ü Jer 4gEi.„„ Nr. 201. (1. Blatt.) Freitag, den 2. September 1898. 30. Jahrgang. S„ (10 47 Organ für Stadt& Amt Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage und kostet vierteljährlich inel. Botenlohn 2 Mk., in der Geschäftsstelle 1.75 Mk. vorauszahlbar.(Im Posthebiet 2 Mk.) Kattenscheid& Leur Kemendors. Anzeigen werden die Petitzeile ober deren Raum mit 15 Pfg., für Auswärts mit 18 Pfg., Reklamen 60 Pfg. pro Zeile berechnet. Eine Zusage für bevorzugte Stellung kann nicht gegeben werden, billige Wünsche werden gern erfüllt. Scheiftleitung, Druck und Verlag von Coul Busch in Wattenscheid. Telephon Nr. 181. Der neueste Krach in Paris. Die Verhaftung des Oberstlieutenants Henry und dessen Selbstmord haben, wie zu erwarten war, nicht nur in Paris sondern in der ganzen gebildeten Welt das größte Aufsehen hervorgerufen und das Beweismaterial für die angebliche Schuld des Exkapitäns Dreyfus derart erschüttert, daß jedem Unbefangenen ein längeres Hinausschieben der Revision des Dreyfusprozesses als Unmöglichkeit erscheinen muß. Unsere Vermuthung, daß es sich in erster Linie um den vom Kriegsminister Cavaignac am 7. Juli d. J. an 3. Stelle verlesenen Brief handelt, findet volle Bestätigung, und um die Bedeutung des Eingeständnisses der Fälschung dieses Briefes zu würdigen, muß man sich daran erinnern, daß Cavaignac ihn ausdrücklich als Hauptbelastungsdokument gegen Dreyfus bezeichnete, weil der letztere darin zum ersten Male mit vollem Namen genannt sei! Bei der jetzigen neuen Wendung der Angelegenheit scheint sich Cavaignac, der sich zuerst anscheinend selbst hat täuschen lassen, übrigens als ehrlicher Mann benommen zu haben. Wie gemeldet, hatte er seit mehreren Tagen infolge der von ihm eingeleiteten Untersuchung Zweifel an der Echtheit der von ihm von der Kammertribüne verlesenen Schriftstücke gefaßt. Am Dienstag ließ er Henty rufen und verhörte ihn in Gegenwart seines Kabinetsdirektors Generals Rose über die Art, wie die Schriftstücke in seine Hände gekommen seien. Nach einigem Zögern hat Henry eingestanden, die Schriftstücke gefälscht zu haben, und versucht, darzulegen, er habe es angesichts der Nothwendigkeit gethan, neue Beweise für die Schuld Dreyfus' herbeizuschaffen. Cavaignac, durch diese Enthüllungen aufs tiefste ergriffen, ordnete die sofortige Festnahme Henrys an und begab sich sogleich zu Brisson, der dem Vorgehen des Kriegsministers voll zustimmte. Die meisten Pariser Blätter erinnern nunmehr daran, daß Pellieux unter Eid die Echtheit der von Henry gefälschten Briefe bekräftigte und die Aussage Pellieux von den Generalen Gonse und Boisdeffre unter Eid bestätigt wurde. Das Geständniß Henrys hat auch diese hohen Offiziere in Mitleidenschaft gezogen; sie bereits vom Dienst suspendirt. Henry hatte übrigens keine Ahnung von dem ihm bevorstehenden Schicksal. Gegen Abend erschien ein Generalstabsoffizier im Auftrage des Kriegsministers bei ihm; Henry nahm von seiner Frau Abschied, sagend, der Minister lasse ihn rufen; er glaube, es handle sich um eine Mission. Esterhazy erklärte einem Reporter, der ihm noch Nachts die Nachricht von der Verhaftung Henrys überbrachte, mit vollster Ruhe, er habe absolut nichts von der Fälschung Henrys gewußt. Der „Eclair“, welcher zu den vom Generalstabe inspirirten Blättern gehört, erzählt, Henry habe vorgegeben, daß der Brief von einer sowohl militärische wie diplomatische Missionen aus. übenden Person herrühre. Das Blatt verlangte die rücksichtsloseste Züchtigung Henrys, der das denkbar infamste Verbrechen begangen habe. Die radikalen Blätter sprechen die Hoffnung aus, Cavaignac werde nunmehr offen seinen Irrthum eingestehen, und viele Blätter halten jetzt eine Revision des Dreyfusprozesses für gewiß. Der„Matin" erklärt, die Nachricht werde im ganzen Lande tiefe Bestürzung hervorrufen. „Figaro“ schreibt, Schmerz und Trauer werde die Armee erfüllen, wenn sie erfahre, daß der Chef des Informationsbüreaus eine solche Missethat beging und seine Vorgesetzten so schändlich täuschen konnte.„Petite Republique“ meint, die Geständnisse Henrys bildeten die Lösung eines schrecklichen Dramas, von dem Frankreich allzu lange gequält werde. „Rappel“ verlangt die sofortige Freilassung Picquarts und die Berufung Dreysus nach Frankreich, damit er vor den Richtern sich rechtfertigen könne. Ganz anders äußert sich diese Enthüllung natürlich bei dem edlen„Intransigeant“ und Konsorten. Das Blatt Rocheforts schreibt, wenn Cavaignac jetzt nicht endlich gegen die landesverrätherischen Dreyfusfreunde losschlagen werde(!), so würden in den nächsten Tagen in Paris die Gewehre von selbst losgehen. Im Ganzen geht aus den bisherigen Meldungen hervor, daß die gewaktige Bedeutung des Henryschen Geständnisses nicht nur in dem grellen Lichte, das dadurch von Neuem auf das Verfahren gegen Dreyfus fällt, sondern vor Allem auch darin beruht, daß es die tiefgehende Korruption, die selbst unter hohen Offizieren der französischen Armee herrscht, aller Welt offenbar macht. Die Erschütterung aller ehrlich denkenden Franzosen ist angesichts dieser neuesten Wendung der Dreyus=Angelegenheit nur zu verständlich. Berlin, 1. Sept. Der Kaiser beehrte gestern nachmittags den Reichskanzler Fürsten Hohenlohe mit längeren Besuche und nahm den Vortrag desselben entgegen. — Der Kaiser stattete gestern nachmittags dem köni gl. niederländ shen Gesandten Jonkheer van Tets van Goudriaan in dessen Wohnung aus Anlaß des Geburtstages der Königin Wilhelmin: der Niederlande einen längeren Gratulationsbesuch ab und empfing sodann, nach dem Schlosse zurückgekehrt, den Präsidenten des Oberkirchenrats, D. Dr. Barkhausen, und den Chef des Civilcabinets, Dr. v. Lucanus, zu Vorträgen. — Die Herbstparade des Gardekorps fand heute früh 8,30 Uhr statt, kommandiert vom General von Bock und Polach. Es erfolgte ein 2maliger Vorbeimarsch. Der Kaiser führte der Kaiserin das 1. Garderegiment vor, dessen Uniform er trug. Anwesend waren außer der Kaiserin, welche zu Pferde war, die Prinzessin Friedrich Leopold und der Prinz Leopold von Bayern. Letzterer setzte sich an der Spitze der Kavallerie. 12 Uhr führte der Kaiser die Fahnen ins Schloß zurück unter dem Jubel des Publikums. Es herrschte gutes Paradewetter. — Kaiser Wilhelm hat anläßlich der Thronbesteigung der Königin Wilhelmina von Holland derselben das 15. HusarenRegiment, garnisonicend in Wandsbeck bei Hamburg, verliehen. Der Kaiser machte hiervon der Königin und der Königinmutter Mittheilung. — Anmeldungen zu der Huldigungsfahrt der in Deutschland lebenden Oesterreicher und Ungarn nach Wien die vom 21.—25. Sept. stattfinden wird, nimmt das Reisebüreau „Kourier, in Berlin, Unter den Linden 56, entgegen. — Der 7. allgemeine deutsche Bergmannstag wählte als Ort der nächsten Versammlung Dortmund. — Der Staatssekretär des Aeußern, Dr. v. Bülow, empfing gestern Nachmittag die in Berlin weilenden Botschafter und Gesandten. Man nimmt an, daß in diesen Unterhandlungen auch der russische Abrüftungsvorschlag zur Sprache gekommen ist. — An amtlichen Stellen wird es als nicht ausgeschlossen angesehen, daß Versuche gemacht werden könnten, Sendungen frischen Obstes und frischer Obstabfälle aus Amerika, welche wegen Vorhandenseins der San Jose=Schildlaus bei einer Eingangsstelle von der Einfuhr zurückgewiesen worden sind, über eine andere Eingangsstelle in das Reichsgebiet einzuführen. Um solchen Versuchen vorzubeugen, will man bei etwaiger Wiederausfuhr solcher Sendungen die Umhüllung oder Verpackung sowie die Begleitpapiere zollamtlich entsprechend kennzeichnen und den in Frage kommenden anderen Grenzeingangsstellen die beanstandeten Sendungen nach Zahl der Kolli, Verpackungsart, Zeichen und Nummern der Kolli sowie Inhalt bekannt geben. — Die nächste Sitzung der ständigen Tarifkommission der Eisenbahnverwaltungen in Gemeinschaft mit dem Ausschusse der Verkehrsinteressenten findet am 20. und 21. September in Bremen statt. Unter den Verhandlungsgegenständen befinden sich u. A. Aufnahme des Artikels„geräucherte Fische“. in das Artikelverzeichniß des in Aussicht genommenen Eitgutspezialtarifs, Aufnahme lebender Pflanzen usw. in den Eilgutspezialtarif und Regelung der Tarifung von Papier und Pappe aller Art. — Die neueste Wendung der Affäre Dreyfus erregt auch hier das größte Aufsehen. In der Wiedergabe des von Oberst Henry gefälschten Schreibens ist eine Lücke, welche der Kriegsminister Cavaignac in seiner Rede vom 7. Juli offen gelassen hatte. Das Schreiben hatte nach den B. N. Nachr. folgenden Wortlaut:„Ich habe gelesen, daß ein Deputierter über Dreyfus interpellieren wird. Wenn der Kaiser mich fragt, dann werde ich niemals sagen, daß ich Beziehungen zu diesem Juden gehabt habe; das ist abgemacht. Wenn man Sie fragt, sagen Sie auch so, denn niemand darf jemals wissen, was mit ihm vorgegangen ist.“ — Die Enthüllung der vom Verband deutscher Kriegsveteranen gestifteten Gedenktafel für Kaiser Friedrich 3. an der Villa Zirio in San Remo findet am 18. Oktober statt. — Zur Vorgeschichte des russischen Abrüftungsvorschlages will die„V. P. C.“ aus diplomatischen Kreisen folgendes erfahren haben:„Bald nach dem Rücktritt Hanotaux' ließ Frankreich auf vertraulichem Wege unter Hinweis auf die wachsende Mißstimmung der öffentlichen Meinung in St. Petersburg wiederholt Vorstellungen machen, in denen der Wunsch nach einer intenfiveren politischen Bethätigung des franco=russischen Bündnisses sehr erkennbar war. Die russische Regierung verharrte diesen Vorstellungen gegenüber in dem Entschluß, sich zu keiner durch die eigenen Interessen des Zarenreiches nicht gebotenen Aktion drängen zu lassen. Andererseits wollte sie vermeiden, eine verstimmend wirkende Antwort zu erteilen. In diesem Zusammenhang wurde die Anregung des in St. Petersburg von sehr hoher schon seit längerer Zeit gehegten Abrüstungsgedankens für zweckmäßig erachtet.“ — Wie verlautet, sind die preußische, belgische, und holländische Regierung in Verhandlungen über den grenzüberspringenden Fabrikverkehr eingetreten. Bekanntlich hat dieser Verkehr gerade für die Stelle, wo die Grenzen der 3 genannten Staaten zusammenstoßen, eine große Bedeutung. — Den Handelskammern sind vom Handelsminister in letzter Zeit die verschiedensten Erlasse zugegangen. U. a. betreffen sie die Verzollung baumwollener Tricotstoffe bei der Einfuhr nach Serbien, die Verzollung von Ziegelsteinen bei der Ausfuhr nach Rußland, den Deklarationszwang für künstlich imprägnirte Schaumweine, sowie die Schädigung der deutschen Nadelindustrie durch Handhabung des russischen Waarenverzeichnisses. — Aller Voraussicht nach dürfte der nächstjährige Etat insofern einen Abschluß der im Anfange der 90ziger Jahre begonnen Reorganisation der Fabrikaufsicht bringen, als die letzten der bei der Aufsicht beschäftigten Gewerbe=Inspektoren danach ihre etatsmäßige Anstellung erhalten werden. Insgesammt waren in dem Organisationsplane 100 Gwerbeinspektoren vorgesehen. Von diesen waren bisher 94 fest angestellt, sodaß es sich im nächstjährigen Etat um die Schaffung von 6 neuen etatsmäßigen Stellen handeln würde. Friedrichsruh, 1. Sept. In dem Monat, der seit dem Tode des Fürsten Bismarck verflossen ist, wurden im hiesigen Schlosse, das gegenwärtig nur von der Familie des Grafen Rantzau bewohnt wird, keinerlei Besuche empfangen. Das Mausoleum, mit dessen Bau vor ungefähr 14 Tagen begonnen wurde, soll bis zum 15. November fertiggestellt werden; an diesem Tage soll die Beisetzung ohne jede größere Feierlichkeit erfolgen. Holtenau, 1. Sept. Torpedoboot S 85 wurde nachts bei schwerem Weststurm leck geschlagen. Die Mannschaft wurde im Belt von Fehmarn vom Divisionsboot D 4 gerettet. Aviso„Pfeil“ sammelt die noch nicht eingegangenen Torpedoboote. Das Flaggschiff„Blücher" läuft um 4 Uhr nachmittags in den Kanal ein. Dresden, 1. Sept. Gestern Abend wurde hier eine große Trauerfeier für unsern Ehrenbürger Bismarck veranstaltet. In Vertretung des Königs war Generallieutenant v. Ehrenstein erschienen, ebenso wohnte Prinz Friedrich August der Feier bei, an welcher die Spitzen der Staats= und städtischen Behörden, eine große Anzahl hoher Militärs sowie etwa 4000 geladene Personen teilnahmen. Superintendent Dr. Dibetius hielt die Festrede, welcher der Trauermarsch aus der Götterdämmerung vorausging. Gesänge beschlossen die eindrucksvolle Feier. Ausland. Wien, 1. Sept. Zu den Hoffesten anläßlich des Kaiserjubiläums, die in der Zeit vom 29. Nov.—2. Dec. stattfinden, haben sich bis jetzt angemeldet: Großfürst Wladimir in Vertretung des Kaisers von Rußland, das sächsische Königspaar, die Könige von Rumänien und von Serbien, der Kronprinz Victor Emanuel.— Kaiser Wilhelm und Kaiserin Auguste Victoria treffen nach der Orientreise am 14. Dec. hier ein, um den Kaiser zu beglückwünschen. Haag, 1. Sept. Choralgesang, Glockengeläut, festlich gekleidete Kinderscharen, oranische und niederländische Flaggen und Wimpel an Türmen und Häusern, Festgottesdienste, Paraden leiteten in ganz Niederland den Regierungsantritt der Königin ein. Der Mittelpunkt der gestrigen Festlichkeiten war der Gottesdienst in der Großen Kirche im Haag, dem die jugendliche Fürstin mit ihrer Mutter beiwohnte. D. Van der Flier, der Königin Wilhelmine in der Religion unterrichtet hat, hielt die Predigt. Am Nachmittage wurde durch das Staatsblatt der von uns bereits wiedergegebene Aufruf der Königin Wilhelmine bekannt. Allgemeine Genugthuung rief diese schlichte Kundgebung hervor. Die Königin dankt zuerst ihrem Volke für die Liebe und Anhänglichkeit, die es ihr während ihrer Kindheit erwiesen hat. Dieser Dank ist fürwahr gerechtfertigt. Dann verweist die Königin auf das Beispiel ihrer Mutter und erklärt, sie wolle regieren, wie es einer Fürstin aus dem Hause Oranien geziemt. Zum Schluß wendet sie sich an alle Niederländer mit den Worten:„Ich hoffe und erwarte, das euer aller Unterstützung, in welchem amtlichen oder gesellschaftlichen Wirkungskreis innerhalb oder außerhalb des Königreichs ihr auch immer euch befindet, mir niemals fehlen wird.“ Das sind goldene Worte. Mit feinem weiblichem Sinne ist hier ausgesprochen, was aus jedes Gemeinwesen paßt: nur durch ein inniges Zusammenwirken von Oberhaupt und Gliedern vermag es zu gedeihen. 1. Sept. Cavaignac hatte nach seiner Ernennung zum Kriegsminister einen Offizier seines Kabinets beauftragt, die Akten des Dreyfusprozesses in eingehender Weise zu prüfen. Am 15. August hatte dieser Offizier eine Fälschung bemeikt: er machte davon erst Meldung, als der Minister nach Paris zurückgekehrt war. Am gestrigen Dienstag wurde Henry durch den General Gonse in das Kabinet Cavaignacs geführt, worin sich auch die Generale Roger und Boisdeffre befanden. Henry, welchem das betreffende Aktenstück vorgelegt wurde, behauptete anfangs dessen Echtheit. Er erklärte auf weitere Vorhaltungen, das Schriftstück sei ihm unvollständig zugegangen, er habe die Schlußwendung hinzugefügt, und gestand schließlich, er habe das ganze Aktendokument angefertigt. — Der Chef des Generalstabs General Boisdeffre schrieb folgenden Brief an den Kriegsminister: Paris, 30. August. Herr Minister! Ich habe soeben den Beweis erhalten, daß mein Vertrauen in Henry, den Chef des Nachrichtendienstes, nicht berechtigt war. Dies Vertrauen, welches ein unbegrenztes 8 und war, hat mich dahin geführt, mich täuschen zu lassen und ein Dokument für echt zu erklären, welches es nicht war und Ihnen als echt vorzulegen. Unter diesen Umständen habe die Ehre, Herr Minister, Sie um die Enthebung aus brückung ven Houbtungen Hertam veranlaßten. Erst barnach kon 1c, wenn Sie auf Idrem verlozgzen gie. Bi, G.rächrung gelegten Gesuch entsprechen. Genehmigen Eit dir Versichtrung meiner herzichen Gesinnung, Lovutzager an seineigege gnebe nohm Konolopor die Enllassung des Generalffahse Nachdem Kriegsminister Cavaignac den Befehl zur Verhobe nichs geithan!“ Aus den Trausport zur Fetung sogte er kein Wort zu dem ihn begleitenden Offizier ch nicht das Bewußtsein von Zeit und Ort zu haben. og. Ei st. 7 Uhr, meine Frau wartet auf mich! Wohin führt man mich? Ich habe nichts Nachdem er auf der Festung angekommen und in das für nech inner nicht bes Bepubhen zurchterlchs Bis um Was bedeutt bos alles, 8 e uim 3.30 Uhr kam p 3 Uhr nachmittags blieb er allein. um### kam ein Ofizier des Kriegsministeriums, der bis um 4 Uhr bei, Henry Der Abgesandte des Kriegsministeriums setzte dem Obersten die Lage auseinander und forderte Veriagen der Fetlung sagte der Ofzser zu der Wache:„Laßt ihn eine Bels alen, er Vot brdutfsang Heurh iur brot Paulache liegend vor. Es wurde sofort ein Arzt gerufen, welcher Tod feststellte. Mehrere von Henry hinterlassene Briefe an Cavaignac, Boisdeffre und seine Frau wurden beschlagnahmt. — Der Selbstmord Henrys wurde gestern Nachmittag 5 Uhr entdeckt, als ein Diener das Essen brachte. Henry lag am Boden; der Schnitt war so heftig, daß die linke Halsschlagader ganz durschnitten und die rechte verletzt war. Auf dem Tische lagen mehrere an seine Frau, den Kriegsminister und Boisdeffre adressirte Briefe. Seiner Frau wurde erlaubt, während der Nacht an der Leiche zu bleiben. Mehrere Blätter greifen den Kriegsminister an, daß keine Maßregeln getroffen wurden, den Selbstmord Henrys zu verhüten. Es verlautet, das Parlament werde vielleicht zu einer außerordentlichen Session einberufen. Es wird auch bereits von einer großen parlamentarischen Untersuchungskommission gesprochen. Der Präsident Faure verschob seine Reise nach Havre. — Ein Polizeikommissar begab sich heute früh nach dem Mont Valerien, um den Selbstmord Henrys gerichtlich fe). zustellen. Derselbe belegte das zur Thar gebrauchte Rasiermesser mit Beschlag. Gestern, 7 Uhr abends, wurde der Leichnam Henrys von Offizieren gefunden. Der ergab, daß der Tod sofort eingetreten war. Frau Henry kam früh morgens und hielt Wache beim Leichnam. Der Tag der Beerdigung ist nicht bekannt. Cardiff, 1. Sept. Die Kohlengruben=Arbeiter naymen mit mehr als 24000 Stimmen die Bedingungen der Grubenbesitzer an. Der Ausstand ist damit beendet. Rom, 1. Sept. Die Cabinete von Rom, Wien, und Berlin haben bezüglich des Abrüftungsvorschlages gleichlautende Schreiben abgefaßt, in denen sie erklären, die Initiative des 1. Sept. Der Chef des Rechnungsdepartements im Finanzministerium Reschid Bey ist an Stelle Tewfik Paschas zum Finanzminister ernannt worven. Tanger, 1. Sept. Große Unruhe herrscht unter der maurischen Bevölkerung, weil keine Nachrichten bez. der Gesundheit des Sultaus ausgegeben werden. Man glaubt, die Regierung unterdbrücke all Nachrichten.. g.eunden Mächte Manila, 1. Sept. Aquinaldo soll an die stemven Nacht eine Proklamation gerichtet haben, worin er um Anerkennung der Unabhängigkeit der Republik auf den Philippinen ersuchte. erhoben. In der gestrigen Verhandlung zog K. den Antrag gegen seinen Sohn zurück, ließ aber den gegen seine Schwieger tochter bestehen und erreichte auch deren Verurteilung zu Rheydt, 1. Sept. Eine schwere, aber gerechte wurde vom hiefigen Schöffengericht gegen einen Anstreicher= gesellen von hier erkannt. Der rohe Mensch hatte auf einem Ball einen kleinen Hund in den brenenden Kronleuchter geworfen. Das Schöffengericht erkannte auf 4 Mon. Gef. Elberfeld, 1. Sept. Die harten Bestimmungen des Dynamitgesetzes trafen den Erdarbeiter Aug. Schmitz von hier, der, bei der Ausschachtung eines Brunnens bei Vohwinkel mitthätig, eine Dynamitpatrone, die der Schießmeister hatte liegen lassen, eingesteckt und 4 Tage lang behalten hatte. Auf Grund des§. 9 genannten Gesetzes wurde er zu 4 Mon. Gef. verurteilt. Gerichtssaal. Bochum, 31. Aug. In der heutigen Sitzung der Strafkammer wurde der Schneider Aug. Rose aus Langendreer unter Ausschluß der Oeffentlichkeit wegen MajestätsBeleidigung zu 2 Monaten und 14 Tagen Gefängnis Hagen, 1. Sept. Freigesprochen wurde gestern Strafkammer ein Geschäftsmann aus Iserlohn, der um die Mitternachtsstunde an eine Hochzeitsgesellschaft einen Kinderwagen verkauft hatte und vom dortigen Schöffegnegticht, wegen Vergehens gegen die Sonntagsruhe in ein S#tostkufe geIserlohn, 1. Sept. Bei einer im vor. Herbst abgehaltenen Hasenjagd gingen 2 Hunde in ihrem Jagdeifer bei der Verfolgung eines Häsleins über die betr. Jagdgrenze in angrenzende Jagd des Herrn Spr. von Hemer. Derselbe gab demn Jasdauseher Bescht, die 2 Hunie, aug pgunt zu schießen. Nach kurzer Weigerung wurde e9#.—, besorgt, der eine Hund blieb tot, der andere wurde verleg. und somit war die Jagd von den Eindringlingen frei. Die Sache kam zu Anzeige und der Thäter wurde vor dem Amtsgericht zu Balve verurthelt, dn ershtegeger u. e# wiä ah der und die Kosten zu tragen. Bei die...——. Beklagte jedoch nicht beruhigen, sondern er wird sich an die Berufungskammer in Arnsberg wenden. Düsseldorf, 1. Sept. In der gestrigen Sitzung der Schöffengerichts gelangte der Streit des Kammerjägers Kunz seinem Sohne, in dem der letztere Verhandlung, Kurz Votr hote. v.gir, Henaz iagengbruches und dessen Ehefrau eine Anklage wegen Hausseiernn era Aus Stadt, Amt und Kreis. * Wattenscheid 2. Sept. Der Nachtschnellzug von Köln, der gegen 12,20 Uhr den hiefigen Berg.=Märk. Bahnho durchfährt, überfuhr in vorletzter Nacht bei Kray Kuh, die sich auf das Geleis verirrt hatte. Die Muschinwar dadurch so sehr beschädigt worden, daß zur Weiterschaffung des Zuges eine Maschine von Essen kommen mußte. Mit 1stündiger Verspätung setzte dann der Zug seine Weiterfahrt for.. Heute ist Sedantag! Fast 2 Jahrzehnte hat Wattenscheid zur Erinnerung des glorreichen Tages alljährlich das schöne Kinderfest gefeiert, dessen sich noch piele„Leser mit Freuden aus ihrer Jugendzeit erinnern werden. Aus unlaß des ruhmreichen, ewig denkwürdigen Tages haben die Schachtthürme der umliegenden Zechen festlich geflaggt. * Herr Landrath Dr. jur. Hammerschmidt übersendet uns folgende Bekanntmachung behufs Veröffentlichung: Die von der Gemeinde=Vertretung Günnigfeld vollzogene Wahl des Betriebsführers Herrn Keyenburg zu Günnigfeld zum stellvertretenden Gemeindevorsteher von Günnigfeld ist heute von mir auf die gesetzmäßige 6jährige Amtsdauer bestätigt worden.“ * Im Centralhof tagt heute der Gewerbeverein; wir bringen dies den Mitgliedern nochmals in Erinnerung. * Der jugendliche Bergmann Zw., welcher bei seinen Eltern auf dem Brinkplatz wohnt, wurde heute durch Hrn. Polizeisergeant Bannasch dem Königl. Amtsgericht vorgeführt, weil er einer Ladung zu seiner Vernehmung keine Folge geDie Heinzelmänchen werden am 20. Sept. vor der Strafkammer Bochum zu erscheinen haben. Die gerichtlich Vorladung ist den Zeugen gestern zugestellt. * Gefunden ist am 17. Juli in der Gemeinde Eppendorf eine goldene Brosche, welche die Eigenthümerin auf hiesigem Amtshause wieder in Empfang nehmen kann. * Die diesjährige 4. Schwurgerichtsperiode beim Königl. Landgericht zu Bochum beginnt am 3. October er. unter dem Vorsitze des Herrn Landgerichtsdirektors Die nächste Schwurgerichtsperiode am Landgericht Essen beginnt auch am 3. October. Zum Vorsitzenden ist direktor Jerusalem ernannt worden. * Ende September oder Anfang Oktover son in Unnu der technische Feuerwehrtag für Westfalen stattfinden. Der Stadtbaumeister in Unna ist bekanntlich Verbandeßgrsetzegder des Westfäl. Feuerwehrverbandes. Außer den geschu, Verhandlungen bezw. technischen Vorträgen ist auch eine Vorführung der neuesten Rettungs= und Löschgeräthe in Aussicht * Der 1. Kursus der Exereitien für Lehrer im Leokonvikt zu Paderborn beginnt am 5. Sept., abends 6 Uhr, um 9. Sept. morgens zu schließen. Anmeldungen woll man an das * Heute beginnen zwischen Minden und Osnabrück die diesjärigen Kaisermanöver. Die Kaiserparade wird am Montag, 5. Sept., auf der sogenannten Mindener Heide stattfinden. Der Paradeplatz liegt nordwestlich zwischen der Stadt und dem Dorfe Hartum. Es stehen in der Parade die Infanterie=Regimenter 158, 159, 15 u. 55 (13. Division), Nr. 16, 39, 53, und 57(14. Division), Nr. 26, 27, 66 und 93(7. sächsische Division) und Nr. 154, 153, 14 und 56(kombinierte 37. Division), die HusarenNr. 10 und 14, sowie das Dragoner=Regiment Nr. 18, die beiden westfälischen Feld=Artillerie=Rezimenter, die Pioier=Bataillone Nr. 4 und 7 und das Train=Bataillon Nr. 7. Das 7. Armeecorps wird befehligt vom Generallieutenant von **=Buchberg, die 13. Division vom Generallieutenant von Lädemann, die 14. Division vom Generallientenant Hein18. Prinz Reuß, die 7. Division vom Generallieutenant Otto, die 37. Division vom Generalmajor von Blumenthal. * In einzelnen Gegenden sind die Behörden bemüht, die im§ 119a der Gewerbeordnung erlassene Bestimmung über die Auszahlung der Löhne minderjähriger Arbeiter an deren Eltern und Vormünder, welche bekanntlich nur einen fakultativen Charakter hat, mehr als bisher zur Durchführung gezu lassen. So hat sich auch der Regierungspräsident von Aachen an die dortige Handelskammer mit einer entsprechenden Anregung gewandt. Die Handelskammer hat nun zu der Frage folgende Stellung genommen: Der Erlaß eines Ortsstatuts würde zweckmäßig sein, jedoch müßten die vorhandenen Arbeitsanh Einder loitglich die Kenutniknohne be Leöschemischen serigen Minderjsährigen Lohnbücher anzulegen, in denen die Höhe des Einsicht unterschriftlich zu bestätigen haben. Die neue Lohnnach Ablauf der 4wöchentlichen Frist ist nur zu Sehnbuche beigebragt V. Au) u., grizt gerden, sepoht für Kontrolle der Lohnverhältnisse der Minderjährigen sich unwürdig erweisen, oder aber wenn die betreffende Person zu weit wohnt, oder aus anderen Gründen der Kontrolle Schwierigkeiten entstehen.„.. uuf Ger Birtu. und * Mitte Oktober d. J9. wiro auf vir Unter= und Ober= klasse der Bergschule zu Bochum ein neuer Lehrgang eröffnet werden. Bergleute, welche an einem derselben Theil zu nehmen wünschen, haben schriftliche Anmeldung unter Beijügung des Lebenslaufes, sowie der unten näher bezeichneten Zeugnisse vom 15. Sept. bis 1. Okt. an Hrn. Geh. Bergrath Schultz in Bochum einzureichen, worauf ihnen über den Tag der Aufnahme=Prüfung nähere Mittheilung zugehen wird. Die Aufnahme zur Unterklasse ist an folgenden Bedingungen geknüpft: 1) Die sich Anmeldenden haben durch Zeugnisse der Betriebsführer nachzuweisen, daß sie mindestens 4 J. Grubenarbeit betrieben, hierbei Geschick und Fleiß gezeigt, sowie auch sich anständig geführt haben. Desgleichen haben die sich Anmeldenden durch Zeugnisse nachzuweisen, daß sie entweder ihrer Militärpflicht genügt haben oder von dieser befreit sind, oder während der Dauer der Schulzeit voraussichtlich zurückgestellt. werden. 2) Die der Bedingungen 1 entsprechenden Bergleute haben eine Prüfung zu bestehen, die ermitteln soll, ob der Angemeldete gute Volksschulkenntnisse, Anlage zum Zeichnen, sowie Verständnis der gewöhnlich vorkommenden bergmännischen Betriebe und Arbeiten besitzt. Die zur Oberklasse sich Anmeldenden haben die unter 1 geforderten Zeugnisse beizubringen, von denen die Betriebsführer=Zeugnisse durch dasjenige der Bergschule ersetzt werden, sofern der sich Anmeldende deren Unterklasse zurückgelegt hat. Solche Bewerber, welche mittlere oder höhere Bildungsanstalten besuchten, haben auch das auf diesen erlangte letzte Zeugnis einzureichen. Soweit nicht das Bergschul=Zeugnis die Befähigung für die Oberklasse ergeben sollte, ist jene durch eine die Lehrfächer und das Ziel der Unterklasse berücksichtigende Prüfung zu ermitteln. In ihrem eigenem Interesse werden sämmtliche zur Aufnahme sich anmeldenden Bergleute ersucht, ihre Adresse unter Angabe der Straße und Hausnummer genau zu bezeichnen, damit die an dieselben ergehenden Benachrichtigungen rechtzeitig in die richtigen Hände gelangen. Freimarken sind den Anmeldungen (Ein gestörtes Turnfest.) Eine bezeichnende Illustration des Vergnügungsrummels mit seinen beklagenswerthen Auswüchsen, die zugleich ein scharfes Urtheil über die sogenannten wilden Turnvereine in sich schließt, liefert ein„Festbericht der Ruhrzeitung aus Düren. Das Blatt schreibt: Die am vergangenen Sonntag in Krauthausen=Niederau verübte Blutthat, worüber auch wir referirt haben, wirft ein grelles Licht auf die Ergebnisse des Festbummels oder richtiger gesagt der Festwuth. Am häßlichsten tritt das Uebel gerade bei den festlichen Veranstaltungen der wilden Turnvereine in die Erscheinung, die ihre Festesbummeleien mit dem berechtigten Nimbus, der die wahre deutsche Turnsache umgibt, zu decken wissen. Diese wilden Vereine sollten mit der Sache des Vaters Jahn, mit den edlen Bestrebungen der deutschen Turnerschaft absolut nichts zu thun haben; sie sind fast durchweg Zerrbilder von wirklichen Turnervereinigungen, und was sie thun und treiben, geht in Wirklichkeit den entgegengesetzten Wer von dem, den der große Jahn, den die deutsche Turnerschaft vorschreiben. Ausnahmen mag es ja geben, aber es sind ihrer nur verschwindend wenige. Ein Turnverein, der in der That gewillt ist, der Turnsache als solcher und in allererster Linie nur dieser zu dienen, der wird sich der deutschen schaft anschließen, in deren Verbande es wohl manches schön turnerische und gesellschaftliche Vergnügen, aber keine sich stei wiederholenden, von den Geistern des Alkohols und der Rohhe: getragenen Festbummeleien giebt. * Die seitherige, auf allen Bahnlinien vorgenommene Fahrkartenrevisionen, zu welchen eine große Anza Eisenbahnbeamten verschiedener Chargen bestimmt war, si. beendet. Der Hauptgrund der plötzlich aufgetretenen Revisione handelt sich um die übergroße Belastung der Schnellzüge infe der Gültigkeit der Rückfahrkarten, worin Abhülfe gesche. werden soll, da erfahrungsgemäß die Personenzüge im ganze Umfange sonst sehr spärlich benutzt werden und gar häufi ganze Personenwagen leer laufen. Das Resultat der Aufstellung ergibt, wie jetzt von unterrichteter Seite bekannt wird, daß die Schnellzugspreise in Bezug der Fahrkarten erhöht werden, während der Personenzugs=Tarif eine Ermäßigung erfahren soll, und zwar mit Beginn der am 1. October in Kraf * Die Allgemeine Dienstanweisung für Post und Telegraphie hat folgenden neuen Zusatz erhalten:„So weit zu zwecken die Verwendung von Fahrrädern vortheithaf ist, sin die Oberpostdirectionen ermächtigt, 2= und 3=Räder ve starker, widerstandsfähiger Bauart selbstständig zu beschaffe Die Bezugsquellen werden vom Reichs=Postamte bestimmt. Von der Beschaffung ist unter Angabe der beabsichtigter Verwendung der Fahrräder dem Verordnungs=Bureau de. Reichs=Postamtes Nachricht zu gegen. * Einen Warnungsruf an junge Mädchen und allei stehende Frauen erläßt soeben in Form eines Flugblattes Zentralausschuß für innere Mission. Es heißt darin u. Vor allem ist keiner auch noch so unauffälligen Anzeige, der eine gute Stellung im Auslande angeboten wird, ar. keiner Heiratsannonce nach dem Auslande zu trauen. Der gerade die Anerbietung solcher guten Stellen ist einer häufigsten Kunstgriffe, welche die an vielen Orten Deur lands vorhandenen Agenten ausländischer wohlorganisirt Kupplerbanden anwenden, um junge Mädchen und allei stehende Frauen zur Auswanderung zu verführen. Sie scheu sich sogar nicht, sich mit ihren Opfern zu verloben, ja sel sie zu heiraten, wenn sie nicht auf andere Weise Gewalt u sie erlangen können. Sind aber erst solche Unglücklichen dem ausländischen Hafen angelangt, dann ist es allern für Hülfe zu spät. Aufs dringendste warnen wir des die Frauenwelt, irgend eine Stellung im Auslande an nehmen, ohne zuvor sorgfältig und gewissenhaft Erkundigun eingezogen zu haben. Da private Empfehlungen, Zeugni und ähnliche Papiere nicht selten gefälscht sind, so wende m sich an eine der deutschen Auswandermissionen, deren Adrest sind: in Bremen, Pastor Cuntz, Rolandstraße 1, und Hamburg, Pastor Müller, Amsinkstraße 15. * Von den den Schulverbänden gewährten Staatszuschüssen Mark, Köln 106 250 Mk., Krefeld 67000 Mk., Duisburg Rheydt 3000 Mk., Mülheim a. d. Ruhr 6000 Mk., Oberhausen 4000 Mk., Meiderich 8370 Mk., Mülheim a. Rhein 1900 Mk., Neunkirchen 5100 Mk., Malstatt=Burbach 2900 Mark, Trier 500 Mk., Aachen 27·800 Mk., Hagen 16160 Mark, Herford 2000 Mk., Bielefeld 17·000 Mk., 17500 Mk., Dortmund 52 500 Mk., Gelsenkirchen 5200 m 6840 Mk., Witten 9000 Mk. Die Verordnung * Falbs Prognose für September lautt folgendermaßen: Posehtend v, bos, Bodter- Bi. Tenperatur, weiche Ansangs normal ist, geht in Folge derselben zurück. Die Niederschläge sind jedoch vorläufig noch nicht sehr bedeutend. In der Z vom 5.—9. verschwinden die Gewitter. Die Regen jedoch nehmen zu und erreichen namentlich um den 7. und 8. eine erhebliche Stärke und Ausdehnung. Die Temperatur hält sich fast allgemein ziewlich tief unter dem Mitl, i.t m. hen Schnr 10.—,0, bet a, wird schzr trocken. Die Temperatur geht noch mehr zurück. Selbst um den 16., einem kritischen Termine 2. Ordnung, ist nur eine schwache Zunahme der Niederschläge, gorübergehend zu erwarten. Wetter bleibt andauernd kuhl. Vom 20.—30. tritt ein au, elmihig über des Mitel. Die Rebeschläige nehznen zun Thel als Lanbrgen, dum Thert u gugz.“Pegnberg aufallg bose Jopteogst un den 27., zu wicher Zeit auch das Termin 1. Ordnung. De Temperatur vrpfetzen aule nicge Tagen vieder unter das Mittel zurück, Wir, ag woslen wir hoffen, daß es Meister Falb mit seiner Prognose schlimmer eeimeint bot, uls der Hiv., Gestermn Vormitag fand die lardesFrohnhausen=Essen=Gelsenkirchen wird nunmehr am 2. September erEickel, 1. Sept. Gestern wurde von einem Wagen der elektrischen Straßenbahn bei der Wirtschaft Goßmann ein 2jähriges Kind erfaßt. Dasselbe erlitt einige Kopfverletzungen. Aus Westdeutschland. Bochum, 2. Sept. Hier wurden gestern 5 Straßenräueingeliefert, die ihr unsauberes Gewerbe län“ dos bustoeng Zitzergangur Nacht areitcen C4z äche Sämtliche Verungtlckte find tot d dise möglich war, nach, Erwpinhr, e pohu zgrunienem Zustande mit einem Schüreisen se schper mißhandelt, daß es an den erlitenen gergagget, ale verstarb. Gestern abend wurde K. am Bahnhof 48 * im Begrift, Septe, uis Sbezursache wurde bei den in gefängnis verstorbenen Anton Krewett durch den Kreisphysikus BlutMenden, 1. Sept. Ein Kurgast aus Lippspringe, es dem bensinhhoen buigs Erarozschast in Mänker und reiste für ein bedeutendes Engee# in Manster und Minden, 1. Sost. Für dus uch der hasen Karszel den Bete vollstes Silbergeschirr zur Verfügung; auch die der kaserlichen Tafel prangen. Die kostbaren Gegentände werden in einem besonderen Eisenbahnwagen von Münster nach Porta befördert . 1. Sept. Gestern wurde in unserem stillen Badeorte ine gräßliche That volführt. Ein aus Bielefeld stommender Junger s vr„tath f., bouthyg., bin ues Mädchen, Frieda„rote aus Nan ernzup im Kurpay, em hungZarauf richtete der Mörder die Mordwaffe gegen sich selbst. Während das Mädchen sofort eine Leiche war, lebt der Mörder zur Stunde noch, soll aber schwerlich dem Leben eLeug ist beim Brande des Hauses des Zegelmeiters 3jährige Töchterchen des Händlers Dietrich, welches dort mit Essen, 2. Sepi. Gestern hat die Umleltung des Verkehrs Theil der Ketwiger Chausse und eurc, oit, on der ganzen Straßenbreite beabsickztigt die Verwaltung der elektrischen Straßenbahn die Haltestelle Huyssen=Stiftung zu Elberfeld Segt. Bel den Auschachungatziten am Biehhof ist gestern der 45 F. men, 2. Sept. Der Streit mit den Aerzten kostet Rheydt, 1. Sept. Der reiche 59 J. alte, ledige Rentner Wea chen, 1. Sepi. Eim am Stalonsgebände des Bahnhos Templerbend beschäftigter Anstreicher stürzte von dem Gerüst und vor noch 5 Minmten ein, Geeazgz, gentenant. D. v. Schiler war vom hiesigen Schöffengericht worden, weil sein großer Hund, den Vorsitze des Kaisers darüber zu entscheiden haben, ob den Herrn GeneFrankfurt a. M., 31.=Aug. Am Samstag wurde im städtischen Krankenhaus der 56jährige Gärtner Löffler einer Sehnenoperation unterzogen und zu diesem Zwecke chloroft miert. Noch ehe die Operation beendigt werden konnte, war Cassel, 3l. Ang. Der frühere Handelskammer=Sereikr Promeis, worden. Glück 3 Mon. Bochumerstr., Christof Brüning 12 J. 3 Mon. Sommerdelle, Eduard Landzianowskt 1 J. Gertrud Ramers 2 J. Hochstr., Friedr. Lichtenthäler Günnigfelderstr., Johanna Hörstgen 6 J. Oststr. Heinr. Fuchs 1 J. 5 Mon. Sommerdelle. heute Morgen ein an 5 Kilogramm schwerer Stein Kirchengewölbe und zerschmetterte dem die Messe le,uen Geistlichen Vilain den Kopf. Eine Stunde später n Verwundete durch den Tod von seinen Leiden e####st. — Kindliche Auffassung. Elschen(im Concert auf d Sängerin deutend):„Mama, die Frau hat wohl den Schreilich sol A.:„Sie haben ja ein ganz zerschundenes Gesicht!“ B.:„Ja wissen Sie, wenn mir meine Frau Kußhändchen zuwirft, trifft sie fost immer. Telegramme der Wattenscheider Kiel, 2. Sept. Der Dampfer„Trinidad“, das erste mit 2. Sept. Die kriegsmäßige Durchfahrt der Manöverflotte durch den Nordostsee=Canal ist ohne Zwischenbnd. ear ue, r. Sese, us Aaihene kaiserliches Patent, mit vem die 15. Brüssel, 2. Sept. Die Regierung wird dem Parlamente ea Schafung ainer bigschen Krezeugene Der Hofen Heyt sol zum Kriegshafen umgewogog ggun delsinteressen und Paris, 2. Sept. Sarien besuchte gestern abend den bebeude„nfrder Sin uin De Pgigcäheun un Oberst Heury wird in der Famillengruft in Espernay Frage der militärischen Ehren mentarische Haltung bschiehen. iu der ungend purden bov), 2. Sept. Die Stärke der Arme des Kalisen bedgt 100000 Mann, 4 Schnelsenergeschute, 32 gHzerhhge e oo ch bon, Krupzsche Feldgesguge. Diesen stechen 25000 Mann gegenüber, wovon 15 000 Aegypter, der Rest Constantinopel, 2. Die österreichische Kirche wurde durch Matrosen der österStandesamt(Stadt Vom 26. August bis 1. Sn. P#0. Geburten.„ 4 hn: Koksarbeiter Wilh. Scherer Sommerbeuenstr., Vernharstr, Bom. Franz Brehzt Südfeldmart, Bou. Heiur. Tochter: Bam. Joh. Laborge Hochstr., Bgm. Gustav bb. Petermann und Anna Selle beide hier, Satler Friedr. Wollenweber von Hamme und Karoline Degener von een. 4d aung Kune Oeituer 9 9. 4 Won. I6 Mon: Hoeghe., weibzüche 9e vor sohu„ Pergwaung Rikolaus Reisdorf Wasstr, abtorine eu, Hitorig Radola 8 Mon. Hammerstr., Anna Slaro Stei 8 Won. Vohune Biogu, Hagstr, Margaretze Bschumehr, bdent 9“: Son uerbelle, wänliche Totgeburt bson. S Zoh,. Pogsack Hammerstr., Heiur. Rensmann eo vn Sommerdellenstr Vertha Tontel 1 J. 1 Mon. 1 3 2 Mon. Sonmerbelen.,—.., Tage Bochnmerhte, Sopwerveheuhr, g0 Miguten Sommerbelle, Wimniche Totgeburt be Pggzuman. Bochumerstr, Johanna Stronberg 8 Mon. Brinfstr., Mathzilde Meermann 4 Mon. Chausseestr., Agnes Stadtbauer 1 Mon. Günnigfelderstr., Wilh. Stopperich 3 Mon. bs 1 J. 5. Mon. Sommerdelle. Standesamt(Amt Wattenscheid). Vom 25. August bis 1. September 1898. Geburten. Sohn: Bgm. Albert Brand, Günnigfeld. Bgm. Otto Bollrath, Höntrop. Bgm. Andreas Schamberger, Westenfeld. Lehrer Wilh. Tiggemann, Eppendorf. Bam. Adolf Orlowski, Höntröp. Bergm. Carl Kraemer, Höntrop. Bergm. Carl Schroer, Eppendorf. Bom. Friedr. Brandhoff, Bgm. Johann Hermes, Sevinghausen. Brauer Berng. G##hBom. Johann Kreska, Westenfeld(Zwillinge. Georg Kohlhaas, Westenfeld. Arbeiter Otto Hein##h Schick, Eppeudorf. feld. Bgm. Heinr. Koch, Westenfeld. Bgm. Anton Hipp Westenfeld. Schneidermstr. Carl Mesenhol, Westenfeld. Bgi Aug. Thießen, Höntrop. Sterbefälle. Anna Margacethe Möller, 28 Tg. alt, Westenfeld. Heinr. Rohsitpe, 10 J. 4 Mon. at, Dbnr,gzi ge— Martg; Visagag Kune Michalat,. 1 Mon. at. Seatushasenr ign, Bvoeieng, 1 Won., 2. Mos. 20 Tg. alt., Günnigfeld. Marianna Stachowski, 1 J. 4 Mon. alt, Sevinghausen. Josef Treffner 5 Mon. 28 Tg. alt, Günnigfeld. 50 grösste Wunder des 19. Jahrhunderts! Von heute ab ist zu sehen im Hotel-Restaurant Depke, Ueckendorf, Der Fusskunstier Sckeiol t Karten, fädelt Zwirn ein, macht Eigareten, zünder dieselben an uswp. Zu zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein H. Depke. c h e n. Seisencher. Freitag, den 2. September er.: Zur Feier der Schlacht bei Sedan Abbrennen des des Concerts 8 Uhr. a) Kohlen: Alte Haase.. Altendorf, Tiefbau Baaker Mulde.. Bickefeld Tiefbau.. Blankenburg Bommerbk. Tiefbau Borussia Caroline Carolinenglück Centrum Constantin der Große Dahlhauser Tiefbau Deutschland b. H. Dorstfeld Eiberg Eintracht Tiefbau Ewald Fr. Vogel und Unverh. Friedrich der Große General Blumenthal Glückauf Holland. Gottessegen Graf Bismarck Graf Moltke Graf Schwerin Hannibal Heinrich.... Helene und Amalie Hercules Humboldt Joh. Deimelsberg Julius Philipp Kaiser Friedrich König Ludwig.. Königin Elisabeth Langenbrahm Lothringen.. Minister Achenbach. Mont Cenis Poertingssiepen Rosenblumendelle Rudolf Schürb. u. Charlottb. 2450 2375 3250 3175 2775 2700 1480014650 2075 9850 3275 **" 1 #0 0 00 8 0 Onvergieichhenwilng! kaufte i an. 3 0 2 diese Woche grosse Waarenposten ein.— Ich habe, meinem alten Prinzip getreu, nur allerbeste prima goldwaschächte Qualitäten gewählt und offerire: 60 Serie 0 Zu Bett-Ueberzügen Satin Augusta(prima Augsburger gestempelte Qualität) Serie I Zu Bett-Ueberzügen Satin Augusta(herrliche Muster)„„„ Serie II Zu Bett-Ueberzügen Satin Auguata Serie III Zu Bett-Ueberzügen Kattune(frische Muster)„„ Serie IV Zu Bett-Ueberzügen Piqué-Damast„„„„ Einen Posten 120 Centimeter breiten Schürzen-Druck(allerbeste goldächte Waare) Einen grossen Posten Maroc und Longreps(beste Qualitäten, die waschächtesten Kleider) per Meter 35 Pfg. reeller Preis 60 bis 70 Pfg. 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Tagesordnung: 1) Berichterstattung der Generalversammlung vom 14. Mai cr. 2) Verschiedenes. Der Knappschaftsälteste: Förster. Sashn une notgeschlachteten Kuh soll am Samstag, d. 3. er Morgens 10 Uhr das Fleis minderwertig, a Pfd. 40 Pfg., verkauft werden. Städt. Schlachthof. Gewerkverein christl. VergarbeiterSonntag, den A. September Nachmittags 4 Uhr: = Grosse= Vergarbeiter. K Versammlung im Lokale der Frau Ww. Pickel. Hierzu werden die Mitglieder der 3 Sprengels der Knappschaftsältesten]. Guth, Schneider, Kronsbein freundlichst eingeladen. Die Ausschußmitglieder. A. Grünhoff, Restaurant„Zum grünen Jäger“, Günnigfeld=Aschenbruch, empfiehlt seine Gartenwirthschaft Kaffee u. frischen Bauernstuten, ff. Bier u. frische Milch. A. Grünhoff. Pfd. 25 Pfg. a. Heller-Linsen Pfd. 15, 20, 25 Pfg. la. weisse Bohnen Pfd. 11 und 13 Pfg. la. trockenen Speck Pfd. 56 Pfg. a. weissen Candis Pfd. 35, 40, 45 Pfg., sowie sämmtliche Colonkalwaaren in nur frischer Qualität, wie bekannt, stets außergewöhnlich billig. H. Huismann. 9" Salbgenachsene fühner garantirt italienische per St. M. 1,20. Joh. Sturm, Gelsenkirchen, Weststraße 22. Tageshelle erzeugen die in den meisten Kulturstaaten patentirten Kreihten=Entwiatungr= Apparate der Internationalen Acetplen=Werke. Effektvollste und billigste Beleuchtung der Gegenwart. Einfachste Bedienungsweise Solide Construction Größte Leistungsfähigkeit Absolute Geruchlosigkeit Unbedingte Explosionssicherheit. Leicht transportabel Beschränkteste Dimensionirung. Wichtig für: Ortschaften, Fabriken, Billen, Gärten, Restaurants, Gutshöfe sowie jeden Hausbesitzer. Nur zu beziehen durch: C. 2. h. Vertelmann, Ueckendorf i. W. Das Licht kann in unseren Geschäftsräumen besichtigt werden. 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Anzeigen werden die Petitzeile ober deren Raum mit 15 Pfg., für Auswärts mit 18 Pfg., Reklamen 60 Pfg. pro Zeile berechnet. Eine Zusage für bevorzu### Stellung kann nicht gegeben werden, billige Wünsche werden gern erfüllt. Schriftleitung, Druck und Verlag von Ce## Telephon Nr. 181. Vermischtes. Berlin, 31. Aug. Eine tollwutverdächtige Familie hat am Montag in der hiesigen Tollwutschutzstation Aufnahme gefunden. Die 7jährige Tochter des Landmanns Fritz Heldt aus Neuheim bei Straßburg i. M. wurde am 23. ds. M. von einem tollen Hund angefallen und gebissen. Ihre beiden 5 und 3 J. alten Geschwister, die in der Nähe standen, verfielen gleich darauf dem gleichen Schicksal. Als nun die Mutter auf das Geschrei der Kinder zur Hilfe eilte, wurde auch sie von der wütenden Bestie angefallen. Gnesen, 30. Aug. Der Arbeiter Kaminsky, der am 21. April d. J. wegen Ermordung seiner Schwiegermutter zum Tode verurtheilt worden war, ist heute Morgen durch Scharfrichter Reindel=Magdeburg hingerichtet worden. Hamburg, 31. Aug. Die Affaire Wilcke=Priester betr. unberechtigtes Photographiren der Leiche des Fürsten Bismarck kommt am Donnerstag 1. September cr. vor der Strafkammer Altona zur Verhandlung. Die Anklage lautet auf gemeinschaftlichen Hausfriedensbruch. Altona, 29. Aug. Die Ehefrau Pfeifer aus Itzehoe, die im Febr. das uneheliche Kind ihrer Tochter, die in Hamburg als Magd diente, in der Stör ertränkt hatte und die deswegen vom hiesigen Schwurgericht zum Tode verurtheilt worden war, ist vom Kaiser zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigt worden. Achim, 30. Aug. Eine entsetzliche Mordthat ist in Baden verübt worden. Die 19 jährige Tochter des Tonnenmachers Schrader, die sich zum Melken der Kühe auf die Weide begeben hatte, wurde mit durchschnittener Kehle als Leiche aufgefunden. Als der Mordthat verdächtig wird ein Geselle verfolgt, der aus verschmähter Liebe die Mordthat verübt haben soll.„„ 64 Hildesheim, 31. Aug. Wegen dringenden Verdachts des Mädchinhandels ist hier ein Individuum, der angebliche Weinreisende Levi aus Frankfurt a. M., von der hiesigen Polizei ermittelt und verhaftet worden. Aus den beschlagin geht hervor, daß der Verhaftete an vernahmten Papiere.#it Mädchen in Verbindung getreten war, schiedenen Orten u. iu in seinen verschiedenen Geschäften in denen er Anstellungignen auch die Heirat versprach. Aussicht stellte und issen, 30. Aug. Bei hiefiger Station Hildburghaus- Arzt Edmund Helbing aus Bremen prang oestern Wbend uund sacb sofort. Walther Wellmanns Expeditionsschiff„Frithjof“ in den hiesigen Hafen ein. Das Schiff war Ende Juni nach FranzJosefsland abgegangen, um Wellmann zu einem Versuch, den Nordpol mit Schlitten und Hunden zu erreichen, an einem geeigneten Punkt in Franz=Josephland abzusetzen. Das Schiff „Frithjof“ sollte für den Rest des Sommers auf Fang ausgehen und Wellmann im nächsten Jahre neuen überbringen. Als Treffpunkt ist Kap Flora verabredet. Der „Frithjof“, fand im Anfang seiner Reise sehr viel Eis, sodaß sich sein Kohlenvorrath stark verminderte und er nach Bardö zur Ergänzung der Kohlen zurückkehren mußte. Darauf drang der„Frithjof“ zum zweiten Male vor und erreichte Kap Flora. In dem Hause Jacksons, wo dieser bekanntlich Winter zugebracht hat, fand sich leider keine Spur von Andree. Von hier fuhr der„Frithjof“ weiter westlich bis zum Kap Tegetthoff. Dort ging Wellmann mit seinen 8 Gefährten und 82 in Archangel gekauften Hunden an Land, um zunächst mit 2 oder 3 Leuten eine Rekognoszirung nach Norden zu machen. Inzwischen trifft der Rest der Expedition Vorbereitungen, Hunde einzufahren, um nächstes Jahr rechtzeitig einen großen Vorstoß nach dem Nordpol zu unternehmen. Wenn die Vorexpedition zurückgekehrt ist, wird nach Kap Flora zur Beziehung des Winterquartiers zurückmarschirt. Am 3. Aug. verließ der„Frithjof“ Franz=Josefsland und ging auf Fang nach den König Karls=Inseln, wo er das schwedische Expeditionsschiff„Antarktie“ traf. Auch dieses hat keine Spur von Andree gefunden. Kapitän Kielsen, ein tüchtiger und rühriger Eismeerfahrer, der seinerzeit bei der Payer=Weyprecht=Expediton das Begleitschiff des Tegetthoff „Isbjörn“ kommandirte, ging wie wir östlich um Nordostland, kehrte aber bei den weißen Inseln um und fuhr dann nach Norwegen zurück. Die Aussichten für die Rückkehr Andrees sind dadurch, daß er nicht auf Franz=Josefsland gesunden wurde, leider noch mehr gesunken, doch ist die Hoffnung noch nicht ganz ausgeschlossen. Durch die Rückkehr des„Frithjof“ ist für uns der zwingende Grund, so spät im Herbst die Reise nach Franz Josefsland zu forciren, weggefallen: wir gehen daher jetzt nach Nowgja Semlja. Athen, 31. Aug. Der Seeräuber Glybis, der bisher das ägäische Meer unsicher machte, ist im Piräus verhaftet worden. — Das Krönungskleid der Königin Wilhelmine ist jetzt angefertigt und erregt das Entzücken aller Damen, die in der Lage waren, es zu sehen. Das Kleid besteht ganz aus weißer Seide und ist reich mit Spitzen besetzt. Die Taille, viereckig ausgeschnitten, ist mit reicher Perlenstickerei versehen und an der Saumseite mit Diamanten übersät. Ueber die Schultern herab fällt der Krönungsmantel aus karmosinrothen Sammet mit goldenen eingewebten Löwen. Die junge Königin wird ein Brillanthalsband und auf dem Haupte ein goldenes diamantengeschmücktes Diadem nach Art einer Krone mit 5 Zacken trogen. gn 45-falem Mm.u C5. Ein weiblicher Meetyusalem. Man schreibt uns aus — vin. muschzt ist dieser Tage eine 110jährige Frau Budapest: In Aort#ch.#„er, dies der Name der Vergestorben. Frau Regina Deixru.#ter, 35 Enkel, 90 Urblichenen, hinterläßt 3 Söhne, 2 Toch.,..7, 145 direkte enkel, 12„Ururenkel“ und 3„Urururenkel“, an...165 lebende Nachkommen. Die verstorbene Frau war 1788, unter der Regierung Kaiser Josephs 2. geboren; seither regierten in Ungarn noch 4 Herrscher nämlich Leopold 2., Franz 1., Ferdinand 5. und Franz Joseph 1. — Aus den„Meggendorfer Blättern". BauernweisheitHiesl:„Vater, was is dös, Antipathie?“— Bauer:„Wenn D' einem a Loch in den Kopf haust.“ — Raffinirt. Köchin:„Meine Gnädige bleibt mir immer den Lohn schuldig.“— Freundin:„Sol Und was thust Du?“ — Köchin:„Ich räche mich! Ich zerbreche Schüssein, Teller, Tassen, und wenn die Gnädige wüthet, sage ich sie soll mir's vom Lohne abzehen.: W.g 8. — Erklärung. Unteroffizier:„Was ist Disciplin?“— Soldat:„Wenn man nicht thut, was man gern möchte.“ Modern. Lebemann:„Na, ich hab' genug von den Frauen, ich werde heirathen.“. Asa, Natian kurch dm Tod — Das große Leid, in welches die deutsche Nation durch den Tor des Fürsten Bismarck versetzt worden ist, drückt auch dem neuesten Heft der„Gartenlaube“ seinen Stempel auf. In einer außerordentlichen Beilage wird in einem warm geschriebenen Nachruf der unermeßlichen Verdienste des großen Toten in Dankbarkeit gedacht und die Trauer Deutschlands um den unersetzlichen Verlust in ergreifender Sprache zum Ausdruck gebracht. Begleitet ist der Text von wohlgetroffenen Brustbild des Fürsten und einer bilolichen Apotheose, welche Professor Doepler d. j. entworfen hat. Auch sonst ist das Heft mit zahlreichen Bildern geschmückt, welche dem Vebgten, gehensiahren kanzlers entnommen sind und ihn in den verschiedensten Lebensjahren und Lebenslagen darstellen. Die Stätten, an denen er gelebt und gewirkt hat, und endlich auch Scenen aus neuester Zeit, wie sie sich nach dem Bekanntwerden des erschütternden Ereignisses in und um Friedrichsruh abgespielt haben, werden uns im Bilde vorgeführt. Ferner hat eine ausführliche Schilderung von Bismarcks Lebensgang in dem selben Hefte begonnen und verschiedene andere Beiträge tragen der Stimmung Rechnung, von der jeder Deutsche erfüllt ist. Alle diese Darbietungen von Schriftsteller= und Künstlerhand sind dem innersten Herzen entwachsen, sie müssen deshalb auch zu Herzen sprechen und werden, als teure Erinnerungsblätter aufbewahrt, einen bleibenden Wert haben. S Durch Nacht zum Roman von Maxv. Weißenthurn. 15 „Nun,“ sprach er, nachdem er ruhig hinter ihm abgesperrt hatte,„nun komme doch endlich zur Vernunft, sei kein Narr; Deine Wutausbrüche werden Dir nichts nützen; rede deutlich, ich verstehe nicht, wovon Du sprichst; ich habe Deine Frau nicht gesehen, seit sie gestern an Deinem Arme mein Haus verlassen Bogners Antlitz war vor Wut dunkelrot geworden; er trat jetzt auf seinen Freund zu und blickte ihn durchbohrend an. „Lügst Du?“ fragte er dabei mit heiserer Stimme. Herrn von Karczegs totenblasses Antlitz bildete einen seltsamen Gegensatz zu der dunkelroten Miene seines Freundes. „Bei Gott, nein!“ stieß er kaum weniger erregt als der annichts von ihrer Handlungsweise gewußt? Hast Du nicht einmal Verdacht gehabt?“ „Nein, nein, und nochmals nein.“ „Kannst Du einen Eid darauf ablegen, daß Du nicht weißt, wo sie sich im gegenwärtigen Moment aufhält?“ „Fünfzig Eide, wenn Dich das beruhigtz ich weiß nichts, aber auch gar nichts von ihr." 416 „Dann,“ sprach der andere mit einem tiefen Seufzer,„dann bleibt mir nichts übrig, als anzunehmen, daß sie mir davonge„Kann denn nicht irgend ein Irrium obwalten? Wann hast Du zuerst ihr Verschwinden bemerkt? Kann sie nicht vielleicht aus Versehen in einen anderen Waggon eingestiegen sein? Erzähle mir doch jetzt alles ausführlich, ehe wir uns ein Urteil bilden.“ Herr von Bogner sprang mit mehr Energie als Grazie von dem Sessel auf, in welchem er sich niedergelassen hatte; trotz aller Aufregung und Angst konnte Oswald von Karczeg sich des Bewußtseins nicht erwehren, welch' fürchterlich lächerliche Figur die kleine, korpulente Gestalt seines Freundes in den triefnassen Kleidern abgebe; seine sonst so sorgfältig gekämmte Perrücke saß verschoben auf dem kahlen Kopf; von dem stereotypen Lächeln, welches sonst stets seine Lippen umspielte, war auch nicht die leiseste Spur zu bemerken. „Ich weiß recht wohl, daß kein Irrtum obwaltete,“ rief er, ungeduldig mit dem Fuße aufstampfend;„es war eine erzwungene Ehe, sie hat mich nie leiden mögen, selbst damals nicht, als sie sich bereit erklärte, mich zu heiraten; niemand sollte das besser wissen als Du. Hast Du sie doch dazu gezwungen, weil Du fürchtetest, ich könne Dich des Geldes wegen verraten. Karczegs Hand legte sich auf den Mund des Freundes.„Still, um des Himmels willen, still," bat er. „Ich will nicht schweigen, es ist ja überdies niemand hier, der das, was ich sage, mit auhören könnte.“ Karczeg machte keine weiteren Einwendungen, wußte er doch, wie nutzlos der Versuch sei, den Freund zum Schweigen bringen zu wollen, wenn dieser die Absicht hatte, zu reden.“ „Ich weiß nicht, welche Versprechungen und Drohungen Du ihr gemacht hast, um sie zu bewegen, daß sie mich heirate; sie hätte es ebenso gut nicht zu thun gebraucht. Gestern abend machte sie mir die Thür vor der Nase zu und teilte mir mit, daß sie wohl vor der Welt meinen Namen tragen werde, sonst aber auf jede Gemeinschaft mit mir verzichte; heute nun ist sie mir davongelaufen. Wir reisten heute früh zusammen ab und waren ein recht schweigsames Paar. Zur Mittagszeit stieg ich auf eine halbe Stunde in ein Rauchcoupee; als ich in den Waggon in welchem meine Gemahlin gewesen, war dieselbe uxplötzlich verschwunden. Ein Billet lag in meinem Buche, welchen ich bei as bescheleneseieleseälö ie heiächiche Re esce e ete chece eche „Da ich weiß, daß die Anwesenheit einer Dame die Auslagen einer Hochzeitsreise verdoppelt, ziehe ich mich mit gewohnter Selbstlosigkeit von derselben zurück und wünsche Ihnen glückliche Reise und gute Unterhaltung.“ Welch ein impertinentes, satyrisch=humgristisches Schreiben es doch war! Herr von Karczeg mußte einersens varüber lachen und konnte doch nicht umhin, es zu verfluchen. Man wollte doch nicht, wie ich vorgeschlagen hatte, den Zug anhalten lassen,“ fuhr der verlassene Ehegatte ärgerlich fort,„es geschah dies erst in der nächsten Station; dort mußte ich warten, bis der hierher zurückkehrende Zug eintraf und alle meine Welche Hausfrau hätte wohl noch nicht erfahren, daß durch geringe Qualität der Stärke u. s. w. das Bügeln der Wäsche ungünstig beeinflußt wird und alle angewandten Bemühungen, ein schönes Resultat zu erzielen, vergeblich waren oder doch nur mit geringem Erfolge belohnt wurden. Daß die Zubereitung der Glanzstärke, d. h. die Bestandtheile, welche dieselbe bilden, als ein Hauptgegenstand für die Plätterei betrachtet werden muß, dürfte wohl jeder Hausfrau hinlänglich bekannt sein, denn das Gelingen der Plättwäsche hängt in erster Linie davon ab. Es herrscht in diesem Punkte jedoch noch eine solche Unsicherheit, daß manche Hausfrau aus dem Proben der verschiedenen Stärkegattungen und der ebenso verschiedenen und oft schädlichen Zusatzpräparate gar nicht herauskommt. Dieser Ungewißheit und diesem fortwährenden Experimentiren ohne sicheren Halt machte die chemische Fabrik von Fritz Schulz jun.(Inhaber Schulz u. Philipp) in Leipzig ein Ende durch die Erfindung der mehrfach prämürten und ihrer Vorzüglichkeit wegen weltbekannten Amerikanischen BrillantGlanz=Stärke". Die zweckentsprechende, sich stets gleichbleibende Mischung ohne alle schädlichen Bestandtheile bietet den Hausfrauen eine bedeutende Erleichterung und Ersparniß, da die bewährte vorzügliche Zusammensetzung dieser Glanz=Stärke auch der ungeübten Hand ein gutes Gelingen der Wäsche garantirt und einer vorzeitigen neuerung derselben vorbeugt. Den besten Beweis für den wirklich praktischen Werth dieser„Amerikanischen Glanz=Stärke“ bilden die trotz früheren gerichtlichen Verfolgungen immer wieder auf's Neue auftauchenden werthlosen Nachahmungen. Beim Einkauf der ächten„Amerikanischen Glanz=Stärke“ achte man deshalb in eigenem Interesse stets tn... aß die rosafarbenen Packete die volle Firma Fritz Schulz jun darauf, dup:=bitzmarke„Globus“ tragen.— Weiteres Hitren aus Leipzig, mit der Schu.e, unserm Anzeigentheil zu ersahen. dend btchersict. Toütctennt it:=stt. Nachforschungen erwiesen sich als vollstanoig resultatlos. Ich bin von der Aufregung erschöpft, gieb mir ein Glas Wein, dann gehe ich fort und mache mich weiter auf die Suche.“ „Bleibe doch heute nacht hier, es ist ja ohnedem fast zwölf Ubr Mit dem ersten Glase Wein geriet aber sein Entschluß ins Schwanken und nicht lange währte es, so brachte Oswald von Karczeg ihn nach einem der im oberen Stockwerke gelegenen Fremdenzimmer, um sich dann endlich selbst zur Ruhe zu begeben. Zehn Minuten, fünfzehn, zwanzig Minuten vergingen und Grabesstille herrschte im Hause. Während sich Oswald mit Joseph Bogner in sein Zimmer zurückgezogen hatte, war Tante Bertha leise und vorsichtig wieder dem Gemache zugeeilt, in welchem noch immer Eckart weilte und hatte geräuschlos die Thür hinter sich abgeschlossen, damit niemand unverhofft in dasselbe eintreten könne Als sie eintrat kam ihr Eckart mit den Worten entgegen: „Liebes Tautchen, jetzt sage mir vor allem, wo ist Jrene und „Gut geht es ihr und sie ist in Sicherheit. Ich habe sie erst * ef Eckartatmete erleichtert auf.„ Gottsei Dank! Wo hat sie sich Sie schob ihren Stahl dicht an den seinen heran und wilsahrte seinem Begey,, g. Eeglig(a“. Ich bin froh, oaß sie zu Eestiais#, sprach er, nachdem die Tante ihren Bericht beendet; es wäre nicht möglich gewesen, sie hier zu behalten; wenn sie als Arnolds Frau zurück, kommt, dann wird alles gut. Herr Gott im Himmel,“ er plötzlich aufspringend,„ist es denkbar, daß er mich am Ende heute morgen für Irene gehalten hat? Im Moment wäre mir jene Möglichkeit gar nicht eingefallen, so sehr war ich einzig und allein von dem Gedanken an die Flucht in Anspruch genommen und so fest war ich auch davon überzeugt, daß er mich kennen müsse. Ich zwinkerte ihm zu, aber er hat es wahrscheinlich nicht bemerkt; ich muß ihn gleich von allem in Kenntnis setzen, früher habe ich keine Ruhe!“ rief der junge Mann, nach dem Hute greifend, welchen er beim Eintritt in das Zimmer von sich geworfen hatte. 59,20 S * Gewerbestener=Ordnung. Auf Grund des Beschlusses der Gemeindevertretung vom 29. Juli 1893 wird gemäß der§§ 23, 29, 31 und 32 des Communalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893(G.=S. S. 152) vorbehaltlich der vorgeschriebenen Genehmigung für die Gemeinde Ueckendorf folgende GewerbesteuerOduma gtasten.„ 8,# § 1. In der genannten wememde wiro von den vergvaulichen Betrieben statt des Zuschlags zur staatlich veranlagten Gewerbesteuer mit der im§ 3 näher bezeichneten Einschränkung eine besondere Gewerbesteuer erhoben. 7. 5 § 2. Diese besondere Gemeinde=Gewerbesteuer veiruge bei einer Belastung der Grund= und Gebäudesteuer und der für die übrigen gewerbesteuerpflichtigen Betriebe staatlich veranlagten Gewerbesteuer mit 150 pCt. für den Kopf des Arbeiters 15 Mk. und steigt, entsprechend der procentualen Steigerung der Zuschläge der staatlich veranlagten Realsteuern, in der Weise, daß die besondere GemeindeGewerbesteuer von 15 Mk. für den Kopf des Arbeiters einer Belastung der Grund= und Gebäudesteuer und staatlich veranlagten Gewerbesteuer der übrigen gewerbesteuerpflichtigen Betriebe mit einem Gemeindezuschlag von 150 pCt. gleich gerechnet wird. Bei der Ermittelung der Arbeiterzahl wird der Durchschnitt des letzten zur Zeit der Veranlagung abgelaufenen Kalenderjahres zu Grunde gelegt. Hierbei ist für die Durchschnittsberechnung maßgebend die Zahl der in den einzelnen Monaten am Tage der Hauptlohnzahlung in dem steuerpflichtigen Betriebe beschäftigten Arbeiter. § 3. Die Umlegung der besonderen Gewerbesteuer findet nur statt, wenn ohne diese Umlegung zur Deckung des Steuerbedarfs der Gemeinde Ueckendorf mindestens 100 pCt. Zuschläge zur Einkommensteuer und 150 pCt. der staatlich veranlagten Realsteuern erforderlich ein werden......„ St Schmime a, § 4. Erstreckt sich ein nach dieser Steuer=Oronung steuerpflichtiger Gewerbebetrieb über mehrere Gemeinden, so ist bei der Veranlagung in der Gemeinde Ueckendorf die Kopfzahl der in derselben beschästigten Arbeiter zu Grunde zu legen(§ 32a des Communalabgabengesetzes). Die Veranlagung zu der besonderen Gemeinde=Gewerbesteuer erfolgt durch den Steuer=Ausschuß. eun Gashiust § 6. Die Steuerpflichtigen sino auf Erfordern zur Auskunftsertheilung über die Besteuerungsmerkmale, insbesondere über die Kopfzahl der in dem betr. Betriebe beschäftigten Arbeiter, bei Vermeidung der in den§§ 79 und 82 des Communalabgabengesetzes angedrohten Strafen und Rechtsfolgen verpflichtet. § 7. Gegen die Veranlagung stehen den Steuerpflichtigen gemäß §§ 69 ff des Communalabgabengesetzes und Artikel 45a der dazu erlassenen Ausführungs=Anweisung das binnen 4 Wochen nach Zustellung der Benachrichtigung über die erfolgte Veranlagung bei dem GemeindeVorstande einzulegende Rechtsmittel des Einspruches und die im Gesetze näher geordneten weiteren Rechtsmittel zu. § 8. Die Veranlagung nach den vorstehenden Bestimmungen erfolgt erstmalig für das Steuerjahr 1899=1900. Ueckendorf, den 30. Juli 1898. Der Amtmann: Der Gemeindevorsteher: v. Wedelstaedt. W. Beckmann. Genehmigt. Gelsenkirchen, den 12. August 1898. Namens des Kreisausschusses der Vorsitzende Landrath: (L. S) Dr. Hammerschmidt. Zu der vorstehend ausgesprochenen Genehmigung ertheile ich hierdurch meine Zustimmung. Arnsberg, den 16. August 1898. Der Regierungs=Präsident. L. s. J. V.: gez. Michaelis. Wird hiermit veröffentlicht. Ueckendorf, den 31. August 1898. Der Amtmann: v. Jedelstaedt. Ferdere W. Fraggentalten Wattenscheid, Noröstrasse Telephonruf 172 empfiehlt bei etwaigen Todesfällen die prompte Gestellung ihrer „„„ sowohl für Erwachsene, als auch für Kinder. Die Wagen stehen in jeder gewünschten Preislage— von den einfach würdig ausgestatteten bis zu den prächtig luxuriösen — zur Benutzung bereit. Für Magenleidenas! Allen denen, die sich durch Erkältn., oder Ueberladung des Magens, durch Genuß oder zu kalter Speisen oder durch unregeling 0 mangelhafter, schwer verdaulicher, zu heißer mäßige Lebensweise ein Magenleiden, wie: Magenkatharrh, Magenkrampf, Magenschmerzen, schwere Verdanung oder Verschleimung zugezogen haben, sei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, dessen vorzügliche heilsame Wirkungen schon seit vielen Jahren erprobt sind. Es ist dies das bekannte Verdauungs- und Blutreinigungsmittel, der Hubert Ullrich'sche Kräuter=Wein. Dieser Kräuter-Wein ist aus vorzüglichen, heilkräftig befundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet, und stärkt und beiebt den ganzen VerdauungsOrganismus des Menschen ohne ein Abführmittel zu sein. Kräuterwein beseitigt alle Störungen in den Blutgefässen, reinigt das Blut von allen vordorbenen krankmachenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neubildung gesunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Aräuter=Weins werden Magenübel meist schon im Aeime erstickt. Uan sollte also nicht säumen, seine Anwendung allen anderen scharfen, ätzenden, Gesundheit zerstörenden Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie: Kopfschmerzen, Aussoßen, Sodbrennen, Blähungen, Uebelkeit mit Erbrechen, die bei chronischen(veralteten) Magenleiden um so heftiger auftreten, werden oft nach einigen Mal Crinken beseitigt Ctuhlverstepfur und deren unangenehme Folgen, wie Beklemmung, KolikStatlrerstopfung schmerzen, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, sowie Blutanstauungen in Leber, Milz und Ofortadersystem(Hämorrhoidalleiden) werden durch Kräuter=Wein rasch und gelind beseitigt. bräuter=Wein behebt jedwede Unverdaulichkeit, verleiht dem Verdauungssystem einen Aufschwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untanglichen Stoffe aus dem Magen und Gedärmen. Hageres bleiches Aussehen, Blutmangel, Entkräftung sind meist die Folge schlechter Verdauung mangelhafter Blutbildung und eines krankhaften Zustandes der Leber. Bei gänzlicher Appetitlosigkeit, unter nervöser Abspannung und Gemüthsverstimmung, sowie häufigen Kopfschmerzen, schlaflosen Nächten siechen oft solche Kranke langsam dahin. Kräuter=Wein giebt der geschwächten Lebenskraft einen frischen Impuls. Aräuterwein steigert den Appetit, befördert Verdauung und Ernährung, regt den Stoffwechsel kräftig an, beschleunigt und verbessert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven ,und schafft dem Kranken neue Kräfte und neues Leben. Fahlreiche Anerkennungen und Dankschreiben bewiesen dies Kräuter=Wein ist zu haben in Flaschen a M. 1,25 und 1,75 in Wattenscheid, Hattingen, Bochum, Langendreer, Witten, Horst, Harpen, Herbede, Stoppenberg, Bickern, Bulmke, Katernberg, Berge=Borbeck, Vorbeck, Rellinghausen, Weitmar, Annen, Linden, Herne, Eickel, Schalke, Königssteele, Altendorf i. W., Gelsenkirchen, Steele, Werden, Altenessen, Altendorf(Rheinland), Dortmund, Essen in den Apotheken: Auch versendet die Firma„Hubert Ullrich, Leipzig, Weststraße 82“, 3 und mehr. Flaschen Kräuterwein zu Originalpreisen nach allen Orten Deutschlands porto= und kistefrei Vor Nachahmungen wird gewarnt! Man verlange ausdrücklich . H u b e r t U l l r i c h' s c h e n K r ä u t e r w e i n Mein Kräuterwein ist kein Geheimmittel; seine Bestandtheile sind: Malagawein 450,0, Weinsprit 100,0, Glycerin 100,0, Rothwein 240,0, Ebereschensaft 150,0, Rirschsaft 320,0, Fenchel, Anis, Helenenwurzel, amerik. Araftwurzel, Enzianwurzel, Kalmuswurzel aa 10,0. Storch-Käffee Schutzm. ist der beste! 5 80 2 S 85 — 8 5 8 2 9 8 5 Kürschner's traf soeben ein bei 50 Pfg. Carl Busch, Jude.. eret Kerei. Wilhelm Schmitz-Scholl Mülbcim-Ruhr. #.„Aaltoche Speclat g. Balsener un Aahgseler auschule Kurse Tietbau- u. Steinmetztechniker Terbe: VorkursusOktober. Wintersem. 4.Novemb. 936. Staats-Prüfungs-Commiss. „Der nede Reienstan“ Eltern u. Vormünder, welche um das Wohl und die Zukunft der Töchter und Mündel besorgt sind, werden auf die Lehranstalten des Fröbel=Oberlin=Vereins in Berlin, Wilhelm=Straße 10, aufmerksam gemacht. Die jungen Mädchen werden in 8 Abtheilungen ausgebildet. I. In Kinderfräulein. Zu dieser Abtheilung währt der Lehrkursus 3 Monat, und kostet 80 Mk. Lehrhonorar für den ganzen Kursus. Der Lehrplan umfaßt: Kinderpflege, Erziehungslehre, Fröbelsche Spiele, Anfertigung von Kinderkleidern, Glanzplätten. Nach beendigtem Kursus erhält jede Schülerin durch unsere Vermittlung eine Stelle als Kinderfräulein in einem guten Hause. II. In Jungfern. Der Kursus währt ebenfalls 3 Monat und kostet 30 Mk. Lehrhonorar im Ganzen. Lehrplan: Schneidern, Glanzplätten, Frisiren, Anstandslehre zur Aneignung guter Manieren, Serviren u. Tischdecken etc. III. In besseren Hausmädchen. Der Kursus währt 2½ Monat, Lehrhonorar 25 Mark. Lehrplan: Maschinenähen, etwas Schneidern, Frisiren, Anstandslehre, Glanzplätten, Serviren u. Tischdecken, Behandlung der Wäsche, Zimmerreinigen. Jede Schülerin erhält nach beendigtem Kursus durch uns eine Stelle. Der Eintritt kann an jedem Ersten und Fünfzehnten im Monat in allen 3 Abtheilungen erfolgen. Auswärtige erhalten im Schulhause billige Pension. Prospekte mit vollständigen Lehrplänen versenden wir franko. Bei dieser Gelegenheit empfehlen wir nochmals unsere billigen Volksschriften, welche gegen Zusendung des Betrages in Briefmarken oder gegen Nachnahme von uns zu beziehen find: I. Katechlsmus f. Hausmädchen 65Pf. 2. Anstandskatechismus 50 Pf. 3. Katechlsmus f. Kochkunst 60 Pf. 4. Katechlsm. f Kindermädchen 40 Pf. 5. Katechlsmus f. Landmägde 30 Pf. 6 Päppelkatechismus 30 Pf. Der Vorstand des Fröbel-Oberlin-Vereins in Berlin, Wilhelmstrasse 10. nebst Einführungsgesetz 462 Seiten stark. Vorzugspreis(für Abonnenten) ungebunden nur 75 gebunden 1 Mk. wieder vorräthig bei Carl Busch. Rheuznatismus und Asthma Jahren litt ich an dieser l5, daß ich oft wochenlang das Sett nicht verlassen konnte. Ich bin jetzt von diesem Uebel(durch ein ausstralisches Mittel Eucalyptus) befreit und sende meinen leidenden Mitmenschen auf Verlangen gerne umsonst und postfrei Broschüre über meine Heilung. Klingenthal i. Sachs. Ernst Hess. zum Roman von Maxv. Weißenthurn. 16 Mit großer Entschlossenheit erhob sich Fräulein Bertha und versperrte Eckart den Weg.„Das soll das alles heißen? Setze Dich erst nieder und erzähle mir's? Hast Du Arnold gesehen? Ich dachte, er sei in Wien. Wie kommt es, daß er so bald schon zurückgekehrt?“ Die Hände auf die Schultern der alten Tante legend, erzählte Eckart alles, was er wußte und es trug nicht eben wesentlich dazu bei, das alte Fräulein zu beruhigen. Taute Bertha ging an ihren Schreibtisch und entnahm demselben eine wohlgefüllte Brieftasche. „Nein, nein, ich habe reichlich genug Tante,“ aber sie bestand auf ihrem Willen, indem sie ihm ohne weitere Umstände ein ganzes Paket Banknoten in die Tasche schob. „Ich weiß nicht, was wir ohne Dich anfangen sollten, Tantchen, sprach Eckart zärtlich,„Du bist wahrlich unsere Vorsehung; jedenfalls will ich trachten, Arnold so bald als möglich zu sprechen und Dir dann mitteilen, was er sagte, und nun, behüt' Dich Gott, Du lieber, treuer, alter Schutzengel, es wird schon noch die Zeit kommen, in welcher sowohl Irene als ich über die jetzigen Ereignisse lachen können; wer weiß, vielleicht auch noch die Zeit, in welcher wir bei Deiner Hochzeit mittanzen.“ Mit diesen Worten entfernte er sich. Fünf Minuten vergingen, zehn, und noch stand das alte Fräulein am Fenster und blickte hinaus in den dämmernden Morgen. „Ich wollte, ich hätte es über mich gebracht, ihn wegen der Verhaftung und wegen dem fehlenden Gelde zu fragen; ich wäre neugierig zu wissen, wie sich die ganze Sache verhält; nicht als ob ich an ihm zweifelte, nein, bei Gott nicht, damit er nur ja das nicht glaube, wagte ich ja garnicht, ihn zu fragen.“ Draußen hatte es aufgehört zu regnen, aber noch war alles tropfnaß. Das Fräulein war müde und erschöpft, trotzdem konnte es sich nicht vom Fenster trennen und endlich sollte ihre Geduld auch belohnt werden. Eine dunkle Gestalt wurde sichtbar, die, vom Hause kommend, leise und vorsichtig durch den Garten schlich und sich endlich mit einer geschickten Bewegung über den Zaun schwang, welcher diesen von der Straße trennte. „Eine höchst sonderbare Heirat," versicherte Advokat Kurtz; bereits zum drittenmal im Laufe einer sehr kurzen Spanne Zeit. Baronin Schlingheim lachte in einer Weise, welche ihre prächtigen Zähne vorteilhaft zur Geltung brachte. „Höchst sonderbar," stimmte sie mit großer Lebhaftigkeit bei, „es ist mir Aehnliches noch gar nicht vorgekommen.“ Die beiden hatten sich zufällig auf der Straße begegnet und dies benützt um einen gemeinsamen Spaziergang zu machen, der sie bei einbrechender Dämmerung an der seit wenigen Tagen eröffneten neuen Kunst=Ausstellung vorüberführte, in welcher sich vorzüglich abends bei glänzender Beleuchtung die ganze vornehme Gesellschaft von Pest einzufinden pflegte. Auch die beiden beschlossen einzutreten, konnten sie doch mit Bestimmtheit annehmen, Bekannte zu finden und sich in angenehmster Weise zu zerstreuen. „Mai und Dezember.. ich habe keinen anderen Vergleich in Bezug auf das ungleiche Paar Joseph von Bogner und Irene von Karczeg,“ sprach Kurtz langsam vor sich hin, während er mit seiner Begleiterin über die Treppe emporstieg. Rechtsanwalt Kurtz, welcher die Baronin von Schlingheim auf einer Reise in der Schweiz kennen gelernt hatte, war ein schöner Mann, der wohl Anspruch erheben konnte, überall, wo er sich zeigte, schon seiner äußeren Erscheinung wegen Aufsehen hervorzurufen; er verdiente viel Geld und würde noch mehr verdient haben, wenn er stetigere Ausdauer besessen; so aber geschah es wohl, daß ältere und erfahrene Männer des Rechtes als er, zuweilen bedenklich den Kopf schüttelten, wenn man seinen Namen nannte; man stellte seine Geschicklichkeit niemals in Abrede, aber man zuckte über die Art, wie dieselbe sich bekundete, und über die Richtung, welche sie einschlug, mitunter nicht mit allzu großer Hochachtung die Achseln. Hatte man Gelegenheit, ihn zu sprechen, dann freilich wirkte der Zauber seines Wesens dergestalt, daß man sich geneigt fühlte, alles, was nachteiliges von ihm gesagt wurde, für böswilliges Gerede müßiger Zungen zu halten, so liebenswürdig und natürlich war sein Wesen, so frei und offen seine Rede. „Geld ist wohl ein gar gutes Ding," bemerkte die Baronin Schlingheim, weiter auf das Gespräch eingehend, welches Kurtz angeregt hatte,„und Herr von Bogner ist im reichsten Maße damit gesegnet!“ Die schöne Frau blickte bei diesen Worten nach einem der Bilder des ersten Saales empor, welchen sie inzwischen betreten hatten, es war aber unverkennbar, daß in ihren Worten eine gewisse Absichtlichkeit lag. Kurtz bemerkte dies entweder nicht oder wollte es nicht bemerken, denn er sprach vollkommen unbefangen:„Ja, Karczeg ist aber auch sehr reich und er sollte sich wohl überlegen, wen er damit bedenken will, denn er ist ja noch nicht so alt wie Bogner.“ „Nein, gewiß nicht, der gute Oswald und ich, wir kennen uns übrigens auch schon eine ganz hübsche Reihe von Jahren!" Der Rechtsanwalt blickte finster vor sich nieder.„Wenn ich nicht irre, ist die alte Bekanntschaft in letzter Zeit recht angelegentlich erneut worden,“ entgegnete er mit mehr Eifersucht als weltmännnischer Klugheit.“ „O ja, ich sehe ihn zuweilen," sprach nun ihrerseits die Witwe, ein Lächeln hinter ihrem Fächer verbergend,„ah, da ist er ja!“ Und in der That kam Oswald von Karczeg mit einem Katalog in der Hand, durch eine ziemlich dichte Menschenmenge gerade auf die beiden zugeschritten. Albin Kurtz verfinsterte sich nicht wenig, Baronin von Schlingseim hingegen war ganz freundliche Begrüßung und liebenswürdiges Lächeln. Sie war, wie gesagt, nicht mehr jung und die Begegnung dieser beiden Männer, welche, wie sie recht gut wußte, beide sie bewunderten, rief die Erinnerung der Triumphe ihrer Mädchenjahre in ihrer Seele wach. „Es ist wirklich Herr von Karczeg,“ rief sie mit liebenswürdiger Wärme,„welch' glücklichen Zufall, daß wir uns begegnen! Ist es doch in diesem Menschengewirr wahrlich schwer, einen bekannten Menschen herauszufinden.“ „Das Glück ist ganz auf meiner Seite," sprach Herr von Karczeg und wandte sich dann mit der kühlen Frage an den Rechtsanwalt Kurtz, wie es ihm gehe. Er war nichts weniger als erfreut, die beiden zusammenzufinden; sein Entschluß, Frau v. Schlingheim zu heiraten, war durchaus nicht besonders warmer Neigung entsprungen, aber je mehr er Gelegenheit gehabt, die schöne Witwe zu sehen, desto fester hatte sich die Idee in seinem Kopfe festgesetzt, und daß gerade jetzt, wo er anfing, sie als ein persönliches Eigentum anzusehen, auch noch ein anderer daherkam, welcher auf den Einfall geraten könnte, sie ihm wegnehmen zu wollen, taugte durchaus nicht in seinen Kram. 59,20