Donnerstag, den 4. August 1898. 30. Jahrgang. Nr. 176. SS Organ für Stadt& Amt Erscheint täglich mit Rusnahme der Sonn= und Feiertage und kostet vierteljährlich inel. Botenlohn 2 Mk., in der Geschäftsstelle 1.75 Mk. vorauszahlbar.(Im Posthebiet 2 Mk.) Wartenschrid& Amr Keinendorse Anzeigen werden die Petitzeile ober deren Raum mit 15 Pfg., für Auswärts mit 18 Pfg., Reklamen 60 Pfg. pro Zeile berechnet. Eine Zusage für bevorzugte Stellung kann nicht gegeben werden, billige Wünsche werden gern erfüllt. Scheiftleitung, Druck und Verlag von Tarl Busch in Wattenscheid. A Telephon Nr. 181. Die Grundzüge von Bismarcks Wesen. Drei leitende Faktoren trafen im Fürsten Bismarck in der denkbar glücklichsten Vereinigung zusammen: der Diplomat, der Staatsmann und der Soldat. Als Diplomat hatte der Altreichskanzler wie keiner vor ihm die Gabe, im rechten Augenblick ohne jedes Besinnen, wie auf höhere Eingebung, selbst in den verwickeltsten, scheinbar gar keinen Ausweg bietenden Lagen den richtigen rettenden Gedanken zu erfassen und ihn mit beispielloser Energie auszuführen, nöthigenfalls unter rücksichtsloser Einsetzung der militärischen Kraft. So kam, wenn es sein mußte, die soldatische Natur des Fürsten seinem diplomatischen Genie zu Hilfe; niemals aber überwog die soldatische Natur das Genie. Dadurch wurde der Altreichskanzler vor der Versuchung bewahrt, militärische Erfolge weiter als unbedingt nöthig auszunützen. Gerade die Mäßigkeit nach der Entscheidung zu seinen Gunsten war ein hervorstechendes Merkmal der diplomatischen Kunst des Fürsten Bismarck; stets war er darauf bedacht, dem Feinde goldene Brücken zu bauen, wenn er ihn geschlagen hatte. Als Staatsmann endlich, der das mit Hilfe der diplomatischen Kunst und der militärischen Kraft Errungene auszubauen und zu befestigen hatte, befolgte Fürst Bismarck den Grundsatz, den einmal erfaßten Plan mit aller Kraft und ohne Zögern auszuführen.„Jede Politik halte ich für eine bessere als eine schwankende", schrieb der Fürst am 24. Dezember 1863 an den Grafen v. d. Goltz. Nach dieser Richtschnur hat der große Staatsmann Zeit seines Lebens gehandelt und damit sein gewaltiges Werk gegen alle Angriffe und Unterwühlungen sicher gestellt. Man darf die Bismarckische Politik als eine geniale Mischung von Kraft und Mäßigung, gewonnen aus der harmonischen Vereinigung der höchsten diplomatischen, staatsmännischen und militärischen Fähigkeiten, bezeichnen. Damit aber ist Bismarcks Wesen noch nicht erschöpft. Es kommt noch etwas anderes zur richtigen Kennzeichnung hinzu, ein Umstand, der alle andern überragt: die reine, hingebende Vaterlandsliebe des Fürsten, die ihn ganz beherrschte, die der lebendige Springquell war, aus dem er die sittliche Kraft zu seinen ungeheuern Thaten schöpfte, die ihn vor jedem Abirren auf die Pfade des persönlichen Ehrgeizes behütete und ihn seine gewaltige Geisteskraft ausschließlich in den Dienst des Landes, des Volkes und seines kaiserlichen Herrn stellen ließ. Darum ist Fürst Bismarck dem deutschen Volke auch mehr als ein Staatsmann ersten Ranges; darum ist er allen Deutschen zu einem nationalen Heros geworden, in dem sich nicht bloß die Vergangenheit des neuen Reiches verkörpert, sondern auf dessen Schultern auch die Zukunft unsers Volkes ruht. So wie er zu sein, ist wohl keinem Zweiten beschieden. In einem Punkte aber können und müssen wir alle ihm nacheifern und uns bemühen, es ihm gleich zu thun: in der aufopfernden Liebe zum großen deutschen Vaterland.„Gedenke, daß Du ein Deutscher bist!“ Das ist der kategorische Imperativ, nach dem Fürst Bismarck jeden Tag seines ruhmreichen Lebens gehandelt hat und der K Feurige Roman von Eugen v. Gumbert. 47 „Nun also, da siehst Du's ja: ich bin und bleibe nun einmal der plumpe Bär, der nur grobe Tatzenhiebe austeilen kann. Am besten man geht mir aus dem Wege.“ Es war nutzlos, ihm zu wiedersprechen. Das hatte die alte Frau oft genug erfahren, so wandte sie sich denn auch jetzt schweigend ab und suchte ihre Enkelin auf. Als sie das Wohnzimmer betrat, wurde ihr seltsam wehmütig zu Mute. Erna lehnte in dem Armstuhl, in welchen sich auch die Verstorbene so gern geschmiegt hatte, und schlummerte, den Kopf ein wenig zur Seite geneigt. Ein Strauß Maiglöckchen stand auf dem Tisch, und die kleinen Blumen sahen kaum weißer aus, als die Wangen des Mädchens und dessen lose ineinander geschlungene Hände. Der Ring, den ihr der Vater vor Jahren geschenkt und den sie seitdem immer trug, war viel zu weit geworden. Leise näherte sich die Greisin und strich mit der großen hartgearbeiteten Hand so sanft das lichtbraune Haar, als fürchte sie, einem Schmetterling den Blütenstaub von den Flügeln zu wischen. Erna schlug die Augen auf. Sie schien verwirrt und beschämt, von der stets thätigen Großmutter überrascht worden zu sein, doch diese sah eigentümlich freundlich und innig auf sie nieder und sagte:„Was erschrickst Du denn vor mir? Ich bin gekommen, um Dich von dem heimlich nagenden Weh, das Du schon so lange mit Dir umher trägst, zu befreien, damit auf Deinen Wangen die Rosen wieder zu blühen anfangen und diese lieben blauen Sterne nicht länger durch feuchte Schleier glänzen. Fröhlich will ich Dich wissen und Dein munteres Lachen soll wieder durch das Haus tönen. Sei guten Mutes. Diesmal ist das Glück mit Dir eingetreten.„„4.kung F. u., „Das Glück? Der Vater.. man har erfahren: er ist gerechtfertigt? 0, wenn das wäre..“... „Nein, nein! Diese Hoffnung wird sich, so Gott will, auch noch ei es Tages erfüllen, aber vorläufig ist uns solche Freude nicht vi gönnt," unterbrach die alte Frau, deren gutmütiges Gesicht sic verdüsterte.„Der das Feuer angelegt hat, mag längst über alte Berge sein, und wenn er sich nicht selbst verrät, so wird es schwer halten, ihn zu ergreifen. Aber wie dem auch sei, Du brauchst nicht mehr darunter zu leiden; Dir winkt eine schöne Zukunft.“ auch an uns heute seine mahnende Stimme richtet.“ Wir wollen der Stimme folgen, die uns zur Hingabe an die nationalen Tugenden ruft: Das sei unser Gelöbniß, das wir an dem Totenbette des Altreichskanzlers niederlegen! Deutschland. Berlin, 3. Aug. Eine Sonderausgabe des deutschen„Reichsanzeigers" bringt folgendes:„Friedrichsruh, 2. Aug. 1898. Mit Meinen hohen Verbündeten und dem ganzen deutschen Volke stehe Ich trauernd an der Bahre des ersten Kanzlers des Deutschen Reiches, des Fürsten Otto v. Bismarck, Herzog von Lauenburg. Wir, die Wir Zeugen seines herrlichen Wirkens waren, die Wir an ihm als dem Meister der Staatskunst, als dem furchtlosen Kämpfer im Kriege wie im Frieden, als dem ergebensten Sohne seines Vaterlandes und dem treuesten Diener seines Kaisers und Königs bewundernd aufblicken, sind tief erschüttert durch den Heimgang des Mannes, in dem Gott der Herr das Werkzeug geschaffen, den unsterblichen Gedanken an Deutschlands Einheit und Größe zu verwirklichen. Nicht ziemt es in diesem Augenblicke, alle Thaten, die der große Entschlafene vollbracht, alle Sorge, die er für Kaiser und Reich getragen, alle Erfolge, die er errungen, aufzuzählen. Sie sind so gewaltig und mannigfaltig, und nur die Geschichte kann und wird sie alle in ihre eherne Tafel graben. Mich aber drängt es, vor der Welt der einmütigen Trauer und der dankoaren Bewunderung Ausdruck zu geben, von welcher die ganze Nation heute erfüllt ist, und im Namen der Nation das Gelübde abzulegen, das, was er, der große Kanzler, unter Kaiser Wilhelm dem Großen geschaffen, zu erhalten und auszubauen, und wenn es not thut, mit Gut und Blut zu verteidigen, dazu helfe uns Gott, der Herr! Ich beauftrage Sie, diesen Meinen Erlaß zur öffentlichen Kenntnis zu bringen. Wilhelm. I. R. An den Reichskanzler. — Heute Morgen unternahm der Kaiser einen Spazierritt in der Umgebung des Neuen Palais, und hörte um 11 Uhr die Vorträge des Kriegsministers v. Goßler und des Chefs des Militärkabinets v. Hahnke. Um 1 Uhr gedachte der Kaiser den Reichskanzler Fürsten zu Hohenlohe und danach den Staatssekretär v. Podbielski zum Vortrag zu empfangen. — Die Kaiserin Fciedrich sandte der„Nordd. Allg. Ztg.“ zufolge nach Friedrichsruh einen großen Lorbeerkranz mit Palmwedeln, Lilien, weißen Rosen und mit schwarzer Moire— Prinz Heinrich von Preußen hat, wie die Nordd. Allg. Ztg. mitteilt, dem Kaiser von Fusan aus telegraphisch seine tiefe Erschütterung über das Hinscheiden des Fürsten Bismarck ausgesprochen. — Nach der National=Zeitung wird der Reichskanzler bereits in nächster Zeit einen Ausschuß von Fachmännern berufen, um die Abänderungsvorschläge zum jetzigen Weingesetz in Erörterung zu ziehen. Gleichzeitig solle bei dieser Gelegenheit die Frage der Declarationspflicht der durch Einleiten von Kohlensäure hergestellten Schaumweine berührt werden. — Es lohnt, folgende Stellen aus dem Nachruf des Reichsanzeigers festzuhalten: Nicht nur der Einiger, auch der Erzieher seines Volkes ist dieser große Deutsche geworden. Wie er der in politische Starrheit versunkenen Nation die Glieder gelöst, wie er das Volk der Dichter und Denker und der Träumer handeln gelehrt und unserer Politik, seinem eigenen Ausdruck nach,„eine respektablere Farbe“ verliehen hat, so hat er jedem Einzelnen das Beispiel gegeben, in Arbeitsamkeit, Hingebung und Pflichttreue ganz sich in den Dienst des Staatsgedankens zu stellen und auf Erden keine höhere Pflicht zu kennen, als die Pflicht gegen das Vaterland. Wenn der Satz wahr ist, daß die Staaten erhalten werden durch den Geist und die Kraft, darin sie gegründet wurden, so wird der Name Bismarck uns ein Wahrzeichen und eine Verkündung bleiben für alle Zeiten. Und wie einst Bismarck zu Frankfurt frei heraus erklärte, ein Preußen, welches der Erbschaft des Großen Friedrich entsagen könne, bestehe in Europa nicht, so wird ein Deutsches Reich in keiner Zukunft bestehen können ohne das Festhalten an dem Vermächtnis seiner Begründer, des ersten hohenzollerischen Kaisers und seines großen Kanzlers. — Den Berl. Polit. Nachr. zufolge dürfte sich der Bundesrath demnächst auch mit einem Antrage auf Aenderung der für die Kürschnerei geltenden Bestimmungen über die Sonntagsarbeit beschäftigen. — Dem Vernehmen nach wird dem nächsten Landtage eine Vorlage zugehen über den Bau der schon längst geplanten Bahnlinie Osterfeld=Hamm. Diese Linie soll in der Hauptsache zur Erleichterung des Verkehrs in der Richtung Oberhausen=Dortmund=Hamm dienen. — Gegen den Landgerichtsrath Feldbausch in Frankenthal, der in öffentlicher Versammlung empfohlen hatte, in der Stichwahl für den sozialdemokratischen Kandidaten EhrhardtLudwigshafen einzutreten, ist die Disziplinaruntersuchung eingeleitet worden. — Nach dem Erlöschen des Handelsvertrags treten vom 1. August ab für den Handelsverkehr zwischen Deutschland und Canada neue Bestimmungen in Kraft. Deutsche Waren haben einen 25procentigen höhern Zoll als die englischen zu tragen. — Fürst Bismarks Leibarzt, Professor Dr. Schweninger, beabsichtigt, in Gemeinschaft mit einem jungen hiesigen Arzte, in Berlin ein Sanatorium zu begründen. — Zum Unterschiede von der Festlichkeit bei der Einweihung der Schloßkirche in Wittenberg 1892 sind vom Kaiser zu dem Jerusalemer Kirchenfeste nicht nur die außerdeutschen protestantischen Fürsten, sondern, wie schon gemeldet, auch die betreffenden Kirchenregierungen eingeladen worden. An die bezüglichen Staatsregierungen sind vorher diplomatische Anfragen wegen der Gestattung der Beteiligung gerichtet worden, die zum Teil schon entgegenkommende Erwiderungen gefunden haben. Die kantonalen Kirchenregimente der Schweiz sind ebenfalls eingeladen worden, und auch die evang. Kirche Belgiens wird vertreten sein. Die Thatsache, daß die österreichischen Enttäuscht sank Erna zurück. einem leisen Seufzer. „Ich glaubte eine frohe Botschaft erwarten zu dürfen,“ sagte sie nach kurzem Schweigen.„2 6i. gang Gr urs „Und Du hast Dich nicht geirrt. Weg von hier soust Du und das traurige Rätsel vergessen lernen.“ Mit großen, staunenden Augen sah das Mädchen zu ihr auf, und nun erzählte die Großmutter, sich vor Eifer fast überstürzend, was zwischen Koselleck und Carony vorgegangen war. Je länger sie sprach, desto rosiger erglühte Erna, desto reinere Freude strahlte aus ihrem Blick. Ein Schimmer der frühern, köstlichen Jugendblüte und entzückender Frische verbreitete sich über shr Antiz,.. 4ag ign asitash ur mechanls Wans ea 64r. „Wie schön ist es doch, so gelieor zu werben! tiung es leise, aber voll unbeschreiblicher Seligkeit von ihren Lippen. „Und jetzt fort mit allen trüben Gedanken. Blick nicht mehr zurück, sondern nur vorwärts. Ein Bräutchen muß mit leuchtenden Augen in die Zukunft sehen. Und die Großmutter, na, die hat auch wieder alle Hände voll zu thun, denn ihr Herzenskind, das so fein und zart wie ein Prinzeßchen ist, muß auch wie ein solches ausgestattet werden. Nun, der Leinenschrank ist voll; da fehlt es nicht an Leinen, gut genug für eine Fürstin. Man sollte gar nicht glauben, was das alte, plumpe, braungestrichene Möbel für einen Reichtum enthält. Wie frisch gefallener Schnee schimmert es einem entgegen, wenn man die Thüren aufmacht. Ja, das war immer mein Stolz. Aus Seide, Spitzen, Ringen Armbändern und sonstigen Krimskrams und Firlefanz hab' ich mir nie etwas gemacht, aber wenn ich so ein Stück Leinwand neben das andere legte, dies so derb und fest wie ein Brett, jenes so weich wie Spinnweb, da hätte ich mit niemand getauscht und konnte dann des Schauens nie müde werden, Alles gehört Dir und an jedem Faden hängen tausend Segenswünsche. Freilich, leicht wird mir's nicht ankommen, Dich scheiden zu sehen, mir nicht und dem Vater auch nicht, aber unser Vögelchen soll nur lustig fortflattern.“ Sie bückte sich, wie um etwas aufzuheben, und fuhr bei dieser Gelegenheit einmal mit der Hand über die Augen. Erna hatte es bemerkt und sagte traurig lächelnd:„Du brauchst nicht zu weinen. Ichbleibe bei Euch. „Was soll denn der Unsinn nun wieder bedeuten?“ rief die alte Frau ärgerlich, mit dem Schürzenzipfel die verräterischen Thränen zerdrückend.„Du denkst wohl, wenn Du einmal weg bist, dann habe ich nichts weiter zu thun, als mich hier hinzusetzen und nach Dir zu jammern? Ja, das könnte mir gerade einfallen, da weiß ich schon was Klügeres mit meiner Zeit anzufangen, darüber laß Dir keine grauen Haare wachsen. So eine weichmütige Seele bin ich nicht.“ „Das meine ich auch keineswegs, aber ich bleibe doch da, weil ich nun und nimmermehr Kunos Frau werde.“ „Nun hör' auf! Jedes Ding wird endlich mürbe und meine Geduld auch; es fehlt mir nicht mehr viel, dann reißt sie ganz und gar. Eben glaubte ich, Du wüßtest den Jubel kaum zu fassen, und jetzt...“ „Jetzt ist es immer noch so licht und freundlich in mir wie lange, lange nicht mehr. Als hätte ich in den Himmel gesehen. so wonnig und andachtsvoll ist mir zu Mute. „Das Bewußtsein, Kuno ist bereit, um meinetwillen allem zu trotzen, beglückt mich hoch; aber schlecht würde ich seine Liebe lohnen, könnte ich nicht den Mut finden, zu entsagen.“ „Erna! Das darfst Du ihm und uns nicht anthun! Was sind das für verkehrte Ansichten?“ zürnte die Greisin. „Laß nur, Großmutter, ich weiß schon, was recht ist,“ erwiderte das Mädchen, welches jetzt wieder seltsam matt und blaß erschien.„Seine Wahl soll nicht unzarterweise besprochen, getadelt und bespöttelt werden. Als ich das letztemal zur Kirche ging, da sah ich viel erstaunte Blicke auf mich gerichtet. Frau von Langenberg faßte, an mir vorüberschreitend, ihr Kleid und zog es fest an sich, damit es mich nicht streifte. Gar viele bemerkten diese Bewegung, manche lächelten schadenfroh, andere wandten sich hochmütig ab oder flüsterten miteinander, und ich wußte, was sie sagten, ich wußte es so deutlich, als ob ich jede Silbe gehört hätte. Da zog ich mich in eine dunkle Ecke zurück, hinter dem Pfeiler. Dort saß eine Bettlerin. So elend sie auch war, beneidete ich sie doch, und trotz ihrer Niedrigkeit meinte ich noch um eine Stufe tiefer zu stehen als sie. Vergebens versuchte ich zu beten, kein Strahl der göttlichen Gnäde fiel in die trostlose Nacht meiner Seele. Tief neigte ich das Haupt und stützte die Stirn auf die gefalteten Hände, aber es wollte nicht ruhig werden in mir, und vor meinen Augen zuckte es wie grelle, züngelnde Flammen." 53,20 MG G evang. Konfessionen an der Wittenbergfeier 1892 Rreiligt waren, ist daraus zu erklären, daß sie zur Eisenacher Kirchenkonferenz gehören und sich somit der bedeutendsten kirchlichen Vereinigung angeschlossen haben. Die Beteiligung der deutschen Kirchenregimente wird recht ansehnlich sein, da 6 der kleineren ablehnend geantwortet haben. Die größeren Kirchenregierungen, wie die Bayerns, Sachsens, Württembergs, Badens, Hessen=Darmstadts, Mecklenburgs, Weimars 2c. haben ohne weiteres ihre Zustimmung erklärt und ihre Vertreter die Thätigkeit der deutschen Marine vor Manila berichtet die„Nordd. Allg. Ztg.“ nach den Amtsberichten zum 12. Juni zur Berichtigung von Mißdeutungen, namentlich in der ausländischen Presse, folgendes: Zwecks Ermöglichung einer sofortigen Unterbringung der deutschen„olonie im Notfalle seien geheuerte Dampfer auf dem Pasigfrusse unter dem Schutze armierter Boote nahe der Irene verankert gewesen; dem deutschen Beispiele folgten die französischen und die englische Colonie. Aguinaldo sicherte Admiral Deweys schriftlich ein humanes Vorgehen zu. Auf Ersuchen Aguina und unter Billigung Deweys nahm der Commandant der Irene 4 spanische Damen und 6 Kinder in Obhut auf einem geheuerten Dampfer. Alle Maßnahmen wurden in durchgängig freundschaftlichem Einvernehmen mit Admiral Dewey un General Augustin angeordnet. Die Norddeutsche fügt hinzu: Das kaiserliche Konsulat Manila, also eintretendenfalls die Kriegsschiffe beschützten gegenwärtig Deutsche, Oesterreicher und Ungarn, Italiener, Schweizer, Holländer und Portugiesen. 2. Aug. Nach den langwierigen Verhandlungen zwischen den preußischen und den russischen Behörden ud numme, Gosliammer ig“ im Orenpveriehe, alg fußer. Die russische Zollkammer ist auch länger geöffnet a. s####er. Kiel, 2. Aug. Unmittelbar nach der Formierung der Herbstübungsflotte sollen im Beisein des Kaisers auf dem Wilhelm“ mit Schiffsgeschützen größten Kalibers Schießversuche außerordentlicher Bedeutung vorgenommen werden. Es handelt sich um die Erprobung geplante Bismarck=Denkmal ist gedacht nach Art der Porta Westphalica. Es wird wahrscheinlich von einer Uferanhöhe, etwa von dem Elbpavillon in der Nähe der Seewarte aus, weithin über die Elbe blicken. Ein anderer Plan will das Denkmal in Verbindung mit der beschlossenen Erweiterung des alten Jungfernstiegs an das Alsterbassin setzen. gungen zustimme, er erwarte die amtliche Antwort jeden Schanghat, 3. Aug. Die Biekönige von Tientsin und Wutschang seien durch kaiserlichen Erlaß berufen worden, zusammen mit Schang das Eisenbahnwesen zu leiten. Essen, 4. Aug. Vor der Strafkammer stander gestern die Bergleute Adolf Hasepersch, und P. Eisewski aus Braubauerschaft unter der Beschuldigung, in der Nacht zum 28. Feb. dem taubstummen Schuhmacer Amenda 100 Mark gestohlen zu haben. Die Angeklagten bestritten, die Thatel zu sein. Amenda erkannte sie jedoch bestimmt wieder. Das Gericht verurtheilte Hasepersch zu 1 J., Eisewski zu 3 Mon. Gef. Hasepersch wurde sofort in Haft genommen. Der 18 Mal bstrafte Fuhrknecht Heinrich Kerkenhoff aus Gelsenkirchen hat seinem Schlafkollegen eine Uhr gestohlen. Das Gericht hielt hier die mildernden Umstände nicht am Platze und schickte den unverbesserlichen Dieb auf 1 J. ins Zuchthaus. Fulda, 1. Aug. Eine empfindliche Strafe hat das Schöffengericht über einen hiesigen Einwohner verhängt, welcher einem Radfahrer, der in vollem Laufe an ihm vorbeifuhr, einen Stock ins Rad stieß, wodurch der Radfahrer zu Fall kam und sich verschiedene Verletzungen zuzog. Das Gericht verurtheilte den frivolen Menschen zu 3 Mon. Gef. Hamburg, 2. Aug. Die Ferien=Civilkammer des Landgerichts wies die Klage der Bäckerinnung auf Zahlung einer Konventionalstrafe von 1000 Mk. gegen einen der den Streikrevers unterzeichnet hatte, ab. Das Gericht s##llte fest, der Rücktritt von einem derartigen Reverse stehe nach der Gewerbeordnung frei. Ausland. 3. Aug. Die Krisis in der Ehrenlegion nimmt immer größern Umfang an. Nunmehr hat auch der Chefredacteur des Rappel, Lucien Victor Meunier, das Kreuz zurückgeschickt,„das von der stolzen Brust Zolas herabgerissen worden sei". Das Cabinet Brisson scheint einer schweren Kopenhagen, 3. Aug. Die Anlage einer Zshgaugspig dung zwischen Schottland, den Farörinseln und I###. London, 2. Aug. An Bord der Königlichen Dacht Osbourne lief heute beim Thronfolgerpaare die telegraphische Kunde von einer sehr bedenklichen Erkrankung der Königin von Dänemark ein. Die Prinzessin von Wales ist heute Abend nach Kopenhagen an das Krankenlager der Mutte Madrid, 2. Aug. Gerüchtweise verlautet, 2 spanische Dampfer, welche die Blockade vor Cuba durchbrechen wollten, Petersburg, 3. Aug. Die deutsche Kolonie in Moskau sprach dem Fürsten Herbert Bismarck telegraphisch ihr Beileid aus. Zur Beisetzung des Fürsten wird eine Depulation abgeordnet, welche einen silbernen Kranz am Sarge niederlegen wird. Im Parke des deutschen Asyls soll die Büste Bismarcks Havannah, 3. Aug. 400 Auständische griffen bei Guana in der Provinz Pinar del Rio eine Abteilung spanischen Soldaten an. Es entspann sich ein erbitterter Kampf, wobei die Aufständischen ihr Heil in der Flucht suchten. 10 Spanier wurden getötet; die Ueberlebenden sollen Auszeichnungen erhalten. Washington, 3. Aug. Der Botschafter am Berliner Hofe telegraphiert an das Staatssekretariat, er wurde ersucht, aufrichtigen Dank des deutschen Kaisers und des deutschen Volkes dem Präsidenten und Volk Amerikas für die Kondolenzdepesche anläßlich des Todes Bismarcks zu übermitteln. — Da die Antwort Spaniens gestern 2 Uhr nachmittags noch nicht eingetroffen war, beschloß der heute in gewohnter Weise jusammentretende Ministerrat, den Wortlaut der Friedensbedingungen zu veröffentlichen. Mac Kinley ließ daher eine motivierte Erklärung veröffentlichen. Er sagt, die Regierung glaube, um Mißverständnissen bezüglich der Friedensverhandlungen vorzubeugen, verpflichtet zu sein, den Wortlaut der dem französ. Botschafter Cambon am Samstag überreichten. Note bekannt zu geben. Die darin enthaltenen Friedensbegingungen sind folgende: die Vereinigten Staaten fordern keine in Geld zu leistende Kriegsentschädigung, aber sie verlangen das Aufgeben der spanischen Oberhoheit über Cuba und die sofortige Räumung dieser Insel sowie auch Portorico unter gleichzeitiger Abtretung derselben und der übrigen Spanien gehörigen Inseln in Westindien und ebenso einer Ladronen=Insel. Die Vereinigzten Staaten wergezgng#. der Dauer der Verhandlungen und bis zum„ Friedens die Stadt, die Bai und den Hafen von Munnu besetzt halten. Im Friedensschluß soll auch das künftige Schicksa und die Verwaltung und Regierung der Philippinen geregelt werden. Es wird zugesichert, daß sobald die Bedingungen von Spanien angenommen sind, seitens der Vereinigten Staaten Bevollmächtigte ernannt werden sollen, um auf der Grundlage des Vorstehenden mit den spanischen Bevollmächtigten die eode Der franzsische Boschester Canbon ersielt die Antwort der spanischen Regierung auf die von den Vereinigten Staaten vorgeschlagenen Friedensbedingungen. Cambon übergab die Antwort dem Präsidenten Mc. Kinley. — Präsident MeKinley erklärte heute Vormittag, officiös sei ihm mitgetheilt worden, daß Spanien den Friedensbedin= Aus Stadt, Amt und Kreis. * Wattenscheid, 4. Aug. Die vorgestern in Wanne abgehaltene Verbandsversammlung des Krieger= und Landwehr=Verbandes des Kreises Gelsenkirchen beschloß unter dem Vorsitze des Herrn Landraths Dr. Hammerschmidt, das für Sonntag, den 7. d. M., bestimmte große Verbandsfest in Wanne=Bickern, wegen des Ablebens unseres Altreichskanzlers, Fürst Bismarck und der dafür befohlenen Armeetrauer auf Sonntag den 21. d. M. zu verlegen. Der von der Königl. Eisenbahn=Direktion bereits genehmigte Sonderzug, welcher unsere und die Westenfelder Krieger nach Wanne bringen sollte, ist vom hiesigen Kriegerverband für den 21. d. M. neu beantragt. * Mit Genehmigung der Stadtverwaltung hat das Bismarck=Comitee das Relief=Bild des verewigten Altreichskanzlers an unserm Krieger=Denkmal mit einem Trauer* Herr Beigeordnete Vietor veröffentlicht heute in Vertretung des Herrn Bürgermeisters 2 Bekanntmachungen betr. Verding von Pflasterarbeiten in der Wilhelm= und Bochumerstraße und die Oberpräsidial=Polizei=Verordnung betr. das Verbot des Herumführens von Hunden während der Feld* Die Rolle für die heutige Schöffensitzung führte 7 Strafsachen auf. Als Schöffen amtirten die 2 Herren Steiger Joh. Buschmann von hier und Heinr. Kardinahl von Leithe; als Amtsanwalt Herr Stadtserretär vorgestriger Generalversammlung des St. Vinenzvereins hob der Vorsitzende Herr Amtsrichter Bange hervor, daß die Kassen=Einnahme und der Betrag der dargereichten Unterstützungen recht befriedigend seien, dagegen auf regelmäßigen und pünktlichen Besuch der Versammlungen mehr gelegt werden müsse, sonst schade man den zu unterstützenden Armen, dem Verein und sich selbst. Als Muster stellte er ein Mitglied hin, das vor nicht gar langer Zeit sein 25jähriges Mitgliedsjubiläum gefeiert habe und von sich sagen konnte, niemals ohne ganz dringenden Grund gefehlt zu haben. Herr Vicar Obermeier sprach in seinem Vortrage über die hohe Verdienstlichkeit und den Segen des Besuches der Armen und Bedrängten, und Herr Pfarrer Hausmann sodann über unsern St. Elisabeth= und Frauen=Verein und die Nothwendigkeit einer Neu=Organisation des St. Elisabeth= Vereins in unserer Gemeinde. * Die Mitglieder unserer Marianischen JungfrauenKongregation unternahmen an dem gestrigen, herrlichen Nachmittag ihren diesjährigen Sommerausflug. Da Ziel war das reizend gelegene Weitmar, woselbst der Kaff eingenommen und später hübsche Theaterstückchen vorgetragen wurden. Nicht weniger als 400 Jungfrauen betheiligten sich an dem Ausflug. Auch der Ehrenpräses und Gründer— Vereins Herr Pfarrer Hausmann sowie die Herrer. Vicare Obermeier und Hücker beehrten die Kongregation 94 Am Dienstag wurde die Leiche eines ehrenwerthen Mitbürgers, des Herrn Klempnermeisters R. Malinowski zur letzten Ruhe bestattet. Ein großer Leichenzug, an der Spitze der ganze Kriegerverband, die Feuerwehr, sowie die Bürger=Sterbelade, und eine große Menge Freunde und Leidtragender gaben dem Entschlafenen das letzte Geleite. * Vertreter der 3 Synoden Bochum, Gelsenkirchen und Hattingen hielten eine gemeinsame Versammlung Ev. Vereinshause zu Bochum ab. Unter anderem wurde beschlossen, in der Stunde der Beerdigung des Fürsten Bismarcks mit allen Glocken Trauergeläute anzuordnen. * Im Restaurant des Herrn Huppert ist von jetzt ab sden Donnerstag der bestbekanpt. Hrizemäs zuweisen.(. A.) Kranke zu sprechen, worauf wir wunschg..... * Am Dienstag Nachmittag erlitt die Achse der Fördermaschine für den Hauptschacht der Zeche Rhein=Elbe einen Bruch, sodaß die Förderung sofort eingestellt Dieselbe wurde aber durch den Schacht der nahen Zeche Alma fortgesetzt. Ein weiterer Unfall ist hiermit nicht verbunden. Die Reparaturarbeiten werden etwa 14 Tage währen. * Ein beklagenswerther Unglücksfall ereignete sich gestern Mittag gegen 12 Uhr auf der Günnigfelderstraßeg Sahier. Der Herr Dachdeckermeister Wilhelm Kotthoff uur der die Dachdeckerarbeiten für den Eckhausneubau des Herr: Hournicki auf gen. Straße übernommen hat, that, auf dem Dach beschäftigt, einen Fehltritt und stürzte ca. 12 Meter herab auf die Straße. Der Aermste hatte sich dabei sehr lebensgefährliche innere Verletzungen und außerdem arge Quetschungen des Unterleibes, einen doppelten Armbruch und einen Bruch des Oberschenkels zugezogen. Herr Polizeisergeant Bannasch verfügte seine schleunige Ueberführung ins Marienhospital. Der ca. 45jährige Mann, der eine große Familie hat, wird kaum mit dem Leben davon *„Das schöne Erntewetter“, dessen sich unsere Landwirthe seit 8 Tagen erfreuen, lautete die Spitzmarke eines Artikels, welchen wir gestern für die heutige Nummer geschrieben. Leider paßt er für heute nicht mehr, weil sich inzwischen ein Witterungswechsel vollzogen und Regenwetter eingetreten ist. Hoffentlich wird der Regen nicht von langer Dauer sein, was auch nach dem Stand des Thermometers alle Wahre Der Eireus Blumenfeld wird Dienstag, 16.Aug. mit 130 Pferden hier eintreffen und Mittwoch mit den Vorsellungen beoinnen. I., Perguf, aufmerksam 6=5 Ji, * Wir machen unsere Veier Salauf auftertsam, dag die Erneuerung der Loose zur 2. Klasse 199. Lotterie der Preuß. Klassen=Lotterie bis zum 8. d. Mts. avends 6 Uhr 9 Die vorläufsige Inbetriebhsetzung des Dottmund=Emskanals soll, wie nunmehr feststeht, am 23. August erfolgen, die offizielle Eröffnung dagegen am 1. April 1899. Mit Sicherheit verlautet, daß der Kaiser am Eröffnungsakte theinehmen und an dem erwähnten Tage in Dortmund eintreffen werde. Zugleich würde er dann die Enthüllung des Kaiser Wilhelm=Denkmals auf Hohensyburg vornehmen. Bemerkt sei, daß die rhein.=westf. Schifffahrts=Transport=Gesellschaft etwa 15 Dampfer und 40 Schleppkähne erbauen läßt, die am 1. April 1899 fertig sein und den Kanal befahren sollen. * In der Absicht, einen Sonderzug der Rheinisch=Westfälischen Industrie von Essen und Dortmund nach Friedrichsruh zu entsenden, bezw. persönlich einen Kranz nach Friedrichsruh zu überbringen, hat die Rhein.=Westfälische Zeitung in Friedrichsruh telegraphisch an maßgebender Stelle darüber Erkundigungen einziehen lassen, ob es möglich sei: 1) eine größere Menschenmenge bis an das Sterbezimmer oder an das Schloß gelangen zu lassen, 2) ob eine mit besten Empfehlungen versehene einzelne Person Zutritt zimmer erhalte, um einen Kranz niederzulegen. Auf grund authentischer Erkundigungen ist dann folgendes Telegramm zurückgelangt:„Einzige Möglichkeit Kranzsendungen, alle übrigen Vorschläge in keiner Weise durchführbar. *(Aufgabe von Telegrammen.) Im Publikum ist vielfach die Ansicht verbreitet, daß es gleich sei, ob Telegramme bei der Postanstalt oder bei der Eisenbahn=Station aufgeliefert werden. Diese Ansicht ist irrig. Zunächst dürfen die Eisenbahn=Telegraphen=Stationen, wenn eine Postanstalt mit Telegraphenbetrieb im Orte ist, nur Telegramme von solchen Personen annehmen, die mit den Zügen ankommen, abreisen oder durchreisen. Von andern sind nur dann Telegramme entgegenzunehmen, wenn die Postanstalt Dienstschluß hat. Für das Publikum empfiehlt es sich im eigenen Interesse, die Depeschen nicht bei der Eisenbahn=Station aufzugeben, da die letztern die Telegramme in den meisten Fällen der Postanstalt zur Beförderung überbringen. Hierdurch entsteht immer eine der zur Erinnerung an die Huldigungsfahrt der Westfalen nach Friedrichsruh auf der Witt=kindsfeste Hohensyburg angesetzten Festversammlung soll infelge des mittlerweile eingetretenen Todes des Fürsten Bismarck eine TrauerVersammlung der Westfalen werden. * Der§ 1 der Polizei=Verordnung vom 11. August 1886 (Amtsblatt der Königl. Regierung in Arnsberg S. 299) wird für das laufende Jahr dahin abgeändert, daß Preißelbeeren schon vom 3. Aug. d. J. an gesammelt werden dürfen. Ueckendorf, 2. Aug.(Amtsversammlung.) Aus der Sitzung der Amtsversammlung vom 29. Juli d. J. ist folgendes mitzuteilen: 1) Zum 2. der Schaffner Arthur Rautenberg zu Bulmke gewählt. 2) Die Herren Beckmann, Borchard und Reuscher wurden als Mitglieder der Amtskasen=Rechnungs=Revisions=Kopegishng wiege: gewählt. 3) Die Genehmigung der zur Zeit besteyen..##e werbesteuer=Ordnung läuft mit dem 31. März k. J. ab. Die Versammlung beschloß den Erlaß einer neuen Ordnung. 4) Auf das Gesuch eines Schuldners beschloß die Versammlung, demselben das gegebene Darlehn vom 1. Oktober er. ab für 4 Proz. zu belassen bezw. den Zinsfuß hierauf zu ermäßigen. 5) Um Ferienspiele zu ermöglichen, bewilligte die Amtsversammlung zur Speisung der Kinder einen Betrag von etwa 300 Mk. 6) Verschiedene Steuererlaßgesuche wurden erledigt. 7) In dem von Gelsenkirchen abgetretenen Teile der Breilstraße liegt ein der Stadt Gelsenkirchen gehörendes Wasserleitungsrohr. Versammlung beschloß, dieses Rohr zu übernehmen und bewilligte hierfür 150 Mk. 8) Versammlung sprach sich für Absendung einer Petition aus, welche vez### soll: 1. Einlegung von Lokalzügen zwischen Essen und auf der Rheinischen Bahnstrecke, 2. die Einführung der keit von in Gelsenkirchen gelösten Rückfahrkarten mund und Essen zur Rückfahrt nach der Station Ueckendorf= Wattenscheid und umgekehrt. 9) Als Schutzmann wurde der Unteroffizier der Reserve Franz Bussenius zu Magdeburg gewählt. 10) Infolge Anregung aus der Versammlung beschloß dieselbe, die Heide= und Kampstraße gegen einen angemessenen Beitrag von Seiten der Interessenten zu übernehmen und ausbauen zu lassen. Bochum, 4. Aug. Zu dem in den Tagen vom 13. bis inkl. 15. August hierselbst standfindenden nationalen GesangWettstreit sind schon zahlreiche Ehrenpreise gestiftet worden. Der Oberprösident von Westfalen Excellenz Studt hat eine kostbare Kaiserbüste als Ehrengabe überwiesen. 500 Mk. hat die Stadt für eine Ehrengabe ausgeworfen. Außerdem haben u. a. Ehrengaben gestiftet: Herr Landtags=Abgeordneter Geheimrat Dr. Schultz, Gewerke Grimberg, Gesellschaft„Kanone Männer=Gesang=Verein„Eintrach“, der Krieger= und Landwehr=Berein, der Kavallerie=Verein, die Freiwillige Feuerwehr. Linden, 2. Aug. Der Reichstagsabg. und Steiger a. D. Heinr. Möller und die Wwe. Valeska Braehmer geb. Goldbach von Berlin haben durch gerichtlichen Akt vom 5. Juli 1898 für die von ihnen einzugehende Ehe die Gemeinschaft der Güter und des Erwerbes ausgeschlossen. Witten, 3. Aug. In Wetter lauerte gestern Abend der Fabrikschlosser Bier dem von der Arbeit kommenden Zuschläger Neubreier, der aus Ostpreußen stammt, auf und schoß ihn mit einem Revolver nieder. Der Mörder wurde nach der That verhaftet. Dortmund, 3. Aug. Zu einer Zuchthautstrafe von 3 J. wurde der Anstreicher Wilh. Stienemann aus Hörde von der Strafkammer verurteilt, weil er im vergangenen Winter mittelsi Einbruchs aus einer Werkstatt in der Münsterstraße 1 Fahrrad gestohlen hatte. St. ist ein gefährlicher Bursche, weshalb derselbe geschlossen in die Anklagebank geführt und auch dort seiner Fesseln nicht entledigt wurde. Altena, 2. Aug. Unter Beteiligung des Oberpräsidenten Studt, des Oberregierungsrat Müller=Arnsberg, der den Regierungpräsidenten vertrat, des Oberstabsarzt Pannwitz=Berlin, fand gestern die feierliche Einweihung der Lungenheilstätte des Kreises Altena, in Hellersen statt. Bielefeld, 3. Aug. Herr Meyer zu Selhausen, welcher den Wahlkreis Bielefeld=Halle=Herford länger als 25 J. im Abgeordnetenhause vertreten hat, ist in der Nacht zum Sonntag auf seiner nahe gelegenen Besitzung in Lämershagen gestorben; er erreichte ein Alter von 77 J. Rheine, 2. Aug. Gestern früh fanden Arbeiter in dem Dortmund=Emshäfen=Kanal in Altenrheine die Leiche eines in den 30er Jahren stehenden Mannes. Der Mann soll unverheirathet und aus Holland gebürtig sein. Hiltrup, 3. Aug. Gestern Abend ertrank in einem Graben der hier geachtete und beliebte Schuhmacher W. Wie es heißt, soll der Verstorbene schwermüthig gewesen sein. Hochlar, 3. Aug. Ein Handwerksbursche, der jedenfalls seit längerer Zeit den Genuß eines reinen Hemdes hatte entbehren müssen, nahm sich, trotzdem mehrere Frauen in der Nähe waren, von der Leine ein Hemd weg und rückte damit ab in den nächsten Busch, wo er die Wäsche schnell wechselte. Kaum damit fertig, kamen auch schon die geschäftigen Hausfrauen an und wirkten in nicht gerade liebenswürdiger Weise auf seinen Körper mit allen denkbaren Gegenständen so lange ein, bis der Ueberraschte das Hemd wieder ausgezogen hatte. Darauf suchte der Verhauene das Weite. Recklinghausen, 4. Aug. In der Gemeinde Bockholt giebt es jetzt eine„radelnde Hebamme“, die Ehefrau Gröning, die noch schneller wie der Blitz fahren soll. All Heil! — Eine originelle Wette kam am Montag in einer hiesigen Wirthschaft zum Austrage, auf Grund deren sich einer von zwei Meistern für sage und schreibe 2 Glas Bier Schnurrbart und Kopfhaar bis auf den Grund wegscheeren ließ. Essen, 4. Aug. Ein eigenartiger Unglücksfall ereignete sich gestern Abend 10 Uhr hier an der Rottstraße. In der Nähe des Pferdemarktes fuhr ein Motorwagen der elektrischen Straßenbahn einer mit zwei Pferden bespannten Equipage in die Flanke. Der Wagen wurde total zertrümmert, und gleichzeitig gerieth eins der beiden Pferde, das durch die Drehung zur Seite geworfen wurde, unter die Anhängewagen. Das Publikum machte riesige Anstrengungen, um das Thier freizubekommen, anfangs vergebens. Endlich sah man sich genöthigt, den Straßenbahnwagen auf die Seite zu legen. Unter Mitwirkung vieler Kräfte wurde denn auch der schwere Wagen vollständig umgeworfen. Merkwürdigerweise hatte das Pferd keine nennenswerthen Verletzungen erlitten, sodaß es ruhig seinem Stalle zutraben konnte. — In der Nacht zum Mittwoch haben Diebe in einem Geschäft an der Limbecker Straße einen Einbruch verübt. Sie haben die Kasse erbrochen und mehrere Rollen 1 Pfg.Stücke, etwa 30 Mk., mitgenommen. Sie müssen dieses Gelo wohl für Goldmünzen angesehen haben, denn es war ganz neue Prägung. Eine Kasette, in welcher sich ein größerer Betrag befand und daneben stand, haben die Diebe unberührt gelassen. Huttrop, 3. Aug. Durch Sturz in den Schacht verunglückte am Dienstag Morgen auf dem hiefigen neuen Schacht der Zeche Herkules der noch unverheiratete Bergm. Wessendorf. Der Tod trat sofort ein. Duisburg, 3. Aug. An einem Neubau in der Pootgasse verunglückte gestern mittag der Zimmergeselle Malek; er wurde zum Diakonenkrankenhause geschafft. Jedoch waren die Verletzungen so ernster Natur, daß er schon am Nachmittage denselben erlegen ist. — Beim Baden in der Ruhr an der Ackerfähre ertrank gestern nachmittag der Arbeiter H. Simpelkamp. Wesel, 2. Aug. Heute Morgen gegen 9,30 Uhr ist das 2. Bataillon des 159. Infanterie=Regiment mit Extrazug nach der Senne gefahren. Diesem folgt am Freitag, 5. ds., das Artillerie=Regiment Nr. 7, welches dort eine 5tägige Schießübung abhält. Von der Senne aus rücken diese Truppen ins Manöver nach Minden. Wesel, 3. Aug. Die Weseler Zeitung schreibt:„Die Kgl. Regierung hat gegen die beiden kathol. Schulgemeinden das Zwangsverfahren, und zwar„mit thunlichster Beschleunigung“ eingeleitet, weil selbige sich weigern, die den Lehrern seit 1. April 1897 zustehende Gehaltsaufbesserung auszuzahlen. Das genannte Blatt bringt über die Gehaltsverhältnisse der kathol. Lehrer in Wesel eine längere Auslassung, in der es heißt: Der Juli, der 1. Monat des 2. Quartals, ist zu Ende gegangen. Wer nun aber gleuben sollte, daß die katholische Lehrer Wesels endlich die seit dem 1. April 1897 fällige Gehaltsaufbesserung erhalten hätte, würde sich irren. Ueberall in Preußen zwar hat man den Lehrern das ausgezahlt, was ihnen gemäß dem Gesetze zusteht, nur hier nicht.“ Düsseldorf, 3. Aug. Ein berüchtigter Einbrecher, der„Arbeiter" Johann Schimmelpfennig, der vor kurzem aus der Strafanstalt in Ebernach ausgebrochen war, wurde gestern hier ergriffen und nach Ebernach zurücktransportirt. — In letzter Zeit fahren auffallend viele gelbe Fahrräder, an welchen vorne ein gelbes Schild mit dem Reichsadler angebracht ist, durch alle Theile der Stadt. Es sind dies Fahrräder von Telegraphenboten, womit diese mit Fixigkeit die Telegramme bis zu den entferntesten Punkten des hiesigen Bezirks besorgen. Einstweilen sind beim hiesigen Telegraphenamt 10 Stück im Gebrauch. — Gegen die Einführung von Normalprofilen für Bauhölzer bei öffentlichen Bauten beschloß heute der Verein der Holzindustriellen Rheinlands und Westfalens, beim Minister Thielen Protest zu erheben. Neuß, 2. Aug. Das Befinden des am Sonntag beim Rennen gestürzten Herrenreiters Lt. Souermondt ist andauernd günstig. Nach einer gut verlaufenen Nacht ließ sich heute morgen eine weitere Besserung konstatieren. Rimscheid, 3. Aug. Der Ortskrankenkasse Remscheid ist seitens des Ministeriums der Bau eines eigenen Krankenhauses gestattet worden. Bekanntlich hat der Regierungspräsident die Förderung dieses Projektes bis zur ministeriellen Entscheidung untersagt.— Von Seiten der Frau Dr. med. Gisela Kuhn ist gegen die Verfügung des Regierungspräsidenten, der ihr das Prakticiren als Aerztin der hiesigen Ortskrankenkasse untersagte, die Entscheidung des Ministeriums angerufen worden. Köln, 3. Aug. Der Kaiser hat der Stadtgemeinde Köln das Recht verliehen, behufs Vergrößerung des ihr gehörigen, an der Bachemerstraße gelegenen Jugendspielplatzes die benöthigten Grundstücke aus dem Besitze des Landgerichtsraths Joseph Brau und der Miteigenthümer, der Herren Jakob Wahlen, der Thomm'schen Eheleute und der Sürth'schen Erben, im Wege der Enteignung zu erwerben. — 4. Aug. In der gestern stattgehabten Sitzung des Ehrenausschusses und Denkmalsausschusses des Verbandes der Kölner Vereine, Gesellschaften und Innungen zur Errichtung eines Denkmals für Kaiser Friedrich wurde beschlossen, eine Bitte an das Stadtverordneten=Kollegium zu richten, das Denkmal doch am ursprünglich in Aussicht genommenen Platze, dem Kaiser Friedrichufer, zu errichten. Boppard, 2. Aug. Die Reblaus ist im Distrikt Ziegkammer=Urbar bei St. Goar entdeckt worden. Berlin, 2. Aug. Gestern wurde in Neubabelsberg der Grundstein zum Invalidenheim gelegt, das von der Kaiser Wilhelm=Invalidenstiftung erbaut wird. Dresden, 2. Aug. Oberlandesgerichtspräsiden Werner ist plötzlich am Herzschlag gestorben. München, 3. Aug. Als heute nachmittag die Feuerwehr zum Brande in der Landsbergerstraße fuhr, sprangen in einem Hause dieser Straße im 4. Stockwerk 3 junge Dekorationsmaler auf den Fenstersims, verloren das Gleichgewicht und stürzten auf die Straße hinab. 2 waren sofort tot, der 3. ist schwer verletzt. —(Was ein Graf gilt.) Im Heirathsmarkt eines Berliner Lokalblattes findet sich folgendes Inserat:„Verarmter Graf behufs Heirath gesucht nur des Namens wegen. 500 Mark Postamt Landsbergerstraße.— Wir zweifeln— so bemerkt hierzu die B. Volksztg.— keinen Augenblick daran, daß sich auf dieses Inserat hin zahlreiche Bewerber melden werden, trotz des niedrigen Kursus, in welchem augenblicklich die Grafen zu stehen scheinen. — Wer es mit einem Paar neuer Stiefel höchst eilig hat, dem kann man einen Wiener Schuster empfehlen, welcher folgendes Gewaltstück volbrachte. Gewäß einer Wette sollte er ein Paar Stiefel in den vierundzwanzig Stunden anfertigen, die nach dem Tode des Kalbes vergingen, das den Stoff dazu lieferte. Am bestimmten Tage wurde beim Morgengrauen das Kalb, das nicht ahnte, welche Ehre ihm widerfahren sollte, in Gegenwart zahlreicher Zeugen geschlachtet und seine Haut unverzüglich in die nächste Gerberei geschickt. Ihre Zurichtung war kurz vor Mittag beendet. Nun bemächtigte sich der Schuster des Leders, schnitt es zurecht, fertigte Schaft und Körper, Absatz und Sohle und gegen sieben Uhr Abends zeigte er die Stiefel fix und fertig vor. So hatte er seine Wette mehrere Stunden vor Ablauf des Termins gewonnen. Telegramme der Wattenscheider Zeitung. Berlin, 4. Aug. In dem schwarz drapirten großen Saale der Brauerei„Friedrichshain“ hielten gestern abends die hiefigen Hochschulen eine Bismarcks=Gedächtnißfeier ab. Ueber 2000 Studenten waren anwesend. Auf den Gallerien hatten die Damen in Trauerkleidung Platz genommen. Professor Dr. Adolf Wagner hielt die Gedächtnißrede, worin er ausführte: Unsere Zeit ist das Zeitalter Bismarck's. Die imposante Trauerfeier schloß mit dem Gesang:„Deutschland, Deutschland über Alles!“ Friedrichsruh, 4. Aug. Fürst Herbert Bismarck versammelte gestern Nachmittag die Dienerschaft, welche in unmittelbarem Dienste des verstorbenen Fürsten und seiner Gemahlin beschäftigt gewesen war. Er theilte die Legate mit, welche den Bediensteten vermacht sind. Der alte Kammerdiener Pinnow erhielt 5000 Mk. Jena, 4. Aug. Gestern Mittag fand dahier zum Gedächtnis Bismarck's eine große, akademische Feier statt. Professor Dellbrück hielt eine ergreifende Festrede; Abends fand bei ungeheurer Betheiligung ein Trauerfackelzug statt. Madrid, 4. Aug. Die Presse ganz Spaniens beginnt jetzt wieder mit lebhaften Anklagen gegen Sagasta wegen seiner Verhandlungen in Sachen der Friedensfrage. Oststrasse 26 Oststrasse 26— Prr gross-Albenhausen Wattenscheid. Wegen vorgerückter Saison verkaufe ich 22 sämmtl. Sommer-Artikel a## ## zu bedeutend ermässigten Preisen. 5##### Grosse Auswahl in g 5 s farbigen Schuhen!: S für Herren, Damen und Kinder. * W. Gross-Albenhausen Wattenscheid, Oststrasse 26 Oststrasse 26 8 8 Bekanntmachung. Die Arbeiten und Lieferungen zum Neubau eines Gemeindehauses nebst Polizeisergeanten=Wohnung mit Nebengebäude für die Gemeinde Günnigfeld sollen im Wege der Submission in 7 Losen getrennt oder im Ganzen vergeben werden. Zeichnungen, Kostenanschlag nebst Bedingungen liegen im diesseitigen Amtsbaubureau Zimmer Nr. 4 zur Einsicht auf und können auch gegen entsprechende Kopialgebühren von dort bezogen werden. Unternehmer werden ersucht, ihre Offerten verschlossen mit der Aufschrift„Gemeindehaus=Neubau Günnigfeld" bis zum 8. u. Mts., Vormittags 10 Uhr, hierher einzureichen. Wattenscheid, den 28. Juli 1898. Der Amtmann Ulrich. Bekanntmachung. Auf Grund des§ 20 Abs. 2 des Reichs=Viehseuchengesetzes vom 23. Juni 1880 resp. 1. Mai 1894 und des§ 56 b Abs. 3 der Reichsgewerbeordnung in der Fassung des Gesetzes vom 6. August 1896(R.= G.=Bl. S. 685) ordne ich im Anschlusse an meine landespolizeiliche Anordnung vom 11. Oktober 1897(A.=Bl. S. 630) Folgendes an: § 1. Das Treiben von Geflügel zu andern als zu Weidezwecken ist verboten. § 2. Die Beförderung von Geflügel darf nur in Wagen, Käfigen, Körben pp. erfolgen, deren Einrichtung das Herabfallen von Koth und Streu verhindert. § 3. Die im§ 2 bezeichneten, zum Transporte benutzten Behältnisse sind nach jedesmaligem Gebrauche zur Beförderung von Handelsgeflügel sorgfältig zu reinigen. § 4. Ausnahmen von der Bestimmung des§ 1 können durch die Landräthe zugelassen werden, wenn die unmittelbare Berührung von getriebenem Geflügel mit Ortschaften, Dorfteichen, Dorfstraßen und solchen Wegen und Plätzen, die vom Geflügel stark benutzt werden, wirksam verhindert werden kann. § 5. Die Anordnung tritt mit dem 15. Juli d. J. in Kraft. Arnsberg, den 20. Juni 1898. Der Regierungs=Präsident: Winzer. Wird veröffentlicht. Wattenscheid, den 1. Aug. 1898. Der Amtmann: Ulrich. Bekanntmachung. Auf Grund des§. 10 des Vorflutgesetzes vom 15. Nov. 1811 und des§. 7 des Gesetzes vom 28. Februar 1843 über die Privatflüsse, werden sämmtliche Grundbesitzer des diesseitigen Amtsbezirks hierdurch aufgefordert, eine gründliche Räumung und Auskrautung der auf und au ihren Grundstücken befindlichen Bäche und Gräben bewirken zu lassen sowie für einen ordnungsmäßigen Abfluß zu sorgen. Der aus den Gräben entnommene Schmutz ist mit Kalkmilch zu desinficiren und an geeigneter Stelle unterzugraben. Sollten die Reinigungsarbeiten nicht oder nicht ordnungsmäßig ausgeführt werden, so haben die Säumigen die Ausführung der Arbeit auf ihre Kosten zu gewärtigen. Ueckendorf, den 28. Juli 1898. Die Polizei=Verwaltung. Bingel, Beigeordneter. Für Säuglinge, Kinder jeden BOINIT7 Für Kranke, Genesende MagenAlters. BG leidende. macht Kuhmilch leicht verdaulich— enthält kein Mehl— bester Ersatz für Muttermilch F. Neumanta&am. SOHAR“- gegug Aiee. General-* Depot 3 C. Hoflieferanten Sr. Majestät des Kaisers und Königs. Zu haben in Ueckendorf bei F. C. Krahe, H. Leyendecker. Die Kneipp'sche Heilanstalt „Kaiser Friedrich Had. ist fortwährend von Morgens 8 Uhr an geöffnet. Sonntags bis 12 Uhr Mittags. Güsse, Wickeln, Kräuterbäder, nach der Kneipp'schen Vorschrift. Warme Wannenbäder a 0,50, Dutz.= Karten 5 Mark werden abgegeben. Fritz Schlüter. Man verlange Deurschen Cognac uian gFäiche Verszäche Arztlich empfohlen. Preise stohen euf der Ftil-etten Preise steilen auf den Etikétten. Flasche Mk. 2.—, 2.50, 3.—, 3.50, 4.—, 5.— Cognac zuckerfrei Flasche Mk. 3.— Vorzüglich für Genesende und Zuckerkranke. Literflasche Mk. 2.—, 2.25, 2.50. Alleinige Verkaufsstelle Ed. Dyckerhoff, Wattenscheid, Oststrasse. Verkräge den neuesten VorWTtelns-Vertrage schriften entsprechend ####0 sind stets vorräthig bei Carl Busch, Buchdruckerei. X Todes-Anzeige. (Statt besonderer Anzeige.) Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute Vormittag 10,45 Uhr unser liebes Söhnchen Willl im Alter von 8 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Um stilles Beileid bitten Westenfeld, 3. Aug. 1898 Ernst Reuter u. Frau. Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause aus statt. Bekanntmachung. Der Königl. Kreisschulinspektor Völcker hierselbst ist vom 12. August bis zum 15. September d. Is. beurlaubt. Die Vertretung desselben für die Schulen des Landkreises Gelsenkirchen ist mir übertragen worden. Gelsenkirchen, den 1. August 1898. Königl. Landrath: Dr. Hammersch Beranntmächung. Danksagung. Allen, die sich so zahlreich an der Beisetzung des verstorbenen Herrn Malinowski betheiligten, ganz besonders der Freiwill. Feuerwehr, dem Kriegerverband, den Fichtnerschen u. Bomer’schen BürgerSterbeladen statten wir auf diesem Wege unsern innigsten Dank ab. Die trauernde Familie. Die Ober=Präsidial=Polizeiverordnung vom 25. Januar 1893 (A.=Bl. S. 404) bestimmt: Wer während der Feld= oder Waldarveit Hunde mit sich führt, darf dieselben nicht frei umherlaufen lassen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 20 Mk., im Unvermögensfalle mit entsprechender Haft bestraft. Vorstehende Ober=Präsidial=Polizeiverordnung wird hierdurch mit dem Vemerken in Erinnerung gebracht, baxzogricguig Organe angewiesen sind, strengstens auf diese Vor 4 achten und Uebertretungen unverzüglich zur Anzeige zu bringen. Wattenscheid, den 2. August 1898. Der Bürgermeister. I. V.: Der Beigeordnete Vietor. Vergebung von Pflasterarbeiten. Die Ausführung des Kopfstein=Reihenpflasters in der Wilhelmstraße in einer Länge von ca. 134 Meter und der Bochumerstraße von ca. 330 Meter soll in 2 Loosen vergeben werden, und zwar Die hierauf bezüglichen Bedingungen liegen auf dem Stadtbruamte zur Einsicht offen, auch können dortselbst die Angebotsformulare entnommen werden. Die Angebote sind verschlossen und mit entspreihender Aufschrift versehen bis Samstag, 13. August 1898 dem Stadtbauamte einzureichen. Wattenscheid, den 3. August 1898. Der Bürgermeister. I. V.: Der Beigeordnete Vietor. Im Wege der Wattenscheid Band Zwangsversteigerung. am 15. September 1898, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht— an Gerichtsstelle— Zimmer Nr. 4 versteigert, wegden. Das Grundstück ist 1.47 Ar groß und mit 4050 u. Sengraße. werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Zimmer Nr. 6 eingeAlle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forder#ngen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16. September 1898, Vormittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden. Wattenscheid, den 26. Juli GOSS Arrikat Sondeh. Am Montag, den 8. d. Mts., Abends 7 Uhr findet in den Gartenanlagen des Herrn Friedr. Fichtner Gross, Cöncent der ganzen Kapelle(42 Mann) des Infanterie=Regiments Graf Barfuß(4. Westf.) aus Mörchingen unter persönlicher Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Stabshoboisten E. Autem statt. Karten sind im Vorverkauf zu 30 Pfg. bei den Herren WeinIdorf(Chaussee), W. Kesten, C. Hagedorn, W. Küpper, Bönninghaus, Th. Drenhaus und Blumbach zu haben, an der Kasse 50 Ev. Arbeiterverein Wattenscheid. Diejenigen Mitglieder und Ehrenmitglieder, die sich an dem Sommerausfluge per Wagen am 14. ds. Mts. nach Volmarstein betheiligen wollen, werden gebeten, die Anmeldung bis zum 7. ds. Mts. machen zu wollen. Gleichzeitig muß das Fahrgeld, Mk. 1,50, entrichtet werden und zwar bei den Vorstandsmitgliedern oder beim Vereinswirthe. Spätere Anmeldungen werden nicht angenommen. Abfahrt Morgens 6,30 vom Vereinslokale. Wattenscheid, 3. 8. 98. Vorstand. Am Sonntag, den 7. August, Nachmittags 3,30 Uhr findet im Lokale des Wirths Huppert Weststraße hier, eine Tresamann!., der Sprengelmitglieder des Knappschaftsältesten Siepmann statt. Tages=Ordnnug. 1. Berichterstattung der General= versammlung vom 14. Mai. 2. Verschiedenes. Wattenscheid, den 1. August 1898. Der Knappschaftsälteste: Siepmann. Jeden Freitag ist Herr Wienert von Morgens 10½—1 Uhr im Lokale des Wirths H. Huppert zu sprechen. zu vermiethen. Wödnung Südstraße 201. Bekanntmachung. Schreiber=Tehrling für das hiefige Amt gesucht. Bewerbungen sind an den Unterzeichneten zu richten. Ueckendorf, den 2. August 1898. Der Amtmann: von Wedelstaedt. Swangs=Versteigerung. Am Freitag, 5. August er., Vormittags 10 Uhr werde ich im Pfandlokale(Kaiserhalle), Wattenscheid, Hochstr. 5: 1süb. Herren-Cylüinde. öffentlich meistbietend gegen Daurzahlung versteigern. Kotte, Gerichtsvollzieher kr. A. Ohne Conourrenz! Oststraße 19. Oststraße 19. Eigarrei en gros en détail Marke Luci 1000 St. 16 Mk. Fedora, Heddy„ Flott„ Wally„ Rot Eß Jungen Meine Sorte Fortuna Holländer Lokal Importen neuester Ernte zu äußersten Börsenpreisen. Cigaretten, Kautabake, SchnupfRauchtabake 2c. Fabrikpreisliste= Vormater, Dnur Oststraße 19.0 „Preisgekrönt WeltAusstellung Chicago“. P Totenbriefe, Totenzettel Trauerkarten, Beileidskarten Trauerschleiten werden schnell,-sauber und billig angefertigt in der Buchdruckerei von Carl Busch, Wattenscheid. Das verlorene Paradies ist für den Menschen die verlorene Gesundheit. Wer sich all des Schönen, was die Welt an Natur und Kunst bietet, freuen will, braucht ein fröhliches Gemüt, eine heitere, nicht von der Last des kranken Körpers niedergedrückte Seele. Der Menschheit öffnet sich das„verlorene Paradies“ erst wieder, wenn sie anfängt, sich vernunftgemäß und rationell zu ernähren, wenn sie den Hafer wieder zu seinem Recht kommen läßt und den Säugling mit Knorrs's Hafermehl, das heranwachsende schlecht aber mit Knorr's zahlreichen anderen Haferpräparaten ernährt!(7 *„ 9 8 Wochen alte Für Raucher! Schweine Per aut und hilli= rauchen willisind zu verkaufen. I Landwirth C. Oberhagemann, Eppendorf. 1 älteres erfahrenes zu vermiethen. Wohnungen Lehen und Staunen? Gr. Ober=, Unterbett und Kissen zus. 12½ Mk. Prachtv. HotelBetten nur 17½ Mk. Breite Pait=Pradhe=Kchen Rot rosa Herrschafts=Betten nur 22½ Mk., reichlich mit sehr weich. Bettfedern gefüllt. Prachtv. chines. Bettfedern, sehr leicht, 5 Pfd. zu 1 Deckbett per Pfd. 1.15 Mk. Chines. Daunen, wunderbar leicht, nur 2.50 Mk. Nicht passend zahle Betrag retour. Preisl. gratis. A. Kirschberg, Leipzig, Blücherstraße 12. Zahntechnisches Institut. Künstliche Gebisse innerh. 6 Stund., Reparaturen 4 Stunden(Auswärt. können bei mir warten), Plombiren in allen Füllungen unter Garantie, Zahn=Operationen nach den neuesten Methoden schmerzlos, Einsetzen von Gebissen ohne vorher. Entfernung der Wurzeln. R. Schiemann, Dentist, Gelsenkirchen, Bahnhofstr. 14(am Neumarkt). B Auf der Vödestraße ist am Sonntag eine silberne Uhr verloren gegangen. Der Finder wird gebeten, dieselbe gegen Belohnung an die Exped. d. Ztg. abzug. Zimmer sofort zu vermiethen. Zu erfragen in der Expedition. Wer gut und billig versuche den Tabak Meine Soitte per Pfd. 50,½ Pfd. 25,¼ Pfd. 18 Pfg. Meine Sorte mit Blaudruck per ½ Pid. 30 Pfg. feiner gewalzter Rippentabak per Psd. 25 Pfg., feinsten amerikanischen Rippentavar Pfd. 20, per Pfd. 40 Pfg. Ferner empfehle: feinsten Bremer Thee=Tabak per Pfd. 80 Pfg. sowie alle anderen Sorten bis zu 2 Mk. per Pfd. sowie echten Kownoer=, Kölner=, Schmalzeru. Gesundheits=Schnupftabake, Adolf Marten Oststraße 28. Hüllerstraße 5°. sucht Eine Beamtenfamilie Mädchen 1 Wohnung Haus##rheit u Mirtschaft gesuchtlsvon 4 Zimmern. Off. mit Preisangabe unter E. P. an d. Exp. d. Ztg. für Hausarben u. Wirtschaft gefucht. Restauration Hagedorn. Wer beschäftigt einen fleiß. jungen Mann auf halbe Cage? Gefl. Offerten unter F. W. 70 postlagernd Wattenscheid erbeten. Kaffee-Essenz in Dosen. Anerkannt begier und ausgiebigster Raffeezusatz. Ueberaul ver gäMhr, Vor Nachahmungen Eine große Auswahl prima hochtragender sowie frisch melker Rüne eingetroffen. J. Jansen, Gelsenkirchen, Neustr. 11. 2 Wödnungen vermieh, Ofeldmatt 7. Dr. Oetker’s Backpulver 10 Pfg. Banille=Zucker 10 Pfg. Pudding=Pulver 10, 15, 20 Pfg. Rezepte gratis. Zu haben in allen besseren Drogenund Colonialwarengeschäften. Haus=Verkauf. Ein in guter Lage liegendes Geschaft. Tu ist preiswerth bei günstige. AnP. zu verkaufen. Off. unter bes. d. Exped. d. Ztg. Flag für dauernd gesucht von Pfeil& Co., Höntrop. 1 Wohnung von 3 Zimmern nebst Stall sund Keller(mit oder ohne Gartenland) zum 1. Nov. zu vermiethen. Zu erfahren Hochstr. 3. 2 Tadentotale Hochstr. 501 u. Querstr. 21 vermiethen. Joh. Franke, Maurermeister. 1 1 W o h n u n g von 5 Zimmern mit Wasserleitung und Stallung zu vermiethen bei Hermann Küpper. 1 tuchtiges Aadihen sgesuacht. Weststraße 20. .g.Blutstock. Timermann Tant# pamburg, Gärtnerst. 21. Eine schöne abgeschlossene Wohnung von 3 Zimmern per 1. Nov. zu vermiethen. Th. Siebold, Bochumerstraße. 2 Wohnungen von je 3 Zimmern, nebst Keller, Stall und Gartenland zum 1. Nov. zu vermiethen. Näh. in d. Exp. d. Ztg. Der heutigen Ausgabe für das Land liegt ein Prospekt der Cigarrenfabrik Ad. Marten, Oststraße 28 hier, bei, worauf wir empfehlend hinweisen.