Die„Annener Zeitung" erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag. Bezugspreis inkl.„Sonntagsblatt“ u.„Humoristische Blätter“ monatlich 40 Pfg. Telephon=Nr. 881. Anzeigeblatt s Annen und u bachhuten## Ortschaften. = Amtliches Orgau. Nr. 79. 1907. Samstag, den 6. Juli. Anzeigegebühr für die einspaltige Pettzelle oder deren Raum 10 Pig. Inserate finden bei der großen Auflage der Annener Zeitung weite und billige Verbreitung. Telephon 334. 23. Jahrgang. Moten Baservoan in Bönemart. Die Ungunst des Weiters verhinderte die Durchführung der im Festprogramm für den Kaiserbesuch vorgesehenen Ausflüge. Die hohen Herrschaften sahen sich auf Schloß Fredensborg angewiesen. Gleichwohl war der Besuch schön und gut, denn er befestigte vor aller Welt die Tatsache, daß die persönlichen Beziehungen zwischen unserem Kaiser und dem König Friedrich von Tänemark nicht nur freundschaftliche, sondern wahrhaft herzliche sind. Ein gewisses Befremden erregte es, daß die Monarchen in ihren Teinksprüchen bei der Festtafel im Schloß Fredensborg der Beziehungen der Völker mit keiner Silbe gedachten. Daraus geht aber nur hervor, daß der Besuch ein ganz privater Akt ist, und Kaiser Wilhelm hat diesem Empfinden auch Ausdruck verliehen, indem er in seinem Toaste betonte, wie große Freude es ihm und der Kaiserin bereite, auf Fredensborg in den trauten Kreis der dänischen Königsfamilie eintreten zu können. Kopenhagen, 3. Juli. Zum Empfang des Kaiserpaares waren bei der Landungsstelle sämtliche Minister, die Mitglieder der deutschen Gesandtschaft, die sonstigen diplomatischen Vertretungen und eine Abordnung der deutschen Kolonie versammelt. Kurz nach 10 Uhr traf die„Hohenzollern“ ein, gefolgt vom Kreuzer„Königsberg" und dem Depeschenboot„Sleipner“. Sie wurden von den dänischen Kriegsschiffen und den Forts mit Salut empfangen, den die„Königsberg“ erwiderte. Jetzt trafen auch der König und die Königin, der Kronprinz, die Kronprinzessin, Prinz Harald, die Prinzessinen Thyra und Dagmar, sowie die Prinzen Gustav und Hans bei der Ankunftstelle ein. Die Herrschaften begaben sich zur königlichen Schaluppe und fuhren unter dem Salut der Forts, der dänischen und deutschen Schiffe nach der„Hohenzollern“. Der Kaiser empfing seine Gäste auf der untersten Siufe der Fallreepstreppe. Nach kurzem Aufenthalt an Bord der„Hohenzollern“ fuhr die königliche Familie an Land zurück. Einige Minuten später verließen der deutsche Kaiser, die Kaiserin und Prinz Adalbert die„Hohenzollern“ und fuhren nach der Landungsstelle, wo sie vom König empfangen wurden, während die Küstenforts Salut feuerten und die Musikkapelle die deutsche Nationalhymne spielte. Darauf hielt Oberbürgermeister Oldenburg eine kurze Begrüßungsansprache. Nachdem der König und der Kaiser mit Gefolge die Front der Ehrenkompagnie abgeschritten hatten, fand unter lebhaften Zurufen des Publikums die Abfahrt statt. Nach der Ankunft auf dem Hauptbahnhof begaben sich die Herrschaften im Extrazug nach Fredensborg. Dort war die Straße vom Bahnhof nach dem Schloß reich mit Girlanden und Fahnen in deutschen und dänischen Farben geschmückt. Am Bahnhof in Fredensborg wurde das Kaiserpaar von den Spitzen der dortigen Behörden begrüßt. Die Abfahrt nach dem Schloß erfolgte in geschlossenen Wagen. Nach dem Eintreffen im Schloß zogen sich die Majestäten in ihre Gemächer zurück, welche mit Blumen ausgeschmückt waren. Um 1 Uhr wurde das Frühstück im Chinesischen Saal eingenommen, wo für 15 Kuverts gedeckt war. Die dänische Presse veröffentlicht, wie aus Kopenhagen gemeldet wird, herzliche Begrüßungsartikel, in welchen die freundschaftlichen Gefühle hervorgehoben werden, welche Kaiser Wilhelm immer für das dänische Königshaus und das dänische Volk gezeigt habe. Das Blatt„Dannebrog“ schreibt: Alle Dänen sind derin einig, der deutschen Kaiserfamilie und der dänischen Königsfamilie in den kommenden Tagen auf Schloß Fredensborg ein gutes und angenehmes Zusammensein zu wünschen. Bei der Ankunft der kaiserlichen Familie werden alle Kopenhagener einstimmig zeigen, daß die hohen Gäste des Königs und der Königin auch willkommene Gäste des dänischen Volkes sind. Trinksprüche. Im Kuppelsaale des Schlosses Fredensborg, das zur Zeit das deutsche Kaiserpaar als Gäste des dänischen Hofes beherbergt, fand am Donnerstag abend Galatafel statt. König Friedrich von Dänemark führte die Kaiserin, Kaiser Wilhelm die Königin von Dänemark zu Tisch. König Friedrich trug preußische Husarenuniform, der deutsche Kaiser dänische Admiralsuniform. Geladen waren zur Tafel außer den Mitgliedern des Königshauses die dänischen Minister, die Präsidenten des Landthings und des Folkethings, die Mitglieder der deutschen Gesandtschaft, das Gefolge des Kaiserpaares, sowie eine größere Anzahl höherer dänischer Würdenträger. Während der Tafel erhob sich König Friedrich und brachte in herzlichen Worten einen Trinkspruch aus, in dem er sagte: „Euere Majestät heiße ich aus tiefster Seele wärmstens willkommen, ein inniges Willkommen, das im gleichen Maße der Kaiserin und Königin gilt. Ich fühle mich gedrungen, hier meinen und der Königin herzlichsten und innigsten Dank nochmals auszusprechen für die unvergeßlichen Tage, die wir im vergangenen Herbst in Berlin zubringen dursten, und für den so herzlichen Empfang, den Euere Majestät uns dort bereitet haben. Und daran meinen und der Meinen wärmsten Dank für Euer beiden Majestäten uns alle so hoch beglückenden Besuch knüpfend, erhebe ich mein Glas auf das Wohl meiner erhabenen Gäste, Euerer Majestät des Deutschen Kaisers, der Kaiserin, sowie auf dasjenige des ganzen kaiserlichen und königlichen Hauses.“ Die Musik spielte die deutsche Nationalhymne. Sodann antwortete Kaiser Wilhelm, nachdem er zunächst für den warmen und herzlichen Empfang gedankt hatte, mit folgenden Worten: „Unvergeßlich sind und werden mir bleiben die Tage, da ich als Gast an der Seite Euerer Majestät ehrwürdigen und liebenswürdigen Vaters weilen durfte unter dem Zauber seiner ritterlichen Persönlichkeit, zu der ich in tiefster Ehrfurcht stets emporblicken werde. Euere Majestät haben in Gnaden der Tage gedacht, da Sie in Berlin geweilt haben, und ich kann es von ganzem Herzen versichern, daß es mir und meinem treuen Volke eine besondere Freude gewesen ist, Eueren beiden Majestäten innigsten Willkomm entgegen zu bringen. Voll herzlichen Dankes für die freundliche und gnädige Begrüßung wage ich es, daraus die Hoffnung zu schöpfen, daß sie zu gleicher Zeit der Ausdruck herzlicher Freundschaft ist zwischen den beiden Häusern. Ich erlaube mir, das Glas zu erheben und auf das Wohl Euerer Majestät, Ihrer Majestät der Königin und des gesamten königlichen Hauses und auf das Wohl Euerer Majestät schönen Landes zu trinken.“ Von Politik ist in den Trinksprüchen, wie man sfieht, nicht die Rede, sie beschränken sich— fast geflissentlich, will es scheinen— auf die Betonung der persönlichen und höfischen Beziehungen. Gleichwohl darf man die Hoffnung hegen, daß der Austausch so freundschaftlicher Worte zwischen den Fursten auch auf die Beziehungen der Länder und ihrer Regierungen günstig zurückwirken wird. Wie bei allen derartigen Gelegenheiten ist auch in Fredensborg ein reicher Ordenssegen herniedergegangen. Wir beschränken uns auf die Anmerkung, daß der König von Dänemark den Prinzen Adalbert von Preußen zum Ritter des Elefantenordens ernannte und der Kaiser dem Prinzen Gustav von Dänemark den Schwarzen Adler= orden, sowie das Großkreuz des Roten Adlers verliehen hat. Der dänische Ministerpräsident Christensen und sein Kollege im Ressort des Auswärtigen Graf Ruben=Levetzau erhalten eine Büste des Kaisers. — Der Kaiser und die Kolberger. Von ihrer Hundertjahrfeier der Verteidigung Kolbergs gegen die Franzosen sandte die Stadt an den Kaiser folgendes Telegramm:„Kolberg schwört in alter Treue, Eurer Majestät aufs Neue, Seiner Väter alte Lehren, Stets aufs neue zu bewähren Und wie einst vor 100 Jahren, Unbesieglich die Vorfahren, fest zum Kaiser und zum Reich, Steh'n wir, Heer und Volk zugleich.“ Der Kaiser ließ für das neue Gelöbnis treuer Ergebenheit vielmals danken. — Der erste Geburtstag des jüngsten Hohenzollern, des Prinzen Wilhelm und Sohnes des Kronprinzen, wurde am Donnerstag in Potsdam gefeiert.— In Schaukästen Berliner Bilderhändler sieht man Phantafiebilder des kleinen Prinzen, der mit einer Uniformweste und mit Säbelkoppel dargestellt ist. Die Rehnlichkeit zwischen diesen Bildern und dem Original ist äußerst gering. — Eine Stiftung des Kaiserpaares aus Anlaß des ersten Geburtstagsfestes des kleinen Prinzen Wilhelm wird im Reichsanzeiger bekannt gemacht. Der Kaiser und die Kaiserin haben aus Anlaß des ersten Geburtstages ihres Enkels, des Prinzen Wilhelm von Preußen, eine Stiftung errichtet, aus welcher alle Jahre 20 Kleinkinder=Ausstattungen beschafft und an würdige und bedürftige Ehepaare in der Mark Brandenburg verteilt werden, denen im Julimonat das erste Kind geboren wird. In Potsdam hatten zahlreiche Gebäude aus Anlaß des Geburtstages geflaggt. In vielen Schaufenstern waren Bilder des kleinen Prinzen, seiner Eltern und des Kaiserpaares, umgeben von Grün und Blumen, ausgestellt. Am Morgen hatte die Strandbatterie der Matrosenstation zu Ehren des„Einjährigen“ Salut gefeuert. Der Kronprinz, der sich auf einer Generalstabsreise des Gardekorps befindet, kam Abends auf einige Stunden nach Potsdam zur Geburtstagsfeier. — Bismarcks Schwester, Frau v. Arnim, dankt für die Glückwünsche zu ihrem 80. Geburtstage und besonders auch für die Huldigungen, die dem Andenken ihres„teuren“ Druders aus diesen Liebesbeweisen entströmten. — Der Reichsanzeiger publiziert die Ernennung des bisherigen Vortragenden Rates im Landwirtschaftsministerium Wahnschaffe zum Vortragenden Rat in der Reichskanzlei. —„Nochist Polen nicht verloren.“ Das polnische Blatt„Dziennik Berlinsky“ fordert die polnischen Magnaten unter Hinweis auf das angekündigte Enteignungsgesetz auf, ihr in den — Londoner Banken niedergelegtes Gold zur Rettung polnischen Grund und Bodens flüssig zu machen, solange es noch Zeit ist. — Der„Fall Peters“ soll nicht zur Ruhe kommen. Die „Köln. Zig.“, gegen die Dr. Peters ebenfalls wegen Beleidigung klagt, fordert die Vorlegung der Petersschen Geheimakten. Das Blatt schreibt:„Nach dem Verlauf des Münchener Prozesses kann der Staat dem Treiben der Anhänger Peters nicht mehr ruhig zusehen. Um bei späteren Prozessen die Vorlegung der Peters=Akten erreichen zu können, kommen zwei Wege in Betracht. Erstens die Akten einer Reichstagskommission zur endgültigen Beurteilung zu überweisen, oder es wird gegen die Abgg. v. Liebert und Dr. Arendt wegen ihrer Aeußerungen gegen den Disziplinarhof und die Disziplinarkammer, Verächtlichmachung von Staatseinrichtungen, das Verfahren eingeleitet, bei dem das ganze Material vorgelegt wird. Uns scheint der erste Weg der richtige, weil fest anzunehmen ist, daß bei den Disziplinarverhandlungen nicht das vollständige Aktenmaterial vorgelegen hat. Es ist verständlich, daß die Reichsregierung sich scheut, das Material preiszugeben, weil im Fall Peters die Vertuschungspolitik zweifellos eine Rolle gespielt hat, aber eine endgiltige Klärung ist notwendig.“— Hierauf wird die„Nordd. Allg. Ztg.“ nicht schweigen können. — Eine ungewöhnliche Auszeichnung erhielt der Generalstabsarzt der Marine Dr. Schmidt. Der Kaiser verlieh ihm den Rang als Vizeadmiral. — Der Präsident von Zrankreich unterzeichnete die Ernennung Richard Strauß zum Ritter der Ehrenlegion, die Anerkennung für die Aufführung von„Salome“ in Paris. — Auf der Haager Friedenskouferenz macht England Schwierigkeiten, obwohl sein beruhmter Antrag auf Begrenzung dei Rüstungen garnicht zur Debatte steht. An Englands Widerspruch scheiterten bisher alle Versuche, das bestehende Recht über das Privateigentum auf See zu revidieren. England wollte einem ttalienischen Vorschlage zustimmen, wonach eine kriegführende Macht wohl aufbringen, nicht aber konfiszieren dürfe. Das heißt, die Handelsschiffe müssen in einem Hafen aufbewahrt und nach Beendigung des Krieges samt Ladung zurückgegeben werden. Gegen diesen Vorschlag protestieren mehrere Mächte, weil England durch ihn bevorzugt werden würde. England besitzt so viele Häfen in allen Teilen der Welt, daß es diese Bestimmungen ohne Weiteres durchführen könnte. Andere Mächte, die solche Häfen nicht besitzen, müßten die gefangenen Handelsschiffe entweder versenken und danach für sie bezahlen, oder aber sie laufen lassen. In der Kommission, die sich mit dem Landkrieg beschäftigt, beantragte Deutschland, daß im Falls einer Invasion die Bevölkerung nicht gezwungen werden könnte, gegen ihr Land zu kämpfen. An die Haager Friedenskonferenz haben Abgesandte Koreas bekanntlich eine Eingabe gerichtet, in der sie gegen die Nichteinladung Koreas zur Konferenz sowie gegen dessen Vergewaltigung durch Japan protestieren. Dieses Protestschreiben wird ohne Wirkung bleiben. Die Frage, ob die Behandlung Koreas durch Japan gerechtfertigt ist oder nicht, gehört ihrer Natur nach nicht vor das Forum der Friedenskonferenz. Was den Protest Koreas gegen die Nichteinladung nach dem Haag betrifft, so verweist man laut ,B..“ auf der japanischen Botschaft zu Berlin auf den Vertrag Japaus mit der koreanischen Regierung, in dem sich Japan ausdrücklich die Kontrolle der auswärtigen Angelegenheiten und die diplomatische Vertretung Koreas bei den auswärtigen Mächten vorbehält. Roloniales. — Der Reichskanzler Fürst Bülow empfing den Gouverneur v. Schuckmann vor dessen Abreise nach Südwestafrika. Der Reichskanzler läßt keinen höheren Kolonialbeamten in die Schutzgebiete ausziehen, ohne ihn persönlich mit seinen Ratschlägen und Direktiven zu versehen. Itolten. Die Garibaldi=Feste beherrschen Rom und ganz Italien. Es gibt aller Orten feurige Reden, Festumzüge mit wehenden Zahnen, Musik und Tanz. Eine Vertretung der Stadt Nizza, der Geburtsstadt Garibaldi's, wurde in Rom mit stürmischem Jubel aufgenommen Lokale und provinzielle Nachrichten. * Annen, 5. Juli.(Das leidige Steinwerfen) unserer Jugend scheini z. Z. recht in Blüte zu stehen, denn tagtäglich konnte man Zeuge derartiger Vorkommnisse sein, bei denen es wiederholt blutige Verletzungen absetzte. Eltern und Lehrer werden besonders auf das gefährliche Treiben aufmerksam gemacht. —(Wirkliches Glück) hatte gestern der Dachdeckergehülfe W. A. jun., der aus beträchtlicher Höhe von einem Hausdache absturzte und trotzdem nur ziemlich leichtere Verletzungen am Kopfe davontrug. —(Unfälle.) Der Scheerevarbeiter B. geriet im Walzwerk eines hies. Werkes zu Falle und erlitt u. a. dabei einen komplizierten Beinbruch. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde B. dem Krankenhause in Witten zugeführt.— Der jugendliche Arbeiter W. rutschte beim Aufladen von Eisenteilen aus und stürzte so unglücklich hin, daß er einen Bruch des rechten Armes davontrug. Er mußte sich sofort in ärztliche Behandlung begeben.— Der Schlosser K. kam bei seiner Arbeit auf einem hies. Werke mit der rechten Hand unter ein fallendes Gußstück, wodurch die Hand erheblich gequetscht und 2 Finger gebrochen wurden, so daß er dem Krankenhause überwiesen werden mußte. —(Diebstahl.) Bei einem in der unteren Rüdinghauserstraße wohnenden Arbeiter, der sich des Diebstahls verdächtig gemacht hatte, wurde bei einer vorzenommenen Haussuchung eine Anzahl aus Diebstählen herrührende Bleiplatten vorgefunden. Selbstredend wird das gerichtliche Nachspiel nicht ausbleiben. —(Kavallerie.) Unter dem Vorsitz des Kameraden Aug. Höper hielt am Sonntag der hies. Kavallerieverein in seinem Vereinslokale(L. Eickelkamp) eine gut besuchte Generalversammlung ab. Besondere Beachtung fanden der zufriedenstellende Rückblick auf das letzte Jahresfest, sowie der Bericht über die Tagung des Kavallerieverbands und der sehr segensreich wirkende Sterbekasse derselben. Nachdem die Beratungen mit einem Kaiserhoch geschlossen waren, hielt der sich anschließende gemütliche Teil die Kameraden in schönster Weise zusammen. —(Jahresfest.) Das wegen Todesfalles seines Borsitzenden, des Herrn Pastor Boos verschobene 38. Jahresfest des hies. evang. Jünglings= und Männervereins wird am Sonntag, den 14. Juli kr. gefeiert werden. Leider kann der als Festprediger gewonnene Herr Pastor Jordan aus Langendreer an dem Tage nicht kommen und hat an deffen Stelle Herr Pastor Rummeld aus Werne die Festpredigt übernommen. Näheres über die Festordnung wird durch besonderes Inserat in nächster Nr. bekannt gegeben. —(A. N..) der Annener Männergesangverein beschloß in seiner gestrigen Sitzung das diesjährige Wintervergnügen am Samstag, den 5. Oktober kr. im Vereinslokale Th. Grethen zu veranstalten. § Annen, 3. Juli.(Nachklang zum Roburitunglück.) In dem Zivilprozeß, den der Haus= und Grundbesitzerverein Witten und Annen gegen die Roburitgesellschaft und gegen die Leipziger Feuerversicherungsgesellschaft und die Westf. Provinzialfeuersozietät angestrengt hatte, wurde gestern vor der Zivilkammer in Bochum das Urteil gefällt. Danach ist die Klage gegen die Roburitgesellschaft ausgesetzt bis zur Ecledigung des angestrengten Strafverfahrens. Mit ihren gegen die Feuerve: sicherungsgesellschaften anhängig gemachten Klagen wurden die Kläger abgewiesen. ? Annen, 6. Juli.(Evangelisations=Versammlungen.) Die bekanntgegebenen Evangelisations=Versammlungen im Saale des Herrn van Pluer gehen ihrem Ende entgegen und sei an dieser Stelle auf die heute und morgen stattfindenden letzten Versammlungen hingewiesen. In Verbindung mit derselben findet Sonntag Nachmittag 3½ Uhr im großen Saale des evangel. Vereinshauses eine Gemeinschaftskonferenz statt, zu der mehrere Jugendbündnisse ihr Erscheinen zugesagt haben. Auch zu dieser Versammlung ist jeder positiv gerichtetete Christ eingeladen.112 n Annen, 6. Juli.(Stenographisches.) Wie aus dem Inseratenteil ersichtlich, beginnt der Stenographen=Verein„Stolze“ (Lokal Eberhardt), gegr. 1877, am Donnerstag, den 11. er. seinen zweiten diesjährigen Lehrkursus. Der erste Kursus neigt sich seinem Ende zu und sind alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit dem Erfolge sehr zufrieden. Stenographie ist heute manchem unentbehrlich und nützlich wohl jedem, denn wer Zeit spart, spart Geld, und wer stenogrephiert, spazt eben Zeit. 1— § Annen 5. Juli.(Der Verein für staatliche Pensionsversicherungen der Privatangestellten von Barop und Kirchhörde) hält am nächsten Sonntag, 7. 23. Mis. nachmittags 4 Uhr beim Wirt Aug. Wittich auf dem Johannisberg Station Kruckel, seine erste Wanderversamme lung ab, die voraussichtlich stark besucht werden wird. Auch an den Dortmunder Verein ist eine Einladung ergangen, dessen Mitglieder herzlich willkommen sind. Aus der Tagesordnung ist hervorzuheben u. a. ein Vortrag des Verbandschriftführers Herrn Krell, Dortmund, über den augenblicklichen Stand unserer Bewegung. Es ist daher für jeden Privatangestellten ein Gebot der Pflicht, zu dieser Versammlung zu erscheinen. Es sei noch— last not leagt— bemeikt, daß sich dieser Versammlung eine gemütliche Naterhaltung anschließen wird, weshalb die Mitglieder gebeten werden, mit ihren Damen zu erscheinen. Die dem Versammlungsort benachbarten Ardeyer Waldungen werden ebenfalls das ihrige dazu beitragen, den Besuchern einen angenehmen Sonntag zu verschaffen.— Jedenfalls findet sich auch hierorts eine Anzahl Interessenten, es wäre das auch zu wünschen, denn die Teilnahme an dem Vortrage ist nur zu empfehlen. § Aunen, 5. Juli.(Warnung vor dem Bezuge mehltankranker Stachelbeersträucher und mit Bakterienbrand behafteter Kirschbäume.) Alle Obstbaum= und Gartenbesitzer werden hierdurch auf den amerikanischen Stachelbeermehltau und den Bakterienbrand der Kirschbäume aufmerksam gemacht. Der amerikanische Stachelbeermehltau erzeugt auf den Früchten und jungen Treibspitzen der Stachelbeeren und gelegentlich auch der Johannisbeeren anfangs mehlweiße, sehr bald aber kastanienbraun werdende filzige Flecke, unter denen die Früchte nicht ausreifen, platzen und ungenießbar werden; die Triebspitzen verkümmern. Ee ist imstande, die ganze Hotel„Deutsches Kaus Besitzer: Th. Grethen. Beerenernte zu vernichten und die Sträucher selbst schwer zu schädigen. Der Bakterienbrand der Kirschbäume gibt zum Absterben der Aeste der Kirsch= und wahrscheinlich auch anderer Steinobstbäume oder ganzer Stämme zu jeder Jahreszeit Veranlassung. Er befällt namentlich die Bäumchen der Baumschulen, richtet aber auch in den Obstpflanzungen großen Schaden an. Gr ist durch Bakterien hervorgerufen, die dort, wo sie Eingang finden, die Rinde und das jüngste Holz des Baumes abtöten. Geschieht das in größerem Umfange, so welkt der über einer solchen Brandstelle stehende Baumteil aus. Aus der Umgebung der Brandstellen brechen meistens große Gummimassen dervor(Gummi= oder sogen. Harzfluß), die aber auch bei anderen Erkeankungen vorkommen. Beide Krankheiten sind ausführlicher in den von der kaiserlichen Biologischen Anstalt in Dahlem bei Steglitz herausgegebenen und von ihr kostenlos erhältlichen Flugblättern Ncr. 35 und 39 beschrieben. Sie sind in Deutschland erst in der Ausbreitung begriffen und werden namentlich durch das Pflanzenmaterial verschleppt. Daher wird allen Gartenbesitzern und Obstzüchtern bei dem Bezuge von Stachelbeer= und Johannisbeerbüschen und Steinobstbäumen in ihrem eigenen und im öffentlichen Interesse Vorsicht empfohlen. Niemand kaufe, ohne daß ihm vom Lieferanten Gewähr dafür geboten wird, daß seine Gätten bezw. Schulen frei von den in Rede stehenden Krankheiten sind. Die Verkäufer aber werden hierdurch aachdrücklich auf das Unrecht hingewiesen, das sie begehen und die Gefahr, die sie laufen, wenn sie ungeachtet der Gewährleistung kranke Bäume oder Sträucher verkaufen. Kirchhörde, 5. Juli.(Versetzt.) Der Hilfsgeistliche Beuker ist als Sygodal=Vikar nach Soeft versetzt. Das Konsistorium ist nicht in der Lage, Ersatz für hier zu stellen. Dortmund 6. Juli.(Neuer Wirt.) Das Hotel=Restaurant Zentral=Hotel(früher Hotel Bristol=Dortmund, Brückstraße 53), ist aach vollständiger Renovierung von dem langjährigen Bufettier im Hotel Birkenfeld, Herrn Felix Ader übernommen worden.(Siehe Aserat in heut. Nr.) mperzic Fabräufinn alleiniges Gaheimniss der Firme: Ante ur#h en cht Antuskeram dainer Wglestar des Kaisers und Rnn. NBI RHEINBERGan 83 wfachhausetn! am Hiederrheft. Anerkannt bester Bitterlikor! 24 Preis-Medaillen! anduelle: Underberg-Ragnekang. Sonntag, den 7. Juli: Ureeter Balk Kein Weinzwang. Anfang 4 Uhr. Anfang 4 Uhr. Zu recht zahlreichem Besuch ladet ein Theodor Grethen. Laut Beschluss des Aerzte-Vereins wird die ärztliche Taxe vom 1. Juli ds. Is. ab erhöht. Dr. Hügemeler, Dr. Richter, Dr. Reschop. PANUUUUNTAHTTtIIIIttTT Kbeschafts=Terngung.! * * * * * Mit dem heutigen Tage verlege ich mein * Möbel= u. Dekorationsgeschäft von Wittenerstraße 34 nach = Bergstraße.= : Fr. Eberlanz. * * * * * Erhdlungobain Kur d. Scinee (Nye. Reimann) anpfiechlt den Ausflüglern seine schönen Gartenanlagen, Herrliche Aussicht auf das Ardeygebirge und die In1261 dustriegebiete. Stenogr. Verein„Stolze“ Annen beginnt am Donnerstag, den 11. Juli ds. Is., abends 8½ Uhr im Vereinslokal Wwe. Eberhard den 2. diesjähr. Unterrichtskursus für Damen u. Herren. Anmeldungen werden am Eröffnungsabend entgegen genommen. Honorar beträgt ausschließlich Lehrmittel Mr..00. Der Vorstand. Keine Trunksucht mehr. Eine Probe von dem wunderbaren Cozapulver wird gratis geschickt. 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Sprechstunden jeden Mittwoch von 4¼—6½ Uhr # nachmittags im Lehrzimmer der Breddeschule in Witten. 0 G Nr. 79. 1907 Pemutnstele Pachriächen E Rüdinghausen, 5. Juli.(Ein Stubenbrand) fand am 29. vor. Mts. in der Wohnung des hier wohnenden Bergmanns Friedr. Netz statt, der glücklicherweise noch frühzeitig bemerkt und gelöscht wurde. Außer einem Anzug und sonstigen Wäschestücken, welche über dem Ofen zum Trocknen hingen und total verbrannt sind, ist noch ein Kanarienvogel erstickt. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Kruckel, 4. Juli.(Einen schweren Unfall) erlitt der Steiger Haumann von hier auf Zeche Wiendahlsbank. Er wurde von dem Förderkorb erfaßt und erlitt eine Quetschung des Kopfes. Der Schwerverletzte wurde dem Wittener Krankenhause zugeführt. Witten a. d. Ruhr, 3. Juli.(Seltsames Zusammentreffen.) In der Familie des Bergmanns Sonnenschein im benachbarten Vormholz sind drei Kinder, die am gleichen Tage wie der Kronprinz. am 6. Mai, geboren sind, jedoch in verschiedenen Jahren; Zwillinge sind nicht dabei. * Stockum, 5. Juli.(Automobil=Unglück.) Gestern Abend gegen 8 Uhr kam ein Automobil mit 3 Insassen, ein Herr Marks, Bankvermittler mit Frau und Chauffeur von Essen in rasendem Tempo die abschüssige Provinzialstraße hier durch. Ueber einen geworfenen Graben quer über die Chaussee, wo man augenblicklich mit Legung eines elektrischen Kabels beschäftigt ist, war eine Notbrücke gelegt, die eine starke Wölbung bildet. Mit der enormen Geschwirdigkeit nahm sich der Wagen an der Brücke vorn und hinten auf lief eine kurze Strecke auf 2 Seitenräder und schlug dann um Herr und Frau M. erlitten Quetschungen und Hautabschürfungen, der Chauffeur kam mit dem Schrecken davon. An dem Auto wurde die Ueberdachung ganz zerstört. Die Gesellschaft mußte notgedrungen im nahen Gasthofe F. übernachten. Auf Anordnung der Gendarnierie wurde die Brücke sofort tiefer gelegt. —(Unglücksfälle.) Der Bergarbeiter Fritz Elias geriet gestern auf Zeche Neu=Iserlohn I unter hereinstürzende Kohle und erhielt arge Verletzungen.— Auf Zeche Franziska=Düren geriet gestern in der Morgenschicht der Hauer Bernhard Schrön unter hereinftürzende Kohle. Sch. kam mit Hautabschürfungen und Schulterverrenkung davon. h Kirchhörde, 3. Juli.(Zum Löttringhauser Gelddlebstahl), über den wir schon in der vor. Nr. berichteten, wird noch von anderer Seite geschrieben: Vergangene Nacht wurde hier auf der Eisenbahnstation ein Diebstahl ausgeführt. Diebe find in das Bureau eingedrungen und haben den Geldschrank mit einem Nachschlüssel geöffnet und einen in der Kasse befindlichen Betrag von 572 Mk. gestohlen: Der Vorsteher Schernekau, welcher heute morgen den Geldschrank öffnen wollte, entdeckte sofort den Diebstahl. An dem Schrank selbst sind keinerlei Verletzungen entdeckt. Auch die Türen zum Bureau waren sämtlich wieder zugeschlossen, sodaß der diensttuende Beamte heute morgen beim Dienstantritt von einem Diebstahl nichts merken konnte. Der Beamte, der gestern Dienst gehabt hat, hatte um 1 Uhr nachts seinen Dienst beendet und hat das Bureau verschlossen. Es kann hier nur eine Person in Frage kommen, welche die Verhältnisse genau gekannt hat. Die hiesige Station ist schon seit längerer Zeit für Tag= und Nachtdienst eingerichtet, nur von Sonntag zu Montag wird, wenn der letzte Personenzug die Station passiert hat, das Bureau bis 5 Uhr geschlossen. Es liegt auch die Möglichkeit vor, daß der Dieb auf das Gehalt der Beamten gerechnet hat, was mehrere Tausend Mark ausmacht. Dieses war aber am Samstag bereits ausgezahlt. Von den Dieben fehlt noch jede Spur. Hagen, 3. Juli.(Eichenwickler.) In den Waldungen der Umgegeno macht sich der Eschenwickler in bedrohlicher Weise bemerkbar. In der Vörder Gegend sind ganze Strecken jungen EichenGold der Sonnenlochter. (Die Entdeckung der arktischen Goldlager am Klondyke.) Roman aus der Gegenwart von Max Wundtke. 29 Nachdruck verboten. Samstag, den 6. Juli. Pes esch d eiche blicten ee eich so fliegen gleich hunderte der weißgrünen Motten auf. Da die ungünstige Witterung und auch der Frost im Mai der Vermehrung dieser Schädlinge nichts anhaben konnte, so ist zu befürchten, daß im nächsten Jahre unsere Wälder noch viel mehr unter dieser Plage zu leiden haben werden. Milspe, 3. Juli.(Gasvergiftung.) Hier wurde ein junges Ehepaar, das ein Kolonialwarengeschäft betrieb bewußtlos aufgefunden. Es liegt Gasvergiftung vor. Nach langen Bemühungen gelang es, beide wieder ins Leben zurückzurufen, doch können die Verunglückten noch nicht sprechen.„.„.89 dmie.k. Linden a. d. Nuhr, 3. Juli.(Zusammerstoß.) Heute Nachmittag stieß ein Motorwagen der elektrischen Straßenbahn BochumHattingen in Linden auf das Automobil des Fabrikbesitzers Karl Koch. Dieser wurde aus dem Automobil auf die Straße geschleudert und erlitt einen schweren Schulterbruch, ebenso wurde der Chauffeur erheblich verletzt; Frau Koch und eine Vermandte kamen mit minder schweren Verletzungen davon. An dem Motorwagen der Straßenbahn wurde der Vorderperron eingedrückt, im übrigen kamen seine Insassen mit dem Schrecken davon. Das Automobil wurde zertrümmert. Aktena 3. Juli.(Von einem heiteren Intermezzo auf der Bahn) berichten Reisende. In Herdecke löste ein altes Mütterchen ein Billet 4 Klasse. Nachdem ihr ein Bahnbeamter auf die Frage, wo denn 4. Klasse sei, erwidert hatte,„ganz am Ende des Zuges“, schritt unser Mütterchen schnurstracks auf den allerletzten Wagen zu und erklomm das Bremserhäuschen. Sie fühlte sich dort oben anscheinend ganz wohl; nur wollte es ihr nicht gefallen, daß der Schaffner nicht kam und die Tür zumachte. Auf ihre Rufe entdeckte ein Beamter endlich den„hohen Passagier“.—„Nun, was machen Sie denn da oben?“—„De Tür geit nit tau,“ war Mütterchens Antwort. Der Schaffner aber wollte sich fast schüttein vor Lachen. Mit schwerer Mühe gelang es dann. Mütterchen klar zu machen, daß sie irrtämlicherweise die 5. Klasse benutzen wollte. Winterberg(Sauerland), 4. Juli.(Mord) Fuhrmann Dahle wurde in vorvergangener Nacht auf der Straße von zwei Italienern ohne den geringsten Streit überfallen und durch Dolchstiche ermordet. Die Täter sind flüchtig. Gelsenkirchen, 4. Juli.(Genickstarre.) In Gelsenkirchen nimmt die Genickstarre in erschreckendem Umfang zu. In den letzten drei Tagen sind 25 Personen in die Isolierzellen der hiefigen Krankenhäuser eingeliefert worden. Einige Schulen wurden auf ärztliche Anweisung geschlossen. Oberbürgermeister Machens und seine elfjährige Tochter befinden sich in Isolierzellen des Krankenhauses; der Zustand des Mälchens ist hoffnungslos. Essen, 5. Juli.(Neue Kruppsche Stiftung.) Frau Geheimrat Krupp errichtete mit 300000 Mark eine neue Stiftung, aus deren Zinsen erholungsbedürftige Arbeiterfrauen und Kinder der Kruppschen Weike verpflegt werden sollen. Geisecke, 3. Juli.(Ein entsetzliches Unglück,) durch das ein junges Menschenkind getötet und eine brave Familie in tiefe Trauer jäh gestürzt wurde, hat sich hier Montag nachmittag zugetragen. Als nachmittags die beiden Mädchen des Schmiedemeisters Stricker zur Schule gingen, auf welchem Wege sie die erste Schranke vor dem Bahnhofe Geisecke nach Schwerte passieren mußten, war diese geschlossen, weil ein Güterzug herannahte. Die 9 jährige Anna sagte nun zu ihrer Schwester, sie käme noch hinüber und, ehe diese sie zurückhalten konnte, war sie unter der Schranke hergeschlüpft und lief eilends nach drüber. Vor dem schnell sich nähernden Zuge mag sie dann wohl aufgeregt geworden sein, denn sie stolperte über eine Schiene, fiel und wurde, als sie sich aufrichtete, schwer von einem Puffer des vorbeifahrenden Zuges am Kopfe getroffen. Schwerverletzt blieb sie mit ihren Kleidern hängen und wurde noch mehrere Meter mitgeschleift. 23. Jahrgang. Ris euice Aeniche Stei der dir er elicste Vorgang zugeschaut und rief jetzt jammernd Leute herbei, die das unglückliche Kind in die elterliche Wohnung trugen. Wohl riefen die erschreckten Eltern sofort einen Arzt aus Schwerte herbei, aber auch dieser konnte nur noch den eingetretenen Tod konstatieren. Man soll Kindern immer wieder einschärfen, unter allen Umständen die geschlossenen Eisenbahnschranken zu respektieren. Drüpplingsen, 4. Juli.(Ein schwerer Unglücksfall) ereignete sich heute vormittag in der Sandkuhle zu Dellaig bei Langschede. Die Landwirte Wilhelm Müddeke gen. Hagedorn jun. und Wilhelm Kuhlmann von hier waren beauftragt, zu dem Neubau des Schmiedemeisters Beckgann hiers. mit ihrem Fuhrwerk Sand zu holen. Als sie nun mit dem Aufladen beschäftigt waren, brach plötzlich die über ihnen hängende Erdschicht los und verschüttete beide. Müddeke konnte erst nach mehreren Stunden als Leiche geborgen werden, während Kuhlmann sehr schwere Verletzungen davongetragen hat, so daß er sofort in das nächstliegende Krankenhaus Fröndenberg gebracht werden mußte. Außer Rückgratverletzung trug der Aermste Rippenbrüche und totale Zersplitterung eines Beines davon, sodaß bezüglich seines Aufkommens die ernsteste Besorgnis gehegt werden muß. Kuhlmann ist verheiratet und hat Frau und elf Kinder, der ebenfalls verheiratete Müddeke war ohne Kinder. Der Wagen des Müddeke ist zertrümmert, dagegen sind die Pferde ohne Schaden davongekommen. Man bringt den so jäh in Trauer versetzten Familien allgemeine Teilnahme entgegen. Düsselderf, 4. Juli.(Selbstmord eines Polizeibeamten.) Zu dem bereits gemeldeten Selbstmorde des Polizeisergeanten Erdmann wird noch bekannt, daß der Beamte gegen seinen Willen kürzlich als dienstunfähig pensioniert worden ist. Eine Deputation von Bewohnern seines Bezirkes Klehe hatte vergeblich um Rückgängigmachung der Pensionierung nachgesucht und der Beamte hatte sofort geäußert, daß er von der Pension mit seiner großen Familie(Frau und 6 Kinder) nicht leben könne; auch hatte er gleich Selbstmordgedanken geäußert. Es liegt also ein Akt der Verzweiflung vor. Trier, 4. Juli.(Schneefall.) Auf dem Erbeskopf, dem höchsten Punkte der Rheinprovinz ist vorgestern Schnee gefallen. und Industrie. —„Ueberschwemmung“ Deutschlands mit französischem Wein? In der württembergischen Ersten Kammer machte Präsident v. Oo von der Zentralstelle für Landwirtschaft die Regierung darauf aufmerksam, daß nach seiner Kenntnis in Frankreich die Absicht bestehe, massenhaft Wein nach Deutschland zu werfen, um den notleidenden Winzern zu helfen. Die französischen Weine würden zu 15 Maik das Hektoliter(!) angeboten, sodaß sie trotz des Zolles den dautschen Weinbauern erhebliche Konkurrenz machen könnten. Die Sache komme umsomehr in Betracht, als in diesem Jahre eine völlige Mißernte in Obst zu erwarten sei. Das sei ein Ausfall von eiwa 10½ Mill. Mk., der aber sonst dem Weinbau des Inlandes teilweise zugute kommt. Minister v. Pischek erklärte, die Regierung werde ein wachsames Auge haben und besonders darauf achten, ob die französische Regierung versteckte Ausfuhrprämien gewähre. Ein bluttriefendes Drama, wie es selbst in einem Hintertreppenroman nicht in grelleren Farden geschildert werden kann, ist während einer Verhandlung in Sau Franzisko gegen den Vorstand des westl. Beraleuteverbandes, dessen Ghita sah schwermütig vor sich nieder. Dann, zuvor noch einen schnellen Blick auf Fred werfend, wandte sie sich zu ihrer Freundin und saate: „Yuka, sieh ihn an! Sieht er aus wie einer, der eine Blutschuld auf dem Gewissen trägt?“ „Was weiß ich, Beste? Kann man das einem Menschen ansehen? So— meinst Du— ist er wirklich nicht der Mörder des Pelzjägers?“ „Bei Gott, Yuka, nein; er hat ihn nicht erschlagen! Man sprach den Armen schuldig einer Tat, die er nicht vollbrachte und die er ebenso verabscheut, wie jeder andere. Und darum floh er. Ach, daß er heim dürfte und seine Unschuld beweisen könnte, daß alle, die ihn kennen und sahen, erfahren: er ist kein Mörder!“ „Kann er das nicht?“ „Hat man ihm vorher nicht geglaubt,— wer wird ihm jetzt glauben?“ Der einzige Mund, der för ihn reden und zeugen konnte, er ist geschlossen für immer! Oben auf den Höhen liegt ein toter Mann, sein Freund! Unsere Stammesgenossen haben ihn getötet!“ „Armer Fremdling! Arme Ghita!“ sagte Yuka traurig. Gedrücktes Schweigen trat ein. Endlich erhob sich die Freundin. „Du willst gehen? Bleib noch Yuka! Der Weg ist weit. Ruhe ein wenig. Ich will Dir zu essen und zu trinken bringen.“ Ghita eilte davon und kehrte bald mit dem Versprochenen zurück. Während Yuka aß, teilte sie der Freundin noch mit, daß der Volksrat beschlossen habe, den Fremdling gefangen zu nehmen und ihn in der Küstenfestung, die an der großen Mündung des großen Yukonstromes liegt, den Amerikanern zu überliefern. Mit Einbruch der Nacht wollte Wolfzahn mit seinen Kriegern kommen und Cormac aufheben. „Möglich,“ sagte Yuka,„daß es ihm ernst ist mit der Auslieferung an die Weißen; aber was fürchte ich, daß Wolfszahn sich soviel Umstände garnicht machen wird. Und kein Onglu noch sonst jemand wird ihm böse Absicht nachweisen können. Wer kann dafür, wenn der Fremde sich wehrt, sich verteidigt..... wenn es zum Kampf kommi.... wie leicht kann da ein Unglück geschehen, und niemand fragt danach!“ Ghita sann nach. „Heute Nacht, sagst Du?“ fragte sie. Buka nickte. Was wirst Du iun?“ „Der Herr soll bestimmen!“ Ghita erhob sich und setzte sich neben Cormac. „Die Gefahr ist da, Herr,“ begann sie mit trauriger Stimme. „Du hast keine Wahl mehr. Mit Beginn der Nacht wird WolfsRiscr al sche blier benice e Achshene cesceen nach Sankt Michael zu schleppen, wenn nichts schlimmeres geschieht.“ „So werde ich der Tor nicht sein, ihn hier zu erwarten,“ rief Cormec aufspringend.„Ich muß fort! Wenn Wolfszahn kommt, pird er das Nest ler siozen.,. L 4254 26.5 u. „Du mußt fort,“ wiederholte Ghita tonlos und sah ihn mit schmerzlichen Blicken an; dann, ein wenig lebhafter werdend, fuhr sie fort: „Aber sie werden Dir folgen, und Du wirst ihnen über ein Weilchen in die Zinger fallen.“ „So muß man Wolfszahn über die Richtung, die ich genommen habe, täuschen.“ Das Mädchen sann nach. „Was meinst Du, Herr; nach welcker Richtung willst Du aufbrechen?“ Cormec hatte über diese Frage schon nachgedacht. Jetzt, auf direktem Wege in seine Heimat zurückzukehren, hatte wenig Sinn. Das hieße, sein erträumtes Ziel aufgeben und dann war es noch sehr fraglich, ob es ihm jetzt schon möglich wäre, eine Wiederaufnahme seines Prozesses durchzusetzen. Er mußte also noch hier bleiben und sein Glück versuchen. Da fiel ihm das Ehepaar Berry ein. Er mußte schon die nördliche Spitze des Gebirges umschreiten und den Yukon erreicht haben. Es würde also ganz gewiß nicht lange dauern, bis er mit Clarence und Ethel Berry zusammentreffen könnte. Dann waren sie ihrer drei und konnten, falls man wirklich noch weitere Feindseligkeiten gegen sie im Schilde führten, doch leidlich ihren Mann stehen. Er setzte also dem Mädchen seinen Plan auseinander, fürs erste so schnell wie möglich auf den Yukon zu stoßen und dann diesen stromabwärts zu ziehen, bis er das Ehepaar träfe. Ghita wandte sich wieder an ihre Freundin. „Ich werde Deiner Hilfe bedürfen, Beste,“ sagte das Mädchen. „Sprich nur, meine Freundin! Was ich nur irgend tun kann, will ich gern tun.“ „Ach, Du Gute! Wie soll ich Dir danken! Willst Du den andern im Dorf erzählen, daß Du mich gesehen und gesprochen hast?“ „Aber würde ich mich damit nicht selber verraten, daß ich hier war und Dir Kunde brachte?“ „O, nein, Yuka! Nicht hier hast Du mich getroffen, sondern weit unten im Tal, gegen Mittag zu. Verstehst Du mich? Ich war auf dem Wege zum Dorf, um Botschaft dorthin zu geben, daß ich dem Fremdling Führerin sein wolle bis an die Küste des Meeres. So werden sie uns in jener Richtung suchen, wenn sie uns überhaupt——. „Du willst also den Fremden begleiten, Ghita?“ „Begleiten? Nein, Yuka; ich will ihn führen, bis ich ihn in Sicherheit weiß, dann kehre ich zurück.“ „Ich warne Dich, Ghita! Geh nicht mit ihm fort! Ist der Weiße allein verschwunden, so wird sich Wolfszahn nicht sonderlich um ihn haben. Bist Du ihm aber gleichfalls entgangen, dann wird er nicht rasten Tag und Nacht, bis er Euch beide gefunden hat, und dann fürchte seine Wut!“ Seasiue e esches en eie aste ae.. kann den Fremdling nicht führlos und schutzlos ziehen lessen. Ich kenne alle Pfade, alle Schlupfwinkel dieser Gegend; ich kann ihn so sicher führen, als wäre er in seiner Heimat..... ich muß um ihn sein.“— Buka ging. Ghita kehrte zu Fred Cormac zurück, der unterdessen alles zum Aufbruch vorbeitet hatte. „Wir müssen einen guten Vorsprung gewinnen, ehe Wolfszahn und seine Leute kommen. Wenn Du mir folgen willst, Herr, so will ich Dich eine Strecke durch die Hohlwege des Gebirges nach Norden führen. Wir sind dann bald im Tal und dann noch zwei Tage Weg durch den Wald, der bis an den Yukon stößt. Wenn Du mich nicht von Dir jagst, will ich bei Dir bleiben und für Dich wachen, bis Du auf Deine Freunde gestoßen bist. Dann will ich mich wieder aufmachen nach unserm Dorf.“ Ein bitteres Zucken flog bei diesen letzten Worten um Chitas Lippen. Fred ergriff ihre Hände und drückte sie. „Du liebes, gutes Kind!“ sagte er:„Wäre es nicht besser, Du kehrtest gleich um? Man wird Dir zürnen in Gurem Dorf.“ „Herr,“ flehte sie,„Du bedarfst meiner doch noch. Laß mich noch bei Dir bleiben! Dorthin komm' ich immer noch zeitig geung.“ Seufzend ließ sie Cormac gewähren. Kaum hate die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, waren die Vögel ausgeflogen. (Forstzung folgt) — Auch ein edler Teil. Tourist(seinen Diener untersuchend, der abgestürzt ist):„Gut ist's gegangen, Thomas! Bis auf die Kognakflasche sind keine edlen Teile verletzt!“ — Theorie und Praxis. Vater(seinen Sohn ermahnend): „Der Mensch soll in allem, was er tut, immer äußere Ruhe und überlegenen Gleichmut bewahren.(Als der Sohn zum Fenster hinaussieht) Himmeldonnerwetter, Lausbub, hör doch zu, wenn ich Dir uusd boge#, Seharss n(um.äuten): — Vom Kasernenhof. Unteroffizier(zum Rekruten): „Ihre Griffe, Huber... na, da habe ich in der Wiege mit der Milchflasche schon bessere gemacht!“ freut sich seiner Stelle. Der Schuster gern im„Rat“ mie säß, Der Kutscher gern Forellen aß, Der Ziegenhirt gern Ochsen hatt, Die Kuhmagd wünscht ein seid'nes Bett, Der Gastwirt wär' gern Hotelier, Der Tagelöhner gern Nentier, Der Tischler träumt vom Königsthron, Der Musikant vom reinsten Ton, Der Schreiber vom Ministersold, Der Assistevt von Rotschilds Gold: Und wäre einer noch so klein, Er will was Größ'res, Höhres sein. geihält waden, Done Pan Schue und eiam Briht dun Boss. Big, denr Hauptzeange süie den Slatlenwalt Anuan, Seikrkat, Gestao Beitkat mt Haniz Simenan un. Hersonen mit Vonden, Gist, Kageln und Bren, Jahrn dber 20 Sterbesälte: Ss hche-Ca.d ie Serten dia Vegziantenkentes ier austags Jotn 5e Lage. u usu Binnun Gut Suthn, halten, die Morde für einen Judaslohn zu begehen. eine Spur von Gewissensbissen erzählte er, daß er! Eingesandt. Luft zu sprengen, nur rm Ein hies. Hausbesitzer erhielt von einem Anstreicher eine Note Lu. Sewerngr von Colorado ins Jensets zu usordan. Dohlieren Gatzser dud sider altit den einem Arstricher dinr Neuts Dungense volklommen unschalliger Personen dabei ihr Liben verlieren tete. Jar Erheit= u echverstänigen Lauten viele Müte bot würden, machte ihm keine Sorge. Nur die Anlaunst einiger Eisen= Angoben:uu dene ans dem semosen Schuftzäck solgens“ Er seinen Gussagen nach, de Entglasung elnaes andern Zages aufso 1. nuod Ein socten Mol.. it Naum Hasten Schelboe, Gare sephosiche ache Daunr uriatet, boden ar die Schanalat uu. Pa. ei ien Mi.:! einer Gebirgsbahn nahe Denver verhindert, indem er. Sugnponge benachtichtigte, nur weil er„eifersüchtig“ war, da er nicht eingeladen war, sich an diesem Verbrechen zu beteiligen! Die Verteidigung behauptet dagegen, daß die Beamten des Bergleuteverbandes unschuldig seien und daß Orchard von den Bergwerksbesitzern angeworben sei die Attentate auszuführen, um den Verband zu vernichten. Der Prozeß dürfte bis August dauern. Aus dem Gerichtssaal. — Zwei Urteile. Wegen militärischen Aufruhrs, sie hatten 2. Rolla Tapeton geliefert 3. Rolla uf geklebt 4. Maklatur Influsit Teeren 5. Ober Boardeten 6. Nigge Scheiben kaliefert un Kitt 7. 1 Malichen Anstrich der niggen Fenster vom Beiden Seite un olle 8. Decken gestrigen S mal mit Kälk. tast Babals aestungen, wndien uiliriceg, bimgtz, de Letin) Vemeste Viensburg zu 2 und 5 Monaten Gefängnis verurtellt. Der Ver= Die Venutzung des westfälischen Krematoriums Prir dos; Lelasge, sat 5. Jeihe Zusthzeus beantragt. abermals verboten. Iusautersten zu 7 Monaten Gsinguls. Ger haite sch duch die wi. gteng on. tichen Veraioe far a 30000 salsche Angabe, seine Schwester sei gestorben, 5 Tage helaub verschafft—. ze nur erematoerlum dis hrengen Vereins iut viuerbesatung und dann eine Verlängerung auf Grund eines gefälschten Briefes war sowelt fertiggestellt, daß die Inbettiebnahme in 14 Tagen vorseines Vaters erhalten, ftahl diesem auch das Sparkassenbuch und gekommen werden konnte. Soeben trifft vom Minister der geistlichen fuhr nach Wien. Angelegenheiten und nam Minister des Lonarn die Nachricht ein Verschsedenen. „Lumpen“— Keile. Zu stürmischen Szenen in der Münchener Generalversammlung der Krankenkassen selbständiger Handels= und Gewerbetreibender. Die Vorstandschaft wie„Schwindler“,„Lumpen" und„Gauner“ Angelegenheiten und vom Meinister des Innern die Nachricht ein, bis auf weiteres sei jede Benutzung polizeilich zu untersagen und erforderlichenfalls mit Gewalt zu verhüten. O jerum, jarum, jorium! Was nützt so'n Krematorium? D. Red. Rochef rt, 5. Juli.(Eine neue Radiumart.) Gestern teilte ein 21 jähriger Student aus Le Rochelles, namens Lancien, in Gegenwart von Professoren der Universität mit, daß er einen Körper entdeckt habe, der dieselben Eigenschaften besitze, wie das Radium und nur 20 Franc pro Gramm kostet, während der Preis des Radiums sich auf 3000 Franc pro Gramm stellt. Ein Memorandum über diese Entdeckung ist der Pariser Akademie der Wissenschaften übermittelt worden. Lendon, 5. Juli.(Explosion eines Geschosses.) Bei den gestrigen Schießübungen explodierte eine Granate, durch die 1 Olfizier, 3 Unteroffiziere und 3 Soldaten schwer verletzt wurden. Die Explosion erfolgte in dem Augenblick, als das Geschoß in das Geschütz eingeführt wurde. Der verletzte Offizier, Leutnant Mauley hat sein Augenlicht gänzlich verloren. Chicage, 5. Juli.(Ueberfall des Chleagoer Bürgermeisters.) Hiefigen Blättern zufolge ist der Bürgermeister von Chicago, als er gestern per Wagen nach seiner Wohnung fuhr, von 5 Banditen überfallen worden, die Geld von ihm verlanzten. Der Bürgermeister versetzte den Banditen Peitschenhiebe, schlug dann auf sein Pferd ein und entkam glücklich. New=York, 5. Juli.(Opfer des Nationalfestes.) Während der gestrigen Feier des Nationalfestes wurden in New=York drei Personen getötet, während viele Personen verletzt wurden. Die Unglücksfälle sind durch Unachtsamkeit bei der Abgabe von Pistolenschüssen entstanden. Wbaschätet. Der Barstzend, der drei Kaser auschlißsen volle, a. gu 5 Jul.(Der uhehen ui Luckableseal entickt) wurdie fuchibar verprägelt und hinausgeworfen. Herauf wunrde eine=Motm. Zig.“ nennut als Gemähthmann Bebels in Sachen bet Kommission gewählt und bei der Polizei die Sperrung der Kasse angeblichen Tuckerbriefes den Schriftsteller und Aftlkareisenden beantragt.“ Giesebrecht. gmacht, Ein von einem, nobehennten Dempfer Schweria, 5. Juli.(Rlesanunteuschlesse in einer Irenanstalt) jungen Mannes derin an die zerstückelte Leiche eines Irrenanstalt Sachsenberg wurde gestern abend das Urteil gefäll. — Schiffsunglück. Im Golf von Biscaya sank der Schlepp.= Es lautet gegen den Angeklagten Schulz auf vier Jahre Zuchthaus dampfer„Sao Bento“. Der Kapstän und 6 Mann ertranken.(3000 Mk. Geldstrafe evtl. 200 Tage Zuchthaus, 5 Jahre Ehrveilust Perlia von einem Rutg Fhgtabtend Die Bestechungen fallen an die Slaatskasse, 1 Jahr vied burch bi —. Die Versolgung des Juvelenschpladlag Lüite dat noch keilten Kut; ucunzthaest als verkäst grachtet. Das hitell oegen au Theater gesehen gaut au ein Jahr sechs Monate Gefängnis, 1500 Maik Geldsie osl emn.= sc, e. e. eine Ränberger Bohung zu Zeten san strste bov. 150 Laue Selinglt, 3 Jchr Shroerlut, 6 Monat, däggg ipi zschste uc einenRürnberger Juwelter um verden auf die Uutrluchungshest angerchnetz gegen Bevel) au Mäbel und Ferwziche bestage... I; cätsinhaber hat er un 500 Mark Geldstrafe bezw. 50 Tage Gefängnis; gegen Wilck en as cen eermemde, tlogen, die er bei der Auffähung von Theater= 2 Jahre 6 Monate Gefängpis, 2000 Mark Geldstrafe bzv. 200 Rlücken urwendete. — In Aihen wurde ein Franzose de Lorme vrhaftet, der in Tage Geläingnis, 3 Jahre Chrverlah. Die Angellagten Müllr un' Frankreich 5 Mill. Fr. unterschlagen haben soll. Hinzpeter wurden zu je 6 Monaten Gesängnis verurteilt, die durch Untersuchung als verbüßt erachtet werden. Der Angeklagte Standesamt Annen. Vom 21. bis 30. Juni 1907. Geburten: Josef Lücking, Bergm. Leonhand Schallenberg, Former Carl Röhrig, Bergm. Carl Peter. Haaken erhielt 8 Monate Gefängnis und 300 Mk. Geldstrafe, der Angeklagte Haak 1700 Mk. Geldstrase bezw. 170 Tage Gesängnis, wovon 1200 Mk. bezw. 120 Tage auf die Untersuchungshaft angerechnet wurden. Die Kosten fallen sämtlichen Angeklagten zur Last. Breslau, 5. Juli.(Mord und Selbstmord.) Der nerven1 Ladten: Berna Geu Bade“ Per Brslauz, 5. Jul.(Naen mi Siltfaon) Dur vor Ssleßen Edund wai Kanlsehrer Pstre Deinich Holtzanz, leitente 61sätige Kitergusbester Dr. Phl. Kaunze ernortete vonans zuont, nenzlehrer Alfted Schreiber.(seinem Hause seine Eheftan und tötte dann sich selbst. Da materiele Scneder Heiberis Mälle ind Hodviz, Cnst, Dontmund mi kat iun inen Bachsklansezg ue t Lunen; Piehpäter Büh, Johz. Hahn ans Aunz, Maia Pfenig,; oengen bt. Sumen und Langensreer. Minkesbühl, 5. Juli.(Reichstagsersatzwahl.) Bei der ReichsBeram, Verpkund Sreais us..: Gie.—....(tessersatzwahl des Wihlkteises Mitelftanken 5 Minkesbäsl wurde : Sstium:: Picgu uns Anna Overmeier beide Annen; Nlederlohner(konl.) mit etwa 12 Stimmen Mebrheit gewählt. Die heutige Nr. unseres schönen„SonntagsBlattes" bringt neben herrlichen aktuellen Illustrationen(nach photographischen Aufnahmen) einen spannenden Kriminalroman aus der Feder A. Wilken's. betitelt„Eine dunkle Stunde“, auf den wir hier. mit besonders hinweisen wollen. Sternwollen nur echt mit geschütztem Sterne! W WE eignen sich vorzüglich zum Mitnehmen auf W Ausflügen, Märschen, Reisen etc. Ueberall zu haben. Tage Gesängnis, 3 Jahre Ehrverlast. Die Angellagten Müllr und[SSASPNUENEANUANUENUSAMNUANENSS STEHSEECHO HC EOE EHCAHG Photographisches Atelier 228 500 Gebrüdker Krampen, Annen. hält sich bestens empfohlen für sämtliche Peer gre Fulnähmen als Einzelportraits, Gruppen, Familien u. s. w. bei tadelloser Ausführung. 1176 N Erervte Feinoschaft. Original=Roman von B. Corony. 16. Forts. „Sie beginnt sich zu erholen,“ beruhigte der Arzt. . Ein leiser Seufzer entschwebte den blassen Lippen und das Bewußtsein kehrte allmählich zurück. Von ihrer älteren Tochter vseshät Flestete sich Margot möhsam auf und füsterte:„Welch ein Wbgrige amsdmnis Aach In diesem Augenblick kamen schwere Tritte durch den Flur und die Treppe herauf. Nau zerrannen die letzten wohltätigen Nebel und vie Hartgetroffene begriff die ganze furchtbare Wahrheit. „Toi?— Also Hans wirklich tot?“ schrie sie und taumelte mit gerungenen Händen von dem Lager empor. Vergebens versuchte man sie zurückzuhalten. „Laßt mich, laßt mich!“ gellte ihr Verzweiflungsschrei durch schweige! Zimmer.„Ich will ihn sehen! Keine Sekunde soll mir Se das Zimmer.„Ich will ihn sehen! Keine Ertauee son mir genommen werden, so lange er noch über der Erde weilt. Aus dem Schwankend und wie eine Erblindete an den Möbeln hintastend, erreichte Margot den sogenannten Saal der Oberförsterei. Dort, wo sich oft eine Anzahl fröhlicher Jagdgenossen versammelt hatte, stand jetzt die Bahre. Wie aus Stein gemeißelt, lag die Gigantengestalt des Ermordeten da, einen strengen, harten Zug um den farbien ege, obwohl für ewig versiummt, Welt und Schicklal nngurggen schien. ane Schia Jammernd sank die im Schmerz vergehende Frau nieder, und schluchzte ihr namenloses Leid an dem erstarrten Herzen des Geschiedenen aus. Es war ein weihevoller, tiefergreifender Moment, als alle Anwesenden lautlos betend hinter ihr niederknieten. Da ging die Tür auf, und Katharina, welche die Unglücksmeldung mit ungläubigem Kopfschütteln aufgenommen und seitdem ihr Zimmer nicht verlassen hatte, kann herein. . Alles Leben schien sich in die düstern, drohenden weitgeöffneten augen geflüchtet zu haben, deren Pupillen ein weißer Rand umgab. Das unschöne Gesicht zeigte einen fremden, seltsamen Ausdruck und niemand konnte sich geheimen Grauens erwehren, als sie nun, ohne jede Schmerzensäußerung, mit automatenhafter Steifheit und Langsamkelt näher trat und sich schweigend über den Toten neigte. Doktor Schramm näherte sich und wollte den Arm um sie Er war überzeugt, dieser fürchterlichen, unnatürlichen Ruhe müsse jäh eine entsetzliche Katastrophe folgen. Doch die alte Frau wankte nicht. Sie legte die dürren Hände segnend auf des Sohnes Stirne und murmelte:„Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen. Gelobt sei sein Wille!“ Ehrfurchtgebietend wirkte dieser unerschütterliche Glaube, diese fromme, bis an die äußerste Grenze gehende Resignation. Auch wer nicht so tief gottergeben empfinden konnte, mußte hier bewundernd das Haupt neigen, denn wenn je eine Mutter für ihr Kind das Menschenmögliche getan hatte, so war es Katharina gewesen. Aber plötzlich kam ein eigentümliches Flimmern und Leuchten in die schwarzen, stechenden Augen, und die Frage:„Wer hat ihn getötet,“ ertönte barsch und hart. Sekundenlang blieb alles still, dann antwortete Bäumler: „Noch wissen wir es nicht, doch wird der Mörder sicher entdeckt werden.“ „Ihr wiß: nicht, wo er zu finden ist?“ „Nein.“ „So sucht ihn dort drüben.“ Mit ausgestreckter Hand deutete sie nach Gut Weyerstraß, dessen Dach man von der Oberförsterei aus erblicken konnte. „Großmutter!“ schrie Liane auf.„Schweige, um Gottes willen, 1 scharf, und mein bis ihn der Tod „Ich schweige nicht.— Mein Auge blickt Mund wird nicht eher aufhören, anzuklagen, als verschließt.“ „Du irist,“ rief nun auch Margot,„und begehst schweres Unrecht an einem achtungswürdigen Mann. Konnte ich auch die beiden niemals versöhnen, so erkläre ich doch angesichts des Geschiedenen: Einer Schandtat machte sich Volkmar nie schuldig. Seine ehrliche Hand ist ebenso rein, wie unsere Hände rein an diesem Verbrechen „„Verblendete Törin! Du hast Hans nie geliebt, wie ich ihn niebte. Glaube und sage, was Du willst! Ich aber bleibe bei meiner Ansicht. Gott wird die beraubte Mutter hören und sie nicht vergebens um Gerechtigkeit flehen lassen!“ Entsetzlich war die Greifin anzusehen, als sie, weit zurückgeneigt, die Arme hoch erhob, wie um ein Anathema auf das Haus zu schleudern, welches so friedlich zwischen dunklen Baumgruppen stand. Der ganze fürchterliche Auftritt entsprach so wenig der hehren Stimmung, die an einem Totenbette herrschen soll, daß Dr. Schramm nun doch fast mit Gewalt die alte Frau hinwegführte, ihr gedämpften Tones eifrig zuredend:„Die Spur des Täters wird verfolgt Lassen Sie Werner nur erst in seine letzte Ruhestätte gebettet sein, dann werden wir tun, was unsere Pflicht ist.“ „Ihr alle fürchtet Euch je, mit Eurer Meinung offen hervorzutreten. „Nein, das inn wir nicht. Aber der Oberförster hatte doch mehr als einen Feind. Deshalb ist strenge nachzuforschen, bevor man eine bestimmte Persönlichkeit bezichtigt. Bisher ist uns nichts Unehrenhaftes von Walter Volkmar bekannt.“ „Sprach er nicht steis in den gehässigsten Ausdrücken von meinem Sohn?“ Haben Sie ihn selbst so reden gehört?“ „Nein, denn ich verlasse das Haus nur, um in die Kirche zu gehen. Aber Huber—“ „Na ja— der—“ „Jetzt frage ich Sie auf Ehre und Gewissen: Kam Ihnen nie zu Ohren, daß der Besitzer von Weyerstraß sich in Drohungen über Hans erging?“ „Das zu leugnen verbietet mir ja allerdings die Aufrichtigkeit. Aber, verehrte Frau, im Zorn spricht man ja oft Worte, ohne deren Tragweite zu ermessen. Nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich behaupte, daß gegenwärtig von Ihrer Seite dasselbe geschieht.“ „Was ich sage, ist der Ausdruck meiner innersten Ueberzeugung.“ „Aber wir sind alle Menschen und können irren. Gerade Sie, mit Ihrer seltenen christlichen Demut, sollten das zugeben.“ „Der Herr erleuchtet auch seine unwürdigsten Diener und macht sie zu Werkzeugen seines Strafgerichtes.“ „Gut! Mein Wort drauf, Frau Katharina, daß alles getan wird, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, aber nun versprechen Sie mir, zu schweigen und zu warten. Voreilige Beschuldigungen könnten die Entdeckung nur erschweren.“ „Ich werde schweigen und Gott auflehen, daß er dieses Dunkel lichte,“ erwiderte sie. Schramm entfernte sich.— Im Korridor trat ihm Margot bleich und verweint entgegen und fragte:„Beharrt sie immer noch auf ihrer entsetzlichen Behauptung?“ „Ja,“ entgegnete er.„Aber sie gab mir das Versprechen, ihre vorhin geäußerten Worte nicht mehr vor anderen zu wiederholen. Auch dürfte der Täter bald entdeckt werden. Der Fürst selbst wird auf strengste Untersuchung dringen, da sich Werner seiner besonderen Gunst erfreute. Mut und Fassung! Sie müssen stark sein der beiden Mädchen wegen.“ „Ja, das Bewußtsein, daß sie meiner noch bedürfen, wied mich aufrecht erhalten. Die kräftigste Stütze ist das Pflichtgefühl.“ „Wenn Sie des Rates und Beistandes bedürfen, so erinnern Sie sich Bäumlers und meiner als Ihrer treuesten Freunde.“ Als er und der Rittergutsbesitzer schieden, war es Nacht geworden. Im Forsthause erlosch allmählich Licht auf Licht. Nur die Wohnstube der Damen und der Saal, in welchem Werner ruhte, blieben beleuchtet. Schluchzend schmückten die Schwestern des Vaters Bahre mit Herbstblumen, während Margot seine erstarrte Hand in der ihrigen hielt und zärtlich streichelte. Aber ihre Nerven vermochten solchen Erregungen nicht länger Stand zu halten. Sie fuhr plötzlich empor und stammelte, an allen Gliedern zitternd:„Was ist das?— Hört Ihr nichts?“ (Fortsetzung folgt.) Kr ell besch grünen aller 9 Damen in ar Mienen in gec Mittelstande gehörend— al saß einträchtig beisammen. Allein so v schieden auchd Menschen äußeren Lebe stellungen ihren Charakt anlagen nach: ren, eines hat sie momentan mein mitein der— das 1 das Spanner in den Aug wenn sich a an der Mehrz nichts weiter: Aufregung zeig Und doch wie manches H klopfte hier un der gewählt Kleidung stärk angstvoll oder fröhlichem A jauchzen. „Riensne plus.“ Der Erund ruhig. 9 einzigen Einsa Menschenleben Bestern teilte Lancien, in einen Körper das Radium r Preis des Memorandum Wissenschaften Bei den geie 1 Olfizier, Die Explosion eschütz eingeley hat sein rgermeisters.) lcago, als er anditen überBürgermeister sein Pferd .) W ä h r e n d =Vork drei zurden. Die on Pistolen= SonntagsIllustrau) einen Wilken's. wir hier. um Mit* ben. Kirche zu Gratisbeilage für unsere Abonnenten. Redaktion, Druck und Verlag der Kgl. Bayer. Hofbuchdruckerei von Gebrüder Reichel in Augsburg. Eine dunkle Stunde. Kriminalroman von A. Wilcken. (Nachdruck verboten.) Erstes Kapitel. sell beschienen die großen Hängelampen die um den grünen Tisch versammelte Gesellschaft. Menschen aller Nationen, ruhige, vornehme Erscheinungen, Damen in auffallenden Toiletten, Herren mit blasierten Mienen in geckenhafter Kleidung, auch Leute, dem besseren Mittelstande angehörend— alles saß einträchtiglich beisammen. Allein so verschieden auchdiese Menschen den äußeren Lebensstellungen und ihren Charakter= anlagen nach waren, eines hatten sie momentan gemein miteinander— das war das Spannende in den Augen, wenn sich auch an der Mehrzahl nichts weiter von Aufregung zeigte. Und doch— wie manches Herz klopfte hier unter der gewählten Kleidung stärker, angstvoll oder in fröhlichem Aufjauchzen. „Riens nevas plus.“ Der Croupier wiederholte diese Worte so gleichmäßig und ruhig. Man sollte nicht glauben, daß von einem einzigen Einsatz ein ganzes Menschenglück— ein ganzes Menschenleben abhängen könnte. der kittersaal im haag, in welchem die friedenskonferen; tagt. Jene junge Dame dort in der Mitte des Tisches wirft mit unnachahmlicher Nonchalance ihre Geldrollen auf die Felder des grünen Tisches, um mit gleicher Miene kurz danach den Gewinn einzustreichen. Sie spielt mit großem Glück. Mancher scheele Blick streift die glückliche Gewinnerin, sie merkt es nicht. Ihre ganze Aufmerksamkeit ist scheinbar dem Spiele zugewandt. Zu ihrer Rechten sitzt ein Franzose, ein Mann, auf dessen ehemals schönem Gesicht die Spuren der Leidenschaft deutlich hervortreten. Monsieur Girard war eine elegante Figur und spielte mit der Miene eines Mannes, der so etwas nur zu seinem Vergnügen tut. Seine Verluste nahm er ebenso ruhig hin, wie seine schöne Nachbarin ihre Gewinne. Zuweilen schweifte sein dunkles Auge zur Seite und blieb auf der jungen Dame ruhen; er mußte sich Gewalt antun, den Blick wieder wegzuwenden, um durch sein Gebaren nicht Aufsehen zu erregen. Diesen beiden gegenüber saß ein kräftig gebauter, schöner Mann. Seine Wangen waren gebräunt, wie wenn er sich viel in der freien Luft bewegte; klar waren die graublauen Augen, in welchen jetzt allerdings unruhiges Flimmern seine innere Aufregung verriet. Ihnen nie igen über sichtigkeit. ine deren wenn ich seugung.“ ade Sie, id macht * es getan rsprechen digungen Dunkel entgegen setzlichen sen, ihre verholen. bst wird sonderen r beiden ed mich rinnern * Nacht . Nur ruhte, ste mit ihrigen solchen empor - Hört 210 Das volle dunkelblonde Haar fing bereits an, an den Schläfen herum stark zu ergrauen, auch zogen sich einige Silberfäden durch den wohlgepflegten Vollbart. Trotz dieser Zeichen herannahenden Alters war der Mann aber jedenfalls eine bemerkenswerte, interessante Erscheinung. Und wenngleich er auch absolut kein Interesse für seine Umgebung zeigte, die es in ihrer Originalität wohl wert gewesen wäre, beobachtet zu werden, so streifte das Auge seines schönen Visavis doch immer und immer wieder verstohlen zu ihm hinüber. Ja, einmal, als ein größerer Verlust von seiten des Mannes zu verzeichnen war, blieben die blauen Augensterne lange auf dem schönen Männerantlitz haften. Herr von Röderer, Gutsbesitzer auf Feldhagen in Holstein, blieb bei dem Pech, das ihn verfolgte, zwar äußerlich ruhig, aber die gebräunten Wangen nahmen mehr und mehr einen gelblichen Ton an, die Augen begannen unruhiger zu flackern, und die Hand, die den Einsatz machte, zitterte merklich. Dieses alles blieb natürlich von der Menge unbeachtet. Nur die Dame gegenüber sah die Aufregung, und da das Interesse für den Deutschen einmal in ihr rege geworden, beschloß sie, sich ihm bei Gelegenheit zu nähern. Sie, die vom Schicksal Verwöhnte, die ebensoviel Glück in der Liebe wie im Spiel hatte, faßte den rühmlichen Entschluß, diesen Unkundigen unter ihre Fittiche zu nehmen. Weshalb? Ah bah, es würde so nett sein, sich jemand zu Dank zu verpflichten; zumal, wenn dieser Jemand ein schöner Mann ist und man selbst kleinen Liebesaventuren nicht abhold. „Riens ne vas plus...“ Herr von Röderer erhob sich schwerfällig. Schnell war sein Platz wieder besetzt. Er aber ging in den köstlichen Abend hinaus— wilde Verzweiflung im Herzen. Er war ein ruinierter Mann. Freilich, er war's schon vorher gewesen. Er hatte gespielt, weil er gewinnen mußte, unter allen Umständen. Es war eine Existenzfrage gewesen, kein Leichtsinn. Allein das Glück hatte ihn gemieden. Sollte er jetzt als Bettler heimkehren? Sein schönes Besitztum, an dem sein ganzes Herz hing, in andere Hände übergehen sehen? Und was dann?— Etwa als Inspektor eine Stelle annehmen mit seinen grauen Haaren— oder——-?.„ 80 Er griff in seine Brusttasche. Da suß der Revolver, den er sich vorsichtshalber gekauft. Dann aber trat das leidende Gesicht seiner Frau vor sein geistiges Auge, und er sah den vorwurfsvollen Blick seiner Tochter auf sich gerichtet:„Warum das, Papa?“ Er sah das alles so deutlich, und er erinnerte sich plötzlich, daß es der zehnte März war— sein Hochzeitstag. Sollte er an diesem Tage, der einst sein großes Glück begründete, Hand an sich legen? Er stürmte weiter, wie von Furien gejagt. Er achtete nicht der herrlichen Scenerie um sich herum. Die Blätter der Palmen bewegten sich leise im Abendwind. Er irrte in den wunderbar schönen Parkanlagen umher, die Stille der Nacht tat seinen erregten Nerven wohl. Von seinen Gedanken hin und her gerissen, warf er sich auf die Erde, verhüllte das Gesicht in den Händen, um nichts sehen, nichts hören zu müssen. Aber lauter als die Stimme der Nacht redete die Stimme in seinem Innern. Wirf die Waffe von dir, du hast ein liebes Weib, ein herziges Kind. Dein Unglück ist ein unverdientes. Du hast ein langes Leben gesorgt und gestrebt. Allein ein seit Generationen heruntergewirtschaftetes Gut in die Höhe zu bringen, ist keine Kleinigkeit, zumal, wenn die Mittel fehlen, wenn Mißernten, Viehseuchen———“ Da schlug ein silbernes Lachen an sein Ohr. Er kannte dieses Lachen nicht— was ging's auch ihn an? Aber er hörte einen Namen, seinen Namen. Und das machte ihn wider Willen aufhorchen. „Ich habe es wohl bemerkt, gnädige Frau,“ sprach eine männliche Stimme in elegantem Französisch,„wie Sie nur Augen für diesen Deutschen haben. Für diesen Deutschen mit den grauen Haaren und der plumpen Figur. Abermals das girrende Lachen, und eine weibliche Stimme sagte gleichfalls in französischer Sprache:„Diesen Herrn Röderer meinen Sie, Monsieur Girard? Nun, und warum soll ich ihn nicht anblicken? Er gefällt mir gut mit seinen grauen Haaren und seiner plumpen Figur. Ich liebe Herren, die etwas zum Embonpoint neigen und graues Haar haben. Es ist mir lieber als gefärbtes.“ Röderer hatte sich erhoben. Er konnte das Gesicht des Franzosen nicht sehen, aber da das Paar gerade in seiner Nähe vorüberzog, hörte er, wie sich ein Zischen dessen Lippen entrang. Doch kamen die Worte glatt aus Girards Munde, als er erwiderte:„Gnädige Frau, ich hoffe nicht, daß Sie mich beleidigen wollen, sondern nur meine Leidenschaft für Sie anfachen. Sie kennen doch meine Gefühle für Sie. Ich bete Sie an, Sie blonder Engel, und lege alles, was ich besitze, Ihnen zu Füßen. Meine Verhältnisse sind gute, Magdalene, Sie können an meiner Seite ein Leben führen, wie Sie es lieben—“ Das Paar war stehen geblieben. Röderer drückte sich tiefer in den Schatten. „Halten Sie ein, Girard," zwitscherte die mit Magdalene Angeredete.„Ich weise Sie ja nicht zurück. Nur haben Sie Geduld. Ich bin noch so jung und kann mich nicht entschließen. Sie wissen, ich war in meiner ersten Ehe nicht glücklich. Eine Konvenienzehe. Gönnen Sie mir die Freiheit. Wir sehen uns ja alljährlich hier in dem schönen Monte Carlo. „Bis Sie eines Tages nicht mehr kommen!" stieß der Franzose dumpf heraus.„Sie müssen Fischblut in Ihren Adern haben, Magdalene, sonst müßte die Glut meiner Liebe Ihnen doch fühlbar werden. Und glauben Sie nicht, daß die Glut zu löschen ist. Ich schieße jeden, der sich mir in den Weg stellen sollte, nieder—“ „Girard—“ Das Paar war weiter geschritten. Die Stimmen verloren sich in der Ferne, doch klang es noch zuweilen erregt zu Röderer hinüber. Der Mond stand hoch am Himmel, die ganze großartige Scenerie mit Fluten von Silber übergießend. *** In dem großen, traulichen Wohngemach auf Feldhagen stand eine ältere Dame und ordnete noch hier und da an dem zierlich hergerichteten Teetisch. Sie tat es, ohne sich dessen bewußt zu sein, es war eine rein mechanische Handlung. Nervös rückten ihre Finger bald hier einen Teller zurecht, bald schoben sie an den Tassen oder drehten an der Spiritusflamme unter dem summenden blanken Teekessel. Es war ein heimeliges Bild. Die Hängelampe überstrahlte nur die Hälfte des Raumes, denn der Lichtschein wurde durch einen rosa Schleier gedämpft. Die dicken Damastvorhänge an den Fenstern waren heruntergelassen, um die Kälte von draußen besser abzuhalten. Es war eine bitterkalte Nacht. Trotzdem man bereits den elften März schrieb, so lag auf den Wegen doch noch hoher Schnee und ein kalter Wind malte dicke Eisblumen an die Fensterscheiben. ihe Gestalt Frau von Röderer war eine keine, zietliche Gestalt. Ihre dunklen Augen blickten voller Unruhe nach den Fenstern und ihr Ohr horchte gespannt auf das Herannuhen von Pferdegetrappel. Sie erwartete ihren Mann. Die Depesche, die sie am Nachmittag erhalten hatte, meldete nur seine Ankunft. Es war so gar kein Anhaltspunkt darin. Hatte er Glück gehabt? Es schien ja fast nicht so. Er hätte es ihr doch durch ein eingeschaltetes 211 Namen. Und Frau,“ sprach anzösisch,„wie n. Für diesen umpen Figur. eine weibliche srache:„Diesen ard? Nun, und gefällt mir gut lumpen Figur. int neigen und gefärbtes. ite das Gesicht Paar gerade in ich ein Zischen sirards Munde, nicht, daß Sie ne Leidenschaft ne Gefühle für ngel, und lege Meine Verhältn meiner Seite Röderer drückte herte die mit ja nicht zurück. jung und kann war in meiner izehe. Gönnen alljährlich hier kommen!" stieß en Fischblut in nüßte die Glut . Und glauben ch schieße jeden, der—“ Die Stimmen s noch zuweilen die ganze großbergießend. mach auf Felde noch hier und h. Sie tat es, war eine rein hre Finger bald e an den Tassen r dem summeningelampe übern der Lichtschein pft. Die dicken heruntergelassen, halten. Es war ereits den elften doch noch hoher e Eisblumen an zierliche Gestalt. truhe nach den auf das Herang erhalten hatte, jar kein AnhaltsEs schien ja fast in eingeschaltetes Wörtchen kundgetan. Er wußte doch, mit welchem lebhaften Interesse, mit welcher Spannung, ja, mit welcher Qual sie, die treue Gefährtin seines Lebens, diese Reise in Gedanken verfolgte. Was hing auch alles von dieser Reise ab. Da horch! Man hörte Hufschläge. Frau von Röderer eilte an eines der hohen Fenster und hauchte eine Oeffnung an die dicht zugefrorenen Scheiben. Ja, da kam der Schlitten die Allee herauf. Gottlob— er war da. Aber wie ihr das Herz klopfte. Nun geschehe was da wolle, sie stand treu zu ihrem Gatten in Freud und Leid. Die zierliche Dame war längst hinausgeeilt. Jetzt stand sie auf der Freitreppe und streckte dem aus dem Schlitten Springenden beide Hände entgegen. „Mein Hans!— Willkommen.“ Hans von Röderer lachte. Aber das feine Ohr der besorgten Gattin hörte sehr wohl an dem Klang, daß es ein forciertes Lachen war. Es klang hohl und kalt. Der Gutsherr legte den Arm um die schlanke Taille seiner Frau und zog sie mit sich in das warme Zimmer. Hier gab er ihr einen Kuß. Aber auch dieser war anders als sonst. Oberflächlich, wie eine Pflicht, die erledigt sein muß. Und als die Frau ihren Mann erst im Schein der Lampe hatte, bemerkte sie, daß ihr freudeheiterer Hans blaß und abgespannt aussah und daß es in seinen Augen irrlichterte. So etwas kannte sie gar nicht an ihrem Gatten, und sie blickte gespannt in sein unruhiges Gesicht. „Unglück gehabt?“ war alles was sie sagte.„Aber nur Mut, mein Hans,“ setzte sie nach kurzer Pause hinzu. „Paula ist jung, und du und ich—“ Röderer warf sich in die Sofaecke und fuhr sich mit dem Taschentuche über den bereiften Bart. Er hörte offenbar gar nicht auf das, was seine Frau sagte. Er zog seine Portefeuille aus der Brusttasche und warf es auf den Tisch. Dann einen Beutel, stramm und schwer. Schweigend durchschnitt er mit einem Messer das Band, das die Oeffnung zusammenhielt und Gold rollte heraus— Gold— daß es die Augen blendete. Es klirrte leise, melodisch. Frau von Röderer stand von der Wucht ihrer Empfindungen betäubt da.„Hans," lallte sie,„nun sind wir gerettet.“ „Ja, gerettet. Das ist'.“ Ein tiefer Atemzug hob die Brust des Mannes. „Ich hatte viele Stunden, mir das klar zu machen. Die ganze Reise habe ich es mir immer vorgesagt. Gerettet! Und doch, Lucie, es ist überwältigend. Das sah Frau Röderer vollkommen ein. So etwas überwältigt. Es greift an die Nerven. Sie konnte ihres Mannes abgespanntes Wesen jetzt wohl begreifen. Der Mensch soll sich eben an alles gewöhnen, auch an das Glück. Sie waren seit den letzten Jahren so vollständig darauf gefaßt gewesen, ihr schönes Feldhagen binnen kurzem verlassen zu müssen. Es war mit Hypotheken überlastet und man besaß kein Kapital, den letzten Unglücksfällen stand zu halten. Da war Hans von Röderer auf die Idee gekommen, ein letztes Tausend— ein geliehenes Tausend— zu opfern. Er wollte am grünen Tisch sein Heil versuchen. Er spielte va banque. Gewann er, so war er gerettet. Verlor er— nun, so mußte eben das Schicksal seinen Lauf nehmen. Und nun dieses— dieses Glück. Es mußte viel, ungeheuer viel sein. Ein ganzes großes Vermögen. Da fiel Frau von Röderer ihrem Gatten um den Hals. „Liebster, Teuerster. „Beruhige dich mal,“ rief Herr von Röderer und strich seiner erregten, kleinen Ehefrau über den seidenweichen dunkeln Scheitel.„Wir wollen miteinander die nächste Zukunft überlegen.“ „Gewiß, Hans. Nur erst eine Tasse warmen Tee. Ich streiche dir ein Brötchen. Nicht? Du hast keinen Hunger? Nun, aber etwas warmes vor allen Dingen. Die Hausfrau schenkte ein und setzte sich dann zu ihrem Manne auf das Sofa. „Wo ist Paula?“ fragte Herr von Röderer, unruhig nach der Tür blickend. „Die schläft,“ gab seine Gattin ihm zur Antwort.„Ich habe dem Kinde gar nichts von deinem Telegramm gesagt. Ich dachte, es wäre besser, wir zwei wären unter uns allein bei deiner Ankunft.“ „Immer meine fürsorgliche kleine Frau, lobte Röderer und zog seine Gattin, die er heute noch so innig liebte wie vor einundzwanzig Jahren, da sie ihm ihre Hand zum Ehebund gereicht, näher zu sich heran. „Sieh mal, Lucie, wir wollen erstmal den Raub da“— es war, als erschrak der Mann vor seinen eigenen Worten—„in Sicherheit bringen,“ setzte er mit schwankender Stimme hinzu.„Pack ein.“ Die Frau tat, wie ihr geheißen. Sie raffte die Geldstücke mit ihren weißen Händen zusammen. Ah, wie das wohl tat!— Gold, soviel Gold zwischen den Fingern zu halten. Eigenes Geld! Es war schnell beseitigt, und Frau von Röderer stellte den Beutel in die Sofaecke und tat das Portefeuille dazu. Dann blickte sie ihren Mann fragend an, während ein glückliches Lächeln das feine Gesicht überstrahlte. „Wie war's dort, Hans? Fing's gleich mit dem Glück an?“ „Davon später, Kind," wehrte Röderer ab.„Es war einfach schrecklich. Diese Angst, diese Spannung kann einen Menschen aufreiben. Vielleicht erzähle ich dir später davon, heute kann ich's nicht. Ich bin völlig kaput. Aber nun, du weißt, Lucie, wir haben gegen jedermann über den Plan, den wir uns ganz allein ausgeheckt, geschwiegen. Niemand weiß, daß ich in Monte Carlo war, und es braucht's auch niemand zu wissen. „Aber, Mann, es ist doch keine Schande!“ fiel ihm die Gattin in die Rede.„Wie viele tun's. Sie freuen sich über den Gewinn.. Fast heftig rief Herr von Röderer aus:„Ich will's einfach nicht, daß es unter die Leute kommt. Ich liebe kein Gerede, ich will mir keine Neider, keine Feinde schaffen. Und damit basta. Frau von Röderer war durch den heftigen, herrischen Ton ihres Gatten ganz eingeschüchtert. (Fortsetzung folgt.) Brillant=Ohrring. Von A. Seyffert=Klinger. —(Nachdruck verboten.) er Rechtsanwalt Doktor Kurt Roner kam soeben, gegen neun Uhr abends, aus seinem Bureau. Er hatte angestrengt gearbeitet und empfand die eisig schneidende Winterluft als eine Wohltat. Um den erschlafften Gliedern die notwendige Bewegung zu schaffen, verschmähte er die Droschke, und rasch ausschreitend legte er in einer knappen halben Stunde den Weg von der Wilhelmstraße bis zum Lützow. platz zurück, wo sich in einem Pensionat seine Privatwohnung befand. An einer Stelle des Schöneberger Ufers standen viele Menschen erregt sprechend beieinander. Aus dem Gehörten entnahm Roner, daß es wieder mal Karambolage gegeben hatte zwischen einem Kraftwagen und einem Taxameter. Man sprach von einem schönen, jungen Mädchen, welches aus der Droschke geschleudert worden sei und doch noch die Geistesgegenwart gehabt habe, ihre Mutter, eine korpulente, hysterische Dame, zu stützen und zu beschwichtigen. Die Schönheit und sanfte Ruhe jenes jungen Mädchens wurde in allen Tonarten gepriesen, so daß das leicht entflammte Herz des Rechtsanwalts bald Feuer fing und der brennende Wunsch, die reizende Heldin kennen zu lernen, ihn beherrschte. Die Neugierigen hatten sich zerstreut, selbst von der Helmspitze des Schutzmannes war nichts mehr zu sehen, und immer noch stand 212 Kurt, seinen Stock unterm Arm, den Rockkragen hochgeschlagen, als warte er auf etwas Besonderes. Und wahrhaftig, als er jetzt den Fahrdamm überschreiten wollte, blinkte ihm auf dem Schnee ein Etwas entgegen, das er hastig aufhob. Es war. ein Brillant=Ohrring in sehr eigenartiger Fassung, ein ebenso kostbares, wie reizendes Schmuckstück. „Das nenne ich Glück,“ brummte Roner, seinen Fund von allen Seiten betrachtend.„Das Dingelchen wurde sicher von dem lieben, tapferen Mädel verloren, welches all die Philister in helle Begeisterung versetzte, und mir ist es vorbehalten, der kleinen Heldin ihr Eigentum zurückzugeben.“ Bei dem Gedanken wurde ihm heiß unter seinem dicken Rockkragen, und er klappte ihn herunter. Dabei bemerkte er, daß ein schlankes, blondes Mädchen in enganschließendem blauen Tuchkleide quer über den Fahrdamm kam. Sie trag den Kopf leicht gesenkt und schritt— die Stelle war gerade von Wagen leer— nur zögernd vorwärts. e:„Die Eigentümerin des Ohrringes!“ fuhr es Kurt durch den Sinn. Und seinem ganzen Menschen einen Ruck gebend, ging er der Unbekannten mit höflichem Gruß entgegen. „Jedenfalls suchen Sie den Ohrring, mein gnädiges Fräulein, den Sie bei dem Unfall vorhin verloren haben. Ich schätze mich glücklich, Ihnen das reizende Corpus delicti überreichen zu dürfen.“ Dabei hatte er sich tief verneigt und erkannt, daß die Anmut und Lieblichkeit des jungen Mädchens seine Erwartungen sogar noch weit übertraf. König Oskar II. von Schweden und seine Gemahlin Sophie. (Feierten am 6. Juni das Fest der Goldenen Hochzeit.) zauberten ihn erst recht, zumal die Brünetten immer seine Schwärmerei gewesen waren. In süßer Befangenheit stand sie vor ihm. Als sie jetzt aber die langen, seidigen Wimpern hob, da blitzte es ihm wie leise Schelmerei aus den schönen Augen entgegen. Das ermutigte den Herrn Rechtsanwalt ungemein. Er glaubte bereits gewonnenes Spiel zu haben. „Gestatten gnädiges Fräulein, daß ich mir eine Genugtuung erbitte,“ sagte er kühn.„Ich wünsche mir als Finderlohn nichts Geringeres, als Sie wiederzusehen, in Ihrem Elternhause meinen Besuch machen zu dürfen.“ Das weiße Gesichtchen färbte sich mit einem entzückenden Rot.„Es ist, als küsse ein Sonnenstrahl die schlummernde Rose wach," dachte der sonst gar nicht poetisch veranlagte Jurist. Die Fremde aber lispelte:„Unter welchem Vorwande wollten Sie sich bei uns einführen?" Da ließ Kurt den Brillanten blitzen.„Haben Sie die Güte, mir den Ohrring bis morgen anzuvertrauen, damit ich ihn persönlich bei der gnädigen Frau Mama abliefern kann—— mein Name ist Roner— Rechtsanwalt.“ „Nein, nein,“ unterbrach da auss höchste erschrocken das schöne Mädchen, „Mama darf von der ganzen Geschichte überhaupt nichts erfahren, kein Wort— hören Sie?—— Sie dürfen den Unfall nicht einmal erwähnen!" Damit hatte sie ihm den Ohrring aus der Hand genommen und gleichzeitig nach dem gegenüberliegenden Hause gewiesen.„Dort! Hochparterre!“ vom Einzug des Regenten herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg in braunschweig Die Begrüßung durch den Oberbürgermeister Retemeyer. Freilich, blond war sie nicht, da hatten die guten Philister wieder einmal falsch gesehen. Aber ihre braunen Augen, das dunkle, lockige Haar und der mattweiße Teint des sanftgerundeten Gesichtchens beEilig entfernte sie sich, nachdem sie flüchtig das reizende Köpfchen geneigt. Roner fand kaum Zeit, ihren Gruß zu erwidern. Wie ein entzückender Spuk war das junge Mädchen seinen Blicken entschwunden, * — 213— * von der herkomerfahrt 1907: Ran der herkomerfahrer im forstenrieder Park bei München nach dem Eintreffen aus Lindau. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich. 2. Marie, Königin beider Sizilten, Schwester der Kaiserin Elisabety. 3. Erzherzogin Maria Theresia. 4. Erzyerzogin Maria Josepha. 5. Maximilian Egon Fürst zu Fürstenberg. 6. Oberbaurat Prof. Ohmann. 7. Prof. Bitterlich. Die feier der Enthüllung des Kaiserin Elisabeth=Denkmals im volksgarten zu Wien am 4. Juni 1907. zwischen den Wagen, die jetzt wieder den Fahrdamm belebten, hindurchschlüpfend. Verblüfft und etwas betäubt von dem merkwürdigen Abenteuer, legte Roner endlich die wenigen Schritte bis zu seinem Pensionat zurück. Nachdem er sich seines Ueberziehers entledigt, murmelte er: „Wette, daß das süße Mädel ein Schelm ist, war nicht aufrichtig, heckte irgend einen Streich aus. Nun, Kurt Roner ist dabei, noch hat der Aktenstaub keinen Philister aus mir gemacht.“ „Seltsam war der kleine Käfer," überlegte er wieder nach einer Weile,„aber zum Kuckuck mit dem Mißtrauen! Wer sich im Moment der Gefahr so heldenmütig benimmt, hat auch das Herz auf dem rechten Fleck.“ Jetzt erst siel es ihm auf, daß auf sein Klingeln niemand kam, um nach seinen Wünschen zu fragen. Er schellte noch einmal. Wieder vergingen zehn Minuten. Endlich eilige Schritte. Die Küchenfee erschien auf der Bildfläche. „Ach, Herr Doktor, entschuldigen Sie, unsere Frau hat nämlich bei einem Droschkenunfall sich die Füße verstaucht und fällt von einer Ohnmacht in die andere, und obenein hat sie noch— sagt unser Fräulein—“ „Verschonen Sie mich!“ rief Kurt kribbelich,„was gibt's zum Abendbrot? Ich habe Hunger.“ „Möchten der Herr Doktor nicht ins Eßzimmer kommen?“ „Nein, bin nicht aufgelegt, servieren Sie bitte hier.“ „Also auch die Pensionsmama und ihre hopfenstangige Tochter haben einen Unfall gehabt," zog es schattenhaft an Kurts aufgeregtem Sein vorüber.... Am nächsten Vormittag stand Kurt im eleganten Gesellschaftsanzug vor dem Spiegel. So ein ganz kleines Unbehagen wollte den Verwegenen freilich beschleichen, aber da lockten ein paar schelmische Braunaugen, und alle Bedenken waren geschwunden. Eine Viertelstunde später betrat Kurt die vornehme Villa, an der sein Weg ihn fast täglich vorüberführte. Mit pochendem Herzen erstieg er die wenigen Stufen zum Hochparterre, warf einen kurzen Blick auf das Messingschild mit dem Namen Brandis und zog die Klingel. Eine Dienerin öffnete. Roner gab seine Karte und bat, ihn zu melden. Nach einigen Minuten kam das Mädchen zurück und führte ihn in den mit gediegenem Geschmack ausgestatteten Salon. „Heiliger Bimbam!“ dachte Kurt,„eine angenehme Situation ist das nicht! Als wildfremder Mensch dringe ich hier ein— hoffentlich läßt das süße, herzige Mädel mich nicht im Stich....“ Eine Tür öffnete sich, eine schöne, schlanke Frau näherte sich dem Rechtsanwalt.„Sie wünschen mich zu sprechen, Herr Doktor?“ Aber das war doch keine korpulente— Roner hatte sich diese Scene doch ganz anders, bei weitem gemütlicher vorgestellt. Es bedurfte seiner ganzen Kühnheit, um sich nur einigermaßen zu behaupten. „Allerdings, ich bat um die Ehre und danke Ihnen, daß Sie die Liebenswürdigkeit hatten,—“ Ein kühl befremdender Blick.„Ich erinnere mich nicht—“ „Aber Mamachen, Herr Doktor Roner wurde uns doch vorgestern auf dem Wohltätigkeitsfest vorgestellt!" erklang da eine silberhelle Stimme.„Es ist sehr freundlich von Ihnen, Herr Doktor, daß Sie sich nach unserem Befinden erkundigen.“ „Durch wen wurde uns der Herr vorgestellt, Julia?“ fragte die Mama reserviert. Das Töchterchen überhörte die Frage geflissentlich. Sie kam näher und reichte Kurt die Fingerspitzen. Er führte die kleine Hand, die sich ihm als Rettungsanker erwiesen, respektvoll an die Lippen.„Zu viel Gnade, mein Fräulein, es würde mir wie Sünde erscheinen, nach Ihrem Wohlbefinden zu fragen.“ „Vielleicht haben Sie die Güte, mein Herr, meinem Gedächtnis zu Hilfe zu kommen,“ ließ sich da wieder die Mama in merklich ungeduldigem Ton hören,„ich weiß wirklich nicht, wem wir das Vergnügen Ihrer Bekanntschaft danken!“ „Das kann ich Ihnen auch nicht sagen, meine Gnädige— pardon, aber den Herrn, welcher mich vorstellte, lernte ich selbst erst auf dem Fest kennen, ich habe seinen Namen vergessen,“ log Kurt tapfer drauflos. Frau Brandis wollte soeben die Lippen öffnen, um ihre Tochter hinauszuschicken, als man die polternde Stimme des Hausherrn vernahm. „Das ist ja um aus der Haut zu fahren mit diesem Flegel von einem Mieter! Schikanieren mich die Menschen Tag und Nacht, und ich— so teilt mir mein juristischer Beistand mit—, ich habe nicht das kleinste Recht, die Gesellschaft hinauszuwerfen! In meiner eigenen Villa muß ich mir die haarsträubendsten Dinge gefallen lassen— Gesetzesparagraphen genug, aber keiner für mich!“ Er war bis in den Salon gelangt und gewahrte nun bestürzt, daß seine Damen Besuch hatten. „Verzeihung, aber ich wußte nicht—“ Doch schon hatte Kurt sich erhoben.„Vielleicht kann ich Ihnen dienen, Herr Brandis, ich stelle mich Ihnen ganz zur Verfügung— Rechtsanwalt Doktor Roner, gerade in Ihrem Falle habe ich mir in meiner ausgedehnten Praxis reiche Erfahrungen gesammelt.“ „Sie schickt der Himmel, bester Doktor, kommen Sie, und gelingt es Ihnen, mich von diesen Plagegeistern zu befreien, so—“ fügte der Hausherr scherzend hinzu,„stelle ich Ihnen die Beletage gratis zur Verfügung. Kurt begnügte sich, Julia einen lustigen, bedeutsamen Blick zuzuwerfen, der sie heiß erröten machte, dann verneigte er sich tief vor der Mama und folgte seinem neuen Klienten nach dessen Zimmer. Eine Stunde später schritt Kurt vergnügt pfeifend seiner Wohnung zu. Die Unterredung der Herren war zu beider Zufriedenheit ausgefallen. Herr Brandis hielt den Doktor für einen guten Bekannten seiner Frau und gab sich durchaus harmlos und zutraulich. Kurt erteilte einen famosen Ratschlag, und bei einer Flasche Bordeaux wurden dann noch allerhand intime Geschichtchen erzählt. Schließlich umarmte Herr Brandis seinen Gast und nannte ihn seinen besten Freund. Darüber waren nun einige Tage vergangen und Kurts kecke Zuversicht langsam gesunken. Familie Brandis ließ nichts von sich hören. Die notwendigen Aufklärungen mußten inzwischen erfolgt sein. Wie mochte die reizende Julia sich aus der Affäre gezogen haben? Ach, sie erschien ihm schon jetzt wie ein Stern, den man nicht begehren darf. Um so freudiger war seine Ueberraschung, als er nach Verlauf einer Woche doch noch eine Einladung zum Tee erhielt. „Sieg!“ jubelte er.„Sieg!. Jetzt erobere ich dich, Julia, und wenn eine Welt von bösen Zufällen sich gegen uns verschworen hätte!“ Wie zum Hohn auf seine vermessene Behauptung erschien die Pensionsmama zu kurzem Besuch bei Kurt. Sie hinkte noch ein wenig infolge des verstauchten Fußes. Was Roner aber in Aufruhr brachte, das waren nicht ihre Schmerzensseufzer, sondern der kleine Brillant=Ohrring, den sie ihm entgegenhielt. „Sehen Sie, es gibt doch noch ehrliche Menschen! Ich annoncierte und erhielt meinen Brillanten, den ich neulich bei dem Unfall verloren hatte, anonym zugeschickt. Totgeärgert hätte ich mich, wenn der Ohrring verloren gewesen wäre.“ Kurt empfand etwas wie einen Schwindelanfall. Er mußte sich setzen.„Was sagten Sie da, werte Frau?“ „Ja, hat man Ihnen denn nicht mitgeteilt, daß wir neulich einen Straßenunfall hatten? Drüben am Ufer, sehen Sie, dort!“ Sie hinkte nach dem Fenster und wies nach der Richtung, wo Kurt seine Julia zum ersten Male gesehen und sie den Ohrring als ihr Eigentum requiriert hatte. Julia war also gar nicht aus der Droschke gefallen, der Brillant gehörte ihr nicht, es war alles Schwindel gewesen. Einsfatales Empfinden schnürte ihm die Kehle zu. Doch da glaubte er Julias lustige Augen vor sich zu sehen. Sie war ein Schelm! Zu welchem Zweck sie die Komödie in Scene gesetzt, war ihm noch nicht klar. Aber beichten sollte sie es ihm, heute noch! Die Pensionsmama entfernte sich tiefgekränkt, denn der Doktor gab lauter verkehrte Antworten.——— Am Abend wurde es sehr gemütlich. Zwar fühlte Kurt die beobachtenden Blicke der Eltern, aber das störte ihn nicht. Er war jetzt im Fahrwasser. Er brachte das Thema aufs Tapet, wie leicht Tatsachen beim Weiterberichten geändert und entstellt werden.„Neulich fand hier vor Ihrem Hause ein Zusammenstoß statt, gnädige Frau. Ich kam dazu, und man erzählte, daß die Insassin der Droschke eine blendend schöne Blondine sei—— ich kenne zufällig die Dame— ihr Aeußeres war wohl nie bestechend, jetzt ist sie längst mündig, ein treues, gutes Wesen mit strohgelbem Haar und wimperlosen Augen.“ Man lachte und spann das Gespräch weiter. Kurt aber war fühllos genug, sich an der peinlichen Verwirrung seiner Nachbarin, der schönen Julia, zu weiden. Später fand sich im Erker bei der rosig verschleierten Lampe ein kurzes Viertelstündchen zur Aussprache. „Weshalb nahmen Sie den Ohrring, der Ihnen nicht gehörte, in Empfang, Fräulein Julia?“ examinierte Roner. „Das kann ich Ihnen nicht sagen,“ kam es schluchzend zurück. Da zog Kurt die kleine, bebende Hand an seine heißen Lippen. „Auch dann nicht, teure Julia, wenn du meine Braut bist? Sieh, wir kennen uns ja erst seit wenigen Tagen—“ „Ich kenne Sie schon seit einem Jahr.“ Da kam ihm die Erleuchtung.„Und ebenso lange bist du mir gut? Du nickst? O, mein süßes Mädchen, wie glücklich machst du mich, dessen Herz du im Sturm erobert hast!“ Er zog die zarte Gestalt an sich und hauchte einen Kuß auf die Schelmenaugen.„Nun bist du meine Braut, Herzlieb, nun beichte!“ „Nun ja, kam es da stockend von den Rosenlippen,„ich ersehnte längst eine Begegnung mit dir, und als ich dich an dem Abend dort stehen sah, zog es mich mit magnetischer Macht hinaus. Daß du mich für die Eigentümerin des Brillanten hieltest, war ganz nach meinem Sinn. Der kleine Irrtum ließ mich in deinen Augen interessant erscheinen, sollte ich ihn da aufklären?“ „Nein, du süßer Schelm; es kommt auch auf eins heraus. Wir sind glücklich, und das ist die Hauptsache!“ Nachtlied. Leise ist es Nacht geworden, Und der Weltgeist, sonnenmüd, Harft in dunkeln Mollakkorden Sich ein stilles Schlummerlied. Nur die Welle schäumt noch lüstern Um den ruderlosen Kahn, Und die Schilfgebüsche flüstern Mit dem nestgeborgnen Schwan. Nur der Wind scherzt noch verstohlen Mit den Blumen auf der Au; Die verliebten Nachtviolen Schlürfen seiner Küsse Cau. Leise ist es Nacht geworden, Pochend Herz, nun schlaf auch du— Cröstlich von des Himmels Borden Schweb' dir süßer Sriede zu! Richard Zoozmann. Allerlei. (Nachdruck verboten.) Zu unseren Bildern. ätsel=Ecke. Die zweite internationale Friedenskonferen; im Haag. Nach langen und vielen Vorbesprechungen seitens der beteiligten Staaten ist am 15. Juni zu Haag, der Hauptstadt Hollands, die zweite internationale Friedenskonferenz zusammengetreten. Bekanntlich tagte vor acht Jahren auf Veranlassung des russischen Zaren daselbst die erste Friedenskonferenz. Während die Sitzungen damals in dem„Haus im Busch“ stattfanden, werden dieselben diesmal in dem althistorischen Rittersaal im„Hof von Holland“ abgehalten. Zu der Konferenz sind etwa zweihundert Delegierte von den verschiedenen Nationen eingetroffen. Hoffentlich nehmen die Verhandlungen einen dem Frieden förderlichen Verlauf, wenn auch die Frage der Abrüstung, über die die Meinungen sehr weit auseinandergehen, auf der Tagesordnung steht. Zur Goldenen Hochzeit des schwedischen Königspaares. Dem greisen schwedischen Königspaar war es beschieden, zu Anfang Juni sein goldenes Ehejubiläum feiern zu können. Am 6. Juni 1857 hatte sich der jetzt 78 jährige König Oskar II. mit der Prinzessin Sophie von Nassau vermählt, die fast siebzig Jahre zählt. Da der Gesundheitszustand des Jubelpaares sehr zu wünschen übrig läßt, so mußte von prunkvollen, rauschenden Festlichkeiten abgesehen werden. Trotzdem trug die Feier der Goldenen Hochzeit einen großartigen Charakter, die Bevölkerung huldigte dem Königspaar allenthalben, indem es Sammlungen zu wohltätigen Zwecken veranstaltete. Der Einzug des Regenten Johann Albrecht in Braunschweig. Am 5. Juni, also nur wenige Tage, nachdem die braunschweigische Landesversammlung den Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg zum Regenten des Herzogtums erwählt hatte, fand dessen feierlicher Einzug in die Stadt Braunschweig statt. Die Stadt war festlich geschmückt und besonders reich war der Friedrich=Wilhelmplatz mit den dort am Eingang zur Friedrich=Wilhelmstraße errichteten Pylonen dekoriert. Die Bevölkerung bereitete dem Regentenpaar einen begeisterten Empfang. Nach einer Begrüßung durch die Staatsund städtischen Behörden auf dem Bahnhofe bewegte sich der Zug nach dem Schlosse, wo zunächst der Empfang des gesamten aktiven Hofstaates stattfand. Sodann wurden die Mitglieder des Staatsministeriums zur Vollziehung des Patents über den Antritt der Regentschaft empfangen. Später fand Galatafel im Schlosse statt, zu der Einladung an die sämtlichen Landtagsmitglieder und an die Behörden ergangen war, worauf dann das Regentenpaar einer Festvorstellung im Hoftheater anwohnte. Am folgenden Abende war die Innenstadt prächtig illuminiert, während etwa viertausend Personen durch einen großartigen Fackelzug dem Regentenpaar eine Huldigung darbrachten. Die Herkomer-Automobilfahrt. Die diesjährige Herkomerfahrt, die dritte und letzte, stellte an die Teilnehmer erheblich höhere Anforderungen als die vorigen. Die ganze Strecke war in sechs Etappen eingeteilt: Dresden—Zwickau—Leipzig— Eisenach; Eisenach—Würzburg—Mannheim; Mannheim—Lindau; Lindau—München; München über den Kesselberg, Garmisch=Partenkirchen—Murnau nach Augsburg; Augsburg—Würzburg—Frankfurt a. M. Im ganzen waren über 1800 Kilometer zu durchfahren, und zwar innerhalb sieben Tagen. Von den 192 Wagen, die für die Fahrt angemeldet waren, starteten am 5. Juni in Dresden 161. Im Forstenrieder Park, auf der Strecke Lindau—München, war eine Schnelligkeitsprüfung eingeschaltet. Am Startplatz entwickelte sich hier ein großartiges Bild des„neuen Lebens“, wie die Franzosen das automobilistische Gesellschaftsleben nennen: Die Münchener elegante Welt, darunter einige Prinzen des königlichen Hauses, mit ihren Damen in eleganten sommerlichen Toiletten im Gespräch mit den Herkomerfahrern, vermummten, mit Staub= und Schmutzkrusten bedeckten Gestalten. Den ersten Preis für die ganze Fahrt erhielt nach Feststellung des offiziellen Resultates in Frankfurt der Wagen Nr. 19(LadenburgMünchen, gefahren von Fritz Erle); in der Schönheitskonkurrenz fiel der erste Preis dem Wagen Nr. 88(Gütschow=Tresden) zu, während in den Rennen im Forstenrieder Park und am Kesselberg die ersten Preise den Wagen Nr. 35(Weingand=Düsseldorf) und Nr. 169(AschoffAachen) zuerkannt wurden. Die Enthüllungsfeier des Kaiserin Elisabeth-Denkmals in Wien. Ein würdiges Denkmal ist in Wien der verewigten Kaiserin Elisabeth gesetzt und am 4. Juni enthüllt worden. Die Enthüllung des von Prof. Hans Bitterlich geschaffenen Monuments gestaltete sich durch die begeisterte Anteilnahme der Wiener Bevölkerung zu einem außergewöhnlich festlichen Ereignis, die Straßen von Schönbrunn bis zur Hochburg glichen einer via triumphalis. Fast sämtliche Mitglieder des Kaiserhauses nahmen an der Feier teil, an ihrer Spitze der greise Kaiser, der auf die Ansprache des Obmanns des Denkmalskomitees bewegten Herzens antwortete und dem Gedanken Ausdruck gab, daß das Monument den kommenden Geschlechtern die Erinnerung an die erhabene Kaiserin erhalten und die innige Verbindung der Bevölkerung mit dem angestammten Herrscherhaus dartun werde. Geographisches Versteckrätsel. In jedem der nachfolgenden drei Sätze ist ein deutscher Städtename enthalten: 1. Ich sage dir, Papa, der bornierte Mensch bringt mich noch ins Grab. 2. Unterhändler war Oberst Castelnau, Gardeoffizier Kaiser Napoleons. 8. Auch die germanische Freia konnte in Rom das Ansehen einer Göttin genießen. Anagramm. Mich hat der Herrscher in Gebrauch, Am Firmamente steh' ich auch. Verstell' die Zeichen in dem Wort, Dann war's einst ein Philisterort. *) Diagonalaufgabe. N d) A B N c) Die Buchstaben in nebenstehender S Figur sind daselbst derart einzutragen, daß die 7 wagerechten Reihen ergeben: 1. männlichen Vornamen, 2. Wort für Ankerplatz, 3. Fluß in der Schweiz, 4. Note, S 5. Fluß in Griechenland, b) 6. flaches Land, 7. Wassergöttinnen. Diagonale—b= Land in Asien, Diagonale—d= Land in Europa. G. Rothensels. A D E E E R A D E E N R A E N R Rätselhafte Inschrift. 10 a, 1 b, 2 c, 5 d, 16 e, 2 g, 4 h, 6 i, 8 k, 8 1, 2 m, 8 n, 2 0, 9 r, 3 t, 1 u, 2 w, 1 x. Aus obenstehenden Buchstaben sind Wörter von folgender Bedeutung zusammenzusetzen und ergibt die senkrechte und wagerechte Mittelreihe den Namen eines großen deutschen Komponisten: 1. Buchstabe; 2. Teil des Auges; 3. Haarform; 4. Stadt a. d. Donau in Bayern; 5. weiblicher Vorname;.eine Waffengattung beim Stab; 7. Komponist; 8. Walzer von Jvanovici; 9. männlicher Vorname; 10. Königreich; 11. weiblicher Vor name; 12. ein beliebtes Getränk; 13. Buchstabe. Robert Schürer. Spiel=Ecke. (Nachdruck verboten.) Skataufgabe. B(Mittelhand) behält Wendespiel auf folgende Karten: Er wendete9, findet noch e 10 und drückt g0 und g 8. Er gewinnt mit 95 Augen. A hat 25 Augen in seinen Karten und mehr Schellen als Grün oder Rot.— Wie sind die Karten verteill? Wie ist der Gang des Spieles? A. St. 216 Humoristischr Ein Märtyrer. Ztgarrenreisender:„Wieviel macht das Fahrgeld?“ #oschkenkutscher:„Eine Mark!“ Zigarrenreisender:„So, da haben Sie ein Kistchen ausgezeichnete Zigarren, spottbillig für fünf Mark.. nun geben Dr mir vier Mark heraus!“ (Ganz bei der Sache.) Gatte(mit seiner Frau am Schaufenster eines Juweliers):„Sieh mal dort die prachtvollen Ohrgehänge!“— Gattin:„Ohrgehänge, lieber Heinrich? Ich bin ganz Ohr!“ (Boshaft.) Cousin:„Denke dir, Cousine, nun habe ich schon zweimal an Papa um Geld telegraphiert, und heute schreibt er, er schicke nichts!“— Cousine:„Also Telegraphie ohne Draht!“ (Revanche.) Patient:„Ist's wirklich wahr, im Fieber hätte ich so viel Wasser getrunken?“— Frau:„Ja... alle fünf Minuten ein Glas!“— Patient:„———s! Dafür trinke ich lang keinen Tropfen mehr!“ (Der erfahrene Ehemann.)„Sag' mir, liebe Julie, du siehst seit einigen Tagen so traurig, so angegriffen aus... wieviel kostet denn das neue Kleid?“ (Selbstverständlich.)„Auf der Jagd gewesen?“—„Ja!“ as geschossen?“— Ja.“—„Wieviel mußten Sie Schmerzens(Glaubwürdig.) Schutzmann:„Was haben Sie da in dem Versicherungsbureau gemacht... wohl gebettelt?“— Strolch:„Nee, wollte mich nur gegen Einbruch versichern lassen.“ Verierbild. „Mit die Stadtleut', dene faden, Ist's wahrhafti doch a'frett; D' Sunn', die möchten's aufgehn sehen, Aber aufstehn woll''s halt net. Langsam wird es licht und lichter, Selbst im Tal drunt' wird's schon hell, Und der Stadtfrack trinkt gemütli' No Kassee— dös Mordskamel!“ So schimpft vor der Hütte draußen Der Führer=Sepp vom Tegernsee, Leser, nun such' du mal selber, Wo der Bergfer trinkt Kassee. Gg. Stingl.