Areis=Brart für das Münsterland. Gratis:Beilage zum Westfälischen Merkur. Nro. 12. Münster, den 11. Februar 1858. Unterhaltendes. Der Spieltisch Peter des Großen. Von Alfred Meißnet. (Fortsetzung.) Acht Tage waren um. Koser hatte seine Einkäufe gemacht und sich einen, wie er glaubte, recht gescheiten Plan ersonnen, wie er das Tischchen ja gewiß geschenkt bekommen wollte. Gleich am ersten Abend gedachte er ihn in Ausführung zu bringen. Der Gedanke schien ihm so unfehlbar, wirksam und praktisch, daß er von einer Munterkeit beseelt nach Hause kam, die man gar nicht an ihm gewohnt war. Mit Recht sagte zwei Stunden nach Koser's Ankunft der Geselle Keil, während beide ein großes Brett durchsägten: „Du bist ein ganz anderer Kerl geworden. Du mußt in der Lotterie gewonnen oder eine alte Tante beerbt haben.“ Koser lächelte seltsam, während in demselben Augenblicke und noch ehe er zu einer Antwort gekommen, ein einfacher Leichenzug an den Fenstern vorbeizuziehen begann. „Sieh' mal hinaus, Keil!“ sagte Koser.„Wer ist denn gestorben?“ „Hab' nichts gehört,“ meinte Keil und fügte, die Leidtragenden, die dem Sarge folgten, musternd, hinzu:„Kenne keine Seele dabei, außer den Schlossermeister Abele.“ „Ich habe eine schreckliche Ahnung!“ murmelte Koser erbleichend, ging mit raschen Schritten an die Thüre, öffnete diese halb und rief in die Küche hinaus:„Wer weiß denn, wer da begraben wird?“ „Haben nichts gesehen!“ antworteten die Hausleute. Eine arme Frau, die im Hofe eben gekaufte Hobelspäne in einen Korb lud, wandte sich um und sagte:„Das wird wohl die Möhrig sein.“ „Ist sie— todt?“ stotterte Koser. „Am Mittwoch ist sie gestorben,“ war die Antwort. Koser taumelte zurück in die Werkstatt. Eine der Mägde, die sein Verhältniß zu der Verstorbenen kannte, machte die Bemerkung:„Habt Ihr ihn recht angesehen? Er war kreideweiß! Ich sagte es immer, er ist kein so harter Mensch, als man glaubt!“ Alle Befürchtungen Koser's waren in schlimmster Art eingetroffen. In der vierten Nacht nach seiner Abreise war die Wittwe Möhrig in Folge eines Stickanfalles plötzlich gestorben. Da sie kinderlos war und kein Testament hinterlassen hatte, siel ihr Haus sammt allem Mobilar dem nächsten Anverwandten zu, dem Schlossermeister Abele. Koser wurde gewissermaßen krank über die bittere Enttäuschung, die er erlebt. So fest hatte sich der Plan, mit dem Spieltisch eine Spekulation zu machen, in seinem Kopfe festgesetzt und so zähe verfolgte dieser Kopf seine Pläne! Vergeblich nun hatte er ein halbes Jahr lang einer ältlichen Frau den Hof gemacht, vergeblich Monate lang sein eigenstes Selbst verläugnet und Anspielungen und Witzworte von allen Seiten geduldig hingenommen. Knapp vor der Erreichung des Zieles mußte er sich vom Schicksal gleichsam geprellt sehen. Er betrachtete den Tisch wie einen werthvollen Stein, den er sauer genug sich verdient habe. Das Juwel war plötzlich in anderer Hand. War Koser schon früher wortkarg gewesen, so wurde er nun vollends stumm und fuhr nur, wenn er sich beleidigt glaubte, in jähem Zorn empor. Er ging keinen Schritt aus dem Hause und setzte sich an Feierabenden in sein Stübchen hin, wo er zurückdachte, brütete und sich ärgerte. Seine Stimmung ward um so grimmiger, je zahlreichere Kurgäste der Sommer brachte. Wenn er die Kurliste zur Hand nahm, stachen ihm zumeist die Russen in's Auge. In jedem Obersten oder General, in jedem Staatsrath aus Moskau oder Petersburg, der da angekommen, sah er einen möglichen Käufer der kostbaren Denkwürdigkeit und war gefaßt darauf, nächstens zu hören, wie der Schlossermeister Abele sie verkauft, seine kleine Werkstatt auf dem Jakobsberge verlassen und für den Erlös eine prächtige Boutique auf der Wiese an sich gebracht. Niemand weiß, wie lange dieser Zustand Koser's hätte andauern können, oder wohin er schließlich ihn geführt hätte, wenn nicht mit einem Male ein Umstand sein Leidwesen um den Verlust des Tischchens zerstreut und dagegen die Hoffnung, es wieder zu gewinnen, in ihm neu belebt hätte. Koser erfuhr nämlich, daß Abele keine Ahnung von dem bewußten Rarität habe. Von diesem Augenblicke an stand es bei Koser fest, den Tisch an sich zu bringen. Er wollte ihn erhandeln und war nur noch über die Art und Weise mit sich uneins, wie darum anzuhalten. Ein unerwarteter Umstand jedoch kam dazwischen und änderte die Lage der Dinge mit einem Schlage. Eines Abends saß er, seine Pfeife rauchend, vor der Thür der Werkstatt, als Keil sich zu ihm gesellte. „Du hast wohl den kleinen Tisch vergessen,“ fragte dieser, „den wir im vorigen Jahre hier hatten?— Den Tisch von der Möhrig?“ „Keineswegs!“ antwortete Koser.„Was ist's damit!“ „Mit diesem Tisch wäre, unter uns gesagt, ein famoses Geschäft zu machen.“ „Wie so? Wie so?“ fragte Koser und seine Augen rollten irre umher, da er die Möglichkeit dachte, daß ein Zweiter sich auf seine Spekulation wersen könnte.„Rede! Sei offen!“ „Was der Zufall nicht alles will!" begann Keil.„Ich ging gestern— es war ein so schöner Sonntagsnachmittag und ich hatte kein Geld, um in's Wirthshaus zu gehen— im Walde bei der Findlatersäule spazieren. Tritt ein Fremder zu mir heran und frägt, wo denn der Weg zum Hirschensprung hinanführe. Dort links im Zickzack! antwortete ich und erbiete mich, als ich merkte, daß er sich nicht auskenne, ihn zu führen. Wir gehen nebeneinander her. Ich überlege, was er mir wohl geben werde und ob es dann noch Zeit sein möchte, nach Klein=Versailles auf die Kegelbahn zu kommen; er blätterte in einem Notizenbuch. Da soll ja, frägt er als wir fast ganz oben bei den Felsen sind, Peter der Große oft gesessen sein? Wißt Ihr was davon? Gewiß! sage ich, denn den Hirschensprung hat er ganz besonders lieb gehabt und ist den Weg da, der von der Stadt fast gerade hier auffuhr und in jenen Zeiten so steil war, daß man ihn kaum mit eigenen Beinen ersteigen konnte, gar auf einem Gaule herangeritten.— Alle Wetter! ruft er, das ist ein Unternehmen!— Halsbrecherisch! sage ich, aber das muß auch ein Mensch gewesen sein!— Ist es wahr, frägt der Fremde weiter, daß er seinen Namen dort in das Kreuz geschnitten hat?— Man erzählt es so, erwiederte ich. Freilich ist das Kreuz jetzt ganz mit Namen bedeckt oder kann auch ein neues sein, denn die Sache ist lang her.— Erzählt mir, was Ihr wißt! sagte der Fremde. Es interessirt mich, ich bin ein Russe.— Ich erzähle, was ich weiß und noch manches andere, was mir so gerade einfällt. Endlich komme ich aus den Tisch zu sprechen, aber da hättest Du sehen sollen, was der Fremde fur Augen machte!" „Wirklich?" rief Koser mit einer Aufregung von Freude Werth des Tisches und aus Ingrimm über dessen Nichtbesitz.„Große Augen, sagst Du, machte er?“ „Tellergroße! Er frägt mich, wohin das merkwürdige Stück gekommen sein möge. Ich antworte, schnell gefaßt, daß ich es im Augenblick nicht wisse, aber mich erkundigen wolle. So gibt er mir denn seine Karte und heißt mich kommen, wenn ich Nachrichten hätte. Da sieh!“ Koser buchstabirte:„Le prince Anatole Troubetzkoi, chambellan de sa Majesté’Empereur de tautes les Russies. Koser blieb lange stumm. Endlich sagte er:„Ich verstehe das so wenig als Du. Aber die Hauptsache, die daraus hervorgeht,— es ist ein Russe und das einer von den Großen!" Dann seufzte er tief und sprach in sich hinein:„Ich wußte wohl, daß mit dem Tische ein Hauptgeschäft zu machen sei. Der Dummkopf da braucht mir's nicht erst zu sagen, mir, dem Erfinder, dem Entdecker der Sache!“ Jetzt, erst jetzt, wo unzweifelhaft ein trefflicher Handel zu machen gewesen wäre, schmerzten ihn all' die vergeblichen Gänge und Bemühungen am Tiefsten. Es war unläugbar, er war der Ureigenthümer der kostbaren Idee und nun war ihm ein Konkurrent entstanden, der zum mindesten den Lohn zu theilen beabsichtigen würde!“ Doch Keil ließ ihm nicht lange Zeit zum Nachdenken. Er sagte:„Ich weiß recht gut, wer den Tisch hat!“ „Wer sonst als der Abele?“ rief Koser bestimmt und rasch, um dem Konkurrenten darzuthun, daß er wohl unterrichtet sei. „Derselbe!" bestätigte Keil.„Ob er denn auch weiß, was an dem Stück ist?“ „Warum das?“ fragte Koser, um die Gedanken des Andern zu erforschen. „Narr! Weil, wenn er es nicht wüßte, man den merkpürigen Tisch von ihm kausen und den Gevinn theilen „Vortrefflich! Halb Part!“ rief Koser. er wete eaaes Seis dell ein.„Rorgen dleich vil ig den Abrie besuchen und es mit ihm auf eine gescheite Weise abmachen. Man darf keine Zeit verlieren.“ „Ganz mein Gedanke!“ gab Koser zur Antwort und die Kameraden trennten sich. schnurrstacks in seine Kammer, legte seine Gashtance shen en ide Surihe. dem merkwürdigen Spieltische Dies in seiast Art einage d seiue Aupratze. lausen und selt ein großes Anbot. Jc Hichten Versande sage: nach Ruaßland „und vas fordert der Beszers. emicdente der Sürt. Handert Dolaten alige bd du bedenten antwortete „Hundert Dukaten?“ antwortete der Russe.„Er soll aice bahe faehen desen Sie mir den Tisch bald; norgen! morgen haben, Durchlaucht!“ Freude üder die Geaun di areppe derunter, als es mit der Gelosumme, die er erhalten sollte, auch schon sch imn Stilen:„Der Kas gah uud uic beden ud sote schuell: Da habs ich wich s duis Geld GHuel. Ausfalend iumer in dieser Wel.— on geschuittenl 30 fa, so 9 e wenger vergeche— Ein ze drmerer Leusel man i8, umn s uunsereias kormt mu“ Deld zu machen. Ein Kerl wie seine Hahgiert er hate groß, wie er sich in Traumeseu saidt ersalten, se sche da. un er se hate die nicht Kälteinsalen lasen und siehe—. r sie halle, war er unglücklich. den Sclosermaister begeißend. fragend an.„Nicht „Wenn er ihn zerschlagen und verbrannt hätte!" dachte Toser, in. Stillen und in seinem Innersten erzitternd. Laut Gee; vie um dem Gedächtnise des Schlosermeisters Eiscochen—.:„Sie haben ihn gewiß. Ein ganz kleines ### ien mut drei Füßen, von Eichenholz, glaub'ich. Es ist nacht viel an dem Dinge." „Ja richtig! Aus dem Nachlasse der Möhrig?“ sagte Abele. aoser,„wann u. 36 möhe uit ir kusen, entgegnete Dung, Sos eunteunchen ude ieitr, ein dte „Ich kann ihn Gasden dasieg solt ihr worgen haben. seine Gier zu verbergen. tedte Koser, boun „Er steht oben in der Dachkammer, wo die Kinder schka„. sagte Abele, die Bewegung seines Kunden gar nicht bemttend.„Morgen will ich ihn herbeiholen. Koser, um sich nicht zu verrathen, mochte nicht weiter euer de dagndert Dukaten!— 3c bin ein genachter Mann, e der Basde Terl muß angefüihet werden! klud der Ruse nunr Selan1 m Ssbt schon noch mehr als hundert! Sclau. an kommt in der Welt sonst nicht vorwärts und bleibt ein Hund, den Jeder mit dem Fuße stößt!" Er verbrachte eine schlaflose Nacht.(Forts. folgt.) Miszelle. Quelle" stammende Anekdote: Bald nach Beendigung des Peinzen seine Aasfpartung nachen. sehr böse darüber und sagte, er habe gar keine Lust, zu Hause Da ihn sein Hofmnester: s iu rcht sarten Vorten äußert. Mrion witer zu enpfangen, fall er käme, so setzte sich der n der Mütze in der Hand, vor der Wanduhr nied Lückenbüßer. Zeit is Geld.=— Daun ie das.ue eiten Sahan; —.—.„Sunn, das Sprechen bei Ihnen ein lostspieliger Artikel,“ antwortete ihm ein Satyriker. Ein Bedienter stößt bei Tische einen etwas aufbrausenden gern, hitr r. Schisel.„Ohe,“ sährt ihn der Zernitge an. dase eiue..; entzegnet Jener,„es hasit halt manchmnal „ Sinn ven Andern stößt.“ De Erdklos. Zur Beherzigung in den Fastnachtstagen. Nao de gelehrden Lüde öere Lehr Wör enstens de Weld en Füermeer, dao düt in Water und Wind lag te wöhlen ür hooher enigenn n 3 vul vertöben, O..... ene Koast üm düt Füer, " almalir so fast woard äs sonne Müer. Dag wör ar dieris busend Jaohr aolt, wen## so hett et, rundüm so kaolt, en#u je konn beröhren met de Hande, # dat men doran de Finger verbrande. Ten erst nao stewenzig dusend Jaohr Tied, Dao wör se so dick un verköhlt in so wiet, Dat Planten un Diere drup konnen gedeih'n, .76, Asdrücke un Knoaken könnt seih'n. ur setde den ahene.. Iirmament, #n Nensk up de Weld as Regent; Un nub den allmachtigen Gedanken Tratt dann alles gehörig in Schranken. San de euspöt ze de Erschafung der Welt gun de gelihlden Lude vertelt Un drüm soll men meinen, dat wör jä ank so ganf, doch so fille nich toz; pul#1., de wilden Elemente De möken bi't erste nich siel Komplimente. Un dao de Erdklos allmälik an Dickte gewünn, So wör natürlik de Koaste erst dünn, So dat et Water oft brak döer de Müer Un spüsede dann in dat gläunige Füer, Paoti de Sturmwind, Blitz, Donner un Hagel Indesten di umapen det targste Jannagl. ####### an busse furchtbaren Spässe Entstonnen fortwärend auk chemische Prozesse; Do reige air be.... un so da g.“ 41 fan ören hoeus spocue ae wie ge dder Kölde san Water mät Ji, Sae aleg in der Hette aut den Sand un den Kles. Jn ms in de Weld, un wat et auk st. Dat is ganz natürlik entstaon döer Chemie. Indes waorfan dat de Urkraft entstaon Dat weet alleen Gott un de Mann in den Maon. Auk is fan de Weld us nao blaut men de Rand Twee dusend foot deip, döer en Boahrlok bekannt, Un dao dorin doch is so manches enthaollen Wat wie nao Goads Willen benutzen men sollen So wäör et doch, dücht mi, nu wul äs Tied, Dat maor en Unnersöck fan den Erdklos geschüt. Doch wann de wier soll döer en Boahrlok geschein So wäör, sölfs bi Glück, et Resultaot doch te klein. Drüm wör't wul am klöksten,'n Schacht an te leggen Worin sik minstens kein Mann könnt beweggen, döer Hölp fan Maschinen Aus wige de Erde deiz genog mienen, at Mhater sa wul den Techniker gelingen, un kpameg we dag Schacht te bedwingen; Un Wum Ain ekormel sann wat deip in den Grund So deih men waohrschinlik manch seltsamen Fund Isen, Koallen, Saolt un so wieder. Un kümp men dann almälik nao sieder, So leit sik up heilsamme Quellen wul riäken, Wodöer men den Daut gar en Stöcksken konn stiäken, Un woarden wi dodoer flicht so golt äs föerdem In Tieden fan Noe un Matusalem. sik aober de Schacht nao en weinig, So wät al gewis et Water ganz gläunig Un um dann düt Water för immer te meiden Wo. lockste et alle nao boaven te leiden, #t sit dann tom Bad un Fabrikken Ganz vone Twiefel fortreflik wät schicken. Un kwamn men dann endlik nao naiger den Rand So funn men waohrschinlik den Diamant dao de gite jis ds Stoff fan de Koale un erhelet dag a5e, Iogen, ank natz an de Soale un Ageunr dab Voll sienen Karfunkel Dat unnerirdische Dunkel. Doch wat dann süs alle nao funnen wät wären Doröever kann blaut de Versöck us belehren. Men wann't dann terlest met den Schacht gonk tom End, wul gar de Mensk so verwennt, Dat be en Lock schlög rein doer de Müer, Waorup dann sogliek dat inklemde Füer Met son Getöse nao boawen wät susen, As wann et de Waterfall wäör bi Schafhusen. ur so. hähben wi en Fier dann wat immerdder brennt Mehate wie gar de Gloth nich de krant, Ge##et dann erst auk den Meusk wät verdutsen: Itorch wet de Techniker et baolle benutzen, Un realisiren dodöer de quasi Idee Fan't non plus ultra, perpetuum mobile. ve Jn Punktum! ik häw jä genog auf vertelt un„uupe dat manchen de Föerschlag gefäölt; Eg rimwt se faots Faskaopens uu Se mmmt s fartd Gasturwend, örndlik te Hiäten. Siertg an gewis löblik wann schatrike Hären Hnns un te samen wull'n met subscriberen; Dann föer den gewünliken Actionair Is sonn Unnerniemen alleen tespraccatr. Sölfst wann de Techniker auk sag:'t konn geschein So kann he doch deip in den Erdklos nich seih'n. Men drüm telt sien Ordeel hier jäfen so min Wann be düt auk füht äs n' Unmöglichkeit in. As de Engländer an den Leviathan. Maum We..:. Dat is kiene Faobel, onnt wul gaon ds bin Thaondau te Babel. Gemeinnütziges. Landwirthschaftliches. (Transport lebender Fische.) Das„Pol..“ theilt nach den Comptes rendus folgendes Verfahren mit, um Fische auf längerem Transport lebend zu erhalten.— Bekanntlich gehen im Wasser, welches keine Luft enthält, die Fische bald zu Grunde, weshalb die Schweizer Bauern das Wasser von einer gewissen Höhe in die Kästen fallen lassen, in welchen sie die Forellen am Markt feil bieten; während seines Falles nimmt das Wasser Luft in sich auf. Noel, ein Fischer in den Vogesen, erdachte sich folgende Vorrichtung, um Fische in einem kleinem Volum Wasser mehrere Tage lang am Leben zu erhalten. Ein Kasten wird mittelst einer beweglichen Hürde in zwei Theile abgetheilt; die untere Abtheilung enthält die Fische, und die obere eine durch eine Kurbel in Bewegung zu setzende Eimerkette ohne Ende. Die Eimerchen schöpfen beim Umdrehen das Wasser aus dieser Abtheilung und gießen es nach jedem Umfang wieder aus, wodurch es, hinlänglich mit Luft imprägnirt, wieder in den Kasten fällt. Mittelst dieser Vorrichtung kann man die Fische nicht nur auf den Märkten am Leben erhalten, sondern auch auf große Entfernungen transportiren. (Für Blumenliebhaber.) Um Blumenzwiebeln sowohl in Töpfen als auch auf Gläsern bald und schön zum Blühen zu bringen, wird folgendes Mittel angegeben: In 2 Pfund Regenwasser löse man 10 Loth Salpeter, 4 Loth Kochsalz und 2 Loth Zucker bei gelinder Wärme auf; lasse die Lösung erkalten und gebrauche sie dann auf folgende Weise: Blumenzwiebeln, welche auf Gläsern im Wasser getrieben, oder auch solche, die in Töpfen gezogen werden, erhalten täglich als Ersatz des verdunsteten Wassers eine kleine Quantität von vorstehender Lösung und zwar entweder durch Nachfüllen des Wassers in die Blumengläser, oder durch Begießen der Erde in den Topfen, oder endlich durch Einfüllen in die Untersetz=Näpfe. (Ein kapitales Schwein.) In Gronau ist am 3. d. M. ein junges, diesjähriges, Schwein geschlachtet worden, welches 355 holländische Pfund wog; ein fast unglaubliches Gewicht. Eigenthümer desselben war Gerrit Tendamm in Gronau. Gewerbliches. (Photographie.) Im Atelier des Photographen Adlich in der Leipziger Straße in Berlin, der sich bereits durch vielfache Versuche und neue Erfindungen in der Photographie ausgezeichnet bat, ist gegenwärtig die interessante Probe eines unnachahmbaren Papiers zu Werthzeichen 2c. ausgestellt. Das Blatt aus Hanfpapier erhält eine beliebige photographische Zeichnung, die in seinen Stoff übergeht und unverwischbar ist. Die bisherigen Wasserzeichen im Papier hatten den Nachtheil, daß sie sich durch Pressung nachahmen ließen, wogegen das auf die angedeutete Weise photographirte Papier eine Grundlage für den lithographischen oder Typendruck hergiebt, die alsdann nicht photographisch nachgemacht werden kann. Namentlich dürfte sich die neue Erfindung für Coupons, Wechsel u. s. w. eignen.— In den von Herrn Adlich fortgesetzten Versuchen der Benutzung der Photographie zu lithographischem Steindruck sind bereits sehr hübsche Proben erzielt.— Eine andere sehr zierliche Erfindung ist die Arwendung der Photographie zur Herstellung positiver Bilder auf Glas, die dann als Diaphanieen benutzt werden können. Die Zeichnung dieser Glasbilder ist so fein und schön, wie sie auf andere Weise schwerlich erzielt werden kann, und diese hübsche Zimmerzierde wird gewiß sehr beliebt werden.— Die Apparate dieses Ateliers stellen Bilder von 20 Zoll Durchmesser her. Wirthschaftliches. (Um Nüsse zu jeder Jahreszeit frisch und schmackhaft zu machen) wird folgendes Verfahren angegeben: Die Rüsse erhalten diese Eigenschaft, wenn man sie in einem Gefäß mit heißem, stark gesalzenem Wasser übergießt und darin erkalten läßt. Die Kerne lassen sich dann schälen wie bei ganz frischen Nüssen und schmecken auch ebenso. Handels- und ökonomische Nachrichten. Amsterdam, 8. Februar. Roggen lebhafter gehandeltBelgischer niedriger, übrige Sorten behauptet. Am 12. ds. kommen ca. 80 Last Petersburger in Auction. 121pfd. Brabanter fl. 172, 121pfd. do. fl. 152, 116/17pfd. Petersburger fl. 142, 144 compt., 117/118pfd. jähr. do. fl. 144, 146, 118pfd. do. fl. 148. Weizen. Bei Kleinigkeiten niedriger, 133pfd. neuer weißbunt. Polnischer fl. 320/5, 128/29pfd. jähr. bunter do. fl. 300, 132pfd. neuer weiß=bunt. do. fl. 327, 156/2pfd. Nied. und neuer. Oberländ. fl. 265, 158pfd. do. fl. 270, 133pfd. Nassau Diez fl. 290, 120pfd. jähr. Friesischer fl. 210. Gerste und Buchweizen ohne Handel. Saat= und Oelmarkt. In Folge des eingetretenen Frostwetters war die Stimmung willig. Rüböl höber, namentlich effective Waare für Export gefragt: effect. fl. 37¾, 38, Mai fl. 37½, 37 3/, Sept.—Oct.—Nov.—Dez. fl. 37¼. Köln, 8. Februar. Weizen effectir per 234pfd. 6 Thlr. Br., 5⅝ Gd., per März per 234pfd. mit Garantie von 88 Pfd. per Schffl. 6 Thlr. Br.,— Gld., do. neuer 6 1/12 Thlr. Br., — Gld., per Mai per 234pfd. mit Garantie von 88 Pfd. pr. Schffl. 6 Thlr. Br.,— bez., do. neuer 6 1/12 Thlr. Br.,— bez. Roggen effekt. per 220pfd. 4 1 Thlr. Br., 4 1/10 Gld., per März per 214pfd. 3 1/8 Thlr. Br., 3¾4 Gld., per Mai do. 4 1/12 Thlr. Br., 4 Gld. Gerste, hiesige per 200pfd. 4 1/12 Thlr. Br., — Gld., do. oberländische do. 5 Thlr. Br.,— Gld. Hafer per 131pfd. 3 Thlr. Br.,— Gd. Rüböl effectiv faßweise 33 a 32 3/4 Thlr. Br.,— Gd., in Partien 32½ Thlr. Br.,— Gd., per Mai 32 ¼ Thlr. Br., 32¼ bez., 32 Gld., per Oktober 32 3/8 Thlr. Br., 32 Gld.— Spiritus in Partieen 22 Thlr. Br.,— Gld., rektificirt 26 3/4 Thlr. Br., per 130 Quart a 90%.— In Weizen effectiv wurde Mehreres zum Tages=Course für den Bedarf gekauft, Termine still. Roggen effectiv und auf Lieferung matter, mit schwachem Geschäft.— Rüböl ohne Aenderung mit ruhigem Verkehr. Spiritus ohne Aenderung. Leinöl matt. Paderborn, 6. Februar. Weizen 2 Thlr. 10 Sgr.— Pf. Roggen 1 Thlr. 24 Sgr.— Pf. Gerste 1 Thlr. 18 Sgr.— Pf. Hafer 1 Thlr. 4 Sgr.— Pf. Kartoffeln— Thlr. 16 Sgr. — Pf. Erbsen 2 Thlr. 20 Sgr.— Pf. Linsen 2 Thlr. 25 Sgr. — Pr. Bohnen 2 Thlr. 10 Sgr.— Pf. Heu pr. Ctr. 1 Thlr. — Sar.— Pf.— Stroh pr. Schock 8 Thlr.— Sgr. Dortmund, 6. Februar. Weizen 2 Thlr. 15 Sgr.— Pfg. Roggen 1 Thlr. 22 Sgr.— Pfg. Sommergerste 1 Thlr. 15 Sgr. — Pfg. Wintergerste 1 Thlr. 15 Sgr.— Pfg. Hafer 1 Thlr. 8 Sgr.— Pfg. Erbsen 2 Thlr. 25 Sgr.— Pfg. Neuß, 9. Februar. Weizen(per Berl. Scheffel) a 90 Pfd. 1. Qual. 2 Thlr. 10 Sgr.— Pf., 2. Qual. 2 Thlr. 5 Sgr., 3. Qual. 2 Thlr. 2 Sgr.— Land=Roggen 1 Thlr 17 Sgr. 8 Pf. Wintergerste a 70 Pfd. 1 Thlr. 17 Sgr.— Pf. Sommergerste a 70 Pfd. 1 Thlr. 17 Sgr.— Pf.— Buchweizen a 80 Pfd. 2 Thlr. 5 Sgr.— Pf.— Hafer a 50 Pfd. 1 Thlr. 6 Sgr. 8 Pf.— Erbsen 3 Thlr.— Sgr.— Pf.— Rübsamen 3 Thlr. 27 Sgr.— Pf.— Kartoffeln a 100— Thlr. 20 Sgr.— Pf.— Heu pr. Ctr. a 110 Pfd. 1 Thlr. 15 Sgr.— Pf.— Stroh per Schock a 1200 Pfd. 6, Thlr.— Sgr.— Pf.— Aveel=Samen 3 Thlr. 24. Sgr. — Pf.— Rüböl per Ohm a 282 Pfd. ohne Faß 36 Thlr. 15 Sgr.— Pf.— Rübkuchen per 1000 Stück Stampf 49 Thlr. — Sgr.— Pf.— Preßkuchen per 2000 Pfd. 41 Thlr.— Sgr.— Pf.— Branntwein per Ohm a 123 Quart zu 47 pCt.(ohne Maklergeld) 12 Thlr.— Sgr.— Pf.— Gereinigtes Oel 37 Thlr. 15 Sgr.— Pf.— Am heutigen Markte war die Stimmung für Getreide bei einer mittelmäßigen Zufuhr etwas matter. Roggen und Buchweizen wurden einige Sgr. billiger abgegeben; im Uebrigen erlitten die Preise keine Aenderung. Rüböl ebenfalls unverändert. Börsen-Course der Staatspapiere und Aktien. Elberfeld, 8. Februar.— Wechsel=Course: Amsterdam k. S. 144 Br. 143 9/10., d. 2 M.— Br. 142 7/10 Gd.— Paris k. S. 80 3/10 Br., 80 Gd., d. 2 M. 79 1/10 Geld. Hamburg k. S. 151 3/0 Br., 151 1/10., d. 2 M. 150 5/10 Gd., d. 3 M.— Gd. Bremen k. S. 109 Br., 108 6/10 Gd:, do. 2 M. 107 3/10 Gd. Frankfurt k. S. 85 9/10 Br., 85 7/10 Gd., d. 2 M. 85 1/10 Br., 85 1/10 Gd. do. 3 M.— Gd. Berlin 12 T.— Br., 99⅝ Gd., do. 2 M. 99½ Geld. Leipzig 2 M. 99 Geld. London k. S. 6. 22½ Brief, 6. 21¾ Gd., d. 2 M. 6. 20½ Geld.— Geld=Course: Neuethlr. 1. 16. 9. Brabthlr. 1. 16. 5 Franken=Stücke 1. 10. Preuß. Frd'or. 5. 20. Ausl. Pist. 5. 14. Napd'or. 5. 10. 6. Druck und Verlag der Coppenratb'schen Buch= und Kunsthandlung. Herausgeber F. Coppenrath, Münster.