Nr. 21. (Erstes Blatt.) den 25. Jannar 1896. Abonnementspreis pr. Quartal M..50. Insertionspreis die einfache Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfennig. Politische Wochenschau. * Hagen, 25. Jannar. Die abgelaufene Woche stand im Zeichen der Feste, die allerorten in Deutschland zum Gedächtnis der Wiedererrichtung des Reiches gefeiert wurden. Ueberall erinnerte man sich freudigen Herzens der großen Thaten, die vor 25 Jahren geschahen, und auch jene, die mit der inneren Entwickelung des Reiches nicht zufrieden sind, blieben nicht abseits stehen, sondern vergaßen an diesem Tage, was ihnen Anlaß zu Mißstimmung und Unzufriedenheit bietet. Die Männer des entschieden liveralen Gedankens waren sich bewußt, daß ihre Vorkämpfer einst für des Reiches Einheit gestritten und gelitten haben und gaben an diesem Gedenktage desto herzlicher ihrer Freude Ausdruck, daß die Einheit vor 25 Jahren errungen wurde. Wir haben über die festlichen Veranstaltungen zu diesem Gedenktage, besonders über die Hauptfeier im königlichen Schlosse zu Berlin, ausführlich berichtet. Im Reichstage ist es nach der Ablehnung des Antrages Kanitz still geworden. Die Beratung der Justiznovelle, die an eine Kommission verwiesen wurde, des Postetats und verschiedener Initiativanträge haben die Gemüter nicht erregt. Die Börsenkommission, die Kommissionen für die Justiznovelle, für die Genossenschaftsnovelle und für das Margarinegesetz sind eifrig bei der Arbeit. Dagegen haben sich die Kanitzer außerhalb des Hauses noch nicht beruhigt. Herr von Plötz trommelte seine Getrenen vom Bund der Landwirte zusammen und läßt sich in Dankesresolutionen Trost zusprechen, wobei zugleich gegen die Minister Freiherr v. Marschall und v. Hammerstein gezetert wird, weil deren scharfe Absage an den Bund den Herren besonders unbequem ist. Unbequemer freilich kam ihnen der Glückwunsch, den der Kaiser bei der Feierlichkeit im Schloß dem Landwirtschaftsminister Freiherrn v. Hammerstein für seine Rede im Reichstag ausgesprochen hat. Darnach gewann das Gerücht an Wahrscheinlichkeit, daß es innerhalb der konservativen Partei zu Auseinandersetzungen zwischen den Kanitzern und den anderen Mitgliedern gekommen sei, die es mit der Regierung nicht verderben wollen. Vorläufig thut allerdings die konservative Presse so, als brauche die Partei die Regierung nicht. Nach der Abschüttelung Hammersteins und der wahrscheinlichen Trennung von Stöcker dürfte die konservative Partei aber trotzdem mehr in gonvernementale Bahnen wieder einlenkru. Herr Stöcker steht am Scheidewege. Der konservative Elfer=Ausschuß hat ihm erklärt, daß er sich vom „Volke“, seinem bisherigen Organ, trennen, oder seine Führerrolle in der Partei aufgeben müsse. Das„Volk“ hat den Konservativen offen den Krieg erklärt. Bis Anfang Februar soll sich Herr Stöcker entscheiden. Ueber Hammersteins Verhältnis zur konservativen Partei ist auch etwas mehr Licht gebracht worden durch eine Rede, die der konservative Führer v. Kröcher im Abgeorduetenhause gehalten hat. Er gab den Schwindler Hammerstein vollkommen Preis, suchte aber die konservative Parteileitung von der Schuld der Verschleppung rein zu wasch n und gestand unumwunden, daß das Kreuzzeitungs=Komitee für diese verantwortlich sei. Allerdings war aus dieser Darstellung zu entnehmen, daß ihn und den Freiherrn v. Manteuffel eigentlich nur die Furcht vor der Pistole Hammersteins abgehalten hat, zu rechter Zeit energische Schritte zu unternehmen. Eine reinliche Scheidung hat auch die Centrumsfraktion des preußischen Abgeordnetenhauses vorgenommen. Bei der Wahl zum Vorstand wurde Freiherr v. Loé nicht wiedergewählt. Er ist der Führer der agrarischen mit den Monopol= plänen der Bündler liebäugelnden Richtung der Centrumspartei. Die Fraktion hat durch ihren Schritt bekundet, daß sie solchen Elementen keinen ausgedehnten Einfluß in der Partei gestatten will. Die freinunige Volkspartei hal Herzeus einen trattzn. gruznige, Volkspartei hat schweren Herzeue einen treuen Vorkampfer scheiden sehen. Der Oberbürgermeister von Danzig, Dr. Baumbach ist am Mittwoch gestorben. Seit 1880 war Baumbach parlamentarisch thätig, 1890 als 2. Vicepräsident des Reichstages. Er ragte durch hohe Intelligenz und große Sachkenntnis, namentlich in volkswirtschaftlichen Fragen, 21. Vagantenblut. Roman von Reinhold Ortmann. Aber ich erkenne Dich nicht mehr, Gerda!— Du bittest mich darum. Du, die von ihm die schwerste, tödtlichste Kränkung erfuhrst? Warst Du nicht an jenem Tage bis ins innerste Herz verwundet? Habe ich nicht Stunden zu schaffen, Tante! Und außerdem sehe ich jene Dinge heute viel ruhiger an. Verrathen hat mich Dein Sohn gewiß nicht, denn er ist mir nie etwas schuldig geworden hätte nicht das geringste Recht gehabt, einen Anspruch an ihn zu erheben. eiuen un.#„Aber Du liebtest ihn doch, Gerda, und Du glaubtest ruih daran, daß er Deine Liebe erwidere?“ „Nein, Tante, ich liebte ihn wohl nicht, wenn ich wict für eine kurze, Zeit vielleicht thöricht genug war, es Gubilden,„per er war eigentlich der einzige junge Tergr Phatten“ averhaupt in meinem Leben kennen gewar mir daber parzine.Svielklamerad gewesen, und er und edel undzu iner fröbliten Hutherzigkeit so groß Backisches... Phantasien eines und darum traß. in mir sputten, schmerzlich, als ich faß, dah uu..... „Um so besser ebe botez m Krankung, die Du ia für Dia, anein Kind!— Aber die bevor er Röper=““ nverdient von ihm erleiden mußtest, vergessen““shagen verlies— hast Du ihm auch die wohl genug!“ ibm vergeben, Tanie— und das ist selben Dache leben kam u unter demweniger aufrichtig, daß er volliommen.. „Das beißt, Du nürdest mich vorsolücklich bei. eulstäige und bach haund au. u e Dageck u bedürstest meineru u u zu musen““ nächsten Angebörigen. Du von Bithe wahrbastig nicht die wauggeben wärest. Und es abbält, ihn mit Weiß.“ mich sein, die *.e in: Tcrib und Kind heimzurusen an die hervor. Das Vaterland hat in Baumbach einen selbstlosen, edelgesinnten Patrioten, das deutsche Volk einen überzeugungstreuen, warmherzigen Vertreter, die freisinnige Volkspartei einen treuen, braven Führer und Berater verloren. Im Ausland nahm in der abgelaufenen Woche der Verlauf des italienischen Feldzuges in Abessinien das politische Interesse am meisten in Anspruch. Die vom Obersten Galliano besetzte Festung Makalle hat sich noch immer gehalten. Die Abessinier haben wiederholt einen Sturm versucht, nachdem sie mit Laufgräben und Schanzen das Fort umschlossen hatten, wurden aber stets mit großen Verlusten zurückgeschlagen. Die Haltung der kleinen Garnison gegenüber zehnfacher Uebermacht hat nicht bloß in Italien Bewunderung erregt. Auch Kaiser Wilhelm hat dieser Bewunderung Ausdruck gegeben und dem zum Oberstlientenaut ernannten Führer der tapferen Truppe, Galliano, den Kronenorden 2 Klasse mit Schwertern verliehen und die italienischen Offiziere und Soldaten zu der bewiesenen Tapferkeit beglückwünscht. Freilich ist es sehr fraglich, welche Früchte diese Tapferkeit haben wird. Wenn General Baratieri nicht bald Ersatz bringt, so dürfte das Schicksal Makalles besiegelt sein. Es heißt auch schon, daß General Baratieri dem Obersten angeraten haben soll, sich dem Magns Menelik unter ehrenvollen Bedingungen zu ergeben. Baratieri zögert auf dem schwierigen Terrain vorzugehen, um sich nicht einer Niederlage auszusetzen, er will aber offenbar mit einem Schlage die abessinische Heeresmacht vernichten. Jedenfalls kostet dieser Feldzug die Italiener viel Geld. Ein Mailänder Handelsblatt hat die bisherigen Kosten bereits auf 80 bis 100 Millionen Lires geschätzt. Da sind doch die Engländer bei ihrem Feldzug gegen die Aschautis billiger weggekommen. England hat diesen„Krieg“ gegen den Aschauti=König Prempich vom Zaune gebrochen. Fast ohne Kampf wurde er zu Ende geführt, und es wird, wie die„Times“ meldet, ein britisches Protektorat über Aschauti hergestellt werden. Dadurch soll die langersehnte Handelsverbindung zwischen der britischen Küste und dem muhamedanischen Innern bewerkstelligt werden. Bei diesem„Krieg“ an der Goldküste ist ein englischer Prinz tötlich erkrankt. Prinz Heinrich von Battenberg, der Schwiegersohn der Köniain von England, bekam das Fieber und starb auf dem Wege nach der Sierra Leone. Wie die Engländer praktischer Weise als Erfolg ihres Kriegszuges sich ein Protektorat über Aschauti gesichert haben, so haben jetzt die Franzosen als Erfolg ihres langwierigen Krieges auf Madagaskar diese Insel als französisches Besitztum erklärt. Die Stellung der Königin und die Verwaltung durch Eingeborene sind beibehalten. Zölle werden einfach durch Dekret eingeführt. Diese Bedingungen sind von der Königin von Madagaskar bereits unterzeichnet worden. Einen anderen Erfolg hat Frankreich in der Mekong=Frage gehabt. Nach dem zwischen Frankreich und England getroffenen Abkommen wird der Mekong als Grenze zwischen den englischen und französischen Besitzungen festgesetzt. England hat sich offenbar zur Nachgiebigkeit geneigt gezeigt, angesichts der Verwickelungen, in die es gegenüber Transvaal und Amerika geraten war. Die Trausvaalfrage ist allmählich in den Hintergrund gekommen. Der Freibeuter Jameson und seine Offiziere sind den britischen Behörden an der Grenze von Natal ausgeliefert und an Bord des Transportdampfers Viktoria gebracht worden, um nach England übergeführt zu werden. Die englischen Staatsmänner suchen über die heikle Situation, in die die englische Politik durch jene Ereignisse in Südafrika gekommen ist, mit großklingenden Reden hinweg zu kommen. So hat der Staatssekretär für die Kolonien Camberlain eine Rede zum kühnen Englands gehalten, in der er von dem Entschluß sprach, aller Welt gegenüber die englischen Rechte aufrecht zu erhalten. Die englischen Rüstungen werden auch in aller Stille weiter betrieben. Auf Cuba hat sich die Lage der Spanier allerdings in letzter Zeit etwas gebessert, wenigstens wenn man den aus spanischen Quellen stammenden Nachrichten Glauben schenken darf. General Martinez Campos ist abberufen und durch den General Weyler als Oberbefehls haber ersetzt worden. Einige Gefechte in der letzten Zei Stätte, an die er gehört. Er wird kommen— glaube mir das, Tante!— Jetzt wird er kommen! Denn er kann nicht glücklich sein bei dem Zigeunerleben, das er nun schon seit dem Tage seiner Verheiratung führt. So oft wir von ihm hörten, war es aus einer anderen europäischen Hauptstadt oder einem anderen Modebade. Wie leer und entnervend muß ein so unstetes, inhaltloses Dasein auf die Dauer werden!" ist das Vagantenblut dieses unseligen Weibes, das ihn zu Grunde richtet.“ klagte die Mutter.„Mehr als hunderttausend Mark hat er in diesem einzigen Jahre für seine persönlichen Bedürfnisse bei dem Bankier erhoben. Und ich sollte die Verworfene in meiner Nähe dulden, die ganz allein schuldig ist an alledem?“ „Grade weil auch ich sie für die Schuldige halte, rate ich Dir, Deinen Groll zu überwinden, damit Du wenigstens einen Versuch machen kannst, Stephan zu retten. Nicht an sein Vermögen denke ich dabei, denn er ist wohl reich genug, um eine Weile selbst das Leben eines Verschwenders führen zu können. Aber ich denke an se nen Gemütszustand, an das Entsetzen und die Verzweiflung, die ihn erfassen müssen, wenn er zu spät erkennt, daß er sein ganzes Leben ziellos und zwecklos vertändelt hat. Ist er zu schwach, sich durch eigene Kraft Friege d, eidenen Banden losz machen, die ihn jetzt umreichen: uund ein Anderer ihm belfend die Hand seine eigene Maitenn kan eber dazu berufen sein, als Mime undite shwere Thränen an den Lidern der vr.g and###l batte es für eine kurze Zeit den AnMädchens gelungen ser warmen Veredsaukeit des zungen setz ihre starren Vorsätze zu erschütern. e hergelaufene Fremde die ihr mit Sixenegkünsten den einzigen Sohn entrissen, hatte doch zu nes wurzein geschlagen in ihrem Herzen. Er behielt Säcuastieg.i# wie er schon in mancher Stunde Kehmauntiger Versuchung den Sieg behalten hatte. „Die drückte ihr Taschentuch an die Augen; dann Stirn sie sich zu Gerda hinab und küßte sie auf die #e# bist ein edles Mädchen, und er müßte vor Dich für ihn verwengist er diren könnte wie eitrig Du meinen Gram nicht gest Aber es ist umonk! Es würte mir rätst, und ich ich tbun wollte, was Du würve mich bis in den Staub gewpäre. Zwschen mir nie und nimmer eine gnd dieser Kunstreitertochter kann Sohn ihr angebört, ih 1019e mein also nicht mehr devon ie er Zür mich verloren. Laß uns Gerdas“ mve vnvon wrechen— ich bitte Dich darum, Mit einem Seufzer richtete sich das junge Mädchen wußte zur Genüge, wie hartnäckig und starrfinnig diese sonst so sankte Frau sein konnte, um wenigstens sind zu Gunsten der Spanier ausgeschlagen Ein Versuch des Insurgentenführers Gomez die Stadt Havanna anzugreifen, ist erfolglos gewesen. Heeigen.,„ 9gle* Prlersen.. Deutscher Reichstag. 1* Berlin, 24. Januar.[23. Sitzung.] Eröffnung mittags 1 Uhr. Präsident v. Buol erklärt zunächst, er rufe den Abg. v. Kardorff wegen dessen gestriger Aeußerung gegen den Abg. Barth noch nachträglich zur Ordnung. Auf der Tagesordnung steht der Etat des Reichsamts des Innern. Bei Titel 1, Staatssekretär= Gehalt, bemerkt Abg. Gamp(.): Die Normal=Unfallverhütungs= Vorschriften für die landwirtschaftlichen Berufsgenossen träten gar oft mit den Anforderungen der Praxis in Widerspruch. Er frage den Staatssekretär, ob da nicht auf Abhülfe eingewirkt werden könne? Einzelne Bestimmungen seien geradezu thöricht. Staatssekretär v. Bötticher: Die betreffenden Bestimmungen sind, ja gar nicht Vorschriften des Reichsversicherungs=Amts, sondern denselben nur als Muster mitgeteilt. Der Erlaß von Vorschriften selbst steht vielmehr den Berufsgenossenschaften zu. Das ReichsversicherungsAmt. ist überdies bei dem Entwurf zu diesem Muster äußerst vorsichtig vorgegangen. Es sind dazu sogar Delegierte der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften und des preußischen landwirtschaftlichen Ministeriums hinzugezogen worden. Abg. Hitze(.): Ich begreife nicht, daß Herr Gamp diese Sache überhaupt hier anregt; er hätte das bei den Berufsgenossenschaften thun sollen. Es scheint mir fast, als ob Herr Gamp besorgt ist, daß die Berufsgenossenschaften in dieser Frage anders denken, wie er. Abg. Gamp(.): Ich muß dem Vorredner bemerken, daß ich allein zu entscheiden weiß, was ich hier zur Spriche zu bringen habe. Ich muß sein Vorgehen als ungehörig zurückweisen. Abg. v. Standy(.): Das Muster des.=.=Amts ist doch wohl mehr als eine bloße„Auregung". Und dieses Muster ist ein Monstrum. Abg. Hitze(.): Ih verwehre dem Abg. Gamp nicht, hier vorzubringen, was er will. Aber ich wahre mir auch das Recht zu sagen, was ich will. Aus den Aeußerungen des Vorredners scheint doch hervorzugehen, daß die Herren einen Druck von hieraus auf die Berufsgenossenschaften ausgeübt sehen wollen. Nach kurzer Auseinandersetzung zwischen Abg von Manteuffel(.), der in Beurteilung besagter Vorschriften mit Gamp und Standy übereinstimmt, und dem Abg. Hitze(.) drückt. Abg. Lingens(.) seine Freude aus über die Entwickelung der Fabrikimspektion. Abg. Wurm(.): Herr Gamp macht der Regierung den Vormurf, mit Unfallverhütungs=Vorschriften zu eifrig zr sei.: Wir möchten dagegen den geradezu entgegengesetzten Vorwurf gegen die Regierung erheben. Namentlich ist zu beklagen die Verqnickung von Fabrikiuspektion und Kesselrevision. Letztere nimmt volle 4/5 der Zeit der Aufsichtsheamten in Anspruch und bedingt überdies, daß die Fabrikinspektoren stets ihr Erscheinen vorher ansagen müssen,— da der Kessel nur kalt revidiert werden kann— und daß sie dann in der Fabrik, weil man ihr Kommen In vorher weiß, natürlich alles gut finden. In Württembei hat man diese Verquickung bereits wieder aufgehoben. In England hat man weibliche Fabrikinspektoren, bei uns beharrt man auf dem krähwinktigen Standpunkt, daß Frauen von der Fabrikinspektion auszuschließen sind. Leider geht der Staat nicht mit der gehörigen Energie gegen die Arbeitgeber vor. Redner wendet sich dann zu den Arbeiteraus schüssen. Zum Leben kommen könnten dieselben doch nicht. denn sie seien zu sehr von den Arbeitgebern abhängig. Wie schutzlos seien die hausindustriellen Arbeiter! Zu eren Schutz habe die Regierung noch keine Zeit gehabt. wohl aber zur Durchlöcherung der Sonntagsruhe. Neulich hat man unter einem Gemälde die Inschrift gelesen: Auf zum Kampfe für die heiligsten Güter der Nation! Ja mahrlich, zu diesem Kampfe sind im deutschen Reiche Aufen geung gegeben. Aber diesen Aufgaben widmet man jetzt keinen weiteren Versuch der Ueberredung mehr zu machen. Eine Weile blieb es still zwischen ihnen, denn Gerda hatte wieder ihren Platz am Fenster eingenommen, um dem gigantischen Spiel der Brandung zuzusehen. Da plötzlich ertönte wieder und diesmal mit einem eigentümlich gepreßten Klange die matte Stimme der Frau Colditz. "„Oder hast Du für Deinen Wunch, daß Stephan zu mir zurückkehre, noch einen anderen Grund. Gerda?— Ist Dir das Versprechen lästig geworden, das Du mir gegeben?“ Die Gefragte mochte mit ihren Gedanken eben bei ganz anderen, weit entfernten Dingen gewesen sein, denn sie gab in sichtlicher Verwirrung zurück: „Was für ein Versprechen meinst Du, liebe Tante?“ "„Konntest Du es wirklich vergessen?— Hast Du zur„nicht während meiner Krankheit im verflossenen zinter gelobt mich nie zu verlassen, so lange ich noch auf Erden weile?“ Gerda warf noch einen langen, ernsten Blick über das unbegrenzte Meer hinaus, denn wandte sie den Kopf. „Ja. und ich werde mein Wort halten, wie ich noch immer gehalten habe, was ich versprochen.“ „.„Mein geliebtes Kind!"— Ich könnte dies traurige Dasein ja auch nicht länger ertragen, wenn ich Dich entbehren müßte. Ich weiß wohl daß Du mir ein schweres Opfer bringst: denn Detne Jugend und Deine Schönheit geben Dir einen Anspruch auf ganz andere Freuden, als trübseligen Gesellschaft erblühen können. Aber Du brauchst nur noch ein klein wenig Geduld zu haben. Es wird ja nicht lange mehr währen." „#Sprich nicht so. Tante!“ bat Gerda von Neuem. „Aub halte nicht für ein Opfer, was ich da thue. Ich war eine arme, verlassene Waise, als Du mich in DeigHaus aufgenommen, und ich mußte glücklich sein in brövers agen eine neue Heimat zu finden. Nur wenn ich das undankbarste aller Geschöpfe wäre, könnte ich daran denken. Dich jetzt, wo Dir meine Gesellschaft notwendig geworden ist, zu verlassen.“ " Ihre Worte übten ersichtlich einen sehr beruhigenden E nfluß auf die Witwe aus; denn sie sagte nichts weiter, man sich bald darauf bereit machen mußte, zum Mittagessen in das Hotel Royal hinüber zu gehen, bemühte sie sich sogar, eine gewisse ruhige Heiterkeit zu zeigen. Gerda hatte ihr reiches Haare zu einem einfachen Knoten aufgesteckt und die runde, weiße Strandmütze nahm sich gar keck und reizend aus zu dem kräftig gebrannten, classisch regelmäßigen Antlitz mit den großen. klar blickenden Augen. Liebevoll und mit starkem Arm stützte sie ihre Verwandte, die auf dem kurzen Wege wirklich Mühe hatte, sich gegen den ungeberdigen Nordweststurm zu behaupten. Aber sie kamen doch nur lungsam vorwärts, und die übrigen Gäste hatten bereits sämtlich 83. Jahrgang. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonnund Festtage. Druck und Verlag: Gustav Butz in Hagen. Fernsprecher Nr. 39. sich nur, im Interesse des Unternehmertums, und deshalb wird das deutsche Volk über diese Gesellschaftsordnung zur Tagesordnung übergehen. Staatssekretär v. Bötticher: Ich glaube, das Urteil des deutschen Volkes über das deutsche Unternehmertum wird anders lauten, ebenso über das, was Reichstag und Regierungen gethau haben. Der Vorredner hätte jedenfalls, wenn er nur sachlich die Mißstände— die ja vorhanden sind— dargelegt hätte, mehr Effekt erzielt, als mit seinen Tiraden und Angriffen auf die Regierung und Unternehmer. Was soll es heißen, wenn er uns den guten Willen abspricht, zu helfen? Seine Rede hatte nur den Zweck, draußen Unzufriedenheit zu säen. Ich werde sicherlich die vielen Einzelbeschwerden, die er vorgebracht hat, untzbar machen, indem ich berechtigte Klagen ihrer Abhilfe entgegenführe. Ich bin auch völlig unter richtet über die mancherlei Wünsche, welche im Lande bezüglich der Gewerbeaussicht bestehen. Aber z. B. die Frage der weiblichen Fabrikanssicht ist eine bestrittene, und wenn der preußische Handelsminister diese weibliche Aufsicht nicht für nützlich hält, so kann er zu deren Einführung von Reichswegen nicht genötigt werden. Die Ausgestaltung der Gewerbeaufsicht ist Landessache, so auch ins Betreff der Verknüpfung derselben mit der Kesselrevision. Auf Einzelheiten will ich nicht weiter eingehen, sondern nur bemerken, daß Vorredner zwar die Schattenseiten mit Fleiß zusammengetragen, aber die Lichtseiten nicht gebührend berücksichtigt hat. Württembergischer Regierungsdirektor Schicker bestreitet, daß die Treunung von Fabrikaufsicht und Kesselrevision in Württemberg deshalb erfolgt sei, weil die Verbindung beider Obliegenheiten sich nicht bewährt habe. Abg. Wurm(.): Ein Loblied auf die Unternehmer zu singen, dazu sind wir freilich nicht da. Es ist unser gutes Recht, hier unsere Klagen zu erheben. Was Herrn Müller=Hannovei anlangt, so halte ich alle meine Aufgaben aufrecht. Wir haben die Sache schon in Hannover an die große Glocke gehängt und ihm Gelegenheit gegeben, uns zu verklagen. Aber Herr Müller hat geschwiegen und damit zugegeben, daß wir Recht haben. Staatssekretär von Bötticher: Wenn ein Beamter auf verleumderische Behauptungen schweigt, so bekennt er damit noch nicht deren Richtigkeit. Abg. Iskrant nimmt die Antisemiten gegen die von Wurm erhobenen Vorwürfe in Schutz. Abg Reißhaus.), schildert die mangelhaften Fabrikzustände und=Aufsicht im Meiningen'schen. Abg. Schmidt=Elberfeld(Fr.), bemängelt die Rechtsprechung ordentlicher Gerichte über§ 133 a. der Gewerbeordnung, betr. Kündigungsfristen für Werkmeister. Dieselbe widerspreche der Rechtsprechung der Gewerbegerichte. Das sei ein unmöglicher Zustand, zumal die Rechtsprechung des Landgerichts I. Berlin, um welches es sich handelt, sei den ursprunglichen Intentionen von Bundesrat und Reichstag zuwiderlaufend. Staatssekretär v. Bötticher: Einstweilen handelt es sich doch nur um Entscheidungen eines Gerichts. Abhilfe ist natürlich nur gesetzgeberisch möglich. Ich wer! die Sache im Auge behalten. Abg. Hitze beantragt, die Regierung um Vorlegung einer Zusammenstellung derjenigen Verordnungen zu ersuchen, welche die Landescentralbehörde auf Grund§ 100e der Gewerbeordnung erlassen haben. Staatssekretär v. Bötticher sagt dies zu. Abg. Stadthagen wünscht Abschaffung der Berufung von den Gewerbegerichten an die ordentlichen Gerichte. Abg. Beckh schließt sich dieser Anregung an. Staatssekretär v. Bötticher: Die Sache wird gern erwogen werden. Hierauf wird das Gehalt des Staatssekretärs genehmigt, und ebenso debattelos einige weitere Titel. Morgen 1 Uhr Fortsetzung. Schluß gegen 5 Uhr. de Preußischer Landtag. 1* Berlin, 21. Jannar.[Abgeordnetenhaus. 5. Sitzung.] Eröffnung mittags 2 Uhr. Am Ministertische Schönstedt und Kommissarien. ihre Plätze an den langgestreckten Tafeln eingenommen als sie den Speisesaal des Hotels betraten. Achtungsvoll und zuvorkommend wurden sie von ihrer Umgebung begrüßt. Ueber Gerdas Gesicht aber glitt etwas wie ein Schatten der Enttäuschung, als sie sah. daß der Stuhl zu ihrer Linken leer war. Ein älterer Herr mit scharf markiertem, bartlosem Gesicht, dem die Sonne fast die Farbe eines Indianers gegeben hatte, saß ihnen gegenüber. Er war eine der bekanntesten Persönlichkeiten der sylter Badegesellschaft, ein berliner Hofschauspieler von weitberühmtem Namen, dessen Umgang um seiner liebenswürdigen Eigenschaften willen Jeder mit besonderem Eifer suchte. Es war ihm an den Augen abzusehen, daß er irgend eine interessante Neuigkeit für die beiden Damen hatte, und er wartete denn auch kaum, bis der erste Gang vorüber war, um damit zu Tage zu kommen. .„Wundert es Sie gar nicht, gnädiges Fräulein, daß ihr sonst so pünktlicher Nachbar sich heute vergebens erwarten läßt?“ fragte er.„Oder haben Sie bereits anderswo gehört, durch welches Mißgeschick er fern gehalten wird?“ Gerda verstand es in Ffolge einer ausgezeichneten Erziehung zumeist vortrefflich, sich zu beherrschen. Bei der Fra e des Schauspielers aber stieg doch eine rosige Blutwelle unter der gebräunten Haut ihrer Wangen auf, und lebhafte Bestürzung offenharte sich in ihrer Gegenfrage: „Durch ein Mißgeschick“— doch nicht von ernster Art?“ „Nun, es hätte wahrhaftig ernst genug werden können. Aber ich bin eigentlich erstaunt, daß die Damen noch nichts davon wissen. Ganz Westerland spricht ja seit wei Stunden von nichts Anderem mehr, als von der Heldenthat des Herrn Assessors Saldenhofen.“ Nun war auch Frau Colditz aufmerksam geworden, und ihre Bitte gab dem Hofschauspieler die ersehnte Gelegenheit, sich in seiner Eigenschaft als glänzender, wenn auch etwas patbetischer Erzähler zu zeigen. „Halten Sie mich nicht für einen Feigling, meine Damen, wenn ich vorausschicke, daß ich ein Augenzeuge der ganzen Scene gewesen bin, ohne mir doch in meiner Geschichte eine irgendwie bemerkenswerte Rolle zuteilen zu können Wohl bess're Männer thun's dem Tell nicht nach!“ Ich darf mich damit entschuldigen, daß außer mir noch beilä fig hundert andere kräftige Männer sich in Erkenntnis ihrer Ohnmacht auf das Zuschauen beschränkten. es war zwischen zehn und elf Uhr, zur Zeit der höchsten Flut. und als der Sturm, den sie hier freilich um eine steise Brise neunen, grade am heftigsten tobte 's Bad war köstlich aber kein vernünftiger Mer#### dachte natürlich daran, weiter in die Brandung hinaus zu gehen, als er den sicheren Boden unter den Füßen fühlte.(Fortsetzung folgt.) „Die außemeine Etatsrechnung pro 1892/93 wird der Rechnungskommission überwiesen. An dieselbe Kommission geht die Uebersicht der Ausgaben und Einnahme pro 1894/95. Es folgt die erste Beratung der Verordnung betr. den Wiederaufbau des durch Brand zerstörten Fleckens Brotterode. Abg. Christen(freik.) meint, der Staat müsse für solche Vorfälle einen Fonds haben, um mit Baarmitteln einzugreifen. Der Justizminister erklärt, der Fond könne nicht im Voraus vorgesehen werden. Die Verordnung sei vollkommen rechtmäßig erfolgt, da ein effektiver Notstand vorlag. Die sofortige Zusammenberufung des Landtags sei unthunlich gewesen wegen der großen Kosten. Es sei zweifelhaft, ob ein beschlußfähiges Haus zusammengekommen wäre. Das ganze Staatsministerium übernehme die Verantwortung für die Verordnung. Es handle sich nicht um einen Versuch der Regierung, ein selbstständiges Vorgehen in solchen Fragen anzubahnen. Abg. Krause(ul.) und Abg. Busch(kons.) meinen, die Verordnung stehe auf dem Boden der Verfassung. Abg. Arendt(st.) meint, das Haus könne an der Verordnung Veränderungen vornehmen, dies müsse geschehen besonders bezüglich der Beitragspflicht der Grundstücksbesitzer. Der Staat hätte im vorliegenden Falle finanziell helfen müssen. Er werde für das Gesetz ohne staatliche Beihilfe nicht stimmen. Justizminister v. Schönstedt erwidert, die Frage der Staatshilfe gehöre nicht in das Gesetz. Das Gesetz wolle den Aufbau des Fleckens juristisch ermöglichen: ein Abänderung der Verordnung seitens des Hauses sei juristisch unmöglich; dann müsse die Verordnung aufgehoben und ein anderes Gesetz vorgeschlagen werden. Es handle sich darum, daß die Regierung für die Verordnung im Ganzen Indemnität erhalte. Abg. Jerusalem(C) hofft, daß die Bedenken gegen die Verordnung in der Kommission werden beseitigt werden. Abg. Arendt(st.) hält die Ansicht des Ministers, das Gesetz habe keinen finanziellen Inhalt, für irrig. Der Finanzminister erklärt, der Staat habe in solchen Fällen nie eine Unterstützung gewährt; erst müßte außer dem Kreise die Provinz heraugezogen werden, ehe der Staat an die Reihe komme. Er wolle keinen absolnt ablehnenden Standpunkt einnehmen und die Kommissionsbeschlüsse abwarten. Die Vorlage geht an eine besondere 14er Kommission. Nächste Sitzung Dienstag 11 Uhr: Zweite Etatberatung(Finanz=Verwaltung und Inneres). Schluß 4 Uhr. Parlamentarische Nachrichten. * Die Socialdemokraten hiben im Reichstage den vorjährigen Antrag wieder eingebracht, die Regierungen um einen Gesetzentwurf zu ersuchen, woduich a) der§ 157 des Gesetzes, betreffend die Invaliditätsund Alters=Versicherung dahin abgeändert wird, daß jeder Versicherte, der das 60. Lebensjahr vollendet hat, einen Rechtsanspruch auf Altersreuten erhält, und b) die§§ 9 Absatz 3 und 156 des genannten Gesetzes dahin abgeändert werden, daß diejenigen Versicherten, die infolge ihres geistigen und körperlichen Zustandes nicht mehr im stande sind, sich in ihrem Beruf die Hälfte ihres bisherigen, nach dem Durchschnitt der letzten drei Jahre zu berechnenden Jahresarbeitsverdienstes zu erwerben, Invalidenrente erhalten. Deutsches Reich. LC Berlin, 23. Jannar. Die„Kreuzztg.“ ergeht sich in einigen Bemerkungen über die gestrige Darlegung des Falls Hammerstein seitens des Abg. v. Kröcher, die nicht ohne Interesse sind. Zunächst wird angedeutet, daß in der Bemerkung des Abg. Bachem, an welche Herr v. Kröcher anknüpfte, eine Nötigung zur Stellungnahme in keiner Weise vorgelegen habe. Darüber mag sie sich mit Herrn v. Kröcher selbst auseinandersetzen. Dieser hat offenbar das Bedürfnis gefühlt, seinen Anteil an der Sache klar zu stellen, ohne Rücksicht auf Parteigenossen, die das bisherige Halbdunkel vorziehen. Herr v. Kröcher, das war auch bisher bekannt, ist dasjenige Mitglied des „Kreuzzeitungskomitees“, welches von Anfang an in der entschiedendsten Weise darauf hingearbeitet hat, Herrn v. Hammerstein aus der Redaktion der„Krenzztg. zu beseitigen. Das ist auch im Abgeordnetenhause allerseits anerkannt worden. Wenn aber die„Krenzztg. daran die Erwartung knüpft, daß die übrigen Parteien nunmehr aufhören würden, den beklagenswerten Fall gegen die konservative Partei auszubenten, so übersieht sie dabei, daß die Stellung des Herrn v. Kröcher in dieser Sache eine sehr verschiedene ist von derjenigen einer von Tag zu Tag länger werdenden Liste von Parteigenossen des Herrn v. Hammerstein, die sich bemüht haben, die„Schandthaten“ des Kreuzzeitungsredakteurs und Parteiführers nach Möglichkeit zu beschönigen. Die Zeugenaussagen des Oberstaatsanwalts Drescher im Prozeß Rauch haben ja darüber interessante Aufklärungen gebracht und Herr von Kröcher hat einise weitere Beiträge geliefert. Sogar die konservative Fraktion des Abg.=Hauses—. nicht diejenige des Reichstags— hat schon Ende Juni oder Anfang Juli 1895 sich mit dem Fall Hammerstein beschäftigt und den Austritt desselben aus der Fraktion des Abg.=Hauses und des Reichstags verlangt, der auch sofort erfolgte. Eine öffentliche Erklärung in der„Kreuzzig. aber, daß Herr v. Hammerstein keinen Einfluß mehr auf das Blatt habe, hat das„Kreuzzeitungs=Komitee" verweigert. Trotz alledem aber hat die konservative Presse noch monatelang sich gebährdet, als ob der Fall Hammerstein die Partei eigentlich gar nichts angehe. Die Mitteilung des Herrn v. Kröcher läßt dieses Verhalten erst recht unerklärlich erscheinen. * Berlin, 24. Jannar. Der Kaiser nahm am Freitag Vormittag in Potsdam eine Besichtigung der Rekruten des ersten Garderegiments z. F. vor. — Die deutsche Gruppe der interparlamentarischen Friedenskonferenz widmet dem verstorbenen Dr. Baumbach eine Nachruf, in dem es heißt:„In dem so früh Dahingegangenen betrauert die deutche parlamentarische Friedensgruppe ihren Mitbegründer, Vorsitzenden und Hauptvertreter auf den inter parlamentarischen Friedenskonferenzen zu Rom und Bern, wo er, damals Vizepräsident des Reichstags, die Friedensgesinnungen, miserer Nation eindrucksvoll bekundete. Schmerzerfnilt durch den schweren Verlust, werden wir unserem hochverdienten liebenswürdigen Freunde immerdar ein treues und ehrenvolles Andenken bewahren. — In der Budgetkommission des Reichstags brachte, wie die„Freis. Ztg. berichtet, Abg. Richter am Freitag eine Nachricht des„Hann. Cour“ zur Sprache, wo nach die Forderung eines neuen Artilleriekredits von 200 Millionen Mk. bereits das preußische Staatsministerium beschäftigt und Herrn Miquiel veranlaßt hibe, Deckungs mittel für die Verzinsung bereitzustellen. Die Forderung sei nur einstweilen zurückgestellt, weil eine große neue Marinevorlage geplant worden.— Der Kriegsminister stellte auf das Entschiedenste in Abrede, daß irgendwie über eine solche Forderung verhandelt worden sei; wenngleich er für die Zukunft damit keine Bürgschaft geben könne, daß nicht ein Mehrbedarf für die Artillerie in Folge fortschreitender technischer Verbefferungen notwendig e. Schatzsekretär Graf Posadowsky verwahrte sich noch insbesondere dagegen, daß etwa über das Schatzamt hinweg in Betreff einer Geldforderung mit dem preußischen Finanzminister eine Uebereinkunft getroffen werden könnte. Dergleichen sei bei seiner Verwaltung absolut ausgeschlossen, wie dies auch die Kommission als selbstverständlich erachten würde(allemeine Zustimmung). — Die vom Reichskanzler dem Reichstage überreichte Denkschrift über die Entwickelung der deutschen Schutzgebiete im Jahre 1894/95 enthält auf Seite 83 folgende Stelle:„An tierischen Motoren stehen außer dem Neger in Ostafrika zur Verfügung der Ochse und der Esel bezw. das Maultier. Wenn in amtlichen Schriftstücken der deutschen Regierung der Neger als tierische Motor mit Ochsen und Ese'n auf die gleiche Stufe gestellt wird, so kann man sich allerdings weder über die Thaten der Leist und Wehlan noch über deren milde Beurteilung durch den Potsdamer Disziplinargerichtshof wundern. — Die„Berliner Correspond.“ meldet: Der Entwurf eines neuen Einführungsgesetzes zum bürgerlichen Gesetzbuch wie er heute vom Bundesrat angenommen ist, zerfällt in vier Abschnitte. Aus dem 1. Abschnitt, der allgemeine Gesetzvorschriften enthält, ist hervorzuheben, daß gleichzeitig mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch ein Gesetz über Aenderungen des Gerichtsverfassungsgesetzes, der Civilprozeßordnung und der Konkursordnung, ein Gesetz über Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung, eine Grundbuchordnung und ein Gesetz über Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit in Kraft treten soll. Ferner ist von Bedeutung, daß als Bundesstaat im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuches und des Einführungsgesetzes auch Elsaß=Lothringen gilt. Der 2. Abschnitt behandelt das Verhältnis des Bürgerlichen Gesetzbuches zu den Reichsgesetzen. Deren Vorschriften treten insoweit außer Kraft, als sich aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch oder dem Einführungsgesetz deren Aufhebung ergiebt. Im einzelnen werden noch manche Aenderungen an verschiedenen Reichsgesetzen vorgenommen und Einzelgesetze oder Gesetzparagraphen aufgehoben. Der 3. Abschnitt regelt in 97 Paragraphen das Verhältnis des Bürgerlichen Gesetzbuches zu den Landesgesetzen. Es werden darin privatrechtliche Vorschriften außer Kraft gesetzt, soweit nicht im Bürgerlichen Gesetzbuch oder dem Einführungsgesetz ein anderes bestimmt ist. Unberührt bleiben die Bestimmungen der Staatsverträge, die ein Bundesstaat mit einem ausländischen Staate vor dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuches geschlossen hat. In eingehender Weise werden sodann die landesgesetzlichen Vorschriften aufgeführt, die von dem Bürgerlichen Gesetzbuche unberührt bleib n. Dahin gehören z. B. die Vor schriften über Rentengüter, Deich= und Sielrecht. Jagdund Fischerei=Regalien, Zwangs= und Bannrecht sowie Realgewerbeberechtigungen, Versicherungsrecht, Verlagsrecht. Haftung der Beamten u. A. Der letzte Abschnitt enthält die Uebergangsbestimmungen. In Hamburg verweigerte ein zu fünf Tagen Haft verurteilter socialdemokratischer Arbeiter die An nahme der Begnadigung, die ihm infolge der kaiserlichen Gnadenerlasse zu teil werden sollte; er bestand auf der Strafvollstreckung, da er nicht begnadigt sein wollte. Das Gericht erklärte sich dem„Rhein. Kur.“ zufolge nicht besugt, seinem Begehren zu entsprechen, worauf der Arbeiter unzufrieden, daß er nicht ins Gefängnis kommen konnte, das Gerichtsgebände verließ. * W ü r z b u r g, 2 3. J a n n a r. P r o f e s s o r R ö n t g e n sprach heute Abend in der Physikalischen Gesellschaft vor Professoren und der Generalität über seine=Strahlen unter stürmischen Ovationen. Röntgen erklärte bescheiden, es sei nötig, weitere Versuche abzuwarten. Leuard=Pest habe ihm die Anregung gegeben, seine Entdeckung sei eine Gabe des Zufalls. Zahlreiche Demonstrationen gelangen vorzüglich, die Strahlen durchdrangen Papier, Blech, Holz, Blei und endlich Röntgens und Professor Köllickers Hand. Letzterer bringt ein Hoch auf Röntgen aus, dem Hofrat Schöndorn seinerzeit die Anregung gab zu versuchen, ob die Entdeckung chirurgisch ausnutzbar sei. Röntgen erklärte, es habe ihm die Zeit gefehlt zu den nötigen Versuchen, doch werde er Alles aufbieten. Köllicker schlägt vor, die neue Entdeckung„RöntgenStrahlen" zu nennen.(Stürmischer Beifall). Röntgen dankt tiefgerührt. Köllicker brachte ein Hoch auf Röntgen aus. Seit 48 Jahren hat, wie man der„Frankfurter Zeitung" berichtet, eine so epochemachende Sitzung der Gesellschaft stattgefunden. * M a d r i d. 2 4. J a n u a r. D e r C h e f d e r I n s u r g e n t e n auf Cuba, Maximo Gomez, näherte sich durch einen raschen Vorstoß der Stadt Havannah bis auf 15 Kilometer. General Marin verließ mit 1500 Reitern und Kanonen die Stadt, um den Feind zu überraschen. Maximo Gomez zog sich aber schnell in der Richtung nach Tapasta zurück. Die spanische Kolonne traf dann bei Cienfnegos auf die Abteilung Castillos; die Abteilung wurde zersprengt, Castillo gctötel. Italien. Rom, 23. Jannar. Die„Agenzia Stefani“ meldet aus Berlin, daß Kaiser Wilhelm dem Oberstlientenant Galliano den Kronenorden zweiter Klasse mit Schwertern verliehen und die italienischen Offiziere und Soldaten beglückwünscht habe zu der bei der Verteidigung Makalles bewiesenen Tapferkeit, welche die Erinnerung an den Heroismus der Römer wachrufe. * Rom, 24. Jannar. Die Depesche des deutschen Kaisers, in welcher dem Oberstlientenant Galliano der Kronen=Orden zweiter Klasse verliehen und die Offiziere und Soldaten zu der Verteidigung Makalles beglückwünscht werden, hat im ganzen Lande einen überaus günstigen Eindruck hervorgerufen. Durch die Depesche würden die Bande der Zuneigung und der Zusammengehörigkeit der beiden befreundeten Völker noch enger geknüpft. In diesem Sinne sprechen sich die Blätter aus. Großbritannien. * London, 24. Januar. Die„Times“ meldet aus Kapstadt unter dem 22. d..: Weitere 7 politische Gefangene wurden gegen Sicherstellung entlassen. Dasselbe Blatt meldet aus Washington: Der Gesandte der Republik Benezuela Andrade antwortete auf eine Frage über die Behauptung, die Vereinigten Staaten hätten Venczuela den Rat gegeben, sich mit England zu einigen, die Gesandtschaft könne keine offizielle Auslassung geben; die Nachricht selbst stellte der Gesandte nicht in Abrede. Lebens, wie es jetzt erstanden, zu verdanken sind. Er wurzelt im Bürgertum, heute wie früher, das ihm stets seine Sympathie treu bewahrt hat. Möge es auch fernerhin geschehen, im dritten größeren Abschnitt des Bestehens dieses Vereins, dann wird er blühen und sich weiter kräftig entfalten, zumal ihm das Glück beschieden ist, in seinem Dirigenten eine künstlerische Vollkraft zu haben, die wohl befähigt, dem alten Lorbeer neuen zuzugesellen. Daß der Männer=Gesangverein einer frohen Zukunft entgegen gehen möge, daß er noch manches Jubiläum ist an seinem Ehrentage unser aufrichtiger Hagen, 25. Jannar.[Das Lehrlingsheim) des Kaufmännischen Bildungsvereins feiert morgen den Geburtstag des Kaisers. Hagen, 25. Januar.[Die Vereinigung ehemaliger Siebenzehner) feiert heute abend beim Kamerad Hellmann, Körnerstraße den Geburtstag des Kaisers durch einen solenen Kommers. * Hagen, 25. Jan.[Die Eisenbahnbeamten des Bezirks Hagen] feiern heute abend im Heimbeck'schen Victoriasaal den Geburtstag' des Kaisers durch einen Festkommers. Er wird verschönert werden durch den Vortrag von Männerchören patriotischen Inhalts, den Gesang gemeinschaftlicher Lieder, Solovorträge auf dem Piston, Darbietungen eines Terzetts, durch die Aufführung eines Theaterstücks:„Kaiser Wilhelm siebenunddreißig" und schließlich durch die Mitwirkung einer Kapelle. Ein so großes und abwechslungsreiches Programm wird nicht verfehlen, seine Anziehungskraft auszuüben. * Hagen, 25. Januar.[Eine edle That.] Ein menschenfreundlicher Russe aus Zarskoe=Selo spricht unserm Mitbürger, dem Verfasser der„Herzeuslaute“, Herrn.., in einem liebenswürdigen Schreiben seine Freude über den Empfang des Buches aus, dessen Ertrag bekanntlich zu wohlthätigen Zwecken bestimmt ist.„Hoffentlich“, so heißt es in dem Schreiben,„werden Sie mir erlauben, auch meinerseits zum Besten Ihrer Armen mich beteiligen zu dürfen". Die dem Briefe beigefalteten 50 M. hat uns Herr R. zu geeigneter Verwendung übergeben. Wir werden diesen Betrag mit dem weiteren Erlöse aus den „Herzeuslauten“ wie im vergangenen Jahre zu Weihnachten verschämten Armen unserer Stadt spenden. Dem edlen Geber aber sagen wir im Namen unserer Armen für seine mildherzige Gabe herzlichsten Dank. □ Hagen, 25. Jannar.[Konkurs Voswinckel & Co. Kommanditgesellschaft.] Die gerichtlich anberaumte gestrige Gläubiger=Versammlung war namentlich von hiesigen Gläubigern der falliten Firma so stark besucht, daß dieselbe im Sitzungesaale des Amtsgerichts stattfinden mußte. Nach Eröffnung der Versammlung erteilte zunächst der Vorsitzende Amtsrichter dem Konkursverwalter das Wort zur Berichterstattung über die Entstehnna des Konkurses und die jetzige Lage der Sache. Derselben entnahmen wir, daß dem Sturze der Firma H. Solbisky in Witten, bei welcher Voswinckel& Co. mit 450000 Mk. engagiert waren, der Inhaber der hiesigen Kommanditgesellschaft Voswinckel& Co. den Verlust seines ganzen Vermögens und die verschiedenen Kommanditisten den gänzlichen Verlust ihrer Anteile in Höhe von Mk. 190000 zuzuschreiben haben, da der Stand des Geschäftes bis dahin ein guter war. Nach der klaren und übersichtlichen Aufstellung des Konkursverwalters, welcher in sehr vorsichtiger, kaufmännisch korrekter und unaufechtbarer Weise die Aktiva der Masse erniert und unter Zuhülfenahme von Sachverständigen die vorhandenen Immobilien derselben hat abschätzen lassen, wobei alle etwa dentbaren Verluste in Berücksichtigung gezogen und entsprechende Beträge auch für Konkurskosten abgesetzt wurden, ergab sich an Aktiven die Summe von rund M 1,021,691.63. welcher Passiva in Höhe von M. 1,054,976.17 gegen überstehen, so daß 96½ Prozent in der Masse sind. Im weiteren Verlaufe der ausführlichen Berichterstattung teilte der Konkursverwalter, welcher als solcher von der Versammlung einstimmig bestätigt wurde, noch mit, daß bereits 300000 M. Aktiva der Masse flüssig seien, und dürfte daher in der gesetzlich zulässigen kürzesten Frist ein Teil der Masse ausgeschüttet werden. Im Widerspruch zu den Ausfihrrnin eines Gläubigers, welche in wohlmeinendem Sinne die sofortige Ausschüttung der vorhandenen Barmittel befürwortet und dies mit der wahrscheinlichen Notlage einzelner kleinerer Gläubiger der Masse motivierte, möchten wir bemerken, daß, wie sich aus den Verhandlungen ergab, die Notlage doch kanm so bedeutend ist, wie dies gerüchtweise verlautet, obwohl die ihnnlichste Beschleunigung der Sache allerdings ja angebracht sein dürfte. Hoffentlich wird dies dem Konkursverwalter und dem 5gliederigen Gläubiger=Ausschusse, welcher demselben gestern zur Seite gestellt wurde, gelingen. Wie wir von dritter Seite vernehmen und wie auch im gestrigen Termine bereits angedeutet wurde, sind übrigens von privater Seite Verhandlungen eingeleitet worden, wonach die kleineren Gläubiger der Firma voraussichtlich schon baldigst im vollen Umfange befriedigt werden.— Diese Verhandlungen haben inzwischen bereits erfreulichen Ersolg gehabt. Wie der Konkursverwalter heute im Annoncenteile bekannt giebt, werden alle Forderungen— soweit sie nicht Bankiers betreffen— bis zur Höhe von 2000 Mk. von Montag den 27. Januar ab im Geschäftslokal der Firma in den Vormittagsstunden gegen Cession der Forderungen zum vollen Werte ausgezahlt.— Es freut uns, daß entgegen den hier am Orte absichtlich von gewisser Seite verbreiteten Gerüchten der Ausgang des Konkurses ein so wenig schädigender für die Gläubiger ist. P Hagen, 25. Jan.[Stadttheater.] Friedrich Schiller hatte es gestern abend vermocht, unser Stadttheater bis auf den letzten Platz zu füllen. Es hieße sich iner Illusion hingeben, wollten wir anuehmen, es wäre der Dichter gewesen, der so große Anziehungskraft ausübte,— das ist ihm wohl nur bei einigen tdeal angehauchten Jünglingen und Mändlein gelungen,— vielmehr war es der Name Anna Führing hauptsächlich, der guten Vorspaundienst geleistet, hatte. * Hagen, 25. Januar.[Ein fünfzigjähriges Jubiläum.] Im engern Kreise wird heute in unserer Stadt ein fünfzigjähriges Jubiläum gefeiert werden. Der Hagener Männer=Gesangverein ist es, der am fünfundzwanzigsten Januar auf ein halbes Jahrhundert des Bestehens zurückschauen kann. Jubiläen sind Muksteine im Leben des Einzelnen, in dem der Gesamtheit. Auf der einen Seite hat die Vergangenheit ihre Runen eingeritzt, auf die andere ist ein Fingezeichen von der Zukunft geschrieben. Sinnend betrachten wir es, sinnend schaut das Ange zurück auf die lunge Geschichte, die vor uns aufgeschlagen liegt, und die in diesem Falle von Mühe und Arbeit, von rastloser, ausopferungsreicher Thätigkeit einer Gemeinschaft erzählt, die gewirkt hat sich und den Mitbürgern zur Frende und Erquickung. Gleich einem Wanderer, der äuf der Bergeshöh' den beschwerlichen, eben zurückgelegten Weg überschaut, der soviel Hindernisse bot, sieht der Hagener MännerGesangverein auf seine Vergangenheit, und freudig bewegt schlägt das Herz des Einzelnen, weil er so manchen Punkt findet, an dem er mit Vergnügen verweilt, von dem er sagen kann, daß er ein erstrebtes Ziel gewesen ist. Und wenn die Gedanken dann in die Zukunft eilen, so sind es zerade dieser vergangenen Tage, die ungeschwächte Hoffnung und frischen Mut flößen, weiter danach zu streben, würdige Jünger der Polyhymnia zu werden, der edlen Sangeskunst eine Stätte zu bereiten, wo sie liebevoll und mit Verständnis gepflegt wird. Des Hagener Männer= Gesangvereins Geschichte ist wechselvoll, aber stets ehren voll gewesen. Er war einer der ersten Pioniere auf dem Geviete der Musik in unserer Stadt, dem vielfache nützliche Anreaungen zur kräftigen Erweckung des musikalischen mten Vorspaundienst geleistet hatte. Sie gab die Maria Stuart und stellte sich damit, im Gegensatz zu den meisten andern gastierenden Künstlern, eine der Größe ihres Talentes würdige Aufgabe. Dafür sind wir der Gastin Dank schuldig, daß sie uns Zweierlei gegeben hat, den Genuß, unsern großen Dichter wieder einmal sprechen zu hören und den, ein hochbedeutendes schauspielerisches Können auf uns wirken zu lassen. Selbst die källeste Natur erwärmte sich und erglühte an dem geheiligten Feuer, dessen Götterfunke in jeder Seele glimmt, die Apollo geküßt, und das in der Künstlerin zu einer gar gewaltigen Flamme aufloderte. Mit wachsendem Hochgenuß verfolgten wir die Darstellung der überaus schwierigen Rolle. Frau Führung wußte mit gleicher Wahrheit die gefesselte Levenslust, die reuevolle Demut, wie das auflodernde Rachegefühl zu malen, sie wußte den verschiedenen Stimmungen den passenden Ton, die passende Färbung zu geben, mit einem Worte, zu individnalisieren. Dazu befähigen sie ihre Mittel: die kleine Bühnen abweisende und der Harmonie des Ensembles Schwierigkeiten bietende Gestalt, die glänzende Mimik, das edle Organ. Es ist nicht allzu umsangreich, aber von Schönheit und wird durch ein reines, zwanglos gesprochenes Deutsch gehoben. Die Mimik hat das Geschmackvolle einfach zu sein, in den Grenzen des Ebenmaßes zu bleiben, sich von innen heraus zu entwickein und nicht wie eine vorgenommene Maske zu wirken. Außerdem läßt die Künstlerin ihr Mienenspiel nicht den Worten nachfolgen, sondern schickt es ihnen voraus, wie Gefühl und Gedanke den Worten vorangehen und sich im Leben durch den Gesicht ausdruck sianalisieren. Gehoben wird der Eindruck erheblich dadurch, daß die großen, sinnlich wahrnehmbaren Kräfte in Sprachton und äußerer Erscheinung beiebt werden durch die Beteiligung des Herzens. das unmittelbare Hinübertreten der geistigen Bewegung in die Klangfarden der Rede, das unser Inneres ergreis# wie besonders im letzten Akt geschah, den die Künstlerin sleiuste ausgeseilten Fuug drachte. Aus der bis ins ,## Leistung greifen wir das kononistdische Auftachen bei dem Abgang der Elisabeth im dritten Akt heraus, das einen meisterhaften dem kurzen Freudenausbruch gestillter Rache poetisch gestaltet sch wahr und leid führt ließ Frau sever Tragik, die zum regsten Mit eis fubta, nes Flan Führing das leidende Weib hervortssteni des am Fluch ihrer eigenen Natur, ihrer Vernungenhen trankt, das den Mächten des Hasses und der Opfer fällt.— Weitere Einzelheiten aus der wür hoften aber es Herrn Direktor Herrmann gedie Künstlerin noch zu einem zweiten Gastspiel - Von unseren heimischen(wenn auch jetzt ausgewanderten) Darstellern konnte Fräulein Teschner als Elisabeth mit Ehren neben Frau Führing bestehen. Selbst in dem dritten, für sie undankbaren Akt gelang es der geschätzten Heroine Eindruck zu machen, indes der Monolog des nächsten Aktes ein Meisterstück verständiger, wirksamer Vortrefflich war der Dialoa im kt mit Mortimer, wo die lockende Verführerin Züngling, das' Idegl Deu edlen zwanzigjährigen einer Rolle für den jugendlichen gelden spielte Herr Nemmers vorwiegend auf den Lieohaber hinaus. In der ersten Erzählung vor der Königin fand er für die schwärmerische Verzückung Mortimers überzeugende Töne; sonst gebrach es leider der Leistung an manchem. Am besten spielte von den Herren der vielseitige Herr Löwenfeld als Talbot, sonft gut aber im Sinne des aiten Theaterschlendrians gab Herr Baum den eisernen Politiker Burleigh als finsteren Intriguanten, dem sich nur schwer das Wort von der Zunge löst(„strömt es mir gleich nicht so beredt vom Munde“, sagt Tablot von Burleigh) und Herr Gottschalk versuchte sein Glück als Leicester.— Arg vom Uebel war es, daß man auch hier, der leidigen Tradition folgend, die Schlußscene der Elisabeth fortließ und dadurch ein architektonisches Meisterstück, das Maria Stuart ist, an dem man Gesetze des Aufbaues einer Handlung studieren kann, zerstörte. Die Schmittsche Kapelle hatte mit wahrem Raffinement für die Zwischenaktsmusik des Trauerspiels die vergnügtesten Sachen ausgewählt, wodurch die Stimmung beeinträchtigt wurde. * Hagen, 25. Jannar.[Karneval.] Die letztsonntägliche Sitzung der„Hagener Karnevals=Gesellschaft" hat einen glänzenden Verlauf genommen; mit dieser itzung hat die Gesellschaft bewiesen, daß ihre Leistungsfähigkeit gegen das Vorjahr keineswegs abgenommen hat, daß auch in diesem Jahre tüchtige Kräfte im Dienste des Prinzen Karneval stehen. Die Mehrzahl der meist humoristischen, mit Anspielungen auf hiesige Verhältnisse gewürzten Vorträge fanden mit Recht den lebhaftesten Beifall der Zuhörer, ebenso die hübschen Bühnensachen, sowohl die Prima Donna, als auch der Grasschlupfermarsch, der Feuerwehrmann und endlich Dr. Falb, welche letztere Aufführung in etwa durch die inzwischen stark vorgerückte Zeit beeinträchtigt wurde. Alles in Allem war das Publikum hoch befriedigt von dem Gebotenen.— Wie bereits früher bemerkt, will die Gesellschaft in diesem Jahre von einer größeren Anzahl der großen Damensitzungen, wie von den großen Aufführungen absehen, dagegen einige kleinere Veranstaltungen treffen. So wird, wie wir vernehmen, am Samstag, 1. Februar abends ein großer Redewettstreit um eine Arzahl gestifteter Ehreund anderer Preise stattfinden. Ein in der Sitzung sol.st gewähltes Preisrichter=Kolleginm wird über die Prämtirn#, entscheiden Voraussichtlich wird dieser Abend überaus heiter und voll Humor verlaufen. * Altenhagen, 25. Januar.[Der Gemeinderat nahm in seiner gestrigen Sitzung einen Antrag des Herrn Buschhaus an zu beschließen, aus der Gemeinde AltenhagenEckesey ein eigenes Amt zu bilden und eine Kommission zu wählen, die die in Frage kommenden Vorbereitungen zu treffen und die Verhandlungen zu führen hat. Die übrigen Gegenstände dr Tagesordnung boten wenig erhebliches Interesse. Wir kommen auf die Beratungen noch zurück. O Delstern, 24. Jan.[Der hiesige Kriegerverein] veranstaltet am Sonntag, nachmittags 4 Uhr beginnend, die Geburtstagsfeier S. Majestät im Kaisersaale des Herrn Fischer, bestehend in Concert, Theater und Ball. Wir ermangeln nicht, auf die Theateraufführung noch besonders aufmerksam zu machen.„Sergeant Wuvdick" oder„Das Spinnchen am Abend“ ist geeignet die Lachmuskeln der Zuhörer in Bewegung zu setzen Den wackeren Kameraden, die sich der nicht geringen Mübe, die die Aufführung erfordert, unterzogen, wünschen wir guten Erfolg und ein recht besetztes Haus. Breckerfeld, 24. Jannar.[Auszeichnung.] Einer Mitteilung des Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten zufolge, ist Herrn Ed. Bergfeld hier als Auerkennung seiner Leistungen in der Geflügelzucht auf der im März v. J. in Lüdenscheid abgehaltenen Ausstellung des Verbandes der Geflügelzucht- Vereine in Weitfalen und Lippe für die unter Nummer 47 des Kotalogs verzeichneten Hühner die große bronzene Staatsmedaile verliehen worden. Letzte Nachrichten. W Berlin, 24. Jannar.(Frankf. Ztg.) Der von den deutschen Anarchisten zum 26. Januir nach Elberfeld einberufene Kongreß findet nicht vorigen Sonntag hat die Elberfelder Polizei in der Wohnung des Genossen Lohagen daselbst eine sogenannte geheime anarchistische Zusammenkunft überrascht und die Teilnehmer verhaftet. Bei den Verhafteten hat gleich darauf eine Haussuchung stattgesunden, bei welcher Broschüren und Korrespondenzen beschlagnahmt wurden. Wie es heißt, wird eine Anklage wegen Geheimbündelei erfolgen. W Weißensels a. d. Saale, 24. Januar. In der Mariengrube in Deuben explodirte ein Kesiel; zwei Arbeiter wurden schwer, ein Ingenieur leicht verlezt. Es ist dies der dritte Unglücksfall innerhalb vier Monaten an derselben Stelle. W Paris, 24. Jannar. Heute Vormittag stießen auf der Gürtelbahn in der Nähe des Bahnhofes Porte Maillot zwei Züge zusammen. Zwei Personen wurden getötet und ungefähr zehn Personen verletzt. W London, 24. Jannar. Der Sekretär der Gesellschaft der Maschinenbauer erklärt, daß der Schiffs bauer=Lohnstreit vollständig beendet sei. Das Uebereinkommen wurde gestern unterzeichnet. Die Arbeit wird so schnell als möglich wieder aufgenommen werden. W Brindisi, 24. Jannar. Das Appellgericht in Trani erließ ein Urteil, nach welchem Freiherr von Hammerstein an Deutschland auszuliefern sei. Die Auslieferungsbefehle sind demnach bald zu erwarten. Wetterbericht über den Monat Tezember. Gesamt=Niederschlag 131,2 Uhn; 9% min Niederschlag 18. Jahi der Tage mit Schne 6. mit Befr)ig. g ud zwar am 5. Die niedrigste Temperatur betrug— 14.3° C Hagen, 24. Januar 1896. Dr. E. Fricke. Verantwortlicher Redacteur: Carl Maron in Hagen. senbleiche wird in größeren Städten, Kuse., aber im Winter, von verständigen Hausfrauen ost sehr vernißt. Do es4, pggig ersetzt und ein Waschmittel— das die Fezienbb ziu pielen 1000 Hausdie Gewebe absolut nicht angrey zmisch die echte„Luhu's haltungen gerne gebraucht wind, nam:..„ preisgekrönt mit Salmiak=Terpentin=Kernseise ver## gold. Medaille. eanssunnn Die glückliche Geburt eines zweiten Jungens zeigen hocherfreut an C. Zimmermann u. Frau Trinchen geb. Wolbert. Hagen i.., 24. Jan. 1896. mmmm Todes-Anzeige. Heute nacht 2 Uhr entschliefsanft nach längerem Leiden unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwiegerin und Tante Frau Wwe. Joh. Knublauch Louise geb. Butterweck im Alter von 52 Jahren. Um stille Teilnahme bitten Die trauernden Iinterbliebenen. Eckesey, 24. Januar 1896. Die Beerdigung findet Montag. 27. Januar, nachmittags 2 Uhr vom Sterbehause aus statt. Verding. Das Pfarrhaus soll mit Cement verputzt werden. Verschlossene Angebote sind dem Unterzeichneten, bei dem auch die Bedingungen einzusehen sind, bis zum 15. Febr. einzureichen. 1522 Haspe, den 20. Jan. 1896. Das Presbyterium: I. Steinbrink, Pfarrer. Zwangsversteigerung. Am Dienstag, 28. d.., vormittags 10 Uhr werde ich in meinem Anktionslokale beim Wirt Stitz hierselbst: 1 Fuchsstute, 1 brann. Wallach. 1 Kuh, 2 Ladenreale, 1 Theke, 1 Schreibtisch, 17 Rollen Wachstuch, 1 Bachetthaut, 60 Schaffelle, 3 Stück Drell, 4 russische Kalbselle, 10 Meter Plüsch, 150 Paar Leisten u. dergl. m. Sodann um 11 Uhr in Wehringhausen. Zusammenkunft in der Wirtschaft Sturm bestimmt: 1. zwangsweise: eine fast neue 4zöllige Karre; 2. freiwillig; 1 gebrauchte Zzöllige Karre, 1 kleine Milchkarre mit Federn, 1 kl. Gartenkarre und 1 kleinen vierräderigen Wagen öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigern. 1583 Hagen, 25. Jannar 1896. Tod, Gerichtsvollzieher. Suche in der Nähe einer Stadt ein kleines Gutchen, wenn möglich mit Wirtschaft, zu kaufen oder zu pachten. 1552 Zu erfragen in der Exp. d. Ztg. Metzgerei oder geeignetes Lokal zu mieten gesucht. Offert. unter K 1546 an die Exp. d. Z. Eine Backerei mit Kundschaft und sämtlicher Einrichtung, nebst einem konkurrenzlosen, lukrativen Spezialartikel (mit auswärtiger und Platzkundschaft), ist zu verkaufen. Schriftl. Offert. unter E 1502 an d. Exp. d. Ztg. erbeten. Mein Haus, Elberfelderstraße 65, zu edem Geschäftsbetriebe geeignet, m zum 1. Mai d. J. ganz oder geteilt zu vermieten. 1580 Eduard Stallmann. Eine geräumige Werkstelle oder Fabrikraum mit Wohnung für 1. Mai d. J. zu mieten gesucht. Fr. Offerten unter P1574 durch d. Exp. d. Ztg. erbeten. Per gleich oder später habe ich an ruhige Familien einige Wehnungen, vermieten, mehrere Stubez,g C. Wels. Xzar Scheiderer ze empfehlen:— Rocksutter, schwarz und grau, Meter 18 Pig. Rockfutter,„„„ 100 cm breit, 30 Pfa. Taillenfutter Mtr. 20, 22, 25, 27, 30, 35, 40, 50 Pfg. Taillenfutter, doppelseitig, Mtr. 35, 38, 40, 50, 60 Pfg. Stoßlustre, schwarz und farbig, Mirz.„## Futtergaze, schwarz, gran u. weiß, Mit. 10, 20, 25 Pfg. Steifleinen und Gaze enorm billig. Fihre Ramie Papier-Aermelfutter Mtr. 1 Mk. Roßhaargaze Mtr. 29 Pfg. Schweißblätter Paar 5, 6, 10, 12, 15, 20, 25 Pfg. Taillenstäbe Dtd. 4, 6, 10, 12, 15, 20, 25 Pfg. In. Fischbein Dtd. 18, 20, 22, 25 Pfg. Nathband. 10 Mtr.=Stück, per Stück 20 Pfg. Haken und Augen große Pakete, 5 Pfa. Stoßlitze in allen Farben Mtr. 2 Pfg. Patent=Vorstoß Mtr. 6, 8, 10 Pfg. 1359 Taillenband Mtr. 3, 5, 8, 10, 12 Pfa Stehbordeinlagen Stück 4 Pfg. Knopflochseide, große Rollen, Stück 1 Pfg. Coul. Seide in Strängen 5 Pfg. Merveilleux in allen Farben am Lager, besonders passend zu Blonsen, größtes Farben=Sortiment, Mtr..20 Mk. Konkars Boswincer. Alle Forderungen— soweit sie nicht Bankiers betreffen— bis zur Höhe von Mk. 2000 werden von Montag, 27. Januar ab im Banklokale in den Vormittagsstunden gegen Cession der Forderungen zum vollen Werte ausgezahlt. Der Konkursverwalter! G. Keiser. Karevals-Ulk. 1566 Gerrye.*„ 9O.* In allerbester Geschäftslage ist ein Eckladen mit 4 Schaufenstern, der auf Wunsch bedeutend vergrößert werden kann, auf Herbst zu vermieten. Wo, sagt die Exp. d. Ztg. Ladenlokal ev. mit Wohnung und Werkstelle per 1. Mai zu vermieten. 1579 Wo, sagt d. Exp. d. Zig. In meinen Neubauten, Wilhelm platz und Bismarckstr.=Ecke habe ich noch einige, mit allen Bequemlichkeiten der Neuzeit entsprechend eingerichtete abgeschl. Wöhnungen von 3 und 4 Zimmern an ruhige Familien preiswert per 1. Mai zu vermieten. 1509 Hagen=Wehringhausen. Reinh. Winterhoff. Wohnung von—8 Räumen incl. Mansarde mit Gärtchen oder Hofraum von kinderloser Familie im mittleren Stadtteil eventl. kleines Haus auf bald zu mieten gesucht. 1536 A. Thüner, Goldbergstr. 7a. Eine Wohnung, wo eine Bäckerei kann angelegt werden, in der Umgegend von Hagen zu mieten gesucht. Offerten unter§ 1586 an die Exp. d. Ztg. erbeten. 2 Wohnungen von je 3 Zimmern mit Stallung nid Garesland im Doppelbause 9 1. Un d. J. zu vermieten. 154 Dampfziegelei H. Fischer r in Vorle. Peis ae bungen Wohnung Garten 3. Mansarden, 2 Kellern, e e gerde.. Kellern, Srr die Epp. z“ unter T 1594 an 1 schöne Wohnung v. 3 Zimmern an e. ruh. Familie auf 1. Mai zu verm. 1547 Altenhagen, Schulstr. 30. Eine Wohnung von 4 Zimmern und 2 Mansardenz. zu mieten ges. 1565 Von wem, sagt d. Exp. d. Z. Junger Herr sucht möbl. Wohnung in anständigem Hause. Offerten unter A 1533 in der Exp. d. Ztg. abzugeben. 1 schön. einz. Zimmer per sofort zu vermieten. 1545 Hochstr. 30, 1 Tr. I. Auf sofort od. spät. ein großes Zimmer 1490 Altenhagenerstr. 64. 1 heizbares Zimmer mieten gesucht. ber Offerten unter W. K. 1 lagernd Annen i. W. erb. 1563 Junger Kaufmann sucht per 1. oder 15 Februar ein gut möbl. Zimmer mit voller Pension. Gefl. Offert. mit Preisangabe unt. 0 1576 an d. Exp. d. Ztg. mobl. Zimmer ohne Pension sof. zu vermieten. 1488 Langestr. 20, Parterre. hasten Leute er Kost und Logis. 500 Lindenstr. 18, 1. 190. Von Arriams AntdersalRiolldihen erschienen bis Dezember 1894 3320 Nummern à 20 Pfg. Vollständiges Lager hält die Butz'sche Buchhandlung Nittelftr. 22. rzeichnisse gratis. 911 Zum 1. April sucht eine rbeinische Drahtzieherei einen erfahrenen tüchtigen Drantzienermeister. Gefl. Offerten mit Beschreibung der bisherigen Stellung und Gehaltsansprüche u. N 1560 an die Exp. d. Ztg. erbeten. Mehrere tüchtige solide Frriner auf Temperguß, Flaschenformen und für größere Maschinenteile gesucht von Kottenhoff& Wedeking, 1525 Gevelsberg. Wernzrugschlosser gesucht von 1587 Proll& Lohmann. Einige tüchtige Werizengschlosser gesucht.. 1600 Friedr. Beyersmann, Hagen=Wehringhausen. Ein oder zwei tüchtige 156 Schmier? auf Pillhacken per sofort gesucht. R.& H. Vorster. Ein tüchtiger Gabelrecker für's Ausland(Oesterreich) gesucht. Schriftl. Offerten unter R 1582 an die Exp. d. Ztg. Ordentliche Spaten=Schleifer und Policrer finden dauernde Arbeit bei Griesenbeck& Heuser, 1554 Rummenohl. Ein junger, zuverlässiger Kutscher auf sofort gesucht. 1523 Dr. Aronheim, Gevelsberg. Gefnih. Für unser Spezial=Geschäft in Sattier=, Tapezier= und Tischler artikeln suchen wir auf gl.ich oder Ostern einen Sohn ordeutlicher I. 8 giit guten Schulkenntnissen in die Lehre. Kemper& Wehberg, 1553 Bremen. Suche einen kräftigen Jungen für meine Brauerei. Emil Altenloh, Altenvoerde. Die Menagerte. Soloseene Preis.— M. sorline oder: Liebe, Butterblume, Entiint, Eifersucht und Mord. Urkomische Soloscene mit Schauerballade..50 M. Ritter Kuno" Das Goziter, Schaur. Ritterballade ,urkomisch. .50 M. 1556 Umfangreiche Kataloge überall hin gratis und Fanko. .Danner’sTheaterbuchhdlg. Mühlhausen i. Thür. Sceben erschien in neuer Auflage und ist wieder vorrätig: Krieg und Sieg 1870-71. Ein Gedenkbuch. Anerkannt beste, bedeutendste und Erscheinung der billigste Jubiläums-Kriegs-Litteratur. 750 Seiten. 600 Abbildungen im Text, Karten und Vollbilder. In Prachtband gebunden 6 Mark. Gustau Butz'sche Buchhandlung, 4% (Richard Hartig.) 70 Bonner Fahnenfabrik in Bonn a. Rhein. Hofl. Sr. Maj. des Kaisers. Königl., Grossherzogl., Herzogl., Fürstl. Hoflief.(12 Hoflieferanten-Titel) Vereinsfahnen, Banner, gestickt und gemalt: prachtv. küns l. Ausführung, unbeschränkte Dauerhaftigkeit wird schriftl. garant. Fahren und Flagten von echtem Marine-S hiffsflaggentuch, Vereins-Abzeichen. Schärpen. Fahnenbänder. Thealer Dekorationen. Zeichnungen. Preisverzeichnisse vers, wir gratis u. f. Peter Ney’s Meteor-Seife. Zu haben in allen Kolonialwaren- u. Droguen-Geschäften. Offeriere: Schweinefleisch. Ia. westf. Speck „ Blockwurst „ Flaschen=Bier „ Ostf. Süßrah.=Natur=Butter à. Pfd. 1 M. „ Westf. Sauerkrant à Pfd. 8 P. Kaltnage, Gorlhügrn, Ingristt. 60. Mit—7000 Mk. à. Pfd. 60 00 „„ 90 per Ltr. 20 kann sich jemand an einem Fabrikgeschäft beteilinen. Gefl. Offerten unter U 1597 besorgt die Exp. d. Ztg. 1524 Kochlehrmädchen und Pfaune, Hagen i. W. Suche für meine Tochter Stelle zur Erlernung d. Küche und des Haushalts. Selbige kann auch im Geschäfte mit thätig sein, ohne gegenseitige Ver ntung. Offerten unter I 1550 an die Exp. d. Ztg. Modes. Eine tüchtige erste Arbeiterin, welche chic garnieren kann, sowie ein Lehrmädchen zum 1. März gesucht von Geschw. Spiegelberg, 1558 Lüdenscheid. Gesucht zum 1. März d. J. oder später ein tüchtiges Kachenmädchen, welches Hausarbeit mit übernimmt und in guten Häusern gedient hat. Offerten unter M 1559 an die Exp. d. Ztg. Sofort od. 1. März ein sanberes. zuverlässiges Mädchen, welches in Hausarbeit erfahren und Liebe zu Kindern hat, in ruh. Haushalt gesucht. Am liebsten von auswärts.„ 1567 Näh. Kölnerstr. 49, 2. Etage. Ordentl., prov., im Waschen und Putzen tüchtiges 1540 Mädchen mit guten Zeugnissen pr. Mai oder früher nach Barmen gesucht. Näheres bei Frau Direktor Müller, Hagener Gußstahlwerke. Ein tüchtiges, ordentliches Marchen wird für einen kleinen Haushalt sofort gesucht. 1549 Naheres Barmen, Gewerbeschulstraße 31. Für vormitt, wird ein sauberes eestochen gesucht. Tensstr. 42, II, Böhmerstr.=Ecke. Zur 2. Stelle suche ich hinter Sparkasse gegen nopp. Sicherheit im Laufe dieses Jahres 20—25 Mille Ml. Hypothek zum mäßigen Zinsfuß. Offerten unter F 1528 an die Exp. d. Ztg. Eiriamaschine zu verkaufen. 1531 Kölnerstr. 8. Schuhmacher 1577 Kolibrimaschine billig zu verk. Hügelstr. 7. Ein gut erhalt. nußb. Kleiderschrank, 3 Bände Meyers Konversations-Lexikon billig zu verkausen. 1534 Wo, sagt die Exp. d. Z. E schöner“. Hühnerhund zu verkaufen. 1571 Näh. in d. Exp. d. Ztg. das zu Hause schlafen kann, sofort gesucht. Markt 1. 1569 Wegen Verheiratung des jetzigen zum 1. Mai ein zuverlässiges Vienstmadchen gesucht. 1596 Kölnerstr. 19a, 1 Treppe. Ein zuverlässiges Kindermädchen gesucht pr. 1. Februir od. später. Frau Otto Wiuterhoff, 1548 Haspe. Krankheitshalber sofort ein Sinnvenmäschen gesucht. 1501 Wo, sagt d. Exp. d. Ztg. * Sonntag den 2. Februar 1896, abends 5 Uhr, im Heimbeck'schen Victoriasaal: Seheert des Hagener Lehrer=Gesang=Vereins KSe G* 9 unter Leitung des Herrn Musikdirektor Kauser 16 und gütiger Mitwirkung von Fräulein M. Busjaeger, Concertsängerin aus Bremen und des verstärkten städt. Orchesters. I. Teil. Crauerfeier zur Erinnerung an die gefallenen Arieger des Feldzuges 1870/71. Tranermarsch aus der Symphonie „Eroika" L. v. Beethoven. Prolog. 0 1% 9. II. Tell. 4. Ouverture zu„Egmont"..... L. v. Beethoven. 5. Chor:„Rudolf von Werdenberg“. Drei Lieder für Sopran. Phantasie aus„Lohengrin"... Chor: a) Englisches Madrigal aus dem Jahre 1550.... H. Waclrent. b)„Lebewohl"..... F. Schubert. Karten im Vorverkauf zu Mk..00 sind zu haben in den Buchhandlungen von Hartig, Rath, Hammerschmidt und Stracke, sowie im Restaurant Heimbeck. Kassenpreis Mk..50. 1578 al 3. Helden=Requiem:„Den Manen der Gefallenen 1870/71"...... H. Zöllner. F. Hegar. R. Wagner. Giett= Commis v. Hamburg, Kl. Bäckerstr. 32. Ueber 50000 Mitglieder. Kostenfreie Stellen=Vermittelung. Pensions. Kasse mit Invaliden=, Witwen=, Alters= und WaisenVersorgung. Kranken= u. Begräbnis=Kasse mit Freizügigkeit über das Deutsche Reich. In 1895 wurden 9916 Mitglieder u. Lehrlinge aufgenommen sowie 4467 Stellen besetzt. Die Mitgliedskarten für 1896 und die Quittungen der verschiedenen Kassen liegen zur Ein lösung bereit. Nach dem 1. Februar ist Verzugsvergütung zu entrichten. Eintritt täglich. Vereinsbeitrag jährlich 6 M. Geschäftsstelle für Hagen i. W. bei Herrn Emil Luckhaus, Neue Friedrichstraße 6. Von meinen auf der hies. Ausstellung mit I. u. II. Preisen, d. ersten gr. silb. Medaille und 2. Ehrenpreis, sowie viellach auf auswärt. Ausstellungen höchst prämiierten Kauarien= hähnchen, habe noch schöne Sänger abzug. v. 10—36 Mk. 1555 Hagen=Eilpe, Straßenbahnendstat. Paul Carl Netz. 1o zwischen Schuldner u. Gläubiger, auch wenn der Konkurs bereits eröffnet ist, erledigt in d. schwierigsten Fällen unter strengster Diskretion ein langjährig erfahrener Kaufmann. Offerten erbitte unter J 1539 an die Exp. d. Ztg. äglich 10—15 Liter An K 440) abzugeben. 1557 Zu erfr. in der Exp. d. Z. Kartöffern! Verkause, so lange der Vorrat reicht, seine Magn. von. Kartoffeln à 10 Pfd.25 Mk. à 100 Pfd..20„ Gustav Wortmann, 1570 Düppenbeckerstr. 18. Lehm= und Schiefrrodven kann, bei vorheriger Anfrage, auf meinem Grundstück in Altenhagen gratis angefahren werden. 795 C. Ashauer. 20 Kanarienweibchen billig abzugeben. 1575 Fritz May, Altenhagen, Dippelstr. 18. gebraucht, zu verkaufen. 1530 Kölnerstraßr. 8. Ein Pultschrank (Sekretär) zu verkaufen. 1588 Elberfelderstr. 16. Eine 12 bis 15 pferd. Lampfmäschine (Schiebersteuerung) Cylinder und Vorwärmer neu, wegen Betriebserweiterung billig zu verkaufen. Maschine ist bis Ostern im 1124 Die Maschine ist ois Ostern im Betrieb. Carl Winzerling, Volmarstein a. d. Ruhr. Zur alten Post. Sonntag den 26 Jannar: Zur Krone per 12 Gartenstraße 12. Sonntag, den 26. Jannar, von nachmittags 4 Uhr an: Gr. humorist. Soirce, wozu freundlichst einladet 1589 Lud. Vogel. Entree frei. Wehringhausen. Sonntag, 26. Jannar 1896 Tanzkränzchen. Anfang 4 Uhr. Achtungsvoll 1573 Fr. Söding. Für Eckert, Au maßgebender Stelle besteht die Absicht, den PersonenBahnhof Eckesey=Hagen aufzuheben. Nachdem Eckesey, wie auch Altenhagen schon durch Fortfall der Düsseldorfer Personenzüge schwer geschädigt, ist es jetzt im Interesse sämtlicher Bewohner dringend nötig. Schritte behufs Beibehaltung eines der Größe und Bedeutung des Ortes entsprechenden Personenbahnhofs schleunigst zu unternehmen. 1599 Einige Eckeseyer Bürger. Erklärung. Die Beleidigungen, welche ich seiner Zeit über die verstorbene Fräulein Auguste Nierhaus und Herrn L. Gennermann gemacht habe und die geeignet waren, dieselben vor der öffentlichen Meinung herab zu würdigen, nehme ich hiermit als vollständig unwahr zurück. 1590 Hagen den 24. Jannar 1896. Fr. v. Schoubreock. Max Meister, Hagen, Frankfurterstraße 78. Sauerkrant per Bid. Süneritan.05 M Ia. Mettwurst.70„ la. Blockwurst.10„ Westfäl. Speck065„ Margarine.50,.60 u..70„ Bei 5 Psd. 5 Pfg. billiger. Langbohnen.14„ Gesch. Erbsen 014„ Riesenerbsen.12„ Grüne Erbsen.16„ Rüböl. per Ltr..48„ Blütenstaub bei 3 Pfd. 013„ Kaisermehl„„„.12„ Weizenmehl„„„.11„ Max Meister, 1564 Frankfurterstraße 78. Eupfeise„„ 6608 Carbol-Seife Pregenansteckende Krank mheiten, sowie Theer„Jodtheer- und Sch weTseltheer-Seife gegen ####lechten, Finnen, Hautaschürfen, nach ärztlichen Vorschrift v. mir bereitet Gustav Gattentag, KSelten- und Par bümertenfabrik. tlagen. Frankfurters9 Ein Bund Schlüssel abhanden gekommen. Wiederbringer erhält gute Belohnung. 1581 Elberfelderstr. 25. GrPUS K GabPOrTah zu überraschend billigen Preisen. Das in unsern Besitz übergegangene, aus mehreren tausend Stück der neuesten Kleiderstoffe und Baumwollwaren besehende Fabriklager verteulen vit, um miglchel schel daui mn rünen, in soich staunend billigen Preisen, dass jeder käufer eine niemals wiederkehrende vorteilhafte Gelegenheit zur Deckung des Bedarts in sämtl. Mangfakturwaren findet, wie sie von Kelner anderen Seite gesotell werden Kann. 6s freut uns, unseren geehrten Runden solck überzeugend grosse Jreisvorteite bieten zu Können und machen wir auch ganz specielt Wiederverkäufer auf diese seitene Cfferte aufmerksam. Wir bitten die in unsern Feustern aufgestapelten Warenmengen mit den daran vermerkten Kenorm billigen Preisen zu beachten. Diese ganzen Warenposten bestehen ausschliesslich nur aus den neuesten und gediegensten Erzeugnissen der Saison, worauf ausdrücklich aufmerksam gemacht wird. Unser allerseits anerkanntes, bewährtes Geschäftsprincig wird auch ferner heissen: Nur die besten und solidesten Stoffe zu den denkbar billigsten Preisen. 1598 Elberfelderstr. 23. HAGEN. Kampstr.-Ecke. Gewerbeschule (Realschule mit Fachklassen). Die Feier des Geburtstages Sr. dajestät des Kaisers und Konigs findet Montag den 27. Januar, vormittags 10½ Uhr, in der Aula statt. Die königlichen und städtischen Behörden, die Eltern der Schüler und alle Freunde der Anstalt werden hierdurch zur Teilzahme eingeladen. Der Direktor der Gewerbeschule: Prof: Dr. Molzmüller. Prerinigung ehrmüliger Tter. Zur Feier des Geburtstags Sr. Majestät des Kaisers findet am Samstag, 25 Januar er., abends 8 Uhr, im Lokale des Kameraden Hellmann, Körnerstr. ein Kommers statt. Von Mitgliedern eingeführte Personen haben freien Zutritt. 1424 Der Vorstand. Berankrmathun.g. Mit Bezug auf unser gestriges Inserat machen wir hierdurch das verehrliche Publikum von Hagen und Umgegend darauf aufmerksam, daß der groß. des S. Halle’schen Warenlagers zu festen Taratpreisen am Montag, 27. Januar, morgens 8½ Uhr beginnt. Die verwaltung. Kaufm. Bildgs.=Verein. Schrliagehein. Sonntag den 26. Jannar: Kaisersgeburtstagsfeier 1535 uegründet under. C Protectorate der Königl. Räalien. Megierung: Marke Gloria, weiss od.roch 60 Pf. Marca Italia, weiss od. rorh 90 Pf. Pino de Tasto Ro i,.4 Nr. 105 bis Mk..55, Castel Cologna, Castellf Romani. Vermouth und Marsala Mk..90, Perla Siciliana " H l k. 2.— p e r F l a s c h e. (BeiAbnahme vin 19 Flaschen Rabett) Alleinige Nied-riaue .ampF. Heibes, Eiberielderstr. 83a. Handels=Nachrichten. Neuß, 24 Januar.######9 6 6 Hotel-Restaurant Dünnebacke. Neubau eröffnet! Grosse Räu: lichkeiten mit Saal. Centralheizung. Sämtlicher Komfort. Um geneigten Zuspruch bittet 1991 Fran Vv. Beriha Dünnebacke, Witten a. d. Ruhr. Mit dem heutigen Tage eröffne ich neben meiner Conditorel ein Café — un und halte mich einem verehrl. Publikum bestens empfohlen. 1537 Hochachtungsvoll Carl Nippus, Hagen i.., Rembergstr. 19. Geldschränke werden billigst abgegeben. Aug. Müller. Hagen, 1529 Geldschrankfabrik. Ebung. Gesungbncher Buchhandl.(Richard Hartig.) Umzugshalber sofort billig zu verkaufen, fast neu 1 Kleiderspind, 1 Küchenspind. 2 Tische, 6 Stühle, 2 Bettstellen mit Matratzen. 1501 Schuhmacher Goerigk, Tücking's Fabrik Eckesen. Zwei Daupfmaschinen, vier= und sechspferdig, beide mit stehendem Röhrenkessel, gut erhalten, unter Garantie sehr billig zu verkaufen. Offerten unter G 1532 an die Exp. d. Ztg. bas tr usue. geuzäghe n. Auszüge aus alchemistischen und kabalistischen Schriften früherer Jahrhunderte, enthält auch das sieben mal versiegelte Buch. Zu# beziehen für 5 Mark. von M. Jacobs, Buchhandlung in Blankenburg a. Harz. 1510 Ein fast neuer Kinderwagen und Kinderfahrstuhl billig zu verkaufen. 1544 Hochstr. 30, 1 Tr. I. Per sofort ein Mäöchen für halbe Tage gesucht. 1538 Bergstr. 60, 1. Et. Kolossaler UIk für Herren! Verlängerungs- Nasen Neuer Weizen, kleiner, 1. Dual. 1.„ mit mritle! Wonn man die us estrch bot so kann man durch Ausstossen und Einzielten der Laft die Nase lang und kure machen, weiches schr drolligaussicht und allge: weine Rallerkelt Gererd. Schiel-Pindenez wedurch man gut schen kann: für jeden Andern erscheinen die Augen so stark sc leiend, dass er entsetst aurückfahron wircd bis er seh über de grlungene Tauschung sclbst auslacht. Belde Gegenstände liefere ich gegen Einsendung von 1,20 in Briefmaraos franco in Carton. 9 H. C. L. Schneider, Berlin, Den mantrauss 18. Ein Mädchen Esch v. 14.—15 Jahren auf gauze 4 age 150 Tage ges., Volmeste. 60. Ein Dienstmädchen er nach auswärts von einer alleinTistehenden Dame gesucht 1500 Frau Emil Albert, Cölnerstr. 10, rechts. 1. Olal. 9 1. Qual. 12.„ 100 Kilo I. Onal. ditto engl. ditto engl Neuer Roggen a 100 Kllo Hafer. à 100 Kilo Neuer Haser 4mp; Buchweizen à 1000 Kilo 2.— Raps 1. Qual. 100 Kilo 12. wuel Ghübfen-1Phag dto. à 100 Kilo 2. Qual. Kartoffeln 85 Heu„..500 Klo Weizenstroh„„ Roggenstroh„ 6 Butser„.., per Kilo Eier per Schock(60 Stück) Rübölpr. 100 Kilo in Partien von 10 Centnern (ohne Faß).... Rüböl pr. 100 Kilo faßte. (ohne F7Fa,. 5 Kilo Gereinigt.Oelpr. Weizenvorsch,, 100Klo Kleien à 50 Kilo 1540 1430 13 90 12.— 11— 1160 14— 19— -— 24 15— 180 .80 4 505 0 450 Nr. 21. Abonnementspreis pr. Quartal M..50. Insertionspreis die einfache Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfennig. (Zweites Blatt.) Samstag den 25. Januar 1896. 83. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonnund Festtage. Die Erfolge des deutsch=russischen Handelsvertrages. Erst jetzt liegt statistik, en 1266. die amtlicherussische Handelsdie stets etwas spät erscheint, für das Jahr 1894 vor. Noch sanagender als die deutsche Handelsstatistik beweist sie denaußerordentlichen Nutzen des deutschrussischen Vertrages gerade für Deutschland. Im „Dresd. Anseiner“ bespricht der Sekretär der Handelsund Gewerbekammer in Dresden, Herr P. Schulze, die Ergebnisse dieser Statistik in einem Aussatze, dem das Folgende entnommen ist: Die gesamte Einfuhr Rußlands über die europäisch=rnssische Grenze hatte 1894 einen Wert von 488 Millionen Rubel, das sind 92 Millionen Rubel mehr als 1893. Von dieser Zunahme des Absatzes nach Ruß and entfällt der Löwenanteil, nämlich 42 Millionen oder fast 50 pEt.— oder wenn man nur Europa rechnet, sogar über 60 pCt.— allein auf deutsche Waren. Die Einfuhr englischer Waren, die noch um 1893 die deutsche um 11 Millionen überwog, blieb 1894 schon um 14½ Millionen hinter ihr zurück, die Einfuhr aus dem hochschutzzöllnerischen Frankreich ging sogar zurück trotz aller politischen Verbrüderung beider Reiche. Die Einfuhr aus Deutschland trat in Rußland überhaupt an die erste Stelle und dadurch erreichte auch der gesamte Handelsverkehr zwischen Deutschland und Rußland den bisher größten zwischen England und Rußland. Während aber England eine passive Handelsbilanz gegen Rußland von 31½ Millionen Rubel hat und ebenso alle anderen europäischen Länder, außer der Schweiz und Schweden, hat Deutschland, das im Zollkriegsjahr 1893 ebenfalls noch mit 31 ½ Millionen Rubel gegen Rußland passiv war, 1894 nur noch für 3½ Millionen Rubel weniger Ausfuhr nach Rußland als Einfuhr von da bei einem Handels verkehr von insgesamt 289 Millionen Rubel in diesem Reiche. Aut die Ausfuhr Rußlands über die europäische Grenze nahm 1894 zu und stieg um 75½ Millionen Rubel, auf 596 Millionen, also immerhin- bedeutend weniger als die Einfuhr nach Rußland. Von diesem Mehrabsatz russischer Waren nahm aber Deutschland nur ½ auf. Die deutsche Einfuhr nach Rußland stieg also um 42 pEt, die russische nach Deutschland nur um reichlich 11 pCt. Aus diesen Zahlen ergiebt sich: 1. daß sich im ersten Jahre des Handelsvertrages der gegenseitige Warenaustausch zwischen Deutschland und Rußland um 57 Millionen Rubel hob und den englisch=russischen Handel, der noch 1893 mit 23 Millionen Rubel über dem deutschrussischen an erster Stelle stand, einholte; 2. daß der Handel vertrag Deutschland weit mehr als Rußland Nutzen brachte, indem die deutsche Aus fuhr nach Rußland fast vierfach so stark zunahm als die russische nach Deutschland, so daß jetzt im Verkehr mit Rußland außer Schweden und der Schweiz kein enropäischer Staat eine so günstige Handelsbilanz ausweist wie Deutschland; 3. daß der Absatz deutscher Waren im ersten Jahre des Vertrags 42 Millionen Rubel mehr betrug als im Zollkrieg=jahre und 4. daß, obwohl an den im Vertrage gewährten russischen Zollermäßigungen kraft Meistbegünstigung fast alle Staaten Anteil nahmen, dennoch an der vermehrten Einfuhr europäischer Waren in Rußland die deutsche Ausfuhr allein weit stärker(mit 42 Millionen Rubel) beteiligt war als die Ausfuhr aller enropäischen Staaten zusammen(mit 30 Millionen Rubel). Dieser letztere Vorteil wäre aber undenkbar, wenn nicht die deutschen Unterhäudler mit großem Geschicke verstanden hätten, hauptsächlich für solche Waren Zollermäßigungen zu erreichen, in denen das übrige Europa hinter Deutschland zurücksteht. Betrachtet man die Statistik der deutschen Ausfuhr nach Rußland im einzelnen, so ergiebt sich ferner, daß die Zunahme auf fast alle Warengattungen, die überhaupt nach Rußland gehen, sich verteilt. Den von 91 in der Statistik gesondert aufgeführten Warengattungen weisen 78 eine Zunahme der deutschen Ausfuhr auf. Bei vielen Waren beträgt die Zunahme über 50 pCt. oder mehr; bei sehr zahlreichen anderen Erzeugnissen der verschiedensten Industrieen beläuft sich die Zunahme auf 20 bis 40 pCt. Bestände aber noch ein Zweifel darüber, ob die außerordentlich starke Mehrausfuhr deutscher Waren nach Rußzland eine Folge des Handelsvertrages war und nicht deutschen Aussahg 1894 eingetretenen Zunahme der legt, daß nach der deutschen aduch widerdeutsche Gesamtausfuhr fast 2ah gzidelstatistit 1894 die 1893 betrug und daß allein 169. 4l8 Nordamerika um 83 Millionen M. abnahm. Man kann, so faßt Herr gebnis seiner Besprechung zusammen, mit Sicherheit behapts, daß Deutschland ohne den Abschl ##nesvertrages mit Rußland 1894“ iu Industriekrise schlimmster Art erlebt hätte. lisch=Rhein * Hagen, 25. Jannar.[Das neue Stempel steuer=Gesetz) das mit dem 1. April in Kraft tritt, auche Geldovfer, besonders von den GewerbeAwenden, fordern. Während beispielsweise Wittschaftskonzessionen durchweg einen Stempel von 1,50 M. erforder Wirtichaft uinh steuer mit k. 18. 50) ihrer Einschäßzung zur Gewerbewerden. Apotseker Gan und 100 M. Stempel verstenert Prozent des Baen 4 sionen sind, mit einem halben 50 M. stempelustt, der sppotheke, mindestens aber mit Droschkenkutschen zum Betriebe des belegen. Erlautzuaig i...3 00 M. Stenwel zu bieher frei, demnächst 1 M. Stemnpel. 3u der Volizeistunde kosten—30 M. Stempel. Leichenpässe 5., Naturali. Stempel uhmn, bieber.50., dennächst-50 M. das in 14 Lieserungen&a 50 Big schaffung des Buches, sogenauntem Prachts.— erscheint oder Zusammen geneigter zu machen.. für 10 M. zu haben ist, allen hier abgesetztenen die Vertreiber, daß von Errichtung oes Kaisr geupioren dem Verein für die Verkaufssumme zumich Denkmals 10 pCt. der werden. Wir machen denn daß der genannte Verei, gegenüber darauf aufmerksam, nichts zu thun hat mit dem Vertriebe des Werkes avlehut.““ und auch jede Empfehlung desselben [Der Ortsverband Gewerkvereine) für Leidenscheid und seit einigen 24. Edle. Um das Publik Umgegend ladet ein zu einer am Sonntag, 26. Jannar cr., nachmittags 5 Uhr stattfindenden öffentlichen Versammlung in Brügge im Lokale des Herrn C. Niggeloh und zu einer weiteren Versammlung am Montag, 26. Jannar cr., abends 8 Uhr in Lüdenscheid im Hotel zur Post. Angekündigt ist der Vortrag des Herrn Schriftsteller Bursche aus Mandeburg über:„Der Verdienst der deutschen Gewerkvereine um die Arbeiter“ Hörde, 24. Januar.[Aufsehen erregt] die plötzliche Verhaftung des Konsum=Verwalters Br. von hier, eines noch jungen Mannes auf gerichtliche Anordnung. Der Verhaftete, welcher dem Gerichtsgefängnisse überliefert wurde, soll eine erhebliche Summe unterschlagen haben. In der von dem Verhafteten verwalteten KonsumFiliale hat kürzlich ein Brand stattgefunden, welcher aber schnell gelöscht werden konnte. * Dortmund, 22. Januar.[Im Irrsinn— Revolver=Helden.] Im Irrsinn versuchte am Dienstag die Ehefrau Wolff im Kälberkamp ihr Haus in Brand zu stecken. Den Nachbarn gelang es, das Feuer alsbald wieder zu löschen. Die arme Frau wurde dem Krankenhause überwiesen.— Auf dem Hiltrowall wurde am Samstag Abend ein junger Mann, welcher sich den Fackelzug ansah, ohne jede Veranlassung von zwei rüden Burschen überfallen und u. A. durch einen Revolverschuß verletzt. Der Polizei ist es nun gelungen, die beiden Thäter J. Korff und B. Wallmeier, 16(!) und 20 Jahre alt, zu ermitteln. Dortmund, 24. Januar.[An der hiesigen Maschinenbauschule] beginnen am 9. April d. Is. die neuen Lehrkurse. Die Aufnahmebedingungen sind für Abteil na I Königl. techn. Mittelschule für Maschinenbau: Besitz des einjährigen Dienstrechtes und praktische Vorbildung; Abteilung II.: Kö igl. Werkmeisterschule für Maschinenbauer, Schlosser und Schmiede; gute Volksschul bildung und mindestens 4jährige praktischen Arbeitzeit. Abteilung III: Abend- und Sonntagskursus mit Fachunterricht. Für die theoretische Ausbildung der Volontäre, Gehülfen und Lehrlinge der Metallbranche. Unterricht an vier Abenden in der Woche und am Sonntag morgen. SUnna, 24. Januar.[Erschlagen] wurde am Sumstag, wie schon kurz mitgeteilt, der Schieferdecker Karl Fuisting. Seine Taute, die Wwe. Sticher, weigerte sich, ihm entliehenes Geld zurückzuzahlen, wofür sie Fuisting mißhandelte. Um nun weiteren Mißhandlungen aus dem Wege zu gehen, begab sie sich am Abend in die Wohnung des Arbeiters Josef Brune, welcher in demselben Hause der Wwe Sticg schien auch Fuisting und verlangte von in#“###cher, die Herausgabe des Geldes und der Weanht. Es entspann sich wieder eine Rauferei zwischen den beiden, welche sich Brune energisch verbat. Fuisting griff jetzt den Brune an, dieser ergriff jedoch ein Stocheisen, versetzte ihm einige Schläge auf den Kopf und drängte ihn zur Thür hinaus. Fuisting erschien aber noch einmal und fiel dann bald tot nieder. Bei dem letzten Erscheinen muß er einige Stiche in den Kopf erhalten haben, denn die heute stattgefundene Obduktion hat dem Vernehmen nach ergeben, daß der Tod infolge der erhaltenen Stiche eingetreten ist. Brune ist verhaftet und soll anscheinend in Notwehr gehandelt haben. bi Bielefeld, 24. Jannar.[Die Biersteuer] beschäftigte in der letzten Sitzung das StadtverordnetenKollegium, doch fand sie keine Guade vor den Angen der Stadtväter, die Gegner der Konsum=Steuern sind. Man schätzte die Einnahme daraus auf 35,000 M. Vom Magistratstisch wurde die beruhigende Versicherung abgegeben, daß die Biersteuer den Stadtverordneten noch einmal vorgelegt würde.— Die Kleinen lernen es von den Großen. Graf Posadowsky glaubte, den Reichstag durch seine Hartnäckigkrit zur Tabaksteuer zwingen zu können, Herr Oberbürgermeister Bunnemann die Stadtverordneten zur Biersteuer, die er ihnen zum vierten Mase anbieten will. Hoffentlich bleibt das Kollegium solchen Pressionen gegenüber hart!— Die„Rh.=Westf. Ztg. berichtet noch. daß Staotverordneter Sanitätsrat Dr. Steinheim beantragte, gegen das dem Abgeordnetenhause bereits vorliegende neue Lehrerbesoldungsgesetz in irgend welcher Weise Maßnahmen zu treffen, da, gleich den anderen Städten über 25000 Einwohnern, auch unsere Stadt erheblich(etwa um 20000.) geschädigt würde, wenn die Vorlage Gesetz wird. Eine Kommission wurde beauftragt, zu erwägen, was in der Sache am besten zu thun sei. * Minden, 24. Januar.[Ueber einen Fall kirchlicher Unduldsamkeit) liegt wieder eine betrübende Mitteilung aus dem Orte Wietzen bei Nienburg vor. Dort wurde kürzlich der Mühlenbesitzer Mühlenbruch am 7. d. Mts. unter zahlreichem Leichengefolge von Nay und Fern beerdigt. Der Pastor ging nicht der Leiche wie üblich vorauf, sondern folgte ihr und als der Sarg in die werden sollte, da schwieg der Mund des istlichen. Er hatte die kirchlichen Ehren versagt, vermunnh weil der Verstorbene sich in den letzten Jahren aus irgend welchen äußeren Ursachen nicht in die Kirchenordnung gefügt hatte. Der Vorgang hat in der Gemeinde Aufsehen hervorgerufen. Wie die„Mind. Zig. erfährt, hatten die Hinterbliebenen sich an den Superintendenten in Nieuburg gewandt; dieser hatte an den Wietzer Pastor einen Brief gerichtet, in welchem er ihm mitgeteilt haben soll, er wolle dem Wietzener Pastor bezüglich der Kirchenzucht keine Vorschriften machen, indeß würde er(der Nienburger Superintendent) die Einsegnung resp. Grabnicht versagt haben. Diese Annaben beruhen auf Aussagen von Hinterbliebenen des Mühlenbrüch. That hasten Inaguß der Gestorbene allgemein für einen ehrenauch kein Gottesleiugner. kein Triuker und kein Spieler, wischte Tileße 24 Jannar.(Begnadigt.— Er: 1890 der Fabrikarbesz Tode verurteilt wurde im Jahre 1885 von Krefeld F. 7. Kahner. Kahner, der im Jahre eigenes Kind, an dem v...; datte f. 3. sein wolte, ermordet. Seing Die Vaterschaft nicht anetkennen schuldigt und..— Stau wurde der Beihülfe be" i.6 zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. Die Lodesstrafe wurde damals in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt, die K. in Werden verbußte. Wie von dort gemeldet wird, ist K. jetzt vollständig begnadigt wrrden.— Gestern wurden hier Spitzbuben ertappt, die saste P, Pagen cghafsez,„Höchstwahrscheinlich find es jene Dilbe, welche schon ken tunger Zeit fortgesetzt die Tutzrvars in der Stadt bestahlen. Der eine heißt Andreas und ist Wark:ecohger, der andere Franz Kaufmann Spitzhuben. weive sind aus Köln und bekannte ist man in jieher= Zeit der“(Einer Diebesbande) Mitglieder eine ganze lange P die Svur gekounen, deren verschiedensten Art ausgeführe eide von Diedlählen der die Diebe es auf Nahrungs= und Genus besondens haten e San„Mengen, Spezereiwaren, auch lebende Tiere, wie Runmihen, Hühner und Ziegen usw. Für die nächste Zeit werden sie wohl vor dem Verwechseln der Begriffe von Mein und Dein in der Einsamkeit ihrer Kerkerzelle bewahrt bleiben. * S o l i n g e n, 2 4. J a n u a r.[ E n t f ü h r t] w o r d e n w a r hier, wie in der letzten Nummer dieser Zeitung erzählt wurde, die zehn Jahre alte Tochter des Maurers Krekel. Das Dunkel, das sich über den Fall gebreitet hatte ist nunmehr gelichtet und zum Glück bestätigen sich die Gerüchte von einer Ermordung des Kindes nicht. Thäterin ist, der„Rh.=Westf. Ztg.“ zufolge, eine Frau, die einer herumziehenden Truppe angehört. Sie hat das Mädchen nach Köln geschafft. Wie es heißt, soll die Person die Absicht gehabt haben, das Mädchen in einem schlechten Hause unterzubringen. Da die Spur des Kindes nach Köln führte, begab sich der Polizeiwachtmeister zur hiesigen Kriminalpolizei, mit deren Hülfe er ermittelte, daß die Person mit dem Kinde in einem verdächtigen Hause in der Nähe des Bahnhofes sich aufhielt. Das Kind wurde sofort von dem Beamten nach Solingen gebracht, während die Frauensperson in Haft kam. Eine eingehende Untersuchung des Falles ist angeordnet worden. * Essen, 24. Januar.[Der Centralverband deutscher Händler Markt- und Meßreisender] hielt gestern und heute in der„Sängerhalle" des Herrn Ruoff seinen 5. Kongreß ab. Anwesend waren 27 Delegierte, welche 22 Vereine vertraten. Die Leitung der Verhandlungen hatte der Verbandsvorsitzende Herr Max Wille=Magdeburg übernommen. Es wurde beschlossen, Petitionen gegen die Handhabung der Sonntagsruhe im Reiche und gegen die Lustbarkeitssteuer dem Minister des Innern zu übermitteln. Herr Kasel giebt ein ausführliches Referat über die Herausgabe eines Fachblattes und findet der dahingehende Antrag fast einstimmige Annahme. Nach Begründung des nächsten Antrages, Eingabe an die Eisenbahnverwaltung betr. Frachtermäßigung durch Herrn Kasel und nachdem sich eine Anzahl Redner zustimmend ausgesprochen, gelangt auch dieser Antrag zur einstimmigen Annahme. Ein Antrag, betr. Erlangung von Retourbillets 4. Klasse bezw. Kilometerfahrscheinhefte wird nach längerer Diskussion dem Central=Verbandsvorstand zur weiteren Berücksichtigung übergeben. Ein Antrag betr. das Wachwesen wird den Lokalvereinen überwiesen. Ueber den Antrag, fremde Händler zurückzusetzen, wird nach lebhafter Diskussion zur Tagesordnung übergegangen, ebenso über den Antrag betr. Standgeld von Privatpersonen. Zu einer recht lebhaften Devatte gab der Antrag betr. Einrichtung eine Centralsterbekasse Anlaß. Schließlich einigte sich die Versammlung d hin, daß der Ulmer Verein beauftragt wird, bis zum nächsten Kongreß Statuten für eine solche Kasse auszuarbeiten. Der nächste Antrag, die Kongresse von jetzt an alle 2 Jahre, statt wie bisher jedes Jahr, abzuhalten, wird bis zum nächsten Konareß vertagt. Ein Antrag betr. Versicherung gegen im Geschäft vorkommende Unfälle wird dem Vorstand zur Berücksich tigung überwiesen. Sodann wurde die Wahl des nächsten Kongreßortes vorgenommen; es wurde Bremen mit 21 Stimmen gewählt. Auf Autrag des Herrn Kasel wurde schließlich Herr Seehrusen zum Ehrenmitglied des Verbandes ernannt, worauf Schluß der Verhandlungen eintrat. * Essen, 24. Jannar.[Ein Zusammenstoß mit einem Motor= und einem Lastwagen ereignete sich hier auf der Rüttenscheider Eisenbahnbrücke. Dabei kam der Führer des Lastkarrens zu Fall, während das scheu gewordene Pferd anzog und ein Rad dem Unglücklichen über den Rücken ging; durch schwere innere Verletzungen wurde der Tod des Mannes angenblicklich herbeigeführ: * Trier, 24. Januar.[Eineinteressante Entscheidung über den Religionsunterricht fällte das hiesige Gericht. Die Wittwe eines Schreiners hatte 4 polizeiliche Strafbefehle erhalten, weil sie ihr Kind nicht dem evangelischen Religions-Unterricht zugeführt habe. Die Mutter ist katholisch, während der Vater Protestaut war Das Kind war mit der Einwilligung des Vaters katholisch getauft worden, indeß bestimmte dieser vor seinem Tode, daß das Kind evangelisch erzogen werden solle. Die Mutter schickte später das Kind in die katholische Schule. Die Folge war, daß ihr vom Amtsgericht die Vormundschaft und das Erziehungsrecht entzogen, und daß sie mit den erwähnten 4 Strafbefehlen bedacht wurde. Auf ihre Berufung hin fällte das hiesige Schöffengericht folgendes Urteil:„In thatsächlicher Hinsicht steht fest, daß das Kind in der fraglichen Zeit vom evangelischen Religions= Unterricht fern gehalten wurde, obschon es im evangelischen Bekenntnis zu erziehen war. Es handelt sich indessen nicht um 4 Fälle, sondern nur um einen Fall, in dem eine Zuwiderhandlung gegen die Kabinettsordre von 1825 finden könnte. Die Angeklagte hat den positiven Willen gehabt, ihr Kind in der katholischen Religion zu Sziehen; ihre fortgesetzte Weigerung, es dem evangelischen Renigione=unterrichte zuzuführen, erscheint daher lediglich ae=Ausfluß dieses einen Willens. Eine Zergliederung m ist nicht zulässig. Nun ist ferner der Mutter durch Beschluß des Amtsgerichts die Vormundschaft und das Erziehungsrecht entzogen worden. Mit dem Erziehungsrecht erlischt aber auch die Erziehungspflicht; beides ist auf den neuen Vormund übergegangen. Die Angeklagte war daher freizusprechen; die Kosten fallen der Staatskasse zur Last“. Mainz, 22. Januar.[Beigelegter Streik.] Die in einer hiesigen Schuhfabrik bestandenen Lohnstreitigkeiten sind durch Anerkennung des allgemein gültigen Lohntarifs von Seiten der Fabrik beglichen worden. In Folge hiervon wurden sämtliche Kündigungen der Arbeiter zurückgezogen. Worms, 23. Januar.[Zu dem Wettbewerb für 355.#au einer festen Straßenbrücke über den #. bei Worms ist der erste Preis(10000.) dem #iwurf der Maschinenbau=Ak iengesellschaft Nürnberg, u„Sustavsburg, Grün u. Bilfinger in Mannheim und Onntat Karl Hofmann, Stadtbanmeister in Worms, verliehen worden. Den zweiten Preis(6000 M) erhielten Prof,„Reinhold Krohn, Direktor der Brückenbauabteilung ger Gutehoffnungshütte in Sterkrade, Privatingenieur a5 Fihr(früher in Firma Gebr. Klein. Schmos und in Wien) in Darmstadt und Architekt Bruno Möhring in Berlin. Zwei dritte Preise(je 3000.) erhielten erstens Prof. Georg Freutzen in Aachen in Gemeinschaft mit der Brückenbau=Aktiengesellschaft Harkort in Duisburg und der Firma A. Schneider in Berlin, zweitens die Maschinenfabrik Eßlingen durch den Oberingenieur ihrer Brückenabteitung Kübler in Verbindung mit dem Architekten Otto Rieth in Berlin und der Bauunternehmung A. u. E. Menzel in Elverfeld=Ludwigs= hafen für die Ausführung der Unterbauten. 24. Januar.[Selbstmord.] Ein hiesiger Fabrikarbeiter hat sich heute Morgen in einer Scheune erhängt, nachdem er sich zuvor einen Schnitt am Halse beigebracht hatte. Als Grund zu der ung ücklichen That ist Krankheit und Armut anzunehmen. Der Selbstmörder hinterläßt Frau und sechs kleine Kinder. Druck und Verlag: Gustav Butz in Hagen. Fernsprecher Nr. 39. musterbogen 1,40 Mk. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalten.(No. 3009 der deutschen Zeitungspreisliste.) Unter den günstigsten Auspizien beginnt der„Häusliche Ratgeber", das beliebte von Robert Schneeweiß in Breslau herausgegebene Frauenblatt, soeben einen zehnten Jahrgang. Es liegen uns die Nummern 1 und 2 vor, die man nur oberflächlich zu betrachten braucht, um den vorteilhaftesten Eindruck von der Zeitschrift zu bekommen. Schon der reichhaltige und vorzüglich illustrierte Modenteil in Nr. 1 und der Handarbeitsteil in der Nr. 2— diese beiden Rubriken wechseln allwöchentlich ab— müssen jedem Frauenauge das höchste Interesse abnötigen. Aber auch der hauswirtschaftliche Teil mit seinen zahlreichen praktischen Ratschlägen ist in beiden Heften sehr sorgfältig ausgestattet. Sehr gut redigiert ist ferner offenbar das Feuillcton; wir fanden darin außer dem sehr spannend und in vornehmem Stil geschriebenen Roman „Schatten der Vergangenheit“ in jeder der beiden Nummern mehrere kleine, abgeschlossene Erzählungen, teils ernsten teils heiteren Inhalts, die uns sehr gefielen. Belehrende Artikel über allgemeine interessierende Fragen. Gedichte, Rätsel u. dgl. bilden den übrigen Inhalt der Hefte: Nr. 2 enthält auch die erste diesjährige Nummer der illustrierten Kinderzeitung„Für unsere Kleinen“. Ein Abonnement auf den„Häuslichen Ralgeber“ kann bestens empfohlen werden. * Wie Musiker komponieren. Haydn dachte, er könne nicht komponieren, wenn er nicht den Ring trug, den ihm Friedrich der Große einst geschenkt: außerdem mußte das Papier, das er beschrieb, weiß und von bester Sorte sein. Gluck schrieb am besten, wenn er sich mitten auf einem Felde befand. Rossini mußte voll des süßen Weines sein und lag dabei gern im Bett. Mozart zauberte seine herrlichen Melodien hervor, wenn er Billard spielte. Zingarelli bereitete sich zum Komponieren vor, indem er die Klassiker las. Beethoven konnte am besten komponieren, wenn er einen kurzen Spaziergang in Wald und Feld unternommen; die meisten seiner großen Werke sind unter dem frischen Eindruck, den die Natur auf ihn machte, erstanden. Cimarosa wünschte von lanter Freunden umgeben zu sein, leichte Konversation inspirierte ihn, während Méhnl einmal sogar den Polizeichef dringend hat, man möge ihn in die Bastille setzen, nur um ungestörte Ruhe zu haben. Richard Wagner kleidete sich mit Vorliebe in die Tracht des Zeitalters, dem seine Kompositionen angehörten; größte Ruhe mußte aber auch bei ihm obwalten. Johann Strauß komponiert und schreibt seine musikalischen Einfälle auf, wie es ihm kommt— oft wirft er ein neues Walzerthema rasch mit Bleistift auf seine Manschette hin. Ein Zeitgenosse Gocthes und Napoleon 1. Man schreibt der„Frankf. Ztg.“ aus Jeua vom 21. d: Wie bereits gemeldet, ist heute der Nestor unserer Hochschule und wohl auch der älteste Dozent im deutschen Reiche, Geheimrat Dr. theol, et phil. Joh. Gust. Stickel, im Alter von 91 Jahren gestorden. Gottbegnadet war das Leben Stickels, nicht nur daß er ein so hohes Alter erreicht hat, sondern daß er fast bis an sein Lebensende in geistiger Frische seine wissenschaftliche Thätigkeit ausüben konnte. Mit Bewunderung blickte jeder, der dem „alten Stickel“ auf der Straße begegnete, auf ihn, kerzeugrad ging er einher, einen 60jährigen, nicht einen Sojühligen vermutete man nach seiner Haltung in ihm. Vor ca. vier Jahren erkrankte Stickel an Epithelium des Nusenrückens, was, von Jahr zu Jahr fortschreitend, ihn jedoch nicht hinderte, seine Thätigkeit wie bisher auszuüben. Am 18. Juli 1805 in Eisenach geboren, besuchte Stickel das Gymnasium in Weimar und studierte nach Absolvierung desselben an der Landesuniversität in Jena. Am 18. November 1827 stattete er Gocthe in Weimar einen Besuch ab, um diesem, wie es damals Sitte war, seine Doktordissertation vorzulegen. Ovwohl er in Weimar das Gymnasium besucht, hatte er Goethe nicht zu sehen bekommen. Stickel schildert selbst die erste Begegnung mit Gocthe wie folgt:„Da öffnete sich die Tyür und der Dichterfürst trat in ruhiger Würde herein. Eine geborene Majestät, wenn auch nicht von so hoher Gestalt, wie sie sich von dem geistig Großen meine jugendliche Phantasie gebildet hatte. Unwillkürlich verneigte ich mich so tief, wie sonst noch vor keinem Sterblichen: eine innere Gewalt beugte mich nieder.“ Mehrere Male noch war der nunmehrige Privatdozent Stickel bei Goethe, das letzte Mal am 22 März 1831, also genau ein Jahr vor dem Tode des Dichters. Aber noch einen anderen Geistesgewaltigen jener Tage hat Stickel gesehen, N poleon I. Als im Jahre 1892 bei der Anwesenheit des Fürsten Bismarck in Jena Stickel als Senior der Universität dem Fürsten vorgestellt wurde, fragte ihn letzterer nach seinem Alter Geheimrat Stickel erwiderte:„Ich habe noch Napoleon I gesehen, Deutschland im Zustand tiefster Erniedrigung. habe Goethe gekannt und damit Deutschland auf der Höhe litterarischer Entwickelung und sehe nun in Ihnen den, der unser Vaterland auf den Gipfel politischer Entwickelung gehoben hat.“ Mit kurzer Unterbrechung— im Jahre 1829 ging der Privatdozent Stickel auf einige Zeit nach Paris, um sich unter der Leitung des großen Orientalisten de Sacy und des gelehrten Chézy weiter auszubilden— war Stickel von 1827 bis zu seinem Tode an unserer Hochschule als Dozeut thätig, seit 1839 als ordentlicher Professor. Als er im Jahre 1889 sein 50jähriges Jubiläum als ordentlicher Professor feierie, ließ der Großherzog von Weimar zu Ehren Stickels eine Medaille prägen. Am 4. Juli 1892 beging er sein 60jähriges Jubiläum als Doktor der Theologie, bei welcher Gelegenheit er vom Großherzog zum Geheimen Rat ernannt wurde. Bis an sein Levensende ist Stickel der bescheidene Gelehrte geblieben; dies zeigt sich zur Feier seines neunzigsten Geburtstages. Die Studentenschaft wollte es sich nicht nehmn lassen, dem hochbetagten Lehrer an diesem Tage einen Fackelzug darzubringen, den jedoch Stickel ablehnte. Er verbrachte den Tag im Hause seines Schwiegersohnes, welcher in dem meiningenschen Dorse Eckolstadt Pfarrer ist. Erwähnt sei noch, daß das orientalische Münzkabinett in Jena im Jahre 1840 auf Auregung Stickels entstanden ist. In diesem ist auch der von Stickel in den 40er Jahren ersundene, in der„Illustrierten Zeitung“(1846) beschriebene Münzausstellungsapparat zu sehen. Litterarisches. „*„Häuslicher Ratgeber“. Praktisches Wochenblatt —. alle deutichen Hausfrauen mit den Gratisbeilagen Mode und Handarbeit und der illustrierten Kinderzeitung: „Für unsere Kleinen". Preis vierteljährlich mil SchnittVerantwortlicher Redacteur: Carl Maron in Hagen. Jeder Tag bringt uns einige neue Specialitäten für die Haut; meistens sind dies aber nur Schminken. Einzig und allein die Erdme S mon verleiht dem Teint die natürliche Frische und Schönheit. Sie wird seit 35 Jahren in der ganzen Welt trotz aller Nachahmungen verkauft. Der Puder de Riz- und die Seife Simon vervollftändigen die hygienischen Wirkungen der Erdme Simon. — 30 Morgen sehr guter M Fettweiden am Bahnhof Westhofen, zu direktem Eintrieb bequem gelegen, sollen am Mittwoch, 12. Febr. d.., vormittags 11 Uhr, im Lokale des Herrn Gastwirt Mild zu Westhofen zur Verpachtung ausgesetzt werden. Die Verwaltung des Rittergutes Husen b. Westhofen a. d. Ruhr (Reg.=Bez. Arnsberg.) 768 Wegzugshalber ist eine nabe dem Hagener Bahnhof belegene mit herrschaftlichem Wohnhause nebst großen Lager= u. Kellerränmen, Remise und Garten, fehr geeignet für eine Großweinhandlung, sowie zu jedem anderen Geschäfte, preiswert zu verkaufen. Offerten unter R 696 an die Exp. d. Ztg. " Domänen=, Ritter#uut Wald-, Landgüter und ####Villen, Mühlen, GastPhöfe, Gast= und Schenkwirtschaften, Brenn= u. Brauereien, Ziegeleien, Fabriken, sowie Häuser mit Geschäften und gewerblichen Anlagen jeder Art habe preiswert zu verkaufen event. zu verpachten. Liegenschafts=Agentur: Louis Piller, Annen i. Westf.(Gegründet 1876.) 8½ möbl. Zimmer u. Ladenlokale werden Mietern unentgeltl. nachgewies. durch das WohnungsO* nachweisburean u. Immobilien=Vermittlungsgeschaft von Julius Winterhoff. Hagen. Nordstr..) 172 # Elverfelderstraße 73 ist die Parterrewohnung aus 6 Räumen oder die abgeschlossene 1. Etage mit Zubehör per 1. Mai zu vermieten. Eventl. können auch beigegeben werden. 901 Näheres bei Fischer& Jansen. Eine hübsche Villa, sehr solide gebaut, an einem der schönsten Punkte des Ruhrthals inmitten eines parkartig angelegten Gartens gelegen, ist verziehungshalber unter günstigen Bedingungen billig zu verkaufen. Frk. Offerten unter D 1512 an die Erp. d. Ztg. Ein Ladenlokal mit oder ohne Wohnung sofort oder später zu vermieten. 1348 Altenhagenerstr. 30. Ein Vaueribkat nebst Wohnung 1. Mai zu vermieten. 1435 Neue Friedrichstraße Nr. 1. Bäckerlokal nebst Wohnung an gelegener Straße pr. 1. Mai zu vermieten. Zu erfr. in der Exp. 1284 In meinem Hause ist die I. Etage, bestehend aus 6 Zimmern, Küche 2c. auf sofort oder Mai ganz oder geteilt an ruhige Leute zu vermieten. Gustav Seligmann, 1469 Wehringhauserstr. 8. Gastwirtschaft, auch Restaurant in Hagen oder Umgegend von zahlungsfähigen Fachleuten zu mieten evtl. zu kaufen gesucht. Offert. erbet. unter D. 768 an die Exp. d. Ztg. Für Bäcker! Eine kleine Bäckerei, welche seit Jahren mit gutem Erfolge betrieben worden, ist unter günstigen Bedingungen krankheitshalber mit oder ohne Wohnung zu vermieten. 1352 Haufe=Gevelsberg. Carl Winkelmann. In bester Geschäftslage Hamm W. ist ein sehr schönes, geräumiges, zu jedem Geschäft geeignetes 925 Ladenlokal mit 4 großen Schaufenstern nebst Wohnung, Lagerräumen, Stallung 2c. per 1. Juli er. zu vermieten. Evtl. ist auch das betr. Haus (Eckhaus) nebst zugehörigen Hintergebänden, großem Hofraum und Garten unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. Gefl. Anfragen unt. N. 8023 an Rudolf Mosse, Köln. Ein geräumiges Tabentorat mit 2 anstoß. Zimmern, sowie großem Lagerkeller in bester Geschäftslage Wehringhausens, worin seit 30 Jahren mit bestein Erfolg ein Kolonialwarengeschäft betrieben wird, sich aber auch zu jedem andern Geschäft eignet, pr. 1. Mai d. Is. oder früher zu vermieten.— Offerten unt. R. 877 an die Exp. d. Ztg. Ein schönes 1147 Ladenlokal an der Wehringhauserstraße verhältnishalber per 1. März oder später preiswert zu vermieten. Näh. Wehringhauserstr. 45. Sehr Das in Gevelsberg vor 3 Jahren neu erbaute Fabrikgebäude(Shedbau) der früh. Weinbrecherschen Maschinenfabrik mit 8 pferd. Kraftanlage, Transmission, Heizrohr= anlage nebst Wohnhaus, an der Hauptstraße und nur 5 Minuten vom Bahnhof gelegen, ist sehr billig zu kaufen. Näheres beim Eigentümer H. Spelleken in Barmen=Wichlinghausen. 1053 Die vollständigen Einrichtungen zur Fabrikation von gewöhnlichen Einlaß=, Einsteck- und Binbschruntschlossern, nach neuesten Systemen, in durchaus gutem betriebsfähigem Zustande, sind billig, unter sehr günstigen Zahlungsbedingungen zu kaufen. Offerten unter V 1056 besorgt die Exv. d. Ztg. Ohne Berufsstörung loh. Nebenverdienst durch Verkauf eines gangb. Artikels a. Private. Angeb. unt. „Konsum“ postl. Neumünster. Für eine der ersten KinderVersicherungsanstalt, werd tücht. Haupt=Agenten u. Reisebeamte gegen feste Bezüge gesucht. In d. best. Gesellschaftskreis. verkehrende Persönlichk. bevorzugt. Off. unt. M. 2. 79 an Haasenstein& Vogler,.-., Cassel. 1380 Eine schöne abgeschlossene bestehend aus 6 Zimmern und einigen Mansardenstuben mit allen Bequemlichkeiten inmitten der Elberfelderstr. pr. 1. Mai zu vermieten. Offerten unter M 1256 bes. die Exp. d. Z. In Altena, Müblendorf Nr. 297 ist ein zu jedem Geschäftsbetrieb geeignetes Ladenlokal nebst Wohnung sofort event. später zu mieten. S. Feidelberg, 1362 Hohenlimburg. Wohnung. Bergstraße 106 ist die 1. u. 2. Etage, abgeschlossen, bestehend aus je 6 sein eingerichteten Räumen, 2 Mausardenzimmern, Keller, Waschküche. Bleiche 2c., pr. Mai oder früher zu vermieten. 1442 Eine Lebensversicherungs=Gesellschaft sucht für das Incasso eine geeignete Persönlichkeit, die Kaution stellen kann. Offerten unter T. 885 bef. die Exp. d. Ztg. Schöne Mansarden-Etage mit Bequemlichkeiten, enth. 6 Zimmer, pr. 1. Mai d. J. zu vermieten. 968 Die Exp. d. Ztg. sagt wo. Drei Zimmer in der ersten Etage mit allen Bequemlichkeiten pr. 1. Mai zu vermieten. 1058 Kirchstraße 9. Möblierte Ein Wohn= u. Schlafz. u. ein einzeln.., fein mödl., straßenw., weil überzähl., sehr preisw. zu verm. 1035 Elberfelderstr. 83 A. Wohnungen zu 3, 4, 7 u. 8 Zimmern, abgeschl. Etagen mit Balkons, sowie Ladenlokale mit großen Lagerkellern event. auch Stallung, auf sofort oder 1. Mai zu vermieten. 864 Joh. Kramer, Werdestr. 5a. Eine Wohnung von—5 Zimmern und BodenKube auf 1. Mai zu vermieten. sooe Näh. Wehringhauserstr. 27. Kost und —3 ordentliche junge Leute erhalten Kost und Logis. 1483 Lindenstraße 18. Wohnung, 8 schöne Zimmer, auf Mai zu derm. 1054 Köhler, Frankfurterstr. 37. Wohnung, 3 Zimmer, 1. Mai zu vermieten. 1436 Neue Friedrichstr. Nr. 1. Wohnung von 4 Räumen, wovon 1 Raum zu ein. kl. Geschäft beuntzt werden bann, steht zum 1. Mai cr. zu verm. 2955 Frankfurterstr. 55. Zu kaufen gesucht ein gut erboltener Fallhammer, Bürgewicht 350—400 kg. Offerten werden unter C 1180 an d. Exp. d. Zig. erbeten. Agenten, welche schon mit Erfolg gearbeitet haben, ist bei einer hochangesehenen deutschen Lebens=VersicherungsGesellschaft Gelegenheit geboten, den mit Gehalt, Spesen u. Provision gut dotierten Inspektor= posten für Westfalen zu erwerben. Meldungen mit Lebenslauf, Referenzen und Photographie unter A 972 an Haasenstein& Vogler, .=., Dortmund erbeten. Ein junger Commis bisher in der Eisenwaren= und Werkzeugbranche, an flottes und selbständiges Arbeiten gewöhnt, sucht gestützt auf ia. Zeugnisse und Referenzen per sofort anderweitig Stellung. Gefl. Offerten unter C 1507 an d. Exp. d. Ztg. Eisenwaren=Export=Geschäft sucht einen mit schöner Handschrift und guten Warenkenntnissen zum sofortigen oder späteren Eintritt. Sprachkenntnisse und Stenographie erwünscht. Offerten unter L 1252 an die Exp. d. Ztg. erbeten. Ein erfahrener 1329 Klempnergeselle findet dauernde Beschäftigung bei Carl Gronnenberg sen., Hagen, Neumarkt. Tragende und jüngere sowie einen sprungfähigen Eser der gr. weißen Vorkshire Vollblut=Rasse liefert preiswert in allen Altersklassen Halden a. d. Leune. 1412 Gutsverwaltung. Ein junger, evgl. Klempntergehülfe auf sofort gesucht von Gust. Rittershaus, 1449 Schwelm. Führrnecht sosort gesucht. 1518 Ernst Ahr. Wegen Aufgabe des Geschäfts fast neue Blasebälge, 1391 3 Ambosse, sowie samtl. Schmiedegerätschaften hat billig abzugeben 1406 W. Weber, Hagen, Frankfurterstr. 73 Ein fleißiger und nüchterner sofort oder in 14 Tagen gesucht. Hunig, Böhmerstraße 28. Ein Knecht findet in 14 Tagen Stelle bei E. Eversbusch, 1316 Haspe. Wegen Betriebs=Vergrößerung stellen wir zum Verkauf: 1. 5 Pfd. Gasmotor mit sämtl. Zubehör 2. 15 Pfb. dlegende Dampfmaschine komplet. 198 Geitebrügge&am Kinno, Hagen i.., Etlperstr. 46. Georg Scherer& Co., Langen in allen Preislagen garantiert rein Flasche von M..— an empfiehlt. 18894 Emil Brinker, Hagen, Kampstr. Magenstärkend Appelit anregend, befördert die Verdauung; als diätetisches Genuss- und Gesurdheitsmittel vortrefflich bewährt. Bester Nagenliqueur: Fek-scs lfekr-dcer krichen Vor Nachahmungen wird gewarnt. Zu haben in den meisten Restaurationen, ren- und Delikatessen Geschäften. Kolonin 1059 Oberhagener aschinenFabrik (Dan. Heuser) Hagen i. baut Excenterpressen bis zu 125,000 k Arbeitsdruck doppelseitig und einseitig mit und ohne selbstthätige Schwung radausrückung. 1519 Feinste getrock. Birnen. Aepfelringe, bosn. und Bordeaux=Pflanmen, feinste helle Aprikosen, Prünellen, Trauben=Rosinen, Sultan=Rosinen, ff. Kochu. Schalmandeln, Feigen, Datteln, Nüsse, Maro2c., fr. Trauben, Apfelsinen, à St. 5ebis 8, 10 u. 15 Pfg., Citronen u. Annanas 2c. empfiehlt in bester Ware billigst Jul. Scherney, Fernsprecher 44, 1078 Versandt prompt. Das beste MetallPutzmittel ist der helle Metall-Putz-Glanz Amor Geschützte Marke. Stadttheater in Barmen. Dienstag, den 28. Jannar Anfang 7½ Uhr: Tropsen Eift. Lustspiel in 4 Akten von Blumenthal. Mittwoch, den 29. Jannar: Anfang 7½ Uhr: Dieselbe Vorstellung. Käse Harzer, Mainzer, Biertäse in Staniol. Postkiste ca. 100 St. M. 3 frk. dort 10 Kisten= 1000 St. ab hier M. 22 Käserei Werner, Neumünster i. H. Beste und billigste Bezugsquelle. Ein auf Schnitte u. Matrizen geübter, solider Schlosser findet dauernde und lohnende Arbeit bei Griesenbeck& Heuser, 1369 Rummenohl. Ein Laufbursche und ein Buchdruckerlehrling finden Stelle bei 1477 Carl Schürmann, Elberfelderstr. 37. ArRbzimmermann, Zahnkünstler, Schulstrasse 3a. Bakk. Sin Jahren litt ich au heftigem Kopfschmerz(Migräne), der sich erschreckend oft wiederholte. Die Aufälle waren unerträglich, ein reißender bohrender Kopfschmerz, ungeheurer Druck über Stirn und Augen und Schlagen in den Schläfen machten mich unfähig, mich aufrecht zu erhalten und schließlich trat heftiges Erbrechen ein. Einem Dankschreiben zufolge von Fräulein Beckmann aus Roxel b. Münster wandte sich mich schriftlich an Herrn G. H. Braun, Breslau, Ecke Schweidnitzerstraße und Hummerei. Durch dessen einfachste briefliche Verordnungen bin ich in kurzer Zeit völlig von dem Leiden befreit, wofür ich. meinen herzlichsten Dank sage. 1499 Fräulein Therese Gohr, Duisburg, Kuhlenwall 62. Haushaltungs Pensionat. Zum Frühjahr finden wieder junge Mädchen liebev. Ausu. z. gründlichen Erlernung d. Haush. au. sein Handarb. Gelegenheit z. Aneignen gesellschaftl. Formen, zur Weiterbildung i. Sprachen, Musik, Malen etc. Tüchtige Lehrerin im Pensionate. Beste. Ref Frau Emma Richartz, Burscheid bei Köln. Patent= Blattfederhämmer D..-P. Nr. 67939 zum Schmieden von Schaufeln, Spaten, Pflugscharen, Feilen 2c., sowie zum Recken von Stahl und Eisen liefert P. W. Hassel, Ingenieur, Hagen. Vorzügl. Zeugnisse über ausgeführte Hämmer. 1497 Unentgeltlich zu Ostern gesucht. 666 Carl Eicker, Wetter. Ein Lehrling gesucht für Barbier= und FriseurGeschäft. 1456 E. Heutschke, Hohenlimburg. Berger’s Germania Fabrik Robert Berger. Pössneck i. Th. Cece0 Zur Erlernung des Haushaltes ohne gegenseitige Vergütung wird ein Madchen gesucht. 1517 Wo, sagt die Exp. d. Ztg. Gesucht für 3 Std. täglich eine Frau oder Mädchen für Hausarbeit. Nachzufragen zwischen 1 und 2 mittags 1475 Victoriastr. 9, 1. Et. Ein junges Mädchen, das ihre Lehre als Putzmacherin binnen kurzem beendet, sucht per Anfang März als Volontärin oder 2. Arbeiterin Stellung. Offerten. unter W 100 an die Exp. der Hattinger Zeitung in Hattingen(Ruhr) erbeten. 1441 Suppenwürze ist ganz vorzüglich, um augenblicklich jede schwache Suppe höchst schmackhaft und kräftig zu machen. In Oriainal= Fläschchen von 65 Pfg. au bei Carl Wolff, Kampstr. und Filialen: Kölnerstr., Hoch= und Schulstr.=Ecke. Bestens empfohlen,„werden Maggi's praktische Gießhähnchen zum sparsamen und bequemen Gebrauch der SuppenWürze. 1498 ttücht.ev. Dienstmädch. Mitte März gesucht. 1494 Rembergstr. 13. versende Anweisung zur Rettung von Trunksucht. M. Falkenberg. Berlin, Steinmetzstr. 29. 1062 Für folgende Brauchen sind an geeignete Personen unter guten Bedingungen General- und Hauptagenturen zu vergeben(auch einzelne Branchen werden beietzt). Lebens. Militär=, Aussteuer= und Altersversicherung,“ „Uufall, Kollektiv, Haft u. gegen Wasserleitungsschäden.“ „Feuer=Versicherung, Hagel= und Viehversicherung,“ Bar- Kantions Versicherung.„„„„*„ Offerten unter B. G. 8640 an G. T. Tande# ud. in Kbin erbeten. 1513 Tüchtige Schleiter Grimme, Natalis& Co., Kommandit=Gesellschaft auf aktien, Brannschweig. Volontär. Ein junger Mann, der das einj. Examen erlangt hat, sucht auf dem kaufmännischen Bureau eines Fabrikgeschäftes Stellung als Lehrling. u. B 1491 a. d. Exp. d. Ztg. Off. Lohnender Artikel für Hausierer. Muster umsonst und frei. 1429 J B 7060 postlagernd Ründeroth. Für eine seine Konditorei Düsseldorfs wird ein Volontar auf sofort gesucht.. 1467 Zu erfr. in d. Exp. o. Ztg. 1 ord. Dienstmädchen auf sofort gegen hohen Lohn gesucht. 1264 Elderfelderstr. 61. Ein Dienstmädchen für einen kleinen Haushalt kann sofort oder 1. Febr. eintreten. 1426 Bismarckstr. 18 I. In einem bürgerlichen Haushalt wird für sofort ein älteres inständiges, properes Tienstmadchen gesucht, welches sämtliche Hausarbeit, Waschen und Putzen gründlich versteht. 1447 Guter Lohn und angenehme Stellung wird zugesichert. Frau F. W. Förster, Radevormwald. 1 tücht. Dienstmädchen, in allen Hausarbeiten erfahren. auf sof. geg. hoh. Lohn gesucht. Frau Philipp Brummel, 1439 Barmen, Alleestr. 127. Gegen hohen Lohn suche nach Barmen zu sofort oder baldigem Eintritt ein tüchtiges Tienstmadchen und ein erfahrenes Kindermädchen. Gute Zeugnisse erforderlich. Näh. in d. Exp. d. Z. Suche auf den 1. Februar ein gdentiches Tienstmärchen von auswärts. 599 Frau C. Hedtkamp, Körnerstr. 85. jedel erhalt unter Garantie der Zurücknahme, für den billigen reis von 7 M. 80 Pfg. 200 gute 5 u. 7 Pfg. Cigarren, franco gegen Nachn. zugesandt, die delikat schmeck., ein äusserst preiswertes Fabrikat sind. ein Volkskalender für 1896 mit nützl. Tabelin, Tarifen etc. liegt in jed.Paket grat.bei. Rud. Tresp, Nenstadt, Westpr. N. 83. Cigarrenfabr. u. Versandhaus. .40 Gänsefedern, wie sie von der Gans kommen mit den ganzen Dannen habe ich abzugeben und vers. Postpakete enthaltend 9 Pfd. netto, à 99 per Pfund, dieselbe Qualität sortiert(ohne steise) mit M. 1,75 per Pfd., gegen Nachnahme oder vorherige Einsendung d. Betrages. Für klare Ware garantiere u. nehme was nicht gefällt zurück. Rudolf Müller, 742 Stolp i. Pomm. Die Bettfedern=Fabrik Wilh. Bohn, Osnabrück, versendet geg. Nachn. dopp. gereinigte gute neue Bettfedern f. 60 u. 100 Pf. d. Pf., Halbdaunen 125 Pf., la. Halbdaunen 150 Pf., Ia. Ganzdaunen nur 250 Pf., Ia. weiße Gänseseder 230 Pf., la. silbergraue Gäusefeder Bei Abnahme v. 50 Pfd. 5% Rab. Umtausch gestattet Verpack. frei. Den Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers und Königs feiert die große Hagener KarnevalsGesellschaft ans Märischer Reichslag an: Sonntag den 26. Jannar er., abends 7 Uhr anfangend # in dem eigens hierzu dekorierten feenhaft beleuchteten Herrn C. Feilhauer durch eine Grosse Festsitzung mit Damen und nachfolgendem ##### Tanz.-## Eintrittspreis für Nichtmitglieder 60 Pfg. jede Person. Der kleine Rat. und Kaisersaal des Die Hagener Zithergesellschaft feiert, unter gütiger Mitwirkung des Gesangsvereins „Harmonie" zu Hagen und des Zitherklubs„Concordia“ zu Hörde am Sonntag, den 2. Februar d. im Saale des Herrn Ludw. Trepper am Markt ihr diesjähriges "" Na„Stest durch Concert mit darauffolgendem Ball. Anfang des Concerts 4 Uhr, des Balles 9 Uhr. Kassenpreise: Concert Mk. 0,75, Concert und Ball Mk. 1,50, Ball Mk. 1,00. Im Vorverkauf sind Karten zum Concert zum Preise von Mk. 0,50, zum Concert und Ball zum Preise von Mk. 1,25 bei den Vereinsmitgliedern, dem Vereinswirt Franz Stüben, Frankfurterstraße und Herrn Ludw. Trepper am Markt zu haben. 1520 Der Vorstand. Kaufmann& Strauss (Nathan Levy Nachf.), Banl-Geschaft, Hagen 1. W. empfehlen sich unter Zusicherung coulantester und billigster Berechnung zur: — Diskontierung von Wechseln,— Eröffnung laufender Rechnungen, Ausführung von Börsenordres per Kasse, auf Zeit und Prämien. Spesenfreie Beschaffung von Werten zur Kapitalanlage, sowie provisionsfreier An= und Verkauf von Kuxen und Bergwerks=Obligationen. Unsere Kasse halten wir als Zahlstelle für DomicilWechsel zur Verfügung. 720 S Zur Anfertigung einfacher und eleganter nach Wiener, Pariser und englischem Schnitt mich bei billigster Preisstellung bestens empfohlen. halte 1514 D. Burckhardt, Nühlhausen i. Thür., * Linsenstraße 12. Se Maschinen-Fabrik H. Albers (Inhaber J. Monheim) Hannover. Gas-, Petroleumund Benzin-Motoren Deutsch. Reichspatent. Vorzüge meiner Motoren: Neue überaus einfache und kräftige Bauart, saubere Ausführung, keine Schnell läufer, ruhiger gleichmäßt gr Gang, selbstthätig Pekroleumz. reip sparg chs, daher sehr -#a. sam im Betriebe. Fr. Caspary, Cwil=Ing., Hagen i.., Elbersldstr. 86. Verl Ein gebrauchtes, gut erhaltenes h Planino ###gen gesucht. 1495 —9. sagt die Exp. d. Ztg. XXVII. 175 Kölner Dombau-Lotterie. Haupt=Geldgewinne .75,000, 30,000, 15,000 usw. Ziehung am 27. Febr. 1896. Lose zu 3 Mk. Aste. 30#.) B. J. Dussault, Köln. Schnell bindenden, besten Schladensand ##orster Werke bei Stele 1508 er Schilerstraße. und Vangeider in jeder Höhe, unkündbar Zins von 8¼% an, je nach Bonität, mit und ohne Amortisation, nach allen Orten zu haben durch die Hypotheken=General=Agentur O. B. Haberland, Essen, Brunnenstraße#; 721 Hagener .Mrerge Peit. an die Wiederaufrichtung des deutschen Kalserreichs u. KaisersGeburtstagsfeier. Sonntag den 26. Januar 1896, vormittags punkt 9¼ Uhr: Antreten im Vereinslokale zum gemeinschaftlich. Kirchgange. Nachmittags 3 Uhr: Antreten im Vereinslokale zum Abmarsch nach dem Festlokale —(heimbecks Viktoriasaal).— Daselbst von 4 Uhr ab: Concert mit TheaterKuffuhrt. Ien und nachfolgendem SLLL. Die Musik wird ausgeführt vom städt. Orchester. Die Mitglieder und deren Familienangehörige haben freien Zutritt, letztere müssen sich durch Legitimationskarte, welche vorher im Vereinslokale abzuholen ist, ausweisen. Kinder unter 14 Jahren haben nur in Begleitung der Eltern Zutritt. Nichtmitglieder zahlen an Eintrittsgeld: Zum Concert 50 Pfg., zum Ball 1 Mk., zum Concert u. Ball.25 Mk., Damen zum Ball frei. 1386 Der Vorstand. SchnellbohrMaschinen 194 D. N..=M. Nr. 49957, für Dampf=, Fuß= und Handbetrieb, — fertigen als Spezialität— Becher& Cie., Werkzeug- u. Maschinenfabrik, Eckesey b. Hagen i. W. Die Gelsenkirchener Cementwaren=Fabrik Ostermann, Crones& Bielefeld in Rotthausen, Telegr.-Adr.: Crones, Rotthausen, Rhein.-Westf. Fernspr.-Nr. 174, empfiehlt und hält auf Lager: Für Kanalisationen aller Arten runde und eiförmige Röhren, Brunnenringe, Sohlsteine, Senkkasten, Rinnen, Schleusen, Stirn= und Einlaufstücke 2c., ferner prosilierte und glatte Trittstufen, auch in Marmorkörnung, sowie mit gerippten Eisenkanten, prosilierte und glatte Fensterbänke, profilierte und glatte Mauer= und Pfeiler=Abdeck= platten, Rinnvord= und Bordsteine, Straßen= und Hofrinnen, Spül= und Auslaufsteine, Geschränke, Pferde=, Kuh=, Schweine= und Hundetröge, Kamin= und Ofenrohr= steine, glatte und rauhe Trottoir= und Flurplatten 2c. 2c. Firma übernimmt die Ausführung von Baugewerksstücken für ganze Facaden, Ornamenten und Figuren, von Gartenschmuck: Springbrunnen, Bassius, Teichanlagen, Blumenvasen, Postamente, Balustraden 2c. sowie sämtliche Betonarbeiten. Wasserdichte=Behälter, Gewölbe, Fluren 2c., ferner halten wir auf Lager alle Arten Cement=Ornamente, Gypsabgüsse und Trockennugk, Innendekorationen, Rosetten, Eckstücke, Teuenleisten, Thuraussätze, Konsolen u. s. w. in allen Stilarten nach den neuesten Modellen, welche auch in unserem Atelier nach Wunsch und Zeichnung künstlerisch angesertigt werden. Wir liefern auch Cementsteine in Färbungen schwarz und blau, ähnlich dem Granit, rot und gelb ähnlich dem Sand stein und stehen mit Zeichnungen und Kostenauschlägen, Photographieen gern zu Diensten. Ia. Cement und Gyps geben wir stets zu billigen Preisen ab. 1061 GASMOTOREN in liegender u. stehender Anordnung von 2/8 Plerdekraft aufwärts. Präcisions-Gasmotoren I. eiekir Beleuchtungs-Anlagen. = Ueber 1500 Motoren abgesetzt.— Krieger= u. Landwehr=Verein Peier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers und Königs. Sonntag den 26. Jannar, morgens 9½ Uhr: Antreten im Vereinsloke des Herrn L. Heimbeck zum gemeinschaftlichen Kirchgange. Montag den 27. Jannar, abends 7 Uhr:### Concert, Gesangvorträge u. Aufführung der Festspiele:# „Für meinen König“ von Freiherr von der Goltz=Pascha## und„Kaiserhuldigung“ von Max Jähns. — Nachher:— Fest-Ball. Der Eintritt ist nur gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte gestattet; jedes Mitglied kann 1 Dame frei einführen. Für jede weiter eingeführte Dame werden M..50, für jeden## weiter eingeführten Herrn M..— Eintrittsgeld erhoben.# Der Vorstand. Panorama intervational. Frankfurterstr. 105. I. Etg. Filiale aus d. Passage Berlin. Sonntag den 26. Jannar (e Geschäfts-Empfehlung. Den geehrten Bewohnern von Hagen, Eilpe und Umgegend zur Nachricht, daß ich mich hier als Zur Ausstellung gelangt eine großartige Reise mit dem Kriegsschiff Mioltke nach Abbazia u. voloska Tag und Nachtbeleuchtung, an jedem Platze, zum Selbstregulieren neueste Erfindung. 1515 Geöffnet von 10 Uhr morgens bis 10 Uhr abends. Entree 30 Pfg. Kinder 20 Pfa. Abonnement o Reisen 1 M. Vereine billiger. Familienabend des evgl. Fünglingsvereins (Kaisergeburtstags=Feier) Sonntag den 26. Jannar, abends 7½ Uhr, im evangelischen Vereinshaus. Eintritt frei. 1282 Hagener Bodega, Nordstraße 26. 921 raglich: Grosses Concert ausgeführt von 10 Damen. Morgen Sonntag: 213 Tanz-Musik. und Viehhof. Entree frei. Anf. 4 Uhr. Huf= u. Wagenschmied(Resaurant.Weide. niedergelassen habe. Bitte um geneigten Zuspruch. Frz. Schneider, 1171 Eilperstraße 66. I. u. Pbosphorbronge,. giag, 8% Wwe. LouisEbbinghaus,“ee Hohenlimburg i.., gegründet 1858, offeriert: Metall-Façonguss aller Art als: Lagerschaalen, Maschinenteile, Ventile, Büchsen, Kammräder, Kolbenringe 2c. bis zu den größten Dimensionen, garantiert dicht, sauber und exakt nach Modellen gegossen, aus: Ia. Normal-Phosphorbronce(nach Dr. C. Künzel), Rotguss, Messingguss, Aluminiumbronce, Manganbronce etc. für alle Zwecke der Industrie. Ia. Lager-Weissmetall zum direkten Eingießen in 6 Qualitäten, Phosphorkupfer, Phosphorzinn, Ia. Phosphor-Schlagloth in verschiedenen Qualitäten und Körnungen. 682 Preise und Qualitäts=Proben stehen auf Verlangen zu Diensten. 8 4 Preisbücher kostenfrei. Fried. Krupp Grusonwerk e, Magdeburg-Buckau. 180 rVertrien oniger Motoren liegt in den Händen der Firma Aug. C. Funcke, Hagen i. W. Ig. aes### Keese, Bad Phrmont. gev. Mubaren sind, zum Frühj. wieder liebev. Aufnahme . u. d. f. Küche Gel. zu gesell zur gründl. Erlern. des Haush. wissensch. Fortb. sowie Kurgebrauch. bei vorzügl. Verpfl. Küche. Wet. zu gesenl. und Villa mit Gart. Ang. Aufenth. — 0 Ausverkauf. Um mein großes Warenlager möglichst zu räumen, halte von heute bis zum 15 Februar Ausverkauf. Je nach den Artikeln mit 895 10— 20 pCt. und noch höherem Rabatt. Auf große Posten Spitzen und Stickereien mache besonders aufmerksam. Der Verkauf findet nur gegen Barzahlung statt. Elberfelderstrasse 57. Lina Lichtenhagen. Morgen Sonntag: Grosse humorist. Soireen. Alles soll und muß lachen. Entree frei.— Bier 10 Pfg. Von 11—1 Uhr: 176 Bestimmt Matinee. HASPE. Restauration 163 Otto Rabenschlag. Münchener Löwenbrän. Der bereits von mir angekündigte Fanz Kursus bei Herrn J. Stitz beginnt am Dienstag den 28. Jannar, abends 8 Uhr. Zu diesem Kurms werden noch weitere Meldungen entgegengenommen. 1318 Hochachtungsvoll Carl Renner, Tanz= und Anstandslehrer. (Jall uach Kunsch.—Unggniert.) Privat=Tanz=Unterricht erteilt in und außer dem Hause Otto Schulte, Rembergstr. 40, Parterre. 1492 Danksagung. Ich litt an einer Wunde am Unterschenkel, und bin längere Zeit erfolglos ärztl. behandelt worden. Herr G. Clemens sen. in Rittershausen heilte mich in kurzer Zeit schmerzlos ohne Berufsstörung vollständig, was ich hiermit öffentlich zu meinem größten Dank ausspreche. Barmen, Lucasstraße 8. 1511 Joh. Krurg. — en-gros! Die dauerhaftesten, en-detail! geschmackvollsten und billigsten 196 Flager, Planinos u. Harmoniums liefert 196 August Roth, Trgen Königl. Hof-Pianofbrteinbrikant. 10jährige Garantie. Ratenzahlungen gestattet. Gebrauchte Instrumente werden in Zahlung genommen. Franko=Lieferung nach allen Stationen Deutschlands. Miet-Instrumente. Exbaustoren, Roots-Blower für Kraft= und Fußbetrieb, eiserne Schmiedeherde, komplette Schmiedeherde (mit Rootsgebläse, Tretwerk und Schmiedeform), Blower= und VentilatorFeldschmieden, □ Ed miedesormen und Windregulierungs= hähne nesert als Specialität: Maschinenfabrik Walter Rentrop, Gevelsberg. 662 Feinste HausmacherCervelat„Plockwurst, Mettwurst, rever= u. Blutwurst, sowie fr. Schweineslomen a Pfd. 60 Pf., 5½ Pid. für 3., schönen ger. Speck (eig. Schlachtung) à Pfd. 70 Pf., 5 Pfd. M..25, prima frisches Pökelfleisch a Pfd. 40 Pfg. empfiehlt 1178 F. G. Perle jr., verl. Kampstraße 27. Frisch. Schweinefl., untersucht, 9½ Pfd..75., 9½ Pfd. Rind fl..50 ., 9½ Pfd. Kalbfl. 4 M. 1Postf. r. Naturb..50 M. vers. fr. ins Haus geg. Nachn. Frau Marie Koscherreck, Friedrichshof, Ostpr. 20 Kerrmann Werschy WUrHhN. Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers. Zür Ban-Salseh! Tüll Guipure, 105 cm breit, in allen Lichtfarben, die Robe von 7 Mtr. Mk..00 Crêpe, in den neuesten Abendfarben, die Robe von 7 Mtr.„ 10.50 in den neuesten Abondfarben, die Robe von 7 Mtr.„ 14.00 Seidengaze, 55 cm, breit, in allen Lichtfarben, die Robe von 10 Mtr.„ 13.50 Lack-Salonschuhe Pongée, reine Seide, in allen Tag- und Lichtfarben, die Robe von 15 Mtr.. Mk. 23.25 Rolienne, halbseidener Ballstoff in allen Lichtfarben, die Robe von 15 Mtr.„ 22.50 Taffetas chine, Zeichnungen, das atr. r.“.. sperfesten Parbhen. und.50 Muster werden auf Wunsch sofort gratis und franko zugesandt. Mk..50. Lack-Ballschuhe Mk..00. Bronze-Tanzschuhe das Paar Mk..00 und.00. Alle Aufträge werden franko versandt. Vergisen Murkische Bank Elberfeld, Düsseldorf, Aachen, Köln,.-Gladbach, Duisburg-Ruhrort, Hagen i. W. Aktienkapital: 25 Millionen Mark. Reserven: ca. 4½ Millionen Mark. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, dass wir in Hagen eine Zweiganstalt errichtet haben. Die Geschäftsräume derselben befinden sich vorläufig e Kampstrasse Nr. 24. Die Zweiganstalt widmet ihre Thätigkeit allen Gobieten des Bankgeschäfts, wie der Eröffnung laufender Rechnungen, Check- Rechnungen, DepositenSschungen, der Besorgung von An- und Verkauf, sowie Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren und allen damit zusammenhängenden Geschäfton, der Ausstellung von Cirkular- und Special-Kreditbriefen auf über 600 Plätze der Erde. Wir halten die Dienste unserer Zweiganstalt bestens ompfohlen. 243 Elberfeld, im Januar 1896. Bergisch Märkische Bank. Billigste, beste Bezugsquelle u. größtes Warenlager Westfalens! Pergeiche. Zu haben in allen Kolonial- u. Buttergeschäften. Vertreter: Franz Ferd. Bracht, Hagen I. W. Kontor und Lager: Grabenstrasse 6. — Köln, Unter Feltenhennen 7. Dr. J. Schanz 20e. Nachsuchung und Verwertung billig, stiong reall, sorgfältig. weitgehendste Vergünstigungon. Packkisten, 3 gedrechselte und gefraißte Holzwaren 2c. liefern prompt u. billigst Gebr. Lange, Gevelsberg, Sägewerk u. Holzwarenfabrik. Kohlen= Handlung Chr. Biehl, Hagen i.., liefert alle Kohlensorten prompt und billigst. 35 2 23 .9 8 22 5 65 2 5 Westlallsch-Rheinische Möbellabrik Wilhei-Stalmme in HAGEN i.., Frankfurterstr. Nr. 105 u. 107, gegenüber der großen evang. Kirche am alten Markte. Handlung en gros und en détail empfiehlt Wohnungs-Einrichtungen in allen Holz= u. Stylarten zu anerkannt binigsten Preisen. Von nachstehender Offerte bitte Salon ächt in jeder Holzart: 3 5 Plüschaarnitur(Cousense mit 2 Sesseln, guter Plüsch und seinen Posamenten...! Vertikow nußb. matt und blank mit Säulen=Etagöre Trümeaux mit Muschelaussatz u. Konsole(größte u. prachtvollste Sorte), nußb. mit Säulen u. Krystallsagette Salontisch, nußb. matt und blank(Antoinette oder viereckig)........ Rohrlehnstühle mit Aufsatz. M. 150 60 70 24 36 Wohnzimmer ächt in jeder Holzart: Divan mit Auszug, Fantasiestoff oder Rips..... M. 48 nußbaum Büffet...... 120 Stühle, nußbaumpoliert.. Ausziehtisch, nußb..... Spiegel mit Muschelaussatz über dem Sofa..... 12 ich güt. Renntnis zu nehmen. Schlafzimmer ächt in jeder Holzart: 2 elegante französ. Bettstellen, nußb, matt und blank mit Muschelaussatz, innen eichen m. Matratzen ächt türkischrot, ka. Drell inel. Federboden und Keilkissen..... M. 1 Waschtoitette, nußb, mat und blank mit Marmorplatte..„ 1 Spiegel mit Erystall u. verke. ab. Abiren## e. 1 Nachtspind mit Marmorplatte„ 2 Rohrstühle........ 1 Kleiderschrank, nußb, 2thür. 150 38 6 18 8 45 Lakierte tannene Möbel. 1 2thür. Kleiderschrank, altdeutsch mit Muschelaufsatz M. 30 1 Kommode mit 4 Schiebladen„ 20 1 2schläf. tannene Bettstelle mit Matraße........ 36 1 Pulischrank....... 36 1 hoher Küchen Glasschrank„ 26 1 Aurichte........ 15 1 Küchentisch........ 8 2 Küchenstühle....... 4 2c. 2c. Reiche Auswahl in Gardinen, Teppiche, Plüsch, Hips und Phantasiestoffen. Polsterartikel für Wiederverkäufer zu Fabrikpreisen. Langjährige Garautie für solide Arbeit u. gute Polsterung. Conlaute Bedienung! 1301 Es wird höfl. um Besichtigung meiner Läger gebeten. Sämtliche Möbel werden franko in's Haus geliefert. Bitte genau auf meine Firma zu achten. 69 8 2. 8 95 85 Unantastbare Reell tät!!! Lohmann’s feinste Specialitäten: Ruhrperlen Korn-Genever Alter und Wermuth. Albert& Gustar Lohmann, Dampf-Kornbrennorei und Presshefefabrik, Wilten a. d. Ruhr. Höchste Auszeichnung auf allen Ausstellungen. Vertreter: Adolf Rothe. 648 Das zur Konkursmasse des Kappenmachers Wilhelm Banzenhard gehörige Warenlager, bestehend aus: Hien, Misen, Schitag, Stöcken, Hosenträgern, Wäschestücken ettc. wird Wehringhauserstraße 45 zu herabgesetzten Preisen! ausverkaust.„ Sesnssuektautngsten 110 Konkursverwalter. Offeriere: ggrantiert reine Naturbutter à Pfd. M..05, auch in kleinen Fäßchen von ca. 10 Pfd. Aechte westfälische Schinken, 4 Pfd. M. 085, unter Garanie, (bei Abnahne von 5 Stück à Pfd. 32 Pf.) 5 Pfd. ächten, trocknen, westf Speck Mark 3. 1353 Milspe. im Januar 1896. H. C. Winkelmann. Weinetiquetten in großer Auswahl hat vorrätig und empfiehlt die Lith. Anst. Ed. Schulte Ww., Hagen, Mittelstr. 8a. 661 Aepfel! Aepfel! Erhielt wieder 200 Centner! seinste franz. Tafeläpfel und empfehle prima Rabauäpfet 10 Pfd. zu 1., schöne Kochund Tafeläfel 10 Pfd zu 1 M. 100 Pfd. zu 9 M. Kochbirnen 4 Pfd. 50 Pig. particweise billiger. F. G. Perle, 1177 verl. Kampstr. 27. 1496 W Whaeler 3 für künstliche Zähne, 3 X Plombieren u. Zahnoperationen## jeder Art. 1326 8 Carl Plaswilm, 3 Zahntechniker, 3 Heidenstraße 6, 1. Etage. 2 18721 Leinen, Halbleinen, Hemdentuche Bettdamaste Negligéstoffe * 5 20427 Tischzeuge Handtücher Wischtücher etc. empfiehlt in nur bewährten Qualitäten zu billigsten Preisen Wilh. Schild, Bielefelder Leinen= u. Wäschefabrik, Hagen, Kampstr. 40. es quelle füe garantirt neue, dopelt gereinigt und gewaschene, echt nordische Bettfedern. Wir versenden zolfrei, gegen Nachn.(ied. beliebige Quantun) Gute neue Bettsedern per Pio. für 60 Pfg, 80 Pig., 1 Ml. u. 1 Mk. 25. Big; Feine pa. Halbdaunen 1 Mi. 60 Pfg. u. Polarsedern 2 Mk. und 2 Mi. 50 Pig., Silberweiße Be ut: jedern 3 Mk., 3 Mi. 50. F, 4.; serner Echt Hanrzug Ganzdauner, gie 2 Mr. 50 Pf. u. 3 um Bohapzige a; oise Rahatt— Richtgetalenbs bertimidigst gusdeFecher& Co., Herford in Selttaten. 8 2 965 65 6 85 Habe meinen Wohnsitz von Wiesbaden nach Barmen, Poststraße 5 verlegt. 1174 Dr. Linkenbeld II, Spezial=Arzt für HalsNasen= u. Ohrenleiden. Sprechstunden: 10—1,—5 Uhr. Haut=und GeschlechtsKrankheiten auch brieflich. Spezialarzt Dr. Hemmerling, Düsseldorf, Oststr. 65. u. Boschte Ochng 1.. Dombau-Lotterie Lose Mk..30 per Stück. Kölner Dombau-Lotterie Lose Mk. 3 per Stück. Hauptgew.: Mk. 75000, 50000, 30000 20000. 15 000. 10000 rc. (m. Liste u. Porto 30 Pf. extra) empfiehlt und versendet 1168 Carl Schürmann, Hagen. Elberfelderstraße 37. 85 Ich empfehle meine selbstgezüchteten Kanarienvögel, schöne, fleiß. Sänger. Garantie für gesunde Vögel. Lorenz Vollmes, Elverselderstr. 36. 95 2 Heoschaslbounsböcher für 1896, sehr praktisch, empfiehlt. 1095 W. Quitmann. 2 9k SoSSEASS S 9 595.— S S gnS.. S. SS#.Eg 2 SSPFSES 2—9 S EGe:s * S" S 378s S 9 S 2 2 5 5 82 Vili srrätsel. Füllrätsel. O C 252 9% 9 0 Vorhand spielt auf obige Karte nach erfolgtem Tournee Grand und sewinnt. Was drückte Spieler, (NE sehr wenigp, wie sitzen die Karten und wie ist der Verlauf des Spieles? Schachaufgabe. Von G. N. Cheney. Schwarz. A B C D B FG H Die Felder sind mit Buchstaben zu füllen. Es ergeben:#ihe 1. Teil Deutschlands, 2. Munkalische Bezeichnung. 3. Geschichtsschreiber, 4. Gesteinsart. 5. männlicher Vorname, 6.###lachtort. Die beiden Diagonalen ergeben den Namen(Vor= und Zunamen) eines deutschen Mannes, der ehemals in der Politik eine bedeutende Rolle gespielt hat und später ein wichtiges Amt in Deutschland bekleidete. Haupträtsel(leicht). Du hast es nie gesehen, Doch oftmals schon g bört, Hat es doch erst gesprochen, Als dies Dein Ruf begehrt'. Selbst kann es nimmer fragen, Doch Antwort gibt es schnell, Es spricht auch alle Sprachen Der lustige Gesell. Wohnt nicht auf freiem Felde, Auch nicht auf glattem Meer, Ihr kennt's sofort, sag ich Euch, Wo seine Stimm' schallt her. Silbenrätsel. Aus folgenden Silben: — bi— car— cer— de— do— — hel— la— lent— ler— mal— — ne— ne— ne— 10— nus — sa e— f— gu mi muth pe— ra Weiß zieht an und setzt mit dem 2. Zuge matt. Rechenaufgabe. Wie schwer muß jedes einzelne Gewicht sein, wenn der Kaufmann mit 4 Gewichten jede Gewichtsnenge in vollen Pfunden bis zu 40 Pfund bestimmen will? Wohl zu beachten ist hierbei das Hilfsmittel, daß man auch auf die Waarenschaale Gewichte legt, die dann von dem Gewicht in Abzug zu bringen sind. So kann man mit einem Gewicht von 1 Pfund und einem von 3 Pfund auch eine Waarenmenge von 2 Pfund abwäg n, indem man zur Waare das Einpfun=Gewicht setzt und dann 3 Pfund abwägt. Also, wer rechnet's aus? Sist nicht so leicht, nie's ausfieht. Scherzrätsel. Ein Monsieur an einer kleinen Krücke,— Nun, man sagt wohl, daß er überspannt,— Ging oft mit mir aus, allein zurücke Kam er öfters nicht, weil er verschwand. Er trug nicht die Schuld, nur ich alleine War es, der ihn achttos eingebüßt: Das war manchmal schlimm, dieweit der Kleine Ward von mir mit Freuden recht begrüßt. Denn weil er bei Sonnenschein und Regen Immer frohgemut und sorglos anzuschau'n. Konnt' ich mich auf allen meinen Wegen Seinem Schutze ruhig anvertrau'n. Ach, wenn ich ihn wieder treffen sollte, Ihn in meine Arme schließen wollte. sa— ta— tap— u— warc— bilde man 11 Worte von je 6 Buchstaben, deren Anfangs= und Endbuchstaben je ein großes Reich ergeben. Von den 11 Worten bedeuten 1. ein Spiel, 3. Namen eines Planeten, 5. weiblicher Vorname, 7 altdeutsche Münze. 9. italienische Stadt.!.1 Bescheidenheit. Die noch übrig bleibenden 5 Worte bedeuten: Sumpfige Küstenniederung, Stadt in Nordamerika, Kri gestraße. Schulgefängnis. Genie: unter welche Nummer diese 5 Worte einrücken, ist zu raten. Pygmäen, Zwerg, intra, häßlich. Sache. Nichts. Zu jedem der 6 Worte ist ein Wort zu suchen, das den Gegensatz des Wortes angie t. Diese neuen 6 Worte richtig unter einander gestellt, e geben in den 6 Anfan sbuchstaben, wie in den Endbuchstaben, einen Forscher und Reisenden. Silbenversteckrätsel. . Es ist ein Sprichwort zu suchen, dessen einzelne Silben in nachstehende Wörtern enthalten sind, wie die Silbe na in Knabe oder Nautik. Charade. Erst wenn des ganzen Wortes Mittelstück Soweit ist, als der Rest des Wortes kündet, Erst dann auf Erden tritt das Ganze ein: Daß sich kein Mensch mehr zu dem andern findet. Unfall—. Listen— Schimmer Löcher— Katzen— Gesindel Verschlimmerung— Amerika Hals— Falzbein— Stengel Rimesse— Junge Vorsicht. Auflösung der Rufgaden in voriger 1. Bilderrätsel: Snezkanal. Skat: 1. Vorhand: Treff 9, Herz König, Aß. 2. Hinterhand: 1. Bube, Herz Dame, 7. 3. Hinterhand: 4. Bube, 2. Bube, Pique 4. Vorhand: Pique 8, König. Herz 9. 5. Hinterhand: 3. Bube Herz 10, Pique 9. 6. Hinterhand: Karo 7, Treff Aß. Karo Aß. 7. Mittelhand: Karo 10, 8, Treff König. 8. Mittelhand: Pique 10, Herz 8, Pique 7. Mit den beiden letzten Stichen bekommen die Gegner 61 Points. Das Spiel war gewonnen, wenn beim 8. Stiche Karo König aufgespielt wurde. 3. Combinationsrätsel: Eisbahn.— Inn, Sahne, Bann. Asien, Mahn, Nase. Leiterrätsel: Pflastersteinrätsel: Miquel— Steuerreform. Palindrom: Retter. Charade: Balsam(Ball. Same). Füllrätsel: M o h R E br o 2 I N I T ** Scherz=Logogriph: Zölle— Zelle: Hölle— Helle. Rätsel. Wie die bolde Rosenknospe Blüht es thaufrisch, würzig, rein. Lacht es uns be der Geliebten. Bringts dem Herzen Sonnenschein. Doch verliert's dn Kern so wird es Eine Stadt, du kennest sie Als berühmt durch bied're Sitten Und durch Kunst und Industrie. (Nachdruck vorstehender Aufgaben verboten.) 11. Zahlenrätsel: Post, Lootse, Epos, Apollo, Toast, Sattel, Opal, Apostel, Poet. 12. Geheimschrift: Begangne Fehler können besser nicht Entschuldigt werden. als mit dem Geständniß Daß man als solche wirklich sie erkenne. (Calderon.) Verantwortt. Redacteur: Carl Maron in Hagen. Druck und Verlag von Gustav Butz in pagen. #9 8 98 8 Se S 4. 585 8 S 9— S 5 S T S 8 65 — 85 □ 2 6 8 255 S.1 JTSSSS— 3Pu#n e 0• S ** " Der* 8 8 Nr. 4. Hagen, 25. Januar. 1896. Gratis-Beilage zur hagener Zeitung. Novelle von Zos von Neuß. 2)— III. Zwei Jahre waren vergangen und hatten alle Bedenken der Klatschmäuler und Sensationsbedürftigen zu Schanden gemacht Das junge Ehepaar schien gegenseitig vollkommen befriedigt und lebte in Harmonie mit aller Welt. Bernhard Wütpern war nach einem kurzen, natürlichen Liebesrausch zu seiner altgewohnten Thätigkeit zurückgekehrt und schien fast ein Streber in seinem Fache werden zu wollen. Er hatte vor Jahren ein paar Semester Nationalökonomie studiert und versuchte nun mit Glück, seine Kenntnisse praktisch zu verwerten. Bei seinen verschied nen Unternehmungen reichten sich Landwirtschaft und Industrie verständnisvoll die Hand zum Bunde. Dora war noch schöner geworden durch die Vereinigung einer frauenhaften Formenschönheit mit dem bolden Kindergesichtchen. Durch ihre gute, geistige Veranlagung hatte sie bald ihre neuen Pflichten bearei en gelernt, und ihr Herz zwang sie, denselben nachzukommen, selbst wun sie ihr schwer, das heißt langweilig erichienen. Rendant Rössing und Schwester Therese waren sehr oft Gäste in Almenhausen, und auch die Amtsrätin war anscheinend bei ihren jährlichen Sommerbesuchen von der Schwiegertochter befriedigt. Eines Tages war Dora bei ihren Streifereien innerhalb der Wülpern'schen Besitzungen auch in den Volkski dergarten geraten, den Bernbard Wülpern für de Kinder seiner Arbeitersamitien hatte anlegen lassen, hauptsächlich auf Verantassung den Amtsrä in und Kusine Metas. Eine Diakonissin war mit der Pflege betraut. Das heitere Spiei der Kinderschaar entzückte Dor, die sehr kinderliebend war. Bei ihrem Weggehen bing sich ein zweijähri#es Blondköpschen das auf.r Erde saß, an die Falten ihres Kleides, als ob es mit ihr gehen möchte. Und als sie sich zu ihm niederbeugte, machte es mit den dicken Händchen:„Bitte, bitte! Welches Frauenherz kann da widerstehen? Dora nahm die K eine auf den Schoß, tieß sie das Ticken der Uhr hören und erzählte dem Gatten am bend von der Begegnung. „Am liebsten hätte ich das Kind mt mir genommen Bernhard“, schloß sie.„Es muß so reizend sein, fur ds li de kleine Ween sorgen zu können! Es schmiegte sich auf meinen Schoß wie ein Kätzchen, das endlich das richtige Platzchen gefunden hat. Und diese Autikelaugen!... Wollen wir es nicht adoptiren?“ „'s würde sehr voreilig sein, Kleine!" lachte der Gatte.„Tazu müßtest Du erst fünfzig Jahre sein— wer weiß, was bis dahin geschieht... „Die Kleine ist ein Waise; nur die Mutter lebt noch, wie mir die Schwester erzählt hat", berichtete Dora weiter.„Der Vater war der junge Arbeiter, der im vorigen Jahre bei Dir verungluckte. Er hieß Meyer, erinnerst Du Dich noch?“ „Allerdings! Es war eine Ungeschicklichkeit meine Maschinen haben beinabe Verstand“, meinte Wülpern kopfschüttelnd.„In eine Adoption wurde ich niemals einwilligen; wenn Du die Klei##c aber als Spielzeug neymen willst, ohne weitere Konsequenzen, soll es mir recht sein. Dora besorgte nun eine Kinderausstattung für Lenchen Meyer und ließ sogar die Puppe nicht fehlen.#er leider war Frau Meyer nicht zu einer Trennung von ihrem Töchterchen zu bewegen. Trotz dem je anscheinend tief tei end war, erklärt, sie bestimmt, sich nicht von dem Kinde t ennen zu wollen. Betrübten Herzens teitte Dora dem Gatten die Nachricht.t. „Ich habe Zeit in Ueberfluß, oft will der Tag nicht enden“, sagte die junge Frau mit schlecht verhaltenem Gähnen„Ja, es ist recht einsam hier! „Du möchtest lieber viel Geseuschaft sehen? Mir scheint auch daß Du ein Recht darauf hast. Ich bin bequm geworden als Junggeselle. Ja, es taugt wirklich nichts, erst mit vierzig Jahren zu heiraten— noch dazu eine Frau wie Dich. Woher ich nur den Mut genommen habe?“ Als untwort schmiegte sich Dora an den Gatten mit wirklich fraulicher Zärtlichkeit. Sonst geschah es gewöhnich mit kindlicher Neckerei „Apropos. Frau, wr haben auch einen neuen Gutsnachbar bekommen.“ „Wer ist es?“ 1 „Der alte Mülverstedt, der Sonderling. hat Mülverstedt dann nach einem in Doras Gesellschaft seinen Besitz einem Neffen aus einer Seitentinie ver= angenehm verbrachten Tage nach Hause ritt, empfand vn MülDorachen, macht, der kürzlich angekommen ist. Inspektor des Gutes In diesem Augenblick überreichte eine Karte. Wülpern las: Lientenant verstedt auf Mülverstedt. Wih haftig. Dorda ist unser neuer Gutsnachbar schon. als Wolf von em man spricht! Willkommen!“ setzte er aufstehend hinzu, um.m Gaste entgegenzugehen. Dora bedauerte einen Augenblick, im Hauskleide zu sein, ohne Abnung, wie herrlich die dunkle, genau „im Lot sitzende" Robe ihre anmutvolle Schönheit zur Geltung brachte. Zu einem Toilettenwechsel wäre es auch zu spät gewesen, denn Lieutenant von Mülverstedt trat schon ein. Ein Aufblick ein gegenseitiges freudiges Erschrecken.— und man hatte sich wiedererkannt als einstige Reisegefährten. Der Gast schien sogar die Eisenbahnfah t vor zwei Jahren noch weniger vergessen zu haben als Dora, für welche sich die Ereignisse zusammengedrängt hatten Aber er schien nicht recht zu wissen, ob er sie aran erinnern dürfe. Sie kam ihm zuvor mit lautem Lichen. „Freilich— wir sind alte Bekannte! Glauben Sie, daß mein Gedächtnis so kurz ist oder, daß ich die Begegnung vergessen will? Behüte! O, es war reizend!“ Dann teilte sie dem Gatten die Begegnung auf ihrer letzten Mädchenreise mit, damals, als sie von Taute Bertha gekommen war. „Ich labe also das Glück, in dem gnädigen Fräu ein, pardon, in der gnädigen Frau meine nächste Nachbarin zu begrüßen? Almenhausen und Mülverstedt stoßen hart zusammen....“ „Aluch ich bin überrascht und erfreut!“ gestand Dora ein. „Solche Gunst des Schicksals habe ich keineswegs erwartet! Ich bin meinem alten ariesgrämiger Oukel un doppelt dankbar. daß er sich meines Namens und meinr Schulden erinnert hat!“ fuhr Lieutenant lvon Mülve stedt lachend fort, indem er die weiße, kräftige Hand ehrfurchtsvoll küßte die ihm Dora entgegen.reckte gleich einem alten Freunde. Man setzte sich und die Unterhaltung ward bald allgemein. Lieutenant von Mülverstedt galt fur einen der chneidigsten und.änzendsten Offiziere 's Regiments und wrd innerhalb desielben sehr verwöhnt. Der herausfordernde Verkehr mit einer koketten Hauptmannsfrau, die einen alten Mann ge eiratet, hatte ihm schließ ich ein Duell zugezogen, das er sogar mit kurzer Festungshaft gebußt datte. Um über die Sache Gras wachsen zu lassen, hutte er eine Reise um die Erde gemacht. Kurz nach dem er zurü. ehrt, war ihm eine beträchtliche Erbschaft von einem Seitenverwandten zugesalten, gerade in dem Augenblick, as ihm die Mitter ausgingen, und er deshalb durch seine ättere Schwester gedrängt wurde, sich urch ine reiche Partie zu retten Gegenwärtig schien er ehr befriedigt und sogar bestrebt. den Platz auszufüllen, wobin eine Laune des Schictsals ihn gestellt hatte „Ich möchte Ihr Schüler werden, Herr Wülvern", sagte er im Laufe des Gesprachs„Allenthalben, im Umkreise von einige Meiten, vernehme ich Ihren Ruhm, schon damals, als ich das Gluck genoß, mit der gnädigen Frau zu reisen! Es war meine erste und einzige Reise zu meinem Erbonkel— er wunschte mich zu seben.“ „Sie kamen und— siegten!“ scherzte Wülpern. „Auf Ihrem Besitz ud Landwirtschaft und Industrie verschwistert— die einzige Weise durch weiche die ättere Schwester ihr reben fristet, falls sie sich nicht zu bäuerlichem Betrieb entschließt Und daß ich dazu keine Lust empfinde, brauche ich wohl kaum zu versichern!" Wülpern sprach kurz über die Geschtspunkte, welche ihn leiteten urd zab hier und dort seine Meinung. Lientenant von Mütversiedt erzäh te von seiner Weltreise und sah sich zum baldigen Wiederkommen eingeladen, als er nach zw i S unden schied Und er kam wieder, oft und bald In einer wel schmerzlichen Empfindung, he.vorgerufen durch manch galantes Abente er, hat eer siy nach Einsamkeit gesehnt. Taß sie durch einen freundlich geseiligen Verkehr nach Belieben unterbrochen werden konnte, war ihm doppelt angenehm. Bernhard Wulvern war aber erfreut, durch##en angenehmen und interessanten Gast seiner jungen Frau eine Zerstreuung zu bieten, nach der ihre Jugend und ihr Temperament verlangten. Wenn Lieutenant von Ich sprach duler jedesmal ein Gefühl der Vereinsamung und dachte mit Neid an Wülpern, der sich seines Glückes der Diener kaum bewußt schien. Denn nun, wo ilm Dora seit zwei Jahren angehörte und vollkommen befritdigt war, kam ihm seine Heirat keineswegs mehr als ein Wagnis vor. Im Gewühl der Sicherheit und in Verfolgung seiner geschäftlichen Plänen fing er sogar an, sie zuweilen ein wenig hintenan zu setzen. Ob dies bolde verführerische Weib wirklich das „Bild ohne Guade“ ist, das sie scheint? frug sich Mülversiedt Oder ist sie ein schlafendes Dornröschen Dann möchte ich wohl der Prinz sein der sie zum Leben erweckt. O. es wäre— himmlisch! Dem guten Narren, den sie ihren Gatten nennt, ist es nicht gelungen. Nein, bei Gott ich bin kein Don Juan, bin es niemals gewesen, obgleich mich die Welt zuweilen als solchen bezeichnete. Ich werde künftig weniger nach Almenhausen reiten. Ueberdies ist mein Urlaub bald vorbei! Wirk ich empfing Vernhard Wülpern zwei Tage später einen Brief des Lieutenauts. in welchem sich dieser für den ganzen Wint.r verabschledete. IV. Als der Winter versangen war, fand Dora, daß er nur so dah ngeflogen sei obgleich er wenig Rückerinnerung hinterließ. Um den Wünschen des Gatten entgegenzukommen, suchte sie sich täglich mehr zu einer würdevollen, ihre Pflichten begrei enden Schloßherrin heraus zu bilden. Weihnachten hatte sie Bescheerung bei sich gehalten und Ostern den Arbeiterkindern selbst kleine Geschenke als Ostereier im Garten ver,#eckt. So kam der Mai heran. Im aufsprossenden Grase tauschten duftende Veilchen und lag verstreuter Apfelblütenschnee und daruber am Himmel dingen weiß=glänzende Lä merwölkchen wie vergessene Winterschneeflocken. Dora saß mit einer feinen Handarbeit im Garten und erwartete den Gatten. Sie hatte nicht gelaubt, daß er an ihrer Seite so ganz und gar zu den alten mühsamen Lebensgewohnheiten zurückkehren werde. Sie schienen aber bereits übermächtig geworden zu sein„Soll ich mein Werk h lb ferti lassen?“ frug er sie wern sie ion bat, ihr und den Annehmlichkeiten des Lebens mehr Zeit und Muße zu widmen.„Dann würde es überhaupt u tzlos sin! Außerdem ist das Glück vieler Anderer mit meinem Werk verflochten, die mir ihr Schicksal anvertraut aben! Laß mich erwerben, so tange ich die Kraft fühle; dann können wir uns auf einen schönen Lebensabend freuen!" Dabei blied es, und Dora hatte sich auch immer wieder befriedigt gefühtt. Sie konnte, wollte Vertrauen und Geduld haben; der Gatte war tausendmal besser als sie und alle undern Menschen! Der Diener brachte die Kaffeemaschine, nun würde der Gatte gewitz bald kommen. Die Kaffeestunde pflegte er nicht zu versäumen. Plötzlich sab sie einen Offizier auf der Landstraße dahergesprengt kommen, es war Lieutenaut von Mülverstedt. Sie hatte ihn schon erkannt, bevor er noch i das Parkthor eingebogen war. Schon hielt der Reiter. „Ich habe mich nicht getäuscht, als ich Sie auf der eranda vermutete, gnädige Frau! der Frühting lockt mächtig hinaus, auch mich hielt's nicht me r in der Garnison. Drei Monate habe ich Urlaub genommen und möchte nun ein tüchtiger Agra ier werden!“ „So sind Sie wieder hier? Mein Mann hat wir nichts gesagt, oder weiß er nicht darum?“ rief Dora von der Veranda herad.„Hrrich, Herrlich!“ Lieutenant von Mülverstedt schien sehr befriedigt von dem Empfang und ließ den Schweißsuchs ein paar al mil Eleganz courbettieren. Dann warf ei einem herbeigeeilten Stalltnecht den Zügel zu und stieg ab. Der Handkuß. den er auf Doras Hand drückte, war so lang und heiß, daß sie das Brennen seine. Lippen fast als schmerzhaften Stich empfand und von einer Glut übergossen ward, die sie sich nicht erklären konnte Nur scheu wagte sie zu Lieutenant von Mülverstedt aufzubricken dennoch gewahrte sie, daß ei bleich aussah, nur seine Augen glänzten und strautten in Freude und Triumph Er erzählte von dem Leben in der Garnison, den winterlichen Vergnügungen mit fast frappie ender Weltgewandtheit und Eleganz. Alles. was er sprach zeigte Leben und, erve neben heimlicher Leidenschaft. Dora machte die Wirtin und bediente den Gast wie sie immer zu 3 3 * * = lhun pflegte— solch entzückten Dank wie hier,[Raketen und Feuerregen praffelten in hatte sie aber noch niemals erhalten.(hernieder. Zuletzt erschien der Name „O, wenn Sie wüßten, gnädige Fran, wie mich Beillantfeuer. Dazu svielte die der natürliche, freundschaftliche Verkehr in Ihrem Hause entzückt: während des ganzen Winters habe ich das Vergnügen daran gemessen! Das nerven aufregende. konventionelle Leben der Großstadt ist mir vollständig verhaßt geworden. Ich werde ein gelehriger Schuler Ihres Gatten werd.n in meiner Eigenschaft als Grundbesitzer. Wo bleibt Herr Wülpern?“ Dora hatte die Abwesenheit des Gatten fast vergessen, so sehr hatte Lieutenant von Mülverstedt's Unter altung sie in ihren Bann gezogen. Wie um ihr Unrecht zu fühnen, flog sie dem Gatten in ungestümer Herzlichkeit entgegen, als er endlich, müde und von Geschäften abgehetzt, erschien. Er begrüßte den(#izlichkeit und versprach nächstens Mütversteot herüber zu kommen behufs verschiedener neur Einrichtungen, die der junge Gutsherr zu machen gedachte. Zwei Tage später war Doras einundzwanzigster Geburtstag und es war, als ob Wülpern Wochenlang an nichts anderes gedacht habe als an diee Feier. Die Bescheerung, die in dem gemeinschaftlichen Wohnzimmer aufgebaut worden war, entsprach allen irgend möglichen Wünschen und die Veranstaltung der eigentlichen Feier zeigte von zartester Rücksicht. Schon am Morgen erschien der Rendant mit d. ältern Schwester als Geburtstagsüderrachung. Der Rendant batte sich seit Kurzem pensioniren lassen und dem Schwiegersohn erlaubt, die materielle Einbuße zu decken. Die fast dreißigjährige Therese wuchs sich zu einer richtigen alten Jungfer mit Hund, Katze und Kanarienvogel aus und konnte sich im Stillen immer noch nicht beruhigen über das Glück, welches das„Kind“ gemacht hatte. Ganz unerwartet kamen auch die Amtsrätin und Meta mit dem Mittagszuge. Die Aufmerksamkeit galt eigentlich mehr dem Sohn als der Schwiegertochter: sie wußte, daß sie Bernhard mit zarter Rücksichtnahme auf Dora am besten erfreuen konnte. Am Nachmittag erschien auch Lieutenant von Mülverstedt zur Gratulation. Auf welche Weise er von der Feier in Kenntnis gesetzt war, blieb unentdeckt. Aber die Blumengabe. die er überreichte, war mit Raffinement ausgewählt und bezeugte eine längere Vorbereitung. Auch ein anderer Gutsnachbar. Baron Horsten nebst Frau und zwei Tochtern, war erschienen. Es war bekannt, daß die Acltere. Thekla, ihre Netze nach Wülpern ausgeworfen gehabt und daß der Vater, der in Vermögensverfall geraten war. den angesehenen. wohlhabenden Schwiegersohn gern willkommen geheißen hätte. Darum war Dora im Stillen ein Gegenstand des Hasses für die gesamte Familie, und der Besuch am Geburtstagsfeste geschab mehr wegen des Lieutenants von Mülverstedt. den sie in Wulpern's Hause zu treffen hofften, und der gegenwärtig der Gegenstand ihres Strebens und ihrer Heiratsabsichten war. „Natürlich findet man ihn hier im Hause der schönen Frau, den neuen Nachbar“, sagte die Baron n Horsten spitz mit halber Wendung nach Bern ard Wülpern und dessen Mutter.„Wir haben uns ver geblich nach Ihnen gesehnt, eine volle Woche lang um von ein paar frühern Regimentskameraden meines Mannes zu hören. „Pardon, gnädigste Frau, aber ich bin erst seit vier Tagen wieder in Mülverstedt", verteidigte sich der junge Erbe. „Das ist ja geradezu eine einzige Geburtstagsbescheerung! Thekla, Sophiechen, siht doch! Der herrliche Seiden off! Magnifique! Welche Spitzen! Das Farrenkrautmuster ist geradezu enizückend! Ur die Pariser Handschube!“ brach die Baronin in Verherrlichung aus, indem sie den im gemeinschaftlichen Woh zimmer aufgestellten Geburtstagstisch mit kritischen Blicken musterte.„Die Hands uhnummer ist allerdings recht— gr ß! Finden Sie nicht auch, Fräulein Meta?“ wandte sie sich leise an die Bezleiterin der Amtsrätin, die schweigend zugehört hatte. —„Und das Par üm! Eine Kiste voll kölnisches Wasser, und Maherina, das Modeparfüm, stöberte Fräulein Thekla umher. „Und welche Konfituren! Pfirsich und Ananas!“ bewunderte Sophiechen. „Das Beste steht im Stalle, das Reitpferd!" fuhr Thekta fort. Frau Wülvern wird uns künftig als Amazone besuchen. Lieutenant von Mülverstedt wird ihr Reitunterricht erteilen!“ Garsten indem entresant“ demerkte Frau von Horsten, indem nie sich nach der Amtsrätin umsah, die auf dem Sofa saß und an einem Kinderstrumpfe für ihre Wohlthätigkeitsanstalt strickte Die Worte entgingen ihr nicht, und sie sah unwillkürlich nach der Schwiegertochter hinüber die in diesem Augenblick ins Zimmer trat. Die plastische, wund rbar graziöse Frauengestalt war in leichten rosenfarbenen Sommerstoff gekleidet, das holde Gesichtchen mit den hellen und doch so tiefen Kinderaugen war glücküberstrahlt. Die ganze Erscheinung war wie ein Sonnenstrahl— alle Anwesenden schienen sie als solchen zu empfinden, am meisten Lieutenant von Mülverstedt, der wie gebannt nach Dora hinüberblickte Am Aben) fand Feuerwerk im Park statt, das ein Vprotechniker aus der Provinzialstadt 24 Garten „Dora“ in Dazu spielte die Rusik Doras Lieblingskompositionen, während die Gesellschaft die wohlgepflegten Gänge paarweise auf und ab wandelte. „Die Musik schweigt, Mitternacht ist nahe!“ sagte Dora, die an Mütverstedts Arm ging, indem sie sich eilig zur Rückkehr wandte.„Man kehrt zurück und wird uns vermissen!" Mü.verstedt fuhr aus tiefen Gedanken auf. „Sie haben recht, wenden wir uns eilig!" bestätigte er. „Sahen Sie die Sternschnuppe?“ frug Vora, als das glänzende Himmelslicht im Aeter herniederschwamm. „Allerdings!“ sagte Mülverstedt. „Was dachten Sie? Wünschen Sie sich nichts?“ frug Tora weiter.„Die Sternschnuppen verheißen Erfüllung! „Ich dachte wenig, ich empfinde nur!“ ent gegnete Mülverstedt.„Neben Ihnen ist mein Herz wunschlos und still— so reich an Wünschen und Verlangen es ohne sie ist! Ich wünsche nur, daß es niemals eine Trennung für uns geben möge!“ Dora antwortete nur mit einem Seufzer, der sich aus gepreßter Brust emporrang. ich war gewahrte Weichen ein Cab ja wohl sport, bist V. „Darf ich Dich einen Augenblick stören, lieber Bernhard?“ frug Dora ungefähr vier Wochen später. i dem sie in das einfach bürgerlich eingerichtetet Arbeitszimmer des Gatten trat. „Du störst mich niemals, Kleine!“ sagte Wülpern, die eingegangenen Briefschaften von sich schiebend. „Wenn Du nur recht oft kamst! O, es wäre reizend, wenn ich Dich immer hier bei mir hätte!“ Dabei schob er ihr einen ichlichten Rohrjessel hin, legzte das einzige, halbverblichene Sofnkissen, ein Geschent von Kousine Meta, darauf und richtete den Sessel in richtige Plauderdistance.„Nun Kleine?... Aber Kind, wie siehst Du aus? Du erschreckst mich!“ „Es ist nichts!“ wies Dora herb ab. „Du bist krank— Du täuschest mich nicht!“ „Nein Bernhard, nur etwas müde von einer schlaflosen Nicht!“ „Hast Du schlecht geschlafen? Nun, hundemüde und schlief vortrefflich; darum ich es nicht! Was möchtest Du haben? Wunsch kann ich Dir erfüllen? Vielleicht d mit Du auch kutschieren kannst? Es ist hochmodern?... Du hast Talent zum S; eine leidliche Reiterin geworden in kurzer Zeit. Jedenfalls ist Mülverstedt ein vortrefflicher Lehrer!" Der Name traf Dora wie ein Stich— wenigstens machle sie eine Bewegung, als ob sie Schmerz enpfinde. Dann jagte sie, alle Energie zusammen nehmend:„Ich— ich möchte eine Reise machen!“ „Hast Du jetzt schon Reiselust? Ich glaubte, daß es mit Helgoland genug wäre und natürlich erst im August. Ich habe augenblicklich wenig Muße „Ich möchte allein reisen, Bernhard!“ „Willst Du ein Bad besuchen? Oder soll es nur eine Vergnügungsreise sein? Dann würde ich Dir raten, Schwester Therese mit Dir zu nehmen. Allein— nein, ich möchte es nicht!“ „Nein— ich will— Teine Mutter besuchen!" „Mama willst Du besuchen? Wie mich das freut! Wie kommst Du auf den Gedanken?" tonnte Wülpern nicht umhin zu fragen. Denn das Verhältnis zwischen beiden war bei vollkonmener gegenseitiger Rücksichtnahme doch kühl geblieben. Dora vermochte eine gewisse Sch.u und Furcht vor der Schwiegermutter nicht zu überwinden und machte kein Hehl daraus. „Ich möchte bei ihr bleiben einige Zeit“, sagte Dora langsam und anscheinend nicht vollständig offen. „Gern, mein Kind! Wann gedenkst Du zu reisen?“ „Morgen Am Tage war keine Rede von dem Besuch weiter. Dora war von größter Hingebung und Liebenswür digkeit gegen den Gatten, auch der Abschied am andern Tage war voll Zärtlichkeit. Wülpern fuhr die Gattin selbst nach dem Bahnhofe und schied von ihr unter tausend Küssen. (Fortsetzung folgt.) Das erste Concert. Von E. Capley. (Nachdruck verboten.) I. „Ach bitte, Herr Rölig, schlagen Sie noch einmal zum Schluß den C bur=Accord an;— dann wird es für heute genug sein. „Do— re— mi- fa— 501— la— 81— do!“ schmettert Margaretens klare, frische Stimme. Die Wände des Zimmers erscheinen fast zu eng, um die gewaltige Tonfulle zu fassen, es ist, als müßten diese jubelnden Klänge die niedrige Decke sprengen und direkt zum Himmel hinaufdringen, um dorl mit dem Chor der Engel zu verschmelzen, An dem kleinen alten Klavier, das in seiner Bauart einem Sarg auf vier Beinen gleicht(man leitete. zählt das Jaor 845), sitzt ein blasser junger Mann und uurt unausgesetzt in einen kleinen, hinter dem Instrument hängenden Spiegel, aus dem ihm das Bild der Sängerin entgegenleuchtet. Seine dunklen Augen heften sich mit leidenschaftlicher Glut auf den lieblichen Mädchenkopf mit seiner blonden Lockenfülle, seinen großen blauen Augen und dem füßen roten Mund, der beim Singen zwei Reihen tadelloser Zähne zeigt. Margarete..., die Tochter einer armen Beamtenwitwe, ist mit ihrer Mutter vor einigen Ihren nach der großen, mitteldeutschen Stadt gezogen, un.sk zu studieren. Nun steht sie vor dem Ziel ihrer Wünsche,— sie hat ihr Studium beendet und soll morgen, durch die Protektion ihres Lehrers. Professor Müller begünstigt, ihr erstes Concert geben. Jener ist leider.krankt und infolgedessen hat Guido Rölig, einer ihrer Mit chüler, es übernommen, sie an Stelle des alten Herrn am Klaver zu begleiten. Der kommende Tag hat für Margarete noch an Bedeutung gewonnen, seitdem sie weiß, daß ein bekannter Wiener Theaterdirektor auf Veranlassung des Professors dem Concert beiwohnen wird, um sie, falls sie die Feuerprobe eines ersten Debuts bestehen sollte, als Opeinsängerin für seine Bühne zu engagieren. Auf dieses Engagement baut das junge Mädchen ihre ganze Hoffnung für die Zutunft; für diesen Zweck hat sie einen S al in einem der größeren Gasthäuser gemietet. Gefällt sie dem Direktor, so darf sie einer gesicherten Zukunft entgegensehen. Im entgegengesetzten Falle jedoch, ist die Aussicht eine ziemlich trostlose. Die kleinen Ersparnisse ihrer Mutter sind von den teuren Gesangsstunden bereits verschlungen worden;— das letzte bare Geld ist für die Miete des Saales verausgabt und das magere Witwengehalt der alten Dame genügt kaum zum Lebensunterhalt für eine Person, geschweige denn für zwei. MMit 4 Margaretens Herz ist schwer. Mit traurigem Blick neht sie beim Singen an dem Kopfe des Klavierspielers vorbei auf ihr Bild im Spiegel und achtet nicht auf die leidenschaftlichen Augen, welche den ihrigen dort zu begegnen suchen. Plötzlich hört die Klavierbegleitung mit einer schrillen Dissonanz auf. Die Gefühle des jungen Mannes haben ihn überwältigt: er liegt zu Fützen der Sängerin und bedeckt ihre Hände mit Küssen. „Oh. angebetete Margarete,“ ruft er, lich liebe Sie! Nicht länger kann ich Ihr Bild so vor mir sehen, ohne Ihnen mein Herz zu entdecken!" Margarete ist sehr b. stürzt. „Bester Herr Rölig, sagt sie ängstlich, stehen Sie doch auf! Wenn jetzt Mama hereinkäme, was müßte sie nur denken!" e Aber der junge Mann eryeor seine dunklen Augen flehentlich zu seiner Göttin und schüttelt die lange Künstlermähne, die ihm über die Stirn hängt und die ihn nach seiner Ansicht unwiderstehlich interessant macht. „Erst müssen Sie mich anhören Margarete, ich liebe Sie und kann nicht ohne Sie leben. Als ich Sie das erste Mal say, prägte sich Ihr Bild mit unauslöschlichen Zügen in mein Herz. Wir üben nun bereits seit einer Woche täglich miteinander und mit jedem Tage wurde es mir schwerer. Sie nicht mitten im Gesang mit den Worten zu unterbrechen: Margarete, ich bete Dich an! Ich weiß es ja, daß Du mich wieder liebst:— willst Du die meine werden?" Er spricht mit leidenschaftlicher Hast und heiserer Stimme. Seine glühenden Blicke ers einen dem jungen Mädchen zudringlich und widerwärtig. Unwillig tritt sie einen Schritt zurück und entzieht ihm ihre Hände. „Ich weiß wirklich nicht, Herr Rölig, wie ich Sie verstehen soll, sagte sie kühl.„Wann gab ich Ihnen Veranlassung, zu glauben, daß ich Sie liebte und bei welcher Gelegenheit erlaubte ich Ihnen, mich„Du“ zu nennen?“ „Du willst mich prüfen. Margarete,“ entgegnete der junge Mann erregt, ohne ihre letzte Frage zu beachten.„Du liebst mich— ich weiß es! Deine Augen führten eine aufrichtigere Sprache als jetzt Dein Mund: Denkst Du ich hätte es nicht im Spiegel bemerkt, wie innig Deine Blicke beim Singen auf mir geruht, wie Dein ganzes Wesen unbewußt die Gefühle verriet denen Dein Mund im fremden Liede Ausdruck lieh? Oh nein, Geliebte, nicht Deine Zunge sagte mir Dein Geheimnis— in Deiner Seele las ich es!“ Entsetzt schlägt Margarete die Hände zusammen. „Aber ich bitte Sie, Herr Rölig, sollten Sie nicht gewußt haben, daß ich im Spieg! meinen Ausdruck und meine Geberde für die Bühne einübte; daß ich dabei nur an meine Rollen, an meine Lieder — niemals an Sie gedacht? Gütiger Himmel! Glauben Sie etwa, ich hätte aus Koketterie den Spiegel dorthin gehängt?“ Rölig erhebt sich langsam aus seiner knieenden Stellung. Sein liebeschmachtender Blick hat einem grollenden Ausdruck Platz gemacht; sein mageres Gesicht sieht plötzlich recht hätlich aus. Margarete bemerkt die Verwandlung und bereut ihre scharfen Worte „Schauen Sie, bester Herr Rölig.“ lenkte sie, freundlicher werdend, ein,—„Sie meinen es gewiß gut mit mir und ich bin Ihnen für Ihr Zutrauen dankbar: allein wir und beide noch zu jung, um uns zu verloben, geschweige denn an's Herraten zu denken. „Sie weisen mich also ab!“ unterbricht er sie bore„ Sie schweigt und ihr Schweigen bejaht seine Frage. Nach einer Pause sagt sie liebenswürdig „Nicht wahr, Sie sind ir nabt böse und wir bleiben descol doch#er Er eigreift seinen Hut und nimmt die Noten vom Klavier, ohne die Hand zu beachten, die sie ihm entgegenstreckt. „Leben Sie wohl, mein Fräulein,“ murmelt er mit einer steifen Verbeugung und verläßt das Zimmer. Plötzlich erbebt Margarete, von einem Gedanken erfaßt und stürzt dem Manne nach, den sie auf der Treppe einholt. Herr Rölig,“ ruft sie atemlos und verlegen, „darf ich— darf ich morgen auf Ihre Begleitung rechnen?“ Er sieht sie an und lächelt auf eigentümliche Weise. „Selbstverständlich,“ antwortet er, indem er höflich den Hut=lüftet:„aber da ich kurz vor dem Concert eine Klavierstunde zu geben hase, bitte ich gütigst zu entschuldigen wenn ich erst im letzten Augenblick erscheine. Ich werde sicher um sechs Uhr im Gasthof sein. Die Noten werde ich mitbringen — ich muß noch einiges üben. Adieu, mein Fräulein.“—.—— „Na warte.“ murmelte er zwischen den Zähnen, indem er die Treppe hinabsteigt:—„Du sollst mir den Korb teuer bezahlen!" II. Der Abend des Concerts ist gekommen. Der Saal welcher ausverkauft ist, füllt sich schnell mit geputzten Herren und Damen. Kein Stuhl bleiot unbesetzt, denn der allgemein beliebte Professor hat für Reklame gesorgt und man ist ungemein neugierig auf diese Debutantin, von deren Leistungen der alte Herr bei jeder Gelegenheit mit größter Anerkennung gesprochen hat. „Das Mädchen soll sehr schön sein,“ sagt ein Herr im Publikum.„Hoffentlich haben die Augen des.rrn Pro essors seine Ohren nicht betrogen! Ich bin lediglich ihm zu Liebe gekommen, denn ein Tebutantenconcert ist in den seltensten Fällen ein Genuß!"„„„„ Der große Wiener Theaterdirettor sitzt mit einem Freunde in der ersten Reihe, spielt mit seinem Augenglas und sieht äußerst gelangweilt cus. Auch er erwartet nicht viel von dieser letzten Entdeckung seines alten Freundes, der alle halbe Jahre ein neues Genie zu finden glaubt, für das er mit immer frischem Enthusiasmus Propaganda macht. Der Direktor hat sich vorgenommen, sobald wie möglich den Saal zu verlassen, um in die Oper zu fahren, wo die berühmte Jenny Lind eine Gastrolle giebt. „Das erste Lied müssen wir anstandshalber mit anhören, sagt er zu seinem Begleiter,—„aber dann empfehlen wir uns.“ In einem kleinen Nebenzimmer sitzt Margarete und zieht langsam die langen schwarzen Filethandschuhe üver ihre schlanken Hände und Arme. Ihre Wangen glühen, aber ihre Zähne klappern vor innerlichem Frost und sie zittert am ganzen Körper. „Liebes Kind, beruhige Dich doch, ermahnt sie die besorgte Mutter wohl zum zwanzigsten Male, indem sie ihr ein Riechfläschchen vor die Nase hält. „Wie kannst Du singen, wenn Du Dich so aufregst! Wenn nur der Rölig käme!“ „Ach Mutter,“ seufzt das Mädchen, sich fürchte. ich werde überhaupt nicht singen können, denn ich fühle einen Kloß im Halse, der mich zu ersticken droht. Es war doch eine grenzenlose Ueberhebung von mir, öffentlich auftreten zu wollen! Du wirst sehen, ich werde Fiasco machen. „Rede doch nicht solchen Unsinn,“ schilt die Mutter:—„Du weißt wie der Herr Professor Deine Stimme lobte. Du wirst mutig werden, wenn Rölig kommt. Ich finde es unverantwortlich von ihm, uns solange warten zu lassen. Es ist bereits ein viertel nach sechs.— Mein Himmel, Margarete, höre doch nur, wie ungeduldig das Publikum wird! Ein immer deutlicher werdendes, sast drohendes Gemurm.l dringt aus dem Saal zu ihnen herein; einzelne Rufe von:„anfangen!“ werden laut. Ratlos sehen sich die beiden Frauen an: Margarete unterdrückt nur mühsam ihre Thränen. Weitere zehn Minuten vergehen; im Saal wird es immer lauter und unruhiger; man trampelt ungeduldig mit den Füßen— der erwartete kommt nicht. Es ist gut, daß die arme Margarete nicht ahnt, daß er der heißersehnte, bereits seit einer halben Stunde in der ersten Reihe im Saal sitzt, gespannt der Dinge harrend, die da kommen sollen! Den Vorteil, der ihm als Künstler aus dem Coucert erwachsen könnte, hintenanietzend, um seine Rache zu befriedige:, wendet er nun dem Puolikum seine Aufmerksamkeit zu. Jede ungeduldige Bewigung der ihn umgebenden Personen, jedes unmutige Wort über„dieses rück ichtlose Benehmen einer Anfängerin, ist ein Tropfen Balsam für ein gekränktes Herr. grausamer Genugthuung bemerkt er, wie der Theaterdirektor, in dessen Hand Margareten's tiefen Traum. Jener nickt fehr#chelnd zu und Schicksal liegt, seine Uhr herverzieht und mit em= zu der nächsten Nummer ülder.—— pörter Stimme ruft:.... s. Der letzte Ton ist ver hallt, das Publikum „Es ist unerhört: Fün acnuten werde ich noch jubelt frenetischen Beifall: der Thuterdirektor, der warten, aber dann gehe ich!“ bis zum Ende geblieben ist, klatscht am lautesten Nache ist süs!———„ svon allen. Rölig hat längst in ohnmächtiger„Rut In diesem Augenblick tritt ein Herr in das den Saal verlassen. Sein Racheplan##st kleine, zur Garderobe eingerichtete Vorzimmer des und seine Bosheit hat Margareten zu inem Saales. „Das Concert hat wohl schon längst begonnen?“ fragt er den Kellner, der ihm den Mantel abnimmt. „Leider nicht,“ antwortete der redielige Mann „Ich glaube, der Klavierspieler hat plötzlich abgesagt und es ist zu verurchten, daß das arme Fräulein und es ist zu befürchten, daß das arme Fräulein slieblich errötende Gesicht set# Sch nicht wird singen können. Sie thut mir leid, so ein sichtlichem Wohlbegagen betrachter, sag# er: hübsches, junges Mädchen! Alle Plätze sind besetzt]„Ich gratuliere Ihnen, mein Fräulein. Sie und die Herrschaften werden gewiß ihr Geld zurückverlangen. Im Saal bricht jetzt ein wahrer Sturm von Zischen und Stampfen los. Der Frem e besinnt sich einen Augenblick: dann ziebt er eine Visitenkarte aus der Tasche und giebt ne dem Kellner. „Ueberreichen Sie diese Karte der Concertgeberin und sagen Sie ihr, ich stellte mich zu ihrer Verahnten Erfolge verholfen. Der Fremde führt die glückstrahlende Oebutantin ins Nebenzimmer und überliefert sie ihrer Thränen gerührten Mutter. Dann reicht er ihr die Hand und indem er das lieblich errötende Gesicht seines Schützlings mit sügung, falls sie geneigt wäre, mich als Begleiter anzunehmen. Ich folge Ihnen auf dem Fuße. Unterdessen haben die beiden Damen völlig den Kopf verloren. Während die Mutter fassungslos auf und ab läuft und über die teure Saalmiete jammert, die nun vergeudet ist, liegt ihre Tochter halb ohnmächtig in einem Sessel und kämpft mit den Thränen. Da wird an die Thür geklopft. Der Kellner tritt ein und überreicht dem jungen Mädchen eine Karte mit der ihm befohlenen Meldung. Margarete beachtet nicht den Namen auf der Karte: wie einem Ertrinkenden die rettende Hand, so erscheint ihr der Fremde. Sie springt auf und eilt ihm entgegen. „Oh, mein Herr, wie freundlich, wie gut von Ihnen! Aber,“ fährt sie, sich befinnend, fort— „werden Sie auch meine Lieder vom Blatt lesen können, ohne sie vorher durchzusehen?“ Der Fremde, ein blasser Mann mit dunklen, tiefliegenden Augen und vornehmen Manieren, nickt amüsiert..„.. 4222: Iutmortet a Ja.. „Ich will es versuchen, autwötter er lachelnd; ich habe das Programm gelesen. Sind Sie bereit, sogleich aufzutreten?“ fügt er hinzu, dem erregten Kinde den Arm bietend:„ich fürchte, wir dürfen unser Publikum nicht länger auf die Folter spannen.“ Margarete atmet tief auf und läßt sich zur Thür führen. Plötzlich jedoch erblaßt sie und sieht ihren Begleiter erschrocken an. „Gütiger Himmel, ruft sie,„Rölig hat meine Noten! Was fangen wir an?“ „Seien Sie unbesorgt, mein Fräulein,“ beruhigt sie der Fremde zuversichtlich.„Ich brauche keine Noten und bitte Sie nun, mir vor jeder Piéce anzugeben, in welcher Tonart Sie gewohnt sind, dieselbe Damit öffnet er die Thür und führt die zitternde Sängerin hinaus auf das erhöhte Podium des Margarete erfaßt ein Schwindel. Die hellen Lampen, die vielen ihr zugewendeten Gesichter verschwimmen wie im Nebel vor ihren Augen. Sie hört kaum das langgedehnte:„ah— ab— ab—“ des fast verblüfften Erstaunens, welches ihr Erscheinen begrüßt,— sie bemerkt nicht, wie der Theaterdirektor, der sich bereits erhoben hat, um den Saai zu verlassen, mit dem leisen Ausruf:„Donnerwetter!" wieder in seinen Stuhl zurücksinkt und plötzlich ganz freudig und erwartun svoll aussieht:— sie sieht nicht das vor Wut verzerrte Gesicht ihres um seine Rache betrogenen Anbeters. Sie steht am Flügel mit der einzigen Empfindung, daß der ganze Saal im Begriff ist, tief, tief in die Erde hinein zu versinken. Ihr Begleiter scheint sie zu verstehen. „Siugen Sie noch nicht, flüstert er ihr zu:„ich werde zuerst ein wenig wpielen. Und er spielt,— hinreißend, finnbethörend, wie nur er spielen kann. Die Zuhörer sitzen wie im Traum entzückt und wagen kaum zu atmen. Und Margarete?„„„„.— g. Sie hat keine Ahuung, wer es in, der sie begleitet;— sie fühlt nur, daß sie einen solchen Meister in ihrem Leben noch nie gehört hat. Alle ihre Angst ist von ihr gewichen; sie vergißt ihre Umgebung und ihr Publikum. Die wunderbaren Klänge tragen sie empor, hoch über die Miseren des Lebens, über auen Kummer und alle Sorge, Sie fühlt nur die Macht der Musik und lebt in einer Welt von Tönen. Als dann der Meister ohne Pause zu der ersten Nummer ihres Programms übergeht und unter seinen Händen die ergreifenden Klänge der größten Oper des größten Komponisten der Welt durch den Saal rauschen, da fühlt sich Margarete so heimisch und geborgen in dieser herrlichen Tonwelt, daß es ihr als ganz selbstverständlich erscheint, mit den Worten Leonorens einzufallen. Sie ist wic elektrisiert; sie singt wie noch nie zuvor in ihrem Leben und weiß es selber kaum. Endlich schweigen Klavier und Stimme und ein nicht endenwollender Applaus bricht los Margarete blickt ihren Begleiter an, als erwache sie haben heute den ersten Schritt auf einer Lauflahn gethan, die Sie zu Glück und Ehren führen wrd, denn Sie besitzen eine außergewöhnlich schme Stimme. Wir werden uns sicherlich noch oft m Leben begegnen und Sie können versichert sein, daßch Ihr Schiisal stets mit Interesse verfolgen werde.“ Sobald er gegangen ist, zieht Margarete seine Karte aus ihrer Tasche und liest neugierig den darauf gedruckten Namen. 8554 Auf der Karte steyt: Fraus Tiltt.——— Seit dieser Zeit sind viele Jahre vergangen. Margarete erhielt infolge ihres ersten Concerts ein festes Engagement in W. unter sehr vorteilhaften Bedingungen und gelangte bald zu einer großen Berühmtheit. Sie gehörte stets zu den wärmsten Verehrerinnen von Liizt und fand sväter Gelegenheit, ihm idren Dank für seine so rechtzeitige Hülfe auszudrücken. Mannigfaltiges. Druckfehlerteufel.(Aus einem Zeitungs: roman.) Wegen momentaner Geldverlegenheit sah sich der Graf genötigt, ein Grundstück zu verkaufen. (Schloß folgt.) Kundmachung.„Im Nachlasse meines verstorbenen Gatten, des Advokaten Winkelmeyer, befinden sich verschiedene Akten. Darauf Reflektirende mögen sich binnen 6 Wochen melden, da sie sonst eingestampft werden!" Umschreibung.... Was haben Sie denn an der Baronesse auszusetzen?“—„Ossen gestanden — ihre Vergangenheit!“— Ihre Ver angenheit?! Da mußt' ich bitten! Dafür garantire ich — die ist matellos!“—„Bezweifle ich auch nicht— aber viel zu lang!“ Aus der Justruktionsstunde. Unteroffizier: „Soldat Fischer, sagen Sie mir, was ist Terrain (Fischer sieht sich fragend um und schweigt.).. Läuft der Kerl den ganzen Tag drin herum und weiß nicht, was Terrain ist!.. Na jetzt werden Sie es doch wissen!?“— Soldat Fischer(zögernd): „A' Paar Stiefel!"(Flg. Bl.) Aus dem Briefe eines Steuer=Reklamanten.„Mein Einkommen betrug bisher jährlich 3000., doch dürfte es in Zukunft geringer werden, da der Mann, den ich bisher immer anpumpte, vor drei Wochen gestorben ist. Vom Kasernenhofe. Unteroffizier: Nehmen Sie mal den Strohhalm von Ihrer Mütze herunter, Plümke! Sie wollen hier wohl die schwebenden Gärten von Semiramis markiren?(Lust. Bl.) Rat. Wenn Dir der Verkehr mit einem Menschen lästig ist, so- borg ihm Geld. Scherzfrage. Was ist der größte Leichtsinn? — Wenn ein Kassirer zum Durchbrennen die Sekundärbahn benutzt. Kollegialität. Lumpensammler(zum Sicherheitsmann::„Gehorsamer Diener. Herr Kollega!“ — Wachtmann:„Was erlauben Sie sich denn?— Lumvensammler:„Na, na! Thun Sie denn nicht auch bei der Nacht Lumpen sammeln?“ Kindermund Die kleine Else darf zum ersten Male mit der Mutter das Theater besuchen. Als sie dort allerlei Fragen stellt, sagt die Mutter zu ihr „Kind, man darf während der Vorstellung nicht sprechen.“—„Aber Mama, wirft die Kleine ein und zeigt auf die Bühne,„die Leute da droben sprechen ja in einem fort. Unbewußte Grobheit. Herr(die Photographie einer Dame betrachtend):„Auf dem Bilde sehen Sie wirklich hübsch aus, guädiges Fräulein! Eine Frage der Zeit. Alte schönsten Erinnerungen knüpfen zuc an Amerika, wo ich meine Mädchenzeit verlebte“. Herr:„„Hm. und ich dachte immer, Kolumbus sei zurcst dort gewesen!“ Ansichtssache, Richter:„Zu pithf schöh pes zu bemerken?“ Angeklagtegir.30—. Präsident, die Zuchthausstrafe doch in Gefängnis umzuwandeln!" Richter:„Weshalb denn?— Anzeklagter:„Weil es doch ehrenvoller ist!“ Deutlich. Herr:„Spricht Ihre Fräulein Tochter mehrere Sprachen perfect? „Perfect zwar keine einzige aber sie, könnte, in genn Sprachen„ja sagen, wenn Sie um ihir Bund