Freitag den 10. Jannar 1896. Abonnementspreis pr. Quartal M..50. Insertionspreis die einfache Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfennig. Der Fall Wehlan. Auch Richter sind Menschen die, wie objektiv sie zu sein sich bemühen, die Dinge und Handlungen, welche ihnen zur Be= und Aburteilung übergeben werden, aus ihrem subjektiven Empfinden heraus betrachten. Diese Erkenninis festgehalten, erscheint es als selbstverständlich, daß gar manches richterliche Urteil von dem vielgestaltigen und manchmal verleugneten Ding, welches man öffentliche Meinung nennt, mehr oder weniger lebhaft angefochten werden wird. Wenn aber in einem Stäate diese Anfechtungen sich mehren und häufen, so ist das ein Beweis, daß die Tendenz der Indikatur sich nicht mehr im vollen Einverständnis befindet mit den Grundauschauungen des Volkes. Es hieße zu weit gehen, wollten wir behaupten, daß wir uns in Deutschland bereits in diesem Stadium befänden, aber es wäre nicht weise gehandelt, wollten wir es übersehen, daß manche Erscheinungen der jüngsten Zeit auf den Beginn jenes Zwiespalts hindenten. In dem„Brauweiler Prozeß“ ist ein Redakteur, weil er Beamte etlicher Amtsverletzungen beschuldigt hatte, von denen er nur einen Teil beweisen konnte, zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Assessor Wehlan ist soeben, trotzdem das Erkenntnis selbst funf Fälle(von denen einzelne eine Reihe von Handlungen darstellten) von Amtsverletzungen als erwiesen annahm, genau genommen nur zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Würde Herrn Assessor Wehlan keine Strafthat nachgewiesen worden sein, und hätte man— die Wahrscheinlichkeit spricht hierfür— gegen die Zeitungen, welche jene Strafthaten behauptet hatten, Strafantrag gestellt, so wäre den betr. Uebelthätern, ob sie auch im besten Glauben gehandelt, nach den Ergebnissen der jüngsten Rechtsprechung eine Strafe von drei Monaten Gefänguis gesichert gewesen. Entspricht es aber der Logik und der gesunden Vernunft, daß man wegen der irrtümlichen Behauptung von Handlungen, auf deren Begehung nur eine nicht allzu hohe Geldstrafe gesetzt ist, mit hoher Gefängnisstrafe belegt wird, oder daß man wegen der Begehung von Handlungen, auf deren irrtümliche Behauptung eine hohe Gefäugnisstrafe gesetzt ist, nur mit einer nicht allzu hohen Geldstrafe belegt wird? Wir sind— das ist keine schönrednerische Phrase— der vollen Ueberzeugung, daß der Potsdamer Disziplinar= h f. der dem Angeklagten Wehlan nur die Versetzung in ein anderes Amt mit gleichem Range und eines Geldstrafe zudiktiert hat, nach bestem Wissen und Gewissen geurteilt hat. Aber dieses Urteil acht von Anschauungen aus, die mit denen der Allgemeinheit im schroffsten Gegensatz sich befinden. Das Urteil geht offenbar von der, wenn auch unbewußten, Grundauschmung aus, es müsse die Autorität der Behörden auf das Nachdrücklichste geschützt werden dadurch, daß Vergehen dieser milder beurteilt werden als die der gewöhnlichen Erdenbürger. Die allgemeine Anschanung aber geht dahin, daß die Autorität der Behörden durch nichts wirksamer geschützt werden könne, als durch die strengste Ahndung von Verstößen und Vergehungen seitens derselben. Soll die Autorität der Regierung und-ihrer Organe gewahrt werden, so muß es Allen zur Gewißheit gebracht werden, daß, wer sich in seinem Amte grobe Pflichtverletzungen u Schulden kommen läßt, darau gehindert werden muß, dies weiter zu thun. Es giebt aber nur eine wirks me Form, dies zu verhindern, die Amtsentsetzung. Die Strafe ist hart. aber härter ist es für den Unschuldigen, unter den Pflichtverletzungen von Beamten leiden zu müssen. Der Disziplinarhof hat die Jugend des Angeklanten als Milderungsgrund angenommen. Ist Herr Wehlan für sein Amt zu jung, dann trifft ein Teil der Schuld die, welche dem zu jungen Menschen ein verantwortungsvolles Amt übertrugen. Auf die Strafthaten des Herrn Wehlan im Einzelnen einzugehen, dies recht widrige Geschäft mag man uns füglich erlassen. Was er gethan, steht den Hindlungen des„Kanzlers Leist“ an Grausamkeit um nichts nach: Aber Herr Wehlan ist kein bloßer Nachtreter, er hat die Liste der uns bekannten„ostafrikanischen Gewohnheiten“ um eine neue bereichert. Herr Wehlan ist auf seinem Posten zu der Erkenutuis gekommen, daß der Uebel 83. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonnund Festtage. Druck und Verlag: Gustav Butz in Hagen. Fernsprecher Nr. 39. 3) Roman von Reinhold Ortmann. Als der Wagen vor dem Fürstenzelt angelangt war, brachten schmetternde Faufaren den Zug in seiner ganzen Ausdehnung zum Stehen, und wenige Augenblicke später war an die Stelle des bisherigen Lärmens und Jauchzens eine tiese, erwartungsvolle Stille getreten. Der hohe Herc, der von den Einzelheiten des Programms wohl bereits vorher unterrichtet worden war, trat aus dem Pavillon hervor, so daß seine stattliche, kriegerische Gestalt in ihrem blitzenden militärischen Schmuck weithin sichtbar wurde, und hörte entblößten Hauptes die von Saldenhofen gedichtete Ansprache an. Wärmer und beseelter noch als bei den letzten Proben, die der Verfasser mit ihr angestellt hatte, kamen die schwungvollen Verse jetzt von den Lippen des jungen Mädchens. Den Fernerstehenden zwar mochten die weichen Laute nicht mehr verständlich sein; auf der großen Freitreppe aber konnte man deutlich jede kleine Modulation der süßzen Stimme vernehmen, und leise Aeußerungen des Entzückens unterbrachen hier und da das feierliche Schweigzen. Nun batte Felicitas geendet, und während die Musikkapellen, die sich inzwischen rings um den Pavillon aufgestellt hatten, mit dröhnendem Tusch einfielen, stieg sie in ihren schneeigen, lang nachwallenden Gewändern von dem hohen Thronsitze herab, um dem Fürsten einen frischgrünen Lorbeerkranz zu überreichen. In sichtlicher Rührung dankte ihr der erlauchte Herr, und wenn auch nur seine nächste Umgebung die leise gesprochenen Worte hören konnte, so sahen es doch alle die Tausende, daß er sich zu der schönen jungen Dame neigte, um sie auf die Stirn zu küssen. Von neuem brauste unendlicher Jubel zum Himmel empor, und als Felicitas dann ihren vorigen Platz wieder eingenommen und der Zug sich Haltung des Lussisenen gsebt hatte, da ließ die Heinrich Schubyz Elirg, Heldin des Tages setl. Pstsetiocter sevt de um zu verschwinden ie geupuicgli ce, Verwirrung benuben, zu.„Die Hitze wirh seinem Freunde denke, wir hätten van guachgerade unerträglich, und ich geuug"— vu ven Albernheiten unn auch vollauf hellen blinen Augen.. 0 sogleich. Seine dem purpurnen Baidggy der hertlichen Gesialt eine Wendung des Wageng sie ibnen durch unwillkürlich rang es sich; enschwunden war, und halb, Sie ist eine Göttin,en: Meisterwerke der Amike gegen die, über ud aue Schönheit!“ gevec buse uratmenschliche größtes die Schulden seien, und er hat seinen Schwarzen in praktischer Nutzanwendung dieser Erkenutnis das Denkverslein„einbläuen“ lassen: Mensch, bezahle deine Schulden, Sonstens mußt du Prügel dulden! Eine ähnliche Form des Schulden=„Eintreibens" war bisher nicht bekannt; wir ziehen dieser Form sogar das „Dharna=Sitzen“, der Inder entschieden vor. Bei diesen setzt sich nämlich der Gläubiger vor die Hütte des Schuldners und verweigert solange Speise und Trank, bis die Schuld beglichen ist. Läßt ihn der Schuldner verhungern, so wird dieser als Ausgestoßener betrachtet. Hierin liegt doch noch eine gewisse Humanität, aber die Nilpferdpeitsche als Postauftrag!... Die öffentliche Meinung hat Wehlan schärfer verurteilt als der Potsdamer Disziplinarhof. Und ihr Urteil stützt sich auf einwandsfreie Gewährsmänner. Hat doch der frühere Gouverneur v. Soden über Wehlaus Amtsthätigkeit geurteilt, derselbe suchte durch die Nilpferdpeitsche das zu erreichen, was erst nach Jahrhunderten erreicht werden kann. Und der Vertreter des gewiß kompetenten Auswärtigen Amtes erklärte, daß der Angeschuldigte das Ansehen des deutschen Kolonialwesens im In- und Auslande geschädigt habe und er daher genötigt sei, den Antrag auf Dienstentlassung zu stellen. Der Gerichtshof hat diesem Verlangen nicht Folge gegeben, noch ist aber in dem Prozeß nicht das letzte Wort gesprochen worden. Daß an den Reichsdisziplinarhof zu Leipzig Berufung eingelegt werden wird, ist zweifellos. Und eine hohe Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß dieser wie auch im Falle Leist, jene Serie von schweren Amtsverletzungen von einem Standpunkt aus betrachten wird, der sich in größerer Uebereinstimmung, als dies bei dem Potsdamer Disziplinarhof der Fall war, mit jeuem befinden wird, den die öffentliche Meinung zu dem Fall Wehlan eingenommen hat und einnimmt. Hammerstein, Staatsanwaltschaft und Krenzzeitungskomitee. Die gerichtlichen Feststellungen in dem Beleidigungsprozeß gegen den socialdemokratischen Redakteur Rauch in Haunover lassen die von den konservativen Häuptern zur Schin getragene„Genugthnung“ über die Verhaftung Hammersteins als blauen Dunst erscheinen. Erst vor wenigen Tagen noch hat die„Kons. Korr.“, das offizielle Organ der konservativen Partei, die Ergreifung des Frhru. v. Hammerstein als ein klärendes und deshalb günstiges Ereiguis bezeichnet und versichert, daß die Konservativen„mit größter Ruhe und mit dem sichern Gefühle, welches das Bewußtsein verleiht, den Fall von Hammerstein endlich den tendenziösen, böswilligen Ausbeutungen einer gewissen Presse entrückt und der Ent scheidung des Gerichts unterbreitet zu sehen,“ den Verlauf der Dinge erwarten. Nach dem Verlaufe indes, den der haunoversche Prozeß genommen hat, wird man auf jener Seite der weiteren Entwicklung der Dinge, insbesondere der Verhandlung gegen Hammerstein selbst doch wohl mit einigem Bangen entgegensehen. Aerger als es den Grafen Kanitz und Finckenstein passiert ist, konnte sich kein Mensch blamieren, und dabei können diese Herren noch sehr von Glück sagen, wenn der Staatsanwalt aus ihrem lässigen Verhalten und mangelhaften Aussagen nicht eine Anklage wegen Begünstinung herleitet. Weshalb hat— so fragt mit Recht die„Vossische Zeitung"— Graf Finckenstein dem Papierlieferanten die Anerkennung verweigert, daß die Verträge oder Wechsel gefälscht seien? Weshalb waren, alGraf Fiuckenstein veröffentlichte, das Komitee der„Kreuzztg.“ habe die Angelegenheit der Staatsanwaltschaft übergeben, bei der Staatsanwaltschaft keinerlei Schriftstücke zur Begründung der Anklage eingegangen, und weshalb erschien, als sich die Staatsanwaltschaft um diese Schriftstücke bei dem Komitee bemühte, der Rechtsanwalt Eschen bach bei der Behörde, um sie auf die„politisch Seite" der Angelegenheit aufmerksam zu machen? Es war selbstverständlich, daß Herr Drescher antwortete, die„po litische Seite“ könne ihn nicht abhalten, seine Pflicht z thun. Auf alle jene Fragen schuldet das Komitee der„Kreuz=Zeitung" und besonders Graf Fiuckenstein der Oeffentlichkeit eine ausreichende Antwort, wie auch Graf Kanitz, vortragender Rat im Hausministerium, füglich zu erklären haben wird, weshalb er den Vorladungen des Amtsgerichtes zweimal nicht Folge leistete. Hätte er von dem Dienst keinen Urlaub zur Wahrnehmung des Termins erhalten können? Hat er diesen Urlaub nachgesucht? Und war seine Reise dringender als die Auskunft über den Fall Hammerstein? Das ist alles möglich; aber die öffentliche Meinung hat ein Recht, die Beweise zu fordern. Der Nachweis, daß angesehene konservative Männer noch nach Monaten. nachdem längst die schwerstwiegenden Beschuldigungen in der Presse gegen Hammerstein erhoben worden waren, versucht haben einen notorischen Verbrecher in hervorragender politischer Stellung zu belassen, statt ihn kurzerhand dem Staatsanwalt zu übergeben, ist nun gerichtlich erbracht und die Konservativen mögen sehen, wie sie sich damit abfinden; daß es nicht leicht ist, geht schon aus der Thatsache hervor, daß die„Kreuzzeitung" bis jetzt von dem interessanten Plaidoyer des Berliner Oberstaatsanwalts in dem Hannoverschen Prozesse noch keine Silbe gebracht hat. Erst die gerichtliche Verhandlung gegen Hammerstein selbst wird darthun, wie weit die Mitschuld konservativer Führer an der Verschleppung des Falles Hammerstein geht. In der„Schles. Ztg.“ ist vor kurzem von konservativer Seite versucht worden, das Komilee der„Kreuzzta.“ und die Parteileitung reinzuwaschen; es wurde emphatisch versichert, daß ein Konservativer unbedingt die Ehrlichkeit und den Mut besessen haben würde, wenn er wirklich von Strafthaten Hammersteins wußte, die Sache vor dem Parteivornand oder dem Krenzzeitungskomitee zur Sprache zu bringen. Derselbe Konservative, der diese kecke Behauptung ausstellte, fügte noch kecker hinzu, das sei nicht geschehen. Nun ist bekanntlich durch die Erklärung des Krenzzeitungsredakteurs Dr. Kropatscheck längst festgestellt, daß das Komitee der„Kreuzz.“ bereits im Februar von der Unterschlagung des Stöckersonds unterrichtet und den urkundlichen Beweis dafür erhalten hat. Auch Herr Stöcker hat in einer Erklärung gegen die„ganze liberale Sippschaft von Verleumdern“ erwidert, daß er nur bis zum Frühjahr 1895 Hammerstein für einen durchaus ehrenwerten Mann gehalten, daß er allmählich Kenntnis von der ganzen Größe der Hammer= stein'schen Schuld erlangt, ihm jedenfalls aber von Anfang an keinen Zweifel gelassen hat, daß er in der„Kreuzzta. wie in der konservativen Partei unhaltbar sei. Hat Herr Stöcker nun andererseits die Konsequenz aus dieser Ueberzeugung gczogen und seinen Einfluß zur baldigen Beseitigung Hammersteins aufgeboten? Oberstaatsanwalt Drescher hat im Rahmen seiner Zeugenaussagen zu Hannover natürlich nur von solchen Vorkommnissen sprechen können, die sich auf den Gang der Untersuchung selbst bezogen haben. In der Verhandlung gegen Hammerstein wird darüber vielfach hinausge griffen werden müssen, und es bietet sich dann vielleicht die Gelegenheit auch Herrn Stöckers Erklärungen auf ihre Wahrheit zu prüfen. Der Hammersteinprozeß widerstrebt notwendig jedem Bemühen, ihn etwa auf die nackten Strafthaten zu rednzieren und die Sache, da der Angeklagte ja nicht viel leugnen wird, kurzerhand abzuthun. Der Wunsch, es möge möglichst unauffällig verfahren werden, hatte bei den Konservativen, in begreiflicher Illusions fahi keit, schon die Zuversicht angenommen, daß auch Staatsanwalt und Gerichtshof kein besonderes Aufhebenmachen und den Zeugen nicht allzu wißbegierig auf den Leib rücken werden. Nach dem Hannoverschen Vorspiel kann hiervon aber gar keine Rede sein. Ja, nachdem über Hammerstein selber die Akten im Grunde schon ge schlossen worden sind, wird die Frage der moralischen Mitschuld des Krenzzeitungskomitees— eine nicht durch Thun, sondern durch Unterlassen und Vertuschen begangenen Mitschuld— nur um so dringender Möglich, daß Hammerstein sich in der Verhandlung auf den Großmütigen hinausspielt und die Mitglieder des Komitees zu entlasten sucht. Aber fruchten wird das nichts Wer in diese böse Geschichte verstrickt ist, muß die Folgen lragen. Deutscher Reichstag. „Sie war hübsch aufgeputzt und vortrefflich in Sceue gesetzt, das ist alles,“ lautete die gleichmütige Erwiderung des Skeptikers.„Doch wenn Du mich jetzt nicht begleitest, Colditz, so gehe ich allein.“ Mit einer gelassenen Rücksichtslosigkeit, die ihm eine ganze Anzahl unwilliger Blicke eintrug, drängte er sich durch seine nächste Umgebung, um einen Ausweg zu gewinnen, und der blonde Riese schickte sich widerstrebend an, ihm zu folgen, indem er die Unart seines Freundes durch höfliche Entschuldigungen gut zu machen suchte. Als sie eine der Nebenstraßen erreicht hatten, die jetzt völlig menschenleer waren, blieb er tief aufatmend stehen, „Ich muß dies herrliche Geschöpf wiedersehen— ich muß ihren Namen erfahren und ihre Bekanntschaft machen,“ sagte er.„Wenn Du wirklich mein Freund bist, Alexander, so wirst Du mir dazu verhelfen.“ „Solltest Du wirklich eine Beistandes bedürfen, um dies gewaltine Ziel zu erreichen?" spottete Sarnow.„Ein Mächen, das sich zu solchen Schaustellungen bergiept, dürfte schwerlich ganz unnahbar sein. Erkundige Dich bei dem Festkomitce nach ihr und laß Dich ihr von irgend einem dieser Hauswürste vorstellen. Ich wette, es wird Dir nicht allzu schwer fallen, sie zu erobern.“ Coloitz runzelte ein wenig die Stirn. „Du solltist nicht in so wegwerfendem Tone von einer Dame sprechen, die Du gar nicht kennst. Ihr Aussehen und ihr Benehmen ließen doch wohl keinen Zweifel, daß sie aus bester Familie ist.“ ..„Run ig was Ihr hier zu Lande so nennt! Vielleicht ist sie oas Tocterchen eines Stadtrats, der sich durch die Ausbeutung seiner Arbeiter zu Reichtum und Würden emporgearbeitet hat, oder ihr Vater ist irgend ein ehrenwerter Bankier, der—“ Unwillig schnitt ihm der Blonde die Weiterrede ab. „Geuna!— Ich habe wirklich keine Lust, mich duich Deine gewohnten Sarkasmen um meine Stimmung bringen zu lassen. Wer immer sie auch sein man, Du würdest doch vergebens versuchen, durch Deinen Spott meine Bewunderung ihrer Schönheit zu dämpfen.“ Schweigend gingen sie weiter, um sich im Innern der Stadt zu verlieren. Diejenige aber, die den Gegenstand ihres Gespräches ausgemacht hatte, genoß in dieser Stunde die köstlichsten Freuden, die einem zungen, schönen, nach Huldigungen und Triumphen lüsternen weiblichen Wesen überhaupt beschieden sein können. Die Bevölkerung einer ganzen Stadt lag ihr bewundernd zu Füßen; von Mund zu Mund ging die Geschichte von der ungewöhnlichen Auszeichnung, deren der Fürst sie gewürdigt hatte, und die Herzen all' ihrer minder glücklichen Altersgeno sinnen zuckten im bittersten Weh der Eisersucht und des verzehrenden Neides. Es war ein Erfolg, wie ihn Felicitas selbst in ihren kühnsten Tränmen kaum erhofft haben konnte, und als Heinrich Schudy, selbst bis zu Thränen der Freude gerührt, nach der Auflösung des Festzuges sein geliebtes Pflegekind in die Arme schloß, da fand er sie mit ihren blitzenden Angen und ihren lebhaft geröteten Wangen tausendmal schöner denn je zuvor. „Mein armer Liebling!“ schluchzte er.„Wie anstrengend muß das alles für Dich gewesen sein.. Hoffentlich hat die Aufregung Dir nicht an Deiner Gesundheit geschadet.“ „Geschadet?“ lächelte sie.„Ach, Onkel, ich bin ja so glücklich!— Ich hätte nimmer geglaubt, daß man so glücklich sein könnte!“ Sie bemerkte erst jetzt den Assessor Saldenhofen, der zu ihnen getreten war, um sich dann bei ihrer Begrüßung diskret wi der zurückzuziehen. Auch ihn hatte der Fürst durch eine sehr hul volle Ansprache ausgezeichnet, aber die wirtung, welche diese Ehre auf ihn hervorgebracht hatte, war eine wesentlich andere als bei Felicitas, denn er sah noch bleicher und ernster aus als sonst. Kaum wurde das junge Mäochen seiner ansichtig, als sie sich ihm mit einer raschen Bewegung zuwandte und ihm unbekümmert um die Zuschauer, welche die kleine Sceue haben mochte, beide Hände entgenenstreckte. „Mein Freund, wie soll ich Ihnen danken!“ sagte sie sehr herzlich.„Ihr Verdienst allein ist es, daß ich einen Tag erleben durste, den üh nie— nie vergessen werde.“ „Lissen Sie mich hi ffeu, daß dieser Tag in Wahrheit ein glücklicher für Sie sein werde,“ erwiderte er mit einer eigentümlichen Betonung, deren Sinn sie nicht recht verstand. Aber sie war nicht in der Lanne, sich lange den Kopf darüber zu zerbrechen, und da die Blicke der neu nierigen Gaffer, wie sehr sie ihr auch im Grunde schmeichelten, doch allgemach aufingen, lästig zu werden, so dränte sie ihren Pflegevater, den harrenden Wagen zu besteigen. Saldenhofen selbst öffnete den Schlag und war ihr beim Einsteigen behulflich. „Um fünf Uhr also werde ich Sie zu dem Bankett abholen,“ sagte er.„Hoffentlich haben Sie bis dahin alle Nachwirkungen dieser Strapaze überwunden.“ „Ich weiß nichts von einer Strapaze," klang es ihm aus dem Innern der Equipage zurück.„Heute erst habe ich ja erfahren, welch ein Uebermaß von Freude man ohne Schaden ertragen kann.“ Dann fiel die Thür zu, und mit einem langen, ernsten Blick sah der Assessor dem davourollenden Wagen nach. 4. Kapitel. Das Festmahl, zu welchem sich die Vertreter der Behörden und die Spitzen der städtischen Gesellschaft mit dem gesamten Lehrkörper der Universität vereinigt hatten. war für die Tochter des Kunstreiters nur eine berauschende Fortsetzung der Huldigungen, deren ihr schön der Vormittag eine so reiche Fülle gebracht hatte. Alle die bedeutenden und berühmten Männer, die 1* Berlin, 9. Jannar.[11. Sitzung.] Eröffnung mittags 1 Uhr. Präsident v. Buol heißt die Mitglieder des Hauses willkommen und wünscht denselben ein gutes neues Jahr. Ferner teilt er mit, er habe Sr. Majestät im Namen des Hauses dessen Teilnahme an dem Verlust ausgesprochen, welcher das königliche Haus betroffen. Der Kaiser habe in einem Telegramm, welches der Präsident verliest, seinen wärmsten Dank ausgesprochen. Zunächst wird au Stelle eines ausgeschiedenen Mitgliedes der Reichsschuldenkommission der Abg. v. Holleufer gewählt. Auf der Tagesordnung steht sodann die erste Lesung des Börsengesetzes und des Depotgesetzes. Minister v. Berlepsch: Die verbündeten Regierungen haben sich bei diesen Gesetzen im wesentlichen auf den Standpunkt der Börsenenquetekommission gestellt. Einen entscheidenden Wert legen die Regierungen auf die hier vorgeschlagenen Befugnisse des Bundesrats. Daß von diesen Befugnissen nur sachverständiger Gebrauch gemacht werden wird, dafür bürgt Ihnen ja schon der Beirat des Börsenausschusses. Die berechtigte Thätigkeit des einzelnen wird sich auch in Zukunft frei entfalten können. Aber das Interesse der Allgemeinheit muß gewahrt werden, mehr als dies bisher der Fall war. Namentlich in zwei Richtungen: das Börsenspiel Unberufener und Unbemittelter und die Beeinflussung der Börsenkurse. Einwände#t man namentlich erhoben gegen den Staatskommissar an der Börse und gegen die Börsenregister. Die Staatsaussicht muß aber zur Verhinderung betrügerischen Treibens vorhanden sein, und zu dem Zwecke bedarf es eines Kommissars, der die Dinge aus der Nähe beobachtet. Was das Register anlangt, so können die Regierungen die Auffassung durchaus nicht teilen, daß das Register den Betreffenden einen Makel auheftet. Ohne solch Register läßt sich auch gar nicht der Prozeßeinwand des Differenzspiels beseitigen. In Bezug auf den Terminhandel mit Getreide haben sich die Regierungen den Satz der Enquete=Kommission angerignet: Die Formen in denen der Handel sich bewegt, dürfen nicht in Widerspruch stehen mit den Interessen der Konsumenten und Produzenten Haben Sie jedenfalls zu dem Bundesrat auch das Vertrauen, daß er von seinen Befugnissen den vorsichtigsten Gebrauch machen wird! Redner wendet sich dann zum Depotgesetz. Dasselbe bezweckt Schutz vor allem gegen Verlust deponierter Werte, besonders durch Feststellung des Eigentumsbegriffs bei Weiterverpfändung von Bankier zu Bankier. Betrügereien wird ja auch dieses Gesetz nicht ganz verhindern, aber doch den Laien einen gewissen Schutz gewähren. Viele Bestimmungen des Entwurfs sind überdies von einer Reihe von Banken bereits eingeführt. Beide Gesetze bieten ja viele technische Schwierigkeiten, aber wenn Sie an dem Entschlusse festhalten, die Arbeiten der Enquetekommission richtig zu verwerten, werden Sie doch ein brauchbares Gesetz schaffen. Abg. Graf Kanitz: Ich bin kein Feind des Handels, halte vielmehr den reellen Kaufmann für den besten Freund des Landwirts. Aber gerade der reelle Kaufmannsstand verlangt selber nach einer gründlichen Reform des Börsenverkehs. Auch im Auslande machen sich ja dahingehende Bestrebungen bemerkbar, so ist besonders in Amerika von beiden gesetzgebenden Körpern ein Gesetz angenommen, welches den Terminhandel in Produkten ganz unterdrücken will. So weit geheich nicht. Aber— absolnt frei sein darf die Börse nicht, dazu sind die dort verhandelten Interessen zu wichtig für die Allgemeinheit. Was die Einzelheiten der Vorlage anlangt, so müssen die Befugnisse des Staatskommissars viel mehr ausgedehnt werden. Der Börsenausschuß ferner erscheint mir zu ehr aus Börsenmitgliedern zusammengesetzt. Auch der ibrige Handel, Industrie und Lindwirt chaft müßten im Ausschusse mehr vertreten sein. Weiter ist der Ausdruck Ehrengericht hier unangemessen, es müßte Disziplinarhof heißen. Ehrengericht paßt mehr für Offiziere, Rechtsanwälte 2c. Die Vorschläge des Ent vurfs zur Sicherstellung reeller Coursseststellungen sind toch nicht völlig ausreichend, aber ich gebe zu, eine hier vereinigt waren, schienen es für eine besondere Aus zeichnung zu halten, ihre Bekanntschaft zu machen und von ihr einiger freundlicher Worte gewürd int zu werden. Ihr Platz an der Seite des Assessors war beständig umlagert von uniformierten oder mit zahlreichen Ordenskrenzen geschmückten Herren, die sie mit ausgesuchten Artigkeiten überschülteten und unter den liebenswürdigsten Schmeiche leien auf ihre Gesundheit zu trinken wünschten. Saldenhofen fand dabei in der Regel nicht die geringste Beachtung, und in seinem schlichten Frack, den weder ein Krenz nach ein Bändchen zierte, nahm er sich nach Felicitas Meinung inmitten dieser glänzenden Gesellschaft in der That etwas unscheinbar und unbedeutend aus. Zu einer läugeren, ungestörten Unterhaltung fanden sie während des Essens keine Gelegenheit; denn ihr Gespräch wurde zu oft durch neue Bewunderer der jungen Dame unterbrochen, als daß es einen lebhafteren Charak ter hätte annehmen können. Auch wurde Saldenhofen immer ernster und schweigsamer, je mehr sich die Huldigungen für seine schöne Nachbarin häuften, und Felicitas fand, oaß seine Artigkeit weit zurückstehe hinter der Liebenswürdigkeit der übrigen Cavaliere. Nur einmal, gegen das Ende der Tafel hin, als der kommandierende General in einem launigen Trinkspruch den holden Genins der Stadt gefeiert hatte, und als dann der schier endlose Ansturm Derjenign vorüber war, die ihre Gläser mit Felicitas' Champagnerkelch zusammn klingen lassen wollten, verriet sich in dem Benehmen des Assessors etwas von dem, was in seinem Herzen vorgehen mochte. Er neigte sich gegen sie und sagte: „Lassen Sie auch mich auf Ihr Wohl trinken, Fräulein Creter, und darauf, daß der Himmel Ihnen alle die liebenswerten Eigenschaften erhalte, durch die Sie heute so viele Gemüter bezaubert haben. Felicitas lächelte ihm wohl zu, während sie Bescheid that; aber es war ein zerstreutes Lächeln, und der füße Blick ihrer dunk en Angen galt viel mehr dem galanten alten General an der anderen Seite des Tisches, als ihm. Eine Viertelstunde später wurde die Tafel aufgehoben, und man begab sich in die festlich erhellten Nebenräume, wo bereits die Damen und Herren versammelt wiren, die nur an dem jetzt beginnenden Balle Teil nehmen wollten. Hier war die blühende Innend natürlich viel zahlreicher vertreten als vorher in der auserlesenen Baukettgesellschaft, und es war selbstverständlich, daß Felicitas' blendende Erscheinung in solcher Umgebung nicht geringere Beachtung fand als drinnen im Speisesaale. Unter den vielen Herren, die sich ihr in fast unnuterbrochener Folge vorstellen ließen, war auch der blonde Hüne, der an diesem Morgen auf der Freitreppe vor der Universität seiner Bewunderung für die Königin des Festes so lebhaften Ausdruck gegeben hatte. (Fortsetzung folgt.) heisene Lösung zu nuden, ist nicht gelungen. Ueber die Intussung ausländischer Papiere werden noch Erwägungen nötig sein. Erst kürzlich hat ja das kraftvolle Eintreten der Regierung für die deutschen Interessen im Auslande den ungeteiltesten Beifall gefunden, nicht nur im Lande, sondern auch in diesem Hanse(Bravos rechts). Die Haftpflicht für Prospekte muß sehr sorgfältig geprüft werden, sonst werden unsere Emittenten ganz abgeschreckt zum Vorteil des Auslandes. Vielleicht könnte für Zulassung ausländischer Papiere eine Centralstelle für ganz Deutschland geschaffen werden. Redner bekämpft sodann den Terminhandel in Getreide und tritt für das Börsenregister ein. An dem Depotgesetz ist das Selbsteintrittsrecht des Kommissionärs bedenklich, da hierdurch das Interesse des Kommissionärs immer in Gegensatz zu dem des Kommittenten geraten muß. Diese ganze Börseureform ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern eine sociale Frage. Thun wir das Unserige, um mit den vorhandenen Mißständen aufzuräumen! Möge Deutschland hiermit den Anfang machen! Abg. Meyer=Halle(Fr. Va.): Das Gesetz wird dem kleinen Bangnier Schwierigkeiten machen, dem großen Bauquier aber vermehrten Gewinn verschaffen. Eine Sörung des Terminhandels schädige gerade den Produzeuten. Das Börsenregister an sich sei kein großes Uebel. Die großen Bauquiers seien nicht durch Terminhandel reich geworden, sondern durch politische Verhältnisse. Die Börse sei keineswegs ein Giftbaum, wenngleich Gistpflanzen vorkämen. Bezüglich der ausländischen Schuldschein=Ausgaben sei es schwer zu entscheiden, welche Anleihen unsicher seien. Die vorgeschlagene Centralstelle könnte auch nicht das Gras wachsen hören. Wenn einer an der Börse unehrenhafte Sachen mache, solle man ohne umständliche Ehrengerichte einfach sagen: Schmeißt den Mann hinaus!(Heiterkeit.) Abg. Gamp(.) führt aus, die große Bedeutung der Börse sei unverkennbar. Man sehe z.., wie die englische Börse den politischen Augriff Amerikas zurückgeschlagen habe. Die Landwirtschaft fordere mit Recht eine selbständige Vertretung an der Börse. Sie dürfe nicht auf Händler angewiesen werden. Es sei fraglich, ob Weizen sich bei seiner großen Ungleichheit zum Terminhandel eiqne. So sei der argentinische Weizen ein Mittelding zwischen Weizen und Roggen. Redner legt eine Probe auf den Tisch des Hauses nieder. Die Ausschließung des argentinischen Weizens von der Börse würde eine Abänderung des argentinischen Handelsvertrages überflüssig machen. Redner beantragt die Verweisung des Börsen= und Depot=Gesetzes an eine Kommission. Reichsbank=Präsident Koch spricht seine Freude über den ruhigen Verlauf der Debatte aus. Der Handelsstand verdiene das ihm erteilte Lob: er habe sich aber nicht fähig erwiesen, alle Uebelstände des Börsenverkehrs zu beseitigen; deshalb sei die Vorlage notwendig geworden. Das Börsengesetz sei ein guter Anfang für eine ReichsGesetzgebung in Börsensachen. Der Wirkungskreis der Börsen=Kommissare dürfte nicht zu weit ausgedehnt werden. Hätten die Staatsbehörden die Entscheidung über die Zulassung der ausländischen Wertvapiere, so würde das Publikum die Verantwortung für eventuelle Verluste dem Staate zuschreiben. Die Schaffung einer Centralstelle für ausländische Anleihen sei sehr bedenklich. Der Reichstag möge im nationalen Interesse die Vorlage zur Abschwächung der Auswüchse des Börsenverkehrs wohlwollend aufnehmen. Morgen 1 Uhr Weiterberatung. Deutschland fremde Rechte antaste, wenn es die Suzerainität Englands bestreitet.“ Spanien. * Madrid, 8. Jannar. Zahlreiche Familien aus der Umgenend von Havannah haben durch den Aufstand ihre ganze Habe eingebüßt und sind in die Stadt geflüchtet.— General Navarro lieferte einer Schaar von Aufständischen in der Nähe von Ceiba Delagua ein Gefecht. Letztere verloren 23 Tote. Großbritannien. * L o n d o n, 8. J a n u a r. D a s„ R e u t e r' s c h e B u r e a u" meldet aus Kapstadt unter dem 7. d..: Nach einer Depesche aus Prätoria fordert die Regierung in Transvaal die Entfernung Cecil Rhodes und Jamesons aus Afrika und eine sehr hohe Entschädigung von der Chartered Company. Afrika. * Prätoria, 7. Januar. Die Aufrührer in Johannesburg haben sich der Regierung von Transvaal bediugungslos ergeben. Hier herrscht große Dankbarkeit für Deutschland wegen des von ihm geleisteten wirkungsvollen diplomatischen Beistandes. Amerika. Zew=York, 9. Januar. Nach einer der„NewHoll World" aus Caracas zugegangenen Depesch erhielt die venezolanische Regierung die Nachricht, daß am Cuyuniflusse Truppen mit Gewehren und Kanonen angekommen sind. Die Regierung werde wahrscheinlich gleichfalls Truppen nach dieser Gegend senden mit der Anweisung, sich besonnen zu verhalten, jedoch jeden Einfall in venezolanisches Gebiet abzuwehren. * Washington, 8. Januar. Eine Resolution, welche vorschlägt, Hawai zu einem Staat der Vereinigten Staaten von Amerika zu machen, ist an das Komitee des Repräsentautenhauses für auswärtige Angelegenheiten verwiesen worden.— Das Komitee des Senats für Marineangelegenheiten sprach sich in seinem Bericht zustimmend aus zu dem Antrage, die Mannschaften der Marine zu vermehren. Der Sekretär für die Marine Herbert suchte die Genehmigung zum Bau von 12 Torpedobooten nach. Parlamentarische Nachrichten. * Den Mitgliedern der Budgetkommission des Reichstags ist durch den Vorsitzenden v. Kardorff folgende Mitteilung zugegangen: Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts hat aus geschäftlichen Rücksichten die Absetzung des Etats des Auswärtigen Amts von der Tagesordnung der Budgetkommission am 10. März beantragt.“ Die Kommission wird deshalb am Freitag um 12 Uhr zusammentreten, um über die künftieReihenfolge der Etatberatung in der Kommission einen Beschluß zu fassen. * Die Reichstagskommission zur Vorberatung des Gesetzentwurfs zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs ist zum 14 d. M. einberufen worden. Hagen, 10. Januar.[Der Vertrag,] den die Stadt Higen mit der kgl. Regierung wegen Uebernahme unserer Fachschule für Maschinentechnik auf den Staat abgeschlossen hat, wird jetzt bekannt. Die wichtigsten Bestimmungen desselben sind folgende: Vom 1. April 1896 an übernimmt die Staatsregierung die„Königliche Maschinenbauschule“(Fachschule für mittlere Techniker). Die Stadt bauten Hal Tei Deutsches Reich. LC Berlin,.Januar. Gegenüber den Mitteilungen des Oberstaatsanwalts Drescher über das Verhalten des Komitee's der„Kreuzztg.“ in Sachen Hammer= steins verharrt die„Kreuzztg. auch heute in voll ständigem Schweigen. Fast hat es den Anschein, als ob Graf Finckenstein u. Gen. sich zu einer Verteidigung nicht im stande fühlen. Jedenfalls haben sie auch in der konservativen Presse bisher keine Unterstützung gefunden. * Berlin, 9. Jannar. Der Kaiser empfing am Donnerstag vormittag den Kriegsminister General Bronsart von Schellendorff und den Chef des Militärkabinetts General v. Hahnke. Zurückgekehrt von der Trauerfeier für den Prinzen Alexander, empfing der Kaiser im königlichen Schlosse die bei der Trauerfeier anwesend gewesenen Vertreter der fremden Fürstl.chkeiten. — In dem Dank auf die Glückwunsch=Adresse der Stadtverordneten zum Jahreswechsel sagt der Kaiser die Begeisterung, mit der die Erinnerungstage vorigen Jahres in der Reichshauptstadt begangen des worden, erfüllte ihn mit Befriedigung. Er vertraue, daß die Mahnung aus jener großen Zeit an das jetzige Geschlecht, Treue bis in den Tod gegen König und Vaterlind alle Zeit als teueres Erbe zu bewahren, in den Herzen der Berliner Bürger nachhaltigen Widerhall gefunden habe. — Heute mittag 12 Uhr fand in der schwarz dekorierten, mit Blumen reich geschmückten Dom-Imerimskirche unter Glockengeläute sämtlicher Kirchen die Einsegnung der Leiche des Prinzen Alexander statt. Vor dem mit Kränzen bedeckten und von Kandelabern umgebenen Sarge saßen im Halbkreise auf roten SammetSesseln das Kaiserpair, die Kaiserin Friedrich, Prinz und Prinzessin Friedrich Leopold und andere Fürstlichkeiten, sowie deren Vertreter. Ferner waren anwesend das diplomatische Corps, die Bundesrats=Mitglieder, die Generaliund zahlreiche Offiziere. Hosprediger Faber hielt die Gedächtnisrede, der Domchor sang Choräle. #„Der, Bundesrat überwies den Antrag Preußens berteneno die Regelung der Arbeiten in den Bäckereien und Konditoreien dem zuständigen Ausschuß. „— Die„Nordd. Allg. Ztg.“ schreivt:„Auf den naren Nachweis, daß die Suzerainität Englands im Transvaal nicht mehr bestehe, weiß die englische Presse nur zu erwidern, daß durch die Konvention von 1884 zwar die Artikel der Konvention von 1881 ausgehoben seien, nicht aber deren Einleitung. die Transvaal als subject to the souzeranity of Her Majesty bevon 185, Dieser Einwand ist unhaltbar, denn der Vertrag beictigt hud, und von Einleitungen gelte selbstverständlich die spätere. Thatsächlich machte England ale den Art. 2hes gcgenüber Transvaal geltend. nationalen Verträge der au von 1834, wonach die interAbschluß vorznlegen g. enslischen Regierung nach ihrem ey Vrgnn gen und. Transvaal übt seit 1884 ohne aktive und passive Gesandtselbständiger Außenpolitik durch eigene Organe mit andern Staaten. England erhob keinen Widerspruch, als auf dem Welt=Postkongreß in Wien 1891 Tran vaal nehen England durch einige Delegierte Erklärungen abgab. Alles dieses konnte England nicht dulden, wenn es das Recht der Suzerainität besaß. Daher ist die Auffassung der zlischen Presse im direkten Widerspruch mitd englischen Regierung. fällt der Vorwurf „ Wertien-Lilelspe., mit dem klaren schließt:„Damit zusammen, daß engie,.. Anninn Wierist. Wortlaut des Vertrages und der standigen Praxis der Der Artikel in nichts gen verpflichtet sich, den für die Fachschule er„Schulgebändes der Gewerbeschule so lange unemgeltiich für die Zwecke der Maschinenbauschule und einem etwa mit derselben in Verbindung zu bringenden sonstigen Tages= oder Abendunterricht für Maschinenbauer zur Verfügung zu stellen und die zunächst zur Aufnahme von sechs Tagesklassen der Maschinenbauschule, ihrer Sammlungen und Lehrmittel 2c. etwa erforderlichen baulichen Arbeiten nach näherer Verständigung mit der Staatsregierung auszuführen. Die Rezierung wird den jetzigen Direktor der Gewerbeschule Dr. Holzmüller als Direktor der Königlichen Maschinenbauschule, die Oberlehrer Professor Dr. Schlegel, Bahls, Dr. Glatzel, Jedlicka, Hausen und Zimmermann sowie den wissenschaftlichen Hülfslehrer, Regierungs=Bauführer Barthel vom 1. April 1896 an als Lehrer an der neuen Anstalt auf die Handelsund Gewerbeverwaltung übernehmen. Die Stadt Hagen verpflichtet sich, zur Bestreitung der durch die eigenen Einnahmen der Schule nicht gedeckten Kosten ihrer Unterhaltung jährlich 24300 M. zu zahlen, wenn aber die Regierung den bisher zur Unterhaltung der„Gewerbeschule“ gewährten Zuschuß von jährlich 23400 Mark, wovon 1200 M. künftig wegfallen werden, herabsetzen sollte, der Zuschuß der Stadt zur Unterhaltung der Maschinenbauschule um denselben Betrag ermäßigt werden soll. Das neu zu bildende Kuratocium der Maschinenbauschule soll, wie die„Rh.=Westf. Ztg.“ weiter meldet, aus dem Oberbürgermeister der Stadt Hagen oder dessen Stellvertreter als Vorsitzenden, dem Direktor der Schule, drei vom Handelsminister und drei von der Stadtverordnetenversammlung zu Hagen auf sechs Jahre zu wählenden Mitgliedern bestehen. * Hagen, 10. Januar.[Neuwahlen zum Kreistage) haben am Beginn voriger Woche von Seiten der Industriellen und Großgrundbesitzer stattgehabt. Gewählt wurden mit nur einer Stimme Mehrheit die Herren W Escher-Vorhalle, W. Lohmann=Bommern, Freiherr von Hövel=Herbeck gegen die Herren Hangarter=Haspe, C Proll=Hagen und W. Altenloh=Hagen. Außerdem wurden fast einstimmig gewählt die Herren Kommerzienrat EickenHagen und Dr. Hammel=Haus Mallinkrodt. Die Mandate gelten für 6 Jahre. Hagen, 10. Januar.[Zur Aushebung] haben sich in diesem Jahre auf Grund des§ 25 der deutschen Wehrordnung vom 22. November 1888 zu stellen alle männlichen Personen, welche 1. im Jahre 1876 geboren sind; 2. dieses Alter bereits überschritten, aber sich noch nicht vor einer Ersatz=Kommission gestellt haben; 3. sich zwar gestellt, über ihre Militärverhältnisse aber noch keine definitie Entscheidung erhalten haben. * Hagen, 10. Januar.[Weihnachtsgratisikationen.] Amtlich wird uns mitgeteilt: In der Presse wird behauptet, die Weihnachts jratifikationen für die Eisenbahnbeamten der äußeren Dienststellen seien in diesem Jahre gegenüber den Vorjahren aus Sparsamkeitsrücksichten in außergewöhnlich geringer Zahl zur Verteilung gelangt Diese Behauptung ist durchaus unzutreffend. Die Verwaltung ist weit davon entfernt, auf Ersparnisse bei diesen Mitteln Bedacht zu nehmen. Vielmehr ist im laufenden Rechnungsjahre für Remunerationen und Unterstützungen an Beamte derselbe namhafte Betrag, rund 2603000., wie im vorigen, in den Staatshaushaltsetat eingestellt worden. Hagen, 10. Januar.(Inventuraufnahme.] Mit Rücksicht auf die gegenwärtig stattfindenden Inventuraufnahmen seien die Beteiligten darauf hingewiesen, daß nach§ 1050 der Gewerbeordnung jeder Gewerbetreibende hue weiteres das Recht hat, zur Durchführung einer zesetzlich vorgeschriebenen Inventur, wie solche nach dem Handelsgesetzbuch der Kaufmann im allgemeinen alljährlich vornehmen muß, sein Personal einen Sonntag hindurch arbeiten zu lassen. Die Wahl des Sonntags ist dem einzelnen Gewerbetreibenden freigestellt. Der Einholung besonderer p lizeilicher Genehmigung bedarf es nicht. Dagegen ist die Zahl der beschäftigten Perionen, die Dauer ihrer Beschäftigung, sowie die Art der vorgenommenen Arbeiten in das gemäß§ 1050 Abs. 2 der Gewerbeordnung von jedem Gewerbetreibenden über außerordentliche Sonntagsarbeit zu führende Verzeichnis einzutragen. Das Verzeichnis wird gelegentlich von der Behörde eingesehen. * Hagen, 10. Jannar.[Das städtische Orchester) unter Herrn Schmitts Leitung veranstaltet am Montag den 12. d. M das dritte Symphonie Concert. Wir machen unsere Musikfreunde darauf aufmerksam, daß das Concert im weißen Saale des Hotel Glitz ist, der zwar seine Uebelstände, aber doch den entschiedenen Vorzug einer guten Akustik hat. Die Wirkung des Ganzen wird also Feld= Artiserse Herr E. Voormanu einsimuig u gewählt, sowie auch die ausscheidenden Vorstandsn die Herren Böhl, Holtmann, Rebbelmund, Schmidt. Beschlossen wurde u. A. die Geburtstagsfeier des Kaisers, mit Rücksicht auf die div. Feierlichkeiten in hiesigen Kriegervereinen, schon am Sonntag den 19. Jau. beim Kameraden Eduard Raih in gewohnter festlicher Weise zu begehen. Die Mitgliederzahl ist auf 200 angeschaftlicher Sthn herscht, in Ve. ue kameradHalver, 8. Jan.(Ein origineller Spitzondenfung machte gestern in Carthausen von sich reden. Ein Bursche hatte sich in das Haus des Herrn C. Reining= haus eingeschlichen, in dem er früher als Lehrling gewesen war, und hatte sich auf den Boden begeben. Ein anderer Bewohner hatte inzwischen auf dem Boden zu thun und verschloß beim Verlassen desselben die Bodenthür, sodaß der Eindringling gefangen war. Nun wollte er seinen Ausweg durch das Giebelfenster nehmen. Dieses führt nach der Seite, wo das Wasserrad mit dem darüber befindlichen Wasserkasten, welches zu dem angebauten Schleifkotten gehört, ist. In früheren Jahren hatte er diesen Wasserkasten von dem Fenster aus erreichen können. In der Zwischenzeit ist aber der Dachstuhl des Hauses abgebrannt und nachher dieser sowie das Feuster höher gelegt. Als er sich nun zum Fenster hinausgeschwungen halte, bemerkte er zu seinem Schrecken, daß er den Wasserkasten nicht erreichen konnte. So zwischen Himmel und dem unheimlichen Wasserkasten schwebend, schrie er jämmerlich um Hülfe. Herzueilende Personen befreiten ihn aus seiner unangenehmen Lage. Sie wurde allerdings nicht beneidenswerter; denn er wurde der Polizei übergeben. Wie sich herausstellte, hat der Bursche schon eine längere Freiheitsstrafe erlitten. * Werdohl, 8. Jannar.[Die Vertreter sämtlicher hiesigen Vereine) beschlossen in einer letzthin abgehaltenen Versammlung, die 25. Wiederkehr der Kaiserproklamation im Schlosse zu Versailles am 18. Jannar ds. Is. durch einen gemeinsamen Fackelzug mit nachfolgendem Kommers festlich zu begehen. Die Bürgerschaft soll zur Illuminierung der Häuser am Festtage aufgefordert werden. Walltpinges. 8 Jannar.[Gerettet) In de Maschine fe der Firma Rath bier wollte ein die gerch gedienendes Mädcheu einen Jungen, welcher sicht iag“ ihr vorbeigegangen, nach der Zeit fragen, und in### wie sie ihn sucht, an einer Welle hängen, welche Zil u rempeln verbindet. Das Mädchen besaß die Geisteswart, sofort die Maschine abzustellen, so daß der Junge mit einigen Hantabschürfungen und einer zerrissenen eins Lavon kam. Da der Zugang in.: ma# gehoben werden Das Programm ist mit seinem Geschmack zusammengestellt worden. Ginz neu für uns ist Rubinsteins Sausaut.I. Jwan der Grausame: Beethoven ist mit der Bverture und der sechsten Symphonie(Anbetung vertreten. Den Beschluß macht die Ouverture zu Genosteon von Mendeietzm(Zub maochz die Onverture empfeblen wir warm.en Besuch des Concerte an Dp. Lacgn, 19 Jannar.(Artillerie=Verein.) In ebi um v. v. M. gattgefundenen Geueralversammlung * Witten, 8. Januar.[„Freiwilligen“ Urlaub) hatte sich ein Artillerist von Wesel genommen, der ihm während der Weihnachtstage verweigert worden war. Er benntzte ihn um seiner Vaterstadt Witten einen Besuch abzustatten. Als er aber mit dem Langendreerer Zuge hier eintraf, wurde er beim Aussteigen auf dem Berg.=Märk. Bahnhof sofort festgenommen. Die Polizei hatte im Laufe des gestrigen Nachmittags per Draht Kenntnis von dem Ausreißer erhalten. Er wird sich woßl auf einen 14täg. Arrest bei„Wasser und Brot“ gefaßt machen müssen. * Dortmund, 9. Januar.[Der Antrag auf Haft=Entlassung] des wegen Majestätsbeleidigung verhafteten socialdemokratischen Redakteurs Block ist abgelehnt. * Dortmund, 9. Januar.[Ein neues Theatergebäudel will, der„Dtm. Ztg. zufolge, die Gasanstalt der Stadt bauen, wenn diese sich zu einer Verlängerung der Konzession für die Gasanstalt entschließt. * Unna, 9. Januar.[Recht leichtsinnig) haudelte hier der Dachdeckermeister Emmerich, wahrscheinlich in Unkenntnis der Tragweite seiner Handlung. Der Mann hatte an der Kirche zu Hemmerde Reparaturarbeiten gemacht, bei der Abrechnung aber gab es Differenzen, die zu einem Prozeß führten. Bei dem amtsgerichtlichen Termin wurde der Fuhrunternehmer Wilh. Poth, der damals das Material nach Hemmerde gefahren, als Zeuge hinzugezogen. Das Streitobjekt betrug 800 M. Die Sache fiel zu Ungunsten des Emmerich aus, was für ihn ein harter Schlag war. Er suchte nun gleich nach dem Termin den Poth auf und bat ihn, noch einmal mit nach dem Gerichte zu gehen, um dort zu erklären, er(Poth) wäre nicht recht im Kopfe gewesen und er könne jetzt mehr sagen. Diese Bitte hat Emmerich noch später wiederholt an Poth gerichtet. Dadurch machte er sich des schweren Verbrechens der Verleitung zum Meineide schuldig. Das Gericht verurteilte den Angeklagten, einen völlig unbescholtenen Mann in grauem Haar, zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Herzergreisend war es, als der unglückliche Mann von seiner Frau Abschied nahm und unter der fortwährenden Beteuerung:„Ich bin unschuldig, ich bin unschuldig!“ ins Gefängnis abgeführt wurde. * Altenbochum, 8. Januar.[Einige schwere Stunden] durchlebte in voriger Woche der Bergmann Eagers auf Schacht Dannenbaum, an dessen Arbeitsstelle die Strecke dergestalt einbrach, daß er hinter dem Einbruch wie zugemauert saß. Abgeschlossen von Luft und Licht, in völliger Dunkelheit saß er, da die Sicherheitslampe verloschen und kein Ueberhau hinter dem Einbruch war. Die Rettungsarbeiten wurden sofort von 4 Steigern und 50 Mann sowie einem Betriebsführer begonnen. Während die Arbeiter mit dem Wegschaffen der Kohlenmassen beschäftigt waren, hörte man fortwährend die dumpfen Ruse des Abgesperrten um Hülfe. Nach etwa 5 Stunden— von abends 8 Uhr bis nachts um 1 Uhr— unnnterbrochener Arbeit wurde der eingemauerte Knappe gerettet. Engers kam unverletzt davon, daß er aber große Angst ausgestanden, zeigte seine Bekleidung, die vom Anistschweiß völlig durchnäßt war. HHände und Beine, sowie der ganze Körper zitterten vor Angst und Schrecken. * Hamm, 8. Jannar.[25 Jahre Mitglied der städtischen Kollegien,] 23 Jahre davon als Stadtverordneter und 2 Jahre als Ratsherr, war gestern unser Mitbürger Herr Bacharach. An diesem festlichen Tage wurden ihm in der gestrigen Stadtverordneten=Sitzung die herzlichsten Glückwünsche des Kollegiums von Seiten des Stadtverordneten=Vorstehers Justizrat Windthorst zu teil. Mit freudiger Bewegung wurde sodann die Mitteilung aufgenommen, daß der Herr Jubilar zu Gunsten armer, bedürftiger Wöchnerinnen eine Stiftung mit dem Betrage von 10000 M. der Stadtverwaltung überwiesen habe. Zu Ehren des Jubilars erhob sich die Versammlung von den Plätzen. Heute abend findet in der Harmonie ein Festessen zu Ehren des Herrn Ratsherrn Bacharach statt, zu welchem jedoch nur die Mitglieder der stägtischen Kollegien, einzelne Mitglieder des Vorstandes des Bürgerschützenvereins und die Mitglieder des Kuratoriums der städtischen höheren Mädchenschule eingeladen sind. Eiserfeld, 8. Jannar.[Reiche Erbschaft.] Eine hiesige Arbeiterfamilie soll von einem in Amerika verstorbenen Anverwandten 160000 M. geerbt haben. & Soest, 9. Jannar.(Biersteuer abgelehnt.] Die Siadtverordneten haben die vom Magistrat vorgeschlagene Einführung der Biersteuer, von welcher man sich einen Ertrag von jährlich 8000 M. versprach, abgelehnt. * Paderborn, 9. Januar.[Einer großen Rohheit] gegen einen Menschen und außerdem einer Tierquälerei machte sich ein 17 bis 19 Jahre alter Knecht hier auf der Borchener Chiussee schnldig, der zwei Hunde an der Leine mit sich fuhrte. Als nun ein Radler vorbei fuhr, lief er mit den Hunden so über die Chuussee, daß dieser einen der Hunde aller Voraussicht nach überfahrn mußte. Das war auch der Fall, der Radler stürzte von der Maschine zur Seite und verletzte sich am Fuße derartig, daß er nicht aufstehen konnte. Der Knecht nahm, als er sah, was er angerichtet, Reißaus. Nahe wohnende Leute fanden den Verunglückten, und brachten ihn nach Hause. Die Verletzung ist derartig, daß er in dieser Woche zur Universitätsklinik nach Göttingen gebracht werden mußte, wo die Heilung zwar in Aussicht gestellt wurde, jedoch werde dieselbe eine sehr langsame sein. Die üvermutige That des leichtsinnigen Burschen ist zur Anzeine bei der Staitsanwaltschaft gebracht, es ist somit zweisellos, daß angesichts der bewiesenen Roheit die Strafe eine recht empfindliche werden muß, zumal der Bursche, wie dus „Pad. Volksvl.“ erzählt, vorher seine Absicht, dem Radfahrer eins zu versetzen, geäußert haben soll. En der Innung zu der Wene durch hervorgekrggen g muß der Junge nuter letzterer Stellenvermit9. Jannar.[Ein Verein zur nach Zeitungsmeldungen“ für pensionierte Offiziere sollte gerufen sein. Der Mänster: Monaten ins Leben Auskunft darüber an das gris“ hat sich um nähere schs beiannt ier Fie Vestehben eines soichen Vereins Whte Lelnnnt kei. Die Sache, au welche große Hoffnungen Irrtum worden, berubt demnach wohl auf einem gben dorochen. Januar.[Ertrunken.) Gestern mit vieler Iu= dier drei Knaben durchs Eis; zwei wurden Vater trug““ gerettet, der dritte ertrank. Der eigene Haufe. Einege ei eins Sohnes auf den Armen nach GAg#i wengg„Zeitung macht den hörbaren Vorzntag, die in der Nahe von Gewässern postierten Polizisten bei eintretendem Tanwetter, wie in Holland, mit einer langen dünnen, aber starken Schuur auszurüsten. 9. Januar.[Die Konservativen) han, P srpestistischen si; den Einbruch des Autisemiteuchef avancierten Pastors „Hert,, augebiet zurückzuschlagen. In der „Mind. Post“ wilo eine ganze Reihe von Versammlungen an verschiedenen Orten der Kreise Bielefeld, Herford, Lübbecke und Minden(z. B. Levern, Rhaden, Minden, Hartum, Friedewalde) angekündigt, in welchen sich im Laufe dieses Monats Major Strosser. Redakteur Lange und Landtagsabgeordneter Sielermann loslassen wollen. In einer Briefkastennotiz des erwähnten Blattes bemerkt Redakteur Lange, seine Sonntage seien bereits sämtlich besetzt. + Barmen, 9. Jannar.[Stadttheater.] Es ist Herrn Direktor Manthner gelungen, Herrn Herm. Müller vom Deut chen Theater in Berlin für die zweite Hälfte dieses Monats zu einem Gastspiele an unserer Bühne zu gewinnen. Herr Herm. Müller, der Träger fast aller erfolgreichen Stücke des Deutschen Theaters seit Uebergang der Direktion an Direktor Brahm, ist wie Mitterwurzer ein so vielseitig veranlagter Künstler, daß er berufen ist, auf jedem Gebiete der Schauspielkunst gleich Ausgezeichnetes zu leisten. Mit Rücksicht he auf hat Herr Direktor Mauthner auch das Gastspiel Repertoire des Künstlers so eingerichtet, daß dem Pullikum Gele enheit geboten ist. Herrn Müller in den heterogensten Rollen bewundern zu können. * Elberfeld, 9. Jannar.[Trotz eifrigster Nachforschungen] der Polizei, die seit Montag nacht in Civil und Uniform Elberfeld bis in die entlegensten Winkel durchstöbert, ist es bisher nicht gelungen, des Mörders Duda habhaft zu werden. Man nimmt an, daß sich D. das Leben genommen hat, oder aber daß es dem Verbrecher gelungen ist, zu entkommen. Frau D. liegt noch im Krankenhause sehr schwer darnieder, die Schädeldecke ist kunstvoll zugenäht worden, und es ist jetzt die Möglichkeit vorhanden, daß sie trotz der Schwere der Verletzungen mit dem Leben davonkommt.— 300 Mark Belohnung sind laut Auschlig der königl. Staatsanwaltschaft an den Plakatiäulen durch die königl. Regierung zu Düsseldorf auf die Ergreifung des Mörders Duda ausgesetzt worden. * Velbert, 7. Jan.[In der heutigen Stadtverordneten=Versammlung] hier wurde die Teilung der Bürgermeisterei Velbert in eine Stadtgemeinde Velbert und in eine Landnemeinde Heiligenhaus beschlossen. Die reutablen Werte, wie Gasanstilt, Wasserwerk und Amtsgericht übernimmt Velbert für 4 6456,90 Mark. Behufs Uebernahme der nicht rentablen Werte, wie Armen= und Krankenhaus, von Seiten der Stadtgemeinde Velbert wurde bestimmt, daß Heiligenhaus eine Extraschuld von 40000 M. übernehmen soll. Als Ersatz hierfür wurde entgegen den Beschlüssen der betr. Kommission festgesetzt, daß Heiligenhaus das ihm zugedachte Drittel des Sparkassen Reservefonds von 50000 M. nicht erhält. Heiligenhaus übernimmt durch die Teilung der Bürgermeisterei eine Gesamtschuld von rund 410000 M und Velbert eine solche in der Höhe von 560000 M. * Düsseldorf, 9. Januar.[Auf 650000 Mark) sind die Gesamtkosten zum Neubau einer Husarenkiserne vera ischlagt worden, für die jetzt vom Reichstag als erste Rate 5000 M. gefordert werden. Die ungünstigen Verhältnisse in Benrath in Bezug auf Ausbildung und Unterkunft der Truppe lassen die Verlegung des Husarenregiments Nr. 11 nach Düsseldorf notwendig erscheinen. Der alte Exerzierplatz in Benrath läßt sich, weil rings von Wald begrenzt, nicht vergrößern, die Erwerbung eines neuen scheitert an den unverhältnismäßig hohen Kosten. Kaserne und Stallungen befinden sich in bausich so mangelhaftem Zustande, daß eine Ausbesserung aussichtslos erscheint. Die in Benrath befindlichen, auf 24000 M. geschitzten fiskalischen Garnisonanstalten kommen nach Fertigstellung des Neubaues in Düsseldorf für Reichsrechnung zum Verkaufe. * Neuß, 8. Januar.[In große Aufregung] wurden gestern nachmittag die Bewohner unseres Ortes durch die That einer Geines estörten versetzt. Während der Andacht in der Hospitalkirche sprang eine ca. 76 Jahre alte Insassin des Hospitals, die Witwe Korting, der „Neuß. Zig.“ zufolge, aus dem Fenster ihres im zweiten Stockwerk gelegenen Krankenzimmers auf die Straße. Die Unglückliche war mit dem Kopf so heftig aufgeschlagen, daß ein Auge aus dem Kopfe getreten war. Die Frau wurde sofort von gegenüber wohnenden Leuten gefunden und ins Hospital gebracht, wo sie nach einer Viertelstunde von ihren Leiden durch den Tod erlöst wurde. Ein Gymnasiast, welcher gerade in dem Augenblick, als die Frau herabfiel, vorüberging, sprang schnell zur Seite, andernfalls würde die Frau gerade auf ihn gefallen sein. * Essen, 9. Jannar.[Das Rheinisch=Westfälische Kohlensyndikat] soll wie der Herr Oberbürgermeister in der letzten Stadtverordneten=Sitzung mitteilte, nach den Absichten einer Strömung innerhalb des Syndikats nach Dortmund verlegt werden. Daß die Stadt Essen mehr als ihre Sch esterstadt Dortmund berechtigt ist, der Sitz des das ganze Ruhrkohlenbecken umfassenden Kohlensyndikats zu sein, liegt auf der Hand. *.=Gladbach, 8. Januar.[Einraffinierter Diebstahl] wurde vor einigen Tagen in dem Laden eines Waffenhändlers ausgeführt. Ein achtzehnjähriger Gärtnerlebrling, der die Einrichtungen des Hauses kinnte versteckte sich abends in der Werkstatt unter der Werkbank. Als alle Hausbewohner schliesen, begab sich der Buriche in den Laden, zündete Licht an und entnahm der Ladenkasse 50 M. Hierauf räumte er ein Schaufenster aus und packte Revolver, Messer, Feldstecher, Jggdhüte 2c. zum Mitnehmen ein. Da er jedoch auf der Straße andauernd Leute vorbeigehen hörte, hielt er sich ruhig drei Stunden im Ladenlokale auf. Schließlich stieg er unbemerkt durchs Feuster und entkam. Die gestohlenen Gegenstände wurden in seiner Wohnung gefunden. * Köln, 8. Jannar.[Gewerbliches Unterrichtswesen.] Unter dem Vorsitz des Ingenieurs Barckhausen fand gestern hier eine zwanglose Beratung über das gewerbliche Unterrichtswesen statt, an der u. a. die Landtausabgeordneten Dr. Knebel=Köln, Dr. BeumerDüsseldorf und Krahwinkel=Gummersbach teilnahmen. Der sehr eingehenden Verhandlung wurden die vom Kölner Ausschuß aufgestellten Grundsätze zu Grunde gelegt, welche allseitige Zustimmung fanden. Kalscheuren b. Köln, 8. Januar. ersaßt.] Gestern mittag stürzte bei der Einfahrt des um 12 Uhr 35 Min. fälligen Trierer Zuges oberhalb der Station ein Mann mit seinem fünfjährigen Söhnchen von der Plattform eines Wagene vierter Klasse. Beide wurden schwerverletzt nach dem Brühler Marienhaus gebracht. * Trier, 8. Jannar.[Zwei Mal zum Tode verurteilt] ist ein Maurer aus Stipshausen, der im hiesigen Gefängnis mit Bangen seines Schicksals harrt. Er ist wegen Giftmordes verurteilt. Gegen das zweite Urteil ist abermals eine vom Rechtsanwalt Munkel ver faßte Revision beim Reichsgericht eingereicht. Der Ver urteilte soll ein Vermögen von 8000 M. haben, das er gern darangeben will, wenn nur sein Kopf auf den Schultern bleibt. * St Johann, 9. Januar.[Die schöne Helena) ist unter Polizeiaussicht gestellt worden! Bei einer Aufführung dieses feschen Offenbachschen Werkes in letzter Zeit saß ein Diener des Gesetzes mit dem Diensthelm auf dem Kopfe in unmittelbarer Nähe der Bühne und wachte darüber, daß die sittlichen Auschauungen der Theaterbesucher durch die Darstellung der„Schönen Helena" keinen Schaden erlitten. Mehr kann man wahrlich von der Polizei nicht verlangen. Zur Erläuterung diene, daß ein prüder Besucher der ersten Aufführung der bekannten Offenbachschen Operette die Direktion des Neuen Theaters in Saarbrücken bei der Polizei denunziert hatte, mit der Behauptung, einzelne Stellen und deren Wiedergabe durch das Personal seien sittenwidrig. Daher die polizeiliche Ueberwachung— durch einen Schutzmann, der ja geung Kunstkenner sein wird, um zu beurteilen, ob die Vorstellung sittenwidrig ist. * S a a r b r ü c k e n, 8. J a n u a r.[ K ö n i g S t u m m) ist ein vielseitiger Mann. Er ist jetzt auch Zeitungsverleger geworden und hit, der„Deutsch. Tagesztg. zufolge, für eine große Summe den Saarbrücker„General=Auzeiger“ gekauft, jedenfalls aus dem Grunde, um ein unbedingt gefügiges Orgau für die von ihm vertreteue politische und sociale Auffassung zu haben.— Wir dächten, die Saargenend wäre schon gefügig genug gegenüber dem Freiherrn v. Stumm. Industrie, Handel und Verkehr. * Offizieller Bericht der Börse zu Dortmund vom 9. Januar 1896. Besuch: stark. Tendenz: behauptet. Umsätze: mäßig. Im Ausland sind die Preise weiter steigend; bei uns macht sich vorab nur für Weizen und Hafer eine bessere Stimmung bemerkbar. Weizen(inländischer) 14.50 bis 15.00 Mark, Weizen (fremder) 14.50—16.50., Roggen(inländ.) 12.25—12.50 Mark, Roggen(fremder) 12.75—1350., Hafer(inländ.) 00.00—00.00., Hafer(fremd.) 13.00—14.00., Futtergerste 11.20—11.30., Mais 10.00—13.50., Weizenvorschuß 20.50—21.00., Roggenvorschuß 18.50—19.50 ., Weizenkleie.00—.50., Rüböl inkl. Faß 51.50 ois 52.00 M. Alles per 100 Kilogr. Frachtparität Dortmund exklusive Sack bei Abnahme von Doppelladungen. * Bremen, 9. Januar. Rassiniertes Petro leum.(Offizielle Notierung der Bremer PetroleumBörse.) Besser. Loco 6,75 Br. * Antwerpen, 9. Januar. Petroleummarkt. Schlußbericht.) Rassiniertes Type weiß loco 18¾. Ruhig. * Glasgow, 9 Jannar. Roheisen. Mixed numbers warrants 45 sh. 2½ d. Aus dem Gerichtssaal. (Nachdruck verboten.) * Hagen, 8. Januar.[Strafkammerverhandlungen.] Als unsicherer Heerespflichtiger wird ein gewisser W. Sch. aus Schweflinghausen, der das Bundesgebiet verlassen hat, um sich der Militärpflicht zu entziehen, zu der üblichen Geldstrafe von 155 M. eotl. 31 Tagen Gefängnis verurteilt. Wegen Unterschlagung hat das hiesige Schöffengericht den Fuhrknecht G. B. von hier zu 2 Monaten Gesängnis verurteilt, wogenen Angeklagter Berufung eingelegt hat. Er ist beschuldigt, im Juli d. J. seinem Freunde P. M. einen Geldbetrag von 10., wofür Angeklagter Getränke holen sollte, unterschlagen zu haben. Die Berufung wird als unbegründet verworfen. Desgleichen wird die Berufung des Baunnternehmers Hr. C. aus Lüdenscheid als unbegründet verworfen. Derselbe hatte sich im Septbr. v. J. die Freiheit genommen, in der von ihm vermieteten Wohnung einer in Haft befindlichen Familie einzudringen, um daselbst notwendige Reparaturen vorzunehmen. Dies ist als Hausfriedensbruch anzusehen. Der Arbeiter A. M. aus Plettenberg ist samt seinem Bruder und noch einem dritten Manne vom dortigen Schöffengericht zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt, weil alle drei am 7. Septbr. 1895 ohne Veranlassung den 74= jährigen Tagelöhner W. Kr. in ganz roher Weise mißhandelt haben sollten. Der heutige Angeklagte hat Berufung gegen jenes Urteil eingelegt. Dieselbe wird als begründet angesehen und Angeklagter heute kostenlos freigesprochen. Wegen Kleinhandels mit gewöhnlichem Branntwein (Münsterländer in Flaschen) hat das Schöffengericht daselbst den Kaufmann H.., der die Erlaubnis zum Kleinhandel mit feineren Liqneuren— allerdings ein sehr dehnbarer Beariff— besaß, zu 10 M. Geldstrafe vrurteilt, seinen Schwager H. Sch. aber, der für ersteren— angeblich ohne jeden Nutzen— Branntwein an Bekannte vertrieb, freigesprochen. Die Amtsanwaltschaft hat gegen jenes Urteil Berufung eingelegt, diese wird als unbegründet verworfen. Am 29. Juli v. J. lief in Mühlenrahmede ein zu Thal kommender Kohlenwaggon auf einen dastehenden Personenzug auf, wodurch erhebliche Materialbeschädigungen und die leichte Verletzung einiger Beamten und Passagiere erfolgte. Die Schuld an diesem Unglück wird dem Landwirt und Fuhrmann C. A. K. aus Eggenscheid zur Last gelegt und er hat sich deshalb wegen fahrlässiger Gefährdung eines Eisenbahntransports zu verantworten. Angeklagter hatte auf Bahnhof zum Hohle von mehreren dastehenden Waggons einen zu entladen. Da er an seinen Wagen nicht herankommen konnte, so kuppelte er den letzten Wagen los und ließ ihn auf dem abschüssigen Geleise zurücklaufen. Trotz der auf die Schienen gelegten Steine geriet der Wagen weiter als beabsichtigt war, ins Rollen, und trieb über eine Weiche hinweg bis Mühlenrahmede, wo dann die Karambolage erfolgte. Ein Zeuge bekundet, daß die fragliche Weiche nicht geschlossen gewesen sei, andernfalls der Wagen dort ein Hemmnis gesunden haben würde. Angeklagter wird für schuldig erachtet, bei der milden Sachlage jedoch nur zu 1 Tag Gefängnis verurteilt. Der Arbeiter F. W. R. aus Schwelm ist vom dortigen Schöffengericht zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt, weil er am 25. Mai v. J. in Gemeinschaft mit zwei Kumpanen, den Gärtner H. Sch. verhauen hat. Gegen dieses Urteil hat R. Berufung eingelegt, die als unbegründet verworfen wurde. Der Fabrikarbeiter C. K. aus Schwitterkamp ist beschuldigt, am 8. Dezbr. 1894 zu Menden dem Banunternehmer D. K. ein Centralfeuergewehr im Werte von 30 Mark aus einem Gebäude mittelst Einbruchs entwendet zu haben. Früher hat Angeklagter ein offenes Geständnis abgelegt, heute verlegt er sich aufs Leugnen und will glauben machen, er habe die Flinte von dem großen Unbekannten für 17 M. Darlehn in Pfand genommen. Dies kann ihm umsoweniger geglaubt werden, als er das Gewehr zu einem Zusammenlegbaren umändern ließ. Angeklagter wird einschließlich einer noch zu verbüßenden einjährigen Gefängnisstrafe zu einer Gesamtstrafe von 1 Jahr und 10 Monaten Gefängnis verurteilt. Letzte Nachrichten. * Elberfeld, 10. Januar. In dem Papierlagerraum der Buchdruckerei von Martini& Grüttefin an der Herzogsstraße brach gestern nachmittag kurz nach 4 Uhr Feuer aus. Der Brand, der seinen Herd auf dem Speicher hatte, nahm im Nu einen gefährlichen Umfang an, es loderten mächtige Feuergarben empor, die auch die anstoßenden Gebäude, namentlich die Setzerei und Druckerei, bedrohten. Dank dem schuellen und thatkräftigen Eingreifen der Feuerwehr wurde dem weiteren Umschgreisen des Brandes nach einiger Zeit Einhalt gethan. Der Druckereibetrieb blieb vollständig intakt. Große Mengen Papierabfälle, wie Zeitschriften, Bücher usw. fielen dem Elemente zum Opfer, und auch das Gebände selbst wurde stark beschädigt. W Köln, 9. Januar. Die„Kölnische Zeitung" meldet: Sicherem Vernehmen nach hat der Kaiser eine anderweite Organisation der Schutztruppen in den Kolonien in der Weise angeordnet, daß das Reichsmarineamt aus der Organisation endgültig ausscheidet und die Truppe zu einer Art von Kolonial= Gendarmerie umgestaltet wird, so daß sie, abgesehen von der notwendigen, aber einfachen militäri chen Organisation in allen sonstigen Beziehungen dem Gonvernement und weiterhin der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes unterstellt würde. W Schneidemühl, 9. Januar. Amtlich wiro bekannt gegeben: Am 8. d. wurde auf dem Ueberwege in km 76,4 zwischen Gertrandenhütte und Kolmar i. Pr. um 11 Uhr 28 Min. vorm. von dem Personenzuge 914 ein einspänniges Fuhrwerk überfahren. Der Wagen wurde zertrümmert. Von den Jusassen wurden vier Personen leicht und eine schwer verwundet. Die Schuld trifft den Führer des Wagens. W München, 9. Januar. In der Kammer der Abgeordneten kam heute die Interpellation wegen der Vorfälle im„Pschorrbrän“ während der Sylvesternacht zur Verhandlung. Der Kriegsminister Freiherr von Asch gab eine eingehende Darlegung des Sachverhalts und betonte dabei, aus welchen Gründen das strafrechtliche Verfahren gegen den beteiligten Sergeanten und gegen den wachhabenden Offizier, welcher mehrfach gegen die Vorschriften verstieß, eingeleitet sei. Abgeordnete aller Parteien forderten eine Abänderung der bestehenden Vorschriften über die Ehrenbezeugungen in geschlossenen Räumen. Der Kriegsminister erwiderte, daß eine Abänderung nicht notwendig sei, da bei sinngemäßer Ausführung der bezüglichen Vorichriften jede Belästigung des Publikums ausgeschlossen sei. Der Minister gab dem Wunsche Ausdruck, daß das gute Verhältnis zwischen Militär und Volk nicht durch ungerechtsertigte Ausnützung des vereinzelten Vorfalles beeinträchtigt werde. W London, 9. Januar. Das„Reutersche Bure“ meldet aus Prätoria unter dem 7. d..: Wie ger verlautet, wären die Behörden im Besitz von Dokumenten, aus welchen hervorgeht, daß die Wirren lediglich das Ergebnis eines Komplotts waren, welches den Zweck hatte, die Annexion der Republik herbeizuführen. W Bellinzona, 9. Jannar. Nach einer Meldung aus Brissago verlautet daselbst gerüchtweise, daß bei heftigem Sturme in der vergangenen Nacht der auf dem Lago Maggiore dienstthuende italienische Zollkreuzer samt seiner Bemannung untergegangen sei. W Brissago, 9. Jan. Der Untergang des italienischen Zollkreuzers auf dem Lago Maggiore bestätigt sich. Der Dampfkessel des Schiffes explodierte in der Nähe von Luino. Die Besatzung von 12 Mann ist ertrunken. W Konstantinopel, 9. Jannar. Infolge starker Schneestürme ist die Eisenbahn=Verbindung zwischen Konstantinopel und Adrianopel votlständig unterbrochen. Heftiger Nordwind macht die Räumungsarbeiten unmöe lich. Auch auf dem Schwarzen Meere wütet ein tiges Unwetter, welches bereits mehrere Unfälle zur F ine hatte und die Fahrzeuge am Auslaufen verhindert. Heute wurde auf den Redakteur des armenischen Blattes„Hairenik“ ein Mordanschlag unternommen, bei welchem derselbe schwer verletzt wurde. Verantwortlicher Redacteur: Carl Maron in Hagen. Radfahrer!! Gottesdienst in der größ. evangel. Gemeinde. Sonntag den 12. Jannar. (1. Sonntag u. Epiphanias.) In der Johanniskirche. Morgens 10 Uhr: Hauptpredigt: Hülfsprediger Neuhaus. Abends 6 Uhr: Predigt Pastor zur Nieden. Nachmittags 2 Uhr: Kindergottesdienst: Pastor Grawert. In der Lutherkirche. Morgens 9½ Uhr: Beichte: Pastor Dreisbach. Morgens 10 Uhr: Hauptpredigt: Pastor Graeber. Nachmittags 2 Uhr: Kindergottesdienst: Hülfspr. Sassenberg. Ausfertigung der Tauf= 2c. Atteste im Küsterhause. Mittwoch den 15. Jannar. Abends 8 Uhr: Frauenmissions= Verein in der Kleinkinderschule (Böhmerstr.): Pastor Grawert. In der evangelisch=reformierten Gemeinde. Sonntag den 12. Januar. Morgens 10 Uhr: Hauptpredigt: Pastor August Beyer. Donnerstag den 16. Januar. Abends 8½ Uhr: Bibelstunde im Jünglingsverein. Altkatholische Gemeinde. Sonntag den 12. Januar. Trauerfeier für Herrn Bischof Reinkens. Todes-Anzeige. GortVein.gei Prun Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, heute morgen 4 Uhr unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter und Tante Frau Wwe. Cart Haschei nach längerem, schwerem mit grosser Geduld ertragenem Leiden im 73. Lebensjahre zu sich in die Ewigkéit zu nehmen. Verwandten, Freunden und Bekannten widmen diese Mitteilung mit der Bitte um stille Teilnahme. Hagen, Mülleim a. Rh., Altena und Plettenberg, den 9. Januar 1896. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Sonnlag den 12. ds. Mts., nachmittags 2½ Uhr, vom Sterbehause, Frankfurterstrasse 62, aus statt. Aut Wunsch der Entschlafenen Kranzspenden verbeten. V 607 W AA Die glückliche Geburt eines prächtigen Knaben beehren sich hocherfreut anzuzeigen Dr. med. E. Neuhaus und Fran Regina geb. Schücking. Hagen i.., 10. Jan. 1896. K Todes-Anzeige. Es hat Gott dem Allmächtigen getallen, unser einziges liebes Söhnchen Robert im Alter von 7 Monaten zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Um stille Teilnahme bitten Die tiefbetrübten Eltern: Robert Erbstösser u. Frau. Kabel, 9. Januar 1896. Die Beerdigung findet Uhr siatt. Zimmer auf sofort gesucht. Näheres Seidenstr. 12. 583 1 Sprungherd mit herd und ein kleiner Sänlenofen sind billig zu kaufen. 614 Wo, sagt d. Exp. d. Zig. Handels=Register des Königlichen Amtsgerichts zu Hagen i. W. (Eingetragen am 6. Januar 1896.) Bei Nr. 138 des Prokurenregisters: Die dem Carl Böse zu Hagen für die Firma Funcke& Hueck zu Hagen erteilte Kollektiv=Prokura ist erloschen. An Stelle des ausgeschiedenen Prokuristen Böse ist der Kaufmann Carl Schlaustedt zu Hagen zum Kollektiv=Prokuristen bestellt und ist dieser ermächtigt, die Firma Funcke& Hueck zu Hagen in Gemeinschaft mit dem bereits bestellten andern Kollektiv=Prokuristen Carl Hase zu Hagen per procura zu zeichnen. Fraderhute, Brautkranze u. Schieier in größter Auswahl zu billigstem Preise stets vorrätig. C. A. Goebel, Elberfetderstr. 42. 405 Zwangsversteigerung. Samstag, 11. Jannar cr., vormittags 10 Uhr, werde ich zu Altenhagen im Pfandlokal beim Wirt A. Nath 1 Vertikow, 1 Sofa, 1 Sofatisch, 1 goldene Remontoiruhr mit Kette, 1 Konversations= lexikon, Bilder, Stühle, Konsölchen, 1 Kaffeeservice, 1 Pult, 1 Regulateur, öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigern. 629 Hagen, den 10. Jannar 1896. Pistor, Gerichtsvollzieher. Wohnung von 2 bis 3 Zimmern, womöglich später mit Werkstatt im mittieren oder unteren Stadtteil per 1. Febr. von einem Brautp ar gesucht. Offert. unt. H 631 an d. Exp. d. 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Vernickelungsanstalt, sucht zur bess Ausnutzung Artikel jeder Art zu schleifen. Gefl. Aufragen unter K 501 befördert die Exp. d. Ztg. Geräum. Ladenlokal mit 1 resp. 2 anstoß. Zimmern in guter Lage Hagens pr. 1. Juli gesucht. Off. mit Preisangabe unter K. 100 an A. Rolef. Münster i. W. erb. 467 Eine Wohnung von etwa 6 Räumen(abgeschloss. Etage) nebst Bodenzimmer und Keller, pr. 1. Mai zu mieten gesucht. Off. m. Preisang. unt. E. 458 an die Exp. d. Ztg. erbeten. Ein schön möbl. Zimmer mit voller Pension ist per 15 Jannar in der Nähe des Hauptbat nhofs zu haben. 611 Wo, sagt d. Expd. d. Ztg. Ein Mädchen vom Lande sucht Stellung zum baldigen Eintritt. 623 Altenhagenerstr. 19, 1 Tr. hoch. J. Jacobsohn. Königliche Lehranstalt für Obst=, Wein= und Gartenbau in Geisenheim a. 2 Lehrmädchen u. 1 zweite Arbeiterin für Putz gesucht. Georg Rosenberg& Co. Ein Lehrmädchen ev. ohne gegenseitige Vergütung wird zum baldigen Eintritt gesucht.. 624 Gasthof zur Thalsperre, v. Mühlen=Rahmede. Ein tüchtig. Mädchen für Küche und Hausarbeit bei hohem Lohn gesucht S. Weißmann. 632 Frankfurterstr. 105 I. Ein j. geb. Mädchen, welches im Kochen und Haushalt erf. ist, sucht Stelle zur Stütze der Hausfrau. Eintritt nach Wunsch. Gute Zeugnisse zur Verfügung. Offerten unter B 576 bef. die Exv. d. Ztg. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß im nächsten Frühjahre und Herbst folgende Kurse an unserer Anstalt abgehalten werden und zwar: 1. Winzerkursus vom 20. Jannar(Vormittags 9 Uhr) bis 8. Februar. Lehrhonorar wird von preußischen Unter thanen nicht erhoben, von Nichtpreußen dagegen ein solches von 10 Mk. 2. Obstbaukursus für Geistliche, Lehrer, Gartenbesitzer und Landwirte vom 2. März(Vormittags 9 Uhr) bis 24. März. Nachkursus vom 17. bis 22. August. Das Honorar für beide Kurse beträgt 20., für Nichtpreußen(auch Lehrer) 30 Mk., Lehrer aus Preußen nehmen unentgeltlich teil. 3. Baumwärterkursus vom 2. März(Vormittags ½8 Uhr) bis 24. März; Nachkursus vom 17. bis 22. August. Lehrhonorar wird von preußischen Unterthanen nicht erhoben, von Nichspreußen dagegen ein solches von 10 Mk. für beide Kurse. Um einem vielf ich hervorgetretenen Bedürfnisse zu entsprechen und jungen Leuten ohne gärtnerische Vorbildung den Besuch der Anstalt zur gründlichen Erlernung des Obst= und Weinbaues im 609 Lause von einem Jahr zu ermöglichen, ist ein Kursus für„Obstund Weinbauschüler“ eingerichtet worden. Derselbe beginnt am 1. März, das Honorar beläuft sich auf 60 Mk. für das Jahr. Anmeldungen zu den Kursen sind bis spätestens 8 Tage vor Beginn derselben an die Direktion der Anstalt zu richten, nach Termine einlaufende Meldungen können nicht mehr berückWohnung besorgt auf Wunsch der Anstaltsdiener Suche auf den 1. Februar ein ordentliches 599 Dienstmädchen von auswärts. Frau C. Hedtkamp, Körnerstr 85. Morgenmarchin. Zum sofort. Eintritt ein braves, properes Morgenmädchen von kinderloser Familie gesucht. 630 Von wem, jagt die Exv. d. 8. sichtigt werden. Massow. Geisenheim den 12. Dezember 1895. Der Direktor: Goethe, kal. Oekonomierat. Erhalte heute und morgen eine graße Sendung schwerer junge fette Gäuse, fette Suppenhühner und Hahnen. 631 Aug. Suing, Körnerstr. 6. Auf sofort ein ordentliches Lienstmädchen gesucht. 615 Von wem, sagt d. Exp. d. Zta. Ein ordentliches 602 Dienstmädchen für halbe Tage auf sofort gesucht. Zu erfahren in d. Exp. d. Z. 1 fleißiges Mädchen von außerhalb gesucht. Grefrath, Amtsgericht. Feinste füße münsterl. Wruchonlker, à Pfd. 1 Mt., fl. süße Butter, Mk..20, dicke frische Eier, orten' Käse in allen Preislagen empfiehlt billigst 633 Jul. Scherney, Fernsprecher 44, Elberfelderstraße 20 Gesamt=Innung Hagen, Amt Diejenigen Herren Meister welche für ihre Gesellen und Lehrlinge mit den Krankenkassenbeiträgen noch im Rückstande sind, werden ersucht, selbige sobald als möglich an den Kassierer Herrn Karl Ulbrich, Körnerstraße 8 entrichten zu wollen. 628 Der Gesang=Verein Arion. Heute Freitag: 631 Gesang=Uebung. Eilper Turnerschaft. Sonnabend den 11. Jannar, abends 8½ Uhr im Vereinslokale. General=Versammlung. Tagesordnung: 1. Zahlung der Beiträge. 2. Vorstandswahl. 3. Verschiedenes. 627 Der Vorstand. X Verlegte meine Wohnung# * nach 613 2 2 Elberfelderstr. 5913 Ecke Concordiastr. 2 (unmittelbare Nähe des städt. Krankenhauses). * * 3 : 2 Endres. I Neue evangel. Gesungbacher mit grobem Druck und ohne Noten sind jetzt zu haben in der Gustav Butz'schen Buchhandlg Richard Hartig. Die Person, weiche im August 1893 im Ladenlokal Elberferstraße 70 anwesend war bei Erteilung eines Auftrags an einen Geschäftsreisenden und die Bestellungsverhandlung angehört hat, wird ersucht, sich in obigem Lokal zu melden. Zeitversäumnis und sonstige Kosten werden vergütet. 625 Ein weißer Jagdhund mit schwarzen Ohren und schwaren Flecken auf dem Rücken zugelaufen. 580 Wilh. Grafweg b. Wwe. Moll, auf dem Berge b. Haspe. Einem Teil der heutigen Stadtaufein Prospekt der parbank von Rud. in Solingen bei. lnne liegt Taschen=S Klöpper bessere Lösung zu finden, ist nicht gelungen. Ueber die Zulassung ausländischer Papiere werden noch Erwägungen nötig sein. Erst kürzlich hat ja das kraftvolle Eintreten der Regierung für die deutschen Interessen im Auslande den ungeteiltesten Beifall gefunden, nicht nur im Lande, sondern auch in diesem Hause.(Bravos rechts). Die Haftpflicht für Prospekte muß sehr sorgfältig geprüft werden, sonst werden unsere Emittenten ganz abgeschreckt zum Vorteil des Auslandes. Vielleicht könnte für Zulassung ausländischer Papiere eine Centralstelle für ganz Deutschland geschaffen werden. Redner bekämpft sodann den Terminhandel in Getreide und tritt für das Börsenregister ein. An dem Depotgesetz ist das Selbsteintrittsrecht des Kommissionärs bedenklich, da hierdurch das Interesse des Kommissionärs immer in Gegensatz zu dem des Kommittenten geraten muß. Diese ganze Börseureform ist nicht nur eine wirtschaftliche, son dern eine sociale Frage. Thun wir das Unserige, um mit den vorhandenen Mißständen aufzuräumen! Möge Deutschland hiermit den Anfang machen! Abg. Meyer=Halle(Fr. Va.): Das Gesetz wird dem kleinen Baugnier Schwierigkeiten machen, dem großen Bauquier aber vermehrten Gewinn verschaffen. Eine Störung des Terminhandels schädige gerade den Produzeuten. Das Börsenregister an sich sei kein großes Uebel. Die großen Bauquiers seien nicht durch Terminhandel reich geworden, sondern durch politische Verhältnisse. Die Börse sei keineswegs ein Giftbaum, wenngleich Gistpflanzen vorkämen. Bezüglich der ausländischen Schuldschein=Ausgaben sei es schwer zu entscheiden, welche Anleihen unsicher seien. Die vorgeschlagene Centralstelle könnte auch nicht das Gras wachsen hören. Wenn einer an der Börse unehrenhafte Sachen mache, solle man ohne umständliche Ehrengerichte einfach sagen: Schmeißt den Mann hinaus!(Heiterkeit.) Abg. Gamp(.) führt aus, die große Bedeutung der Börse sei unverkennbar. Man sehe z.., wie die englische Börse den politischen Augriff Amerikas zurückgeschlagen habe. Die Landwirtschaft fordere mit Recht eine selbständige Vertretung an der Börse. Sie dürfe nicht auf Händler angewiesen werden. Es sei fraglich, ob Weizen sich bei seiner großen Ungleichheit zum Terminhandel eiqne. So sei der argentinische Weizen ein Mittelding zwischen Weizen und Roggen. Redner legt eine Probe auf den Tisch des Hauses nieder. Die Ausschließung des argentinischen Weizens von der Börse würde eine Abänderung des argentinischen Handelsvertrages überflüssig machen. Redner beantragt die Verweisung des Börsen= und Depot=Gesetzes an eine Kommission. Reichsbank=Präsident Koch spricht seine Freude über den ruhigen Verlauf der Debatte aus. Der Handelsstand verdiene das ihm erteilte Lob: er habe sich aber nicht fähig erwiesen, alle Uebelstände des Börsenverkehrs zu beseitigen; deshalb sei die Vorlage notwendig geworden. Das Börsengesetz sei ein guter Anfang für eine ReichsGesetzgebung in Börsensachen. Der Wirkungskreis der Börsen=Kommissare dürfte nicht zu weit ausgedehnt werden. Hätten die Staatsbehörden die Entscheidung über die Zulassung der ausländischen Wertvapiere, so würde das Publikum die Verantwortung für eventuelle Verluste dem Staate zuschreiben. Die Schaffung einer Centralstelle für ausländische Anleihen sei sehr bedenklich. Der Reichstag möge im nationalen Interesse die Vorlage zur Abschwächung der Auswüchse des Börsenverkehrs wohlwollend aufnehmen. Morgen 1 Uhr Weiterberatung. Parlamentarische Nachrichten. * Den Mitgliedern der Budgetkommission des Reichstags ist durch den Vorsitzenden v. Kardorff folgende Mitteilung zugegangen: Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts hat aus geschäftlichen Rücksichten die Absetzung des Etats des Auswärtigen Amts von der Tagesordnung der Budgetkommission am 10. März beantragt.“ Die Kommission wird deshalb am Freitag um 12 Uhr zusammentreten, um über die künfti e Reihenfolge der Etatberatung in der Kommission einen Beschluß zu fassen. * Die Reichstagskommission zur Vorberatung des Gesetzentwurfs zur Bekämpfung des unlanteren Wettbewerbs ist zum 14 d. M. einberufen worden. Deutsches Reich. LC Berlin,.Januar. Gegenüber den Mitteilungen des Oberstaatsanwalts Drescher über das Verhalten des Komitee's der„Kreuzztg.“ in Sachen Hammersteins verharrt die„Kreuzztg.“ auch heute in vollständigem Schweigen. Fast hat es den Anschein, als ob Graf Finckenstein u. Gen. sich zu einer Verteidigung nicht im stande fühlen. Jedenfalls haben sie auch in der konservativen Presse bisher keine Unterstützung gefunden. * Berlin, 9. Jannar. Der Kaiser empfing am Donnerstag vormittag den Kriegsminister General Bronsart von Schellendorff und den Chef des Militärkabinetts General v. Hahnke. Zurückgekehrt von der Trauerfeier für den Prinzen Alexander, empfing der Kaiser im königlichen Schlosse die bei der Trauerfeier anwesend gewesenen Vertreter der fremden Fürstl.chkeiten. — In dem Dank auf die Glückwunsch=Adresse der Stadtverordneten zum Jahreswechsel sagt der Kaiser die Begeisterung, mit der die Erinnerungstage des vorigen Jahres in der Reichshauptstadt begangen worden, erfüllte ihn mit Befriedigung. Er vertraue, daß die Mahnung aus jener großen Zeit an das jetzige Geschlecht, Treue bis in den Tod gegen König und Vaterlind alle Zeit als teueres Erbe zu bewahren, in den Herzen der Berliner Bürger nachhaltigen Widerhall gefunden habe. — Heute mittag 12 Uhr fand in der schwarz dekorierten, mit Blumen reich geschmückten Dom-Interimskirche unter Glockengeläute sämtlicher Kirchen die Einsegnung der Leiche des Prinzen Alexander statt. Vor dem mit Kränzen bedeckten und von Kandelabern umgebenen Sarge saßen im Halbkreise auf roten SammetSesseln das Kaiserpair, die Kaiserin Friedrich, Prinz und Prinzessin Friedrich Leopold und andere Fürstlichkeiten, sowie deren Vertreter. Ferner waren anwesend das diplomatische Corps, die Bundesrats=Mitglieder, die Generalität und zahlreiche Offiziere. Hosprediger Faber hielt die Gedächtnisrede, der Domchor sang Choräle. — Der Bundesrat überwies den Antrag Preußens betreffend die Regelung der Arbeiten in den Bäckereien und Konditoreien dem zuständigen Ausschuß. — Die„Nordd. Allg. Btg.“ schreibt:„Auf den klaren Nachweis, daß die Suzerainität Englands im Transvaal nicht mehr bestehe, weiß die engliche Presse nur zu erwidern, daß durch die Konvention von 1884 zwar die Artikel der Konvention von 1881 ausgehoben seien, nicht aber deren Einleitung. die Transvaal als subject to the souzeranity of Her Majesty bezeichnet. Dieser Einwand ist unhaltbar, denn der Vertrag von 1884 hat ebenfalls eine Einleitung, worin diese Worte beseitigt sind, und von zweierlei Einleitungen gelte selbst verständlich die spätere. Thatsächlich machte England niemals ein anderes Recht gegenüber Transvaal geltend, als den Art. 4 des Vertrages von 1884, wonach die interVerträge der englischen Regierung nach ihrem Beanstandung Emasang Trauspaal Abt seit 1884 ohur Ernnnanduug Englands das aktive und passive Gesandtschafts= und Konfular=Recht aus und verhandelte bei Rloständiger Außenpolitik durch eigene Organe mit andern Staaten. England erhov keinen Widerspruch, als auf dem Welt=Postkongreß in Wien 1891 Tran vaal nehen England durch einige Delegierte Erklärungen abgad. Alles dieses konnte England nicht dulden, wenn es das Recht der Suzerainität besaß. Daher ist die Auffassung der englischen Presse im direkten Widerspruch mit dem klaren Wortlaut des Vertrages und der ständigen Praxis der englischen Regierung.“ Der Artikel schließt:„Damit fällt der Vorwurf in nichts zusammen, daß Deutschland fremde Rechte antaste, wenn es die Suzerainität Englands bestreitet.“ Spanien. * Madrid, 8. Jannar. Zahlreiche Familien aus der Umgegend von Havannah haben durch den Aufstand ihre ganze Habe eingebüßt und sind in die Stadt geflüchtet.— General Navarro lieferte einer Schaar von Aufständischen in der Nähe von Ceiba Delagna ein Gefecht. Letztere verloren 23 Tote. Großbritannien. * London, 8. Jannar. Das„Reuter'sche Bureau" meldet aus Kapstadt unter dem 7. d..: Nach einer Depesche aus Prätoria fordert die Regierung in Transvaal die Entfernung Cecil Rhodes und Jamesons aus Afrika und eine sehr hohe Entschädigung von der Chartered Company. Afrika. * Prätoria, 7. Januar. Die Aufrührer in Johannesburg haben sich der Regierung von Transvaal bedingungslos ergeben. Hier herrscht große Dankbarkeit für Deutschland wegen des von ihm geleisteten wirkungsvollen diplomatischen Beistandes. Amerika. * New=York, 9. Januar. Nach einer der„NewYork World" aus Caracas zugegangenen Depesche erhielt die venezolanische Regierung die Nachricht, daß am Cuynniflusse Truppen mit Gewehren und Kanonen angekommen sind. Die Regierung werde wahrscheinlich gleichfalls Truppen nach dieser Gegend senden mit der Anweisung, sich besonnen zu verhalten, jedoch jeden Einfall in venczolanisches Gebiet abzuwehren. * Washington, 8. Januar. Eine Resolution, welche vorschlägt, Hawai zu einem Staat der Vereinigten Staaten von Amerika zu machen, ist an das Komitee des Repräsentautenhauses für auswärtige Angelegenheiten verwiesen worden.— Das Komitee des Senats für Marineangelegenheiten sprach sich in seinem Bericht zustimmend aus zu dem Antrage, die Mannschaften der Marine zu vermehren. Der Sekretär für die Marine Herbert suchte die Genehmigung zum Bau von 12 Torpedobooten nach. * H a g e n, 1 0. J a n u a r.[ D e r V e r t r a g,] d e n d i e Stadt Higen mit der kgl. Regierung wegen Uebernahme unserer Fachschule für Maschinentechnik auf den Staat abgeschlossen hat, wird jetzt bekannt. Die wichtigsten Bestimmungen desselben sind folgende: Vom 1. April 1896 an übernimmt die Staatsregierung die„Königliche Maschinenbauschule“(Fachschule für mittlere Techniker). Die Stadt Hagen verpflichtet sich, den für die Fachschule erbauten Teil des Schulgebändes der Gewerbeschule so lange unentgeltlich für die Zwecke der Maschinenbauschule und einem etwa mit derselben in Verbindung zu bringenden sonstigen Tages= oder Abendunterricht für Maschinenbauer zur Verfügung zu stellen und die zunächst zur Aufnahme von sechs Tagesklassen der Maschinenbauschule, ihrer Sammlungen und Lehrmittel 2c. etwa erforderlichen baulichen Arbeiten nach näherer Verständigung mit der Staatsregierung auszuführen. Die Regierung wird den jetzigen Direktor der Gewerbeschule Dr. Holzmüller als Direktor der Königlichen Maschinenbauschule, die Oberlehrer Professor Dr. Schlegel, Bahls, Dr. Glatzel, Jedlicka, Hausen und Zimmermann sowie den wissenschaftlichen Hülfslehrer, Regierungs=Bauführer Barthel vom 1. April 1896 an als Lehrer an der neuen Anstalt auf die Handelsund Gewerbeverwaltung übernehmen. Die Stadt Hagen verpflichtet sich, zur Bestreitung der durch die eigenen Einnahmen der Schule nicht gedeckten Kosten ihrer Unterhaltung jährlich 24300 M. zu zahlen, wenn aber die Regierung den bisher zur Unterhaltung der„Gewerbeschule“ gewährten Zuschuß von jährlich 23400 Mark, wovon 1200 M. künftig wegfallen werden, herabsetzen sollte, der Zuschuß der Stadt zur Unterhaltung der Maschinenbauschule um denselben Betrag ermäßigt werden soll. Das neu zu bildende Kuratorium der Maschinenbauschule soll, wie die„Rh.=Westf. Ztg.“ weiter meldet, aus dem Oberbürgermeister der Stadt Hagen oder dessen Stellvertreter als Vorsitzenden, dem Direktor der Schule, drei vom Handelsminister und drei von der Stadtverordnetenversammlung zu Hagen auf sechs Jahre zu wählenden Mitgliedern bestehen. * Hagen, 10. Januar.[Neuwahlen zum Kreistage) haben am Beginn voriger Woche von Seiten der Industriellen und Großgrundbesitzer stattgehabt. Gewählt wurden mit nur einer Stimme Mehrheit die Herren W Escher-Vorhalle, W. Lohmann=Bommern, Freiherr von Hövel=Herbeck gegen die Herren Hangarter=Haspe, C Proll=Hagen und W. Altenloh=Hagen. Außerdem wurden fast einstimmig gewählt die Herren Kommerzienrat EickenHagen und Dr. Hammel=Haus Mallinkrodt. Die Mandate gelten für 6 Jahre. * Hagen, 10. Januar.[Zur Aushebung) haben sich in diesem Jahre auf Grund des§ 25 der deutschen Wehrordnung vom 22. November 1888 zu stellen alle männlichen Personen, welche 1. im Jahre 1876 geboren sind; 2. dieses Alter bereits überschritten, aber sich noch nicht vor einer Ersatz=Kommission gestellt haben; 3. sich zwar gestellt, über ihre Militärverhältnisse aber noch keine definitive Entscheidung erhalten haben. * Hagen, 10. Januar.[Weihnachtsgratisikationen.] Amtlich wird uns mitgeteill: In der Presse wird behauptet, die Weihnachts iratifikationen für die Eisenbahnbeamten der äußeren Dienststellen seien in diesem Jahre gegenüber den Vorjahren aus Sparsamkeitsrücksichten in außergewöhnlich geringer Zahl zur Verteilung gelangt. Diese Behauptung ist durchaus unzutreffend. Die Verwaltung ist weit davon entfernt, auf Ersparnisse bei diesen Mitteln Bedacht zu nehmen. Vielmehr ist im laufenden Rechnungsjahre für Remunerationen und Unterstützungen an Beamte derselbe namhafte Betrag, rund 2603000., wie im vorigen, in den Staatshaushalt setat eingestellt worden. * H a g e n, 1 0. J a n u a r.( I n v e n t u r a u f n a h m e.] Mit Rücksicht auf die gegenwärtig stattfindenden Inventuraufnahmen seien die Beteiligten darauf hingewiesen, daß nach§ 105c der Gewerbeordnung jeder Gewerbetreibende ehne weiteres das Recht hat, zur Durchführung einer gesetzlich vorgeschriebenen Inventur, wie solche nach dem Handelsgesetzbuch der Kaufmann im allgemeinen alljährlich vornehmen muß, sein Personal einen Sonntag hindurch arbeiten zu lassen. Die Wahl des Sonntags ist dem einzelnen Gewerbetreibenden freigestellt. Der Einholung besonderer p lizeilicher Genehmigung bedarf es nicht. Dagegen ist die Zahl der beschäftigten Perionen, die Dauer ihrer Beschäftigung, sowie die Art der vorgenommenen Arbeiten in das gemäß§ 1050 Abs. 2 der Gewerbeordnung von jedem Gewerbetreibenden über außerordentliche Sonntagsarbeit zu führende Verzeichnis einzutragen. Das Verzeichnis wird gelegentlich von der Behörde eingesehen. * Hagen, 10. Januar.[Das städtische Orchester unter Herrn Schmitts Leitung veranstaltet am Montag den 12. d. M das dritte Symphonie Concert. Wir machen unsere Musikfreunde darauf aufmerksam, daß das Concert im weißen Saale des Hotel Glitz ist, der zwar seine Uebelstände, aber doch den entschiedenen Vorzug einer guten Akustik hat. Die Wirkung des Ganzen wird also gehoben werden Das Programm ist mit seinem Geschmack zusammengestellt worden. Ginz neu für uns ist Rubinsteins Onverture zu Iwan der Grausame; Beethoven ist mit der Egmont=Ouverture und der sechsten Symphonie(Anbetung der Natur) vertreten. Den Beschluß macht die Ouverture u. e ra von Mendelsson. Den Besuch des Concerte eiPfehten wir warm. an L. 23%rz ½ Jannar.(Artillerie=Verein.) In dei um v. v. un. nattgefundenen Geueralversammlung Feld=Artiserie Herr E. Voormann gewählt, sowie auch die ausscheidenden Vorstandsmitglieder, die Herren Böhl, Holtmann, Rebbelmund, Schmidt und Moll. Beschlossen wurde u. A. die Geburtstagsfeier des Kaisers, mit Rücksicht auf die div. Feierlichkeiten in den hiesigen Kriegervereinen, schon am Sonntag den 19. Jau beim Kameraden Eduard Rath in gewohnter festlicher Weise zu begehen. Die Mitgliederzahl ist auf 200 angewachsen, ein Zeichen, daß im Verein ein guter kameradschaftlicher Sinn herrscht. Halver, 8. Jan[Ein origineller Spitzbubenfangl machte gestern in Carthausen von sich reden. Ein Bursche hatte sich in das Haus des Herrn C. Reinung= haus eingeschlichen, in dem er früher als Lehrling gewesen war, und hatte sich auf den Boden begeben. Ein anderer Bewohner hatte inzwischen auf dem Boden zu thun und verschloß beim Verlassen desselben die Bodenthür, sodaß der Eindringling gefangen war. Nun wollte er seinen Ausweg durch das Giebelfenster nehmen. Dieses führt nach der Seite, wo das Wasserrad mit dem darüber befindlichen Wasserkasten, welches zu dem angebauten Schleifkotten gehört, ist. In früheren Jahren hatte er diesen Wasserkasten von dem Fenster aus erreichen können. In der Zwischenzeit ist aber der Dachstuhl des Hauses abgebrannt und nachher dieser sowie das Feuster höher gelegt. Als er sich nun zum Fenster hinausgeschwungen halte, bemerkte er zu seinem Schrecken, daß er den Wasserkasten nicht erreichen konnte. So zwischen Himmel und dem unheimlichen Wasserkasten schwebend, schrie er jämmerlich um Hülfe. Herzueilende Personen befreiten ihn aus seiner unangenehmen Lage. Sie wurde allerdings nicht beneidenswerter; denn er wurde der Polizei übergeben. Wie sich herausstellte, hat der Bursche schon eine längere Freiheitsstrafe erlitten. * Werdohl, 8. Jannar.[Die Vertreter sämtlicher hiesigen Vereinel beschlossen in einer letzthin abgehaltenen Versammlung, die 25. Wiederkehr der Kaiserproklamation im Schlosse zu Versailles am 18. Jannar ds. Is. durch einen gemeinsamen Fackelzug mit nachfolgendem Kommers festlich zu begehen. Die Bürgerschaft soll zur Illuminierung der Häuser am Festtage aufgefordert werden. * Witten, 8. Januar.[„Freiwilligen“ Urlaub) hatte sich ein Artillerist von Wesel genommen, der ihm während der Weihnachtstage verweigert worden war. Er benntzte ihn um seiner Vaterstadt Witten einen Besuch abzustatten. Als er aber mit dem Langendreerer Zuge hier eintraf, wurde er beim Aussteigen auf dem Berg.=Märk. Bahnhof sofort festgenommen. Die Polizei hatte im Laufe des gestrigen Nachmittags per Draht Kenntnis von dem Ausreißer erhalten. Er wird sich woßl auf einen 14täg. Arrest bei„Wasser und Brot“ gefaßt machen müssen. * Dortmund, 9. Jannar.[Der Antrag auf Haft=Entlassung] des wegen Majestätsbeleidigung verhafteten socialdemokratischen Redakteurs Block ist abgelehnt. * Dortmund, 9. Januar.[Ein neues Theatergebäudel will, der„Dtm. Ztg. zufolge, die Gasanstalt der Stadt bauen, wenn diese sich zu einer Verlängerung der Konzession für die Gasanstalt entschließt. * Unna, 9. Januar.[Recht leichtsinnial haudelte hier der Dachdeckermeister Emmerich, wahrscheinlich in Unkenntnis der Tragweite seiner Handlung. Der Mann hatte an der Kirche zu Hemmerde Reparaturarbeiten gemacht, bei der Abrechnung aber gab es Differenzen, die zu einem Prozeß führten. Bei dem amtsgerichtlichen Termin wurde der Fuhrunternehmer Wilh. Poth, der damals das Material nach Hemmerde gefahren, als Zeuge hinzugezogen. Das Streitobjekt beirug 800 M. Die Sache fiel zu Ungunsten des Emmerich aus, was für ihn ein harter Schlag war. Er suchte nun gleich nach dem Termin den Poth auf und bat ihn, noch einmal mit nach dem Gerichte zu gehen, um dort zu erklären, er(Poth) wäre nicht recht im Kopfe gewesen und er könne jetzt mehr sagen. Diese Bitte hat Emmerich noch später wiederholt an Poth gerichtet. Dadurch machte er sich des schweren Verbrechens der Verleitung zum Meineide schuldig. Das Gericht verurteilte den Angeklagten, einen völlig unbescholtenen Mann in grauem Haar, zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Herzergreisend war es, als der unglückliche Mann von seiner Frau Abschied nahm und unter der fortwährenden Beteuerung:„Ich bin unschuldig, ich bin unschuldig!“ ins Gefängnis abgeführt wurde. * Altenbochum, 8. Januar.[Einige schwere Stunden] durchlebte in voriger Woche der Bergmann Eggers auf Schacht Dannenbaum, an dessen Arbeitsstelle die Strecke dergestalt einbrach, daß er hinter dem Einbruch wie zugemauert saß. Abgeschlossen von Luft und Licht, in völliger Dunkelheit saß er, da die Sicherheitslampe verloschen und kein Ueberhau hinter dem Einbruch war. Die Rettungsarbeiten wurden sofort von 4 Steigern und 50 Mann sowie einem Betriebsführer begonnen. Während die Arbeiter mit dem Wegschaffen der Kohlenmassen beschäftigt waren, hörte man fortwährend die dumpfen Ruse des Abgesperrten um Hülfe. Nach etwa 5 Stunden— von abends 8 Uhr bis nachts um 1 Uhr— unnnterbrochener Arbeit wurde der eingemanerte Knappe gerettet. Engers kam unverletzt davon, daß er aber große Angst ausgestanden, zeigte seine Bekleidung, die vom Annstschweiß völlig durchnäßt war. Hände und Beine, sowie der ganze Körper zitterten vor Angst und Schrecken. * Hamm, 8. Jannar.[25 Jahre Mitglied der städtischen Kollegien,] 23 Jahre davon als Stadtverordneter und 2 Jahre als Ratsherr, war gestern unser Mitbürger Herr Bacharach. An diesem festlichen Tage wurden ihm in der gestrigen Stadtverordneten=Sitzung die herzlichsten Glückwünsche des Kollegiums von Seiten des Stadtverordneten=Vorstehers Justizrat Windthorst zu teil. Mit freudiger Bewegung wurde sodann die Mitteilung aufgenommen, daß der Herr Jubilar zu Gunsten armer, bedürftiger Wöchnerinnen eine Stiftung mit dem Betrage von 10.000 M. der Stadtverwaltung überwiesen habe. Zu Ehren des Jubilars erhob sich die Versammlung von den Plätzen. Heute abend findet in der Harmonie ein Festessen zu Ehren des Herrn Ratsherrn Bacharach statt, zu welchem jedoch nur die Mitglieder der städtischen Kollegien, einzelne Mitglieder des Vorstandes des Bürgerschützenvereins und die Mitglieder des Kuratoriums der städtischen höheren Mädchenschule eingeladen sind. Eiserfeld, 8. Jannar.[Reiche Erbschaft.] Eine hiesige Arbeiterfamilie soll von einem in Amerika verstorbenen Anverwandten 160000 M. geerbt haben. & Socst, 9. Jannar.(Biersteuer abgelehnt.] Die Siadtverordneten haben die vom Manistrat vorgeschlagene Einführung der Bierstener, von welcher man sich einen Ertrug von jährlich 8000 M. versprach, abgelehnt. * Paderborn, 9. Januar.[Einer großen Rohheit] gegen einen Menschen und außerdem einer Tierquälerei machte sich ein 17 bis 19 Jahre alter Knecht hier auf der Borchener Chiussee schuldig, der zwei Hunde an der Leine mit sich fuhrte. Als nun ein Radler vorbei fuhr, lief er mit den Hunden so über die Chiussee, daß dieser einen der Hunde aller Voraussicht nach überfahrn mußte. Das war auch der Fall, der Radler stürzte von der Maschine zur Seite und verletzte sich am Fuße derartig, diß er nicht aufstehen konnte. Der Knecht nahm, als er sah, was er angerichtet, Reißaus. Nahe wohnende Leute fanden den Verunglückten, und brachten ihn nach Hause. Die Verletzung ist derartig, daß er in dieser Woche zur Universitätsklinik nach Göttingen gebracht werden mußte, wo die Heilung zwar in Aussicht gestellt wurde, jedoch werde dieselbe eine sehr langsame sein. Die üvermutige That des leichtsinnigen Burschen ist zur Anzeige bei der Staitsanwaltschaft gebracht, es ist somit zweisellos, daß angesichts der bewiesenen Roheit die Strafe eine recht empfindliche werden muß, zumal der Bursche, wie das „Pad. Volksbl.“ erzählt, vorher seine Absicht, dem Radjahrer eins zu versetzen, geäußert haben soll. * Sassenberg, 8. Jannar.[Gerettet.] In de Wollspinnerei der Firma Rath hier wollte ein die Maschine bedienendes Mädcheu einen Jungen, welcher gerade an ihr vorbeigegangen, nach der Zeit fragen, und sieht ihn, wie sie ihn sucht, an einer Welle hängen, welche zwei Krempeln verbindet. Das Mädchen besaß die Geistesgegenwart, sofort die Maschine abzustellen, so daß der mit einigen Hautabschürfungen und einer zerrissenen Zose davon kam. Da der Zugang zu der Welle durch hervorgekrochen geng.. 5 der Junge nuter letzterer Stellenvermittel, zusoniertsK nach Zeitungsmeldungen ern Offiziere sollte gerufen sein. Der Münster. Au jähere und orps den Bescheid erhalten, daß diesen Stellen von der Gründung bezw. dem Bestehen eines solchen Vereins nichts bekannt sei. Die Sache, an welche große Hoffnungen Irrtum, worden, beruht dennach wohl einem Hause. Eine hiesige Zeitung macht den hörbaren Vorschlag, die in der Nähe von Gewässern postierten Polizisten bei eintretendem Tanwetter, wie in Holland, mit einer langen dünnen, aber starken Schuur auszurüsten. * Minden, 9. Januar.[Die Konservativen] hune P soesislischen Na u d Einbruch des Iskraut in ihr Herrschaftsigebiet; avaueierten Bastors „Mind. Post“ wird eine ganze Reihe von Versammtungen an verschiedenen Orten der Kreise Bielefeld, Herford, Hartun, Friedewalses“. Levern, Rbaden, Minden, ündigt, in welchen sich im .„ dieses Monats Major Strosser, Redakteur Lange und Landtagsabgeordneter Sielermann loslassen wollen. In einer Briefkastennotiz des erwähnten Blattes bemerkt i2 c, Lange, seine Sonntage seien bereits sämtlich besetzt. + Barmen, 9. Jannar.[Stadttbeater.] Es ist„Herrn Direktor Manthner gelungen, Herrn Herm. Muller vom Deut chen Theater in Berlin für die zweite Hälfte dieses Monats zu einem Gastspiele an unserer Bühne zu gewinnen. Herr Herm. Müller, der Träger fast aller erfolgreichen Stücke des Deutschen Theaters seit der Direktion an Direktor Brahm, ist wie Mitterwurzer ein so vielseitig veranlagter Künstler, daß er berufen ist, auf jedem Gebiete der Schauspielkunst gleich Ausgezeichnetes zu leisten. Mit Rücksicht he auf hat Herr Direktor Mauthner auch das Gastspiel Repertoire des Künstlers so eingerichtet, daß dem Pullikum Gele enheit geboten ist. Herrn Müller in den heterogensten Rollen bewundern zu können. * Elberfeld, 9. Jannar.[Trotz eifrigster Nachforschungen] der Polizei, die seit Montag nacht in Civil und Uniform Elberfeld bis in die entlegensten Winkel durchstöbert, ist es bisher nicht gelungen, des Mörders Duda habhaft zu werden. Man nimmt an, daß sich D. das Leben genommen hat, oder aber daß es dem Verbrecher gelungen ist, zu entkommen. Frau D. liegt noch im Krankenhause sehr schwer darnieder, die Schädeldecke ist kunstvoll zugenäht worden, und es ist jetzt die Möglichkeit vorhanden, daß sie trotz der Schwere der Verletzungen mit dem Leben davonkommt.— 300 Mark Belohnung sind laut Auschlig der königl. Staatsanwaltschaft an den Plakatsäulen durch die könial. Regierung zu Düsseldorf auf die Ergreifung des Mörders Duda ausgesetzt worden. * Velbert, 7. Jan.[In der heutigen Stadtverordueten=Versammlung] hier wirde die Teilung der Bürgermeisterei Velbert in eine Stadtgemeinde Velbert und in eine Landgemeinde Heiligenhaus beschlossen. Die reutablen Werte, wie Gasanstilt, Wasserwerk und Amtsgericht übernimmt Velbert für 4/6456,90 Mark. Behufs Uebernahme der nicht reutablen Werte, wie Armen= und Krankenhaus, von Seiten der Stadtgemeinde Velbert wurde bestimmt, daß Heiligenhaus eine Extraschuld von 40000 M. übernehmen soll. Als Ersatz hierfür wurde entgegen den Beschlüssen der betr. Kommission festgesetzt, daß Heiligenhaus das ihm zugedachte Drittel des Sparkassen Reservefonds von 50000 M. nicht erhält. Heiligenhaus übernimmt durch die Teilung der Bürgermeisterei eine Gesamtschuld von rund 410000 M und Velbert eine solche in der Höhe von 560000 M. * Düsseldorf, 9. Januar.[Auf 650000 Mark sind die Gesamtkosten zum Neubau einer Husarenk serne verauschlagt worden, für die jetzt vom Reichstag als erste Rate 5000 M. gefordert werden. Die ungünstigen Verhältnisse in Benrath in Bezug auf Ausbildung und Unterkunft der Truppe lassen die Verlegung des Husarenregiments Nr. 11 nach Düsseldorf notwendig erscheinen. Der alte Exerzierplatz in Benrath läßt sich, weil rings von Wald begrenzt, nicht vergrößern, die Erwerbung ines neuen scheitert an den unverhältnismäßig hohen Kosten. Kaserne und Stallungen befinden sich in baulich so mangelhaftem Zustande, daß eine Ausbesserung aussichtslos erscheint. Die in Benrath befindlichen, auf 24000 M. geschitzten fiskalischen Garnisonanstalten kommen nach Fertigstellung des Neubaues in Düsseldorf für Reichsrechnung zum Verkaufe. * Neuß, 8. Januar.[In große Aufregung] wurden gestern nachmittag die Bewohner unseres Ortes durch die That einer Geistesestörten versetzt. Während der Andacht in der Hospitalkirche sprang eine ca. 76 Jahre alte Insassin des Hospitals, die Witwe Korting, der „Neuß. Zig.“ zufolge, aus dem Fenster ihres im zweiten Stockwerk gelegenen Krankenzimmers auf die Straße. Die Unglückliche war mit dem Kopf so heftig aufgeschlagen, daß ein Auge aus dem Kopfe getreten war. Die Frau wurde sofort von gegenüber wohnenden Leuten gefunden und ins Hospital gebracht, wo sie nach einer Viertelstunde von ihren Leiden durch den Tod erlöst wurde. Ein Gymnasiast, welcher gerade in dem Augenblick, als die Frau herabfiel, vorüberging, sprang schnell zur Seite, andernfalls würde die Frau gerade auf ihn gefallen sein. * Essen, 9. Januar.[Das Rheinisch=Westfälische Kohlensyndikat] soll wie der Herr Oberbürgermeister in der letzten Stadtverordneten=Sitzung mitteilte, nach den Absichten einer Strömung innerhalb des Syndikats nach Dortmund verlegt werden. Daß die Stadt Essen mehr als ihre Sch esterstadt Dortmund berechtigt ist, der Sitz des das ganze Ruhrkohlenbecken umfassenden Kohlensyndikats zu sein, liegt auf der Hand. *.=Gladbach, 8. Januar.[Ein raffinierter Diebstahl] wurde vor einigen Tagen in dem Laden eines Waffenhändlers ausgeführt. Ein achtzehnjähriger Gärtnerlebrling, der die Einrichtungen des Hauses kinnte, versteckte sich abends in der Werkstatt unter der Werkbank. Als alle Hausbewohner schliefen, begab sich der Buriche in den Laden, zündete Licht an und entnahm der Ladenkasse 50 M. Hierauf räumte er ein Schaufenster aus und packte Revolver, Messer, Feldstecher, Igdhüte 2c. zum Mitnehmen ein. Da er jedoch auf der Straße andauernd Leute vorheigehen hörte, hielt er sich ruhig drei Stunden im Ladenlokale auf. Schließlich stieg er unbemerkt durchs Feuster und entkam. Die gestohlenen Gegenstände wurden in seiner Wohnung gefunden. * Köln, 8. Jannar.[Gewerbliches Unterrichtswesen.] Unter dem Vorsitz des Ingenieurs Barckhausen sand gestern hier eine zwanglose Beratung über das gewerbliche Unterrichtswesen statt, an der u. a. die Landtausabgeordneten Dr. Knebel=Köln, Dr. BeumerDüsseldorf und Krahwinkel=Gummersbach teilnahmen. Der sehr eingehenden Verhandlung wurden die vom Kölner Ausschuß aufgestellten Grundsätze zu Grunde gelegt, welche allseitige Zustimmung fanden. Kalscheuren v. Köln, 8. Januar. ersaßt.] Gestern mittag stürzte bei der Einfahrt des um 12 Uhr 35 Min. fälligen Trierer Zuges oberhalb der Station ein Mann mit seinem fünfjährigen Söhnchen von der Plattform eines Wagens vierter Klasse. Beide wurden schwerverletzt nach dem Brühler Marienhaus gebracht. * Trier, 8. Januar.[Zwei Mal zum Tode verurteilt] ist ein Maurer aus Stipshausen, der im hiesigen Gesängnis mit Bangen seines Schicksals harrt. Er ist wegen Giftmordes verurteilt. Gegen das zweite Urteil ist abermals eine vom Rechtsanwalt Munkel verfaßte Revision beim Reichsgericht eingereicht. Der Verurteilte soll ein Vermögen von 8000 M. haben, das er gern darangeben will, wenn nur sein. Kopf auf den Schultern bleibt. * St Johann, 9. Januar.[Die schöne Helena) ist unter Polizeiaussicht gestellt worden! Bei einer Aufführung dieses feschen Offenbachschen Werkes in letzter Zeit saß ein Diener des Gesetzes mit dem Diensthelm auf dem Kopfe in unmittelbarer Nähe der Bühne und wachte darüber, daß die sittlichen Auschauungen der Theaterbesucher durch die Darstellung der„Schönen Helena" keinen Schaden erlitten. Mehr kann man wahrlich von der Polizei nicht verlangen. Zur Erläuterung diene, daß ein prüder Besucher der ersten Aufführung der bekannten Offenbachschen Operette die Direktion des Neuen Theaters in Saarbrücken bei der Polizei denunziert hatte, mit der Behauptung, einzelne Stellen und deren Wiedergabe durch das Personal seien sittenwidrig. Daher die polizeiliche Ueberwachung— durch einen Schutzmann, der ja geung Kunstkenner sein wird, um zu beurteilen, ob die Vorstellung sittenwidrig ist. * Saarbrücken, 8. Januar.[König Stumm) ist ein vielseitiger Mann. Er ist jetzt auch Zeitungsverleger geworden und hit, der„Deutsch. Tagesztg.“ zufolge, für eine große Summe den Saarbrücker„General=Auzeiger“ gekauft, jedenfalls aus dem Grunde, um ein unbedingt gefügiges Oraau für die von ihm vertretene politische und sociale Auffassung zu haben. Wir dächten, die Saargenend wäre schon gefügig geuug gegenüber dem Freiherrn v. Stumm. Industrie, Handel und Verkehr. * Offizieller Bericht der Börse zu Dortmund vom 9. Januar 1896. Besuch: stark. Tendenz: behauptet. Umsätze: mäßig. Im Ausland sind die Preise weiter steigend; bei uns macht sich vorab nur für Weizen und Hafer eine bessere Stimmung bemerkbar. Weizen(inländischer) 14.50 bis 15.00 Mark, Weizen (fremder) 14.50—16.50., Roggen(inländ.) 12.25—12.50 Mark, Roggen(fremder) 12.75—1350., Hafer(inländ.) 00.00—00.00., Hafer(fremd.) 13.00—14.00., Futtergerste 11.20—11.30., Mais 10.00—13.50., Weizenvorschuß 20.50—21.00., Roggenvorschuß 18.50—19.50 .,„Weizenkleie.00—.50., Rüböl inkl. Faß 51.50 bis 52.00 M. Alles per 100 Kilogr. Frachtparität Dortmund exklusive Sack bei Abnahme von Doppelladungen. K * Bremen, 9. Januar. Rasfiniertes Petroleum.(Offizielle Notierung der Bremer PetroleumBörse.) Besser. Loco 6,75 Br. * Antwerpen, 9. Jannar. Petrolenmmarkt. Schlußbericht.) Raffiniertes Type weiß loco 18¾. Ruhig. * Glasgow, 9 Jannar. Roheisen. Mixed numbers warrants 45 fh. 2½ d. Aus dem Gerichtssaal. (Nachdruck verboten.) * Hagen, 8. Januar.[Strafkammerverhandlungen.] Als unsicherer Heerespflichtiger wird ein gewisser W. Sch. aus Schweflinghausen, der das Bundesgebiet verlassen hat, um sich der Militärpflicht zu entziehen, zu der üblichen Geldstrafe von 155 M. evtl. 31 Tagen Gefängnis verurteilt. Wegen Unterschlagung hat das hiesige Schöffengericht den Fuhrkuecht G. B. von hier zu 2 Monaten Gefäugnis verurteilt, wogegen Angeklagter Berufung eingelegt hat. Er ist beschuldigt, im Juli d. J. seinem Freunde P. M. einen Geldbetrag von 10., wofür Angeklagter Getränke holen sollte, unterschlagen zu haben. Die Berufung wird als unbegründet verworsen. Desgleichen wird die Berufung des Baunnternehmers Hr. C. aus Lüdenscheid als unbegründet verworfen. Derselbe hatte sich im Septbr. v. J. die Freiheit genommen, in der von ihm vermieteten Wohnung einer in Haft befindlichen Familie einzudringen, um daselbst notwendige Reparaturen vorzunehmen. Dies ist als Hausfriedensbruch anzusehen. Der Arbeiter A. M. aus Plettenberg ist samt seinem Bruder und noch einem dritten Manne vom dortigen Schöffengericht zu 6 Wochen Gefäugnis verurteilt, weil alle drei am 7. Septbr. 1895 ohne Veranlassung den 74= jährigen Tagelöhner W. Kr. in ganz roher Weise mißhandelt haben sollten. Der heutige Angeklagte hat Berufung gegen jenes Urteil eingelegt. Dieselbe wird als begründet angesehen und Angeklagter heute kostenlos freigesprochen. Wegen Kleinhandels mit gewöhnlichem Branntwein (Münsterländer in Flaschen) hat das Schöffengericht daselbst den Kaufmann H.., der die Erlaubnis zum Kleinhandel mit feineren Liqneuren— allerdings ein sehr dehnbarer Begriff— besaß, zu 10 M. Geldstrafe verurteilt, seinen Schwager H. Sch. aber, der für ersteren— angeblich ohne jeden Nutzen— Branntwein an Bekannte vertrieb, freigesprochen. Die Amtsanwaltschaft hat gegen jenes Urteil Berufung eingelegt, diese wird als unbegründet verworfen. Am 29. Juli v. I. lief in Mühlenrahmede ein zu Thal kommender Kohlenwaggon auf einen dastehenden Personenzug auf, wodurch erhebliche Materialbeschädigungen und die leichte Verletzung einiger Beamten und Passagiere erfolgte. Die Schuld an diesem Unglück wird dem Landwirt und Fuhrmann C. A. K. aus Eggenscheid zur Last gelegt und er hat sich deshalb wegen fahrlässiger Gefährdung eines Eisenbahntransports zu verantworten. Angeklagter hatte auf Bahnhof zum Hohle von mehreren dastehenden Waggons einen zu entladen. Da er an seinen Wagen nicht herankommen konnte, so kuppelte er den letzten Wagen los und ließ ihn auf dem abschüssigen Geleise zurücklaufen. Trotz der auf die Schienen gelegten Steine geriet der Wagen weiter als beabsichtigt war, ins Rollen, und trieb über eine Weiche hinweg bis Mühlenrahmede, wo dann die Karambolage erfolgte. Ein Zeuge bekundet, daß die fragliche Weiche nicht geschlossen gewesen sei, andernfalls der Wagen dort ein Hemmnis gesunden haben würde. Angeklagter wird für schuldig erachtet, bei der milden Sachlage jedoch nur zu 1 Tag Gefängnis verurteilt. Der Arbeiter F. W. R. aus Schwelm ist vom dortigen Schöffengericht zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt, weil er am 25. Mai v. J. in Gemeinschaft mit zwei Kumpanen, den Gärtner H. Sch. verhauen hat. Gegen dieses Urteil hat R. Berufung eingelegt, die als unbegründet verworfen wurde. Der Fabrikarbeiter C. K. aus Schwitterkamp ist beschuldigt, am 8. Dezbr. 1894 zu Menden dem Bauunternehmer D. K. ein Centralfenergewehr im Werte von 30 Mark aus einem Gebäude mittelst Einbruchs entwendet zu haben. Früher hat Angeklagter ein offenes Geständnis abgelegt, heute verlegt er sich aufs Leugnen und will glauben machen, er habe die Flinte von dem großen Unbekannten für 17 M. Darlehn in Pfand genommen. Dies kann ihm umsoweniger geglaubt werden, als er das Gewehr zu einem Zusammenleabaren umändern ließ. Angeklagter wird einschließlich einer noch zu verbüßenden einzährigen Gefänquisstrafe zu einer Gesamtstrafe von 1 Jahr und 10 Monaten Gefängnis verurteilt. Letzte Nachrichten. * Elberfeld, 10. Januar. In dem Papierlagerraum der Buchdruckerei von Martini& Grüttefin an der Herzogsstraße brach gestern nachmittag kurz nach 4 Uhr Feuer aus. Der Brand, der seinen Herd auf dem Speicher hatte, nahm im Nu einen gefährlichen Umfang an, es loderten mächtige Feuergarben empor, die auch die anstoßenden Gebäude, namentlich die Setzerei und Druckerei, bedrohten. Dank dem schuellen und thatkräftigen Eingreifen der Feuerwehr wurde dem weiteren Umsichgreisen des Brandes nach einiger Zeit Einhalt gethan. Der Druckereibetrieb blieb vollständig intakt. Große Mengen Papierabfälle, wie Zeitschriften, Bücher usw. fielen dem Elemente zum Opfer, und auch das Gebäude selbst wurde stark beschädigt. W Köln, 9. Januar. Die„Kölnische Zeitung" meldet: Sicherem Vernehmen nach hat der Kaiser eine anderweite Organisation der Schutztruppen in den Kolonien in der Weise angeordnet, daß das Reichsmarineamt aus der Organisation endgültig ausscheidet und die Truppe zu einer Art von Kolonial= Gendarmerie umgestaltet wird, so daß sie, abgesehen von der notwendigen, aber einfachen militäri chen Organisation in allen sonstigen Beziehungen dem Gonvernement und weiterhin der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes unterstellt würde. W Schneidemühl, 9. Januar. Amtlich wiro bekannt gegeben: Am 8. d. wurde auf dem Ueberwege in km 76,4 zwischen Gertraudenhütte und Kolmar i. Pr. um 11 Uhr 28 Min. vorm. von dem Personenzuge 914 ein einspänniges Fuhrwerk überfahren. Der Wagen wurde zertrümmert. Von den Jusassen wurden vier Personen leicht und eine schwer verwundet. Die Schuld trifft den Führer des Wagens. W München, 9. Jannar. In der Kammer der Abgeordneten kam heute die Interpellation wegen der Vorfälle im„Pschorrbrän“ während der Sylvesternacht zur Verhandlung. Der Kriegsminister Freiherr von Asch gab eine eingehende Darlegung des Sachverhalts und betonte dabei, aus welchen Gründen das strafrechtliche Verfahren gegen den beteiligten Sergeanten und gegen den wachhabenden Offizier, welcher mehrfach gegen die Vorschriften verstieß, eingeleitet sei. Abgeordnete aller Parteien forderten eine Abänderung der bestehenden Vorschriften über die Ehrenbezeugungen in geschlossenen Räumen. Der Kriegsminister erwiderte, daß eine Abänderung nicht notwendig sei, da bei sinngemäßer Ausführung der bezüglichen Vorschriften jede Belästigung des Publikums ausgeschlossen sei. Der Minister gab dem Wunsche Ausdruck, daß das gute Verhältnis zwischen Militär und Volk nicht durch ungerechtsertigte Ausnützung des vereinzelten Vorfalles beeinträchtigt werde. W London, 9. Jannar. Das„Reutersche Bure“ meldet aus Prätoria unter dem 7. d..: Wie mer verlautet, wären die Behörden im Besitz von Dokumenten, aus welchen hervorgeht, daß die Wirren lediglich das Ergebnis eines Komplotts waren, welches den Zweck hatte, die Annexion der Republik herbeizuführen. W Bellinzona, 9. Jannar. Nach einer Meldung aus Brissago verlautet daselbst gerüchtweise, daß bei heftigem Sturme in der vergangenen Nacht der auf dem Lago Maggiore dienstthnende italienische Zollkreuzer samt seiner Bemannung untergegangen sei. W Brissago, 9. Jan. Der Untergang des italienischen Zollkreuzers auf dem Lago Maggiore bestätigt sich. Der Dampfkessel des Schiffes explodierte in der Nähe von Luino. Die Besatzung von 12 Mann ist ertrunken. W Konstantinopel, 9. Januar. Infolge starker Schneestürme ist die Eisenbahn=Verbindung zwischen Konstantinopel und Adrianopel vollständig unterbrochen. Heftiger Nordwind macht die Räumungsarbeiten unmöelich. Auch auf dem Schwarzen Meere wület ein... tiges Unwetter, welches bereits mehrere Unfälle zur F ine hatte und die Fahrzeuge am Auslaufen verhindert. Heute wurde auf den Redakteur des armenischen Blattes„Hairenik“ ein Mordanschlag unternommen, bei welchem derselbe schwer verletzt wurde. Gottesdienst in der größ. evangel. Gemeinde. Sonntag den 12. Jannar. (1. Sonntag u. Epiphanias.) In der Johanniskirche. Morgens 10 Uhr: Hauptpredigt: Hülfsprediger Neuhaus. Abends 6 Uhr: Predigt Pastor zur Nieden. Nachmittags 2 Uhr: Kindergottesdienst: Pastor Grawert. In der Lutherkirche. Morgens 9½ Uhr: Beichte: Pastor Dreisbach. Morgens 10 Uhr: Hauptpredigt: Pastor Graeber. Nachmittags 2 Uhr: Kindergottesdienst: Hülfspr. Sassenberg. Ausfertigung der Tauf= 2c. Atteste im Küsterhause. Mittwoch den 15. Jannar. Abends 8 Uhr: Fraueumissions= Verein in der Kleinkinderschule (Böhmerstr.): Pastor Grawert. In der evangelisch=reformierten Gemeinde. Sonntag den 12. Jannar. Morgens 10 Uhr: Hauptpredigt: Pastor August Beyer. Donnerstog den 16. Januar. Abends 8½ Uhr: Bivelstunde im Jünglingsverein. Altkatholische Gemeinde. Sonntag den 12. Januar. Trauerfeier für Herrn Bischof Reinkens. Verantwortlicher Redacteur: Carl Maron in Hagen. abonn. b. d. Post No. 5797 die ahrer:: beste deutsche Fachzeitung die„Radwelt", ersch. tägl. vom 1/10—31./3. 2mal wöchtl. u. kostet bei Abhol. v. d. Post halbjährl. 35 Pfg, in's Haus gebracht nur M. 1. Beste Auskunft über gute Bezugsquellen. Pe Die glückliche Geburt eines prächtigen Knaben beehren sich hocherfreut anzuzeigen Dr. med. E. Neuhaus und Frau Ragen Wr Seehiog, Hagen i.., 10. Jan. 1896. Deummmenssmantenmm Todes-Anzeige. Es hat Gott dem Allmächtigen getallen, unser einziges liebes Söhnchen Robert im Alter von 7 Monaten zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Um stille Teilnahme bitten Die tiefbetrübten Eltern: Robert Erbslösser u. Frau. Kabel, 9. Januar 1896. K Todes-Anzeige. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, heute morgen 4 Uhr unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter und Tante Frau Wwe. Carl Haschet nach längerem, schwerem mit grosser Geduld ertragenem Leiden im 73. Lebensjahre zu sich in die Ewigkéit zu nehmen. Verwandten, Freunden und Bekannten widmen diese Mitteilung mit der Bitte um stille Teilnahme. Hagen, Mülheim a. Rh., Altena und Plettenberg, den 9. Januar 1896. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Sonntag den 12. ds. Mts., nachmittags 2½ Uhr, vom Sterbehause, Frankfurterstrasse 62, aus statt. Aut Wunsch der Entschlafenen Kranzspenden verbeten. Ein tüchtiger, junger Konditorgehülfe, der auch etwas Bäckerei versteht, auf sofort oder später gesucht von Wilhelm Krämer, Schwerte, Brückstraße 16. 622 Tüchtige jüngere Schrosser sowie einige 612 kläftige Jungen finden bei gutem Verdienst dauernde Beschäftigung. Hagener Fahrrad=Fabrik. „Phönix“ A. Hecking& Co. Eckeseyerstraße 10. Sensatiöhene Erhndung. 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An Stelle des ausgeschiedenen Prokuristen Böse ist der Kaufmann Carl Schlanstedt zu Hagen zum Kollektiv=Prokuristen bestellt und ist dieser ermächtigt, die Firma Funcke& Hueck zu Hagen in Gemeinschaft mit dem bereits bestellten andern Kollektiv=Prokuristen Carl Hase zu Hagen per procura zu zeichnen. Für ein Friseur=Geschäft= wird ein 600 Volontär oder junger Rascur Ausbildung für zu weiterer sofort gesicht. Zu erfahren in der Exp. d. Sonn, Beerdigung findet Uhr siatt. sont eneidi imer 83— 1 Sprungherd mit herd und ein kleiner Säulenofen sind billig zu kaufen. 614 Wo, sagt d. Exp. d. Zig. Fraderhute, Brautkranze u. Schleiel in größter Auswahl zu billigstem Preise stets vorrätig. C. A. Goebel, Elberfetderstr. 42. 405 Zwangsversteigerung. Samstag, 11. Jannar cr., vormittags 10 Uhr, werde ich zu Altenhagen im Pfandlokal beim Wirt A. 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Münster i. W. erb. 467 Sto. Suche cuf sofort oder Mai einen ordentlichen per 1. Schreinerlehrling. 616 Hermann Schrüter, Nahmer b. Hohenlimburg. 618 Königliche Lehranstalt für Obst=, Wein= und Gartenbau in Geisenheim a. Rh. 2. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß im nächsten Frühjahre und Herbst folgende Kurse au unserer Anstalt abgehalten werden und zwar: 1. Winzerkursus vom 20. Jannar(Vormittags 9 Uhr) bis 8. Februar. Lehrhonorar wird von preußischen Unterthanen nicht erhoben, von Nichtpreußen dagegen ein solches von 10 Mk. Obstbaukursus für Geistliche, Lehrer, Gartenbesitzer und Landwirte vom 2. März(Vormittags 9 Uhr) bis 24. März. Nachkursus vom 17. bis 22. August. Das Honorar für beide Kurse beträgt 20., für Nichtpreußen(auch Lehrer) 30 Mk., Lehrer aus Preußen nehmen unentgeltlich teil. 3. Baumwärterkursus vom 2. März(Vormittags ½8 Uhr) bis 24. März; Nachkursus vom 17. bis 22. August. Lehrhonorar wird von preußischen Unterthanen nicht erhoben, von Nichspreußen dagegen ein solches von 10 Mk. für beide Kurse. Um einem vielfich hervorgetretenen Bedürfnisse zu entsprechen jungen Leuten ohne gärtnerische Vorbildung den Besuch der Anstalt zur gründlichen Erlernung des Obst= und Weinbaues im Kal#chon ist ein Kursus für„Obst= und Weinbauschüler“ eingerichtet worden. Derselbe beginnt am —1. März, das Honorar beläuft sich auf 60 Mk. für das Jahr. in Oehemädceen„Aumeldungen zu den Kursen sind bis spätestens 8 Tage vor Ein Trhrmuvicen Beginn derselben an die Direktion der Anstalt zu richten, nach gegenseitige Vergütung diesem Termine einlaufende Meldungen können nicht mehr berück(digen Eintritt ge= sichtigt werden. Wohnung besorgt auf Wunsch der Anstaltsdiener Massow. Geisenheim den 12. Dezember 1895. Der Direktor: Goethe, kal. Oekonomierat. Ein kräftiger Taufbalsche für sogleich gesucht. Jacobsohn. 2 Lehrmädchen u. 1 zweite Arbeiterin für Putz gesucht. 609 Laufe von einem Jahr zu ermöglichen, ist ein Gursus für Georg Rosenberg& Co. und wird zum baltigen Eintritt gesucht.. 624 Gasthof zur Thalsperre, v. Mühlen=Rahmede. Eine Wohnung von etwa 6 Räumen(abgeschloss. Etage) nebst Bodenzimmer und Keller, pr. 1. Mai zu mieten gesucht. Off. m. Preisang. unt. E. 458 an die Exp. d. Ztg. erbeten. Ein schön möbl. Zimmer mit voller Pension ist per 15. Jannar in der Nähe des Hauptbat nhofs zu haben. 611 Wo, sagt d. Expd. d. Ztg. Ein Mädchen vom Lande sucht Stellung zum baldigen Eintritt. 623 Altenhagenerstr. 19, 1 Tr. hoch. Ein tüchtig. Mädchen für Küche und Hausarbeit bei hohem Lohn gesucht S. Weißmann. 632 Frankfurterstr. 105 1. Ein j. geb. Mädchen, welches im Kochen und Haushalt erf. ist, sucht Stelle zur Stütze der Hausfrau. Eintritt nach Wunsch. Gute Zeugnisse zur Verfügung. Offerten unter B 576 bef. die Erp. d. Ztg. Suche auf den 1. 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Krankenhauses).* : Zahuarst Endres.: Person, welche im August 1893 im Ladenlokal Elberferstraße 70 anwesend war bei Erteilung eines Auftrags an einen Geschäftsreisenden und die Bestellungsverhandlung angehört hat, wird ersucht, sich in obigem Lokal zu melden. Zeitversäumnis und sonstige Kosten werden vergütet. 625 — Ein weißer Jagdhund mit schwarzen Ohren und schwaren Flecken auf dem Rücken zugelaufen. 580 Wilh. Grafweg b. Wwe. Moll, auf dem Berge b. Haspe. Einem Teil der heutigen Stadtauflihe liegt ein Prospekt der Taschen=Sparbank von Rud. Klöpper in Solingen bei. Fragt Birumpie aus wagner's Sehtem Gesndhielich dun Beute in Sauuer und Wister, Nur. Prracheus und Kioder, Nr. Jeien Berat in Gebruch dus Burat. in„8 —, Unerreichte Haltbarkelt, nicht Aizend, nicht einlaufend, unschädliche Farben. Wasch- und schweissechte Reian, uul Seieh in Traßen, des Ausezchmate vus es Stedt. ehte teieneen etleicht wdien diamantschwarn. 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Diese Gebände sind zu jedem Betriebe leicht einzurichten und kann nach Belieben bis 150 a Terrain beigegeben werden. ad III. Ein durch Brand beschädigtes Gebände auf einem Terrain von ca. 21 a stehend, teils Ched, teils zweistöckig, von welchem größtenteils nur noch die Umfassungsmanern stehen. In diesem Gebände befindet sich eine sehr gut erhaltene Dampfmaschine von 45 P. S. im Jahre 1887 erbaut und ein Cornwallkessel mit zwei Flammrohren, noch in Betrieb. Die Grundstücke liegen an öffentlichen Wegen und sind die Bahnstationen dreier den Ort berührenden Bahnen in ca. 10 Minuten zu erreichen. 546 Am Platze sind gute Arbeitskräfte fast aller Brau en vorhanden.— Gefl. Offerten sind zu richten an Gevelsberger Herdfabrik, Wilh. Krefft, Gevelsberg. Verhältnissehalber ist auf sofort eine in der Nähe des Overhagener Bahnhofs belegene schöne, große nebst Hofraum und in der Nähe des Stadtgartens bebelegene Grundstücke inel. 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