* Nr. 103. (1. Donnerstag, den 7. Mai 1903. Postliste Nr. 8200. 35. Jahrgang. (General-Anzeiger.) Publikations=Organ für Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage und kostet nel. Botenlohn monatlich 65 Ofg., vierteljährlich 2 Ulk., im Oostgebiet 8 Ukk., wenn frei ins Haus 2.40 Mk. Wöchentliche illustrierte GratisBeilagen:„Wort und Bild“(Sseitig) und„Lachpillen“.(Zseitig). leueste Stael und Ann Wällenscheill Telegr.=Adr.: Zeitung. Druck und Verlag: Carl Busch, Schriftleitung: Christian Klein, beide Wattenscheid. Anzeigen müssen am Cage vor dem für die Aufnahme bestimmten Cein unsern Händen sein und werden pro Oetitzeile oder deren Raum mit 15 für Auswärts mit 18 Ofg., Reklamen mit 60 Ofg. pro Jeile berechnet. für bevorzugte Stellung und für bestimmte Cage kann nicht gegeben Telephon Nr. 181. Die Kanaworlage. Welche Summen die Ausführung des Mittellandkanals anserm Nationalvermögen zuführen könnte, wird in dem letzten Jahresbericht der Dortmunder Handelskammer an 2 neuen Beispielen gezeigt. Die Einfuhr von ausländischem Grubenholz in das Ruhrkohlengebiet ist von 1892 bis 1897—98 von 52 auf 2600 Doppelwagen im Jahre gestiegen. Dann hat freilich die Eisenbahnverwaltung den billigen Rohstofftarif auch dem Grubenholz zugute kommen klassen, worauf sofort die ausländische Einfuhr durch die Zufuhr aus dem deutschen Osten verdrängt wurde. Aber schon am 1. April 1902 sah sich die Eisenbahnverwaltung genötigt, für 21 Prozent der Grubenhölzer den hohen Tarif wieder einzuführen, und da dieser Bruchteil von den übrigen Hölzern technisch kaum geschieden werden konnte, bei gemischten Sendungen aber der Satz der am höchsten tarifierten Beimischung gelten sollte, kam die Aenderung praktisch auf die gänzliche Wiederaufhebung des billigen Rohstofftarifes hinaus. Nun erhob allerdings der Holzhandel zusammen mit vielen Handelskammern so nachdrücklich Einspruch, daß der Minister den höhern Tarif nie recht in Kraft treten ließ und ihn durch eine Verfügung vom 1. Januar d. I. im großen und ganzen wieder beseitigte. Aber was ist das für ein Zustand für unsern nationalen Holzverkehr, in seinem Gedeihen beständig von solchen Tarifschwankungen abhängig zu sein! Es gibt Holzhändler, die es vorgezogen haben, in der kritischen Zeit vom 1. April bis zum 1. Januar östliche deutsche Grubenhölzer statt mit der Bahn auf dem Binnenwasserwege bis zur Elbe, dann diese hinab bis Hamburg, von hier über See nach Rotterdam, mit dem Rheinschiff bis Ruhrort und von hier endlich mit der Eisenbahn ins Industriegebiet zu befördern. Daß ein solcher Holzverkehr die ausländische Einfuhr nicht erfolgreich bekämpfen kann, liegt auf der Hand. Hätten wir aber einen Kanal von Magdeburg bis Bevergern, also eine durchgehende Wasserstraße vom Osten nach dem Westen mit billigen und vor allem stetigen Tarifen, dann wäre es mit dem Wettbewerb des ausländischen Grubenholzes mit einem Schlage vorbei, und dem deutschen Nationalvermögen wären nicht weniger als 40 Millionen Mark jährlich sicher gewonnen. Zum andern erinnert die Kammer an die derungseinschränkung von 25 Prozent, die sich das Kohlensyndikat im letzten Jahre hat auferlegen müssen. Nur der Absatzmangel hat diese notwendige Einschränkung verschuldet. Fände unsere Ruhrkohle jedoch auf dem Wasserwege ein erweitertes Absatzgebiet in Belgien und Holland, einen billigeren Transportweg nach Bremen, Hamburg, Hannover und Magdeburg, schließlich einen bequemen Zugang nach Berlin, so würde nicht nur die Einfuhr ausländischer Kohlen zum größten Teil zurückgedrängt werden können, sondern es würde dem deutschen Kohlenbergbau auch erspart werden, Förderungseinschränkungen von 24 Prozent eintreten zu lassen. Das aber bedeutet für die deutsche Steinkohlengewinnung eine Summe von 243 660 960 Mk. oder 93 Prozent des auf 260 784 700 Mk. veranschlagten RheinElbe=Kanals. Von diesen beiden Wertsteigerungen unseres Nationalvermögens würde die zweite mittelbar, die erste aber ganz unmittelbar auch der deutschen Landwirtschaft des Ostens zugute kommen. Aber unsere Agrarier sind leider so auf das Dogma von der Feindschaft zwischen Industrie und Landwirtschaft eingeschworen, daß sie ihren unverantwortlichen Widerstand gegen die Kanalvorlage unbeirrt fortsetzen, ja, anscheinend den Kampf gegen diese unpolitische preußische Vorlage sogar zum Feldgeschrei für die Reichstagswahlen erheben wollen. Wenigstens mahnte die Bündlerkorrespondenz kürzlich die Landwirte, daran zu denken, daß das schwere Verhängnis des Mittelland=Kanals, diese große Gefahr, über sie hineinbrechen könnte, und riet, die Wahlkandidaten auch unter diesem Gesichtspunkt auszuwählen. Sie schloß mit der schönen Prophezeiung:„Käme zu einer neuen Auflage von Handelsverträgen im Geiste Caprivis gleichzeitig noch der Bau dieses Mittelland=Kanals, dann könnte sich der größte Teil der selbständigen deutschen Landwir,e lieber gleich in dem zementierten Bette dieser großen Wasserstraße begraben lassen.“ Man halte gegen diese frivolen Tiraden die nüchternen, aber inhaltsschweren Zahlen der Dortmunder Handelskammer, und man weiß, auf welcher Seite die Wahrheit ist und auf welcher die politische Verhetzung. Deutschland. Berlin, 7. Mai. Zu dem Rücktritt des Erbprinzen von Meiningen vom Kommando des 6. Armeekorps schreibt die„Bresl. Morgenztg.“:„Es heißt, daß dieser überraschende Entschluß des Erbprinzen in engstem Zusammenhange stehe mit dem vielbesprochenen Erlasse des Korpskommandeurs gegen die Soldatenschinderei. Wir nehmen Abstand, von den mancherlei Gerüchten Notiz zu nehmen, welche über die näheren Umstände dieses Ereignisses in Umlauf sind, und registrieren nur soviel, daß der Abschied des Erbprinzen sich in den sonst üblichen Formen nicht vollzogen haben soll.“— Der„Reichsanz.“ veröffentlicht die Einberufung des Kolonialrats auf den 18. Mai. — Die„Köln. Ztg.“ bestätigt, daß Kriegsminister v. Goßler aus seiner Stellung zurücktreten wird. Auch der Rücktritt Graf Häselers von dem Kommando des 16. Armeekorps stehe bevor. klein, von 17 bis 70 Jahren, herbei. Alle kommt dann zu den Fahnen. Die Fahnen sind schon vorbereitet. Die Blutrache wird dann aufgehoben. Wer immer Blut schulden mag, er rücke mit aus, denn bei Gott und Vaterland, es wird ihm nichts geschehen. Alle Blutrache wird in diesem Augenblicke vergessen werden. Aue 7 Könige mächte) haben sich gegen uns vereinigt, aber wir wollen nichts von ihnen wissen, selbst wenn sie nicht bloß 7, sondern 70 und nochmals 70 wären. Von der ganzen Sache wollen wir gar nichts wissen.“ Brüssel, 5. Mai. Der Zustand der früheren Kaiserin Charlotte von Mexiko hat sich derart verschlimmert, daß fast jede Hoffnung auf Genesung ausgeschlossen ist. Die Aerzte wachen am Krankenlager Tag und Nacht. Die Kranke hatte mehrere neue Anfälle schwerer Atemnot. Der König, der gestern die Sck weiter besuchte, wurde ron ihr nicht erkannt. Die Lage in Macedonien. Der Text der albanischen Kundmachung, die am vorigen Freitag in Ipek nach Landessitte mündlich durch den fur solche Zwecke angestellten Gemeindebeamten (Telal) in allen Straßen ausgerufen wurde, lautet in wörtlicher Uebertragung:„Höret, alle Städte und Bezirke! Der Beschluß des Volkes besagt, daß jedermann bereit zu sein hat, um in den Krieg zu ziehen. Wenn der Telal zum 2. Male seine Stimme erheben wird, so eilt alle, groß und Aus Stadt, Amt und Kreis. Wattenscheid, 7. Mai. Laßt den Frühling in die Stuben hinein! Der Frühling zieht nunmehr auch in die Stuben ein, natürlich nur, wenn man ihn einläßt! Man sollte meinen, sein lebensvoller Hauch und sein balsamischer Duft müßten jedermann auch im traulichen Heim höchst willkommen sein. Die meisten Hausfrauen haben demnach auch schon seit dem frühlingsjungen Osterfeste die Sicherheitsvorrichtungen gegen den feindlichen Winter außer Dienst gesetzt und die neidischen Luftabschließer, die Doppelfenster in den ihnen gebührenden dunklen Winkel auf dem staubigen Boden gesetzt, damit sie nicht mehr durch ihren Anb ick die Sommerherrlichkeit stören. Ungehinderter tritt nun die reine Tenzesluft durch den feinsten Ritz und durch jede unsichtbare Spalte ins Zimmer, wartend, bis einmal ein Fensterflügel sich öffnet, um mit voller Gewalt einströmen und jeden Rest modrig dumpfen Wintergeruchs aus dem letzten Winkel zu vertreiben, das Atmen zu erleichtern und anzuregen, die Tunge zu stärken und das Herz zu ersreuen. Freilich rufen viele dabei: Es zieht, ich kann keinen Luftzug vertragen! Zahnschmerz oder Kopfgicht ist in diesen Uebergangszeiten nichts seltenes. Fälschlicher Weise hält man die Luft als die Ursache. Die Luft ist aber höchstens der äußerliche Anreger, die eigentliche Arsache liegt in den kranken Nerven, die bei jeder Kleinigkeit gereizt werden. Sind diese gesund, so empfindet man ein frühlingsfrisches Anwehen als eine Wohltat! *(Knappschaftliches). In der gestrigen Sitzung des Vorstandes des Allgemeinen Knappschaftsvereins in Bochum wurde vom Vorsitzenden vor Eintritt in die Tagesordnung zunächst des verstorbenen Berghauptmanns Taeglichsbeck in ehrenden Worten gedacht. Desgleichen gedachte er dann des verstorbenen Vorstandsmitgliedes Schäfer=Camen, der seit 1893 Aeltester war und seit 1899 dem Vorstande angehörte. Das Vorstandsmitglied, ältester Köhlhoff=Eickel, hat das 50jährige Jubiläum als Bergmann gefeiert. Der königliche Kommissar, Oberbergrat Tenhold, gratulirte namens der Behörde dem Jubilar und überreichte ihm das von dem Kaiser verliehene Allgemeine Ehrenzeichen. Vorsitzender Bergrat Ludwig schloß sich namens des Vorstandes der Gratulation an.— Für das verstorbene VorDie Perle der Kunst. Roman von Max von Weißenthurn. 54 Dolores Rackstraw wandte sich an die beiden anderen, nachdem die Sekunden der ersten Verblüffung vorüber waren und forschte ungeduldig:„Was soll denn das bedeuten, ist er ein Narr? Was will der arme Mann?“ „Vermutlich ein Verteidiger des Fräuleins Rührmichnichtan und vielleicht aus irgend einem Irrenhaus aus London entsprunEr sieht nicht gerade aus, als ob er in sehr glücklicher Gemütsversassungwäre," böhnte die dritte der weiblichen Gestalten, indem sie Richard Hauton spöttisch betrachtete. Dolores Rackstraw aber hatte ihn scharf ins Auge gefaßt; sie sah, daß er ein vornehmer Herr sein müsse und fand ihn überdies als einen schönen Mann.„Wer selbst in Glashausern wohnt, sollte nicht Steine auf andere werfen, mein Herr,“ meinte sie mit leichtem Spott.„Haben Sie unser kleines Wortgefecht vor„Ichwurde nicht zum Horcher, aber sich weis ganz gut, wowon die Rede war. Ich bin hier mehr als Zeuge denn als Richter,“ fuhr Hauton, der seine Ruhe wieder erlangt hatte, mit vollster Gelassenheit fort.„Man hat häßliche Gerüchte über Fraulein Laurent in Umlauf gesetzt. Da ich deren Lügenhaftigkeit Nachweisen kann, bin ich gekommen, um es zu thun. Als das Fräutein gestern abend das Theater verließ, wurde ihr ein Brief „Welchen sie las,“ warf eines der Mädchen giftig ein. „Ganz richtig, welchen sie las und sofort die Bitte erfüllte, die er enthielt. hier ist das Schreiben. Richard Hauton zog dasselbe aus der Tasche, oenn er hatte es gefunden, als er Markus Reynard in das einsame Haus gefolgt war. Nun bot er das Schreiben Dotores Rackstram. 2„Dieser Brief.“ suhr er ruhig fort,„war eine schändliche Fälschung, für welche eines Tages derjenige zur Rechenschaft gezogen werden wird, der sie verübte. Durch einen glücklichen Zufall ist Frautein Laurent nicht in die Falle geraten, welche man ihr gestellt hat. Wer den geringsten Zwveisel an dieser meiner Aussage hegt, den werde ich zur Rechenschaft ziehen, wenn es ein Mann ist; sollte aber ein Weib so niedrig sein, absichtlich Böses von einer Geschlechtsgenossin zu glauben, von deren Unschuld sie überzeugt sein muß, so verdient dieses Weib nicht die geringste Beachtung, im Gegenteil, den vollsten Abscheu der ganzen gebildeten Meuschheit.“ Er lüftete den Hut und wandte sich, um zu gehen. Tiefes Schweigen trat für die Dauer einiger Minuten ein, dann brachen sie in ein lautes, mutwilliges Gelächter aus und sprachen Worte, welche er nicht mehr vernahm. Es würde ihn vermutlich auch nicht danach gelüstet haben, zu hören, was jene sagten. Er befaßte sich im Geiste ganz und ausschließlich mit Irmgard. Der Portier der Ausgangsthür war zurückgekehrt und starrte dem merklich erregten Mann mit einiger Verwunderung ins Gesicht, dieser aber achtete dessen nicht und trat auf die Straße hinaus. Was sollte er jetzt anfangen? Er wußte es selbst nicht recht, fühlte aber instinktiv, daß er Irmgard wissen lassen müsse, was er gethan, um sich in ihren Augen wieder einigermaßen zu rehabilitieren. Sollte er in ihr Heim gehen? Er zögerte einen Augenblick, sich fragend, ob er dadurch nicht ihren Ruf gefährde und in welcher Art er ihr wohl am besten diene. Langsam begab er sich dann in sein Hotel zurück, blieb aber, noch ehe er dasselbe erreicht hatte, zögernd stehen. Eine unwiderstehliche Macht schien ihn nach Irmgards Wohnung hinzuziehen, eine Macht, die stärker war, als er. „Thorheit,“ sagte er sich endlich,„wenn ich früher zu hart gewesen, so brauche ich jetzt nicht in das Gegenteil zu verfallen und durch übertriebene Ritterlichkeit mich lächerlich machen. Welchen Unterschied kann denn schließlich eine Stunde hervorrufen?" Einen nur allzu großen. Die gesamten Ereignisse würden in abdere Bahnen gelenkt worden sein, wenn er seinen ursprünglichen Gedanken ausgeführt und Irmgard gleich aufgesucht hätte. Anstatt dessen nahm er das Gabelfrühstück ein und dachte sich währenddem irgend einen Feldzugsplan uus. Er wollte Irmgard schreiben und ihr mitteilen, was er gethan, er wollte hinzufügen, daß er bereit sei, ihr gegen Markus beizustehen, sie aber personlich aufsuchen, das wollte er unterlassen, es würde besser sein, dem aus dem Wege zu gehen bis zu einem späteren Zeitpunkte. Er bedurfte längerer Zeit zum Briefschreiben, als er sich ursprünglich vorgenommen. Da er das Schreiben zu Ende gebracht, fühlte er sich viel zufriedener mit sichselbst, als er es am Morgen gewesen. Jetzt machte er sich auf den Weg nach Irmgards Wohnung, noch nicht ganz mit sich selbst im reinen, ob er das Schreiben nur in den Briefkasten werfen solle, der an der Wohnung augebracht war, oder ob es klüger wäre, sich zu versichern, daß der Brief ihr sofort zur Hand komme. Er entschloß sich endlich für letzteres. Auf sein Klingeln wurde die Thür ihm durch die Hausfrau selbst geöffnet, die eine große, hagere, in tiefe Trauer gekleidete Person war. „Fräulein Laurent?“ wiederholte sie auf seine Frage, ohne das Billet zu nehmen,„ich kann das Schreiben ihr nicht übergeben, denn sie hat mein Haus beiläufig vor einer Stunde verlassen „Verlassen? Wohin?“ stammelte Hauton ganz verblüfft. „Das kann ich Ihnen nicht sagen, weil ich es selbst nicht weiß, aber es thit mir unendlich leid. Fräulein Laurent war ein so!“ liebes, anmutiges, unschuldsvolles Geschöpf, daß man ihr gut sein mußte, wenn man auch noch so wenig für Schauspielerinnen eingenommen ist, sie hat sich wirklich immer wie eine Dame benommen. In jüngster Zeit nur hatte es allerhand Gerüchte gegeben, welche mir nicht behagen wollten. Es thut nicht gut, wenn vornehme Herren mit Brillanthemdknöpfen arme Schauspielerinnen besuchen oder schöne Brieschen für sie abgeben.“ Sie maß bei diesen Worten auch Richard Hauton mit einem mißtrauischen Blick. Dieser konnte nicht umhin, lächelnd zu bemerken:„Sie brauchen nichts zu befürchten; ich will Fräulein Laurent nichts Böses anthun, ich wäre ja alt genug, um ihr Vater sein zu können.“ „Das ist noch durchaus keine Burgschaft. Die altesten Leute begehen oft die größten Thorheiten,“ entgegnete die Hausfrau in nicht gerade sehr versöhnlichem Tone. Hauton fühlte sich fast versucht, ihre Worte übel zu nehmen, sagte sich aber dann, daß dies sehr unklug wäre, da er ja doch trachten müßte, so viel als nur irgend niöglich von der guten Perion über Irmgard in Erfahrung zu bringen und so versuchte er denn, so klug es gehen wollte, allerhand Fragen an sie zu stellen; sie wußte ihm aber nicht viel zu sagen, trotzdem zog er aus dem Wenigen bedeutungsvolle Schlüsse. 104,20 „* #ndsmitglied Aettester Schafer=Camen ist der Ersatzmann Aeltester Ulrich=Dortmund geladen. Die Verwaltung teilt mit, daß 82 Knappschaftsärzte auf die Untersuchung der Wurmkrankheit und Behandlung der Wurmkranken ausgebildet seien. Der Aelteste Ulrich Dortmund wurde für den verstorbenen Aeltesten Schäfer 1 als ordentliches Vorstandsmitglied gewählt. Der Antrag des Vergassessors Janssen=Ueckendorf, ihn vom Amte als Beisitzer des Schiedsgerichtes zu entheben, wurde abgelehnt. Gelelegentlich der letzten Sitzung des Sonderausschusses zur Bekämpfung der Wurmkrankheit, stellte der Knappschaftsälteste Becker=Altenessen den Antrag, den zur Vehandlung der Wurmkrankheit in Krankenhäusern Untergebrachten neben der Krankenhauspflege das volle Krankengeld zu gewähren. Der Antrag soll nach den Satzungen unzulässig sein und wurde abgelehnt. Nach den Vorschlägen des Ausschusses für Kurwesen wurde dann beschlossen, daß Kassenmitglieder, die bei der Erkrankung direkt ins Krankenhaus kommen und sich so nicht bei ihrem zuständigen Aeltesten zu melden brauchen, dieses aber unter Vermeiduug von Strafe sofort nach der Entlassung aus dem Krankenhause tun müssen, ob sie geheilt sind oder nicht. Endlich fand eine Petition von 430 Invaliden und Wittwen vor 1892 aus dem Mülheimer Revier, um Gleichstellung ihrer Pension mit den nach 1892 invalide gewordenen Mitgliedern und deren Wittwen, durch Keuntnisnahme ihre Erledigung. * Ueber die Generalversammlung des Allgemeinen deutschen Unappschaftsbundes in Berlin wird gemeldet, daß dieselbe von 60 Vertretern der Anappschaftsvereine aus allen Gebieten Deutschlands besucht war, den Dorsitz führte Herr Bergrat Ludwig=Bochum. Die Versammlung, der auch Vertreter verschiedener deutscher Bundesstaaten beiwohnten, hielt die Derschmelzung kleiner Unappschaftsvereine für zweckmäßig, empfahl Erleichterungen und Dereinfachungen beim Gegenseitigkeitsverhältnis, sprach sich gegen die unbeschränkte freie Aerztewahl aus, hielt die Oerbilligung der Arzneien für notwendig und verhandelte in angeregter Debatte über mehrfache Verwaltungsangelegenheiten. Ueber die Novelle zum Krankenversicherungsgesetz berichtet der Reichstagsabgeordnete Bergwerksdirektor Hilbck aus Dortmund, doch ging man auf die einzelnen Bestimmungen nicht näher ein, zumal sich das Schicksal des Gesetzentwurfs noch nicht übersehen läßt. * Die Gemeinde Arax ist in 2 knappschaftliche Kurbezirke eingeteilt worden. Der 1. Bezirk des herrn Dr. Ressemann umfaßt von der Gemeinde Aray 1) das nördlich der rheinischen Eisenbahn von Ueckendorf Wattenscheid nach Essen=Nord gelegene Gebiet, 2) südlich der genannten Strecke Essen=Wattenscheid folgende Straßen: Bahnhof, Bartling=, Essener=, Hauptstraße von Nr. 67 an, Joachim=, Rappeit=, Nort-, Leyther=, Osterfeld, Schul-, Cheodor= und Wiesenstraße und den Kirchplatz. In der Gemeinde Leythe den nördlichen Teil der Berg.=Märk. Eisenbahn von Wattenscheid=EssenHauptbahnhof. Der 2. Bezirk des herrn Dr. Birkenpesch in Arap=Süd umfaßt von der hiesigen Gemeinde: 1) das südlich der Berg.=Märk. Eisenbahn gelegene Gebiet, 2) nördlich der Berg.=Märk. Eisenbahn folgende Straßen: Am Kiwitt, Eickenscheidter=, Ernst=, Friedrich, Frllendor er= und Hauptstraße bis Ur 66, Hermann=, Karl=, Marien=, Moltke= und Orivatstraße. In der Gemeinde Lerthe den südlich gelegenen Teil der Berg.=Märk. Eisenbahn und auf dem Gebiet der Stadt Steele die Stricke straße. e Gestern Nachmittag 5 Uhr hielt die k##th. Kirchengemeindevertretung im Sitzungssaale des Pastorats unter dem Vorsitze des Herrn Landwirts Beckmann eine Sitzung ab. In den Kirchenvorstand wurden neugewählt die Herren Höffken, Vennebusch und Völlmeke; in die Kirchengemeindevertretung die Herren Th. Grabruch und Math. Stockhausen. Ein Antrag betr. Erweiterung des Kirchenchors(Zurücksetzung der Kommunionbank) wurde vertagt. Es wurde beschlossen, die Glocken, welche bisher einen sehr ungünstigen Platz hatten, zu verhängen, um das Läuten zu erleichtern und besonders, um den Schall der Glocken zu vergrößern. Ferner wurde beschlossen, eine Telephonleitung zwischen dem Pastorat und dem Vikariat! herzustellen.„ 7 * Ein Freudentag für die Bewoyner unseres oberen bsilichen Stadtteils bildete der vergangene Samstag, konnte doch an diesem Tage das Richtfest der neuen katholischen Notkirche gefeiert werden. Vieler Opfer unserer kath. Mitbürger bedurfte es, diesen so sehr notwendigen Bau zu stande zu bringen. Insbesonders große Verdienste erwarben sich die Vorstands=Mitglieder des Kirchbau=Vereins, welche unausgesetzt tätig waren und weder Zeit noch Mühe scheuten dies Werk zu fördern. Der Verein konnte daher nicht nur den Platz der Pfaxrgemeinde zur Verfügung stellen, sondern hat auch für die Beschuffung der inneren Einrichtung die Mittel gesammelt. Ebenso stellte der Verein die Kosten der Richtfeier. Die Kirche, ein Schmuck für die ganze Stadt, ist von Herrn Bauunternehmer Franke ausgeführt; es ist ein massiver Ziegelsteinbau, ganz in gothischem Styl gehalten und wird bis zu 2000 Andächtige fassen können. Jetzt ist man eifrig dabei Einweihung, die noch Ende des Sommers stattfinden soll, auch den Turm, welcher nach der Straßenseite hin links an der Kirche errichtet wird, fertigzustellen. Ebenso dürfte bis zum Herbst die Wohnung für den Herrn Rektor, an welcher ebenfalls fleißig gearbeitet wird, fertig werden. * De östliche Grenzlinie des neuen Bergwerksbesitzes der Steinkohlenbergwerksgesellschaft Nord. stern jenseits des Rheines wird ung fähr laufen von Mkehrum über Rheinberg nach Stromens, vin dort bis Orsor. Weiterhin wird der Rhein die Grenze bilden. Die reuen Felder, die auf den Parten als Felder des Aommerzienrats Stein verzeichnet sird markscheiden im Norden und Osten mit Deutscher Kaiser, im Süden mit Kheinpreußen, im Westen mit dem Berowerisbesitz des Rommerzienrats Stein. Der Vomplex ist mit 5 Bohrungen abgeschlossen und der Gesellschaft durch Verträg zesichert. Der Besitz wird den Kh. W. J. zufolge 12 Feider umfassen. Don diesem sind bereits 2 verliehen, nametlich Budberg IV und Dierham II, die andern 10 Felder sird noch nicht verliehen. Die Verleihung ist indessen der Jesellschaft sicher. Die Felder kosten ihr je 180— 185 000 M., das macht eine Ausgabe von ca. 2 Mill. Mk. Durch die Neuemission der Aktien werden der Gesellschaft ca. 6¾ Millionen Mark zufließen, sodaß ihr für die Anlagen noch ca. 4¾ Millionen Mark zur Verfügung stehen. Da die neuen Aktien bereits am 1. Januar(905 ab dividen denberechtigt sind, wird die Ausgabe wohl in allernächster Zeit erfolgen, und dürfte dann auch wohl mit den Arbeiten zur Niederbringung der Schächte bald begonnen werden. In der Generalversammlung vom 29. Aptil führte der Vorsitzende aus, man sei gerade auf diese der verfallen wegen dr großen Frachtersparnis, da man von dort direkt in die Schiffe verladen könne. Ob nicht auch der Grund, mit diesem Bergwerksbesitze außerhalb des rheinisch=westfälischen Rohlensyndikats zu stehen, für die Erwerbung maßgebend war, ist nicht klar ersichtlich. Catsache jedoch ist, daß auf die Anfrage des Geh. Bergrat Grasmann(rheinisch=westfälisches Kohlensendikat), ob diese Felder in Nordstern aufgehen oder selbständig verwaltet werden sollten, die Auskunft als nicht im Interesse der Gesellschaft liegend verweigert wurde. Es liegt daher die Dermurung nahe, daß die Gesellschaft mit diesen Feldern(die bekanntlich zum Oberbergamtsbezirk Bonn gehören) nicht dem Spndikat beitre en wird. Bei den geringen Cransportkosten wird die neue Zeche um so eher in der Tage sein, die Syudikatspreise zu unterbieten und dem Rohlensyndikate Ronkurrenz zu bereiten. Man vermutet ebenso, daß die Zeche Rheinpreußen aus denselben Gründen sich ihrer jetzigen Dorteile durch Aufgehen in das Rohlensyndikat nicht begeben wird. Allerdings kann Bestimmtes hierüber auch in sonst gut informierten Kreisen nicht erfahren werden. 9 In der heute morgen von 8,50 Uhr ab getagten Schöffensitzung standen 13 Verhandlungen auf der Tagesordnung. Als Schöffen fungierten die Herren Schreinermeister Jos. Evers sen., Westenfeld und Kaufmann Max Rosenthal, hier.— Die Ehefrau Bergm. S. von hier hatte sich wegen Vergehens zu verantworien: der Termin wurde vertagt auf den 14 d. Alts.— Die Dienstmagd F. Sch. in Bochum wurde wegen Diebstahls mit einem Verweise bestraft.— Der Dachdecker M. U. von hier wurde wegen Hausfriedensbruchs und Beleidigung mit 6 Akk. evtl 2 Tagen Haft bestraft.(Schluß folgt). e Mit dem heutigen Tage beginnen die diesjährigen unentgeltlichen Impfungen für den hiesigen Stadtbezirk; dieselben finden im Lokale des Herrn Fichtner statt. Impfpflichtige sind sämtliche im Jahre 1902 oder früher geborenen Kinder, die noch nicht mit Erfolg geimpft und diejenigen, die im Jahre 189] oder früher geboren, aber noch nicht mit Erfolg wiedergeimpft sind. Nichtgestellung von Impfpflichtigen oder die Nichtbea: tung obiger Anordnungen werden gemäß Regierungs=DolizeiVerordnung vom 8. Juli 1878 mit Geldstrafe bis zu 30 Mik. oder entsprechender Haft bestraft. Morgen,(Freitag) nachmittag um 3 Uhr ist der s. Impftermin in Höntrop bei herrn Wirt Schröer. In Sevinghausen ist bei Herrn Wirt Aopp morgen nachmittag 2 Uhr Nachschau, desgleichen in Eppendorf um 1 Uhr bei herrn Wirt Oberhagemann. ∆ Der 8 jährige Sohn des Bergm. Wilhelm N. hier ist gestern von einem Motorwagen der elektrischen Straßenbahn auf der Wattenscheiderstraße in Hamme überfahren worden. Er wurde in die elterliche Wohnung gebracht und und hat anscheinend innere Verletzungen erlitten. it Ein 3jähriger Knabe wurde als zugelaufen gemeldet. Bekleidet ist derselbe mit dunkler Hose, heller Schürze und schwarzen Schuhen. * Ein hiesiger Wirt zog sich vor einigen Tagen, eine Blutvergiftung an der linken Hand zu, infolgedessen sich derselbe einer Operation unterziehen mußte. Wie wir hören ist diese nunmehr in dem Elisabethhospital in Bochum vorgenommen und glücklich verlaufen. * Die Anordnung einzelner Generalkommandos, durch die Reser ve= und Tandwehrübungen bei verschiedenen Truppenteilen in die Zeit der Reichstagswahlen verlegt worden waren, wird der„Oost“ zufolge demnächst durch entsprechende Mitteilungen an die einberufenen Mannschaften aufgehoben werden. Seitens der obersten Heeresverwaltung ist bereits verfügt worden, daß die der Wahlen aus dem Uebungsplane auszuschalten ist. *(Colosseum Essen.) Die bisherigen Aufführungen von Blumenthal und Radelburgs reizendem Lustspiel„Der blinde Dassagier“ in der ausgezeichneten Inszenierung und Darstellung des gastierenden Deutschen Theaters von Hannover waren außerordentlich gut besucht. Am Sonntag Abend war das Haus, trotz des schönen Wetters, vollständig ausverkauft. Zweifellos wird das lustige Stück auch in Essen wie überall, zahlreiche Wiederholungen erfahren. * Die Landbriefträger nehmen bekanntlich auf ihren Bestellgängen Dostanweisungen, Wert= und Einschreibsendungen u. ss. w. an; auch dürfen derartige Gegenstände bei den Dosthülfstellen behufs Weitergabe an die Landbriefträger ni dergelegt werden. Da von den Landbriefträgern und Dosthülfstellen=Inhab rn über die fraglichen Sendungen keine Einlieferungsscheine ausgefertigt werden, dies vielmehr erst später bei den Oostämtern und Oostagenturen geschieht, so ist von der Oostverwaltung die Einrichtung getroffen worden, daß zum sicheren Nachweis jener Sendungen von den Landbriefträgern und Hülfsstellen=Inhabern Annahmebücher zu führen sind. Es empfiehlt sich, daß die Absender die den Landbriefträgern mitzugebenden oder die bei den Oosthülfsstellen niederzulegenden Oostanweisungen, Wertsendungen u. s. w. tunlichst eigenhändig in das Annahmebuch eintragen, oder sich wenigstens von der Buchung durch den Landbriefträger oder Oosthülfstellen-Inhaber überzeugen. Notiz für Steuerzahler. * Für die Steuerpflichtigen der Gemeinde Westenfeld ist morgen vormittags von 8,30—12 Uhr und nachmittags von 2,30—5 Uhr Zahlungstermin im Kassenlokal.„„„„ e Eppenoorf, 7. Mai. Heute Morgen brach in der Scheune des Herrn Landwirts Ostermann gen. Kleff mann Feuer aus, welches jedoch von der sofort herbeigeeilten Eppendorfer Feuerwehr gelöscht wurde, so daß die Scheune nur zum Teil niederbrannte. Man vermuter Brandstiftung. * Wanne, 7. Mai. Der 19jährige Bergm. Traffa wurde wegen Sittlichkeitsverbrechens, begangen an schulpflichtigen Kindern, in Haft genommen. Aus Westdeutschland. Bochum, 6. Mai. Genesen ist nach langer Krankheit Anstreichermeister Back, ein Opfer des großen Leye'schen Brandes. Derselbe wurde seinerzeit beim Explodieren eines Spritfasses schwer verbrannt und mußte mit kurzer Unterbrechung 2 Jahre im Krankenhause zubringen. Der wackere Wehrmann war gestern Abend zum ersten Male seit seiner Genesung wieder in der Hauptversammlung der hiesigen Feuerwehr anwesend, woselbst derselbe vom Chef Herrn Velten begrüßt und von seinen Kameraden beglückwunscht wurde. Hagen, 6. Mai. Die 50 Jahre alte Ehefrau des Arbeiters Grützmacher, die längere Zeit an Schwermut litt, trank um ihrem Leben ein Ende zu machen, eine halbe Literflasche Essigessenz. Man verbrachte die schreckliche Schmerzen leidende Frau in das Krankenhaus, wo ärztliche Kunst sie jedoch nicht mehr zu retten vermochte. Sie starb nach einigen Stunden. Beckum, 6. Mai. Ein schweres Unglück ereignete sich im hiesigen Kirchspiel. Während die Eltern in der Frühmesse waren, suchte eines der vier im Hause zurückgebliebenen Kinder des Arbeiters Joseph B. am Hellbach mit Petroleum Feuer anzumachen. Die Petroleumkanne explodierte und sämtliche 4 Kinder erlitten schreckliche Brandwunden. Ein Kind ist bereits tot; die anderen schweben in Lebensgefahr. Münster 6. Mai. Der Provinziallandtag beriet heute die Vorlage betr. Bildung einer Genossenschaft zur Regelung der Vorflut und zur Abwässerreinigung im Emschergebiete. Nach längerer Debatte wurde eine Resolution einstimmig angenommen, die besagt, der Provinziallandtag erkenne die Notwendigkeit einer einheitlichen Regelung der Vorflut= und Abwässerverhältnisse an und ist der Ansicht, daß das ausgearbeitete Projekt(von Baurat Middeldorf) in zweckentsprechender Weise die vorhandenen Mißstände beseitigen wird. Ferner erkennt der Provinziallandtag die Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit der Bildung einer entsprechenden Genossenschaft an und ermächtigt den Provinzialausschuß zur endgiltigen Regelung der Sache. Der Punkt betr. Provinzial=Irrenanstalt wurde auf die morgige Sitzung vertagt. Kray, 5. Mai. In der vergangenen Nacht drangen Diebe in die Wirtschaft Heining an der Bonifaziusstr. hierselbst ein. Der Einstieg erfolgte durch ein Küchenfenster. Die Diebe entwendeten eine Anzahl Flaschen mit Spirituosen, einen kleinen Betrag in Kupfergeld und einen Ueberzieher. Noch vor kurzem erfolgte ein ähnlicher Diebstahl hierselbst in einem Hause an der Eickenscheidterstraße Dort hießen die Diebe sämtliche bessere Herrengarderobe mit sich gehen... 9.* 2 m Auf der Zeche„Bonisatius sino inzwischen nach Feststellung der Untersuchung 13 Bergleute an der Wurmkrankheit erkrankt, darunter 3 Gebrüder, welche von der Zeche„Steingatt" übernommen worden. Anfänglich hatte die ärztliche Untersuchung nur 4 von der Wurmkrankheit behaftete Personen ergeben. Essen, 6. Mai. Dieser Tage fand eine junge Dame die als Kassiererin in einem hiesigen Geschäft tätig ist, auf dem zu ihrem Zimmer gehörigen Balkon im 4. Stockwerke eines Hauses an dem Kopstadtsplatz einen an einen Stein befestigten Zettel vor, auf dem die Worte standen: Heute Nacht zwischen 11 und 12 Uhr erhalten Sie Besuch. Die Dame beachtete trotz verschiedener Warnungen die Botschaft nicht und begab sich abends auf ihr Zimmer. Plötzlich— gegen Mitternacht— wurde an der Balkontür heftig gerüttelt, und die zu Tode erschrockene Dame sah sich einem groß gewachsenen Manne gegenüber, der eine drohende Haltung annahm. Die Dame besaß die Geistesgegenwart, die auf dem Tische stehende Kassette, welche ca. 1000 Mk. enthielt, an sich zu nehmen und, laut um Hülfe rufend, die Treppe hinabzueilen. Ihre Schmucksachen usw. mußte sie zurücklassen. Als die Hausbewohner und die Polizei erschienen und in das Zimmer kamen, war von dem Einbrecher keine Spur mehr zu entdecken. Auch die Schmucksachen und die auf dem Tische liegende goldene Uhr fanden sich unversehrt vor. Es wurde festgestellt, daß der nächtliche Besucher seinen Weg über die benachbarten Dächer genommen hatte. Die zu dem Nachbarhause führende Luke stand offen und von da führte eine Leiter auf den Boden. Der Einbrecher konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden. — In der Nähe des Puddelwerks 2 der Kruppsihen Fabrik kam der Rottenarbeiter Georg Gerlach gestern Nachmittag gegen 2½ Uhr unter die Räder eines Eisenbahnwagens, wobei ihm der rechte Unterarm zerschmettert wurde. Der Verletzte wurde in das Kruppsche Lazarett überführt, wo sich herausstellte, daß er noch innere Verletzungen erlitten hatte. Der Bedauernswerte starb schon nach 2 Stunden; er hinterläßt Frau und mehrere unverBorbeck, 4. Mai. Eine überaus rohe Tat wurde, wie schon kurz gemeldet in der Hügelstraße von 4 Schulknaben ausgeführt. Dieselben warfen das etwa 6 Jahre alte Söhnchen der Witwe Balbach aus der Hügelstraße auf der Hoffeld'schen Ziegelei zur Erde, traten dann auf ihm und schlugen es. Als es dann kaum noch ein Lebenszeichen von sich gab, nahmen die Burschen das Kind und wollten es in den in der Nähe befindlichgn,## bach werfen. Glücklicherweise kam die Mutter uis nnrs hinzu und brachte ihr Kind nach Hause. Dort ist es am Samstag Mittag in Folge der erlittenen schweren Verletzungen gestorben. Die Burschen stehen im Alter von 10 bis 13 Jahren, 2 von ihnen sind noch nicht strafmündig. Elten, 4. Mai. Hier wurde heute von 2 Strolchen eine Person überfallen und einer größeren Geldsumme beraubt. Die Verbrecher entflohen über die nahe Grenze, sollen jedoch in Arnheim verhaftet worden sein. Es ist in letzter Zeit wiederholt vorgekommen, daß in Nähe der Grenze Raubversuche gemacht wurden; so ist der vorigen Woche in der Umgegend von Goch eine Frauensperson überfallen und ihrer Barschaft, licherweise nur einige Pfennige betrug, beraubt worden. Die Staatsanwaltschaft in Kleve fahndet eifrig nach den Verbrechern, die am 23. v. M. in Aengenesch den Rentner Bollen überfallen und derart mißhandelt haben, daß er den erlittenen Verletzungen erlegen ist. e. Remscheid, d. Mai. Einschrecklichen Un glück trug sich bei Gelegenheit der Einholung des neuen Rektors in dem Schulbezirk Neuenhof zu. Kanonier Freund, welcher die hier üblichen Böller bediente, schien ein Geschoßstück zu stark geladen zu haben. Beim Abfeuern sprang dasselbe gerade in dem Augenblick, als sich der Festzug nahte und tötete den Feuerwerker sofort. Den Zuschauern bot sich ein schrecklicher Anblick. Die Festfreude war gestört. Der Verstorbene hinterläßt Frau und Kinder. Köln, 5. Mai. Ihren 101. Geburtstag feierte gestern die im israelitischen Asyl an der Silvanstraße untergebrachte Witwe Johanna Meyer. Die Dame ist verhältnismäßig geistig und körperlich noch sehr frisch. Remagen, 5. Mai. Ein Trupp von 18 Serben, welche ihrer Heimat zustrebten, wurde durch einen Polizeibeamten bis Sinzig gebracht, um von dort weiter rheinaufwärts nach Frankfurt abgeschoben zu werden, wo der serbische Konsul sich ihrer annehmen wird. Da die Leute mittellos waren, so wurden sie auf Kosten der Stadt gePE7I Vermischtes. Luise von Toskana. indau, 6. Mai. Ueber Luise von Toscana wird noch gemeldet: Ein Hofbeamter aus Dresden traf ein, um das kleine Töchterchen in das„Standesregister" einzutragen, weil der Sprößling als„ehelich“ gelten soll. Ueber die Frage, ob das Kind bei der Prinzessin Luise bleiben soll oder nicht, gehen die Nachrichten noch auseinander. Eine Version besagt folgendes: Der Kronprinz von Sachsen macht, dem Vernehmen nach, seinen ganzen Einfluß dahin geltend, daß die kleine Prinzessin der Mutter überlassen bleibt. Wäre Prinzessin Luise von einem Knaben entbunden worden, so hätte der sächsische Hof voraussichtlich das Kind nach kurzer Zeit für sich in Anspruch genommen. In anderem Lichte erscheint die ganze Affäre, die durch die Geburt wieder aufgerollt ist, in folgender Auslassung: Das Kind der Prinzessin Luise ist gestern Abend auf die Namen Anna Monika Pia getauft worden. In Dresden unterrichteten Kreisen nimmt man an, daß als Vater des Kindes nur der Kronprinz in Frage kommen kann, da zur kritischen Zeit das kronprinzliche Paar auf einer Reise nach Paris begriffen war, während Giron damals auf Urlaub weilte. Nach den gesetzlichen Bestimmungen wird das Kind wahrscheinlich am Dresdener Hofe erzogen werden. Die Frage der Auslieferung wurde durch ein privates Uebereinkommen zwischen König und Prinzessin geregelt. Prinzessin Luise wird nach ihrer Genesung eine Heilanstalt oder ein geistliches Institut, jedoch kein Kloster aufsuchen und später das toskanische Schloß Schlackenwerth beziehen.— Die Prinzessin hat die gestrige Nacht relativ gut verbracht. Das Befinden des neugeborenen Kindes, dessen Konstitution eine schwächliche ist, gab gestern zu Besorgnissen Anlaß, weil die Nahrungsaufnahme wenig befriedigend war. Die Prinzessin wird ihre Tochter durch eine Amme stillen lassen. Ihre Mutter verbrachte den ganzen gestrigen Tag bei ihr. Es wird erzählt, die Prinzessin soll zu ihrer Mutter, welche sie damit tröstete, daß nun die schwerste Stunde vorüber wäre, gesagt haben: nein, die kommt erst, wenn man mich von dem Kinde trennen wird.“ Die Bevölkerung überbietet sich in Teilnahmekundgebungen für Mutter und Tochter. Der Kronprinz hat auf die Nachricht von der Niederkunft der Prinzessin sowohl dieser, wie auch der Großherzogin von Toskana seine Glückwünsche telegraphisch ausgedruckt. gemöß seiner Instruktion gehandelt hat, und ihm das Arretieren des Mannes nicht möglich war. Die Untersuchung ist eingeleitet. Wien, 5. Mai. In einem Tunnel der Wiener Stadtbahn entdeckte man auf den Gleisen den völlig zerstückelten Leichnam einer alten Dame. Die Tote wurde als die Gattin des Geheimen Admiralitätsrats Eberan rekognosziert; Frau Eberau hatte ihre Wohnung verlassen und war— zweifellos in einem Anfall von Geistesstörung — in den Tunnel geschlichen, wo sie sich auf die Schienen setzte und wartete, bis ein heranbrausender Zug sie tötete. Madrid, 6. Mai. Die Behörden haben umfassende Maßregeln zur Bekämpfung der immer mehr um sich greisenden Typhusepidemie ergriffen. In mehreren Städten wurde die Herstellung von Baracken verfügt. Athen, 6. Mai. Die medizinischen Kreise Athens stehen ratlos vor der Tatsache, daß sich ein 22jähriges Mädchen Maria Daskalaki seit 4 Monaten in tiefem Schlase befindet, den sie, ohne sich aus ihrer liegenden Stellung zu rühren, nur sehr selten für Augenblicke unterbricht. Das arme Mädchen, das mit seiner Hände Arbeit eine ganze Familie ernährt hatte, war seelisch tief erschüttert worden durch die tragischen Eindrücke von menschlichem Leiden und Sterben während eines Aufenthaltes im Krankenhause Evangelismos. Nach Hause zurückgekehrt, verfiel Maria Daskalaki in jenen Zustand, in dem sie mit offenen Augen schläft, zuweilen nur geistliche Lieder singt oder die Stimme der Krankenwärter nachahmt. Man veranstaltet in Athen Sammlungen zum Besten des Mädchens, das bis setzt durch keine ärztliche Kunst geheilt werden konnte. zugt bleiben Constantin der Große(21,200 G.,) General Blumenthal(16,500 G.,) Lothringen(15,900 G.,) Friedrich der Große(10,300 G.); das übrige Gebiet liegt geschäftslos. Von Kalikuxen sinz Wilhelmhall(10,100 G.,) GlückAuf Sondershausen(10,600 G.,) Hedwigsburg(7600 G.) vergeblich gesucht. Sonst sind Kali=Werke zu stark rückläufigen Preisen angeboten. Erzkuxe schwach nur Henriette 750 G.) behauptet. Bei meiner alten Waschmethode habe ich Der Hiomer—.——— mich fürchterlich plagen müssen, und wie unklug ist es gewesen, daß ich nicht schon eher mal Luhns Salmiak Teipentin=Kernseife versucht habe.— So wird heute manche Wäscherin, manche Hausfrau sprechen. die jetzt mit Leichtigkeit in einem Tage das schafft, wozu sie früher vielleicht zwei gebrauchte. Die Anwendung von Luhns Salm=Terp.=Kernseife ist sehi praktisch und einfach, schont auch bekanntlich die Wisch, wie kein anderes Mittel Luhns Salm=Terp.=Kernseife wäscht daher billig, und mit einem Pfund kommen Sie weiter, als wenn Sie 2 Pfund gewöhnlicher Seise nehmen. Wo„Luhns“ nicht vorrätig, winde man sich direkt an Luhns Seifenfabrik in Barmen, dann wird Ihnn sofort die nächste Verkaufsst.lle mitg teilt In den besserem Geschäften ist Luhns Salm=Terp=Kernseife überall zu haben.— Staatsmedallle für hervorragende Leistungen; Goldene Medaille der Düsseldorfer Ausstellung als hochste Auszeichnung für die Brauche. X annover, 5. Mai. Eine Windhose, die einem schweren Gewitter vorausging, richtete in einigen Ortschaften bei Hannover großen Schaden an. In Holtensen wurden mehrere Gebäude abgedeckt, starke Bäume entwurzelt und vom Winde weit fortgetragen. Durch Hagelschlag wurden die Blüten in den Gärten völlig vernichtet. Göttingen, 6. Mai. Eine furchtbare Bluttat wurde hier verübt. Der geisteskranke Arbeiter Broscheid spaltete seiner Frau mittelst eines Beils den Schädel. Der Täter wurde verhaftet. Kiel, 6. Mai. Das Ermittelungsverfahren gegen den Fähnrich z. S. Hüssener ist abgeschlossen. Die Antlage ist jedoch noch nicht erhoben worden. Hüssener hatte heute die erste Unterredung mit seinem Verteidiger. Er erträgt seine in keiner Weise erleichterte Untersuchungshaft ruhig und zeigt sich keineswegs niedergeschlagen. Da der Sitzungssaal des Kriegsgerichts für die bevorstehende Verhandlung zu klein ist, kann nur eine geringe Anzahl von Einlaßkarten ausgegeben werden. Kiel, 6. Mai. Der Fähnrich zur See, von Abel, vom Kanonenboot Brummer hat sich am Samstag erschossen. Er ging abends mit einem Kameraden in Friedrichsort in dessen Nähe der Brummer ankerte, spazieren. Auf dem Wege nach Pries kam ihnen eine Anzahl angetrunkener Marinesoldaten entgegen. Die Fähnriche versuchten den Betrunkenen auszuweichen und sie ruhig passieren zu lassen, damit kein Exzeß entstehe, die von einem Mädchen begleiteten Matrosen sollen dann jedoch in der gemeinsten Weise die Fähnriche beschimpft haben. Diese ermahnten die Matrosen zur Ruhe und wiesen darauf hin, daß sie, die Fähnriche, doch ihre Vorgesetzten seien. Die Matrosen achteten jedoch der Worte nicht, die Fähnriche zogen es daher vor, weiter zu gehen, denn die Feststellung der Personalien der Matrosen hätte dort, auf der st Landstraße einen schlimmen Ausgang nehmen können. Etwa 20 Schritt mochten sie gegangen sein, als ein Matrose ihnen nachlief, dem Fähnrich von Abel mehrere kräftige Schläge ins Genick versetzte und wieder davonlief. von Abel glaubte sich durch diese Schläge in seiner Ehre verletzt und Schweidnitz, 8. Mai. Ein schrecklicher Unglücksfall ereignete sich in der Nacht vom Sonnabend zu Sonntag bei dem Pulvermagazin in der Nähe von Bögendorf. Zwischen 10 und 11 Uhr hörte plötzlich der Wachtposten, der von der 5. Komp. des Grenadierregiments Nr. 10 gestellt war, ein verdächtiges Geräusch. Bei genauer Beobachtung gewahrte der Soldat im Strauchwerk einen Mann. Sofort rief der Soldat, seiner Instruktion gemäß, zu wiederholten Malen den Mann an, stehen zu bleiben. Als aber der Zivilist dem Rufe nicht Folge leistete, gebrauchte der Posten die Waffe und schoß nach dem Manne, der getroffen zusammenbrach. In dem Augenblick rief der Getroffene:„Fritz, komm' doch!“ Aus diesem Rufe sei, bemerkt die Bresl. Morgenztg., zu schließen, daß ein Ueberfall auf den Posten geplant war. Der Tote gehörte, nach seiner Kleidung zu schließen, dem Arbeiterstande an. Seine Persönlichkeit konnte noch nicht festgestellt werden. Den Wachtposten trifft keine Schuld, da er elegramme der Wattenscheider Zeitung. Berlin, 7. Mai. Zur Abreise Kaiser Wilhelms von Rom welche gestern vormittag 5.45 erfolgte, wird von dort gemeldet: Die Straßen und Plätze, welche Kaiser Wilhelm passierte, war von noch mit größeren Menschenmassen angefüllt als bei der Ankunft. Auf den ausdrücklichen Wunsch des Kaisers war kein Truppenspalier gebildet und die kaiserlichen Wagen hatten sich mühsam durch die jubelnde Volksmenge einen Weg zu bahnen. Angenehm fiel es auf, daß gestern auch das große Jesuiteninstitut am Bahnhof eine Festdekoration angelegt hatte. Herzliche Zurufe der zahllosen Menge geleitete den Kaiser bis zum Eintritt in den Bahnhof. Daselbst drückte der Monarch dem Bürgermeister seine Befriedigung über die glänzende Aufnahme in Rom aus. Als beim Erscheinen Kaiser Wilhelms und König Viktor Emannels auf dem Bahnhofe die Musik der Ehrenkompagnie „Heil Dir im Siegerkranz“, spielte, sangen die sämtlichen Pilger eines soeben auf dem Bahnhof eingetroffenen deutschen Pilgerzuges die Hymne mit. Der Kaiser verabschiedete sich sodann zärtlich von seinen Söhnen, die bis Abend noch bleiben und ferner von König Victor Emanuel den er umarmte und küßte. Die Abendblätter widmen dem Kaiser warme Glückwunschartikel. Kurz vor der Abfahrt fand noch eine eingehende Besprechung zwischen dem Reichskanzler Grafen v. Bülow und dem Minister des Auswärtigen Morin statt. König Victor Emanuel ließ dem Reichskanzler sein Bild überreichen. Der Kaiser hat für die Armen der Stadt Rom 10 000 Lire gespendet, laut„Nationalztg.“ stellte die Nationalliberale Partei die Reichstagswahlen ungefähr 140 Kanciouten auf. Inserate für das neue Nöressbuch werden noch fortwährend entgegengeneuinten. Verlag von Carl Busch. Die Eröffnung der neuerbauten eitba im Freien)— in der Liboriusstrasse, zeigen biermit ergebenst an und Benutzung ein. Gelsenkirchener Reitbahn, Ges. m. b. H. (verdeckt und Gelsenkirchen laden Interessenten zur gefl an forde 3.4 * Unübertroffenes Waschmittel: Lack. Msaubummauern. on Haustrauen streichet mit Oelbermann's Lack als eiwas halbarem u. Gatem geringwertige Lacke lohnen Mühe und Arbeit nicht. Oelbermann's Lack der bese! Wattescheid. Oststraße 22. Schutamarke Carl Berghaus. sandidaten die Veröffentlichung der Kandidaturen erfolgt demnächst. Pest, 7. Mai. In der gestern hier abgehaltenen Versammlung der Bäckergehülfen wurde beschlossen, am 12. Mai in den Ausstand zu treten, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Gleichzeitig wurde in 24 anderen ungarischen Städten der Streik proklamiert. Rom, 7. Mai. Der deutsche Kronprinz und Prinz, Eitel Friedrich sind gestern Abend nach Berlin zurückgereist. Zur Verabschiedung waren u. a. der Herzog der Abruzzen und der deutsche Botschafter am Bahnhofe awesend. London, 7. Mai. Wie aus Galkayn(Somaliland) gemeldet wird, ist die Lage dort unverändert. Die Stellung der Truppen hat keinerlei Aenderung erfahren. In verschiedenen Gebieten wird eine Auswanderung der Eingeborenen festgestellt. Die Eingebornen ziehen sich immer mehr ins Innere zurück. Der Zustand der Verwundeten ist befriedigend. Warschau, 7. Mai. Am 3. Mai wurden in dem Orte Lodz 400 Personen verhaftet und in die Zitadelle von Warschau eingeliefert. Konstantinopel, 7. Mai. In Saloniki sind weitere 4 italienische Kreuzer eingetroffen. Der gestrige griechische Georgstag ist hier und in Saloniki ruhig verlaufen. New=York, 7. Mai. Deutsche Seeleute von dem Oeldampfer Phöbus retteten mit eigener Lebensgefahr 26 franz. Seeleute. Berlin, 7. Mai. Die berühmte Künstlerin Agnes Sorma hat nach 14jähriger Ehe die Scheidung von ihrem M#bl, Zimmer Gatten, dem Grafen Mito, eingeleitet und sich zur Er- in der Nähe des Ueckendorfer Bahnholung in ein Sanatorium zurückgezogen.. 467.—5„. shofes und der Zeche Holland an 1 — In einer Apotheke in der Elsasserstraße entstand bei der Destillation von Präparaten eine Explosion, wodurch das Laboratorium in Brand gesetzt wurde. Der Apothekenbesitzer und sein Assissent wurde in einen Nebenraum geschleudert, glücklicherweise aber nur leicht verletzt. Briefkasten der Redaktion. F. A. 100. Die Adresse der Bergvorschule Wattenscheid ist in obiger Bezeichnung gegeben. Vorsichtshalber können Sie ja hinzufügen: z. H des Herrn Berameisters Overthun, welcher Vorsitzender des Kuratoriums ist Der Unterricht beginnt am 15. d. Mts. Es dürfte zu empfehlen sein. Meldungen sofort zu machen, da gewiß vorläufig nur eine beschränkte Zahl berücksichtigt werden kann. Mett=rfest. Bedeutend längere Haltbarkeit der Kallfarbe ist dadurch zu erzielen, daß man bei der Herstellung der Brühe gleiche Teile Kalk und frisches Blut, welches durch Schlagen von Fibrin befreit wurde, mischt Auch soll ein Zusatz von Alaun günstig wirken Sollte die Farbe zu dunkel ausfallen, so ist die Beigabe g ößerer Kalkmengen bis zum Verhältais von 8: 1 statthaft. Tagesbericht des Bankhauses Hermann Schüler zu Bochum Bochum, 7. Mai. Der Kohlenkuxenmarkt zeichnet sich durch umfassende Nachfrage in schweren Werten aus, bevor„ Simtcer für Damen passend, zu vermieten. Hochstraße Ro. 7. 2 bessere zu Bl. oder 2 Herren zu vermieten. Zu erfragen Reckendorf. Bochumerstraße 232. 2—1 ordentliche Leute erhalten Kost und Logis. Hochstraße 80. Rost uns Togls Vödestrase Nr. 36. Hochfeine Centeifngen=Butter versendet 8 Psd. rotto fr. 9. 20 Mk. Süßrahm=Taf. Butter fr. 8.20 Mark, franko gegen Nachnahme. Marie Volgt, Kaukehmen Ofpr. Bessere von 3 Zimmern nebst Küche mieten gesucht. Off. unter 2089 an d. 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Bei der unter No. 258 eingetragenen Firma Lehmkuhl und Vorchard zu Gelsenkirchen(Inhaber Kaufmann Bernard Borchard zu Gelsenkirchen) ist am 24. April 1903 eingetragen worden: Den Kaufleuten Karl und Heinrich Borchard zu Gelsenkirchen ist Prokura erteilt und zwar so, daß ein jeder selbständig als Prokurist handeln kann. Die Firma war bisher unter No. 383 des Firmenregisters Sagenege Bekanntmachung. Das diesjährige Impfgeschäft im 7. Poltzeibezirk(früheres Amt Ueckendorf) wird in der Zeit vom 5. Juni bis 24. Juli im Saale des Wirtes Hermann Dreikauß, Südstraße No. 34, abgehalten werden. Den Eltern, Pflegeeltern oder Vormündern der Impfpflichtigen werden noch besondere Vorladungen zugehen. Wer von den Erstgenannten eine solche Vorladung bis zum 19. Juli er. nicht erhalten hat, wird aufgefordert, sich an dem genannten Tage im oben bezeichneten Impflokale zu melden. Die Eltern, Pflegeeltern oder Vormünder der Impflinge werden hiermit aufgefordert, die Impflinge in den auf den Vorladungen angegebenen Terminen pünktlich zu gestellen, oder den Nachweis zu erbringen, daß die Impfung mit Erfolg stattgefunden hat, oder aus einem gesetzlichen Grunde vorläufig oder gänzlich unterbleiben darf. Wird ein Impfpflichtiger von den öffentlichen Impfungen wegen Ausführung der Impfung durch einen Privatarzt zurückbehalten, so ist dies vor dem Termine schriftlich anzuzeigen. Die Impflinge haben mit reingewaschenem Körper und sauberen Kleidern zur Impfung zu erscheinen. Die Vorladungen zum Impftermine sind sowohl bei der Impfung als auch bei der Nachschau vorzuzeigen. Auf die Befolgung der auf den Vorladungen abgedruckten Verhaltungsvorschriften wird noch besonders aufmerksam gemacht. Gelsenkirchen, den 29. April 1903. Die Bostze: Prtgatung. Rechnungs=Abschluß der gemeinsamen Ortskrankenkasse der Stadt Wattenscheid für 1902. Einnahme. 1. Kassenbestand aus 1901..... 14,02 Mk. 2. Zinsen von Kapitalien. 353,68„ 3. Eintrittsgelder 608.50„ 4. Gesamtbeträge 12558,32„ 5. Ersatzleistungen Dritter..... 431.23„ Summa 13965,75 Mr. Nuchgabe. 1. Für ärztliche Behandlung.... 1669,00 Mk. 2. Für Arznei und Heilmittel. 1271,64„ 3. Kranken= und Sterbegelder# 2697,22„ 4. Pflegekosten von Krankenanstalten.. 4801,40„ 5. Ersatzleistungen an Dritte... und zurückgezahlte Beiträge 1252,59„ 6. Für Kapitalanlagen..... (Zuführung zum Reservesonds) 1361,20„ 7. Verwaltungskosten..:.. 887,80„ 8. Sonstige Ausgaben. 13,00„ Summa 13953,85 Mk. Die Einnahme beträgt 13965,75 Mé. Die Ausgabe beträgt 13953.85 Mk. Mithin Bestand 11.90 Mk Wattenscheid, den 29. April 1903. Der Vorsitzende: Allee feinste 10 Pfg.- Zigarre in den meisten Wirtschaften sowie in der Zigarren=Handlung von Adolf Marten zu haben. — Gar. seidefreien— Ret=, Weiß=, Schwed.=, Luzerner= Klee-Samen— viele Sorten Gräser und Grasmischungen für Rasen, Bleiche, Wiese und Weide. Saathafer, Saatwicken, Großebohnen, Bangerbsen. Runkeln-Samen ckendorfer und andere vorzügl. Sorten. Ferner sämtliche Garten- Sämereien in bekannter keimfähiger frischer Ware, dozu echten Ohlendorf'schen Pern Guano Pfund= und Sackweise empfiehlt Oststr. 6. Eduard Dyokerhof, Auerstr. 33. Zonspracher 868. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschluss gefallen, meinen innigstgeliebten Gatten, unseren herzensguten Vater, Schwiegervater und Grossvater, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel den Kürschner Hermatht-Schafs nach voraufgegangener Operation, wohlvorbereitet durch den Empfang der heil. Sterbesakramente, im Alter von 52 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. " Die trauernden Hinterbliebenen. Wattenscheid, Wanne, Gelsenkirchen, Dortmund, Camen, Duisburg, den 5. Mai 1903. Die Beerdigung findet Samstag, den 9. Mai, morgens8.30 Uhr, vom Sterbehause, Oststrasse 11, aus stalt; darnach die feierlichen Exequien in der Pfarikirche Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere innigstgeliebte unvergessliche Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Ww. Schafm-Schafts-Konla Ottilie geb. Eickenscheidt heute morgen 7,30 Uhr nach längerem, mit grösster Geduld ertragenem Leiden zu sich zu nehmen. Sie starb, wiederholt gestärkt durch die hl. Sterbesakramente, vertrauend auf Gottes Liebe und Barmherzigkeit, ganz ergeben in seinen hl. Willen im 75. Lebensjahre. Leitbe b. Wattenscheid, Störmede Kreis Lippstadt, Ghent (Minnesota), Glehn bei Neuss, Herdringen bei Hüsten, Günnigfeld bei Wattenscheid, Bisplinghof bei Waltrop, Leithe bei Kray, den 5. Mai 1903. Namens der trauernden Hinterbliebenen: L. Schulte Kemna. Die Beerdigung fludet am Samstag, den 9. Mai, morgens 8 Uhr, vom Sterbebause, 9 Uhr auf der Familiengruft in Steele, statt. Das Beelenamt nach derselben in der Pfarrkirche au Steele. Sämtl. Schuhmacher=Bedarfs=Artikel, KernSohlleder in garzen Häuten und im Ausschnitt billi st. Ia Oberleder und fertige Schäfte empfiehlt zu billigsten Preisen die Lederhandlung und Schäftestepperei von Ewald Borchard, Wattenscheid, Nordstr. 1. Grautla. pt. verz. Kettengeflechte für Gartenzäune und Hühnerhöfe empfichlt in jeder Stärke u. Breite, aorte Grabeschippen und Harken. Heinr. Rehwoldt, Wattenscheid, Kalserplatz 3. leuten empfehle nein Lager in Trauringen eignen Fabrikats. Sämmtliche Ringe sind mit dem deutschen Reichsstempel versehen. Das Eingravieren der Namen sofort und umsonst. herm. hengstenberg. Seibschente. Dattenscheid, Ollstraße 4. Am Dienslag eine gute 8515n unt getanden. Der Eigentümer kann dieselbe abholen bei Peters, Weststraße 14. Dusthgeun Aerizieher auf der Hochstraßse verloren gegaugen. Abzugeben gegen Belohnung in der Exped. d. Zig. 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Aus dieser geht hervor, daß die einkommensteuerpflichtige Bevölkerung seit 1892 im preußischen Staate in unausgesetzter gleichmäßiger Zunahme begriffen ist; in Hundertteilen der gesamten Einwohnerzahl stieg diese Bevölkerung von 29,92 v. H. auf 39,54 v. H. Trotz dieser starken Zunahme muß auffallen, daß noch immer mehr als 60 v. H. der Bevölkerung steuerfrei bleiben. Es wäre aber falsch, daraus ohne weiteres zu schließen, daß tatsächlich ein so bedeutender Teil 900 M. Einkommen nicht erreicht. Ganz abgesehen von den zahlreichen gesetzlichen Freistellungen ist namentlich für die Landbevölkerung in sehr vielen Fällen ein erheblich höheres Einkommen anzusetzen, wenn man, wie es für die volkswirtschaftliche Beurteilung allein richtig ist, den Naturallohn der Arbeiter, Wohnung, sonstige Leistungen des Arbeitgebers usw. in Geldwert umrechnet. Es ist ganz unzweifelhaft, daß der Prozentsatz der Einkommensteuerverpflichtungen bei diesem Ansatz sehr bedeutend größer sein, das gesamte Bild des Einkommens der preußischen Bevölkerung sich also erheblich günstiger gestalten würde. Andererseits darf man aber auch nicht verkennen, daß die starke Zunahme des Wohlstandes seit 1892 teilweise eine nur formale ist und auf genauerer Einschätzung und vollständigerer Erfassung der steuerpflichtigen Einkommen beruht. Diese beiden Gesichtspunkte muß man bei Beurteilung der im folgenden gegebenen Zahlen stets gegenwärtig halten. Es liegt auf der Hand, daß in den Städten der Anteil der Einkommensteuerpflichtigen an der Gesamtbevölkerung höher ist als auf dem Lande, er betrug 1901 in den Städten 48,95 v. H., auf dem Lande 32,40 v. H.(unter „Land“ sind hier wie im folgenden alle Gebiete mit Ausnahme der Stadtkreise verstanden, also auch die Vororte großer Städte, die selbst städtischen Charakter tragen.) Welches waren nun 1901 diejenigen Städte, in denen die einkommensteuerpflichtige Bevölkerung den größten Anteil hatte?(Ausgeschlossen bleiben Städte unter 100 000 Einwohnern.) Obenan steht Dortmund mit 77,46 v. H., es folgen Düsseldorf mit 75,55 v. H., Essen mit 75,35 v. H., Krefeld mit 72,94 v. H., Charlottenburg mit 70,43 v. H., Halle mit 61,28 v. H., Berlin mit 60,66 v. H., Magdeburg mit 59,78 v. H., Hannover mit 58,05 v. H.; an letzter Stelle stehen Breslau mit 38,30 v. H., Posen mit 33,45 v. H., Danzig mit 31,89 v. H. und Königsberg(Pr.) mit 27,35 v. H. Von diesen Städten dat Posen eine merkbare Abnahme seiner einkommensteuerpflichtigen Bevölkerung zu verzeichnen, während diese in allen übrigen zugenommen hat, in Hannover von 43,14 v. H. auf 58,05 v. H. Es ist ganz augenscheinlich, daß die oben an erster Stelle stehenden Städte ihren hohen Prozentsatz weniger einer starken Anhäufung von Besitzern großer Einkommen, als der großen Zahl dort ansässiger, gut gelohnter Industriearbeiter verdanken; es wäre also falsch, aus den mitgeteilten Zahlen ohne weiteres auf den„Reichtum“ der Städte zu schließen, dafür würde die Höhe der gezahlten Steuern maßgebend sein, nicht der Anteil der Einkommensteuerpflichtigen an der Gesamtbevölkerung, Schließen wir nun die Freigestellten und diejenigen, deren Veranlagung noch ausgesetzt war, aus und berücksichtigen lediglich die tatsächlich veranlagte Bevölkerung (Zensiten und deren Angehörige), so ergibt sich folgendes: Im preußischen Staate hat von 1896 bis 1901 der Anteil der Veranlagten von der Gesamtbevölkerung von 29,30 v. H. auf 34,75 v. H., also um 5,45 v. H. zugenommen. Im Stadtkreis Berlin ist der Anteil der Zensiten am höchsten; er betrug 53,85 v. H., die Zunahme seit 1869 aber„nur 5,23 v. H. Den niedrigsten Anteil von allen Provinzen hat Ostpreußen mit 17,47 v. H. und einer Zunahme von 0,78 v. In den einzelnen Regierungsbezirken sind die Unterschiede viel größer, obenan stehen hier Düsseldorf mit 34,35 v. H. und einer Zunahme von 14,35 v. H. und Arnsberg mit 58,50 v. H. mit einer Zunahme von 10,28 v. H., erst dann folgt Berlin. 2 Bezirke, nämlich Köslin und Gumbinnen, haben sogar einen Rückgang der Zensiten zu verzeichnen. Faßt man die verschiedenen Einkommen zu Gruppen zusammen, so zeigt sich die Stufe von 900 bis 3000 bei weitem am stärksten besetzt, von je 10000 der Bevölkerung gehörten im Jahre 1901 dazu 3044 im Staatsdurchschnitt, zu der folgenden Gruppe von 3000 bis 6000 M. nur noch 280, zur Gruppe von 6000 bis 9500 M. noch 74, zur Gruppe von 9500 bis 30 500 M. nicht viel weniger, nämlich 62, zur Gruppe von 30 500 bis 100000 M. nur 13 und über 100000 M. versteuerten von je 10000 nur 3. Vermischtes Hannover, 6. Mai. Ueber die Nachricht, daß Prinz Prosper Arenberg welcher wegen Ermordung eines Eingeborenen in Südwestafrika zum Tode verurteilt und dann zu 15 Jahren Gefängnis begnadigt worden war, nunmehr vollständig begnadigt und aus dem Gefängnis entlassen sei, wird mitgeteilt, daß der Verwaltung des hiesigen Gerichtsgefängnisses, in welchem der Prinz seine Strafe verbüßt, von einer Begnadigung desselben nichts bekannt ist und daß sich der Prinz nach wie vor im Gefängnis befindet. Bislang ist kein Versuch gemacht worden, die Strafe zu ermäßigen oder Begnadigung herbeizuführen. Der Prinz wird wie jeder andere Gefangene behandelt.— Die rasche Begnadigung würde auch allgemeines KopfschüthabeAm Mittelstuck befindet sich ein herzformigrr er hungrr dem Porträt des Kasers. Das Schmuckstüick wird von Kaiserin mit Vorliebe getragen. teln erregt huren. — Ein ganz eigenartiges Armband besitzt die deutsche Kaiserin. Es ist nach dem Reichsboten ein Geschenk des Kaisers und besteht aus sieben Gliedern, je von der Größe eines länglichen Einmarkstückes. Die Glieder in Gold gefaßt und mit Brillanten besetzt, zeigen in Emaillebrand die Bildnisse der Kaiserlichen Kinder, und zwar in der Mitte das der Prinzessin Luise Viktoria; nach rechts folgen die Bildnisse des Kronprinzen Wilhelm, des Prinzen Oskar und des Prinzen Joachim, nach links der Prinzen Eitel Friedrich, Adalbert und August Wilhelm. M lstück befindet sich b#e##förmiger Arhänger mit der O 0 Eine Maifeier bürgert sich auf der Universität Tübingen ein. In der letzten Stunde des Monats April, kurz vor dem Zwölfuhrschlag, stellen sich die Angehörigen der vier studentischen Korps in Kneipjacken um den aus alter Zeit stammenden Marktbrunnen vor dem altertümlichen Rathause auf. Mit dem Glockenschlag, der den Anbruch des Wonnemonats anzeigt, ertönt das Lied: Der Mai ist gekommen. Nachdem das Lied verklungen ist, huldigt einer der Musensöhne in einer Rede dem König Mai. Dann wird auf der steinernen Brüstung ein kräftiger Salamander auf das Geburtstagskind gerieben und die Bierkrüge zerschellen an dem altehrwürdigen Marktbrunnen. An dieser nächtlichen Maifeier nimmt eine stattliche Anzahl Zuschauer auf dem weiten Marktplatz teil. — Böse Erfahrungen mit dem Spiritismus machte ein reicher Kaufmann aus Warschau, Hr. Nathan Zamarowski, der vor einigen Tagen nach Paris gekommen und in einem Hotel des Quartier de l'Europe abgestiegen war. In einem Konzert, wo er sehr merkwürdigen Versuchen von Gedankenübertragung beigewohnt hatte, machte er die Bekanntschaft eines jungen Mannes und einer jungen Frau, die neben ihm saßen. Da Hr. Zamarowski in der Unterhaltung, die er mit den beiden anknüpfte, ein großes Interesse für die„okkulten Wissenschaften“, kundgab, machte ihm der junge Mann den Vorschlag, einer höchst interessanten„Seance" beizuwohnen, die Samstag(18. April) bei einem seiner Freunde in der Rue Richer stattfinden sollte. Zamarowski erschien am festgesetzten Tage in der Rue Richer. In der angegebenen Wohnung fand er außer dem jungen Paare, dessen Bekanntschaft er im Konzert gemacht hatte, 2 junge Damen, von denen die eine ein berühmtes Medium sein sollte. Um die Verbindung mit den Geistern herzustellen, löschte man das Licht aus, und Nathan Zamarowsky konnte sich mit dem Geist seines Vaters unterhalten. Gegen Mitternacht ging er sehr zufrieden nach Hause und verabredete sich mit seinen Freunden für den nächsten Tag. Als er aber im Hotel angekommen war, merkte er zu seinem Schreck, daß sein Portefeuille mit 15000 Frcs. in Banknoten verschwunden war. Er eilte sofort nach der Rue Richer zurück, aber seine Freunde und das berühmte Medium waren nicht mehr dort und sind auch bis jetzt nicht zu finden gewesen. Die Polizei, der er sein Mißgeschick meldete, gab ihm nur schwachen Trost und riet ihm, in Zukunft im Verkehr mit Geistern sehr vorsichtig zu sein. — Duellantinnen. In Moskau sand dieser Tage zwischen der Frau eines hohen Militärs und der Arztwitwe Marie Wosikow ein Säbelduell statt, in dem die letztere eine schwere Verwundung am rechten Arm erhielt. Die beiden Duellantinnen schieden unversöhnt. Die Ursache des Zweikampfes bildete ein Wortwechsel, in dem die Arztwitwe ihre Gegnerin beschuldigte, Beziehungen zu einem jungen Offizier zu unterhalten. Als Zeugen fungierten bei dem Duell Freundinnen der beiden Duellantinnen. — Eine Nordpol=Expedition mittelst Unterseeboot. Die bereits früher gehegte Annahme, daß die drahtlose Telegraphie geeignet sei, in den Dienst der Polarforschung gestellt zu werden, wird jetzt zur Verwirklichung gelangen. Bei der submarinen Nordpolerpedition, die der Münchener Dr. Scholl gemeinsam mit Dr. Anschütz=Kaempfe ausrüstet, wird die Funkentelegraphie eine wichtige Rolle spielen. Dr. Scholl hat sich zu diesem Behufe an die Gesellschaft für drahtlose Telegraphie gewandt, welche ihm ihre Unterstützung zugesagt hat. Die Gesellschaft wird für das Unternehmen auf der Insel Spitzbergen eine große funkentelegraphische Anlage nach dem System Braun=Siemens& Halske errichten. Eine korrespondierende Station wird sich bei der Expedition befinden und auf diese Weise während der ganzen Fahrt dauernd den Verkehr mit der Stationsbasis aufrechterhalten können. Die genannte Gesellschaft beabsichtigt, binnen kurzem die vorbereitenden Versuche in Gemeinschaft mit Dr. Scholl anzustellen. — Eine merkwürdige Reise. Den verschiedenen Wettfahrten und Wettmärschen nach Paris wird sich binnen kurzem eine neue, wohl die originellste von allen, beigesellen. Es hat sich ein Sonderling gefunden, der mit einem anderen die Wette einging, einen schweren Steirerwagen persönlich nach Paris zu ziehen. Das„Pr. Tagbl.“, welches die Modalitäten dieser seltsamen Wette ausführlich mitteilt, kennt die Namen der beiden Wettenden. Es sind dies der Gastwirt Ziegler in Ischnernoschin, der die Fahrt unternehmen will, und Freiherr v. Siegel, mit dem er gewettet hat. Ziegler wird die Ronte über Tachau, Bamberg, Würzburg, Kaiserslautern einschlagen und bei Metz auf französischen Boden übergehen und via Verdun, Chalons, Reims, Epernay Paris erreichen. In jeder Uebernachtungsstation hat er sich seine Reise=, bezw. Beglaubigungspapiere visieren zu lassen. Ueberdies ist in jedem bedeutenden Orte der vorgeschriebenen Ronte für einen entsprechenden Kontrolldienst Vorsorge getroffen. Ziegler muß den Steirerwagen ohne jede Beihilfe oder irgendwelche Unterstützung nach Paris ziehen. Die 76 Nie erle der Roman von Max von Weißenthurn. 63 Markus lachen würde, wenn er die Wahrheit erfuhr, dieser Gedanke brachte ihn zur Verzweiftung. Er sprang auf und eilte mit großen Schritten im Gemache auf und nieder. Und was würde Kuno denken, wenn er, wie es sich ja doch kaum vermeiden ließ, die Wahrheit erfuhr? Das Blut sieg ihm zu Kopfe bei diesem Gedanken, und er sching. die Augen nieder, weit er die Empfindung hatte, daß ihn das=Licht blende. Zum erstenmal in seinem Leben war, es ihm, als t.ine er das Haupt nicht hochhalten unter seinen Mitmenichen. Sich des Gespräches mit Irmgard zurückerinnernd, gedachte er unwillkürlich ihres sansten, sympathischen Wesens, ihrer freimüttzen Art, des kindlichen Vertranens, mit welchem sie ihm die Geschichte ihres Lebens mitgeteile hatte, soweit dieselbe auf Markus Bezug gehabt? War das gürt eine gutgespielte Komodie? War das Wirklichkeit? Er hatte sich dessen stets gerühmt, daß es ihm so nnendlich leicht sei, Charaktere zu lesen, in diesem Falle aber konnte er sich offenhar nicht sagen, was Wahrheit, was kunstvolle M.che sei. „Es kommt mir so feig vor gegen ein Mädchen den Kompf führen zu sollen,“ sagte er sich, zornig gegen sich selbst,„es ist, als ob ein Riese gegen eine Taude zu Felde ziehen wollte. Sie sah jo übel, so zart aus, es war keine Mache, ich bin doch nahe du ran gewesen, das zu erkennen; sch aber, ich erwies mich da, wo sie Hitfe von mir erwartete, als ihr ärgster Feind, und nur, weil sie Kuno liebt.“ Hauton verbrachte eine böse Stunde; dann wechselte seine Lauge wieder und er nannte seine Reflexionene#infältige, sentimentale Gefühlsduselei. Einem hübschen, weiblichen Weien, welches von frühester Kindheit an das Komödienspiel als Beruf betreibt, muß es freilich ein Leichtes sein, einen Mann zu bethören, wenn er sich nicht ganz bejonders davor hütete, ihr Wertzeug zuit weriden.#ee nc Wein er nun der Schauspieleri nachgas und Anndr er den zu einem unglücklichen wurde, dann traf die ganze Schuld, der ganze Vorwurf ihn allein, dann mußte er sich jagen, er selbst habe die Existenz des teuren Sohnes vernichtet, weil er sich von einer Circe hatte bleuden lassen. Wie stand er dann vor Kuno da? Nein, die Vorsehung hatte ihm Mittel und Wege in die Hand gegebeh, keinen Sohn zu reiten, er Meilte jeden Preis Er durfte nicht#ogern Was geschah aber mit dem Mädchen, wenn der Skandaloffenkundig wurde und ihr ernstlichen Schaden zufügte?„Würde sie nicht vielleicht doch noch die Worte überlegen, welche er zu ihr gesprochen und freiwillig auf Kuno verzichten? Wenn sie es nur thate! Hauton wünichte es und kam doch zu der klaren Erkenntnis, daß er sie nur höher achte, weil sie sich weigerte es zu thun Die Gefühle, welche sie in ihm wachgerufen, die Männkichkeit, welche sich davor aufbäumte, das arme, junge Geschöpf schutzlos einen Feinden zu überlassen, steigerte sich so sehr, daß er den Entschluß faßte, sie wenigstens noch emmal zu sehen und ihr Gelegenheit zu bieten, ihm ihre veränderte Willensmeinung kundZuthun. Sollte er ste im Taeater aufsuchen voer in ihrer Wohnung? Er entschloß sich zu ersterem, demn er sagte sich, daß, wenn Geruchte entstehen würden, der Umstand, daß ein Fremder zweimal raich nacheinander sie in ihrer Irivaiwohnung aufgesucht, zu weiterem müßigen, wenn nicht bisartigen Gerede Veraulassung geben könne Rach verließ er seine Wohnung und beschleunigte seine Schritte, denn er befürchtete, daß die Probe schon aus sein könne Mit einer gewissen Spannung stellte er sich die Frage, ob sie ihn denn überhaupt em zfangen werde. Der Bühneneingang stand offen, der Portier, welcher sonst immer dort zu verweiten pflegte, hatte sich allem Anscheine nach jür einige Augenblicke enferm. Hanton zögerte. Waren schon alle fort? Sollte er warten oder eintreten?? Erentschloß sich endlich zu letzterem und dog in einen schmalen, kleinen Gang Während er horchend stehen blieb, vernahm er laute Stimmen und schallendes Gelächter. Weswegen stieg ihm das Blut zu Kopf? Weswegen be,chleunigte er seine Schritte? Bald stand er auf der Bühne, sah er sich von Dekorations= stücken umgeben, die eine ländliche Scenerie darstellten. Der Ort, an welchemer horchend stehen geblieben, war von allen anderen verlassen Das Lachen und die Stimmen klangen von der anderen Seite herüber, er aber konnte jedes einzelne Wort vernehmen: 3 Drei weibliche Wesen standen mit lachenden, hohnvollen Mienen zusammen und sprachen alle drei in Irmgard hinein, welchhochauigerichter und tutenbleich den spottinstigen Blicken begegnete, die sie durchbohren zu wollen schienen. Während Hauton horchend dastand, kam Irmgard, ohne ihn zu sehen, in der Richtung auf ihn zugeschritten; er bemerkte ihr bleiches, schmerzverzerrtes Antlitz, den Ausdruck grenzenloser Verzweiflung in ihren Zügen. Plötzlich wurde sie seiner ansichtig und blieb stehen. Freudiges Hoffen regte sich in ihrer Seele und hastig kam sie auf ihn zu.„Ach, Sie sind es. Sie hören ja, welch' boshaftes Gerede über mich in Umlauf gesetzt wird. Sie thun dergleichen als wollten sie meinen Worten keinen Glauben schenken, diese Damen, Sie aber sind in der Lage, meine Unichuld zu beweisen. Um Gottes Barmherzigkeit willen, reden Sie nnn auch.“ Ehe er wußte, wie ihm geschah, hatte er die Worte hervorgestoßen:„Versprechen Sie, was ich von Ihuen begeyre.“ Der Blick, welchen Sie ihn zuwarf, veranlaßte ihn fast unwillkürlich, einen Schritt zurückzutreten. Es lag so viel Verachtung, so viel Schmerz, so viel Verzweiflung in demselben, aber auch Mitleid, grenzenloses Mitleid mit dem Manne, der so zu handeln im stande war.„Wie ist es nur denkbar," riefe sie lebhaft,„daß ein Mensch zwei so grundverschiedene Naturen in sich vereint. Sind Sie nur gegen mich grausam? Möge der Himmel Ihnen verzeihen, ich will versuchen, es zu lernen.“ Sie hatte sich abgewandt und war rasch dem Ausgange zugeschritten. Verachtung, Schmerz und Miskeid sprachen immer noch klar und deutlich aus ihren schönen Augen, Wenn je ein Mann sich eines Verbrechens schuldig fühlte, so war es Hauton. Er hatte die Empfindung daß, wenn diese arme, junge Person nun wirklich schlechte Pfade wandle, nicht sie, sondern er dafür verantwortlich sei. Er drückte die Hand vor die Augen, als blende ihn plötzlich zu starkes Licht, daun irgt errasch entschlossen auf die Gruppe der Schauspielerinnei## „Ihr seid Weiber,“ sprach er heftig,„und fbllter meilschliches Erbarmen kennen, Eure Worte aber strafen Euch Lügen: sind Unschuld und Seelenreinheit Euch fremd, daß Ihr es wagt, un diesen beiden zu tasten, daß Ihr Vergnügen daran finde., jede Schlechtigkeit zu glauben und weiter zu verbeeiten, von derman Euch gesprochen haben mag.?“ Verwundert starrten sie ihn an. Seine Erscheinung, der Rusdruck seines Gesichtes, seine Wortr, all das verfchtte dennn doch nicht, einen gewissen Eindruck auf sie hervorzurufen. 104,20 Ziebang 19. Mal Seteras: L.o0se: 14 11 Loose 10 A, Porto u. 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Die altbekannte Matrosenblou'e wird auch in diesem Jahr, nichts von ihrer Beliebtheit einbüßen und Knaben und Mädchen werden sich gleichmäßig an ihrer lustigen Bequemlichkeit freuen, welche die Bewegungsfreiheit in keiner Weise hemmt. Unser Modell No. 627 — g zeigt ein Bübchen in einem derMatrosenanzug, zu dessen Womrs Cch 9 welches gute Zeugn. hat findet Stelle Essenerstraße 21, Gelsenkirchen. Ein kräftiges Dienstmadchen nicht unter 18 Jahren per 15. Juni nach Solingen gesucht. Zeugnisse mit Lohnansprüchen an Frau F. Klavonn, Solingen, Kaiserstraße 282 zu richten. Per 15. Mai d. I ein prop. kath. Lehrmädchen m. guter Schulbild. gesucht. Dieselbe kann sich auchjauf Wunsch im Haush. ausbilden. Näh d. H. Kampmaun, Buchhdl., Gelsenk.=Ueck., Schulstr. 43. 2 Modell No. 5000. artigen Matrosenanzug, Flannell verwendet wurde. Wenn die Mädchen größer verden, verhpgge. Fom der Matrsfentrogen nicht viek, unr die Gensen man nicht mehr so ganz lose ringsum hängen, wie es charakteristisch für die Matrosenblousen ist. Man hält sie vielmehr in der Art wie die Blousen Erwachsener, indem man sie nur in der vorderen Mitte, blousig überhängen während sie seitlich und hinten straff in den Gürtel genommen werden. Einen derartigen ganz besonders kleidsamen Anzug veranschaulicht Modell No. 566. Dasselbe besteht aus dunkelblauem Voile. Das Röckchen ist, wie ersichtlich, riungsum in breite Tollfalten geordnet und mit dunkelblauen Tafftblenden besetzt. Die Blousenteile der Taille sind in Gruppen von Fälichen gesteppt. Der breite zackige Matrosenkragen besteht aus weißem Spitzenstoff und ist am Rande gleichfalls mit Blenden aus dunkelblauer Tafftseide verziert, welche ihm einen originellen und wirksamen Abschluß geben. Schä pe von dunkelblauer Seide. Zum Schlusse noch einiges über die Jacken und Mäntel. Wie bei den Großen, so herrscht auch bei den Kleinen allgemein die Sackform vor. Ist sie doch das denkbar bequemste und praktischste, und außerdem für jedes Alter kleidsam. Jacken und Mäntel sind gleichmäßig in Saccoform gehalten und mit Schulterpelerinen und Geishaformen auf gestattet. Ja diese Geisha oder Stehbrustformen sind wie eine Uniformierung in dieser Saison aufgetreten und auch die Kindersachen sind nicht davon verschont geblieben, sodaß wir auch hier immer dasselbe sehen. Geishaformen mit und ohne Schulterpelerinen, ab und zu in eine Stolaform umgewandelt in mehr oder minder eleNo. 627. Kirorerzeno erscheinen Alle, d. eine zarte,weiße Haut, rosigen, jugendfrischen Teint und ein Gesicht ohne Sommersprossen und Hautunreinigkeiten haben, daher gebrauchen Sie nur: Radebeuler Steckenpferd=Lilienmilch=Seife v. Bergmann& Co„ Radebeul-Dresden à St. 50 Pf bei: H. Schauerte& Co., Heinr. Schmidt, Drog. ganter Ausführung, aber im Großen und Ganzen immer dasselbe. Wie aus allem vorausgehendem ersichtlch ist, sind die Formen der Kinderkleider trotz aller Vielseitigkeit doch recht einfache geblieben, so recht dazu geeignet, im Hause angefertigt zu werden, was ja von Alters he da wo man rechnen mußte, immer der beliebteste Weg der Beschaffung für Kindergarderobe war. Bietet dies doch außer der Gewähr für Haltbarkeit noch keine Vorteile wie sie in der Verwendung von Stoffresten, Verwertung getragener Kleidungsstücke Erwachsener liegen. Man braucht ja so wenig Materiol für Kinderkleidchen, und jedes Stückchen Seide, jedes Endchen Stickerei läßt sich aufs beste verwenden. Auch die Hauptschwierigkeit, der korrekte Zuschnitt ist vollständig verschwunden, seitdem spezielle Jastitute(wie die Internationale Schnittmanufaktur, Dresden) sicher passende Schnitte in reicher Auswahl bieten. Modell No. 566.