube auf das Chaiselonque legen und dort bei dem Jungen bleiben, bis wir kämen. „Ich mache es Euch aber zur Pflicht, daß Ihr Keinem die Hausthür öffnet— wer etwas abzugeben hat, kann Dies durch die Thüröffnung thun— Ihr laßt Niemanden hinein. Sie schwuren, meinen Willen zu erfüllen, und wir verließen das Haus.„Weißt Du,“ sagte meine Frau zu mir,„heute gehe ich zum ersten Mal, so lange wir in dem Hause wohnen, beruhigt fort. Ich habe nie mit Dir darüber gesprochen, weil ich fürchtete, Du würdest mich albern und kindisch schelten— aber jedes Mal, wenn wir nach Hause gingen, glaubte ich es wäre dort etwas passiert, wir würden dort ein Unglück vorfinden. Und dies war auch wohl die Ursache, daß meine Frau, die sonst stets als Erste zum Aufbruch drängte. heute auf meine Frage, ob sie sich nicht müde fühle und ob wir nicht gehen wollten, erwiderte:„Ach laß uns doch noch etwas bleiben, zu Hause passiert ja nichts.„.(g44 und J. 1 So blieben wir bis zuletzt und als wir endlich totmüde vor unserem Hause anlangten, war es Ich schloß die äußere Hausthür auf und suchte in der Dunklheit den Schlüssel für die Entreethür. Endlich hatte ich ihn gefunden, ich steckte ihn in das Schlog— aber er ließ sich nicht drehen. In dem Glauben, den falschen erwischt zu haben, zog ich ihn wieder heraus und entzündete ein Streichholz— ich hatte mich nicht geirrt, es war der Richtige, aber drehen ließ er sich nicht. „Vielleicht ist gar nicht abgeschlossen," bemerkte meine Frau „Das wäre möglich," versetzte ich. Ich zog den Schlüssel heraus, nahm den Drücker und drehte ihn herum. Die Thür öffnete sich und bums— flog sie gegen die Sparrkette. Ich drückte auf den Knopf der elektrischen Glocke, schrill klang der Ton durch das Haus und mit angehaltenem Atem lauschte ich, ob das Mädchen käme. Nichts rührte sich. „Aber sie muß sich doch erst etwas zurecht machen.“ beruhigte mich meine Frau,„sie wird sich das Kleid geöffnet, die Schuhe ausgezogen haben. Ich wartete— nichts rührie sich. Ich klingelte wieder, länger, energischer— Alles blieb still. „Das ist'n schöne Geschichte," brummte ich,„was nun?„„ „Klingele doch noch einmal, eines von den beiden Mädchen wird es doch hören.“ Ich drückte mit aller Kraft gegen den Knopf, daß er fast durch die Wand ging— die Glocke leutete Sturm— aber sie rief keine Lebendigen herbei. Nichts rührte sich.. Auf diese Art und Weise war nichts zu erreichen Ich gab meiner Frau meinen Spazierstock und trommelte mit beiden Fäusten gegen die Thür, abwechselnd Stine und Trine, die Namen unserer beider Mädchen rufend, brüllend, schreiend. Meine Hände brannten, meine Brust schmerzte, einen Toten hätte mein Toben lebendig gemacht, dit Lebendigen waren toter als tot. „Ich kann nicht mehr, rufe Du,“ bat ich meine Frau. Sie rief— im höchsten Soprau— gellend— in den höchsten Fisteltönen— nichts rührte sich. „Spanne den Regenschirm auf und lege Dich unter ihm schlafen,“ sprach ich zu meiner Frau,„hinein commen wir doch nicht.“ Aber noch ein Mittel fiel mir ein: Ich stemmte mich mit allen meinen Kräften gegen die Thür— ich wollte die Sverrkette sprengen. Ich drückte, daß mir das Blut aus der Nase kam, daß meine Schulterblätter knackten, alles knackte, nur die Sicherheitskette kackte nicht, die war eben„sicher.“ Hoch aufatmend, betäubt von der Anstrengung, lehnte ich mich gegen die Mauer, meine Frau weinte, ich fluchte— es war das reine Idyll! Und im Hause rührte sich noch immer nichts— wie sich die Zeiten ändern! Als unser Junge im ersten Jahr durch sein Schreien Nachts uns nicht zur Ruhe kommen ließ, versprachen wir dem Kindermädchen zwanzig Mark, wenn sie ihm das Schreien abgewöhnte— meine Frau nahm ihn stets, wenn sie das Gebrüll nicht mehr aushalten konnte, auf und trug den dicken Jungen stundenlang im Arme auf und ab. Das Kindermädchen hatte das Wunder fertig gebracht, sie hatte ihn ruhig schreien lassen bis es ihm zu langweilig wurde und er wieder einschlief, laf, dann schlat ich; uicht gehört,„denn wenn ich Damals hätte ich sie für diese gute Eigenschaft kussen können— wäre sie mir jetzt unter die Hände zekommen, ich hätte sie kaltblütig lächelnd ermordet, sie mit der Sperrkette erdrosselt. „Was machen wir nun bloß!“ klagte meine Ich verleugnete meine mir angeborene Sparsamkeit — mit meinem Spazierstock schlug ich die Glasscheiben in der Etagenthür ein— klirrend fielen die Splitter zur Erde, die elekrische Glocke erklang, ich rief— es war ein Heidenlärm- aber trotzdem blieb alles still .„Können wir die Kette denn nicht auf irgend eine arr und Weise entzwei bekommen?“ „ Da gab mir der Himmel einen Gedanken ein, wurdig meines Ahnherrn Alexander— ich wollte ihm beweisen, daß ich seiner würdig sei— hatte er nur einen Knoten durchhauen, so wollte ich eine ganze Kette zerhauen. Ich nehme mein Messer— eine starke Klinge legte sie auf die Kette und schlug mit dem Stock darauf— aber alle Arbeit vergebens. Da griff ich zur Feile zur Nägelfeile— und begann zu feilen— erst langsam, dann schneller und immer schneller. .„Nun?“ fragte meine Frau, die voller Spannung jede meiner Bewegungen beobachtete. „Noch fünf Minuten, keuchte ich,„vielleicht auch nur noch eine— dann ist die Feile entzwei.“ Und verzweifelt hielt ich inne, als sie plötzlich mitten durchbrach. Vom Thurm der Domkirche schlug es vier Uhr :„Nur noch zwei Stunden, Liebling, dann stehen vie Mädchen auf— vorausgesetzt, daß sie die Zeit nichtgerschlasen, versuchteich inresignierter Stimmung „Heureka, ich habs,“ rief ich,„Kind verzage nicht — paß auf— so wird es gehen. Ich faßte mit den Händen in die durch Einschlagen emt fanden sre u zog mich if, trat mit den tinten guß auf den Messing= griff und steckte den Spazierstock von oben durch und versuchte die Sperrkette auszuhaken. Hände nich spanzig Mal glitt mein Fuß ab, meine Schweiß ver)0 mur an den Scheiben blutig— der hakte die Seite, mir auf den Stirn— endlich— endlich verlor den Haid die Thür sprang weit auf— ich alle Scherben.4 und siel zur Erde nieder, hinein in Sturde.u3uhr schlug fünf— eine kostbare einem mestngenen Ehs datt ich mit einem Fut aut Ich stürzte, meine sebend zugebracht. achtend, im Sturmschritt die..—.— so jäh und schnell sind Stinee ger Höbe- und noch nie aus ihren Träumen dau; u wein Junoe Mein Erstes war, daß ig sofort kündigte, sie verantworted deid Mädchen pekuniären Schaden, den ich durch fe Zweites prügelte ich den Buben, der sich or Genehmigung mit lautem Geschrei an?due meine haltung beteiligte— dann erst legte ich Unter“ nachdem ich zuvor noch meine Wunden gewaschen Auf inständiges Bitten meiner Frau 16h nächsten Morgen die ausgesprochene rück— gleichzeitig ließ ich aber die ndigung spreche nicht von mir,“ schloß er nun seinen! Pötzlich blieben die Korrespondenzen aus, und Bericht,„sondern von meinen tapferen Kameraden, die Erklärung für diese beunruhigende. Erscheinung wurde den Seinigen eines Tages in einer meinen braven Soldaten. Sie kämpften wie die Löwen. Nichts von Angst, von Todesfurcht! Nur Muth, Unerschrockenheit. Oh— das muß man gesehen, erlebt haben! Je näher wir dem feindlichen Standort kamen, um so ärger wüteten die Chassepotkugeln in unseren Reihen. Jeder Schritt vorwärts war ein Blutopfer sonder Gleichen. Aber sie hielten aus, die wunderbaren Kerle, sie blickten nicht um sich, nicht zurück, nur vorwärts, vorwärts! Und dann standen wir uns Aug' in Auge gegenüber und nun — der Erzähler wandte sich mit einer Verbeugung zur Hausfrau—,„aber ich muß um Entschuldigung bitten, wenn die Erinnerung mich fortreißt, in Ihrer Gegenwart dieses schreckenvolle Bild zu entrollen.“ „Eine Entschuldigung, wenn von den Heldenthaten unsrer Armee die Rede ist? Nein, Herr Major, deren bedarf es nicht. Auch mir steht jene große Zeit noch klar vor der Seele. Ich erinnere mich deutlich der Kriegse klärung, des Auszuges der Truppen, der in rascher Folge eintreffenden SiegesJauchzens überall und dann der Wiederkehr der sieggekrönten Regimenter. Ob. eine herrliche Zeit! Für uns,“ fügte die Hausfrau mit leiser Wehmut hinzu,„wie für so viele andere im deutschen Vaterlande freilich auch eine Zeit herben Schmerzes, tiefer Trauer. Und dann mit erhobener Stimme zu dem geselligen Kreise:„Ich verglich, während der Major erzählte, unsere Helden im Felde, die für das Vaterland srätten und litten, mit unseren Helden und Heldinnen „Ist da überhaupt ein Vergleich möglich?“ fragte der Regierungsbaumeister lebhaft.„Helden daheim? in Aktion trat? alle Zeiten durch einen Schlosser abnehmen. Ich hatte zwar Stine und Trine den Standpunkt derart F, gemacht, daß nicht zu befürchten war, ein Auftritt wie der am verflossenen Abend könnte sich wiederholen aber dennoch blieb es bei meinem Entschluß, denn sicher ist sicher. Stilles Heldentum. — Skizze von Georg Persich.— (Nachdruck verboten.) —. Der Major hatte mit blitzenden Augen und einer Stimme, der man die innere Begeisterung anhörte eine Episode aus dem großen Kriege vor fün undzwanzig Jahren erzählt, an der er persönlichen Anteil genommen. S# gsbaumeister lebhaft.„Helden daheim? Der Tanosturm etwa, der gar nicht in Attion ktal: Die Küstenverteidiger? Und nun gar Heldinnen? Meinen gnädige Frau vielleicht das Berliner Amazonencorps, aus dem ja nicht einmal etwas wurde?“ wubig Spotten Sie nur,“ erwiederte die Hausfrau habe weder an den Landsturm, noch an die Küstenverteidiger und noch weniger an das operettenhafte Amazonencorps gedacht.“ .„Nun, die Charpiezupfer und die Liebesgabenspender beiderlei Geschlechtes in Ehren." warf der Major im verhaltenen Oppositionston ein,„aber ein Vergleich—.— „Sie werden mich sofort verstehen, wenn ich in Bezug auf die Helden und Heldinnen daheim hinzufüge: im passiven Sinne. Es ist groß, es ist in vielen Fällen bewunderungswürdig, auf dem Schlachtfelde sein Blut und Leben einzusetzen. Ich habe für diese totesmutige Heldengröße volles Verständnis. Aber die Frage wage ich nicht zu entscheiden, ob das Opfer, das man mit sich selbst bringt, schwerer wiegt als dasjenige, das Anderen damit auferlegt wird. Zus. Gemübl, im Lärm des Kampfes mag manche Gefugtsregung für den Augenblick verstummen. Man ermißt ja eine Gefahr erst recht, wenn man sie überwunden hat. So lange man sich darin befindet, wird sie oft kaum empfunden.“ „Das ist sehr philosophisch gedacht,“ bemerkte der Haumeister,„in der Wirklichkeit wird es aber kaum immer zutreffen.“ „Nun, wenn Sie gestatten, ein Beispiel für das stille Heientum— ein schlichtes, einfaches Beispiel, wie sie sich wohl zu Hunderten aus jener Zeit herausgreifen ließen.“ In sichtlicher Bewegung fuhr die Hausfrau fort:„Ich will jedes persönliche Moment fernhalten un sage darum: es war eine glückliche Familie, die der grelle Schein der Kriegsfackel aus ihrem Frieden schreckte. Die Mobilisierungsordre erging gleichzeitig an drei Söhne. Der eine war aktiver Offizier, der zweite diente als Einjähriger, und der dritte gehörte der Armee bereits in der Reserve an. Nach kurzem Abschied reisten sie sämtlich zu ihren Regimentern, und bald sandten sie die ersten Nachrichten von französischem Boden. Die Schlacht von Weißenburg wurde geschlagen. Wilhelm— dies war der Vorname des Einjährigen — war einer der Ersten, die vom 58. Regiment fielen. Nur ein kurzer Aufschrei kam von den Lippen der Mutter, als die Kunde eintraf; Thränen sah man sie nicht vergießen, aber tiefe Falten gruben sich in das bis dahin stets so heitere Antlitz. Beinhard, der Offizier, stand bei den dreizehnten Dragonern. Er fiel am 16. August in der Schlacht von Mars=la=Tonr. Es war die zweite niederschmetternde Trauerbotschaft, die das Glück dieser verdunkelte. Dem Vater brach fast das Bebend ergriff er die Hand der theuren standeng Eiein. Blisk g= und sie batte ibn verihrer Kinder u.: da. Tod ihr wieder eines an den Gatten: Wer ist ess. Frage richtete sie sie selbst hlieb sandfest, an bleichte ihr Haar, aber eines meiner Kind=, läßzt So lange mir Gott noch badern,“ sagte ve will ich nicht mit ibm Eine Si in frommer Ergebung. Eine Siegesnachricht Festung Metz abe wollte aau„ ad i Belagerern besand sich Oitg uu er Briefe schilderten au erdulden waren, ## Orto, der Reiervist. Seine unschaulich die Strapazen, die zu gefunden Humor, daß siefür die atmeten sie einen so stets eine wahre Erguickung bildeten. warde ven Seinigen eines Tager in einer Benachrichtigung des Kommandos, daß Otto am Typhus darniederliege. So schonend die Form war, so deutlich war doch aus den Zeilen zu ersehen, daß die Erkrankung eine gefährliche sein müsse. . Der„Mutter bemächtigte sich erst ein Zustand teitnahmsloser Erstarrung, dann eine heftige Unruhe. Sie wollte durchaus zu dem kranken Sohne, um ihn mit eigenen Händen zu pflegen. Der Vater redete ihr den Gedanken aus. Dagegen wolle er in die Baracken vor Metz— ein Mann sei dort eher am Platze. Und er reiste sofort nach Lothringen ab. " Nach wenigen Tagen traf ein Brief von ihm ein:„Faßt Euch, unser Otto hat ausgelitten. Ich kam noch gerade recht, um ihm die Augen zuzudrücken. „Ein furchtbares Schicksal,“ murmelte der Baumeister. „Aber noch war der Leidenskelch nicht geleert. Der Vater kam zurück— ein an Leib und Seele gebrochener Mann. Der Gram zehrte an ihm, bis er, kaum ein Jahr nach dem Friedensschluß, den für das Vaterland gefallenen Söhnen in die Ewigkeit nachfolgte. An seiner Bahre stand eine Dulderin— gewiß keine mindere als die für ein Schmerzensübermaß finnbildlich gewordene Niobe des Altertums. Sie werden wohl schon erraten haben, daß ich meine Familiengeschichte erzählt habe— sie bot ein so naheliegendes Beispiel stillen Heldenmutes, des Heldenmutes einer Mutter!"... Die Sprecherin hielt inne und sah nach der Thür. Diese öffnete sich, und herein trat eine würdige Matrone mit mildem, friedvollem Gesichtsausdruck. Sie nickte jedem der Gäste freundlich zu. Der Major erhob sich und drückte schweigend einen ehrfurchtsvollen Kuß auf die schmale, welke Hand der Greisin. Der Baumeister that desgleichen. Sonnenstich und Von Theo Seelmann, Halle a. S. (Nachdruck verboten.) i Sonnzestich und Hitzschlag wurden früher vielfach wissenschäftlich für ein und dieselbe Erscheinung gehalten und werden heute noch von den Laien oft miteinander verwechselt, obgleich sie sich in zahlreichen Punkten von einander unterscheiden. Der Sonnenstich kommt nur durch direkte Einwirkung der Sonnenstrahlen auf den menschlichen Körper und zwar vorzugsweise auf den Kopf und den Nacken zu Stande, der Hitzschlag tritt aber auch bei bedecktem Himmel auf. Die Symptome des Sonnenstichs stellen sich nicht selten unerwartet, plötzlich und zuweilen blitzder Hitzschlag entwickelt sich dagegen immer allmählich. Ferner ist die Körpertemperatur beim Sonnenstich häufig ganz normal oder nur wenig erhöht, während sie beim Hitzschlag stets bedeutend gesteigert ist. In leichteren Fällen ruft der Sonnenstich Kopfschmerzen, Schwindel, Störungen des Gesichts und Gebörs. Atembeschwerden. Zuckungen und Benommenheit yervor, in schweren Fällen folgt einem plötzlichen, kurzen Erregungsstadium Bewußtlosigkeit, so daß der Erkrankte niederstürzt und unter krampfartigen Anfällen der Tot eintritt. Der Sonnenstich ist zurückzuführen auf die Einwirkung der Sonnenstrahlen auf das Gehirn und das verlängerte Mark. Dasselbe bildet das Verbindungsstück zwischen dem Gehirn und dem Rückenmark und wird daher in Mitleidenschaft gezogen, wenn der Nacken in ungewöhnlicher Weise erhitzt wird. Diese übermäßige Erwärmung veranlaßt eine Lähmung des verlängerten Marks, die wiederum eine Lähmung des Atmungscentrums und damit alle die bsiz Seunezitich zigenen Erscheinungen auslöst. Die Richtigkeit diefer Auffassung bestätigt das Experiment. Vallier und Wood erhitzten den ganzen Kopf eines Kaninchens künstlich mittels einer Gummiblase, durch welche Wasser von einer Temperatur bis zu 60“ geleitet wurde. Es fand sich eine Steigerung der Temperatur des Gehirns bis auf fast 47° und der Tot trat durch Lähm ing der Atmungsbewegungen ein. Es ergeben sich hieraus die Schutzmaßregeln, die gegen den Sonnenstich zu beobachten sind. Wer gezwungen ist, längere Zeit in den brennenden Sonnenstrahlen auszuhalten, soll dabei nie, wie es ofr geschieht, den Kopf unbedeckt lassen. Hüte mit breiten Krämpen, die Gesicht und Nacken schützen, sind als Kopfbedeckung am geeignetsten. Eine Abkühlung des Kopfes läßt sich auf sehr einfache Weise dadurch ermöglichen, daß man größere, safthaltige Pflanzenblätter in den Hut legt, die man von Zeit zu Zeit, wenn sie welk geworden sind, erneut. Das verdunstende Wasser der Blätter kühlt die Luft unter dem Hut und damit den Kopf ab Verschiedene Trovenreisende rühmen die Vortrefflichkeit dieses Schutzmittels. Die Bekämpfung des bereits bestehenden Sonnenstichs hat ebenfalls durch Abkühlung des Kopfes zu erfolgen. Hierzu dienen Umwicklungen des Kopfes mit nassen Tüchern. Uebergießungen mit kaltem Wasser und, wo dieselbe zur Hand ist, das Auflegen einer Eisblase Die weitere Behandlung muß der Arzt übernehmen. Zwischen dem Sonnenstich und dem Hitzschlag ist das wesentlichste Unterscheidungsmerkmal, wie schon angedeutet, die außerordentliche Steigerung der Körperwärme, die bei dem letzteren stattfindet. Diese Steigerung beruht nicht auf einem fieberhaften Krankheitsprozeß, sondern auf einer Störung der Wärmeökonomie des menschlichen Körpers. Am besten lassen sich die hierbei sich abspielenden Vorgänge darlegen an den Verhältnissen, wie sie bei dem kriegsmäßig ausgerüsteten Infanteristen auf dem Marsche zusammenwirken. Nach den Untersuchungen von Hiller produziert der deutsche Infanterist durch die Muskelarbeit beim Marschieren mit Gepäck in kriegsmäßiger Ausrüstung mehr als das doppelte der in der Ruhe gebildeten Wärme. Während sich in der Ruhe die Wärmeerzeugung auf 115 bis 130 Wärmeeinheiten beläuft, beziffert sie sich auf dem Marsche auf 250 bis 300 Wärmeeinheiten pro Stunde. Wie steht es dem gegenüber mit den Ausgaben an Wärme durch die Haut und die Lunge? Der nackte menschliche Körper vermag, wenn er schwitzt, selbst bei hohen Temperaturen weit mehr als 300 Wärmeeinheiten nach Außen abzugeben und sich dadurch zu entlasten. Anders wird dagegen das Verhältnis, wenn der Körper von enganliegenden Kleidern umschlossen ist, wie es beim Infanteristen der Fall ist. Dann nimmt die Wärmeabgabe um das Vierfache ab, so, daß diese hinter der Wärmeproduktion zurückbleibt und eine Steigerung der Körperwärme eintreten muß. Die Kleider sind übrigens nicht das einzige Hindernis für die Abkühlung des Körpers. Auch andere Gegenstände, die am Körper getragen werden. vermehren die Erhitzung. Beim Infansteristen kommen namentlich die Lederausrüstungsstücke in Betracht wie das Koppel, der Tornister und der Helm. Schon nach einstündiger Besonnung steigt die Temperatur der Lederstücke auf 45° C. Die in ihnen aufgespeicherte Wärme strahlt auf den Körper aus und steigert seine Eigenwärme. Befördert wird die Entstehung des Hitzschlags noch durch die Sättigung der Luft mit Feuchtigkeit und schwache Luftbewegung. Namentlich dieser letztere Punkt ist es, der sich in ungünstigem Si. ne geltend macht. Weht der Wind, so wird auch bei einer höheren Lufttemperatur der Körper immerhin abgekühlt, ist die Luftvewegung aber nur schwach, so wird die z ischen der Körperoberfläche und der Kleidung befindliche warme Luftschicht nicht weggeführt, sondern umgiebt den Körper, wie eine undurchlässige Hülle. Unter diesen Umständen kann es im Organismus zu sehr hohen Temperaturen kommen. Man hat denn auch bei marschierenden Infanieristen häufig eine Temperatur von mehr als 40° C. nachweisen können, was gleichbedeutend mit einem starken Fieber ist. Wie ist nun dem Hitzschlag vorzubeugen? Personen, die anstrengende Fußmärsche in der sommerlichen Jahreszeit zurückzulegen oder große körperliche Arbeiten im Freien auszuführen haben, sollten zuerst auf eine zweckmäßige, leichte und weite Kleidung sehen, die namentlich den Hals und die Brust nicht zu eng umschließt. Im Heer sucht man bekanntlich dadurch eine Erleichterung zu erreichen, daß man den Kragen und die oberen Rockknöpfe öffnen, sowie zeitweilig die Halsbinden ablegen läßt. Sodann ist der Körper mit einer ausreichenden Wassermenge zu versorgen. Durch den Schweiß, der in Strömen aus den Poren der Haut hervorbricht, wird dem Organismus eine große Flüssigkeitsmenge entzogen, so daß eine Verdickung des Blutes stattfindet. Dieser Veränderung des Blutes wird entgegengearbeitet durch die Zufuhr einer reichlichen Wassermenge. Der Genuß kalten Wassers schadet keineswegs, wenn der Körper nur in Bewegung bleibt. Man ist daher jetzt auch in der Armee nicht nur davon abgegangen, den erbitzten Soldaten auf dem Marsche das Wasser vorzuenthalten, sondern man trifft im Gegenteil Anstalten, um den Truppen nach Wunsch Wasser verabreichen zu können. Kalter Kaffe und kalter Thee eignen sich ebenfalls zur Stillung des Durstes. Dagegen ist vor den alloholischen Getränken zu warnen. Sie erschlaffen auf die Dauer den Körper und setzen seine Widerstandsfähigkeit herab. Interessante Beobachtungen hierüber hat man bei den in den Tropen stationierten Truppen der englischen Armee gesammelt. Die sogenannten Teetotaler unter ihnen, die sich jeden Alkoholgenufses enthalten, leiden durchschnittlich viel weniger an Hitzschlag, als die alkoholfreundlichen Leute.— Gestatten es die Verhältnisse, so sollte man schließlich die Körperanstrengung durch kleine Ruhepausen unterbrechen, um dem Organismus eine Erholung zu verschaffen. Der Hitzschlag äußert sich nicht immer nur während der höchsten Kraftaufbietung. Beim Militär brechen die Mannschaften häufig erst nach der Erreichung des Marschzieles, beim Austeilen der Quartier= billets oder nach dem Ablegen des Gepäcks im Quartier selbst zusammen, ja selbst mehrere Stunden nach beendetem Marsche sind noch Todesfälle an Hitzschlag in Folge einer Herzlähmung vorgekommen. Als Vorläufer des Hitzschlages macht sich allgemeine Abstumpfung, Eingenommenheit des Kopfes, Flimmern vor den Augen, Klingen in den Ohren, Unregelmäßigkeit der Atmung und Aussetzung der Schweißabsonderung bemerkbar. Wohl kämpfen die Erkrankten noch eine Zeit lang gegen die aufsteigende Uebelkeit an, bald aber geben ne ihren Widerstand auf, sie setzen sich am Wege nieder und finken ohnmächtig um, wenn sie nicht anders, wie vom Blitz getroffen, plötzlich zusammenstürzen. Schnelle und kräftige Abkühlung, reichliche Wasserzufuhr zum Körper und die Anwendung von Reizmittel sind die geeignetsten Maßnahmen gegen den Hitzschlag. Der Oberkörper des Bewußtlosen muß möglichst schnell entkleidet werden. Dann wird er fein und gleichmäßig mit Wasser besprengt, während eine zweite Person ein Kleidungsstück über den Körper des Ohnmächtigen hin und herschwenkt, um einen starken Zugwind zu erzeugen. Hierdurch wird eine beträchtliche Wärmeentziehung und Hautreizung herbeigeführt. Kehrt das Bewußtsein zurück, so ist Wasser in großer Menge zu verabreichen. Außerdem können Ammoniak, Kampfer und andere starkriechende Stoffe als Riechmittel zur Anregung der Lebensgeister benutzt werden. Die Verluste an Menschenleben durch Hitzschlag sind ziemlich bedeutend, wie dies am besten aus der Militärstatistik hervorgeht. In den sechs Sommern von 1875—1880 kam es in der preußischen Armee zu 501 Erkrankungen durch Hitzschlag und darunter zu 102 Todesfällen. Hoffen wir, daß durch eine ausgedebnte Militärhygiene diese Zahlen von Jahr zu Jahr verabgesetzt werden mögen! Fürs Vertilgung des Schimmels in Kellern. Ein sicheres Mittel zur Beseitigung des Schimmels in den Kellern ist ungelöschter Kalk. Er wird in Form eines seinen Pulvers mittels eines Blasebalges an die Wandungen des Kellers und in die Fugen und Ritzen geblasen, oder auch mit der Hand zerstreut. Die Wände müssen feucht sein, trockene Keller werden vorher tüchtig durchnäßt. Der Kalk löst sich mit dem den Wandungen anhaftenden Wasser ab und tötet alle Organismen. Am folgenden Tage läßt man die Wände abwaschen. Blindgewordene Feusterscheiben lassen sich auf folgende Weise reinigen. Man nehme einen in Leinöl getränkten wollenen Lappen und reibe das Glas damit. Es darf jedoch nicht sogleich kaltes Wasser an die gereinigten Fensterscheiben gebracht werden, vielmehr sind die hängen gebliebenen Oelteilchen mit einem trockenen, wollenen Lappen oder Fließpapier zu entfernen. Gekochten Kartoffeln den Wohlgeschmack zu erhalten. Kartoffeln, die nicht gleich, nachd: sie gar geworden, gegessen werden können, verlieren durch längeres Stehen an Wohlgeschmack und Aussehen. Um ihnen beides zu erhalten, lege man über die Kartoffeln, sobald sie gar geworden und gut abgedämpft sind, ein sauberes, in vier Teile gelegtes Küchentuch, decke den Topfdeckel fest darüber und stelle den Topf auf eine Stelle des Herdes, wo die Kartoffeln heiß bleiben, ohne jedoch anzubrennen. Gegen Schlaflosigkeit. Vor dem Schlafengehen befeuchte man die Hälfte eines Handtuches mit frischem kaltem Wasser, lege es so in den Nacken, daß es zugleich die Hälfte des Hiuterkopfes bedeckt und schlage darauf, um die zu schnelle Verdunstung des Wassers zu verhüten, die trockene Hälfte des Handtuches darüber. Hierdurch wird das Gehirn erfrischt und ein gesunderer Schlaf hervorgebracht, als durch narkotische Mittel. Wird die Schlaflosigkeit durch Unterleibsbeschwerden verursacht, so taucht man ein Handtuch in kaltes Wasser, windet es aus, sodaß es nur feucht ist, schlägt es um den Leib und legt ein zweites trockenes Handtuch darüber. Wie schützt man Kartoffeln im Keller gegen das Faulen? Alle faulen und angefaulter. Knollen, die Triebe der ausgewachsenen Blätter, Erde und Schmutz sind zu entfernen und die gesunden in einer Höhe von wenigstens 30 Centimeter über dem Boden auf Ziegelunterlagen angebracht sein, so daß unter denselben die Luft durchziehen kann; auch müssen sie in der Mitte des Kellers freistehen, damit nicht der Kartoffelhaufen mit nassen Wänden in Berührung kommt. Während der frostfreien Zeit sind die Fenster und Thüren offen zu halten, damit der Keller austrocknet und auslüftet. Aus dem Haufen sind natürlich wieder von Zeit zu Zeit die neuerdings doch angefaulten Kartoffeln zu entfernen. Weinflecken in Stoffen sind der Aerger der guten Hausfrau. Man gießt auf den Fleck reine, warme, aber nicht kochende Milch, die keinen Zusatz von Wasser haben darf, und läßt ihn ein oder zwei Nächte hindurch darin liegen. Sodann zündet man # an und läßt den feuchten Fleck darüber #vanen. Der Weinrest wird alsbald mit verdunstet sein. Am besten gelingt dieses Manöver bei frischen Weinflecken; je älter sie sind, desto schwieriger wird und man ist genötigt, das Verfahren zu, wiederholen. Die häßlichen Rotweinflecke im Tischzeug kann man durch Waschen mit reinem sorueann n u— Nachspülen mit lauem Wafer : Weiße Schleier zu reinigen. Man wäscht die Schleier in mäßig heißem Seifenwasser, wringt sie leicht aus und spült sie in kaltem Brunnenwasser. Hierauf werden dieselben gebläut, gestärkt und zwischen den Händen so lange geklopft, bis sie halb trocken geworden sind. Nächstdem steckt man sie zum vollständigen Trocknen auf. Gemetantigen. Die Ranken der Erdbeeren unterdrückt man oft schon im Entstehen. Dies ist deshalb falsch, weil dieselben eine natürliche Folge des Vermehrungsbestrebens sind, und dann auf Kosten der Blüten und Früchte erneuert werden. Erst wenn letztere geerntet sind, darf man an das Abranken denken. Zur Schonung der Früchte sind die bekannten Drahtreiten zweckmäßig. Vielerorts wird Lohe angewendet, doch darf diese nicht liegen bleiben. Besser ist hier sehr grobe Torfstreu, auch feingefiebte Asche. Brandflecke, die durch zu heißes Bügeln entstanden sind, ohne daß die Fasern zerstört sind, bestreicht man mit in Wasser aufgelöstem Borax und bügelt dann die Stelle trocken. Oder man bestreiche den Fleck mit einem Brei aus Thonerde, Zucker, Stärke=Gummi und Wasser und lasse ihn trocknen. Einen mausernden Vogel sollte man mit dem Käfige nicht von diesem nach jenem Ort schleppen oder erschrecken. Denn wenn dadurch die noch nicht entwickelten Federn beschädigt werden, so kann man mit Sicherheit annehmen, daß sie verkrüppeln und der Vogel trotz der größten Bemühungen des Pflegers kein ansehnliches Gefieder wieder bekommt. Eine Verletzung der Schwingen erster Ordnung, so lange dieselben noch mit Blut gefüllt sind, rächt sich stets bitter. In den meisten Fällen leiden die Tiere fortan sozusagen an einer ununterbrochenen Mauser, bringen es nur zu unreifen Federn, bluten da, wo dieselben entkeimen, und bleiben geschändet für immer. Schimmeln der Würste zu verhüten. Um dem Schimmeln ganz vorzubeugen und dasselbe zu beseitigen, ist nichts empfehlenswerter, als gewöhnliches Kochsalz in einem Teller nur mit so viel Wasser zu übergießen, daß eine breiige Lösung des Salzes erfolgt. Wenn man schimmelige Würste und Schinken mit diesem Salzbrei dünn anstreicht, verschwindet der Schimmel sofort und nach einigen Tagen überziehen sich die Würste mit feinen Krystallen, die jeder weiteren Schimmelbildung vorbeugen. Zum Feueranmachen kann sich jede Hausfrau die besten und unstreitig billigsten Feueranzünder selbst kostenlos beschaffen, indem sie die Kartoffelschalen und angestockten Kartoffelstücke, die doch meist nutzlos verwendet werden, in dem Küchenbackofen trocknet. Nach gemachten Erfahrungen übertreffen diese Kartoffelschalen alle anderen Materialien zum Feueranzünden. Bekanntlich wird aus Kartoffeln der Sprit entnommen, also liegt es klar, daß diese Schalen einen ausgezeichneten Brennstoff besitzen. Morgens beim Feueranmachen nehme man zuerst etwas Papier, sodann eine Hand voll Schalen und darauf Kohlen vom vorhergehenden Feuer oder ein paar kleine Köhlchen. Ist das Feuer im Loufe des Tages nur soweit zurückgegangen, daß noch ein Fünkchen zu sehen und die Feuerung noch sehr heiß ist, so lege man ein Händchen voll Schalen auf das vorbandene Geröst und man kann dann sofort eine Schippe voll Kohlen auftragen, ohne zu warten, bis die Schalen brennen. Nach Verlauf einer Minute sind die Kohlen in Glut verwandelt. Auf diese Weise geschieht das Feueranmachen kostenlos und wirkt schneller und sicherer wie alle anderen Feueranzünder, schützt auch vor Verbrennungen, welche so häufig beim Gebrauch von Petroleum stattfinden. Terpentin ist ein Stoff. der in keinem Haushalt fehlen sollte, weil die Art und Weise seiner Anwendung eine überaus vielseitige ist für Mensch, Tier und selbst leblose Dinge. So dien Terventin sehr wesentlich als Schutzmittel gegen Motten, indem man die Schränke, Kisten und, wo sonst Motten sich einnisten könnten, mit Terpentin besprengt. Die gleiche Wirkung hat es auch für Vertreibung der Wanzen und nicht minder wird dem Eindringen der Ameisen dadurch gesteuert. Es int ferner ein bewährtes Mittel gegen Brandwunden. und genügen zur Linderung der Schmerzen schon einige Tropfen, auf die verletzte Stelle gebracht, Große Erleichterung verschafft eine mit Terpentin getränkte Kompresse bei schmerzenden Füßen, namentlich Hühneraugen. Auch bei Rheumatismus thut es oft eine gute Wirkung als Einreibung: Nicht entbehrt kann Terpentin werden in leichter Lösung mit lauwarmem Wasser zum Reinigen von Oelbiidern, wie denn auch damit Oelfarbenflecke an den Kleidern geSece. Gartenbau und Ueber Grünmais als Futter für Milch. kühe äußert sich Prof. Dr. Pott in der„Ill. landw. Ztg.“ wie folgt: Der Grünmais ist zweifellos ein gut verwendbares Futtermittel für Milchfühe, sollte aber nicht in größeren Mengen als zur Deu# des halben Nährstoffbedarfes Verwendung finden, da er zu wasser. reich und zu aschearm ist. Besonders der Gehalt an Kali, Kalk und Phosphorsäure lassen zu wünschen übrig, was wohl mit zu den Ursachen gehort, daß er ein erschlaffendes, reizloses Futter bildet. Größere Grünmaisgaben wirken deshalb auch leicht abführend, verursachen hei Milchkühen zwar eventurn eine reich