=Unterricht! eckum. hverehrten Familien von und Umgegend erlaube ermit bekannt zu machen, iesjährige Unterricht ntag, d. 1. August, ittags um 3 Uhr, e des Herrn C. B. le beginnt. efl. Beteiligung hierzu hst ein. Hochachtungsvoll nius Arnsberg. Hautunreinigkeiten, Mitesser, Sommersprossen 2c., haben Sie nie bei Gebrauch v. Kuhn's Glywefelmilch=Seife(50 u. Kuhn's Enthaarungs2 u. 1) ist das Beste. Echt ranz Kuhn, Kronenpark, s. In Münster bei A. usmann, Mohrendrog. machetöpfe Glaser V. Grossegesse, Wiedenbrück. 2 erfahrene lergesellen t und zum Herbst lehrling gesucht. denkemper, Oelde. utigen Nummer unserer ung liegt ein Prospekt bekannte Kochbuch von Davidis bei, auf den wir unsere geehrten Leseermit aufmersam machen. kochbuch kann als billiges ktisches Hülfsmittel für he allen Frauen und i nicht warm genug emperden, und wird namentdie jetzt beginnende Einjeder Haushaltung unch sein. te“feen, Beilagen:„Unterhaltungsblatt" und„Praktischer Ratgeber“. Erscheint täglich mit Ausnahme der Soun= und Feiertage. Abonnementspreis: in Bielefeld 50 Pfg. monatlich frei in's Haus gebracht; bei allen deutschen Postanstalten 1 M. 10 Pfg. vierteljährlich; durch den Briefboten in's Haus gebracht 1 M. 50 Pfg. Das„Illustrierte Sonntagsblatt“ kostet 25 Pfg. vierteljährlich extra. Anzeigen kosten 15 Pfg., solche aus den Kreisen Bielefeld und Wiedenbrück nur 12½ Pfg. die Petitzeile oder deren Raum; Reklamen à Zeile 50 Pfg Nr. 170. Montag, den 24. Juli ssssss Bestellungen auf diese Zeitung für die Monate August und September werden von allen Postanstalten, Landbriefträgern, unsern Agenten und Boten, sowie von der Expedition zu 2/3 des am Kopfe vermerkten Preises entgegengenommen. □ Geht etwas vor? Es geht etwas vor; man weiß nur nicht, was!— dieses tiefsinnige Wort des verflossenen sozialdemokratischen Abg. Sabor, das in seinem Tiefsinne erinnert an das vielberühmte andere Wort:„und wer des Lebens Unverstand mit Wehmut will genießen, der stelle sich an eine Wand und trample mit den Füßen“— läßt sich wieder einmal anwenden auf allerhand geheimnisvolles Munkeln der Blätter über den Kaiser= besuch in Dortmund und seine unerwartete nachträgliche Absage, über die zukünftigen Schicksale der preußischen Mittelland=Kanal=Vorlage und über die Wahlverabredungen in München und in der Rheinpfalz zwischen dem Centrum und der Sozialdemokratie. Zunächst verwundert man sich höchlichst darüber, wie es denn möglich sein kann, diese außerordentlich verschiedenartigen Gegenstände in ursächlichen Zusammenhang mit einander zu bringen. Aber der Erfindungsgeist der Zeitungen in der heißen Stille der Hundstage hat schon von jeher mitunter ganz absonderliche Blüten gezeitigt, und wenn man an die kritische Beurteilung dieser politischen Phantasiegebilde herangeht, dann möge man ihren Erzeugern gleich von vornherein als mildernden Umstand anrechnen die Jahreszeit und die bedrohliche Hitze, von der dieselbe begleitet ist. Etwas ist ja wahr: das Schimpfen auf das Centrum im allgemeinen wegen besagter Wahlverabredungen in München und in der Rheinpfalz hat teilweise eine Form angenommen und wird mit einer Heftigkeit und Nachhaltigkeit betrieben, daß man ganz leicht auf den Gedanken kommen kann, es stecke System in der Sache. Namentlich die Melodie von der Verquickung des Priestergewandes mit der„Ballonmütze" und der„Petroleumflasche“ ist in dieser letzten Zeit in so vielfach unerbaulichen Abänderungen vorgetragen worden, daß die Annahme nicht fern liegt, es sollte damit irgend einer bestimmten hohen Stelle gruselig vor dem Centrum gemacht werden. Nun wird weiter gemunkelt wie folgt: Ohne das Centrum ist die Kanal=Vorlage in preußischen Abgeordnetenhause nicht durchzusetzen. Das ist Thatsache und kann von niemand bestritten werden. Wenn man also die Kanal=Vorlage durchbringen wollte, dann müßte man mit dem Centrum paktieren; mindestens würde man für eine Annahme der Kanal=Vorlage im preußischen Abgeordnetenhause denjenigen Centrumsabgeordneten verpflichtet sein, die„ja“ dazu sagen würden. Nun aber haben— so geht die Munkelei weiter— die Scharfmacher den münchener Wahl=Kuhhandel dazu benützt, um„hoch oben“ das Centrum aus dem Sattel zu heben. Dort„oben“ wolle man jetzt mit dem Centrum nichts mehr zu thun haben, und deswegen könnte nun auch nicht mehr daran gedacht werden, mit den Stieren des Centrums den Kanal=Wagen aus dem Sumpfe zu holen, in den er geraten ist. Der Wagen müßte also einstweilen in seinem Sumpfe stecken gelassen werden bis zum Eintritte späterer und besserer Zeiten. Deswegen aber— und nun kommt der Schluß dieser mystischen Gedankenreihe!— könnte nun auch der Kaiser nicht nach Dortmund kommen; denn ohne würde die Anwesenheit des Monarchen in Dortmund als eine Kundgebung für den Mittelland=Kanal ausgelegt werden, und das müßte man nunmehr unbedingt vermeiden, weil es nicht mehr in die veränderte Lage der Dinge hineinpasse usw. usw. Es will uns bedünken, als sei es ein ganz unwürdiges Spiel, das auf diese Weise mit der Person des Kaisers getrieben wird. Aber das haben diejenigen zu verantworten, die es treiben; und andere können dagegen nichts anderes thun, als Widerspruch erheben. Was indessen die Hauptsache bei der ganzen Geschichte ist: die Thatsachen stimmen nicht mit jenen dunklen politischen Vermutungen überein. Zunächst ist es unmittelbarer Unsinn, wenn eine trotz ihrer bekannten Unzuverlässigkeit noch immer vielfach von den Zeitungen benützte berliner Zeitungs=Korrespondenz schreibt: „Es kommt hinzu, daß der Kaiser von Transaktionen mit dem Centrum sehr wenig wissen wolle, nachdem die Wahlen in Bayern für das Centrum eine absolute Mehrheit ergeben haben.“ Gerade dieser letztere Umstand hat doch mit der ganzen Sache nicht das Geringste zu thun. Ferner ist die Meldung unwidersprochen geblieben, daß Herr Minister von Miquel bereits vor mehreren Wochen, also lange vor der bayrischen Wahl, durch Herrn von Lucanus dem Kaiser die Erwägung habe unterbreiten lassen, die ganze Kanalfrage auf eine gelegenere Zeit zu vertagen. Drittens kann nicht die Rede davon sein, daß das Centrum bei der Regierung in Gunst stände: wenn es so wäre, wie hätte dann der Bundesrat von neuem den Reichstags=Beschluß gegen das Jesuiten=Gesetz :] Eine Gedankensünde. (4. Fortsetzung.) (Nachdruck vervoten.) „Das Perlenhalsband! Sie beschuldigen mich also, das Perlenhalsband Ihnen entwendet zu haben?“ „Na, wo soll's denn sonst hingekommen sein? Es ist nicht da, und ein anderer Mensch kam nicht an den Schrank; ich lasse den Schlüssel nie von mir und gab ihn nur Ihnen.“ Valentine stand mit gefalteten Händen vor der Frau und sah sie an, als ob sie an ihrer gesunden Vernunft zweifle. „Aber ist es denn menschenmöglich? Frau Rechling, so besinnen Sie sich doch. Sie selbst—“ „Wollen Sie mir etwa einreden, ich hätte Ihnen das Halsband geschenkt?“ „Das nicht. Aber Sie befahlen mir, es gelegentlich mit zu Schaper zu nehmen, da etwas am Schloß verbogen war.“ spitle. Das aber und der überlegene, wegwerfende Ton, den das sonst so höfliche, so bescheidene Mädchen jetzt gegen sie annahm, brachte sie ganz außer sich. Um keinen Preis hätte sie ihr Unrecht eingestanden und so versetzte sie denn in einer womöglich noch beleidigenderen Weise als bisher:„Der Juwelier pflegt doch eine Bescheinigung zu geben, wenn man ihm Sachen zur Reparatur bringt, wo ist denn die eigentlich geblieben?“ Valentines ganzer Körper erbebte wie unter Peitschenhieben. Sie eilte nach einem am Fenster stehenden kleinen Nähtisch, nahm ein Notizbuch heraus und blätterte darin. „Hier ist der Schein: ja, ich beging das große, todeswürdige Verbrechen, zu vergessen, daß ich ihn in meinem Notizbuch behalten hatte. Ich dachte bis zu diesem Augenblick nicht daran, aber nun nehmen Sie ihn, fahren Sie schleunigst damit zu Schaper, und lassen Sie sich Ihr kostbares Perlenhalsband zeigen.“ „Na, sehen Sie, da sind Sie doch eigentlich selbst an der Geschichte schuld,“ sagte Frau Rechling,„wie konnte ich Ueber das Gesicht der Frau Rechling zuckte etwas wie eine plötzlich aufdämmernde Erinnerung, die wasserblauen Augen schauten betroffen darein, so daß sie dumm aussahen. „Ja, ja, ich besinne mich,“ murmelte sie, aber noch mochte sie sich doch nicht für geschlagen erklären„Und das hätten Sie gethan?“ „Gewiß, Sie wünschten es ja.“ „Warum sagten Sie mir das nicht?“ „Weil Sie mir keine Zeit dazu ließen," antwortete Valentine in einem unsäglich bitteren, verächtlichen Ton. „Als ich von jenem Ausgang heimkehrte, auf welchem ich das Halsband zum Juwelier getragen hatte, machten Sie mir jenen— jenen Auftritt, infolgedessen ich Ihr Haus verließ. Da ist es allerdings nicht zu verwundern, daß ich Ihnen von der Besorgung zu sagen vergaß.“ Frau Rechling war erschrocken über die Wendung, welche die Angelegenheit nahm. So beschränkt und voreingenommen sie auch war, sah sie doch ein, daß die Dinge sich verhielten, wie Valentine angab, und daß sie hier eine klägliche Rolle denn denken—“ „Sie konnten nichts anderes denken, als daß ich eine Diebin sei! Sie hatten die Stirn, hierherzukommen und mich in der abscheulichsten Weise zu beschimpfen! unterbrach sie Valentine,„und Sie wagen jetzt noch davon zu sprechen, daß ich die Schuld an dem Vorfall trage. Das übersteigt alles Maß, dafür giebt es keine Entschuldigung.“ Sie war totenbleich; die Augen sprühten Funken und hatten in ihrem Blicke etwas Grausames; die feinen, spitzen Zähne bohrten sich in die jetzt ganz blutleere Oberlippe. Frau Rechling wurde es unheimlich zu Mute.„Aber Fräulein, Fräulein, besinnen Sie sich doch nur,“ stammelte; sie.„Irren ist ja menschlich.“ „Nein, Ihr Irrtum war unmenschlich," antwortete Valentine.„Fort! Was sitzen Sie noch da? Was wollen * Sie noch hier? Wir haben nichts mehr miteinander zu schaffen!" Sie wies mit einer gebieterischen Bewegung nach der Thür. Vergessen war in diesem Augenblick, daß diese Frau die Mutter des Mannes war, den sie liebte, vergessen, 1899. so vollkommen mit Nichtachtung übergehen können? Und endlich würde eine Verschiebung der Kanal=Vorlage für spätere Zeit sicherlich beim preußischen Centrum gar kein Bedauern, wohl aber bei einem großen Teile desselben freudige Beistimmung hervorrufen. Sollten es politische Gründe sein, die den Kaiser davon abhalten, Dortmund zu besuchen, so müßten sie wohl andern Zusammenhang haben als den, den jene Zeitungspolitiker ihnen geben wollen. Tages=Ereignisse. Deutschland. □ Berlin, 23. Juli. Zur preußischen Kommunalwahl=Vorlage. Es wird nicht oft vorkommen, daß Centrumsblätter Herrn Abg. von Eynern ihren vollen Beifall zollen. Aber jetzt liegt wirklich ein Fall vor, in dem Herr von Eynern dieses Beifalles teilhaftig wird. Am 12. Juli war, wie berichtet, dem Abg. v. Eynern als dem Geschäftsführer der nationalliberalen Fraktion des Abgeordnetenhauses ein Schreiben des geschäftsführenden Ausschusses des rheinischen nationalliberalen Centralkomitees zugegangen, in dem dieser Ausschuß nach einem von ihm gefaßten Beschlusse gegen den Kompromiß=Antrag Sattler=Fritzen in Sachen der Novelle zum Gemeindewahl=Gesetze sich wendet und die Fraktion ersucht, für die Einteilung der Gemeindewähler nach Zwölfteln der Steuersumme ohne jede Nebenbestimmung einzutreten. Das Auftreten der nationalliberalen kölner Herren war entschieden herausfordernd, und man durfte einigermaßen gespannt sein auf die Wirkung, die sie damit bei der nationalliberalen Fraktion hervorbringen würden. Jetzt läßt sich diese Wirkung beurteilen, denn die Nationallib. Korresp. bringt das Antwortschreiben des Herrn v. Eynern. Aber die kölner Herren dürften keine besondere Freude daran haben.„Wir 14 nationalliberale Abgeordneten der Rheinprovinz— so schreibt Herr v. Eynern— werden... nicht die unfruchtbare Stellung einnehmen, das Schlechteste zuzulassen, weil wir das Gute nicht erreichen können. Ob aber die nationalliberale Partei ein Wahlgesetz nur nach der Seite betrachten soll, daß es nach seiner Konstruktion geeignet erscheint, gleich berechtigte Bürger, die gleichmäßig zu den Gemeindearbeiten und Gemeindelasten beitragen wie wir, und die damit das gleiche Recht für den Einfluß ihrer Anschauungen auf die kommunalen Verhältnisse haben wie wir, wegen eines andern politischen Bekenntnisses oder gar weil sie katholischen Glaubens sind, auszuschließen, ist eine Frage, welche von keinem Mitgliede einer liberalen Partei bejahend beantwortet werden daß ihr Vater nur durch zwei Thüren getrennt von ihr war, und daß jede Aufregung seinen Tod herbeiführen konnte. Sie war vollständig erfüllt von einem rasenden Zorn. Aber Frau Rechling rührte sich nicht. War es die Aufregung, war es der Schreck über den begangenen Mißgriff, oder die Bestürzung über die plötzliche Verwandlung in Valentines Wesen, die robuste, vollblütige Frau fühlte sich plötzlich von einer Schwäche angewandelt. Sie machte noch eine Bewegung, als wolle sie den Sammetmantel von den Schultern reißen, sank aber zurück und murmelte:„Wasser— trinken.“ Ein paar Sekunden stand Valentine, ohne sich zu rühren und betrachtete mit kalten Blicken ihre jetzt hülflose Feindin. Dann ging ein Zucken über ihr Gesicht, sie wandte sich und verließ das Zimmer. Es währte einige Minuten, ehe sie zurückkehrte; auf einem Präsentierbrett trug sie ein Glas, das zu drei Vierteln mit Wasser gefüllt war, und eine ganz volle, aber bereits entkorkte kleine Flasche. Aus dieser goß sie eine dunkelrote Flüssigkeit in das Wasser und reichte das Glas Frau Rechling, welche sich jetzt soweit wieder erholt hatte, um es selbst zum Munde führen zu können. Sie trank mit schnellen, gierigen Zügen und murmelte dann, es Valentine hinhaltend:„Mehr, mehr!“ Diese ergriff das Glas und machte eine Wendung, als wolle sie wieder aus dem Zimmer gehen. besann sich aber, zuckte die Achseln und füllte das Glas etwa zur Hälfte aus der Flasche. Wieder trank Frau Rechling. „So, das war gut,“ sagte sie,„ich danke Ihnen.“ Valentine antwortete nicht. Frau Rechling erhob sich schwerfällig, indem sie weiter sprach:„Ich will jetzt gehen.“ Sie wartete einen Augenblick auf irgend eine Aeußerung des jungen Mädchens und fuhr, als diese nicht erfolgte, fort:„Valentine, Fräulein, stehen Sie doch nicht so da und starren Sie nicht so vor sich hin. Kommen Sie her, geben Sie mir die Hand, so was kann ja dem Menschen passieren. Wie konnte ich denn anders denken, als daß Sie das Halsband gestohlen hätten! Es war die kann... Parteigegensätze im Kampfe zu besiegen, um nach dem Ausgange des Kampfes zum Frieden zu gelangen, das wollen wir; aber Parteien gewaltsam durch einschnürende Gesetzesbestimmungen zum Erstickungstode zu bringen, dürfte gefährliche Flammen erzeugen und unsere Zustände gefahrdrohend gestalten" Diese Zeilen des Herrn v. Eynern sind ein erfreuliches Zeichen dafür, daß die nationalliberale Fraktion des Abgeordnetenhauses nicht gesonnen ist, den ungerechten Wünschen von einigen rheinischen Duodez=Tyrannen der nationalliberalen Partei sich zu beugen, und alle gerecht und sachlich urteilenden Männer des Landes werden der nationalliberalen Fraktion und ihrem Geschäftsführer v. Eynern ihre Anerkennung dafür nicht versagen. Trotzdem der bekannte Züchtigungserlaß schon seit geraumer Zeit in der Presse eine eingehende Erörterung gefunden hat, haben die meisten Bezirksregierungen den ihnen unterstellten Kreisschulinspektoren von dem Erlaß noch keine amtliche Kenntnis gegeben. Den Volksschullehrern ist mithin von dem Vorhandensein der ministeriellen Verfügung offiziell nichts bekannt. Inzwischen verlautet, daß einzelne Regierungen den erwähnten Erlaß als unannehmbar bezeichnet haben und nach dieser Richtung beim Kultusminister vorstellig geworden sind— mit welchem Erfolg, entzieht sich unserer Kenntnis. Eine hannoversche Bezirksregierung, deren Schulabteilung besonders dem Wohle der Volksschule eine äußerst seltene Aufmerksamkeit widmet, soll erklärt haben, daß mit dem Entfernen des Stockes aus der Schule Zustände geschaffen würden, die das sittliche Leben der der Schule entwachsenden Kinder auf das Tiefste gefährden. Eine Schule ohne Schulzucht ist wie eine Mühle ohne Wasser, sagt Amos Comenius. Allerdings wäre es pädagogisch verwerflich, wenn der Lehrer bei dem Worte „Schulzucht" nur an eine sogenannte Art von Schulpolizei denken würde. Der Ministererlaß hat durch seine vielfache Kommentierung in der Zeitung, bekanntlich eine recht begehrte Lektüre unserer Kinder, recht interessante Blüten gezeitigt. In einer Schulgemeinde des Ortes P. war der Lehrer unfreiwilliger Zeuge einer Unterhaltung, die seitens der Kinder betreffs des Stockerlasses geführt wurde. Ein kleiner Bengel verstieg sich hierbei zu der sehr bezeichnenden Aeußerung: „Laß den Lehrer mich nochmals hauen, dann wird er abgesetzt, mein Vater hat es in der Zeitung gelesen. Wohin also der Erlaß führt, sehen wir hier im kleinen, noch bevor derselbe im allgemeinen seine Rechtskraft erlangt hat. Die Schule hat es mit der Massenerziehung zu thun, und sie kann dieserhalb verlangen, daß das einzelne Kind nicht thut, was ihm beliebt. Bei den furchtbaren Auswüchsen unserer Zeit, und diese zeigen sich auch in der Schule, kann der Lehrer ohne Züchtigungsmittel nicht fertig werden, wenn seine Autorität keinen Schiffbruch erleiden soll. Zeigt der Lehrer Schwäche, Nachgiebigkeit oder gar Affenliebe, dann sinkt die Schule zu einer Anstalt hinunter, deren Fehler nachher das Arbeitshaus und das Gefängnis wieder gutmachen müssen. “ Wunderliche soziale Auschauungen. Wie eine Stimme aus einer ganz andern Welt tönen Ausführungen zu uns herüber, denen die parteileitende konservative Kreuz=Zeitung ihre Spalten öffnet. A. von Wenckstern unterschreibt sich der Verfasser dieser Ausführungen, denen er die Ueberschrift giebt:„Positive Politik gegen die roten Gewerkvereine“ Herr A. von Wenckstern hat seinen Gesetzentwurf bereits fertig: nach dem ersten Artikel desselben sollen die Paragraphen 152 u. 153 der Reichs=Gewerbe=Ordnung aufgehoben sein. Der Paragraph 153 enthält die bekannten Strafbestimmungen, die in der Zuchthaus=Vorlage durch andere ersetzt werden sollen nach dem Wunsche der Regierung. Hierin also steht der Verfasser mit dieser Vorlage so ziemlich auf einem Boden. Aber Paragraph 152 setzt das Koalitionsrecht der Arbeiter ein, und dieses also will Herr A. von Wenckstern durch seine„positive Politik“ mit einem einzigen Gewaltstreiche ausrotten..! Herrn A. von Wenckstern kennt man nicht, und dieser mag denken und schreiben, was er will. Aber wenn das leitende Blatt der konservativen Partei solchen Tollheiten zur weiteren Verbreitung verhilft, noch dazu an der Spitze von mehreren aufeinander folgenden Nummern, so ist das mehr, als lediglich durch die gegenwärtige Sommerhitze entschuldigt werden kann, nämlich ein ganz gehörig dummer Streich. Aber die werte KreuzZeitung mag sich ihren Kopf selbst darüber zerbrechen, wie sie diesen Streich im Laufe der Zeit wieder einigermaßen ausgleichen kann! Tarifreform der Eisenbahnen. Es scheint, daß die Zweifler wieder einmal recht behalten sollen: diesmal die Zweifler an der Möglichkeit, daß auch die preußischen Staatseisenbahnen der Verbilligung der Personenfahrpreise sich anschließen sollten in dem Sinne, wie es von der württembergischen Kammer empfohlen worden ist. Im bayrischen Eisenbahnrate hat nämlich nach einer Blättermeldung der Generaldirektor der bayrischen Staatseisenbahnen, von Ebermayer, wohl die Erklärung abgegeben, unter den Regierungen bestehe ein grundsätzliches Einverständnis über die Vereinfachung der Personentarife. Aber davon hat er nach dieser Meldung kein Wort gesagt, daß das Einverständnis auch über die Verbilligung dieser Tarife erzielt sei, im Gegenteil: nach dieser Meldung hat Herr von Ebermayer ausdrücklich seine Anschauung dahin geäußert, daß eine einheitliche Grundtaxe für üddeutschland und Norddeutschland sich schwerlich ermöglichen lassen werde. Die„Verhältnisse“ in Norddeutschland und Süddeutschland lägen dazu zu verschieden. Welche Verhältnisse? Was Süddeutschland kann, müßten doch die preußischen Staatsbahnen auch können, wenn sie nur wollten. Aber sie werden nicht wollen, und wahrschemlich so lange nicht, als Herr v. Miquel die preußischen Finanzen regiert. Nachher vielleicht auch nicht! Und wiewohl die Mitteilung des Ministers von Mittnacht in der württembergischen Kammer sehr interessant ist, daß nämlich Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe den Anstoß gegeben habe zu den Verhandlungen über die„Tarifallianz“, so ist leider auch damit noch lange nicht gesagt, daß Preußen mit seinen Staatsbahnen den richtigen Grundsätzen folge, die der preußische Ministerpräsident über Eisenbahn=Tarife hegt. Der Beschluß des Bundesrats betr. das Regulativ für Getreidemühlen und Mälzereien, wonach der§ 2 den Zusatz erhält, daß die Bewilligung eines Privatlagers unter amtlichem Mitverschluß neben dem Zollkonto unzulässig ist, wird im Reichsanzeiger veröffentlicht. Die beschlossene Aenderung tritt mit dem 1. Okt. d. J. in Wirksamkeit. König Albert von Sachseu empfing am Freitag mittag im Schloß Pillnitz eine zu seinem 50jährigen Jubiläum als Ritter des preußischen Ordens„pour le mérite“ von dem Kaiser entsandte und von dem Prinzregenten Albrecht von Braunschweig geführte Glückwunschdeputation, die dem König im Auftrag des Kaisers die goldene Krone zu dem genannten Orden überreichte. Mit einer Ansprache überreichte der Prinzregent ein Handschreiben des Kaisers, das, wie er betonte, „eine Dekoration des Ordens„pour le mérite“ begleitet, die einzig in ihrer Art und mit der königlichen Krone geschmückt ist.“ Eine Anzahl berliner Maurer= und Zimmererpoliere trat gestern die Reise nach Kiautschou an. Sie sind vom Kolonialamt dorthin auf 3 Jahre verpflichtet, um die in Kiautschou aufzuführenden Regierungsbauten zu errichten. Die Leute erhalten außer freier Reise und freiem Quartier ein Jahresgehalt von 3600 Mark. Ein Ziegelmeister ist schon vor einiger Zeit nach Kiautschou gesandt. In nächster Zeit werden drei deutsche Postbeamte, die Postassistenten Schelle aus Koblenz, Vollweiler aus Heidelberg und Schlemm aus Bilden, auf einige Jahre in siamesische Dienste treten. Vor längeren Jahren ist das siamesische Post= und Telegraphenwesen durch höhere deutsche Beamte neu organisiert worden. Der Kaiser kommt nach Dortmund! Am Samstag nachmittag ging beim dortmunder Magistrat die Nachricht ein, daß der Kaiser doch noch nach Dortmund kommen wird. Gerührt durch die treue Anhänglichkeit der Westfalen hat derselbe seinen ursprünglichen Plan geändert. Der Tag wird noch genauer bestimmt. Der berliner sozialdemokratische„Vorwärts" beschuldigt Herrn Geheimrat Knack, den Bureaudirektor des Reichstages, die bewußte Aenderung in dem Reichstags=Stenogramm an den Ausführungen des Präsidenten Grafen von Ballestrem vorgenommen zu haben. Die entsprechende Antwort darauf kann doch wohl kaum ausbleiben. Eine allgemeine Monarchen=Verbrüderung auf der Pariser Weltausstellung? Die„Internationale Korresp.“ läßt sich aus Paris melden: In hiesigen diplomatischen Kreisen behauptet man, es seien von italienischer Seite Besprechungen betreffend den Besuch des italienischen Königspaares bei der nächstjährigen Weltausstellung eingeleitet worden. Bei diesen Besprechungen sei auch die Möglichkeit in Erwägung gezogen, daß die Monarchen der europäischen Großstaaten gemeinsam zum Besuch nach Paris kommen würden, worin die einfachste Lösung der Frage gefunden werden könnte. Man sagt, diese Anregung sei vom Kaiser Nikolaus ausgegangen, der hierin eine Kundgebung im Sinne der Friedenskonferenz erblicken würde. Allerdings sei angenommen, daß sich die Königin Viktoria in Rücksicht auf ihr Alter dem gemeinschaftlichen Besuch nicht anschließen werde, sodaß nur die Monarchen der vier östlichen Großstaaten gemeinschaftlich zur Ausstellung erscheinen würden. Man hat diese Mitteilung vorerst wohl nur für einen Fühler zu halten. Hirtenbrief. Der neue Bischof von Kulm, Dr. Augustinus Rosentreter, ermahnt in seinem soeben veröffentlichten Hirtenbrief seine Diözesanen zu einem friedlichen Verhalten. Der betreffende Passus lautet: „Haltet Frieden, so viel an Euch liegt, mit allen Menschen, zunächst mit den Glaubensgenossen. Bedenket, daß Ihr Kinder derselben Mutter, der römisch=katholischen Kirche seid; daß Ihr durch dieselbe Taufe geheiligt, in demselben Glauben unterrichtet, an demselben Opfer und demselben Opfermahle teilnehmet und zu derselben Hoffnung berufen seid, und daß die Verschiedenheit des Standes, der Sitten und Lebensgewohnheiten und der Sprache den Frieden und die gegenseitige Liebe nicht beeinträchtigen darf. Haltet auch Frieden mit denen, welche nicht unserer Kirche angehören. Der Irrtum ist freilich zurückzuweisen und, wenn nötig, ruhig und ernst, doch ohne leidenschaftliche Bitterkeit zu bekämpfen; den Irrenden aber müssen wir Liebe und gütiges Wohlwollen erweisen nach dem Worte des hl. Augustinus:„Bekämpfet die Irrtümer, liebet aber die Menschen.“ In Dänemark hat der Arbeitgeberbund nach dem„Vorw.“ vom Montag ab die Aussperrung von weiteren 20 000 Arbeitern beschlossen, sodaß dann 60000 Arbeiter ausgesperrt sein werden. Rußland. Der„Köln. Ztg.“ wird aus Petersburg als Gerücht gemeldet, daß der Fregattenleutnant Boismann, der der Person des russischen Thronfolgers attachiert war, sich erschossen habe, wahrscheinlich, weil er entgegen der ihm erteilten Weisung den Thronfolger allein gelassen habe, dessen Tod zweifellos infolge eines Unfalles mit der Fahrradmaschine eingetreten sei. Die Beerdigung des GroßfürstThronfolgers findet voraussichtlich am 28. d. M. statt. Frankreich. Für ein deutsch=französisches Bünduis zur See tritt der Figaro=Diplomat Whist(Baron Valfrey) in einem Artikel„Die Flöte von Bergen“ ein. Er huldigt der Anschauung, Frankreich, das aus seiner Isolierung zu Lande durch den Bund mit Rußland herausgekommen sei, müsse jetzt mit Deutschland außerhalb Europas auf dem Meere einen Bund schließen. Diese Wahrheit breche sich langsam in Frankreich Bahn.— In den maßgebenden Kreisen Deutschlands wird man auf den französischen Leim hoffentlich nicht kriechen. Die Franzosen haben es nur darauf abgesehen, uns mit England zu verfeinden und uns dadurch eines wahrscheinlichen Bundesgenossen in einem zukünftigen Weltkriege zu berauben. Paris, 22. Juli. Die republikanischen Blätter sprechen ihr Erstaunen über die von den Nowosti veröffentlichte reine Gutmütigkeit, daß ich selber kam und nicht die Polizei schickte. Sehen—“ Mit einem lauten Schrei brach sie ab. Wie ein Schreckensgespenst, die knochige, gelbweiße Hand drohend erhoben, stand der Leutnant in der Thür, welche aus den Schlafzimmern in das Wohnzimmer führte. Er hatte sich mit Hülfe seiner Schwester vollständig angekleidet, weil er es für schicklich hielt, die Brotherrin seiner Tochter zu begrüßen. Darüber war bei der Schwäche des Kranken eine geraume Zeit vergangen, und Bruder und Schwester hatten nichts von dem im Wohnzimmer stattgehabten Wortwechsel gehört. Nun stand der Leutnant gerade an der Thür, als Frau Rechling von dem gestohlenen Halsband und der Polizei sprach. Er drückte die Thür auf und trat ein.„Was sagt die Frau da,“ keuchte er,„wer soll ihr ein Halsband gestohlen haben— Du? Wem will sie die Polizei schicken?“ Valentine war vor Schreck keines Wortes mächtig, eine völlige Verstörtheit hatte sich ihres Wesens bemächtigt, Frau Rechling machte aber der Anblick des mehr einer wandelnden Leiche als einem Menschen ähnlichen Kranken halb sinnlos vor Angst. „Seien Sie doch nur gut, Herr Leutnant,“ stammelte sie,„der Irrtum hat sich ja aufgeklärt, wenn man so ein Mädchen Knall und Fall aus dem Hause schickt— Der Leutnant stürzte vorwärts.„Was muß ich hören! Was haben Sie meiner Tochter gethan? Valentine— warum—“ Er brach jäh ab. Mit einem dumpfen Schrei stürzte er, das Gesicht nach unten, zu Boden. Sie haben ihn gemordet!“ schrie Valentine der zittern den Frau Rechling zu uud warf sich neben dem Vater zu Boden, während Tante Konstanze händeringend herein gestürzt kam. Frau Rechling stand noch ein paar Minuten, ohne zu wissen, was sie beginnen sollte. Dann plötzlich raffte sie ihren Mantel zusammen, ergriff den Muff, der ihr entfallen war, und stürzte aus dem Zimmer. Sie eilte durch den Korridor, den sie schleunig öffnete und wieder ins Schloß warf, aus dem Hause. „Schnell, Kutscher, schnell, fahren Sie, was die Pferde laufen wollen, Sie sollen dafür und für das Warten auch zwei Mark Trinkgeld haben, versprach sie in einer bei ihr seltenen Anwandlung von Freigebigkeit, indem sie sich in den Wagen warf. Drittes Kapitel. „Kinder, gebt wir schnell was zu trinken, ich verdurste!" Mit diesen Worten stürmte Frau Rechling vorüber an dem erschrockenen Heinrich, der ihr auf ihr heftiges Klingeln die Thür des Korridors geöffnet hatte, direkt in die Küche und warf sich dort, ohne auf ihren pelzverbrämten Sammetmantel zu achten, auf den Schemel, der ihr zunächst stand. „Wasser!“ herrschte sie, mit dem Fuße aufstampfend, den sie verwundert und erschrocken anblickenden Mädchen zu, denn auch Minna befand sich nebst der Köchin in der Küche. Die letztere füllte an der Wasserleitung ein großes Glas und reichte es ihrer Herrin, die es auf einen Zug leert, und das Mädchen sagte kopfschüttelnd:„Die gnädige Frau sagt doch immer, Wasser ließen Sie sich nicht gern in die Schuhe laufen, geschweige in den Magen. „Weiß ich'?“ entgegnete Frau Rechling achselzuckend. „Es ist der Aerger, der Schreck, die Angst! Gebt mir mehr Wasser, ich verbrenne!“ Sie streckte wieder die Hand nach dem Glase aus. Nun hielt es aber Luise für angemessen, sich ins Mittel zu legen.„Des geht nicht, Sie können sich ja den Tod mit dem vielen kalten Wasser antrinken, gnädige Frau,“ sagte sie, das Glas, obwohl es leer war, aus dem Bereiche ihrer Herrin rückend,„trinken Sie lieber ein Glas Wein, und essen Sie etwas, das wird Ihnen besser bekommen. Es rührt alles davon her, daß die gnädige Frau heute noch nichts Ordentliches gegessen hat. Im Speisezimmer ist der Tisch gedeckt, gehen Sie nur hinein, in fünf Minuten bringt Ihnen Heinrich eine Hühnerbrühe und ein Kotelett.“ Ganz gegen ihre Gewohnheit fügte sich Frau Rechling ohne Widerrede den Anordnungen der Köchin. Sie fühlte sich mit einemmale so elend, so kraft= und willenlos, daß sie geneigt war, jedem Macht über sich einzuräumen, der eine solche auszuüben Lust hatte, und das war in diesem Augenblick Luise. „Nehmen Sie der gnädigen Frau Hut und Mantel ab, Minna, und führen Sie sie sogleich ins Speisezimmer, da steht ja auch der Wein auf dem Tische," traf sie weiter ihre Anordnungen, und wieder ward ihr Gehorsam geleistet. „Dieser Durst— dieser Durst!“ klagte Frau Rechling und trat im Speisezimmer an den gedeckten Tisch, wo sie sich ein Glas Rotwein eingoß, aber die Flasche machte in ihrer Hand so bedenkliche Schwankungen, daß das Hausmädchen herbeieilte um ihr behülflich zu sein. Frau Rechling trank und sank gleichzeitig auf den am Tische stehenden Stuhl. „Ich weiß gar nicht, wie mir wird,“ sagte sie,„schon im Wagen war es mir, als ob ich einschlafen sollte, und nun thut es mir im Halse so weh. Ich muß mir auf der Fahrt und in der kalten Stube da draußen einen ordentlichen Katarrh geholt haben.“ „Da thäten die gnädige Frau am Ende besser, sich ins Bett zu legen,“ schlug Minna vor. „Ach, dummes Zeug, das wird ja vorübergehen,“ versetzte Frau Rechling abwehrend.„Luise hat recht, ich willetwas essen.“ Da trat auch schon Heinrich mit einem Teller voll köstlich duftender Suppe ins Zimmer. Frau Rechling langte nach einem der in dem silbernen Brotkorbe auf dem Tische stehenden Brötchen, brach es durch und machte sich daran, es mit der Brühe zu verzehren. Aber kaum hatte sie den Löffel zum Munde geführt, daß ließ sie ihn so heftig in den Teller fallen, daß die Brühe hoch aufspritzte. „Ich kann nicht!“ stöhnte sie;„ich kann nicht schlucken, es thut so weh. Und jetzt schmerzt mich auch mein Kopf so sehr.“ Sie fuhr sich mit den Händen nach den Schläfen. „Möchten sich die gnädige Frau nicht doch lieber niederlegen?“ wiederholte das Stubenmädchen, das im Zimmer geblieben war, ihren Vorschlag und tauschte zugleich hinter dem Rücken ihrer Herrin mit dem noch an der Thür stehenden Heinrich einen Blick, worauf dieser leise nickte und verschwand.. 4m.7# (Fortsetzung wigt.) Geburtstagsdepe russischen Kaval aus und erklärer Nikolaus soll de nungen gewünsch mißt der Depesc Serbien. nach ein außero man bedenkt, da meinen sehr unb über eines, daß glücklichen, schwi Serbien sich ho Lande gejagt wi nicht mehr, es „Attentat“ auf sei und nur ein besten Gegner 9 bis auch dieser A + Bielefeld, Amtsgerichtsrat Amtsanwalt Köni Hilliges und Ge bestohlen. Währe hat, hat Leitel no Beträge gestohlen erhält wegen Die Wochen Gefängni 2 Wochen in An Herstelle von hi 9monatliche Gefäl Herstelle von hie Der Gerichthofe Woche Gesängnis ev. 3 Tagen Gefä der Handlanger I Schuhmacher Mi Wochen Gefängni Gefängnis.— Ar von hier von dem zuerst belästigt un straße von Kohlen dem mitangeklag handelt worden. minder beteiligte — Der Arbeiter 20. April die Eh arten beleidigt, ins Gesicht geschl dem Vr. 3 Woche zu Brackwede ist zu Brackwede bel zu haben. Das Ur Der Arbeiter Ro hal am 15. Apri toffeln gestohlen. geklagte Arbeiter sprochen.— Die hier, letzterer sche einer dritten, nich sonen auf offener mißhandelt. verurkeilt.— De wede hat sich in richtskaste durch bringt ihm eine — Das Verfahr hier mußte eing Mißhandelte, den Körperverletzung erlegt.— Der vorbestrafter Me die ihn verhaftet standes auf 6 Fritz Meyer vor sie einen kleinerei □ Bielefel! Herr Landgericht Herr Assessor Ni händler Eckhardt aus Gellershager zum Verkauf ang ließ den begründ marder zu thun Das Rad ist a stohlen. Der An bekannten zum 2 nicht überführt Gefängnis veru Friedrich Backse zu Gadderbaum scholtener Mann, Wirtschaft den 2 nehmers Gäsing Umstand nun, de geschlagen und Der hervorgeruf herbeigelockt, wel wurde der Beam der Angeklagtef er verhaftet. I bis zum andern Schutzleute erst: die Streichhölzer Goldbeck. Derse der einen Hand. klagten in den den Beamten in selben gerade da klagten wegen r die Staatsgewal fängnis und m Staatsanwalt nis und eine — 3. Der Recht angeschuldigt, in Kommission zu „Empörender 2 wird, obwohl er zu einer Geldstr 4. Wegen Verbr unter 14 Jahre August König g ihn auf 1 Jahr Berufungen geg werden. □ Bielesel über unserer St mit starkem Reg Meier zu Baral Geburtstagsdepesche des Kaisers von Rußland an den russischen Kavallerie=Obersten Prinzen Ludwig Napoleon aus und erklären, sie müßten die Echtheit bezweifeln. Kaiser Nikolaus soll dem Prinzen die baldige Erfüllung seiner Hoffnungen gewünscht haben. Der bonapartistische Petit Caporal mißt der Depesche große Bedeutung bei. Serbien. Die Milan=Wirtschaft gewinnt nach und nach ein außerordentlich bedenkliches Aussehen. Und wenn man bedenkt, daß das Haus Milan's in Serbien im allgemeinen sehr unbeliebt ist, so verwundert man sich nur noch über eines, daß nämlich Held Milan mitsamt seinem unglücklichen, schwachsinnigen Sohne Alexander noch immer in Serbien sich halten kann und noch immer nicht aus dem Lande gejagt wurde. In Rußland scheut man sich jetzt gar nicht mehr, es offen auszusprechen, daß das ganze sogenannte „Attentat“ auf Herrn Milan nichts weiter als bestellte Arbeit sei und nur eine Handhabe bieten solle zur Vernichtung der besten Gegner Milan's. Lange kann es kaum noch dauern, bis auch dieser Krug bricht! Aus dem Regbz. Minden. + Bielefeld, 22. Juli. Schöffengericht. Vorsitzender: Herr Amtsgerichtsrat Nottarp, Vertreter der Staatsanwaltschaft: Herr Amtsanwalt König. Die beiden inhaftierten Schlosserlehrlinge Paul Hilliges und Georg Leitel aus Schildesche haben ihren Dienstherrn bestohlen. Während Hilliges nur 10—12 Meter Draht sich angeeignet hat, hat Leitel nach und nach 50 Mark durch Wegnahme kleinerer und nach 50 Mark durch Wegnahme Beträge gestohlen und diese mit dem Mitangeklagten geteilt. Hilliges erhält wegen Diebstahls und Hehlerei und Leitel wegen Diebstahls 4 Wochen Gefängnis. Es wurden beiden von der Untersuchugshaft je 2 Wochen in Anrechnung gebracht.— Der Milchhändler August Herstelle von hier, welcher z. Zt. in Herford wegen Diebstahls eine 9monatliche Gefängnisstrafe verbüßt, und seine Mutter, die Witwe Herstelle von hier, haben sich der Unterschlagung schuldig gemacht. Der Gerichthof erkennt gegen den Sohn auf eine Zusatzstrafe von 1 Woche Gesängnis, die Mutter kommt mit einer Geldstrafe von 15., ev. 3 Tagen Gefängnis davon.— Der Arbeiter Aug. Hagedorn und der Handlanger Johann Czysch von hier haben gemeinschaftlich den Schuhmacher Michaelis von hier mißhandelt. Hagedorn erhält Wochen Gefänguis und Czysch eine Geldstrafe von 35 M. ev. 7 Tage Gefängnis.— Am Abend des 20. Mai ist der Zeuge Wilhelm Uffmann von hier von dem angeklagten Schlosser Wilhelm Kohlenberg von hier zuerst belästigt und in das Gesicht geschlagen und später in der Zimmerstraße von Kohlenburg wiederum angefallen und in Gemeinschaft mit dem mitangeklagten Maurer Heinrich Blunk von hier weiter mißhandelt worden. Kohlenberg wird mit 2 Wochen Gefängnis und der minder beteiligte Blunk mit 35 Mk. ev. 7 Tagen Gesängnis bestraft. — Der Arbeiter Gustav Brennemann von hier hat am Abend des 20. April die Ehefrau des Zeugen Eickhoff durch unzüchtige Redensarten beleidigt, und als sich der Ehemann dieses verbat, denselben ins Gesicht geschlagen. Diese Beleidigung und Mißhandlung bringt dem Br. 3 Wochen Gefängnis ein.— Der Tischler Heinr. Niemann zu Brackwede ist angeschuldigt, am 4. April d. J. den Metzger Bastert Brackwede beleidigt und mit dem Verbrechen der Tötung bedroht zu haben. Das Urteil lautet auf 30 M. Geldstrafe ev. 6 Tage Gefängnis. Der Arbeiter Robert Klostermann zu Herford, früher zu Bielefeld, hal am 15. April d. J. auf dem hiesigen Bahnhofe einen Sack Kartoffeln gestohlen. Er wird zu 1 Woche Gefängnis verurteilt. Der mitangeklagte Arbeiter H. Vogelsang von hier wird von der Hehlerei freigesprochen.— Die Maurer Wilh. Lehmkuhl und Paul Buchholz von hier, letzterer schon wiederholt vorbestraft, haben in Gemeinschaft mit einer dritten, nicht ermittelten Person aus reiner Rauflust zwei sonen auf offener Straße zur Erde geworfen und durch Faustschläge mißhandelt. Lemkuhl wird zu 2 und Buchholz zu 6 Wochen Gefängniverurteilt.— Der Fabrikarbeiter Heinrich Rübbenstroth aus Brackwede hat sich in seiner Eigenschaft als Zeuge von den hiesigen Gerichtskaßte durch salsche Angaben 1,50 Mk. erschwindelt. Dieser Betrug bringt ihm eine Geldstrafe von 10 Mk. bezw. 2 Tage Gesängnis ein. — Das Verfahren gegen den Fabrikarbeiter August Wind von hier mußte eingestellt werden, weil sein Stiefvater, der angeblich Mißhandelte, den Strafantrag zurückzog und es sich um eine einfache Körperverletzung handelte. Die Kosten wurden dem Stiefvater auferlegt.— Der Tischler Julius Hahn von hier, ein wiederholt vorbestrafter Mensch, hat sich am 28. Mai d. Is. den Schutzleuten die ihn verhafteten, widersetzt. Der Gerichtshof erkennt wegen Widerstandes auf 6 Wochen Gesängnis.— Die Ehefrau des Arbeiters Fritz Meyer von hier wird zu 3 Tagen Gefängnis verurteilt, weil sie einen kleineren Geldbetrag gestohlen hat. □ Bielefeld, 22. Juli. Ferienstrafkammer I. Vorsitzender Herr Landgerichtsdirektor Meyer; Vertreter der Staatsanwaltschaft Herr Assessor Nickel. 1. Am 21. Juni d. J. war zu dem Fahrradhändler Eckhardt hierselbst der 19 Jahre alte Arbeiter August Mein aus Gellershagen gekommen und hatte diesem ein neues Fahrrad zum Verkauf angeboten. Der Umstand nun, daß das Rad angekettet, ließ den begründeten Verdacht zu, daß man es mit einem Fahrradmarder zu thun habe, welches denn auch thatsächlich der Fall war. Das Rad ist aus einem Schuppen der Firma Dürkopp& Co. gestohlen. Der Angeklagte behauptet, das Rad sei ihm von einem Unbekannten zum Verkauf übergeben worden. Er konnte des Diebstahls nicht überführt werden und wurde wegen Hehlerei zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt.— 2. Der städtische Verwaltungssekretär Friedrich Backschal von hier steht wegen des bekannten Vorsalles zu Gadderbaum unter Anklage. Der Angeklagte, ein bisher unbescholtener Mann, hat am Abend des 3. Juni vor der Brinkhoff'schen Wirtschaft den Versuch gemacht, auf den Müllwagen des Fuhrunternehmers Gäsing aufzusteigen, trotz des Protestes des Knechtes. Der Umstand nun, daß der Knecht mit der Peitsche nach dem Angeklagten geschlagen und vom Wagen vertrieben, hatte diesen rasend gemacht. Der hervorgerufene Skandal hatte den Polizeisergeanten Goldbeck herbeigelockt, welcher ihn zur Ruhe aufforderte. Anstatt sich zu fügen, wurde der Beamte mit den unslätigsten Schimpfworten belegt. Da der Angeklagte sich auch weigerte, seinen Namen zu nennen, wurde er verhaftet. In der Zelle wurde das Toben fortgesetzt und zwar bis zum andern Morgen. Einen recht schweren Stand hatten die Schutzleute erst mit ihm, als sie ihn im Gefängnisse das Messer und die Streichhölzer abnehmen wollten. B. trat mit den Füßen nach Goldbeck. Derselbe stürzte zu Boden und verstauchte sich den Daumen der einen Hand. Der Schutzmann Nottebrock wurde von dem Angeklagten in den Finger gebissen. Während Angeklagter behauptet, von den Beamten in der Zelle mißhandelt worden zu sein, bekunden dieselben gerade das Gegenteil. Der Gerichtshof verurteilt den Angeklagten wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt und Beleidigung zu 2 Monaten und 2 Wochen Gefängnis und wegen ruhestörenden Lärms zu 1 Woche Haft. Der Staatsanwalt beantragte 3 Monate und 8 Wochen Gefängnis und eine Geldstrafe von 20 Mark bezw. 4 Tage Haft. — 3. Der Rechtsanwalt Instizrat Arnold Bernau zu Minden ist angeschuldigt, im März d. Is. den Vorsitzenden der EinkommensteuerKommission zu Minden in einem Schreiben durch den Vorwurf „Empörender Mißbrauch der Amtsgewalt" beleidigt zu haben. Er wird, obwohl er die Absicht der Beleidigung bestreitet, überführt und zu einer Geldstrafe von 70 Mk. bezw. 14 Tagen Haft verurteilt.— 4. Wegen Verbrechens wider die Sittlichkeit, begangen an Kindern unter 14 Jahren, steht unter Anklage der inhaftierte Orgelspieler August König gnt. Plümer aus Minden. Das Urteil lautet gegen ihn auf 1 Jahr und 6 Monate Gefängnis. Die andern Sachen sind Berufungen gegen Schöffengerichtsurteile, welche aber verworfen werden. □ Bielefeld, 23. Juli. Gestern abend gegen 9 Uhr entlud sich über unserer Stadt und Umgegend ein selten heftiges Gewitter mit starkem Regen. Hierbei schlug der Blitz in das Gehöft des Herrn Meier zu Baraholz bei Jöllenbeck und äscherte das Wohnhaus, sorie das vor einiger Zeit erbaute Viehhaus vollständig ein. Außer einem Pferde, welches in den Flammen umkam, wurde das Vieh noch recht zeitig in Sicherheit gebracht. Wie wir erfahren, war alles versichert. Gegen 1 Uhr nachts zog ein zweites Gewitter auf, welches uns außer starkem Regen auch einige leichte Hagelschauer brachte. Bielefeld, 23. Juli. Das Hotel Kaiserhof ist von Herrn Fr. Köcke übernommen worden. Bünde, 22. Juli. Der Kreistag hat in seiner heutigen Sitzung den Antrag der sog. Bürgervereinigung in Hersord auf Schiffbarmachung der Werre abgelehnt. Herford, 21. Juli. Auf der Bünder Chaussee unweit des Doberges geriet, laut„Kreisbl.“, gestern abend ein Fuhrmann unter die Räder des eigenen Wagens. Er erlitt nicht unerhebliche Verletzungen, sodaß seine Aufnahme im Krankenhause erfolgte. Die durchgegangenen Pferde seines Gefährts konnten erst in der Gegend von Eilshausen bemeistert werden. Herford, 21. Juli. Auf Antrag der Polizeiverwaltung hat der Magistrat seine Verordnung vom Jahre 1897, durch welche die Stadtwälle zum Teil für den Verkehr mit Fahrrädern freigegeben waren, wieder aufgehoben. Diese neue Anordnung wird überall im Interesse der Sicherheit von Leben und Gesundheit der Spaziergänger, beson ders der Kinder mit Freuden begrüßt. Gütersloh, 20. Juli. Schöffengericht. Vorsitzender Herr Amtsrichter Düsterberg. Als Schöffen waren anwesend die Herren Professor Karl Müller von hier und Vollmeier Wilhelm Schulte von Avenwedde. Folgende Sachen kamen zur Verhandlung: 1. In der forstdiebstahlsache gegen die Ehefrau Kötter Chr. Hemkensamten= chnieder und den Heuerling Joh. Elker, beide aus Liemke, wurde neuer Termin auf den 3. August er. anberaumt.— 2. Der Tischlergeselle Wilhelm Zumplasse von hier, welcher wegen Diebstahls unter Anklage steht, war nicht erschienen und wurde dessen polizeiliche Vorführung beschlossen.— 3. In der Privatklagesache der Eheleute Theod. Westermann zu Bornholte gegen die Ehefrau des Zieglers Runte zu Liemke wegen Beleidigung kam es zu einem Vergleich. * R h e d a, 2 3. J u l i. I n v e r g a n g e n e r N a c h t e n t l u d s i c h ü b e r u n s e r e m Orte ein schweres Gewitter. Der Blitz schlug in das Wohnhaus des Weichenstellers Heißmann und zersplitterte an dem Giebel mehrere Sparren, Herrn Steueraufseher Hammer, der oben im Hause wohnt, zerstörte der Blitz ein im Schlafzimmer unbenutzt dastehendes Bett vollständig. Kaunitz, 23. Juli. Bei dem am gestrigen Abend vorüberziehenden Gewitter schlug der Blitz in einen am Hause des Kolons Haus in Bornholte stehenden Schornstein und in eine nahe dabei stehende Eiche. Schorn lehener Eich: Schornstein und Eiche sind zertrümmert, das Haus hat jedoch weiter keinen Schaden gelitten. Padervorn, 22. Juli. Ernennungen: Johann Lödige, Vikar in Körbecke, zum Pfarrer in Bleiwäsche; Josef Brandt, Kaplan in Herbram, zum Inhaber des Benefic. s. Chri-tophori an der Gaukirche in Paderborn; W. Gierse, Kaplv. in Hörste, zum Pfarrv. daselbst; Franz Steinhoff, Pfarrer in Ramsbeck, zum Pfarrer in Bremen; Wilhelm Büdenbender, Pfarrv. in Düdinghausen, zum Pfarrer daselbst; Bernhard Mock, Pfarrer in Leinefelde, zum Pfarrer in Birkungen; Alexander Dierks, Vikar in Bigge, zum Pfarrer in Bödexen; Franz Gaßmann, Kaplaneiv. in Lichtenau, zum Pfarrer in Helms; dorf; Dr. Schnitz, Kaplv. in Schalke, zum Pfarrer in Bernburg, Anh. Gust. Lehmen, Kooperator in Altengeseke, zum Pfarrv. daselbst. Aus dem Münsterlande. Oelde, 24. Juli. Straßburger Geldlotterie. Laut Mitteilung des General=Agenten Herrn J. Stürmer, Straßburg, ist die Ziehung der Straßburger Geldlotterie verschoben worden. Die Ziehung wird nunmehr unwiderruflich am 16.—18. September ds. Is. stattfinden.„„„„rrr A m Münster i.., 20. Juli. An der hiesigen königlichen Alademie wurde heute als Rektor Herr Professor Dr. Bludau gewählt, als Dekan der philosophischen Fakultät Herr Professor Dr. Ketteler, als Dekan der theologischen Fakultät Herr Professor Dr. Schroeder. Aus Westfalen und Nachbarländern. Bochum, 22. Juli. Die katholische Kirche in Hamme ist wegen Bergschäden polizeilich geschlossen worden. Von morgen ab darf kein Gottesdienst mehr darin abgehalten werden. Essen, 22. Juli. Gestern abend gegen ½8 Uhr unternahmen der Klempnermeister Karl Harbeck, der Bauunternehmer Drogemann und der Sohn des Wirtes Schiller eine Kahnpartie auf der Ruhr in Werden. In der Nähe der Papiermühle kippte der Kahn um, und Hardeck und Schiller ertranken, während es Drogemann gelang, ans Ufer zu kommen. Zur Zeit hat man trotz eifrigster Nachforschung die beiden Leichen noch nicht gefunden. Essen, 21. Juli. Ein großer Einbruchsdiebstahl wurde vergangene Nacht in dem Goldwarengeschäft Julius Ott an der Kettwigerstraße verübt. U. a. sind 16 goldene Herrenuhren, 36 goldene Damenuhren und mehrere Brillantarmbänder und Broschen gestohlen. Köln. 24. Juli. Das Allgemeinbefinden des Weihbischofs Dr. Schmitz ist recht befriedigend, und er verbrachte auch die letzten Nächte recht gut. Heute vormittag konnte der zweite Wundverband abgenommen werden; der Wundverlauf hat sich als ganz vorzüglich erwiesen. Die beiden letzten Tage konnte der Kranke meist auf einem Ruhebett verbringen. Kreuznach, 20. Juli. Ein grauenhafter Selbstmord brachte gestern die Gemüter der Altstadt in Aufregung. Der Schreiner K. Böhm kam um 8½ Uhr in die Wohnung seiner Mutter in der Wilhelmstraße gelaufen und schnitt sich daselbst, da er niemand in der Wohnung traf, mit einem Taschenmesser den Hals ab. Die Hausbewohner, denen das Gebahren des Mannes verdachtig vorgekommen war, trafen denselben in der Küche bereits tot im Blute schwimmend vor. Böhm hinterläßt eine Witwe mit 2 unmündigen Kindern. Ratingen, 20. Juli. Gestern abend hat der schon wegen Miß. handlung mir anderthalb Jahren Gefängnis vorbestrafte Fabrikarbeiter Wilh. Wortmann nach einem Wortwechsel seinen eigenen Vater mit einer Mistgabel erstochen. Der Verletzte starb bald darauf, der Thäter st gestüchter.... s. Bei er auf der Geora=Mari Osnabruck, 22. Juli. Bei einer au, der Gerig=Riattenhütte stattgehabten Explosion wurden 2 Arbeiter verletzt.— Die Stadt beschloß die Erbauung einer elektrischen Straßenbahn. Osnabrück, 22. Juli. Ein komischer Zwischenfall hat sich während der Krieger=Festtage hier ereignet. Als die zahllosen Kriegervereine vor dem Prinzen Friedrich Heinrich am Denkmal den üblichen Parademarsch ausführten, wurde zum allgemeinen Entsetzen mit einem Male bemerkt, daß der Flügelmann einer Kolonne, ein strammer alter Krieger mit Augen rechts und qualmender— Cigarre im Munde vorbeimarschierte. Der Prinz half indessen bald über das Peinliche der Situation hinweg, indem er seiner Suite gegenüber bemerkte „Na, das scheint aber ein ehemaliger Feuerwerker zu sein.“ Vermischtes. § Hamburg, 23. Juli. Infolge der wiederum mehrere Fälle von Hitzschlägen davon wiederum tötlich verlaufen. — Thorn, 21. Juli. Am Montag abend erschien in der Wohn ung der Arbeiterfrau Zittlau in Schönwalde bei Mocker der taubstumme Arbeiter Karl Zdrojewski mit seiner Ehefrau. Da Frau Zittlau nicht zu Hause, sondern nur ein 13jähriges Mädchen in der Stube anwesend war, so setzten sich die Eheleute Zdrojewski hin, um die Ankunft der Frau Zittlau abzuwarten. Frau Zdrojewski, die etwas angetrunken war, schlief bald ein. Als nun nach vergeblichem Warten nach Verlauf einer halben Stunde der Ehemann Zdrojewski seine Frau zur Rückkehr aufforderte, weigerte diese sich, mitzugehen. Hierüber wurde Z. wütend, schlug der Frau mit der Faust ins Gesicht, sodaß sie zur Erde fiel, schlug sodann der am Boden Liegenden mit den Absätzen auf die Brust und den Unterleib und riß sie an den Haaren in der Stube umher. Als die Frau sich nur noch matt widersetzte, ergriff der Unhold den Kopf der Frau und schlug diesen so lange gegen den Fußboden und den Ofen, bis die Frau starb. Auch jetzt ließ der Wüterich sein Opfer nicht fahren, sonnern mißhandelte die Leiche auf schreckliche Weise. Mittlerweile erschien, durch Nachbarn herbeigeholt, die Ortspolizei, die den Mörder festnahm. — Portsmouth, 21. Juli. Auf dem Torpedobootszerstörer Bullfisch“ erfolgte heute nachmittag eine Explosion, die 7 Mann tötete und 11 verletzte. § London, 23. Juli. Das mit 1200 Tons Leinsaat von Kalkutta kommende Schiff„Marie Jeanne“ ist mit achtzehn Mann Besatzung untergegangen. Die Hagelschäden, die durch die Gewitter in voriger und in dieser Woche in der Provinz Posen angerichtet wurden, betragen schätzungsweise etwa eine Million Mark. — Durch den Genuß unreifer Stachelbeeren und darauf erfolgtes Wassertrinken sind in Maxen bei Dresden vor einigen Tagen ünf Kinder erkrankt, von denen bereits zwei gestorben sind. — Vom Aufenthalt des Kaisers in Norwegen wird der „Voss. Ztg.“ aus Christiania, 19. Juli, geschrieben: Kaiser Wilhelm, der vor einigen Tagen den Hjörundfjord, einen der stolzesten und interessantesten Fjorde der ganzen Westküste Norwegens besuchte, war bei seiner Ankunft in Oeri, das am Hjörundfjord liegt, von der großartigen Natur so begeistert, daß er sofort äußerte, er werde im nächsten Jahre wiederkommen. Auch das Norangsdal, das der Kaiser zum erstenmale besuchte, gefiel ihm so gut, daß er hier Halt machen ließ, um eine Photographie dieses Punktes zu bekommen. Gestern besuchte der Kaiser in Wolde den amerikanischen Millionär Gould an Bord seiner Yacht. Der Besuch hatte über eine Stunde gedauert. Kurz nach der Abreise der„Hohenzollern“ lichtete auch Goulds Yacht die Anker. Bei der Vorbeifahrt der „Hohenzollern“ an der Yacht grüßte der Kaiser, und am Vordermast wurde die amerikanische Flagge gehißt. — New=York, 21. Juli. Aus Tallulah im Staate Louisiana wird berichtet: Ein bekannter Arzt, mit Namen Hodges, hatte einen Streit mit einem Italiener; dieser gab auf Hodges einen Schuß aus einem Jagdgewehr ab und verletzte ihn tötlich. Alsbald strömte eine Menschenmenge zusammen; der Italiener und fünf Freunde von ihm wurden ergriffen und an Bäumen aufgehängt, und ihre Körper sodann von zahlreichen Kugeln durchlöchert. Die Namen der Italiener sind nicht bekannt. Letzte Nachrichten. = Berlin, 24. Juli.(Telegramm.) Den Morgenblättern zufolge wurden während des gestrigen Gewitters auf der Charlottenburger Radfahrerbahn 40 Personen, die am Drahtzaun lehnten, vom Blitze getroffen; drei sind tot, vier schwer, 16 leicht verletzt. X Osnabrück, 23. Juli. Der westliche Teil der Provinz Hannover wurde heute durch ein verheerendes Unwetter, wie es in solcher Stärke seit Jahren nicht vorgekommen, heimgesucht. Es gingen überaus heftige Gewitter nieder; an vielen Stellen hat der Blitz gezündet. □ Berchtesgaden, 22. Juli. Ihrer Majestät der Kaiserin sind aus der erlittenen Verletzung, da der fixierende Verband gut ertragen wird, keine neuen Störungen erwachsen. Bei diesem günstigen Verlauf erscheint daher eine tägliche ärztliche Berichterstattung nicht mehr erforderlich. Haag, 22. Juli. Die dritte Kommission der Friedenskonferenz setzte heute die Beratung des Entwurfs einer Uebereinkunft zur friedlichen Regelung internationaler Konflikte fort. Die Vertreter Griechenlands und Serbiens haben nunmehr den Artikeln des dritten Abschnitts in der Fassung des Redaktions=Ausschusses zugestimmt. Der rumänische Vertreter erklärte seine Zustimmung zu den Artikeln 10 und 13 und beantragte eine neue Fassung des Artikels 9 betreffend die internationalen Untersuchungskommissionen, welche verschiedene Punkte der ursprünglichen Fassung aufrecht hält. In dieser Gestalt gelangte der Artikel 9 nunmehr mit allen gegen die Stimme Serbiens zur Annahme, doch erklärte auch der serbische Vertreter, er halte sich mit ziemlicher Sicherheit für ermächtigt, dem ganzen Entwurfe zuzustimmen. Die Kommission nahm alsdann einstimmig den Entwurf der Uebereinkunft an und schloß, nachdem dem Vorsitzenden Bourgeois Worte der Anerkennung gewidmet worden waren, ihre Arbeiten. Der Schluß der Friedenskonferenz wird für Donnerstag oder Samstag erwartet. X Rennes, 22. Juli. Quesnay de Beaurepaire wurde heute nachmittag über eine Stunde von dem Kommandanten Carrière verhört. Berichterstattern gegenüber verweigerte Beaurepaire jede Auskunft über den Verlauf des Verhörs. (t) Petersburg, 23. Juli. Der Kaiser hat in vergangener Nacht Peterhof verlassen, um dem Trauerzuge entgegenzureisen, welcher die sterblichen Ueberreste des GroßfürstenThronfolgers überbringt. §= Barcelona, 23. Juli. Gestern abend kam es auf dem hiesigen Paseo de Gracia nach Beendigung der zu Ehren der französischen Marinemannschaften veranstalteten Festlichkeiten zu erheblichen Ruhestörungen. Die Manifestanten riefen: „Es lebe das freie Katalonien!“ Die Polizei, welche genötigt war, blank zu ziehen, stellte die Ordnung wieder her. Wetteraussichten. Am 25. Juli: Angenehmes, nur mäßig warmes, wechselnd bewölktes, meist trockenes Wetter. Am 26. Juli: Ein wenig wärmeres, ziemlich heiteres, trockenes Wetter. Rotationsdruck und Verlag von E. Holterdorf in Bielefeld u. Oelde. Expedition: Bielefeld, Klosterstraße 1. Verantwortlich für den lokalen Teil: Wilh. Clemens in Bielefeld; für den übrigen Inhalt: F. Knippschild in Oelde. steigenden Hitze kumen vor. Zwei der Fälle sind Sommer=Theater Gadderbaum. Direktion: Hans Knapp. Heute Montag, den 24. Juli: Erstes Gastspiel des Herrn Anton Hartmann Don Carlos, Infant von Spanien. Dienstag, den 25. Juli: Zweites Gastspiel! Die bezähmte Wiederspenstige. Mittwoch, den 26. Juli: Zum 5. Male! Neu. Die kleinen Lämmer. Neu! Neu! Vorher: Neu! Sicilianische Bauernehre. (Cavalleria rusticana) Volksscenen aus Sicilien von G. Verga. für bürgerlichen Haushalt und Röchin Zweitmädchen gesucht von Apotheker Meyhöfener, Münster i. W. Tüchtige Mautertente sofort gesucht von P. Kern, Beckum, Alleestr. 17. (ür einen kath. 6 16 Jahre alt, jungen Mann, welcher 2 Jahre in einem Geschäftshause thätig u. beste Empfehlung aufzuweisen hat, wird zur weiteren Ausbildung eine anderweite Stellung als Lehrling gesucht. Näheres in der Exped. dieses Blattes. Bekanntmachung. Unter dem Rindviehbestande des Kolons Gerh. Frede zu Ostenfelde, Vintrup 33, ist die Maulund Klauenseuche ausgebrochen, was hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. Beelen, den 21. Juli 1899. Die Polizeiverwaltung. Vonnegut. Brnunnimücung. Zwecks genauer Feststellung von Zahl, Art und Größe der in hiesiger Stadt zur Aufstellung gelangenden Elektrizitätszähler ersuchen wir diejenigen Hausbesitzer, bei welchen die Installation thatsächlich ausgeführt ist, um Angabe, wieviel Lampen,(ohne Ansehung der Kerzenstärke) und wieviel Motorpferdekräfte bei ihnen angelegt worden sind. Die vorgedachten Angaben sind auf dem Stadtsekretariate, Zimmer Nr. 4 des Rathauses, zu machen. Beckum, den 18. Juli 1899. Der Magistrat. Block. Lotterie=Verein Beckum. General=Versammlung beim Herrn Johann Northoff Sonntag, ö. 6. August cur. vormittags 11° Uhr. Tagesordnung wird in der Versammlung bekannt gemacht. Unentschuldigt ausgebliebene Mitglieder werden vom Vereine ausgeschlossen. Der Vorstand. a " T e u e r w e h r Beckum. Dienstag, den 25. Juli, abends 8 Uhr nachher General=Versammlung beim Kameraden F. Frölich. Tagesordnung: Zahlung der Beiträge. Feier des Stiftungsfestes. Um pünktliches Antreten in alter Uniform ersucht Der Vorstand. Fritz.. Keimeyer Obernthorwall neb. Hn. Haeyn-Wilmns übernimmt sämtliche einschlägigen Arbeiten #8) unter Garantie guter eehe Kuue e Streng reell und billig. = Haltbarkeit garantiert. Schuhwaren in Gemse, Kitt, Kalb und Rindleder, Lasting und Plüsch; jede Größe und Farbe.— Anfertigung nach Maß für empfindliche Füße. J. Herbers, Warendorf 36. Auswahlsendungen franko. Reparaturen. Ein neuer, starker 4pferdiger Göpel ist billig abzugeben. Näh. in der Exped. d. Bl. Berlinische Prurr=Vrrächtrung, gegründet 1812. Aelteste Feuerversicherung Deutschlands auf Aktien. Billigste Prämiensätze. %„anltügt uuf Gebäude„ Moviliar 2c. nimmt der Unterzeichnete entgegen. 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Gott dem Allmächtigen, Herrn über Leben und Tod hat es nach seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, unsern lieben Vater, Schwiegervater und Großvater, den Landwirt Etelan Krabus heute Nachmittag 2 Uhr zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Derselbe starb nach andächtigem Empfang der hl. Sterbesakramente im Alter von 80 Jahren infolge Altersschwäche. Um stille Teilnahme und ein andächtiges Gebet für die Seele des teuren Verstorbenen bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Beckum, den 21. Juli 1899. Die Beerdigung findet am Dienstag, den 25. Juli er., morgens 9 Uhr statt. Todes=Anzeige. Dem Herrn über Leben und Tod hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, unsere innigstgeliebte Schwester und Schwägerin, unsere gute, sorgsame Tante Catiiarina Tönermes in verflossener Nacht gegen 12 Uhr nach langem, geduldig ertragenem Leiden, mehrmals gestärkt durch den Empfang der hh. Sterbesakramente, im Alter von 38 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um ein andächtiges Gebet für die teuere Verstorbenen bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Ostenfelde und Lippborg, den 23. Juli 1899. Die Beerdigung findet statt am Mittwoch, den 26. Juli, morgens 8 Uhr, vom Krankenhause aus. Au alle Verehrer des heiligsten Herzeus Jelu! Kirche und Schule in Tempelhof bei Berlin sind nunmehr fertig gestellt; aber die nur aus armen Arbeitern bestehende Gemeinde hat sich dadurch eine große Schuldenlast aufgeladen. Ich bin daher gezwungen, mich nochmals an die Wohlthätigkeit aller Verehrer des heiligsten Herzens Jesu, welchem die neue Kirche geweiht ist, um Hilfe zu wenden. Ich befinde mich in großer Not, Maurer und Zimmerleute wollen ihr Geld haben und ich weiß nicht, woher ich sie bezahlen soll. Darum bitte ich dringend, mir ein Almosen zu schicken. Für alle unsere Wohlthäter sind für ewige Zeiten zwei hl. Messen gestiftet, sodaß ihrer in Tempelhof nicht vergessen wird. Als Quittung schicke ich jedem eine von mir selbst vor vier Jahren auf meiner Pilgerreise ins hl. Land an Ort und Stelle aufgenommene Photographie, je nach Wunsch entweder vom heil. Grabe in Jerusalem, vom Grabe der hl. Jungfrau, vom Oelberg, vom Thale Josaphat, vom Grabmal des Absalon, oder vom Abendmahlssaale samt dem daneben liegenden Platze, auf welchem einst das Haus der hl. Jungfrau stand, in welchem sie starb und welcher von Seine Majestät Kaiser Wilhelm II. gekauft und den deutschen Katholiken geschenkt wurde. Jede Photographie ist mit beschreibendem Texte versehen u. bildet einen hübschen Zimmerschmuck. Tempelhof bei Berlin. F. Göser, Kuratus. Die Redaktion erbietet sich, Gaben in Empfang zu nehmen und Photographien abzugeben. Liebe Glaubensgenossen! Mit Eurer Hülfe ist es mir gelungen, den für den Kirchenbau in Königswusterhausen, vier Meilen von hier, gekauften Bauplatz am 1. Januar 1899 zu bezahlen; ich rechne auch auf Eure Hülfe zum Bau der Kirche selbst, welcher nach der Vereinbarung beim Kauf des Bauplatzes bestimmt im Laufe des Jahres 1899 beginnen muß. O, helft den dortigen armen Katholiken, damit sie, die ohne eigene katholische Kirche und Schule sind, recht bald in ihrer eigenen, den Namen der hl. Elisabeth tragenden Kirche Gott preisen und auch für Euch beten können. Jede, auch die geringste Hülfe nimmt entgegen Wilh. Frank, Pfarrer bei St. Pius in Berlin, Pallisadenstr. 73. Auch die Expedition dieser Zeitung befördert Gaben an die obige Adresse. Handels-Nachrichten. Bericht über thatsächlich erzielte Getreidepreise in der Provinz Westfalen. Preis in Mark pro Doppelzeutner oder 200 Pfund. Samstag, den 22. Juli 1899. Kreis Münster Weizen 16.40, Roggen 15,80, Beckum Weizen 16,00, Hamm Weizen 16,00, Roggen 15,00, Soest Weizen 15,75, Roggen 15,25, Wintergerste 13,00, Hafer 15,00, Paderborn Weizen 15,00—15,50 Mark, Minden Weizen 16,30, Roggen 15,50, Futterhafer 11,70 Mk. Börsen=Notierungen nach privaten Ermittelungen. Bremen, 22./7.(Börse.) Weizen 15,70—16,40 inl., 15,90 bis 17,30 ausl., Roggen 15,00—16,80 inl., 15,10—16,20 ausl., Gerste 12,20—12,50. Köln, 22. Juli. Fruchtmarkt. Preisstellungen gemäß§ 11 der Fruchtmarkt=Ordnung. Roggen 15, Heu, altes 5,30—7,80, Richtstroh (Flegeldrusch) 2,70, Krummstroh 2, M die 100 Kilogr. ##aschinenstroh(Roggen=) 2,30 Todes=Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute mittag 12Uhr unsern lieben Sohn u. Bruder Georg Beckmann zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Er starb nach kurzem Leiden infolge einer Gehirnentzündung, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, sanft u. gottergeben im 14. Lebensjahre. Um ein frommes Gebet für seine Seele bitten Oelde, 23. Juli 1899. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet statt am Donnerstag, den 27. Juli, morgens 9 Uhr vom Trauerhause(Ruggestraße) aus. Mittwoch, den 26. Juli, morgens 9 Uhr, sollen auf dem früher Adam'schen Rentengute ca. 3½ Morgen Roggen=Mengekorn, ca. 11 Morgen Weizen, abteilungsweise gegen Kredit verkauft werden. Beckum, 24. Juli 1899. Ellinghaus, Ein Küchenmädchen unter Familien=Anschluß mit Vergütung auf sofort gesucht. Von wem, zu erfragen in der Expedition dieser Zeitung. Zum lten September suche ich ein tüchtiges, kath. Mädchen für alle Hausarbeit geg.hohen Lohn. Frau ClemensVonessen, Rellinghausen bei Essen. Ein katholisches junges Mädchen aus achtbarer Familie findet am Erlernung gegenseiFamilien=AnHausarbeit muß mit übernommen werden. Angebote unter W. 8. 21 besorgt die Geschäftsstelle dieser Zeitung. 1. Oktober Stellung zur 0 der bürgerl. Küche ohne tige Vergütung bei schluß. Haust Zum 1. Oktober ein katholisches gesucht gegen guten Lohn. Frau Cäcilie Fischer, Bielefeld, Düppelstr. 5. Nach Warendorf zum 1. Oktober ein tüchtiges Mädchen arbeit u..kochen. oher Lohn und gute Behandlung. Briefe unter H. J. 36 an die Exped. d. Bl. erbeten. Tüchtige Mäurer bis ## bis 36 Pfg., ferner tüchtig. Schachtmeister mit 10—12 Mann nach Ennigerloh gesucht für Akkordarbeit. Meldung beim Polier Seck, Portland= Cement= Werke Rheuania, Ennigerlotz. 2 erfahrene Tischlergesellen auf sofort und zum Herbst ein Lehrling gesucht. C. Loddenkemper, Oelde. Achtung! Die beste Stärke der Welt ist und bleibt Battigs Bielefelder Glanz-Stärke. Nur wer diese verwendet, erzielt mit leichter Mühe die berühmte Bielefelder Wäsche. Per Pfund 50 Pfg. In Beckum zu haben bei B. JIligens.