* * Nr. 41. Dienstag, den 6. April 1926. Rotationsdruck und Verlag von Fritz Küching, Annen. ssssssosensnssenn Nach Ssteen. Das Osterfest bedeutet in der Politik stets einen wichtigen Abschnitt, ganz besonders aber in diesem Jahr, in dem es mit dem Quartalswechsel und dem Aeginn des neuen Haushaltsjahres zusammenfiel. Dadurch bildete es den Abschluß einer Reihe wichtiger parlamentarischer Arbeiten, insbesondere des Reichshaushalts und des damit zusammenhängenden Steuermilderungsgesetzes. Nach dem Fest treten jetzt neue politische Fragen in den Vordergrund. Was uns die nächste Zeit auf innerpolitischemGebiet bringen wird, bleibt abzuwarten. Die neue Reichsregierung hat zwar verschiedene Reformen angekündigt, es fragt sich aber, ob die Vorarbeiten schon soweit gediehen sind, daß schon in nächster Zeit entsprechende Vorlagen an den Reichstag gelangen können. In Frage kommen vor allem zwei Reformwerke; zunächst die sagenhafte Verwaltungsreform, die zum eisernen Bestande der Programme sämtlicher Regierungen der Nachkriegszeit gehört hat, ohne daß man bisher praktische Ergebnisse gesehen hat,— falls man nicht etwa den Beamtenabbau als Verwaltungsreform ansehen will. Die Frage ist besonders schwierig, weil sie nur in engster Zusammenarbeit mit den Ländern und Gemeinden gelöst werden kann. Das zweite Kabinett Luther hat dann noch eine zweite Reform auf sein Programm gesetzt: eine Aenderung des Wahlrechts. Damit hat es eine Frage angeschnitten, die vielleicht noch schwieriger zu lösen ist, als die Frage der Verwaltungsreform. Restlos zufrieden ist zwar heute kaum noch eine einzige Partei mit dem geltenden Wahlrecht. Die Wünsche auf Abänderung bewegen sich aber doch in ganz verschiedener Richtung. Man hat dem heute geltenden Listenwahlrecht zweifellos mit Recht den Vorwurf gemacht, daß das früher zwischen dem Wähler und dem Gewählten bestehende Vertrauensverhältnis gelockert worden ist. Es ist aber sehr schwer, ohne Preisgabe der Verhältniswahl eine Aenderung herbeizuführen. Durch eine Verkleinerung der Wahlkreise könnte bei unserer Parteizersplitterung die Sache noch verschlimmert werden. Je kleiner die Wahlkreise, um so kleiner müßte auch die Zahl der in den Wahlkreisen gewählten Abgeordneten werden und umso größer die Zahl derer, die auf die Reichslisten entfallen und somit jeder unmittelbaren Kontrolle durch die Wähler entzogen sind. Man darf unter diesen Umständen gespannt sein, wie der Reichsinnenminister Dr. Külz das Problem zu lösen gedenkt. In wirtschaftspolitischer Hinsicht werden auch weiterhin die Handelsvertragsverhandlungen im Vordergrund stehen. Von besonderer Bedeutung werden dabei auch die Verhandlungen mit Oesterreich sein, die bei dem jüngsten Besuch Dr. Rameks in Berlin angebahnt worden sind. In der„großen“ Politik rückt jetzt der Termin heran, an dem in Genf der Ausschuß zur Vorbereitung der Abrüstungskonferenz zusammentreten soll. Diese Tagung ist bekanntlich für Mai in Aussicht genommen. In Paris macht man aber schon wieder für einenAufschub der Vorkonferenz um dreiMonate Stimmung. Man will sich vorher erst noch mit England über die sogenannte Abrüstung verständigen, d. h. also, die Genfer Kommission soll vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Die Aussichten für die Abrüstungskonferenz erscheinen unter diesen Umständen recht trübe. Kaum günstiger sind die Aussichten für die Genfer„Studienkommission“, die die Frage der Erweiterung des Völkerbundsrates prüfen soll. Die Gegensätze der Völkerbundsmächte in dieser Frage bestehen unvermindert fort. Das gilt insbesondere auch von der mit der Frage der Erweiterung des Völkerbundsrates eng zusammenhängenden Frage des Einstimmigkeitsprinzips. Frankreich, das sich besonders für die Ratserweiterung eingesetzt hat, wäre wohl auch bereit, den Grundsatz, daß die entscheidenden Beschlüsse des Rates einstimmig gefaßt werden müssen, zu opfern, während England aus Furcht, überstimmt zu werden, für Beibehaltung des Einstimmigkeitsprinzips ist. Daß Deutschland grundsätzlich bereit ist, an den Arbeiten der Studienkommission teilzunehmen, hat das Reichskabinett schon in seiner letzten Sitzung vor Ostern erklärt. Ueber die Einzelheiten muß es sich aber noch in den nächsten Wochen schlüssig werden. Der Tribut der deutschen Industrie. Die erste Hälfte der Jahreszinsleistung für das zweite Reparationsjahr bezahlt. Die Bank für deutsche Industrieobligationen hat am 1. April 1926 vormittags 62,5 Millionen Goldmark gemäß den Bestimmungen des Industriebelastungsgesetzes auf das Reichsbankkonto des Generalagenten für die Reparationszahlungen für Rechnung des Treuhänders für deutsche Industrieobligationen überwiesen. Dieser Betrag stellt die erste Hälfte der für das zweite Reparationsjahr vorgesehenen Jahreszinsleistung von 2,5 Proz. auf die Fünf=Milliarden=Belastung der deutschen Industrie dar, die dem Treuhänder seiner Zeit in Form von Industriebons und veräußerlichen Obligationen übergeben worden ist. Mit dieser Zahlung sind trotz der schwierigen Lage der deutschen Wirtschaft die zum 1. April 1926 aus der Industriebelastung sich ergebenden Verpflichtungen frist= und ordnungsgemäß erfüllt worden. Zeldherr und Reichsprasident. Zu Hindenburgs 60. Militärjubiläum am 7. April. Hindenburg heißt mit vollem Namen von Beneckendorff und von Hindenburg. Dem Stamme nach ist er kein Hindenburg, sondern ein Beneckendorff, abstammend aus dem uralten Adelsgeschlecht Beneckendorff, des Wappens mit dem Büffelkopfe. Der Doppelname rührt von einer königlich preußischen Namen= und Wappenvereinigung vom 2. 1. 1789 mit denen der ausgestorbenen von Hindenburg her, die damals dem Johann Gottfried von Beneckendorff(geb. 1749, gestorben 1827), Herrn auf Keimkallen, Limbsee, Neudeck und Perscheln, dem Urgroßvater des Generalfeldmarschalls, zuteil wurde, weil die väterliche Großmutter dieses Johann Otto Gottfried Scholastika, eine geborene von Hindenburg gewesen war. Er hat also, indem er sich selbst meist bloß kurz„von Hindenburg“ nennt, eigentlich den Namen einer Ahnfrau unsterblich gemacht, statt den seiner Vorfahren des eigenen, des Mannesstammes! Paul(Ludwig Hans Anton) von Beneckendorff und von Hindenburg ist am 2. 10. 1847 zu Posen geboren. Sein Vater war Robert von Beneckendorff und von Hindenburg(gest. 1902 als Major a..), die Mutter Luise, geb. Schwickardt. Am 7. 4. 1866 kam Hindenburg als Leutnant in das 3. Garde=Regiment z. F. Am Feldzug von 1866 hat der junge Offizier teilgenommen. Bei Königgrätz hat er sich ausgezeichnet, wurde leicht verwundet und erhielt dafür später den Roten Adler= orden 4. Kl. mit Schwertern. Den Krieg gegen Frankreich von 1870=71 machte der nun 23 jährige als Adjutant des 1. Bataillons mit. Er hat an den Schlachten bei Gravelotte=St. Privat und Sedan, der Belagerung von Paris, der Erstürmung von Le Bourget teilgenommen und brachte das Eiserne Kreuz 2. Kl. heim. Am 13. 4. 1872 wurde er mierleutnant; von 1873 bis 1876 wurde die Kriegsakademie besucht. 1877 wurde der Premierleutnant zur Dienstleistung bei Großen Generalstab kommandiert und 1878 unter Beförderung zum Hauptmann unter Belassung beim Großen Generalstab in den Generalstab der Armee versetzt. 1885 wurde er Major, 1894 Oberst. Als solcher wurde er 1896 Chef des Generalstabes des 8. Armeekorps. 1897 wurde Hindenburg Generalmajor, 1900 wurde er als Generalleutnant an die Spitze der 28. Division gestellt. Am Geb tstag des Kaisers 1903 wurde er mit der Führung des 4. Armeekorps beauftragt, am 18. 5. des nämlichen Jahres Kommandierender General des gleichen Armeekorps, am 22. 6. 1904 General der Infanterie. Auf den Weihnachtstisch des Jahres 1908 legte ihm sein Kriegsherr die Stellung a la suite des Regiments, in dem er seine Laufbahn als Offizier begonnen hat. Am 18. 3. 1911 wurde er auf seinen Antrag zur Disposition gestellt und erhielt den hohen Orden vom Schwarzen Adler. 990 Dieses ist der äußere Lebensabriß Hindenburgs bis zum Ausbruch des Krieges.— Vermählt war der Feldherr seit dem 24. 9. 1879 mit Gertrud von Sperling, einer Tochter des 1872 zu Dresden verstorbenen Generalmajors, Oskar von Sperling. Der Ehe sind drei Kinder, zwei Töchter und ein Sohn, entsprossen. Es bleibt nur noch übrig, sich einiger Daten aus Hindenburgs Leben nach dem Kriege zu erinnern. Es, wird stets eines seiner großen Verdienste bleiben, daß er den Hauptteil des Westheeres ohne Erschütterung in die von der Revolution durchwütete Heimat zurückführte und die durch die Waffenstillstandsbedingungen geforderte Demobilmachung der Armee durchführte. Am 1. Mai 1919 erbat er von der Regierung seine Entbindung von diesem Amte u. legte drei Tage vor der Unterzeichnung des Versailler Vertrages den Oberbefehl nieder.— Ein Jahr darauf erschienen, in seiner Hannoveraner Muße geschrieben, seine„Lebenserinnerungen“. Wieder ein Jahr darauf traf ihn ein tiefer Schmerz: er verlor durch den Tod seine treue Lebensgefährtin nach 41 jähriger Ehe. Vor Jahresfrist wählte das deutsche Volk Hindenburg zum zweiten Präsidenten der Republik. ob ein Umsatz vor oder nach dem 1. April 1926 liegt, entscheidet nach den in Kürze ergehenden Uebergangsbestimmungen bei der Versteuerung nach den vereinnahmten Entgelten(Isteinnahme) der Zeitpunkt der Vereinnahmung, bei der Versteuerung nach den Leistungen u. Lieferungen(Solleinnahme) der Zeitpunkt der bewirkten Leistungen. Die Steuerpflichtigen, die zu monatlichen Vorauszahlungen der allgemeinen Umsatzsteuer verpflichtet sind, haben daher erstmals im Mai 1926 für die Umsätze im April, die Steuerpflichtigen, die zu vierteljährlichen Vorauszahlungen der allgemeinen Umsatzsteuer verpflichtet sind, erstmals im Juli 1926 für die Umsätze vom April bis Juni 1926 die Umsatzsteuer in Höhe von 0,75 Prozent zu entrichten. Dagegen haben sowohl die Monats- als auch die Vierteljahrszahler bei der Vorauszahlung der allgemeinen Umsatzsteuer im April 1926, die sich auf die Umsätze vor dem 1. April 1926 bezieht, noch ein Prozent zu zahlen. Soweit Hersteller= und Kleinhandelssteuerpflichtige nach vereinnahmten Entgelten versteuern, haben sie für alle vor dem 1. April 1926 ausgeführten Lieferungen und nur für diese noch 0,75 Proz. zu zahlen. Die Zukunft Schaumburg-Lippes. Volksentscheid über die Anschlußfrage. Kurz vor Ostern hat der lippische Landtag einstimmig beschlossen, daß die Frage, ob sich Schaumburg=Lippe an Preußen anschließen soll, zum Gegenstand eines Volksentscheids gemacht werden soll. Die Verhandlungen über die Anschlußfrage ziehen sich schon längere Zeit hin. Für die Befürworter des Anschlusses sind vor allem finanzielle Erwägungen maßgebend, da die Verwaltung des kleinen Ländchens zur Zeit recht kostspielig ist. Für den Anschluß Schaumburg=Lippes an Preußen sind folgende Richtlinien aufgestellt worden: Schaumburg=Lippe wird ein preußischer Kreis mit dem Namen Schaumburg=Lippe innerhalb der Provinz Hannover. Die Städte werden selbständige Städte im Sinne der Hannoverschen Kreisordnung (d. h. Landesverwaltung und Polizei unterstehen unmittelbar dem Regierungspräsidenten), sind aber hinsichtlich der wirtschaftlichen Selbstverwaltung Teile des Reichskommunalverbandes. Bis zur neuen Provinziallandtagswahl wählt der Kreis 2 Provinziallandtagsabgeordnete für sich. Der Kreistag besteht aus 24 Abgeordneten. Preußen übernimmt die Rechte und Pflichten des Staates. Für Uebernahme der Staatslasten ohne Erhöhung der Staatssteuern und für die dadurch erfolgende Entlastung des Schaumburg=Lippischen Steuerzahlers und als Ausgleich für die Beteiligung Schaumburg=Lippes an dem altpreußischen Staatsvermögen ist eine Beteiligung Preußens am Domanium vorgesehen.=Die gleiche Regelung wie für das Domanium gilt für den sonstigen staatlichen Grundbesitz, soweit er nicht für staatliche Verwaltungen in Anspruch genommen werden muß. Deutsches Reich. — Ratifizierung deutsch=polnischer Verträge. Im Berliner Auswärtigen Amt sind die Ratifikationsurkunden zu dem deutsch=polnischen Vormundschaftsabkommen vom 5. März 1924 ausgetauscht worden. Gleichzeitig sind in Warschau die Ratifikationsurkunden zu dem deutsch=polnischen Vertrag über den verkehr vom 5. März 1924 ausgewechselt worden. Die beiden Verträge, die bereits im Reichsgesetzblatt veröffentlicht sind, treten zwei Monate nach dem Austausch der Ratifikationsurkunden in Kraft. — Mißtrauensantrag gegen die Anhaltische Regierung. Im Anhaltischen Landtag brachte die bürgerliche Arbeitsgemeinschaft einen Mißtrauensantrag gegen das gesamte Staatsministerium wegen des Verhaltens in der Leopoldshaller Salzbergaffäre ein. Ueber den Antrag wird am 3. April abgestimmt werden. Bei der Zusammensetzung des Landtags dürfte der Mißtrauensantrag mit den 19 Stimmen der Demokraten und Sozialdemokraten gegen 17 Stimmen des übrigen Landtags abgelehnt werden. — Deutsche Rückfragen in Paris. Der deutsche Botschafter in Paris, Herr v. Hoesch, hatte eine längere Unterredung mit dem französischen Ministerpräsidenten Briand. Die Unterredung bezog sich auf die politische Gesamtlage und die Deutschland gegenwärtig besonders interessierenden Fragen, wie z. B. den Stand der Luftschiffahrtsverhandlungen und die französisch=deutschen Wirtschaftsbeziehungen. In der Unterredung ist, dem„Matin" zufolge, vor allem auch die Frage der Kompetenz der Kommission zur Prüfung der Verfassung des Völkerbundsrates und die Haltung Frankreichs gegenüber den Ansprüchen Spaniens und Brasiliens erörtert worden. — Die neue Aera im Saargebiet. Der aus dem Amt geschiedene Präsident der Saar=Kommission, Rault, hat das Saargebiet im Flugzeug verlassen. Die Bevölkerung hat ihm keine Träne nachgeweint. Dem neuen Präsidenten Stephens=Kanada werden zwar nicht Vorschußlorbeeren gespendet, doch wird er des Vertrauens und der Bereitschaft zur loyalen Mitarbeit versichert unter der Voraussetzung, daß er sich einzig und allein von der vom Völkerbundsrat der Regierungskommission ausdrücklich auferlegten Pflicht leiten lasse, keine anderen Sorgen und keine anderen Interessen zu kennen, als die Wohlfahrt der Saarbevölkerung. — DasEnde des„Roten Jungsturms“. Der„Rote Frontkämpferbund", Reichsbund der proletarischen Kriegsteilnehmer, E. V. in Berlin, ist durch Urteil des Kammergerichts vom 7. November 1925 verurteilt worden, den Gebrauch des Namens„Jungsturm“ auch in der Verbindung„Roter Jungsturm“ zu unterlassen. Nachdem der„Rote Frontkämpferbund“ seine gegen dieses Urteil eingelegte Revision wieder zurückgenommen hat, ist dieses Urteil nun rechtskräftig geworden.— Es gründet sich darauf, daß das„Deutsche Jugendkorps Der Jungsturm diesen Namen bereits vor dem Kriege führte und ein Anrecht darauf habe, diese seinen bei der Jugend werbenden Namen nicht von anderen Organisationen benutzt zu sehen; ihm stehe daher der Schutz des 12 des BGB. Par. se3 LÖc. zu. Grenzkämpfe im Jrak. Die Berechnung der Umsatzsteuer. Uebergangsbestimmungen zum Steuermilderungsgesetz. Durch das Gesetz über Steuermilderungen zur Erleichterung der Wirtschaftslage vom 31. März 1926 ist der Satz der allgemeinen Amsatzsteuer für die Umsätze vom 1. April 1926 an von 1 Prozent auf 0,75 Prozent ermäßigt und die Hersteller= und Kleinhandelssteuer aufgehoben worden. Darüber, Lösung der Mossulfrage durch englische Tanks? Der„Temps“=Korrespondent in Konstantinopel meldet, daß für die Lösung des Mossulkonfliktes augenblicklich drei Möglichkeiten ins Auge gefaßt werden: 1. Abschluß eines englisch=türkischen Bündnisvertrages, wobei England die Garantie für die territoriale Unversehrtheit der Türkei übernehmen würde. 2. Abtretung eines 50 bis 100 Kilometer breiten Geländestreifen im Norden der Mossulgrenze an die Türkei sowie Gewährung gewisser wirtschaftlicher Vergünstigungen im Irakgebiet. 3. Neutralisierung von Mossul. Während sich die Diplomaten noch immer um die Lösung des Mossulproblems bemühen, scheinen im Irak die Gewehre von selbst loszugehen. Eine Reuter=Meldung aus Bagdad besagt: Britische Tanks traten an der Grenze zwischen Syrien und dem Irakgebiet in Aktion, als große Teile syrisch=arabischer Stämme einen Stamm des Irakgebietes angriffen, dem die Verteidigung eines Grenzpostens oblag. Der Feind überschritt mit 2000 Mann die Grenze des Irakgebietes. Die britischen Tanks sügten ben eindringenden Stämmen schwere Verluste zu. Als Flugzeuge erschienen, floh der Feind unter Zurücklassung von 45 Toten. Ausland. Ungarn. Der Frankenfälscherprozeß. In den nächsten Tagen wird der Prozeß gegen die ungarischen Frankenfälscher beginnen. Der in Budapest weilende französische Polizeipräfekt erklärte, daß die Franzosen von den bisherigen Ergebnissen der Untersuchung nicht befriedigt seien und unbedingt die Aufklärung einer Reihe bisher nur unklarer Einzelheiten verlangen müßten. Die Liste der französischen Forderungen, die sich besonders auf die letzten Zeugenaussagen bezieht, ist der Staatsanwaltschaft übergeben worden. Es handelt sich dabei um die Herstellung der für die Banknoten=Fälschungen verwendeten Steinklischees. Die Franzosen verlangen auch, daß in der Hauptverhandlung unbedingt der frühere Feldbischof Zadavec als Zeuge erscheint. Frankreich. Französische Offensive im südlichen Libanon. Wie die United Preß von französischer Seite erfährt, hat die französische Offensive gegen die Drusen in dem südlichen Libanon am Donnerstag morgen begonnen und wurde nach eingegangenen Generalstabsberichten, erfolgreich fortgesetzt, während sich die Drusen unter sung ihrer Gefallenen und Verwundeten in ungeordnetem Rückzug befinden. Zwei französische Kolonnen, die in der Gegend von Kuneitra operierten, stießen auf verschiedene Banden von Drusen. In dem sich entwickelnden Gefechte wurden die Drusen unter schweren Verlusten zurückgeschlagen. China. Peking bombardiert. 4. April. Die Truppenlager innerhalb der Tartarenstadt werden durch Koalitionsflugzeuge bombardiert. Dazu wird ergänzend gemeldet: Heute bei Sonnenausgang griffen zwei Flugzeuggeschwader Tschang=so=lins Peking an. Es wurden innerhalb desWeichbildes der Stadt etwa dreic ßig Bomben abgeworfen, von denen fünf in der Nähe des Winterpalastes und des Himmelstempels explodierten. Eine Anzahl Häuser ist zerstört, jedoch wurden keine Menschen verletzt. In der Stadt herrscht ungeheure Aufregung, da man nicht erwartet hatte, daß Peking selbst beworfen würde und geglaubt habe, die Truppen der Marschälle würden sich wie bisher auch weiterhin darauf beschränken, die Rückzugslinie von Fengs Truppen mit Bomben zu belegen. Das diplomatische Korps hat sich bereits mit der Frage befaßt. Man ist aber der Ansicht, daß die fremden Diplomaten keinerlei Handhabe besitzen, die Luftangriffe auf die Stadt zu verhüten, und daß das diplomatische Korps lediglich auf der Unverletzlichkeit des Gesandschaftsviertels bestehen könne. Lokales. § Annen, 6. April. Ein wirklicher Freund des Handwerks. Der Bürgermeister in Moers hat an seine Verwaltungsstellen eine Verfügung erlassen, aus wel.. ein großes Verständnis für das Handwerk pricht. Wir wollen unseren Lesern des Interesses wegen diese Verfügung nicht vorenthalten. Der Bürgermeister. Moers, den 17. März 1926. Verfügung. 1. An das Rechnungsbüro. . Pei, der Vergebung von Hauszinssteuerhypothegaute u Zukunft streng darauf zu achten, daß die Trult, welche Hauszinssteuerhypotheken bewilligt bekommen, die Verpflichtung eingehen, sämtliche mit dem Neubau verbundenen Arbeiten und Lieferungen an Moerser Gewerbetreibende und Handwerker zu vergeben. Es ist ihnen folgende Erklärung zur Unterzeichnung vorzulegen: „Ich verpflichte mich für den Fall, daß mir für meinen in der......=Straße zu errichtenden Neubau eine Hauszinssteuerhypothek bewilligt wird, alle mit dem Neubau verbundenen Arbeiten und Lieferungen ausschließlich an Moerser Gewerbetreibende „Handwerker zu vergeben und mich hinsichtlich der Durchführung dieser Verpflichtung der Nachprüfung durch das Stadtbauamt zu unterziehen. Sollte ich gegen diese Verpflichtung verstoßen, so bin ich damit einverstanden, daß mir der bis dahin noch nicht ausgezahlte Teil der Hauszinssteuerhypothek gesperrt wird und nicht an mich zur Auszahlung ge„ Dem Stadtbauamt ist von jeder Hauszinssteuerhypotheken=Bewilligung Kenntnis zu geben mit dem Die Tochler des Ainisters. Roman von Ernst Georgy. (Nachdruck verboten.) Ersuchen, die Durchführung der vorerwähnten Verpflichtung nachzuprüfen. Diese Anordnung ist mit aller erforderlichen Sorgfalt und Strenge durchzuführen. 2. Abschrift von 1 dem Stadtbauamt zur Kenntnis und Beachtung. 3. an sämtliche Abteilungen. a) Die nun schon seit Monaten anhaltende schwere Wirtschaftskrise, deren Ende noch nicht abzusehen ist, und unter der in besonderem Maße auch das heimische Gewerbe und Handwerk leidet, gebietet der Verwaltung, die ja doch nur die Vertretung u. der Träger der gesamten Bürgerschaft ist, mehr denn je, dem heimischen Handwerk und Gewerbe jede nur mögliche Förderung und Unterstützung zuteil werden zu lassen; denn wenn unser Handwerk und Gewerbe ihre Existenz verlieren und keine Steuern mehr zahlen können, dann steht die Verwaltung in gleicher Weise vor dem Ruin. „Ich ordne daher an, daß sämtliche Lieferungen und Leistungen, welche von der Verwaltung vergeben werden, bei den einschlägigen Moerser Gewerbetreibenden u. Handwerkern anzufragen sind u. nur dann an auswärtige Firmen vergeben werden dürfen, wenn die Moerser Firmen in die Konkurrenzpreise bei gleicher Qualität nicht eintreten können oder wollen, bezw. wenn die Lieferungsmöglichkeit nicht besteht. Ich ersuche um strengste Beachtung dieser Anordnung. Sie bietet in ihrer Fassung hinreichendSchutz gegen etwaige Unterforderungen Moerser Lieferanten sowie die Möglichkeit, sich an auswärtige Firmen zu wenden, wenn es sich um Spezialarbeiten handelt, welche von Moerser Lieferanten nicht erledigt werden können. Es ist daher in jedem Falle insbesondere in dem zuletzt erwähnten zu prüfen, ob nicht die Arbeit oder Lieferung durch Vermittlung eines Moerser Lieferanten— selbstverständlich bei gleichen Preisen— bezogen werden kann. den gleichen Gründen wird sämtlichen Dienststellen der Einkauf von Materialien bezw. für die Verwaltung bei Hausierern untersagt. Hausierer, welche zu irgendeiner Dienststelle kommen, sind unter Hinweis auf die vorstehende Verfügung des Hauses zu verweisen. erteshrerseänin der vorstehenden Verfügung als eine „elostverständliche Verpflichtung für die Verwaltung sollte jeder einzelne Beamte nach Möglichkeit auch als seine persönliche Verpflichtung ansehen und beim Einkauf seines täglichen Bedarfs usw. das heimische Gewerbe tunlichst unterstützen, denn das Wohl und Wehe ist letzten Endes aufs engste mit dem Wohl und Wehe des heimischen Handwerks und Gewerbes verbunden. Wenn ich dies letztere der Beamtenschaft auch nur als einen persönlichen Wunsch vorhalten kann, so sehe ich mich im Zusammenhang damit veranlaßt, die Beamtenschaft zu untersagen, während der Dienststunden und in den Dienstgebäuden zum Schaden des heimischen Handwerks und Gewerbes von auswärts Lieferungen zu beziehen und zu verteilen. Es werden sich, von wenigen Ausnahmefällen abgesehen, auch mit dem heimischen Gewerbe Abmachunlassen, die kaum viel ungünstiger sind als die Bedingungen beim Bezuge von auswärts. Ich würde der Beamtenschaft besonders dankbar sein, wenn sie durch Erfüllung dieses Wunsches erkennbar zum Ausdruck brächte, daß sie sich tatsächlich mit unserer heimischen Wirtschaft zu einer Notgemeinschaft verbunden fühlt. * „Wilhelm Tell“ in Witten. Wachlers Bergtheater bei Thale im Harz war di: erste bewußte und planmäßige Schöpfung der Freilichtbühne. Der Gedanke hat sich durchgesetzt! In allen Ecken und Enden blühen Freilichtbühnen empor. Die Freilichtspiele der Provinz Westfalen kommen nach Witten. In dem Stadtwald Hohenstein, der jährlich das Ziel tausender Ausflügler ist, wird zur Zeit ein Freilichtspiel großen Stils angelegt. Zur Aufführung im kommenden Sommer hat man das Schauspiel„Wilhelm Tell“ von Schiller gewählt, das unsere Literarhistoriker immer noch als das einzige Volksstück unserer Literatur bezeichnen. Und als Volksstück soll er gespielt werden, damit er auch als Volksstück wirke, als Offenbarung urtümlichsten Volksempfindens, wie es Schiller wollte, der sagte, sein Tell„solle Volkes Liebe zu Heimat, Reinheit und Freiheit schildern mit den Tönen alter Bardenlieder" So hat im Sommer 1924 der Tell in Tecklenburg gewirkt. So wird er auch in Witten wirken! Denn es sollen Bilder freiesten Volkslebens von farbiger Großartigkeit erstehen: Hirten, die singend Herden zu Tal treiben, Senner und Sennerinnen tanzend, singend im bunten Reigen mit den Bewohnern des Tals; Reiter sausen dazwischen, die Reisige des Landenberger, des Geßler, ein Jagdzug zu Fuß und zu Roß zieht vorüber, dieweil fronende Schweizer die Mauern Zwinguris bauen. Und hoch von den Bergen erklingt der ewige Schwur des Mahnruf gegen jeden Unterdrücker. Und schließlich hat Liebe eines herrlichen Volkes zu Heimat, Recht und Freiheit dennoch gesiegt; gesiegt, weil gerade Männer Führer waren: Tell, der Wackere, steht an ihrer Spitze, und bei ihm stehm der alte, Walter Fürst und Werner Stauffacher und Meichthat, der Edle von Attinghausen und viele, viele andere Männer und herrliche Frauen. Die erste Aufführung soll am 1. Pfingstfeiertag 2. Is., erfolgen. Weitere Auskunft erteilt die Geschaftssteue der Freilichtspiele, Rathaus,(Fernruf Nr. 1600—1607) und der Verkehrsverein(Fernruf Nr. 94) Witten. strahlen nicht für eine Minute fernzuhalten vermochten, und bei 20 Grad im Schatten hätte man sich, wäre die Vegetation nicht erst in ihrer, freilich ehr raschen Entwicklung begriffen, vorstellen können, # nicht Ostern, sondern Pfingsten die unabsehbaren Schuren ins Freie gelockt hatte. Das zarte, frische Grün des sprießenden Grases, der Sträucher und der früh sich entfaltenden Bäume mischte sich mit dem schneeigen Weiß und Rosa der beginnenden ObstHastmpiritge her'schte maper Verkehr. Die waren auf einen solchen Andrang noch gar nicht eingerichtet. Die Ausflugsorte aller Himmelsrichtungen waren überfüllt wie an den schönsten Sommersonntagen, und alle Verkehrsmittel hatten einen gewaltigen Massenandrang zu bewältigen. Da die Abendkuhle und die noch verhältnismäßig früh einbrechende Dunkelheit die Ausflügler zeitiger as grst zurückführte, so kamen auch die Restaurants jahrigen# och zu threm Recht, so daß mit den diesjährigen Ostertagen zweifellos alle Welt recht zufrieden gewesen sein wird. —(Lohnverhandlungen für das Baugewerbe.) Von Montag bis Donnerstag haben die Lohnverhandlungen für das Baugewerbe bei dem Zentralschiedsgericht in Berlin stattgefunden und nur zu einem Teilergebnis geführt. Nur für drei Lohnbezirke ist eine Einigung zustande gekommen und zwar für Frankfurt a.., Bayern, Westfalen=Ost und Lippe. Hier bleiben die Löhne auf der bisherigen Regelung bestehen. Für die anderen Bezirke u. a. Rheinland und Westfalen sind die Verhandlungen an die Bezirksinstanzen zurückverwiesen, die bis zum 30. April unter Leitung eines unparteiischen Vorsitzenden nochmals zu verhandeln haben. Falls keine Einigung erzielt wird, geht der Streitfau nochmals zum Zentralschiedsgericht, das dann endgültig entscheidet. Die jetzigen Löhne werden vorläufig weiter gezahlt bis eine andere Regelung in Kraft tritt. —(Einigung im rheinisch=westfälischen Brausreigewerbe.) Die Tarif= und Lohnbewegung im rheinisch=westfälischen Brauereigewerbe ist nunmehr dadurch beendet worden, daß der Schiedsspruch vom an Fkärz von beiden Parteien angenommen worDarauf hat der Verband der rheinisch=westälischen Brauereien sich entschlossen, den Schiedsspruch vom 1. März über den Rahmentarif nachllaglich anzunehmen. Mithin ist der Tarifvertrag mit einigen Aenderungen bis 31. Dezember 1926 und sind die bisherigen Löhne bis 30. September Lo20 Verlängert worden. .) „Entsinnst du dich nicht, wann dies war, Egon?“ Er dachte angestrengt nach.„Doch Mutter, das war alles vor ungefähr zwei und einem halben Jahre. Bald darauf kam Georgs neuer Zusammendruch in dem Klub in Hamburg, wo er zu den Rennen sich aufhielt und ein Vermögen verspielte. Kurze Zeit später meldete er sich zum Tropendienst, um aus all den Verführungen hier herauszukommen. Er war damals in einem wirklich beklagensTertstmarh und stand vorm „Charakterschwäche und Selbstbewußtsein" erlärte Frau Meinhard bitter.„Es wäre um ihn vieueicht nicht schade und für uns besser gewesen! Gertrud hätte einen so prächtigen Mann wie Baron Stellfreth nicht ausgeschlagen. .„Der junge Offizier stand langsam auf.„Wie halt Iyr Frauen oft seid“, sagte er.„Verzeih, lutter, aber derart kannst du nur sprechen, weil du zusallig das Glück hast— ich will Herbert und mich durchaus nicht rühmen— sehr kaltblütige u. solide Söhne zu haben. Wir haben nun einmal keine Neigungen, die gefährlich sind.“ purs Ihs habt einen wunderbaren Vater als Vorgoslen„ eine liebevolle, sorgsame Erziehung ge„Ich glaube, daß der verstorbene Oberlehrer Doktor Wiesener auch ein Ehrenmann war, und auch seine Frau an Georg ihre Pflicht getan hat. Wir kamen zu gleicher Zeit ins Kadettenhaus", widersprach er. Er zog die Uhr hervor.„Es ist zu spät. schleunigst zu Trude fahren, wenn ich noch pünktlich zu Tisch zurück sein will.“ „Gott mit dir“, murmelte sie,„tu dein Bestes, Versuche dein Heil und rücke ihr den Kopf zurecht, dem törichten verstockten Mädchen. Sage ihr, daß sie Scsanne mitstrait. „Ich werde mein Heil versuchen.“ id dann danke Dorothea Neumann, Egon für die Gastfreundschaft, die sie Gertrud erweist, und Katek., iür die un se uns geunsere Tachter venosten, die sie speiselsohne für unsere Tochler hat, zurückzugeben. Gand pinn.. sich gleichfalls erhebend, die Mutter schaute vom Fenster dem schlanken, Grang er in ein git ossenbarem Stolze nach. Da ichen entzog. as ihn schnal ihren Hhül spe Bl hatte ihr dieser Sohn Kummer und Sorgen Hatten sihr die. erigf wie eimn Bruder, der Asessor, —ce.. vie eeziehung leicht gemacht, waren sicher 4 ohne zu straucheln ihre Bahn gegangen. Wirker hatte recht! Das Glück war bei ihr gewesen ren Miston in ihr Dasetn. Sendung war nicht alzu groß * Meinhard zog kräftig die Klingel an der Wohnungstür. Eine saubere ältere Frau öffnete und sah den Einlaß Begehrenden erstaunt an:„Der Herr wünschen?“ „Könnte ich Fräulein Neumann sprechen?“ „JJetzt?“ fragte sie.„Fräulein Neumann ist bis ein uhr in der Schule. agte er hetge Sie nich bitte Fräulein Meinhardt, Ein merkwürdiger Ausdruck huschte über das Ge##t,##, Frau.„Fräulein Meinhard wohnt nicht Egon wurde etwas ungeduldig.„Ich bin der Bruder von Fräulein Meinhard, mich empfängt sie sicher. Bitte, melden Sie mich nur sofort!“ reunslscher. anengang. Ermeinte sie:„Nein, wirklich, Ihr ist vor einer.c, wohnt nicht mehr bei uns. Sie ###et wooihe mit allen ihren Sachen weggezogen. „ Der junge Offizier stand enttäuscht. Er ärgerte „ über den Aufschub, über die verlorene Zeit. „Bann geben Sie mir, bitte, die neue Adresse meiner Schwester, liebe Frau.“ te. Da müssen Sie Fräulein Neumann fragen.“ # Ich reise morgen früh spätestens wieder ab und Wann kann ich die Dame Frau Stoeb sah nach der Uhr, die in der kleinen Küche dicht neben dem Eingang hing.„Gleich vienleig große Pause sein, da hat mein Fräulein eienricht Zeit. Die Schule ist ja ganz nahe bei. sich der Herr dorthin und lassen sich Fräulein Neumann vom Schuldiener rufen“ Sie beschrieb ihm genau den Weg. Zehn Minuten später standen, zur allgemeinen in eifrigem Gespräch miteinander. Dorothea Neumann war blaß und erregt.„Gertrud ist ein vollkommen anderer Mensch geworden“ Färter. Ich wöch § Annen, 6. April(Nach dem Feste.) Diesmal konnten sich in der Tat die vielberedeten ältesten Leute nicht erinnern, je so prächtige Östertage erlebt zu haben. An beiden Feiertagen strahlte die Sonne mit fast sommerlicher Wärme vom lichtblauen Frühlingshimmel, der gestern auch nicht das kleinste Wölkchen zeigte. Aber auch Sonntag waren es nur feine, weiße Schönwetterwölkchen, die die Sonnen—(Fernsprechgebühren.) Die von den an das hiesige Ortsfernsprechnetz angeschlossenen Teilnehmern anteilmäßig zu entrichtenden Gebühren für die bestehende Verlängerung der Fernsprechdienststunden betragen vom 1. April 1926 ab unter Zugrundelegung der am 1. Januar vorhandenen Hauptanschlüsse vierteljährlich 75 Pfg. Der. Pflichtatend findet Mittwoch, 7. April, abenos 6 uyr in Rüdinghausen im Lokale F. Eckardt statt. Siehe Inserat. den Ausdruck: verbittert sie noch mehr— gebrauchen. Sie wollte keinen Rat ne Hilfe, Wie fe gzam weit, daß sie auch meihatten eine nannte, nicht mehr ertrug. Wir Meimungu als ich ihr gründlich a Schnomt veu— sagte, und ihr den Rat gab, sie sol s0 schneu wie möglich mit einer richtigen kaufmänniin Schreibmaschine, Schnellschrift mitr ihre Freundschaft und zag fort. denn das „Sie ist überreizt, verstockt. Sie verschmäht jeden Rat, jede Hilfe, sie will sich aus eigener Kraft Torarveiten, um uns zu beweisen, daß sie uns cht braucht!“ Die Lehrerin sprach traurig. che Mittels= Fragte der. dut sie denn irgend welser, liebes, gnädiges Fräulein, was bedeutet ist doch verwöhnt: „Sicher, Herr Oberleutnant, aber sie gefällt sich in einer förmlichen Entsagung und Selbsterniedrigung. Iih bin überzeugt, daß sie in Volksküchen ißt und in einem mehr als bescheidenen Zimmer haust!“ entgegnete Dorothea. „Doch, ich habe gestern durch reinen Zufall erfahren, wo sie sich eingemietet hat, und wollte heute nachmittag versuchen, sie zu sprechen und mir ihre Umgebung einmal anzusehen.“ Dorothea seufzte. „Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, daß Sie mir die Last der Verantwortung etwas abnehmen. Ihre liebe Frau Mutter verläßt sich so fest auf mich, ich versichere Sie, daß ich vor Sorge um Gertrud nicht mehr schlafen kann.“ „Natürlich verstehe ich das, gnädiges Fräulein. Ich bin außer mir darüber, daß Sie so viel Last durch uns haben. Wir stehen tief in Ihrer Schuld. „Ach, davon ist keine Rede,“ unterbrach sie ihn. „Jetzt atme ich auf. Gertrud liebt Sie von allen Geschwistern am meisten. Wenn ein Mensch etwas erreichen kann bei ihr, so sind Sie es, Herr Oberleutnant.“ gehe sofort zu ihr, und glauben Sie mir, ich lasse mich nicht so leichten Kaufes abweisen. Ich werde Trude, und wenn es mit Gewalt sein sollte, von ihrer abschüssigen Bahn zurückreißen, erklärte er entschlossen. Dorothea legte erschreckt die Hand auf seinen Arm.„Um Gottes willen,“ rief sie hastig,„nur keine Gewalt! Nur keine Aufregung! Sie können Gertrud, die ja volljährig ist, nur mit Weichheit, mit Liebe gewinnen. Von einer abschüssigen Bahn in Sie zu fürchten scheinen ist bei ihr nicht die Rede. „Wer kann das wissen, wenn sie erst im Leben steht und keine Mittel mehr hat. Solche verwöhnten, sorgsam gehüteten Töchter unserer Kreise sind am allerwenigsten gefeit...“ Wieder unterbrach sie ihn:„Möglich; aber folgen sie mir, die ich Ihre Schwester gerade in ihrer jetzigen Verfassung besser kenne, als Sie selbst, Herr Oberleutnant,“ sagte sie lebhaft.„Unterlassen Sie es, den Warner oder den Lehrmeister zu spielen. Versuchen Sie es lieber, Gertrud mit Weichheit und Liebe zu gewinnen. Es ist der einzige Weg, der noch zu ihr führt.“ Die Schulglocke ertönte. Das Geschrei der Kinder auf dem Hofe brandete noch einmal auf. Dann strömten die Kinder in die Klassen zurück. Einige ugierige, die vom Haustor auch die beiden Sprechenden beobachtet hatten, konnten noch erspähen, daß die„Neumann“ dem feinen Offizier die Hand reichte. Er beugte sich darüber und küßte sie, verneigte sich abschiednehmend und schritt sporenklirrend davon. che Rtgfinsterem Gesicht, in Gedanken versunken, #######enhard durch die breiten Straßen dieser bicht bevolkerten Gegend des Berliner Nordostens. Er hatte durch Fragen das Ziel seines Weges erkundet und stand endlich vor der Mietskaserne mit der durch Stuck und Farben, durch Erker und Balkone prunkvoll wirkenden Außenseite. Es gab noch zwei Quergebäude und mehrere Seitenflügel. Ein riesiger„stummer Portier", das heißt eine im Toreingang angebrachte Tafel mit zahlreichen kleinen Schildern verzeichnete Namen u. Stockwerke der Mieter. Tafeln und Kreideaufschriften und mit Reisnägeln angeheftete Zettel, auf denen Aftermieter u. Schlafburschen gesucht wurden, nahmen einen Teil der zund ein. Egon stand betroffen. Wie sollte er die Schwester hier herausfinden? Auf dem Hofe spielten zahlreiche Kinder. Keins konnte ihm Auskunft geben. Auch Männer und Frauen, die vorüberkamen, nicht. Unschlüssig wartete er in Hof, als sich das Fenster einer ebenerdig gelegenen Wohnung öffnete. Eine dicke Frau rief ihn an. Hausverwalters= wenk Ich bin de Frau von n " Er trat näher, die Hand zum Gruße an die Mütze legend.„Danke sehr. Ja, ich möchte wissen, wo hier ein Fraulein Meinhard wohnt?“ „Das hab ich mir gedacht,“ entgegnete sie.„Denn jehen Se man hier in'n Seitenflügel rechts drei Treppen rauf. Bei Schneider Flübbe wohnt das ser flag an d seidenen Unterröcke.:“ Das FenDer junge Mann stieg die drei Treppen, auf die in jeden Stockwerk drei Wohnungen mündeten, emr. isttenkarten neben dem Schildchen ließen auf ueberbevölkerung schließen. Seine Augen suchten, ex den Namen„Flübbe“ fand. Kinderweinen und Scherten drang hinter der Tür hervor. „ Die elektrische Klingel versagte. Er mußte wiederh##### taut klopfen, bis nahende Schritte verrieten, daß er gehört worden war. Eine Kette wurde bewegt, ein Schlüssel gedreht, endlich öffnete sich die kleine, schmale Pforte, und eine noch junge, hübsche Frau stand vor ihm u. blickte ihn verwundert an. se 2ch möchte zu Fräulein Meinhard,“ sagte er „Bedaure, Fräulein nimmt keine Besuche an. Sie hat es mir streng verboten,“ antwortete sie bestimmt und stellte sich vor die Oeffnung. „Seien Sie unbesorgt, Frau Flübbe, ich werde keine Gewalt anwenden,“ meinte er lächelnd.„Aber tun Sie mir den großen Gefallen und sagen Sie Fräulein Meinhard, daß ihr Bruder Egon aus Mainz zwei Tage in Berlin sei und sie zu sprechen wünschte. Ich bitte sehr darum!" Zögernd schaute sie ihn an.„Na, ich kann ja mal versuchen,“ meinte sie und ging davon. Der junge Offizier verspürte plötzlich Herzklopfen. Ihm schien, als hätte er noch nie eine ähnlich unangenehme Lage durchgemacht. Viertes Kapitel. Gertrud hatte den ganzen Morgen in einer nahegelegenen Konditorei die Anzeigen der Zeitungen auf Stellungen durchgesehen und sich jedes nur passend erscheinende Angebot in ihrem Notizbuch vermerkt. Jetzt schrieb sie die Briefe, in denen sie sich anbot. Wohl mehr als hundert dieser Schreiben hatte sie in den letzten Wochen versandt. Immer wieder war die unzerstörbare Hoffnung allmorgendlich mit ihr erwacht, im Laufe des Tages abgeebbt und hatte sich gegen Abend in tiefste Mutlosigkeit, fast Verzweiflung gewandelt. Oft erhielt sie gar keine Antwort; manchmal wurde sie in die entlegensten Stadtteile gerufen, um sich persönlich vorzustelPost= und Fahrkosten verschlangen viel Geld. Die Wege ermüdeten sie; aber schlimmer als das waren die bitteren Enttäuschungen, die Demütigungen, die ihr nicht erspart blieben. Ihr Stolz wurde förmlich gepeitscht, wenn man ihr mit Mißtrauen oder Spott, mit den neugierigsten, taktloseFragen begegnete. Meldete sie sich auf ein Geals Gesellschafterin oder Hausdame, so wurden verlangt. Hier war sie zu hübsch und elegant, dort zu jung. Hier fehlte ihr musikalisches Talent. Dort versagten ihre französischen und englichen Sprachkenntnisse, weil die Dame nach Italien suchte, die fertig Italienisch sprach. * Annen, 6. April.(Die Erlenschule) vernastaltete vor einigen Tagen im Saale des evgl. Vereinshauses einen Elternabend. Er war gleichzeitig als Schulentlassungsfeier gedacht. Nach dem Gesang der Konfirmanden:„Bis hierher hat mich Gott gebracht", begrüßte Herr Rektor Kollmann in herzlichen Worten, in denen er besonders auf das Zusammenwirken von Schule und Haus hinwies, die Erschienenen. Es folgten nun in buntem Wechsel Chorgesänge und Deklamationen. Der Schülerchor zeichnete sich durch gute Intonation, Frische und Begeisterung aus. Mit tief zu Herzen gehenden Worten entließ Herr Gohle die zurEntlassung kommenden Kinder. Nach dem ernsten 1. Teil folgte, im 2. Teil des Programms ein sehr hübsches „enspiel„Ein Lenznachttraum am See“. Der ganze fröhliche Märchenzauber mit seinen Nixen, Zwergen und Blumenkindern entfaltete sich vor unsern Blicken. Die kleinen Darsteller und Darstellecinnen machten ihre Sache gut, sodaß das Ganze ein voller Erfolg war. Alles in allem: es war ein wohlgelungener Abend, an den alle Teilnehmer und vor allem die Entlassenen noch lange mit Freuden zurückdenken werden. —(Wohlfahrtsamt, Abt. Gesundheitsfürsorge.) Auf Grund bisher vorliegender Untersuchungsergebnisse von Schulkindern und Jugendlichen in unserer Gesundheitsfürsorge hat sich die Notwendigkeit zur Ergreifung von Maßnahmen, die der körperlichen Ertüchtigung unserer Jugend dienen sollen, erwiesen. Zu diesen gehören neben anderen auch Sport= und Leibesübungen. Kreiskommunalärztin Frau Dr. Hansmann Hörde hat sich bereit erklärt, am Mittwoch, 7. April abends 6,30 Uhr in der Aula der hiesigen Mittelschule über Sport und Leibesübungen in ihrer Bedeutung für die Gegenwart zu sprechen. Zu diesem Vortrage sind sämtl. Turn= und Sportvereine, Turnlehrer, und Lehrerinnen und sonstige Interessenten der Gemeinde Annen=Rüdinghausen eingeladen. Siehe Inserat. —(Die Volksgesundheit gefährdet.) Welche verheerenden Folgen die Arbeitslosigkeit im Gefolge hat, zeigt der Bericht eines Arztes in einer schlesischen Kleinstadt. Ungefähr zwei Drittel der Kinder, die er zu untersuchen hatte, liefen Gefahr, rachitisch zu werden, soweit sie es nicht schon waren., Ihre Widerstandskraft ist äußerst gering. Zur Einschulung bestimmte Kinder von einem Gewicht von 13 bis 16 Kilo— das Normalgewicht für Kinder von zaun der Eisenbahn und zerstörte diesen nicht unerheblich. Das Auto selbst wurde an seinem Vorderteil arg mitgenommen, sodaß es abgeschleppt werden mußte. Provinzielle Nachrichten. Haspe, 4. April.(Trostlose Finanzlage.) In der letzten Stadtverordnetensitzung teilte Bürgermeister Swolinski mit, daß die Vorbereitungen für den Etatentwurf schon soweit gediehen seien, daß seine Vorlegung aber mit Rücksicht auf die Unübersichtlichkeit der finanziellen Lage der Stadt Haspe noch zurückgestellt werden müsse. Bis jetzt lasse sich noch nicht übersehen, welche Lasten die Stadt im neuen Jahre aus den durch das Sparkassenunglück entstandenen Lasten übernehnen müsse.— Der Versammlung lag außerdem ein kommunistischer Antrag auf Gewährung von Östergaben für die Unterstützungsempfänger und Zuschlagsempfänger vor, dessen Durchführung der Stadt 119 570 Mark Kosten verursachen würde. Beigeordneter Liebig erklärte, daß die Stadt den Beamten und Angestellten die Gehälter nur zur Hälfte auszahlen könne. Schwerte, 3. April.(Kommunistische Störung.) In der letzten Stadtverordnetensitzung verlangte vor Eintritt in die Tagesordnung ein kommunistischer Stadtverordneter, daß der Antrag der Erwerbslosen auf eine finanzielle Zuwendung zu Östern alsDring= lichkeitsantrag sofort erledigt werde. Der Stadtverordneten=Vorsteher erklärte, daß über den Antrag zuletzt verhandelt würde. Während die Erwerbslosen auf der Straße demonstrierten u. im Sitzungssaale die Tribünenbesucher durch Zurufe das Ihre dazu taten, schloß der Stadtverordneten=Vorsteher unter dem Beifall der Mehrheit der Versammlung die Sitzung, da er die Stadtverordneten vor der Diktatur der Straße schützen wollte. Bochum, 5. April.(Bau eines evangelischen Krankenhauses.) Nachdem es der Verwaltung des evangelischen Krankenhauses— Augusta=Hospital— gelungen, ist, in Berlin eine Anleihe aufzunehmen, vu nunun den nächsten Tagen mit dem Neubau begonnen werden. Letzterer wird auf dem Terrain nach dem Stadtpark zu gelegen, zwischen dem Marthahaus und der alten Krankenanstalt, errichtet. Der Neubau, welcher dem Architekten Schmiedeknecht übertragen wurde, soll bis zu 200 Betten fassen, während der alte Bau 500 hat. Aus aller Welt. Wieder Winter in Amerika. Newyork, 2. April. Die Staaten Missouri und Nebraska wurden von einem äußerst heftigen Schneesturm heimgesucht. Zahlreiche Dörfer sind vom Verkehr völlig abgeschnitten, da durch den starken Schneefall die Fernsprechdrähte zum größten Teil zerrissen wurden. Im Mississippital ist die Ernte so gut wie vernichtet. Das Wetter ist wieder sehr kalt geworden. In Chikago liegt der Schnee fünf Zoll hoch. Newyork verzeichnete 37 Grad Fahrenheit Kälte. Im Staate Texas sind durch den schweren Tornado 82 Fabriken und 400 Petroleumschächte beschädigt und zum Teil zerstört worden. Außerdem wurden viele Häuser niedergerissen. Zwei Menschen kamen ums Leben. * — Fliegende Hotels. Im Laufe des Sommers sollen auf der Strecke Berlin—London Riesenflugzeuge zur Verwendung gelangen, deren Kabinen etwa die Größe eines normalen Zimmers haben. Dem nige von der Größe eines elfjährigen und dem wichle eines zehnjährigen Kindes. Der Zustand der Gesamtbevölkerung hat sich in den letzten Monaten erschreckend verschlechtert, und es ist ein Anwachsen der Volksseuchen, besonders der Tuberkulose bereits erfolgt, auch eine weitere Erhöhung für die nächste Zukunft ist zweifellos zu befürchten. —(Waldbrände.) Mit Beginn des Frühjahrs wächst wieder die Gefahr der Waldbrände. Es muß daher immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden, daß insbesondere Spaziergänger und Wanderer alles vermeiden, was irgendwie dazu beitragen könnte, einen Waldbrand zu verursachen. Nach den amtlichen Bestimmungen darf in Waldungen oder in der Nähe derselben, sowie auf einem an den Wald anstoßenden Torfmoor ohne Erlaubnis der Forstbehörde kein Feuer angezündet werden. Die Eltern schulpflichtiger Kinder sollen veranlaßt werden, ihre Kinder vor dem unvorsichitgen Gebrauch von Feuerzeug zu warnen und insbesondere auf die Schädlichkeit und Gefährlichkeit des Abbrennens von Hecken und dürrem Gras hinzuweisen. "—(Darf man einen Straßenjungen prügeln?) Das Züchtigungsrecht seiner Kinder steht nach dem Gesetz nur den Eltern zu. Wenn nun aber ein frecher Lausbub auf der Straße einen friedlichen Passanten anrempelt, verhöhnt und ungezogene Witze auf seine Kosten reißt, so daß es dem Passanten in allen zehn Fingern kribbelt, darf er dann dem Jungen eine ihm gebührende Tracht Prügel verabfolgen?— Eine Dame versetzte kürzlich einem Buben, der sich ihr gegenüber frech und zuchtlos benommen hatte, die wohlverdienten energischen Ohrfeigen und ließ ihn mit den gehörigen Ermahnungen zu Zucht und Sitte laufen. Das Früchtel lief heulend zu seinem Vater, der— die Dame wegen Körperverletzung verklagte! Der Komödie letzter Schluß war, daß das Gericht der Dame recht gab. Das Publikum darf den Flegeleien zuchtloser Straßenjugend nicht wehrlos preisgegeben sein. In schweren Fällen hat der Gekränkte das Recht, im allgemeinen Interesse energisch, allerdings der Gesundheit des Flegels nicht gefahrbringend, einzugreifen. ..(Zwingt die Kinder nicht zum Essen.) Kinder, die bei der Nahrungsaufnahme Schwierigkeiten bereiten, waren von jeher die Sorge der Mütter. In den letzten Jahren hat jedoch die Lehre von der Kinderpflege sich erheblich gewandelt und mit einer Menge von Vorurteilen aufgeräumt. Nur das Vorurteil vom Essen der Kinder ist geblieben. Will das essen, so stopft man ihm den Mund voll, und die Mutter versucht, mit tausend Lockungen, das Kind zur Nahrungsaufnahme zu bewegen. Erst in allerjüngster Zeit warnen die Kinderärzte vor diesem fehlerhaften Tun. Wenn plötzlich beim Kinde ein Widerwille gegen die Nahrung eintritt, so braucht dies keineswegs auf Trotz und Eigensinn zu hen, als vielmehr auf einer Art Selbstverteidigung des Körpers. Der Magen verträgt die Nahrung eben nicht, und darum weigert sich das Kind, den gefüllten Löffel anzunehmen. Die Eltern handeln daher falsch, wenn sie in solchen Fällen ihr Kind zum Essen zwingen. Es gibt in der Kindernahrung mancherlei Stoffe, die nicht allen Kindern bekömmlich sind. Wollen die Kinder nicht essen, so ist das beste, zu warten, bis sie selbst um Nahrung bitten. zwingt die Reichsbahnhauptverwaltung, bereits am 18. April eine sehr erhebliche Anzahl der fahrplanmäßigen Personenzüge im rheinisch=westfälischen Industriegebiet ausfallen zu lassen. Darüber hinaus erwägt die Reichsbahndirektion Essen sogar die Stillegung von Bahnhöfen im Ruhrgebiet, die durch den außerordentlichen Rückgang an Güterbeförderung sowie durch die Verminderung des Personenverkehrs nicht mehr zu umgehen sei. Hamborn, 2. April.(Pläne der Firma Thyssen.) Wie verlautet, beabsichtigt die Firma Thyssen=Mülheim von Hamborn über Krefeld und.=Gladbach in das Aachener Gebiet eine Gasfernleitung zu erbauen. Das Projekt befindet sich zur Zeit im Verhandlungsstadium. Hamborn, 4. April.(August Thyssen.) Der Großindustrielle Dr. ing. h. c. August Thyssen, Ehrenbürger der Stadt Hamborn und Ehrenmitglied der technischen Hochschule Aachen, ist am 1. Östertage, morgens gegen 9,15 Uhr, im Alter von fast 84 Jahren auf Schloß Landsberg bei Kettwig an der Ruhr sanft entschlafen. Bereits am Samstag war eine bedeutende Verschlechterung in seinem Befinden eingetreten. Dülken, 5. April.(Aufforderung zur größten Sparsamkeit.) In einer Entschließung ersucht die Interessenvereinigung für Handel und Industrie die Stablverwaltung, angesichts der schweren Wirtschaftskrise im Haushaltsplan größte Sparsamkeit walten zu lassen, die Ausgaben auf das Allernotwendigste einzuschränken und der Wirtschaft nur mit äußerster Maßhaltung öffentliche Lasten aufzuerlegen. Köln, 5. April.(Personalausweise nicht vergessen!) Um Reisende vor Unannehmlichkeiten im besetzten Gebiet zu schützen, wird daran erinnert, daß zur Einreise in das besetzte Gebiet(auch zur Durchreise) nach den Bestimmungen der Rheinlandskommission ausgestellter Personalausweis oder deutscher Reisepaß erforderlich ist. ht eines bewährten Küchenchefs, dem die Aufgabe zufällt, die Zubereitung des aus fünf Gängen besteyenden Mittagessens zu überwachen. — Ein Münchener Scheckfälscher in Berlin festgenommen. Für über 125000 Mark Schecks fälschte in München ein„Kaufmann“ Pöhnert. Dann flüchtete er aus der bayerischen Hauptstadt. Die Kriminalpolizei in Berlin ermittelte den Betrüger in einem Berliner Hotel und verhaftete ihn. — Unter der Maske eines Bergmanns hat in Wernigerode am Harz ein Schwindler die Bewohner der Stadt uu# deren Umgebung seit längerer Zeit schon gebrandschatzt. Er hat für angeblich notleidende Bergleute im Industriegebiet gesammelt, und zwar mit recht gutem Erfolge, denn aus seinen Aufzeichnungen ging hervor, daß er einen Durchschnittserlös von täglich 20 Mark gehabt hat. Jetzt ist es endlich gelungen, den Gauner festzunehmen. — Selbstaufgegebene Todesanzeige. Die Anzeigenabteilung eines schlesischen Blattes empfing kürzlich den schriftlichen Auftrag, eine Anzeige über den Tod eines 25 jährigen Kaufmanns zu veröffentlichen. Diese seine Todesanzeige hatte der junge Mann selbst verfaßt und abgeschickt. Dem Poststempel nach war die Anzeige in aller Frühe zwischen 5 und 6 Uhr abgesandt worden: gegen Mittag hat der Mann sich dann erschossen. Nach den angestellten Ermittlungen muß er einen schweren inneren Kampf durchgemacht haben und in der Zwischenzeit planlos umhergeirrt sein. Der Fall dürfte gewiß eigenartig sein und einer gewissen Tragik nicht entbehren. — Einstellung des Verfahrens in der Mordsache Rosen? Nachdem die Haftentlassung des Hauptbeschuldigten in der Sache des ermordeten Professors Rosen in Breslau erfolgte, steht, wie verlautet, die Einstellung des Verfahrens bevor. Damit würde die grauenvolle Tat zunächst ungesühnt bleiben. — An Bismarcks Gruft. Am Geburtstage des Altreichskanzlers, 1. April, wurden, wie in früheren Jahren, wieder zahlreiche Kränze von nationalen Verbänden an der Gruft in Friedrichsruh niedergelegt. — Einen schanerlichen Fund hat man unlängst auf dem Stadtfriedhof in Königshütte(Oberschlesien) gemacht. Dort waren drei Gräber aufgewühlt worden. Die Deckel zweier Särge waren herausgestemmt, doch trugen die Leichen noch die Kleidung, die man ihnen beim Hineinlegen in den Sarg angelegt hatte. Die Verbrecher hatten es anscheiennd auf etwaigen Schmuck abgesehen, aber keinen gefunden. — Drei Menschen verbrannt. Auf einem Gutshof in Brendinken in Ostpreußen war im Wohnhaus Feuer ausgebrochen. Die Frau des Besitzers, die sich auf den Boden begeben hatte um dort ihre Habe zu retten, stürzte durch die Decke und kam in den Flammen um. Zwei ihrer Töchter, die sie retten wollten, wurden von demselben Schicksal ereilt. — Die Kathedrale von Burgos in Gefahr. Die Türme der berühmten Kathedrale in Burgos(Spanien) sind vom Einsturz bedroht. Die Türme, die völlig aus durchbrochenem Mauerwerk bestehen, stammen aus dem Jahre 1458. — Bei einer Feuersbrunst in Colgary in Engand wurde eine Scheune eingeäschert, die zur Zeit als Stall diente. Vierzehn wertvolle Renupferde sind den Flammen zum Opfer gefallen. 2 Pferde, die entflohen waren, wurden von einem vorbeisausenden Eisenbahnzug erfaßt und totgefahren. — Strafe für den Bubikopf. In Colgary(Kanada) hatten sich etwa 60 junge Mädchen, die in einem Krankenhause einen Pflegerinnenkursus durchmachten, entgegen den Vorschriften des Hauses einen Labllop schneiden lassen. Die Leitung des Krankenhauses hat daraufhin verfügt, daß die jungen Mädchen drei Monate lang nicht ausgehen dürfen, bis also die Haare wieder gewachsen sind. — Ein fanatischer Verfechter der Ehe ist der reichste Hausbesitzer Londons, Samuel Walbrock. Er erklärt, daß sein Eheleben so glücklich sei, daß er einen Junggesellen überhaupt nicht sehen könne, und er betrachte es daher als seine Aufgabe, jeden Junggesellen zur Heirat zu veranlassen. Die Wege, die er zu diesem Zwecke einschlägt, sind zwar etwas brutal, führen aber doch zum Ziele. Er kauft nämlich ständig in den bestgelegenen Stadtgegenden Londons Hauser auf und kündigt sofort sämtlichen in diesen wohnenden Junggesellen. Im letzten Monat hat er allein 300 störrische Ehefeinde aus seinen Häusern herausbefördert. Das ist indes nur ein Teil derer, denen tatsächlich gekündigt wurde. Der größere Teil hat es vorgezogen, in der Wohnung zu verbleiben und sie mit einer liebenden Gattin zu teilen. — Pangalos hat Frieden mit den kurzen Damenröcken geschlossen. Der griechische Diktator hatte, wie bekannt, den griechischen Frauen verboten, allzu kurze Röcke zu tragen. Eine Anzahl Frauen war wegen Uebertretung dieser Verordnung bereits zu Gefängnis verurteilt worden. Indes hat alle Strenge nichts geholfen. Der Allgewaltige hat sich gegen die griechischen Frauen nicht durchsetzen können und hat sein Verbot nunmehr wieder aufgehoben. Polnische Wirtschaft. In verschiedenen militärischen Einrichtungen in Warschau ist eine große Zahl von Offizieren verhaftet und dem Militärgericht übergeben worden. Es handelt sich um bedeutende Unterschlagungen, die, wie verlautet, sich auf einige Millionen Zloty belaufen sollen. — Küssen unjapanisch. Der Tokioter Polizeipräsident hat vor kurzem„Richtlinien“ über das Küssen erlassen. Er bezeichnet es als eine durchaus unjapanische Sitte, die in keiner Weise gewünscht werden kann und gefördert werden darf. Es ist unrein, unbescheiden, würdelos, plump, und trägt dazu bei, Krankheiten zu verbreiten. d. Stockum, 6. April.(Tagesbruch.) Am 3. April fiel in der Wiese des Landwirts Gustav Bergmann von hier plötzlich ein Tagesbruch von mehreren 100 Metern Tiefe. Der Landwirt war gerade vamtt beschäftigt, die Wiese zu eggen. Als ein Glück ist es zu bezeichnen, daß derselbe nicht mit Pferd und stürzte, da er gerade im Augenblick die Stelle passiert hatte, als der Bruch fiel.— Dieser Tagesbruch rührt von einem dort vor ungefähr 40 Jahren bestandenen Wetterschacht der Zeche Ringeltaube her. (Autounfall.) Beim Passieren der hiesigen Dortmunder Straße verlor der Führer eines Lastkraftwagens der Firma Homsen aus Kredie Gewalt uber die Steuerung. Das Auto fuhr mit voller Wucht über den Bürgersteig in den Eisendem Bestrafte Grabschänder. Erfurt, 31. März. Vor dem erweiterten Schöffengericht wurde gegen die drei Grabschäder, die auf dem alten israelitischen Friedhof 95 Grabsteine zerstörten das Urteil gefällt. Der 26 jährige Bankgehilfe Robert Bartolome und der 21 jährige Handlungsgehilfe Walter Laudin wurden zu je Zeinhalb Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt, der erst 20 jährige Handlungsgehilfe Kurt Seidenstecker, der von ihnen als verführt angesehen wurde, erhielt ein Jahr sechs Monate Gefängnis, aber keine Ehrverluststrafe. Ein Todesurteil. Trannstein, 31. März. Der Schuhmacher Jakob Huber wurde vom Schwurgericht zum Tode verurteilt. Huber hatte am Allerseelentage 1925 das sieben Jahre alte Pflegekind des Gastwirts Steindl in seiner Wohnung vergewaltigt und dann getötet. Urteil im kleinen Barmat=Prozeß. Im sogenannten kleinen Barmat=Prozeß hat das Schöffengericht Berlin=Mitte das Urteil gefällt. DaBestechung 8 Monale. Jeid wegen aktiver Aemter auf die Dauer sprochen. von drei Jahren abge— Der Fragebogen der Kammerzofe. Eine Dame der Gesellschaft in einer englischen Großstadt befand sich auf der Suche nach einem dienstbaren Geist. Eine Kammerzofe war nicht abgeneigt, die Stellung anzunehmen, sandte der Dame aber zunächst einen Fragebogen, mit dem Ersuchen, diesen auszufüllen. Die Zofe wünschte über folgendes Auskunft: Aus wieviel Zimmern besteht die Wohnung? Ist das Zimmer für die Zofe groß, luftig und elegant ausgestattet? Liegt das Haus in einem ruhigen Viertel und in der Nähe fließenden Wassers? Besitzt das Haus eine schöne Aussicht?-Wird mit Gas oder auf dem Herd gekocht? Wird die Wäsche im Hause oder auswärts gewaschen? Wie ist der Lohn? Wie ist die Verpflegung? Sind Kinder vorhanden? Ist der Parkettfußboden abzuziehen? Wieviel Empfangstage hat die gnädige Frau? Was macht sie mit ihren abgelegten Kleidern? Zum Schluß verlangt diese moderne Zofe das Recht der Mitbenutzung des Badezimmers der Herrschaft. — Eine neue deutsche Zeitung in der Türkei. Im Laufe des Monats April wird das Deutschtum in der Türkei wieder sein eigenes Sprachorgan erhalten. Unter dem Titel„Türkische Post“ wird in Konstantinopel wieder ein Blatt erscheinen, das die Pflege des Deutschtums in der Türkei, sowie der deutsch=türkischen Freundschaft sich zur Aufgabe gemacht hat. Auch unserer wirtschaftlichen Verbindung mit der Türkei wird es zu dienen berufen sein. fel in kurzer Zeit eine große Bedeutugn für das Leben und die Wirtschaft der Türkei gewinnen. — Das Bügeleisen als Brandstifter. In Graslitz in Böhmen brach in einer Stickereifabrik Feuer aus, dem der Dachstuhl und ein Teil des Obergeschosses zum Opfer fiel. Aller Wahrscheinlikeit nach ist der Brand durch ein nicht ausgeschaltetes elektr. Bügeleisen verursacht worden. — Auch eine Antwort. In der Schule zu Blackburne(England) wurde den Schülern folgende Frage zur Beantwortung gestellt: Was würdest du tun, wenn du König wärest? Einer der Schüler erklärte hierauf: Wenn ich König wäre, würde ich mich so lange mit meinen Ministern zanken, bis sie alle weggehen und ich ganz allein regieren kann. In diesem Jungen steckt zweifellos das Zeug zu einem Diktator. Neueste Nachrichten. Unruhen in Kallutta. Paris, 4. April. Nach einer Meldung aus Kalkutta ist das mohammedanische Viertel von Kalkutta infolge blutiger Zwischenfälle, die zwischen Hindus und Mohammedanern ausgebrochen sind, von den Eingeborenen vollständig verlassen. Die Zwischenfälle entstanden, weil eine indische Sekte eine Prozession veranstaltete u. an einer Moschee vorbeizog. Die Mohammedaner protestierten und es entstand ein heftiger Kampf, der sich auf die umliegenden Straßen ausdehnte. Zwei europäische Polizeibeamte wurden verwundet. Auf Seiten der Hindus und Mohammedaner zählte man ungefähr 20 Tote und 150 zum Teil Schwerverletzte. Kalkutta, 4. April. Gestern ereigneten sich weitere vereinzelte Unruhen. 22 Personen wurden ins Krankenhaus gebracht. Eine Anzahl mohammedanischer Geschäfte wurde geplündert. Belagerungszustand. Paris, 5. April. Da die Kämpfe zwischen Hindus und Mohammedanern in unverminderter Schär. fe andauern, ist der Belagerungszustand über Kalkutta verhängt worden. * 11 Personen durch Autozusammenstöße getötet. London, 5. April. Während der Osterfeiertage sind in England, meist durch Autozusammenstöße, 11 Personen getötet und viele verletzt worden. * 32 Personen bei einem Großfeuer verbrannt. London, 5. April. Nach einer Meldung aus Kairo kamen bei einem Großfeuer im Tanthabezirk 32 Personen ums Leben. 4000 Personen sind obdachlos geworden; es wurden 612 Gebäude zerstört. * Kinoungsück. Mexiko, 4. April. In einem Kinematographen= theater stürzte während der Vorstellung eine Galerie ein. 5 Personen wurden getötet, 92, darunter viele Frauen und Kinder, wurden verletzt. Regiments=Tag der 145er, Essen. Auf dem Regts.=Tag der 145er dürfen Westfalens Söhne und die des Bergischen Landes nimmer fehlen. Freiwillige waren es aus dieser Gegend, die im Frühjahr 1915 die arg gelichteten Reihen auffüllten und heldenhaft in jugendlicher Begeisterung kämpften in den Schluchten des Argonnerwaldes, später bei Verdun und in Flandern. Keiner von den Lebenden darf auf dem Regts.=Tag aller 145er am 15. und 16. Mai d. Is. in Essen fehlen. Unterkunft und einfache Verpflegung sind frei. Anmeldungen umgehend an Herm. Siepmann, Essen, Isenbergstraße 27. Tabletten TeMA S M losens, Uindernd, erfrischend kan Das Jahr ohne Sommer. Eine pessimistische Voraussage für 1926. Prophezeiungen über das Wetter auf lange Sicht und immer eine heikle Angelegenheit. Trotzdem kann auf Grund von Gutachten hervorragender Meteorologen mit großer Bestimmtheit vorausgesagt werden., daß der Sommer der Jahres 1926 besonders talt sein wird. Das Jahr 1816 war ein durchaus sommerloses Arskeende Pekaschte als sein Vorläuser so viele nehnlichkeiten mit dem Jahre 1925, daß schlimmste zu befürchten ist.# gend erforscht, um sich ein genaues Bild davon machen zu können. Dr. Verschiedenes. Berliner Mordwoche. 19 Morde und Selbstmorde in 10 Tagen. für 1926 das schrimme, zu besurchten ist. In beiven Jfanren, sowohl 1815 als auch 1925 v E. krm eac###y 15 ie besurchten is. In beiden Zahren, sowogl 181S uls auch 1o2s war eine ier groshnser von Sonnenflecen vorhanden. Theorie, daß das Vorkommen von großen Fleckengebieten auf der Sonne eine geringere Ausstrahlung r Folge hat, daß wir also von untirn weniger Wärme erhalten als in serm Muttergest. Tolge hat, daß wir alsg von unSe# Lestir:, Walm, rthatten als i andern Juhren, die im Zeichen eines geringeren Vorhandenseins von Sonnenflecken stehen. Man will rühlere Sommer stets in Verbindung mit einer Zunahme von Sonnenflecken beobachtet haben. Das anormale Jahr 1816 offenbarte seine NaEchne. Selbst Im C. Es lag überall noch tiefer Eis an wöt: Juni traf man noch Schne und neie, Infeige de Nat sich zurch Näse auszeicher ungünstigen Witterung war auch ssarrrteirnnan eit langem schlimmer als sogenannte trockene Jahre. In einigen Gegenden war von einer Ernte uberhaupt nicht die Rede. Soweit man Berichte aus eruran, athß erhalten kann, zeigte es sich, daß ganz länder des Iestor damerika, besonders auch dieskandSccm#ee auantischen Ozeans, auf der nördlichen Hemisphare(Halbkugel) unter dem sommerlosen Zeir rärdlschen Huten. u Rubland und in nisse minimal. waren die ErntergebGegenwärtig befinden wir uns wieder in einer Veriode, in der die Sonnenflecken an Intensität und umsung vor einem Maximum stehen. Die Flecken nehmen immer mehr an Umfang zu und werden ich die Ausstrahlungen der Sonne erheblich vermindern. Gleichzeitig erwartet man ein 65aP Zagomen, vermutlich im Frühjahr des Jahres fluß haben wird. Man rechnet damit, daß kalte Tiefden und die Atmosphäre weiter abkühlen dürften. Lrsonders wenn es sich dabei um größere Massen machen: Zie Kese, Abklühlung sich stark bemerkbar Fattoren zusammen geben der BeRaum, daß auch 1926 wieder ein recht vor 1sia bresein, wird, pielleicht eine Wiederholung von 1816. Es h# natürlich nicht ausgeschlossen, daß auch eine stärkere vulkanische Tätigkeit einsetzen wird, doch sind die Zusammenhänge noch nicht genüVon unserem Berliner Berichterstatter. .. Ein Unglück kommt selten allein, sagt man, aber üver Berlin scheint diesmal eine Epidemie niedergegangen zu sein, die zahllosen Menschen Waffen in die Hand drückte, um sich oder andere zu töten, und diese Epidemie hat sich auf ganz wenige Tage konzentriert, denn jetzt ist es wieder ruhig geworden. 19 Morde, Selbstmorde und Mordversuche haben sich rasch hintereinander ereignet. An der Spitze marschieren natürlich die Ehetragödien. Da lebte in der Kulmbacherstraße ein Kaufmann Franz Henze mit seiner Frau in Scheidung, aber leider noch in derselben Wohnung. Natürlich gab es lüglich Zank und Streit und eines Nachts begann Henze eine wilde Schießerei, bei der seine Frau verwundet wurde und eine unbeteiligte Dame aus dem Fenster springen mußte, um sich zu retten. Henze erschaß, ehe, die Polizei kam, seinen Hund und cch scrost. Nichl viel anders stand es mit dem Ehepaar Müller aus der Kopenhagener Straße. Auch hier ewiger Zank zweier Menschen, die sich nicht verstehen konnten und die auseinander wollten, ohne zu können. Müller hatte den Mordanschlag lange vorbereitet, ein Testament gemacht, Abschiedsbriefe geschrieben, hatte seinen neuen Anzug und frische Sran kaargezogen. Er wollte also sterben und die sbule mit. Der Streit, bei dem es zu Tätlichkeiten kam, ward von ihm vom Zaune gebrochen und ohne lange zu warten, ob seine Frau ihn ebenfalls reizen werde, knallte er los. Müller selbst starb, verletzt im Prankenhaus, Frau liegt lebensgefährlich de Goßrich gehhrt euer hese Sragien, ein Landsmännin, die als Schauspielhaus auftrat, verlobt, doch wollte sie die Verbindung lösen. Bei der berühmten„letzten Aussprache", die diesmal in einem Auto stattfand, erschoß er sie und sich. Alice liner Revuetängerinnen. Auf häusliche Streitigkeiten ist auch die Tat des izgendlichen. Lehmann zurückzuführen, der seinen er ece#rzerhand niederschoß und sich dann ruhig sasten ließ, Der erst 20 Jahre alte Mörder gehört zu ven Kinvern, die während der Kriegszeit Aufsicht aufgewachsen sind. Eine typische Wohnungsnot=Tragödie spielte sich in der Höchsten Straße 22 ab, wo in einer Dreizimmerwohnung drei Familien zusammengepfercht waren. Da alle drei, der Händler Sally Dannenberg, der Chauffeur Vogel und der Zeitungshändler Kelch verschiedenen politischen Richtungen angehörten, gab's Tag und Nacht wüste Auseinandersetzungen, die eines Morgens damit endeten, daß Hoflen### alten Dannenberg schwer verletzte und bessen Sohn erschoß. Zum Selbstmord hatte er heiere. Mut so daß er widerstandslos verhaftet werUngeklärt ist der Tod der Geschwister Seifert und des Dienstmädchens Agnes Krause. Hugo und Ida Seifert wurden nebst ihren beiden Hunden vergiftet aufgefunden, doch steht noch nicht fest, ob sie das Gift selbst in die Speisen gemischt, ob ein Sec iden dies getgr, oder(was weniger wahrscheinlich ist, ob der Too infolge Genuß verdorbener Speisereste eintrat. Das Dienstmädchen Krause fand man lot auf dem Kuchentisch liegend bei offenen Gashähes aufnies, rechne Dten BluZwischendurch fee nan auch hier mit einem Mord. dom Bacht“# tam die Kunde von dem Mord an dem nuchtwachter Jauert, der in seinem Blute schwimmend aufgefunden wurde, und die Nachricht agr e user. P a! Lützow, der in sinnrere wenschen heit znit zwei Dolchen bewaffnet meheute“ oer mun sich selbst lebensgefährlich verlehzte. Der Maurerpolier August H. sprang aus Nahrungssorgen in den Landwehrkanal, der BuPulsader und zwei junge Mädchen suchten sich das Leben zu nehmen, weil sie von den Eltern ausgeschimpft worden waren. In der Zwinglistraße 11 die Zwillingsschwestern Rolauf, siebFrobhe Mäbels, die sch at swei lustige, lebens. Leidwesen des dern amüsierten und dabei ost Als se diesmal wiehs u recht lange ausbliecben. Als sie biesmat wieder mitten in der Nacht heimkehrten, gab's tüchtige Schelte, die sich beide derart zu Herzen nahmen, daß sie die Gashähne öffneten as ir Se.— Tage, vor. dtugs einiger weniger schrecklicher ci peren Wiederholung uns ein güstzes Geschill bewahren möge. U. E. Zweikampf zwischen Storch und Fu Ergen huzten mit einigen mächtigen Sätzen an den Sal iu heiuute ihn durch einen Bißz ins Bein zu zu bringen. Der große Zugvogel war aber gewandt genug, sich dem ersten Griff des Meisters Reinecke zu entziehen. Er suchte seinerseits, dies nicht gelang Jann pacen, was ihm alerdings Richt gelung. Bann setzte er seine mächtigen in Tätigkeit, die sich als eine recht wirksame Waffe, Storch schlug mit gerd Tenspgrtaer ar en Der . P mit bemertenbwberter Tapferkeit### Fösts um sich, daß der Fuchs wiederholt zurückgewurde. Einmal gelang es dem auch mit dem Schnabel den Fuchs bei der Schnauze zu peden, doch nitz, seinen starken Vorderkrallen hatir er sich bald wirver befreit. Stein, der als einzigen Zuschauer das Drama aus der Tierwelt von Anfang bis zu Enve beobachten konnte, stellte fest, daß der Wache shgen über eine Viertelstunde währte Verteidigungskampfe ergeses Prhrsch. der durch die immerwährenden Anheise entträftet gewordene Storch den scharfen Bissen des Fuchses. Letzterer schleppte den getöteten begner in der blutigen Schnauze fort. Daß auch er bei dem, Zweikampf seinen Teil abbekommen hatta, bewies sein langsamer und hinkender Gang. Der Forscher erzählt zum Schluß, daß der so brutal Ueversauene Familienvaler war. Unweit der Kamptstelle befand sich auf dem Dach einer Scheuer das Rest mit den Hinterbliebenen. Stein sah, wie in vermitmete Siürchin Nahrung zu beschaffen. u für die Kleinen Die neueste Großstadt: Solingen. „ Wiederum wird Deutschland um eine Großskadt # cher werden. Die bekannte rheinische Industriestubr Solingen wird sich mit ihren Nachbargemeinden Ohligs, Wald, Höhscheid und Gräfrath zu einer Eilheitsgemeinde verschmelzen, die etwa 132000 Einwohner zählen wird. Die Notwendigkeit der Zusammenlegung hat sich dadurch ergeben, daß Solingens Nachbargemeinden, die hauptsächlich von Arbeitern und Angestellten bewohnt werden, während der eigentliche Sitz der Industrien Solingen selber bringen röinmenat nicht mehr allein auß in V0 emCermiane LLUBERMIUNGSDAUER NUR-S MINUTEN) Daß sich Vögel und Säugetiere im Zweikampf gegenüberstehen, kommt öfter vor, sehr selten ist aber ein Zweikampf zwischen Storch und Fuchs. Einen solchen Kampf auf Leben und Tod beobachtete der Naturforscher Karl Stein an dem mecklenburgischen Flüßchen Elde. Er war gerade beim Angeln, als er am anderen Ufer einen Storch, in den Weiden Nahrung suchend, herumspazieren sah. In einer Entfernung von Gevatter Langbein gewahrte er einen Fuchs, der sich in duckender Stellung an den Storch heranschlich. Als Ersterer nahe genug war, sprang K Regiments=Appell ehem. 9. Husaren. und 4. Juli findet in Oberkirch bei Appenweier(Baven), angesichts des Straßburger Münsters ein Regiments=Appell ehem. 9. Husaren, verbunden mit der Weihe eines Denksteines zu Ehren unserer gefallenen Kameraden statt. Bei dieser Gelegenheit darf keiner fehlen, der bei unserem alten stolzen Regiment gedient oder die Kriegsjahre in unseren Reihen gestanden hat. Recht baldige Aumeldung der Teilnehmer, unter UR-5 MINUTEN) parnis an Zeit und Geld und ist dabei von unübertroffenem Geschmack. NUR IN PAKETEN ERHALTLICH. Aus eigener Mühle empfehle täglich frisch gemahlen: Gerstenmehl Zentner Mk. 10.25 Juttermehl Ntr..75 Wicken Ntr. 14.25 Moisschrot„ 11.50 Gerste Hufeischrot„ 12 95 Mais Srhanebl„ 1350 Weien Bbumehl„.50 Kleie Feld= und Gartensämereien Saatkartoffeln eingetroffen. 5 Ich empfehle: 10 90 1495 .90 B. d. F. Ortsgruppe Annen. Roskobl, Weisskobl Pfund 1O pfg. Kochäpfel 3 Pfund 38 pfg. Fil. WOike. Mittwoch, 7. April 1926 Pflichtabend in Rüdinghausen bei Fritz Eckardt. N. B. In dieser Versammlung ist der letzte Termin für die Anmeldung der Rheinfahrt zu Pfingsten. Der Vorstand. Briefkassetten Schreibblocks, Reiseblocks, Briefmappen, Briefkarten, Besonders reichhaltige Auswahl in ir POprer Seeadler- Bettina- Puck Kinderpost. FrRZRadhing, Badmandlung. für landw. Arbeiten sofort gesucht. Landwirt H. Horstmann Tiefendorf. Mittwoch, den 7. April abends 6½ Uhr in der Aula der Mittelschule „ Ich warne jed.n, seine Hühner in meinen Garten zu lassen, da ich Gilt lege. Friedr. 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Operette in 3 Akten von Julius Brammer und Alfred Grünwald.— Musik v. Emmerich Kalman. Donnerstag, 8. April, abends 8 Uhr Symphonie=Konzert. Dirigent: Peter Raabe, Nachen. Solist: Heinz SchmidtFreitag, 9. April, abends 7,30 bis 10,30 Uhr. Preise 3. „Alt=Heidelberg“. Schauspiel in 5 Aufzügen von Wilhelm Meyer=Förster. Samstag, 10. April, abends 7,30 bis 11 Uhr. Preise 3. „Gräfin Mariza“. Operette in 3 Akten von Julius Brammer und Alfred Grünwald. Sonntag, 11. April, vormittags 11,30 Uhr. Volkstümliches Symphoniekonzert.. Nachm. 3 bis 6 Uhr. Preise 3.„Die Mädels von Davos". Operette in 3 Akten von H. A. Bühler. Abends 7,30 bis 11 Uhr. Preise 3.„Gräfin Mariza“. Operette in 3 Akten von Julius Brammer und Alfred Grünwald. Herm. Wllke. Nach Schluß der Vorstellungen Straßenbahn= und Zugverbindungen nach allen Richtungen. Krätzurgan sanber mild uneer:: beseitigt sedueli. sanber, mild, unscbadl. Jueken fast alle Hautleid. 1000000 f. bew. Pack..80. Drog. 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