Pere TrocU Die„Annener Zeitung" erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag. Bezugspreis inkl.„Sonntagsblatt“ u.„Humoristische Blätter". monatlich 40 Pfg. — Telephon-Nr. 334.— Anzeigeblatt für Annen und die benachbarten 14 Ortschaften. = A m t l i c h e s O r g a n. * Nr. 152. 1908. Deutsches Reich. .— Am deutschen Kaiserhofe ist, wie im Bürgerhause das schöne Fest der Liebe und Freude in ungetrübter Harmonie, gefeiert worden. Sämtliche Mitglieder der Kaiserfamilie waren im Neuen Palais zu Potsdam vereint. Vor der Bescheerung im eigenen Heim besuchte der Monarch die ihm besonders nahestehenden Truppenteile der Garnison und erfreute sie mit Weihnachtsgaben; ebenso beschenkte er eine größere Zahl ihm auf seinem Spaziergange begegnender kleiner Leute. Am ersten Feiertag besuchte der Hof den Gottesdienst und empfingen die Majestäten eine Reihe hochstehender Persönlichkeiten, die ihren Dank für die ihnen gewordenen Geschenke aussprachen. An beiden Feiertagen widmeten sich der Kaiser und die Kaiserin dann ihren Kindern und Enkeln. In dieser Woche soll die Uebersiedelung nach Berlin erfolgen, wie es bisher stets üblich war.—sher st ## Der jüngste Ehemann in der Kaiserfamilie, Prinz august Wilhelm, der in der Potsdamer Regierung arbeitet, ist dem Dezernat für Polizeisachen zugeteilt. Er wird nach Art der Referendare beschäftigt. Die deutsche Politik hatte in den Feiertagen Ferien. In der internationalen Politik trat die Balkanrede des russischen Auswärtigen Ministers Iswolski vor der Duma hervor; der Minister hofft das Beste, betont ausdrücklich die guten Beziehungen zu Deutschland, gibt dem Fürsten Bülow darin Recht, daß keinerlei Geheimbund gegen uns besteht, aber den Kriegsschreiern im Balkan hat er nicht den Mund gestopft. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis im Orient alles geregelt ist. — In den Festbetrachtungen der deutschen Zeitungen wird sehr oft die Beziehung zwischen Kaiser und Reich besprochen. Der Wunsch nach Eintracht und Gerechtigkeit tritt überwiegend hervor, zumal der Kaiser am 27. Januar seinen 50. Geburtstag feiert. Auch Kamarilla= und Partei=Betrachtungen sind noch nicht erloschen. Jedenfalls steht das fest, daß Fürst Bülow in sicherer Position ins neue Jahr tritt. — Die„andere Seite der Steuergesetze in Preußen“. Neulich wurde schon betont, daß das Kinder=Privilegium des neuen Gesetzes in kinderreichen, weniger bemittelten Städten eine beträchtliche Erhöhung der Kommunalsteuern herbeiführen müsse. Jetzt klagen in der„Krzztg.“ die pensionierten Beamten: Damit die Gehälter der aktiven Beamten erhöht werden können, sollen u. a. bekanntlich die Einkommen von 3000 Mk. aufwärts um 25 Prozent mehr Einkommensteuer zahlen. Dazu müssen also alle Pensionäre, die ein solches Einkommen haben, beisteuern. — Englische Blätter rechnen gerade zum Weihnachtsfeste heraus, der Besuch des deutschen Kaiserpaares im November 1907 in London habe der englischen Zivilliste 155000 Mark gekostet. ..„ Dem neuen Botschafter Grafen Bernstorff in Wasyington, der bei seinem Amtsantritt auch amerikanische Zeitungsvertreter mit einer schönen Rede begrüßte, wird in der deutschen Presse geraten, es nun aber auch mit den Ansprachen bewenden zu lassen. Sein Vorgänger Speck von Sternburg hat darin zu viel getan. — Im Mehlstreit mit der Schweiz ist die Reichsregierung bereit, Zugeständnisse zu machen, aber ohne eine Schädigung unserer Ausfuhr=Industrie zu gestatten. In jedem Falle muß der Reichstag einer Abänderung des geltenden Vertrages zustimmen.— Auch in Paris machen sich Pläne bemerkbar, die deutsche Einfuhr nach Frankreich durch Zollschraubereien zu entfernen. Da könnten wir mit Gleichem dienen. — Ein allgemeiner deutscher BergarbeiterKongreß ist für den 31. Januar nach Berlin berufen. — Zur Teilnahme am nächsten Wettstreit der deutschen Männergesangvereine zu Pfingsten 1909 in Frankfurt am Main haben sich allein 26 rheinisch=westfälische Vereine gemeldet, darunter 4 aus Essen, 2 Elberfelder, 2 Dortmunder usw. Dem Wettstreit fern bleiben u. a. die beim letztenmale anwesenden Vereine aus Hannover, Leipzig, Bremen, Magdeburg, die Berliner Liedertafel. Den Kaiserpreis hat zu verteidigen der Berliner Lehrergesangverein. Dienstag, den 29. Dezember. Herr Fallieres machte mit seinem Adjutanten Oberst Lasson und seinem Kabinetschefs Ramardon einen Spaziergang, als er von dem Kellner Mattis angesprochen wurde. Plötzlich stürzte sich der Mensch auf den alten Herrn, würgte ihn und versuchte dem Präsidenten seinen Bart auszureißen. Im Handgemenge zerbrach auch Fallieres Stock. Dessen Begleiter sprangen sofort zu und veranlaßten die Festnahme. Der Attentäter, der sich bisher nicht auffällig bemerkbar gemacht hat, erklärte mit vollem Vorbedacht ohne Bedauern gehandelt zu haben, er habe nur seine Pflicht getan, indem er gegen die heutigen Gewalthaber vorging. Er ist augenscheinlich durch royalistische Zeitungen und Agitationen beeinflußt.— Fallieres, der ruhig seinen Spaziergang zu Ende führte, empfing später Teilnahmebesuche der Minister und fremden Vertreter, darunter auch den des deutschen Botschafters. Die Zeitungen verurteilen diese Handlungsweise, auch die monarchistischen Blätter wollen nichts von Mattis wissen. Solche Belästigungen sind auch dem früheren Päsidenten Loubet von Anti=Republikanern mehrfach widerfahren, doch ist es zu persönlichen Angriffen nicht gekommen. Nur in Südfrankreich wurde einmal eine Bombe nach ihm geworfen. Die Pariser Polizei wird besser aufpassen müssen bei diesen Agitationen. Der Attentäter, der den Präsidenten Carnot ermordete, war ein Anarchist. Die jetzigen Hetzereien haben erst eingesetzt, seitdem die radikalen Minister am Ruder sind.— Die medizinischen Studenten=Krawalle haben zum einstweiligen Schluß dieser Vorlesungen in Paris geführt. Großbritannien. Die Reform=Bewegung in Indien greift immer weiter um sich, die Hindus verlangen ein eigenes indisches Parlament. Darauf wird die Londoner Regierung aber nicht eingehen. Schweden. Das Befinden der Königin von Schweden, bekanntlich eine Kousine des deutschen Kaiserpaares, ist leider unbefriedigend. Türkei. Das türkische Parlament beriet die Adresse an den Sultan. Die Reden waren recht entschieden. China. Die Amme des kleinen, 2jährigen Kaisers von China hat sich das Leben genommen, weil sie den armen Jungen, der mit einem male unter der vollen Last der Etikette steht, nicht beruhigen konnte. Richt mal seine Mutter darf ihn anrühren. Amerika. Präsident Roosevelt hat während seiner demnächst beendeten Präsidentenzeit 800000 Mark aus eigenem Vermögen an Repräsentationskosten zugesetzt.— Die Weltfahrt der großen nordamerikanischen Flotte, um Japan zu imponieren, hat 200 Millionen Mark Kosten verursacht. Anzeigegebührsfür die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg. Inserate finden bei der großen Auflage der Annener Zeitung weite und billige Verbreitung. — Telephon=Nr. 334.— 24. Jahrgang. Jolonhales Englische Zeitungen meldeten die Ermordung von 3 Farmern in Südwestafrika. Die Nachricht ist identisch mit der schon von deutscher Seite gebrachten von dem Ueberfall auf die Farm Fettkluft, wobei die Farmer Schmiedicke, Kuba und Bolies gefallen sind. Auf deutscher Seite werden diese Ueberfälle ja bedauert, aber doch keineswegs für bedenklich gehalten. Solche Banden tauchen auch in den weiten englischen Kolonialgebieten auf. Die Verfolgung der flüchtigen Hottentotten wird von dem Major Baerecke energisch fortgesetzt.— Ein Gerücht wollte wissen, das Diamantenfeld Kolmanskop sei für 2 ½ Millionen an eine britische Gesellschaft verkauft. Bestätigt hat es sich bisher nicht. — In Berlin fanden Besprechungen wegen der Klagen über die Höhe des vom Staatssekretär Dernburg festgesetzten DiamantenAusfuhrzolles statt. Wahrscheinlich wird wohl eine Ermäßigung eintreten.—ßigung Nushand Frankreich. Ein grober Angriff auf den Präsidenten Fallieres hat am ersten Feiertage in Paris von einem antirepublikanischen Fanatiker, einem Kellner Jean Mattis, stattgefunden, aus welchem das französische Staatsoberhaupt glücklicherweise unverletzt hervorgegangen ist. Hätte der Attentäter eine Waffe bei sich geführt, wäre das Schicksal des Präsidenten besiegelt gewesen. Die Der russische Auswärtige Minister Iswolski hat vor der Duma seine Rede über die Orienthändel gehalten, die dem panslawistischen Abgeordneten zu zahm war, bei den übrigen aber Beifall fand. Die sozialistischen Abgeordneten verließen den Saal, als einer der ihrigen wegen ausfallender Redensarten von der Sitzung ausgeschlossen wurde. Die Duma nahm einen Antrag an, der den Balkanstaaten ihre Sympathie aussprach, und hoffte, der Minister werde energisch die Interessen Rußlands im Orient wahren. In seiner Rede führte Iswolski aus, die engtisch=russische Annäherung habe in Persien schon eine ernste Probe bestanden. Die Beziehungen zu Deutschland sind gut, der Migister bestätigt die Mitteilung des Fürsten Bülow, daß kein russisch=englisch=französischer Geheimvertrag gegen Deutschland besteht. Die Schwierigkeiten der Annexion von Bosnien und der Herzegowina durch Oesterreich=Ungarn erhofft der Minister durch eine Konferenz beseitigt zu sehen und erwartet hierfür auch deutsche Vorschläge. Daß früher die russische Regierung dem Annexions=Gedanken zustimmte, ist richtig. Iswolski wünscht keine kriegerische Verwickelungen, bekundet seine Sympathie für die slawischen Balkanstaaten und erhofft für diese, wie für die Türkei gedeihliche Entwickelung. Er erwartet eine Mäßigung von Seiten Serbiens und Montenegro's. So sehr befriedigen kann die Rede nicht, Iswolski macht für Oesterreich=Ungarn den Weg nicht sehr glatt und hätte namentlich den serbischen Schreiern besser den Text lesen sollen. In Belgrad ist der Lärm immer noch arg, auch in Bulgarien macht sich wieder eine kriegerischere Stimmung geltend, weil die türkische Regierung mit der Anerkennung des selbständigen Königreiches zögert. In Wien wird auch auf diese Punkte hingewiesen. Der„Fall Castro“. Holland hat seine Flotten=Demonstration gegen Denezuela eingestellt, nachdem der neue Präsident Gomez nachgegeben und die Erfüllung der holländischen Forderungen zugesagt hat. Die Denezolaner sind mit dem neuen Präsidenten, der ihnen goldene Berge versprochen hat, zufrieden, so lange es dauert, und Herr Castro muß Rentier spielen. In Berlin ist ihm von seinem Arzt strenge Diät vorgeschrieben, eine volle Wiedergenesung ist wahrscheinlich. Seinen finanziellen Verpflichtungen ist er bisher prompt nachgekommen. Ob sein Regierungs=Nachfolger Gomez von einer Konfiskation von Castro's in Denezuela noch vorhandenem Vermögen absehen wird, bleibt allerdings abzuwarten. Lokale und provinzielle Nachrichten. . I. Annen, 29. Oezember.(Weihnachten), das Fest der Freuve int mit seinem anheimelnden Kerzenschimmer und seinen Geschenken für Groß und Klein glücklich vorüber. Feierliches Glockengeläut in der 5. Morgenstunde des ersten Festtages kündete den schönsten und lieblichsten der drei hohen christlichen Feiertage an. Die Gottesdienste waren überaus stark besucht und verschönte in der evangl. Kirche der Kirchenchor den Festgottesdienst durch den erhebenden Vortrag der Weihnachtslieder:„Run singet und seid froh" und„Schönster Herr Jesu". Mehrere Vereine hatten für ihre Mitglieder schöne Feiern am Abend arrangiert und hatte auch fast in jeder Wirtschaft ein prächtig geschmückter Tannenbaum Platz gefunden. Im Kindergottesdienst wurden am 2. Festtage über 600 Kinder mit Büchern und Bildern beschenkt, während am Abend im Vereinshaussaale eine große Gemeindefeier stattfand, wobei die einzelnen kirchlichen Vereine durch ihre Darbietungen in Gesang, 2usik, Deklamationen und Aufführungen unter dem brennenden Lichterbaum ein wechselvolles Programm darboten, während die Herren Pastor Brasse und Müller erhebende Ansprachen hielten. Einen großen Zuspruch hatte auch die vom dramatischen Verein Fidelio veranstaltete Feier im van Pluer'schen Saale, der fast bis auf das letzte Plätzchen besetzt war. Nach einem ansprechenden Konzerte der E. Schulte'schen Kapelle brachte der Verein das romantische Schauspiel„Preziosa“ in vollendeter ... zur Darstellung. Ein recht fröhlich verlaufener Festball hielt die Teilnehmer noch bis zur vorgerückten Stunde zusammen. —(Eine hübsche Weihnachtsüberraschung) wurde dem hier in der Roonstraße 4 wohnenden Herrn Otto Helle zu teil. Am Weihnachtsmorgen erhielt Herr H. vom Verband deutscher Brieftaubenvereine(Protektor Sr. Maj. der Kaiser und König) folgendes Schreiben:„Das Königl. Kriegsministerium hat Ihnen für den Flug ab Spandau durch soeben eingetroffenen Erlaß die goldene Staatsmedaille verliehen, wozu ich Sie hiermit zugleich auch namens des Herrn Präsidenten herzlichst beglückwünsche.“— Der Erfolg ist für Herrn Helle umso ehreuvoller, als bei diesem Entscheidungsflug ab Spandau die Reisevereinigungen von Dortmund, Hörde, Hattingen und Schwerte mit ca. 90 Vereinen und 3000 Brieftauben konkurrierten. In diesem Jahre hatte Herr., der über einen ganz ausgezeichneten Stamm Brieftauben verfügt und dem vor 4 Jahren auch die silberne Staatsmedaille zuerkannt wurde, schon über 50 Preise durch seine Tauben erhalten. Wir gratulieren zu dem großen Erfolge! ui##(Kirchliches.) Entgegen dem Gebrauch früherer Jahre finbet der Sylvestergottesdienst in der evang. Kirche nicht um 6, sondern um 8 Uhr abends statt. worauf besonders aufmerksam gemacht wird. —(Einbruchsdiebstahl.) In einer der letzten Rächte verschafften sich Diebe gewaltsam Eingang in die'sche Wirtschaft an der Roonstraße. Während die Bewohner im ersten Schlummer sich befanden, erbrachen die Diebe die Wirtschaftsräume und stahlen nun in aller Ruhe einige Kisten Zigarren und Zigaxetten, mehrere Flaschen gute Liköre usw. Die Geldschublade der Theke wurde aufgebrochen, doch befanden sich darin nur für einige Mark kleines Geld. Leider sind die Spitzbuben entkommen. —(An die unrechte Adresse) kam am Abend des 2. Festtages der Arbeiter P. von hier, welcher in einer hies. Wirtschaft fortgesetzt die anwesenden Gäste belästigte und dann in unangenehmer Weise seine politische Weisheit verzapfen wollte. Als er schließlich einen anwesenden Chinakämpfer beleidigte, entstand eine Prügelei, wobei P. derart verholzt wurde, daß er ärztliche Hülfe in Anspruch nehmen mußte. —(Unfall.) Beim Spielen mit einem Schaukelpferd stürzte vas 4jährige Söhnchen eines hiesigen Metzgermeisters so unglücklich, daß es einen Armbruch erlitt. aufregende Szene) ereignete„sich gestern auf der Wittenerstraße hierselbst. Ein Pferd des Herrn Leithe aus Wengern wurde scheu und rannte mit voller Wucht in ein Schaufenster des Gebr. Krampen'schen Geschäftes. Die Scheibe war gänzlich zertrümmert, während das Pferd merkwürdiger Weise fast gar# keine Verletzung davongetragen hat. S„Annen, 28. Oezember.(In der Sitzung des Kreisausschusses) des Kreises Hörde am 21. Dezember wurden nur drei Gegenstände im Verwaltungsstreitverfahren und im Beschlußverfahren verhandelt. Der erste Punkt betraf eine Klage des Freiherrn von Rombere gegen die Gemeinden Holzen, Syburg, Westhofen, Barop und Westhemmerde wegen Steuerüberbürdung im Jahre 1907. Der Kreisausschuß beschloß, Beweis zu erheben über das steuerpflichtige Einkommen des Klägers in den einzelnen Gemeinden.— Weiter stand eine Klagesache des Kaufmanns Julius Krieg zu Schnee an gegen die Polizeiverwaltung von Kirchhörde wegen versagter Schank= und Gastwirtschaftskonzession. Der Antrag wurde wegen mangelnden Bedürfnisses abgelehnt.— Als letzter Punkt stand eine Klage des Wirtes Bottenbruch in Annen gegen die Polizeiverwaltung dortselbst zur Verhandlung. Hier betraf es ebenfalls die Versagung der Schankwirtschaft. Der Kreisausschuß erteilte jedoch dem Kläger die Genehmigung zum Betriebe der Schankwirtschaft. § Annen, 29. Dezember.(Kauft Frseimarksen.) Beim Herannahen des Jahreswechsels ist wiederum darauf aufmerksam zu machen, daß es sich dringend empfiehlt, den Einkauf der Freimarken für Reujahrskarten nicht bis zum 31. Dezember zu verschieben, sondern schon früher zu bewirken, damit der Schalterverkehr an dem genannten Tage sich ordnungsmäßig abwickeln kann. Auch liegt es im eigenen Interesse des Publikums, daß die Reujahrsbriefe frühzeitig aufgegeben werden, und daß nicht nur auf den Briefen nach Großstädten, sondern auch auf Briefen nach Mittelstädten die Wohnung des Empfängers angegeben werde. Für Berlin ist außerdem die Angabe des Bestell=Postamts dringend erwünscht. Verzeichnisse der Straßen und Plätze Berlins mit Angabe der Bestell=Postanstalt werden an allen Postschaltern sowie durch die Orts- und Landbricfträger zum Preise von 5 Pfg. verkauft.— In einem hiesigen Geschäfte der Kinder mehr oder weniger inhaltreich war. Ganz hervorkann man 11 Freimarken für eine Mark bekommen. Freilich ragend hat sich auch Berlin an dem Liebeswerk beteiligt. An muß man zufrieden sein, wenn man 9 Stück zu K 10 Pfg. und barem Geld sind in den letzten Tagen vor Weihnachten verteilt 2 zu à 5Pfg. erhält, aber man hat dann immerhin 11 Marken worden: 20000 Mk., die der Zechenverwaltung zu diesem für eine Mark,„..(8itueitung— S. Zwecke von dem Zentralhilfskomitee zur Verfügung gestellt wurden, §. Annen, 29. Bezbr.(Titelberleihung an Postbeamte.) 3200 Mk. von den hiesigen Frauenvereinen, rund 10000 Mk. Das Reichspostamt hat erwirkt, daß in Zukunft einem größeren von hiesigen Zeitungen. Alles in allem ist für die HinterTeil der dienstälteren Oberpostsekretäre, Postmeister und Kassenbeamten der Titel Rechnungsrat verliehen werden soll. Hierdurch findet ein seit einer Reihe von Jahren gehegter Wunsch dieser Beamten seine Erfüllung. Voraussichtlich wird die Verleihung des Titels im Januar gelegentlich der üblichen allgemeinen Rangerhöhungen und Titelverleihungen erfolgen. X Annen, 29. Dez.(Wenn die Tage beginnen zu langen, kommt der Winter gegangen.) Diese Wetterregel ist in diesem Jahre prompt zur Wahrheit geworden. Der Winter, der diesmal ausbleiben zu wollen schien, hat sich am heiligen Abend plötzlich eingestellt. Er konnte dem Bitten und Flehen der eisfrohen Jugend nicht länger widerstehen und hat mit einem für den Anfang ganz annehmbaren Frost eingesetzt. Wenn dieser Frost einige Tage anhält, wird allerwärts die schönste Eisbahn vorhanden sein, damit sich die Jugend darauf tummeln kann. Der Frost ist für die Geschäfte noch zur rechten Zeit gekommen, die wärmende Unter= und Oberkleidung führen. Was vor den Feiertagen im Hinblick auf die gelinde Temperatur nicht gekauft worden ist, wird jetzt, da es dringend gebraucht wird, noch angeschafft werden. Das Wetter während der Feiertage ließ nichts zu wünschen und veranlaßte auch diejenigen zu kürzeren oder längeren Spaziergängen, die sonst in der warmen Stube hinter dem Ofen zu hocken pflegen, wenn draußen der eisige Wind um Rase und Ohren pfeift. Witten, 27. Dez.(Messeraffäre.) Am ersten Weihnachtstage kam es Abends am Helenenberge unter mehreren Personen zu einem Streit. Bei demselben haben sich 2 Messerhelden gegenseitig mit ihren Messern bearbeitet. Beide trugen schwere Wunden davon und mußten mit dem städtischen Sanitätswagen ins Krankenhaus gebracht werden. der be Witten, 27. Dez.(In einem Anfalle von Trübsinn) setzte betagte Privatier H. durch Erschießen seinem Leben ein Ziel, nachdem er vorher alle Anordnungen für seine Beerdigung selbst " getroffen hatte. Rüdinghausen, 26.-Dezbr.(Feuer.) In der Racht zum ∆ 1. Weihnachtsfeiertage brannte hier eine dem Kaufmann Paßmann in Annen gehörende und reich mit Korn gefüllte Scheune bis auf den Grund niever. Die Scheune diente des Nachts nimmt man an, daß sie auch von diesen angesteckt worden ist. Der entstandene Schaden soll durch Versicherung gedeckt sein. P 90 Dortmund, 28. Dez.(Automobilunfall.) Am zweiten (Weihnachtsfeiertage, Abends, stieß Ecke Ostwall und„Töllnerbliebenen der Verunglückten in größtmöglichster Weise gesorgt worden; abgesehen von einzelnen Fällen(z. B. bei Witwen mit Kindern aus erster Ehe) werden sie durch Gewährung der Zusatzrenten auch in Zukunft vor Rot geschützt. Diel trauriger in pekuniärer Hinsicht ist dagegen die Lage der zahlreichen Arbeiter, die durch die Grubenkatastrophe arbeitslos geworden sind. Diele von ihnen waren erst kurz vor dem Unglück neu zugezogen und sind nunmehr seit mehreren Wochen wiederum ohne jeden Verdienst. In vielen kinderreichen Familien herrscht bitterste Rot, sie feierten ein trauriges Christfest. Dabei dürfte die Arbeitslosigkeit noch nicht ihren Höhepunkt erreicht haben, am 1. Jan. wird die Belegschaft, die anfangs November etwa 1300 Mann zählte, auf 150 Mann reduziert. Seitens der hiesigen Frauenvereine usw. wird das Menschenmöglichste getan, um auch den Arbeitslosen zu helfen, leider sind aber die zur Verfügung stehenden Mittel allzu beschränkt. In äußerst trauriger Lage befinden sich auch die zahlreichen kleinen Geschäftsleute, die sich im Laufe des letzten Jahres im nördlichen Stadtteil und in der „Kolonie Radbod“(über 600 Häuser) angesiedelt haben, viele von ihnen haben durch den Wegzug der Bergarbeiter große Summen eingebüßt. Der Rückschlag der Katastrophe auf die allgemeine Geschäftslage ist unverkennbar; überall wird geklagt. Von der Unglückszeche ist nichts neues zu berichten, die Wasserförderung geht nach wie vor flott von statten. Gelsenkirchen, 26. Dez.(Betrieb stillgelegt.) Die Firma Küppersbusch u. Söhne.=G. hat bis zum 4. Januar den Betrieb des ganzen Werkes wegen Arbeitsmangels stillgelegt. Hagen, 24. Dez.(Ertrunken.) Hier fiel der Schneidergeselle Nork, Dater von 6 Kindern, in den sogenannten hohen Graben, aus dem er nur als Leiche hervorgeholt werden konnte. Hagen, 24. Dez.(Traurige Weihnachten.) In die hiesige Privat=Augenklinik von Dr. Meyer wurde heute der Hochofenarbeiter Schmidt aus Siegen eingeliefert, dem durch Herausspritzen geschmolzenen Eisens beide Augen schwer verbrannt sind. beschädigt, die Türen zersplittert. Wunderbarer Weise sind Menschen ernstlich nicht verletzt worden. Der entstandene Schaden beträgt mehrere Tausend Mark. Reheim=Hüsten, 24. Dez.(Zermalmt.) Hier geriet der Rangierer Franz Riemeier aus Hüsten unter die Räder der Ruhr=Lippe Kleinbahn. Der Mann wurde vollständig zerstückelt. Münster, 24. Oez.(Oberlehrerinnen.) In der letzten Woche unterzogen sich(!) in dem bischöflichen Annastifte vorbereitete Kandidatinnen der Oberlehrerinprüfung: 16 von ihnen bestanden sie. Münster i.., 27. Dez.(Todesfall.) Am Donnerstag Mittag kurz vor 12 Uhr ist der Professor der Kirchengeschichte an der hiesigen Universität Dr. Anton Pieper infolge eines Herzleidens gestorben. Sohnes bezw. Bri Einzelheiten aus 2 Leider ist an eine Rettung des Augenlichtes nicht zu denken, sodaß der Mann erblinden wird. Traurige Weihnachten für don Unglüchlichen end seine Angohör den Anglücklichen und seine Angehörigen. Hagen, 27. Dez.(Freudige Ueberraschung.) Die Firma Funke und Elbers, deren besamter Betrieb mit dem größten Teil des Fabrikgebäudes mit dem 1. Januar in den Besitz der Firma Eicken u. Co. übergeht, hat ihren Angestellten und Arbeitern eine große Weihnachtsfreude bereitet, indem sie den jetzt noch bei ihr beschäftigten Personen eine Weihnachtsgratifikation in der GeSostales. — Vor dem Postamt Loebtau bei Dresden verursachten Arbeitslose aufgeregte Szenen, weil statt ihrer Soldaten zum Hilfsdienst genommen wurden.(Doss. Ztg.)— Diele Thüringer Porzellanfabriken entlassen infolge der Prager Vorgänge ihre tschechischen Arbeiter.— Die Höchster Möbelfabrikanten lassen wegen flauen Geschäftsganges nur noch 5 Tage in der Woche arbeiten. Aus dem Gerschtssoal. Hannover, 24. Dez.(Urteil im Prozeß Held.) Rach mehrstündiger Beratung fällte gestern das hiesige Landgericht folgendes Urteil: Die Angeklagten Langwost und Dr. Krüger werden wegen Beleidigung des Abgeordneten Held zu je 200 Mk. Geldstrafe verurteilt. Der Abg. Held wird in der Widerklage ebenfalls zu 200 Mk. Geldstrafe verurteilt. In der Begründung heißt es, daß das Gericht im Falle Terlinden Lauschhandlungen des Abg. Held für erwiesen angenommen hat, dagegen hat es nicht für erwiesen angenommen, daß ein betrügerisches Verfahren Helds vorgelegen habe. Lenkbaren. pforte ein Automobil mit einem Kutschwagen zusammen. Die samthöhe von 60000 M. auszahlen läßt. Die Summe wird Insassen des letzteren, eine Dame und zwei Kinder, kamen, abge= unter die Leute nach Maßgabe ihrer Beschäftigungszeit bei der sehen von einer leichten Schnittwunde an der Stirn, welche die Firma verteilt, mehrere ältere Arbeiter erhalten Beträge von Dame durch Glassptitter des zertrümmerten Coupeefensters sich 700—900 M. Diese Schenkung ist um so höher zu bewerten, zuzog, mit btoßem Schrecken davon.— Der Führer des Autos, als die Firma Funke u. Elbers gelegentlich des Firmen=Jubiein-hlesiger Geschäftsmann, erklärte sich an Ort und Stelle bereit, für den verursachten Schaden aufzukommen. Hamm, 26. Dezember.(Weihnachten auf„Radbod“.) Der läums im vergangenen Jahre Gratifikationen in fast gleicher Höhe verteilen ließ. stesinn d“ deutschen Balbe dat.7(sßsc dar. Lüdenscheißz, 24. Dez.(Eine schwere Gasexplosion) ereigWohltätigkeitsstun des deutschen Volkes har sich anlaßlich oes nete sich heute Nachmittag in der Schulstraße in dem Hause Hammer Grubenunglücks in noch nie dagewesener Weise be= des Anstreichermeisters Hamacher. Der Mann saß mit seiner den Geldspenden, deren Gesamtertrag bekanntlich Frau am Tische, als plötzlich das Haus durch eine furchtbare auf 1200000 geschätzt wird(die Kronprinzensammlung in der Detonation erschüttert wurde. Die Frau wurde Ueber 6 Millionen Mark hat im ganzen die Nationalspende für Zeppelin ergeben, nämlich 6000500 Mark. Run ist Schluß! — Der neue Parseval=Ballon, der in Bitterfeld unweit Halle hergerichtet wird, soll Ende Februar flugfähig sein. Seine Station bleibt aber vorerst Bitterfeld.— Eine Ausstellung für Luftschifffahrt und Automobilwesen ist in Paris eröffnet. Das sehenswerteste Stück ist ein Lenkballon von 3000 Kubikmeter Inhalt mit 36 Meter langes Gondel.— 2 amerikanische Luftschiffer wollen im Lenkballon eine Fahrt nach Europa machen. Der Ballon soll 42000 Kubikfuß Gas enthalten und mit 2 kleineren Ballons verbunden sein.— Der Farmann'sche Flug=Apparat soll mit allen Patenten von einer Frankfurter Firma erworben sein. Höhe von 300000 Mk. und die von der Zechenverwaltung zur druck ins Zimmer geschleudert und unter den herumfliegenden Tinberung der ersten Rot zur Verfügung gestellten 60000 Mk. Möbelstücken begraben. Heute früh hatte man in dem Hause sind hierbei nicht mitgerechnet) trafen hier in den letzten Wochen einen intensiven Gasgeruch wahrgenommen, worauf man einen fortgesetzt aus allen Gegenden Deutschlands Kleidungsstücke, Installateur herbeirief. Dieser steckte in dem Keller, in dem sich isw. für die Hinterbliebenen ein. Besonders die Gasuhr befand, ein Streichholz in Brand, worauf die Exploreichhaltig aber flossen, wie der„D..=.“ meldet, die Gaben sion erfolgte. Die Wirkung war eine furchtbare. Das ganze in der Weihnachtswoche, ganze Wagenladungen konnten nerteilt(Kellergewölbe ist eingestürzt. In dem aberen Teile des He## in der Wemhnachtswoche, gung“„Wagenlabungen nonnten vellei fbegneigewolde ist Engestarzt.“ In dem oberen Telle des Hauses werden. Aus Leipzig trafen über 600 der bekannten„Christ= zeigen sämtliche Wände Risse. Eine große Schaufensterscheibe stollen“ ein, aus Lüdenscheid erhielt jede der betroffenen Familien wurde mit samt den Rolladen auf die Straße geschleudert. In gein Baket vom Weihnachtsmann“, das je nach der Anzahl den Zimmern sind die Dielenlage gesorengt und sämtliche Möbel Beim Rattenfanger von Hameln. Bunte Bilder aus einer kleinen Stadt von Heinrich Grans. (16„(Nachdruck verboten.) Höre, mein lieber Constantin,“ damit ließ er mich neben sich auf den Rand des Bettes niedersetzen,„die Wahl, die Du getroffen, macht mir eine unbändige Freude und ich kann sie in jeder Weise nur billigen, wie sie Deine gute Mutter gebilligt haben würde, wenn sie noch am leben wäre. Der alte Albrecht ist ein gut situierter, hochgeachteter Mann, und seine Frau aus guter Familie, eine tüchtige Hausfrau. Beide gaben ihrem einzigen Kinde eine Erziehung, weit über ihren Stand hinaus, aber Rosa blieb auch bei ihrer Zurückkunft aus der Pension stets das einfache, heitere, liebenswürdige Wesen, wie Du sie richtig erkannt hast. Uebrigens weißt Du wohl,“ fuhr er herzlich lachend fort,„daß ich es war, der Dich zuerst auf diesen Engel aufmerksam machte? Wer sollte da nicht an ein Fatum glauben.“ „Du hast Recht, lieber Onkel,“ rief ich, denn die Szene am Fenster fiel mir wieder ein,„und ich müßte nachträglich recht eifersüchtig auf Dich werden, wenn ich dazu Anlagen hätte.“ „Run, und wann beabsichtigst Du denn die Braut heimzuführen?“ „Ach, lieber Onkel, das vermag ich heute noch nicht zu bestimmen.“ „Zögere nur nicht lange! Du weißt ja, jung und rasch gefreit, hat noch nie gereut; und wenn es Dir dabei an irgend etwas fehlen sollte, so verfüge nur über mich. Was ich habe, gehört doch nur den Söhnen meiner Schwester Doris. Wollte Gott, ich hätte mich durch die feindliche Haltung Deines Vaters nicht abhalten lassen, Euch schon früher näher zu treten! Run, es ist noch nicht zu spät!— Und die Hochzeit richte ich aus, das müssen sich Albrechts gefallen lassen! Ach, mein Junge, wie vergnügt wollen wir da sein! Ich werde wieder jung werden in Deinem Glück, in Deiner——“ Er zuckte plötzlich zusammen und sank ächzend in die Kissen zurück, während sich das Gesicht schmerzlich verzog. „O, diese unbarmherzige Gicht," flüsterte er.„Ich könnte Dich um Deine Frische und Gesundheit beneiden, wenn ich Dich nicht so lieb hätte.“ „Soll ich nach dem Arzt schicken?“ rief ich besorgt und erschreckt,„oder kann ich etwas für Dich tun?“ „Rein, nein!— Es wird vorübergehen— wie dieses Unwetter draußen vorübergehen wird,— es will nur seine Zeit. Der beste und einzige Doktor in diesem Höllenschmerz ist der alte Ignatz, der kennt mich und wird mir eine Linderung schaffen. — Ruf ihn und laß mich mit ihm allein.“ Erschloß die Augen und lag wie leblos da. Erschreckt verließ sch das Zimmer, den treuen Diener aufzusuchen, der mich zudessen mit der Versicherung beruhigte, daß der Zustand zwar schmerzlich aber ungefährlich sei; ich möge nur auf mein Zimmer gehen, wo Christel ihn heute vertreten werde. War es die freudige Aufregung im Albrecht'schen Hause, die noch in mir nachklang, dessen so gütevolles Wesen, dessen stets muntere Laune mir fehlte,— ich ließ an der lverspäteten Tafel, zum Leidwesen der dicken Christel, eine Schüssel nach der andern kaum berührt an mir vorübergehen. Ich zündete die Lampe an, denn das unaufhörliche Schneetreiben hüllte das Zimmer noch immer in Dämmerung, und setzte mich an den Schreibtisch; es drängte mich, meinen Brüdern von mir und meinem Glück Nachricht zu geben, und dazu war das Wetter ganz besonders geeignet. Obwohl uns die innigste Liebe verband, so waren wir Brüder doch in Bezug des Briefschreibens sehr lässig. Der Kampf um unsere sorgenfreie Existenz, die uns früh ins feindliche Leben hinaustrieb, veranlaßte uns nur in außergewöhnlichen Fällen zu einem schriftlichen Verkehr, und ich, der Aelteste, der mit gutem Beispiel hätte vorangehen sollen, ich war gerade der Lässigste. Wie dem Egmont war auch mir unter vielem Verhaßten, das Schreiben das Verhaßteste. Die einzige Entschuldigung für unseren sporadischen Briefwechsel lag vor allem in der weiten Entfernung, die zwischen uns bestand.“ Ich hielt mich meist in Schlesien oder Berlin auf, mein zweiter Bruder Stephan war Prokurist in einem großen Amsterdamer Kaufmannshause, und der Jüngste, Manfred, von allen Fredi genannt, Buchhändler in Augsburg. Als wir vor vier Jahren zum letzten mal in Braunschweig zusammenkamen, war die Veranlassung dazu eine traurige, aber fromme Pflicht; wir trugen unsere heißgeliebte Mutter zu Grabe. Schluchzend umstanden wir den Hügel, unter dem sie von ihrer Erdenqual ausruhte, denn diese Ueberzeugung mußte jeder gewinnen, der das ernste bleiche, von einem weißen Scheitel umgebene Gesicht betrachtete, daß das Glück des Lebens der Armen nur wenig beschieden sein konnte. Da der Dater bereits zwei Jahre früher gestorben, so waren wir also gänzlich verwaist. Von einem Bruder meiner Mutter war uns fast nie etwas bekannt geworden. Die Behörde ernannte uns einen Vormund, der den ganzen geringen Nachlaß bis auf wenige Andenken zu veräußern und den Erlös bis zu unserer Mündigkeit zu kapitalisieren für gut fand. Roch einmal drückten wir uns die Hände und schieden von einer Heimat, die uns nun keine mehr war. Doppelt stark fühlte jeder den Trieb, durch eigene Kraft sich das verlorene zu erringen. Gott hat unser redliches, arbeitsvolles Streben gesegnet, wir vermögen uns jetzt selbstständig zu behaupten und ich, der Aelteste bin im Begriff, mir das erste neue Heim zu gründen, wo ich die Brüder mit offenen Armen empfangen, ihnen meine Frau, meine Rosa, zuführen kann. Meine Frau! O, welche Seligkeit durchglüht mich bei diesem Gedanken. Gesegnet sei die Fahrt zu meinem Onkel. Furchtbarer Familienmord durch Mainz, 27. Dezember. Gestern vormittag ermordete der Sohn des früheren Reichs= und Landtagsabgeordneten Racke seinen Dater und seine drei erwachsenen Schwestern, von denen die eine sich am Heiligen Abend verlobt hatte. Der Mörder, welcher Student der Astronomie ist, wurde verhaftet. Der Beweggrund soll darin zu suchen sein, daß er nicht genügend Geld von seinem Dater bekommen hatte. Der ermordete ehemalige Abgeordnete Racke stand im 51. Lebensjahr. Er betrieb in Mainz eine Weinhandlung und war namentlich bekannt als einer der Zentrumsführer in der Kulturkampfzeit und auf den Katholikentagen. Zu der entsetzlichen Bluttat in Mainz, der, wie wir oben mitgeteilt haben, der frühere Reichs= und Landtagsabgeordnete Nache und dessen drei erwachsene Töchter durch die Hand des Ich hatte eben den letzten Brief beendet, als die Tür sich öffnete und Ignatz ins Zimmer trat. Besorgt sprang ich auf und rief ihm zu: „Ist dem Onkel etwas zugestoßen, geht es schlechter mit hm?, „Rein, nein, beruhigen Sie sich nur, erwiderte der Alte, „es ist noch immer wie früher, derselbe Zustand. Ich habe nur den Auftrag, dies dem jungen Herrn zu übergeben.“ Er überreichte mir ein Blatt Papier und ein dickes, vergilbtes und versiegeltes Schreiben; dann entfernte er sich wieder geräuschlos. Auf einem großen Briefbogen standen mit Bleistift folgende Zeilen, deren Undeutlichkeit verrieten, daß der Onkel sie im Bett geschrieben oder besser gekritzelt hatte: „Lieber Constantin! Leider kann ich Dich heute nicht bei mir sehen, da mir Herr Ignatz, mein gestrenger Herr Doktor, ein Schwitzbad verordnet hat. Ich übersende Dir deshalb in Deine Einsamkeit ein Vermächtnis Deiner unglücklichen Mutter, welches sie kurz vor ihrem Tode bei mir deponierte, um es Dir zu übergeben, wenn Du Dir eine Lebensgefährtin gewählt haben würdest. Run, mit dem heutigen Tage ist ja der Zeitpunkt gekommen und entledige mich hiermit meiner schmerzlichen Pflicht. Sei nachsichtig und gedenke mit Liebe der Toten! Onkel Friedrich.“ Seltsam bewegt und ergriffen verschloß ich die Tür, um ungestört lesen zu können. Nachdem ich das Siegel gelöst und die erste Hülle entfernt hatte, hielt ich ein langes Schreiben meiner Mutter in Händen, welches die Aufschrift trug:„An meinen Sohn Constantin!“ Ich küßte die wohlbekannten, geliebten Schriftzüge und las: „Mein innig geliebter Sohn! Wenn Du dieses Schreiben erhältst, bin ich nicht mehr unter den Lebenden. Bevor ich von hier scheide und dort oben die Gnade des Barmherzigen anflehe, ist es meine, wenn auch schmerzliche Pflicht, Dir, meinem Erstgeborenen, jetzt das Haupt der Familie, das Geheimnis anzuvertrauen, welches zwischen Deinem Dater und mir bestand, welches mit erdrückender Trauer ein ganzes Leben hindurch mich unablässig begleitete, mir jede Freude vergiftete! Wie oft schnitt es mir tief ins Herz, wenn Deine und Deiner Brüder kindliche Teilnahme nach der Ursache meines Kummers forschten, mich unter den zärtlichsten Liebkosungen fragten: „Mütterchen, bist Du uns böse? Sag uns, was Dir fehlt! Sollen wir fleißiger sein? Mehr lernen? und ich dann trübe zu lächeln versuchte, den Kopf schüttelte und meine Tränen immer und immer gewaltsam niederkämpfte, bis zuletzt mein Gesicht jeden Ausdruck von Freude verlernt hatte. Nur meine Pflicht, nur meine Liebe zu Euch erhielt mich am Leben. (Fortsetzung solgt.) Der einundzw rende Josef Racke bei seinem Dater nahmen alle Mitg lbendmahl ein. 2 vor einem Jahre soann die Familie nusiziert und Dom zu Bett. Der jung illes für die Mo Flinte den Lauf u ibgeschraubtes scha kevolver mit sich, Zimmer seines Das und schlug mit den Schlafenden. Der Auge bis zum Ohr dehirn lag bloß d Er ging zum Schl die mit einem Arzt verheiraten wollte. Wahnsinnige seine wurde förmlich zer erkennen. Run be Schwestern, der 22 Sie müssen lange von seiner Mordi Stefanie wurde zi Brust, in die ein dem der Wüterich schen Hause das tie Morde zur Besinnt haben, bis am Mo älteste Bruder sah mit seinen beiden j und zehn Jahren, r wurde die Polizei fremden Eindringlir die Beamten nun sich, ob noch jemar Bruder Josef, dern eilten dorthin und Beamten kommen sie von ihren Sorg nicht ab. Er wurde gebracht. Josef Racke ist nach Absolvierung Ordensgeistlicher zu auf und studierte s# Zeit Astronomie. alt und hatte sich zahlreichen Ehrenät verheiratet und besaß Wahnsinn angenom Gestern Abe unsere liebe Mutt Frau W Ri Kar I. Steens alter M1 99 99 K „ 9 Kümmel: Pfeffermü Anisette Sämtliche Pun Hartwig Kanto mür 1 Sohnes bezw. Bruders zum Opfer fielen, werden noch folgende Einzelheiten aus Mainz berichtet: Der einundzwanzigjährige, in Göttingen Astronomie studierende Josef Racke weilte schon seit sieben Tagen zum Besuche bei seinem Dater in Mainz. In der Frühe des ersten Festtages nahmen alle Mitglieder der gut katholischen Familie das heilige Abendmahl ein. Am Nachmittag besuchte er das Grab seiner vor einem Jahre verstorlenen Mutter. Den Abend verbrachte dann die Familie im Hause einträchtig und vergnügt. Es wurde musiziert und Domino gespielt. Gegen Mitternacht gingen alle zu Bett. Der junge Mann bereitete nachts in seinem Zimmer alles für die Mordtaten vor. Er entfernte von einer alten Flinte den Lauf und band an diesen ein von einer Brotmaschine abgeschraubtes scharfes Messer. Dann nahm er einen geladenen Revolver mit sich, und mit diesen Waffen schlich er sich zum Zimmer seines Daters. Er trat in den unverschlossenen Raum und schlug mit dem scharfen Messer wuchtig auf den Kopf des Schlafenden. Der Schlag war so gewaltig, daß vom linken Auge bis zum Ohr die ganze Schädeldecke zersprengt war; das Gehirn lag bloß da. Der Vatermörder setzte seinen Weg fort. Er ging zum Schlafzimmer seiner 25jährigen Schwester Anna, die mit einem Arzt in Berlin verlobt war und sich zu Ostern verheiraten wollte. Mit erbarmungslosen Hieben richtete der Wahnsinnige seine Schwester schrecklich zu. Das junge Mädchen wurde förmlich zerstückelt und die Leiche war kaum mehr zu erkennen. Run begann das Ringen mit den beiden anderen Schwestern, der 22jährigen Stefanie und der 15jährigen Liesbeth. Sie müssen lange mit ihrem Mörder gekämpft haben, ehe sie von seiner Mordwaffe getroffen und niedergestreckt wurden. Stefanie wurde zwischen 2 Betten liegend aufgesunden. Die Brust, in die ein Schuß gedrungen, war völlig zerfleischt. Nachdem der Wüterich seine Tat vollführt hatte, herrschte im Rackeschen Hause das tiefste Schweigen. Er muß nach dem pierfachen Morde zur Besinnung gekommen sein und sich still verborgen haben, bis am Morgen das Verbrechen entdeckt wurde. Der älteste Bruder sah am Morgen die vier Leichen zuerst. Er hatte mit seinen beiden jüngeren Brüdern, Knaben im Alter von neun und zehn Jahren, während der Mordnacht fest geschlafen. Sofort wurde die Polizei herbeigerufen und sie glaubte zuerst, daß von fremden Eindringlingen ein Raubmord verübt worden sei. Als die Beamten nun das Mordinstrument sahen, erkundigten sie sich, ob noch jemand im Hause weile. Man wies auf den Bruder Josef, der noch in seinem Zimmer schlief. Die Polizisten eilten dorthin und verlangten Einlaß. Als Josef Racke die Beamten kommen hörte, rief er:„Ich bin der Täter! Ich wollte sie von ihren Sorgen befreien!“ Eine weitere Erklärung gab er nicht ab. Er wurde gefesselt und nach dem Untersuchunggefängnis gebracht. Josef Racke ist ein kleiner, schwächlicher Mensch. Er trat nach Absolvierung des Gymnasiums zunächst in ein Kloster, um Ordensgeistlicher zu werden. Die Absicht gab er jedoch später auf und studierte seit 4 Jahren zuerst Chemie und in letzter Zeit Astronomie. Der Vater Rikolaus Racke war 62 Jahre alt und hatte sich infolge zunehmender Taubheit von seinen zahlreichen Ehrenämtern zurückgezogen. Racke war zweimal! verheiratet und besaß 12 Kinder. Als Motiv der Tat wird religiöser Wahnsinn angenommen. Der Mörder Josef Racke zeigt auch im weiteren Verlauf der Verhöre keinerlei Reue. Er sagte aus, er habe alle Geschwister umbringen wollen, um seinen Vater von der Sorge zu befreien". Zur Ausführung der Tat habe er die Zeit nach dem ersten Feiertag gewählt, weil er den Wunsch hatte, daß„die Familie erst das Abendmahl nehmen und dann, mit den heiligen Sakrameten versehen, in den Himmel eingehen sollte.“ Verschiedenes. dem Brohltal, 21. Dez.(Wildschweine.) Nachdem seit drei Wochen ein Rudel Wildschweine von 20—25 Stück sich in unseren Saaten herumgetrieben hat, gelang es dem Förster Simon einen Keiler von 550 und eine Bache von 80 Pfund zu erlegen. — Eine furchtbare Familientragödie hat sich in Ludwigshafen ereignet. Wie der Mannheimer Generalanzeiger“ meldet, vergifteten sich in der Donnerstagnacht die Eheleute Lorenz Bernhardt mit ihren beiden Kindern im Alter von drei und sechs Jahren durch Einatmen von Leuchtgas in der Küche. Alle vier Personen sind tot, die Beweggründe zur Tat sind unbekannt. — Ein Eisenbahnräuber ist bei Apolda verhaftet worden. Er versuchte einen mißlungenen Raubanfall auf einen Artillerie=Einjährigen, sprang dann in voller Fahrt aus dem Zuge, ward aber festgenommen. — Ein Eisenbahnwaggon Weihnachtspakete ist in Delmenhorst bei Bremen verbrannt. In einer Sendung sind augenscheinlich leicht entzündbare Sachen enthalten gewesen. Neueste Nachrichten. Essen, 28. Dezbr.(Ein Essener Opfer der Hottentotten.) Ein trauriges Weihnachtsfest verlebten hier die in der Alstadenerstraße wohnenden Zimmerhauer Fehlingsschen Eheleute. Sie erhielten am Weihnachtsabend vom Oberkommando der Schutztruppen die betrübende Nachricht, daß ihr in der südwestafrikanischen Schutztruppe dienender Sohn, der Sergeant Fehlings, früher im Infanterie=Regiment Nr. 67, bei dem Ueberfall gefallen ist, welchen die Hottentotten am 18. Dezember auf die Pferdewache der 6. Gebirgsbrigade am Ostabhange der großen Karrasberge ausführten. da(Oberschlesien), 28. Dez.(Unter dem Christbaum verbrannt.) Während der Weiynachtsbescherung in der Wohnung des Arbeiters Ritschke stürzte eine Petroleumlampe um. Die Lampe explodierte und das brennende Petroleum ergoß sich über die Kleider des 6 jährigen Kindes, das am Tische unter dem Weihnachtsbaume saß. Das Kind erlitt furchtbare Brandwunden, ebenso der Vater, der sich vergeblich bemüht hatte, die Flammen zu ersticken, um sein Kind zu retten. Leheran, 29. Dez.(Die Wirren in Persien.) Die Lage gibt zu einer Beunruhigung Anluß. Die Basare sind zum Teil geschlossen. Die Patrouillen in den Straßen sind außerordentlich verstärkt. Panama, 28. Dez.(Ueberschwemmungen in Mittelamerika.) Der Fluß Reventazon und seine Rebenflüsse sind aus den Ufern getreten. Der angerichtete Schaden ist beträchtlich. Auf dem Gebiete von Costarica sind 25 Personen ertrunken. Santos, 29. Dez.(Ueberfall auf einen deutschen Offizier) Ein Offizier des Kreuzers„Bremen“ wurde bei einem Ausflug von der Bevölkerung überfallen und leicht verwundet. Dem deutschen Geschäftsträger in Rio de Janeiro, Frhrn. von Maltzan, wurde amtlich das lebhafte Bedauern über den Vorfall ausgedrückt. Der Täter wurde sofort verhaftet. Castro's Auslieferung verlangt. Rew York, 28. Dez. Einer Meldung des Rew Yorker Herald aus Caracas zufolge wird der Dizepräsident Gomez die Auslieferung Castros verlangen, falls erwiesen wird, daß dieser der Absender der Kabeldepesche ist, welche die Weisung enthielt, Gomez zu ermorden. Caracas, 28. Dez.(Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die Präsidentschaft von Gomez ist im ganzen Lande anerkannt worden. Die Revolution hat ohne Blutvergießen geendet. Sogar General Celestino Castro, Bruder des früheren Präsidenten und Chef des Departements Tachira, hat das Kommando über die Truppen abgegeben und alle Waffen mit Munition, über sechstausend Gewehre und drei Millionen Patronen, ausgeliefert. Dies ist als entscheidend dafür anzusehen, daß der frühere Präsident Castro nicht mehr als Machtfaktor gelten kann. Die Presse ist frei. Das Biehmonopol ist aufgehoben worden, die Grenzfrage mit Columbia geregelt und der Schiffsverkehr auf dem Zulia von und nach Columbia wiederhergestellt. des Dortmunder Stadttheaters. Mittwoch, den 30. Dezember, Anfang 7½ Uhr. Volkstümliche Preise. Engagements=Gastspiel des Herrn Albert Chamlodt vom Stadttheater in Eisenach.„Wallensteins Tod“. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich Schiller. Wallenstein—.— Herr A. Chamlodt als Debut. Donnerstag, den 31. Dezember. Anfang 7 Uhr. Opernpreise. Zum 4. Male.„Der Mikado“ oder:„Ein Tag in. Titipu. Japanische burleske Operette in 2 Aufzügen von Arthur Sullivan. 9900 ap;= Glückwunsch-Anzeigen- s An vielen Plätzen ist es üblich geworden, daß aus der # Geschäftswelt beim Jahreswechsel Glückwünsche an die Kundschaft durch die Lokalzeitung erlassen werden. die dann in deren Neujahrsnummer Aufnahme finden. Auch uns liegen für die Reujahrsnummer bereits eine E Anzahl solcher Glückwunschanzeigen vor, und um den noch in Erwartung stehenden Anzeigen einen günstigen E Platz einräumen zu können bitten wir, uns dieselben bis spätestens Donnerstag morgen 10 Uhr einzuE reichen. E Die Expedition. der Reise zurück. Dr. Leick. Todes-Anzeige. Gestern Abend 9½ Uhr starb nach kurzem Leiden unsere liebe Mutter, Grossmutter u. Schwiegermutter Frau Wwe. Werner Wenzel Johanna geb. Block im Alter von 68 Jahren. Dieses zeigen mit der Bitte um stille Teilnahme tiefbetrübt an Annen, den 28. Dezember 1908. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Theodor Batz. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 31. ds. Mts., nachmittags 3½ Uhr vom Sterbehause, Bahnhofstr. 34a, aus statt. Amadchte- kar on norrätig bei neben der Apotheke Statt jeder besonderen Anzeige! Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, gestern morgen 8 Uhr nach kurzem, schweren Leiden meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Tochter, Schwester, Schwiegerin und Tante Frau Gust. Lemanski Emma geb. Poth im Alter von 38 Jahren, vorher gestärkt durch den Empfang des hl. Abendmahls, zu sich in die Ewig. keit zu nehmen. Dieses zeigen mit der Bitte um stille Teilnahme tietbetrübt an Annen, 29. Dez 1908. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 31. ds. Mits., nachmittags 3Uhr vom Trauerhause, Kirchstr. 1, aus statt. General= Versammlung am Mittwoch, den 30. Dezember, nachmittags 4½ Uhr in dem Lokale des Wirtes Herrn Wagener zu Eichlinghofen. Tagesordnung: 1. Rechnungslage, 2. Geschäftsbericht, 3. Aufstellung des Etats pro 1909, 4. Verschiedenes Großholthausen, 22. Dez. 1908. Hermann, Vorsitzeuder. Aulomeuiriuhrer Technikum„Elektra“ Dortmund, Westerbleichstr. 28 bildet jedermann; Berufachauffeur aus Kurse für Berufschauffeure, Automobil-Monteure, Ingeniere. — Größtes, bestempfohlenes Institut.— Eigene Lebrwerkstätte. Staatl. Prüfung. Eigene Stellenvermittlungszentrale Gute Stellungen werden nach Lebrzeit koster los zugewiesen. 2848 Prosp. frei. Von Behörd. empf. X 28 bergm. Unterstltrug. kasse„Glückauf Victeria“, Rüdinghausen. Sonntag, den 10. Jan. 1909, nachmittags 4 Uhr, im Vereinslokale beim Wirt W. Hupfeld hierselbst General. Versummiung. Tagesordnung: 1. Zahlung der monatlichen und rückständigen Beiträge, 2. Rechnungslage, 3. Feststellung des nächstjährigen Haushalt=Erat, 4. Wahl des Vorstandes, 5. Lokalfrage, 6. Verschiedenes. NB. Sollte die obige Generalversammlung nicht beschlußfähig sein, so findet um 6 Uhr genannten Tages die zweite, welche unter allen Umständen beschlußfähig ist, statt. 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