Nr. 170. Donnerstag, den 28. Juli 1898. 30. Jahrgang. Organ für Stadt& Amt Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage und kostet vierteljährlich inel. Botenlohn 2 Mk., in der Geschäftsstelle 1.75 Mk. vorauszahlbar.(Im Posthebiet 2 Mk.) Dnkenscheid& Lemr Kemendorg werden die Petitzeile ober deren Raum mit 15 Pfg., für Auswärts mit 18 Pfg., Reklamen 60 Pfg. pro Zeile berechnet. Eine Zusage für bevorzugt## Stellung kann nicht gegeben werden, billige Wünsche werden gern erfüllt. 6 Schriftleitung, Druck und Verlag von Carl Busch in Wattenscheid. Telephon Nr. 181. Der Fall Lippe. Mehrere Jahre hat der Lippische Erbfolgestreit, der nach dem Tode des Fürsten Woldemar(F 20. März 1895) infolge Geisteskrankheit dessen Bruders, des Fürsten Alexander entbrannt ist, die deutschen Zeitungen zu langen Erörterungen veranlaßt. Es ist bekannt, daß der König von Sachsen als Schiedsrichter dem Grafen zur Lippe=Biesterfeld das Successionsrecht zugesprochen hat, ohne sich über die angefochtene Legitimität der Nachkommen desselben auszusprechen, diese Frage vielmehr einer weitern Entscheidung vorbehalten blieb. Der Graf zur Lippe=Biesterfeld zog in Detmold als Grafregent ein, und der Schwager des Kaisers, Prinz Adolf von Schaumburg=Lippe, welcher die Regentschaft bereits übernommen hatte, legte dieselbe nieder. Der Fürst von Schaumburg=Lippe nahm mittlerweile Veranlassung, die Hülfe und Rechtentscheidung des Bundesraths gegenüber den Versuchen des Grafregenten und der lippischen Landesgesetzgebung nachzusuchen, als diese ein Gesetz erlassen wollten, das unter Außerachtlassung der agnatischen Rechte der schaumburgischen Linie sowohl die ThronfolgeOrdnung wie die Nachfolge in der Regentschaft zu regeln sich anschickte. Der Bundesrath hat alsbald auf das Nachsuchen dieser Rechtshülfe die lippische Regierung ersucht, eine weitere Verfolgung dieser Bestrebungen einstweilen bis zur endgiltigen Stellungnahme des Bundesrathes auszusetzen. Die lippische Regierung hat leider diesem durchaus gerechtfertigten Ersuchen des Bundesraths nur theilweise entsprochen; sie hat zwar auf die jetzige gesetzliche Regelung der Thronfolge=Ordnung vorläufig verzichtet, dagegen ein Gesetz erlassen, das für den Fall, daß der Grafregent vor dem Fürsten Alexander sterben sollte, die Nachfolge in der Regentschaft unter Außerachtlassung der vom Fürsten zu Schaumburg beanspruchten Rechte regelt. Sie hat sich damit unzweifelhaft in scharfen Widerspruch gegen den Bundesrath gesetzt, und es ist selbstverständlich, daß aus diesem eigenmächtigen, das Bundesrecht offenbar kränkenden Vorgehen der deutsche Kaiser, als der Hüter der deutschen Rechtsordnung nach außen hin, die entsprechende Nutzanwendung zieht. Da der Grafregent für seine Familie militärische Ehrenbezeugungen beanspruchte, die vom kommandierenden General versagt wurden, kam es zu Auseinandersetzungen zwischen ihm und dem Kaiser, über welche bisher nur Einzelheiten in die Oeffentlichkeit gelangt sind. Man ist daher durchaus nicht berechtigt, ein abschließendes Urtheil in dieser Sache zu fällen, wie es namentlich von Lippischer Seite in der Presse versucht wird, um Stimmung für die Ansprüche des Grafen zur LippeBiesterfeld zu machen. Ehe der Schriftwechsel, der zwischen dem Kaiser und dem Grafregenten stattgefunden hat, nicht vorliegt, gleicht alles Gerede über diese Angelegenheit einem Sturm im Wasserglase. Es wird sowohl im Auslande als auch bei jedem national=gesinnten Deutschen eine seltsame Empfindung wecken, wenn diese Angelegenheit nunmehr in den Hundstagen zu einer Haupt= und Staatsaktion aufgebauscht wird. Schon in frühern Jahrhunderten amüsierten sich unsere Nachbarn über das, was man„querelle allemande“(eine deutsche Streitfrage) nannte. Die partikularistische Presse sucht diese Angelegenheit gegen die Einigkeit der deutschen Bundesfürsten auszubeuten, wie sie ja überhaupt jede Gelegenheit benutzt, um gegen den Kaiser aufzuhetzen, als ob der Kaiser darüber eine Verstimmung hege, daß statt seines Schwagers der Grafregent in Lippe die Regierung angetreten hat. Eine Verstimmung würde sich doch nur gegen das Urtheil des Schiedsgerichts richten können; eine solche aber ist selbstverständlich beim Kaiser, dem Hüter unsers Rechts, ausgeschlossen. Auch jetzt wieder handelt es sich um eine weitere Rechtsfrage: um die zufriedenstellende Lösung der Frage, wer nach dem etwaigen Tode des Grafregenten die nächstberechtigten Agnaten für die Regentschaft sowohl wie für die Thronfolge sind, ob die Söhne des Regenten, deren Ebenbürtigkeit bestritten ist, oder zunächst die Brüder des Regenten. An der rechtlichen Lösung der Frage hat die schaumburgische Linie ein zweifelloses Interesse, und sie hat einen unbedingten Anspruch nach der Reichsverfassung darauf, in diesem ihrem rechtlichen Interesse gegen ungerechte Eingriffe der lippischen Landesgesetzgebung geschützt zu werden. Die Lösung dieser Rechtsfrage liegt zur Zeit dem Bundesrath ob, und dort ruht siezweifellos in den besten Händen. Deutschland. Berlin, 27. Juli. Die Kaiserin gedenkt sich mit ihrer Schwester, der Herzogin Friedrich Ferdinand von SchleswigHolstein, am 1. August von Wilhelmshöhe nach Koburg zu begeben, um an der Vermählungsfeier des Herzogs Einst Günther theilzunehmen. — Ein Aufruf an alle ehemaligen Kameraden des 1. GardeRegiments z. F. zur Errichtung eines Denkmals für jenes Regiment auf dem Schlachtfelde von St. Privat wird jetzt veröffentlicht. — Auf eine Anfrage erklärte Dr. Lieber über seine Stellung zum bestehenden Reichstags=Wahlrecht:„Alles, was mir von Plänen wider das bestehende Wahlrecht nachgesagt wird, ist von A bis Z aus den Fingern gesogen. Es ist eine freie Erfindung in allen ihren Theilen, kurz, erfunden und erlogen. Ich erklärte in Montabaur in Uebereinstimmung mit dem ganzen Centrum, ohne Ausnahme, daß es ein Verbrechen wäre, das bestehende Wahlrecht anzutasten.“ — Das Wiener„Vaterland“ gibt zur Frage der Trauung des Herzogs Günther von Schleswig=Holstein mit der Prinzessin Dorothea von Coburg folgende Aufklärungen: Da der Herzog Ernst Günther weder die kath. Kindererziehung zugab, noch von der protestantische Nachtrauung absehen will, so ist von kath. Seite die Einsegnung seiner Ehe mit der Prinzessin Dorothea nicht möglich, so sehr dies auch ihre kath. Verwandten wünschten. Will die Prinzessin ihre Ehe in Wien eingehen, so muß sie das Jawort in Gegenwart des eigenen Pfarrers und zweier Zeugen abgeben, damit ihre Ehe sacramental gültig sei. Die Intervention des Pfarrers beschränkt sich in diesem Falle aber auf Anhörung des Jaworts der Brautleute Eintragung des Actes in die Pfarrmatrikel und Ausstellung des Trauscheins. Sie erfolgt nicht in der Kirche, ohne liturgische Kleidung und ohne sonstige Ceremonien. Dies ist die sogenannte passive Assistenz. Diese wird bei der Ehe der Prinzessin Dorothea eintreten. — Ueber die Reise des Staatssecretärs v. Podbielski verlautet, daß auf derselben verschiedene Verträge abgeschlossen worden seien, durch welche eine erhebliche Verbesserung und Beschleunigung des internationalen Post= und Telegraphenverkehrs erreicht werde. Unter anderm handle es sich um eine directe telegraphische Verbindung Berlin=Bukarest. — Officiös verlautet, Finanzminister Miquel kehre nicht vor dem 6. August zurück, an welchem Tage sein Urlaub abläuft. Man schließt daraus, daß die Verhandlungen mit Rußland so günstig verlaufen, daß eine Sitzung des Staatsministeriums nicht nöthig sein wird. — Assessor Liebknecht, ein Sohn des Führers der SozialDemokratie, wurde zum Amtsrichter in Seelow, Kreis Lebus, ernannt. Friedrichsruh, 27. Juli. Das Befinden des Fürsten Bismarck hat sich dem„Lokal=Anzeiger“ zufolge verschlechtert. Der Fürst hat seit 3 Tagen das Bett nicht verlassen. Die Beinanschwellung beginnt sich auf den ganzen Körper auszudehnen. Die Grafen Herbert und Wilhelm Bismarck sind mit ihren Gemahlinnen hier eingetroffen; Professor Schweninger ist ebenfalls anwesend. — Die umlaufenden Gerüchte über das ungünstige Befinden des Fürsten Bismarck sind unbegründet. Von Anschwellungen ist keine Rede. Der Fürst hat in der letzten Nucht 7 Stunden ununterbrochen geschlafen und sich heute morgen an der Unterhaltung beteiligt. An Professor Schweninger sind über 100 Fragen und 160 Telegramme eingelaufen bezüglich des Zustandes des Fürsten. Am Freitag wird der bayerische Staatsminister zum Besuch erwartet. Dieser Umstand dürfte als das sicherste Zeichen dafür gelten, daß alle Nachrichten über ein ungünstiges Befinden jeder Begründung entbehren. Mo, 27. Juli. Der Kaiser trat heute früh 8 Uhr die Reise nach Bergen an. und. Wien, 27. Juli. Die Wiener Zeitung veröffentlicht eine Verordnung über die Errichtung eines arbeitsstatistischen Amtes im Handelministerium. — Am 30. oder 31. Juli wird die Prinzessin Dorothea von Coburg sowie der Herzog Günther vor dem Pfarrer von St. Stephan das„Jawort“ abgeben. Die Ceremonie findet im Coburgschen Palais statt. Warschau, 27. Juli. Der König von Rumänien und der Prinz Ferdinand sind heute Nachmittag kurz vor 3 Uhr hier eingetroffen. Zum Empfang waren am Wiener Bahnhof anwesend der Generalgouverneur Emerinsky, der Generaladjutant Arseniew und der Commandant Kamarow. Die Ehrenwache salutirte, die Kapelle stimmte die rumänische Feurige Kohlen. Roman von Eugen v. Gumbert. 41 Wollte ich jetzt darauf bestehen, alle meine Rechte als Tochter geltend zu machen, so vermöchtest Du mich nicht daran zu hindern, denn ich bin die Herrin dieses Hauses. Aber ihr Herz verlangt nicht nach mir. Du hast es verstanden, sie durch die Macht der Gewohnheit vollständig an Dich zu fesseln, und will ich sie nicht aus ihrem Asyl vertreiben, so muß ich mich darein ergeben, daß alles bleibt, wie es ist. Verantworten kannst Du dieses gewaltsame Trennen derjenigen, die sich durch die heiligsten Gesetze der Natur so nahe stehen, niemals. Und dann, wärest Du nicht gewesen, so besäße ich heute meine Freiheit noch, „Und was würdest Du mit ihr anfangen?“ fragte die Wodinsky halb mitleidig, halb spöttisch.„Du bist nicht etwaan einen Greis verheiratet, sondern an einen Mann, auf dessen edler, ritterlicher Erscheinung noch manches Auge mit Wohlgefallen ruht, ein Kavalier von echtem Schrot und Korn, der nicht nur auf eine lange Ahnenreihe zurückblickt, sondern auch wahren Adel der Gesinnung besitzt. Du bist eine reiche, vornehme und geliebte Frau.“ „Geliebt? Nun ja, aber nicht so, wie ich es verlangte, wie ich es mit unbeschreiblicher Glut ersehnte. Ich unterschätze Glanz und Luxus keineswegs, es würde mir schwer, ja vielleicht unmöglich sein, sie zu entbehren, ich lasse auch Erich volle Gerechtigkeit widerfahren. Er steht viel, viel höher als ich, ich weiß, daß er der Ehre alles opfern könnte, mich mit eingeschlossen, und gerade deshalb bleibt mein Herz unbefriedigt. Alleinherrscherin will ich sein. Nichts soll über, nichts neben mir stehen. Ganz mein muß ich die Seele nennen können, die sich mir hingiebt, muß wissen, daß nur ich sie mit Jubel oder Schmerz zu erfüllen vermag, daß nur mir die Macht verliehen ist, namenlos zu beglücken oder elend zu machen, daß ich über alles triumphieren kann: über einen Willen, der sich andern gegenüber eisenfest zeigt, Grundsätze, Vorurteile, ja sogar über Ehre und Seligkeit, wenn es darauf ankäme, zwischen ihnen und mir zu wählen So will ich geliebt sein, und so bin ich es nicht.“ „Das sind thörichte, überspannte Ideen,“ sagte Alma trocken. „Eines solchen Mannes würdest Du selbst sehr schnell überdrüssig werden.“ „Das ist möglich, aber ich hätte ein berauschendes Glück kennen gelernt. Wie ich gegenwärtig lebe, so lebten die Tropenpflanzen in der Orangerie: flimmernde Pracht ringsum, künstliche Wärme und künstliches Licht. Keine giftigen Schlangen, die sich in den düftereichen Kelchen bargen, aber auch keine schimmernden Wundervögel, die sie wie geflügelte Edelsteine umschwebten. Eine wohlgeregelte Temperatur, aber kein heißer, versengender Sonnenstrahl. Wer weiß, vielleicht waren die armen Blumen froh, als die wilden, gierigen Flammen sie zu Tode küßten und aus ihrer glänzenden, doch ach! so langweiligen Gefangenschaft erlösten. Dir muß, was ich sage, freilich wie etwas tolles, durchaus Unverständliches vorkommen, denn an die Geschichten, die Du mir eines Tages von Deinen Herzenskämpfen erzähltest, vermochte ich mit dem besten Willen nicht zu glauben.“ „Das nehme ich Dir nicht übel und bereute damals sofort meine vertrauliche Mitteilung,“ erwiderte die Wodinsky kurz. „Du meinst, wer so aussieht wie ich, kann auch, was seine Gedanken und Empfindungen anbelangt, nur die Nüchternheit selbst sein. Mag Deine Ansicht unwiderlegt bleiben. Aber ihr gutes hat diese hausbackene Ruhe doch auch; wir, die mit ihr Gesegneten, sehen die Welt wenigstens nicht durch einen Schleier, hinter welchen verführerische Truggestalten gaukeln sondern durch eine scharfe Brille, welche uns alle Thorheiten, die man begehen, alle Steine, über die man straucheln, und alle Schlingen, in die man geraten kann, mit einer Deutlichkeit zeigt, die nichts zu wünschen übrig läßt. Das raubt dem Dasein viek von seiner Poesie, ich gebe es zu, es bewahrt aber auch vor der Gefahr, einem Irrlicht nachzujagen und sich plötzlich, anstatt inmitten blühenden Gärten, in einem Sumpf zu befinden.“ „Deshalb, meine liebe Gertrud, bleibe auf dem breiten, bequeinen Wege, der Deinem abenteuerlichen Sinn nicht gefallen will. Eine glühende Phantasie gleicht auch den Irrlichtern; es ist gefährlich, sich von ihr verlocken zu lassen.“ Ohne eine Entgegnung abzuwarten, ging sie hinaus. Die junge Frau sah ihr, die schimmernden Zähne in die rote Lippe gegraben und die Wangen wie im Fieber brennend, nach. „Schlange, die sich stets über meinen Weg ringelt, könnte ich Dich zertreten!" flüsterte sie nach langem Schweigen, die Hand drohend erhoben. Als Franz Koselleck, aus der Untersuchungshaft entlassen, wieder den Wendhof betrat, wagten die Knechte und Mägde kaum ein Wort der Begrüßung zu sagen, so finster und unheimlich verwildert sah er aus. Er schien gealtert. Sein Haar war jetzt vollständig ergraut, seine Stirn tief gefurcht, nur die stählerne Muskelkraft unverändert geblieben, das zeigte sich, als er einen im Wege stehenden Karren ergriff und zur Seite schleuderte. „Willkommen, Franz! Gesegnet soll Dein Eingang sein," sagte die Mutter, ihm entgegenkommend. Nur flüchtig erwiderte er den warmen Dank und wandte sich zu Erna, welche die Arme um ihn schlang und das Antlitz an seiner Brust verbarg. Er hob ihren gesenkten Kopf empor und blickte in das blasse, von Thränen überströmte Gesicht so lange und scharf, daß sie endlich verwirrt und errötend die Augen niederschlug, weil sie meinte, er müßte alle ihre schmerzlichen Zweifel erraten. Es war auch so. Seufzend schob Koselleck das Mädchen weg und ging mit schweren, müden Schritten in die Stube, dort warf er sich auf das Sofa und starrte zu Boden. Dieses Wiedersehen gestaltete sich unendlich traurig. Wie Gewitterschwüle lastete das peinliche Schweigen, welches sie doch nicht zu brechen wagten, auf den drei Menschen. Jeder hätte für den anderen sein Leben hingegeben, und dennoch fand keiner ein erlösendes Wort. Alle Vorsätze Ernas, unbefangene Heiterkeit zu zeigen, damit der Vater sich recht wohl fühle in dem lang entbehrten Heim, scheiterten. Das Weh krampfte ihr die Brust zusammen, wußte sie doch nur zu gut, daß er, wenn auch freigesprochen, nichtsdestoweniger in aller Augen ein gerichteter, der Ehre beraubter Mann blieb. Die Mutter sing endlich an zu sprechen. Sie erzählte dies und das, was unterdessen auf dem Wendhof vorgegangen war, und versuchte, daran anknüpfend, sein Interesse für einige demnächst vorzunehmende wirtschaftliche Veränderungen zu wecken, mußte aber bald das Zwecklose ihrer Bemühungen einsehen; er antwortete nur einsilbig und versank nach und nach in dumipfes Dahinbrüten, aus dem er plötzlich emporfuhr und zornig die Worte ausstieß:„Bin ich denn im eigenen Hause ein Fremder geworden? Was soll's, daß jeder den Kopf hängt, scheu zur Seite blickt und nicht mit der Sprache heraus will? Da möchte man doch lieber in die weite Welt hinauswandern und nichts mehr von sich hören und sehen lassen!" 53,20 Nationalhymne an. Nachdem der König den Generalgouverneur begrüßt und die Front der Ehrencompagnie abgeschritten hatte, begab er sich mit dem Gouverneur im offenen Wagen nach dem Lasenkipalais; der Prinz von Rumänien mit dem Generaladjutanten Arseniew folgten. Die Truppen der Garnison bildeten Spalier. Der König wurde von der Bevölkerung enthusiastisch begrüßt. Abends 7 Uhr fand bei dem Generalgouverneur Emerinsky ein Essen statt und abens 9 Uhr war Festvorstellung im Lasenkipalais. Die Abfahrt nach Petersburg erfolgt morgen Vormittag 9,30 Uhr. 27. Juli. Der Untersuchungsrichter Fabre verhörte gestern Sabattier, den Herausgeber, und Marchand, den Redacteur des Eclair, welcher gleichzeitig im Kriegs=Ministerium als Uebersetzer angestellt ist, und befragte beide über den Artikel im Eclair vom September 1896, worin zum ersten Male das Vorhandensein des geheimen Schriftstückes„diese Canaille D.“ enthüllt wird. Beide verweigerten die Antwort unter Berufung auf das Redactionsgeheimniß. Die General= stabspresse will wissen, daß der Klage des Obersten Piquart gegen Paty de Clam keine Folge werde gegeben werden. — Eine Note des„Agence Havas“ bestätigt, daß auf Wunsch der spanischen Regierung der französische Botschafter in Washington von der französischen Regierung ermächtigt sei, die Botschaft des Madrider Kabinetts an Mc. Kinley zu vermitteln. Cambon, mit der Wahrnehmung der Interessen Spaniens in den Vereinigten Staaten beauftragt, theilte im Namen Spaniens Obiges in einer Audienz mit, welche im Beisein des Staatssekretärs Day im Weißen Hause stattfand. Paris, 27. Juli. Nach einer Meldung der Agence Havas wird der Moniteur am Donnerstag einen Beschluß des Rathes der Ehrenlegion veröffentlichen, wonach Zola wegen seiner Verurtheilung durch den Versailler Cassationshof vorläufig aus der Liste der Offiziere der Ehrenlegion gestrichen wird. Madrid, 27. Juli. Der König ist an den Masern leicht erkrankt. — Die spanischen Verluste bei der Landung der Amerikaner bei Guanica betragen 1 Offizier und 3 Mann. Rom, 26. Juli. Der Präsident von Brasilien, Campos Salles, ist heute Nachmittag nach Oberitalien abgereist. — Eine vaticanische Nachricht bestreitet die Meldung, daß die Beziehungen der Curie zu Frankreich sich verschlechtert hätten. Wohl habe man den Rücktritt des Cabinetts Meline bedauert, doch glaube man nicht, daß die Regierung Brissons eine Trübung des Verhältnisses bringen werde. In dieser Hoffnung sei man bestärkt durch die freundschaftlichen Versicherungen, die der Botschafter Poubelle in seiner letzten Audienz beim Papfte abgegeben habe. Simla, 27 Juli. Im Dschandolthal an der afghanischen Grenze fand am 24. ein Zusammenstoß zwischen den Streitkräften des Nawal von Din und den Mannschaften von Badschaur statt. Der Nawal hatte 34 Tote und 50 Verwundete. Der Verlust der Badschauris beträgt 136 Tote und Verwundete. Washington, 27. Juli. Der franz. Botschafter Cambon überbrachte gestern nachmittag im Namen Spaniens und auf Ansuchen des Ministers des Aeußeren dem Präsidenten Mc. Kinley die Botschaft Spaniens, welche das Ende des Krieges und die Feststellung der Fiedensbedingungen bezweckt. Nachdem Cambon sich entfernt hatte, besprachen die Staatssekretäre Alger und Longlängere Zeit mit dem Präsidenten die Mitteilung Spaniens, die, in allgemeinen Ausdrücken gehalten, keine bestimmten Vorschläge bezüglich Cubas und der Philippinen macht und den Wunsch auf Eröffnung der Friedensverhandlungen ausdrückt. Me. Kinley behielt sich die Antwort vor; er werde die Angelegenheit dem Kabinett unterbreiten, sodann Cambon eine neue Unterredung gewähren und ihm mitteilen, ob die Union zur Eröffnung der Verhandlungen bereit sei. Es steht noch nicht fest, wie die Verhandlungen geführt werden, falls die Union bereit ist, den Vorschlag Spaniens anzunehmen. Man hält aber für wahrscheinlich, daß der amerikanische und spanische Gesandte in Paris mit Führung der Verhandlungen von dem Punkte an betraut werden, bis zu welchem Me. Kinley und Cambon gelangt sind. — Mc. Kinley beriet gestern nachmittag und abends mit den Mitgliedern des Kabinets bezüglich der spanischen Friedensvorschläge. Nach Beendigung der Zusammenkunft, welche kein förmlicher Kabinetsrat war, erklärte ein Kabinetsmitglied, es sei keine regelrechte Kabinetssitzung nötig, um Mc. Kinleys Antwort an Cambon festzustellen. Indessen sei entschieden das Angebot, die Unterhandlungen zu eröffen, anzunehmen, obschon der Krieg ungeschwächt fortgeführt würde, bis etwas Greifbares inbezug auf die Friedensbedingungen vorgeschlagen werde. — Die Note Cambons an Mc. Kinley besagt Folgendes: Amerika und Spanien befinden sich in Folge der von Spanien abgelehnten Forderung Amerikas, Kuba zu räumen, im Kriegszustande. Spanien giebt zu, daß es den Kürzeren gezogen habe und daß das Land schwer leide. Die Regierung hält die Zeit für gekommen, die Mitwirkung Amerikas behufs Beendigung des Krieges nachzusuchen, und ersucht daher durch Vermittelung Cambons von den Bedingungen benachrichtigt zu werden, unter welchen Amerika bereit sei, Frieden zu schließen. Cambon ist nicht in der Lage, Me. Kinley zu sagen, wozu Spanien bereit sei. Es verlautet, für Amerika sei das mindeste annehmbare Zugeständnis des Friedensschlusses vollständige Unabhängigkeit Cubas unter amerikan. Schutze, unbedingte Abtretung Puertoricos und der Ladronen, Ueberlassung einer Kohlenstation auf den Philippinen. Letzteres sei durchaus wesentliche Bedingung des Friedensschlusses. — Die amerikanische Regierung billigte die Verfügung des Generals Shafter, welcher die spanischen Behörden in Santiago beibehielt, weil die Auslieferung derselben an die Kubaner eine Anerkennung ihrer Unabhängigkeit gewesen wäre, was die amerikanische Regierung so lange für verfrüht erachtet, als nicht die Insel von der spanischen Herrschaft befreit ist. General Shafter berichtet, daß die Lage in Santiago sich bessere. Die Armee wird daher bis zum Herbst auf Kuba bleiben. — Das Auswärtige Amt in Washington läßt offiziell verlauten, daß Amerika in keinen Vorschlag für einen Waffenstillstand einwilligen könne, der nicht zugleich von den Grundzügen der Friedensbedingungen begleitet sei, die Spanien anzunehmen bereit fei. — Die Abreise des unter dem Befehl des Admirals Watson stehenden Geschwaders ist von dem Instandsetzen der einzelnen Schiffe abhängig gemacht. Die„Texas",„Jowa“ und „Massachussetts" haben sich behufs Ausbesserung nach New=York begeben. Montevideo, 27. Juli. Der Kongreß beschloß, vom 1. Aug. ab die Zuschlagszölle von 2,5 Proz. wieder einzuführen. Hongkong, 27. Juli. Berichten aus Wutschau zufolge dauert der Aufstand im südlichen Theile der Provinz Kwangsi fort. Die Zahl der Aufrührer wird auf 40000 geschätzt. Am 16. d. M. griffen dieselben Kwailing an. Die Mandarinen verfügen nur über 7400 Mann. Die Aufständischen schlugen in der Nähe von Jünpjun 2000 Mann Reichstruppen. Das britische Kanonenboot„Tweed“ befindet sich noch in Wutschau, wo täglich viele Leichen an dem Schiffe vorbeitreiben. Essen 27. Juli.(Strafkammer.) Im Hause Fabrikarbeiters Johann Scheller zu Altendorf kam es am 3. April bei einer Geburtstagsfeier zu einer Schlägerei zwischen den Söhnen Rudolf und Gustav Scheller, dem Bergm. Michel Gaidell einerseits und dem Bergm. Hubert Hell als ungeladenen Gast anderseits. Da Letzterer wiederholt aufgefordert wurde, die Wohnung zu verlassen, und hierzu keine Miene machte, beförderte man ihn gewaltsam heraus. Rudolf Scheller schlug ihm bei dieser Gelegenheit mit einem dicken Knüppel über den Kopf. Hierüber aufs äußerste erregt, nahm Hell einen Stein und warf damit mehrere Fensterscheiben der Schellerschen Wohnung ein. Rudolf und Gustav Sch., sowie Gaidell liefen nun aus dem Hause heraus und prügelten den H. durch und nahmen noch einige Kleidungsstücke von ihm mit. Der Schutzmann Schäfer wurde gebeten, in die Schellersche Wohnung zu gehen, um die Kleidungsstücke zu holen. Es kam hier zwischen Gaidell und dem Beamten zu einem Wortgefecht, im Verlaufe dessen der Beamte geschlagen wurde, sodaß er auf die heiße Kochmaschine fiel und sich seine Kleider verbrannte. Joh. Sch. hat versucht, den p. Gaidell aus der Gewalt des Beamten zu befreien. Das Gericht verurtheilte Rudolf Sch. und Gaidell zu je 5 Mon. und Gustav Sch. zu 6 Wochen Gef. Von der Anschuldigung des Widerstandes gegen die Staatsgewalt wurden der Vater Johann Scheller u. Gaidell freigesprochen, weil das Gericht annahm, daß der Beamte, als er sich in die Wohnung begab, sich nicht in der rechtmäßigen Ausübung seines Amtes befunden hatte.— Der Bergmann W. Friedrichs aus Essen hatte auf Zeche Mathias Stinnes die Bremse bei einem Aufzuge zu bedienen. Dadurch, daß er sich an einem Hebel vergriff, wurde der Schreiner Ferdinand Gutzeit erheblich gequetscht, letzterer ist noch nicht wiederhergestellt. Für die Fahrlässigkeit erhielt der Angeklagte 15 Mk. Geldstrafe.— Der Fabrikarbeiter Peter Schumann aus Horst hat während der heutigen Sitzung laut im Zuschauerraum gesprochen, dieserhalb erhielt er wegen Ungebühr vor Gericht eine Haftstrafe von 24 Stunden und wurde sofort abgeführt. Dortmund, 26. Juli. Am 29. April hatte der Vollziehungsbeamte Schmitz beim Händler Friedr. Bartenheimer zu Fleier für einen Betrag von 19,02 Mk. an Steuer, darunter 5 Mk. für Hundesteuer, zu pfänden. Bartenheimer gab dem Beamten, um die Pfändung zu verhüten, ein 20Markstück mit der Erklärung, daß er die 5 Mk. an Hundesteuer nicht zu bezahlen brauche, weshalb der Beamte die 5 Mark nicht abhalten solle. Da letzterer den Auftrag hatte, auch für die Hundesteuer zu pfänden, zog er die 5 Mk. mit ab und händigte dem Bartenheimer die überschießenden 98 Pfennig aus. Nunmehr ging letzterer dazu über, mit Gewalt die 5 Mk. von dem Beamten wieder zurückzuerlangen. Im Nu hatte er die Thüren verriegelt, worauf er ein Werkzeug ergriff und drohend vor dem Beamten hintrat und ausrief:„Du Lump kommst lebend nicht aus dem Hause, wenn Du die 5 Mk. nicht wieder herausgiebst.“ In einem günstigen Augenblick schwang sich Schmitz auf die Fensterbank und sprang durch das Fenster auf die Straße, wodurch Schmitz sich eine derartige Verletzung zuzog, daß er 10 Tage lang dienstunfähig blieb. Für Bartenheimer hatte die Sache heute ein Nachspiel vor der hiesigen Strafkammer, die ihn zu 1 J. Gefängnis verurteilte. Crefeld, 26. Juli. Eine jugendliche Taschendiebesbande aus Essen hatte sich heute Morgen vor der hiesigen Strafkammer zu verantworten. Der Schneidergeselle Heinr. Maph, der Hülfsarbeiter Karl Weihrauch, der Tagelöhner Gust. Henning und der Scherenarbeiter Herm. Riecken hatten auf der Kirmes in Viersen Taschendiebstähle ausgeführt. Auf der Heimfahrt gerieten die Diebesgesellen bei der Teilung ihres Raubes in Streit, einer von ihnen ging zur Polizei und zeigte die Geschichte an, worauf ihre Festnahme erfolgte. Maph erhielt 3 Mon., Weihrauch 8 Mon., Henning 4 Mon. und Riecken 6 Mon. Gefängnis. Köln, 26. Juli. Die Strafkammer verurtheilte heute einen wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels bereits vorbestraften Bauernfänger zu 2 J. Gef., 3000 Mk. Geldstrafe und 5 J. Ehrverlust. Braunschweig, 26. Juli. Wegen Zweikampfes mit tödtlichen Waffen hatten sich die 4 Studierenden der hiesigen Hochschule, Wilhelm Blank, Ernst Homann, Rudolf Junge und Ernst Wilke vor dem hiefigen Landgericht zu verantworten. Die Angeklagten waren am 1. März d. J. im Restaurant „Felsenkeller“ von Polizeibeamten beim Mensurschlagen überrascht worden. Der Gerichtshof verurtheilte die Genannten dem Antrage des Staatsanwalts gemäß zu je 3 Monaten Festungshaft. Manchester, 26. Juli. Als der Richter Parry von dem hiefigen Gericht heute einen Urtheilsspruch gefällt hatte, durch welchen einem Gerichtsdiener Namens Taylor wegen schlechter Führung sein Attest aberkannt wurde, sprang Taylor auf und gab auf den Richter 3 Revolverschüsse ab und verwundete ihn am Hals und am Kinnbacken. Der Angreifer wurde verhaftet. Aus Stadt, Amt und Kreis. * Wattenscheid 28. Juli. In heutiger Schöffensitzung wirkten als Schöffen mit die 2 Herren Gastwirth Aug. Arens von Günnigfeld und Unfallinvalide Joh. Bockholt von Sevinghausen. Der Terminzettel führte 7 Strafsachen auf. * Am 24. bezw. 25. Juli 1898 sind in diesseitigem Stadtbezirk eine Taschenuhr und ein Zweirad gefunden worden. Der Eigenthümer kann sich auf dem Rathhaus melden. * Die Amtsversammlung des Amtes Wattenscheid hielt am Montag nachmittag unter dem Vorsitze des Herrn Amtmanns Ulrich im Sitzungssaale des Amtshauses dahier eine Sitzung ab. Eine Beschlußfassung über die beantragte Gehalts=Scala für die Polizeibeamten wurde vertagt. — Nachher trat im nahen Restaurant Streier der Festausschuß behufs Festsitzung des Programms für die Festfeier usammen. * Das in einem Roggenfelde beim Marienhospital aufgefundene Fahrrad hat sich als Eigenthum des Herrn Lehrer Beisken zu Günnigfeld herausgestellt. Dasselbe ist Herrn Beisken, wie s. Zt. gemeldet, vor ca. 4 Wochen gestohlen worden. * Die Schiedsrichter für das Kaisermanöver sind jetzt ernannt worden. Als Oberschiedsrichter fungiert der Kaiser elbst; sollte der Kaiser zeitweise ein Kommando übernehmen, so tritt der Generalfeldmarschall Prinz Albrecht an seine Stelle. Zum Schiedsrichter für die gesamten Truppen ist der Generaloberst Graf v. Waldersee ernannt worden. Als Schiedsrichter bei den Armeekorps werden fungieren: General der Artillerie Edler v. d. Planitz, General der Infanterie Oberhoffer, Generallieutenant Frhr. v. Vittinghoff gen. Scheel. Zu Schiedsrichtern bei den Infanteriedivisionen sind ernannt worden General der Infanterie Frhr. v. Funk, Generallieutenant v. Villaume, Generallieutenant Frhr. v. d. Goltz, Generallieutenant v. Viebahn, Generalmajor v. Alten, Generalmajor v. d. Boeck, Generalmajor v. Hartmann und Generalmajor v. Moßner. Den Kavalleriedivisionen sind als Schiedsrichter beigegeben worden: General der Kavallerie Edler v. d. Planitz, Generalmajor Kuhlmay und Oberst von Pfuel. Die Schiedsrichter treten am 6. Sept. in Funktion. * Ueber den Dortmund=Ems=Kanal wird der„Köln. Ztg. geschrieben: Bisher hat sich erwiesen, daß bei der Kanaldichtung mit großer Sorgfalt verfahren worden ist. Wir haben deshalb Grund zu der Annahme, daß auch die höhere Anfüllung des Kanals gut verlaufen wird. Immerhin werden die Kanaldämme die eigentliche Probe ihrer Standsicherheit in allen Theilen erst abzulegen haben, wenn der Betrieb mit großen Kanalschiffen und Dampfern eingeführt wird. Es bedarf dazu aber noch mancher Vorbereitung. Die Wasserlösungen an der Lippe, an der Stewer und an der Ems sind noch nicht fertig. Die Sicherheitsthore im Kanal, die dazu bestimmt sind, bei etwaigem Dammbruch die Wassermassen in der Nähe der Bruchstelle abzuschließen und zurückzuhalten, das Auslaufen des Wassers aus dem ganzen Kanal zu verhindern und auf eine kurze Theilstrecke zu beschränken, sind noch nicht alle aufgestellt, und von den vorhandenen kann man auch noch nicht sagen, daß sie im Falle eines Dammbruches sofort in Thätigkeit treten können. Dennoch hat man schon die Sicherheitsdämme, die als Querdämme im Kanal vorläufig die Sicherheitsthore ersetzen sollten, beseitigt. Uns will diese Wegräumung der Sicherheitsdämme als etwas vorzeitig erscheinen. Wir haben aber zu der Oberleitung das Vertrauen, daß sie ihrestheils die Gefahren, welche mit der höheren Anfüllung des Kanals und während der ersten Zeit des Betriebes sich mehren, nicht unterschätzt. * Ueber den Begriff„unlauterer Wettbewerb“, wie er nach Maßgabe des Gesetzes gegen letzteren von den Gerichten aufgefaßt wird, ist jetzt in dem amtlichen Organ einer preußischen Handelskammer eine Reihe von richterlichen Entscheidungen zusammengestellt worden. Die Erkenntnisse besagen u. a. folgendes: In dem Ausbieten gewisser Waren unter dem Einkaufspreise zur Heranziehung von Kunden erkannte das Schöffengericht einen Verstoß gegen das Unlauterkeitsgesetz und verurteilte den Beklagten.— Die öffentliche Ankündigung „nur ein Preis“ verpflichtet den Ladeninhaber, für alle Waren nur einen Preis zu nehmen. Zuschläge sind unstatthaft. Das Zuwiderhandeln hatte die Verurtheilung zur Folge.— „Zu Fabrikpreisen" verkaufen, heißt nach Gutachten von Handelskammern denjenigen Preis zahlen, welchen der Wiederverkäufer der Fabrik zahlt. Die Waren müssen zu den im Schaufenster verzeichneten Preisen auf Verlangen der Kunden in jeder nachweislich vorhandenen Menge verkauft werden. —„Großer Umsatz, kleiner Nutzen", diese Anpreisungen dürfen nur von demjenigen gebraucht werden, der für beide Behauptungen in seinem Geschäft die Beweise beibringen kann. — Ansichten auf Geschäftspapieren von eigenen Fabriken und Räumen müssen, da sie als Reklame dienen, auch den thatsächlichen Verhältnissen entsprechen und dürfen keine irrige Vorstellung erwecken.— Mit dem Zusatz„fehlerfrei“ wurden billige Waren angeboten. Auf grund einer Prüfung dieser Waren wurde der Geschäftsinhaber verklagt und verurteilt, die Bezeichnung der Waren als„fehlerfrei“ künftig zu unterlassen.— Die Beweislast für den behaupteten unlauteren Wettbewerb trifft immer den Kläger; es ist nicht Sache des Beklagten, darzuthun, daß seine angeblich falschen Behauptungen auf Wahrheit beruhen. *(Das Mitnehmen von Zeitungen aus Wirthschaften ist strafbar.) Manche Besucher von Wirthschaften finden nichts dabei, wenn sie von den dort ausliegenden Zeitschriften Ausschnitte entnehmen, was Stellensuchende namentlich zu thun lieben, oder gar ab und zu ein ihnen besonders gut gefallendes Blatt ganz einstecken. Zur Warnung für solche möge die Nachricht dienen, daß die Strafkammer zu Darmstadt dieser Tage über die Berufung eines Werkführers zu entscheiden hatte, der im Wiener Cafee einen Theil des Witzblattes „Pschütt“ herausgeschnitten und eingesteckt hatte, und deshalb vom Schöffengerichte wegen Diebstahls zu 3 Tagen Gefängnis verurtheilt worden war. Das Gericht stellte fest, daß Diebstahl vorliege, und bestätigte das Urtheil 1. Instanz. * Der Staatssekretär des Reichspostamts hat der Handelskammer zu Halberstadt mitgetheilt, daß die Frage der Zulassung von Rollenbriefen bei der bevorstehenden Revision einzelner Versendungsbedingungen in Erwägung gezogen werden wird. Ferner war die Handelskammer behufs Ermäßigung der Fernsprechgebühren und der Postanweisungsgebühr für kleine Beträge vorstellig geworden und hat darauf die Antwort erhalten, daß eine anderweite Festsetzung in Aussicht genommen sei. 41 1 19 * In einer großen Zahl deutscher Schlachthäuser wurden in letzter Zeit in amerikanischen Speckseiten, Schinken, Würsten 2c. Trichinen gefunden. Wir nennen: Krefeld, Gera (hier in 2 Monaten 24 Mal), Iserlohn, Braunschweig, Staßfurt, Dortmund, Charlottenburg, Dresden, Berlin, Rheine, Plauen, Bochum, Witten, Recklinghausen, Düsseldorf,„ Rirdorf (im Verlauf von 6 Monaten 52 Mal) usw. Dev Woeleren berichtet Schlachthofdirektor Bockelmann=Aachen in einer der letzten Nummern der Zeitschrift für Fleisch= und Milchhygiene, daß im dortigen Schlachthofe unter 60 Kisten amerikanischer Würste nicht weniger als 11 Kisten mit trichinenhaltigen Würsten entdeckt wurden. Die Kisten waren Originalkisten, trugen den Stempel der amerikanischen„Meat=Inspektion“ und außerdem waren noch besondere Zeugnisse beigefügt, daß alle Kisten in Amerika untersucht worden seien. Was von diesen Untersuchungen zu halten ist, sagt ein Bericht des Prof. Dr. Eggeling an der thierärztlichen Hochschule zu Berlin, der von der preußischen Regierung zur Prüfung der amerikanischen Fleischschau nach Chicago entsandt worden war. Es heißt daselbst:„In dem Schlachthause von Armour u. Co. wurden, als ich dort war, täglich 6000 Schweine, 3000 Rinder und ebenso viele Schafe geschlachtet. Die Schlachtung dieser Massen von Vieh geschah in relativ engen Räumen, unter Anwendung sinnreich konstruirter Maschinen und Einrichtungen, mit einer solchen Schnelligkeit und so maschinenmäßig, daß von einer Fleischschau keine Rede sein konnte. Die Eingeweide von etwa 100 Schweinen wurden zusammen in bereitstehende auf Schienen laufende Wagen geworfen und in besonderen Räumen präparirt. Die halbirten Schweine rollen sofort in die anliegenden Kühlräume und hängen hier dicht neben einander, bis sie nach 3—6 Tagen auf der anderen Seite des Kühlhauses zum Verpacken herausgenommen werden. Ich habe von einer Untersuchung der Schweine auf Trichinen, Finnen, Tuberkulose usw. nichts gesehen. Jedenfalls war es bei dieser Handhabung unmöglich, falls bei einer Untersuchung des Fleisches Trichinen gefunden wurden, auch die zugehörigen Eingeweide, Köpfe usw. noch aufzufinden. Gelsenkirchen, 26. Juli. Ein Opfer seiner Leichtgläubigkeit ist gestern Abend der Knecht Johann P. aus Mührad bei Hochdahl geworden. Derselbe, auf der Reise nach hier begriffen, traf am Bahnhofe Düsseldorf einen unbekannten Mann, welcher sich erbot, ihm hier Nachtlogis zu besorgen. Nachdem hier noch verschiedene Wirthschaften besucht worden und der„edle Menschenfreund“ sich überzeugt hatte, daß sein Opfer auch über Geldmittel verfügte, lockte er es in die Nähe des Stadtgartens, eignete sich dort das Portemonnaie mit 32 Mk. Inhalt des Ahnungslosen an und suchte alsdann das Weite. Obgleich von dem Bestohlenen der Polizei=Patrouille sofort Meldung erstattet worden, konnte die Spur des Diebes doch nicht mehr aufgefunden werden. Aus Westdeutschland. Bochum, 27. Juli. Eine erhebliche Vergrößerung der Kanonen=Werkstatt wird vom dem Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahl=Fabrikation geplant. Mehrere WerkstättenNeubauten sind dem Betriebe übergeben worden, andere sind im Bau begriffen. Einige alte Werkstätten werden abgebrochen. — Die elektrische Straßenbahn Bochum=Laer wird nunmehr dem Betriebe übergeben werden. Die Provinzialverwaltung hatte die Betriebsleitung der elektrischen Straßenbahn an den abgeschlossenen Kontrakt erinnert jmit dem Bemerken, daß nach dem 1. August pro Tag eine Konventionalstrafe von 200 Mk. zur Anwendung kommen, wenn bis dahin die Strecke Bochum=Laer nicht dem Betrieb übergeben sei. Daraufhin ist Tag und Nacht, selbst bei Fackelschein, gearbeitet worden, sodaß heute(Mittwoch) die landespolizeiliche Abnahme erfolgen kann. Der Fahrpreis von Bochum nach Laer soll sich auf Laer, 27. Juli. Auf der Stockumer Chausse stürzte der Knecht des Steinbruchbesitzers Wahmann von Querenburg vom Bock seines Gefährts und es gingen ihm die Räder des Wagens über beide Beine. Der Aermste wurde ins Wittener Marienhospital geschafft. Hattingen, 27. Juli. Auf einer Ruhrweide bei Altendorf wurde eine dem Händler Markus gehörige Kuh schwer mißhandelt, indem ihr ein tiefer Schnitt in den Leib beigebracht wurde. Hoffentlich gelingt es, die schändlichen Thierquäler dingfest zu machen. Witten, 26. Juli. Brutale Messerhelden sind die 18jährigen„Gelegenheitsarbeiter“ Bas und Führer von hier. Dieselben hatten gestern„blau gemacht“ und kehrten am Spätabend von Bommern zurück. Aus frecher Rauflust haben sie auf der Straße zwei ruhig ihres Weges gehende Arbeiter angefallen und durch Messerstiche schwer verletzt. In Bommern fielen sie den Arbeiter Strathmann an und richteten denselben, als er sich zur Wehr setzte, übel zu. Nach hier zurückgekehrt, rempelten sie auf der unteren Ruhrstraße den Arbeiter Reinert an. Unter den Worten:„Wat west Du Strolch?“, versetzte ihm einer der entarteten Burschen einen tiefen Messerstich in den Unterleib; da die inneren Organe betroffen sind, so ist für das Leben des unglücklichen jungen Mannes, der als brav und fleißig geschildert wird, das Schlimmste zu befürchten. Die frechen Messerhelden wurden glücklicherweise gleich nach geschehener That verhaftet. Herdecke, 26. Juli. Nachdem vor 4 Tagen der Tagelöhner Wehberg wegen einer Anzahl Diebstähle verhaftet worden ist, gelang es heute der hiesigen Polizei, in einem Kostgänger desselben den Brandstifter festzunehmen, der in letzter Zeit unser Städtchen in Schrecken setzte. Im selben Hause wurde eine mit Zuchthaus vorbestrafte, unter Polizeiaufsicht stehende 30jährige Frauensperson festgenommen, die man im Verdachte hat, an den verschiedenen Verbrechen betheiligt zu sein. Hagen, 27. Juli. Heute Nacht stürzte von dem Balkon eines Hauses an der Bergstraße ein junger Forst=Eleve hinunter und blieb sofort tot. Hamm, 27. Juli. Auf dem Grundstück des Herrn Heimbeck in der Westenvorstadt, in welchem seit einiger Zeit nach Kohlen gebohrt wird, stieß man am 24. Juni in einer Tiefe von 420 Meter auf eine Thermal=Soolquelle, die bei einer Temperatur von 28 Grad R. Wärme etwa 8,5 pCt. Salzgehalt aufweist. Die Quelle schafft innerhalb 1 Stunde 15 bis 16 Kubikmeter Wasser zu Tage. Kohlen hofft man mit Bestimmtheit bei einer Tiese von 650 bis 700 Meter zu erlangen. Glück auf! Soest, 25. Juli. Das seltene Fest der goldenen Hochzeit feierten heute die Eheleute Rentner Karl Riep in Verbindung mit der grünen Hochzeit der jüngsten Tochter. Warburg, 26. Juli. Einen gräßlichen Tod erlitt in Dalheim vorgestern der 15 J. alte Sohn des Tagelöhners Hillecke. Der Junge half bei der Heuernte und fiel dabei mit der Brust auf die Zinken einer Heugabel, mit der ihm gerade eine Heugarbe zugereicht wurde. Die Zinken drangen ihm tief in die Brust ein, doch starb er erst nach 5 Stunden entsetzlicher Qual. Minden, 26. Juli. Ein schweres Unglück hat sich gestern auf der Station Porta zugetragen. 10 Uhr kehrte die Familie des Hotelbesitzers Starke im Wagen von einem Ausflug nach Bad Eilsen zurück und mußte am Bahnübergang längere Zeit warten, weil ein langer Güterzug vorbeifuhr. Als dieser vorbeigefahren war, war auch schon der von Oeynhausen kommende Eilgüterzug, der 10 Uhr in Minden eintrifft, in Sicht. Wie verlautet, soll der Bahnwärter nur auf die Aufforderung des Wagenführers, des Metzgers Simon aus Hausberge, die Schranken geöffnet haben, um den Wagen noch schnell vor dem Eilgüterzug über den Bahndamm zu lassen. Aber es war schon zu spät! Der Wagen wurde von dem Zug ergriffen und vollständig zertrümmert. Von den Insassen wurde Frau Starke auf der Stelle getötet, 5 Personen schwer verletzt, darunter 2 Kinder von Starke(er selbst war nicht dabei), der Schlachtermeister Simon erlitt einen Oberschenkelbruch, Fräulein Melcher(Besuch von Starkes) einen komplicierten Unterschenkelbruch; von den Kindern trug das eine mehrere Kopf= und Beinwunden, das andere einen Bruch des rechten Oberarmes davon. Sehr schwer verletzt wurde Frl. Temme aus Halle a. S.(Schädelbruch). 2 Personen blieben gänzlich unverletzt. 6 Münster, 26. Juli. Mit hochgehobener Nase fbigte gestern ein Jugdhund einer Bauersfrau aus Kinderhaus, die einen Korb trug. Einem Polizeisergeanten schien das verdächtig und er folgte der Frau, hielt sie an, uud untersuchte den Korb und fand einen stattlichen Mutterhasen. Jedenfalls dürfte die exemplarische Strafe, die der That folgen wird, für andere eine Warnung sein. Dorsten, 25. Juli. Heute Vormittag bezog das Westf. Ulanenregiment Nr. 5, welches sich auf einem Uebungsritt befindet, hier Quartiere. Dülmen, 24. Juli. Vom Hitzschlage getroffen wurden hier 2 Arbeiter, der eine im Alter von 80 Jahren. Dieselben waren sofort tot. Hochlar, 26. Juli. Gestern stürzte hier ein Knaoe beim Kirschenpflücken vom Baume. Der Unglückliche brach beide Arme. Möge das Vorkommniß zur Warnung dienen und zu äußerster Vorsicht mahnen. Ruhrort, 26. Juli. Gestern trafen 20 Studirende der Technischen Hochschule zu Braunschweig unter Führung des Prof. Rich. Meyer hier ein, um die Hütte„Phönix" zu besichtigen. Später unternahmen sie auf einem von der Königl. Hafenverwaltung bereitwilligst zur Verfügung gestellten Dampfer eine Rundfahrt durch die ausgedehnten Häfen, bei der sie insbesondere den Kippporrichtungen ihre Aufmerksamkeit zuwandten. Gegen 2 Uhr wurde die Reise nach Nachen Düsseldorf, 27. Juli. Als Mörder des Karl Junk in der Ellerstraße ist der Fabrikarbeiter Mathias Becker verhaftet. Elberfeld, 27. Juli. Eine ansehnliche Schenkung hat der kürzlich verstorbene Rentner und Stadtverordnete Gustav Lucas der Stadt für den Wohlthätigkeitsfonds gemacht, indem er demselben testamentarisch 10 000 Mk. überwies zur Unterstützung besonders hülfsbedürftiger Armen. Barmen, 27. Juli. Gestern Nachmittag wurde in seiner Wohnung am Ostersbaum ein von seiner Frau getrennt lebender 54 J. alter Färbermeister erhängt aufgefunden. Geistesstörung soll das Motiv zu der unseligen That geDie hiesige Polizei ist einer Freimarkenfälscherei auf der Spur. Ein Ehepaar hat sich nämlich dadurch verdächtig gemacht, daß es fast alle Einkäufe mit Freimarken bezahlte. Im Interesse der Untersuchung werden Namen und Einzelheiten noch geheim gehalten. M.=Gladbach, 27. Juli. Ein eigentümlicher Unfall ereignete sich hierselbst auf dem alten kath. Friedhofe. Ein verheiratheter Fuhrmann wollte mit einer Karre Heu die dortigen engen Wege passieren. Er stand oben auf derselben, als die Karre plötzlich gegen einen Stein stieß. Durch den Anprall wurde der Fuhrmann heruntergeschleudert und stürzte auf ein spitzes eisernes Grabgitter. Von einer Eisenstange desselben wurde er förmlich aufgespießt. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus gebracht, woselbst die Aerzte an seinem M ütheim a. Kh., 26. Juli. Durch das Aufnden eines Schienenbruches wurde gestern Abend ein Berliner Personenzug vor großem Unglück bewahrt. Ein Rottenführer bemerkte zwischen hier und Küppersteg, daß eine Schiene gebrochen war; er gab dem bereits signalisirten Zuge Warnungssignale, worauf derselbe zum Stehen gebracht und über ein anders Gleise geführt wurde. Köln, 28. Juli. Die Köln=Düsseldorfer Dampfschifffahrts=Gesellschaft plant für nächstes Jahr größere Beränderungen. Der Schnelldampfer„Humbold"(das Schwesterschiff„Friede“ wurde schon in diesem Jahre ausrangirt) ist verkauft. Die beiden großen Dampfer„Deutscher Kaiser“. und„Wilhelm, Kaiser und König", rücken in der Saison, welche schon am 1. Mai beginnen soll, in die 2. Stelle ein. Für die großen Schnellfahrten werden in Mülheim 2 neue Dampfer gebaut, welche mit allem Komfort ausgestattet, 3 Meter länger und 1 Meter breiter werden, als die alten Schnelldampfer. Der eine der neuen Dampfer wird den Namen„Kaiserin Augusta Viktoria“ erhalten, der Name des zweiten Dampfers ist noch nicht bestimmt. Bonn, 26. Juli. Wegen Säbelduells und Beleidigung eines Commilitonen ist ein Student von der hiesigen UniverLo btenz, 25. Jul. Em Soldat der 2. Koupagnie des Infanterie=Regiments v. Goeben(2. Rheinisches) Nr. 28 hat sich gestern auf Ehrenbreitstein durch einen Schuß aus seinem Dienstgewehr getödtet. Das Motiv zum Selbstmord is noch nicht belannt.„ g Smime Saarbrücken, 26. Juli. Das Bismalh= Delllmat wird erst am 1. April u. J., anstatt, wie geplant, schon am 2. September d. J. enthüllt werden. St. Goarshausen, 27. Juli. Drei Jahre sind es her, daß der verdienstvolle Leiter des hiesigen Knabeninstituts „Hoffmann“, Herr Carl Harrach, im kräftigsten Mannesalter seinen vielen Freunden und Schülern durch den Tod entrissen wurde. Seine früheren Schüler haben ihm nun auf dem hiesigen Friedhofe ein Grabdenkmal ercichtet, das in einem Obelisken aus schwarzem schwedischen Granit mit dem wohlgelungenen Reliefbildnisse des Verstorbenen besteht und am nächsten Sonntag mit einer kleinen Feier der Familie übergeben werden soll. Bingen, 27. Juli. Im Anschluß an die anderen Rheinstädte beschloß auch die hiesige Stadtverordnetenversammlung in ihrer letzten Sitzung, die Vertreter des hiesigen Bezirks im Reichs= und Landtage zu beauftragen, gegen die von der Stadt Mannheim beabsichtigte Einführung von Fäkalien in den Rhein anzukämpfen. Mainz, 26. Juli. Einem hier weilenden Fremden wurde gestern Abend, als er einige Augenblicke seine Droschke verließ, aus derselben eine Reisetasche mit über 4000 Mk. gestohlen. Berlin, 25. Juli. Zur Aufdeckung der Grünenthalschen Strafthaten hat, wie bekannt, die Ehrlichkeit einer Frau Korrektor Kunschmann geführt, welche die auf dem Kirchhof gefundenen 44 Tausendmarkscheine sofort bei der Polizei ablieferte. Bei der Reichsbank wird nun erwogen, ob und in welcher Weise der Frau Kunschmann eine Belohnung zu Theil werden soll. Wie es heißt, hat man in Aussicht genommen, Frau Kunschmann nach Beendigung des Prozesses 3000 Mk. zu zahlen. — Die Dum=Dum=Geschosse und ihre Wirkung. Es ist noch in Erinnerung, welches Aufsehen auf dem jüngsten Chirurgen= Kongreß zu Berlin der Vortrag erregte, den der Direktor der Tübinger chirurgischen Universitätsklinik und Generalarzt a la suite des württembergischen Armeekorps Professor Dr. von Bruns, über die entsetzliche Wirkung der englischen„Dum=Dum"=Geschosse(Bleispitzen=Geschosse) gehalten hat. Professor Dr. von Bruns hat nun die Ergebnisse seiner an Leichen vorgenommenen Versuch mit dem Bleispitzengeschoß in einem längeren Aufsatz niedergelegt, der dieser Tage in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift„Beiträge zur klinischen Chirurgie“ erschienen ist. Besonderes Interesse gewähren dabei die auch in ihrer technischen Ausführung hervorragenden Abbildungen(Photographien und Röntgen=Aufnahmen), welche die durch das Dum=Dum=Geschoß verursachten Verwundungen in ihrer ganzen Gräßlichkeit zeigen. Breslau, 26. Juli. Der 11. Bezirk des deutschen Kriegerbundes beschloß die Gründung eines Kriegerheims in Breslau auf genossenschaftlicher Grundlage nach dem Muster der Anstalten zu Straßburg und Hannover.— Der hiesige Verbandstag der deutschen Barbiere, Friseure und Perückenmacher=Innung beschloß, den nächsten Cougreß in Karlsruhe abzuhalten. Zum Bundesvorsitzenden wurde einstimmig Wollschläger(Berlin) wiedergewählt... t. we, Geaatem bet Dresden, 27. Juli. Neben verschiedenen Legaten hut die vor kurzer Zeit hier verstorbene Wittwe des Vermessungsdirektors Preßler für wohlthätige Stiftungen 440000 Mk. hinterlassen.„„4.. Havre, 26. Juli. auch die letzten 5 osterreichischen Matrosen, welche in der Angelegenheit der„Bourgogne“ noch in Haft behalten waren, sind entlassen worden, da von Seiten der Behörden erkannt worden ist, daß zur Verfolgung derselben kein Grund vorliege. Valparaiso, 27. Juli. Das amerikanische Schiff Kenilworth“, von den Sandwichsinseln nach New=York mit einer Ladung Zucker unterwegs, ist gestern in brennendem Zustande hier eingelaufen. Der Kapitän und 2 Offiziere des Schiffes kamen am 18. Juli bei dem Versuche, das Feuer zu löschen, in den Flammen um. Neueste Nachrichten und Hamburg, 28. Juli. Das Turnfest wurde gestern abend durch die feierliche Vertheilung von Eichenkränzen an 128 Sieger geschlossen. Abends 9,30 Uhr durchzog ein impesanter Fackelzug von 4000 Fackelträgern unter großer Begeisterung einer ungeheuren Menschenmenge die Stadt. Muskau(Oberlausitz), 28. Juli. Auf der nach Weißwasser führenden Schmalspurbahn stürzten 2 Wagen eines Arbeiterzuges den hohen Bahndamm herunter. 1 Arbeiter ist getötet und mehrere verletzt. Man vermuthet ein Bubenstück. London, 28. Juli. Der Postdampfer Ecuador ist an der Küfte von Chile gescheitert. Einzelheiten sind bisher unbekannt.„ New=York, 28. Juli. Wie aus Pinole(Calfornien) gemeldet wird, fand gestern in der dortigen Pulverfabrik eine Explosion statt. Als man mit den Aufräumungsarbeiten beschäftigt war, ereignete sich eine 2. Explosion. 5 Personen wurden getötet und 12 verletzt. Eine aufgefundene Zündschnur weist darauf hin, daß die 1. Explosion absichtlich herbeigeführt worden ist. Keywest, 28. Juli. Ein am. Dampfer versuchte Mannschaften und Waffen bei Banes in der Nähe der Nipe=Bucht zu landen. Anscheinend waren die cubanischen Aufständischen, welche die Landung unterstützen sollten, von den Spaniern vertrieben worden, trotzdem begann der Dampfer die Landung mittelst kleiner Fahrzeuge zu löschen; 1000 spanische Kavalleristen eröffneten gleichzeitig von einem in der Nähe der Küste belegenen Walde ein Gewehrfeuer. Von 40 amerik. Schützen, welche die Mitglieder der Expedition an Bord des Dampfers decken sollten, wurden 6 gerötet. den neuesten Voreehrishen wtsprechenn sind stets vorräthig bei Carl Busch, Buchdruckerei. A Lerhen an Bbulgtet wnimerwwosten. euch zum Anstreichen, fix und fertig Lack- u. Oel-Farben. ene Farben, unübertreffliche Fußboden=Farben in allen Nügncen, Leim, Terbentin, Schellack empfiehlt in unüvertrefflicher Güte; 451 bestes Fabrikat, doppelt gekocht, schnell trocknend und klebfrei, Stockh. Holztheer, Aspholt= Dachpappe, alle Sorten Pinsel, Weißquäste, Kugel und sämmtliche Bürstenwaaren hat in nur Io. 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Die Züge, hinter denen eine0 steht verkehren nur Wochentags. Von Ueck.=Wattenscheid nach Bochum: 5,230, 7,51, 10,08, 12,32, 3,01, 7,20, 9.44, 1,16. Von Bochum nach Ueck.=Wattenscheid: 4,22, 6,250, 8,30, 12,00, 2,05, 3,23, 7,54, 9.55. Von Ueck.=Wattenscheid nach Essen 4,36, 6,470, 8,44, 12,13, 2,18, 3,38, 8.07, 10,08. Von Essen nach Ueck.=Wattenscheid: 4,480, 7,35, 9,46f, 9,52, 11,05, 12,16, 12,27, 1,13%, 2,45, 3,00, 4,37f, 6,05, 7,03, 7,30, 9,19, 9,27, 12,59. Von Kray nach Gelsenkirchen: 5,37, 7,48, 8,56, 9,55“, 10,05, 11,14, 12,37, 3,09, 3,50, 4,46f, 6,15, 7,40, 8,19, 9,40, 10,18, 11,14, 11,52f. Von Gelsenkirchen nach Kray: 4,27, 6,40, 8,35, 9,40, 10,34, 11,48, 2,06, 3,28, 5,47, 6,53, 7,59, 8,50, 9,58, 11,32. Von Wattenscheid nach Bochum. 6,24, 9,32, 12,13, 1,56, 3,54, 7,00, 9.02. Von Bochum nach Wattenscheid. 8,04, 9,56, 12,29, 2,10, 5,05, 8,58, 10,15. Von Wattenscheid nach Essen: 8,13, 10,05, 12,38, 2,20, 5,15, 9,07, 10,26. Von Essen nach Wattenscheid: 6,08, 9,16, 11,57, 1,40, 3,38, 6,44, 8.44. Von Höntrop nach Bochum: 5,47, 7,25, 8,12, 9,38, 10,41, 11,36, 1,59, 2,43, 5,03, 6,50, 7,06, 9,00f, 9,13, 11,227, 12,56. Von Bochum nach Höntrop: 5,15, 8,02, 10,56, 12,23, 1,27, 1,53, 2,02, 4,38, 6,29, 8,39f, 8,56, 11,251 12,19. Von Höntrop nach Steele: 5,23, 8,09, 11,04, 12,31, 1,36, 2,02, 2,10, 4,45, 6,37, 8,474, 9,03, 11,33f, 12,26. Von Steele nach Höntrop 5,38, 7,15, 8,02, 9,28, 10,32, 11,26, 1,47, 2,34, 4,53, 6,41, 6,56, 8,50 f, 9,04, 11,11, 12,47. Von Bochum nach Langendreer: 5,56, 6,34, 7,34, 8,21, 9,50, 11,00, 11,55, 2,09, 2,25, 2,53, 5,12, 6,31, 7,00, 7,17, 8,50 f, 9,10 f, 9,23, 11,01, 11,33f, 11,41f, 1,08. Von Langendreer nach Bochum: 5,05, 6,10, 6,53, 7,311, 7,50, 9,28, 10,44, 12,11, 1,42, 1,49, 4,28, 4,50, 5.47, 6,18, 7,38, 8,18f, 8.28, 8,41, 9,39, 11,14f, 12,04. Sonntagsfahrkarten sind zu haben von Wattenscheid berg.=märk. nach Duisburg, Herdecke=Vorhalle, Hagen, Hösel, Hügel, Kettwig, Mülheim(Ruhr), Ratingen(Ost oder West), Werden, Witten(West): von Wattenscheid rheinisch nach Duisburg Hedetha(Perd), Abtrringhausen. Der zwischen Spanien und Amerika entbrannte Krieg beginnt, namentlich durch ausgebrochene Krankheiten, größere Opfer zu fordern, sodaß durch Vermittlung des internationalen Komitees vom Rothen Kreuz in Genf die Bitte um Unterstützung auch hierher gerichtet Das unterzeichnete Central=Comitee erachtet es als seine Pflicht, im Hinblick auf das solidare Verhältniß der Gesellschaften vom Rothen Kreuz untereinander und in dankbarer Erinnerung der vom Auslande der deutschen freiwilligen Kriegskrankenpflege gewährten Hülfe sowohl die amerikanische wie die spanische Gesellschaft vom Rothen Kreuz in ihren Bestrebungen, die Kriegsleiden zu lindern, durch Gewährung von Geldmitteln nunmehr zu unterstützen. Um jedoch die für eigene und näherstehende Zwecke sehr in Anspruch genommenen Mittel unserer Vereine vom Rothen Kreuz nicht allzusehr verringern, wenden wir uns an alle diejenigen Kreise in Deutschland, welche für die Verwundeten= und Krankenpflege im ausgebrochenen Kriege Beiträge zu spenden willig sind, mit der Bitte, uns solche anzuvertrauen und uns dadurch in die Lage zu versetzen, die Gefühle der Humanität zu bethätigen, welche in deutschen Herzen allezeit auch für fremdes Leid tief empfunden und durch freigiebige Spenden kund gegeben worden sind. Unser mitunterzeichneter Schatzmeister wird Beiträge unter der Bezeichnung:„Für die Gesellschaften vom Rothen Kreuz in Amerika und Spanien“ entgegenehmen, deren Empfang in der Presse bescheinigt werden wird. Außerdem werden alle Landesvereine vom Rothen Krenz in Deutschland unsererseits ersucht werden, Sammelstellen zu eröffnen. Berlin, im Juni 1898. Das Central-Comitee der deutsch. Vereine vom Rothen Kreuz. Der Vorsitzende: B. von dem Knesebeck, Vice=Ober=Cermonienmeister und Königl. Kammerherr. Der 1. stellvertr. Vorsitzende: von Spitz, General der Infanterie z. D. Der 2. stellvertr. Vorsitzende: Dr. Koch, Präsident des Reichsbankdirektoriums, Wirkllicher Geheimer Rath. Der 1. Schriftführer: Lademann, Erster Staatsanwalt beim Königlichen Landgericht 2, Berlin. Der 2. Schriftführer: Marcinowski, Geheimer Ober=Finanzrath. Der Schatzmeister: von Burchard, Präsident der Seehandlung, Wirklicher Geheimer Rath. Der Generalsekretär: Dr. Lieber, Generalarzt a. D. Wird veröffentlicht mit dem Hinzufügen, daß Beiträge vom Schatzmeister des Zweigvereins, Herrn Commerzienrath Vohwinkel zu Gelsenkirchen, sowie von der Geschäftsstelle dieser Zeitung entgegengenommen werden. Gelsenkirchen, den 15. Juli 1898. Oststrasse 26 Oststrasse 26 Wit. Gross-Albenhausen Wattenscheid. S Wegen vorgerückter Saison verkaufe ich * sämmtl. Sommer-Artikel### Abfahr. zu bedeutend ermässigten Preisen. 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