Ace ut eee Phaseaeiat ee Gnd de Ei.sKiugefache i Pfa., Reretugänzeigen, die nicht gewerblichen Zwecken dienen, 4 Bse, gebühr Stellengesuche 3 P9. Vereinsanpe vory, v. 5 7 mum Breit W Big. Semurnf Nr. 9134 Amt Witten.— Postscheckonto Dortmund 1933 Motattonadeuck und Verlag: Fritz Rüchtug, Sorssseessssssmmmmmmmememmmmeemee ,1 gie die Ansftahne der Anzigen an vorgescheiedenen Blüten Adernehuen wite Eine verbunden mit der„Annener Volkszeitung“ Aiueigendot üur Witen=Aunen Secsiscrkntnik inie. ud de Sadtel. Steckan und Dürer.= Susushu Msum Suchuu Snstr 8. Nr. 164. Dienstag, den 17. Juli 1934. 30. Jahrgang #### Gränung den Votreinstentaru, Wohl beuge 3 Frage nach Art, Ort und Leit gestellt. Se 19 Getreidewirtschaftsverbände.— Uebergangsregelung der Verwendung von inländischem Roggen und Weizen. .: Berlin, 17. Juli. Im Reichsgesetzblatt wird eine Verordnung zur Ordnung der Getreidewirtschaft veröffentlicht, die am 16. Juli in Kraft tritt, ausgenommen die Bestimmungen über den Zusammenschluß der deutschen Getreidewirtschaft, dessen Zeitpunkt des Inkrafttretens der Reichsernährungsminister bestimmt. Der erste Abschnitt behandelt den Zusammenschluß der deutschen Getreidewirtschaft und bestimmt, daß zur Regelung der Versorgung sowie des Absatzes und der Verwertung von Getreide, von Erzeugnissen hieraus und von Brot sowie der Preise und Preisspannen für Erzeugnisse aus Getreide und für Brot folgende Betriebe zu Getreidewirtschaftsverbänden zusammengeschlossen werden: 1. die Betriebe, die inländisches Getreide erzeugen; 2. die Getreide bearbeiten oder Erzeugnisse hieraus herstellen; 3. die Getreide oder Erzeugnisse hieraus verteilen; 4. die brotherstellenden Die 19 Getreidewirtschaftsverbände, deren Gebiete mit denen der gleichnamigen Landesbauernschaften übereinstimmen, werden untereinander zur Hauptvereinigung der deutschen Getreidewirtschaft zusammengeschlossen. Die wirtschaftliche Vereinigung der Roggen= und Weizenmühlen wird der Hauptvereinigung angeschlossen. Die auf Grund der Verordnung erfolgten Zusammenschlüsse stehen unter der Aufsicht des Reichsernährungsministers. Der zweite Abschnitt hat die Uebergangsregelung der Ablieferung und der Verwendung von inländischem Roggen und inländischem Weizen zum Gegenstand. Bis zur Regelung des Absatzes durch die Zusammenschlüsse werden besondere Bestimmungen erlassen, wonach jeder Erzeuger, dessen landwirtschaftlich genutzte Fläche im Getreidejahr 1934=35 5 Hektar übersteigt, verpflichtet ist, für Zwecke der menschlichen Ernährung oder für technische Zwecke inländischen Roggen vom 16. Juli bis 31. Oktober 1934 in einer Menge abzuliefern, die 30 v. H. der Menge entspricht, die der Erzeuger aus der Roggenernte 1933 bis zum 15. Juli 1934 abgeliefert hat, ferner inländischen Weizen vom 16. August bis 31. Oktober 1934 in einer Menge abzuliefern, die 25 v. H. der Menge entspricht, die der Erzeuger aus der Weizenernte 1933 bis zum 15. August 1934 abgeliefert hat. Wenn ein Erzeuger im Rahmen der für ihn festgesetzten Liefermenge oder ein Erwerber von inländischem Roggen oder inländischem Weizen für solches Getreide keinen Absatz findet, so hat er dies dem für ihn zuständigen Getreidewirtschaftsverband zu melden, der die Aufgabe hat, für die Ware eine Absatzmöglichkeit nachzuweisen. Die Regelung der Ablieferung von inländischem Roggen und inländischem Weizen für die Zeit nach dem 31. Oktober 1934 erfolgt durch die Zusammenschlüsse. Der Reichsernährungsminister verteilt die von ihm festgestellte Gesamtmenge auf die Getreidewirtschaftsverbände. Für den Verkauf von inländischem Roggen, Weizen, Futtergerste und Haser durch den Erzeuger werden feste Preise festgesetzt. Der Erzeuger hat den Preis zu beanspruchen, der auf den Monat festgesetzt ist, in dessen Verlauf die Lieferung zu erfolgen hat. Vom Erzeuger dürfen ohne besondere Erlaubnis nur Mühlen kaufen, die eine Gesamtleistungsfähigkeit von 10 Tonnen Roggen und Weizen und darunter haben oder für die von der Wirtschaftlichen Vereinigung der Roggen= und Weizenmühlen für Roggen Weizen zusammen ein Grundkontingent von nicht mehr als 1500 Tonnen festgesetzt ist. Mühlen mit mehr als 10 Tonnen Gesamtleistungsfähigkeit und einem Grundkontingent von 1500 bis einschließlich 3000 Tonnen dürfen vom Erzeuger nur kaufen, wenn es ihnen vom zuständiden Landesbauernführer erlaubt worden ist; ist da Grundkontingent auf mehr als 3000 Tonnen festgesetzt, so kann der Landesbauernführer mit Zustimmung des Reichsbauernführers erkauben, vom Erzeuger zu kaufen, wenn diese Mühlen nachweisen, daß sie bisher Rogger und Weizen überwiegend vom Erzeuger gekauft haben die Erteilung der Erlaubnis den Belangen der Erwver Ver. Jede Mühle ist verpflichtet, ein ihr von der stelle zustehendes Angebot über den Verkauf von inländischem Roggen oder Weizen an die Mühle anzunehmen, wenn die Reichsstelle es verlangt. Für inländische Futtergerste und inländischen Hafer werden die Preisspannen geregelt. Verteilungshändle und Verteilungsgenossenschaften, die inländische Futtergerste und Hafer von einem andern als einem kaufen, müssen den Festpreis zuzüglich eines AusgleichsJede im deutschen.Zolgebiet liegende P szt,„onz von der Weizenmenge, die sie vermahlt, vom 16. August bis 30. September 1934, in den einzelnen Monaten von Oktober 1934 bis Juli 1985 und vom 1. bis 15. August 1935 höchstens 20 v. H. Auslandsweizen vermahlen. Aus Roggen darf nur solches durchgemahlenes Mehl hergestellt werden, das eine Asche von mindestens 0,967 v. hat. General Daluege über die Reorganisation der SA Magdeburg, 16. Juli. Der anläßlich der Austragung der Reichspolizeimeisterschaften in Magdeburg weilende Befehlshaber der preußischen Polizei und Führer der gesamten Reichspolizei, General Daluege, gewährte einem Redaktionsmitglied des„Mitteldeutschen“ eine Unterredung, in der er auch über die Reorganisation der SA. sprach. Er erklärte u.., daß es sich nicht, wie fälschlicherweise angenommen wurde, um eine Umorganisation, sondern um eine Reorganisation der Gruppen gehandelt habe. Im Vordergrunde der Aufgaben habe die Ueberprüfung der Finanzen und die Personenfrage gestanden. Es sei eine genaue Ueberprüsung der Geldverwaltung auf Einnahmen, Ausgaben und Schulden, auf sachliche oder unsachliche angestellt worden. Ueber eine einwandfreie künstige Finanzgebarung wurden bei dieser Gelegenheit eingehende Vorschläge unterbreitet. Insbesondere I Biraiz, Gelggt worden, daß belastete SA.=Führer in ihren sinanzieller Art festgenagelt wurden. Ferner wurde mit peinlichster Sorgfalt die Lebensführung bestimmter SA.= Führer kontrolliert und nach Maßgabe der Kontrollergebnisse gejätet bezw. Maßregelung vorgeschlagen. Besonderer Wert wurde auf eine Ueberprüfung der„Beförhe: rungen gelegt, um nach nationalsozialistischem Geist, nationalsozialistischer Zuverlässigkeit und nach dem wandel ungeeignete Elemente auszumerzen und dadurch den alten Kämpfern in der SA. den Weg frei zu machen. Auch in dieser Hinsicht sind den zuständigen SA.=Stellen Vorschläge zugegangen. General Daluege betonte, daß seine Maßnahmen der Reorganisation lediglich Grundlagen haben geben sollen. Die Gestaltung im einzelnen (Neubesetzung der Führerstellen) sei allein interne Angelegenheit der neuen Sül.=Führung. So, sei, der jetzige Führer der Gruppe Mitte, Oberst Murversteot, von ihm kommissarisch eingesetzt. Schon heute könne er mittellen, daß auf Vorschlag des Chef des Stabes, Lutze, genose Kob(Sachsen) vom Führer mit der Leitung der Gruppe Mitte beaustragt sei. General Daluege.—. te, daß er bei der Durchführung seines Auftrages egePolizeioffiziere verwandt habe, um den neutralen Charakter seiner Aktion zu unterstreichen. Zu den untersuchungen seien aus demselben Grunde alte Kümpfer aus der SA. zugegen gewesen. Frage nach urt, Ort und Zeit gestellt. Schließlich ist zu erklären, wann und wo der Kriegsteilnehmer gefallen an den Folgen von Verwundung oder in Gefangenschaft gestorben ist, bzw. seit wann er verschollen ist. Zum Nachweis der Richtigkeit der Antworten sind Beweisstücke, soweit vorhanden, beizufügen, und zwar das Gedenkblatt, der standesamtliche Registerauszug, sofern er den Kriegstod klar ersichtlich macht, die Todesurkunde, Auszug aus der Verlustliste, Rentenbescheid usw. Bei den Eltern ist im allgemeinen der Vater, falls dieser verstorben, die Mutter antragsberechtigt. Grundsätzliche Einigung erzielt Günstiger Verlauf der deutsch=französischen Wirtschaftsverhandlungen. „„: Berlin, 17. Juli. Die deutsch=französischen Wirtschaftsverhandlungen, die seit drei Wochen in Berlin stattfinden, nehmen einen günstigen Verlauf. Es ist Ende der vorigen Woche eine grundsätzliche Einigung über die allgemeinen Linien einen Abkommens zustande gekommen, das unter Berücksichtigung der Interessen beider Länder eine für beide Teile tragbare Lösung der wesentlichen Fragen gestattet, die den Gegenstand der Verhandlungen bilden. Dazu gehört insbesondere auch die Frage des Zinsendienstes der Ernste Lage.— Die ersten Zusammenstöße. Die Verleihung des Ehrenkreuzes Antragsformular mit 12 Fragen. Wie bereits gemeldet, hat Reichspräsident von Hindenburg auf Wunsch der Reichsregierung für die ist abhängig von Formular vorgeschrieben ist. Der Antrag für Frontkämpfer und Kriegsteilnehmer enthält 12 Fragen. Außer dem Namen, dem Geburtsdatum, dem Beruf, der Wohnung und der Staatsangehörigkeit ist dabei zu beantworten der letzte militärische Dienstgrad. Ferner muß mitgeteilt werden der Truppenteil, bei dem im Weltkriege Front= bzw. Kriegsdienst geleistet wurde, sowie Art, Ort und Zeit des Front= bzw. Kriegsdienstes. Weiter ist auszufüllen, welche Beweisstücke zum Nachweis des Front= und Kriegsdienstes dem Antrag beigefügt sind. Bei diesen Beweisstigen, eses sich im allgemeinen handeln um den Militärpug oder Kriegsstammrollen=Auszug, um die Militärdien,. u nigung oder Bescheinigung über Verwundungen und Kriegsgefangenschaft, oder um den Rentenbescheid und Der Antragsteller kann sich VBeweissticke dieser Art, die sich im Besitze von Behörden, Verbänden und Arbeitsstellen befinden, aushändigen lassen. Wenn er Leine, Rie; weisstücke besitzt, dann ist dies zu vermerken. Schließlich der Antragsteller angeben, wann und bei welchem Truppenteil er gegebenenfalls verwundet wurde bzw. in Kriegsgefangenschaft geriet, und ob er außerdem Owden Das Antragsformular, das für die Verleihung des Ehrenkreuzes für Witwen und Eltern gefallener Kriegsteilnehmer vorgesehen ist, enthält gleichfalls zwölf Fragen. Auch hier sind Familien= und Vorname, weburtsdaten und Beruf, Wohnung und Staatsangehörigkeit zu beantworten. Dazu kommt bei Witwen die Ehe mit dem Kriegsteilnehmer vor dem 1. Januar 19 geschlossen wurde. Ferner sind zu beantworten der Name des Kriegsteilnehmers, also bei Witwen des bei Eltern des Sohnes, sowie der letzte militärische Dienstgrad des Kriegsteilnehmers und die Frage nach dem letzten Truppenteil, bei dem der Kriegsteilnehmer im Weltkriege Kriegsdienst geleistet hat. Hierbei wird die Neuyork, 17. Juli. San Franzisco macht den Eindruck einer„eigegten Stadt, die niemand zu verlassen wagt, da die Möglichkeit einer Rückkehr ungewiß ist. Die Einstellung des Straßenbahnverkehrs begann frühzeitig. Die Lebensmittelläden, die ausverkauft hatten, vernagelten ihre Türen und Fenster, eine Vorsichtsmaßnahme, die sich angesichts des Herumlungerns vieler zweifelhafter Elemente rechtfertigt. Obwohl die Streikenden selbst durch Bildung von Sicherheitsausschüssen Ausschreitungen vorzubeugen suchen, kam es bereits zu verschiedenen Zusammenstößen, die nach Ansicht der Behörden von Kommunisten eingeleitet wurden. In der Nähe des Docks wurde die Nationalgarde mit Steinen beworfen, worauf sie Feuer gab. Da sich bereits Nahrungsmittelmangel fühlbar macht, versucht der Streikausschuß die unruhig werdende Bevölkerung durch die Ankündigung zu trösten, daß eine Anzahl von Speisehäusern offen bleiben würde. Dem: gegenüber weist die Presse darauf hin, daß diese Speisehäuser höchstens 3000 Personen verforgen könnten, bei einer Gesamtbevölkerung von 700 000. Die Elektroarbeiter haben bekanntgegeben, daß sie die Streikabstimmung hinausschieben wollten, da eine Unterbindung der Stromzufuhr auch die Feueralarmanlagen in der ganzen Stadt lahmlegen würde. Trotzdem sieht die Stadtverwaltung der weiteren Entwicklung der Lage mit größter Besorgnis entgegen, da die Befürchtung wächst, daß es sich um einen revolutionären Anschlag an der ganzen Westküste handelt, demgegenüber die besonneren Führer der Gewerkvereine mehr und mehr an Einfluß verlieren würden. Militärische Verstärkung. Zuk Aufrechterhaltung der Ordnung stehen außer der Polizei, die um 500 Mann vermehrt wurde, und außer der Nationalgarde etwa 1000 Mann Verfügung. Gouverneur Meriam gab die Entsendung von weiteren 1500 Mann Nationalgarde bekannt, wodurch die Stärke der Nationalgarde in San Franzisco auf etwa 4500 Mann gestiegen ist. Von der Erklärung des Belagerungszustandes hat der Gouverneur zunächst abgesehen. Er versicherte jedoch, daß die Truppen die Lebensmittelzufuhr sichern würden. Ausdehnung der Streikwelle Die Geschäftswelt teilt die Besorgnisse, daß der Generalstreik in San Franzisco die Streiklage im ganzen Lande verschärfen werde. Die düstere Stimmung erscheint nicht übertrieben, wenn man die alarmierenden Nachrichten berücksichtigt, die aus anderen Hafenstädten und Industriezentren eintreffen. In Portland(Oregon) hat sich die Lage weiter verschärft. Man rechnet dort endgültig mit der Ausrufung des Generalstreiks. In Houston (Texas) wurden drei Neger bei Unruhen streikender Dockarbeiter erschossen. Birmingham(Alabama) meldet den Streikbeschluß der Textilarbeiter für den ganzen Staat. Auch in der Hauptstadt Washington herrscht eine ziemlich gedrückte Stimmung angesichts des ersten wirklichen Generalstreiks in einer amerikanischen Großstadt. Deutschfeindliche Kundgebungen in Philadelphia. Vor dem deutschen Konsulat kam es zu deutsch=feindlichen Kundgebungen. Die Polizei schritt sofort ein, trieb die Menge auseinander und nahm 3 Männer und 3 Frauen fest. Später versuchte die Volksmenge, die Festgenommenen der Polizei auf dem Wege zum Rathaus zu entreißen. Es kam zu einem erbitterten Handgemenge zwischen den Polizeibeamten und den Ruhestörern. Erst als berittene Polizeireserven eingesetzt wurden, konnte die Ordnung wiederhergestellt werden. Artillerie in San Franzisko Schwere Ausschreitungen. San Franziske, 17. Juli. Im Zusammenhang mit dem Beginn des Generalstreiks stockt in San Franzisko jeglicher Straßenverkeyr. Sämtliche Geschäfte sind geschlossen. Ein Infanterieregiment in Los Angeles erhielt den dem Streikgebiet aufzubrechen. Eine Abteilung Feldartillerie aus Las Linas mit 7,5=Zentimeter=Geschützen ist unterwegs nach San Franzisko, ferner mehrere Tan mit Maschinengewehren. In San Franzisko sind jetzt etwa 6000 Mann Nationalgarde vereinigt. Bürgermeister Rossi ernannte einen Notausschuß, der die Aufgabe hat, für eine gerechte Verteilung der vorhandenen Lebensmittel zu sorgen. Die Vorräte an frischem Gemüse und Frischfleisch sind bereits erschöpft. Die Lebensmittelgeschäfte müssen nach den letzten Panikeinkäufen ihre verbleibenden Vorräte rationieren. Die Großhändler bewerten die bei ihnen lagernden Lebensmittelvorräte nur noch auf 10 Millionen Dollar. Dazu kommt, daß die Verteilung dieser Nahrungsmittelbestände durch den Fuhrleute=Streik unmöglich gemacht wird. Eine Menge von etwa 1500 Menschen stürmte und plünderte die Lebensmittelläden in verschiedenen Teilen der Stadt. Etwa 50 Personen drangen in das angebliche kommunistische Hauptquartier in Haytward ein, schieppten das Mobiliar hinaus und verbraunten es. Schiffsbrand in Kopenhagen Deutsche Matrosen retten vier Menschenleben. Kopenhagen, 16. Juli. An Bord des schwedischen Motorkutters„Latona“, der an der Langelinte in Kopenhagen log, ereigetz, gisith beim Nachfülen von Venzin eine Exploston. z einen Brand zufolge, durch den der Kuter#### dig zerstürt wurde. Der Besiyer des Bootr,„i# Weyde aus Jönköping(Schweden) und litten schwere Brandwunden. Der Führer des Kutters, Alfred Boye aus Hamburg, trug einen Armbruch davon, während sich der Koch Tasbergs beide Beine brach. Das Eingreifen der augenblicklich in Kopenhagen weilenden deutschen Matrosen hat ein größeres Unglück verhütet. Das schwedische Fahrzeug lag nicht weit von der Stelle, wo die vier Torpedoboote, die seit Freitag in Kopenhagen weilen, geankert hatten. Sofort, nach ber Explosion wurde die Besatzung des Torpedobovirs„Möwe“ alarmiert und unter Führung eines Offiziers die Schaumischer benutzt wurden. Vier deusche Natrosen sprangen an Bord des brennenden Fahrzeuges und retteten die vier verwundeten Personen aus den Flammen. Ungewöhnliche Hitze in China Tausende von Todesopfern. DR Peiping, 16. Juli. Die ungewöhnliche und Trockenheit, unter der ganz China bereits seit Wochen leidet, hält weiter an. Tausende von Menschen sind bereits am Hitzschlag und Sonnenstich gestorben. Von den etwa 40 Begleitern des Pautschen Lama, des Oberhauptes der lamaistischen Kirche, der am Sonntag in einem Flugzeug der Verkehrsgesellschaft„Eurasia“ in Peiping eintraf, während die Begleiter die Eisenbahn benutzten, starben füns im Zug. Vor allem Süd= und Mittelchina leiden unter außergedentlicher Trockenheit. Viele Flüsse und Kanäle führen kein Wasser mehr, so daß der Bootsverkehr und damit die Versorgung der Städte in Frage gestellt wied. An eine Bewässerung der Felder ist schon seit langen nicht mehr zu denken, so daß mit einer völligen Mißernte gerechnet werden muß. Im Gegensatz hierzu hatten Nordchina und vor allem die nordwestlichen Dr einzen sehr karte Riederschläge zu verzeichneg, ke. bos dort Ueberschwemmungsgefahr herrscht. Als Hochstt peratur für ganz China wurde in Eiansu eine Temperatur von 47 Grad Celsius im Schatten gemessen. Lotales s Witten=Annen, 17. Juli. Städt. Schlachthof(Monat Juni 1936). Geschlachtet und untersucht wurden: 226 Rinder. 327 ber 1142 Schmeige 11 F4. g Kä#ver, 1145 Schweine, 11 Schase, 1 Ziege, 3 Pferde. Minderwertig bezw. herabgesetzt im Nahrungs= und Genußwerte waren wegen Tuberkulose, Wässrigkeit, Kalkkonkrementen, Geruchsabweichung, mangelhafter Ausblutung, vollständiger Abmagerung, Unreise und Gelbsucht 3 Rinder und 2 Rinderviertel, 6 Schweine und 4 Schweineviertel, 2 Kälber. Bedingt tauglich war 1 Schweineviertel, das durch Kochen zum menschlichen Genuß wieder brauchbar gemacht wurde. Mit gesundheitsschädlichen Finnen war 1 Rind behaftet. Das Fleisch kam nach 21 tägiger Kühlung in den freien Verkehr. Tuberkulose ergab sich bei 86 Rindern und 37 Schweinen. Beanstandet und unschädlich beseitigt wurden von Rindern, Kälbern, Schweinen, Schafen und Pferden wegen Tuberkulose, Leberegel, Echinokokken, Lungenwürmern, Abszessen, Strahlenpilz und sonstiger Erkrankungen 1105 Lungen, 58 Lebern, 16 Därme, 11 ganze Baucheingeweide, 70 sonstige einzelne Organe und 43 Kilogr. auskelseisch. 2 48 Klogr. Bakteriologisch untersucht sind 3 Kühe und ein Pferd. Eine Kuh war wegen mangelhafter Ausblutung minderwertig.„ Für technische Zwecke wurden 141 Kg. Fett und Talg und für Futterzwecke 208 Kg., Fleisch freigegeben. An minderwertigem und bedingt tauglichem Fleisch gelangten auf der Freibank zum Verkauf 965 Kg. Rind=, 629 Kg. Schweine= und 42 Kg. Kalbfleisch. Eisumsatz betrug 20026 Stangen je 50 Pfund. Unsere Kleingärtner am Gage Eer krurschen urft. Jeder muß Zeitung lesen! Ein bemerkenswertes Urteil. Auch im Urlaub ist jeder Staatsbürger verpflichtet, Zeitung zu lesen! Diesen Satz hat is Bamberger Sondergericht in einer Entscheidung ausgesprochen. Es handelt sich um eine Anklage auf Grund des Gesetzes gegen den Verrat der deutschen Wirtschaft. Der Angeklagte hatte 1930 seine ersparren 10 000 RMc. bei einer Schweizer Bank angelegt und dies der Behörde verheimlicht. Im Juni 1933 kündigte er dieses Geld, um es in vier Schecks bei der Sparkasse in Wunsiedel anzulegen. Er unterließ es jedoch, den Behörden davon Mitteilung zu machen. Er kam deshalb vor den Strafrichter, wo er sich damit verteidigte, daß er nicht gewußt habe, daß man unangemeldet Geld nicht ins Ausland bringen dürfe. Er habe die Bekanntmachung der Devisenbewirtschaftungsstelle nicht gelesen. Er sei damals im Urlaub gewesen und habe überhaupt keine Zeitung angesehen. Das Gericht brachte demgegenüber zum Ausdruck, daß der Angeklagte zweifellos gegen seine Sorgfaltspflicht verstoßen habe. Wenn er auch im Urlaub war, so sei er doch verpflichtet gewesen, die Zeitung zu lesen. Der Angeklagte kam aber noch mit einem blauen Auge davon, da das Gericht aus anderen Gründen die Schuldfrage verneinte und den Angeklagten freisprach. und Hygiene Vernichtung der Fliegen dringendes Gebot. Krankheiten und Jahreszeiten stehen in sehr engen zueinander. Während im Winter Erkältungskrankheiten aller Art ebenso wie Schäden der Kälte Erfrierungen an der Tagesordnung sind, pflegt auch der Sommer eine Reihe von Krankheitszuständen zu zeitigen, die ihre Entstehung der Einwirkung der sommerlichen Temperatur verdanken. Die Sommerwärme wirkt vor allem begünstigend auf die Vermehrung aller Arten von Krankheitskeimen und führt sehr leicht zur Zersetzung von Nahrungsmitteln. Biether geyort besonders das Verderben von frischem Fleisch und von Wurst, von Milch und Käse. deren Zahl in den Sommermonaten behriger eransheiter, ur für die Uebertragung derihre Verni i unterschäßt werden, und der Suoiene dt uns ist daher ein dringendes Gebot der Hygiene und der Selbsterhaltung. Der Sommer ist Shit uncd Gemizs man dem Körper frisches die häusig nach Oisz süihren bflegt. Kur zu bekannt find Darmkrankheiten un in der:“: dan ten. Sie finden ihre Ursache nicht ### Genuß des Obstes selbst, sondern in der unzweckmäßigen Art, in der es genossen wird. Man bedenke, durch wieviele Hände Obst und Gemüse zu gehen pflegen, bis sie zum Verbraucher und Verzehrer gelangen. Daher wuß grändtich Rohobit und Rchgemise vor dem Ge. „„.. lich zu reinigen. Man kaue das Obst guch gründlich, denn es pflegt im Magen, besonders wenn izu nvch Flüssigkeiten genossen werden, aufzuquellen, störungen, u. a. auch zum B. Witten=Annen, 17. Juli. Mit dem Tage der deutschen Rose war eine Kundgebung der Kleingärtner und Kleinsiedler im ganzen deutschen Vaterland verbunden, galt es doch die Verbundenheit von Blut und Boden im Geiste unseres Führers Adolf Hitler aller Welt vor Augen zu führen. Aller Orten wurden Festzüge veranstaltet. Auch die Kleingärtner und Kleinsiedler von Groß=Witten hatten es sich nicht nehmen lassen, eine eindrucksvolle Kundgebung und einen ebenso eindrucksvollen Festzug in tagelanger Kleinarbeit vorzubereiten und zur Durchführung zu bringen. Der Tag der deutschen Rose und dessen Zusammenhang mit dem HilfsFrs.„Putter und Kind“ sand hierdurch einen würdigen Um 13.30 Uhr hatte sich alles im Saale des katholischen Gesellenhauses eingefunden. Für Musik sorgten der Spielmannszug der NSBO. Witten=Annen und die Sapeßt der RSDAB, Witten=Annen, während sich die Nuprue der HJ. später in den Festzug einreihte. Der Stadtgruppenführer Droll der Schrebergärtner und Kleinsiedler sprach den Willkommensgruß. Fast alle waxen in Gartentracht erschienen und boten ein malerisches Bild. Ihre Geräte hatten sie mitgebracht, selbst der Jauchenschöpfer fehlte nicht. Dann verlas der Stadtgruppenführer Droll den Aufruf des Reichsführers der Kleingärtner und Kleinsiedler, Kammler. Um 14 Uhr wurde die große Feier der Kleingärtner und Kleinsiedler vom Tempelhofer Feld übertragen. Bald caf auch Oberbürgermeister Pg. Dr. Zintgraff ein, der folgende Ansprache hielt: Als ich davon hörte, daß Sie die heutige Veranstaltung durchführen wollen, und von Ihnen aufgefordert wurde, daran teilzunehmen, bin ich Ihrer Einladung gern gefolgt, da ich erst vor kurzem konnte weiche Heristungen dode ud dabei feitselen Leitungen dieuunn Ihr Fleiß zuwege gebracht hat, Teistungen, die man kaum für möglich halten könnte, Gärten sieht und daneben das Land, das sich noch in seinem Urzustand befindet. Diese Leistung naturgemäßen Verbundenheit von Eine solche Verbundenheit ist notwendig leinge legxe gedensart. Diese Verbundenheit von schaft uig en ist der Urgrund wahrer Vollsgemein.## unserer nationalsozialistischen Weltanschauung. as ist für uns nicht damit getan, daß wir die Verbundenheit von Blut und Boden predigen, unsere Aufgabe geht dahin, diese Verbundenheit von Blut und Boden wieder herzustellen, dort, wo sie verloren gegangen ist. Die Kraft eines Volkes steckt in dem Boden, den es zu beackern gilt, nur so können wir dem Volke seine Existenz geben. Der nationalsozialistische Staat stellte sein Agrarprogramm an den Anfang aller Reformen, weil er wußte, daß zunächst dem Menschen geholfen werden muß, der mit Der Grge de bunden ist, dem dentschen Bauer. wichead erersch aber, der der Natur entfremdet ist, zu#ut und Boden zurückgeführt werden, denn die Lieve zur Natur, die Liebe zum Boden ist die Grundist gewohnt, das Vaterland gleichzustellen mit dem Stück Boden, das dem Einzelnen gegeben ist. Von dort aus nimmt seine Vatertunbiiroe ihren Ausgang, und wenn dieses Stück Boden noch so klein ist. Wenn Sie etwas Gutes geschaffen haben, so ist Ihre Erkenntnis von diesem Geheimnis so groß, daß ich dem nichts hinzuzufügen brauche. Ich möchte Ihnen gern einen größeren Wirkungskreis wünschen, doch fehlen Ihnen leider die Mittel. Wir wollen gern Ihre berechtigten Wünsche beachten und erfüllen, und ich werde alles daran setzen, diese bald in Erfüllung gehen zu lassen. Hoffentlich ist der Tag nicht mehr fern, da mir dies möglich sein wird. In Ihnen aber hoffe ich Tatmenschen zu finden, die willig sind, auch weiterhin Aufbauarbeit im Sinne des Nationalsozialismus zu leisten. Das ist mein Wunsch für diesen Tag. Heil Hitler! Nachdem die Kundgebung mit einem dreifachen SiegHeil auf unseren Führer geschlossen war, setzte sich der Festzug in Bewegung. Der Zug zeigte folgende Gruppen: Verein„Sonnenschein“, Witten: Drei Reiter. PO=Kapelle Witten=Annen, GartenpoliWetie geschcher; Vorstand, Knaben mit Rosenstöcken, weißgerlewdere Maochen mit Rosenkörben, Wagen Schneemit den sieben Zwergen, Junggärtner mit Rosenbogen, Wagen Haus im Garten, Frauen mit Harke, Wagen Siedlerhaus mit Gartenerzeugnissen, Töchter mit Waterzienze Piene Peitchlicher mit Spaten, Wogen und Aino“, Frauen, Radfahrer mit Rosenbogen, Handwagen, Bauer, Wagen Fahrt ins Grüne. Jauchenfaß, Frau mit Jauchenschöpfer, Wagen Skatklub, Gruppe 1700—1934, Wagen Oma erzählt Märchen, Familie Klutenkamp auf dem Wege zum Schrebergarten, Berufsgärtner. Verein„Hemeinwohl“, Bitten=Knnen: 2 Reiter, Musikzug der HI., Mitglieder mit Spaten, Wagen Mustergarten der Kleingärtner, Mitglieder mit Gartenerzeugnissen, Wagen mit Frauen, Mitglieder mit Harken, Wagen Kleingärtner, Mitglieder mit verschiedenen Gartengeräten, Wagen Veteranen der Kleingärtner, Wagen Kaffeeklatsch, Wagen Nachwuchs der Kleingärtner, Wagen Feierabend der Kleingärtner, Verschiedenes. . Dr. Zug nahm seinen Weg durch die Hauptstraßen Annen und wieder zurück zum Sonnenschein. Ueberall, wo er gesehen wurde, erregte er großes Aufsehen und viel Freude. Hierzu trugen die vielen originellen Gruppen bei. Sehr lebhaften Besuch bekamen die Kleingartenanlagen am Sonnenschein im weiteren Verlauf des Nachmittags, so daß wohl anzunehmen ist, daß die Veranstaltung eine zugkräftige Werbung für den Schrebergartengedanken war. Es ist aber auch erstaunlich, was eix, Spsiekeibigen Menschen, die über wenig oder gar Oeslansi verfügen, in anstrengender Arbeit aus einem Devlund in wenigen Jahren hervorgezaubert worden ist. auf 200 Mark monatlich erhöht. Schwerbeschädigten, die Plegezulage erhalten, sind die steuerfreien Beträge um monatlsch. Die Prezent zu erhsöhen, also auf 500 Mark Nachweis besian genaggten Erhöhungen sind stets ohne Nuchweis besonberer Aufwendungen zu gewähren. Sie Siten— V, Seicei aus einem eumerbaide Aeventsverhältnis. Aber auch Anträge nicht #putiger Beschädigter sollen wohlwollend behandelt Der Erlaß des Reichsfinanzministers sieht darüber Erssonla bet.. d dgten eine weitere schoftlichen Vesheze neien Veträge vor, wenn die wirtschäftlichen Verhaltnisse dies rechtfertigen. Im übrigen werden den Kriegsbeschädigten in der Fräge der steuerfreien Beträge gleichgestellt, die nach dem Gesetz über die Versorgung der Kämpfer für die nationale Erhebung, dem Friegspersonen=Schädengesetz, dem Altrentnergesetz, dem Wehlmachtsversorgungsgesetz, den früheren Milidem Schutzpolizeigesetz wegen einer Beschädigung versorgten Personen. gen##ei, den aus anderen Ursachen beschädigten Vollscenfans den Zwilbeschädigten, könne im einzelnen Fall rechtertiat sein. ogus der seuerfteien Beträige geund dieses kann zu schweren Tode führen. besonderen Erwähnung in diesem Zusammenbange hedarf die sorgfältige Pflege der Milch zur SomAtlozen. Tiermilch ist im Sommer rascher dem Verderb ausgesetzt und kann deswegen besonders bei den Säschlingen zu schweren Erkrankungen führen. Daher ..#ee Milch kühlen. Der sicherste Schutz gegen ven sommerlichen Brechdurchfall der Säuglinge ist die Darreichung von Muttermilch. „Alle. Lebensmittel decke man mit einer Glasglocke er einer anderen Schutzvorrichtung zu, denn wie gesagt. die Fliegen sind gefährliche Bakterienträger. * Steuervergünstigungen für Kriegsbeschädigte Durchführung der Bestimmung des neuen Gesetzes über die Reichsversorgung, wonach Schwerkriegsbeschädigte erweiterte Steuererleichterungen erfahren sollen, hat der Reichsfinanzminister neue Vorschriften erlassen. Darin wird festgestellt, daß Volksgenossen, die wegen einer Kriegs= oder Dienstbeschädigung eine Beschädigtenversorgung erhalten, eine Erhöhung der steuerfreien Beträge beantragen können. Den Beschädigten mit einer Minderung der Erwerbsfähigkeit um 30 oder 40 Prozent ##t. die Erhöhung der steuerfreien Beträge von zusammen 100 mark monatlich in der Regel um den Hundertsatz der Erwerbsbeschränkung zuzubilligen. Schwerbeschädigten, die mindestens 50 Prozent erwerbsbeschränkt sind, wird eine Erhöhung um den doppelten Hundertsatz der Erwerbsbeschränkung gewährt, der steuerfreie Betrag wird alte betfgieidnette bei böhrozentiger Koverbibeschräntung § Annen, 17. Juli.(„Mein Kampf“. Erinnerungsausgabe bei der Reichsbahn.) Die Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn=Gesellschaft hat verfügt, daß das Buch des Führers„Mein Kampf“ den Reichsbahnbediensteten bei besonderen Anlässen als Geschenk überreicht werden soll. Das Buch soll als Gabe der Verwaltung für besondere Leistungen gewährt werden, z. B. für hervorragende dienstliche Leistungen, für besondere Leistungen bei sportlichen Wettkämpfen, beim Wettbewerb zur Verschönerung der Bahnanlagen, für erfolgreiche Mitwirkung bei der Unfallverhütung und bei Beendigung der 25 jährigen Dienstzeit. „(Graphischer Arbeiter im Deutschen Danzigl) Uneer biesem Leitwort findet vom 9. bis 13. August 1934 eine gewaltige Kundgebung aller schaffenden Volksgenosgraphischen Gewerbes in Danzig statt. Seit Wochen rüsten im ganzen Reich Tausende und Abertausende zu dieser großen Fahrt, um in beispielloser Verbundenheit und Treue zu seinen Brüdern und Schwestern an der deutschen Ostgrenze erneut zu beunden. Aus allen Teilen Deutschlands fahren am 9. und 10. August rund 30 Sonderzüge.— Einem großen Teil der mitreisenden Volksgenossen ist dabei die Möglichteit gegeben, von Swinemünde aus auf dem Seewege nac Zanits zu gelangen. Steits war es höchste Ehre Gemerbage bsführer und Gefolgsmannen des graphischen vir, in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit große Herent pur genaltigen Boniig=kremfahrt. bes denischen granßischen Oewerdei! Werbt in Betrieben und Versammlungen!— Denkt an die erwerbslosen Berufskameraden!— Schafft Mittel und Wege, damit möglichst alle an dieser Veranstaitung teilnehmen können. Volksgenossen anderer Berufsgruppen, die ebenfalls an der Danzig=Fahrt teilnehmen wollen, werden selbstverständlich gern und unter denselben Bedingungen wie alle anderen mitgenommen. Der Preis für Hin= und Rückfahrt, einschl. 4 Tage bester Verpflegung, Fahrkarten für Vorort= und Straßenbahn in Tanzig, Dampferfahrten, sowie Eintritt für die Ausstellung „Kunst und Können“ und andere Festveranstaltungen beträgt rund RM. 30.—, Auskünfte über nähere Einzelheiten der Kundgebung, an der u. a. Staatsrat und Forster und Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter Pg. Coler teilnehmen, erfolgen durch die örtlichen Dienststellen der Reichsbetriebsgemeinschaft 8„Druck“.— Dort können ebenfalls Anmeldungen getätigt werden. Ortsleitung der Reichsbetriebsgemeinschaft 8„Druck“ Reinhold Muchow=Haus, Witten, Gerichtsstraße 38 a. * Annen, 17. Juli.(Kinderfest der Evang. Schulgemeinde.) Das war ein schöner Sonntagnachmittag, den die Evangel. Schulgemeinde Annen mit ihren Kindern in den Anlagen und auf den Spielplätzen des Landjugendheims Annenerberg verlebte. Kurz nach 2 Uhr erfolgte der Abmarsch vom Vereinshause unter den frohen Klängen des Posaunenchors des Männer= und Jünglingsvereins. Am Jugendheim angekommen, erfolgte auf der Spielwiese die Bewirtung der zahlreichen Kinder, während sich die Eltern und sonstigen Angehörigen in den schattigen Anlagen erquickten. Der Posaunenchor konzertierte. Nach der Bewirtung begrüßte Pfarrer Müller im Namen der evangel. Kirchengemeinde die Kinder, vergönnt sei, in der schönen Heimat dieses herrliche Kinderfest zu feiern. Herr Pfarrer Müller schloß seine Ansprache mit der Mahnung, der Heimat, dem Baterlande, der Kirche und Gott die Treue zu halten. Nun erfreuten sich die Kinder an schönen Reigen und Spielen. Das größte Interesse rief natürlich das Vogelschießen mit der Armbrust hervor. Aber auch für die Erwachsenen war gesorgt; das Glücksrad brachte manchem einen schönen Gewinn. Ein kleines Lustspiel setzte die Lachmuskeln der Kleinen und Großen in Bewegung. Alles in allem: Es war sehr schön. Um ½9 Uhr erfolgte der Rückmarsch unter Vorantritt des Posaunenchors in das Heimattal zum Vereinshause, wo sich der nach vielen Hunderten zählende Zug auflöste. Dank der vorzüglichen Vorbereitung des Kinderfestes durch den Ausschuß verlief alles aufs schönste. Besonderer Dank gebührt dem rührigen Vorsitzer der Schulgemeinde, Herrn Sparkassenleiter Eisfeld und Herrn Verwaltungsangestellten Freitag, die beide mit viel Liebe und Sorgfalt besonders die Kinder zu erquicken und zu erfreuen suchten. .—.(Jerienwanderungen der Evanz. Schulgemeinde.) wiro uns noch folgendes mitgeteilt: Für diese Wanderungen ist die erste Anmeldung am 30. 7. 34 im Vereinshaus. Die erste Wanderung findet am ersten Mittwoch im August statt. Für die nächsten Wanderungen werden die näheren Bekanntmachungen noch erfolgen. Allen, welche sich für unser Fest in dankbarer Weise zur Verfügung gestellt haben, sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt. dienen der Volkswohl#5rt), Bekanntlich gelten für Räume, die Zwecken der Vollmoohlfahrt dienen und der Allgemeinheit zugänglich sind, besondere Steuerbegünstigungs=Vorschriften. In einem Urteil des Reicsfinanzyases wird ausdrücklich daß die Tätigkeit der christlichen Religionsgesellschaften den Zwecken der Volkswohlfahrt dienen, und daß daher einem Gemeindehaus, soweit es nicht reine Wohnräume enthalte, regelmäßig die vorgeschriebenen steuerlichen Vergünstigungen zu gewähren sind. (Fahrraddiebstahl.) Vom Hose der städtischen Berufsschule in der Schulstraße wurde am 14. Uhr, ein Herrentourenrad, Marke„Tempo“, Nr. 3827, entwendet. der Ecke Pferdebach= und Schlachthofstraße stießen am 14. 7. ein Lieserwagen und ein Motorradfahrer zusammen. Der Motorradfahrer eruin Quetschungen am linken Oberschenkel und Hautibschürfungen. Er fand Aufnahme im Diakonissenhaus. Ba dlabean zut wude au der Sprochöpelerstraße ein Er truig eigen einem Personenkraftwagen anzesahren. teug ichte Hautabschürfungen am linken Ellenbogen und an der rechten Hüfte davon. .—.(ünglücksfal beim Böllerschießen.) Beim Abschiepen von Bollern anläßlich der Feier der Pionier=Vereini5. Juli auf einem freien Platz an der Breite. n Sicherbeite sich nach dem Anzänden bringen wollte, zu Fall und zog sich eine klaffende, Bunde am Kopfe zu. Inzwischen waren auch vie Svuer losgegangen, durch die der Schießmeister Brandwunden erlitt. Nach Anlegung eines Notuerbandes. Pusch, einen Polizeibeamten wurde der Verletze mit dem stabtischen Krankenwagen dem Marienhospital zugeführt. Lebensgefahr besteht nicht. Schuld eines Dritten liegt nicht vor. B Witten, 17. Juli.(Ehrenvolle Verusung.) Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Westfalen in Essen berief mit Schreiben vom 10. Juli 1934 unsern Mitbürger Pg. Eduard Hochkeppel als Sachverständigen in den Ausschuß zur Beratung der künftigen Gestaltung der Arbeitsbedingungen für den Groß= und Kleinhandel im Treuhänderbezirk. v. Witer,.17. Juli.(Langjährige Dienstzeit beim Reichsbuhn=Ausbesserungswerk Witten.) Am 14. Juli 1934 konnten an 56 Bedienstete im Beisein der Gefolgschaft und unter Mitwirkung des Werksgesangvereins von Werkdirektor Niesel für langjährige treue Dienste Glückwunschschreiben und Treuegelder überreicht werden. Zur Einleitung der Feier wurde das Lied„Heimatsegen“ zu Gehör gebracht. Der Text:„Das Land, wo er so freudig die Jugendzeit vollbracht, wo Vater ihn und Mutter behütet und bewacht“ war der Feier so recht angepaßt. außerdem erhielten drei Bedienstete für eine Dienstzeit von mer als 40 Jahren von dem Eisenbahnverein hübsche Geschenke. Kruckel, 17. Juli.(Feuer am Bahndamm.) Am Sonntag gegen 18,55 Uhr wurde durch den Gastwirt Stanislaus O. aus der Gotthelfstraße in Kruckel die Feuerwehr alarmiert. Durch Funkenflug war die Grasböschung am Bahndamm Dortmund=Kruckel in Brand geraten. Für ein angrenzendes Roggenfeld bestand Gefahr, daß das Feuer auch zu diesem hinüberwechselte. Die bald nach dem Alarm erschienene Feuerwehr hatte einige Zeit zu tun, um die Gefahr zu beseitigen. Eichlinghofen, 17. Juli.(Sturz mit dem Fahrrad.) Auf der Stockumerstraße stürzte die Radlerin Anna Hermann. Sie erlitt einen Schlüsselbeinbruch. Somborn, 17. Juli.(Zum Professor ernannt.) Der vor allem durch seine Anette=Droste=Forschungen bekannte Privatdozent an der Westfälischen Landesuniversität Dr. Karl Schulte=Semminghausen ist zum außerordentlichen Professor ernannt worden. Karl Schulte=Kemminghausen entstammt väterlicherseits einem alten protestantischen Bauerngeschlecht der Grafschaft Mark und wurde am 23. Februar 1892 in Dortmund=Somborn geboren. Polizeibericht Beim Baden im Kanal ertrunken. Am 15. Juli, gegen 6 Uhr, wurde aus dem RheinHerne=Kanal, in der Nähe des Bades Grimberg, eine männliche Leiche geborgen. Wie die Feststellungen ergaben, handelt es sich bei dem Toten um einen 22 jährigen Mann aus Wanne=Eickel. Er hatte am 12. Juli mit Freunden an der Grenze Wanne=Eickel=Gelsenkirchen im Rhein=Herne=Kanal gebadet und war, ohne daß seine Begleiter es bemerkten, untergegangen und ertrunken. Zusammenstoß. Am 14. Juli, gegen 18 Uhr, stießen an der Dorstener=, Ecke Recklinghauserstraße, in Wanne zwei Personenkraftwagen zusammen. Ein Wagen stürzte um; die Insassin trug leichte Schnittwunden an den Händen davon. Vom Lieserwagen angefahren. Am 14. Juli, gegen 17,30 Uhr, wurde auf der Bodelschwinghstraße in Castrop ein zweijähriger Knabe von einem Lieferauto angefahren. Der Knabe fand im evgl. Krankenhaus Aufnahme, wo ein doppelter Schädelbruch festgestellt wurde. — Vater und Söhne.„Ich gebe dir fünfzig Pfennig, wenn du dir das Gesicht wäschst“, sagte ein Dichter zu seinem Sohn. „Behalte sie und lasse dir die Haare schneiden“, meinte der Junge. Ja, dann!„An meinem linken Bein kann ich bequem hundert Grad Kälte vertragen.“ „Nicht möglich!“ „Doch— es ist nämlich aus Holz!“ ..—. Wurm im Salat.„In dem Salat ist ein Wurm, unna: Sie haben ihn wohl nicht gewaschen?" „Warum soll der Wurm denn gewaschen werden?" .#„ Der Drogis und sein Sohn.„Ist denn das Kinvernayrmittel auch wirksam?" „Ich sage Ihnen, mein Sohn, an dem ich's erprobt habe, wog bei der Geburt nur fünf Pfund— und jetzt viegt er zusihandertr Vater?" Unsichere Schulerinnerung.„Wer war Mars, Gan sen chig, das ist der mit den Provinz=Nachrichten DRB. Dortmund, 16. Juli.(NSV.=Aerztetagung in Dortmund.) Die wichtigsten Referate der NSV.=Aerztetagung hatte Privatdozent Dr. Löffler von der Universität Kiel übernommen, der zu dem Thema„Vererbungslehre und Rassenhygiene“ sprach und seine Vorträge in zwei ausführliche Kollegs dieser Spezialwissenschaft unterteilt hatte. Zwischendurch sprach Obermedizinalrat Dr. Pohlmann=Dortmund=Aplerbeck über Geisteskrankheiten und Rassepflege. Der Redner wußte darzulegen, daß jede Anlage verstärkt oder vermindert werden könne durch den Einfluß der Umwelt, in der sogenannten„Umweltsensiblenphase“, die jeder Mensch in den Entwicklungsjahren durchzulaufen habe. Er forderte Anerkennung und Achtung vor dem Opfer jener Volksgenossen, die jetzt unter das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses fielen, denn sie seien für ihre Erbanlage nicht verantwortlich, aber er forderte auch Verantwortung von der heutigen Generation in Bezug auf Gattenwahl und Fortpflanzung. Dann beendet Dr. Jeß=Dortmund die arbeitsreiche Tagung mit einem kurzen Schlußwort und dem Führerheil. Dortmund, 17. Juli.(Hoch klingt das Lied vom braven Mann.) Der Arbeiter Josef Albrecht aus Dortmund hatte beobachtet, wie eine männliche Person in der Nähe des Bootshauses„Hansa“ in den Dortmund=EmsKanal stürzte. Kurz entschlossen sprang Albrecht mit voller Kleidung ins Wasser, um den Ertrinkenden zu retten. Unter großer Mühe gelang es Albrecht schließlich, den Verunglückten, der etwa vier Meter vom Ufer entfernt war, an Land zu bringen. Die Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg. Bei dem Verunglückten handelt es sich um den 72jährigen Invaliden Johann Beckstein aus Dortmund. Dieser gab an, er habe sich die Hände waschen wollen und sei dabei in den Kanal gestürzt. Durch die entschlossene Tat des Albrecht wurde er dem nassen Element entrissen. Dortmund, 17. Juli.(Brigadeführer Otto Schramme) wurde, anstelle des bisherigen Führers Gießler, zum Führer der SA=Gruppe Westfalen ernannt. Castrop, 17. Juli.(Castroper Reit= und Fahrturnier.) Am Sonntag erreichte das Castroper Reit= und Fahrturnier seinen Höhepunkt, denn die zahlreichen Besucher erlebten auf der Bahn am Haus Goldschmieding herrliche Reiterkämpfe. Nach einem wirkungsvollen Aufmarsch sämtlicher Turnierreiter in der. Stadt setzte sich der Reiterzug unter Vorantritt einer SA=Reiterkapelle zur Rennbahn in Bewegung. Nach je einer Eignungsprüfung für Reit= und Wagenpferde begannen dann die Hauptprüfungen des Tages mit einer Dressurprüfung der Klasse A, die 16 Teilnehmer aufwies und H. Staupendahl als Sieger sah vor Dr. H. Möller=Dortmund. In der Dressur=Prüfung der Klasse L siegte von 16 Teilnehmern Wüller auf der Stute„Nacht“ knapp vor P. Menken auf„Seidlitz". Dritter wurde Sturmführer Gerdes auf„Ajax“. Die Dressurprüfung Klasse M versammelte nur fünf Teilnehmer im Ring, jedoch die Auslese bester westfälischer Dressurpferde. Wie auch am vergangenen Sonntag in Hagen, so kam auch hier wieder C. H. Andreas aus Hagen=Haspe auf„Imdra“ zum Erfolg. Dr. Möller=Dortmund hielt sich gegen diese Klasse sehr gut und wurde auf„Orfe“ Zweiter. Mit größter Spannung verfolgte man das Jagdspringen der Klasse 8 der SAund SS=Reiter. Mit dem Goldschmieding=ErinnerungsFlachrennen über 2000 Meter kam auch der Rennsport zur Geltung. Das Rennen nahm einen interessanten Verlauf und wurde von Wilhelm Maffey vor Oberleutnant Sachenbacher gewonnen. Toto: Sieg 27:10, Platz 46:10. Das Castroper Erinnerungs=Jagdrennen über 3000 Meter sah fünf Teilnehmer am Start. Nachdem durch Sturz zwei Konkurrenten ausgeschieden waren, siegte auch W. Maffey auf„Erlkönig?“ vor Roggeland. Toto: Sieg 26:10, Platz 32:10. Bochum, 17. Juli.(70jähriges Jubiläum einer Maschinenfabrik.) Die Maschinenfabrik Gebr. Eickhoff in Bochum kann auf ein 70jähriges Bestehen zurückblicken. Zu Ehren dieses Ereignisses vereinigten sich Werksleitung und Werksgefolgschaft zu einer Gedenkfeier. Gelsenkirchen, 16. Juli.(Knabe vom Blitz erschlagen.) In der Nähe des Berger Sees wurde der 13 Jahre alte Kurt Kupies aus der Teutstraße in Buer=Erle vom Blitz getroffen und so schwer verletzt, daß er kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus starb. Wuppertal, 17. Juli.(Verbandstag des RheinischWestfäl.=Lippischen Tischlerinnungsverbandes.) Im Hinhlick auf das 50jährige Jubiläum der Tischlerinnung Elberfeld hat der Rheinisch=Westfälische=Lippische Tischler= Znnungsverband beschlossen, seinen diesjährigen Verpandstag in Elberfeld abzuhalten. Für die Tagung, die vom 4. bis 6. August stattfinden soll, sind u. a. große öffentliche Kundgebungen vorgesehen, auf denen bedeutsame Vorträge von Handwerksführern gehalten werden. Langenfeld, 16. Juli.(Opfer einer leidigen Unsitte.) Daß vor dem Genuß von Wasser nach Obst nicht dringend zenug gewarnt werden kann, beweist ein neuer Fall, der aus dem benachbarten Gravenberg gemeldet wird. Hier frank der Landwirt August Lohmann nach dem Genuß von Kirschen Wasser. Lohmann überkam dabei ein starkes Nebelsein und starb wenige Stunden später trotz einer sofort vorgenommenen Operation. Recklinghausen, 16. Juli.(Raubüberfall auf einen Viehhändler.— Der Täter erbeutete 3500 Mark.) Heute früh gegen 3 Uhr wurde auf den Händler Albert Hülsmann aus Hervest ein verwegener Raubüberfall unternommen. Hülsmann verließ um diese Zeit das Haus, um sich zum Großviehmarkt nach Essen zu begeben. der Haustür wurde er von einem unbekannten Mann überfallen und zu Bod engeschlagen, wo er besinnungslos liegen blieb. Der Täter entriß dem Ueberfallenen seinen rot=weiß gestreiften Leinenbeutel mit 3500 Mark Bargeld. Er trug einen gelblichen Anzug und hatte wahrscheinlich noch Komplicen bei sich. Mülheim, 16. Juli.(Schwere Gasexplosion.) Am Montagnachmittag gegen 16 Uhr ereignete sich in der Wirtschaft Hilger in Broich, die einer Renovierung unterzogen wird, eine schwere Gasexplosion. Am Vormittag waren alte Gasleitungsrohre entfernt worden, wobei wohrscheinlich die Abdichtung nicht ordnungsgemäß erfolgte. Als am Nachmittag ein Anstreicher mit einer Lötlampe die alten Farben an den Wänden und Türen abbrannte, erfolgte plötzlich eine heftige Explosion des Gases, das sich angesammelt hatte. Durch die Gewalt des Druckes flog der Anstreicher von der Leiter, und auch zwei andere Leute wurden zur Seite geschleudert, ohne aber ernstliche Schäden zu erleiden. Dagegen wurde die Decke zur ersten Etage in einer Breite von acht bis zehn Quadratmetern vollständig demoliert, so daß die darauf stehenden Mäbel zum Teil bis zur Decke flogen. Sämtliche Fensterscheiben der ersten und zweiten Etage wurden vollständig zertrümmert. Der entstandene Schaden ist sehr groß. Duisburg, 16. Juli.(Reichsgraf Wilhelm von Spees letzter Weg.) Unter großer Anteilnahme wurde Reichsgraf von Spee auf dem Angermunder Friedhof zur letzten Ruhe gebettet. In der alten Angermunder Pfarrkirche, in der der Sarg, umgeben von einer Ehrenwache der Forstbeamten, aufgebahrt war, fand das feierliche Requiem für den Verstorbenen statt. Nach Beendigung der feierlichen Seelenmesse bewegte sich der endlose Trauerzug zum Friedhof. Sämtliche Vereine von Angermund, Rahm, Wittlaer, Bockum, Düsseldorf=Lierenfeld und Sinzig am Rhein mit ihren Fahnen bildeten die Spitze des Zuges. UUnter den Trauergästen sah man u. a. den Oberpräsidenten der Rheinprovinz, Freiherrn von Lüninck, den Führer der rheinischen Bauernschaft, Freiherr Eltz von Salm=Reifferscheidt und Landrat Tapolfki. Duisburg=Hamborn, 16. Juli.(Beim Paddeln ertrunken.) Am Sonntagnachmittag geriet der Bergmann Jos. Pittlowski aus Beckerwerth mit seinem Paddelboot auf dem Rhein infolge starken Wellenganges ins Kentern und ertrank. Die Leiche wurde abgetrieben und konnte noch nicht geborgen werden. Dem im Boot befindlichen Beifahrer gelang es, schwimmend das Ufer zu erreichen. Oberhausen, 16. Juli.(Tödlicher Unfall auf„Concordia“.) Nachdem erst vor zwei Wochen auf der Zeche „Concordia“ drei Bergleute zu Tode gekommen waren, verunglückte auf der Samstagmittag=Schicht der Lehrhauer Aloys Waldhäusler dadurch tödlich, daß er beim Abziehen von leeren Wagen mit dem Kopf zwischen das sogenannte Körbchen und die Sohle geriet. Er erlitt hierbei eine Genickquetschung und war sofort tot. Düsseldorf, 16. Juli.(Zeitschriftenverbot.) Die Regierungspressestelle in Düsseldorf teilt mit: Auf Grund des§ 1 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933(Rgbl. I S. 83) in Verbindung mit§ 14 des Polizeiverwaltungsgesetzes vom 1. Juni 1931 verbietet der Regierungspräsident in Düsseldorf die in Essen erscheinenden Zeitschriften„Medizinal=Politische Rundschau" und„Der Volksarzt“ bis auf weiteres. Das Verbot umfaßt jedes in dem Verlag etwa erscheinende Kopfblatt sowie jede angeblich neue Druckschrift, die sich sachlich als dieselbe darstellt. Neviges, 16. Juli.(Der hunderttausendste Pilger im deutschen Lourdes.) Der hunderttausendste Pilger zum Gnadenort der Gottesmutter im deutschen Lourdes konnte in der diesjährigen Wallfahrtszeit am Mittwoch gezählt werden. Es ist dies ein Ergebnis, das um so höher wiegt, als eine solche große Pilgerzahl nach vierteljähriger Pilgerzeit wohl noch nie erreicht worden ist. Meppen, 16. Juli.(Vom Tode des Ertrinkens gerettet.) Die Tochter des Maschinisten Sinum spielte mit anderen Kindern in der Gegend der städtischen Bleiche. Beim Versuch, die Ems zu durchqueren, wurde das Kind von einem Ohnmachtsanfall befallen. Auf die Hilferufe sprangen der 13jährige Schüler Bernhard Plagge und die 14jährige Gertrud Brüggemann, ohne die Kleider abzulegen, in die Ems und retteten das Kind vor dem Tode des Ertrinkens. Hemer, 16. Juli.(Sich in den Kopf geschossen.) Am Tage des Schützenfestes schoß sich der 33 Jahre alte Otto Brüggemann, der die Funktion eines Schützenmajors inne hatte, mit einem Revolver eine Kugel in den Kopf. Kurz vor der Tat hatte er noch mit einigen Freunden zusammen Kaffee getrunken. Dann hörte man einen Knall, worauf man Br. lebensgefährlich verletzt am Boden liegend fand. Münster, 16. Juli.(Aus der Kirchenprovinz Westfalen.) Wie das Evangelische Konfistorium der Kirchenprovinz Westfalen bekannt gibt, ist eine Pfarrstelle der größeren evangelischen Kirchengemeinde in Hagen wegen Uebertritts des bisherigen Inhabers in den Ruhestand zu besetzen. In Frage kommt dafür die freie Gemeindewahl. Marl, 16. Juli.(Beim Baden ertrunken.) Der 20 Jahre alte Landarbeiter Hubert Meier von hier badete im Lippe=Seitenkanal. Plötzlich ging er unter und ertrank. Bielefeld, 16. Juli.(80 Kücken durch Jitisse getötet.) Dem Bauern Wilhelm Meischen in Rotenhagen waren in der letzten Zeit nacheinander etwa 80 Kücken auf unerklärliche Art abhanden gekommen. Durch einen Terrier kam man jetzt dem geheimnisvollen Räuber der Tiere auf die Spur. In der Scheune des Bauern stöberte der Hund ein Nest mit sechs kleinen Iltissen auf. Große Haufen Federn und Knochen zeigten, wo die Kücken geblieben waren. Die Iltismutter versuchte zu entfliehen und versteckte sich in den Dachsparren der Scheune, mußte aber samt ihren Jungen ihr räuberisches Treiben mit dem Tode büßen. Waltrop, 16. Juli.(Unbekannter als Leiche geborgen.) Im Lippe=Seitenkanal bei der Bauernschaft Brockenscheidt wurde die Leiche eines etwa 30 Jahre alten unbekannten Mannes gelandet. Die Persönlichkeit des Toten konnte noch nicht festgestellt werden. Haiger, 16. Juli.(Verbrüht!) In einem unbewachten Augenblick ergriff das einjährige Söhnchen des Arbeiters H. Theis eine Kaffeekanne, die auf dem Tisch stand, wobei sich der heiße Inhalt über den Körper des Kindes ergoß. Das Kind trug schwere Brandwunden davon und wurde ins Krankenhaus gebracht, wo es unter schrecklichsten Schmerzen gleich nach der Einlieferung starb. Dortmunder Dortmund, 16. Juli. Dem heutigen Schlachtviehmarkt waren zugeführt: 1001 Stück Großvieh, darunter 33 Ochsen, 207 Bullen, 677 Kühe, 84 Färsen; 600 Kälber; 17 Schafe; 3112 Schweine. Der Marktverlauf war bei Großvieh schlecht mit Ueberstand, mittlere Qualitäten unverkäuflich; bei Kälbern schlecht; bei Schweinen anfangs lebhaft, später abflauend, Ueberstand. Es wurden gezahlt für 50 Kilogr. Lebendgewicht: Ochsen: a) 1. 35, 2. 29—33; 5) 26—28; c) 23—35. Bullen: a) 32—34: b) 28—31; c) 24—27; d) 20—23. Kühe: a) 21—33; 5) 27—30: 6) 22—26; d) 12—21. Färsen: a) 32—34; b) 28—31; 6) 24—27. Kälber B: a) 42—47; b) 34—41; ). 27—32; 9) 20—26. Schweine: a) 1. 50—53, 2. 45 bis 40: 5) 45—50; c) 43—49; 9) 40—45; g) 1. 48, 2. 38—46. Von den heute dem Dortmunder Schlachtviehmarkt zugeführten Schweinen wurden pro Zentner Lebendgewicht verkauft: 9 zu 54, 25 zu 53, 59 zu 52, 31 zu 51, 363 zu 45, 185 zu 44, 172 zu 43, 116 zu 42, 30 zu 41, 95 zu 50, 226 zu 49, 477 zu 48, 469 zu 47, 306 zu 46, 363 zu 45, 185 zu 44, 172 zu 43, 116 zu 12, 30 zu 41, 60 zu 40, 2 zu 39, 8 zu 38, 3 zu 37, 2 zu 30, 2 zu 35, 1 zu 34, 3 zu 24, 1 zu 20, zusammen 2705. Dem Schlachthof wurden direkt zugeführt: 2 Kühe, 2 Kälber, 1 Schaf, 1 Ziege, 124 Schweine. 6A.=Gruppenführer Friedrich mit der Führung der EA.=Gruppe Pommern beauftragt. SA.=Gruppenführer Friedrich, der im Auftrage des mit der Führung verschiedener SA.=Gruppen betrauten Polizeigenerals Daluege zunächst die Geschäfte der SA.= Gruppe Pommern übernommen hatte, ist nunmehr mit der Führung der SA.=Gruppe Pommern beauftragt worden. Gruppenführer budin erneut bestätigt. D Stuttgart, 16. Juli. Wie von der SA.=Gruppe Südwest mitgeteilt wird, hat der Führer im Zuge der Neubesetzung der SA.=Gruppen durch den Chef des Stabes, Lutze, den Gruppenführer Ludin erneut als Führer der SA.=Gruppe Südwest bestätigt. Das siamesische Königspaar in Oberammergan. DN Oberammergau, 16. Juli. Der König und die Königin von Siam trafen mit Gefolge am Sonntagnachmittag in Oberammergau ein und wohnten dem zweiten Teil der Passionsspiele bei. Die öffentlichen Gebäude zeigten neben den Nationalflaggen Deutschlands die siamesischen Farben, und auch die Logensitze des Königspaaxes waren mit der siamesischen Flagge geschmückt. Der König äußerte sich anerkennend über das Spiel und sprach dem ersten Bürgermeister für das Gastgeschenk der Gemeinde Oberammergau, eine holzgeschnitzte Madonna des Bildhauers Wittmann, seinen besonderen Dank aus. Der Besuch des Spiels war am Sonntag wieder außerordentlich stark. Das Passionsspiel wurde beinahe von rund 120000 Menschen besucht, darunter von Tausenden von Ausländern, die zum Teil ausdrücklich ihre Freude darüber äußerten, daß sie sich nicht durch die Lügenberichte der ausländischen Hetzpresse von dem Besuch des Passionsspiels abhalten ließen. Die„Frankfurter Post“ stellt ihr Erscheinen ein DN Frankfurt a.., 16. Juli. Das frühere deutschnationale Organ Frankfurts, die„Frankfurter Post“, hat mit dem 14. Juli ihr Erscheinen eingestellt. Steuersteckbrief gegen Klemperer. Berlin, 17. Juli. Gegen den Generalmusikdirektor a. D. O. Klemperer, der zuletzt in Berlin wohnhaft war und sich zur Zeit in Wien, Schloß Schönbrunn, aufhält, ist vom Finanzamt Berlin=Tiergarten ein Steuersteckbrief über Reichsfluchtsteuer im Betrage von 4550 RM. mit Zuschlägen erlassen worden. Hagelschäden in der Südpfalz. DN Landau(Pfalz), 16. Juli. Ein schweres Gewitter, verbunden mit Hagelschlag, richtete in der Südpfalz große Schäden an. Besonders schwere Schäden wurden in Winden und Hergersweiler in einer Gemarkung an Weinbergen, Dickrüben und Tabakfeldern festgestellt. Verschiedentlich ist die Ernte bis zur Hälfte vernichtet worden. Ebenfalls großen Schaden erlitt die Gemeinde Steinweiler. Auch die Gegend Rheinzabern in der Rheinpfalz hatte am Samstag unter dem Gewitter schwer zu leiden. Hagelkörner in seltener Größe vernichteten besonders den Tabak, auf den der Bauer noch einige Hoffnungen gesetzt hatte. Starke Regenfälle in Oberbauern. München, 16. Juli. Im Laufe des Sonntags und in der Nacht zum Montag sind über das bayerische Alpengebiet und das Alpenvorland, insbesondere über den westlichen Teil, sehr ergiebige Regenfälle von 50 bis 100 Millimeter niedergegangen, nachdem bereits in der Nacht zum Sonntag Regenmengen von 15—30 Millimeter gefallen waren. Unter dem Einfluß dieser Regenfälle stiegen Iller, Wertach, Lech, Ammer und Loisach rasch von der Mittelwasserlinie in den Hochwasserbereich an. Die Regenfälle hielten im Alpengebiet am Montag vormittag an, so daß die Flüsse noch in weiterem Steigen begriffen sind. Am Tage tropische Ritze. Nachts 4 Grad Kälte im Donaumoos. Augsburg, 16. Juli. Eine außerordentlich seltene Naturerscheinung wurde im Donaumoos zwischen Schrobenhausen und Neuburg an der Donau beobachtet. Während am Tages die Sonne mit sengender Glut 37 Grad Hitze hervorbrachte, entwickelte sie nachts ein Frostzustand, bei dem vier Grad Kälte gemessen wurden. Die Pflanzen erlitten schweren Schaden und auch die Kartoffeln erfroren. Auf Wasser, das in Eimern nachts im Freien stand, bildete sich eine Eisschicht. Schmeres Autounglück im Teschener Schlesien. DR Kattowitz, 16. Juli. In der Nähe von Skotschau im Kreise Teschen ereignete sich am Sonntag ein schweres Autounglück. Ein Lastkkaftwagen aus Ruda (Ostoberschlesien), in dem sich Bergleute auf einer Vergnügungsfahrt nach Weichsel befanden, fuhr beim Ueberholen eines Fuhrwerkes gegen einen Baum. Sämtliche Insassen des Kraftwagens wurden aus die Straße geschleudert. 13 Personen erlitten schwere Verletzungen und mußten ins Krankenhaus geschafft werden. Sieben von ihnen schweben in Lebensgefahr. Die anderen Ausflügler kamen mit minder schweren Verletzungen davon. Das Unglück ist auf Versagen der Bremsvorrichtung zuzückzulschren. Revolverkampf auf einem Schifl. Drei Tote, vier Verletzte. DN Houston(Texas), 16. Juli. Auf einem Schiff entspann sich in der Nähe von Houston ein Streit, bei dem von der Schußwasse Gebrauch gemacht wurde. Drei schwarze Hasenarbeiter wurden getötet und ein vierter schwer verwundet. Ein weißer Hasenarbeiter und zwei Reger erlitten leichtere Verletzungen. Die Ueberschwemmungskatastrophe in Japan. DR Tokio, 16. Juli. Nach den letzten Pozizeiberichten wurden bei der großen Ueberschwemmungskatastrophe in den Bezirken Ischikawa und Toyama 121 Personen getötet und 940 verletzt, während 158 Personen noch vermißt werden. Munitionslager explodiert Bukares, 16. Juli. Am Montag wurden die Bewohner von Bularest durch eine heftige Explosion geweckt. Viele Fensterscheiben zerbrachen, Türen und Fensterläden sprangen auf. Auch die Reisenden in den Zügen verspürten die Erschütterung. Erst nach einiger Zeit erfuhr man durch Feststellungen der Behörden, daß es sich um die Explosion eines Munitionslagers in der Umgebung von Bukarest handelte. Die Explosion ist offensichtlich auf Entzündung durch die starke Hitze zurückzuführen. Einige Soldaten der Wachmannschaft wurden durch Sprengstücke verletzt. Ferner trugen eine Frau und ein Mädchen auf einem Felde Verletzungen davon. Maisselder fingen durch Funkenflug Feuer und brannten ab. Die„Bestea“ bringt eine phantastische Meldung über ein geheimnisvolles Flugzeug, das über das Munitionslager weggeflogen sei; von Bord des Flugzeuges soll angeblich ein„flammender Körper“ abgeworfen worden sein. Maschinengesehrnester auf den bagerhäusern von San Franzisko. DNB. Sau Franzisko, 17. Juli. Die Streikleitung hat angeordnet, daß in den Nachbarstädten Oakland, Alameda und Portland umgehend Streikssstimmungen durchgeführt werden. Man rechnet damit, daß diese Städte sich dem Generalstreik anschließen werden. Der Leiter der RRA., Johnson, ist in einem Armeebombenflugzeug nach San Franzisko unterwegs. Senator Wagner ist dabei, Neuyork im Flugzeug zu verlassen, um zu versuchen, den Generalstreik beizulegen. Nationalgarde ist damit beschäftigt, auf den Dächern der Lagerhäuser Maschinengewehrnester einzurichten. Das Geschäftsvierte wird von Patrouillen der Nationalgarde durchstreift. Im Hafen warten 170 Dampfer auf ihre Abfertigung. Als Folge des langen Hafenarbeiterstreikes ist die Proviantversorgung Alaskas, wo die Sommerzeit nur sehr kurz ist, gefährdet. Auch die Materialversorgung Hawais ist Gas und Elektrizität sind noch im Betrieb. Auch die Zeitungsstände, Milchläden und die Bäckereien sind nock or 4. Ferner funktioniert noch die Müllabfuhr. Fleisch und Gemüse gibt es nicht mehr. Theater und Kino sind Sch ü acr Darbietungen im Runofun giol es nur in beschranttem Ausmaße, da auch die Mufiker streiken. Die Streikleitung hat zwar eine eigene Streikpolizei geschaffen, die Gewaltakte verhindern soll, doch setzt sich meistens der Einfluß der Radikalen durch. In Minneapolis bereiten die Gewerkschaftsführer eine Streikabstimmung von 6000 organisierten Lastkraftwagen=Chauffeuren vor. Eine Löwenmutter raubt ein Kind Messerkampf mit dem Raubtier.— Das Kind völlig unverletzt. Kapstadt, im Juli. Selbst Männer, die seit Jahrzehnten in Afrika leben, können immer wieder Ueberraschungen erleben. In einer Gegend Süd=Rhodesiens, in der seit Menschengedenken keine Löwen beobachtet worden sind, hatte ein junges Ehepaar mit seinem Kind, das von einem allten und er fahrenen Jäger begleitet war, ein dramatisches Erlebnie mit einer Löwin. Die Reisegesellschaft befand sich auf einer Vergnügungsreise. Nachts pflegten sie im Zelt mitten im Walde zu kampieren, da die Gegend, die sie bereisten, allgemein als ungefährlich angesehen wird. Eines Nachts nur wachte der Vater des kaum zweijährigen Kindes von einem fürchterlichen Geschrei auf. Er sah gerade noch wie eine Löwin mit seinem schreienden und wimmernden Kind im Maul durch den Zeltausgang entwischte. Sofort weckte er den alten Großwildjäger, und beide nahmen mit schußbereiter Büchse die Verfolgung der Löwin auf. Aber da es Nacht war, konnten sie nicht viel ausrichten Der Vater hatte bereits jede Hoffnung, sein Kind noch lebend retten zu können, aufgegeben. Die junge Mutter verfiel in Schreikrämpfe, als sie erfuhr, was ihrem einzigen Kind zugestoßen war. Sowie es etwas hell wurde, alarmierten die beider Männer ein benachbartes Negerdorf. Noch einige Männer gesellten sich später zu ihnen. Die Jäger bildeten eine Kette und drangen langsam in der Richtung in den Busch vor, in der sie die Löwin mit dem Kind im Mau hatten verschwinden sehen. Stundenlang war die Such ergebnislos. Der untröstliche Vater hatte gemeint wenigstens Blutspuren oder Ueberreste seines geraubten Kindes zu finden, aber auch davon war nichts zu entdecken. Erst als es schon wieder Nacht werden wollte, spürten die Eingeborenen durch ihr Geschrei die Löwin auf. Das Tier hatte friedlich im Schatten unter einem Baum gelegen, an seiner Seite friedlich das kleine Kind, das sich aber nicht regte. Von Zeit zu Zeit beleckte es die Löwen mutter, sprang aber fauchend auf, als die Menschen sich ihr näherten. Die Weißen näherten sich mit schußbereiter Buchse in der Hoffnung, das Tier erlegen zu können, ohne das Kind zu gefährden. Aber die Löwin strich aufgeregt immer dicht um das Kind, das plötzlich ängstlich zu wimmern begann. Ein Freudentaumel erfaßte den Vater, als er hörte, das sein Kind noch lebte. Aber es schien keine Möglichkeit, das Raubtier zu verscheuchen. Die Neger versuchten, durch wildes Geschrei die Bestie zum Angriff zu reizen, um sie dann sicherer töten zu können. Doch die Löwin wich keinen Schritt von der Seite des Kindes. Es wurde jetzt schnell dunkel. Die Möglichkeit, noch zum Schuß zu kommen, schwand mehr und mehr. Da faßte der alte Großwildjäger einen heroischen Entsch=uß. Er legte seine Büchse beiseite und bewaffnete sich nur mit einem Dolchmesser. Go schlich er langsam und vorsichtig auf die Löwin zu. Diese beobachtete ängstlich sein Tun. Und als der alte Mann nur noch wenige Meter von ihr entfernt war, setzte sie plötzlich zum Sprung an. Der Mann richtete sich blitzschnell auf, um die Löwin in das entgegengehaltene Messer springen zu lassen und so unschädlich zu machen. Die Bestte rannte sich auch das Messer in den Leib, warf aber durch die Gewalt des Sprunges den Mann zu Boden und drohte ihn zu zerfleischen In diesem Augenblick sprangen die anderen Männer hinzu und mechten der Löwin den Garaus; sie hatten aber nicht mehr verhindem können, daß die Prankemn der wütenden Löwenmutter den alten Mann schwer verletzten. Das Kind, das leise wimmernd noch immer im Grase lag, war zur Freude des Vaters nicht im geringsten verletzt. H. Fr. Eine Rede Barthous über seine Aandreise Paris, 16. Juli. Auf dem Festessen, das der Stadtrat von Bayonne zu Ehren Barthous gab, hielt dieser eine außenpolitische, zum Teil direkt auf Deutschland gerichtete Rede. Nach einem Hinweis auf seine Rundreisen kam Barthou auf Genf zu sprechen und erklärte: In Genf habe ich zu Deutschland nein gesagt, zu Deutschland, das, ohne anwesend zu sein, doch zugegen war und das gerade wegen seiner Abwesenheit anwesend war. Ich habe gesagt, daß jeder seine Verantwortung auf sich nehmen müsse. Wir brauchen uns ebensowenig Bedingungen gefallen zu lassen, als wir solche aufzuzwingen haben. Ich habe zu Deutschland gesagt, daß man mit dieser Abwesenheit ein Ende machen muß, die voller Befahren für die Welt ist, weil jeder seinen Anteil von Verantwortung auf sich nehmen muß. Ich glaube, dadurch Frankreich und Europa einen Dienst erwiesen zu haben. Unsere Politik ist auf der Suche nach dem Frieden gerichtet, nicht dem Frieden, der Staatenblocks orjanisiert, die sich gegeneinander stellen, sondern einem Frieden durch regionale Pakte, die ihren Unterzeichnern Garantie verschafft, daß sie gegen jeden Angriff gesichert sind und geachtet werden. In London hat mich am letzten Mittwoch die englische Regierung über die Schritte befragt, die jetzt erfolgen müssen. Niemand kann wissen, was morgen eintritt.(!) Ich will keine Voraussage für die Zukunft machen, aber ich nehme einmal an, mir wären einige Fragen vorgelegt worden. Dann hätte ich den Standpunkt vertreten, daß, gleichviel vie stark mein Abscheu gegenüber dem Kriege ist— ein Abscheu, den das ganze Land teilt— Frankreich seine Vorsichtsmaßnahmen ergreifen müsse, bevor es über die Abrüstung verhandeln kann. Man kann doch nicht sagen, ob nach Verwirklichung dieser regionalen Pakte ein neuZeitalter beginnt, das die Möglichkeit bietet, die Auswirkungen dieser Patte auf die Abrüstung zu prüfen. Verhandlungen könnten wohl als eine Folge der Vervirklichung dieser regionalen Pakte beginnen, aber als Vorbedingung für die Pakte könnten sie nicht eingeleitet werden. Das hätte ich geantwortet, wenn mir die Fragen vorgelegt worden wären, die ich eben als Annahme erwähnte. * Ausfälle Barthous gegen Deutschland. DRB Paris, 16. Juli. Außenminister Barthou begab sich am Sonntag in Begleitung des polnischen und des spanischen Botschafters sowie des polnischen und des Otto Wöstenhöfer Wieze Wöstenhöfer geb. Schrader Vermählte Witten-Annen, den 17. Juli 1934. portugiesischen Militäratfaches nach Bayonne, um bei der Einweihung von Gedenktafeln für die auf französtscher Seite gefallenen polnischen und vortugiesischen Kriegsfreiwilligen am Kriegerdenkmal in Bayonne die Regierung zu vertreten. Bei der Feier erklärte er u.., er habe bei einer Reise nach der Front im Jahre 1917 die Disziplin der portugiesischen Armee feststellen können, die ohne sichtbaren Nutzen ihr Blut vergossen habe, einzig und allein deshalb, um für die Freiheit, Gerechtigkeit und Zivilisation zu kämpfen(!), Begriffe, die in Schande untergegangen wären(!!), wenn Frankreich und seine Verbündeten bei diesem großen Kampfe besiegt worden wären. Frankreich und seine Verbündeten hätten für die Sicherheit und im absolutesten Sinne für die Ehre der Welt(!) gekämpft. Der Friedensbegriff lasse sich unter den Franzosen nicht von der Würde Frankreichs und von der Sicherheit trennen. Der französische Außenminister warf dann die Frage auf, was eintreten würde, wenn der französischerseits angeregte Ostpakt nicht zustande kommen würde. Mögen doch alle Länder auf die Stimme Englands und auf die Stimme Frankreichs hören, so rief er aus.(!!) Er könne dem polnischen Botschafter die Versicherung geben, daß der in Aussicht genommene Pakt keinesfalls die Freundschaftsbeziehungen mindern oder den Geist, die Bedingungen und die Folgen des polnisch=französischen Bündnisses zerstören könne. Der polnische Botschafter Chlapowski feierte die gefallenen polnischen Kriegsfreiwilligen. Das Opfer der besten Söhne Frankreichs und Polens sei eine unerschütterliche Garantie der Freundschaft und der Zusammenarbeit für eine Stabilisierung, für eine friedliche Entwicklung der Völker Europas und für das Glück der Menschheit. Eine ungarische Stimme gegen die Lügenhetze ausländischer Berichterstatter in Deutschland. DR Budapest, 16. Juli. Im Leitartikel des Blattes „Magyarsag“ besaßt sich der Redakteur Johannes Makkai, der zwei Jahre Berichterstatter in Berlin war, unter dem Titel„Die Märchen des tausendköpfigen Drachen", mit den letzten Ausführungen des Propagandaministers Goebbels. Jeder Mensch habe das Recht, sich zu empören, schreibt Makkai. Wenn aber Landesverräter ohne ein gerichtliches Verfahren erschossen würden, könne dies kein Grund für Verbreitung falscher Nachrichten sein, nur um auf diese Weise ein Volk irrezuführen. Makkat weist dann darauf hin, daß, obwohl die liberalen und humanitären strafrechtlichen Grundsätze in der ganzen Welt deni ihnen gebührenden Platz eingenommen haben, Spione, Meuterer und Landesverräter dennoch überall ganz anders behandelt würden als gewöhnliche Angeklagte. Landesverräter hätten ihre eigenen Gesetze. Sie siegten oder sie würden besiegt. Der wahre Grund der über die deutschen Ereignisse verbreiteten verworrenen und sich widersprechenden Nachrichten liege hauptsächlich darin, daß die Mehrzahl der in Berlin tätigen ausländischen Berichterstatter das heutige deutsche Regime hassen, und diesem Regime, wo es nur möglich ist, Schaden zufügen. Ganz Deutschland sei in der Phantasie dieser Berichterstatter blutrot getränkt. Zum Schluß schlägt Makkai vor, daß die ausländischen Berichterstatter, ähnlich wie die Diplomaten, die das Land, die Bevölkerung und das Regime des Landes, wo sie tätig sind, zu sehr hassen oder mit dem Lande zu sehr sympathisieren, ausgetauscht werden müßten. Wenn die Presse wirklich den Lesern die Wahrheit über Deutschland schreiben wolle, dürfe sie keine jüdischen Journalisten nach Deutschland schicken. Die Belgrader„Politika“ über den Eindruck der Führer=Rede in Deutschland. DRB Belgrad, 16. Juli. Die„Politika" berichtet über den Eindruck der Hitler=Rede in Deutschland und stellt fest, daß die Ausführungen des Kanzlers günstige Wirkungen gezeitigt hätten. Man sei Hitler dafür dankbar, daß er in schonungsloser Offenheit den Vorhang vor den Ereignissen des 30. Juni zerrissen habe. Man glaube Hitler aufs Wort; denn er habe nichts beschönigt und habe auch die Verantwortung nicht abzuwälzen versucht. Seine Rede sei shakespearehaft dramatisch gewesen, und er erscheine dem deutschen Volk als tragischer Held, der über alle persönlichen Gefühle hinweg gegen ehemalige Freunde habe vorgehen müssen, um Deutschland vor dem Abgrund zu retten. Nach der allgemeinen Auffassung sei die Figur des Führers hoch über die Ereignisse hinausgewachsen, weil der Kanzler ohne Rücksicht auf seine Person über dem Schicksal seines Volkes gewacht habe. Jedermann sei bereit zu glauben, daß Hitler Deutschland vor schweren Erschütterungen gerettet habe, und frage nicht danach, auf welche Weise dies geschehen sei.— * So isl's recht. DR Rio de Janeiro, 16. Juli. Die brasilianische Regierung hat das deutschfeindliche Greuelbuch„Hitler e deus comedantes“(Hitler und seine Komödianten) für das gesamte Bundesgebiet verboten. Verliner Schupos in weißen Tschakos. Die Verkehrsposten der Berliner Schutzpolizei werden jetzt mit weiß lackierten Tschakos ausgerüstet, die die Sonnenstrahlen in höherem Maße als schwarze zurückstrahlen und infolgedessen bei großer Hitze sich angenehmer tragen lassen. Wenn Sie Ihre Koffer für die Sommerreise packen denken Sie bitte daran, daß Ihnen die Annene: Zeitung auch täglich nachgesandt wird. Geben Sie uns rechtzeitig Ihre Ferienanschrift auf Annener Zeitung. P oursraume und Nebengelaß mit Zentralheizung zum 4. Oktober 1934, evtl. früher im alten Rathaus zu vermieten. Näheres zu ersr. im Stadtbauamt, Zimmer 185 des Rathauses. Mittwoch, den 18. Juli 1934 ab 3½ Uhr großer Raffee- Rlatsch unter Mitwirkung des 12 jähr. Rudi Thull. Gratisverlosung einer Torte Suche per sosort oder zum 1. August eine 2 ZimmerWohnung. Gefl. Meldungen in der Geschäftsstelle ds. Ztg. Spielkarten vrgeite Fritz Küching Prima Waldbeeren besonders billig! I. K. Pfd. 20 4 Kleine Einmachgurken 4, 5 und 6 Pfund Rm..— Gelbe Einmachbohnen Pfd. 154 Grüne Einmachbohnen Pfd. 104 Prima Sauerkirschen, Pfirsiche, Pflaumen, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Aprikosen, Aepfel, Birnen etc. extra billig! Dicke rhein. Mäuse soldgelb.... 13 Dfund Rmn1.— Neue Apfelsinen 30 u. 50 Stück.gerant. neue Sommerernte, lauter Saft Hiesiges Gemüse täglich frisch unter Marktpreis. abaugeben. Beckhoff Im Rohr 9. Snmen HHin AuEES ZUN WASCHEN übsch, wenn die Mode sich einmal ganz vornunttgemäß gibt, wie dieses Jahr:„Im Somm; elles zum Weschen“. Wen denkt an Urgrotzmutter: zeiten, wo im Sommer das Waschkleid die Mo ganz beherrschte. Und wir kommen auch sinng:: mäß auf die Stoffe dieser guten alten Zeit zurüc: Batist, Leinen, Kattun, Kretonne, Mull, Organdy— der Gedanke des richtigen Sommerkleidchens ist wieder lebendig geworden, das einem jedesmal wieder wie neu erscheint, wenn wir es trisch ge bögelt und trisch duttend eus dem Schrank holen. Retelbleuesfieldmt Gepperdi. LepeuonerigeRüchengemün.-betel. Scha. fbrat.# enhe. Rotweit gepunktetes Kleid mit Volentgernikeer.-— Bunte Beyer-Schnitte K 21723 für 84 u. 92 cm Obern. Sportliches Kleid in Mettgelb u. Weit, Knöpfe u. Schnallerei.— Bunte.-Schnilte K 21725 f. 92, 100 cm Obu. Strandkleid em Leinen mit absiechendem Häehchen.- Bunte Beyer-Schnitle K 21722 für 88. 95 cm Obm. ses indanfheertachigen # Kunte Beyer-Schhille Somm #ren 4 puunt zus Spgelcht. Sesöcken gteiten VurehroldenS K 9442s für ee und 94 Mödell des indengtraltbich 4odet d. Jodenfhrertach #omte bielslenchete l bede, ftörchen--bfeut gieht echalt. de Chine für des Kleid und eintarbigem Leinen 1912, Sdentel##tels ie Nür 64. 90 am Obergelle. 17 si6 1 871s4 Zweites Blatt zu Nr. 164 Annener Zeitung. Dienstag, 17. Juli 1934 Fgrnn? ssu y, TK und Nein Der Widerhall der Simon=Rede— Henderson beruft das Abrüstungsbüro ein Kameradschaft! Ein Aufruf Seldtes. 50 Jahre Reichsversicherungsamt Jubiläumssitzung im ehemaligen Herrenhaus. Berlin, 16. Juli. Das Reichsversicherungsamt beging sein 50 jähriges Bestehen mit einer festlichen Jubiläumssitzung im ehemaligen Herrenhaus. Als Vertreter des Reichspräsidenten und der Reichsregierung war Reichsarbeitsminister Seldte erschienen. Der Präsident des Reichsversicherungsamtes, Schäffer, schilderte in seiner Festrede die Geschichte und die Bedeutung der deutschen Sozialversicherung, und legte dann die Stellung und die Aufgaben des Reichsversicherungsamtes dar, das in das gewaltige Gebäude der deutschen Sozialversicherung als Grundpfeiler eingebaut worden ist. Die deutsche Sozialversicherung, schloß der Präsident, bildet mit ihrem urdeutschen genossenschaftlichen Grundgedanken der gegenseitigen Hilfe unter Förderung und Aufsicht des Staates gleichsam eine Brücke zwischen dem zweiten Reich Bismarcks und dem von Hitler geschaffenen, im Ausbau begriffenen Dritten Reich. Reichsarbeitsminister Seldte überbrachte die Wünsche des Reichspräsidenten, des Führers und der ganzen Reichsregierung. Die Regierung sei sich ihrer Verantwortung voll bewußt, die deutsche Sozialversicherung nicht nur zu erhalten und zu sichern, sondern auch den neuen Zeitverhältnissen und Anschauungen entsprechend fortzugestalten. Die Aufgaben, die das Reichsversicherungsamt in Zukunft zu bewältigen habe, seien noch größer als bisher. Der Minister teilte am Schluß seiner Rede mit, daß die Universität Köln dem Präsidenten Schäffer die Würde eines Doktors der Rechte ehrenhalber verliehen habe. Präsident Dr. e. h. Schäffer dankte im Schlußwort für die zahlreichen schriftlichen und mündlichen Glückwünsche. Er teilte mit, daß der Führer dem Amt sein Bild mit Unterschrift gewidmet habe. Die Feier schloß mit dem Deutschland und dem Horst=Wessellied. * Dankschreiben Hindenburgs. Der Herr Reichspräsident hat aus Anlaß der Feier des 50 jährigen Bestehens des Reichsversicherungsamts an den Präsidenten des Reichsversicherungsamts ein Glückwunschschreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt: „Durch die von wahrem sozialen Empfinden durchdrungene Auslegung und Handhabung der Gesetze über die Sozialversicherung hat das Reichsversicherungsamt in seiner doppelten Eigenschaft als höchstes Gericht und als oberste Verwaltungsbehörde des Reichs in Sachen der Sozialversicherung sich unvergängliche Verdienste erworben und dazu beigetragen, daß die Sozialversicherung sich im Laufe der Jahre das Vertrauen der Arbeiterschaft und der Betriebsführer erwarb. Wenn dem Reichsversicherungsamt jetzt mit der Uebertragung von Aufgaben, die bisher das Reichsarbeitsministerium, die Landesversicherungsämter und andere Behörden ersüllten, ein neuer bedeutender Wirkungskreis anvertraut wird, so ist dies die schönste Anerkennung, die das Reich einer langjährtgen, treuen und erfolgreichen Arbeit aussprechen konnte. Mit dieser Anerkennung verbinde ich den Dank des Reiches und den=Wunsch, daß die Arbeit des Reichsversicherungsamts auch in seinem neuen größeren Wirkungskreise von nachhaltigem Erfolg gekrönt sein und dem deutschen Volke auch fernerhin zum Segen gereichen wihge! Antwort an Amerika Keine unterschiedliche Behandlung in der Transserfrage. Berlin, 16. Juli. Dem amerikanischen Botschafter in Berlin ist unter Bezugnahme auf die Note der amerikanischen Regierung vom 27. Juni über die Transferfrage von zuständiger Seite erklärt worden, daß die deutsche Regierung nicht die Absicht habe, die Vereinigten Staaten bei der Behandlung der Transserfrage zu diskriminieren. Zur Zeit sei im Hinblick auf die Devisenlage der Reichsbank und die Passivität der gesamten deutschen Handelsbilanz ein Zinstransser ausgeschlossen. Die deutsche Regierung sei jedoch bereit, ebenso wie mit den Regierungen anderer Gläubigerländer auch mit der amerikanischen Regierung zu verhandeln mit dem Ziel, die Voraussetzungen zu schaffen, die Deutschland die Bedienung der Dawes= und Younganleihe ermöglichen. Da die Koupons für diese beiden Anleihen erst am 15. Oktober und 1. Dezember fällig würden, stehe für Verhandlungen noch ein genügender Zeitraum zur Verfügung. Was die übrigen deutschen Verpflichtungen gegenüber den Vereinigten Staaten angehe, so beabsichtige auch hier die deutsche Regierung, die amerikanischen Gläubiger auf der Grundlage der Gleichbehandlung zufriedenzustellen. Grenzlandtreffen der badischen Hillerjugend. DN Kehl a. Rhein, 16. Juli. Zu dem großen Grenzsand=Kulturtreffen der Hitlerjugend Mittel=Badens, das am Sonnabend und Sonntag in Kehl veranstaltet wurde, war auch Reichsjugendführer Baldur von Schirach eingetroffen. In seiner Ansprache betonte der Reichsjugendführer, daß er sich weiter für die deutsche Jugend, besonders für die Einigung der gesamten Jugend, mit allen Kräften einsetzen werde. Baldur von Schirach hob die Verbundenheit der Hitlerjugend mit Volk und Staat hervor, wobei er u. a. sagte: Wir sind die letzten, die der Kirche das Recht auf die beligiös=sittliche Erziehung absprechen. Wir geben der Kirche, was der Kirche ist, wir fordern aber andererseits, daß auch der Staat bekommt, was ihm gehört. Wir verlangen die ausschließliche Möglichkeit, die ganze deutsche Jugend für den Staat, für den Nationalsozialismus und für Adolf Hitler zu erziehen. Unser Glaube, daß die 93. das Ziel, das sie sich gesteckt hat, auch erreichen wird, ist durch nichts zu erschüttern. Der mit großem Beisall aufgenommenen Rede felgte die Weihe von 200 Fahnen des Gebietes Baden. London, 16. Juli. Die englische Oeffentlichkeit glaubt jetzt klar erkennen zu können, worauf Sir John Simons Politik hinausläuft: Simon will Frankreich veranlassen, als Gegenleistung für Deutschlands Beteiligung an einem Ostlocarno Zugeständnisse in der deutschen Rüstungsfrage zu machen. Hiermit ist nach englischer Ansicht Deutschlands Rückkehr in die Abrüstungskonferenz geebnet, die dann auch zur Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund führen würde. Es ist in dieser Hinsicht bemerkenswert, daß Henderson das Abrüstungsbüro für den September einberufen hat. Gelingt es bis dahin, irgendwelche Fortschritte in den Paktverhandlungen zu machen, so gewinnt die Abrüstungskonferenz wieder einmal eine Atempause. Abrüstungskonferenz und Völkerbund wären hier die ersten Nutznießer der neuen englischen Politik. So dargestellt, hat Simons Paktplan viel Anziehendes für das englische Volk, zumal da er diesem keine neuen Verpflichtungen auferlegt. Vor allem die Linke ist begeistert sowohl über die Möglichkeit, Deutschland wieder im Völkerbund zu sehen, als auch über den hier schon als Gewißheit geltenden Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund. Skeptischer ist die äußerste Rechte, deren Organ, die„Morning Post“, heute schreibt: „Kamerad Litwinow ist offensichtlich die letzte Hoffnung des Völkerbundes“, und die sodann einige zynische Wahrheiten über die moderne Diplomatie sagen zu müssen glaubt. Die alte Diplomatie, so sagt dieses Blatt, habe andere Völker betrogen, die neue Diplomatie betrüge sich selbst. Sie spreche nicht mehr von Kriegen, sondern von Sanktionen oder einem kollektiven Druck und an die Stelle bösartiger Bündnisse habe sie gegenseitige Sicherheitsverträge gesetzt. Der„Times"=Artikel ist darauf eingestellt, Deutschland den Paktplan schmackhaft zu machen. Deutschland, so heißt es, habe die wahre Bedeutung Ostlocarnos noch nicht verstanden und sei im Irrtum, wenn es annehme, daß der Pakt eine französische Hegemonie in Eurova errichten solle. Das Gegenteil sei der Fall. Der sonst auffallend nichtssagende„Times“=Artikel unterstreicht zu diesem Zweck das Gleichberechtigungsprinzip und sieht mit Churchill die beste Friedenssicherung in einer so großen Zusammenballung moralischer und materieller Kräfte, daß diese auch den rücksichtslosesten Führer abschrecken würde, gegen diese Konzentration anzurennen. „Manchester Guardian“ rechnet Deutschland vor, daß der friedliche Prozeß einer Revision der Friedensverträge durch einen Ostpakt nicht aufgehalten werden könne, denn „von keinem Volk kann man erwarten, daß es die Aufgabe seiner Hoffnungen für alle Ewigkeit unterzeichnet". Und was könne Deutschland gewinnen, wenn es nicht mitmache? Hitler, auf den jetzt alles ankomme, solle deshalb gut nachdenken, bevor er nein sage. Desgleichen meint „Morning Post“, trotz des diplomatischen Dilemma, in dem sich Deutschland jetzt befinde, würde es einen großen Fehler machen, den Pakt abzulehnen. * Die italienische Auslegung. Rom, 16. Juli. Die italienische Presse wehrt sich gegen die von deutscher Seite allgemein aufgestellte und sehr begründete Behauptung von einem Meinungsumschwung in Italien in der Frage des Ostpaktes. Tatsache ist jedenfalls, daß er bis zuletzt von den angesehensten und maßgebendsten publizistischen Sprechern der amtlichen Stellen aufs schärfste bekämpft wurde. Aber es wird heute hier gesagt, nicht die Meinung Italiens, sondern der. Inhalt des Ostpaktes habe sich radikal geändert. Für Italien bleibt in der Tat das ausschlaggebende Moment in der neuen Beurteilung der Dinge, wie wir an unterrichteter Stelle erfahren, die nahegerückte Möglichkeit, daß Deutschland auf diese Art endlich zur Gleichberechtigung und zur notwendigen Aufrüstung kommen könnte, damit so der Weg zur Befriedung Europas und zu einer leidlichen Rüstungskonvention frei würde. Frankreich hätte mit dem Ostpakt als Parallele und durch Ergänzung des Locarno=Paktes die von ihm verlangte Sicherheit. Es wäre damit die absolute Unmöglichkeit für einen Angriff auf die West= wie auf die Ostgrenze gegeben. Also wäre definitiv die von Frankreich stets gewünschte Sicherheit verwirklicht. So hätte Frankreich nicht mehr den geringsten Grund, sich der sofortigen und effektiven Ausübung des deutschen Rechts auf Gleichheit der Verteidigungswaffen zu widersetzen. * Die französische Presse zu den Ostiocarnoplänen. DN Paris, 16. Juli. Nach der Stellungnahme Englands und Italieus zugunsten einer weiteren Verfolgung der Ostlocarnopläne fragt man sich in Pariser politischen und journalistischen Kreisen immer mehr, welche Haltung Deutschland und Polen einnehmen werden. Das„Oeuvre“ bringt als einziges französisches Morgenblatt die„Enthüllung“, daß der Quai d' Orsag“ mit der Warschauer Außenpolitik gar nicht zufrieden sei. In Paris sei es übel vermerkt worden, daß die polnische Regierung gegenüber dem Ostlocarnoplan eine kritisch abwartende Haltung einnehmen wolle. In einem langen außenpolitischen Artikel glaubt„Oeuvre“ annehmen zu können, daß Deutschland die Ostlocarnopläne ablehnen werde, da es der französisch=russischen Annäherung in Osteuropa keine neuen Entwicklungsaussichten erschließen wolle. Polen weiche dem Ostpakt aus; das habe der polnische Botschafter in Paris dieser Tage dem französischen Außenminister mitgeteilt. Zum erstenmal habe daraufhin Barthou zu dem polnischen Botschafter in ziemlich bestimmten Wendungen gesprochen. Trotz aller französischen Zuneigung zu Polen müsse man leider seststellen, daß die Franzosen in allen Hauptstädten der Welt— mit Ausnahme Londons— ein polnisches Gegenspiel vorfänden, so in Prag, Bukarest, Belgrad, Budapest und Rom. Die polnische Haltung habe auf die unterrichteten Kreise in Paris tiefen Eindruck gemacht. In diesen Kreisen stehe man auf dem Standpunkt, daß Frankreich, wenn Polen an seiner Auffassung festhalte, sich eines Tages fragen müßte, ob es angebracht sei, gewisse 1921 mit Polen abgeschlossene Verträge in einer für Frankreich so verantwortungsschweren Form beizubehalten. Der„Figaro“ zweifelt an dem Wert der Ostlocarno= pläne und sagt, daß die Heranziehung Rußlands das System nur schwäche. Vielleicht arbeite man dadurch nur den Leuten in England und Italien in die Hände, die sich von den ihrer Ansicht nach allzu bestimmten Verpflichtungen des alten Locarno=Vertrages dadurch frei machen wollten, daß sie gern die Gelegenheit benützten, diese Verpflichtungen in einem erweiterten und weniger bestimmt gehaltenen Locarno=Vertrag zu verwässern. Auch der„Quotidien“ ist skeptisch, weil London die französischen Bestrebungen lediglich ermutige, aber keine Verantwortung übernehme. Keine Einzelaktionen Ein grundlegendes Urteil. Hannover, 16. Juli. Ein bemerkenswertes Urteil fällte das Göttinger Schöffengericht in einer Verhandlung gegen den Kreisbetriebszellenleiter Albert Weber. Er hatte von der Betriebsleitung der Vereinigten Möbelfabriken Neugarten& Eichmann in Uslar die sofortige Entlassung eines Tischlers verlangt, der sich staatsfeindlich betätigt hatte. Von der Betriebsleitung wurde jedoch abgelehnt, den Tischler zu entlassen. Darauf begab sich der Angeklagte zu dem Beschuldigten, schlug auf ihn ein und band den Tischler mit den Händen an sein Auto, warauf er so durch die Stadt fuhr. Der Tischler stellte nunmehr gegen Weber Strasantrag wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Von der Betriebsleitung wurde Weber außerdem wegen Hausfriedensbruch angezeigt. Der Staatsanwalt beantragte gegen Weber eine Geldstrafe von 300 RM. Das Urteil lautete wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung auf eine Geldstrafe von 100 RM. Von der Anklage des Hausfriedensbruchs wurde der Angeklagte freigesprochen. In der Urteilsbegründung hob das Gericht hervor, daß zwar ein Einschreiten gegen die Zustände in der Fabrik notwendig gewesen sei, daß der Angeklagte jedoch nicht den richtigen Weg beschritten habe. Einzelaktionen könnten in einem geordneten Staatswesen nicht geduldet werden. Der Bundesführer des NS=Frontkämpferbundes, Reichsarbeitsminister Franz Seldte, äußerte sich heute in dem Bundesorgan„Stahlhelm“ über die Pflichten, die dem Frontkämpferbund aus der seit dem 30. Juni entstandenen Lage erwachsen. Dabei macht Seldte Mitteilungen davon, daß er in Besprechungen mit dem Führer, mit Reichsminister Göring und dem neuen Chef des Stabes, Lutze, habe feststellen können, daß von ihnen der Wille zur loyalen Mitarbeit und die ehrliche Treue des Frontkämpferbundes und seiner Führer anerkannt und gewürdigt werde. Der Bundesführer hat für die Hochsommerwochen Urlaub für alle Gliederungen des Frontkämpferbundes angeordnet. Dieser soll auch dazu dienen, daß jedes einzelne Mitglied des Bundes an der Beseitigung etwa noch vorhandener Spannungen arbeitet. Wie der Bundesführer betont, bedeutet dies in erster Linie, daß überall dort, wo es bisher nicht geschehen ist, die persönliche Fühlung zu den örtlichen Führern der anderen nationalsozialistischen Gliederungen— der SA sowohl wie der SS und der PO— ausgenommen und mit diesen ein kameradschaftliches Verhältnis und sachlich reibungslose Zusammenarbeit hergestellt wird. Wo dieser Aufgabe Schwierigkeiten bereitet werden, werden die Landesführer und wird nötigenfalls die Bundesführung helfend eingreifen. Franz Seldte erinnert dann an ein Wort, das er schon einmal auf der Führertagung in Magdeburg ausgesprochen hat. Danach ist der Frontkämpferbund ein Teil der großen nationalsozialistischen Bewegung und dient allein dem Aufbauwerk Adolf Hitlers. Ein Hundert=Tage=Kampf Gegen Rohstoffverschwendung in den Betrieben. Der Leiter des Heimstättenamtes der deutschen Arbeitsfront und Stellvertreter des Reichskommissars für Siedlungswesen, Dr. Ludovici, richtet sich in einem Appell an alle Betriebe und an die Oeffentlichkeit gegen die Materialvergendung, die unseren Nohstoffbestand unnötigerweise vermindert. Er ruft auf zu einem organisierten Kampf gegen die Materialvergeudung, der hundert Tage lang in allen Betrieben vom Führer des Betriebes und der Gefolgschaft durchgeführt werden soll. Der Tag des Beginns dieser 100=Tage=Schlacht um die Rohstoffe wird noch bekanntgegeben. Der Aufruf begründet diesen Kampf für die sparsame Verwendung von Materialien mit der Tatsache, haß Millionen von Reichsmark und Devisen, unschätzbare Werte dem Volksvermögen durch die bisher vorherrschende Organisationstendenz der Wirtschaft verlorengingen, die leicht dazu führte, das Material zu vergeuden. Beispielsweise würden in jeder Stunde Hunderte von Kilogramm Kupfer und Gummi vergeudet, indem vorgeschnittene Kabelstückchen erst im Ablauf der Arbeit endgültig passend geschnitten werden. Durch unzweckmäßige Arbeit fielen Kilometer wertvoller Fasery und Gewebe in den Abfall. Es gebe überhaupt keinen Betrieb, der frei von solchen Fehlern sei. Ueberall versickere Kapital auf diese Weise. Der Aufruf appelliert an das Verantwortungsgefühl von Betriebsführer und Gefolgschaft und ermahnt die Männer der Wirtschaft, ihre Pflicht gegenüber der Volkswirtschaft zu bedenken, und während des 100=Tage=Kampfes jeden Tag zu suchen und zu spähen, wo eine Verlustquelle gefunden und verstopft werden könne. * Vor Einstellung einjährige Arbeitsdienstzeit. In Ansbach(Bayern) werden bei der Gemeindeverwaltung in Zukunft nur solche Volksgenossen eingestellt, die eine einjährige Dienstzeit beim Arbeitsdienst nachzuweisen vermögen. Von jedem jungen Mann von 18 bis 25 Jahren, der sich bereits im gemeindlichen Dienst befindet, wird grundsätzlich verlangt, daß er sich zum Zwecke einer einjährigen Dienstleistung beim Arbeitsdienst meldet. Neue Mordiat im Harz Magdeburg, 16. Juli. Eine neue Schreckensbotschaft durcheilt die Ortschaften des Harzes. Seit dem 1. Juli wurde in der Gegend von Klausthal der Sommergast Dr.=Ing. August Krauß aus Danzig=Langfuhr vermißt. Alle Umstände deuten darauf hin, daß auch er einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Im ganzen Harzgebiet wurde zu seiner Auffindung in der Nacht zum Freitag und am Freitagvormittag ein umfangreiches Aufgebot von Gendarmerie, Kriminalpolizei und SA=Streifen eingesetzt. Heute mittag wurde der Vermißte am Fuße des Brockens in der Nähe der Station Goetheweg erschossen aufgefunden. Die Leiche wies eine Schußwunde am Hinterkopf auf, ganz ähnlich der des am 21. Mai ermordet aufgefundenen Bankdirektors a. D. Schurig aus Osnabrück. Es ist also wahrscheinlich, daß es sich um den gleichen Täter handelt, der noch nicht ermittelt werden konnte. Krauß befand sich auf dem Wege zum Brocken und wurde hinterrücks erschossen. Zuletzt ist er in der Badeanstalt Lautenthal in Begleitung eines jungen, unbekannten Mannes gesehen worden. * onb. Haunoder, 15. Juli. Bei Herrenhausen fanden Angler in der Nähe der Leinebrücke die Leichen eines Ehepaares und eines Kindes. Alle drei Personen waren durch Schüsse in die Schläse getötet. Der Ehemann Hoffmann hat aus unbekannten Gründen seine Frau und sein Kind erschossen und dann die Pistole gegen sich selbst gerichtet. onb. Wesermünde, 15. Juli. Im Ezraum der Deutschen Schiffs= und Maschinenban.=S. expiedierte ein Dampfkessel. Der achtjährige Sohn des Kochs Hallmann wurde tödlich verletzt. Auch die Tochter und der 14jährige Sohn des Wirtes erlitte:. Verletungen. Die Urfache des Unglücks is unbekannt. Die Einweihung der Bauernsiedlung Neu=Westeel in Oktfriesland. Reichsbauernführer Darrk bei der Weiherede, mit der er die Siedlung Neu Westeel ihrer Bestimmung übergab. Die neue Gemeinde, die 45 Bauern= und Arbeiterfamilien Heimat und Herd gibt, ist auf dem Bogewaltigen Sturmflut zum Opfer siel. Zäher Siedlerwille hat in mühevoller Arbeit dem Meer den Boden wieder entrissen. Werbekundgebung der deutschen Kleingärtner und Aleinsiedler auf dem Tempeihofer Jeid. 12 neue Reichstagsabgeordnete Auf Grund des neuen Reichsgesetzes über die Aenderung der Reichstags=Wahlordnung sind vom Führer der nationalsozialistischen Reichstagsfraktion, Reichsminister des Innern, Dr. Frick, bisher folgende 12 Persönlichkeiten neu in den Deutschen Reichstag berufen worden: Landwirt und Gauarbeitsführer Arndt=Breslau, Landrat in Fulda Dr. Burkhardt, Kulturbaumeister und Gauarbeitsführer in Dortmund Kreichbaum, Polizeipräsident in Waldenburg von Hiddessen, Oberbürgermeister in Schweidnitz Brzeciak, Landwirt und Kreisleiter in Liegnitz Klieber, Dipl. Ing. und Gaukulturwart in Hannoder Schirmer, Stadtrat und Chef der politischen Polizei In Wismar Oldach, Kreisleiter in Wassertrüdingen (Franken) Ittameier, Landrat in Crossen a. d. O. Krüger, Obersekretär und Gaugerichtsvorsitzender in Bayreuth Götz und Lehrer und Gauwirtschaftsberater in Neustadt a. d. H. Bösing. Entrechtung des Memellandes Die Mundtotmachung der deutschen Bevölkerung. Kowno, 16. Juli. Auf Grund der gestrigen im Regierungsanzeiger veröffentlichten Aenderung zum Gesetz über den besonderen Staatsschutz hat der Kriegskommandant des Memelgebietes nunmehr folgende drei deutschen Parteien geschlossen: Die Sozialistische Volksgemeinschaft, die Christlich=Sozialistische Arbeitsgemeinschaft und die Memelländische Landwirtschafts=Partei. Von diesen drei Parteien waren die beiden ersten bereits bisher verboten. Allein die beiden erstgenannten Parteien zählen ungefähr 9000 Mitglieder. Es steht nunmehr mit Sicherheit zu erwarten, daß allen Mitgliedern dieser drei Parteien, soweit sie nicht bereits vor sechs Monaten aus diesen ausgeschieden sind, sowohl das aktive wie das passive Wahlrecht entzogen wird. Das bedeutet selbstverständlich in außerordentlich weitgehendem Umfang die Ausschaltung der deutschen Bevölkerung auf allen Gebieten im Memelgebiet. Neuer Schritt der Reichsregierung Die deutschen Botschafter in London, Paris und Tokio haben die Anweisung erhalten, die Signatarmächte auf die neuerliche Verletzung des Statuts durch die Abänderung des Paragraph 10 des Staatsschutzgesetzes nachdrücklichst hinzuweisen. Endlich Regen nach der langen hitze Unwetter und Hagel über Frankreich, England und Italien. dnb. Paris, 16. Juli. In Frankreich ist eine merkliche Abkühlung eingetreten. Strichweise setzten Regenschauer ein. Gestern war der Himmel stark bewölkt. Ueber dem Vorort Courneuve ist ein regelrechter Wolkenbruch sowie ein Hagelschauer niedergegangen. Fast die gesamte Ernte ist vernichtet. Die Fensterscheiben der meisten Häuser wurden von Hagelstücken eingeschlagen. Treibhäuser wurden zerstört und Gärten unter Wasser gesetzt. Regenstürme über England. dnb. London, 16. Juli. Schwere Regenstürme in ganz England setzten gestern der langen Dürre= und Hitzezeit ein Ende. Vielfach wurden Straßen und Eisenbahndämme überschwemmt. In der Hafenstadt Folkestone standen mehrere Fabriken unter Wasser, so daß die Arbeit eingestellt werden mußte. Zwei Personen wurden vom Blitz erschlagen, * Sturmwetter über Bologna. dnb. Rom, 16. Juli. Nach mehreren Tagen erstickender Hitze entlud sich gestern nachmittag bei Bologna ein außerordentlich heftiges Gewitter. Besonders schwer wurde die Gemeinde Castel Guelso und Umgebung heimgesucht. 3000 bis 4000 Bäume wurden entwurzelt, die Kirche und ein Haus vollständig zerstört und an einigen Gutshöfen schwerer Schaden angerichtet. Eine Person kam ums Leben und 15 Personen wurden verletzt. S Herr und Frau Storch dulden keine anderen Götter neben sich. Dinkesbühl, 16. Juli. Wegen der Fluß= und Sumpfregulierungen werden in Bayern, das ohnedies noch ein Storchenparadies war, die vom Geschlecht der Klapverschnäbel immer seltener. So freuten sich denn die Einwohner des altberühmten Reichsstädtchens Dinkelsbühl sehr, als sich heute ein zweites Storchenpaar auf dem Krugsturm ansiedelte. Aber den alten, eingesessenen Störchen auf der Ochsenbrauerei paßte die Konkurrenz durchaus nicht und sie wollten keine anderen Götter neben sich dulden, obwohl die setten Fluß= und Altwasserweiden der träge sich hinschleichenden Wörnitz zenug Frösche und andere Leckerbissen bergen. So störten denn die„vom Ochsen“ mit allen Schikanen die bräutliche Siedlung derer„vom Krugturm". Sie warfen auch die drei Eier des jungen Paares aus dem Nest. Diese Gemeinheit ließen die Jungstörche nicht ungerücht, flogen zum Nest der Alten und töteten dort ein fast flügges Jungstörchen mit Schnabelhieben. Die Feindschaft ist jetzt auf dem Gipfel angelangt; ein richtiger Krieg in lustiger Höhe ausgebrochen. Massenzerstörung sauler Eier Madrid, 16. Juli. In dem spanischen Hasen Port Bou lagerten bis vor kurzem 27 Tonnen türkische Eier, die dort vor mehr als zwei Monaten auf einem FrachtZampfer eingetroffen waren. Die Eier durften dem Besteller nicht ausgeliefert werden, weil das von der spanischen Regierung für die türkische Eiereinfuhr zugelassene Kontingent erschöpft war. Die Eier blieben also liegen. Vielleicht konnten sie nach der Eröffnung eines neuen Kontingents noch weitergeleitet werden. Inzwischen aber wurden sie seul und verbreiteten in dem Lagerraum und dessen Nachbarschaft einen unausstehlichen Geruch. Auf Anordnung der Gesundheitsbehörde wurden die Eler dieser Tage weggeschafft und vernichtet. Ihr Gesamtwert belief sich auf annäbernd 20 000 Mork. DR Berlin, 16. Juli. Im Rahmen des Festes der deutschen Rose fand am Sonntagnachmittag auf dem Tempelhofer Feld eine Werbekundgebung des Reichsbundes der Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands statt. In allen Städten Deutschlands marschierten zur gleichen Zeit der Kleingärtner und Kleinsiedler auf, um die Rundfunkübertragung vom Tempelhofer Feld zu hören. Vor der für die Kundgebung aufgebauten Fahnentribüne strömten in acht Zügen die zu einer einheitlichen Organisation zusammengefaßten Kleingärtner und Kleinsiedler zusammen. Die Teilnehmerzahl betrug rund 150000. Der Führer des Reichsbundes der Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands, Dr. Kammler, sprach seine Freude darüber aus, Vertreter des Reiches, der Länder, der SA., SS., des Reichsnährstandes, des Reichsheimstättenamtes, der NSV., sowie der befreundeten Verbände und Organisationen begrüßen zu können. Er sehe darin eine Anerkennung der deutschen Kleingärtner= und Kleinsiedlerbewegung und der vom Reichsbund geleisteten Arbeit. Der Redner gab dann einen Ueberblick über die dem Reichsbund im Jahre 1933 gestellten Aufgaben. Reichskommissar Staatssekretär Feder, der dann das Wort ergriff, erklärte einleitend, die Werbekundgebung betrachte er als spontanen Ausdruck des Willens, der Oeffentlichkeit zu zeigen, wie weite Kreise des Volkes von der Kleingartenbewegung schon ergriffen sind. In der unermüdlichen Sorgfalt, die die Kleingärtner ihren Gärten widmen, bekunde sich die Liebe zur Heimaterde, die Liebe zur Ordnung und das Erwachen der deutschen Rassenseele in ihrer Bluts= und Erdverbundenheit; es liege darin zugleich ein Protest gegen Marxismus und Marienberg(Westerwald), 16. Juli. In Stein=Neukirch fühlte sich ein 18jähriger junger Mann durch einen geistig beschränkten Menschen auf der Straße bedroht und wollte ihm ausweichen. Dabei stürzte er hinterrücks so unglücklich in eine Sense, daß diese in den Oberschenkel eindrang, die Hauptschlagader durchschnitt und auch noch den Unglücklichen am Unterleib schwer verletzte. Krankenhaus erlag der junge Mann seinen schweren Verletzungen. Polnische Woche an der Hamburger Staatsoper. Hamburg, 16. Juli. Die Staatsoper in Hamburg wartet im nächsten Spieljahr mit einer polnischen Woche auf, in deren Rahmen wesentliche Werke der polnischen Opernliteratur zur Aufführung gelangen. Der Komponist Monjusco erlebt die reichsdeutsche Uraufführung seines Werkes„Halka“. Tödlicher Absturz eines Fallschirmspringers. Berlin, 15. Juli. Ueber dem Flugfeld von Johannisthal ereignete sich gestern vormittag ein entsetzlicher Unglücksfall, bei dem der 22 Jahre alte Fallschirmspringer Andree Tschassownikow aus Berlin ums Leben kam. T. war gegen 9 Uhr in einem Flugzeug zu einem Uebungsabsprung aufgestiegen. Als sich die Maschine in etwa 500 Meter Höhe befand, nahm der Fallschirmpilot den Absprung vor. Zum lähmenden Entsetzen vieler Zuschauer, die gespannt auf das Gelingen des Absprungs warteten, öffnete sich der Fallschirm nicht und Tschassownikow sauste in die Tiefe. Er wurde von hinzueilenden Kameraden mit zerbrochenen Gliedmaßen tot aufgefunden. Nach den bisherigen Ermittlungen dürfte der Unfall auf ein Versagen des Fallschirms zurückzuführen sein. Grausiger Fund. Breslau, 16. Juli. Gestern vormittag machten Pilzsucher in der Glumpenauer Landesmark bei Neiße einen grausigen Fund. Im Gebüsch entdeckten sie die Leiche eines jungen Mädchens, das auf bestialische Weise ermordet worden ist. Die sofort alarmierte Kriminalpolizei, die von Land= und Feldjägern unterstützt wurde, stellte fest, daß das Mädchen einem Lustmörder zum Opfer gefallen ist. Es wurde weiter ermittelt, daß es sich um die 14jährige Schülerin Haecke aus Tauschwitz, Kreis Grottkau, handelt, die bei einem Bauern in Stephansdorf zu Besuch weilte. Die Fahndungen nach dem Mörder wurden sofort ausgknommen. Bisher fehlt aber jede Spur, die auf die Person des Täters hinweisen könnte. Oppelner Nathausturm eingestürzt. D Oppeln, 16. Juli. Am Sonntagabend stürzte der abere Teil des 60 Meter hohen Oppelner Rathausturms. Bolschewismus, gegen Chaos und Unordnung und gegen das Hausen in Mietkasernen und Hinterhäusern. Diees Streben sei für den Staatsmann von ganz besonderer Bedeutung. Er brauche diesen richtigen Instinkt nur richtig zu lenken, um die Großstadtbevölkerung wieder feßhaft zu machen und ihr das Heimatgefühl zurückzugeben. Der Redner wies auf seinen eigenen Garten am Fuße der Zugspitze hin, der ihm oft genug in den zermürbenden Kampfesjahren mit seinen Nutzpflanzen und seinem Blumenschmuck Ruhe und Erholung gewährt habe. Die Kleingartenbewegung reiche mit ihren Bestrebungen dem großen Siedlungswerk die Hand, die einmal als eine der entscheidenden Großtaten der Regierung unseres Führers gewertet werden dürfte und dessen Endziel die Wiederverwurzelung der deutschen Bevölkerung in der Heimaterde ist. Neue Gartenstädte sollen in Deutschland dort erstehen, wo es nach allgemein=politischen Gesichtspunkten notwendig und erwünscht ist und wo eine dauernde Existenzgrundlage gegeben ist. Die Zahl der Kleinsiedler beträgt zurzeit etwa eine Million Volksgenossen. Dies ist, so fuhr der Staatssekretär fort, in meinen Augen noch viel zu wenig. Erst wenn jeder deutsche Volksgenosse Kleingarten= und Eigenheimbesitzer ist, wird unser höchstes Ziel erreicht sein. Der Redner schloß: „Unser Ziel soll sein, aus Deutschland einen blühenden Garten zu machen mit einem in Frieden und Eintracht verbundenen Volk, das froh und freudig seiner Arbeit nachgeht, aber ebenso gewillt ist, die deutsche Scholle zu verteidigen gegen jeden Angriff von außen. Heil Hitler! Mit dem Deutschland= und dem Horst=Wessel=Lied schloß die große Kundgebung. der in den letzten Tagen wegen Umbauarbeiten versteift werden mußte, ein. Der Turm brach zunächst in sich zusammen und fiel dann nach der Südwestseite um. Ein Teil der Trümmer stürzte auf die Straße. Zum Glück sind Menschenleben nicht zu Schaden gekommen. Einige Minuten vorher hatte ein Auto mit Ausflüglern die Unfallstelle passiert. Kommunistische Geheimversammlung bei Wien nach heftigem Kampf aufgelöst. Drei Tote. dnb. Wien, 16. Juli. Am Sonntagabend fand in Kaltenleutgeben bei Wien, wie es heißt, in einem Wald eine geheime kommunistische Versammlung statt, an der etwa 1000 Peersonen teilnahmen. Gendarmerie wurde gerufen, um die Versammlung zu zerstreuen. Die Kommunisten setzten sich jedoch zur Wehr, und es kam zu einem erbitterten Kampf. Die Gendarmen mußten schließlich von ihrer Schußwaffe Gebrauch machen. Nach den bisher vorliegenden Meldungen blieben drei Kommunisten tot auf dem Platz liegen. Die Zahl der Verletzten ist noch nicht bekannt. Die Kommunistenversammlung fand anläßlich des siebenten Jahrestages des Justizpalast=Brandes statt. Dadurch wird auch die Annahme, daß der schwere Sabotageakt, der das Wiener Straßenbahnnetz fast eine Stunde stromlos machte und der in zahlreichen Wiener Gemeindebezirken das Licht erlöschen ließ, von Kommunisten herrührt, unterstrichen. Wie inzwischen bekannt wird, fand der Anschlag auf die elektrische Fernleitung bei Gratwein in Steiermark statt. Dadurch wurde nicht nur die Wiener Stadtversorgung, sondern wie jetzt bekannt wird auch die Versorgung der Stadt Graz für eine Zeit unterbrochen. Es ist im übrigen bemerkenswert, daß trotz der Ankündigung der Todesstrafe die Attentatswelle in den letzten Tagen eher eine Zunahme erfahren hat. General Wengand erkrankt. General Weygand, der erst kürzlich von seiner Londoner Reise nach Paris zurückgekehrt ist, mußte in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Sein Zustand soll sich aber in den letzten 24 Stunden wesentlich gebessert haben, und man rechnet damit, daß er in Kürze wieder seine Tätigkeit aufnehmen kann. Vombenanschlag aus ein Denkmal Doumers. Auf das Denkmal des ermordeten französischen Staatspräsidenten in Aurillac, das der gegenwärtige Staatspräsident Lebrune am 22. d. Mts. einweihen sollte, ist am Freitagabend ein Bombenanschlag verübt worden, der jedoch mißlang. Die unerkannt entkommenen Täter schleuderten aus einem Auto einen Sprengkörper, der ober wicht erpichterte. Bildbericht vom Kriegsschauplatz in San Franzisko. Polizei gehi mit Tränengasbomben vor. Wie dieses Bild zeigt, ist der Streik in San Franzisko, wo seit Anfang Mai 27000 Dock= und Hasenarbeiter sich im Ausstand befinden, noch immer nicht beigelegt. Nach den fortgesetzten Zusammenstößen zwischen Polizei und Streikenden, die eine Reihe von Toten und zahlreiche Verletzte erforderten, hat die Polizei kürzlich eine umfassende Aktion unternommen, bei der sie den erbitterten Widerstand der Streikenden nur durch Tränengasbomben brechen konnte. Aus aller Welt Die verhängnisvolle Gense. Kommunistische Kundgebung vor der deutschen Botschaft in London verhindert. DNB. London, 16. Juli. Am Piccadilly=Zirkus im Zentrum Londons kam es am Sonnabendabend zu schweren Zusammenstößen zwischen der Polizei und etwa 200 Kommunisten, die vor der deutschen Botschaft für die Freilassung Thälmanns und Torglers demonstrieren wollten. Viele Schutzleute zu Pferde und zu Fuß mußten eingreifen, um die Menge zu zerstreuen. Mehrere Personen wurden verletzt. Die Polizei verhaftete einigs Demonstranten. Sven Hedin in Urumtschi. DRB. Peiping, 16. Juli. Der schwedische Forschen# Sven Hedin befindet sich nach hier eingelaufenen Meldunc gen in Sicherheit. Er hält sich z. Zt. in Urumtschi auf. Tempelbrand in Südindien. 30 Tote, 40 Schwerverletzte. DN Simla, 16. Juli. In einem Tempel in Südindien kam es während des Gottesdienstes zu einer furchtbaren Brandkatastrophe. Ein Teil der gottesdienstlichen Handlung bestand in dem Werfen brennender Stoffbälle. Hiernach fing das Tempelgebäude Feuer und brannte so schnell nieder, daß sich nur wenige der Gottesdienstbesucher unversehrt in Sicherheit bringen konnten. 30 Personen verbrannten, während 40 schwere Verletzungen erlitten. Unwetter im Staate Neuyork.— Fünf Personen vom Blitz erschlagen. onb. Neuyork, 16. Juli. Bei den zahlreichen örtlichen Gewittern, die die lange Hitzeperiode im Staate Neuyork abgelöst haben, wurden drei Personen, darunter ein neun Junge, vom Blitz erschlagen. Fünf Personen erlitten durch Blitzschläge erhebliche Verletzungen. Auf den Feldern richteten Wolkenbrüche beträchtlichen Schaden an. Auf einem Felde in der Nähe von Seranton(Pennsylvanien), wurden zwei kleine Mädchen durch Blitzschlag getötet. Rose und Leichengist Zu der Meldung, wonach sich ein junges Mädchen durch Verletzung an einer Rose eine Leichenvergiftung zugezogen habe, wird uns u. a. geschrieben: Eine Vergiftung wäre erstens nur möglich, nenn die Spitze der Rosenstacheln(nicht Dornen) so beschaffen wäre wie die der Brennesselhaare, die bei Berührung abbricht. Die abgebrochene Spitze ritzt die Haut und der Saft des Haares dringt in die Wunde. Bei der Rose wird kein Saft durch die Stacheln abgegeben.— Zweitens muß die Rosenwurzel erst den Sarg durchwachsen haben. Das Leichengift dürfte inzwischen— zum mindesten aber innerhalb der Pflanze zersetzt worden sein. Andernfalls müßten schon sehr oft durch verendete Maulwürfe, Wühlmäuse, durch verscharrte Katzen, Hunde usw. Leichenvergiftungen nach Verletzungen durch Brennesseln usw. vorgekommen sein. Da ernstere Leichenvergiftungen in der Hauptsache Erkrankungen durch schmarotzende Pilze(Bakterien) sind, ist hier die Verwechselung mit einer gewöhnlichen Pilzinfektion irgend anderer Pilze möglich. Die Erscheinung hätte sich ebenso gut nach Verletzung an einem Brombeerstrauch oder an einem Weißdornstrauch zeigen können, die weit entfernt von Leichenplätzen wachsen. Endlich sei betont, daß die Wurzeln ein Auswahlvermögen haben und durchaus nicht alle Stoffe in sich aufnehmen. Unsere Gartengewächse müßten tausenderlei Krankheitsstofse aus der Fäkaldüngung in sich aufnehmen. Jede Möglichkeit für Emporsteigen direkter chemischer Leichengiftstoffe läßt sich wissenschaftlich widerlegen. S Genlangunug u. Klasse 43. Preußisch=Süddeutsche (269. Preußz.) Staats=Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten ne Rummer sind zwei gleich gefallen, und zwar, se einer Auf jede hohe Gewinne gefallen, auf die Lose gleicher Rummer in den beiden Abteilung Eienungen I und II 2. Ziehungstag 12. Juli 1934 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300 M. gezogen 2 Gewinne zu 100000 M. 69804 2 Gewinne zu 60000 M. 67423 2 Gewinne zu 3000 M. 183861 8 Gewinne zu 2000 M. 69345 176936 268449 818350 8 Gewinne mu 1000 M. 107337 127003 304836 861669 14 Gewinne zu 800 M. 88765 60092 66883 124035 191318 273386 841483 54 Gewinne zu 500 M. 6637 24620 28554 40033 44062 64909 58772 70148 75599 92709 101641 106655 133677 140178 158576 160972 180649 236560 264245 279966 282260 303070 839330 351136 870325 884633 897696 174 Gewinne zu 400 M. 852 1907 16548 29658 80782 41647 42464 45037 49318 52170 56532 56228 69832 66314 67089 75684 77074 81507 82626 91976 104171 106136 118329 128982 129183 129506 133013 133386 183758 136057 141346 142789 167214 165318 165839 174056 177907 179151 186544 192747 193911 200146 203648 212249 213079 216609 216680 217416 230742 231337 241489 261506 263765 263998 264034 265568 266617 270256 273881 276834 285590 288230 288891 292123 297854 302834 304089 818687 820089 820518 825295 827471 834203 841024 848260 861026 862884 868626 870157 875788 378355 886009 890593 390709 392798 398384 399447 En der heutigen Nachmittagsziehung wurben Gewinne über 300 M. gezogen 2 Gewinne zu 10000 M. 346155 2 Gewinne zu 5000 M. 342883 4 Gewinne zu 3000 M. 188848 836019 4 Gewinne zu 2000 M. 99908 828719 16 Gewinne zu 1000 M. 41756 61867 138631 188442 277953 825636 885421 28 Gewinne zu 800 M. 19080 21858 38676 48379 48892 61775 100962 114475 161545 194601 218262 292157 826094 385164 38 Gewinne zu 500 M. 87276 60306 113264 115216 183641 148253 169589 175594 209657 904166 806128 312025 818587 827741 364493 867517 359938 372586 888298 184 Gewinne zu 400 M. 1884 2567 7486 8557 8927 10998 12647 14083 22878 28179 80344 60566 62572 64708 71846 80895 81284 88185 101170 109140 f11422 113201 114713 120396 124965 150794 155344 162614 162562 168968 44 172514 113108 j671ss 189550 191166 92047 194869 199392 199725 204697 206972 207683 208961 226270 288216 239910 242549 242676 243889 249425 250620 284301 966090 269164 262299 267087 270671 278790 263178 291068 801025 303816 309430 81044S 816160 820125 821467 322382 828244 834690 844923 860441 368921 969987 871234 876025 876349 878444 880066 882721 383076 305072 385130 397462 395422 896619 398760 20 Tageoprämien. Auf jede gezogene Nummer sind zwei Prämten zu se 1000 RR gefallen, und zwar je eine auf die Lote gleicher Nummer in den beiden Adtellungen I und II: 333os 17157. 88811, 187833 190070 der 43. Preußischchen) Staat Subuher püf bes 85665 9267# Die geübent Beie un „ PA POPSTLSS D douoir 8. „ 0 Ein neues Unterrichtsfach— Geschichtsstunde an Hand von Briefmarken Volkssport mit Lupe und Pinzette Von E. Wickerhauser * In den Kultusministerien finden derzeit Verhandlungen statt, die die Einführung der„Briefmarkenkunde" als Wahlfach an den deutschen Schulen zum Gegenstand haben. Man denkt daran, den Schulkindern monatlich einmal Gelegenheit zu geben, dem Briefmarkenunterricht beizuwohnen. Ein Besuch in einer Berliner Schule, die dieses Unterrichtssach bereits probeweise eingeführt hat, zeigt den hohen erzieherischen Wert des Briefmarkensammelus, der diese schöne Liebhaberei nicht nur zum„Volkssport“, sondern auch zum „Volksbildungsmittel“ werden ließ. Echt oder gefälscht? Mit Lupe und Pinzette geht der junge Sammler ans Studium seiner Marken Schulaufsatz über ein Briefmarkentheme gehört ebenfalls zum Unterricht riefmarken im Schulzimmer? Gewiß, daß während der Pausen auf dem Hof und in den Gängen ein lebhaftes Tauschgeschäft blühte, daß selbst— ein wenig beschämt sei es gestanden! — während der weniger fesselnden Unterrichtsstunden das reizvolle Spiel mit Marken heimlich unter den Pulten fortgesetzt wurde, das wissen wir alle, die wir einmal jung waren. Aber Briefmarken ganz öffentlich auf den bekleksten Tischen? In Vergrößerung an den Wänden und in der Hand des Lehrers?? „Ja, natürlich, heute von 11 bis 12 Uhr haben wir doch Briefmarkenkunde!“ Die starke Beteiligung an diesem Unterricht, der ein Wahlfach darstellt, der brennende Eifer, mit dem die Jungens mit Lupe und Pinzette hantieren, die roten Köpfe, die sich über die Tabellen und Alben beugen, beweisen, daß dieser Schulunterricht einmal ganz und gar nach dem Herzen der Jugend ist! Und selbst der Laie, der vielleicht heimlich die Briefmarkensammelei für ein ebenso harmlos=liebenswürdiges und belangloses Steckenpferd gehalten hat wie das Registrieren von zweitausend Knöpfen und das Sammeln abgenützter Fahrscheine, horcht bei diesem Unterricht auf und— sitzt schon auf der letzten Bank, um Augen und Ohren weit aufzusperren. „Wieviele Briefmarkensammler gibt es in Deutschland?“ „Jeder fünfte Erwachsene und jeder vernünftige Junge ist ernsthafter Sammler!“ „Wieviele Postwertzeichen wurden im letzten Vierteljahrhundert ausgegeben?“ „Insgesamt rund 23000 neue Gattungen, im Jahre 1930 allein 1700.“ „Welches ist das jüngste Postwertzeichen und wann wurde das erste dieser Art ausgegehen% „Die Luftpostmarken, deren erste im Jahre 1917 amtlich autorisiert auf einen Brief geklebt wurde, der von Rom nach Turin flog. Heute haben selbst Island, Estland und das kleine Malta ihre eigenen Luftpostwertzeichen!“ Die größte, die kleinste, die teuerste, die seltenste Briefmarke der Welt— das sind „Anfangsgründe“, mit denen man sich hier schon kaum noch beschäftigt. Wie aber steht es mit den wirtschaftlichen Hintergründen der Philatelie? Auch hier wissen die jungen Schüler ganz ausgezeichnet Bescheid. „Eine ganze Reihe kleiner Staaten findet durch die Ausgabe hübscher und interessanter Marken eine ausgezeichnete Zubuße zu ihren meist recht wackligen Staatssinanzen. San Marino beispielsweise, vie Liliputrepublik mit 36 Quadratkilometern am Mittelmeer, ernährt seine Beamten fast ausschließlich durch seine— Briefmarken. St. Kitts, eine britische Kolonie in Westindien, brachte vor kurzem einmal 13 verschiedene Marken in Amlauf, ohne daß ein ersichtlicher Grund vorzuliegen schien. Bis man erfuhr, daß die ehrgeizige Stadt einen Volkspark mit Cricketplatz anzulegen beabsichtigte— was auch tatsächlich geraume Tafel werder die verschiedenen Wasserzeichen, die dem Briefmarkenpapier eingeprägt sind, erläutert und nachgezeichnet. Und die besonders begabten, vorgeschrittenen Schüler dürfen sich an eigenen zeichnerischen EntKinder erfinden und zeichnen Briefmarten für begabte Schüler eine besonders schöne Aufgabe Zeit später möglich war. Andorra in den Pyrenäen, das kleine Fürstentum Liechtenstein, Nyassa in Afrika und Französisch Guinea produzieren alljährlich ihren Briefmarkensatz. Manche organisieren sogar die Verteilung an die Interessenten direkt, so daß der Sammler die köstliche Neuheit in sein Album eintragen kann, bevor sie überhaupt in ihrem Bestimmungsland herauskam.“ „Die Entdeckung Amerikas“ ist der Titel einer besonders fesselnden Zusammenstellung von Marken, einer Schülerarbeit, die in der„Briefmarken=Geschichtsstunde“ hergestellt wurde. Alle Postwertzeichen Nord=, Mittel= und Südamerikas, Spaniens und Portugals, die sich auf die Entdeckung Amerikas beziehen, sind zusammengestellt und ergeben ein verblüffend lückenloses Bild des Lebens von Christoph Columbus. Dies ist nur ein Beispiel für viele andere, die den Jugendlichen auf so interessante Weise bildhaft Geschichte und Erdkunde nahe bringen. Die Eindrücke, durch die greifbaren Lehrmittel unterstützt, prägen sich stärker ein als alles theoretische Wissen. Es ist„lebendiger Unterricht" im wahrsten Sinne moderner Pädagogik. Aber was ein richtiger Briefmarkensammler ist, der muß auch mit der Technik der Briefmarkenkunde so vertraut sein, daß er Echtes von Fälschungen unterscheiden kann. Auf der großen, schwarzen It würfen versuchen: es versteht sich von selbst, daß die aktuellen Ereignisse der Gegenwart im Vordergrund des Interesses stehen. Man sieht also ehr hübsche bildhafte Markenentwürfe für Raketenpost, Zeppelinfahrten, auch für die NS.= Volkswohlfahrt. Gelegentlich findet eine Preisverteilung statt, nachdem eine Jury von Fachleuten die Entwürfe geprüft hat.— Natürlich gehört auch die schriftliche Auseinandersetzung mit der Briefmarkenkunde zum Unterricht. Als Haus= oder Klassenaufgabe wird ein Thema gestellt, daß die Kinder behandeln:„Meine liebste Marke“,„Die teuerste Marke der Welt und ihre Geschichte". „Wie entstans die erste Briefmarke?“ Die Jury entscheidet über die eingereichten Briefmarkenentwürfe und belohnt die besten Leistungen mit Preisen Das letztere Thema ist, anekdotisch behandelt, so reizvoll, daß der Inhalt dieser Schülerarbeit wiedergegeben werden mag: Man schrieb das Jahr 1633, als Ludwig XIV., der Sonnenkönig, Befehl gab, in Paris an verschiedensten Punkten Briefkästen aufstellen zu lassen. Es gab zwar eine Postbeförderung, gewiß, aber sie entbehrte nicht der Umständlichkeit! Der Briefschreiber hatte den Brief an der einzigen Postanstalt selbst aufzugeben, die Gebuhr zu bezahlen und dem Postbeamten Rede und Antwort zu stehen betreffs des Inhalt... Eine schöne Hofdame, Frau von Longueville, hatte allem Anschein nach mit der Pariser Post keine allzu glücklichen Erfahrungen gemacht. Sie beschwerte sich dieserhalb beim König und erklärte, daß die Kontrolle fallen müsse. „Und die Gebühr? Das Porto?“ „Hier haben wir es,“ lachte die schöne Frau und zeigte eine der kleinen, poetischen Oblaten vor, mit denen man damals die Briefe zu schließen pflegte.„Drucken Sie das königliche Wappen und die Zahl zwei darauf, verkaufen Sie sie an amtlich bestimmten Stellen und lassen Sie Kästen aufstellen mit Schlitzen, die so schmal sind, daß man zwar einen Brief einwerfen, jedoch nicht herausnehmen kann...“ Die verschiedensten Wasserzeichen muß der Briefmarkenschüler kennen und selbst zeichnen können Ats Brrurme Roman von G. Schätzler=Perasini 000000000#22 Rachdruck verboten 36. Fortsetzung Nachdruck verboten Jetzt stieß Fanny darauf. Was stand in diesem Schreiben? Sie zögerte erst, das Blatt herauszuziehen. Es schien, als warne sie etwas davor. Dann tat sie es aber doch. Und nun las sie... Ihre Blicke weiteten sich mehr und mehr. Grauen und Entsetzen trat in ihre Miene. Die Buchstaben tanzten wie Schreckgespenster vor ihr auf. Dann wußte sie plötzlich alles, das ganze Geheimnis Bernhard Warrens, die dunklen Stellen seines Lebens. „Lisette Ehlers war mein rechtlich angetrautes Weib, Fanny, ihr Kind, meine Tochter, und Anny das Kind des Mannes, um dessenwillen ich mein Weib verstieß. Gott sei mir gnädig!“ Fanny Ehlers hielt mit beiden Händen das Papier von sich. Um ihren halbgeöffneten Mund zuckte es. Bernhard Warren ihr Vater! Anny ihre Schwester! Und das hatte Curtius gewußt!? „Ich— habe den eigenen Vater ermordet!“ Wie ein schriller Aufschrei drang es über ihre Lippen. Dann schlug sie plötzlich lautlos zu Boden. Sie hatte die Besinnung verloren. Jetzt ließ sich an der Tür ein Geräusch vernehmen. Man pochte. Es war der Detektiv Keller. Er hatte sich, Als Fanny nach oben stieg, nur eine Zeitlang im ersten Stockwerk aufgehalten. Dann schlich er ihr nach. Aber da gerade vom obersten Stockwerk jemand herabtappte— ein Mann, der sehr früh das Haus verließ— mußte sich Keller eine Zeitlang in einer Nische verstecken. Nun gelangte er vorsichtig bis vor die Tür des Dr. Curalus. Natürlich war das Verbrecherpaar beisammen. Da hieß es äußerst vorsichtig sein. Keller legte das Ohr an die Tür und horchte. Es war seltsam ruhig in dem Innenraum. Der Detektiv schüttelte den Kopf. Er verstand das noch nicht. Curtius war doch anwesend und Fanny bei ihm. Da erzitterte der Boden von einem schweren Fall! Darauf wieder Ruhe, absolutes Schweigen. Keller erhob sich nach kurzer Ueberlegung. Er klopfte also. Da es in dem Zimmer totenstill blieb, faßte der Detektiv den Entschluß, die Tür gewaltsam zu öffnen. Auch dafür hatte er sich schon die nötigen Dietriche verschafft. Als er eingetreten war, zog er rasch die Tür hinter sich zu. Seine Augen hatten sofort die am Boden liegende Gesteit enideckt. Wo aber befand sich Curtius? Der Schreibtisch war erbrochen, eine Anzahl Papiere lag herum. Keller blickte Fanny ins Gesicht. „Sie ist nur ohnmächtig! Was ist dies für ein Papier in ihrer Hand?“ murmelte er. Er richtete sich auf und las. Erschüttert steckte er das Papier in die Brusttasche. „Sie hat ihren eigenen Vater ermordet. Anny Bolten ist ihre Schwester. Das Dokument muß sie hier gefunden haben und diese Enthüllung schlug sie zu Boden! Die Nemesis!“ Fanny rührte sich nicht. Da entdeckte der Detektiv neben ihr auf dem Teppich eine kleine Pistole. „Ich fange an zu begreifen!“ nickte Keller.„Sie hat dem Richter die Arbeit erspart!“ Er glaubte genau zu wissen, was er im Nebenzimmer finden würde und ging hinein. Vor dem auf dem Rücken liegenden Toten blieb er stehen. Das Gesicht Curtius war ganz entstellt. „Du hast den armen Sanitätsrat nicht lange überlebt!“ murmelte der Detektiv.„Kommst vielleicht noch zurecht, um drüben im Jenseits mit deinem Opfer zugleich vor den Richterstuhl zu treten!“ Das Verbrecherpaar hatte sich gegenseitig vernichtet. Der Detektiv hob die Pistole auf und steckte sie in die Tasche. Darauf setzte er sich auf einen niedrigen Stuhl dicht vor die Ohnmächtige und wartete, bis Fanny von selbst das Bewußtsein zurückerhielt. Zwanzig Minuten vergingen in tiefer, grauenvoller Stille. Ein anderer als Keller hätte diese Ruhe inmitten von Tod und Verbrechen nicht ertragen. Er hatte aber die Hände im Schoß übereinandergelegt, den Rücken eingezogen und sah gleichfalls unbeweglich in das Gesicht der vor ihm Liegenden. Die einzelnen Gegenstände des Zimmers traten deutlich aus dem grauen Licht. In Fannys Gesicht zuckte es. Sie machte einige Bewegungen. Ein schwacher Ton kam über ihre Lippen. Keller regte sich noch immer nicht. Da öffnete die zum Bewußtsein Zurückgekehrte die Augen. Das graue Morgenlicht traf ihr blutleeres Gesicht. Sie richtete sich halb empor. Dann sah sie den Detektiv vor sich. Keller sagte nichts; die Augen der beiden Menschen bohrzen sich schweigend ineinander. Fanny empfand zuerst ein Grauen. „Wo— bin ich?“ stammelte sie. „In der Wohnung des Dr. Curtius, den Sie getötet haben,“ antwortete Keller kalt. Sie entsann sich aller Vorfälle. Aber von dem Blick des Detektivs förmlich gebannt, vermochte sie nicht, sich zu erheben. „Wer sind— denn Sie?“ „Detektiv! Ich bin Ihnen und Dr. Curtius seit langem auf der Spur. An diesem Morgen konnte ich die Schlinge zwjehen!s— Jetzt erkannte sie ihn als den Mann, der sie ins Haus ließ. „Wo ist meine Pistole?“ fragte sie. Aber ihre Stimme klang matt, wie gebrochen. „Ich habe die Waffe an mich genommen,“ versetzte Keller.„Und auch das Dokument, das Geheimnis des Hüttenbesitzers.“ „Sie haben— gelesen?“ „Ja. Und ich bin zudem in alles eingeweiht. Sie haben den eigenen Vater ermordet!“ Fanny widersprach nicht einmal mehr. „Stehen Sie auf!“ befahl er ihr, ohne zu helfen.„An Flucht brauchen Sie nicht zu denken. Ihre Verbrecherlaufbahn ist aus! Tief beklage ich Ihre unschuldige Schwester Anny Bolten.“ „Was verlangen Sie von mir?“ kam es tonlos über Fannys Lippen. Keller hatte sie scharf beobachtet. „Ihre Laufbahn ist beendet. Es gibt keinen Ausweg mehr für Sie. Auch Ihre Flucht mit Curtius hätte ich verhindert. Sie sehen aber, das Geschick fügte es anders. Wenn sich noch im letzten Winkel Ihres Herzens ein guter Funke besseren Empfindens regt— und so gänzlich verarmt ist kein Mensch— dann tun Sie für Ihre arme Schwester und Erwin Bolten ein gutes Werk. Richten Sie Ihre Aussagen vor Gericht so ein, daß jene beiden in Frieden leben können. Ich bin Detektiv, aber hier vielleicht mehr fühlender Mensch, als ich sein dürfte. Das Schicksal schwergeprüfter Menschen liegt mir am Herzen. Wenn Sie wollen, erfährt niemand außer Erwin Bolten von diesem Dokument— später, nicht jetzt. Und Sie selbst werden vielleicht vor der drohenden Untersuchung und der Gerichtsverhandlung, die all die schrecklichen Dinge ans Tageslicht zerren müßte, zwecklos, nur der Neugierde tausender fremder Menschen dienend— einen Ausweg finden.“ Er blickte sie tiefernst an. Was er hier sprach, war auch nichts anderes als ein Todesurteil. Aber sie verstand ihn. „Ich— will!“ sagte sie. „Das danke ich Ihnen im Namen aller anderen. Nun kommen Sie!" „Wohin?“ „Nach dem Polizeigebäude. Ihre Aussage ist notwendig, um Anny Bolten zu entlasten.“ * Ein leichter Wind hatte den Nebel vertrieben, der noch am frühen Morgen über der Stadt lag. Die Sonne brach siegreich durch und behauptete ihr Feld. Fanny Ehlers war sofort auf dem Polizeipräsidium in Haft genommen worden und der Detektiv Keller machte dem Untersuchungsrichter die nötigen Mitteilungen. Von Freienwaldau war der Tod des berühmten Leiters bereits gemeldet worden, ebenso die Flucht der zur Beobachtung übergebenen Fanny Ehlers und das Verschwinden des Doktor Carlsen. Anny Bolten galt der Polizei gegenüber nun einmal als solche.“ Die nötigen Recherchen waren bereits getroffen, aber man wußte noch nichts von den Flüchtlingen. Keller hätte einige Andeutungen machen können, besonders was den plötzlichen Tod Berndorfs betraf. Aber es hatte keinen Zweck mehr, da auch Curtius tot war. Aber der Detektiv vermochte wenigstens über den mysteriösen Dr. Carlsen Aufklärung zu geben. Sofort wurde die Wohnung, in der Curtius lag, polizeilich bewacht. Die Gerichtskommission sollte noch vormittags das Nötige erledigen. Da der Untersuchungsrichter bereit war, die verhaftete Fanny Ehlers unverzüglich einem Verhör zu unterziehen, konnte Keller demselben beiwohnen. Man führte die Verhaftete vor. Ihr Wesen hatte nun etwas Gebrochenes, Apathisches. Sie hoffte nichts mehr. Ein Doppelmord lag auf ihrem Gewissen. Und dann dieses furchtbare Geheimnis—! Die erste Frage des Richters lautete: „Wie heißen Sie in Wirklichkeit?“ „Fanny Ehlers,“ antwortete die Schuldige.„Ich trug zu Unrecht den Namen Anny Bolten. Nicht jene Frau. dern ich war die Betrügerin. Jetzt, da es für niich keine Rettung mehr gibt, will ich ein offenes Bekenntnis ablegen. Ich täuschte die Polizei und alle, auch Erwin Bolten, indem ich ihm vorspiegelte, sein Weib wäre treulos geworden. Er geriet darüber in einen Zustand des halben Wahnsinns, so daß er nicht mehr Herr seiner Entschließungen war. Als er sich überzeugte, daß Anny unschuldig war, wollte er sie anerkennen. Aber Dr. Curtius schlug ihn im Park nieder. Jetzt ist Anny bei dem Hüttenbesitzer. Sie sind wieder vereint!“ „Aber Sie lebten doch bis heute als seine Gattin!“ „Ich war es nur dem Namen nach. Er stieß mich gleich am ersten Tage heftig zurück, er haßte mich. Auch später, als ich ihn pflegte Tag und Nacht, blieb ich seinem Herzen stremd“ Das Verhör dauerte im ganzen eine Stunde. Der Untersuchungsrichter ließ alles protokollieren und setzte ihren Namen darunter. Man erhielt dadurch volle Klarheit. Sowohl Anny Bolten als auch Erwin wurden entlastet. Mit einem Blick dankte ihr Keller, als man sie abführte. Was Erwin Bolten durch seine Schwäche verbrach, hatte er schwer gebüßt und konnte es Anny gegenüber fühnen. Die Polizei hatte dabei nichts zu tun. Fanny ging müde, mit einem Lächeln in das Untersuchungsgefängnis zurück. Nach einigen Worten mit dem Untersuchungsrichter entfernte sich auch der Detektiv. Er wollte nach Ruhland hinaus, um Anny Bolten und dem genesenden Hüttenbesitzer Kunde von dem zu bringen, was sich ereignete. In der Straße stieß er auf den alten Diener Franz Burner. Der ehrliche Alte grämte sich die ganze Zeit über schwer, daß er Anny nicht helfen konnte. Er kannte den Detektiv und rief Keller an. Dabei war er sehr erregt. „Ich hörte etwas munkeln von einem Morde an Dr. Curtius und einer Verhaftung der Fanny Ehlers! Wie ein Lauffeuer geht es herum. Was ist denn an der Sache, Herr Keller? Soeben wollte ich auf der Polizei anfragen!“ Keller klärte den Alten mit einigen Worten auf. Franz Burner weinte förmlich vor Freude. „Also ist der Tag der Gerechtigkeit doch noch gekommen!“ rief er. So fuhren die beiden nach Ruhland. Dort war noch gar nichts von dem bekannt, was sich in der Stadt ereignete. Aber die Herzen der beiden Gatten hatten sich wiedergefunden, diesmal wohl für immer. Und wieviel hatten sie sich zu erzählen. Erwin Bolten wollte erst zurücktreten von der ganzen Leitung. „Ich habe mich an dir so schwer versündigt, daß ein langes Leben der Reue und Aufopferung nicht hinreichen wird, zu sühnen. Arm wie ich kam, will ich wieder von hier gehen, ich verdiene kein anderes Los!“ Sie aber verschloß ihm den Mund mit einem Kusse. Was könnte Liebe nicht alles vergeben! Man hatte die Fenster geöffnet, so daß das warme Licht hereindringen konnte. Auf der Terrasse wiegten sich die Blumen im lauen Winde und aus der Ferne tönte verschwommen der Eisenhammer im Stahlwerk des Hüttenbesitzers. Ein Diener meldete zwei Herren, Keller und Franz Burner! Anny erhob sich freudig. „Mein alter treuer Franz! Mein bester, einziger Freund in der tiefen Not!“ rief sie. Schon traten die Herren über die Schwelle, Franz Burner glücklich wie ein Kind. „Es ist alle Not zu Ende,“ lachte er.„Und meine erste Bitte wäre: nehmen Sie mich wieder zu sich!“ Daß Anny diese Bitte erfüllte, ist wohl selbstverständlich. Dann gab es eine lange, ernste Besprechung mit dem Detektiv Keller. * Am nächsten Morgen meldete ein Blatt lakonisch: „Die gestern verhaftete Fanny Ehlers, bekannt durch ihren geradezu sensationell ausgeführten Betrug und der durch sie gespielten Doppelrolle, hat sich in verflossener Nacht im Untersuchungsgefängnis vergiftet. Die raffinierte Verbrecherin, welche außer dem unerhörten Betrugsvergehen auch zwei Menschenleben auf dem Gewissen hat, trug einen Ring, dessen Kapsel das Gift enthielt. Der Wärter fand sie tot in der Zelle. Kurz vorher machte sie noch dem Untersuchungsrichter umfassende Mitteilungen und legte ein volles Bekenntnis ab. Es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß auch der Hüttenbesitzer Bolten vor ihr unter allerlei Vorspiegelungen betrogen wurde. Erwin Bolten, welcher bekanntlich leidend ist, wird sich in allernächster Zeit mit seiner jungen Gemahlin einige Monate zur Erholung nach dem Süden begeben. Als der Detektiv Keller diese Notiz las, nickte er still für sich. „Ich hatte das erwartet! Es war das Beste, was die Verbrecherin tun konnte!“ Zwei Tage später begrub man unter großer Beteiligung den Sanitätsrat Berndorf. Als letzte der Trauergäste blieb eine junge Frau zurück, welche einen wundervollen Kranz auf den Hügel legte und der Detektiv Keller. Es war Anny Bolten. Eine schwere Träne löste sich unter ihren Wimpern. „Ruhe in Frieden!" flüsterte sie.„Und daß ich dem andern Vater mehr Liebe entgegenbrachte, das wirst du mir im Jenseits nicht zu schwer anrechnen!“ Keller trat bewegt hinter sie. „Der Tote war mir mehr als je ein anderer Mann,“ sagte er.„Er hat ein Geheimnis mit sich in das Grab genommen, das Rätsel seines Todes. Aber wir wollen es nicht mehr zu lösen suchen. Wer ausgerungen hat, fand auch den Frieden.“ Langsam kehrte er mit Anny nach dem Wagen zurück, der sie nach Ruhland zurückbrachte. Wenige Tage später reisten Erwin Bolten und Anny nach dem Süden. Wenn sie zurückkehren werden, ist es inzwischen Frühling geworden. Und auch die schweren Schatten sind dann langsam gewichen. Im Strome der Weltstadt haben neuere Ereignisse jenen einen, wahrhaft sensationellen Fall verdrängt. Dann wird auch langsam der Friede einkehren. — Ende.—