Ericheint werktäglich. Beursarreis für den Monat Dezember 3 Goldmark.— In einem Beztrs von 150000 Einwohnern seßt von Haus in L aus vendreitet. Gegr. 1836. Posscheckdoste: Amt Hannover Nr. 26276. Anzeigen: Zeilenraum von 1 mm Göbe der 34 mm dreiten Evalte 5 Goldpsenntg, Familienu. Stelnanzeigen s Coldosenaig, Kerlamen: Zeilenraum von 1 mm Höge der 92 mm breiten Tertspalte 2c Goldpsennig. Für die Berechrung is der Umrechrungskurs des Zahltages maßgebend. Fün die Aufnahme von Anzeigen an beßtimmter Stelle und an destimmten Togen wird keine Gewähr geleistet. S TSccm „* verbunden mit der Glocke Die verbrestetste Zeitung in Stadt Beckum, Kirchsviel Beckum und in der ganzen Umgegend. Nr. 1 Gerniprecher m Beckum: Nr 18: w Oelde: Nr. 11. .I Ferniprecher in Güterslob: Nr. 30 Mittwoch, den 2. Fanuar Fernsprecher in Warendorf: Nr. 170. Fernsprecher in Wiedenbröck: Nr. 133. 924 Politische Neufahrsgedanken. (Schluß aus voriger Nr. d. Ztg.) Als Finanzminister teile ich besonders lebhaft den allgemeinen Wunsch, daß die Unsicherheit in der Währungsfrage, die im verflossenen Jahre für unser politisches und wirts haftliches Leben so unheilvoll war, durch eine endgültige Regelung des Währungsproblems abgelöst werde, zu der die Zwischenlösung der Rentenmark sich als erster und fester Schritt erwiesen hat. Eine Beruhigung und Befriedung der wirtschaftlichen und potitischen Verhältnisse wird sich aber nicht erreichen lassen, wenn nicht jeder Bürger ein Höchstmaß von Opferbereitschaft aufbringt; um nach Maßgabe seiner Kraft das gemeinsome Ziel einer gut begründeten Wirtschaft und eines geordneten Staatswesens zu verwirklichen. Je fester sich die Währungsverhältnisse sich gestalten, desto eher wird sich das Ansehen des Reiches nach innen und außen neu begründen lassen. Dr. Luther, Reichsfinanzminister. * urarheit! Der Schluß des Jahres 1923 brachte em deutschen Volke mit der Erlösung aus dem Schrecken der Notenpresse die ersten Körnchen Klarheit, die sich auf dem Gebiete der inneren Wirtschaft und Finanzen herauszukristallisieren bezinnt. Das neue Jahr muß diesen Prozeß fördern und fortbilden. Es muß zur inneren Klarheit die noch viel schwierigere Klarheit in unsere äußeren Angelegenheiten bringen. Wer ist Herr an Rhein und Ruhr im besetzten Gebiet von Westfalen, Rheinland, Hessen, der Pfalz und Baden? Wird die brennende und blutende Wunde, die unser Vaterland durch den Ruhreinfall erlitt, sich endlich schließen und vernarben können? Klarheit hierüber erwarten wir zunächst. Dann werden wir ungebrochenen Mutes, auf unsere Arheitsfähigkeit vertrauend auf die Zukunft bauend, die harte Arbeit des Wiederaufbaues unseres Vaterlandes. die bereits begonnen ist, der gesamten Welt zum Nutzen mit verdoppelter Kraft und im schnelleren Zeitmaße weiterführen. Oeser, Reichsverkehrsminister. * Bei aller Not, bei Verzicht auf so vieles, was uns lieb und teuer war, bei allen Demütigungen, die uns als Volk widerfahren sind, ein Kleinod hat das deutsche Volk sich erhalten: die Einheit des Deutschen Reiches. Für die Zentrumspartei war der Reichsgehanke das Leitmotiv seines Handelns. Es ist geradezu die historische Aufgabe des Zentrums geworden, in Zeiten höchster Bedrängnis das Schiff des schwergefährdeten Reiches zu steuern. Dem Gedanken an die Einheit des Reichs wird auch in Zukunft unsere Politik untergeordnet sein. Insbesondere gilt das für unsere Maßnahmen im besetzten Gebiete. Der 5 Der Muillionengarten. Roman von Reinhold Ortmann. 4)(Nachdruck verboten.) Der Bureauvorsteher Paul Kaska hauste noch immer in derselben Zierzimmerwohnung, die er am Tage seiner Hochzeit, also vor mehr As dreißig Jahren, bezogen hatte. Sie war damals fast zu groß und # kostspielig für seine Verhältnisse gewesen Aber es hatte seiner itngen Frau an nichts fehlen sollen, auch wenn er sich selber um ihrer Bequemlichkeit willen mancherlei Entbehrungen auferlegen mußte. Denn seine Einkünfte waren zu jener Zeit noch recht gering. Mit sechzehn Jahren als Schreiber in die Kanzlei eines Justizrats emgetreten, hatte er es während des ersten Jahrzehnts seiner bescheidenen Tätigkeit noch nicht allzu weit bringen können. Der Aufsteg hatte erst begonnen, als ihn etliche Jahre später ein junger Mitarbeiter des Justizrats, der Dr. Madelung, bei der Eröffnung einer eigenen Kanzlei, zu seinem Bureauvorsteher machte. Ein Außenstehender freilich hätte von dem Wandel kaum etwas bemerkt. Die Lebensweise des Ehepaares Kaska war deselbe einfache und sparsame geblieben; die Kleider der jungen Frau waren nicht kostgeworden und in langen Zwischenräumen nur hatte sich die schlcht bürgerliche Wohnungseinrichtung um ein neues Stück vermehrt. Aber es ging unter den Leuten in der Nachbarschaft troß alledem bald ein Gerede, daß der Bureauvorsteher viel wohlhabender lei, als er es merken lassen wolle Vielleicht schloß manes daraus, daß er bei Fleischer, Bäcker und Schneider nie einen Pfennig Schulden hatte, oder daraus, daß er seinen einzigen Jungen nicht nur auss Gymnasium schickte, sondern ihm noch einen Studenten zur Nachhüfe hielt. Weil er sich von seinem Schreibergehalt dergleichen doch unmöglich leisten konnte, galt es mit der Zeit als ausgemacht, daß er eine Erbschaft oder einen Lotteriegewinn gemacht haben müsse. Denn das seine Einkünfte aus unlauteren Quellen fleßen könnten, kani zeinem Menschen in den Sinn. Man war sich über seine Rechtschaffenheit ebenso einig, wie über seine persönliche Unzugänglichtet und Unliebenswürdigkeit. Einige freil'ch hielten ihn für einen PanVtoffelhelden, weil ihn noch keiner im Wirtshaus gesehen hatte, und Uandere wollten beobachtet haben, daß er eine wahre Affenliebe für Asenen Jungen hege. Mit der Zeit jedoch wurde man es in der Nachbarschaft müde, sich überhaupt um die still und abgeschlossen dahinAlebende Familie zu kümmern. Und nur einmal noch wandte sich ihr eine Art von allgemeiner Teilnahme zu, als man erfuhr, daß Frau #aska in ihrer Wohnung einen bösen Fall getan, und daß der Bu##auvorsteher gle'ch zwei der namhaftesten Aerzte zur Behandlung Verunglückten herbeigeholt habe. Das war, als der kleine Os##ld eben seinen dreizehnten Geburtstag gefeiert hatte. Und heute. o wohl schon der dreißigste hinter ihm lag, waren die Folgen #nes verhänanisvollen Unfalls noch inuner niche überwunden. Eine Rhein, die Ruhr sind und bleiben deutsch. Die Reichsregierung sucht unter Aufbietung aller Kräfte auf dem Boden der bestehenden staats= und verwaltungsrechtlichen Verhältnisse die geradezu ungeheuren wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten im besetzten Gebiete zu überwinden. Nie dürfen unsere Brüder und Schwestern an Rhein und Ruhr die Empfindung haben, daß sie vom unbesetzten Gebiete verlassen sind. Mit bewunderungswürdiger Kraft und grenzenlosem Opfermut hat die Bevölkerung des besetzten Gebietes all die schweren Lasten der Besatzung getragen, nur beseelt von der Liebe zum deutschen Vaterlande. Das Ziel der Erhaltung der Reichseinheit wird auch in Zukunft vom deutschen Volke große Opfer verlangen. Lassen wir uns nicht durch die gegenwärtigen, etwas erträglicheren und vor allem stabilen Verhältnisse zu einem nicht gerechtfertigten Optimismus verleiten. Die außenpolitische Lage ist noch keineswegs geklärt, das Reparationsproblem noch nicht gelöst. Die Ueberwindung der Arbeitslosigkeit, die Ankurbelung der deutschen Wirtschaft, die Lösung des Währungsproblems, all das wird ohne Opfer der einzelnen Stände nicht zum guten Ende geführt werden können. Der Wiederaufstieg des deutschen Volkes wird nur möglich sein bei Zusammensossung der Kräfte des gesamten deutschen Volkes. Kein Opfer maserieller oder sonstiger Art darf dem deutschen Volke zu groß sein, wenn es gilt, sein höchstes Gut, die Einheit des Reiches, zu wahren! Ein großes deutsches Volk unter Wahrung der Eigenarten der einzelnen Stämme, ein einiges Deutsches Besch, nach außen frei und nach innen geeint, das ist mein Wunsch zur Jahreswende 1924 an das deutsche Volk. Dr. hoesle, Reichspostminister, Reichsminister der besetzten Gebiete. * Auch im neuen Jahre gehört unser ganzes Denken und Sinnen der Zukunft des deutschen Volkes und unsere Arbeit der Erhaltung der bedrohten Einheit des Reiches. Geßler, Reichswehrminister. Jahreswende— Schicksalswende? (Schluß aus voriger Nr. d. Ztg.) Der Neujahrstag ist für das deutsche Volk seit langem kein Festtag mehr. Der 1. Januar 1924 ist es am allerwenigsten. Not und Sorge haben noch nie so schwer auf uns gelastet wie heute, wo wir uns anschicken, die Schwelle des neuen Jahres zu überschreiten, des zehnten seit dem Schicksalsjahre 1914. Und was drückt in Not und Sorge schwerer, als hier am Rhein dem deutschesten der deutschen Ströme, dem immer noch nicht teilweise Lähmung der unteren Gliedmaßen fesselte die arme kleine Frau an den Krankenstuhl, der bei ungünstigem Wetter an einem Fenster der„guten Stube“ und an schönen Tagen auf dem winzigen Balkon der Wohnung stand. Es war gewiß ein hartes Schicksah, denn Else Kaska war, als das Unglück über sie kam, noch recht hübsch und von auffallend jugendlichem Aussehen gewesen. Aber die Leute, die Gelegenheit fanden, sich mit ihr zu unterhalten, pflegten mit einer gewissen Rührung von der sanften, fast heiteren Ergebung zu berichten, mit der sie ihr Los zu tragen wisse. Sie war offenbar eine von jenen geduldigen und tapferen Frauennaturen, die sich von keinem Geschick zerbrechen lassen. Und wenn man ihrer oft wiederholten Versicherung Glauben schenken durfte, fand sie in der fürsorglichen Liebe ihres Mannes reichen Ersatz für alles, was sie wegen ihres Zustandes an sonstiger Lebensfreude entbehren mußte. Sogar für die Trennung von ihrem Sohne, der den Beruf eines Architekten im Staatsdienst gewählt hatte und vor etlichen Jahren in eine ziemlich entlegene Provinzgegend versetzt worden war. Sie sprach von ihm mit einer fast schwärmerischen Liebe, und es war ein aus ihrem Munde oft gehörtes Wort, daß ihr Oswald ihr und ihrem Manne noch nicht eine einzige trübe Stunde bereitet habe. Aber es hatte doch den Anschein, als läge ihr an dem von Jahr zu Jahr mehr eingetrockneten und verschrumpften, jedem anderen so wenig liebenswert erscheinenden Bureauvorsteher mehr als an dem einzigen Kinde Den Jungen hatte sie ohne jeden sichtl'chen Kummer in die Welt hinausgehen lassen; aber es setzte sie in Erregung und brachte sie zum Weinen, wenn Paul Kaska nur eine halbe Stunde über die gewohnte Zeit auf sich warten ließ. All ihr Sinnen und Denken schien ihm allein zugewendet, und es war ohne Zweifel der ehrl'che Ausdruck einer tiefinneren Gewißheit, wenn sie jedem, der es hören wollte, versicherte, sie sei seit dem Tage ihrer Hochzeit eine sehr glück. liche Frau gewesen. Etwas ähnlichs mochte sie eben auch dem schönen, großen Mädchen gesagt haben, das in Hut und Straßensacke neben ihrem Dulderinnenstuhl saß und die schmal und mager gewordene Rechte der Gelähmten zwischen ihren beiden jungen Händen hielt. Denn mit einer Herzlichkeit, die doch etwas von dem Ernst einer nachdrücklichen Mahnung hatte, erwiderte die Besucherin: „Aber ist das ein Grund, liebe Frau Kaska, den gegenwärtigen Zustand wie etwas Unabänderliches hinzunehmen und jeder Möglichkeit einer Besserung eigensinnig auszuweichen? Ich bin ja keine ärztliche Autoriät, aber es ist meine feste Ueberzeugung, daß Sie noch jetzt durch eine Operation Ihre volle Bewegungsfreiheit wiedererlangen könnten Wenigstens sollten Sie sich von Professor Hamburger daraufh'n untersuchen lassen. Er wird Ihnen gewiß nicht zu einem Eingriff raten, wenn damit eine Gefahr für Ihr Leben verbunden wäre." Um die Lippen der Kranken zuckte es: Sie schlug die Augen nieder und sagte kise: Friede ward, um den wir, ein wehr= und waffenloses Volk, noch, immer ringen und kämpfen müssen! Die Lage ist ernst und bedrohlich, das leuchtet auch den Leichtherzigsten ein. Aber verzweifelt ist sie nicht, es sei denn, daß wir an uns selbst verzweifelten. Es gilt mutig und entschlossen den Kampf aufzunehmen mit der deutschen Not. Das deutsche Volk muß sich zusammenschließen zum Bruderbund der Arbeit und des Opfers, die Schranken, die Ichsucht und Parteigeist aufgerichtet haben, müssen fallen. Klassenkampfist ahnsinn, wenn alle gleichmäßig in Gefahr sind, unterzugehen. Zwietracht und Hader sind urdeutsche Erbsünden, wir haben lange und schwer genug dafür gebüßt, jetzt heißt ihnen endgültig abschwören, wenn wir nicht völkischen Selbst mord begehen wollen. Einer für alle und alle für einen, alles für Volk und Vaterland! Die Stunde der deutschen Treue hal geschlagen, sie allein kann uns retten! Was wir brauchen, ist eine neue Revolution! Nicht gewaltsamen Umsturz der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse, das wäre Irrsinn und Frevel und würde unser Elend nur noch steigern. Wir brauchen eine Revolution der Geister und der Herzen, die alles zerbricht und abtut, was in deutschem Denken und Leben undeutsch und unchristlich war. Werden wir erst einmal selber besser, dann werden es gewiß auch die Zeiten! Oder ist es schon zu spät dazu?— Wir haben den unerschütterlichen Glauben, daß unser deutsches Volk noch eine Mission und darum auch noch eine Zukunft hat. An uns ist es, sie zu schaffen und zu gestalten! Pros. Dr. A. Lauscher, Bonn, M. d. R. und des pr. L. * Die Jahreswende wird nur dann Schicksalswende werden, wenn wir uns frei machen von der Phrase, die niemals stärker wie jetzt in Deutschland blühte. Wenn wir die Tagesgötzen stürzen und zur nüchternen Betrachtung unserer Lage und unserer Kräfte kommen. Soviele Menschen bauen Kartenhäuser, die beim ersten Windstoß zusammenfallen. Wir wollen ein festes Haus uns errichten; wird die Einrichtung auch bescheiden sein, das Kreuz aber darf auf seinem Giebel nicht fehlen. Dann werden die zu Herzen gehenden Neujahrs= und Weibnachtswünsche unseres Kanzlers in Erfüllung gehen. Dann wird der„heilige und harte Entschluß“, dann wird „der Mut zum Leben“, die„Arbeit“. die„Hoffnung“ uns die Zukunft leicht machen und uns den Frieden bringen. von Brentano, M. d.., hess. Minister des Innern. * Die Beruhigung, die seit einigen Wochen durch die Stabilisierung der Währung im Leben der deutschen Wirtschaft und des deutschen Volkes eingetreten ist, darf uns nicht dazu verleiten, den Ernst der gegenwärtigen Lage und der Zukunft zu verkennen. Wenn das deutsche Volk sich die große Wohltat fester Währungsverhältnisse auf die Dauer erhalten will, so ist dieses nur auf der Grundlage einer produktiven Wirtschaft möglich. Die heißumstrittene Frage der gesteigerten „Sie meinen es gut, liebes Fräulein Hertha! Und ich glaubIhnen ja auch. Aber es kann doch nicht sein. Er will es nun einma nicht haben.“ „Wer?„Ihr Mann?“ Frau Else nickte. „Er fürchtet, daß ich bei einer Operation daraufgehen würde. Ich habe einmal versucht, ihm davon zu sprechen, denn ich wäre ja so übermenschlich glücklich, wenn ich wieder gehen könnte. Aber er regte sich dermaßen auf, daß ich ihm um nichts in der Welt noch einmal damit kommen möchte.“ „Mir aber werden Sie nicht verbieten dürfen, es bei der ersten Gelegenheit zu tun. Und wenn es auch mir nicht gelingen sollte, seinen Widerstand zu besiegen, so werde ich mir eben in dem Herrn Regierungsbaumeister einen Bundesgenossen suchen. Ich weiß ja. daß Ihr Mann seinem Sohne nicht leicht etwas abschlägt.“ U ber das Gesicht der Gelähmten ging es wie ein Aufleuchten. „Ach, wenn er nur erst da wäre, der Junge! Ihnen, Fräulein Madelung, darf ichs ja sagen, wie sehr ich mich manchmal nach ihm gesehnt habe. Es kommen Tage, wo ich das Gefühl habe, daß es mit mir nicht mehr lange dauern kann. Und dann erfaßt mich immer die Furcht, daß ich davongehen könnte, ohne meinen Oswald noch einmal gesehen zu haben. Sie kennen ihn ja, und darum werden Sie es auch verstehen, daß ich mit so großer Liebe an ihm hänge.“ Zustimmend neigte Hertha Madelung den feinen braunen Kopf. „Ja, ich verstehe es, liebe Frau Kaska! Und ich freue mich in Ihnen, daß Sie Ihren Sohn nun ja wieder bei sich haben werden. Auch ihrem Manne wird es sicherlich große Genugtuung bereiten.“ „Ach ja! Aber ich bin doch in einiger Unruhe. Denn er hat schon wieder seine ehrgeizigen Pläne mit dem Jungen. Töglich spricht er davon, daß Oswald jetzt aus dem Staatsdienst ausscheiden und ein selbständiger Architekt werden müsse. Er soll sich durchaus einen großen, berühmten Namen machen. Das ist nun einmal von seher Pauls Idee gewesen. Am liebsten hätte er gesehen, wenn Oswald ein Maler oder ein Dichtei geworden wäre. Nur wegen der Berühmthet oder wegen der Freiheit, wie mein Mann es nennt. Er wollte es gar nicht für möglich halten, daß der Junge zu nichts derartigem Talent haben sollte Und er hak ihn mit seinem Zureden oft bis zur Verzweiflung gequält.“ „Das ist eigentlich recht merkwürdig. Man sollte Ihren Gatten doch viel eher für einen nüchternen Arbeits= und Verstandesmenschen halten, dem ein praktischer und einträglicher Beruf erstrebenswerter scheinen müßte als ein künstlerischer.“ „Richt wahr? Es ist kaum zu begreifen. Und das ist wirklich das einzige an meinem Paul, was ich niemals so recht verstanden habe. Es sieckt irgend etwas dahinter, was er nicht aussprechen mag. Vielleicht, weil er mich für zu einfältig hält, es zu begreifen. Er ist so so sehr viel klüger als ich, viel, viel klüger, als die Leute es wissen. Weil er nur Bureauvorsteder des einem Rechtsanwalt ist, meinen Produktion sollte nicht eine politische Frage sein, sie ist eine Frage der Erhaltung des deutschen Volkes in seiner jetzigen Ve#olferungsziffer und auf seinem jetzigen Kulturstande. Das deutsche Volk hat zu wählen zwischen hatter urbeit und dadurch geschaffener Lebensmöglichkeit oder unzureichender Erzeugung von Wirtschaftsaütern und dadurch bedingeen Verfall Volkskums und der Kultur. Für den nicht mit politischen Scheuklappen behafteten Deutschen, der sich und sein Vaterland liebt, kann die Wahl nicht schwer sein. Dr. phil. h. c. ten Hompel, M. d. R. * Wir Deutschen sind arm, aber diese Armut schändet nicht, kann und sollte vielmehr, wie vor hundert Jahren, die gute Grundlage bilden für die Wiederauffrischung echt deutschen Wesens und deutschen Fleißes. Rücksichtsloser Abbau des Behördenapparates, absolut# Sparsamkeit in der Reichs=, Staats= und Gemeindewirtschaft, richtige Bewertung der Qualifikationsarbeit, Pflege von Schule und Wissenschaft, Beschickung der Landwirtschaft mit ausreichenden männlichen und weiblichen Kräften und Gewährung völliger Freiheit an jedermann zur Arbeit, soweit die Möglichkeit und starker Wille reichen, sind die für den trotz allem sicher kommenden wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Wiederaufstieg des deutschen Volkes notwendigen hauptsächlichsten Vorbedingungen. K 4sche 8ans. Und schließlich: Jeder einzeine Deutsche dente unentweg. an das Ende seiner irdischen Laufbahn, dann blühen auch bald wieder Nächstenliebe und brüderliche nung, haben Familienglück und Frohsinn wieder festen Boden. Jos. Allekotte, M. d. R. Keichspräsident Ebert an Präsident Hainisch Der Reichspräsident hat dem österreichischen Bundespräsidenten folgendes Telegramm zugesandt:„Zum Jahreswechsel spreche ich Ihnen und dem stammverwandten österreichischen Volke herzlichste Glückwünsche aus. Deutschland gedenkt in dieser Zeit der Not in aufrichtiger Dankbarkeit der vielen Beweise hilfsbereiter Anteilnahme des Brudervolkes. Möge das neue Jahr unsere Länder fördern auf dem Wege der Gesundung und Wiederherstellung, den Oesterreich zu unserer Freude bereits mit gutem Erfolge beschritten hat. Ebert, Reichspräsident. Deutsches Reich. Gestellungen auf diese Zeitung für den Monat Januar werden noch fortgesetzt von allen Postanstalten angenommen. 5 Berlin, 1. Jan. Unter den Dokumenten, die das Auswärtige Amt über die große Politik der europäischen Kabinette in der Zeit von 1870 bis 1914 veröffentlicht, findet sich u. a. ein Bericht des deutschen Militärattachés, des Rittmeisters v. Funcke, vom 13. April 1891 über eine Unterredung, die der bekannte französische General Galliffet, mit dem Kommandierenden General des 8. deutschen(rheinischen) Armeekorvs, Freiherrn v. Loé, damals gehabt hatte. Die beiden Generäle tauschten ihre Ansichten über die Lage und das Verhältnis Frankreichs zu Deutschland aus. Galliffet, dessen Tapferkeit von Sedan her und dessen anständige Gesinnung aus der Zeit des Dreyfusskandals bekannt ist, wo er sich als Kriegsminister des Kabinetts Waldeck=Rousseau dafür bemühte, die üble Sache auf gute Art aus der Welt zu schaffen, machte seinem deutschen Berufsgenossen gegenüber aus seiner Auffassung kein Hehl. Es heißt in dem Bericht des deutschen MilitärUeber die politische Lage zwischen Frankreich und Deutschand hat General Galliffet sich gleichfalls dem General von Los sehr offen und klar ausgesprochen.„In beiden Nationen wünsche niemand den Krieg, aber alle vernünftigen Leute seien der Ansicht, daß er wegen Elsaß-Lothringen unvermeidlich sei. Gewiß werde Frankreich, wenn nicht ungewöhnliche und unerwartete Zwischenfälle einträten, den Krieg nicht beginnen. Wenn aber Rußland den Krieg gegen Frankreich begänne, so sei keine Regierung imstande, Frankreich zurück zuhalten. Eines Vertrages zwischen Rußland und Frankreich bedürfe es dazu nicht. Der Vertrag läge in der Interessengemein schaft, und es würde nur eines Zweschenfalles auf dem Balkan bedürfen, um den friedlichen Kaiser von Rußland zu zwingen, den Krieg gegen Oesterreich zu beginnen.“ Das klingt allerdings wesentlich anders, als die Kriegervereins= und Haßreden, die Poincaré fortgesetzt hält. So offen, wie General Galliffet es hier getan hat, haben freilich in Frankreich verantwortliche Personen selten von der Revanche gesprochen, um so mehr aber haben sie schweigend daran gedacht. — Reichstagsauflösung Ende Januar? Die bereits an läßlich der letzten Regierungskrise zutage getretenen Bestrebungen, den Reichstag nicht erst im Monat Juni aufzulösen und Neuwahlen auszuschreiben, wie dies nach dem Wahlgesetz geschehen müßte, sondern schon vorher, scheinen nunmehr festere Formen angenommen zu haben. Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, sind die großen Parteien des Reichstags entschlossen, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen und zu beantragen, daß der Reichstag Ende Januar aufgelöst und für den Monat März Neuwahlen ausgeschrieben werden. — Kleine Milderungen des Ausnahmezustandes sind vom Reichspräsidenten angeordnet worden. — Aufrufung von Rotgeld. Der Reichsminister für die Finanzen hat das auf Papiermark lautende Notgeld für das unbesetzte Gebiet der Länder Preußen, Baden, MecklenburgSchwerin, Braunschweig, Oldenburg, Anhalt, Lippe, Bremen, Lübeck, Waldeck und Schaumburg=Lippe zum 21. Januar, mit einer Einlösungsfrist bis zum 31. Januar aufgerufen. Die Sperre der hinterlegten Deckung ist aufgehoben. Das Notgeld der Reichsbahn bleibt von dem Aufruf unberührt. — Die Reichsfinanzen. Das Reichsfinanzministerium gibt jetzt einige Dekadenausweise vom 10.—15. November und vom 15. November bis 20. Dezember bekannt. Diese Uebersichten zeigen die katastrophale Lage der Reichsfinanzen, aber in der Verschiedenheit der einzelnen Ausweise zeigt sich bereits die erste Wirkung entschlossener Ausgabendrosselung. Nach dem Ergebnis der bisherigen Ermittlungen kann angenommen werden, daß die schwebende Schuld des Reiches bei der Reichsbank zum 20. Dezember 1923 im wesentlichen als getilgt angesehen werden kann.— Mit dem 16. November 1923 beginnt für das Reich eine neue Wirtschaftsperiode. Post und Reichsbahn erhalten seit dem 16. November 1923 vom Reiche keine Zuschüsse mehr.— Der Zuschußbedarf des Reiches beläuft sich für die Zeit vom 16. November 1923 bis 20. Dezember 1923 auf 605 Millionen Rentenmark. =?. Die drikte Steuerverordnung wird nicht, wie es ursprünglich geplant war, sofort nach den Neujahrstagen veröffentlicht werden können. Die Reichsregierung hat es für not wendig erachtet, bezüglich der wichtigsten durch diese Verord nung zu regelnden Fragen der Aufwertung der Hypotheken einerseits und des Finanzausgleichs zwischen Reich und Ländern anderseits noch weitere Beratungen zu pflegen. Bezüglich der Hypothekenfrage, bei der es sich ja nicht um eine Aufwertung als solche, sondern um ein Verbot solcher Aufwertungen handelt, ist allerdings die prinzipielle Stellung unverändert geblieben. Bezüglich des Finanzausgleichs sind noch Meinungsverschiedenheiten einmal über die Art der den Ländern und Gemeinden demnächst zuzuteilenden Steuern, dann aber auch über die Höhe der Steuererträgnisse selber auszugleichen. Es ist weiterhin noch vorgesehen, daß der 15er Ausschuß, der schon am 3. Januar wieder zusammentreten wird, sich mit den durch die dritte Steuerverordnung zu regelnden Angelegenheiten beKeine Sparprämienziehung im Januar. Der Reichsfinanzminister hat die Reichsschuldenverwaltung ermächtigt, die für den Mo nat Januar fällige Sparprämienziehung auszusetzen. Der Entschluß rechtfertigt sich durch die Tatsache, daß die Auflösung der in Frage kommenden Beträge, die unter den heutigen Verhältnissen noch nich einmal winzige Bruchteile von Pfennigen ausmachen, das Aufgebot dieses riesigen Verlosungsapparates nicht lohnen. Die Reichsfinanzverwaltung ist sich natürlich klar darüber, daß mit diesem Entschluß nicht das letzte Wort über die Anleihe gesprochen ist. Es ist vielmehr beabsichtigt, die ganze Frage des künftigen Schicksals der Reichsanleihe und ihrer Verzinsungen, wie überhaupt die Verzinsungsfrage für die staatlichen Anleihen durch besondere gesetzgeberische Maßnahmen zu regeln. Bereits die kommende dritte Steuerverordnung wird eine grundsätzliche Entscheidung in diesen Dingen treffen. — Geheimrat Jungheim f. Der ehemalige Direktor beim Reichstage, Geheimrat Jungheim, ist Samstag abend nach kurzem, schwerem Leiden verschieden. — An Deutschlands Wohltäter im Ausland hat der Fürst bischof von Breslau, Kardinal Dr. Bertram, als zeitiger Vorsitzender der Fuldaer Bischofskonferenz, ein Dankschreiben erlassen, in dem es u. a. heißt:.41166n##2 Baust „Ehrerbietigen Dank vor allem dem Zeiligen Balel zupfe Pius XI., der in gleich liebevoller Sorge für alle Völker der Erde durch sein rastloses weitblickendes Wirken im Dienste der Caritas ein Vorbild für alle Völker der Erde ist. Tief herzlichen Dank allen Amerikanern, die Geld und Getreide sandten in Fülle und dabei bedauerten, daß sie nicht noch mehr tun könnten für ein Volk von über 60 Millionen. Junigster Dank den Holländern, deren Spenden soviel Trost brachten, und deren Familien Tausende hungriger Kinder aufnahmen. Die Bischöfe der Fuldaer Vereinigung richten an die Wohltäter in Amerika und Holland und in andern Ländern die herzliche Bitte: Vergesset unser nicht im Jahre 1924!“ — Gerichtskostengebühren in Goldmark. Dem Amtlichen Preußischen Pressedienst zufolge werden vom 1. Januar 1924 ab die Gebühren des deutschen Gerichtskostengesetzes in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, von Konkurs= und Strafsachen, sowie die Gebühren des preußischen Gerichtskostengesetzes in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit und ferner die Gebühren der Notare in Gold berechnet. Die Gerichtsgebühren, wie die Gebühren der Notare sind ganz erheblich ermäßigt worden. — Die„Welt am Montag" verboten. Vom Chef der Heeresleitung ist die„Welt am Montag" bis zum 22. Januar verboten worden, da sie in ihrer Nummer 52 vom 24. Dezember 1923 im Artike! „Verschleierte Inflation“ eine unsachliche Kritik an den finanziellen Maßnahmen der Regierungen des Reiches und der Länder geübt haben soll, die geeignet sind das für die Gesundung unserer wirtschaftlichen Verhältnisse unbedingt nötige Vertrauen in der Oeffentlichkeit zu den wirtschaftlichen Maßnahmen der Regierung zu erschüttern und dadurch die öffentliche Ruhe und Ordnung zu gefährden. München, 29. Dez. Bayern für eine Revision der Reichsverfassung. Die bayrische Staatsregierung beabsichtigt, wie amtlich mitgeteilt wird, der Reichsregierung eine Denkschrift über die föderalistische Revision der Weimarer Verfasung in den nächsten Tagen zu überreichen. Ueberredet Amerika und rettet Europa. Unter der Ueberschrift:„Ueberredet Amerika und rerre Europa!“ veröffentlicht Lloyd George einen Artikel im „Daily Chronicle“, in dem er berichtet, daß er während seiner Amerikareise bei allen Amerikanern den brennenden Wunsch habe feststellen können. die wahren Tatsachen über die Lage in Europa kennen zu lernen. Er sei am meisten von diesem Umstand im mittleren Westen der Vereinigten Staaten betroffen worden, und er habe genügend triftige Gründe zu der Ueberzeugung, daß die Amerikaner zu jedem Opfer bereit seien. Lloyd George fährt fort:„Wenn Amerika davon überzeugt sein wird, daß es seine Pflicht ist, Europa vom Ruin zu erretten, und daß seine Intervention diesen unseligen Erdteil tatsächlich erretten kann, so wird es diese Aufgabe sofort in Angriff nehmen, aber nicht eher. Nicht eigenes Interesse wird Amerika zu einer solchen Handlung treiben. Dazu bedarf es eines Beweggrundes von impulsiverer Art.“ Er, Lloyd George, sei aus Amerika mehr denn je davon überzeugt zurückgekommen, daß die Hoffnungen der Menschheit auf die Zukunft inniger denn je davon abhängig seien. ob die beiden größten Weltreiche sich dazu bereit finden werden, in den Weltgeschehnissen Hand in Hand zu arbeiten. Seit der Beseitigung der Schwierigkeiten in Irland gehe es England und Amerika keinerlei politische Meinungsverschiedenheiten von Bedeutung mehr. Die Krise in Grlechenland. Veniselos kehrt„vorläufig" zurück. Paris, 29. Dez. Die griechische Abordnung, die nach Frankreich gekommen ist, um Veniselos aufzufordern, nach seiner Heimat zurückzukehren, ist gestern früh in Paris angekommen. Sie besteht aus 14 Personen. Bei einem Frühstück, das Veniselos zu Ehren der Abordnung veranstalten ließ, erklärte er, daß er vorläufig nach Athen zurückkehren werde. Er werde den Versuch machen, dem Lande die Ruhe wiederzugeben durch eine Regierung, die eine starke Mehrheit im Parlament besitze. Sofort nach seiner Ankunft in Athen wird General Plastiras die Ministerpräsidentschaft an Veniselos abgeben. Die Abdankungsfrage. Paris, 29. Dez. Der Sonderberichterstatter des„Matin“ meldet, daß die Abdankung des Königs nicht unbedingt die Aufrichtung der Republik in Griechenland mit sich zu führen brauche. Der Kampf zwischen den Liberalen und den militärischen Anhängern des Generals Pangalos sei noch in vollem Gange. Die ersteren seien grundsätzlich gegen die Einführung einer neuen Dynastie, während letztere erklären, die Nationalversammlung habe diese Frage in voller Unabhängigkeit zu lösen. Verschiedene Prinzen werden im Zusammenhang mit der Frage einer neuen Dunastie genannt, darunter auch solche des Hauses Bourbon=Parma. Unter anderm werde auch der bekannte Prinz Sixtus des Hauses Bourhon=Parma genannt, aber auch der junge Prinz Peter, der Sohn König Georgs von Griechenland, gelte als Anwärter. dem besetzten Gebiet. Ein neues Todesurteil. Aachen, 31. Dez. Das belgische Kriegsgericht führte gestern eine mehrtägige Verhandlung wegen Eisenbahnsabotage zu Ende. Es han delt sich um Anschläge, die auf den Linien Aachen—Herbesthal Aachen—Stolberg und einigen benachbarten Nebenstrecken begangen worden sind. Menschenleben sind dabei nicht zu beklagen gewesen. Vor Gericht standen vier Angeklagte: Menzel=Stolberg, Neuhaus, Schwager und Frömgens; die drei Letztgenannten stammen aus Aachen und sind 19 bis 20 Jahre alt. Das Gericht erkannte gegen Menzel, gegen den der Anklagevertreter die Todesstrafe verhängt hatte, auf lebenslängliche Zwangsarbeit, gegen Neuhaus auf 15 Jahre Zwangsarbeit, gegen Schwager auf ein Jahr Gefängnis, während Frömgens freigesprochen wurde. Eine Anzahl weiterer Angeklagten, die flüchtig sind, wurde in Abwesenheit verurteilt, und zwar fünf zum Tode und die übrigen zu Zwangsarbeit von 15 bis 20 Jahren oder Gefängnis bis zu 15 Jahren. sie, er habe es im Leben zu nichts Rechtem gebracht. Aber sie sollten ihn nur hören, wenn er einmal so recht aus sich herausgeht. Im Gespräch mit Oswald zum Beispel, in dessen Gesellschaft er immer ann besten aufgelegt ist Da kann ich nur stille zuhören und mit Bewunderung zu ihm aufsehen. Sicherlich könnte er heute an irgend einer hervorragenden Stelle stehen, wenn er es nur gewollt hätte.“ Hertha Madelung hörte solche Lobeshymnen auf den Bureauvorsteher ihres Vaters hier wohl zum erstenmal. Sie erwiderte ein paar freundliche Worte, die dazu bestimmt waren, dem Herzen der Gelähmten wohlzutun. Dann schickte sie sich zum Aufbruch an. „Grüßen Sie Herrn Oswald von mir, wenn er wieder da ist, sagte sie,„und sorgen Sie, daß er mich gelegentlich in der Klinik aufsucht. Ich hätte sehr gerne Ihretwegen mit ihm gesprochen Denn ich kann mich doch nicht mit dem Gedanken abfinden, daß Sie für den ganzen Rest Ihres Lebens an diesen Stuhl gefesselt ble ben sollen.“ Noch ehe sie die Ausgangstür der Wohnung erreicht hatte, traf sie mit dem heimkehrenden Hausherrn zusammen. Sie hatte ihn seit Wochen nicht gesehen, und fand, daß sein faltiges, verdrossenes Gesicht in dieser Zeit überraschend gealtert sei. Es erheiterte sich bei ihrem Anblick nicht merklich; aber er begrüßte sie mit einer gewissen Ehrerbietung und nötigte sie, noch ein weng zu verweilen, „Es ist sehr gütig, Fräulein Doktor, daß Sie wieder einmal nach meiner armen Frau gesehen haben. Zu helfen ist ihr ja leider nicht mehr. Aber ich weiß, wie große Freude sie über Ihren Besuch hat.“ „Es ist keineswegs sicher, Herr Kaska, daß ihr nicht doch zu helsen wäre Wenn Sie einverstanden sind, bitte ich meinen Chef, den Professor Hamburger, Ihre Frau einmal zu besuchen. Er hat neuerdings in ganz ähnlichen Fällen durch einen operativen Eingriff erstaunliche Erfolge erzielt. Und ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß es ihm auch hier gelingen würde.“ Das Gesicht des Bureauvorstehers sah plötzlich noch zerknitterter aus als zuvor. „Hoffentlich haben Sie ihr nicht davon gesprochen und ihr eine Hoffnung in den Kopf gesetzt, die sich nicht erfüllen kann. Denn ich gebe nicht zu, daß man an ihr herumschneidet. Unter keinen Umständen gebe ich es zu. e Temisentet „Auch dann nicht, wenn ein bedeutender und gewissenhafter Arzt Ihnen die völlige Wiederherstellung Ihrer Gattin versprechen kann?“ „Das kann niemand Es wurde immer ein gewagter Versuch bleiben. Und für den ist sie mir zu schade.“ „Außerdem— wer sagt Ihnen denn, daß sie glücklicher sein würde, wenn sie wieder herumlaufen und unter die Menschen gehen könnte? Haben Sie überhaupt schon einmal gesehen, daß jemand durch den Verkehr mit den Menschen glücklicher geworden wäre? So lange sie auf ihre vier Wände angewiesen bleibt, kann ich sie hüten und schützen. Und darum meine ich, es ist am besten, alles so zu lassen, wie es ist.“„ 426 4#.##h. ilht „Nun, ich hoffe, Herr nasta, duß das noch nicht Ihr letztes Wort gewesen ist.— Im übrigen— wie geht es meinem Vater? Ich bin so mit Arbeit überbürdet, daß ich ihn schon seit Wochen nicht mehr besuchen konnte." 2i4 Miaf ballen „Als Aerztin könnten Sie ihm vermutlich nihl viel heisen. Der Herr Doktor braucht einen Nervenspezialisten, und es müßte außerdem einer sein, der die Macht hat, ihn zur Befolgung seiner Vorschriften zu zwingen. 8466 „Sie finden ihn doch nicht kranker, Herr Kusta? „Nun, jedenfalls auch nicht gesünder. Bei einem Mann in seinem Beruf ist es immer ein bedenkliches Zeichen, wenn er sich Aerger zu Herzen nimmt und ihn an seiner Lebenskraft zehren läßt. Vor ein gen Monaten noch würde er über Gehässigkeiten, wie die des Herrn Staatsanwalts Lohmer, mit einem überlegenen Witzwort hinweggegangen sein. Heute bringen sie ihn aus der Fassung. Ein Ausdruck peinlichen Ueberraschtseins war in die Züge der jungen Aerztin gekommen.. D Gohmers u. „Gehässigkeiten? Von seiten des Herrn Dr. Lohmeir und gegen meinen Vater? Hat er sich über etwas derartiges beklagt?“ Der Bureauvorsteher nickte. „Der Staatsanwalt läßt seit einiger Zeit keine Gelegenheit un genützt, Herrn Dr Madelung seine feindliche Gesinnung so unzweideutig als möglich zu beweisen. Bei der heutigen Verhandlung gegen den Bankier Sternheim hat er es besonders arg getrieben. Ich weiß das nicht nur von Ihrem Vater, sondern auch von einem ganz unparteiischen Ohrenzeugen. Es war, als ob er es geradezu auf die Vernichtung Ihres Vaters abgesehen hätte.“ „Ah, Sie übertreiben. Was kann er ihm denn anhaben? Es sind doch nur sachliche Gegensätze, die zwischen dem Staatsanwalt und dem Verteidiger im Gerichtssaal zum Austrag kommen. Jeder von ihnen tut eben seine Pflicht. Und daß Dr Lohmer ein Mann des unerschütterlichen Pflichtbewußtseins und der strengen Pflichtersüllung ist. kann man ihm wohl nicht zum Vorwurf machen.“ sung folgt.) Wirtschaftliche Rundschau. (Nach dem Stande vom 30. Dezember 1923.) WKS. Allgemeine Lage. Das Jahr 1923 hat mit ebenso ungewissen Aussichten geschlossen, als es begonnen hatte. Wenn auch die letzten Wochen mit der weiteren Ausbreitung des neuen Währungsgeldes, der längeren Stabilität der Berl ner Notierung, dem Rückgang der Auslandskurse und der Inlandspreise eine gewisse Entspannung gebracht haben, so bleibt doch unsere Wirtschaftlage so undurchsichtig, so abhängig von unbestimmbaren politischen Momenten, daß aller Grund besteht, an diesem Wendepunkt unserer Wirtschaftsführung die letzten Kräfte in einheitlicher Zusommenfassung herauszuholen, um das mit der Währungsreform erstrebte Ziel: Ausgleich des Reichshaushaltes, Steigerung der Produktivität, Hebung des Auslandsvertrauens zwecks Erschließung von Auslandskrediten zu Staatswirtschaft. Nach dem Ausweis des Reichsfinanzministeeiums über die Einnahmen des Reichs an Steuern, Zöllen und Gebühren zeigt sich ein weit günstigeres Bild als im Oktober. Zwar liegt auch noch über diesem Ausweis der Schleier der Geldentwertung. Die Wirkung der Stabilität in Verbindung mit den Auswertungsvorschriften und den Steuerverordnungen auf die Gestaltung der Einnahmen des Reichs ist aber unverkennbar Die Zahlen zeigen, auch in Goldmark umgerechnet, eine ansehnliche Steigerung der Reicheeunchmen. Geldmarkt. An der Börse wur vie Tenvenz nach den Feiertagen wieder etwas freundicher. Hierzu haben vor allem die außenpolitischen Nachrichten wesentlich beigetragen.— Der Rückgang de französischen Franken nimmt immer größeren Umfang an. Man sieht dies als ein Zeichen der verfehlten Politik Poincarés an.— Die Ausgabe von Rentenpfennigen soll bedeutend erhöht werden, sodaß für den Kopf der Bevölkerung ein Betrag von.50 M als Ren. tenkleingeld trifft. Weiter sollen die alten 1= und=Pfennigstücke wieder in den Verkehr gebracht werden, während nicht beabsichtigt ist, die alten 5. und 10=Pfennigstücke wieder in Geltung zu setzen. Handel, Gewerde und Industrie Die Lage hat sich nicht wesentlich verändert. Einzelne Berichte melden von einem etwas vermehrten Eingang von Aufträgen in der Industrie. Im Ruhrge hat die Produktionsaufnahme weitere Fortschritte gemacht.— Die Kalipreise sollen eine Ermäßigung dezw. Neufestsetzung demnächst Beidlatt. Mittwoch, den 2. Jannar 1294. Nr. 1 Volkswirtschaft und Soziales Berlin, 30. Dez. Eine Versammlung der Berliner Buchdruckereibesitzer hat beschlossen, sämklichen Arbeitern im Berliner Buchdruckund Zeilung:gewerbe zum nächsten Termin zu kündigen, weil das Urbeitsministerium einen Schiedsspruch, der die 54stündige Arbeitswoche vom 1. Januar an vorsieht, nicht für verbindlich erklärte. Kirchliches heeßen, 28. Dez. Kirche und kirchliches Leben. Die Zahl der ###thol ken der Kolonie Heehen war groß geworden. Die Entfernung zu den Nachbark rchen betrug eine halbe Stunde und mehr, sodaß endlich auch für ein eigenes Gotteshaus inmitten der Kolonie gesorgt werden mußte. Zielbewußten und beharrlichen Bemühungen eifriger Katholiken st es gelungen, eigenen Gottesd enst zu erhalten in einem Gemeindehaus, das vorher als Notschule benutzt wurde, und das auf Betreiben des hochwürdigen Herrn Dechanten unter weitgehendstem Entgegenkommen der Zeche„Sachsen" zur Notkirche hergerichtet wurde. Am 8. April 1923 nahm Dechant Harling die Einwelhung des Gotteshauses vor.— Aller Anfang ist schwer, konnte man auch her sagen; denn zunächst ließ die innere Einrichtung der Kirche trotz der großen Opfer, die de Bevölkerung gebracht hatte, viel zu wünschen übtig:: einfacher Anstrich schlichter Altar, schlichte Kommunionbank, nur 2 Bänke, keine Kanzel, kein Beichtstuhl und Taufstein, kein Kreuzweg. keine Statuen, ken Bild usw. Dank der treuen Mitarbeit und großen Opferfreudigkeit der Gläubigen, dank der reichlichen Zuschüsse stiller Wohltäter von auswärts ist das Innere der Kirche besonders würdig gestaltet worden. Dazu hat Herr Malermeister ReinholzHamm wesentlich be getragen, indem er sie in anerkennenswerter Welse für geringes Geld künstlerisch ausgemalt hat. Weitere Wohltäter haben der Kirche Altaraufsatz, 8 Bänke, Kanzel. Beichtstuhl, Taufstein, Kreuzwea, eigenen Ankleideschrank und Tisch für die Sakriste und manche kleineren Sachen geschenkt.— Mit dem äußeren Ausbau der Kirche machte gleichze tig das innere krchliche Leben Fortschritte. Der Besuch des sonntäglichen Gottesdienstes vermehrte sich von Monat zu Monat. Die kirchl'chen Standesvereine sind längst gegründet und haben alle eine'der Erwarten große Mitgliederzahl. Daher war es auch nicht zu verwundern, daß der Gedanke für die Ererzitien in den Weihnachtsfeiertagen auf fruchtbaren Boden fel. Man mußte über die große Teilnehmerzahl staunen. die trotz des Geplärres der Spötter und Kircherseinde einmal am Tage unentwegt zu den Vorträgen des schlichten Franz'skanerpaters gingen, der es verstand, in volkstümlicher Weise die Herzen der Männer und Jünglinge wieder für die Peliaion zu begeistern. An der Generalkommunion nahmen über 200 Männer te'l. Besonders erhebend war die Schlußfe'er der Exerzitien, in der die Männer mit klarer und deutlicher Stimme ihr Taufgelübde erneuerten und feierlich ihre Treue gegen Religion und Kirche gelobten. Hoffen wir, daß auch die Exerzitten der Frauen und Jungfrauen in diesen Tagen so segensrech werden.— Aus der großen Beteiligung an den Exerzit'en konnte man schon schlieben, daß der Besuch der Weihnachtsfe'er, die als Famisienfeier für die ganze Gemeinde gedacht und als solche von den Teilnehmern aufgefaßt wurde, einen imposanten Verlauf nahm. Alle Famil'en. alle Stände hatten sich in dem festlich geschmückten Töns'schen Saale auf Anregung des kath. Arbeitervereins mit ihren Fomilien so zahlreich eingefunden, daß aus allen Zimmern Stüh'e und Tische herbe'geschafft werden mußten. Der Vereinspräses, der hochverdiente Pfarrgeistliche Herr Rektor Hegemann, eröffnete den Abend mit herzl'chen Begrüßungsworten und gab hierbei seiner Freice über die so zohlreich erschienenen Gäste Ausdruck. Wer unsern lieben Herrn Rekter kennt, weiß, daß hierbei die Lachmuskeln nicht geschont wurden. Sodann begann der offizielle Teil. die We hnachtsbaumseier, die der Kirchenchor mit der„Humne an die Nacht“ von Beethoven einleitete. Ein prächtig geschmückter We'hnachtsbaum strahlte und verlieh einen feierlichen Weihnachtsalanz. Gemeinschaftliche Lieder wechselten mit wirkungsvollen Chorgesängen. von denen besonders„Die Nacht“ von Abt und„Schlafglöckchen“ hervorzuheben sind. Lautlose Stille trat ein, ols der allen aus den Exerz'tien bekannte hochwürdige Herr Vater Winfrid die Festrede 'elt.— Im nachfolgenden gemütl'chen Teile wurden die Festteilnehmer durch vorzüg'iche Darbietungen in Stimmungen wehmitiger und freudiger Natur versetzt. Mitglieder des Arbeitervereins führten den Dreiokter„Mea culpa“ auf und legten eine gut bestandene Probe für ihr Können ab.'e Kinder erfreuten durch Reigen, bei denen die Lichteffekte eine den Stücken entsprechende eindrucksvolle Wirkung boten. Erhöht wurde die Weibnachtsfeier dadurch, daß Herr Freiberr von Böselager der jungen Gemeinde einen in Esche ausgeführten und in romanischem Stile gehaltenen Beichtstechl, sowie ein romanisches Meßgewand als Christkindchen geschenkt hat. dem kos. Beckum. 2. Januar. Die Natur im Januar. Der Januar ist zumeist der kälteste und schneereichste Manat des Jahres und daher auch der eigentliche Notmonat für die Armen und die Tiere Im Freien. Mohl schmückt in dieser Zeit so gut wie keine Blume die Natur, dafür malt der Frost eine so schöne an die Fenstersche ben Wunderber ist auch der Rauhfrost, wenn jedes Zweiglein, jedes Stielchen mit zierlich geformten, schneeigen Kr stallen desetzt sind und ähnliche Gebilde spinnwebartig Plätter und Stämme bedecken. Strahlt aber die Sonne vom blauen, klaren Winterhimmel, dann verschwinden sie alsbald, ebenfalls. sobold stärkere: Wiry die Bäume schirttelt. Am nächsten Morgen erstrahlt jedoch der Wald in gleicher Schönheit. Anders zeigt sich die Landschaft, wenn mildes Schneetreiben die Erde mit Schnee zuwirft, dann ist es mit der Herrlichkeit uus und jeder Baum oder Pfahl bekommt nun eine große Schneckappe. während der Schnee selbst gle'ch starren Wellen die Unterschiede des Erdbodens nach Möglichkeit ausgleicht. Dann beginnt die große Not unter den Teren der Freihe't und der Tod räumt unter ihnen auf. sie nähern sich alsdann den Wohnungen der Menschen um dort kärglichen Aball zu finden. Für die schwerbelasteten Bäume des Gartens und Waldes und die Telegraphenle tungen sind die großen Schneemassen auch gefährlich, weil diese vom Frost spröde, leicht unter der weißen Last brechen. Den Kindern und sportlust'gen Alten ist der Januar dagegen ein guter Freund, denn sie können jetzt mit Schlitten und Skis steile Bahnen deercheisen und mit Schlittscheien über die glatten Eisflächen fliegen. während die unlust gen, frostigen daheim beim Ofen hocen und über die Tücken und Plagen des Winters schmähen = Beckum, 1. Januar. Stenerabzug vom Kapfkalertrag. Aus dem Reichsfinanzministerium teilt man uns mit: Nach Artikel 1 § 27 der Zweiten Steuemotverordnung unterliegen Zinfen wertbeständiger Anseihen und Dividenden, die im Jahre 1924 fällig werden, dem Steuerabzug vom Kapitalertrag. Die Steuer beträgt 10 vom Hundert des jeweils fällig werdenden Gesamtertrages. Der Schu'dner hat die Steuer unter der Bezeichnung„Steuerabzug vom Kepttalertrog“, für Rechnung des Gläubigers bei Fälligkeit einzubehalten und binnen einer Woche an die für ihn(den Schuldner) giständtne Finanzkasse(nicht Gemeindekasse) obzuführen. Mit der Abführung hat der Schuldner eine Anzeige über den fälligen Gesomtertrog bei dem für ihn zuständigen Finonzamt einzureichen, und dabei auch den Tag der Fälligkeit des Kapitalertrages anzugeben. Zinsen nicht wertbeständiger Anleihen(z. B. der alten Reichs= und Staatsanleihen), Hypothekenzinsen und Zinsen sonstiger Forde ungen unterliegen dem Steuerabzug vom Kapitalertrag nicht. Die Zinsen der wertbeständigen Anleihen des Reiches(Dollarschatzanweisungen. Goldanleihe, die 6prozentigen Gotdschatzanweisungen vom 1. November 1923 und die sogenannten=Schätze) sind einstweilen vom Steuerabzug defreit. * Beckum, 1 Jan. Der starke Schneefall, der in den letzten Logen in hiesiger Gegend niedergefallen ist, beeinträchtigt den öffentlichen Verkehr in mancher Weise. Besonders werden die Fuhrwerke. Stadt= und Landbriefträger davon betroffen. Wenn die Landbriefräger 9 Stunden lang wochentäglich durch den tiefen Schnee sich durcharbeiten müsseen, wissen sie abends, was sie geleistet haben. In den letzten 6 Jahren haben'r in hiesiger Gegend lange nicht so viel Schnee gehabt als in diesem Winter. In früheren Jahren, als die Postwagen von hier nach Neubeckum und Lippborg fuhren, mußten die Postwagen oftmals aus dem Schnee unterwegs herausgegraben werden. Dann wurden die Postsachen und Reisenden mit Schlitten befördert; falls Schlitten nicht zur Verfügung standen, wurde der Postverkehr durch reitende Boten vermittelt.— Vor einigen Tagen meldete diese Zeitung, daß auf der Diestedder Chaussee ein Mann im Schnee aufgefunden worden sei. In einer alten Aufzeichnung finden wir, daß im Jahre 1856 anfangs Januar eine grimmige Kälte und arges Schneetreiben einsetzte. An niedrigen Stellen lag der Schnee besonders tief. Der Schreiber dieser Begebenheit sagt darüber: Ich erinnere mich noch genau, wie eines Morgens unsere Haushälterin, die gerade aus der Tür sah, zu einem Manne, der vorüber ging, sagte:„Bi so'n Wiär löt man kienen Rüen herout.“ Eben an diesem Morgen war unser Onkel, der Korbmacher Heinrich Linkamp im Pullort, ins Kirchsptel gegangen, um bei den Bauern neue Körbe abzuliefern und alte zu flicken. Am Abend kehrte er nicht zurück. Man glaubte, er habe des schrecklichen Wetters wegen bei den Bauern übernachtet. Als er aber am nächsten Mittag nicht kam, wurde man unruhig. Man schickte Boten aus und erfuhr folgendes: Mittags war er bei dem Kolon Helmig in Vorhelm gewesen, gegen 4 bis 5 Uhr bei Dufhues über die Bahn gegangen, an Friedrichshorst vorbei, der Bahnwärter Lippold Koberg hätte ihn noch gewarnt, denn infolge des Schneesturms war der Weg verweht. Das war alles, was sich ermitteln ließ. Die nächsten Tage sind viele Leute mit Spaten und Schaufeln ausgegangen, um den Vermißten zu suchen, aber alles umsonst. Als nach 14 Tagen infolge von Tauwetter der Schnee geschmolzen war, wurde die Leiche im Obstgarten des Gutsbesitzers Wilhelm Linnenbrink gefunden. Der arme Wanderer ist dort, kaum 20 Schritt vom Wohnhause entfernt, ermattet zusammengebrochen und im Schnne begraben worden. Nach der Beerdigung hat man auf ein, Grab ein hölzernes Kreuz gesetzt, auf welchem folgender Spruch „Wir sitzen hier in dunkler Kammer. Wir weinen und beten— o welcher Jammer; Wir verloren unser Trost und Glück, # Denn der Vater kehret nicht zurück!“ eckum, 1. Jan. Januar. Der Monat verdankt seinen Namen dem doppelgesichtigen Janus, dem Sonnengotte der Lateiner, in dem diese auch den Beherrscher des Jahres verehrten. Kälte im Januar ist besonders dem Landmann willkommen. In den alten Bauernregeln heißt es:„Der Januar muß vor Kälte knacken, wenn die Ernte gut soll sacken,“ dagegen:„Januar warm, daß Gott erbarm!" Januar und Winter gehören nach landläufiger Auffassung zusammen, und„was kann es Herrlicheres geben", schreibt Jakob Grimm,„als wenn dicker Schnee gleich einer molligen weichen Decke Felder und Wiesen einhüllt, diamantglitzender Rauhreif über Büschen und Bäumen liegt und Eisblumen an den Fenstern blühen? Wenn die klare, helle Morgensonne auf die blitzenden Eskristalle scheint ist die Welt in ein Zauberreich verwandelt. Ueberall schwirren Märchen umher: draußen auf Gottes weiter Flur nicht minder wie im warmem Zimmer, in dem abends der Teekessel singt und die Bratäpfel in der Ofenröhre brodeln.“ Das gesellschaftliche Leben befindet sich im Januar auf seinem Höhepunkt. Besonders kommt das Familienleben so recht zur Geltung. Gern scharen sich die Hausbewehner zur Abendzeit in behagl'chem Geplauder um den großen runden Tisch und lassen die Poesie deutscher Hauslichkeit auf sich einwirken. Eine sehr erfreuliche Erscheinung, die der Januar mit sich bringt, ist das Zunehmen der Tage. Eine alte Bauernregel sagt: „Am Weihnachtstage wächst der Tag, So weit ein Mücklein gähnen mag; Am Neujahrstage wächst der Tag, So weit der Haushahn schreien mag; Und um Drei=Könige wächst der Tag, So weit das Hirschlein springen mag." Die Tageslänge, die am 1. Januar 7 Stunden 39 Minuten betragt, wächst bis zum Schluß dem Monats auf 8 Stunden 52 Minuten an; vom kürzesten Tag, dem 22. Dezember, an bis zu Ende Januar hat der Tag also bereits 1 Stunde 18 Minuten zugenommen. Das Pflanzenwachstum soll nach alter Erfahrung im Januar noch ruhen; erst gegen Ende des Monats steigt der Saft zur richtigen Zeit in die Bäume; denn „An Fabian und Sebastian(20. Januar) Soll der Saft in die Bäume gahn.“ Auch aus diesem Grunde ist dem Landmann warmes Januarwetter unerwünscht. Es entwickelt vorzeitig, und der Nachwinter, besonders aber die Kälterückschläge im Mai, richten dann großen Schaden in Feld und Garten an. ?. Oelde, 1. Januar. Starke Kälte. Die Kälte ist hier in den letzten Tagen immer schätfer geworden. In der letzten Nacht zeigte das Thermometer 18—19 Grad Celsius unter Null. Das ganze östliche und nördliche Westfalen ist mit einer dicken Schnee= und Eisdecke überzogen. Gestern Morgen kam ein dicker Rauhreif hinzu. Heute hat die Kälte erheblich nachgelassen, aber Touwetter scheint noch nicht. A. B. Neubeckum, 28. Dez. Am Sonntag, dem 23. Dezember, fand hieselbst in der Turnhalle eine Weihnachtsfeier statt. Im Lichterglanze des Weihnachtsbaumes wurde der Prolog gesprochen. Dann wechselten mehrstimmige Weihnachtslieder mit den Darstellungen eines Weihnachtsmärchens ab. Die Kinderaugen leuchteten. Der Kinder Freudengipfel bildete die Bescherung an Hemdchen, wärmenden Unterkleidern, Anzügen, Kleidchen, Schürzen, Strümpfen, Mützen, Hüten und einigen Paar Schuhen. Jedem Päckchen wurden zwei Düten mit Aepfeln und Gebäck beigefügt. Diese prakt'schen Sachen wurden teils gesammelt, teils aus Vereinsgeldern beschafft. Den gütigen Spendern und den Sammlerinnen ein herzliches„Vergelts Gott!“ Den jungen Mädchen, die unter Leitung der ehrw. Schwestern von der göttlichen Vorsehung die Sachen genäht, und der Jungfrauen=Kongregation, die durch Gesang und Aufführung sich in den Dienst der Sache gestellt haben, sei herzlich gedankt. Der Gedanke des rührigen Frauenvereins, der diese Veranstaltung geschafsen, war, allen lieben Kleinen eine kleine Weihnachtsfreude zu bereiten. Im Namen der Neubeckumer Kinder sage ich allen, die Herz und Hand dafür aufgetan, von Herzen Dank. à Neubeckum, 2. Jan. Kath. Arbeiterverein. Wenn's Weihnachten wird und war, dann füllen sich die Eisenbahnen. Zu Weihnachten wollen die Menschen so gerne beisammen sein. Es treibt sie in ihre Familien, zu guten Freunden, edlen Wohltätern und in die Vereine, in denen der rechte Familiengeist noch viel mehr lebendig werden muß Leider brachte das verflossene Jahr viel Schweres, viel Mühe und Sorge ums tägliche Brot gerade in die Arbeiterfamilien. Die ersten Stunden des neuen Jahres sollen darum als kleine Entschädigung und zur Aufmunterung nachträglich Weihnachtsfrieden und Weihnachtsfreude bescheren. Der Vorstand ladet deshalb zu einer Weihnachtsfeier am 6. Januar in der hiesigen Turnhalle die Ehrenmitglieder, Mitglieder und deren Familien zu fröhlichen Stunden ein. Eine Weihnachtsansprache des Herrn Ehrenpräses wird Herz und Gemüt zum Erleben echter Christenfreude einstimmen. Ernste und heitere Theater= und Coupletstücke werden willkommene Abwechslung bieten. Nicht zuletzt wird die Gesangabteilung des Vereins zur Verschönerung der Stunden beitragen. Auch der hiesige Mandolinen. klub wird mit einigen musikalischen Einlagen aufwarten. Ferner werden Gedichte mit Reigen usw. abwechseln. Damit bei der unterm strahlenden Tannenbaum auch unseren Kindern Festesfreude zuteil werde, wird am Schlusse der Veranstaltung das Christkind erscheinen und die Kleinen bescheren. Möge der fromme Grundgedanke. den die Leitung der Veranstaltung in die Festesfreude legen möchte, nicht durch Begehrlichkeit und Unruhe bes. der Kinder gestört werden. Darum werden die Eltern gebeten, ihre Kinder während der ganzen Feier bei sich zu behalten. Durch Annonce in der„Glocke“ wird noch besondere Einladung mit Zeitangabe usw. erfolgen. Uhlen, 29. Dez. Pensionat St. Michael. Durch Vermittelung der Kreisfürsorgeschwester Eugenie war es auch in diesem Jahre trotz der schweren Zeit möglich, ca. 85 arme Familien zu beschenken. Der Vaterländische Frauenverein, die Fabrikanten, Kaufleute und Private haben in großherziger Weise Geld, Kleidungsstücke und Stoffe geliefert, die von dem Charitas=Zirkel der Schülerinnenvereinigung „Liebfrauenbund“ im Pensionat verarbeitet worden sind. Es konnten verteilt werden: 85 Kleider, 38 Blusen, 90 Schürzen, 100 Röckchen, 80 Beinkleider, 105 Hemden, 60 Mützen, 22 Knabenanzüge, 25 Paar Hausschuhe, 12 Paar Schuhe, 60 Paar Strümpfe, Mäntel, Pelze, warme Unterkleidung, Handschuhe, dazu noch Spielsachen aller Art. Die Schulkinder der Bauerschaften haben bei den freigebigen Landwirten so eifrig gesammelt, daß jede Familie noch an Lebensmitteln erhalten konnte: ca, 5 Pfund Mehl, nebst Fleisch und Eiern und noch Kolonialwaren. Allen edlen Spendern sei an dieser Stelle ein herzliches„Vergelt's Gott“ gesagt. Ahlen, 29. Dez. Herr Adolf Quast bestand an der Technischen Hochschule zu Hannover das Diplom-Ingenieur=Examen in Clektro= technik.— Der Hundertschaftsführer Herr Oberleutnant Scheele von der 4. Revierhaupmmannschaft 1. Abteilung Schutzpolizei Essen, z. Zt. Ahlen, wurde zum Polizei-Hauptmann befördert. —O Lippporg, 1. Jan. Meisterprüfung. Bei der Prüfungskemmission für das Schmiedegewerbe in Soest bestanden W. Ellebrach# Lippborg und Hüntemann=Hovestadt die Meisterprüfung mit„Gut“. Aus dem Kreise Warendorf. „###os. Warendorf, 2. Jan. Die himmelserscheinungen im Januar =24. Im Januar nehmen die Tage wieder zu und es bleibt in folgedessen nachmittags länger hell. Wer aber diese Erscheinung mit der Uhr in der Hand verfolgt, der wird bemerken, daß sie nicht allein vom Sonnenlauf abhängt, sondern auch von der Eigentümlichkeit unserer Zeiteinteilung, die ihrem Vorbild, der Sonne, nicht genau zu folgen vermag. Denn während des Januar verlängert sich der Tag abends um mehr als das Doppelte dessen, um was sich der Sonnenaufgang des Morgens verschiebt. Wer eben Gelegenheit hat von einem günstigen Standpunkt aus Auf= und Untergang der Sonn zu beobachten, der wird feststellen, daß sich ihr Aufgangspunkt un das gleiche Stück nach links verschiebt, um das der Untergang nach rechts rückt.— Auch am Sternenhimmel merkt der Himmelsfreund den Fortschritt der Jahreszeit. Die Wintersternbilder erscheinen schon bald nach der Abenddämmerung. Der glänzende Orion und das schöne Bild der Zwillinge werden am Anfang des Monats um 6, späterhin bei Eintritt der Dunkelheit sichtbar. Mit dem Erscheinen des hellen Sirius, der am Anfang etwa um 8, gegen Ende des Monats um 6 Uhr aus dem Horizontnebel aufsteigt, wird der Anblick des schönsten Teiles des Sternenhimmels, der sich von der hochstehenden Kapelle bis zu ihm hin erstreckt, vollständig.— Auch für die Planetenbeobachtung ist der Monat günstig. Merkur, dieser seltenste Gast unseres Sternenh mmels, kann, freilich nur bei besonders klarem Him mel, in den ersten Januartagen als Abendstern, in den letzten als Morgenstern gesehen werden. Die Sichtbarkeitsdauer der als„holder Abendstern", erstrahlenden Venus nimmt während des Monats um etwa ¼ Stunde zu. Die drei äußeren Planeten Mars, Jupiter und Saturn, deren Sonnenabstand größer ist als der der Erde, sind sämtlich am Morgenhimmel zu finden. dem Kreise Wiedenbrück. I. Gütersloh, 24. Dez. Die Zahl der Erwerbslosen im Kreise Wiedenbrück ist in der laufenden Woche gegenüber der Vorwoche von 880 auf 786, die Zahl der Kurzarbeiter von 1346 auf 928 zurückgegangen. Die Vollerwerbslosen werden wöchentlich 1 bis 2mai vier Stunden mit gemeinnützigen kleinen Notstandsarbeiten(Instandsetzung des Stadtgartens und der städtischen Wege) beschäftigt Nach der Bestimmung des Reichsarbeitsministers über öffentliche Notstandsarbeiten vom 17. 11. 23 sind die Erwerbslosen ver pflichtet, bis zu 24 Stunden wöchentlich für die Unterstützung solche gemeinnützige Arbeiten zu verrichten. Arbeiten sie länger ale 24 Stunden wöchentlich, erhalten sie entsprechend der überschüssigen Stundenzahl einen Zuschuß, bis zu 20% der Unterstützung für je 8 weitere Stunden. Außer diesen kleinen Notstandsarbeiten werden etwa 20 Arbeitslose bei städtischen Häuserbauten beschäftigt. * Gütersloh. 29. Dez. Wie im Inseratenteile ersichtlich, findet an der Tischlerfachschule Detmold in der Zeit vom 8. bis 11. Januar 1924 ein Kursus über die moderne Oberflächenbehandlung der Hölzer statt. Herr Fachlehrer Oblau, Bielefeld, Mitarbeiter der Firma Hesse u. Co., Beizen= und Lackfabrik, Hamm, der den Möbelfabrikanten, Tischlermeistern und Malermeistern seit Jahren als ein guter Fachmann auf dem Gebiete der Oberflächenbehandlung bekannt ist, leitet diesen Kursus. Wir können die Beteiligung an diesem Kursus jedem Interessenten nur angelegentlichst empfehlen. — Clarholz, 23 Dez. Glänzend gerechtfertigt. Wie noch bekannt sein dürfte, wurden in der Schöffengerichtssitzung zu Warendorf am 14 Oktober ds. Is. der Mühlenbesitzer Horstmann aus Herzebrock und der Kaufmann Düpmann aus Marien= feld wegen Kettenhandels und Großhandels mit Zucker zu einer Geldstrafe von 30 Goldmark und der Lehrer Westhoff aus Clarholz wegen unerlaubten Großhandels mit Zucker zu einer Geldstrafe von 5 Goldmark verurteilt. Der Tatbestand war kurz folgender: Lehrer Westhoff, der Geschäftsführer der Imkereigenossenschaft für das Amt Herzebrock ist, hatte durch Vermittelung des Herrn Düpmann von Horstmann 28 Zentner Zucker für seinen Verein gekauft. Für die Vermittelung und Fahrkosten von Herzebrock nach Clarholz hat D. etwa 1 Prozent als Provision bekommen. Gerade in der Zeit Mitte Juni 1922 wurde von allen Seiten Zucker dringend angeboten. Westhoff wurde infolgedessen seinen Zucker an die Imker nicht los und hat den Rest an Verwandte und Bekannte in Ostenfelde und Beelen abgesetzt und zwar unter Tagespreis. Irgendwelchen Gewinn hat W. nicht gehabt, da der Ueberschuß nachweislich in die Kasse des Imkervereins geflossen ist. Die Angeklagten legten gegen das Warendorfer Urteil Berufung ein. Heute nun wurde die Angelegenheit vor der Strafkammer zu Münster verhandelt mit dem Erfolge, daß sämtliche drei Herren glänzend und kostenlos freigesprochen wurden. *? Langenberg. 27. Dez. Anglücksfall. Vor einigen Tagen wurde der zwölfjährige Sohn des Händlers Stephan Rosenthal von hier von einem Fuhrwerk auf der Chaussee Langenberg—Wiedenbrück in der Nähe des Bahnhofs derart überfahren, daß er sofort auf Anordnung des Arztes dem hiesigen Krankenhause zugeführt werden mußte. Der verunglückte Knabe liegt noch immer sehr bedenklich darnieder — Berlin, 29. Dez. Professor Dr. Dade f. Gestern abend ist nach kurzer schwerer Krankheit das Geschäftsführende Vorstandsmitglied des Deutschen Landwirtschaftsrats Prof. Dr. Dade gestorben. Prof. Dade führte seit 1895 als Generalsekretär die Geschäfte des Deutschen Landwirtschaftsrats und von 1899 bis 1901 auch die des Preußischen Landesökonomiekollegiums und des Zentralausschusse der Preußischen Landwirtschaftskammern. — Stuttgart. 30. Dez. Zwei Mörder hingerichtet. In Ellwangen wurden gestern der Hilfsarbeiter Ernst Richmann aus Untertürkhein und der Fräser Wilhelm Geist aus Wannstadt, die einen 30jährige Kriegsinvaliden im Schlafe meuchlings ermordet und beraubt hat ten, hingerichtet, nachdem der Staatspräsident von seinem Begnadi gungsrecht keinen Gebrauch gemacht hatte. Mtb. München, 31. Dez. Folgenschwerer Lawinensturz. Im Walsertal sind nach einer Meldung aus Oberstdorf zwei Häuser von einer Lawine verschüttet worden. Die Hausbewohner liegen unter: den Trümmern begraben. — Ein Prinz, der auf seinen Titel verzichtet. Der Korrespodent der„Daily News“ berichtet aus Kopenhagen über den offi ziellen Verzicht des Prinzen Erik von Dänemark auf den Thron und seinen Titel gelegentlich seiner Verlobung mit einer Miß Booth aus Ottawa. Der König hat dem Prinzen den Tite einer Grafen von Rosenberg verliehen. — Graf Jelix Luckner verlobt. Einer unserer größten Seehelden im Weltkriege, der Führer des„Seeadler“, hat sich Weih nachten mit der Tochter des Großindustriellen Konsul Mar Engeström in Molmö(Schweden), Fräulein Ingeborg Engeström, ver lobt. Graf Luckner hat seine Braut auf seiner letzten Reise nach, Schweden kennen gelernt. Versat vortlich für den lokalen Tell Berkum: Fraur Gockel, Reckum den lokalen Tell Wiedenbrück: W. Möhlmase, Wiedienbrück: für den etigen Inbalt: Jos. Holterdort, Oelde: für den Inseraten- uind Ret teil: Ralth. Ruthmaen, Oelde.— Geschäftsstelles: WIlh. SchriBerkum, E Holterdorf’'sche Buchhandlung in Wiedenbrück. Beiurich mann in Warendort. to Berene'sche Bachhandlung in Güterelch nod## schüftestelle in Oelde. Rotationedrurk und Verleg von A. Holterdort ie() Praktischer Vertmerkmale zur Ehekan. Die Frage der Gattenwahl, gost nie de erschözfend noch seine pe handelt worden wie in Vorsusebungen, und Vor Schrisen dez Verlages H. Bechhold, Frankfaurt a. N.„Wen sol mon heiratens“, Die in sichz de Einne praktischen Wegweiser zur Chr, Beg ewadie heg grderen turze Leitgedanken über die Frage noo,-.„on Luese Böhm. Teiles zur dauernden Lebensgemeinschaft von inneren Wert der Ehekandidaten zu erkennen, verraten: Heirate eine Prou., von der du b. selber aber, kraft ihrer Tugend, der schönste Schmuck des nie über menschliche Schwächen lustig mocht, fen: dern ein innerstarkes Bedürfnis hat, am Wohle der Mensurheit beren Bepe 2. Dur besenr Do) kerst. lchise uf aner seelt sind— Hände, von venen du denkst, daß sie auf einer Wunde wohltun müßten. Heirate einen Mann: der dir fest, bestimmt und einfach die Hand drückt; von dem du das sichere Gesühl hast, daß er nie einen unsauberen Witz billigen, geschweige denn erzählen wurve: der die Frau als solche ehrt und achtet: der dich schützt und wie ein starker Wall zwischen dir und der Brandung des offenen Lebens steht:„ der„zäh, doch bildsam, herb, doch ehrlich ist,„stumm bei Frauen, kühn in Not und Männerfehde, klug im Rat, am bei aller Männlichkeit nach außen in deiner alleinigen Für bei de aber gelte der oberste Grundsatz, daß die Ehe nur dann wahrhaft glücklich und ohne ernstishegcherge.# kann, wenn beide inbezug auf Religion und geist. gr, gen gleiche Richtung eingeschlagen haben, wenn also##iae seitige Anziehung, Reigung, Liebe nicht nur auf korpreticher, ondern auch auf geistiger Harmonie Zieg geizsegzrgunge gndere Trachtet am ersten nach dem Reiche der Geizes, aues andere wird euch von selbst zufallen." K. P. nahmen angerest. Unter der Leit Bortriagggelt in Budapest ten Schweinen bochoetrizit erzielten Ersolge waren nach den der Zentrote Iu. de ve r saufgessent worden, die es dem Sachesehen werden— ermöglichen, mit Aussicht auf Erfolg einbefindens erkrankt sind, gar nicht, andere mit bestirggaten, die; etolgen, Erschen Untersuchung zu unterwersen. Zu desinfitverseuchten Beständen zeigt die besten Erfolge, ist etwa Wochen wirksam und kann evtl. wiederholt werden. Empfehlenswert ist auch die Schutzimpfung in gesunden, jedoch von der Seuche unmittelbar bedrohten Beständen. Allgemein kunft man nicht genau im Bilde ist, einige Wochen getrennt von den eigenen Beständen unter Quarantäne zu halten. Mögen diese Zeilen dazu beitragen, uns wertvolle Teite unseres Nationalvermögens zu erhalten zum Besten der Volksernährung. Landwirtschaftliches. Ueber Schweinepest. Von Dr. med. vet. Wulff, Oelde i. W. Der Ausbruch der Schweinepest in hiesiger Gegend hat ans ein neues Kapitel auf dem Gebiete der Bekämpfung der Schweinekrankheiten gebracht, über das vielfach Unklarheit besteht. Daher seien mir bei der großen volkswirtschaftlichen Bedeutung der Schweinehaltung einige kurze Ausführung an Für die Bekämpfung dieser gefährlichsten aller Schweinejeuchen liegt in erster Linie daran, die Krankheit richtig und rechtzeitig zu erkennen, dann aber auch die erprobten, wirksamen Gegenmittel sofort zur Anwendung zu bringen. Hier in Westfalen ist die Pest seit einiger Zeit im Regierungsbezirk Minden stationär und hat dort schon in ihrer offenen, aber auch versteckten Form(Todesfälle nach Rotlaufimpfungen) Unheil genug angerichtet. Auch im Kreise Beckum deuten mancherlei Anzeichen darauf hin, daß ein Vorkommen nicht so selten ist wie man vielleicht glaubt, resp. daß Todesfälle, die unter dem Namen Rotlauf, Backsteinblattern, Schlag usw. laufen, nicht immer richtig erkannt werden. Das Wesen der Pest hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte geändert. Die bazilläre Form mit mehr schleichenden Verlauf und umfangreichen Verschorfungen und Verkäsungen im Darm ist ziemlich bedeutungslos geworden. Dagegen tritt jetzt allgemein im Reichsgebiet, wie das in Amerika schon lange der Fall war, die Pest als hämorrhäpische Septiegemie auf, welche durch ein filtierbares Virus bedingt wird. Man gewinnt den Eindruck, daß der Erreger außer seiner Beschaffenheit als Blutvergifter die Blutgefäße, namentlich die feineren, schädigt und ihre Undurchlässigkeit herabsetzt bezw. aufhebt. Daher findet man bei schnellerem Krankheitsverlauf Blutungen in fast allen Organen oder solche bei hingezögertem an den betreffenden Entzündungsstellen oft mit trüben, mißfarbenen, gelbgrauen bis gelbgrünen Belägen. Die Seuche tritt—9 Tage nach Aufnahme der Erreger in Erscheinung und gilt, nebenbei bemerkt, falls es sich um gekaufte Nutz= und Zuchttiere handelt, wodurch vielfach die Einschleppung erfolgt, als gesetzlicher Hauptmangel mit einer Gewährsfrist von 10 Tagen. Bei Beginn der Krankheit zeigt sich oft unterdrückte Freßlust, Verstecken in der Streu, Hinfälligkeit, Temperatursteigerung, Erbrechen, hartnäckige, nicht weichende Verstopsung oder später stärkerer, oft blutiger Durchfall. Es kommt zur von ausgedehnten blauroten Verfärbungen an verschiedenen Körperstellen infolge gestörter Herztätigkeit oder von inselartig begrenzten, schorlachfarbenen Hautrötungen, die graße Aehnsichkeit mit Backsteinblattern haben. Ost sieht mon Blutzngen * Das Melken einige Zeit vor dem es wegen des aufs äußerste angeschwollenen Euters und der stramm wegstehenden Zitzen erforderlich ist, auf keinen Fall verabsäumt werden. Die Kühe erleiden, falls diesem Erfordernis nicht nachgekommen wird, oft so große Schmerzen, daß sie sich nicht legen und mit den Hinkerfüßen nach vorn schlagen, als wenn sie Kolik hätten. Schaden kann ein Melken vor dem Kalben nie, ein Unterlassen desselben kann jedoch leicht Ursache zum Milchsieber werden. Obst und Garten. kos. Das Graben des Gemüselandes bei leichtem Frost ist sehr zu empfehlen. Der Boden wird dadurch locker und erhält die für den Gemüsebau richtige Versossung. Man lasse sich demnach, bei. les Frost nicht abhalten, im Garten zu arbeiten,'elmehr benuße man diese günstige Gelegenheit, die nicht zu häufig eintritt. kos. Spinat und Rapünzchen lassen sich den ganzen Winter über leicht ernten, wenn über die Beete ein einfaches, niedriges Lattengestellt errichtet wird, das man mit Fichtenreiseen, Strohmatten und ähnt'chem bedeckt. Dadurch bleibt das Beet schneefrei, und die Blätter des Gemüses sind leicht zu schneiden. Die Herzen müssen natürlich geschont werden. kos. Schlechte Lüftung im Winter ist der schlimmste Feind unserer Zimmerpflanzen und schadet mehr als jeder andere Fehler bei der Pflege. Nur Zugluft darf die Pflanzen nicht dabei treffen. (gen, sfürt aber komnerum duich shre Schmergaftgten nacht VDe Rie ise Achcenn uer der dun dumn ure el. dem Magen. Gestern und vorgestern fühlte er sich etwas fall, die Zunge, ein häufiges Zeichen bei Influenza, milchweiß. Kein übler Mundgeruch, Appetit immerhin sille—, eine staorte Beinträchtigung des Augeneiahekgerin, Der dritte Patient hat den Katarrhan auen Euen und Kanten. Nachenkatarrh, die Mandeln 9ehevaster geppeseiet. Alis vierte kommt eine sunge Frau. Sie hat nur wenig Fieber, aber furchtbare Kopfschme zen. Jeder lautte Ton tut ihr weh, bei der geringsten Erschütterung hat sie das Gefühl, dls wenn der Kopf platzen müßte. Giepg, Pst 2 ist,„als sei sie in der Taille wie austarrhalische und schleflich, gastro=intestinale Form, die den Verdauungsapparat Meist wird man in wenigen Tagen mit dem ungebetenen Gast fertig. Manchmal aber gibt es auch unangenehme Nachkrankheiten, z. B. Mittelohreiterungen, Lungenentzündung, Rippenfellentzündung, Herzstörungen, ja sogar Lähmungen. Bei besonders disponierten Leuten kann im Gefolge der Grippe sogar Tuhgerrwse gicherer Bun oben, veri,gzueheist häusig wieder, im 19. Jahrhundert 1900, 1918 hauste, ist wohl noch in jedermanns Erzanerung, DWd2 endecte Iolbensehelngelel scad esie eäeter Die Rekonvaleszenz, das Stadium der Erholung nach der bei der Oripre wie g if und os Prozent. Interesant st öbrigens, daß bei der bogengzmaser Davos beif Grippekronken Bades Krieges Dr. Carl Spenger.##er dei Ontppettunen Duzillen fand, die sich in jeder Hinsicht wie die Erreger der Lungenpest verhielten. Gemeinnütziges Allerlei. X Behandlung des Bügelesens. Manche junge Hausfrau klagt oft fortwährend üder unsaubere Bügelwäsche und ach'et zu wenig aufgewisse Kleinigkeiten, um stets dlendendweise seine Wäsche zu kommen. Man setze das Eisen nie auf den Herd, und hende Stahl hineingetan ist, lege man das Eisen eine Minute auf de Seite um, da sonst die Platte beicht versenat wird; ferner reibe man das Eisen vor jedesmaligem Gebrauch mit Rostpapier und einem reinen Tuche ab und packe es nach dem Gebrauche in sauderen Fkanell ein, um es vor Feuchtigkeit und Rost zu bewahren, und mon wird niemals über rostige Wäsche zu klagen haben. X Wie spült mon Töpfe und Pamen? Man fülle solche Gefäße, worin mit Reis, Mehl oder dergleichen Ingredenz'en angerichtete Speisen bereitet waren, vorher mit kaltem Wasser, damit sich diese mehligen Teile mit Nachhife eines alten Messers und einer keinen Scheuerbürste und genug Seife leicht entsernen. Dann erst wasche man diese Sachen, und stelle dieselben nach sauberem Auswischen mit dem Tuch noch einen Augenblick auf den Herd zum völligen AusS. A □ Kesselstein läßt sich aus Teekessein und dergleichen Gefäßen entfernen, indem man eine Mischung von einem Teil Salzsäure und zwei Teilen Wasser in den betreffenden Kessel gießt und darin hin her schüttelt. Die Salzsäure geht mit dem Kesselstein, der weiter nichts ist als der Kolk im Wasser, eine Verbindung ein und löst letzteren dadurch ad. Ein sorgfältiges Nachspülen des Kefseis bezw. des Geschirrs mit heißem und kaltem Wasser darf nicht übersehen grd. Zur Gesundheitspflege. * Der ungebetene Wintergast. Grippegefahr im neuen Jahr? Von Dr. Kurt Biging, Berlin. Noch ehe der Arzt an Wintertagen die Tür zum Wartezimmer öffnet, weiß er schon, was für Leute da sitzen. Das nicht mißzuverstehende Geräusch von bellenden, krächzenden, rasselnden Hustenstößen erinnert schnell varan, daß es jetzt die Zeit der Grippe 1t.„„.-cmmam a. Ein wahrer Proteus von Krankheitserscheinungen dietet dieses merkwürdige Leiden. Wie einfach steht es mit einer geöhnlichen Lungen= oder Rinnenfellentzündung, soweit die skeit pit Backsteinblattern haben.„Ort,“o trF aa. 1 bis zu Erbsengröße am Korver zerstrem voer Haurausschlüge und später bräunlichen Krusten und Schüppchen auch an der Augenliedern, die manchmal blutige Schwellung zeigen. Nicht selten erfolgt„schlagartig“ der Tod von einem oder mehreren Tieren des Bestondes, wobei kurz vorher noch die Aufnahme des Futters erfolgt war, ohne daß es zu sichtharen größeren Veränderungen gekommen war. In solchen Fällen ist die Diagnose nicht immer so einfach und eine Obduktion eventl. mehrerer Tiere resp. eine bakteriologische Untersuchung o gezeigt. Am häufigsten wird die Schweinepest mit Ratlauf verwechselt ud dann mit Vortousterum, igerolige rit Zieser Pehand, mit Abgeschlagenheit und Mödigkeit,„als. gem alle Knochen Rotlauftulturen behandelt,„liherzolge wit, herporragend.- Leihe entzwei. wären“. Und in der Wayi der Organe, auf lungsart, die bei wirklichem Rotlauf angewoy ympexmittast in die sie sich wirft, ist sie wahrhaftig nicht heikel. st, weiteres Sterten von Schweinen ost gans unvernuten..1.. ges dam ostem Mütterchen, das ala erste da mor hot dem behandelten Bestande lassen darauf schließen, daß es sich nicht um reinen Ratlauf, wohl aber in ganz seltenen Fällen um eine Mischinsektion zwischen Rotlauf und Pesr— die S Ver-=Schreinetmasenmord in der Erieaszeit kas de 9 Knie., Mmprchuter, übermor em Schoeitenu, tgxeu in der Ktegszelt kal ganz aue.—..v ,andort üe und wandert, macht keine Gelenkveränderundurchmeg jedoch um Schweinepest handelt 1So m dieses merkwürdige Leiden. Wie einfach steht es mit wöhnicchen Lungen= oder Rippensenenzgandurg. eit die Diagnose, die Krankheitsfeststellung, in Frage commt! Aber die Grippe hat so ihre Launen wie ein eigenwilliges Frauenzimmer. 684 Mal kommt sie rasend schnell wie ein Sturm, und haut den Menschen aufs Krankenbett. Hochrot im Gesicht liegt er da, mit fiebrigen Augen, und Frost und Hitze schütteln abwechselnd seinen Körper. Oder sie kommt schleichend mit allgemeinem Unbehagen, mit Abgeschlagenheit und Müdigkeit,„als wenn alle Knochen im Leibe entzwei wären". und in der Wahl der Organe, auf sie fieh Wirst, ks. sie Wahrhaftig Niehe heitel. Hier bei dem alten Müllrichen, vas uis eiste da war, hat sie sich die Gelenke zum Sitz erkoren. Es ist kein typischer Gelenkrheumatismus mit den in jedem Lehrbuch als typisch enite, morgen die Schrenz. Blgas Eslenbogengesent. Ein Heilmittel gegen Lungenentzündung: Die Entdeckung eines ikalienischen Arztes. Die Zeichen mehren sich, daß die Heilwisenschgft, eizgz neuen, glänzenden Periode entgegengeht. Wir F. gast gleichzeitig, zwei staunenswerte Entdeckungen, vie an oie Glanzzeit der medizinischen Wissenschaften gemahnen:. Das Insulin Bantings gegen die Zuckerkrankheit und— wie ur Rom gemeldet wird— ein spezifisches und absolnt wirksames Mittel gegen die Lungenentzündung. Der Entdecker heißt Leander Tomarkin. Sein Name wird bald in der ganzen Welt als der des Entdeckers des Antimikrobums gefeiert Zur Vorgeschichte der Entdeckung erfährt der Wiener Tag folgendes: Zu Beginn des vorigen Jahres, als Papst Benedikt XV. an Lungenentzündung schwer krank darniederlag. ging eine kurze Tagesnotiz fast unbemerkt durch die Spalten der Weltvresse. Es hieß, ein junger Arzt hätte sich an den berühmten Professor Marchiafava, den Leibarzt des. Paxster, mit dem sonderbaren Ersuchen gewendet, er möge iym gestatten, daß er das Lehen des Heiligen Vaters mit einem von ihm entdeckten Mittel zu retten versuche. Dieses Anerbieten wurde natürlich abgeschlagen. Professor Morchiafava fand aber an den Darlegungen des jungen Arztes Interes'se und veranlaßte im Frühjahr dieses Jahres, daß an der Universitätsklinik in Rom Kontrollversuche mit dem angeblichen Wundermittel gemacht werden. Das Ergebnis war ebenso erstaunlich wie durchschlagend: die mit dem Antimikrobum behandelten Patienten genasen, bis auf einen, ohne Ausnahme. Der negative zau betraf einen 64jährigen chronischen Malariker, der überdies fortgeschrittener Arterienverkalkung litt und zwölf Stunden nach Einlieferung ins Spital verschied. Das Antimikrobum ist kein Wundermittel im Sinne der Kurpfuscher und medizinischen Phantasten. Es wurde von Tomarkin in systematischer Verfolgung der gleichgerichteten Arbeiten seiner Vorgänger zielbewußt gesucht. In der Welt der Erscheinungen stellt es ein grau=bräunices amorphes Vul ver dar, das als Antimikrobum 1 und 2, albo im zwel. perschzie, denen Zusammensetzungen„verahreicht wiro. Nummer 1 übt eine hauptsächlich antitorische Wirkung aus: Nummer 2 eine überwiegend antimikrobische. Dementsprechend wird im Anfangsstadium der Lungenentzündung in der Regel neummer 2 benützt und Nummer 1 nur, wenn die torischen Erscheinungen es angezeigt machen. Die chronischen Voskesenchen, wie Tiberkulase und Lues, vernichten das Piergei#he, Pe,pgger wenn sie es zumeist viele Jahre lang mir Leid und Plage erfsillt haben. Wir vergessen darum leicht den überragenden Anteil der akuten Erkrankung an der Beeinflussung der menschlichen Lebensdauer. Die Fälle der reinen. nicht tuber oen Lungenentzündung allein Eind für ein Sechlsteigre ga. ein Fünftel aler Sterbefässe veront gortlch. z. g,anungen. bende entfallen jährlich fast fünf Bneumon geran gmen, von denen gut ein Drittel tödsich verläuft. man die Bedeutung, die der Entdeckung des Antimikrohum Sstomm. Sport und Vollsgefondhelt. Im bayrischen Landtag wurden vor kurzem für Förderung des Turnens 10 Millionen und die gleiche Summe für Förderung vaterländischer Jugendpflege bereitgestellt. Bei dieser Gelegenheit wies der Kultusminister Dr. Matt mit Recht darauf hin, daß nicht jede Art von Sport berechtigt sei, staatliche Unterstützung für sich zu fordern. Auf irzeno einem Spielplatz werde ein Wettkampf von 12 oder 20 Leuten ausgefochten, und Zehntausende stünden drum herum. Wo vieibe da die körperliche Ertüchtigung? Es gäbe Spitzenkämpfe, die eine forcierte professionsmäßige Ausbildung im Sport erforderten. Die Leute reisten im Lande und und dann verlangten sie Zuschüsse vom Staate. Mit dem Worte:„Ehrt eure deutschen Meister, dann bannt ihr gute Geister!“ habe Richard Wagner nicht an Boxer, Schwimmer und Fußballer gedacht, die Mittel des Staates seien bestimmt für die systematische Erziehung und Arbeit im Turn= und Sportbetrieb auf kleinen Spielplätzen, wo sich an den Uebungen Teilnehmer in größerer Jahl betätigten erfahren.— Der Deutsche Stahlbub und der Eisenwirtschaftsbund haben zum Jahresende ihr gesamtes Personal gekündigt.— Mit Wirkung vom 31. Dezember ab wurde die Schrottbewirtschaftung aufgehoben. Holzmarkt. Die Baissestimmung'elt an. Die Bewertung von Rundholz im Walde geschieht sehr vorsichtig. Das Ueberbieten der Taxen hat nachgelassen. Bei dem derzeitigen gesenkten Preisniveau des inländischen Nadellangholzes hat die Auslandskonkurrenz am deutschen Holzmarkt kein leichtes Spiel. Der Export von deutscher Ware nach dem Auslande verspricht jetzt wieder an Umfang zuzunehmen, nachdem die Preise stark abgebaut worden sind. Verkehr. Die ganze Geschäftswelt leidet nach wie vor schwer unter den hohen Frachten In ihrer jetzigen Höhe sind sie dazu angetan, das ganze wirtschaftliche Leben vollends totzuschlagen, weil sie zum Teil bis zu 50 Prozent des effektiven Wertes der Waren ausmachen Das kann natürlich kein Betrieb ertragen. Mit Recht fordert daher die Industrie uso raschesten Abbau und Angleichung der Frachtsätze an den Friedensstand und verweist dabei auch auf den Umstand, daß, wenn deses Ziel erreicht ist, auch der Betrieb der Eisenbahnen wieder wirtschaftlicher werden wird. Der starke Leerlauf der Eisenbahnen durch den Betriebsstillstand der Industrie ist jedenfalls die Hauptursache der gegenwärtigen Unterbilanz im Verkehrswesen.— Ab 1. Januar wir der Güterverkehr Königsberg—Moskau wieder aufgenommen.— Im November sind im Bremer Hafen zu Handelszwecken angekommen 324 Schiffe mit 459 754 Nettoregisterkonnen(1913: 474 Sch'ffe mit 431 949.) und abgegangen zu gleichen Zwecken 344 Schiffe mit 457 924 T.(1913: 453 mit 397331.). — Es hat den Anschein, daß der Tiefstand am internationalen Frachtenmarkt überschritten ist, und daß sich im neuen Jahre eine allmähliche Besserung der Frachtenlage anbahnen wird. Arbeitsmarkt. Deutschland hat heute die größte Arbeitslosigkeit. die seit der Führung einer Statistik auf diesem Gebiete festgestellt ist. Herbei muß noch berücksichtgt werden, daß keine vollständige Erwerblosenstatistik ausgenommen wird, da die amtliche Statisti“ nur unterstützte Arbeitslose umfaßt. Im unbesetzten Deutschland gibt es 1½ Millonen Erwerbsose, dazu noch fast 2 Mllionen Kurzarbeiter: dazu kommen noch fast 2 Millionen Vollerwerbslese im besetzten Gebiet und ebenso viele Kurzarberter. Es kann aber im allgemeinen ein gewisser Stillstand in der bisher ungünstigen Entwicklung festgestellt werden. Ausland. Die Rentenmark wurde in der Schweiz die letzte Woche zu einem Kurse not'ert, der höher liegt, als der der Goldmark vor dem Kriege.— Die Zahl der Arbeitslosen in England betrug am 12. Dezember 1 194000 gegenüber 1 251 600 am 8. Oktober. — Die polnische Regierung beabsichtigt das Tabakmonopol an ein französisches Konsortium zu verpachten— In der Tschecoslowakei sind heuer die Aktien von 101 Aktiengesellschaften dividendenlos geblieben.— Die nissische Regierung beabsichtigt die Einführung einer wertbeständigen Währung zu Ende zu führen. Gegenwärtg bestehen bereits Vierfünftel des Geldumlaufs aus Tscherwonez. Aus Westfalen und Münster, 30. Dez. Die Brandstiftungen in Westfalen. Die Brandstiftungen auf dem Lande in der Provinz Westfalen haben in der letzten Zeit einen derartigen Umfang angenommen, daß energische Abwehrmaßnahmen dringend netwendig sind, weil nicht allein erhebliche Werte zerstört werden, sondern auch die Ernährung der Bevölkerung durch die Vernichtung der Erntevorräte immer mehr beeinträchtigt wird. Die Brandstiftungen sind hauptsächlich auf die massenhaft auf dem Lande bettelnd herumziehenden Arbeitslosen und Arbeitsscheuen zurückzuführen, die zum Teil in den Scheunen nächtigen und dabei unvorsichtig sind, teils auch aus Rache für ihnen nicht genügende Gaben oder für Abweisungen die Gebäude oder Getreidevorräte anzünden Es wird darauf hingewiesen, daß während des Ausnahmezustandes die Brandstiftungen mit Todesstrafe bedroht sind entsprechend der Verordnung des Reichspräsidenten vom 26. September 1923. Rheine, 31. Dez. Aufdeckung eines schweren Verbrechens. Ein scheußliches Verbrechen hat nunmehr, wie der„Münst. Anz." berichtet, seine Aufklärung gefunden Es handelt sich um die angebliche Entführung des 15jährigen Schlosserlehrlings Verthold Falk, der seit dem 10. Dezember vermißt wurde. Tatsächlich ist der Junge einem Morde zum Opfer gefallen. Zug'eich mit der Auffindung der Leiche gelang es, die Töter festzunehmen. Als solche kommen der 16jährige Deiters und der 18jährige Krause, beides Schlosserlehrlinge auf einer hiesigen Autofabrik, in Frage Sie haben bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt. Zu der Tat, die in überaus roher Weise ausgeführt wurde, geben sie etwa folgendes an: Deiters und Krause haben am 10. Dezember den Falk in den Garten der Eltern des Krause gelockt, um nach ihrem Vorgeben ein Motorrad zu besichtigen. Hier angekommen, nahm Deiters einen Revolver zur Hand und bedrohte das Opfer mit Erschießen, wenn es sich irgendwie wehren oder einen Laut von sich geben würde. Alsdann wurde Falk gefesselt. Krause steckte ihm ein Taschentuch in den Mund, worauf Deiters zum iff und ihm mit dessen Knauf einige Schläge gegen die Schläfe versetzte. Hierauf wurde der Bedauernswerte in ein Loch, das man schon acht Tage vorher gegraben hatte(), gesteckt. Als Lebenszeichen von sich gab, versetzte auch Krause dem Unglücklichen einige Schläge auf den Kopf. Darauf wurde das Loch mit der Aermste, der auch jetzt noch nicht ganz den Erstickungstod erleiden mußte. Einige Tage spä##. L. Frauye dann zu dem Grab gegangen und hat die Leiche dadurch geschandet, daß er einen Teil des linken Fußes abhackte. Das Stück des Fußes steckte Krause in die Aktentasche des Falk, die dieser an vem, froglichen Ihend bed sich geführt hatte. Die Tasche mit dem Fuß Garde, bekanntlich auf einer entlegenen Straße gefunden und sollte Veranlassung geben, Geld zu erpressen. Eine Erpressung scheint auch Tat gewesen zu sein. Die Täter zeigen über das scheußliche Verbrechen nicht die geringste Spur von Reue. 28. Dez. Schwere Bluttak. Der Weihnachtswelchem gutgesinnte Menschen nur an Frieden, Eintactun Freudebereiten denken, ist her durch eine schwere Blutsallen st. Der im Hause Hochstraße gy.... Vier deWeißhaar verübte dart seshersigende Arbeiter Johann dessen mit der im aleich,: ungevugrlicgen Lärm und geriet infolge#### mit der im gleichen Hause wohnenden Familie Grüning— Vater und zwei Söhne im Alter von 20 und 17 Jahren— zusamVerlaufe des Streites zog Weißhaar das Messer und stach Sunge Shmer verien werden muckte. Dort ise der aduß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußre. Vorr ist per ältere am zweiten Feiertage gestorben. des Verstorbenen schwebt noch in Lebensgefahr. Schuter, Der ga esigen geführt:— Lauer wurde sentgenommen und dem Amtsgericht zu. 1 Somsigar..." Dez. Amtogerichtsrat drecker von Vielefeld ist zum .„ Jes Lepuhanfen, 2. Dez, Gcheimrat Dr. Gersen f. Am zweiRichard Gerstein Samitätsrat Dr. med. Mitbürger: Dreihn uu...88 Jahren. Seit 1920 war er unser aserender Prat..8 Jahre lang,'s 1907, war der Verstorbene dirsarat der Zrzt des Louisenhospitals in Dortmund und zugleich ChefHeitzumg uuliezgrniscen Abteilung dieser Anstalt, die sich unter seiner egig Schöse Gumsten enthat. 4 Schuler Langenbecks und Listers führte er dort als ####e aseptische Wundbehandlung ein, richtete fachärztl'sche Abtelur aein und berief tüchtige Fachärzte dazu. Seine Anregungen 6i4 zdung eines patholonischen Instituts und anderer gesumndheit####grichtungen in Dortmund sind während seiner Amtstätigkeit infoige Geldmangeis der Stadt nicht zur Ausführung gelangt. Dagegen vermochte er durch die Beziehungen einer langjährigen Patis1. sare vermögenden Brüsseler Verwandten das Duden Suge###merinnenheim) ins Leben zu rufen. Aus gesundheitlichen Rucksichten trat er 1907 von seinem Posten zurück. Bei Ausbruch des Krieges übernahm er trotz seines hohen Alters noch die Leitung eines und behielt sie bis zum Kriegsende. Im Jahre 1920 nötigte ihn dann ein Unfall, seinen Wohnsitz in Bad Oeynhausen zu gehmen.„Mit Geheimrat Dr. Gerstein ist einer der bedeutendsten aerzte Deurschlands aus dem Leben geschieden. Lippstadt, 31. Dez. Ein tiefbedauerlicher Unglücksfall ereignete sich laut„Patriot“ am Sonntagnachmittag auf dem Gute Warthe. Der dort beschäftigte Eleve Graskemper ging mit dem jugendlichen Arbeiter Mcozkowski. der ebenfalls auf dem Gute beschäftigt war, auf die Kaninchenjagd. Durch einen unglücklichen Zufall entlud sich vorzeitig das Gewehr des Eleven, und die ganze Schrotladung drang dem unglücklichen jungen Manne in den Hinterkopf. Er starb sofort nach seiner Einlieferung in das Hospital. Zur hundertjahrfe'er des Hauses Topp. Der Schenken gibt es viele im deutschen Vaterlande, manche von besonvornehmlich in Westfalen, das ja von jeher sich Sinn und Freude für Eigenart u. das gute Alte bewahrte. In der ältesten Stadt des Landes, in Soeft, waren von altersher über 50 Rotweinschenken und das Stadt=Weinhaus, die alte Rumeney, war eine Trinkstätte von damaligem internationalen Weltrufe. Spätere Zeit brachte uns noch manches Gasthaus, wandelte Renaissancehäuser in solche um. Das Haus Topp ist u. a. ein solches, weit über Westsalens Grenzen als Gasthaus mit vortrefflichster Bewirtung und eigener Note berühmt. Es stammt aus dem Ausgang des 16. Jahrhunderts. Wenn wir unter dem hohen Giebel. der das Haus ziert, hineintreten, sehen wir die schön geschwungene Treppe in einem Guß aus der Diele sich hinauftürmen vor der ehemaligen„Cerevis'“, der jetzigen Küche.— Wir gehen in den stattlichen Gastraum, die altdeutsche Küche, mit dem mächtigen Kamin, wo vielerlei altertümlich Gerät, kunstsinnig sein i, steht, hängt und liegt, wie Kunstwerke die Wnäde zieren und Altsachsens Fohlenschädel auf uns herabschaut. Diesen schönen Raum schmückt auch des Hauses Wahrzeichen, der Bullenkopp, der so oft hier und im anl'egenden Cornel us=Kneipkeller geleerte. Da steht er, aus dem unzählige Liter hier selbst gebrauten Soester Altdieres geflossen. In der„Mesterstube“, wo so manches altes Original und der alte Herr Humor und seine Busenfreundin, die Satire, so oft und gern zu Gaste sind und sich um den Stammtisch erlesene Gäste versammeln, herrscht patriarcholischer Charakter. Morgen werden es 100 Jahre, seit sich die Gaststätte im Besitz der Familie ToppCornelius befindet. .. Schmallenberg, 25. Dez. Der Jungdeutsche Orden, Vallei Münverland, sendet dem„Westf. Volksbl.“ im Anschluß an einen Artikel eine längere Zuschrift, der das Blatt folgendes entnimmt:„Der Jungdeutsche Orden hat sich dem Deutschen Kampfbund in München in der für Norddeutschland geeigneten Form zwar angeschlossen, aber seine vollständig freie Entschlußkraft behalten, die er dadurch gezeigt hat, daß er sich am 9. November in München der Bewegung Hitler nicht angeschlossen hat. Der Hochmeister des Jungdeutschen Ordens hat vielmehr die Haltung Hitlers mißbilligt und dieses in einer Erklärung an die Reichsregierung am 9. November zum Ausdruck gebracht. Der Jungdeutsche Orden hat mit den Heyereken gegen die Katholiken nichts gemein. Er verurteilt solche Hetzereien auf schärfste. Der Orden erstrebt nach seinen Satzungen die deutsche Volksgemeinschaft auf christlicher Grundlage und schätzt seine katholischen Ordensbrüder viel zu hoch, um sie durch solche Hetzereien zu beschimpfen. Die zu 60 Prozent in der Ballei Münsterland vertretenen katholischen Brüder des Jungdeutschen Ordens haden ihrer Entrüstung über solche, die Oeffentlichkeit irreleitenden Nachrichten Ausbruck gegeben, weil sie Bestrebungen beeinträchtigen, die sich in den Dienst des deutschen Volkes gestellt haben. Der Jungdeutsche Orden steht nach wie vor auf dem Boden der Verfassung.“ Bochum, 29. Dez. In Oberdahlhausen ereignete sich eine entsetzliche Bluttat, verursacht durch einen 13jährigen Knaben. Der Schüler Michels versetzte nämlich im Streit einem Schulkameraden einen Messerstich in die Lunge. Der Knabe ist nach einigen Stunden den Verletzungen erlegen. Der Erstochene hatte sich auf der Pferdewiese einen Schneemann errichtet, den Michels zerstörte, worüber sich der Streit entspann. Düsseldorf, 26. Dez. Im Streit erschossen. Der Kaufmann Esch kam in das Geschäft des Gemüsehändlers Josef Kreutz, um ihn, da das Haus den Besitzer gewechselt hat, zu veranlassen, sein Ladenlokal zu räumen. Im Verlaufe des Wortwechsels feuerte Kreutz auf Esch einen Schuß ab. Die Kugel drang Esch so unglücklich in den Körper, daß der Tod alsbald eintrat. Köln, 31. Dez. Eine Hinrichtung. Am Samstagmorgen in der Frühe wurde im Gefängnis am Klingelpütz der ledige, 39 Jahre alte frühere Pferdeknecht Johann Mayer aus Mayen hingerichtet. M. ist wegen Beteiligung an verschiedenen Frauenmorden in der Eifel 1919 in Koblenz zum Tode verurteilt worden, nachdem er vor Jahren wegen Ermordung einer andern Frau in der Eisel 15 Jahre Zuchthaus erhalten hatte aber 1918 im November bei der Revolution aus dem Gefängnis in Wittlich entlassen worden war. Kurz vor der Hinrichtung gestand Mayer seine Verbrechen ein und legte ein umfassendes Geständnis ab Wiesbaden, 29. Bez. Jeuer auf Burg Katz. Vorgestern früh ist der Saalbau der Burg Katz am Rhein niedergebrannt. Glücklicherweise blieb das historische Wohnhaus der Burg Katz vom Feuer verschont. Hannover, 31. Dez. Der Anschlag auf Noske. Amtlich wird gemeldet: Der Anschlag gegen das Regierungsgebäude in Hannover ist von Mitgliedern der kommunistischen Partei ausgeführt worden. Die Zentralleitung der Partei in Berlin und die Bezirksleitung in Hannover haben die Anweisung ergehen lassen, Sprengstoffe und Sprengkörper zu beschaffen, die Behörden zu beunruhigen und mißliebige Personen und Beamte zu beseitiger Das Ende der„Dixmuiden“. Paris, 29. Dez. Die letzten Meldungen über die Auffindung per Leiche des Schiffsleutnants Du Plessis ermöglichen die Feststellung der Stunde, in der das Luftschiff„Dixmuiden“ verunglückt ist. Die Uhr, die man bei dem Toten fand, ist um 2 Uhr 30 Minuten steyen geblieben. Um diese Stunde hat auch am 23. Dezember der Bahnhofsvorsteher von Sciacca über dem Meere einen hellen Schein aufleuchten sehen, dessen Ursprung er sich nicht erklären konnte. Andere Beamte des Bahnhofs glauben, ebenfalls brennende Ballons bemerkt zu haben, die in den Wolken verschwanden. Diese Beobachtungen haben nur wenige Sekunden gedauert, aber sie werden für zuverlässig gehalten. Es wird angenommen, daß die„Dixmuiden“ vom Blitz getroffen oder explodiert ist. Die Mitteilung. daß zwei Ballons gesehen worden seien, könnte dadurch erklärt werden, daß der Luftkreuzer in zwei Teile zerbrochen ist oder daß eine der Gondeln abgelöst wurde und brennend ins Meer fiel. Die Trauer in Frankreich ist sehr tief. Die Offiziere und Mann schaften der„Dixmuiden“ waren sämtlich ausgesuchte Leute und ihr Verlust wird noch schmerzlicher empfunden als der Schade für die Marine. Eriinden Gevverber Verkeir Geld- und Wechselmarkt. Unveränderte Devisenkurse. Berlin, 31. Dez. Die Silvesterbörse. Die heutige Börse, die letzte dieses Jahres, war fast völlig lustlos, die Kurse bröckelten leicht ab. Das Publikum sowohl, als auch die Spekulation und die Großbanken zeigten eher die Neigung, von ihrem Effektenbesitz Abgaben vorzunehmen, jedoch blieb das Angebot nur sehr gering, es war so gut wie gar keine Kauflust zu verspüren. Die Veröffentlichung der Verordnung über Goldbilanzen hatte heute keine Wirkung auf die Kursgestaltung. Der Geldmarkt zeigte heute wieder eher eine kleine Erleichterung, die Sätze für tägliches Geld bewegten sich zwischen ½ und ¾ Prozent. Im Verlauf der Börse, besonders nach Festsetzung der Kassakurse, wurde die Grundstimmung eine Kleinigkeit fester, es wurden überall wieder Käufe vorgenommen. Bevorzugt waren Schiffahrtsaktien und Petroleumwerte. Der Devisenmarkt zeigte heute wieder unveränderte Kurse. Auch die Repartierungen waren unverändert, und zwar Holland und Kabel Newyork mit je 15 Prozent und London 20 Proz. Eine Goldanleihe der preußischen Provinzen. Die preußischen Provinzen haben die Ermächtigung erhalten, Goldanleihe aufzuaus deren Ertrag sie Darlehn an Kreise und Gemeinden ihres provinziellen Bereiches geben können. Diese Goldanleihe dient als Unterlage für die Beschaffung kurzfristiger vorübergehender Kredite zur Deckung des Finanzbedarfs der Provinzen, Kreise und Gemeinden für den Monat Januar, bis die Goldsteuern der Gemeinden eingehen. Nach Art der Rentenmark dürfen auf diese Goldanleihen Zwischenscheine ausgegeben werden, die schon in den nächsten Tagen in den Verkehr kommen und wie die Rentenmark den Zweck eines hochwertigen Zahlungsmittels erfüllen werden. Mit Genehmigunn der Reichs= und preußischen Landesregierungen werden diese Zwischenscheine bei den Kossen der Reichsbohn, Reichspost und Reichofinanzverwaltung sowie alben preußischen staatlichen Kassen in Zahlung genommen werden. Produkte. Amklich festaesehle Preise an der Produktenbörse zu Berlin. 31. Dezember. Getreide und Oelsaaten pro 1000 Klg. sonst pro 100 Klg. In Goldmark der Goldanleihe oder in Rentenmark. Weizen, märkischer 166—168. Behauptet. Roggen, märk. 145—147. Behauptet. Sommergerste 163—168. Still. Hafer, märk. 128—134, westpr. 120—122. Behauptet. Weizenmehl pro 100 Klg. frei Berlin brutto inkl. Sack(feinste Marken über Notiz) 25.50—28.50. Fest. Roggenmehl pro 100 Klg. frei Beelin brutto inkl. Sack 24—26,.50. Fest. Weizenkleie frei Bersin 8. Stetig. Rogoenkleie frei Berlin 7,60—.70. Stetig. Naps 265. Still. Viktorigerbsen 38—40, kl. Speiseerbsen 19—22, Peluschken 14—15, Ackerbohnen 12—14, Wicken 15—16, Lupinen, blaue 13—15, gelbe 14—16, Serradella 16.50—18, Rapskuchen 11,50—11,75, Trockenschmitzel—8,20, Torfmelasse 30/70—.25, Kartoffelflocken 17—17,50. Heu und Stroh. Bericht der Preisnotierungskonnission für Rauhfutter(nichtamttich). Großhandelspreise pro 50 Kla. ab märkischer Station für den Berliner Markt(in Gotdmark): draht gepr. Roggen= und Weizenstroh 0,60—0,70, desgl. Haferstroh.50 bis 0,60, desgl. Gerstenstroh 0,50—0,60, Roggenlangstroh.40, bindfadengepr. Roggen= und Weizenstroh.40, Häcksel 1,20—1,30, vondelsübliches Heu.10—.20, gutes Heu 1,30—1,50. Viehmärkte. Husum, 30. Dez. Die Zufuhr zu den schleswig=holsteinischen Ferkel= und Jungschweinemärkten betrug in dieser Woche etwa 1400 Stück. Der Handel war langsam. Es bedangen:—6 Wochen alte Ferkel—12 A,—8 Wochen alte 12—16 K, über 8 Wochen alte 16 bis 25 A das Stück. Nach Lebendgewicht wurden bezahlt für beste Ware 50—60 Pfg., für mittlere 45—50 Pfg., für geringere 40—45 Pfg. das Pfund. Von fetten Schweinen kostete beste Ware 55—65 Pfg., mittlere 48—53 Pfg., geringere 40—45 Pfg., Sauen, je nach Güte, 45—55 Pfg. das Pfund Lebendgewicht. Werliner Börse vom 81. Dezember 1923. Fillale en slob. Telephon 131—127, Mitgeteilt von der Dresdner Bank Zweigstelle Oelde. Telephon 34, Zweigstelle Bechum. Telephon 46, 130 Schstahrteatten Hapag Hamb.=Südam. D. Norddeutsch. Lloyd Bank=Aktien. Barmer Bankver. Darmstädter Bank Deutsche Bank Disc.=Kommandit Dresdner Bank Essen. Kreditanst. Osnabrücker Bank Statt Karten. Die Verlobung unserer ältesten Tochter Grete mit dem Herrn Kaufmann Alex Terhoch aus Drensteinfurt beeliren wir uns ergebenst anzuzeigen. Saly Hertr u. Fras Jeaunette geb. Windmüller. Meine Verlobung mit Fräulein Grete Hertz, Tochter des Herrn Kaufmanns Sally Hertz und seiner Frau Gemahin Jcannette geb. Windmüller gebe ich hiermit bekannt. Beckum Sylvester 1923. (Wegen Druckfehler wiederholt) Dler Terboch. Drensteinfurt STATT KARTEN Die VERLOBUNG unserer Tochter ANNE mit dem Herrn AUGUST SCHULZE RARING aus Amelsbüren beehren wir uns anzuzeigen. Heinrich Scholze Zomhülsen und Fran Maria geb. Schaprüde. Everswinkel z. Zt. Vellern, im Januar 1924. Meine VERLOBUNG mit Fräulein ANNE SCHULZE ZUMHULSEN zeige ich ergebenst an. Amelsbüren, im Januar 1924. Frieda Hörmann Heinz Steffenewers Redakteur Verlobte Graz(Oesterreich) Rosenberggasse 39 Neujahr 1924. Rheda . Vorstufe: .1 Lehrlinge ohne Entgelt, HutejunI gen u. andere beschränkt arbeitsfähige Personen(männliche und weibliche) Weibliche: 2. Hausangestellte unt. 17 Jahren 3. Hausangestellte über 17 Jahren. Lehrköchinnen .1 Fach= u. landw. Arbeiterinnen I unter 17 Jahren 5. Unnerheirat, freiwillig Versicherte, Fach= u. landw. Arbeiterinnen unter 17 Jahren 6. Verheir. freiwillig Versicherte, Betriebsbeamtinnen, Wirtschafterinnen u. andere weibl. Angestellte in ähnl. gehobener Stellung Männl'che: 7. Hausangestellte im Alter bis zu 17 Jahren S. Hausangestellte über 17 Jahren Eleven .1 Fach. u. landw. Arbeiter unter .. I 17 Jahren. Heuerlinge 10.1 Fach= u. landw. Arbeiter über 17 Jahren. Vermalter. Heuerlinge wenn voll oder fast voll becäfhigt Gestitmärter m. II. Viehmärter, Gestiuwarter, Verwalter als selbständ. Wirtschaftsleiter. Förster, Personen Nr Gmr. Teneh Srring .60 .80 11.20 12.60 .90 (.90 .00 in Stut gsetat Stelunz..unde der Goldmark am Tage vor der Veirags. Die Beiträge werden berechnet noch der: Aurou, deg Kurzstandes der Godmark. Bel den nicht sachlung, Sie ändern bich wisth Beiträgen findset eine Auswertung wie bei den Steuern ston. De beigetrieben. Mit den Rückständen werden zueieg In Zukanft sollen die Beströge bis auf weiteres wieder almonatich eingezogen werden. Bendoert, ben 21, Aepender ve, Pasand uer Landkransenlase der Kreise Warender. Ed. Twillmann gent. Schulze Osthoff, Vorsitzender. 14.00 16.80 .11 .33 .60 .96 vom.-—.Det. .72 .79 .44 .40 .79 .89 .08 .32 .75 .38 .48 Unser Mitglied Kam. Bernh. Düding ist gestor. ben. Antreten z. Beerdigung Donnerstag morgen 8¾ Uhr am Trauerhause Kirchstraße. Der Vorstand. Statt Karten: Elisabeth Kuhlage Franz Künne Verlobte Hohenholte. Enniger anuar 1924. Bürgerschützenverein Huberins, Belde. Unser Mitglied Bernh. Düding ist gestorben. Beerdigung ist Donnerst### morgen 9 Uhr vom Trauerhause aus. Um zahlr. Beteiligung bittet Der Vorstand. Selbschlseverkauf. Am Mittwach. dem 2. Jan 1924, vorm. 11 Uhr werde ich an der Wirtschaft Wwe. Funke in Rietbera für Rechnung dessen, den es angeht. eine Kuh öffentlich an den Meistbietenden gegen bare Zehlung versteigern. eine Vier. telstunde vorher. Rlefberg 29 Dez. 23 Oberauelle. Gerichtsvollzieher in Wiethern. Bol. Becum. Die Verordnung de Militärbefehlshabers de Wehr'reissemmendag 6 vom 10. Dez. 1023 über Auszeichnung von Preien im Kleinhande# auf dem Amte Bechum ger Einsschtnehme auf Beckum. 27. Dez. 1923. Der Amfmann: Rconstrabnd. In unser Handelsregister Abt. A unter Nr. 88 ist heute dei der daselbst eingetragenen Firma: „Nattebrede u Co., Wiederbrück" folgendes eingetragen: Der't der Gosaslschaft ist nach Senneloger bei Paderborn verlegt. Statt jeder besonderen Anzeige. Handwerker= und Gewerbeverein Beckum. Einladung zur Versammlung am Freitag, dem 4. Januar, abends 8 Uhr im Gasthof Aug. Jürgene, Weststraße. Tagesordnung: 1. Fortbidungsschule. 2. Steuerpflichten im Janar. 3. Bericht über Sterbehilfskasse und Welhnachtsspende. 4. Verschiedenes: Kattoffelbeschaffung u. a. B. Gödde, Versttender. „„ Geschaftsbachtt sowie sonstigen Kontorbedarf. Ig. Otfo. Ennigerloh, Drubbel Nr. 7. eches:* AT * HANNOVEN. it der Föniglich Preussischen Goldenen Staats-Medaille, sewie mit dan bacheten Aussezeöhunges auf allen Wek- und vielen anderen Ausstellungen. Agentur und Lager für den Kreis Wiedenbrück B. Baltlor, inisturen stete am aper Fxtra-Aufertigungen in kürzester Fr# Alle Couranten Eiolaturen Reis am Lager. Vertelltgmmneter Betan-Dratt- Eindand. End-hnferugung.e in kürzester Frist. Vortaut io Oiginst-Proien. 22 Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, morgen 9 Uhr meinen lieben Mann, unsern guten, treusorgenden Vater. Bruder, Schwa#ger und Onkel Berng. Tür„ zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Er starb nach kurzer. schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit, gestärkt durch den Empfang der hl. Sakramente, im Alter von 9 Saher. G Gn u. Um ein andächtiges Gebei fur oen lieben Verstorbenen bitten die trauernden Hinterbliebenen. Oelde, Greven und Münster, den 31. Dezember 1923. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 3. Januar, morgens 9 Uhr, vom Trauerhause aus statt, danach das feierl. Seelenun vertausche evtl. zegen — anderes Getreide. Kusia=Verein Beldes Ang. Franz Poit, Heute(Mittwoch) abend Oelde. Mittwoch, 9. Jay, 1924, im Tagesordnung: Neuwahl des Vorstandes. Alle aktiven und passiven Mitglieder sind herzlich eingeladen. Der Vorstand. habe 40 Jtr. gegen Korn zu vertausch. Näh. in d. Guchäftsft. Suoin Empfehle □ Chorprobe. wird dringend inn pünktliches Erscheinen gebeten. Lomen und Hperren 8 Uhr. Bekunntmachung. Es wird hiermit nochmals darauf hingewiesen, daß das Notgeld des Kreises Beckum ach der Aufruf=Bekanntmachung vom 5: Dezember 1923 mit Ablauf des 5. Januar 1924 seine Gültigkeit als gesetzliches Zahlungsmittel verliert und daher spätestens an diesem Tage während der Dienststunden bei der Kreiskommunalkasse Beckum, Weststraße 47 zum Umtausch gegen gesetzliche Zahlungsmittel vorzelegt sein muß. Nach dem 5. Januar 1924 finde: der Umtausch nicht mehr statt. Eine Nachfrist wird auf keinen Fall gewährt. Beckum, den 31. Dez. 1923. Der Vorsthende: Fenner von Fenneberg, Landrat. Nehme Bestellungen rntgegen auf Thomasmehl lieferbar Jan; und Febr. und auf Anthrazilädhien lieferbar sofort. Bernh. Micke, Neubeckum. Telephon 17 in sehr guter Verfassung. Kastenform. spez. für Viehhändler, Gewerbetreibende geeignet, zu verkaufen. Böcker. Rheda i. Westk. Bleichstr. Subin ist ein gutes Mittel für Schweine gegen Lahmheit. Steifheit und Knochenweiche. haben in Apotheken und Drogerien.„ Lieserung an Wiederverkäufer unter günstigen Bedingungen durch die Apotheke in Bevergern. Hache für Malergeschäfte und Fabriken, Erd. und chem. Farben. Gebr. Beerheide, Oelde Lacke und Farben en gros, Telephon 83. Am Donnerstag. dem 3. Januar, nachm. 2 Uhr, werden in St. Vit am Forsthause Gegenstände zum Verkaufe gegen Barzahlung aus2 Lorbfessel v. Tisch, 1 Beitstelle, einschlät, mit Sprungfedermatr., 1 Beltsl. m. Sprungfedermatr., 1½schläf., 1 Seegras- u. 1 Roßhaarmatr. mit dio. Keilissen, 1 els. Kinderbeisherngz mit 8 Schubsächern, 1 Kuchen#isch mit Bord, 1 Sofa, 1 Waschtisch, 1 Nachtschraur, 1 Schreibtisch, Kleiderständer, Eimer. Schüfseln, Einmachköpfe u. sonstige Haus= und Küchengeräte. Die Sachen sind gebraucht und können 1 Stunde vorher besichtigt werden. St. Vit d. Wiedenbrück. Hatmener Suche zu Ostern für meine Dampf=, Brot= u. Feinbäckerei einen gesunden und begabten nath. Tehrling. G. Brökelmann, Gütersloh, Unter den Ulmen. Suche sofort oder zum 15. Jan. einen tüchtigen. kathol. Friseurgehülsen bei voller Ponsion. Pab. I. d. Seich d. 1e. gesucht. Conrad Heifmeier, Schuhmachermeister, Bad Waldliesborn= stattung der Unkosten ab##alen bei B. Herhring. Ennigerlot Münsterstr. 94. Zomertroge umd chr! Mädchen für A. Haushatt gesucht. Frau Zeitz Zimmarmann Ahlen(Westf.) Beragmtastrase 45. Einsache Stütze ges., die mit der Hausfrau alle Arbeit verrichtet: Familienanschluß. G. Gehalt. Am töst. kl. Kötterstochter, nicht unter 18 bis 20 Jahren. Iran Gast- u. Landwict Einering. Münster. Hammerstr. 89. Bekanntmachung. Durch Beschluß der städt. Kollegien vom 20./ 21. Dez. 1923 wird gemäß§ 18 des Gesetzes über d. vorlituf'de Steuer om Grundvermögen vom 14. Februar 1923 in der Fassung der Verordnung vom 22. Oktober 1923. einhundert Prozent Zuschläge zu den Sätzen der Grundvermögenssteuer, vom 1. Jan. 1923 av, erhoben. Die bis jetzt erhebene Grund= und Gedäudesteuer kommt von diesem Tage ab in Fortfall. Beckum, 21. 12. 1923. Der Magistcaf: Fehling. Mädchen,) Zsol. Becun. Zu sofort junges für leichte Hausarbei. gesucht. Iran A. Lütte. Beckum, Nordstr. 19 nicht unter 19 Jahren, für kleinen bürgerl. Haushalt nach Ennigerloh gesucht. Näh. Ann.=Exp. Kras, Neubeckum. Ordentl., kath. Mädchen für Haus= und landw. Arbeiten bei Familienanschluß gesucht. Näh. Ann.=Exp. Kras, Pesr-1. Auf sofort oder spöter ein Mädchen für sämtliche landw. Arbeiten gesucht. Näh. Alois Kalthoff. Bucchlg., Waderslot. 20 Jokr: alt, kath., sucht sofort oder später Stelle für Küche und Hausard. Näh. i. d. Gesch. d. Z1g. Tüchtiges Mädchen für kl. Haushalt sofort gesucht. Iran Beihge. Ahlen i. W. Bergantsstenße Auf die im Gitterkasten der Gemeinde aushängen. de Abänderungsverordnung vom 27. Dezember 1923 über die Erhöhung der Zuschläge zur Grundmiete wird hiermit hingewiesen. Die Verordnung kann auch auf dem Amtozimmer eingesehen werden. Beckum, 27. Dez. 1923. Der Amtmann: Sckerichett. Schammahung, Die aus Anloß des Verdachts der ansteckenden Blutarmut unter dem Pferdebestande des Landwirts Gerhard Kröger in Keitlinghausen angeord. neten Sperrmahnahmen werden hiermit aufgehoben. Oelde, 28. Dez. 1923. Die Bellockoerweituung: Sohenntng. Wiedenbrsich. 21. 12. 1923 An bedü ftiee Kinder bis zum 5. Lebenefahre wird zur Verbilligung der Misch für Januar ein Zuscheeb von 1 Goldmark bemisligt. Anträge können nur am 3. und 4. Jan. 1921 im Rathaus. Zimmer 13. unter Vorlage des Familienbuches gestellt werven. M 5 Güterslo#. 28. Der. 23. 0 Ueber sogenannte ChiffreAnzeigen ( B Anz. mit dem Schluß: Angebote unter A. B. 3 an die Geschäftsstelle d. Ztg., dürfen wir keinerlei Auskunft geben auch keine Adresse nen nen. Wer auf derartige Anzeigen näher eingehen will, muß, wie der Auftraggeber einer solchen Anzeige es verlangt. Angebete unter Angabe der betr. Offerten=Nummer frei an unsere Hauptgeschäftsstelle einsenden: wir befördern die Angebote dann weiter an die Aufaeber der Anzeigen. Wer wünscht, daß unsere Geschäftsstelle ein Angebot sofort nach Einweiterbefördert. muß das Porto für die Weiterbeförderung außerhalb des geschlossenen Briefes beifügen. Soweit dies nicht geschieht, werden die Offerten gesammelt und einige Tage nach dem letztmaligen Erscheinen der betr. Anzeige an den Aufgeber dieser Anzeige befördert. Wer aber Auskunft über Anzeigen mit der Schlußzeile:„Zu erfragen in der Geschäftsst.“ wünscht. muß in jedem Falle Porto einsenden Die ZeitungsGeichtstalltelle Viehmarkt 2 Goldpfeunig das Wor nur gegen Vorauszahlung Zn verkaufen: Eine trag. Stute in der mittl. Jahren, vorzüglich. Einspänner, weil über zöhl'g, bill'g. Näh. in der Geschäftsstelle. Eine trag. BelaierStute in den mittl. Jahren, vorzügl. Einsnänner, weil überzählig, billig. Näh. in der Gesch. 5 Stück 6 Fertel. Erlemanr gatt. terkalb bei Koch, Beelen. Tel 8. Schwarzbunkes Bullen= kalb, im Herdbuch eingetragen. Ferd. Baumjohann, Lintel 10. Eine tragen?. 2 Schweine. Stück 100 Pfund. Näb. in der