gung. von der hohen KönigAerzten die chemische empfohlen. n durch die Reinigung werden dick, flaumig ten dauerhafter, gesund nehr Vortheile erzielt ch, Witten, Lilhelmsstraße. ern beim Auftraggeber Reinigen von atzen und Sofa's geBürgergesellschaft Witten. Dienstag, den 19. Juli er., Abends 8 Uhr, Gemüthliche Abendunterhaltung in den Gesellschaftsräumen. Der Vorstand. des fürsten Bismarck lung., Apoth., Hôtels etc. rte Heilquelle. lann, Witten. nur 3,20 Mk. 12 mal unt. Garantie. en wir sofort retour. ren versenden franko. ral bei Solingen. Preis für Klavier 1 Mk. sch v. Léhar. m Auslande die grösste Aufführungen in Wien, en. Preis für Orchester von F. Macku. Orchester Mk. 2.—= en, die so wie diese werden. Bei den biszu Enthusiasmus erregt nsendung des Betrages öder'sche MusikalienMusikalien gratis und ng. Kraft getretenea Gesetzes der aus der Reserve, en einberufenen MannMitteln Unterstützungen. r aus der Ersatzreserve nen Mannschaften. nn der Uebungspflichtige nmuralbeamten gehört, chs=Militärgesetzes vom er Zeit der Einberufung nkommen gewahrt ist. ung erlischt, wenn ch Beendigung der gsberechtigten Personen vier üblichen Tagelohnes der Gesammtbetrag der vorbezeichneten Tagetlich solcher Friedensweise in der Zeit vom unden haben. War die o beginnt mit diesem ung des Unterstützungsstützungen werden im Treppe hoch, Zimmer Hierbei ist der Militärund Geburtsdaten der ebungspflichtigen glaubHaarmann. Ad. Thiel, prakt. Zahnarzt, Elberfeld, Herzogsstr. 261., früher. 1. Assistent u. Vertreter d. Herrn Dr. med. A. Witzel, Zahnarzt in Essen ald. Ruhr. Sprechzeit: 9—1 Vorm, 3—6 Nachm Große Detmolder Pferde=Lotterie. Ziehung am 22. und 23. Juli Hauptgewinn: Eine silberne Säule, Werth 3500 M. Dieselbe wird auf Wunsch nach 10 pCt. Abzrg in bar eingelöst, ferner viele Pferde, Füllen, landw. Maschinen zwei vollständige Einrichtungen für Arbeiterwohnungen u. s. w. Loose à 1 Mk., 11 Loose für 10 Mk. sind zu haben in Witten bei B. Koetzold& Co. Manner=Gesangverein „Niegedacht". Am Sonntag den 24. Juli Morgens 9 Uhr, Abfahrt nach Mülheim. Anmeldungen zur Mitfahrt werden Donnerstag Abend im Vereinslokal entgegengenomFahrpreis 1 M. 60 Pf. Der Vorstand A. 16 46 für Witten. Witten, Donnerstag, den 21. Juli men. 1 RRRRRRRERRRRRERRRRRE * Ech umpfohla vomügliche 56 Sc Ich empfehle vorzugliche 9 a Uigarren. 8 2S in eleganter Vervackung zu 25, 50 und 100 Stück in jeder 25 2. Preielage, ferner garantirt echte zuerrschaum-Bernstein- und alle anderen## Sorten Cigarrenspitzen, fein gestickte CigarrenEtuis, dauerhafte Portemonnais, und eine große Auswahl schöner solider Pfeifen: S zu sehr billigen aber festen Preisen. * B. Malsch, Witten, 28 Bahnhofstr. 10, nahe am Markt. 2 3 26 * 2 RRRRRRRRRRRRRRRRRRAN 1 Kegelclub„Westsalia“ Mittwoch, den 27. Juli, Abfahrt 3 Uhr 18 Min. nach Langendreer(Berg.=Märk.) Die echten Schwabenfallen sind zu haben bei F. Bottermann, Drogenhandlung. „ e4rr Dem verehrlichen Publikum von Witten und Umgegend machen wir hierdurch die Mittheilung, daß wir der Frau Ferd. Melches zu Witten, Breitestraße 1, eine Verkaufsstelle unserer Produkte üvertragen haben. Die Preise sind folgende: für Süßrahmbutter, hochsein, per Pfd. 1,20 „ Vollmilch per Ltr. 0,16 „ Halbmilch„„ 0,08 „ Buttermilch„„ 0,08 Wir bitten ein verehrliches Publikum das Unternehmen der Frau Feid. Melches freundlichst unterstützen zu wollen. Molkerei=Genossenschaft, Dortmund. Mark 75 Pf. verür den Umbau des bezeichneten Loosen nhauer=Arbeiten, ruktions=Arbeiten, Arbeiten, rbeiten. dingungen liegen auf ht auf, und können gstug von 1,00 Mk. ng der vorbezeichneten sprechender Aufschrift rmittags 11 Uhr Dr. Haarmann. Gothaer Lebensversicherungsbank. Nachdem die hiesige durch den freiwilligen Rücktrittt des Herrn A. Auffermann zur Erledigung gekommene Agentur genannter Anstalt auf mich übergegangen, so bringe ich solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß und lade zur weiteren Theilnahme an der Anstalt ein. In dem großen Umfange und ber soliden Belegung der vorhandenen Fonds liegt eine nachhaltige Sicherheit. Andererseits wirkt die unverkürzte Vertheilung der Ueberschüsse an die Versicherten auf die Billigkeit der Versicherungspreise sehr günstig ein. Diese Ueberschüsse ergeben für das laufende Jahr: 38 pCt. der Jahres=Normal=Prämie nach dem alten Vertheilungssystem, 30 pCt. der Jahres=Normal=Prämie und 2,1 pCt. der Prämien=Reserve als Dividende nach dem im Jahre 1883 eingeführten neuen„gemischten“ Vertheilungssystem, was im Verhältniß zur Jahres=Normal=Prämie für das jüngste betheiligte Versicherungsalter 31 pCt. und für das höchste betheiligte Versicherungsalter 116 pCt. als Gesammt= dividende ergiebt. Am 1. d. Mts. betrug der Versicherungsbestand 619343000 Mt. der Bankfonds 179 100 000„ die seit Beginn ausbezahlte Versicherungssumme 234473700„ Prospekte und Antragsformulare werden unentgeltlich verabreicht. Witten, den 5. Juli 1892. Vertreter Herr Friedr. Wahl in Witten. Carl Reinhold Fräse is. noch Detmold. Loose. Zieh. 22. Juli. Praktische Lösung der Prostitutionsfrage. Dringende Vorstellungen an Behörden, Acrzte, Parlamentarier und Publikum von Dr. med. Hülsmeher, pr. Arzt in Berlin. 8 Bg. gr. 8°. Preis 1,50 Mark, Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Gegen Einsendung von M. 1.60 in Briefmarken oder durch Anweisung erfolgt Franco=Zusendung unter Kreu band, gegen M. 170 in geschlossenem Doppelbrief. Hagen i. W. Hermann Risel& Co., Verlagsbuchhandlung. 5 Glatt=Leinen= und GerstenkornHandtücher und Wischtücher liefert zu Fabrikpreisen W. Schröter, Lemgo(Lippe). Eurahonen von Bildern, Denksprüchen und Brautkränzen besorgen geschmackvoll und billig B. Koeyold& Co. Den Hausfrauen sowie Möbel= und PianoforteMagazinen sehr zu empfehlen. Lange's Möbelpolitur (Politurreinigung). Allseitig als bestes unübertroffenes Präparat der“ Neuzeit anerkannt, um ausgeschlagenen blindscheinigen Möbeln und Piano's rasch und mit größter Leichtigkeit frischen Hochglanz wiederzugeben. Preis pr. Flasche 1 Mark.“ Wiederverkäufern Rabatt. Lange, Essen(Ruhr), Instrumentenmacher—Clavier= techniker. Die Modenwelt. Illustrirte Zeitung für Coilette und Handarbeiten.. Jährlich: 1# Nammer ni 3000 Abbildungen, LSchnittmuster: Rellagen ui 910 Master=Vorzeichnungen, 12 greße tarbige moden: Silber mit 80-90 Ziguren. Fernsprech=Nr. 18 für 1892 Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage. Insertionen werden die 7 gespaltene Petitzelle mit 10 Pf. berechnet. verbunden mit dem —— für Witten und Amgegend. Abonnementspreis(inel. der Gratisbeilage Märkisches Heim“): 1,80 Mark vierteljährlich. monatlich 60 Pfg. be: Bestellurz durch die Boten. Bei Abnahme auf der Post inel. Bestellgeld 2.20 Ml. —— Von der deutschen Reichspost. Oreis vierteljährlich 1 M. 25 Pf. mn 1o 245. beziehen durch alle Buchhandlungen u. Hostanstalten. Orobe=Rummern gratis und franco bei der Expedition Berlin W, 55.— Wien!, Operng. S. mit jährlich zwöit grcher ferbigen miohentihern. Werlag von B. Koetzold& Co, in, Witten. Druck von H. Risel& Co. in Hagen. Redigirt unter Verantwortlichkeit von B. Koepold in Witten. Das Gebiet der Reichs=Post= und TelegraphenVerwaltung umfaßt das deutsche Reich mit Ausnahme der Königreiche Bayern und Württemberg, die bekanntlich ihr eigenes Postwesen unterhalten. Seit den Errungenschaften der Jahre 1870/71 hat dies Gebiet eine große Stetigkeit bewiesen und nur im Jahre 1890 ist ein kleiner Zuwachs eingetreten. Durch den Anschluß der Jusel Helgoland an Preußen hat das Reichspostgebiet um 0,9 Quadratkilo= meter zugenommen. In den Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dezember 1890 wird der Zuwachs der 2086 Helgoländer sich wohl kaum bemerkbar gemacht haben, denn die Einwohnerschaft der Reichshauptstadt pflegt sich wöchentlich um etwa dieselbe Zahl zu vergrößern. Auch der Postverkehr wird in Folge der friedlichen Eroberung der rothen Felseninsel keine große Mehrbelastung erfahren haben. Die Freude, welche jeder gute Deutsche über die Wiedergewinnung des natürlichen Bollwerks für zwei deutsche Ströme empfunden hat, wird unseren Postbeamten somit nicht durch drückende Mehrarbeit getrübt. Wenn man von der Vergrößerung des Gebietes auf die Vermehrung der Verkehrs=Anstalten übergeht, so stößt man freilich auf andere Zahlen. Die Postanstalten haben sich in der letzten Zeit um fast 1800 in einem Jahre vermehrt, und hatten am ersten April vorigen Jahres die bemerkenswerthe Zahl von 22 649 erreicht. Von dieser Vermehrung kommt der größte Theil der Landbevölkerung zu gut. Es ist noch nicht lange her, daß die Botenfrau das Hauptverkehrsmittel der Landbewohner war, und der Landbriefträger zu den Luxusartikeln gehörte. Jetzt freilich haben die meisten Dörfchen im Deutschen Reich ihre Postmeister, wie sich die Herren Postagenten und Hilfsstellen=Inhaber mit Vorliebe nennen lassen. Auch der Landdriefträger ist auf dem Land, woher er den Namen führt, keine seltene Erscheinung mehr, spricht er doch in den entlegensten Orten ein= und selbst zweimal täglich vor. Wie bei der Errichtung neuer Postanstalten, erhält auch bei der Vermehrung der TelegraphenAnstalten das sogenannte„platte Land“ den Löwenantheil. Die Gesammtzahl dieser Anstalten hat bereits 12.000 erreicht, während jährlich noch etwa 700 hinzutreten mögen. Die Nothwendigkeit, fast zu jeder, neuen Telegraphenanstalt eine besondere Leitung nach der neuen Station zu ziehen, ist die Ursache, daß bei der Vermehrrng der Telegraphenanstalten ein langsameres Tempo eing schlagen werden muß, als bei der Errichtung neuer Postanstalten. Immerhin kann Deutschland stolz darauf sein, daß gegenwärtig schon auf rund 30 Quadratkilo= meter und auf etwa 2500 Einwohner eine Telegraphenanstalt kommt. Nach der Ausdehnung seines Leitungsnetzes und nach der Zahl seiner Telegraphenanstalten nimmt Deutschland von allen anderen Ländern Europas die erste Stelle ein. Mit der regelmäßigen Vermehrung der Anstalten muß naturgemäß die Zunahme des Personals Schritt halten. Ueber 114000 Beamte und Besamtinnen schwören jetzt zur Fahne der deutschen Reichspost. Um von der Größe dieser Zahl ein richtiges Bild zu erhalten, sei ein Vergleich mit der Heereseintheilung gestattet. Wird die Friedensstärke eines Armeekorps mit 15000 Mann angenommen, so stellt die deutsche Postarmee die stattliche Zahl won fast acht Armeekorps dar. Bunt genug sind auch die verschiedenen„Waffengattungen", dieser Postarmee. Da haben wir die Briespost, welche mit ihrer stetigen Arbeit die Infanterie, die Fahrpost, welche mit dem Wagenpark die Artillerie oder den Train, und endlich die Telegraphie, welche in ihrer Schnelligkeit die Kavallerie darstellen kann. Die Telegraphen=Kavallerie könnte man noch in Kürassiere(Hughes=Beamte) und Dragoner(Morse=Beamte) unterscheiden. Ja, eine Waffengattung hat die Reichstelegraphie, welche dem Reichsheere ganz abgeht: das ist das Amazonenkorps der Telegraphen= und Fernsprechgehilfinnen. Schade, daß des„Dienstes ewig gleichgestellte Uhr" dem kommandierenden Postgeneral nicht gestattet, Paraden über seine Heerschaaren abzuhalten. In den Postdienst aufgenommen werden als Eleven jährlich ungefär 300 Abiturienten eines Gymnasiums oder Realgymnasiums. Die Postverwaltung geht hierbei von dem löblichen Grundsatz aus, daß nur so viele Anwärter für die höhere Laufbahn aufgenommen werden sollen, wie zur Besetzung der freiwerdenden Stellen gebraucht werden. Dieses System hat zwar für viele junge Leute, die sich dem Postfach widmen wollen, den Nachtheil, daß sie bei starkem Andrang schwer ankommen können; wem der„große Wurf" aber gelungen, Daer dand uit dedoe gehigenr Vernitigng die lagen wegen Ueberfüllung anderer Berufskreise mit anhören. Weiß er doch, daß ihm die feste Anstellung zur erwarteten Stunde als reifer Apfel in den Schooß fällt. Den sorgsamen Vätern hoffnungsvoller Söhne kann noch mitgetheilt werden, daß der junge Postbeamte kaum sechs Jahre nach dem Abiturientenexamen, vorausgesetzt, daß er die vorgeschriebene Sekretärprüfung rechtzeitig besteht, als Postsekretär mit rund 2000 Mk. Anfangseinkommen angestellt werden kann. Von den Bewerbern für den eigentlichen praktischen Postdienst treten jährlich über 2000 Personen als Postgehilfen ein. Diese Jahl reicht kaum aus, um den stetig steigernden Verkehr zu bewältigen, und hier werden Bewerber regelmäßig angenommen. Um das richtige Verhältniß der angestellten zu den diätarisch beschäftigten Beamten und Unterbeamten aufrecht zu erhalten, wird die Einrichtung neuer etatsmäßiger Stellen durch jeden Reichshaushalt vorgesehen. In der letzten Zeit hat diese Stellenvermehrung im Jahre durchschnittlich 2000 betragen. Durch den Nachtragsetat 1890 sind über zehn Millionen Mark dazu bewilligt worden, die Einkommensverhältnisse der Postbeamten vom Sekretär abwärts und der sämmtlichen Unterbeamten zu erhöhen. Hoffentlich wird die leidige Finanzlage des Reiches recht bald sich so günstig stellen, daß die begonnene allgemeine Besoldungsaufbesserung weiter fortgesetzt und ganz durchgeführt wird. Bei dem jetzigen Verhältniß kann es vorkommen, daß die Vorgesetzten ein geringeres Einkommen, als ihre Untergehenen haben. Zu der regen Fürsorge, welche die Postverwaltung dem Wohle ihrer Beamten widmet, gehören auch die schnell populär gewordenen„Postpaläste.“ Freilich finden sparsame Parlamentarier, daß an der Ausschmückung der neuen Postgebäude mancher Groschen gespart werden könne, doch muß die wohlmeinende Absicht, den Beamten überall, wo dies noch nicht der Fall ist, Arbeitsräume mit reiner Luft und gutem Licht zu verschaffen, anerkannt werden. Obwohl die Zahl der neuen Postgebäude schon eine recht erhebliche ist, bleibt noch viel auf diesem Felde zu thun. Deshalb bringt denn auch jeder Reichshaushalt eine ansehnliche Reihe von Neubauten für wichtige Aemter. Wo ein dringendes Bedürfniß für kleinere Aemter vorliegt, werden Miethgebäude zu Postzwecken durch Privatunternehmer hergestellt, wobei die Postverwaltung sich das Vorkaufsrecht häufig vorbehält. Auf diese Weise sind schon ungefähr 900 lustige und gesunde Posthäuser auch in kleinen Orten entstanden. Die Ausgabe an Miethe für postalische Diensträume erreicht in jedem Jahre die gewaltige Summe von über vier Millionen Mark. Neben der Sorge für das materielle Wohl der Beamten hat die Verwaltung auch die geistige Ausbildung derselben fortgesetzt im Auge. Für die wirthschaftliche Lage der Beamtenschuft sorgen in erster Linie die Spar= und Vorschußvereine, von welchen für jeden Oberpostdirektionsbezirk einer besteht. Die im Jahre 1885 gebildeten 40 Postkrankenkossen, denen alle zur Postverwaltung gehörenden Personen beitreten müssen, welche in Krankheitsfällen ihr Einkommen nicht wenigstens 13 Wochen lang behalten, haben sich mehr und mehr zum Vortheil der Mitglieder entwickelt. Außerdem bestehen noch die verschiedenartigsten Stiftungen zum Besten der Postbeamten. Beiläufig sei noch bemerkt, daß auch die Gesetze über die Unfallversicherung und die Fürsorge für Beamte 2c. in Folge von Betriebsunfällen für den Bereich der Reichspostverwaltung Geltung gefunden haben, aber glücklicherweise nur in ganz wenigen Fällen zur Anwendung gelangt sind. Fundschan. * Die belgischen Fransquillons sind hochentzückt— oder thun doch wenigstens so— von den hochtrabenden Worten, womit kürzlich auf dem eidgenössischen Schützenfest in Glarus der Schweizer Bundespräsident für den festen Entschluß der Schweiz eintrat, unter allen Umständen die Neutralität des Bundes zu vertheidigen. Dabei fehlt es nicht an tendenziösen Vergleichen mit der angeblichen Zaghaftigkeit, die Belgien in Sachen der Neutralitätspolitik zur Schau tragen soll, so wenig wie an Vermahnungen, sich an dem Beispiele der„freien Schweiz“ aufzurichten. In dem Munde von Leuten, deren glühendster Wunsch es ist, je eher, desto lieber dem Gemeinwesen der„großen und ruhmvollen französischen Republik“ eingegliedert zu werden, entbehren derartige Lobhudeleten auf den Aanssnach der adgnihichen Sthchetaldter nicht einer gewissen Komik, namentlich wenn man sich der von den belgischen Franzosenfreunden mit den Maaßbefestigungen ins Werk gesetzten Komödie erinnert. Wäre es diesen Biedermännern mit der Sicherstellung der belgischen Neutralität ernst, so würden sie das Bemühen der Brüsseler Regierung, mit allen Mächten auf gutem Fuße zu bleiben, unterstätzen, statt dagegen zu opponiren, daß Belgien auch noch nach anderer, als nur französischer Seite, so z. B. nach und mit Deutschland freund. nachbarliche Beziehungen pflegt. Das Genre von Neutralität freilich, was den Fransquillons vorschwebt, nämlich wohlwollend, sympathisch, enthusiastisch in Ansehung Frankreichs, feindselig und haßerfüllt gegen Deutschland, hat in den völkerrechtlichen Beziehungen der Nationen bislang noch keinen Platz gefunden und dürfte binnen absehbarer Zeit wohl nur ein frommer Wunsch von Leuten sein, deren Urtheilslosigkeit höchstens von ihrer Skrupellosigkeit übertroffen wird. * 77 Die ie Lütticher Gewehr=Industrie rüstet sich zur Einheimsung eines guten Geschäftes, indem seitens der russischen Regierung bei dem Syndikat der Waffenfabrikanten der genannten belgischen Industriestadt ein=Bestellung auf Infanteriegewehre im Betrage von 12 Millionen Francs eingegangen ist. Eine Kommission russischer Offiziere wird demnächst in Lüttich zu dem Zwecke der Ueberwachung der Fabrikanten und Abnahme der fertigen, probemäßig befundenen Gewehre erwartet. Größtmögliche Beschleunigung der Lieferung soll zur ausdrücklichen Bedingung gemacht sein. * Ein Industriezweig, welcher bei den bisherigen großen Weltausstellungen nach Ansicht der betreffenden Fachmänner nicht zu seinem gebührenden Rechte gelangt ist, auch wohl, in Ansehung des ganzen Charakters jener Veranstaltungen, nicht gelangen konnte, ist die Spezialität des ganzen Kriegswesens. Von diesem Gesichtspunkte ausgehend, hat sich in Antwerpen ein vorwiegend aus Artillerieund Ingenieur=Offizieren bestehendes Komitée zum Zwecke der Veranstaltung einer Fachausstellung des Kriegswesens gebildet. Dieselbe soll bereits im nächsten Jahre stattfinden, und zwar rechnen die Urheber des Planes auf eine weitgehende internationale Betheiligung, da die günstige Lage des Antwerpener Platzes den Ausstellungslustigen, sowie den Ausstellungsbesuchern den Transport und die Reise in jeder Weise erleichtert. Die Festungseigenschaft Antwerpens gäbe den natürlichen Rahmen für die Ausstellung her, während die Neutralität des belgischen Staatswesens allen Nationen die Beschickung der Ausstellung ohne Nebenbedenken gestatten würde. Die hervorragendsten belgischen Industriellen haben sich zur Beschickung der Ausstellung ihrerseits schon bereit erklärt, die öffentliche Meinung des Landes und auch die amtlichen Stellen, sowohl der Armee, wie der Regierung, sind dem Plane günstig gestimmt. * Die Enthüllungen, welche der Prozeß Beltschew über die agitatorische Thätigkeit Rußlands auf der Balkanhalbinsel zu Tage gefördert hat, geben der österreichischen und ungarischen Presse Anlaß zu scharfen Aagriffen auf dieses Treiben. Namentlich wird in dieser Beziehung der schon erwähnte Erlaß der russischen Regierung vom 16. September 1881 herangezogen. Sein Inhalt bietet, wie der„Pester Lloyd“ sagt, einen unanfechtbaren, dokumentarischen Beweis dafür, daß der 1881 er Aufstand in der Krivoscie und in der Herzegowina mit Wissen und Willen der russischen Regiernng, ja mit den Geldmitteln der letzteren ins Werk gesetzt worden ist.„Man beachte wohl das Datum: es war drei Jahre nach dem Berliner Kongresse, welcher unserer Monarchie das Okkupationsmandat ertheilt hatte. Die Besetzung Bosniens und der Herzegowina beruhte auf einem unter zustimmender Mitwirkung Rußlands erbrachten Kongreßbeschlusse. Und schon drei Jahre später läßt das Zarenreich im Okkupationsgebiet einen Aufstand organisiren, welcher den Beruf hat, unserer Monarchie in der Ausübung des ihr übertragenen Mandats ernste Schwierigkeiten zu bereiten.“ Eine neue Offenbarung liegt freilich auch darin nicht vor; aber daß diese Thatsache jetzt durch einen urkundlichen Beweis erhärtet erscheint, dürfte nicht ohne Werth für die auswärtige Politik Oesterreich= Ungarns sein. Deutsches Reich. * Berlin, 20. Juli. Von der Kaiserreise liegen neue Nachrichten nicht vor.— Die jüngsten kaiserlichen Prinzen werden Donnerstag Vormittag, von der Prinzessin Amalie begleitet, nach Wilhelmshöhe abreisen. Später werden sie sich nach Homburg v. d. Höhe zum Besuch der Kaiserin No Aichund die dichen Bnnen ach Norderney reisen. — Fürst Bismarck wird am kommenden Sonntag bestimmt in Kissingen Deputationen der badischen und hessischen Nationalliberalen empfangen; die Abreise, welche über Jena erfolgen soll, dürfte nicht vor Mitte nächster Woche angetreten werden. — Gehaltserhöhung der höheren Lehrer in Preußen. Unter dem 2. Juli sind die ProvinzialSchulkollegien angewiesen worden, dem vom Landtage angenommenen und königlich vollzogenen Normaletat entsprechend, die den Lehrern an den höheren staatlichen Anstalten zustehenden Gehaltserhöhungen zur Auszahlung gelangen zu lassen. Die Gehaltserhöhung rechnet bekanntlich vom 1. April d. J. ab. — Zur Lage der deutschen Lehrer in der Provinz Posen bringt die„Pos. Ztg.“ eine in hohem Grade überraschende Mittheilung. Vor fünf Jahren sind eine Anzahl deutscher Lehrer aus dem Westen nach Posen versetzt worden, um die Germanisirung zu beschleunigen. Nicht nur sind die denselben versprochenen Zulagen ausgeblieben, die Behörden machen iynen auch jede Verbesserung ihrer Stellung unmöglich, indem sie Bewerbungen mit der Anforderung beantworten, binnen 8 Tagen anzuzeigen, ob der Bewerber der polnischen Sprache nächtig sei. Man hat sie nach Posen berufen, weil sie Deutsche waren, man hat sie ängstlich von der polnischen Gesellschaft isolirt, und jetzt verlangt man von ihnen, daß sie der polnischen Sprache mächtig sind, oder auf jede Besserung ihrer Lage verzichten. Zum Mindesten müsse man ihnen doch Zeit zur Erlernung des Polnischen lassen. — Durch den Staatshaushaltsetat von 1892.93 ist ein weiterer Betrag von 300000 Mark zu Zuschüssen behufs Einführung der Versorgung der Hinterbliebenen von Lehrern und Beamten an den nichtstaatlichen höheren Lehranstalten flüssig gemacht worden. Die ProvinzialSchulkollegien sind unter dem 2. d. M. veranlaßt worden, für alle Anstalten, bei denen das Bedürfniß zu einer neuen Ordnung der Angelegenheit anzuerkennen ist, die erforderlichen Verhandlungen mit den Gemeinden und Stiftsvorständen, sowie mit den sonstigen Unterhaltungspflichtigen u. s. w. baldigst einzuleiten. — Der Bezirk Posen des deutschen Apotheker=Vereins hatte an den preußischen Kultusminister eine Eingabe in Sachen pharmazeutischer Standesvertretung im Sinne derjenigen der Apotheker Schlesiens gerichtet. Der Minister hat daraufhin, der„Apotheker=Zeitung" zufolge, küczlich an den Vorsteher des Bezirks Posen folgende Antwort ergehen lassen:„Ew. Wohlgeboren erwidere ich auf die Vorstellung vom.13. Juni d. J., betreffend die Einrichtung einer Standesvertretung der preußischen Apotheker, ergebenst, daß ich es zur Zeit nicht für zweckmäßig zu erachten vermag, dieser Angelegenheit näher zu treten. Dagegen bin ich nicht abgeneigt, zur Erörterung allgemeiner pharmaceutischer Fragen auch Apothekenbesitzer aus den Provinzen nach Bedürfniß als Sachverständige einzuberufen, und werde s. Z. das Erforderliche in die Wege leiten.“ — Zur Frage der Sonntagsruhe liegt eine bemerkenswerthe ministerielle Entscheidung vor. Der preußische Minister des Innern hat auf eine Anfrage des Neuroder Gastwirthsvereins über die Grenzen des SonntagsGeschäftsbetriebes folgenden Bescheid ertheilt:„Soweit den Schankwirthen Sonntags der Schankbetrieb in ihren Lokalen gestattet ist, kann ihnen auch der Verkauf von Bier, Schnaps und Eßwaaren über die Straße auf Grund der Gewerbeordnung am Sonntag nicht untersagt werden.“ — Die seitens der Handelskammer zu Braunschweig wegen der Berliner Weltausstellung auf Veranlassung der herzoglichen Regierung an die Industriellen des Herzogthums gerichtete Anfrage wurde seitens mehr als 50 Firmen umgehend mit ja beantwortet; verschiedene Firmen erklärten dabei, eine solche Ausstellung in ganz besonders hervorragender Weise beschicken zu wollen. — Eine territoriale Ausdehnung der Handelskammern istnach der, Schl. Z.“ ins Augegefaßt worden. In einem Rundschreiben des preußischen Handelsministers heißt es, je größer der Bezirk einer Kammer ist, desto besser wird sie die verschiedenartigen vielfach auseinandergehenden wirthschaftlichen Interessen objektiv beurtheilen und die im Handelskammergesetz gestellten Aufgaben erfüllen. — Auswanderer=Elend. In Bremen kamen am Dienstag 137 russtsch=jüdische Kolonisten aus der Kolonie Mauricio in Argentinien in elendestem Zustande an. Nach ihren Berichten wurden sie wie Sklaven behandelt. von Soldaten bewacht und aufs Gröbste mißhandelt. Auf Veranlassung des Barons Hirsch wurden sie nach Europa zurückgebracht. Das Komitee für russtsch=jüdische Auswanderer schafft die Leute theils nach New=York, theils nach Rußland zurück. Neue)Kämpfe in Deutsch-Ostafrika. Die Expeditien der deutschen Koloniallotterie=Gesellschest unter Baron Fischer ist, wie telegraphisch aus Ostafrika gemeldet wird, am 4. Mai in Ukumbi am Viktoriasee angekommen. Am 5. Juni machten die vereinigten Truppen der Station Tabora und der Expeditionen des Grafen Schweinitz und des Kapitäns Spring auf Sikis, des bekannten deutschfeindlichen Häuptlings, befestigte Stadt Quikorro einen Angriff und nahmen sie nach hartem Kampfe mit einem Verluste von drei Todten und acht Verwundeten. Graf Schweinitz wurde dabei schwer, die Lazarethgehilfen Turok und Weidner leicht verwundet. Die letzten Nachrichten über sein Befinden sind jedoch leidlich. Graf Schweinitz, Kapitän Spring und Lieutenant Meyer werden voraussichtlich einige Zeit in Tabora bleiben müssen. Der Umstand, daß der jetzige Chef von Tabora, Dr. Schwefinger, praktischer Arzt ist, gtebt Gewähr, daß es dem Grafen Schweinitz und den Vernundeten an einer sachgemäßen und sorgfältigen Pflege nicht fehlen wird. Die Expedition des Grafen Schweinitz erscheint durch die Verwundung ihres Führers insofern nicht gefährdet, als sie sich mit derjenigen des Kapitäns Spring vereinigt hat, und Lieutenant Meyer von der Fischerschen Expedition, der für die Zeit der Behinderung des Grafen Schweinitz mit dessen Vertretung beauftragt worden ist, sich in Tabora befindet. Warum das Letztere geschah, ist noch nicht er sichtlich. Wahrscheinlich wird Lieutenant Meyer von Baron Fischer dem Kapitän Spring eutgegen= oder von Ukumbi nach Tabora zurückgeschickt worden sein, um dort zurückgelassene Lasten nachzuholen. Das in dem Telegramm gemeldete voraussichtliche Verbleiben der Expedition in Tabora für einige Zeit findet darin seine Erklärung, als in den Monaten Mai bis August sehr schwer Träger nach dem See hin zu haben sind, weil sie in dieser Zeit einen stärkeren Zug nach der Küste hin haben, und sich deshalb nur für Karawanen, die dorthin ziehen, anwerben lassen. Die Verhältnisse in Tabora hatten schon seit einiger Zeit die Befürchtung erweckt, daß es zu einem Zusammenstoß zwischen den deutschen Truppen und dem Sultan Siki kommen müsse. Der frühere Stationschef Lieutenant Herrmann berichtete im April, die Waniamwesi mit ihrem Groß=Sultan Siki seien eine räuberische Bande, und als er zur Küste abmarschirte, wurde seine Karawane bei dem Dorfe Ipuli, dem Sitze von Sikis Sohn, Mgerula, angegriffen. Die Strafe folgte sofort, das Dorf wurde gestürmt, jedoch gegen den Sultan noch Schonung geübt, da er persönlich ja nicht an dem Ueberfall betheiligt war. Er bat demüthig um Entschuldigung und sandte durch seine ersten Minister 5 Elfenbeinzähne als Lösegeld für die Gefangenen, ließ sich selbst aber nicht sehen. Lieutenant Herrmann meinte in seinem Bericht, dieser merkwürdige Zustand müsse aufrecht erhalten werden, bis die Besatzung von Tabora zu energischem Vorgehen stark genug sei. Das Eintreffen der verschiedenen Expeditionen hat nun Gelegenheit zur Bestrafung des Sultans gegeben. Von amtlicher Seite ist über diese Vorgänge noch nichts veröffentlicht worden. Es wäre durchaus zu wünschen, daß man in der Kolonialabtheilung endlich von der leidigen Geheimnißkrämerei abginge, die nur schaden kann. Oesterreich-Ungarn. Wien, 18. Juli. Abgeordnetenhaus. Im Verlaufe der Berathung des Paragraphen 24 des Münzgesetzes erklärte der Finanzminister Dr. Steinbach, die Silbergulden blieben bis zur Einführung der Kronenwährung Silbergulden oesterreichischer Währung und würden nach Einführung der Kronenwährung silberne Zweikronenstücke mit voller Zahlkraft sein, es sei daher unzweifelhaft, daß man, so lange die Silbergulden bestehen, Silberverpflichtungen in solchen Silbergulden leisten könne. Nach der Aufnahme der Baarzahlungen würden die Verpflichtungen Oesterreichs Kronenschulden sein, welche mit allen dann als zulässig erklärten Zahlungsmitteln berichtigt werden können. Solche Mittel würden, was bereits heute feststehe, gewisse Goldmünzen sein. Wie es mit den voll bedeckten Banknoten und dem Courantsilber bestellt sein werde, könne er heute noch nicht sagen. Gewiß sei, daß die Gulden als Courantsilber weiter coursiren würden und daß die Frage des künftigen Bestehens von Courantsilber in diesem Gesetze offen bleibe. Bezüglich der Staatsschulden erklärte der Minister, nach der Aufnahme der Baarzahlungen würden diese Silberschulden, bezw. deren Zinsen in dem dann noch im Umlaufe befindlichen Courantsilber bezahlt werden können. Silberschulden würden auch in Gold bezahlt werden können, würden aber vor Aufnahme der Baarzahlungen in uneinlösbarem Papier bezahlt werden können, weil es Schulden in klingender Münze seten. Insofern also vor und nach der Aufnahme der Baarzahlungen Courantsilber bestehen werde, würden Silberschulden auch in Courantsilber getilgt werden können. Wien, 19. Juli. Entgegen den Meldungen der Blätter, wird der Politischen Correspondenz“ authentisch versichert, daß die österreichisch=ungarische Regierung weder von dem österreichischen Botschafter in Petersburg, noch überhaupt offizielle Meldungen von dem Ausbruch der Cholera in Wolhynien oder Kongreßpolen oder unter den an der Grenze aufgestellten russischen Truppen erhalten habe. Wien, 19. Juli. In der gestern unter dem Vorsitze des Ministers Zaleski stattgehabten Konferenz zur Erörterung der Galizien und Bukowina bedrohenden Choleragefahr hob Sektionschef Erb die Mangelhaftigkeit des russischen Sanitätsdienstes hervor und wies auf die Truppenkonzentrirung an der Grenze, sowie auf die daraus erwachsenden großen Gefahren hin; obgleich bisher in Galizien, wie in der Bukowina kein Choterafall vorgekommen sei, scheine es doch nothwendig, daß die Bevölkerung auf die drohende Gefahr aufmerksam gemacht werde. Nach Entgegennahme der Mittheilung über die bereits getroffenen Maßregeln wurde beschlossen, auf die öffentliche Meinung in Galizien in diesem Sinne einzuwirken. Die Meldung der Blätter, wonach die galizischen Manöver unterbleiben sollen und die Reise des Kaisers dorthin verschoben sei, ist unrichtig; diese Frage ist in der Konferenz gar nicht erörtert worden. Wien, 19. Juli. Die Revision der aus Rußland kommenden Reisenden und ihres Gepäckes wegen der Gefahr der Einschleppung der Cholera ist auf den Stationen S czckowa, Brody, Podwoloczyska und Nowosiellca bereits in Wirksamkeit getreten. Pest, 19. Juli. Das Oberhaus genehmigte sämmtliche Valuta= und Konversionsvorlagen ohne Debatte, nachdem der Ausschuß in seinem Bericht unter schmeichelhafter Anerkennung der muthigen Initiative und der rastlosen, alle Schwierigkeiten überwindender Thätigkeit des Finanz= ministers die Annahme der Vorlagen auf das Wärmste empfohlen hatte.— Die ungarischerseits erledigten Vorlagen werden nunmehr der Sanktion des Königs unterbreitet werden. Schweiz. Bern, 19. Juli. Wie in unterrichteten Kreisen verlautet, scheinen die Handelsvertrags=Verhandlungen mit Frankreich eine ungünstige Wendung zu nehmen. Der Bundesrath habe deshalb seine in Urlaub befindlichen Mitglieder Droz und Ruchonnet telegraphisch zurückberufen und treffe Anstalten zur Einberufung der Bundesversammlung. Paris, 19. Juli. Da der Gemeinderath von Paris die Verhandlung über das von Parlamente angenommene Gesetz betreffend die Verstärkung der Pariser Polizei und die Gehaltserhöhung derselben bis zum Herbst vertagt hat, wird der Minister des Innern demnächst den auf die Gemeinde Paris entfallenden Zahlungsbeitrag kraft seiner Befugniß dem städtischen Budget einverleiben. Die Theilnehmer des heute in Lille cröffneten internationalen Kongresses von Schifffahrts=Technikern besichtigten gestern und heute die Städte Lille, Lens und Duenkirchen und werden morgen Calais besuchen. Paris. 19. Juli. Der Oberschulrath hat den Gebrauch des vom Erzbischof Gesoulard herausgegebenen Katechismus in den geistlichen Privatschulen untersagt. „Wie der„Temps“ meldet, dürfte anläßlich der Reise des Königs Humbert zur Columbusausstellung in Genua ein französisches Geschwader im dortigen Hafen eintreffen, um die durch ein italienisches Geschwader erfolgte Begrüßung des Präsidenten Carnot bei seiner Anwesenheit in Toulon zu erwidern. Paris, 19. Juli. Dem Vernehmen nach, soll für den Fall, daß die Unruhen in Tanger einen größeren Umfang annehmen würden, ein französischer Kreuzer in Oran stationirt werden. Belgien. Lüttich, 19. Juli. Anarchisten=Prozeß gegen Moineau und Genossen. Moineau gestand ein, die meisten der in Lüttich vorgekommenen Dynamitattentate und Dygamitdiebstähle begangen zu haben, leugnete aber entschieden die Existenz eines Komplottes oder einer anarchisti chen Verbindung, und erging sich in langen Erklärungen über die Ansichten, sowie Zwecke und Ziele der Anarchisten. Die Angeklagten Esch, Beaujean, Guilmot gestanden nur eine indirekte Betheiligung an den Attentaten zu, insofern sie, ohne es zu wissen, Dynamit in Verwahrung genommen und die angeblichen Attentäter begleitet hätten. Der Angeklagte Lacroix, welcher seine Mitwirkung bei einzelnen Attentaten und Dynamitdiebstählen zugestand, wurde von den übrigen Mitangeklagten bezichtigt, daß er die Rolle eines Agent provocateur gespielt habe. Moineau beschuldigte Lacroix, daß er ganz allein und ohne Vorwissen irgend eines der übrigen Angeklagten das Attentat gegen die Wohnung des Staatsanwalts Beltjens begangen habe. England. London, 19. Juli. Bisher sind gewählt: 262 Konservative, 52 Unionisten, 274 Gladstoneaner, 9 Parnelliten und 71 Antiparnelliten. London, 19. Juli. Nach einer Meldung des„Reuter'schen Bureaus“ aus Tanger von gestern verweigerte der Sultan die Unterzeichnung des mit dem englischen Gesandten vereinbarten Vertrages und bot dem Gesandten die Summe von 30000 Pfund Sterling, wenn er einen neuen von dem Sultan selbst vorgeschlagenen Vertragsentwurf unterzeichnen würde. Der Gesandte brach darauf sofort alle Verhandlungen ab und verließ Fez am 12 ds. Mts. In der Meldung heißt es, der englische Vertrag sei ausschließlich ein Handelsvertrag gewesen, der allen Nationen gleiche Behandlung gewährt habe. Französische Intriguen hätten den Vertrag vereitelt. Die Sache wird wohl noch anders liegen. London, 19. Juli. Das„Reuter'sche Bureau“ meldet, die am 12. d. Mts. hierher gelangten Nachrichten über eine Niederlage der marokkanischen Truppen durch die Angheras seien gänzlich unbegründet. Die marokkanischen Truppen hätten Verstärkungen erhalten und plünderten gegenwäctig die Dörfer in der Umgegend von Tanger. Unter den Europäern in Tanger herrsche infolgedessen große Beunruhigung. London, 19. Juli. Ein Telegramm des„Chronicle" aus Calcutta von gestern besagt, nach Nachrichten aus Kabul stoße der Emir bei der Aushebung von Truppen zur Unterdrückung des Aufstandes der Hazaras auf Schwierigkeiten, die Stämme weigerten sich, Truppen zu stellen, und zwar infolge von stattgehabten gewaltsamen Steuereintreibungen und infolge von mit Rußland angeknüpften Zettelungen. Ein etwaige Niederlage der Truppen des Emirs mache eine allgemeine Erhebung wahrscheinlich. Der Vizekönig Lord Lansdowne, habe von Abdurrhaman, auf seine Warnung, weitere Konflikte mit dem Khan Umra von Badjour zu vermeiden, die Antwort erhalten, er müsse die Annahme einer Diktatur der indischen Regierung ablehnen, denn seine Operation sei eine durchaus legitime, die die Unterdrückung eines Ausstandes innerhalb seines Gebietes und die Sicherung der Ruhe bezwecke. Er sei ein unabhängiger Fürst und könne alle Maßnahmen ergreifen, die ihm gut dünkten, er werde keinerlei Einmischung in seine Angelegenheiten dulden. Däuemark. Kopenhagen, 19. Juli. Der Gemeinderath bewilligte drei Millionen Kronen zum Bau eines neuen Rathhauses. R#u##land. Petersburg, 19. Juli. Nach amtlichen Meldungen wurden an Cholerafällen konstatirt: In Astrachan am 15. Juli 391 Erkrankungen und 225 Todesfälle, am 16. Juli 269 Erkrankungen und 218 Todesfälle. In Saratow am 15. Juli 82 Erkrankungen, 43 Todesfälle, am 16. Juli 90 Erkrankungen, 62 Todesfälle. In Zarizin am 15. Juli 89 Erkrankungen, 54 Todesfälle. In Szamara am 15. Juli 51 Erkrankungen, 20 Todesfälle, am 16. Juli 62 Erkrankungen, 32 Todesfälle. In Kassan am 15. Juli 7 Erkrankungen, 3 Todesfälle, am 16. Juli 5 Erkrankungen, 3 Todesfälle. Petersburg, 19. Juli. Der Minister des Innern hat der„St. Petersburgskija Wjedomosti" bis auf Weiteres den Druck von Privatannoncen und das Recht des Einzelverkaufs entzogen. Schweden-Norwegen. Christiania, 19. Juli. Der König hat heute Mittag den ehemaligen Ministerpräsidenten Emil Stang mit der Bildung eines neuen Kabinets beauftragt. Rom, 19. Juli. Der„Agenzia Stefani" zufolge ist die zu Venedig vereinbarte internationale Sanitätskonvention, nachdem dieselbe auch vom hiesigen türkischen Botschafter unterzeichnet worden ist und somit nun sämmtliche erforderlichen Unterschriften trägt, von der italienischen Regierung an die Signataimächte mit der Aufforderung versendet worden, eventuelle Richtigstellungen bis zum 31. d. M. anher einzusenden. Turin, 19. Juli. Die Minister Giolitti und Genala wohnter gestern Abend einer ihnen zu Ehren abgehaltenen Festsitzung des Allgemeinen Arbeiter=Vereins bei und wurden mit lebhaften Beifallskundgebungen begrüßt. In einer von ihm gehaltenen Ansprache hob der Ministerpräsident Giolitti hervor, die gesammte Politik der Regierung beruhe auf Grundsätzen, welche dazu beitragen würden, die Lage der Arbeiter in Stadt und Land zu heben. In der auswärtigen Politik verfolge die Regierung das einzige Ziel, die Erhaltung des Friedens und der Herstellung herzlicher Beziehungen zu allen benachbarten Völkern, im Inneren aber betrachte sie es als ihre Hauptaufgabe, die wirthschaftlichen Verhältnisse zu heben. Sie hoffe, allen Arbeitern Arbeit und entsprechenden Lohn verschaffen zu können. Giolitti wies schließlich darauf hin, daß die Stärke Italiens vor Allem auf der innigen Verbindung zwischen Volk und König beruhe.(Langanhaltender, lebhafter Beifall.) Bulgarten. Sofia, 18. Juli. Die fünftägige Quarantäne für Provenienzen aus rumänischen Häfen und der Dobrudscha wurde wiederhergestellt. In den bulgarischen Donauhäfen ist mit der Errichtung von Lazarethen begonnen worden. Sofia, 19. Juli. Prozeß Beltschew. In der gestrigen Nachmittagssitzung sprach sich Karawelow über seine ganze frühere politische Thätigkeit aus und suchte seine Unschuld nachzuweisen. Auch die übrigen Angeklagten behaupteten ihre Unschuld. Heute wird noch Milaroff sprechen. Die Verkündigung des Urtheils dürfte im Laufe des Nachmittags erfolgen. Türkei. Konstantinopel, 19. Juli. Die Regierung hat der versammelten Botschafterkonferenz den ehemaligen Generaldirektor der Staatsschulden. Selim Effendi Melhame, als Kandidaten für den Posten eines Gouverneurs im Libanon vorgeschlagen. Die Botschafter nahmen den Vorschlag ad referendum und erklärten, die Weisungen ihrer Regierungen einholen zu wollen. Amerika. Rio de Janeiro, 16. Juli. Die brasilianische Regierung hat für die Proventenzen aus Frankreich, Rußland, Afrika und den Ländern am Mittelländischen Meer eine mehrtägige Beobachtung angeordnet. Australien. Aus Sidney war berichtet, die ostindische Insel Sangir sei durch einen Vulkan=Ausbruch total zerstört wobei 12000 Menschen umgekommen seien. Diese Nachricht ist schon vor fünf bis sechs Wochen gebracht, nur war damals nicht die Höhe des Verlustes angegeben. Es liegt also lediglich eine Wiederholung schon bekannter Gerüchte, aber keine Bestätigung der ersteren vor. Westfalen und Witten, 20. Juli.(Astronomisches.) Wenn den Freunden des Sternenhimmels die Beobachtung des lange angekündigten Kometen versagt geblieben ist, so können sie dafür eine andere interessante Beobachtung machen. Schon mit einem kleinen Fernrohr, sogar mit einem guten Opernglase— natürlich mit dunklem Glas vor dem Okular — können sie jetzt so zahlreiche und großen Sonnenflecken wahrnehmen, wie seit lange nicht. Dieser Tage konnte man drei Gruppen großer Flecken wahrnehmen. Bekanntlich treten die Sonnenflecken alle 113/ Jahre sehr zahlreich auf. Die Sonnenfläche wies in diesen Tagen drei Cruppen von Flecken auf, von denen die eine im Norden, die beiden anderen rechts, bezw. links unten nach Süden zu standen. Die erste Gruppe war von einem scharf begrenzten grauvioletten Halbschatten oder Hofe umgeben, der von den Sternkundigen Penumbra genannt wird. Es ist wahrscheinlich, daß diese Flecke noch einige, wenn auch nur kurze Zeit gesehen werden können. Kurzsichtigen sei der Gebrauch eines guten Opernalases oder Feldstechers empfohlen, vor welchen das dunkle Glas zu halten ist. Durch Messung der Durchgangszeit der Flecken durch den Meridian kann deren Größe von den Astronomen berechnet werden. Im März hatte ein Fleck die ungeheure Längenausdehnung von 18000 Meilen. Ein anderer hatte die Größe von ganz Amerika. Die Penumbra des jetzt größten Fleckes mag mit diesem ein Areal von etwa 80 Millionen Quadratmeilen umfassen.(Die Oberfläche der Sonne beträgt 109710000000 Quadratmeilen!) Das Fleckenmaximum wird zwar erst im nächsten Jahre erscheinen; nichtsdestoweniger weist die Sonne schon jetzt eine hohe Thätigkeit auf. Man darf übrigens nicht denken, daß jene Flecke völlig lichtlos wären. Sie übertreffen z. B. den Glanz des Vollmondes noch ziemlich 5000 mal an Helligkeit, unterscheiden sich aber wesentlich von dem weißen Lichte des Sonnenkörpers. Witten, 19. Juli.(Für junge Leute) dürfte die Mittheilung von großem Werthe sein, daß die Truppentheile schon jetzt Dreijährig=Freiwillige für den Herbst in Dienst nehmen. Die Freiwilligen haben sich dei den Truppentheile, in welchem sie eintreten wollen, persönlich mit Meldeschein versehen, zu melden. Den Meldeschein erhalten die jungen Leute auf Grund einer Einwilligung des Vaters bezw. Vormundes, eines bebördlichen Führungsattestes und des Geburtsscheines auf dem Amt= oder Rathhause. Bei guter Führung können auch DreijährigFreiwillige nach zweijähriger Dienstzeit zur Disposition gestellt werden. * Witten, 20. Juli.(Buschhoff wird nicht zu kurz kommen.) Außer der„Voss. Ztg., eröffneten auch andere freisinnige, bezw. jüdische Zeitungen Sammlungen für den freigesprochenen Schächter. Bei der „Voss. Ztg.“ sind bisher 1869 M. eingegangen. Der jüdische Kommerzienrath v. Liebermann setzte für Buschhoff als„Märtyrer seines Glaubens“ eine Jahresrente von 200 M. aus. Der Verein zur Bekämpfung der Rassenhetze will einen großen Festkommers mit namheften Künstlern zu gunsten der Familie veranstalten.— Der Zweck der Sammlungen ist natürlich nicht das menschliche Mitleid mit dem Geschädigten, sondern, wie der Aufruf eines in Dremen zusammengetretenen, angeblich nur aus christlichen Großkaufleuten bestehenden Ausschusses offenherzig genug sagt, der Ausdruck der Freude über das Scheitern der„unheilvollen Bestrebungen.— Es ist doch merkwürdig, was die Angst vor den Antisemiten zu Wege bringt. Fur einen armen Deutschen, der völlig unschuldig in Untersuchungshaft gesessen, was leider Gottes häuf'g genug vorgekommen ist, hat kein„christlicher“ Kaufmann bisher etwas hergegeben. + Witten, 20. Juli.(Der Bau der altkatholischen Kirche) ist soweit vorgeschritten, daß am Montag, am Jahrestage der Verkündigung des Dogmas von der Unfehlbarkeit des Papstes, der Thurm fertig Auf der Jagd nach dem Glück. 12] Roman in drei Büchern von L. Gies. —(Nachdruck verboten) Zweites Buch. I. Das Fest, welches der Oberstlieutenant zum Geburtstag seiner Frau zu geben beabsichtigte, bildete das Tagesgespräch der oberen Schichten der Neustädter Gesellschaft Es hatte sich ein dunkles Gerücht verbreitet, daß eine ganz besondere Ueberraschung der Gäste warte, und mit Spannung sah man dem Tage entgegen, der den Schleier des Geheimnisses lüften sollte, welches mit anerkennenswerther Verschwiegenheit von allen Betheiligten gewahrt war. Der Tag des Festes kam heran: ein drückend heißer Julitag. Im Hause des Oberstlieutenants wurde eine fieberhafte Thätigkeit entwickelt; denn, wo der nöthige Apparat an Dienerschaft für größere Geselligkeit fehlt, ist diese für die Hausfrau weit eher eine Plage, als ein Vergnügen. Die Frau Oberstlieutenant empfand das auch; aber sie würde nicht gewagt haben, diesen Gedanken ihrem Manne gegenüber auszusprechen. Denn mit diesem Sommerfest und einer größeren Abendgesellschaft im Winter glaubte der Oberstlieutenant den Pflichten zu genügen, welche seine Stellung ihm auferlegte; und, pedantisch wie er war, hielt er mit größter Zähigkeit an dem Hergebrachten fest. Er konnte es ja auch nicht ahnen, was es für seine schwächliche Frau bedeutete, in der Hochsommerschwüle am Herde zu schaffen, die Anordnungen in den Zimmern zu treffen, ja überall selbst mit Hand anzulegen; denn die Summe, welche ihr Gatte für solche außerordentliche Ausgaben bestimmte, war knapp bemessen und durfte unter keiner Bedingung überschritten werden. Wenn dann die Zeit herannahte, wo die Gäste erschienen, war für ein aufmerksames Auge in den freundlich lächelnden Mienen der Wirthin eine Müdigkeit und Abspannung zu lesen, die ihren Wunsch begreiflich machte, still mit den Ihrigen den Tag zu begehen, an dem sie vor mehr, als vier Jahrzehnten in dieses mühe= und sorgenvolle Dasein zum Leben gerufen wurde. Anders der Oberstlieutenant. Besonders dieses Mal war er in bester Laune, überließ die Anordnungen im Hause seiner Frau, und diejenigen im Garten und Hof, wo eine kleine Tribüne für die Zuschauer der Ouadrille errichtet wurde, Wolf, und gab nur unbefragt seinen „guten Rath,“ der in den seltensten Fällen befolgt werden konnte. In diesen Tagen, in welchen Wolf häufiger, als gewöhnlich in dem Hause seines Vorgesetzten verkehrte, gewann er einen Einblick in dessen Verhältnisse, der von großem Einfluß auf seine gegenwärtige Stimmung war. Weit mehr, als bei seiner leichtlebigen Natur zu erwarten gewesen, litt er unter dem Bewußtsein, von Hilde verschäht zu sein; aber trotzdem wünschte sein Verstand ihm Glück, daß ihn das Schicksal vor einer Verbindung bewahrt, die eine ähnliche Misère im Gefolge haben würde. wie er sie in dem Hause des Oberstlieutenants zu finden glaubte. Entbehrung und Glück schienen ihm mehr, denn je Begriffe so heterogen, daß auch die glühendste Liebe sie zu vereinigen nicht im Stande sei. In seinem zwiespältigen Empfinden war er Hilden während der Proben mit kalter Höflichkeit begegnet. Er konnte es freilich nicht hindern, daß sein Auge, gegen seinen Willen, mit Entzücken ihren anmuthigen und zugleich kräftigen Bewegungen folgte; schienen doch alle anderen Damen steife Puppen gegen dies berückend schöne Geschöpf. Wie sie ihr Thier, einen feurigen Rappen zu zügeln vermochte, daß es gehorsam dem leisesten Druck ihrer Hand folgte; wie ihre ernste Miene sich allmählich belebte, ein warmes Roth ihr in die Wangen stieg und ihr Auge leuchtend aufblitzte— er fühlte sich ganz von dem Zauber dieses Mädchens umstrickt, und er vermochte sich nur dadurch zu retten, daß er seiner Partnerin, der ältesten Tochter des Landraths, in einer Weise huldigte, welche dieser einen neuen, schlagenden Beweis ihrer Unwiderstehlichkeit gab, an die niemand glaubte, als sie selbst. II. Unter den Gästen, welche an dem bewußten Tage den schönen, parkartigen Garten belebten, der sich hinter der Dienstwohnung des Oberstlieutenants ausdehnte, befand sich auch Annemarie, die Tochter des Apothekers zum Hirschen. Die Frau Oberstlieutenant hatte für das liebliche Kind, Mitkonfirmandin ihres ältester Sohnes, des Kriegsschülers, eine große Zuneigung gefaßt, wie sie ebenfalls auch an der Frau Apothekerin herzliches Wohlgefallen gefunden. In gesellschaftlichen Verkehr mit dieser zutreten, unterblieb freilich auf Wunsch ihres Gemahls, aber das junge Mädchen hatte sie zuweilen zu sich gebeten. Allerdings lagen diesem Verkehr— was die gute Dame übrigens niemals zugestanden haben würde— auch selbstsüchtige Zwecke zu Grunde, denn niemand, als Annemarie wußte sich so liebenswürdig mit ihren kleinen Töchtern zu beschäftigen, die sonst gar zu gern an dem Rockzipfel der vielgeplagten Mutter hingen. Diesmal hatte es die Frau Oberstlieutenant bei ihrem Manne durchzusetzen zewußt, daß Annemarie zu dem Fest geladen wurde. Sie sollte auch ihre Freude an der bevorstehenden Ueberraschung haben, hatte die gutherzige Dame gemeint. Die schüchterne Annemarie fühlte sich ein wenig gedrückt in der ihr zum größten Theil fremden Gesellschaft. Sie hatte nur schwer die Einwilligung der Eltern erlangt, denn diesen widerstrebte es, ihr Kind in Kreise eingeführt zu sehen, die dem ihrigen fern lagen; aber Annemarie wußte so lieblich zu bitten, wie hätten da die Eltern zu widerstehen vermocht! Nun war sie hier, aber all' ihre frohe Erwartung verwandelte sich allmählich in bittere Enttäuschung. Ihre stille, sich selbst kaum zugestandene Hoffnung, von Gebhard in der ihr fremden Gesellschaft aufgesucht zu werden, hatte sich bisher nicht erfüllt, statt dessen wuchs ihr von Minute zu Minute die peinvolle Empfindung der Nichtzugehörigkeit in einen Kreis guter Bekannter——— Von allen Gestalten, die ihr in dem bunten Gewirr der Gäste vor Augen traten, fühlte sie sich von keiner so angezogen, wie von Hilde, die in einem schlichten Kleid von weichem, weißem Wollstoff, ohne jeden Schmuck, als den ihrer jugendfrischen Schönheit alle die aufgeputzten Dämchen überstrahlte. Jetzt stand sie dort, gar nicht weit von Annemarie entfernt, in eifriger Unterhaltung mit Gebhard von Kronau, der für sie nur einen kurzen Gruß gehabt hatte. Das Herz that Annemarie weh, sich ihm so ganz vernachlässigt zu sehen. Sie hatte den Bli abgewandt von den Beiden und sah sich suchend um nach einer bekannten Gestalt, als plötzlich die freundliche Stimme Gebhards neben ihr sagte: „Gnädiges Fräulein, wollen Sie mir erlauben, Sie einer Dame vorzustellen, welche Sie kennen zu lernen wünscht?“ Der schmerzliche Zug, der ihre Mundwinkel herabgezogen, war verschwunden, als sie jetzt zu Gebhard emporsah und leise sich bereit erklärte. Von ihrem Platz unter einer großen alten Esche kam inen Hilde entgegen. Nachdem Gebhard die jungen Mädchen einander vorgestellt, lud erstere Annemarie ein, sich neben sie zu setzen. Mit der ganzen begeisterungsbereiten Bewunderung ihrer achtzehn Jahre sah Annemarie zu dem schönen Mädchen auf, das, nachdem es ein paar freundliche Worte mit ihr gewechselt, mit Gebhard so unbefangen heiter plauderte, als ob sie für den jungen Gelehrten gar nichts von dem ungeheueren Respekt empfände, der ihr junges Herz mit heiliger Scheu erfüllte Sie fühlte sich wie in einem holden Traum. Gebhard hatte seinen Stuhl auf ihre Seite gerückt und wandte sich während des Gesprächs häufig an sie. Wenn dann seine dunklen, ernsten Augen fragend auf ihr ruhten, fühlte sie das warme Blut in ihre Wangen steigen und zaghaft nur waren die Antworten, welche sie gab. So ganz hingegeben der schönen Gegenwart, fuhr sie fast erschreckt zusammen, als der Oberstlieutenant mit einem anderen Herrn herantrat. „Lieber Doctor, was sagen Sie zu dieser Ueberraschung?“ fragte der erstere in seinem wohlwollendsten Ton.„Habe ich das nicht gut gemacht?“ Und er rieb sich vergnügt die Hände, während Gebhard, ohne augenfällig die Freude zu zeigen, welche die Worte des Oberstlieutenants vorauszusetzen schienen, sich grüßend erhob. Der neue Gast, der als Major von Kronau, Gebhards Onkel, den beiden jungen Mädchen vorgestellt wurde, war ein wohlerhaltener Fünfziger, der mit der hohen Gestalt seiner Neffen die behagliche Fülle der reifen Jahre verband. Ein liebenswürdiger Lebemann, der nach kurzer, wenig glücklicher, kinderloser Ehe sich nicht hatte entschließen können, den Wittwerstand aufzugeben; als immer gern gesehener Gesellschafter in der Hauptstadt auf großem Fuße lebend. Es bestand eine sebr,Gest“ ge, Peigung zwischen ihm und Gebhard, währen, g.h uu der besonderen Gunst des Obeins erternte Zuforderungen sent, er an dessen Geldbeutel beine“ garte V,xäztnis Wolf war klug genug, dieses o##- wethattng mit der gerichtet war und mit der deutschen Flagge gekrönt werden konnte. Das im Rohbau fertig gestellte Kirchlein nimmt sich sehr hübsch aus. Der Bau macht dem Baumeister Herrn Däche alle Ehre. O Witten, 20. Juli.(Wir freuen uns,) unseren Lesern jetzt mittheilen zu können, daß der„deutsche Verein“ in nächster Woche eine öffentliche Versammlung bei Borgmann veranstalten wird, in welcher Herr Dr. König, einen Vortrag über die Prozesse Buschhoff und Liebmann zu halten sich bereit erklärt hat. Man darf gespannt sein. in welcher Weise der bekannte Redner dies interessante Thema behandeln wird. Crone, 18. Juli.(Ehrenpreis.) Der hiesige Turnverein erhielt gestern beim Preisturnen des Wittener Turnvereins fur vorzügliche Leistungen beim Aufmarsch den Ehrenpreis, ein großes Trinkhorn, zuerkannt. Bochum, 19. Juli.(Als selbstverständlich, mußte von vornherein angenommen werden, daß das Guavengesuch für Fusangel keinen Erfolg haben würde. Das Gnadengesuch ist abgelehnt worden. Das Schriftstück, in welchem der Erste Staatsonwalt des Landgerichts zu Essen der Redaktion der„Westfälischen Volkszeitung" von diesem Entscheide Mittheilung macht, hat folgenden Wortlaut:„Essen 16. Juli 1892. Die von Ihnen eingereichten, mit zahlreichen Unterschriften versehenen Gesuche um Begnadigung der Redakteure Fusangel und Lunemann sind auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers und Königs an den Herrn Justizminister und von diesem zur Prüfung und weiteren Veranlassung an mich abgegeben. Die infolgedessen von mir vorgenommene Prüfung dieser Gesuche hat keine hinreichenden Gründe dafür, den Erlaß der erkannten Strafen oder deren Umwandlung in Festungshaft Allerhöchsten Orts zu befürworten, ergeben. Die Begnadigungsgesoche sind daher abgelehnt. Ich stelle Ihnen anheim, die übrigen Unterzeichner der Begnadigungsgesuche hiervon in Kenntniß zu setzen.„Der Erste Staatsanwalt, Geheimer Justizrath Schluter. Bochum, 18. Juli.(Im Schienenstempelproeß), der bekanntlich vom 25. ds. Mts. ab zur öffentlichen Verhandlung kommt, führt Herr Landgerichtsdirektor Thoene, der auch s. Z. den Steuerprozeß leitete, den Vorsitz. Die Staatsanwaltschaft wird bei dem Prozesse surch Herrn Staatsanwalt Eckerts in Essen vertreten sein. Geladen sind gegen 140 Zeugen. Die Vertheidigung wird durch sieben Rechtsanwälte geführt. Kley, 17. Juli.(Selstmord.) Gestern morgen wurde der 28jähr. Bergmann L. in der Nähe der Menage „Borussia" erhängt aufgefunden. Die Leiche wurde alsbald auf Anordnung des Vorstehers zu Oespel nach dem Todtenhause derselben Gemeinde gebracht. L. war vor einiger Zeit wegen eines Vergehens zu einer kleinen Gefängnißstrafe verurtheilt, hatte auch bei der Zeche„Borussia“ die Abkehr genommen und war augenblicklich ohne Arbeit. Was die Motive zur That gewesen sind, ist noch nicht klar gestellt. Dortmund, 18. Juli.(Ammoniakkessel explodirt.) In der Maschinenhalle des Schluchthofes explodirte am Sonntag Abend unter furchtbarem Knall ein Ammoniakkessel. Der im Maschinenraume anwesende, ziemlich betagte Kesselwärter Wienecke hatte noch die Geistesgegenwart, ins Freie zu eilen, wo er indessen bewußtlos niederfiel. Aerztliche Hülfe war alsbald zur Stelle, doch wurde Wienecke nach der ersten Hülfeleistung auf Anordnung der beiden anwesenden Aerzte Dr. Fischbein und Dassel dem Krankenhause zugeführt. Ueber die Ursache des Unglücks ist noch nichts bekannt. Wienecke ist, ohne wieder die Besinnung erlangt zu haben, geEide, 19. Juli.(Vierbeiniges Huhn.) Der Gutsbesitzer Speith=Brüggemann in hiesigem Kirchspiel besitzt ein etwa acht Wochen altes Hühner=Kücken, welches vier normal entwickelte Beine hat. Dasselbe bedient sich zum Gehen der sämmtlichen Beine und befindet sich eben so wohl, wie seine Geschwister. Münster, 18. Juli.(Noch glücklich aogelaufen.) Das dreijährige Töchterchen eines hiesigen Bürgers kam heute Mittag auf der Frauenstraße unter die Räder eines mit Holz beladenen Ackerwagens. Das Kind wurde in bewußtlosem Zustand in ein benachbartes Haus getragen; der schleunigst herbeigerufene Arzt stellte fest, daß die Kleine außer kleinen Hautabschürfungen und Quetschungen keine nennenswerthe Verletzungen davongetragen hatte. Wenn der Fall auch glücklich ausgegangen ist, mag derselbe doch den Eltern zur Vorsicht und Mahnung dienen, ihre Kinder nicht ohne Autsicht auf der Straße spielen Essen, 18. Juli.(Ein Raufbold), der in einem Hause in der Bernestraße in Kost ist, zerschlug seinem Kostwirth mehrere Gegenstände, so daß dieser die Polizei zur Hülfe rufen mußte, die den Burschen festnahm. Ais derselbe heute früh aus der Haft entlossen wurde, begab er sich zur Baustelle, wo sein Kostwirth arbeitete, und warf demselben einen Ziegelstein derartig an den Kopf, daß der Getroffene schwer verletzt niedersank. Der gehörigen Rücksicht zu behandeln und entschädigte sich nur gelegentlich durch spöttische Bemerkungen über den„alten Gecken“, der selbst noch den Jugendlichen spiele und dabei der Jugend nichts gönne. Diese unehrerbietige Bezeichnung für den Major war übrigens nicht ganz zutreffend. Vielleicht mit etwas zu peinlicher Sorgfalt gekleidet, stand doch sein jugendlich frisches Wesen im Einklang mit seinem wohlerhaltenen äußeren Menschen, und der Ton von Bonhommie, welchen er anzuschlagen liebte, paßte vortrefflich zu seinen Jahren. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mittheilungen. An einem Kaisergrabe. In der„Voss. Ztg.“ ist zu lesen:„Das Mausoleum bei der Friedenskirche in Potsdam wird fortdauernd stark besucht. Eintrittskarten jede zu 25 Pf., sind am Eingange zu dem Kirchenbezirk bis Nachmittags 5 Uhr zu lösen. Am vergangenen Sonntag hatten wir leider Gelegenheit, ein Verfahren zu beobachten, welches dem Orte, wo sich dasselbe vollzog, wenig angemessen erscheint. Etwa zwanzig bis dreißig Personen, welche nach 5 Uhr gekommen waren und keine Karten mehr erhalten konnten, wurden in das Mausoleum hineingelassen und hatten schließlich nach kurzem Verweilen an der Stätte, wo Kaiser Friedrich ruht, das Eintrittsgeld sofort beim Verlassen des Raumes zu entrichten. Man denke sich, wenige Schritte von dem Sarkophage, wo die irdischen Reste des Kaisers liegen, der an der Thür stehende Diener mit geöffneter Hand das Eintrittsgeld von 25 Pf. in Empfang nehmend! Das ist banausisch und im Stande, jeden Menschen aus der feierlichen und sicherlich wehmüthigen Stimmung zu reißen, in welche ihn das Andenken an den großen und theueren Todten versetzen muß.“ * Auch ein Deutsch— Juristendeutsch. Der § 1079 des„Entwurfs zum Burgerl. Gesetzbuch f. d. deutsche Reich lautet:„Ist die Fälligkeit der durch die Hypothek gesicherten Forderung von einer Kündigung abhängig, so ist in Ansehung des Anspruches aus der Hypothek zur Wirksamkeit der dem Gläubiger zustehenden Kündigung erforderlich und genügend, daß dem Eigenthümer gekundigt wird, für die dem Schuldner zustehende Kündigung die Kündigung des Eigenthümers genügend und die Kündigung des persönlichen Schuldners, welcher nicht der Eigenthumer ist, erst von dem Zeitpunkte an wirksam, in welchem sie den Eigenthümer von dem Gläubiger oder von dem Schuldner angezeigt worden ist.“ Hie haeret aqus! Wir kündigen Thäter wurde natürlich nunmehr sofort wieder zu Haft gebracht, und dürfte einer exemplarischen Bestrafung entMätheim a. d. R., 19. Juli.(Zur Sonntagsruhe.) In einer Versammlung der Bäcker und Konditoren des Kreises Mülheim wurde eine Eingabe an die kgl. Regierung beschlossen, woria es nach eingehender Motivirung heißt:„Unser ganz ergebenes Ersuchen an die kgl. Regierung geht nun dahin, unserm Fach eine Ausnahmestellung insofern geneigtest einzuräumen, als uns gestattet werde: 1. den Beginn der Arbeitsstunden an Sonnund Festtagen wie bisher nach Bedürfniß festzustellen, jedoch den Arbeitern möglichst die nöthige Sonntagsruhe zu gewähren: 2. unsere Verkaufsläden auch von 2—8 Uhr Nachmittags offen zu halten; 3. auch in dieser Zeit unsere bestellten Sachen und erkauften Waaren austragen zu dürfen. Die jetzige am Sonntag zum Verkauf frei gegebene Zeit betrögt laut Feststellung durchschnittlich kaum ½ der bisherigen, was bei ca. 60 Sonn= und Feiertagen einen Ausfall von 120 Tageseinnahmen ausmacht, also der 3. Theil der Jahreseinnahme. Indem wir hoffen, bei der kgl. Regierung für unsere vorstehenden motivirten dringenden Wünsche ein gutes Entgegenkommen zu findeu, verbleiben wir mit achtungsvoller Ergebenheit.“ Broich, 18. Juli.(Ueberfahren.) Am Samstag Morgen wurde das zweijährige Kind der Familie M. von hier in der Nähe des Steinbruchs von einem Fuhrwerk des Fuhrunternehmers K. überfahren und sofort getödtet Angeblich hat der Fuhrmann, die Leine vorschriftsmätzig in der Hand, auf dem Wagen gesessen und nicht bemerkt, daß und wie das Kind vor das Rad gelangt ist. Neuß, 17. Juli.(Ein entsetzlicher Unglücksfall) setzte gestern die Familie des am Hochofen bei Heerdt wohnenden Arbeiters Michael Maaßen in tiefe Trauer. Eleich nachdem der Zug das Anschlußgeleise des Hdchofens, über welches jetzt die am Kieskrahnen am Hochofen vollbeladenen Züge zur Bahn transportirt werden, passirt hatte, rief eine Nachbarin der in einem Hause in der Nähe des Geleises wohnenden Frau Maaßen zu, es sei Jemand von dem Zuge heruntergefallen. Als die Frau hinzulief, sah sie ihr siebenjähriges Söhnchen zwischen dem Geleise liegen. Bei ihrem Nahen rief der Kleine ihr noch zu:„Mama, ich kann morgen nicht zur Schule gehen, mich hat ein Mann vom Zuge gestoßen.“ Man kann sich nun das Entsetzen der Mutter denken, als sie bei näherem Zusehen fand, daß ihrem Söhnchen ein Bein bis ans Knie und voo dem anderen der Fuß beinahe vollständig abgequetscht war. Wie das Ungluck entstanden ist, ließ sich mit Sicherheit noch nicht feststellen. Wahrscheinlich hat der Kleine auf einem der letzten Waggons gesessen und ist bei der Fahrt heruntergefallen. In dem Hospital mußten dem bedauernswerthen Kleinen die Beine amputirt werden. * Jülich, 19. Juli.(Diebstähle.) Wie in Westfalen die Landruthsämter 2c., so werden im Rheinland gegenwärtig die Eisenbahnstationen mit Vorliebe von T#teben heimgesucht. Nach den Einbrüchen von Arloff, Bubenheim, Gemünd, Horf, Jüchen 2c. ist jetzt ein solcher in Huchem verübt worden. Den Dieben sind dabei außer einem nicht sehr erheblichen Baarbetrag etwa 27 Kisten Cigarren, ferner größere Vorräthe von Cognac, Wein 2c. in die Finger gefallen. Köln, 19. Juli.(Ein Fall zur Warnung.) Ein Pferdeknecht hatte einem Polizeibeamten, als dieser Feierabend gebot,„Hungerleider“ genannt,„der dem Staat zur Last falle". Der Staatsanwalt beantragte eine hohe Strafe, da derartige Ausdrucksweisen leider gäng und gäbe seien; weil die Beamten aus öffentlichen Mitteln unterhalten würden, sagten sich die Leute, daß sie„ihnen auf der Tasche lägen". Habe doch sogar ein nichtsnutziger Mensch auf die Wand der Bedürfnisanstalt im Hofe des Gerichtsgebäudes geschrieben:„Alle Richter sind Hungerleider". Nur harte Strafen könnten solchem Unfug steuern. Das Gericht berücksichtigte, daß der Knecht nur, weil ihm der angesagte Feierabend unwillkommen gewesen, so ausfallend geworden sei, und erkannte auf 5 Mark Geldstrafe. Von der Weil, 18. Juli.(Einen tragischen Abschluß) hat das Liebesverhältniß zweier jungen Leute in einem benachbarten Orte gefunden, in dem sich der junge Mann im Felde erschoß und das Mädchen in der Weil ertränkte. Die Leiche der letzteren wurde bereits gelandet. Birkenfeld, 18. Juli.(Ominöser„Diebstahl.“ In der vorigen Woche wurde die Kasse der GraveurInnung in Idar nächtlicherweise erbrochen und bestohlen. Man stellte einen Fehlbetrag von 2000 Mk. fest. Ein eigenthümliches Licht fällt aber nach der in diesen Tagen erfolgten gerichtlichen Vernehmung des Kassirers auf diesen Diebstahl. Ueber den Kassirer wurde nämlich die Untersuchungshaft verhängt. Vom Westerwald, 18. Juli.(Militärisches.) Nachdem in den letztverflossenen Wochen mehrfach höhere Offiziere die großen Viehweiden, welche, in der Nähe von Rinnerod nach Emmerichhain zu beginnend, sich beinahe ununterbrochen 10 Kilometer bis Mengerskirchen ausdehnen zu militärischen Zwecken besichtigt haben, steht jetzt fest, daß dort in diesem Jahre ausgedehnte artilleristische Schießübungen abgehalten werden sollen. Wetter heißt es glaubhaft, daß die Militärbehörde beabsichtige, die genannten Liegenschaften käuflich zu erwerben, mit Baracken zu versehen und daselbst jährlich größere Schieß=Uebungen für Infanterie und Artillerie abzuhalten. * Wiesbaden, 19. Juli.(Ein russischer Schwindler,) der sich als Fregattenkapitän ausgegeben und im vorigen Jahre in verschiedenen deutschen Städten größere Schwindeleien ausführte und zuletzt den damals zur Cur in Langenschwalbach weilenden russischen Großfürsten Michael Michaelowitsch um 800 M. beschwindelte, hatte sich kürzlich vor der hiesigen Strafkammer zu verantworten. Der Schwindler heißt mit seinem richtigen Namen Feodor Feodossiewitsch Luschtschenko, ist 29 Jahre alt, in Sebastopol geboren, verheirathet, hat aber Frau und Kind im Stich gelassen und ist in die weite Welt gezogen. Seines Zeichens ist er Steuermann und hat auf den Schiffen russischer Privatgesellschaften die Wolga befahren. Im Herbst 1890 hat er seine Heimath verlassen, angeblich, um wieder auf einem Schiffe als Steuermann Dienst zu nehmen. Er begab sich nach Warschau, verschaffte sich dort einen auf den Namen des K. pitäns 2. Ranges Wladimir Abramowitsch lautenden, richtigen Auslandspaß, welchen er von einem wirklichen Kapitän dieses Namens für 300 Rubel gekauft haben will, kam auf Grund dieses Passes über die Grenze und begab sich über Berlin nach Paris. In Frühjahre 1891 ging er nach Nizza, wo er den ebenfalls angeklagten Götzel Markuse aus Mitau in Kurland kennen gelernt haben will. Veide müssen von da ab zusammengewirkt haben, indem Luschtschenko sich als russischer Fregattenkapitän Wladimir Abramowitsch ausgab und Markuse den Diener spielte. Von Nizza aus lenkten beide ihre Schritte gen Deutschlund. Nachdem sie bereits eine Menge erfolgreicher Schwindeleien durchgeführt, stellte sich im Juni v. J. L. in eleganter Kleidung und mit Orden geschmückt dem Großfürsten Michael Michaelowitsch von Rußland in Langenschwalbach vor und erhielt auf seine Bitte ein Darlehn von 800 Mark, um sich damit, wie ihm angeblich dienstlich befohlen worden war, sofort an Bord eines Kriegsschiffes im Schwarzen Meer zu begeben. Der Großfürst hatte jedoch, trotz des sichern Auftretens Luschtschenkos, Verdacht geschöpft; er erfuhr auf Anfrage bei dem Marineminister in Petersburg, daß ein Kapitän Abramowitsch der Macine nicht angehöre, und ließ darauf den Schwindler verhaften. In der Verhandlung vor Gericht bestritt der Angeklagte jede Schuld und erklärte, daß nur seine Festnahme ihn daran gehindert habe, alle erhobenen Darlehen bis zum 15. August d. J. zurückzuzahlen. Sein Vertheidiger wies daraufhin, daß alle von Luschtschenko Betrogenen diesem sein Vorgehen sehr erleichtert hätten. Hierauf wurde der Angeklagte zu 3½ Jahren Gefängniß verurtheilt. Der mitangeklagte Markuse erhielt 6 Monate Gefängniß, die als verbüßt erachtet wurden: Rüdesheim, 18. Juli.(Eine sonderbare Verfügung.) Von einem Besucher des Niederwalddenkmals wird dem„Jauerschen Stadtblatt“ berichtet, daß es am vergangenen Sonntag bei dem zu Tausenden versammelten Vublikum nicht geringes Aufsehen erregte, als bekannt wurde, daß der Verkauf von Postkarten mit Ansichten des Denkmals u. s. w. wegen der Sonntagsruhe auf Grund einer Verfügung der Wiesbadener Regierung an Sonn= und Festtagen nicht mehr gestattet sei. Den Schaden erleidet der mit der Aufsicht beim Dinkmal beauftragte Invalide. Die Ausdehnung der Sonntagsruhe auf den Postkartenverkauf ist entschieden bewundernswerth; die nächste Maßnahme dürfte die sein, duß aus Rücksicht auf die Sonntagsruhe— die Briefkästen zugeklebt werden! Frankfurt a. M., 19. Juli.(Zum Prozeß Jäger.) Die Strafkammer des hiesigen Landgerichts hat nunmehr den Beginn des Prozesses gegen Jäger und Genossen auf den 2. August und die beiden folgenden Tage festgesetzt. An den beiden ersten Tagen sind die Stunden von 8 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags vorgesehen. am dritten Tag wird durchgearbeitet, d. b. der Prozeß unter allen Umständen zu Ende geführt. Die Karten für die 60 Plätze im Zuhörerraum waren wenige Stunden. nachdem es bekannt geworden, daß der Eintritt nur gegen Karten gestattet sein werde, vergeben. * Mainz, 18. Juli.(Gauner abgefaßt.) Am Freitag wurde von der hiesigen Polizei ein Amerikaner in Verwahr genommen, der in anscheinend nicht zurechnungsfähigem Zustand den Inhalt seiner Börse auf der Straße unter die Kinder vertheilte. Bei seiner Vernehmung am gestrigen Tage entpuppte sich der Amerikaner, welcher nach seiner Angabe John Clark heißt und in Newyork geboren ist, als geriebener Gauner und internationaler Schwindler, der schon längst von den hiesigen und auswärtigen Behörden gesucht wird, und der, den „Mainz. Nachr.“ zufolge, mit dem jüngst verübten Attentat auf einen Frankfurter Banquier=Lehrling in Verbindung stehen soll. Clark, der auch wegen Betrugs von Freiburg aus steckbrieflich verfolgt wird, will gegenwärtig Herausgeber eines sogen. Reclame=Albums für ganz Deutschland sein und befinde sich gegenwärtig auf der Suche nach Anzeigen. auch! Tas ist noch schöner, als die Vokal=Variante: In Kalau erhielt ein Kuli aus Kolo ein Kolli mit einem Kilo Kalt. Und Pofesser Sanders würde ausrufen:„Dieser Satz verdient, in der Walhalla der deutschen Jurisprudenz in Marmor eingehauen zu werden!" Das Wahrzeichen der Turner ist nicht nur in Deutschland, sondern fast in allen Ländern, wo das Turnen geübt wird, ein vierfaches F. Es durfte interressant sein, die Bedeutung dieses Zeichens in den verschiedenen Sprachen kennen zu lernen. Deutsch: Frisch, fromm, froh, frei!— Französisch: Franc, frais, fier, fort!— Englisch: Franc, fresh, frish, free!— Italienisch: Franco, fresco, firo, ferto!— Spanisch: Framo, fresco, firnce, fuerte!— Portugiesisch: Franco, frescy, fero, ferto!— Schwedisch: Frisk, from, freidiy, frie!— Nur die Holländer haben statt des auf= und nebeneinander stehenden vierfachen F vier nebeneinander gestellte V mit der Bezeichnung: Vroed, vrank, vrij, vroom! Die Hochzeitsreise— zum Amputationstisch. Von einem furchtbaren Geschick ereilt wurde eine junge Frau in Berlin. Am Hochzeitstage hatte sie auf dem Wege zum Brautwagen auf einen Nagel getreten, der durch die dünnen Seidenschuhe drang und den linken Fuß verletzte. Unmittelbar nach der Trauung stellten sich heftige Schmerzen ein, die sich im Verlaufe der Tafel derartig steigerten, daß die junge Frau nur mit Mühe bis zu deren Aufhebung im Saale verblieb. Dann aber eilte sie in das neue Heim, wohin schleunigst ein Arzt gerufen wurde. Obwohl dieser das Uebel sofort als eine folgenschwere Blutvergiftung erkannte und dementsprechende Anordnungen traf. machte dieselbe derartige Fortschritte. daß eine Amputation des Fußes als das letzte und einzige Mittel, der Frau das Leben zu erhalten, vorgenommen werden mußte. Zweifellos war der verhängnißvolle Nagel verrostet gewesen und hatte so mit einem der schlimmsten Gifte die Unglückliche infizirt. Folgender Zwischenfall spielte sich jüngst während einer Aufführung der„Räuber" ab, die eine strebsame „Schmiere" in einem böhmischen Marktflecken vom Stapel ließ. Die Bühne war in bescheidener Würdigung des bekannten Schiller'schen Wortes in einem künstlichen Bretterbau errichtet. An irgend welche Erhöhung dieser Bühne war nicht zu denken, durch eine Seitenthür trat man von der Straße unmittelbar auf die Scene. Alles, was Beine hatte, war in's Kostüm geschlüpft, so daß kein fürsorgliches Inspicientenauge auf die Thür achten konnte. Durch ein Versehen blieb diese weit offen stehen. Karl Moor harrte soeben der Jammergestalt, die aus dem finstern Thurm=Gefängniß an's Licht steigen sollte, als dicht neben dem Theater eine Heerde Ochsen vorbeigetrieben wurde. Ein gehörnter Vordermann, der die Theaterthür wahrscheinlich für den Eingang seines Stalles hielt, schritt ohne Weiteres hinein, durch die Coulissen durch und präsentirte plötzlich seine dummalotzende OchsenVisage dem ob dieser Improvisation sehr erstaunten Publikum. Karl Moor, den der tappende Schritt des biederen Vierfüßlers in dem Glauben bestärkte, der alte Moor trete auf, bedeckte die Augen und stöhnte hinter den vorgehaltenen Händen mit dem üblichen Pathos hervor:„Entsetzliches Blendewerk! Mein Vater"...— Mit der tragischen Wirkung war es natürlich für diesen Abend vorbei. * Der Humor in der Schule. Aus einer in Wien erschienenen Sammlung heiterer Dikta„Aus der Schule" von Prof. Dr. Friedrich Umlauft theilt das„N. W. T.“ u. A. folgende Schülerbetrachtungen mit: Androklus und der Löwe. Ein Schüler erzählte die bekannte Geschichte: „Androklus stand sinnend in der Arena. Da wurde ein großer Löwe auf ihn losgelassen. Dieser aber blieb vor Androklus stehen und that ihm nichts. Do dem Kaiser so etwas noch nicht vorgekommen war, so stieg er hinab, und fragte den Löwen, warum er den Androklus nicht fressen wolle?“— Aus Aufsätzen: Thema: Ausflug ins Gebirge.„An dem kleinen See war es idyllisch schön; hübsche Sennerinnen saßen unter den stattlichen Kühen, um sie zu melken. Im Wasser sah die Sache umgekehrt aus.“—„Die Vertreter der Industrie theili man ein in 1. Schafwolle, 2. Baumwolle, 3. Lumpen.“— Ueber die Bedeutung des Schiffes:„Wenn wir dies Alles überblicken, so sehen wir, daß das Schiff mit Recht das Kameel des Meeres genannt werden kann.“— Kolumbus stand unermüdlich auf dem Hintertheil und spähte nach Land aus.“—„... Wenn von zwei Freunden der eine reich, der andere arm ist, oder wenn das Umgekehrte der Fall ist..“— Die Kinder pflückten so emsig, daß bald jedes sein Kleidchen voll hatte...“—„Ceres lehrte die Menschen das Nothdürftigste verrichten."— „Beatrice befand sich damals noch in den Jünglingsjahren; jetzt ist sie aber etwas vorgerückter.“— Göthe's letzte Worte waren:„Mehr nicht!“—„Wenn das echt patriotisch schlagende Herz stolzen Blickes in der Weltgeschichte blättert...“— Geschichte: König Astyages hatte nur eine Tochter, die hieß Madame(Mandane). — Was ist ein Cyniker? Ein Philosooh, der ein Hundeleben führt.— Aemulius verdrängte seinen Bruder Numitor und zwang dessen Gemahlin, vestalische frau zu werden.— Bei der Geschichte von Rhea Sylv'a und Romulus und Remus werden auch die Vestalinnen besprochen, und ein Schüler antwortet auf die Frage, worin sich das Ansehen gezeigt habe, in dem die vestalischen Jungfrauen standen: Sie brauchten nicht zu heirathen und kriegten doch Zwillinge.— Lehrer: Wie viele Koalitionskrege kennen Sie? Schüler: Vier. Lehrer: Welche waren das? Schüler: Der erste, der zwelte, der dritte und der vierte!— Unter„Verschiedenes": Was ist Dein Vater?— Er ist todt.— Na, und was war er früher?— Lebendig. Vermischte Nachrichten. Militär=Deutsch. Von einem höheren Offizier wird den„B. N. N.“ geschrieben: Der„Reichsanzeiger" brachte in diesen Tagen eine Mittbeilung, die der deutschen Sprache das Wort„Umbewaffnung" zuführte. Einige Zeitungen haben es für nöthig gefunden, sich über dies zweifellos gut gebildete Wort lustig zu machen. Um ganz sicher zu gehen, haben wir uns an einige bewährte Sprach=Autoritäten um Begutachtung jenes Ausdruckes mit der Bitte um Rückbeantwortung— oder heißt es Antberückwortung?— gewandt. Denn wir wollten es weder auf eine Außerachtsetzung noch auf eine Achteraussetzung der gültigen Sprachregeln ankommen lassen. Noch immer schwankten wir nämlich zwischen „Umbewaffnung" und„Beumwaffnung", obschon es uns bekannt ist, daß es in der Armee nur Waffen, aber keine Umwaffen giebt. Also, wie gesagt, wir wandten uns an einige Sprachgelehrte, die sich allgemeiner Aeußersthochschätzung erfreuen. Von diesen mußten wir gültigen Bescheid bekommen, das war Aufderhandliegung. Wir mußten uns freilich einige Zeit gedulden: die Schnellfertigwerdung ist eben nicht die Art deutscher Gelehrten, besonders dann nicht, wenn es sich um die Inkurssetzung einer neuen Wortbildung von so besonderer Indieaugenspringung handelt. Angesichts der Ueberhandnehmung neuer Worte ist dies eine Indernaturdersacheliegung. In jedem Einzelfalle muß eine sorgsame Hinundherprüfung stattfinden, um bei der Insichtkommung frischer Vokabeln entscheiden zu können, ob das Wort berechtigte Anspruchmachung auf Sicheinlebung in den germanischen Sprachschatz erheben darf. Endlich traf der Bescheid ein. Er enthielt keine direkte Jasagung, keine inbedingte Außerzweifelstellung. Wir mußten also zu einer Zwischendenzeilenlesung der Begutachtung schreiten. Da ergab sich denn die ausreichende Richtigstellung der Neubezeichnung, deren Inbetrachtkommung für das militärische Lexikon wir erörtert hatten. Es bleibt somit bei„Umbewaffnung". Wer das Wort nicht schön findet, ist ja zu seiner Ingebrauchnetmung nicht gezwungen! * Buntrock=Erbe. Bei der kürzlich in Magdeburg stattgehabten Verhandlung gegen die Mädchenmörder Buntrock und Erbe sprach der öffentliche Ankläger die Meinung aus, daß das zum Tode verurtheilte Mörderpaar, außer den beiden ihm nachgewiesenen Verbrechen, noch verschiedene andere Mordthuten auf dem Gewissen habe. Diese Ansicht scheint sich zu bestätigen. Bei der Buntrock sind verschiedene Taschentücher, gezeichnet mit E. K., A. P., O. K., R. M., vorgefunden worden, deren Eigenthümer nicht festgestellt werden konnten. Nun hat sich eine Frau Rechtsanwalt Kossäth in Görlitz gemeldet, deren zuletzt in Berlin wohnende Tochter Elisabeth seit Februar 1891 verschollen ist, nachdem sie kurz vorher geäußert, sie stehe wegen eines Engagements nach Magdeburg in Unterhandlung. Die Magdeburger Kriminalpolizei hat zwei mit E. K. gezeichnete Taschentücher an Frau Kossäth abgesandt: doch war, da die Tücher sehr steckig und zerrissen waren, ein Erkennen mit voller Sicherheit nicht möglich. Sollte sich irgend ein Beweis für einen ferneren Mord des Verbrecherpaares, das gegen das ausgesprochene Todesurtheil Berufung einlegte, ermitteln lassen, so wird unverzüglich ein neues Strafverfahren eingeleitet werden müssen, um die Einzelheiten genau festzustellen. * Die Macht des Gerichtsvollziehers. Auf dem Schützenplatz zu Potsdam erschien am Mittwoch der Gerichtsvollzieher, um einem Menageriebesitzer wegen einer Schuldforderung aus Königsberg einen Löwen, eine Tigerin mit Jungen und einen Panther abzupfänden. Die Bestien fletschten zwar die Zähne, als sich der Mann des Gesetzes ihnen nahte, imponirten demselben aber durchaus nicht. Verdächtige Einladung. Afrikareisender(bei den Measchenfressern): Heute Mittag bin ich bei'm König Abuhuzzu zum Essen eingeladen. Ich glaub', ich thu besser, nicht hinzugehen,— man weiß doch nicht recht, wie's gemeint ist! Ein Trost.„Aber Kind, Du hast ja auf dem Standesamt kaum das Wort„Ja“ aussprechen können.“— „Ich war so verwirrt, Heinrich, das nächste Mal wird's schon besser geben. Markt- und Coursberichte. Hagen, 19. Juli.— Viehhof.— Auf dem städt. Viebhofe waren in dieser Woche zum Verkauf zugetrieben: 44 Großvieh, 171 Schweine, 34 Kälber und o Schafe. Großvleh war nur in einer Qualttät vorhanden und wurde zu 60—63 M. pro 100 Pfund Schlachtgewicht verkauft. Schweine, welche im Ueberfluiß aufgetrieben waren kosteten 1. Qualität 60—62 M. und 2. Qualität 60—61 Mark pro 100 Pfund Schlachtgewicht. Kälber und Schafe waren gegen vergangene Woche im Preise unverändert und zwar kosteten die Ersteren 65—70 Pfennige und die Letzteren 65 Pfennige pro Pfund Schlachtgewicht. 6 Großvieh und 24 Schweine wurden nach Elberfeld zum Verkauf nach dem dortigen Viebhofe gesandt. * Neuß, 19. Juli.(Fruchtmarkt.) Weizen, neuer 1 Qual. 19.30, 2. 18,30 M., Landroggen neuer 1. Qua. 18.60, 2. 17,10 M., Buchweizen 90,00, Hafer—, neuer bis 15,00 M., Raps 1. Qual. 23.75, 2. 22,75 M., Ave(Rübsen) 22.50 M., Kartoffeln 8,00 M., Ruböl 52.50 M. dito faßwreise 54,00 M., Gereinigtes Oel 55,50 M. für 100 KClogr., Heu 50,00 M., Stroh 24.00 M. für 500 Kllo Preßkuchen 116,00 M. für 1000 Kilog. Kleie 5.10 M für 50 Kilogr. Berlin, 19. Juli, 2½ Uhr Nachm.(Fruchtbörs=.) Weizen Juli 178.00, Juli=Aug. 177.25, Sept.=Okt. 177.25, Oct.=Nov. 000,00 Mark. Gek. 6000 Centner. Roggen Juli 185,50. Juli=Aug. 178.50, Sept.=Okt. 170,75, Okt.= Nov. 000,00 Mark Gek 9000 Ctr. Hafer Juli 158,00, Juli=Aug. 154,00, Sept.=Okt. 153,.25, Okt. Nov. 000,00 M. Gek. 2000 Ctr. Mats Juli 123.00, Sept.=Okt. 119,00 Mark. Rüböl vorr. mit Faß 51.20, ohne Faß 50.40, Juli 00,00, Sept.=Okt. 51,00 Mark. Gek. 000 Ctr. Spiritus 70er vorräthig 36,10, Juli=Aug 34,30, Aug.=Sept. 34.60, Sept.=Okt. 35,00, Nov. Dez. 34,00 Mark. 50er vorräthig 00,00 Mark. Gek. 00.000 Liter. Petroleum vorräthig 21.40 Mark. Roggenmehl 01 Ju'i 25.40, Juli=Aug. 24.50 Mark. Weizenmehl O 24.75=23.00 Mk., 00 27.50=25.00 Mk. Bremen, 19. Juli. Perroteum sehr fest, vorr. 5,85 Br. Autwerpen, 19. Juli. Petroleum unv., vorräthig 13½. Juni 13½ Juli 13 3/8. Sept.=Dez. 13¾ Frcs. Buxkin, Cheviot, Velour ca. 140 cm. breit à Mk. 1.75 Pf. per Neter versenden jede beliebige Meterzahl direkt an Private. Buxkin-Fabrik-Dépet Oettinger& Ce., Frankfurt a. M Musterabschnitte auf Verlangen bereitwilligst franko Todes- Anzeige. Heute Mittwoch 2 Uhr starb nach kurzem aber schwerem Leiden meine liebe Gattin, unsere gute Mutter, Schwiegerin und Tante Frau Max Figge geb. Schmelz im Alter von 45 Jahren. Wir theilen dies tiefbetrübt allen Freunden und Bekannten mit der Bitte um stille Theilnahme mit. Witten, 19. Juli 1892. Heinrich Figge und Kinder. Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 5½ Uhr vom Sterbehause aus statt. Belanntmachung. Donnerstag, den 21. Juli, werde ich bei Wirt W. Auffermann(Hemsoth's Saal) hierselbst 1) um 10 Uhr Vormittags zwangsweise: 1 Theke mit Glaskasten, 2 große Reale, 1 Regulirofen, 1 Sofa, 1 Anrichte, 1 Kommode, mehrere Tische 2c., 2) um 10½ Uhr Vorm. freiwillig: 1 Küchenschrank, 1 Kleiderschrank, 1 Komn ode, 1 Tisch, 10 Stühle, 2 Bettstellen, 1 Bett und sonstige Geräthschaften öffentlich meistbietend gegen Baar versteigern. Witten, 20. Juli 1892. Franzmann, Gerichtsvollzieher. Drathreusen verzinkt, neuester Konstruktion von M. 3.50 an per Stück. Prl. gratis und franco. Wilh. Brose, Driesen a. Netze. Bekanntmachung. Auf Grund des mit dem 1. d. M. in Kraft getretenea Gesetzes vom 10. Mai er. erhalten die Familien der aus der Reserve, Landwehr oder Seewehr zu Friedensübungen einberufenen Mannschaften auf Verlangen aus öffentlichen Mitteln Unterstützungen. Das Gleiche gilt bezüglich der Familien der aus der Ersatzreserve für die zweite oder dritte=Uebung einberufenen Mannschaften. Vorsteyendes findet nicht Anwendung, wenn der Uebungspflichtige zu denjenigen Reichs= Staats= oder Kommunalbeamten gehört, welchen zufolge§ 66 Absatz 2 des Reichs=Militärgesetzes vom 2. Mai 1874(Reichsgesetzblatt S. 45) in der Zeit der Einberufung zum Militärdienste ihr persönliches Diensteinkommen gewahrt ist. Der Anspruch auf Unterstützung erlischt, wenn solcher nicht binnen 4 Wochen nach Beendigung der Uebung gestellt ist. Die täglichen Unterstützungen betragen: a) für die Ehefrau 30 Prozent, b) für jede der sonst unterstützungsberechtigten Personen 10 Prozent„„„.... 6#em Tagsloh des z. Z. für erwachsene mannliche Arbeiter hier üblichen Tügelohnes von 2 M. 20 Pf.. mit der Moßgabe, daß der Gesammtbetrag der Unterstützung 60 Prozent des Betrages des vorbezeichneten Tagelohnes nicht übersteigt. Unterstützungen werden auch rücksichtlich solcher Friedensübungen gewährt, welche ganz oder theilweise in der Zeit vom 1. April 1892 bis zum 1. Juli 1892 stattgefunden haben. War die Uebung vor dem 1. Juli 1892 beendigt, so beginnt mit diesem Tuge die vierwöchige Frist für die Anbringung des Unterstützungsanspruchs. Anträge auf Gewahrung von Unterstußungen werden im Büreau für Militärsachen(Rathhaus, 1 Treppe hoch, Zimmer Feinste Netzprücher 1 Postcolli 9 Pfd. netto sammt Packung 9 Mk. franco gegen Nachnahme versendet Georg Becker, Wild= und Geflügel=Versandtgeschäft Follstein b. Filehne. Sichern Rath und Hülfe gegen Krätze ertheilt H. Messer. Barbier und Friseur, Steinstr. 3. Veranntmachung. Auf Grund der§§ 41a, 105b, Absatz 2, und 105e der Reichsgewerbeordnung und der Anweisung betreffend die Sonntogsruhe im Handelsgewerbe vom 10. Juni 1892— A. Bl. S. 383— zu III bestimme ich hierdurch unter Bezugnahme auf meine Bekanntmachungen vom 20. und 28. d. Mts.— A. Bl. S. 385 Nr. 856 und S. 399 Nr. 895: Der Verkauf von Back= und Conditorwaaren, von Fleisch und Wurst, der Milchhandel und der Betrieb der Vorkostenhandlungen darf außer den allgemein zugelassenen 5 Stunden schon vor deren Beginn von 5 Uhr Morgens ab, der Verkauf von Back= und Conditorwaaren darf ferner Nachmittags von 3— 4 Uhr und der Milchhandel Nachmittags von 7—8 Uhr stattfinden. Arnsberg, den 28. Juni 1892. Der Regierungs=Prasident: I. V.: gez. Fornet. Hotel Voss. Donnerstag, den 21. Juli, Abends 7½ Uhr, 5. Abonnrments=Contert. Kassapreis 75 Pf. R. Merkert. Meine Wohnung befindet sich Hauptstraße Nr. 11 gegenüber der ev. Kirche. Herm. Schoder. Zahntechniker. Konigr. Preuß. Klassen=olterik. Die Erneuerungsloose zur 2. Klasse, 187. Lotterie sind bis spätestens 5. August Abends 6 Uhr abzunehmen. Ad. Klutmann, Königl. Lotterie=Einnehmer. No. 7), Vormittags entgegen genommer. Hierbei ist der MilitärPaß vorzulegen, auch uber die Namen Vorstehende Bekanntmachung wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß der Amtseingesessenen gebracht. Witten, den 30. Juni 1892. Die Polizei=Verwaltung: Dr. Haarmann. Veranntmachung. Auf Grund der§§ 41a und 105b Absatz 2 der Reichsgewerbeordnung und der Anweisung betreffend Sonntagsruhe im Handelsgewerbe vom 10. Juni 1892— A.=Bl. S. 383— stelle ich für den Umfang des Regierungsbezirks Arnsberg die fünf Stunden, während welcher im Handelsgewerbe an Sonn= und Festtagen die Beschäftigung von Gehülfen, Lehrlingen und Arbeitern und ein Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsstellen zulässig ist, auf die Zeit von 7 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags mit einer von der Ortspolizeibehörde näher zu bestimmenden und öffentlich bekannt zu machenden Pause für den Hauptgottesdienst fest. Arnsberg, den 20. Juni 1892. Der Regierungsprasident. I. V.: gez. Fornet. Vorstehende Bekanntmachung wird hierdurch mit dem Hinzufügen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß als Pause für den Hauptgottesdienst die Zeit von 10—12 Uhr Vormittags von uns eve Witten, den 27. Juni 1892. Die Polizeiverwaltung:[Dr. Haarman n. Veranntmachung betreffend die Dienststunden für das Amtsbüreau und das Standesamt. Behufs Aufrechterhaltung eines geordneten Geschäftsganges ist es erforderlich, die Stunden, in welchen die Amtsbüreaus für den Verkehr mit dem Publikum geöffnet sind, auf Vormittags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 3 bis 5 Uhr festzusetzen. An den Samstag Nachmittagen sowie an Sonn= und Feiertagen sind jedoch die Amtsbüreaus geschlossen.„ Diese Festsetzung gitt auch für das hiesige kandliche Standesamt, mit der Ausnahme, daß die Anzeige von Todtgeburten und in der Geburt verstorbenen Kindern auch Sonntags Vormittags von 8 bis 9 Uhr aufgenommen Das Publikum wolle sich hiernach genau richten, wobei ich bemerke, daß zu spät Erscheinende unnachsichtlich zurückgewiesen werden müssen. Herbede, den 15. Juli 1892. Der Ehren=Amtmann und Standesbeamte: Meesmann. Eisenruhn=G. g. i 90 und 400 u. B. Koetzold& Co., Das echte Mortéin von A. Hodurek in Ratlbor, bekannt als bestes Vertilgungsmittel für Schwaben, Russen, Fliegen, Motten, Wanzen, Flöhe, Vogelmilben ist zu haben a 10, 20, 30, 50 Pf.(1 Mortéinspritze 20 Pf.) etc. 190 zu haben 10, 60 Pf.(1 Mortéinspritze 20 Pf.) in Witten bei Frits Brodt, Annen: Th. Wilke, Langenareer: Carl Nagel. Las ertgungte, aue üder en Kumen und Geburtsdaten der unterstutzungsberechtigten Angehörigen des Uebungspflichtigen glaubhafter Nachweis zu führen. Witten, den 7. Juli 1892. Der Bürgermeister: Dr. Haarmann. Verannrmachung. Es sind mehrfach Zweifel laut geworden, in wie weit der Gewerbebetrieb der Barbiere, Friseure und Perrückenmacher unter die Vorschriften über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe fällt. Diese Vorschiften finden auf diese Gewerbebetriebe nur insoweit Anwendung, als neben dem handwerksmäßigem Betriebe des Rasirens, Frisirens und Perrückenmachens ein Handel mit Seifen, Parfüms, Cigarren u. s. w. stattfindet. Der vorbezeichnete handwerksmäßige Betrieb fällt nicht unter§ 105b Abs. 2 der Reichsgewerbeordnung, sondern unter die Bestimmungen des§ 1055 Abs. 1 deren Inkrafttreten erst noch durch besondere Kaiserliche Verordnung angeordnet werden wird. Witten, den 16. Juli 1892. Die Polizei=Verwaltung. Unter Bezugnahme auf die im Dezembei v. J. veröffentlichte Regierungs=Polizei=Verordnung vom 23. Oktober 1891, betreffend die Untersuchung des Schweinefleisches auf Trichinen und Finnen werden die Kaufleute, Händler und Gewerbetreibenden, welche von Orten außerhalb des Regierungsbezirks Arnsberg Schweinefleischwaaren, die noch nicht in einer deutschen Stadt auf Trichinen und Finnen untersucht sind, einführen, darauf hingewiesen, daß auf dem hiesigen Schlachthofe ein Fleischschau=Amt errichtet ist. Die Untersuchungen finden ausschließlich auf diesem FleischschauAmt statt. Auf Wunsch werden die Proben von den Fleischbeschauern in der Wohnung der Besitzer entnommen. Die Anmeldungen sind unter Vorlegung des vorschriftsmäßig ausgefüllten Fleischschaubuches an die Schlachthofs=Inspektion zu richten, welche auch die zu zahlenden Gebühren entgegennimmt. Die Gebühr für die Untersuchung einzelner Fleischstücke oder Fleischwoaren beträgt dreißig Pfennige. Witten, den 1. Juli 1892. Die Polizei=Verwaltung. Zwung=versleigrrung. Freitag, den 22. Juli, Mittags 12 Uhr, werde ich auf Schultenhof in Gedern: ca. 10 Morgen Roggenfrucht, ein 2=jähriges Pferd, 1 Kuh, 1 Rind, 2 Kälber, 1 Dreschmaschine 2c. öffentlich meistbietend gegen Baar versteigern. Witten, den 20. Juli 1892. Franzmann, Gerichtsvollzieher. Vor Kurzem erschien in 3. Auflage(Preis für Klavier 1 Mk. 60 kr.): Wiener Zugvögel“, Marsch v. Léhar. Dieser Marsch macht sowohl im In- wie im Auslande die grösste Furore und musste bei seinen ersten Aufführungen in Wien, Dresden, Berlin wiederholt gespielt werden. Preis für Orchester und Militärmusik 3 Mk.= 1 fl. 80 kr. Ferner erschien in 2. Auflage: „Herzensgrüsse“, Polka Fr. von F. Macku. Preis für Klavier Mk. 1.20= 72 kr., für Orchester Mk. 2.—= 1 fl. 20 kr. Seit langem ist keine Polka erschienen, die so wie diese Alles in sich vereinigt, um populär zu werden. Bei den bisherigen Aufführungen hat dieselbe geradezu Enthusiasmus erregt und musste wiederholt werden. Gegen Einsendung des Betrages in Briefmarken zu beziehen durch die Röder’sche Musikalienhandlung in Dessau.— Kataloge über Musikalien gratis und franco.— Die Buchdruckerei B. Koetzold& Co., 5 Breddestraße 38, Ecke Bahnhofstraße empfiehlt sich zur schnellen Anfertigung von se ien laute uis dier Aut .— kaufmännischen, gewerblichen und □ privaten Bedarf. O Lochzetis=Einlabungen, Verlodungsekuzeigen, Ho# Inladungen, Verlobungs=Anzeigen, Lisitenkarten, Statutenbücher, Eintrittstarten x.K„ S Saubere Herstellung.— Billige Preise. □ Da ich die seit 10 Jahren hier in Witten bestehende Gewerbeschule für Frauen und Töchter, die sich eines guten Erfolges bisher erfreute, käuflich erworben habe und auf meinen Namen weiter führen werde, nahe ich mich den geehrten Bürgern der Stadt Witten und Umgebung mit der herzlichen Bitte, der Schule doch auch fernerhin das volle Wohlwollen und Vertrauen zuwenden zu wollen durch recht viele Anmeldungen zum Schulbesuch, zumal ich durch den Ankauf der Schule arg geschädigt worden bin. Unterricht in allen weibl. Handarbeiten: 1. Handarbeiten für Kinder und Erwachsene. 2. Maschinennähen. 3. Wäschezuschneiden. 4. Schneiderei. 5. Bügeln. 6. Kunstarbeiten. 7. Putzfach. 8. Vorbereitungskursus für das Handarbeitslehrerinnen=Examen. 9. Pensionat. Näheres durch die Vorsteherin Bertha Petschel, staatlich geprüfte Handarbeitslehrerin. Vittener Gewerbeschul. für Frauen und Töchter verbunden mit Pensionat und Ausbildungsinstitut für Handarbeits=Lehrerinnen, Witten, Marktstr. 1 a im Hause des Herrn H. Hochkeppel, früher Herrn L. Wild. Eintritt in neue Kurse am 1. und 15. eines jeden Monats. Ausbildung in allen vorkommenden weiblichen Handarbeiten. Prospekte gratis durch die Vorsteherin Bertha Petschel. 6 Wilh. Pöling, Witten, Bahnhofstr. Nr. 26. empfiehlt.# billigsten spectell. E Preissen von massiv?# den leichtesten goid /∆ bis zu den ## schweisten. Nach dem Goldgehalt gestempelt. Verloren. Fußoobenlaul. F. Volkermann. G Die neuesten Muster in C * Gold= und Filbegren B Vols und Vilberwaulrn, massiv goldenen Trauringen,(gesetzlich gestempelt)# schon von 4 Mk. au und höher bei B. Bansberg, Witten, Bahnhofstraße 43. RRRRRRRRRRRRRRANANNN 56h amzlechl= vorstgllch. 5 Ich empfehle Vorzüglich K Gigarren. 8 25 in eleganter Verpackung zu 25, 50 und 100 Stück in jeder#5 Preielage, ferner garantirt ze echte Meerschaum-Bernstein- und alle anderen# de Sorten Cigarrenspitzen, fengestickte Cigarren- de de Etuis, dauerhafte Portemonnais, 2e ge und eine große Auswahl schöner solider Pfeifen: de zu sehr billigen aber festen Preisen. * B3. Malsch, Witten, 2e 2c. Bahnhofstr. 10, nahe am Markt.#2## KARRAnAnAAAAAAAAAN Goßt Erlowir Fflterg. Ziehung am 22. und 23. Juli Hauptgewinn: Eine silberne Säule, Werth 3500 M. Dieselbe wird auf Wunsch nach 10 pCt. Abzuig ferner viele Pferde, Füllen. landw. Maschinen zwei vollständige Einrichtungen für Arbeiterwohnungen u. s. w. Loose à 1 Mt., 11 Loose für 10 Mt. sind zu haben in Witten bei B. Koetzold& Co. 100 Blatt erten,* Vorräthig bei Preis 50 Pfg. B. Koetzold& Co., Gestern Mittag ist auf dem Wege von der Hauptstraße bis zur Ruhrstraße ein goldenes Medaillon verloren gegangen. Wiederbringer erhält Belohnung. Carl Farke, Ardeystr. 16. Carl Reinhold noch Detmold. Loose. Juli. straße 18, Zieb. 22. Einrahmen von Bildern, Denksprüchen und Brautkränzen besorgen geschmackvoll und billig B. Koetzold& Co. Den Hausfrauen sowie Möbel= und PianoforteMagazinen sehr zu empfehlen. Lange's Morkieelitur (Politurreinigung). Allseitig als bestes unübertroffenes Präpara: der Neuzeit anerkannt, um ausgeschlagenen blindscheinigen Möbeln und Piano's rasch und mit größter Leichtigkeit frischen Hochglanz wiederzugeben. Preis pr. Flasche 1 Mark. Wiederverkäufern Rabatt. F. Lange, Essen(Ruhr), Instrumentenmacher—Clavier= techniker. Glatt=Leinen= und GerstenkornHandtücher und Wischtücher liefert zu Fabrikpreisen W. Schröter, Lemgo(Lippe). Pr. seinste Grastastroutter feinst. Molkerei, versende tägl. frisch Postkolli 5 Kllo für 7,50 M. frco. Nachnahme(unter Garantie.) G. Wallukat Gutsbes., Blausden b. Jugnaten Ostpr. Dar Das bedeutendste und rühmlichst bekannte Harry Unna in Altona bei Hamburg, versendet zollfr. geg. Nachn. (nicht unter 10 Pfd.) gute neue Bettfedern für 60 Pfg. das Pfund, vorzüglich gute Sorte 1 Mk. und 1.25 Pfg. prima Halbdaunen nur 1,60 Pfg., prima Ganzdaunen nur 2.50 Pfg. Bei Abnahme von 50 Pfd. 5% Rabatt.— Umtausch bereitwilligst. Fertige Betten(Oberbett, Unterbett und 2 Kissen) prima Inlettstoff auf's Beste gefullt, einschläfig 20 und 30 Mk. Zweischläfig 30 u. 40 M. Fur Hoteliers und Händler Extrapreise. Dünstliche schmerzlos ein,# Ge plombirt, reinigt, schmerz beseitigt H. Höper, Witten, Johannisstr. 11. setzt jähne ahnWeriag von B. Koetzold& Co. in Witten Druck von H. Risel& Co. in Hagen. Redigirt unter Verantwortlichkeit von B. Koetold in Witten. No. 169. Erscheine täglich Iriertoner werde S Die am Die Vereinig wie gemeldet, u Schauplatz von selbst in dem übungen reichen Streikende Arbei rechte Kämpfe a reiche Todte und der anderen Sei gangen, eine Ar dem Streik nicht um die Gesamn Die Zustände in durch diese Vork es wird aber viel geführlicher drüben befinden, bekannten Tumu stattfanden, ist den Ausschreitur sofort die Knall polizei werden es nun aber: großen Wassers (wie nach englis konstabler von er hat dann eigentliche Poli ursprünglich de zuausgedehnte herrschaft zu ve anderem Sinne bei Pittsburg Mr. Pinkerton, Privatpolizisten unruhen verwer niederknallen, d Verwendung e amerika noch der nordamerik Leute an sold haben, wäre in absolut unmög einigten Staate als Hilfskonsta offizielle Poli, stände der F# mit so unds gelt worden. Man kann lassen einer sol wehr und Rer aber ergeben, großen und be herrscht der ge darauf bedacht, möglich abzu amerikanischen des Individuu bei uns in De Tumulte schal selten vor, un nach vorherig Nordamerika satze aus, so schießen, dam Glieder fährt. der Einwirku sanktionirt sir bitterung im europäischen? Nordamerika, geladen werd zild reiht si Gewaltthaten Kollegen, die stück zu dem: bei den letzte gekommen, da die Grubengel deutschen Arb hältnisse, muf charakteristisch hältnisse, daß und freien R abgestumpft 1 einige Dutzer bluten, so zu Wozu bleibe Stellen, wo Damit ist der im Parlamen Was würde Die Ver kennen wede eine geregelt arbeitet, so