G„ Nr. 48. Freitag, den 18. März 1898. 30. Jahrgang. „„ Organ für Stadt& Amt Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage und kostet vierteljährlich inel. Botenlohn 2 Mk., in der Geschäftsstelle 1.75 Mk. vorauszahlbar.(Im Poftzebiet 2 Mk.) Hallenschiid& Amt Reckenvorf. Anzeigen werden die Petitzeile ober deren Raum mit 15 Pfg., für Auswärts mit 18 Pfg., Reklamen 60 Pfg. pro Zeile berechnet. Eine Zusage für bevorzugte Stellung kann nicht gegeben werden, billige Wünsche werden gern erfült. Schriftleitung, Druck und Verlag von Call Busch in Wattenscheid. Telephon Nr. 181. Reichstag. Berlin, 17. März. 2. Beratung der Militärstrafgerichtsordnung. Die Beratung wird fortgesetzt bei§ 9, wonach die Militärstrafgerichtsbarkeit ausgeübt wird durch den Gerichtsherrn und durch die erkennenden Gerichte. Abg. Oertel wendet sich gegen die Instruktion des Gerichtsherrn, der als Vorgesetzter der übrigen Richter diesen die Unbefangenheit nehmen müsse. v. Buol bittet, sich auf§ 9 zu beschränken. Abg. Munckel befürwortet einen Antrag, wonach die Militärgerichtsbarkeit ausgeübt werden soll durch die Gerichtsherren, die Untersuchungsrichter und die erkennenden Gerichte. Hierdurch soll dem Gerichtsherren eine unabhängige Richterklasse an die Seite gegeben werden, die seinen Einfluß einigermaßen beschränken, seinem Ansehen aber nicht schaden soll. Abg. Beckh bemerkt, die Entscheidung der Gerichtsherren sei eine feudale und veraltete. Im Kadettenhause lerne man nichts von Juristerei. Dieses Prinzip sei dasselbe, welches in Frankreich letzthin zu so unglücklichen Konsequenzen geführt habe. In unserer Armee sind freilich derartige Erscheinungen ganz ausgeschlossen. Nach einigen Bemerkungen des Abg. Spahn wird der Antrag Munckel abgelehnt. Weitere§§ werden nach den Kommissionsbeschlüssen angenommen.§ 35 wird ebenfalls angenommen unter Ablehnung eines von Beckh befürworteten Antrages, welcher bei Standgerichten einen richterlichen Militärjustizbeamten als Beisitzer einführen will. Zu § 37 befürwortet Abg. v. Vollmar einen Antrag, wonach als Richter nur solche Personen mitwirken können, die volljährig sind und seit 1 Jahre dem Heere angehören. Es solle doch niemand über Leben und Tod eines anderen entscheiden können, der nicht Herr seiner Angelegenheit ist. Kriegsministerv. Goßler: Wir wählen gewiß gern ältere Offiziere. Wir können aber das Offizierkorps nicht in 2 Klassen teilen. Gleiches Recht und gleiche Pflichten. Ich bitte, den Antrag abzulehnen. Der Antrag v. Vollmar wird nach längerer Debatte abgelehnt. Zu§ 39 hat die Kommission einen Zusatz beantragt, wonach dem Schwörenden gestattet sein soll, der Eidesformel eine seinem Glaubensbekenntnis entsprechende Bekräftigungsformel hinzuzufügen. Nach einigen Bemerkungen der Abgg. v. Bernstorff=Lauenburg und Liebermann v. Sonnenberg wird der Antrag Munckel abgelehnt.§ 46 bestimmt, daß das Kriegsgericht bestehen soll aus 1 Kriegsgerichtsrat und 4 Offizieren. Die Kommission beantragt 2 Kriegsgerichtsräte und 3 Offiziere. Abg. Gröber tritt für den Kommissionsbeschluß ein. 2 Räte für die Hauptinstanz seien nicht zu viel. Kriegsminister v. Goßler: Neues ist nicht vorgebracht worden. Ich muß festhalten an der Regierungsvorlage. Das Gericht muß seinen militärischen Charakter behalten. Sollte sich der Bedarf nach Vermehrung des juristischen Personals herausstellen, so kann noch immer etwas geschehen. Es folgen Bemerkungen des Abg. Gröber, Generalauditeurs Ittenbach, Gröber, Beckh und de Witt als Referenten. Die Kommission wird schließlich angenommen. Weitere Paragraphen werden ohne erhebliche Debatte nach den Kommissionsanträgen angenommen. Zu§ 172„Vorläufige Festnahme“ beantragt die Kommission, daß die Festnahme von Personen im Offiziersrange und in Uniform durch jedermann nur geschehen darf, wenn dieselben bei Vergehen eines Verbrechens oder eines mit Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte bedrohten Vergehens auf frischer That betroffen werden. Abg. Haase befürwortet einen Antrag auf Streichung des ganzen Passus. Abg. v. Puttkamer befürwortet seinen Antrag auf Wiederherstellung der Regierungsvorlage, wonach die Festnahme eines uniformierten Offiziers durch jedermann nur geschehen darf, wenn er bei Begehen eines Verbrechens auf frischer That betroffen. General v. Viebahn tritt für die Regierungsvorlage ein. Man könnte eher einen Schutz der Offiziere gegen die Angriffe von Civilisten wünschen nach den neuesten Vorkommnissen. Der Fall Brüsewitz und ähnliche beweise nichts für die Allgemeinheit des Offizierkorps. Abg. Kardorff wird mit seinen Freunden für die Regierungsvorlage stimmen. Hierauf vertagt sich das Haus auf morgen. Landtag. Berlin, 17. März.(Abgeordnetenhaus.) Kultusetat. Bei Kapitel„Medizinalwesen" wünscht Abg. Donglas, daß in der nächsten Session eine Vorlage betr. die Reform des Medizinalwesens an das Haus gelange. Wie wichtig die Regelung dieser Angelegenheit sei, beweise die schwere TyphusEpidemie unter dem Militär in Saarbrücken. Abg. Martens weist auf die Folgen hin, die durch unser ungenügendes Medizinalwesen entstehen können. Schon die Zunahme der Bevölkerung macht Reformen notwendig. Das Beste wäre die Schaffung eines besonderen Medizinalministeriums, dem Arbeit nicht fehlen würde. Abg. Kruse sieht die Ursache der bedenklichen Verzögerung der Medizinalreform darin, daß das Medizinalwesen dem Kultusministerium unterstellt ist. Wäre es dem Ministerium des Innern unterstellt, so wären die Reformen schon weiter vorgeschritten. Abg. Frhr. v. Heereman bringt die Frage der krankenpflegenden Orden zur Sprache. Die bisherige Behandlung derselben ruft in den weitesten Kreisen größte Erbitterung hervor. Abgesehen von dem christlichen Leben haben die krankenpflegenden Orden eine große sozialpolitische Bedeutung, weil die Mitglieder in den Familien großen Nutzen bringen. Darum sei es unklug von der Regierung, ein solches Wirken zu hindern. Redner schließt: Das Centrum betrachtet diese Krankenanstalten als die schönste Blüte des chriftl. Denkens. Wenn man nun in der schlechten Besoldung gewisser Beamten eine Herabwürdigung der ganzen Beamtenklasse erblicke, soll man denn auch in der Herabwürdigung der Krankenpflegerinnen einen Beweis sehen dafür, daß der Staat überhaupt keine christliche Denkungsart habe, kein christliches Bewußtsein? Kultusminister Dr. Bosse protestiert gegen diesen Vorwurf und führt aus, er habe die wärmste und höchste Achtung vor den Schwestern und erkenne vollkommen deren soziale Wirksamkeit an. Man gehe aber zu weit, wenn man verlange, daß der Staat die Krankenpflege unterstützen müsse. Uebrigens seien die Ordensgesetze s. Z. unter Zustimmung des Centrums gemacht. Der Staat lege der Krankenpflege nichts in den Weg, wie die Gestattung so vieler Ordensniederlassungen beweise. Er weise daher nochmals den Vorwurf zurück. Die Debatte dreht sich weiterhin hauptsächlich um die Angliederung der Medizinalabteilung an das Ministerium des Innern. Schließlich wird das Ordinarium hierauf bewilligt. Nach einer weiteren unwesentlichen Debatte wird auch das Extraordinarium bewilligt. Damit ist die 2. Beratung des Kultusetats beendet. Morgen Eisenbahnetat. Deutschland. Berlin, 17. März. Der Kaiser verbrachte gestern den Abend beim Königin Augusta=Garde=Grenadier=Regiment Nr. 4 anläßlich des Abschiedes des bisherigen Regimentskommandeurs Obersten Frhr. v. Seckendorff. Heute morgen unternahm der Kaiser den gewohnten Spaziergang und hörte darauf die Vorträge des Kriegsministers v. Goßler und des Chefs des Militärkabinets Generals v. Hahnke. Um 12 Uhr empfing der Kaiser den Minister des königlichen Haus v. Wedel. — Der Kaiser hat der Familie des Prinzen Heinrich sein lebensgroßes Bild, in Oel gemalt, zum Geschenk gemacht. Das Bild zeigt den Monarchen in Marinemantel mit Mütze. — Die Budget=Commission nahm heute das Flottengesetz in zweiter Lesung an. Dagegen stimmten die Sozialdemokraten, die freisinnige Volkspartei und die Abg. Jazdzewski und Galler. Am Mittwoch beginnt die Plenarberathung. — Zu der Abstimmung in der Budget=Commission ist nachzutragen, daß auch Müller=Fulda(Centrum) gegen das Flottengesetz gestimmt hat. — Der Reichs=Anzeiger veröffentlicht eine kaiserliche Verordnung, nach welcher die§§ 81 bis 102, 104 bis 104n des Artikels 1, die§§ 126 bis 128 des Artikels 2 und die darauf bezüglichen Bestimmungen der Artikel 3 bis 7 des Gesetzes betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung vom 26. Juli 1897 mit dem 1. April 1898 in Kraft treten. — Seit 1. Jan. sind 92 Postagenturen neu besetzt, wovon 30 an weibliche Personen übertragen worden sind. — Der Handelsminister hat vom 1. April ab die Aufsicht über die staatlichen gewerblichen Fortbildungsschulen besonderen, von ihm zu ernennenden Beamten übertragen. Von diesem Zeitpunkt ab kommt deshalb die bisher den Kreisschulinspektoren übertragene Aufsicht über die Fortbildungsschulen in Fortfall. — Wie die„Pharm. Ztg.“ behauptet, soll deren neuliche Mitt.ilung über die beabsichtigte Ablösung der Apotheken in Preußen, trotz erfolgten Dementis, vollkommen richtig sein. Antwerpen, 16. März. Sowohl die Behörden wie die Bevölkerung bereiteten dem deutschen Schulschiff„Stein“. einen glänzenden Empfang. Heute Mittag fand die Audienz der Offiziere im Brüsseler Königspalast statt. Dieselbe dauerte 2 Stunden. Der König unterhielt sich sehr leutselig mit allen Offizieren und betonte, daß die deutsche Flotte gegenwärtig bereits eine achtungsgebietende Stellung einnehme. Heute Abend veranstaltet die Stadt Antwerpen zu Ehren der deutschen Gäste ein großes Ballfest im zoologischen Garten, wozu mehrere tausend Einladungen ergangen sind. Der Kommandant des Schulschiffes, Fregattenkapitän Oelrichs, ist zum Offizier des Leopold=Ordens ernannt worden. Wien, 17. März. Es verlautet, Graf Thun werde unmittelbar nach dem Zusammentritt des Reichsraths sämmtliche Ausgleichsvorlagen unterbreiten. Constantinopel, 17. März. Heute gab die Pforte angeblich eine Mittheilung an die Botschaften, daß sie keinen fremden Unterthan als Gouverneur von Kreta anerkennen werde. Washington, 16. März. Spanien hat„freundschaftliche Vorstellungen", bei den Vereinigten Staaten erhoben unter dem Hinweise darauf, daß die Kriegsrüstungen der Vereinigten Staaten das ehrliche Bemühen Spaniens, auf Cuba die Autonomie durchzuführen, störten. Spanien erklärt, die Zusammenziehung einer großen Flotte in Key könne nicht als eine freundschaftliche Maßnahme angesehen werden, und endlich werde ein Krieg gegen Spanien unter solchen Umständen in den Augen der Welt als ungerechtfertigt und als ein Verbrechen gegen Humanität und Cioilisation erscheinen. Bochum, 17. März.(Schwurgericht.) In der gestrigen Sitzung wurde gegen den Bergmann Joh. Jaskulski von Bruckhausen(Rheinland) wegen schwerer Urkundenfälschung in 2 Fällen verhandelt. Dem Angeklagten, der während seiner Beschäftigung auf der Zeche Vollmond invalide geworden war, wurde von der Knappschaftsberufsgenossenschaft, Sektion 2, eine Rente von 50 Proz. Erwerbsunfähigkeit gleich 34,60 M. festgesetzt. Um eine höhere Rente zu erlangen, machte er 2 Eingaben, eine an die Berufsgenossenschaft und eine an die Knappschaftskasse, wobei er Fälschungen vornahm, um so eine höhere Rente zu erzielen. Er wurde zu 3 Mon. Gef. verurtheilt. Essen, 17. März. In der heutigen Schwurgerichtssitzung wurde der Bergmann Joh. Malowski aus Hüllen von der Anklage des Meineids freigesprochen. Düsseldorf, 16. März.(Schwurgericht.) Der Agent Peter Deckers aus M.=Gladbach, 65 J. alt, einmal vorbestraft, war angeklagt, am 14. Oktob. 1897 vor dem Amtsgericht zu Gladbach einen Meineid geschworen zu haben. Die Geschworenen erklärten den Angeklagten nicht schuldig, der Gerichtshof sprach ihn frei. Elberfeld, 16. März.(Schwurgericht.) Wegen Straßenraubes standen gestern der Packer Carl Ewald Offermann u. der Fabrikarbeiter Christian Meißner von hier vor den Geschworenen. Am 20. Nov. Abends kam der Maler Ed. Bähr von Barmen hierher, um in dem Abschlagszahlungsgeschäfte von Guttmann eine Theilzahlung zu machen und neue Sachen zu kaufen. Ehe er dazu kam, gerieth er in Island in eine Wirthschaft, traf dort die Angeklagten, wurde mit ihnen bekannt und machte mit ihnen sodann eine Bierreise durch verschiedene Lokale. In einem Hausdurchgang an der Friedrichsschulstraße wurde Bähr dann hinterrücks überfallen, mißhandelt und seiner 24 Mk. betragenden Baarschaft beraubt. Wer ihm das Geld entrissen hat, weiß er nicht, glaubt aber Meißner. Er sei von hinten gewürgt worden, sei in Ohnmacht gefallen und als er wieder zu sich gekommen sei, habe er sein Geld und seine Begleiter vermißt. Die Angeklagten leugneten, sie wollen sich von Bähr getrennt haben, als er in einer Wirthschaft an der Bachstraße ein Mädchen gröblich beleidigt und dafür von der Schönen Ohrfeigen erhalten habe.— Die Geschworenen konnten sich von der Schuld der Angeklagten denn auch nicht überzeugen und verneinten deshalb die Schuldfragen. Amt und Kreis. * Wattenscheid, 18. März. Der Betrieb auf dem Pferdemarkt hat gestern den ganzen Tag angedauert. Wenn in den Vorjahren der Geschäftsverkehr meistens gegen Mittag beendet war, hat sich diesmal der Handel bis tief in den Nachmittag hinein fortgesetzt. Erst zwischen 3—4 Uhr leerten sich allmählich die Stände, die letzten 9 Pferde, welche am Busch'schen Gartengitter angebunden und stundenlang ohne Wärter und Futter dem Regenwetter ausgesetzt waren, wurden erst nach 6 Uhr wieder abgeführt. * Der Aerztliche Verein des Kreises Gelsenkirchen veranstaltete gestern in festlicher Versammlung im Hotel Feller ein Ehrenmahl aus Anlaß des 25jährigen Doktorjubiläums des Herrn Dr. med. Bonnin dahier. Dem Jubilar wurde ein prächtiges Album mit den sämtlichen Photographien der Herren Kollegen überreicht, wobei Herr Dr. Lindemann=Gelsenkirchen ihn in herzlicher Ansprache als treues Mitglied und langjährigen Schriftführer des Vereins und als hervorragenden Arzt und Menschenfreund feierte. * Der Kreistag des Land=Kreises Gelsenkirchen hielt gestern eine Sitzung ab. Herr Landrath Dr. Hammerschmidt eröffnete dieselbe um 5 Uhr Nachmittags und schlug, zur Tagesordnung übergehend, die Wiederwahl der bisherigen Vertrauensmänner für die Amtsgerichtsausschüsse vor. Es sind dies die Herren Ahlmann=Braubauerschaft, Althoff=Ueckendorf, Burgers=Bulmke, Scharpegge=Schalke, Koch=Wanne, Kampmann=Holsterhausen, Stens=Höntrop. Der Kreistag stimmte der Wiederwahl dieser Herren zu. Der Verwaltungsbericht wurde ohne Debatte zur Kenntniß genommen. Der Haushaltsplan für 1898:99 schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 195 000 Mk., gestaltet sich also um etwa 19000 Mk. höher als im laufenden Etatsjahre. Ein völlig neuer Posten betrifft eine Anleihe in der Höhe von 400000 Mk. zur Unterstützung der Gemeinden zur Anlegung von Volksgärten und großen Plätzen. Wie der Vorsitzende mittheilt, ist am Schlusse des laufenden Jahres ein Ueberschuß von etwa 24000 Mk. zu erwarten und zwar vornehmlich deshalb, weil die Provinzialabgaben niedriger waren, als man sie im Etat veranschlagt hatte, und weil dem Kreise aus dem vorigen Jahre 12000 Mk. an zuviel gezahlten Abgaben zurückerstattet wurden. Es wurde beschlossen, von diesem Ueberschuß 10000 Mk. für schlechtere Zeiten zinsbar zurückzulegen und 14,000 Mk. auf neue Rechnung vorzuschreiben. Die Zuschüsse der Gemeinden für Provinz und Kreis sind auf 153500 Mk. gegen 142000 Mk. im laufenden Jahre, die Provinzialabgaben auf 83000 Mk., die Armenpflegekosten auf 42 000 Mk.(gegen 39.000 Mk.) und die Beihülfen des Kreises für Wegebauten in einzelnen Gemeinden auf 12000 Mk. veranschlagt. Der Etat wurde gemäß den Anträgen des Kreisausschusses ohne Debatte genehmigt und der als Kreisausschußmitglied ausgelooste Herr Generaldirektor Boniver per Acclamation wiedergewählt. Für das verstorbene Mitglied des Kreisausschusses, Herrn Middeldorf, dem der Vorsitzende in der heutigen Sitzung einen warmen Nachruf widmete, wählte der Kreistag Herrn Middeldorf jun., Eickel, während das Amt eines zweiten Kreisdeputirten auf Herrn Landwirth Stens in Höntrop fiel. * Im Restaurant H. Voortmann ist gestern Abend ein jugendlicher Taschendie b auf frischer That erwischt worden, der dem Bergmann Langener, Südstraße dahier wohnhaft, das Portemonaie aus der Tasche gezogen hatte. Er gab an, der Anstreichergeselle Franz Wurzigener zu sein, der bei seinen Eltern in Gelsenkirchen, Querstraße 17 wohnhaft sei. Außerdem wurde noch ein 2. Taschendieb in Haft genommen, sowie ein Kirmeßbummler, welcher verdächtig ist, einen Einbruchsdiebstahl in Steele verübt zu haben. Weitere Ausschreitungen sind, was wir lobend hervorheben wollen, nicht vorgekommen. * Dem Oberst des Hammer Krieger=Vereins ist vom General v. Spitz ein Schreiben zugegangen, in dem dieser Namens des deutschen Kriegerbundes seine Theilnahme über das Unglück auf Carolinenglück ausspricht und 800 Mk. für die Hinterbliebenen der Verunglückten mit dem Bemerken beifüzt, daß der Beitrag höher ausgefallen sein würde, wenn der Fonds, der für diese Zwecke vorhanden, nicht erschöpft sei. *(Vom Neu=Iserlohn=Unterstützungsfonds.) Das große Grubenunglück auf Carolinenglück hat auch das ebenso große Unglück auf Zeche Neu=Iserlohn und die Verwendung des damals gesammelten Unterstützungsfonds wieder zur Sprache gebracht. Aus Anlaß der großen Schlagwetterexplosion auf Zeche Neu=Iserlohn am 15. Jan. 1868, wobei 115 brave Knappen zu Tode gekommen sind, waren für deren Hinterbliebenen in ganz Deutschland Sammlungen veranstaltet, was sehr nothwendig war, weil es damals noch kein Unfallgesetz und keine Unfallrente gab. Die Sammlungen hatten 247577,95 Mk. ergeben. Der Fonds wurde von einem Comite ortskundiger Leute unter dem Vorsitz des damaligen Berghauptmanns Prinzen Schönaich=Carolath in Verwaltung genommen. Die Kassengeschäfte übernahm der damalige Knappschaftsdirektor Herr Bergrath Christ und der Knappschaftsrendant. Von dem damaligen 1. Comite sind heute nur noch einige Herrn am Leben; das Comite hat sich nach Abgang einzelner Mitglieder in zweckentsprechender Weise wieder ergänzt. Den Vorsitz führte stets der jeweilige Berghauptmann und die Kassengeschäfte der jeweilige Knappschaftsdirektor. Unterstützt wurden ursprünglich 3 Invaliden, 41 Wittwen, 72 Kinder, 4 Ganzweisen und 53 Ascendenten, also insgesammt 173 Personen. Zur Zeit sind noch 13 Unterstützte vorhanden: 6 Wittwen, 6 Väter resp. Mütter und 1 erwerbsunfähig gebliebenes Kind, deren Unterstützung in einer am 10. d. M. stattgehabten Jahressitzung des Comites wieder für ein Jahr festgesetzt wurde. In den laufenden Unterstützungen sind nicht allein die Zinsen verwendet, sondern es ist auch das Kapital allmählich eingezehrt. Am Schluß des vorigen Geschäftsjahres waren nach dem in der erwähnten Sitzung am vorletzten Donnerstag erstatteten Geschäftsbericht noch 5638,11 Mk. übrig. Die laufende Ausgabe beträgt für dieses Jahr 1032 Mk., sodaß voraussichtlich in 5—6 Jahren das Kapital aufgezehrt sein wird. Trotz des langen Zeitraumes von 30 Jahren, der seit dem Unglück auf Neu=Iserlohn verflossen ist, werden immerhin noch von den jetzt Unterstützten einige den Bestand des Kapitals überdauern. * Die in Aussicht gestellte Kaiserliche Verordnung über die teilweise Inkraftsetzung des sogenannten Handwerksorganisationsgesetzes ist gestern im„Reichsanz.“ veröffentlicht. Darnach treten am 1. April die neuen Bestimmungen der werbeordnungsnovelle vom 26. Juli 1897 insoweit in Kraft, als sie die freien und Zwangsinnungen, die Innungs=Ausschüsse und Innungs=Verbände sowie die allgemeinen Bestimmungen über die Lehrlingsverhältnisse betreffen. Wegen der Inkraftsetzung der Vorschriften betreffs der Handwerkskammern, der besonderen Bestimmungen betreffs der Lehrlingsverhältnisse für Handwerker und der Vorschriften über den Meistertitel wird später eine Kaiserl. Verordnung ergehen. * Der westfälische Provinzialverband der Vaterländischen Frauenvereine hat hocherfreuliche Erfolge zu verzeichnen. Im Jahre 1897 ist die Zahl der Mitglieder von 13.603 19 357, also um 5754 gestiegen: die Kapitalbestände Zweigvereine haben sich von 141 801 auf 172256 Mk., um 30 455 Mk., diejenigen des Verbandsvorstandes 14 450 auf 18611 Mk., also um 4161 Mk. vermehrt. * Offene Stellen für Militäranwärter in Bezirk des Armeekorps. Barmen, Oberbürgermeisteramt, mehrere Büreaugehilfen, Gehalt 900 Mk., Bochum, Magistrat, Kanzlist, Gehalt 1830 Mk., Essen, Königl. Eisenbahn=Direktion, Büreaudiener, Gehalt 1500 Mk., der Dienstort wird bei der Einberufung bestimmt. Dortmund, Magistrat, 2 Straßenmeister, Gehalt 2500 Mk., Duisburg, Stadtverwaltung, Straßenbauaufseher, Gehalt 1500 Mk. Duisburg, Oberbürgermeister= amt, 6 Polizeisergeanten, Gehalt 1450 Mk. Emsdetten, Amt, Amtsgehilfe, Gehalt 1800 Mk. Bezirk der Krefelder Eisenbahn, Anwärter für den Bahnwärter= und Weichenstellerdienst, Gehalt 816 Mk., Cleve, Bürgermeisteramt, Polizeisergeant, Gehalt 1440 Mk. Minden(Westf.), Garnison=Baubeamter, ständiger Baubote, 3 Mk. pro Tag. Recklinghausen, Magistrat, Verwaltungs=Assistent, Gehalt 2750 Mk. Velbert, Bürgermeisteramt, städtischer Nachtschutzmann, Gehalt Mark. Herford, Polizeisergeant, Gehalt 1500 Mk. à Sünnigfeld, 18. März. Die schmerzliche Trauerkunde„Herr Koeper ist verschieden", durcheilte gestern unsere Gemeinde und wurde weit über deren Grenzen hinaus mit Beileid aufgenommen. Herr Konsumverwalter Koeper hat sich durch seinen überaus wohlthätigen Sinn und sein stets freundliches und rechtschaffenes Wirken Aller Achtung erworben. Ganz besonders hat der Verschiedene für unsere Rekteratkirche mildthätigen wollten sich gerade in Herzens zu deren Bau und innerer Ausstattung Vieles beige= auseinanderb tragen. Herr Koeper starb gestern Morgen 11 Uhr im Alter von 61 Jahren. Die Beisetzung in der Familiengruft auf dem Gottesacker in Wattenscheid findet Montag Morgen Uhr statt. R. I. P. S. Ueckendorf, 16. März. Ein musikliebendes Publikum hatte sich gestern Abend in großer Zahl im Saale des Herrn Depke ein Stelldechein gegeben, um dem von Frl. Clara Hülsbeck, Concertsängerin, z. Z. Berlin(Sopran), Herrn Ernst Hülsbeck,(Pianist), Lehrer am Conservatorium zu Coblenz und Herrn Heinrich Fischer(Violinist), Concertmeister aus Köln gegebenen Concerte beizuwohnen. In dem mit Verständnis zusammengesetzten reichhaltigen Programm waren Namen hervorragender Autoren vertreten, u. a. Liszt, Rubinstein, Schumann, Weber, v. a. m. Mit der Sonate G=dur für Klavier und Violine führten sich die beiden Herren aufs vorteilhafteste ein. Die Sopranistin Frl. Clara Hülsbeck erfreute sodann die aufmersam Lauschenden durch eine eindrucksvolle Arie aus„Freischütz“ von C. M. v. Weber. Die junge Künstlerin besitzt eine sympathisch anheimelnde, in den höchsten Lagen rein erklingende und technisch wohlgeschulte Stimme. Mit warmem seelischen Empfinden weiß dieselbe ihre Weisen auszustatten, sodaß sie des sichtlichen Eindrucks auf die Zuhörern nicht entbehren. In dem Violin=Concert von M. Bruch beherrschte Herr Fischer sein Instrument mit einer Sicherheit, die wirklich frappirte: die höchsten Töne entlockte er seiner Geige wie hervorgezaubeit und entledigte er sich seiner Aufgabe in jener Hinsicht formvollendet.„Waldesrauschen" von Liszt und„Air de Ballet“ von Moszkowski für Klavier ließen in Herrn Ernst Hülsbeck den Virtuosen erkennen. Seine Technik ist die eines Größten seiner Kunst. Seine Vorträge waren so vorzüglich, wie man es nur von einem feinfühligen Künstler erwarten kann. Mit dem herrlichen„Ave Maria“ von Gounod für Gesang, Violine und Klavier bot das Künstler=Trio, dem bei den einzelnen Darbietungen reicher Beifall gespendet wurde, einen Genuß ersten Ranges. Die nun folgenden Einzelleistungen, von den Künstlern mit Lust und Liebe gegeben, fanden stürmischen Applaus. Dank für diesen schönen Abend gebührt den Künstlern im vollsten Maße. — Eine Dynamit=Explosion erfolgte in der Wohnung eines Kohlenhändlers in Unterbarmen. Eben war im Eßzimmer das Mittagsmahl aufgetragen und die Familienangehörigen auf der also 800 7. Westdeutschland. Bochum, 15. März. Zum Diebstahl bei Wwe. Austermann wird uns mitgetheilt: Vorgestern Abend wurde der Taubstumme Fritz H. über den Diebstahl protokollarisch vernommen. H. ging nach seiner Aussage gegen 10,30 Uhr aus dem Central=Theater mit einem Freunde A. R., ebenfalls taubstumm. Als er auf dem Trottoir stand, bemerkte er, daß Licht in dem Ladenlokal war. Auch sah er einen Mann mit schwarzem Haar, Schnurrbart und gleichfarbigem Ueberzieher an der Ladenthür der Wwe. A. stehen. Im Lokal selbst sah er einen größeren Mann mit blondem Schnurrbart und ohne Ueberzieher, welcher Goldwaaren aus dem Fenster nahm, auf die Ladentheke legte, Auswahl hielt, sich die Taschen vollsteckte und auch seinem Komplicen durch die geöffnete Scheibe der Thür Werthsachen hinauslangte. Als Geräusch im Hause entstand, verschwand der Dieb durch das Fenster einer Hinterstube. Gestern Morgen wurde der Taubstumme F. H. dem Verhafteten vorgestellt, und hat diesen mit Bestimmtheit als den größeren Dieb bezeichnet. Bochum, 16. März. Auf der Besitzung des Landwirts Becker in Hiltrop schoß der taubstumme Sohn Wilhelm, der kürzlich die Lehre bei dem Schreinermeister Schmiedeknecht hierselbst beendet hatte nach den Tauben. Er kletterte dabei auf das Dach, plötzlich löste sich im Gesims ein Stein und der junge Mann stürzte auf das Pflaster nieder. Schwer verletzt wurde er zum Bergmannsheil nach Bochum gebracht, hier ist er schon nach einigen Stunden heute morgen gestorben. — 17. März. Auf Zeche„Konstantin 1“ gerieth der Kohlenhauer Tomse zwischen Bremskorb und Zimmerung und wurde so arg gequetscht, daß er bereits auf dem Transport zum Bergmannsheil starb. Witten, 15. März. Auf Zeche„Siebenplaneten“ wurde am Freitag in der Nachmittagsschicht der unverheirathete Bergmann H. Klosterkötter aus dem Ardey durch hereinbrechende Kohlenmassen verschüttet und als Leiche zu Tage gefördert. Unna, 16. März. Im Zimmer eines jungen Lehrers explodirte eine Petroleumlampe in dem Augenblick, als der Lehrer sich zu Bett begeben wollte. Er wurde so schwer verbrannt, daß er bald im Krankenhause seinen Geist aushautche. Schwelm, 16. März. Am 1. April tritt Hr. Kaspar Krüper, Lehrer an der kath. Volksschule hierselbst, in den Ruhestand, nachdem er 50 J. hier seines Amtes gewaltet hat. Die kath. Gemeinde, welche schon vor 3 J. sein 50jähriges Dienstjubiläum gefeiert hat, wird dem greisen Jubilar beim Scheiden aus seinem Amte eine entsprechende Ehrung zu Theil werden lassen. Attendorn, 15. März. Da das glückliche Resultat von dem Durchkommen sämmtlicher Abiturienten in diesem Jahre zum 24. Male wiedergekehrt ist, so wird nächstes Jahr, dasselbe Resultat vorgesetzt, eine 25jährige Jubelfeier beabsichtigt und die hier herrschende Sitte, daß die Thür des Hauses, in welchem ein Abiturient wohnt, bekränzt wird, auf alle Thüren des Ortes ausgedehnt werden. Warburg, 16. März. Beim Abbruch eines Hauses fand man in der Außenwand des Kellerraumes in einer durchbrochenen Mauernische ein Gefäß mit 270 Gold= und 300 Silbermünzen, sowie 3 silberne Becher, 6 silberne Eßlöffel und 1 silberne Kette. Die Münzen haben alle ein sehr schönes Gepräge und stammen aus dem 15. Jahrhundert. Steele, 17. März. Der hiesige Bürgermeister Farwick ist mit 34 von 36 Stimmen zum 2. Bürgermeister der Stadt Münster gewählt worden, er wird dem Vernehmen nach schon bald Stele verlassen.., Mesteurstuns— 8. Barmen, 16. März. Bei der Reiseprusung um viealgymnasium erhielten 15 Oberprimaner das Reifezeugnis, 9 unter Eutbindung von der mündlichen Prüfung. das Zimmer begeben, als der Ofen Enreinanderbarft. Die Stücke wurden in alle Ecken geschleudert und richteten im Zimmer eine heillose Verwüstung an. Wie sich ergeben hat, war unter die Kohlen Dynamit gerathen. Auf welcher Zeche das geschehen ist, konnte nicht ermittelt werden. Elberfeld, 17. März. Große Unregelmäßigkeiten sind beim hiefigen Landgericht vorgekommen. Gegen die Kanzlisten Patzke, Heik und Keller sowie gegen den Sekretär Hönneke und den Rechnungsrevisor Bauer ist Disciplinarverfahren eingeleitet worden. Patzke, Heik, Keller und Bauer sind vom Amte suspendirt. Die Kanzlisten werden beschuldigt, daß sie sich für Kanzleiarbeiten erhebliche Ueberbeträge haben bezahlen lassen. Den beiden andern Beamten wird vorgeworfen, daß sie die Unregelmäßigkeiten nicht verhindert haben. Die Geschäfte des Rechnungsrevisors Bauer hat vorläufig Herr Manke vom Oberlandesgericht in Köln übernommen. — Ein kleines Ehedrama spielte sich gestern Nachmittag vor dem Döppersberger Bahnhofe ab. Ein hiesiger Colporteur wollte mit einer nicht im besten Rufe stehenden Frauensperson eine Vergnügungstour nach auswärts unternehmen und stolzirte mit der Schönen wohlgemuth dem Bahnhofe zu. Dort wurde er aber unerwartet von seiner besseren Hälfte in Empfang genommen, und klatsch, klatsch hatte er links und rechts ein paar Ohrfeigen sitzen. Nach dieser ersten Begrüßung regnete es weitere Püffe, bis ein Polizeibeamter hinzukam und Beiden ein Protokoll machte. Darnach nahm die Frau ihren geknickten Mann unter den Arm und schlürfte ihn unter dem Gaudium des Publikums nach Hause. Wie mag es dort noch dem armen Kerl ergangen sein. — Aus einem Fenster des 4. Stockwerks des Hauses Anilinstraße 11 in Elberfeld stürzte am Montag Nachmittag die 2 J. alte Tochter des Fuhrmanns Joh. Heck, und blieb sofort todt. Das Kind war bei den Großeltern zum Besuch. Rheydt, 15. März. Der älteste Bürger hiesiger Stadt, der frühere Fabrikbesitzer Goeters, ist heute Morgen an Lungenentzündung, 96 J. alt, gestorben. Herzogenrath, 16. März. Am 2. Weihnachtstage abends stieß hier ein von Düsseldorf kommender Personenzug auf einen rangierenden Güterzug. Wie die Untersuchung festgestellt, hat eine Anzahl Reisende des Zuges die Erhaltung ihres Lebens nur der Vergeßlichen eines Beamten zu verdanken. Es war angeordnet worden, daß die Gasbehälter des Zuges in M.=Gladbach neu gefüllt sollten werden. Durch Zufall hatte ein Telegraphenbeamter unterlassen, die Depesche, die diese Anordnung enthielt, weiterzubefördern, und so kam es, daß schon in Palenberg, das Gas eines Wagens aus war. Der Zugführer ließ die Insassen dieses Wagens, 24 Personen, in einen anderen Wagen umsteigen zu ihren großen Glück, denn kaum eine Viertelstunde später war der Wagen durch den Zusammenstoß zu Atome zertrümmert. Es war der einzige Wagen des Personenzuges, der zerstört wurde. Köln, 17. März. Einer hiesigen Dame kamen an der städtischen Sparkasse 2 Tausend=Markscheine, die sie einzuzahlen beabsichtigte, abhanden. Der Verlust sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein. Ein Knabe hatte die Scheine beim Verlassen der Sparkasse, wo er Geld zu erheben beauftragt war, vor der Hausthür des Cassenlokals gefunden und sie seinen Eltern gebracht. Diese haben das Geld sofort ihrem Reviercommissariat übergeben, durch das nun die Verliererin wieder in den Besitz ihres Geldes gelangte. Die Redlichkeit der braven Leute, die selbst in bedrängten Verhältnissen leben, ist durch eine reichliche Belohnung der Dame anerkannt worden. Bonn, 15. März. Ueber die Leiche des jungen Mädchens im Zimmer von 2 Medicinern ist folgendes festgestellt worden. Von 2 angehenden Doctoren der Medicin, Dr. B. aus Hagenau im Elsaß und Dr. S. aus Nassau, die im ärzt= lichen Staatsexamen stehen und in Poppelsdorf wohnten, unterhielt Dr. B. ein intimes Verhältnis mit der 18jährigen Ladengehülfin V. aus Krefeld. Als sich die Folgen einstellten, nahm Dr. B. das Mädchen in seine Wohnung und behandelte es an den Folgen einer Frühgeburt, infolge dessen das Mädchen nach eingetretener Blutvergiftung starb. Nunmehr meldeten beide Mediciner den Tod des Mädchens an, wurden aber verhaftet, als die gerichtliche Obduktion der Leiche die Schuld der beiden Mediciner erwies. Saarbrücken, 16. März. Dem Wirkl. Geh. OberMedizinalrath v. Coler, Generalstabsarzt der Armee, der sich mit Prof Gehrhardt, Generalarzt Dr. Lentze aus Berlin und anderen Aerzten nach Saarbrücken begeben hatte, um die Untersuchung zu leiten, ist es gelungen, die Ursache der Typhusepidemie beim dortigen 3. Bat. des 70. Regts. festzustellen. Dr. v. Coler ging von der Zeit aus, den der Typhusbacillus zu seiner Entwickelung gebraucht, und konnte so konstatieren, daß die Erkrankungen auf einen am Kaisers Geburtstag genossenen Kartoffelsalat zurückzuführen sind. Die Zubereitung dieses Salates lag einen Soldaten ob, der kurz vorher mit der Reinigung einer Kloake zu thun gehabt hatte. Infolge ungenügender Säuberung der Hände übertrug sich der Krankheitsstoff auf die Kartoffeln, die einen besonders geeigneten Nährboden für den Typhusbacillus abgeben, und verursachte so die Epidemie. Sämmtliche Mannschaften, die von dem Kartoffelsalat genossen hatten, etwa 300 Mann erkrankten. Die Unteroffiziere und beurlaubten Leute, die an der Mahlzeit nicht theilgenommen hatten, sind vollständig verschont geblieben. Gestorben sind bisher 40 Personen. Metz, 16. März. Gestern wurden hier der Steinmetz Steilen und der Reisende Dussard, die in eine SpionageAngelegenheit verwickelt sind, in Haft genommen. Pest, 16. März. Bei einem Isöckigen Neubau fiel das ganze Gerüst zusammen, wodurch 100 Personen in die Tiefe stürzten. 6 Arbeiter wurden lebensgefährlich, viele schwer verletzt. 2 Arbeiter werden vermißt. —(Ein Geizhals.) In der Rue Labat zu Paris hatte die Polizei den Tod eines Greises festzustellen, welcher in bitterster Armut gelebt, oft von den Nachbaren dankbar Unterstützungen angenommen hatte. Der Greis war aus Hunger und Entbehrungen, hülflos und verlassen in seiner elenden Kammer gestorben. Bei der Durchsuchung fand der Beamte einen Koffer mit— 800 000 Frcs. in guten Werthpapieren! e. 17— Zum Kirdorf=Jubiläum tragen wir aus dem uns zugegangenen längeren Referat folgendes nach: Am Jubiläumstag(12. März) begrüßte Herr Direktor Reuscher den Jubilar mit folgender Ansprache: Hochverehrter Herr Kirdorf! Ihnen an Ihrem heutigen Ehrentage im Namen des Vorstandes und der Beamten die Glückwünsche darzubringen, ist mir der ebenso angenehme als ehrenvolle Auftrag geworden. — In den 25 Jahren, welche Sie an der Spitze unserer Gesellschaft die Geschäfte geführt haben, sind Sie uns Allen nicht allein ein sehr leuchtendes Vorbild unwandelbarer Pflichttreue, peinlichster Gewissenhaftigkeit in Erfüllung Ihrer vielseitigen und oft schweren Aufgabe gewesen, nein, Sie haben auch durch Ihre große Einsicht und Umsicht, durch Ihren weitschauenden Blick und Ihre kraftvolle, geniale Leitung unsere Gesellschaft zu so hoher Blüthe und so großem Ansehen nach außen gebracht, daß sie heute bezüglich musterhafter Verwaltung und Einfluß unbestritten als die erste gilt, so daß Jeder von uns stolz sein darf, Ge mit Ihnen einer solchen sellschaft anzugehören. Neben Ihrer umfassenden Fachkenntniß und Ihrer anerkannten bedeutenden Arbeitskraft haben insbesondere die Vornehmheit Ihrer Denkungsart, die Correktheit IhresHandelns und die unzweifelhafte Uneigennützigkeit Ihres Charakters Ihnen das Vertrauen unserer gesammten Kohlen=Industrie in so hohem Maaße erworben, daß man Sie einstimmig an die Spitze derselben berief. Alles dieses erfüllt uns mit Hochachtung und Bewunderung. Aber, hochgeehrter Herr Kirdorf, diese Gefühle find nicht die einzigen, welche uns heute beseelen, Sie haben es verstanden, noch andere in uns wachzurufen. Die hohe Pflege der Collegialität im Vorstand, welche Sie sich so sehr angelegen sein lassen, die große Gerechtigkeit gegen Ihre Beamten, die freundliche, sich stets gleichbleibende Milde im Verkehr mit denselben und besonders Ihre hohe Fürsorge, welche Sie stets für das Wohl derselben bekunden, haben in unseren Herzen Freundschaft, Liebe und Verehrung für Sie geweckt.— Mit diesen Gefühlen der Hochachtung und Bewunderung, Freundschaft, Liebe und Verehrung stehen wir heute vor Ihnen, und spreche ich Ihnen Namens des Vorstandes und der Beamten neben dem Dank für alles gute, was uns durch Sie zugeflossen ist, den herzlichsten Glückwunsch zu Ihrem heutigen Jubeltage aus,— mögen Sie uns noch lange zum Wohl der Gesellschaft, zu unserer Aller Freude erhalten bleiben und des Himmels reichster Segen auf Ihrem ferneren Wirken ruhen. Und nun, hochgeehrter Herr Kirdorf, darf ich Sie bitten, zur Erinnerung an den heutigen Tag dieses Andenken gütigst in Empfang zu nehmen. Die überreichte Jubiläumsgabe besteht in einem Album, welches die Bilder der jetzigen und früheren Mitglieder des Vorstandes sowie der Gesellschaftsbeamten vom Betriebsführer aufwärts enthält; dasselbe ist ein Kunstwerk in seiner Art, zu welchem Herr Maler. H. Zieger in Düsseldorf das den Deckel zierende, einen Bergmann im Schachtanzuge darstellende Oelgemälde sowie das Titelblatt entworfen hat. Der reiche Silberbeschlag und die treffliche Leder= und Buchbinderarbeit sind aus wohlbekannten Düsseldorfer Kunststätten hervorgegangen. Beim Empfange des Geschenkes sprach Herr Kirdorf in bewegten Worten seinen Dank aus, den er zum Schluß in ein Hoch auf die Gelsenkirchener Bergwerks=Aktien=Gesellschaft zusammenfaßte. Trotzdem Seitens des Herrn Jubilars der ausdrückliche Wunsch ausgesprochen und demgemäß den Beteiligten auch kundgegeben war, daß eine Beglückwünschung am Morgen nur im engen Kreise der Direktion und der Beamten stattfinden solle, hatten es sich doch die verschiedenen Corporationen nicht nehmen lassen, durch ihre Vertreter ihre Glückwünsche zu übermitteln. Die Gemeindebehörden der Stadt Gelsenkirchen und der Gemeinde Ueckendorf brachten durch den Mund ihrer Vorsteher, des Herrn Bürgermeister Vattmann bezw. des Herrn Amtmann v. Wedelstaedt, ihre Glückwünsche dar. Demnächst erschienen in der Wohnung des Jubilars der Vorstand des Rheinisch=Westfälischen Kohlensyndicats, der eine kostbare Bronce, eine Mercur=Statue, überreichte, der Vorstand des Vereins für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund, welcher gleichfalls eine Adresse widmete, der Vorstand des Allgemeinen Knappschaftsvereins u. A. m., um den Jubilar zu begrüßen. Desgleichen hatte sich auch der Herr Berghauptmann Täglichsbeck aus Dortmund eingefunden, um persönlich schon jetzt seinen Glückwunsch dem Jubilar auszusprechen. Das Festmahl, welches hierauf im Hotel Feller in Gelsenkirchen zu Ehren ihres Vorsitzenden von den Mitgliedern der Direktion der Gesellschaft gegeben wurde, vereinigte die nächsten Verwandten und Freunde des Jubilars, Mitglieder des Aufsichtsrats, sowie die persönlich Herrn Kirdorf nahestehenden Vertreter staatlicher Behörden, privater Körperschaften und Institute des rheinisch=westfälischen Bergbaubezirks, ferner den Landeshauptmann der Provinz Westfalen, Herrn Geh. Ob.=Reg.=Rat Overweg, dem der Jubilar freundschaftlich wie auch als Mitglied des Provivziallandtages seit Langem verbunden ist, die Vorstände des Bergbaulichen Vereins, an deren Spitze Herrn Geh. Finanzrat Jencke, des Kohlen= und Koks=Syndikats, des Knappschafts=Vereins und der Knappschafts=Berufsgenossenschaft, der Berggewerkschaftskasse, den Landrat des Kreises Gelsenkirchen u. s. w. Herr Berghauptmann Täglichsbeck sprach den Kaiserspruch mit folgenden Worten: Meine Herren! Als der erste Vertreter derjenigen Staatsbehörde, welche mit den Unternehmungen der Gelsenkirchener Bergwerks=AktienGesellschaft die meisten und nächsten Beziehungen hat, ist mir der Vorzug zu Theil geworden; als der Erste von Ihnen das Wort nehmen zu dürfen. Freilich sind, wir Staatsbeamte am heutigen Tage nicht in amtlicher Eigenschaft erschienen, da ja, wie Sie wissen, der Staat von den 25jährigen Jubiläen, so verdienstvoll auch die Thätigkeit der Jubilare gewesen ist, keine Notiz nimmt. Aber wir sind trotzdem gern der Einladung gefolgt, weil wir durch unser persönliches Erscheinen die Sympathie ausdrucken wollten, welche wir für die Arbeit dieser großen, hochangesehenen Gesellschaft hegen, weil wir unsern Glückwunsch zu den Erfolgen derselben dem hochverdienten ersten Leiter, dem Herrn Generaldirektor Kommerzienrath Kirdorf, welcher heute das 25jährige Jubiläum seiner erfolgreichen Wirksamkeit begeht, darbringen wollten, und weil wir durch unser Erscheinen unsere Freude und Befriedigung darüber bezeichnen wollen, daß diese Gesellschaft während ihres 25jährigen Bestehens es sich immer hat angelegen sein lassen, in gutem Verhältniß zu der Staatsregierung und ihren Organen zu bleiben. M. H.! Wir haben gleich Ihnen Bewunderung und Staunen über die großartige Entwickelung dieser Gesellschaft, die gegenwärtig die zweitgrößte Unternehmerin in dem niederrheinisch=westfälischen BergbauBezirke ist. Ausgehend von der im Vergleich zur Gegenwart geringen täglichen Förderung von etwa 900 Tonnen im Jahre 1873, hat sie gegenwärtig eine tägliche Durchschnittsleistung von mehr wie 15500 Tonnen erreicht. Ungefähr in dem gleichen Verhältniß ist die Zahl ihrer Belegschaft und ihrer Beamten gewachsen und von nicht ganz 1000 Arbeitern im Jahre 1873 auf mehr wie 15 500 in der Gegenwart gestiegen. Diese großen Erfolge sind erreicht worden durch die umsichtige, energische Verwaltung, die der Vorstand unter der Leitung seines 1. Vorsitzenden, des Herrn Generaldirektor Kommerzienrath Kirdorf, gefürt hat. Sie ist gewachsen unter der Führung eines umsichsichtigen Aifsichtsrathes und sie ist getragen worden durch die tüchtige Arbeit einer auserlesenen Beamtenschaft sowie durch eine gute, anhängliche Belegschaft. Sie ist groß geworden in der richtigen Erfassung des Grundsatzes, daß es für unsere industriellen Unternehmungen gilt, sich zu großen Komplexen zu vereinigen, welche die größtmögliche Förderung bei niedrig n Selbstkosten gestatten. Aber, meine Herren, die Thätigkeik des verehrten Herrn Jubilars hat sich nicht beschränkt auf die Aufgaben der eigenen Verwaltung, sondern er hat auch lebhaft Theil genommen an der Verwaltung derjenigen Körperschaften, welche aus dem Bergbau hervorgegangen sind oder zu unserer Industrie in Beziehungen stehen. Er hat sie bethätigt auf allen Gebieten des Gemeinde= und Staatswesens, er ist aber vor Allem der energische und zielbewußte Vertreter derjenigen Bestrebungen gewesen, die darauf hingehen, die Produzenten zu vereinigen und eine Regelung der Produktion unter Berücksichtigung der täglichen Bedürfnisse des Marktes herbeizuführen und eine Preisfestsetzung in Berücksichtigung der thatsächlichen Verhältnisse, unter Vermeidung jeden Extrems nach oben wie nach unten, zu erzielen. Auf diese Weise ist die Gelsenkirchener Bergwerks=Aktien-Gesellschaft bahnbrechend, fruchtbringend und vorbildlich für unsere ganze große Industrie geworden und sie hat von jeher mit Glück und Erfolg die Sammlung und Vereinigung der produktiven Kräfte angestrebt. Freilich hat sie dabei das Glück gehabt, daß ihre Wirksamkeit in eine ununterbrochene Periode des Friedens gefallen ist, und nach menschlichem Ermessen dürfen wir hoffen, daß dieser Friede auf absehbare Zeit uns erhalten bleibt. Aber, meine verehrten Herren, gerade in dieser Beziehung macht sich geltend der gewaltige Umschwung in unsern Verhältnissen, es zeigt sich, wie sehr die Beurtheilung unserer staatlichen Verhältnisse in unserm Volke wie im Auslande sich entwickelte. Wenn wir zurückdenken an die Zeit vor 25 Jahren, wie unsicher erschien uns Allen, wie unsicher erschien besonders dem Auslande das Bestehenbleiben dessen, was wir in schweren, gewaltigen Kämpfen erreicht hatten, und wie festgewurzelt sind wir jetzt in dem mühsam Erworbenen, dem damals so schwer Errungenen. Wie fest steht heute die Werthschätzung dessen, was wir errungen haben, und so dürfen wir denn mit vollem Vertrauen der Zukunft entgegensehen. Was sie auch bringen möge, wir dürfen die stolze Zuversicht hegen, daß uns nimmermehr das Erkämpfte verloren gehen wird. Wir dürfen nicht verkennen, welchen Werth wir darauf legen müssen, wie glücklich wir uns schätzen dürfen, daß wir in Sr. Majestät unserm Kaiser und Könige den vollen Vertreter alles dessen haben, was unserm Vaterlande frommt und nutzt. Sie wissen, meine Herren, daß Se. Majestät ebenso wie unser deutsches Volk aufrichtig den Frieden liebt, und daß er zu verschiedenen Malen den Beweis gegeben hat, wie er seinerseits Alles aufbietet, was ihm zur Verfügung steht, um diesen Frieden zu wahren und zu hüten. Wir wissen auch, daß er aber ebenso der Vertreter Deutschlands Ehre ist und unserm Vaterlande in dieser Beziehung nicht das Geringste vergeben wird. Wir wissen und kennen seine Bemühungen, wie er trotz seiner Friedensliebe unausgesetzt bestrebt ist, die Wehrhaftigkeit unseres Volkes zu kräftigen. Wir wissen ihm Dank für die Energie, mit welcher er jetzt bemüht ist, die Macht unseres Volkes auf dem Meere zu stärken und zu vermehren, um dadurch neue Gewähr für die Sicherheit und den Schutz unseres deutschen Vaterlandes, unserer Kolonien, und aller deutschen Unterthanen auf der weiten Erde zu geben. Wir wissen ferner anzuerkennen und zu würdigen seine Bemühungen, die Gegensätze im inneren Staatsleben, wo es nöthig ist, auszugleichen und auch soweit wie möglich den Frieden unter den verschiedenen Ständen unserer Bevölkerung zu erhalten.— In allen diesen Bestrebungen finden wir uns einig mit unserm Kaiser und König, und wir finden uns einig in der Liebe und Treue zu Kaiser und Reich. In diesem Sinne huldigen wir auch heute an erster Stelle Sr. Majestät, indem wir rufen, Seine Majestät unser Kaiser und König Wilhelm 2., er lebe hoch! Herr Direktor Bingel hielt hierauf an den Jubilar nach stehende Glückwunschrede: Hochverehrte Fest=Versammlung! Das 25jährige Geschäftsjubiläum unseres verehrten Herrn Kommerzienrathes Kirdorf fällt nahezu zusammen mit dem Tage des 25jährigen Bestehens der Gelsenkirchener Bergwerks=Actien=Gesellschaft. Die letztere wurde am 3. Januar 1873 gegründet, und schon am 12. März desselben Jahres wurde Herr Kirdorf in das Handelsregister des Königl. Kreisgerichtes in Bochum als Mitglied des Vorstandes derselben eingetragen. Bei dem Dienstantritt des verehrten Herrn Jubilars repräsentirte das Grubeneigenthum der Gesellschaft 7 alte Felder mit 761 Hektar. Dasselbe war aufgeschlossen durch die Förderschächte Rhein=Elbe und Alma. Schacht Rhein=Elbe 2 war im Abteufen begriffen. Mit einer Belegschaft von 980 Mann wurden arbeitstäglich 900 Tonnen Kohlen gefördert. Heute umfaßt das Grubeneigenthum eine Berechtsame von 16378 Hektar, welche durch 17 Förderschächte und 7 Wetterschächte aufgeschlossen ist. 4 Schächte sind noch im Abteufen begriffen, und einer Belegschaft von 14 120 Mann steht eine tägliche Förderung von 15 500 Tonnen gegenüber. Ein Blick auf diese gewaltige und glückliche Entwickelung des Unternehmens führt uns zugleich ein getreues Bild der erfolgreichen Thätigkeit unseres verehrten Herrn Jubilars vor Augen. Fanden doch die auf Erweiterung und Ausdehnung der Gesellschaft zielenden Bestrebungen in ihm den zielbewußten, energischen Förderer, und seine Aufgabe war es, die neuen Erwerbungen immer wieder dem alten Besitze ohne Störung der musterhaften Ordnung in der Verwaltung anzugliedern. Wenn der Aufsichtsrath der Gelsenkirchener Bergwerks=Actien=Gesellschaft anläßlich des 25jährigen Bestehens der letzteren Herrn Kommerzienrath Kirdorf die wohlverdiente Anerkennung mit den Worten ausspricht:„Ihm verdanken wir die große, in der Verwaltung von Anfang an herrschende Uebersichtlichkeit und Ordnung, ihm die Organisation der immer von Neuem sich ausdehnenden Verwaltung und die von allen seinen Berufsgenossen bereitwillig anerkannte Arbeit in der Begründung und Leitung des Kohlensyndikats,“ so müssen wir diesen ehrenden Worten aus vollem Herzen beipflichten, möchten unserseits aber noch hinzufügen:„Ihm, seiner persönlichen Liebenswürdigkeit, seinem hervorragenden Geschick und seiner strengen Sachlichkeit bei der Leitung der Verhandlungen verdanken wir das harmonische Zusammenwirken der Direktion, sowie die engen freundschaftlichen Beziehungen, welche die Mitglieder derselben mit ihm und untereinander verbinden.“ Und wenn unser hochverehrter Herr Jubilar heute, umgeben von treuer Freundschaft, Liebe und inniger Verehrung, zurückblickt auf die Kämpfe und Erfolge seiner 25jährigen Thätigkeit, seine großen Errungenschaften auf dem Gebiete des wirthschaftlichen Lebens, so muß sein Herz mit freudiger Genugthuung erfüllt werden und sein Blick sich mit muthvollem Vertrauen auf die Zukunft richten. Freilich, auch ein Wermuthstropfen fällt in den Freudenkelch! In der Zahl seiner Mitarbeiter vermißt er einen, der seinem Herzen besonders nahe stand— den unvergeßlichen Kollegen Lindenberg. Seiner soll auch heute nicht vergessen werden. Ehre seinem Andenken! Doch fort mit den wehmüthigen Erinnerungen an die Vergangenheit— unser Kopf, unser Herz, unser Arm gehört der Gegenwart, der Zukunft—, und daß die hervorragende Kraft unseres hochverehrten Herrn Jubilars auch in dem neu anbrechenden Vierteljahrhundert dem von ihm vertretenen Unternehmen, der Industrie des Rheinisch=Westfälischen Bergbaues und dem Vaterlande erhalten bleibe, darauf, meine Herren, bitte ich die Gläser zu erheben und mit mir einzustimmen in den Ruf:„Unser hochverehrter Herr Kommerzienrath Kirdorf lebe hoch!“ Hierauf brachte das nächstälteste Mitglied der Direktion, Herr Bergassessor Randebrock das Hoch auf die Gemahlin und die Familie in kerniger und herzlicher Weise aus: Meine Herren! Es wird denjenigen von Ihnen, welche den Vorzug haben, in dem Kirdorf'schen Hause zu verkehren, nicht entgangen sein, daß in dem Arbeitszimmer des Herrn Jubilars über der Thüre sein Wahlspruch zu lesen ist. Er heißt:„Ich komme durch, durch komme ich doch!“ Dieser Spruch bekundet die Anschauung eines Mannes, der 25 J. sich bewußt war, daß ihm nicht ohne Kampf das Schwere im Leben glücken werde, der entschlossen war, seine Ziele mit Beha zu verfolgen und der die Kraft fühlte, auch große Hindernisse z siegen. Was in dem langen Zeitraum, auf welchen wir heute zurückblicken, der Herr Jubilar, getreu seinem Wahlspruch, erstrebt und erstritten hat, zum Besten seiner Gesellschaft, zum Besten des heimischen Bergbaues, das gereicht gewiß in erster Linie ihm zur Ehre und zum Ruhme. Aber wir dürfen und wollen nicht vergessen, daß ihm bei seinen Kämpfen und Sorgen in seiner hochverehrten Gattin eine Genossin zur Seite gewesen ist, deren wirksamer Beistand nie versagt hat, die ihren redlichen Antheil hat an seinen beneidenswerthen Erfolgen. Der heutigen Jubelfeier ist im vergangenen Jahre vorausgegangen die Silberhochzeit des Ehepaares Kirdorf. Als der Herr Jubilar vor 25 Jahren bei der Gelsenkirchener Bergwerks=Aktiens=Gesellschaft seinen Dienst antrat, war er jung getraut. Demnach, meine Herren, gilt das heutige Jubelfest nicht nur Herrn, sondern auch der Frau Kommerzienrath Kirdorf. Sie war es, die ihm die Sorgen verscheuchte und die Stirne glättete, wenn er verärgert und verstimmt aus dem aufreibenden Geschäftsbetriebe heimkam, sie war es, die ihn ermuthigte und stärkte, wenn in allerlei Widerwärtigkeiten der Muth zu sinken und die Kräfte zu erlahmen drohten. Wir wissen ja: es ist die einzige schwache Seite unseres sehr verehrten Freundes, daß er ein wenig zu duster ins Wetter sieht. Da hat um ihn und um uns seine Gattin mit ihrem gesunden lebensfrohen Sinn sich hoch verdient gemacht. Sie hat vor Allem ihm ein Familienleben geschaffen, das ihn allezeit beglückte. Wie sie ihrem Manne die beste Gattin ist, so ist sie ihren drei liebreizenden jugendfrischen Töchtern die liebevollste, die beste der Mütter. Und noch einen Vorzug besitzt sie, der schon durch die Seltenheit seines Vorkommens unsere Auerkennung in hohem Maße verdient — sie ist auch eine gute Schwiegermutter! Ich kann dafür keinen anderen Zeugen aufrufen, als den Herrn Schwiegersohn selbst, der, wie mir mitgetheilt wurde, in seinem letzten Briefe an Frau Kirdorf schrieb: „Liebe Mutter, Du bist eigentlich gar keine Schwiegermutter.“ Wäre er jetzt hier, ich bin überzeugt: an seinen leuchtenden Augen würden Sie erkennen, daß ich nicht zu viel gesagt habe. Meine Herren! DerFrau Kommerzienrath Kirdorf und ihren Lieben, der Familie Kirdorf, gilt das dreifache Hoch, in welches ich Sie einzustimmen hierdurch bitte. Frohe Lieder auf die Gefeierten schlossen sich diesen Trinksprüchen an.(Fortsetzung folgt.) Telegramme der Wattenscheider Zeitung. Aachen, 18. März. Das Kriegsgericht verurteilte gestern nach langer Sitzung wegen Verrats militärischer Geheimnisse den Bezirksfeldwebel Hahnenbruch zu 2 Jahren 10 Monaten Zuchthaus und Ausstoßung aus dem Heere und dessen Mitwisser Bezirksfeldwebel Kircher zu 1 Jahr 10 Monaten Gefängnis und Degradation. Berlin, 18. März. Nachdem in gestriger Abendsitzung die Stadtverordneten mit 58 gegen 40 Stimmen beschlossen, heute durch eine Deputation einen Kranz am Grabe der Märzgefallenen niederlegen zu lassen, verlas der Oberbürgermeister eine Verfügung des Oberpräsidenten, in welcher dieser den Magistrat anweist, den Beschluß als Ueberschreitung der Befugnisse der Versammlung und als politische Demonstration zur Verherrlichung der Revolution mit aufschiebender Wirkung zu beanstanden. Madrid, 18. März. Der Marineminister telegraphierte gestern Abend noch an den Chef des bei den Kanarischen Inseln befindlichen Torpedobootgeschwaders, die Fahrt nach Havannah nicht fortzusetzen. 18. März. Die Attentäter Karditzi und Georgis legten Berufung ein gegen ihre Verweisung an das Schwurgericht— Der Ingenieur Andreanidis, der dem antidynastischen Klub angehört, ist gestern Abend auch verhaftet worden. Washington, 18. März. Der Flottenausschuß des Repräsentantenhauses genehmigte gestern einstimmig den Bau von 6 Torpedobooten und 6 Torpedobootzerstörern. Havannah, 18. März. Bei dem gestern schon gemeldeten neuen Zusammenstoß zwischen den spanischen Truppen und den Insurgenten unter Martimez Gomez verloren die Spanier nur 3 Tote und 15 Verwundete. Der Verlust der Rebellen ist bedeutender. Shanghai, 18. März. Ein starkes, brittisches Geschwader ist gestern bei Port Hamilton zusammengezogen. Peking, 18. März. Die Franzosen find gestern in eifrige Unterhandlungen getreten wegen neuer Conzessionen in Südchina. Sie sollen bereits Zugeständnisse in Hainan, Provinz Schangtung, erlangt haben. Man weiß aber nicht, ob sich dieselben auf Gebietsvergrößerung oder auf Ausdehnung der Bergwerke und Eisenbahnen beziehern. Standesamt(Stadt Wattenscheio). Vom 10. bis 17. März 1898. Geburten. Sohn: Bergm. Wilh. Frenzer Querstr., Schuhmacher Gottlieb Stuhm Bochumerstr., Metzger Hugo Baum Bochumerstraße, Bgm. Adam Dombrowski Bernhardstr., Bgm. Andr. Haaks Freiheitstr., Bgm. Ant. Leczkowski Bochumerstr., Polizeisergeant Max Schug Schulstr., unverehel. A. V. Bochumerstr., Tagesarb. Mart. Budnowski Sommerdellenstr., Bgm. Friedr. Kleinschmidt Vödestr., Tagesarb, Wilh. Greife Westfelomark. Tochter: Bgm. Conrad Simmer Wasserstr., Bierhändl. Friedr. Frings Bochumerstr., Bgm. Gerh. Gerhards Vödestr., Coksarb. Carl Jung Bochumerstr. Aufgebote. Bom. Antonio Tomasin Günnigf. und gesch. Ehefrau Schmied Jos. Kopp geb. Kartenbrink von hier. Sterbefälle. Joh. Krzyczyuski 22 Mon. 7 T. Chausseestr., Arb. Peter Nisius 48 J. Hagenstr., Jos. Seferings 1 J. 3 Mon. Friedrichstr., Joh. Dietrich 10 Mon. 18 T. Bochumerstr., Heinr. Ronswinkel 5 Mon. 14 T. Bochumerstr., Bgm. Aug. Schöke 18 J. 1 Mon. 17 T. Höntrop, Alb. Budnowski 2 T. Sommerdellenstr., Heinr. Rogge 7 J. 8 Mon. Kath. Waisenhaus, Anna Bente 5 Mon. 23 T. Chausseestr. Standesamt(umt Wattenscheib). Vom 10. bis 18. März 1898. Geburten. Sohn: Tagearb. Johann Hanßen, Günnigfeld. Bergm. Aug. Zoche, Leithe. Bergm. Wilh. Kaup, Leithe. Bergm. Mart. Schäfers Günnigf., Rangirer Carl Heggemann Günnigf., Bom. Heinr. Sälzer Eppendorf, Bam. Theodor Wißink Höntrop, Bgm. Heinr. Wegener Eppendorf, Zechenklempner Aug. von der Heidt Höntrop, Bgm. Joh. Molle Westenf., Bgm. Gerh. Driesen Westenf., Zechenschreiner Wilh. Janzick, Eppendorf, Bgm. Gust. Flick, Eppendorf, Bom. Aug. Schneider, Höntrop. Tochter: Bgm. Karl Porling, Günnigfeld, Zechenschlosser Anton Wingert, Höntrop, Bam. Valent. Mohr, Günnigfeld, Bgm. Eduard Langhammer, Günnigfeld, Bam. Külpmann, Günnigfeld. Aufgebote. Bom. Christian Großkurth mit Maria Franzke, beide von Günnigfeld, Bgm. Joh. Werner mit Wwe. Lypginski, beide von Höntrop. Sterbefälle. Christ. Lüger geb. Leiterholt, 49 J. 14 Tg. alt, Höntrop, Elisabeth Auguste Gietemann, 5 Mt. 24 Tg. alt, Günnigfeld, Heinr. Ploskowitz, 5 J. 6 Mt. alt, Günnigfeld, Auguste Henriette Otzel geb. Streitbürger, 81 J. alt, Höntrop, Clara Müller, 2 J. 8 Tg. alt, Günnigfeld, Consumverwalter Adolf Kosper, 61 J. 14 Tg. alt, Günnigfeld. Unsern Vereinswirt Huppert sowie dessen Sohn Joseph ihrem morgi *.•1" zu ihrem.. gigem Kankrart.g. ein dreifach donnerndes bis zur Weststraße schallendes, nie verhallendes lebe Hoch! Gewidmet von dem Vorstand des Allg. Berg=Arb. Unterst.=Verein Wattenscheis. 30 Sorten Käse Schweizer Käse Holländer Käse(4 Sorten) Limburger Käse Edamer Käse Mainzer Käse Camenbert-Käse Kaiser-Käse Gervais-Käse Roquefort-Käse Fromage de Brie Neufchateller Käse Frühstücks-Käse Dessert-Rahm-Kase Schloss-Käse Lemgoer Käse Kräuter-Käse Nieheimer Käse Strassburger Münster-Käse Aaundone Selia veul- Kase Bier-Käse etc. etc. empfiehlt F. Rulsnialn. Telephon Nr. 159. Vorzüglichen alten COUNAC Marke Hugo Rütters zu Preisen von 2 bis 6 M. die D.:elflashe, empfiehlt Originan4 hervorragen Todes-Anzeige. Nach Gottes unerforschlichem Rathschlusse entschlief heute Morgen um 11,15 Uhr nach kurzem, aber schwerem Leiden, vorher gestärkt mit den Heilsmitteln der röm.-kath. Kirche, mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Onkel und Schwager geii„Rei Korper im eben vollendeten 61. Lebensjahre. Günnigfeld, den 17. März 1898. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Montag den 21. März morgens 8 Uhr, vom Trauerhause, Krupp'sche Consum-Anstalt, aus statt.— Darnach die feierlichen Exequien in der Pfarrkirche zu Wattenscheid. Veranntmachung; als fein rein birng Heinr. Schmidt Markt. Stisch Tchrunsch 15 u. 25 Echte Monikendamer Sratrauik, * etc. etc. empfiehlt H. Huismann. betreffend die Musterung der Militärpflichtigen. Die Ersatz=Kommission für die Musterung der Militärpflichtigen des diesseitigen Kreises tritt in diesem Jahre an folgenden Tagen zusammen: 1) Am 7., 8., 9., 10. und 11. März für das Amt Braubauerschaft, Am 11., 12., 14. und 15. März für das Amt Eickel, Am 15., 16., 17., 18. und 19. März für das Amt Schalke, Am 19., 21., 22. und 23. März für das Amt Ueckendorf, Am 23., 24., 26., 28. und 29. März für das Amt Wanne. im Lokale des Wirts Heinrich Ingenhaag zu Gelsenkirchen, Hochstraße. 2) Am 30., 31. März und 1. April für die Stadt Wattinscheid, Am 2., 4. und 5. April für das Amt Wattenscheid im Lokale des Wirts Heinrich Voortmann zu Wattenscheid. Das Geschäft beginnt um 9 Uhr Vormittags. Die zur Gestellung verpflichteten Militärpflichtigen werden hierdurch aufgefordert, sich an den bezeichneten Tagen vormittags 8 Uhr pünktlich und reingewaschen einzufinden. Militärpflichtige, welche in den Terminen vor den Ersatz=Behörden nicht pünktlich erscheinen, werden, sofern sie dadurch nicht eine härtere Strafe verwirkt haben, mit Geldstrafen bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Außerdem können ihnen die Vorteile der Loosung entzogen werden. Ist diese Versäumnis in böswilliger Absicht oder wiederholt erfolgt, so können sie als unsichere Dienstpflichtige behandelt und sofort eingestellt werden. Wer durch Krankheit am Erscheinen im Musterungs=Termine verhindert ist, hat ein ärztliches Attest einzureichen. Jede Störung der Ruhe und Ordnung des Musterungsgeschafts wird mit einer Geldstrafe bis zu 15 Mark oder mit verhältnismäßiger Haftstrafe geahndet.... MpixtzxpFschtizm meicker“ Eine gleiche Strafe trifft denjenigen Rilikalpftichligen, welcher im Musterungstermine ohne Erlaubnis der Ersatz=Kommission von dem: angewiesenen Sammelplatze sich entfernt. Auch ist das Mitbringen von Stöcken in das Musterungslokal nicht gestattet. Die Milstärpflichtigen der älteren Jahrgänge haben ihre LoosungsDiesenigen Miltärpflichtigen, welche die Zurückstellung oder andere Begünstigung rücksichtlich ihrer Militärverhältnisie beantragen wollen, haben sich behufs Aufnahme einer vorschriftsmäßigen Reklamation an den ihnen vorgesetzten Herrn Bürgermeister oder Amtmann zu wenden. Reklamationen, welche der Ersatz=Kommission zur Prüfung und Entscheidung nicht vorgelegen haben, werden von der Ober=Ersatz Kommission nicht in Erwägung gezogen, sondern zurückgewiesen, es sei denn, daß die Veranlassung zur Reklamation erst nach beendetem Ersatz=Geschäft Die Prüfung der Reklamationen erfolgt sofort nach der Musterung an demselben Tage, an welchem die betreffenden Militärpflichtigen zur Vorstellung gelangen. Die Personen zu deren Gunsten reklamirt worden ist, müssen sich der Ersatz=Kommission in den bezeichneten Terminen persönlich vorstellen. Dieselben haben auch insbesondere die Söhne von 15—20 Jahren mit zur Stelle zu bringen. Dagegen sind Kinder unter 14 Jahren und ältere Töchter ebenso Großeltern, falls für die letzteren nicht reklamirt worden ist, nicht vorzustellen. Bei bestrittener Arbeitsunfähigkeit haben die betreffenden Personen ihre Lohnbücher oder werden die Reklamationen Die Loosung der Militärpflichtigen des Jahrgangs der früher etwa übergangenen findet zu Wattenscheid im Lokale des Wirts Voortmann am 6. April 1898, vormittags 9 Uhr, statt. Jedem Militärpflichtigen ist das persönliche Loosung überlassen. Für die Nichterschienenen wird durch ein Mitglied der Ersatz=Kommission geloost. 0. Februar 1898. Der Zivil=Vorsitzende der Ersatz=Kommission des Landtreises Gelsenkirchen: Dr. Hammerschmidt, Königlicher Landrat. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unsern guten Vater, Sohn, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, den Wirt Johann Breffka am 16. d. Mts., Abends 10,30 Uhr unerwartet, jedoch nicht unvorbereitet, infolge eines Herzschlages zu sich zu nehmen. Um stilles Beileid bitten Die trauernden Hinterbliebenen: Katharina Breffka geb. Feiling Ludwig Breffka Konstanz Breffka. Dortmund, Wattenscheid, Münster. Die Beerdigung findet statt am 20. d. Mts., Vormittags 11 Uhr vom Sterbehause Heilige-Gartenstrasse 43.— Das Seelenamt am Montag morgen 7,15 Uhr in der Josephs-Kirche. KKENNLANALNNNNNNNNLT Ranner-guartekt„Rheingeie Cssen. Im Bahnhofshotel zu Gelsenkirchen Dienstag, den 22. d. Mts., Abends 8 Uhr: GOSS „ I Hagen I. W. Agl. Hof=Pianoforte=Fabrikant empfiehlt seine Flügel, Pianinos u. Harmoniums, s welche sich durch Tonschönheit, gediegene Ausstattung u. Billigkeit auszeichnen. Katenzahlung gestattet. Franco-Lieferung! 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