Nri 112. (1. Blatt.) Samstag, den 17. Mai 1913. 15# 45. Jahrgang. „„ a e n n k k 1 6 s e. ieneral, Aur as: m gegründet 1868 (General=Anzeiger.) Amtliches Blatt aller Behörden weziellfür die Orte Wattenscheid, Gelsenkirchen=Ueckendorf, Leithe, Günnigfeld, Hordel, i Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage und kostet : inkl. Botenlohn monatlich 70 Pfg., vierteljährlich 2.10 Mk., im Postgebiet : 2.20 Mk., wenn frei ins Haus 2.60 Mk. voraus zahlbar. Wöchentliche: : Gratis=Beilage:„Illustriertes Sonntagsblatt“(Sseitig).: (Neueste Nachrichten.) in Stadt und Amt Wattenscheid, Gevinghausen, Westenfeld, Hontrop, Eppendorf, Munscheid, Eiberg, Freisenbruch u. a. ssceseg : Anzeigen pro Nonpareillezeile oder deren Raum 15 Pfg., auswärts 3 : 20 Pfg., Reklamen 60 Pfg. pro Zeile. Bestimmte Platz= und Termin: zusagen ausgeschlossen. Skonto(Rabatt) nur bei Zahlung sofort nach Erhalt der Rechnung. Die Abonnenten der„Wattenscheider Zeitung" erhalten bei tödlichen Unfällen 425 Mk. Anfallunterstützung und haben jeden Monat 3 Zeilen Inserate gratis. S. Bestimmungen. Telegr.=Adr.: Zeitung. Telefon 181. Rotationsdruck und Verlag Carl Busch, verantw. Redakteur Bernhard Scholten, beide Wattenscheid. Postscheck=Kto Köln 8566. bessschesessonene * Die Wahlschlacht ist geschlagen und hat bereits in unserem Bezirk die Entscheidung dahin gebracht, daß der Randidat der nationalliberalen Partei, Regierungsassessor Hasenelever den Sieg davontrug. Damit hat die Zenkrumspartei das im Jahre 1908 eroberte Mandat verloren und der bisherige Abgeordnete Dr. Grunenberg zieht nicht wieder in das Abgeordnetenhaus. Nach den bisherigen Ermittelungen wurden gewählt: 598 Wahlmänner der Nationalliberalen, 233 Wahlmänner der Zentrumspartei, 3 Wahlmänner der Sozialdemokraten, 2 zersplittert. 297 Stichwahlen sind notwendig. Da im ganzen 1133 Wahlmänner zu wählen sind, beträgt die absolute Mehrheit 568. Die natlib. Partei hat diese bereits überschritten. Zum Vergleich lassen wir die Zahlen vom Urwahltage 1908 folgen. Damals wurden 429 Wahlmänner des Zentrums, 325 Wahlmänner der Liberalen und 29 Wahlmänner der Sozialdemokratie gewählt; in den Stichwahlen erhöhten sich diese Ziffern für das Zentrum um 78 auf 507, für die Liberalen um 109 auf 434, für die Sozialdemokraten um 16 auf 45. Bei der Abgeordnetenwahl erhielt der Zentrumskandidat 501, der liberale Kandidat 426 Stimmen; die Sozialdemokraten enthielten sich der Abstimmung. Vorstehendem Gesamtergebnis entspricht im Verhältnis der Wahlausfall in der Stadt Wattenscheid. Es sind gewählt 52 Wahlmänner der natlib. Partei, 24 des Zentrums, ferner sind 23 Stichwahlen erforderlich. Im Jahre 1908 stellte sich das Ergebnis wie folgt: 58 Ztr., 31 Natlib. und 2 Soz., sodaß also die Nationalliberalen hier erheblich an Terrain gewonnen haben. Wenn man auch in den Kreisen der nationalliberalen Partei mit einem Siege rechnete, so dürfte doch das Ergebnis die größten Optimisten dieser Partei überrascht haben. Die erforderlichen Stichwahlen finden am nächsten Dienstag statt, worauf dann am 3. Juni von den gewählten Wahlmännern die Wahl des Abgeordneten vorgenommen wird. Nachstehend beingen wir eine Uebersicht über das Wahlergebnis in unserem Kreise, namentlich in Stadt und Amt Wattenscheid. Wahlergebnis in der Stadt Wattenscheid. Die Landtagswahlen in Stadt und Amt Wattenscheid. Die Wahlergebnisse der 1. Abteilung in Stadt Wattenscheid haben wir bereits in der gestrigen Nr. veröffentlicht. Ueber die Wahl in der 2. Abteilung #. und Bergmann Wilh. Schmidt(natlib.), im Wahlbezirk 2 (Rörig) Schreinermeister Vohwinkel und Schichtmeister L. König(natl.), im Wahlbezirk 3 Bergleute Schmidt und Ochs(nationalliberal), im Wahlbezirk 6 (Recke) Bergmann Krolzik und Schreiner Rosenstock natlib.), im Wahlbezirk 7 Bäckermeister Rumpf und Schmiedemstr. Möller(natlib.), im Wahlbezirk 8(Wiesmann) Lehrer König und Fahrhauer Koyma(lib.), im Wahlbezirk 9 (Bohnenkamp) Rektor Krumme und Wirt Wiesmann(Ztr.), im Wahlbezirk 12 Steiger H. Karis und Sattlermeister Klingebiel(natlib.), im Wahlbezirk 13(Koch) Rektor Förster und Oberbahnassistent Grisee(natl.), im Wahlbezirk 14(Wieck) Lehrer Tinnefeld und Restaurateur Kuhnen (Ztr.), im Wahlbezirk 16 Kaufmann A. Henze und Bergmann Tröster(Ztr.), im Wahlbezirk 17(Sonnenschein) Kaufmann Oeben(Ztr.), im Wahlbezirk 11 Terre und Breitenbach(Ztr.)— Stichwahlen haben stattzufinden zwischen natlib.(27 St.) und hlbezirk 5#gig im Wahlbezirk 4(Hölscher) Soz.(23 St.), Str. 6 St., im Waylgezirk 5(Floren) zwischen natlib.(19 St.) und Soz.(15 St.), Itr. 7 St., im Wahlbezirk 15(Heßler) zwischen natlib. und Zentr.) Im übrigen gestaltete sich das Wahlbild in der Stadt Wattenscheid in der 3. Abteilung wie folgt: Es wurden definitiv gewählt im Wahlbezirk 1(Grimm) Fleischbeschauer Wilhelm Heermann und Tafelführer Heinrich Wieckmann(natlib.), im Wahlbezirk 2(Rörig) Bergmann Carl Würfel und Bergmann Ad. Fellner(natlib.), im Wahlbezirk 4(Hölscher) Berginvalide Wilh. Kronsbein und Bergmann Ludwig Toffel(natlib.), im Wahlbezirk 5(Floren) Bergmann August Pedak und Herm. Kirchner(natlib.), im Wahlbezirk 11(Langensiepen) Maurer Butterwege(Ztr.) und Stichwahl zwischen Ztr. 75 St. und Soz. 54 St., im Wahlbezirk 12(Voortmann) Bergmann Stachowitz und Fahrhauer Füßgen(Ztr.), Wahlbezirk 14(Wieck) Schreinermeister Albert Peter, Bergmann Peter Hülder(Ztr.) Wahlbezirk 15(Heßler) Bergmann Koch und Bergmann Dreyer(Ztr.), Wahlbezirk 16(Ed. Voortmann) Berginvalide Jung und Bergmann Bermel(Ztr.), Wahlbezirk 17(Sonnenschein) Sonnenschein(Ztr.)— Stichwahlen haben stattzufinden im Wahlbezirk 3(Schlüter) zwischen natlib.(57 St.) und Zentr.(37 St.), im Wahlbezirk 6 zwischen Fahrhauer Fuchs(natl.) und Fahrhauer Bossick(natl.) 42 St. und Bergmann Tucholski und Kucklinski(Zentrum) 23 Stimmen, im Wahlbezirk 7 (Ahlmann) zwischen natlib.(43 St.) und Soz.(41 St.), Ztr. 35 St., im Wahlbezirk 8(Wiesmann) zwischen natlib.(30 Stimmen) und Soz.(35 St.), im Wahlbezirk 9(Bohnenkamp) öshheziat:(5 St) undinatih.(46 St), Soz. 38 St., im ezirr 10(Bien) zwischen Soz.(48 St.) und Ztr.(25 St.), natlib. 24 St., im Wahlbezirk 11(Langensiepen) zwischen Ztr. (75 St.) und Soz.(54 St.), im Wahlbezirk 13(Koch) zwischen Invalide Kleinkauf und Vahlbruchs(natl.) 74 St. und mann Ruhrmann und Vornemann(Ztr.) 60 St. lercge Das Wahlergebnis im Amte Wattenscheid. Es wurden gewählt: Eppendorf=Munscheid, Bez. 1 (Niggeling) 5 natlib., Bez. 2(Oberhagemann) 5 natlib., Bezirk 3(Schäfer) 2 natlib. und 3 Stichwahlen zwischen natlib. und Soz. Günnigfeld: Bez. 1 Schulte=Ebert) 6 Stichwahlen zwischen Ztr. und natlib. Bez. 2(Darenrecht) 3 Ztr., 2 natlib., 1 Stichwahl zwischen Ztr. und natlib., Bez. 3(Brosch) 4 Ztr., 2 natlib., Bez. 4(Brasse) 2 Ztr., 4 natlib., Bez. 5 (Parkrestaurant 2 natlib., 4 Stichwahlen zwischen Zentrum und natlib., Bez. 6(Böcke) 2 natlib., 2 Stichwahlen Zentrum und natlib., 1 Stichwahl Zentr. und Soz., Höntrop: Bezirk 1(Knappmann) 3 Ztr., 1 Stichwahl Ztr. und Soz., Bezirk 2(Gahmann) 6 Ztr., Bez. 3(Schröer) 5 Ztr., Bez. 4 (Springob) 1 Ztr., 3 Stichwahlen Zentrum und Soz. Leithe: Bezirk 1(Kampmann) 3 natlib., 2 Stichwahlen natlib. und Zentrum, Bez. 2(Hoppe) 3 Ztr., 2 Stichwahlen Zentrum und Soz. Sevinghausen:(Kopp) 6 Ztr. Westenfeld: Bezirk 1(Gemeindegasthaus) 4 natlib., 2 Stichwahlen natlib. und Zentrum, Bez. 2(Schmidt) 2 Ztr., 2 Soz. und 2 Stichwahlen natlib. und Ztr., Bez. 4(Erlenkämper) 2 natlib., 2 Stichwahlen natlib. und Zentr., 2 Stichwahlen natl. und Soz. Im Amte Wattenscheid wurden gewählt 34 natl., 37 Ztr., 2 Soz. Es finden 35 Stichwahlen statt. Ergebnis im Wahlkreise Gelsenkirchen. Vergassessor Althoff=Wattenscheid in Bochum gewählt. Großes Interesse fand auch hier der Wahlausfall in Bochum, weil dort Bergwerksdirektor, Bergassessor Althoff von Zeche Centrum hierselbst als Kandidat der nationalliberalen Partei aufgestellt war. Schon bald nach 8 Uhr traf die Meldung ein, daß seine Wahl gesichert sei, eine Nachricht, die im Hauptquartier der Liberalen bei Blumbach große Begeisterung erweckte, ebenso wie der Sieg Hasenelevers. Assessor Althoff erhielt 654, das Zentrum 282 und die Sozialdemokraten 106 Stimmen. Er wurde in Bochum in der nationalliberalen Versammlung lebhaft begrüßt. Hue als Landtagsabgeordneter. * Der frühere Reichstagsabgeordnete für Bochum=Gelsenkirchen=Wattenscheid=Herne=Hattingen=Witten, Hue, ist im Wahlkreise Berlin=Schöneberg als Landtagsabgeordneter aufgestellt worden. Seine Wahl ist gesichert. Das Mandat war bisher im Besitze der fortschrittlichen Volkspartei. (Weitere Wahlresultate siehe 2. Blatt.) Werteraussichten. Wetter für Sonntag. Veränderlich, wenn Regen, gering, etwas wärmer. Amt und Kreis. Amtliches. Der Kreisarzt Medizinalrat Dr. med. Wilhelm Rikken wurde von Malmedy nach Arnsberg versetzt. * Wattenscheid, 17. Mai 1913. 19. Mai 1813. * Napoleon versucht Unterhandlungen mit dem Zaren allein anzufangen. Caulaincourt, Herzog von Vicenza, der lange Zeit Napoleons Gesandter beim Zaren gewesen war, wird unter dem offiziellen Vorwande eines Waffenstillstandsvorschlages ins Hauptquartier der Verbündeten gesandt mit einer geheimen Instruktion, nach der er Alexander mit dem Ruhme locken soll, den Frieden ohne österreichische Vermittelung wiederherzustellen. Doch waren die Verbündeten allmählich klüger geworden. Caulaincourt mußte einen ganzen Tag lang bei den französischen Vorposten auf Erlaubnis zur Weiterreise warten, dann erhielt er ablehnenden Bescheid. Der Zar konnte sich nicht entschließen, hinter dem Rücken seines Verbündeten Unterhandlungen zu führen. Indessen konzentrieren sich die Kräfte zur Schlacht. Bei den Verbündeten hatte man jetzt sichere Meldung, daß von Norden her das Korps Lauriston und einen Tagemarsch dahinter das starke Korps Ney heranrückte, daß man also in der rechten Flanke äußerst gefährdet sein werde. Man entschloß sich, dieser Umklammerung durch einen Gegenstoß zuvorzukommen, zu dessen Ausführung General Barelay beauftragt und wozu ihm noch das Korps Yorck, im Ganzen etwa 24000 Mann, unterstellt wurden. In der Nacht vom 18. auf den 19. ließ er marschieren und stieß nachmittags mit seinen Kolonnen auf die italienische Division Peryi, die Verbindung mit Ney suchte. Die Italiener wurden überraschend angegriffen, auf Königswartha zurückgeworfen und völlig zersprengt. Einen schweren Stand hatte das Korps Yorcks, das bei Weißig überraschend auf Lauristons Vortruppen stieß. Dank der Tapferkeit der Truppen konnte sich Yorck gegen die große Uebermacht bis zum Abend halten. Mit einem Verlust von 1900 Mann trat er den Rückmarsch an und kam gerade zum Beginn der Schlacht beiBautzen wieder in seine dortige Stellung. Seine Truppen waren durch diese beiden Nachtmärsche sehr ermüdet. Ortskrankenkasse. * Die Ortskrankenkasse der Stadt Wattenscheid(Vors. Kaufmann Cl. Fricke) hält heute abend 9 Uhr bei Wilh. Küpper Generalversammlung ab. Es handelt sich um Vorlage und Abnahme der Jahresrechnung und Genehmigung der neuen Statuten auf Grund der geänderten gesetzlichen Normen. Insbesondere fällt bei den Satzungen ins Gewicht, daß sie durch Erweiterung des Kreises der Versicherten(spez. Dienstmädchen) erheblich vergrößert sind. Auch liegt ein Antrag vor, den ortsüblichen Tagelohn von bisher Mk. 4 auf Mk. 6 zu erhöhen, womit auch eine Erhöhung der Leistungen und auch der Beiträge verknüpft sein dürfte. Sodann wird die Zahl der Versicherungsklassen von 5 auf 10 vermehrt. Mittelstandstag in Essen. * Im Städt. Saalbau in Essen findet am Sonntag, 18. Mai, nachm. 2,30 Uhr der 2. Deutsche Mittelstandstag statt. Hierzu ladet der Landesausschuß Rheinland und Westfalen alle Angehörigen des handwerklichen und kaufmännischen Mittelstandes ein. Dr. Meurer wird über die Durchführung des Selbsthülfegedankens im örtlichen und fachlichen Zusammenschluß des Handwerks, Kükelhaus über die gemeinsamen Interessen zwischen Großindustrie und Handwerk und ihre Wahrnehmung, Verleger Schulte über das Thema„Inwiefern ist der Grundbesitz ein wesentlicher Bestandteil der Mittelstandsfrage“ und Bürgermeister Dr. Eberle über den Wert des selbständigen Detailhandels für unsere Volkswirtschaft und unsere Nation, sowie über unsere Stellung zu anderen Berufsständen sprechen. Sodalität der Propsteikirche. * Sonntag morgen in der 6 Uhr Messe gemeinschaftliche hI. Kommunion der Sodalen und der aufzunehmenden Jüngtinge. Morgens 7,30 Uhr Gesangstunde im Vereinshause. Nach der 9 Uhr=Messe: Theaterabteilung im Vereinshause mit Rollenverteilung. Desgleichen werden nach der 9 Uhr=Messe Anmeldungen für die Aufnahme am Nachm. entgegengenommen. Nach dem Hochamte: Sitzung der Reiter=, Festzugs=„Saalund Ausschmückungskommission im„Kolpinghause". In der Nachmittagsandacht um 3,30 Uhr findet die Aufnahme neuer Mitglieder in den Verein statt. Die aufzunehmenden Jünglinge versammeln sich schon mittags 1,30 Uhr im Vereinshause. Nach der Aufnahme(Andacht) gehen dieselben wiederum zum Vereinshause, wo alsdann eine Versammlung stattfindet. Zu dieser Versamlung sind auch die Mitglieder des Vereins eingeladen, mit dem Ersuchen, zahlreich zu erscheinen. Zu den Urwahlen. * Nie zuvor ist den Landtagswahlen ein solch allgemeines Interesse entgegengebracht wie diesmal. Schon die Beteiligung an der Wahl war eine außergewöhnlich starke. In früheren Zeiten herrschte eine absolute Teilnahmslosigkeit und war es vielfach schwierig, die erforderlichen Beisitzer für den Wahlvorstand zur Stelle zu bringen. In manchen Abteilungen kam überhaupt keine Wahl zu stande, weil die Wähler nicht erschienen waren.— Wir haben unsere Leser durch Extrablätter über das Ergebnis der Wahlen auf dem Laufenden erhalten, wie uns die Meldungen über den Ausfall der Wahl der Reihe nach zugingen. Um 10 Uhr haben wir das letzte Extrablatt, das 3. herausgegeben. Unsere Geschäftsstelle war den ganzenAbend bis spät in die Nacht hinein, vom Publikum belagert. — Wir haben im ganzen 1300 bis 1400 Stück Extrablätter ausgegeben, welche namentlich in den Wirtschaften verteilt sind; in jeder Wirtschaft wurden 3—4—5 Stück abgegeben. Wenn die Wirte nicht dafür sorgen, daß die Blätter auf den Tischen bleiben, solche vielmehr von den Gästen mitgenommen werden, ist dies nicht unsere Schuld. 2 Jubilare. * Die Bergleute Joh. Obluda aus Günnigfeld, Hammerstraße und Brückenkontrolleur Franz Störmann zu Westenfeld, Hauptstr., begingen gestern ihr 25jähriges Jubiläum auf Zeche Centrum. Die Direktion beglückwünschte sie in herzlicher Weise und überreichte ihnen Diplom und Ehrengabe. Amtl. Pferdeschau. * Die vom Landrat angesetzte staatliche Pferdevormusterung fand heute Vormittag 9 Uhr in Leithe bei der Glückauf=Brauerei, 11 Uhr in Günnigfeld auf dem Markt und 11.30 Uhr in Wattenscheid auf dem alten Marktplatz statt. InWattenscheid waren 153, in Leithe 100 und in Günnigfeld 72 Pferde, ferner insgesamt noch 13 Fahrzeuge gestellt. Die Visitation nahm Major v. Jeinssen aus Dortmund vor.— Am Montag haben sich zu stellen: um 9 Uhr die Pferde in Sevinghausen an der kath. Schule auf der Steeler Chaussee, 10.20 Uhr von Höntrop und 10.45 Uhr von Westenfeld zusammen an der kath. Neu=Kirche in Höntvop, 12 Uhr von Munscheid, um 12.30 Uhr von Eppendorf zusammen. auf dem Thieplatz in Eppendorf. Aus der„Harmonie" * Der Vorstand hatte die Vereinsmitglieder zu einer Versammlung am Mittwoch abend ins„Rheingold“ eingeladen. Nach einem kurzen Bericht des Vorsitzenden Katz wurden einige Satzungsänderungen vorgenommen. Alsdann wurde der Vorstand auf 7 Personen ergänzt. Er besteht jetzt aus den Mitgliedern Katz, Sommer, Bloemendaal, Tal, Frl. Beretz, Habermann, Oppenheim u. Gottlieb. Ferner wird eine gemeins. Wanderung für Sonntag geplant, wozu auch bei Nichtmitgliedern eine Liste zirkulieren wird. Provinzial-Kriegerverband. * Der Westfälische Provinzial=Kriegerverband, der am 21. Juni in Bielefeld seine Jahresversammlung abhält, umfaßt 1455 Vereine mit 195 716 Mitgliedern, darunter 17·051 Kriegsveteranen. Der Zuwachs in 1912 betrug 42 Vereine mit 8964 Mitgliedern. Das Vermögen betrug am 31. Dez. 35 265 A. Dazu kommt die Kronprinz=Jubiläumsstiftung, deren Ertrag zur Unterstützung bedürftiger Kameraden dient. Das Vermögen dieser Stiftung beträgt 58 292+. An Unterstützungen entfielen auf die Kameraden des Provinzial=Verbandes, 51 305 J, davon 5750 □ Notstandsunterstützungen für verunglückte Kameraden und deren Hinterbliebenen(Unglück der Zechen Lothringen und Achenbach). Für den KaiserJubiläumsfonds wurden 39 446 M gesammelt. Das Privatvermögen der Vereine des Verbandes beträgt 2581 382 M. Daraus wurden im Berichtsjahre 321 752 J Unterstützungen und Sterbegelder gezahlt. Die Einigungsverhandlungen im Malergewerbe. * Die Einigungsverhandlungen im Malergewerbe sind Donnerstagmittag im Reichstagsgebäude wieder aufgenommen worden. Als Leiter fungieren die bekannten Unparteitschen, denen noch Vertrauensleute der streitenden Parteien beigegeben sind, auf Arbeitgeberseite Dr. Westphal(Hamburg) und Fabrikbesitzer Bernhard(Berlin), seitens der Gehülfen Abgeordneter Dr. Silberschmidt(Berlin) vom..7. freien und Redakteur Becker vom christlichen Bauarbeiterverbande. Nach kurzer Erörterung wurde den Parteien aufgegeben ihre Abänderungsanträge zu den im Februar gefällten Schiedssprüchen dem Schiedsrichterkollegium einzureichen. Freitag sollen die Plenarverhandlungen fortgesetzt werden. Hundesteuer. * In den nächsten Tagen wird den Hundebesitzern in hiesiger Stadt der Steuerzettel für ihre Lieblinge zugehen. Es werden annähernd 400 Hundesteuerzettel zur Zustellung gelangen. Gartenfrüchte. * Der Stand unserer Gartenfrüchte ist, dank der zwischen Regen und warmem Sonnenschein richtig wechselnden Witterung ein ganz vorzüglicher. In den meisten Gärten sind bereits Erbsen und Große Bohnen in die Blüte eingetreten. Melde, Spinat, Radieschen, Salat, haben schon Verwendung für Küche und Tisch gefunden. Die Pflanzung der verschiedenen Bohnenarten ist bereits erledigt. Auch die Kohl= und Kappus=Pflanzen haben sich gut entwickelt. Eine Schädigung durch Nachtfröste ist, nachdem die 3 gestrengen Herren wieder abgereist sind, nicht mehr zu befürchten. Abendrok. * Die heiteren Tage dieser Woche haben abends ein farbenprächtiges Abendrot im Gefolge gehabt. Der ganze westliche Horizont erstrahlt jeden Abend in wunderschonem Abendglühen. Bis gegen 9 Uhr kann man die glutvollen Dämmerungserscheinungen allabendlich beobachten. Heuernte. * Unsere Landwirte sind jetzt mit der Heuernte des ersten Grasschnittes beschäftigt. Das regenlose, trockene Wetter ist für die Heuernte recht günstig.— Die Getreidesaaten. sind nun in die Ahren geschossen. Die Saaten haben sich bisher gut entwickelt und versprechen eine günstige Ernte. Kleine lokale Nachrichten. * Der Kam. Verein 16. Armeekorps veranstaltet morgen nachm. 3 Uhr ein Schießen. Nach dem Schießen findet die monatl. Versammlung statt. * Das hiesige Central=Kino(Anton Bien) hat zu morgen wieder ein großes Schlager=Programm aufgestellt. Aus dem reichhaltigen Programm seien besonders erwähnt:„Schuldig", Drama in 2 Akten,„Der geheimnisvolle Pierrot", spannendes Drama und„Pique Dame“, Drama in 3 Akten. * Morgen nachm. 3 Uhr beginnend feiert die hiesige freie evgl. Gemeinde ihr 17. Jahresfest. Zu diesem Feste ist Prediger Lehnhardt aus Schalksmühle als Redner gewonnen. Näheres siehe Annonce. * Versammlung haben morgen der Verein der Pioniere und Verkehrstruppen 5 Uhr im Centralhof, der Cavallerieverein 5 Uhr im Restaurant Wiesmann, der Veteranen=Verein 5 Uhr im Restaurant: Demberg= Höntrop, der Artillerie Verein 5 Uhr im Restaur. Beckmann, der evgl. Arbeiter=Verein 2 Uhr im Restaurant Ahlmann. Haus= und Grundbesitzerverein Günnigfeld. * Günnigfeld, 17. Mai. Der Haus= u. Grundbesitzerverein von hier hat morgen nachmittag 5 Uhr im Restaurant Hellermann eine Generalversammlung. Vorher findet eine Vorstandssitzung statt. Gemeinderatssitzung in rheinisch Leithe. * Kray=Leithe, 17. Mai. In der letzten unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Kohlen stattgefundenen Sitzung des Gemeinderates von Leithe wurde der zum Gemeindevorsteher neugewählte und von der Aussichtsbehörde bestätigte Gutsbesitzer August SchulteIsing in sein Amt eingeführt. In die seither von diesem versehene Stelle als Gemeindevorsteher=Stellvertreter wurde der Landwirt Heinrich Romberg aus Leithe gewählt. An Stelle des aus der Baukommission ausgeschiedenen Mitgliedes Ernst Schulte=Grimberg wählte Gemeinderat den Gutsbesitzer Wilhelm Schulte=Kemna. Das Angebot der Munscheidschen Gutsverwaltung zur anteiligen Kostenübernahme einer geringen Verschiebung der Ottostraße an der Grenze von Kray=Leithe wurde angenommen. Die Ausführung der Arbeiten wurde dem Tiefbauunternehmer Oberstenfeld in Kray übertragen. Weiter wurde beschlossen, die aus Anlaß des Regierungs=Jubiläums Sr. Majestät des Kaisers seitens der an der allgemeinen Volksfeier sich beteiligenden Vereine am Jubeltage stattfindenden allgemeinen Veranstaltungen, die der Lustbarkeitssteuer unterliegen, von der Steuer zu befreien. (Fortsetzung auf der 3. Seite.) Diese Nummer umfaßt 10 Seiten. Zur Hochzeit der Prinzessin Viktoria Luise und des Prinzen Ernst August, 24. Mai. Von M. v. Berlin. Das altersgraue Schloß an der Spree putzt sich und schmückt sich. Es erwartet wieder eine Braut, eine glückliche Maienbraut. Es hat seit mehr als 4 Jahrhunderten schon so manches Hochzeitsfest in seinen Mauern gesehen, und vielerlei weiß es von Hohenzollernhochzeiten in alten und neuen Tagen zu erzählen. Die allererste Hochzeit, die ein Hohenzollernfürst in diesem Schlosse beging, das war eine kleine und sehr schlichte Feier. Es war die Hochzeit des Statthalters in der Mark, Kurprinzen Johann(Cicero), Sohnes des meist in Franken weilenden Kurfürsten Albrecht Achill, mit Prinzessin Margarethe von Sachsen. Da Kurfürst Albrecht Achill für sein Hoflager in Franken auch viel Geld aus der Mark brauchte, mußte sich der Kurprinz außerordentlich einschränken, und die Kosten der Hochzeit machten dem jungen Bräutigam viele Sorge. Die Hochzeit fand am 24. August 1476 statt. Nicht Geldknappheit, sondern weise Sparsamkeit und die Verheerungen, die die epidemisch austretende Pest mit sich brachten, veranlaßte es, daß die 2. Hohenzollernhochzeit, eine Doppelhochzeit, nicht in Berlin, sondern in Stendal begangen wurde und sich auch auf möglichste Einfachheit und Stille beschränkte: Kurfürst Joa= chim 1. vermählte sich mit Prinzessin Elisabeth, Tochter des Königs von Dänemark, und die Schwester Joachims, Prinzessin Anna von Brandenburg, mit dem Bruder des Dänenkönigs, Herzog Friedrich von Holstein. Diese Doppelhochzeit, bei welcher der Erzbischof von Magdeburg die Trauungszeremonie vornahm, fand am 10. April 1502 statt. Die Vermählungsfeier des Großen Kurfürsten mit Prinzessin Luise Henriette von Oranien war zwar außerordentlich prächtig, aber sie fand nicht in Berlin, sondern im Haag statt am 27. November 1646, und erst am 10. April 1650 hielt das Fürstenpaar, welches bis dahin in den westfälischen Landesteilen residiert hatte, seinen feierlichen Einzug in Berlin. Ein Maitag des Jahres 1700 brach an, hell und licht, mit Sonnenschein umflutet, der die alte graueBurg zu Kölln an der Spree ringsum vergoldete. Schon am frühen Morgen herrschte großes Gedränge auf den Straßen, namentlich vor dem Schloß, auf der LangenBrücke und über die ganze heutige Königstraße bis zum Georgentore. In ihren besten Monturen und Uniformen zogen nicht nur die Regimenter der Garde auf, sondern der prachtliebende Kurfürst Friedrich hatte noch 2 Regimenter aus der Provinz kommen lassen, welche vom Schlosse an durch die Straße bis zum Tor in Parade standen. Vor dem St. Georgstor waren Geschütze aufgestellt. Es galt die feierliche Einholung des Verlobten der Prinzessin Luise(Tochter des Kurfürsten aus seiner 1. kurzen Ehe) mit dem Erbprinzen Friedrich von HessenCassel, der am Tage vorher aus Cassel in Spandau eingetrofsen war. Und der Bräutigam entfaltete nicht minder großen Pomp und Glanz; das Gefolge der Casselschen Herrschaften bestand aus 300 Personen. Ritter in silberblitzenden Kleidern auf reichgeschirrten Rossen, kostbare Reisewagen und ein Troß Dienerschaft, entweder beritten oder zu Fuß, geleiteten den Zug. Die Fenster der Häuser waren mit Zuschauern besetzt, hinter den Spalier bildenden Soldaten und Zunftleuten staute sich eine schaulustige Volksmenge. Dann wurde es vom Schlosse her lebendig, Läufer und Trabanten kamen da# her, alle mit höchster Gala gekleidet; in prachtvollen Kutschen, deren 6 Pferde reich geschmückt waren, fuhr der Kurfürst, die Kurfürstin Sophie Charlotte und die hohe Braut langsam zum Tor. Da gab es ein Jubeln und Tücherschwenken. Offiziere, hohe Beamte, Schloßbeamte, schließlich ein Teil der Marstall= und Hofdienerschaft folgte den Herrschaften. Eine Viertelstunde jenseits des Tores machte der Zug Halt, und da nahte auch schon der des Bräutigams, der von seinem Vater, dem Landgrafen, seiner Mutter und Schwester begleitet war. Als die nunmehr vereinigten Züge sich dem Georgentor näherten, donnerten die Geschütze aus ehernem Munde den Willkommensgruß. Volle 4 Stunden währte es, bis der glanzvolle Zug durch die Georgenstraße wieder beim Schloß anlangte, wo im Oraniensaale ein großes Festmahl stattfand. Während dieses Festmahls donnerten jedesmal 6 Kanonenschüsse, wenn der Kurfürst, die Kurfürstin, der Landgraf, die Landgräfin, der Erbprinz oder seine Braut das Weinglas an die Lippen setzten, und jedesmal 3, wenn ein anderer fürstlicher Gast einen Trunk nahm. Der nächste Tag, der 1. Pfingstfeiertag, brachte wieder herrliches Wetter, und die Berliner eilten in dichsten Scharen herbei, um zu sehen, wie die kurfürstliche Familie und ihre Gäste sich zum Gottesdienst in den Dom begaben. Inzwischen war eine wunderbar schöne, große Galakutsche, mit 12 herrlichen, reich geschmückten Pferden bespannt, vorgefahren, der 80 ebenfalls prächtige andere Wagen folgten. In dem ersten Wagen nahm das Brautpaar mit der Kurfürstin und der Landgräfin Platz, im 2. Wagen folgten der Kurfürst und der Landgraf, im 3. die Geschwister des Brautpaars, dann die übrigen Gäste und das adlige Gefolge. In langsamem Tempo fuhren die Wagen über die Schloßfreiheit und die Schloßbrücke nach den Linden, dann wieder zurück, bestaunt und bejubelt von dem festtäglich gekleideten Publikum. Für die Trauung war im Weißen Saal ein Altar errichtet, Ströme von Licht warfen die zahllosen gelben Wachskerzen durch den schönen Raum, in den gegen 9 Uhr abends der Hochzeitszug eintrat. Dem großen Vortritt des obersten Hofstaats und einer Schar scharlachrot gekleideter Edelknaben(Pagen) folgte das Brautpaar. Prinzessin Luise trug ein Kleid, wie es noch niemals in solcher Pracht gesehen worden war, ganz und gar von Drap d'argent gefertigt, die Taille und die Vorderbahn des Rocks waren mit den Krondiamanten geschmückt, die mit solchem Feuer funkelten, daß man die Augen schließen mußte; rückwärts fiel, auf den Schultern befestigt, der Mantel oder die Schleppe von köstlichen spanischen Goldspitzen in einer Länge von 7 Ellen. 6 Hofdamen, die glänzend gekleidet waren, und 2 Leibpagen trugen diese Schleppe. Auf dem Haupt, dessen Haar in langen Löcken geordnet war, als uralter Brauch die frei und edelgeborene Braut bezeichnend, lag auf kleinem rotseidenen Kissen eine blitzende, reich mit Diamanten und Perlen geschmückte Krone. Ein silbergesticktes Atlasgewand und den Schmuck herrlichster Spitzen trug auch der Bräutigam, dem seine nächste Begleitung folgte. Seiner Prachtliebe entsprechend gekleidet war der Kurfürst, und auch Kurfürstin Sophie Charlotte, in ihrem philosophischen Geiste im allgemeinen dem Prunk wenig zugetan, hatte sich köstlich geschmückt. Ueber dem ganzen glänzenden Bilde dieser Hochzeit, die noch unter dem Kurhut Brandenburgs begangen wurde, lag schon die Vorahnung künftigen königlichen Glanzes. Nach der Trauung folgte eine Festtafel wieder im Oraniensaale, und über 500 der leckersten Gerichte wurden an dieser sowie an weiteren 80 Tafeln für die Gäste und das Gefolge serviert. Bei solchen guten und vielen Gerichten war es kein Wunder, wenn die Tafel erst gegen 1 Uhr morgens beendet war, worauf der Fackelzug begann. Dieser Fackelzug, entstanden aus der alten germanischen Sitte, ein neuvermähltes Paar abends nach der Hochzeitsfeier mit brennenden Fackeln durch die Dunkelheit in ihr Heim zu geleiten, ist wahrscheinlich als Zeremonientanz bei fürstlichen Hochzeiten zum 1. Male getanzt worden im Jahre 1521, als im Schlosse zu Kölln an der Spree sich die Tochter Kurfürst Joachims 1. und der Kurfürstin Elisabeth, geb. Prinzessin von Dänemark, sich mit Herzog Albrecht dem Schönen von Mecklenburg vermählte. Alle Marschälle, Minister und Generäle schritten, brennende Wachsfackeln in der Hand, dem Brautpaar vorauf, das ebenfalls Fackeln trug, dabei trugen wiederum die.6 Damen die Schleppe der Braut und ihr Gefolge tanzte hinter den Neuvermählten. Dann tanzte die Braut mit dem Schwiegervater, darauf mit ihrem Vater und ferner mit jedem Verwandten und fürstlichen Gast, während der Bräutigam die Schwiegermutter, die Mutter und alle verwandten fürstlichen Damen auffordert. Die beiden Strumpfbänder der Braut erhielten ihr Vater und ihr Schwiegervater, die sie der Braut zu Ehren um ihre Degen knüpften. Noch viele Festlichkeiten folgten im Laufe der Tage, Konzerte, Maskerade, sogar eine Hetzjagd, bis ein Feuerwerk am Abend des 10. Juni vor dem Leipziger Tore(also in der Gegend der heutigen Leipzigerstraße) die Festlichkeiten beschloß. Am andern Tage reiste das junge Paar nach Cassel ab. Nicht im Zauber des Maienglanzes, der ja auch den bescheidenen Reizen der Landschaft der Mark Brandenburg besonders günstig ist, sondern mitten im Winter zog eine oder vielmehr zogen 2 fürstliche Bräute am 22. Dezember 1793 in Berlin, von der jubelnden Bevölkerung enthusiastisch empfangen, ein, Herzogin Luise und Herzogin Friederike von Mecklenburg=Strelitz, erstere die Braut des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, letztere die Braut seines jüngeren Bruders, des Prinzen Ludwig. Während Herzogin Luise, eben erst der Kindheit entwachsen, 17 Jahre zählte, hatte Herzogin Friederike erst ihr fünfzehntes Lebensjahr vollendet. Die treue Großmutter und Hüterin ihrer mutterlosen Jugend, die verwitwete Landgräfin von Hessen=Darmstadt, traf am 21. Dezember mit den Bräuten und Gefolge in Potsdam ein. Schluß folgt.) Türkei une Schutzstaaten. Grässte Ausdelnung bis man. Korlowitzer Frieden. 1699. Türkeiund Nachberländer nach der Berliner Vehtrag 7878,1881, 1885 sowie 1913. Die eurppäische Uürkei inähreg größten Ausdehnungssse) Evang. Vereinsnachrichten. * Sonntag nachm. 3,30 Uhr: Jungfrauenverein im Gemeindehaus. Mittwoch nachm. 3 Uhr: Arbeitsstunde des älteren Frauenvereins im Pfarrhause an der Hochstraße. Sonntag nachmittag 4 Uhr: Gem. Chor im Gemeindehause. Donnerstag abend 7,30 Uhr: Frauen= und Jungfrauen=Missionsverein.— Donnerstag abend 7 Uhr Vorbereitung zum Kindergottesdienst.— Mittwoch nachmittag 3 Uhr: Frauenverein Westenfeld im Gemeindegasthause.— Jünglings= und Männerverein zu Wattenscheid. Sonntag vorm. 9 Uhr: Posaunenchor. Sonntag vom. ½12 Uhr: Gesangabteilung. Sonntag nachm. 5 Uhr: Jugendabteilung. Sonntag nchm. ½7 Uhr: Versammlung. Mittw. abd. ½8 Uhr Bibelst. — Enthalsamkeits=Verein vom blauen Kreuz: Sonntag nachm. 5 Uhr: Versammlung im Vereinslokal Centrum. Samstag abend ½8 Uhr Gebetsversammlung im Gemeindehaus.— Zweigverein der evang. Gesellschaft: Sonntag nchm. 3 Uhr: Bibelstunde im Vereinshaus.(Hochstr.) zu Wattenscheid.— Sonntag nchm. 5 Uhr Bibelstunde i. Vereinshaus zu Günnigfeld.— Evgl. Gebetsverein, Wasserstr.19: Donnerstg. abd. 6 Uhr: Bibelst.— Bibelstunden: Donnerstg. abend 7 Uhr in der Kleinkinderschule Centrum, Pastor Kuhlmann. Mittwoch abend 7,30 Uhr im Gemeindehause, Pastor Engelbert. Jugendbund für entschiedenes Christentum für Mädchen: Jeden Sonntag, nachm. 6 Uhr: Gesangstunde für den gemischten Chor. Jeden Donnerstag nachmittag 7,30 Uhr Bibelbesprechstunde. Jeden Samstag nachm. 7 Uhr: Gebetstunde Günnigfeld, Vereinshaus, Marktstraße 18. Jeden Sonntag nachm. 3,30 Uhr: Gesangstunde für den gemischten Chor. Jeden Sonntag nachm. 5 Uhr: Bibelstunde. Jeden Freitag nachm. 6 Uhr: Gebetstunde. Leithe: Ev. Volksschule. Kath. Vereins=Nachrichten. * St. Antonius=Knappen= und Arbeiterverein: Vonnerstag, 22. Mai(Fronleichnam), worgens 11,30 Uhr, Vorstandsund Vertrauensmännersitzung. Nachmittags 4 Uhr außerordentliche Generalversammlung im Vereinslokale Sonnenschein. U. a. Neuwahl des Vorstandes nach dem neuen Statut, Einführung der Leo=Sterbekasse, Verschiedenes.— Marianische Jungfrauenkongregation: Sonntag, nach der Andacht monatliche Versammlung, danach Gesangstunde.— Gesellenverein: Sonntag abend 8,30 Uhr.— Vinzenzverein: Dienstag abend 8 Uhr St. Gertrudis=, St. Joseph und St. Nikolauskonferenz.— Christlich=sozialer Arbeiterverein: Sonntag, 18. Mai, nachmittags 5 Uhr Versammlung im Lokale Sonnenschein, vorher um 4 Uhr Vorstandssitzung. Um 8 Uhr Beginn des Theaters. Der Ueberschuß ist für die Waisenkinder bestimmt. Zur Aufführung gelangt das historisch vaterländische Festspiel„Königin Luise“ mit dem Nachspiel„Das Volk steht auf“.— St. Josephkirche: Elisabethverein: Nach der Andacht Versammlung.— St. Joseph=Arbeiterverein: Sonntag, 18. Mai, nachmittags 5 Uhr Versammlung. Um 4 Uhr Vorstands= und Vertrauensmännersitzung.— Jünglingssodalität: Die Anmeldung zur Aufnahme möge morgen nach dem Hochamte und vor der Andacht im Saale der Vikarie geschehen.— Herz Jesu=Kirche Sevinghausen: 5 Uhr Versammlung des Kirchbau=Vereins. Sterbekasse der rhein.=westf. Kommunalbeamten, Sitz Essen. * Am 5. August kann die Sterbekasse der rhein.=westf. Kommunalbeamten auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Interessant sind einzelne Zahlen über die Entwickelung der Kasse. Im Jahre 1888 mit 500 Mitgliedern gegründet, geyören der Kasse heute 7200 Mitglieder an. An Beiträgen wurden im Jahre 1888 vereinnahmt 1757,25 Mk., im Jahre 1912 126 292,70 Mk. An Sterbegeld wurden von 1888 bis einschließlich 1912 ausgegeben 580 617,71 Mk., und zwar für insgesamt 1051 Sterbefälle. Davon entfallen auf das Jahr 1888 6 Sterbefälle mit 1748,58 Mk., und auf das Jahr 1912: 82 Sterbefälle mit 48354,20 Mk. Die Fenster auf, die Herzen auf.... * Die Sonne, Licht und Luft muß man jetzt in die Stuben hereinlassen, und zwar mindestens von morgens früh bis spät am Abend. Wer es gewöhnt ist, bei offenem Fenster zu schlafen, ist freilich noch viel besser daran, denn er atmet die wonnige Luft die ganze Nacht hindurch in vollen Zügen. Vielfach stören freilich allerlei Geräusche, wie insbesondere auch der nächtliche Auto=Verkehr vielerorts störend ist. Schon um dem Staub und dem Lärm zu entgehen, muß man nachts die Fenster schließen. Mit gutem Willen läßt sich aber manche Einrichtung treffen, um auch in der Nacht frische Luft zu haben; so kann man in Nebenräumen die Fenster öffnen, wie auch die Türen zwischen dem Schlafzimmer und den daneben gelegenen Räumen. Je weiter man die Fenster öffnet, um so mehr gestattet man der Frühlingsluft, zu uns und uns zu erquicken. Noch besser is: es ja freilich, sich ganz darin zu bewegen, also auszugehen. Aber zu jeder Zeit läßt sich dies auch nicht ausführen, den größten Jeil eines jeden Tages bringt man doch im Hause zu. Also offne man wenigstens die Fenster so weit, wie man kann, daß der Sommer in unsere Behausung und damit auch in ziehen kann. unsere Herzen einWahlen und Qualen: Das Pfingstfest ist vorbeigerauscht Mit Leiden und mit Freuden, Und hatten Wolken sich gebauscht, Das Wetter war zu leiden. Zufrieden griff ein jeder drum Zur alten Arbeit wieder, Vergaß das Loch im Beutel, schrumm! Ist sparsam, froh und bieder. Man hat sich aus der Waldespracht Aus Fluren, Feldern, Wiesen Den Sonnenschein mit heimgebracht, Und wahrt behutsam diesen. Denn Sonnenschein und heller Mut, Sie machen uns belachen Der Sorgen allzufreche Brut, Die unser Glück verflachen. Es schlug in Bann die Landtagswahl Die wahlerprobten Männer. Die Wählerei ist eine Qual, Bestätigt jeder Kenner. Ihr lieben Mädchen, bitte, laßt Die Finger von den Wahlen, Wählt nur den Einen, der Euch paßt, Das wird sich schon bezahlen. Ob Milch ein Nahrungsmittel ist Fürs Volk vom ersten Range, Ob Bier, das ist ein alter Zwist Er dauert wohl noch lange. Der Gastwirt sagt:„Trinkt Bier! Das Bier Ernährt Euch ohne Streiten. Ihr seht als Beispiel es an mir, Drei Zentner so zu Zeiten.“ Der Stallwirt doch macht, wie bekannt, Zu schanden diese Lehre, Der leicht'ste Wirt im deutschen Land Ist 100 Pfund nicht schwere. Die Milch, wie jeder weiß es, hat Viel Eiweiß, Fett und Salze, Sie löscht den Durst, sie macht uns satt, Macht nicht die Welt zur Walze. Du stehst nun wieder vor der Wahl, Ob Milch, ob Bier— entscheid es! Ich sagte schon: Die Wahl ist Qual. Ein Witzbold sagt: Trink beides! Der Ordnungsliebende hat mir Geschrieben aus der Seele, Ja, leider wirft man das Papier Herum so recht fidele! Geärgert hat es mich gar sehr, Wenn zwischen Gras und Blüten Der Frühlingswind fegt hin und her Das Wurstpapier und Düten. Als ob Vandalen hier gehaust, Sieht Montag in der Frühe Der Garten aus, daß jedem graust Und schlecht wird ohne Mühe. Es ist doch eine Kleinigkeit! In Körbe zu versenken Das Brotpapier, ist man bereit, Dies möge man bedenken. Wer's unterläßt, der zeigt doch nur, Wie weniger erzogen, Er schändet nicht nur die Natur, Man weicht ihm aus im Bogen. Und gebt auf Eure Kinder acht, Das sind oft die Karnickel, Und zeigen sie sich unbedacht, So faßt sie nur am Wickel. Es kommen Fremde stets nach hier, Wir müssen Eindruck schinden, Drum hütet sorglich das Papier, Der Unfug muß verschwinden. Emilius Dank für Deine Tat! Mir mangelt leider heute Der Raum, die Zeit, daß den Salat Ich nach Gebühren deute. Gedulde etwas Dich, Poet, Will in die Tinte tauchen, Dich nehmen, Freundchen, ins Gebet, Und grüße mir Dein Frauchen! Villa Kuckucksheim, den 17. Mai 1913. Settlich. Die Richtigkeit der Strafanzeige. Juristische Plauderei. Wenn zwei Menschen miteinander in Differenzen geraten sind, sei es geschäftlich, beruflich oder aus sonst einem Grunde, dann ist es nicht sehr verwunderlich, wenn sie sich gegenseitig zu ärgern trachten und jede Begegnung einen Streit zur Folge hat. Aber seltsam ist es, wenn 2 Menschen einen unauslöschlichen Haß aufeinander haben, zwischen denen überhaupt keine Beziehungen bestehen. Man spricht so viel von der Liebe auf den ersten Blick. Ebenso gibt es aber einen Haß auf den ersten Blick. Von dem letzteren zu reden, liegt seltener ein Anlaß vor, weil er sich nicht so energisch wie die Liebe zu betätigen pflegt, denn wer sich Hals über Kopf verliebt, wird regelmäßig alle Anstrengungen machen, um den Geliebten oder die Geliebte zu erwerben. Dagegen wird der, der bei der Begegnung mit einem ihm ganz fremden Menschen den Gedanken empfindet, daß er den Kerl nicht leiden könne und daß ihm dieser Mensch widerlich sei, regelmäßig weitere Begegnungen zu vermeiden suchen, weil der Mensch gern nur die angenehmen Gefühle hat. Wenn man einmal vor so einem Rätsel steht, daß zwei Menschen, die jeder von anderen gleich wert geschätzt werden, auf einander diesen Haß haben, für den keiner von ihnen die eigentliche Ursache anzugeben vermag, dann ist man beinahe versucht, an Seelenwanderung zu glauben, die es erklärlich machen würde, daß ein früheres Leben die unauslöschliche Feindschaft in diesen Seelen begründet hat.— Zwei solche Todfeinde waren die Nachbarn Günther, die auch obendrein, ohne Brüder oder sonst wie verwandt zu sein, die gleichen Namen trugen. Sobald sie sich begegneten, trat bei denen, die in der Nähe sich befanden, das Gefühl einer Gewitterschwüle ein und jedem war es, als müsse sich bei einer solchen Gelegenheit das Gewitter entladen, wie es denn auch schließlich geschehen ist. Einmal fügte es der Zufall, daß die beiden in der Tür des Gasthauses aufeinander stießen, es kam zu einem Wortwechsel, Günther I erhob ein Dolchmesser, worauf ihn Günther II mit einem derben Knotenstock zu Boden schlug, so daß alle Zeugen glaubten, der Getroffene würde das Aufstehen bis zum jüngsten Tag verschieben. Aber Günther II hatte einen harten Schädel und war nach ein paar Tagen wieder hergestellt. Er dachte nun daran, wie er seinerseits es seinem Gegner heimzahlen könnte. Ein hinterlistiger Ueberfall oder dergleichen lag ihm fern. Denn das mußte ihn nicht nur mit dem Strafrichter in Konflikt bringen sondern hätte ihn auch in seinem Heimatorte unmöglich gemacht. Von einer Wiederholung einer Prügelei hatte er aber angesichts der von seinem Gegner entwickelten Schlagfertigkeit und Treffsicherheit erhebliche Bedenken. Da verfiel er auf den Gedanken, seinen Gegner beim Staatsanwalt anzuzeigen. Gedacht, getan! Er schilderte in seiner Anzeige sehr anschaulich, wie er harmlos aus dem Gasthof auf die Straße treten wollte, wie dann sein Gegner plötzlich auf ihn zugekommen sei, ihn gepackt und mit einem derben Stock niedergeschlagen habe. Er bitte daher, diesen nach der Strenge des Gesetzes zu bestrafen. Daß er dabei zunächst das Messer gezogen und damit auf seinen Gegner eingedrungen war, so daß dieser zur Abwehr mit dem Knüttel geschlagen hatte, weil er sonst fürchten mußte, über den Haufen gestochen zu werden, verschwieg er wohlweislich. Das ist eine Art Anzeige, wie man sie nicht selten findet. Manche Menschen glauben, daß sie ihre Rachegelüste an ihren Mitmenschen, mit denen sie Streit gehabt haben, durch Anzeige bei der Staatsanwaltschaft befriedigen können, in denen sie von dem Streitfall eine unwahre Darstellung geben. Sie sind jedoch im Irrtum, wenn sie glauben, daß ihnen ein derartiges Verhalten straflos hingeht. Sie vergessen ganz, daß die falsche Anschuldigung gemäß§ 164 St.=G.=B. mit Strafe bedroht ist. Dieses Vergehen ' g e r e i e n w i e s i e a u c h z w i s c h e n“ nun ist besonders häufig bei Schlagerclen, wie sie auch „„ Günther 1 und Guntyer lI sich abgespielt hatte. Nach der Keilerei pflegen gewöhnlich beide Parteien sich gegenseitig anzuzeigen und dabei so zu tun, als ob alle Schuld die andere Partei trägt. Dann aber droht dem Anzeigenden eine Strafverfolgung wegen wissentlich falscher Anschuldigung. Eine Körperverletzung, wie sie hier in Rede steht, ist bekanntlich nicht strafbar, wenn der Täter in Notwehr gehandelt hat. Diese Berufung auf den Notwehrparagraphen ist nun nicht etwa bloß ein Recht des Angeschuldigten, von dem er Gebrauch machen kann, aber nicht zu machen braucht, so daß er verurteilt werden würde, wenn er sich nicht selbst darauf beruft, daß er in Notwehr gehandelt hat. Vielmehr hat das Vorliegen der Notwehr zur Folge, daß eine strafbare Handlung nicht vorhanden ist. Wer also jemand beschuldigt, obwohl er weiß, daß dieser in Notwehr gehandelt hat und dies geflissentlich verschweigt, um die Strafverfolgung zu veranlassen, erstattet eine falsche Anzeige und muß bestraft werden. So hat das Reichsgericht neuerlich entschieden. Es kann diese Entscheidung nicht genug bekannt werden, damit die Teilnehmer einer Prügelei es sich bald abgewöhnen, sich einander beim Staatsanwalt anzuzeigen. Ueberhaupt ist es wenig praktisch, in derartigen Fällen sich gegenseitig anzuzeigen. Denn meistenteils tragen beide Parteien gleichviel schuld, deshalb sollte jeder es dabei bewenden lassen, daß man sich gegenseitig gehörig verprügelt hat. Wozu damit auch noch die Gerichte behelligen! So viel sind solche Holzereien nicht wert! W M E Durch Schaden wird man klug! Diese bittere Wahrheit muß mancher an sich selbst erleben; doch die Enttäuschung ist ein guter Lehrmeister. Auch manche Hausfrau wird trübe Erfahrungen gemacht haben, bevor sie in der Küche ausschließlich langeingeführte, bewährte Erzeugnisse verwendete. Maggi's Würze z. B. genießt seit über 20 Jahren infolge unerreichter Güte und Ausgiebigkeit volles Vertrauen und wird stets Nachahmungen vorgezogen, wenn diese auch scheinbar billiger sind. Kenner sagen sich eben, daß die ständige Zuverlässigkeit einer Qualitätsware wichtiger ist, als der geringe Preisunterschied zu Gunsten eines noch unerprobten Produkts. Maggi's Würze und die Schutzmarke„Kreuzstern“ sind ihnen deshalb der Inbegriff des Echten, Besten und damit auch Billigsten. Sonntag, den 18. Meii: Früh-Konzert v. 11—1 Uhr. Nachmittags von 4—7 Uhr: Kaffee-Konzert, Kaffee m. ff. Zutaten u. nur eig. Backwaren. Abends v. 8—11 Uhr: groß. Bierkonzert. Entree 20 Pfg. Erdbeer-Bowle. Donnerstag. 4. 22. Mal GFronleichnam) nachmittags und abends KONZERTE. Diner für Sonntag, den 18. Mal: " Mare Ochsenschwanzsuppe,:: Halbsrücken a la Lukullos. Jung. Mlichmasthahn m. gem. Früchten. Erdbeer-Eis. Um regen Besuch bittet Barl Hense, Restaurateur. Habaherie Verem Wattenscheld. Vereinslokal Moritz Wiesmann Sonntag, 18. Mai er., nachmittags 5 Uhr monatliche Versammlung. Der Wichtigkeit der Tagesordnung halber ersucht um zahlreiches und pünktliches Erscheinen Der Vorstand. Verein der Pioniere und Verkehrstruppen von Wattenscheld und Umgegend. Vereinslokal: Central-Hof. Sonntag, den 18. Mai er. nachmittags 5 Uhr Versammlung. 4.30 Uhr Vorstandssitzung. Um zahlreiches Erscheinen bittet Der Vorstand. Ein properes nicht unter 17 Jahren auf halben Tag für eine kleine Familie gegen guten Lohn sofort gesucht. Näheres in der Geschäftsstelle d. Zeitung. Properes älteres Mädchen für 2 Tag zur Aushilfe gesucht. Oltstraße 26. Nur einmalige Anzeige. ##- dsihma Nemust, brampt Holliiu, husten, verschleimung, seibt Tuberkulose. Vollständ. Heilung unt. Garantie 45jähr. Praxis. Apotheher Jehel, Marus, Schush. Porto 20 Pf. Heute frisch eingetroffen: prima Kieler Bückinge 5 St. 20, ger. Schellsisch Pfd. 25 Pfg., Rollmöpse 8 St. 20 Pfg., Matjes=Heringe St. 15 Pfg., junge Aale Bund 48 Pfg. Uechkendorfer Obst u. Fischhalle, Hochstraße 44. „Ich war am Leibe mit einer behaftet, welche mich durch das zwige Jucken Tag und Nacht peinigte. In 14 Tagen hat Zucker's Patent-MedizinalSeife das Uebel beseitigt. Diese Seife ist nicht 1,50 M., sondern 100 M. wert. Serg. M.“ à St. 50 Pf.(15%ig) und 1,50 M. 185%/ig, stärkste Form.) Dazu Zuckooh-Creme(2 50 und 75 Pf. 2c.) Bei: C. Berghaus Nachf., H. Feldhoff. O. Luenen, Gen! Scholte u. Gehr. Aümann: Bekanntmachung. Auf Grund des§ 21 Abs. 5 der Jagdordnung vom 15. Juli 1907(G.=S. S. 207) wird hiermit im Anschluß an die Bekanntmachung vom 18. April ds. Is. bekannt gemacht, daß die— öffentlich meistbietende Verpachtung der Jagdnutzung in dem Jagdbezirk der aus der Gemeinde Sevinghausen bestehenden Jagdgenossenschaft am Dienstag, den 10. Juni 1913, nachmittags 4,30 Uhr in der Wohnung des Unterzeichneten— nach Maßgabe der offen gelegten Pachtund sonstigen Bedingungen— stattfindet. Sevinghausen, den 16. Mai 1913. Der Jagdvorsteher: Kopp, Gemeindevorsteher. Wönen Sie! sich gut sitzende Paletots, Anzüge, Hosen, Westen etc. zu billigen Preisen anfertigen lassen, so wenden Sie sich am besten an Emil Seip, Schneidermeister, alter Markt 10. Herren, die Stoff liefern, billigste Berechnung bei besten Zutaten Vezirks-Einteilung für den Kath. Fursorge Herein. 1. Bochumerstraße 2. Centrumstraße 3. Georgstraße Vertrauensdamen: Stewen Frl. Frl. 1. Chausseestraße 2. Bahnhofstraße 3. Kaiserstraße 1. Bezirk. 4. Heidestraße 5. Hammerstraße 6. Pulverstraße 7. Hofstraße frau Rektor Dolle, Frl. Groß, ogt. 54888 2. Bezirk. 1. Sommerdellenstraße 3. Bismarckstraße 2. Günnigfelderstraße 4. Moltkestraße Vertrauensdamen: Frau Prangemeier, Frl. Breker I, Frl. Schulte. 2 3. Bezirk. 1. Hochstraße ab Sedanstr. 5. Querstraße 2. Sedanstraße 6. Albertstraße 3. Elisabethstraße 7. Bernhardstraße 4. Johannesstraße 8. Karlstraße Vertrauensdamen: Frau Blome, Frau Bröggelwirt, Frl. Breker II. 4. Bezirk. 4. Schulstraße 5. Friedrichstraße 6. Wasserstraße 7. Käiserplatz Vertrauensdamen: Frau Amtsrichter Bermel, Frau Blome, Frau Lüning. 5. Bezirk. 1. Hüllerstraße. 5. Beisenkampstraße 2. Marienstraße 6. Holzstraße 3. Heinrichstraße 7. Hordelerstraße 4. Schlachthofstraße 8. Buchenstraße Vertrauensdamen: Frau Bürgermeister Wibberding, Frl. Hovestadt II, Frau Bremer, Frl. Rosenthal. 6. Bezirk. 1. Vorstadtstraße 3. Schulstraße 2. Parkstraße 4. Vödestraße 5. Wilhelmstraße Vertrauensdamen: Frau Amtsgerichtsrat Raestrup, Frau Direktor Hellinghaus, Frau Vogt, Frl. Biederbeck! 7. Bezirk. 1. Oststraße 5. Nordstraße 2. Bergstraße 6. Hollandweg 3. Kampstraße 7. Lohrheidestraße 4. Katharinenstraße 8. Marktstraße Vertrauensdamen: Frl. Niggemeier, Frau Böß, Frau Groß=Albenhausen, Frau Nehring. 8. Bezirk. 1. Freiheitstraße 3. Rosenstraße 2. Hagenstraße 4. Grabenstraße Vertrauensdamen: Frau Heinr. Oeben, Frl. Puteanus, Frl. Völlmeke. 9. Bezirk. 1. Südstraße 4. Hohensteinstraße 2. Feldstraße 5. Hermannstraße 3. Ottostraße bis Steelerweg Vertrauensdamen: Frau Buschmann, Frau Hillebrand Frau Schwermann, Frl. Tochtrop. 10. Bezirk. 1. Weststraße 2. Brinkstraße Vertrauensdamen: Frl. Oeben, Frl. Platte. 11. Bezirk. 1. Steelerstraße 2. Hohensteinstraße 3. Leithestraße Vertrauensdamen: Frau Kaup, Frau Brüse, Frl Clostermann. Bezirk Sevinghausen: Vertrauensdamen: Frau Hauptlehrer Söding, Frau Steinmann. Bezirk Leithe. Vertrauensdamen: Frau Schulte=Grimberg, Frau Dr. Broer, Frl. Kiese, Frau Sonnenschein. Bezirk Westenfeld. Vertrauensdamen: Frau Bültmann, Frl. Schulz. Bezirk Günnigfeld. Vertrauensdamen: Frau Holderberg, Frau Priemer Frl. Philipps, Katholischer Gottesdienst. Sonntag, 18. Mai 1913.(Fest der hl. Dreifaltigkeit.) St. Gertrudis=Propsteipfarre. 6 Uhr: hl. Messe, Kommunion der Jungfrauen. ½7 Uhr: gemeinschaftliche hl. Kommunion der Kommunionkinder der Gertrudisschule. 7 Uhr: hl. Messe. 8 Uhr: hl. Messe mit Predigt. 9 Uhr: hl. Messe mit Predigt. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. 11½ Uhr: hl. Messe. 12½ Uhr: Taufe. 2½ Uhr: Christlicher Unterricht und Andacht. 6 Uhr: Maiandacht. St. Joseph=Filialgemeinde Wattenscheid. 6,45 Uhr: Austeilung der hl. Kommunion. 7 Uhr: erste hl. Messe, gemeinschaftl. hl. Kommunion der Mädchen der Oberklasse und von Westenfeld. 8½ Uhr: Kindermesse. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. 11,45 Uhr: Taufe. 2½ Uhr: Andacht. Herz Jesu=Filialgemeinde Sevinghausen. 6 und ½7 Uhr: Austeilung der hl. Kommunion. 7¼ Uhr: stille hl. Messe mit gemeinschaftl. hl. Kommunion der Jünglingssodalität. ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt. ½3 Uhr: Matandacht. Pfarrkirche in Höntrop. 6½ Uhr: stille hl. Messe mit gemeinschaftl. hl. Kommunion der Jungfrauenkongregation und der Mädchen. 7,45 Uhr: Frühmesse mit Predigt. 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. 2½ Uhr: Maiandacht und Segen. 3¼ Uhr: Andacht mit Predigt für den Jungfrauenverein. Herz Mariä=Pfarrkirche in Günnigfeld. 6½ Uhr: stille hl. Messe. 8 Uhr: Frühmesse und Predigt. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. 2½ Uhr: Andacht zu Ehren der heiligsten Dreifaltigkeit. 7 Uhr: Maiandacht. St. Josefs=Pfarrkirche in Gelsenkirchen=Ueckendorf. 6 Uhr: hl. Messe. 6,50 Uhr: Austeilung der hl. Kommunion— nicht an Jungfrauen.— 7 Uhr: Frühmesse mit Predigt. Nach dem orate fratres hl. Kommunion der Jungfrauen, gemeinschaftl. hl. Kommunion der Jungfrauenkongregation. ½9 Uhr: hl. Messe mit Predigt. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. ½12 Uhr: Spätmesse mit Predigt. ½3 Uhr: Christenlehre und Andacht. 6 Uhr: Maiandacht. Evangel. " Sonntag, den 18. Mai. 9 Friedenskirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienst, Pastor Geck. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienst, Pastor Kuhlmann. Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienst, Pastor Bonne. Nachm. 3 Uhr: Taufen, Pastor Bonne. Alte Kirche. 2 Vorm. 9 Uhr: Masurischer Gottesdienst, Pastor Mückeley. * Kapelle zu Höntrop. Vorm. ½ 10 Uhr: Hauptgottesdienst, Pastor Geck. Nachmittags 2 Uhr: Kindergottesdienst. Krankenhaus. Vorm. 10 Uhr: Hausgottesdienst, Pastor Engelbert. Amtswoche vom 18. bis 24. Mai: Pastor Kuhlmann. Gemeindehaus. Sonntag nachm. 2 Uhr: Gottesdienst für Holländer. Freie ev. Gemeinde.(Vorstadtstraße 43.) Sonntag, 18. Mai 1913, vorm. 9,30 Uhr: Erbauungsstunde. Nachm. 3 Uhr: Jahresfest. Montag abend 7 Uhr: Jungfrauenverein. Samstag abend 7 Uhr: Gebetstunde. Evgl. Gemeinschaft, Bismarckstraße 9. Sonntag, 18. Mai, vorm. 10,30 Uhr Sonntagsschule, 3 Uhr Predigt. Jedermann ist herzl. eingeladen. Jeden Donnerstag nachm. 8¼ Uhr Bibelstunde. Freundliche Einladung. Am 18. Mai 1913, nachmittags 3 Uhr beginnend, feiert die freie evgl. Gemeinde ihr 17. Jahres-Fest, wozu jedermann herzl. eingeladen ist. 0 Herr Prediger Lehnhardt aus Schalksmühle wird die Festrede halten. 2 gemischte u. 1 Männerchor werden mitwirken. Billig!„„ Billig! Prima neue Kartosseln 2 Pfund 2. Pfg., Kopfsalat 8 Stück 25 Pfg., Riesenschlangengurken Stück 30 u. 35 Pfg., dicker Spargel Pfd. 65 Pfg., franz. Kirschen Pfd. 80 Pf., Erdbeeren Pfd. 90 Pfg., australische Aepfel Pfd. 60 Pfg., Citronen 3 Stck. 20 Pfg, Apfelfinen 10 Stck 40 Pfg. Uechendorfer Obst= u. Fischhalle, Hochstraße 44. 1 Eine halbe Million WE Verhütet das Rauchen der Oefen und Herde. Mich. Böhmer, Elsenwarenhdl. Wattenscheld. 9 s9 kaufen sie am Besten und billigsten in der S# 5= Lederhandlung von= : A. Hake. Wattenscheid, Hochstraße 14, geg. der Post. Bei einem Einkauf im Betrage von 2 Mark an,* eine Dose Immalin gratis. 1 □□ 02 E Frl. Wienforth, Frau Deckers, Frau Gebe Kameradschaftlicher Verein „16. Armeekorps“ für Waltenscheld u. Umgegend. Vereinslokal: Drenhaus, Nordstr Sonntag, den 18. Mai er. nachmittags 3 Uhr Schießen. Danach Versammlung. Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorstand. Vereinigung ehemaliger MPiitreriston von Wattenscheid u. Umgegend Sonntag, 18. ds. Mts., nachmittags 5 Uhr im Vereinslokal Ww. Beckmann General-Versammlung. Tagesordnung wird in der Versammlung bekannt gegeben. Zahlreiches Erscheinen erwartet Der Vorstand. Stadt und Amt Wattenscheid Sonntag, 18. Mai er. nachmittags 5 Uhr Versammlung beim Kameraden Demberg in Höntrop. Die Kameraden von Wattenscheid versammeln sich um 4 Uhr beim Wirt Gottschalk in Westenfeld. 4,20 Uhr Abmarsch mit Trommler=Korpsnach Höntrop mit Orden und Mützen. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Vorstand. und Grundbesitzer-Verein Günnigfeld. Sonntag, 18. Mai er., nachmittags 5 Uhr findet im Lokale des Herrn G. Hellermann statt 4,30 Uhr Vorstandssitzung Vollständiges Erscheinen ist dringend erwünscht. Der Vorstand Eygl. Arbeiterverein Wattenscheid. Sonntag, 18. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr findet die monatliche Versammlung im Vereinslokal Ahlmann statt. Die Tagesordnung wird in der Versammlung bekannt gegeben. Im Anschluß an die Versammlung gemeinschaftlicher Spaziergang mit dem Trommlerkorps nach Hontrop. Zu diesem Zwecke wird das Trommlerkorps und dessen Führer ersucht, punkt 3 Uhr sich vollzäh. lig im Vereinslokal einzufinden. Der Vorstand. Für Sprechzeit 8—1u. 2—5Uhr Sonntags 9—1 Uhr. W. Rochen, Dentist, Wattenscheid. Hochstraße 6, Parterre, gegenüber der Post. Fernsprecher 410 Amt Gelsenkirchen. Langj. Erfahrung. Moderne elektrische Bohrmaschinen- Einrichtung. Nr. 112. (2. Blatt.) Samstag, den 17. Mai 1913. 45. Jahrgang. K„ G n b e 9 9 9 9 ##(Gene#el,Apsoiger) begrunder 1868 (General=Anzeiger.) Amtliches Blatt aller Behörden speziell für die Orte Wattenscheid, Gelsenkirchen=Ueckendorf, Leithe, Günnigfeld, Hordel, Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage und kostet # Botenlohn monatlich 70 Pfa vierteljährlich 2.10 Mk., im Posta (Neueste Nachrichten.) in Stadt und Amt Wattenscheid, Sevinghausen, Westenfeld, Höntrop, Eppendorf, Munscheid, Eiberg, Freisenbruch u. a. inkt. Botenlohn monallich 70 Pg., vierteljährlich 2.10 Mk., im Postgebiet 2.20 Mk., wenn frei ins Haus 2.60 Mk. voraus zahlbar. Wöchentliche Gratis=Beilage:„Illustriertes Sonntagsblatt“(Sseitig).: Die Abonnenten der„Wattenscheider Zeitung“ erhalten bei tödlichen Unfällen 425 Mk. Unfallunterstützung und haben jeden Monat 3 Zeilen Inserate gratis. S. Bestimmungen. Telegr.=Adr.: Zeitung. Telefon 181. Rotationsdruck und Verlag Carl Busch, verantw. Redakteur Bernhard Scholten, beide Wattenscheid. Postscheck=Kto Köln 8566. Anzeigen pro Nonpareillezeile oder deren Raum 15 Pfg., auswärts 20 Pfg., Reklamen 60 Pfg. pro Zeile. Bestimmte Platz= und Terminzusagen ausgeschlossen. Skonto(Rabatt) nur bei Zahlung sofort nach Erhalt der Rechnung. osssenseneenenennenssenneerehenen Feiertages Fronleichnam wegen erscheint am Donnerstag die Wattenscheider Zeitung nicht. Annoncen für die Mittwochs=Rummer, die auch am Donnerstag aufliegt, erbitten wir spätestens bis Dienstag nachmittag 5 Uhr. Verlag und Expedition der W. Ztg. Vermücheh. Die Verlobung in den Wolken. Der Gerichtshof in San Antonio, Texas, hat die Ehe von Frau Walter Brookings, der Frau eines bekannten amerikanischen Fliegers, geschieden. Als Grund für die Ehescheidung gab sie an, daß sie von den kühnen Flugkunststücken ihres Mannes„hypnotisiert“ gewesen sei. Frau Brookings ist die Tochter des früheren Gouverneurs von Pennsylvanien, William Brown. Vor Gericht erklärte sie, daß sie ihren Mann bei seinen Flügen in Palm Beach, Florida, kennen gelernt habe. Als er sie zu einem Fluge einlud, war sie von seiner Kühnheit und Geschicklichkeit derart bezaubert, daß sie ohne weiteres einwilligte, ihn zu heiraten. Die Hochzeit fand im Januar statt, und kurz darauf trat bei ihr die Ernüchterung ein. Als sie sich nach der Hochzeit in der Wirklichkeit fand, so sagte sie, befreite sie sich allmählich von dem hypnotischen Einfluß des Fliegers. Zum Schluß erklärte sie dem Richter, daß sie ihren Mann, abgesehen von seiner fliegerischen Tüchtigkeit, jetzt nicht länger mehr bewundern könne. Brookings war erst 25 Jahre alt, als er in einer Höhe von 350 Meter das Jawort von Frl. Brown erhielt. Er war aber schon einmal verheiratet und geschieden. Frauen als Spione. In England ist soeben ein Buch erschienen, das beweist, daß weibliche Spione nicht nur im Kino ihre aufregende Rolle spielen, sondern auch an wirklich kriegerischen Ereignissen beteiligt sind. Das interessante Buch, das aus der Feder einer Frau Johanna Brandt stammt und den Titel führt:„Das Kommando des Unterrocks“ oder„Burenfrauen im Geheimdienst", erzählt von zwei Frauen, Mutter und Tochter, die während des Burenkrieges Spionagedienste leisteten. Frau u. Fräulein Warmeloo, dies ist der Name der beiden Frauen, deren männliche Verwandte sämtlich in den Reihen der Buren kämpften, blieben auf ihrer Farm dicht vor den Toren von Pretoria auch nach dem Einzuge von Lord Roberts zurück. Trotzdem das Hauptquartier der Engländer in nächster Nähe war, richteten die beiden Damen einen regelrechten Spionagedienst ein und unterhielten ununterbrochen direkt unter den Augen der Engländer den Verkehr mit den Streitkräften der Buren, mit Präsident Krüger und Dr. Leyds aufrecht. Die Briefbeförderung geschah auf die verschiedenste und raffinierteste Weise. So wurde ein Brief in den Kopf einer Puppe gesteckt, die eine arglose englische Dame dem Töchterchen einer nach Kapstadt geflüchteten Burenfamilie mitbringen mußte. Botschaften von Krüger schrieb man mit Zitronensaft, so daß sie unleserlich blieben, bis der Empfänger das Papier erwärmte und durch die Wärme die Buchstaben sichtbar wurden. Fräulein Warmeloo wußte sich in den Besitz einer Kopie des geheimen englischen Eisenbahnfahrplanes zu setzen und ermöglichte es dadurch den Buren, die Militärzüge zu überfallen und den Proviant zu rauben. Sie war eines der rührigsten und mutigsten Mitglieder des„geheimen Komitees" und stand in dauernder Verbindung mit Kapitän Naude, dem berühmtesten Burenspion, dessen kühne Reiterkünste noch jetzt in Südafrika sprichwörtlich sind. Schließlich wurden die beiden Damen Warmeloo dennoch verdächtigt, sollten auf ihrer Farm verhaftet werden und konnten nur mit knapper Not bei Nacht und Nebel unter Mitnahme aller kompromittierenden Papiere entfliehen. Sie gingen nach Groningen in das Haus eines ihrer Parteifreunde, wo Fräulein Warmeloo sich bald darauf mit einem Holländer verheiratete und noch heutigen Tags lebt. Die Reise nach dem Monde. Jules Verne hat es sicher selbst als ein tolles Phantasiestück gehalten, als er seine Reise nach dem Monde in 49 Stunden zurücklegen zu können beschrieb. Jetzt hat ein Landsmann von ihm ausgerechnet, wie es tatsächlich möglich sein soll, dem Monde einen Besuch abzustatten. Man höre! Das Fahrzeug muß außergewöhnlich leicht sein und bedarf zum Aufwärtstrieb der Kleinigkeit von 414000 Pferdestärken. Da aber ein Motor außerhalb der Atmosphäre nicht funktionieren würde, müßte das Fahrzeug ähnlich wie ein Torpedo hochgeschossen werden, das Geschoß müßte so mächtig sein, das Fahrzeug über die Grenze der Erdschwere hinweg in die Anziehungssphäre des Mondes zu schaffen. Das Geschoß würde wenigstens eine Tonne wiegen. Die Flugzeit bis zur Grenze der Anziehungskraft der Erde dauert nur 24 Minuten 9 Sekunden; die zweite Etappe, neutrale Zone zwischen den Grenzen der Erd= und Mondschwere, dauert 48 Stunden 50 Minuten, und die dritte Etappe, von der Grenze der Mond=Anziehungskraft bis auf den Mond, nur 3 Minuten 46 Sekunden. Etwas kompliziert, diese Fahrt! Die Rechnung soll außerdem nicht stimmen, da es keine„neutrale Zone“ geben soll. v. Jagow und die ungesicherte Hutnadel. Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen, und bei dem ausnehmend schönen Wetter zogen natürlich viele Berliner hinaus in die schöne Umgebung der Reichshauptstadt, um ihre überreizten Großstadtnerven ein wenig zu erfrischen. So machte auch eine größere Gesellschaft einen Ausflug nach dem idyllisch gelegenen Rheinsberg und nahm bei dieser Gelegenheit auch eine Besichtigung des historischen Schlosses vor. Unter den Besuchern, die sich dem Rundgange anschlossen, fiel eine elegante Dame auf, die einen sehr modernen Frühjahrshut trug, aus dem ein mächtiger Hutspeer ganz unverhüllt herausschaute. Mit der Entrüstung über die Dame, die sich so über den letzten Polizeierlaß hinwegsetzte, paarte sich Mitleid mit dem Begleiter, der in steter Gefahr schwebte, von seiner schönen Begleiterin aufgespießt zu werden. Der ebenfalls elegante Herr erweckte ein doppeltes Interesse deshalb, weil seine markanten Züge vielen Besuchern bekannt vorkamen. Ein„Neugieriger" frug den Kastellan und erfuhr, daß der Herr— der Berliner Polizeipräsident von Jagow sei. — Schade, daß es nicht in Berlin war, sonst hätte der Polizeipräsident, bezw. seine Dame die Wirkung des bekannten Erlasses sehr bald erfahren müssen. Ein Flieger, der abdankt. Nachdem der amerikanische Flieger Lincoln Beachey in den letzten Jahren 7 seiner besten Freunde und Kollegen durch Flugzeugkatastrophen verloren hat, kündigt er jetzt den Entschluß an, nach diesen bitteren Erfahrungen nie mehr ein Flugzeug zu besteigen.„Ich habe genug,“ sagte er und zeigte die Liste von über 200 Fliegern, die bei ihrem gefährlichen Berufe umkamen.„Man hat mich in Amerika zwar den „Master Birdman“ genannt, aber in Wirklichkeit lockt nur eine Erwartung die Menge zu meinen Flügen: der heimliche Wunsch, mit anzusehen, wie etwas„passiert". Alle prophezeien mir, daß ich umkommen werde, und keiner möchte den Anblick versäumen. Und sie zahlen Eintrittsgeld in der Erwartung, mich sterben zu sehen. In Chicago bat mich im vergangenen Sommer die Mutter meines Freundes Pearny, ihm nicht noch mehr gefährlichere Tricks zu zeigen. Heute ist er tot. Die Frau meines Freundes Welsh flehte mich an, ihn davon abzuhalten, Spiralen zu fliegen. Er antwortete: „Beachey tut es, also muß ich es auch tun.“ Zwei Wochen später flog Welsh eine Spirale, ein Draht riß: und er kam um. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich ihn ermordet.„Sie haben ihn dazu gebracht,“ erklärte mir die Witwe bitter. Kurz darauf schickte mir Mrs. Ely Eintrittskarten zurück und schrieb:„Mein Sohn Eugen wäre heute noch bei mir, wenn er Sie nie fliegen gesehen hätte.“ Und so habe ich mir denn gelobt, nie wieder ein Flugzeug zu besteigen.“— Beachey gilt als einer der kühnsten und besten Flieger Amerikas. Der Verkannte.„Ach, Oskar, Papa hat bei dem letzten Bankkrach sein ganzes Vermögen verloren— aber, nicht wahr, deshalb machst Du unsere Verlobung doch nicht rückgängig?“—„Wie?— eine solche Schlechtigkeit hast Du mir auch nur einen Augenblick zugetraut?! Da fehlte Dir also das felsenfeste, unerschütterliche Vertrauen, daß ein Weib blindlings zu ihrem Manne haben muß!— Leben Sie wohl, mein Fräulein!“ Zwangslage. Bürger:„Ich habe Ihnen doch die 50 als Schlafgeld gegeben, und nun sitzen Sie hier und versaufen das Geld?“— Stromer:„Entschuldigen Sie, bester Herr, ich hab' vor Freud nicht schlafen können, und da vertrink' ich das Geld eben auf Ihr Wohl!“ Aus der Schule. Lehrer:„Huber, sage mir, was sind. Menschenaffen?“—„Die Räusch', Herr Lehrer!" Geschäftseifer. Der Zigarrenhändler Jonas nimmt es mit seinem Beruf sehr genau. Gestern war sein Laden auf kurze Zeit geschlossen; die Kunden verständigte folgender Zettel:„Lasse mich trauen. In 15 Minuten zurück.“ Wattenscheider Arrunden. Nr. 21.— 1429, 3. Dez ember. Werner von der Heide und Stiene, seine Ehefrau, verkaufen vor dem Bochumer Richter Roseir Schowerk im Gerichte zu Wattenscheid den Wattenscheider Kirchspielsleuten für das Primissariat Land unter dem Flurnamen„de Dwer" bei den drei Weiden oberhalb von Westenfeld. Zeugen: Heiurich Brechten(Brechtmann), Heinrich over de Beke(Beckmann), Hannes Husmann, gehuldete Frohnen, Holle von Westenfeld, Gerwin von Günnigfeld, Ridder von Westenfeld, Lobbert Köster. Ich Roseir Schowerck, Richter tho Bochem to der tyd, do kundich allen luden und bekenne openbare yn desem breve, dat vor my synt komen yn dat gerichte, dar ich eyn recht gheheget gerichte saet yn stade und yn stole des gerichtes to Wattenschede, Werner van der Heyde unde Styne syen echte husvrowe und bekanden dar vor my, dat sey myt eren guden willen und gansen vorbedachten mode hedden vercocht und vercochten myt enen rechten steden vasten erffkope rechtliken und redeliken dryer lopenzede landes, geheyten dey Dwer und scheyt op dey drey wyden boven Westenvelde so wo dat vurscreven land myt syner thobehoringen und rechte gelegen ys, den kerspelsluden van Wattenschede yn behoeff der vromyssen erfliken, eweliken und ummerme to hebn und to besitten um ene summe geldes, als dey vurscreven vercoper vor uns bekanden den en to eren willen van deme vurscreven kerspelsluden wol betalt were. Und dese vurscreven Werner und Styne, echte lude, synt vor my yn dem vurscreven gerichte des vurscreven landes myt alle synem rechte, als dat gelegen ys, rechtliken und redeliken utgegaen und hebe darvan vertichnisse und oplatinghe myt handen und myt munde, als gewontlich und recht ys, yn hand und yn behoeff des kerspels und der vromissen gedaen. Und to ener waren tughe deser vurscreven puneten heb i Roseir vorscreven richter myn segel von gerichtes wegen um bede willen beider partyen by des vursereven Wernes(!) segel an desen breiff gehangen. Hir waren over und ane Hinrick Brechten, HinVon Dr. Eduard Schulte. rik over dey beke, Hannes Husmann, gehuldede vronen, und dey Holde van Westenvelde, Gerwin van Gunninevelde, dey Ridder van Westenvelde, Lobber Coster, dey hir er orkunde ik myt en und sey myt my op enfangen hebt. Gegeven yn den jaren unses hern Jesu Christi dusent veirhundert und negen und twintich oppe sunte Barbaren avent der hilgen juneffrowen. Original, Pergament, 23½:13 cm; an Pergament= streifen Siegel des Roser Schowerk(Hausmarke) und ein Siegeleinschnitt, Siegel des Werner van der Heyde ab. Nr. 22.— 1430, 11. November. Diederich von Düker=Lipperheide versetzt den Wattenscheider Kirchmeistern Gerwin von Günnigfeld, Hannes Ridder von Westenfeld und Lobbert Köster für das Primissariat und den Beleuchtungsfonds Land in der Flur„Bergelen" zwischen der Holzwiese und dem Sevinghäuser Kirchweg gegen ein Darlehn von zehn Mark und behält sich unter verschiedenen Bedingungen das Wiederlöserecht vor. Ich Diderik Dücker van der Lipperheide doe kundich allen lüden, dey dessen breiff zeyn off horen lesen, dat ich myt willen all myner rechten erven hebbe gesat und sette rechtliken und redeliken overmyds dessen breyve der vromysse ond deme gelochte des hilgen sacraments in der kerken to Wattenschede dryer schepelsede landes an eme stucke, gelegen in den Bergelen und scheytet myt eme ende op dey holtwyssch und myt dem anderen eynde over den Sevynehüser noitwech, vor teyn marck gudes geldes, as to Boichem genge und geve synt, dey my to mynen willen wol betalt synt. Und ich und myne erven mogen dat vorsereven land alle jar op sunte Peters dagh ad cathedram achte dage vor off achte dage na unversümet wederloysen van der vürsereven vromysse und gelochte vor teyn marck gudes geldes a vorscreven ys. Und ich und myne erven solen der vorscreven promysse (Nachdruck verboten.) und dem gelochte des vorsereven landes waren schultffry und schotevry und in rechter leenscher wer behailden sunder affslach der vorsereven summen geldes wynte so lange, dat wy dey wederloyse gedaen hebben so vorgescreven steit sunder argelist. Und ich Diderick vorscreven sy des vorscreven landes utgegaen und hebbe dat opgelaten und hebbe darop vertegen myt hande und myt munde als recht ys in hande Gerwyns van Gunnynckvelde, Hannes Nydders van Westenvelde und Lobbert Costers, kerckmeister to Wattenschede in der tyd, to nut und behoyff der vorscreven vromysse und gelochte, so dat ich und myne erven an dem vorscreven lande neyn ansprake noch recht mer hebben noch doen ensolen noch enwelt in geynreleye wys wynte so lange, dat wy dey wederloyse so vorscreven steit gedaen hebben. Hedden oick deygene, dey dat land underhebben, to der tyd wan ich offt myne erven dat land wederloset, enyge vette jar darane, so solen sey er vetten jar utslyten und geven my offt mynen erven ye des jars van yüweliken schepelsede enn schepel karns to schult dey vetten jar ot sunter argelist. Oick so ys gevorwerdet, offt sake were dat dey vorscreven vromysse nycht vartengenge offt hyr namaels weder affqueme, dat dan dyt vorscereven land offt dey vorscreven teyn marck alleyne sollen horen und deynen in dat gelochte des hilgen sacraments in der kerken to Wattenschode vorgescreven. Alle dese vorgescreven punte dey heb ich Diderick Düker van der Lypperhey de vorgesereven gelovet und gesekert in guden truwen vor my und myne erven wair stede und vast to haildene sunder irhande nyevunde und argelist. Und hebbe des to guden tuge der wairheit myn segel vor my und myne erven an desen breiff gehangen. Datum anno Domini millesimo quadringentesimo tricesimo ipso die sancti Martini episcopi et confessoris. Original, Pergament 28:14 cm; am Pergamentstreifen Siegel des Diderich Duker; Rückaufschrift: Lumen. (Fortsetzung folgt.) Das Ergebnis der Landtagswahl. In Preußen fanden gestern die Wahlen zum Abgeordnetenhause statt. Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen haben die Wahlen an der Zusammensetzung des Hauses kaum etwas geändert. Von den 276 Wahlbezirken waren allein 85, in denen den bisherigen Mandatsinhabern keine Gegenkandidaten gegenübergestellt sind. In der Mehrzahl handelt es sich um unbestrittene Mandate der Konservativen und des Zentrums. Von den übrigen Resultaten verzeichnen wir nachstehend die Ergebnisse in Westfalen und in der Rheinprovinz: Regierungsbezirk Arnsberg. Gelsenkirchen(St. u. L.).(Bisher: Grunenberg Z.) Wahl Bergassessors Hasenclever(natlib.) sicher. Bochum(St. u. L.), Herne(St.).(Bisher: Bartscher Z.) Die Wahl des Bergwerksdirektors Althoff(natlib.) mit 650 Wahlmännern ist sicher. Das Zentrum erhielt 285, die Sozialdemokratie 84. Hattingen, Witten(St.).(Bisher: Knupe Rl.) Wiederwahl Knupe Nl. mit großer Mehrheit sicher. Dortmund(L.).(Bisher Gronowski Z.) Stichwahl zwischen Rechtsanwalt Dr. Cremer und Bergarbeiterführer Hanemann Sd. Hamm(St. u. L.), Soest.(Bisher: Schulze=Pelkum K., Fromme Nl.) Wahl Schulze=Pelkum(kons. und Generalsekretär Fuhrmann(natlib.) mit 392 Stimmen sicher. Zentrum erhielt 252, Volkspartei je 28, Soz. je 71. Hagen(St. u. L.), Schwelm.(Bisher: Bilstein Vp., Dr. Crüger Vp.) Die Wahl von Bouchs ein Rl. und Crüger Vp. mit je 682 Wahlmännern ist sicher. König soz. und Ludwig ssoz. erhielten je 166, Zentrum 34. Wittgenstein, Siegen.(Bisher: Macco Nl.) Gewählt: Macco Rl. Altena, Lüdenscheid(St.), Iserlohn(St. u. L.).(Bisher: Haarmann Rl., Hirsch Rl.) Geheimer Justizrat Haarmann Rl., Syndikus Hirsch Nl., mit 555 Stimmen. Das Zentrum erhielt 110, die Sozialdemokratie 84 Stimmen. Olpe, Meschede.(Bisher: Klocke Z.) Gewählt: Geh. Baurat Gerlach 8. Lippstadt, Arnsberg, Brilon.(Bisher: Schwarze 8., Dinslage Z.) Gewählt: Amtsger.=Rat Schwarze Z., Landger.Rat Dinslage 3. 81 4 10 Regierungsbezirk Minden. Warburg, Höxter.(Bisher: Albers Z., Wuermeling 8.) Gewählt: Rentner Albers Z., Ober=Reg.=Rat Dr. Wuermeling 8.„ g. G 6 Wiedenvruck, Padervorn, Buren.(Bisher: Humann Z., v. Savigny Z.) Gewählt: Landwirt Humann Z., Landrat Dr. v. Savigny 6. Herford(St. u. L.), Halle, Bielefeld(St. u. L.)(Bisher: Lieneweg K., Meyer zu Jerrendorf Nl., Siebert K.) Gewählt: 324 soz., 239 kons. und 228 natlib. Wahlmänner. Die Christlich=Sozialen erhielten 76, die Volkspartei 75 Stimmen. Die Resultate aus dem Kreise Halle fehlen noch. Minden, Lübbecke.(Bisher: Sültemeyer K., Sielermann K.) Gewählt Sültemeyer K., Sielermann K. Regierungsbezirk Münster. Münster(St. u. L.), Koesfeld.(Bisher: Leppelmann Z., Schmedding Z.) Gewählt: Gutsbes. Leppelmann Z., Landesrat Schmedding o.„„„„„ Steinfurt, Ahaus.(Bisher: Herold z., Coyuus 6.) Gewählt: Landesökonomierat Herold Z., Fabrikant Cohaus Z. Tecklenburg.(Bisher: v. Gescher K.) Gewählt: v. Gescher K. Lüdinghausen, Beckum, Schulte Z., Frhr. v. Twickel Schulte g., Rittergutsbes. v. Regierungsbezirk Düsseldorf. Essen= Stadt: Bisher Dr. Bell(Ztr.), Ergebnis Dr. Bell 465, Pfarrer Rachel(natl.) 271, Hähnsen(Soz.) 4, 157 Stichwahlen, Wiederwahl von Dr. Bell wahrscheinlich. Essen=Land: Bisher Giesberts(Ztr.), gebnis Giesberts 677, Bergmann Herzbruch 259, Schmidt (Soz.) 59, 20 Stichwahlen. Wiederwahl Giesberts gesichert. Duisburg, Oberhausen Dr. Beumer(natl.) 594, Arbeitersekretär Klost(Ztr.) 182, Hengsbach(Soz.) 119, 25 Bezirke stehen noch aus. Die Wahl von Dr. Beumer gesichert. Ergebnis 1908: Nationalliberale. 906 Wahlmänner, Zentrum 266. 8 Mörs: Vorster(freikons.) 460, Mutler(Soz.) 28 Wahlmänner. Gewählt Vorster. Die Zentrumsanhänger hatten keine eigenen Wahlmänner und stimmten für den Freikonservativen. Mülheim(Ruhr): Geh. Baurat Mathies(natl.) 489, Bergarbeiter Sauermann(Ztr.) 353, 65 Soz. 194 Stichwahlen. Stichwahl zwischen Natlib. und Zentrum.— Ergebnis 1908: Nationalliberale 495 Wahlmänner, Fentrum 464, Sozialdemokratie 37. In der Stichwahl siegte der Zentrumskandidat. Kleve: Rittergutsbesitzer Freiherr v. Loe(Ztr.), ne Gegenkandidaten. Geldern=Kempen: Höveler(Ztr.) und Unterberg(Z.) gegen Moldenhauer und Brües(natl.) wiedergewählt. Neuß, Grevenbroich, Krefeld: Marx(Ztr.) u. Graf Spee(Ztr.) mit überwiegender Mehrheit wiedergewählt. M.=Gladbach, Rheydt: Gewählt für Hager(Z.) und Gronowski(Ztr.), 668 Stimmen, die Nationallib. Bongartz und Saffran 185, 3 ausstehende Bezirke ändern nichts an dem Ergebnis. Hager und Gronowski gewählt. Bisher 2 Ztr.„.(224. Elberfeld: Schuldir. Dr. Hinzmann(nalks.] und Fabrik. Gantert(Fr. Vp.) 377, Dr. de Weerth(freik.) 274, Gewehr und Haberland(Soz.) 336. 158 Stichwahlen. Ergebnis 1908: Nationalliberale und Freisinnige 544, Sozialdemokraten 349, Konservative 231. In der Stichwahl wurden die liberalen Kandidaten mit Hilfe des Zentrums gewählt. Leunep=Mettmann: Die Wiederwahl (natl.) gesichert. Regierungsbezirk Köln. Köln(Stadt)(Bisher: Trimborn Z., Die Wiederwahl von Justizrat Trimborn theker Frank(Z.) gesichert.. 8 Köln(L.), Bergheim, Euskirchen.(Bipher: Deuer Z., Heß Z., Pieper Z.). Gewählt: Gutsbesitzer Decker, Z., Kreisschulinspektor Dr. Heß Z., Generaldirektor Dr. Pieper 8. Rheinbach, Bonn(St. u. L.).(Bisher: Faßbender Z., Hauptmann Z.) Gewählt: Dozent Pros. Faßbender 3., Universitätsprofessor Dr. Hauptmann 8. Siegkreis, Mülheim a. Rhein(St. u. L.), Wipperfürth.(Bisher: Becker Z., Beyer Z., Brors Z.) Wahl der Zentrumskandidaten, Landgerichtsrat Dr. Bekker, Brors, Eisendreher, Schmidt, ist sicher. Gummersbach, Waldbroel.(Bisher: Krawinkel Nl.) Gewählt: Kommerzienrat Krawinkel Nl. Warendorf.(Bisher: Wester 3.) Gewählt: Gutsbes. Wester Twickel 3. von Lucas Frank Z.). (Z.) undApoRegierungsbezirk Koblenz. Altenkirchen=Neuwied. Gewählt Zentrum 312, Konervative 85. Christlich=Sozial 6 und Nationalliberale 220 Stimmen. Infolge Kompromisses zwischen Zentrum und den Konservativen ist die Wahl Gerhardus(Ztr.) und Heckenroth(kons.) sicher. Bisher 1 Zentrum und 1 Konservativer. Wetzlar. Stichwahl zwischen Krueger(natlib.) 84 Stimmen und von Bodelschwingh(kons.) 74 Stimmen. Die Volkspartei gibt den Ausschlag. Bisher von Rath (nationalliberal.) Koblenz(Stadt und Land), St. Goar: Senatspräs. Wellstein(Ztr.), Geh. Justizrat Müller(Ztr.), keine Gegenkandidaten. Adenau, Ahrweiler: Amtsgerichtsrat Kuhn(Zentr.), keine Gegenkandidaten. Hauptwahler gron.! Berlin, 17. Mai. Um 12 Uhr waren die Resultate aus 221 Wahlkreisen bekannt. Das Ergebnis stellt sich wie folgt: Gewinn= und Verlust=Liste. Konservative+ 7 Freikonservative+ 1 Nationalliberale+ 8 Volkspartei+ 1 Zentrum+ 1 Sozialdemokraten+ 1 — 7 — 4 — 3 — 4 — 4 — 0 Wie der neue Landtag aussieht. Berlin, 17. Mai. Der neue Landtag wird sich in der Hauptsache von dem vorhergegangenen wenig unterscheiden. Die Verschiebungen halten sich bisher in engen Grenzen, und Gewinne und Verluste der Parteien gleichen sich so ziemlich aus. In der Hauptstadt des Königreichs scheint die Vertretung der Mandate die alte bleiben zu sollen. Der Ansturm der Sozialdemokraten bedroht hier allerdings den Fortschritt in 2 Kreisen ganz erheblich, und ein Vorortwahlkreis ist in die Hände der Sozialdemokratie übergegangen. Die Zahl der Stichwahlen hält sich in mäßigen Grenzen; auf das Gesamtbild des neuen Hauses wird ihr Ausfall keinen wesentlichen Einfluß ausüben. In der Hauptsache dürfte also alles beim alten bleiben. An neuen Männern werden in das Abgeordnetenhaus einziehen der sozialdemokratische Bergarbeiterführer Hue, der altnationalliberale Geschäftsführer Fuhrmann, der Vorsitzende des Bauernbundes Wachhorst de Wente, ferner die Fortschrittler Kanzow, Münsterberg und Haase-Görlitz. Berlin, 17. Mai. Bis 7 Uhr können in 250 Wahlkreisen 354 Abgeordnete als gewählt gelten. Diese verteilen sich auf die einzelnen Parteien wie folgt: 123 Konservative, 42 Freikonservative, 55 Nationalliberale, 25 Volksparteiler, 96 Zentrum, 4 Polen, 2 Dänen und 7 Sozialdemokraten. An 34 notwendig werdenden Stichwahlen sind beteiligt: 13 Konservative, 8 Freikonservative, 17 Nationalliberale, 10 Volksparteiler, 4 Zentrum, 1 Pole, 1 Bund der Landwirte, 1 DeutschSozialer und 11 Sozialdemokraten. Deutschland. Die Vermählung der Prinzessin Viktoria Margarete. Berlin, 17. Mai. Zu der Vermählung der Prinzessin Viktoria Margarete mit dem Prinzen Heinrich 33. Reuß j. L. ist gestern nachmittag der Fürst Reuß j. L., der gleichzeitig seinen Antrittsbesuch am Berliner Hofe macht, mit dem Erbprinzen und der Prinzessin Viktoria Feodora hier eingetroffen. Auf dem Bahnhof war zum Empfang Prinz Eitel Friedrich in Vertretung des Kaisers erschienen. Erhöhung der Postbeamten=Gehälter. Berlin, 17. Mai. Die Regierung wird den Antrag des Reichstages auf Erhöhung der Gehälter für die Postbeamten, soweit sie ihm zugestimmt hatte, demnächst dem Bundesrate vorlegen, ohne einen besonderen Gesetzentwurf aufzustellen. Die Zustimmung des Bundesrats dürfte genügen, um die dienstlichen Aufbesserungen am 1. Oktober in Kraft treten zu lassen. Reichslustgesetz. T Berlin, 17. Mai. Dem Verneymen nach wird dem Reichstage noch in diesem Jahre ein Reichsluftgesetz zugehen. Ursprünglich war beabsichtigt, den Entwurf schon im April einzubringen; es ist aber eine neue Redigierung notwendig geworden. Voraussichtlich wird derselbe auch eine Bestimmung über die Behandlung fremder Luftschiffe enthalten, die auf deutschem Boden landen. Zu den Anschuldigungen gegen Krupp. Berlin, 17. Mai. Wie verlautet, hat der Staatssekretär v. Tirpitz auch in seinem Ressort eine Untersuchung veranlaßt, ob etwa Beamte des Reichsmarineamts an den angeblichen Verfehlungen bei Krupp beteiligt gewesen sind. Die Untersuchung sei jetzt mit dem Ergebnis abgeschlossen worden, daß keinerlei Verdacht sich rechtfertigen lasse. Eine Jubiläumsgabe der Stadt Berlin. Berlin, 17. Mai. Zum Regierungsjubiläum des Katsers will auch die Stadt Berlin eine Gabe beisteuern. Sie will das Projekt der Erweiterung der Universität in einer glücklichen und dem Stadtbild zur Zierde gereichenden Weise lösen und hat darüber ihrer Stadtverordneten=Versammlung eine entsprechende Vorlage gemacht. Die schwedische Königin in Karlsruhe. Karlsruhe, 17. Mai. Die Königin von Schweden ist in Begleitung ihrer Schwiegertochter, der Prinzessin Wilhelm, zu mehrtägigem Besuch ihrer Mutter, der GroßherzoginWitwe Luise, hier eingetroffen und hat im Residenzschloß Wohnung genommen. hat die elsaß=lothringische Regierung beim Bundesrat eine Ergänzung des Vereinsgesetzes vom 19. April 1908 und die Einführung des Reichspreßgesetzes unter Hinzufügung einer Bestimmung über den Betrieb ausländischer Druckschriften für die Reichslande beantragt. Holland. Antimilitaristen in der holländischen Marine. Haag, 17. Mai. Vorgestern ist ein Transport von 100 Seeleuten von Indien abgegangen, von denen 97 wegen antimilitaristischen Verhaltens aus den Diensten entlassen werden sollen. Dänemark. Zur Tagung der internationalen Seerechtskonferenz. Kopenhagen, 17. Mai. Der König empfing gestern vormittag die Mitglieder der internationalen Seerechts=Konferenz und sprach seine Freude darüber aus, die Konferenz in Kopenhagen versammelt zu sehen, und wünschte ihren Arbeiten den besten Erfolg. Der König unterhielt sich angeregt mit den vorgestellten Herren. Frankreich. Die französischen Rüstungen. Paris, 17. Mai. Der Kriegsminister hat den Kriegskommandeuren die Weisung erteilt, den Bau der neuen Kasernen möglichst zu beschleunigen. Es wird angenommen, daß die neuen Kasernen nur 1 E.dgeschoß und nur ausnahmsweise 1 Stockwerk haben sollen. Bezüglich der Meldung über die beabsichtigte Errichtung eines 21. Armeekorps wird erklärt, daß dieser Plan erst nach der Bewilligung des Gesetzes über die 3jährige Dienstzeit verwirklicht werden könne. Zum Sitz des künftigen Armeekorps sei jedenfalls Epinal bestimmt. Italien. Vom Papst. T Rom, 17. Mai. Der Heilige Vater empfing gestern den neuen Koadjutor, den Benediktiner Abtprimas Frhr. von Stotzingen von Maria Laach in Audienz. Rücktritt des Bürgermeisters von Rom. Rom, 17. Mai. Bürgermeister Nathan von Rom hat nach 6jähriger Amtstätigkeit seinen Rücktritt angekündigt. Rußland. Der Sicherheitsdienst für die Zarenreise nach Berlin. Petersburg, 17. Mai. Gestern verließen 212 russische Kriminalbeamte Petersburg, um sich über Warschau nach Königsberg zu begeben. Sie stellen die zweite Kolonne des Sicherheitsdienstes für den Zaren dar, denn bereits in der vorigen Woche gingen 51 Beamte nach Warschau ab. Von Königsberg aus werden die Beamten über die vom Zaren zu durchfahrende Strecke verteilt werden. In Berlin und Potsdam selbst wird für den Zaren ein sehr kleiner Sicherheitsdienst russischerseits in Tätigkeit treten, da die preußische Polizei diesen Dienst zu besorgen hat. Amerika. Washington, 17. Mai. Die amerikanische Gesellschaft für internationale Verständigung hat an Kaiser Wilhelm zu seinem Regierungsjubiläum durch Vermittlung der deutschen Botschaft eine Adresse abgeschickt, in der sie dem Kaiser für seine Bemühungen zur Erhaltung des Friedens dankt. Die Adresse schließt mit den Worten:„Wir beglückwünschen Euer Majestät zu dem bemerkenswerten Fortschritt, den Deutschland auf allen Gebieten menschlichen Strebens während der friedlichen, glücklichen und zivilisatorischen Regierung Eurer Majestät genommen bat.“. Vom Baltan. Durazzo, 17. Mai. Die provisorischen Behörden der neuen albanischen Regierung versammelten sich in Croia, der Geburtsstadt Skanderbegs, wo sie die Flagge hißten. Nach Durazzo flüchtete eine Anzahl von Kaufleuten und reichen Privatleuten, um sich der Leistung der von Essad Pascha auferlegten bedeutenden Abgaben zu entziehen. Transportdampfer werden baldigst erwartet, worauf die noch mit Waffen in Durazzo weilenden türk. Soldaten eingeschifft werden sollen. Frankreichs Haltung in der Balkankrise. Paris, 17. Mai. In der Kammer betonte Pichon in Beantwortung einer Interpellation über die Haltung Frankreichs in der Balkankrise, die Tätigkeit Frankreichs sei von Anfang an darauf gerichtet gewesen, unter den Mächten die Einigkeit aufrechtzuerhalten. Es habe sich vor allem darum gehandelt, dem Balkankriege rasch ein Ende zu machen. Durch die Tätigkeit der Londoner Botschafterkonferenz und der Petersburger Botschafterkonferenz sei die Krisis, welche Europa bedroht habe, beendet. Die verdienstvolle Weisheit Oesterreichs die friedliche Haltung Rußlands und die friedliche Gesinnung Europas hätten zu diesem Ergebnis hervorragend beigetragen. Diese Politik der Einigkeit, der Eintracht, des Fortschrittes und des Friedens werde Frankreich fortsetzen und im Einklange mit seinen Freunden und Verbündeten seine Interessen wahren, eine Politik der Mäßigung und Versöhnlichkeit befürworten, indem es den begründeten Rechten der verbündeten Balkanstaaten Rechnung trage und die wirtschaftliche Entwicklung der Türkei fördere. Darauf trat Denis Cochin dafür ein, daß Frankreich angesichts der neuen Verträge über die Bagdadbahn seine alten Rechte im Orient wahren müsse und nicht leer ausgehen dürfe. Pichon erwiderte, daß die Regierung die moralischen und wirtschaftlichen Interessen Frankreichs nicht vergesse, weder in Syrien, noch sonstwo in einem Teile der asiatischen Türkei. Darauf wurde eine die Erklärung der Regierung billigende Vertrauenstagesordnung einmütig durch Handaufheben angenommen. Die türkischen Reformen in Kleinasien. Konstantinopel, 17. Mai. Die Besetzung der Generalinspektorstellen für die 5 Vilajets in Kleinasien, die zur Durchführung des Reformwerkes in Kleinasien dienen sollen, wird in der Weise erfolgen, daß Hakki Pascha West Anatolien, der gegenwärtige Botschafter in Wien, Hussain Hilmi Pascha, Syrien, der jetzige Wali von Beirut, der energische Hasim Bei, Arabien und der Handels= und Ackerbauminister Schelal Bei Armenien und Kurdistan erhalten. Generalinspektor des Zentralvilajets wird Alc Munif Bei, der frühere Kali von Agdana. Der Prinz Heinrich=Fluß. Karlsruhe, 16. Mai. Dem Start zum PrinzHeinrich=Flug heute morgen wohnten Prinz Max von Baden, Kultusminister Dr. Boehm und der preußische Gesandte von Eisendecher bei. Leutnant Schneider wird vorerst nicht starten. Leutnant Castner ist um 8,10 Uhr zum direkten Flug nach Straßburg aufgestiegen. Prinz Heinrich ist heute morgen nach Pforzheim gefahren. Pforzheim, 16. Mai. Von Karlsruhe kommend landeten hier vorschriftsmäßig Lt. Coerper 6,34 Uhr, Oberlt. Beaulien 5,36 Uhr, Ing. Thelen 6,55Uhr, Lt. Carganico 6,58 Uhr, Oberlt. Teufert 7,12 Uhr, Lt. Schneickaln 7,15 Uhr, Oberlt. Barends 7,16 Uhr, Lt. Zwickau 7,09 Uhr, Oberlt. Donnevert 7,12 Uhr, Ing. Schlegel 7.06, Lt. Engwer 7,33 Uhr, Lt. Jolv 7,38 K Uhr, v. Hiddessen 7,44 Uhr, v. Thüna 7,28 Uhr, v. Haller 7,45 Uhr, Canter 7,52 Uhr, auch Lt. Geyer landete, Oberlt. Ehrhardt mußte in Vaihingen infolge eines Zylinderbruches eine Notlandung vornehmen. Leutnant Schulz ist bei Groß=Glattbach gelandet. Auch Lt. Zwickau ist hier angekommen, er erlitt einen Benzintankdefekt und will erst abends nach Straßburg weiterfliegen. Oberlt. Teufert, der um 8,07 Uhr hier abfuhr, erlitt in der Nähe einen Zylinderbruch. Lt. Schulz landete später um 9,25 Uhr ohne Begleitoffizier, weil der Motor diesen nicht mehr trug. Hier liegen nur noch Oberlt. Teufert, Lt. Zwickau und Schulz. Prinz Heinrich reiste um 10,05 Uhr nach Straßburg zum Diner beim Kaiserlichen Statthalter. Straßburg, 16. Mai. Um 7,45 Uhr kam der 1. Flieger, Oberlt. Beaulieu, in Straßburg an und landete auf dem Poligon. Bis 10 Uhr trafen 16 Flieger ein. Die fehlenden.6 Flieger sind teilweise wegen Motordefektes, teils wegen Benzinmangels noch unterwegs und werden heute nachmittag hier erwartet. Als 1. kam um 7,43 Uhr, wie erwähnt, Oberlt. Beaulien in Sicht und landete um 7,45 Uhr glatt vor dem Schuppen der Fliegerstation. Als 2. traf Lt. Coerper um 8,11 Uhr ein, dann folgten fast gleichzeitig um 8,15 Uhr Ingenieur Thelen und Lt. Carganico, um 8,25 Uhr landete Lt. Castner, der außer Konkurrenz direkt von Karlsruhe hierher flog; ferner trafen ein Ingenieur Schlegel um 8,40 Uhr, Lt. Geyer 8,47, Joly 9,05 Uhr, v. Hiddessen gleichfalls 9,05 Uhr die Oberleutnants Barends 9,16 Uhr und Donnevert 9,18 Uhr, die Leutnants Schmickaly 9,27 Uhr, von Haller 9,28 Uhr, Frhr. v. Thüna 9,29 Uhr, Engwer 9,46 Uhr, Canter 9,35 Uhr. Weitere Flieger sind vorläufig nicht zu erwarten. Um 8,30 Uhr traf der Statthalter Graf Wedel mit seinem Adjutanten auf dem Flugplatze ein, wo u. a. Staatssekretär Zorn von Bulach und der Polizeipräsident erschienen waren. Das Wetter ist prächtig. T Karlsruhe, 17. Mai. Der Start zu der Ergänzungsübung Freiburg=Neubreisach ist auf heute früh 4 Uhr angesetzt. Die Flugstrecke ist 220—230 Km. lang, bei schlechtem Wetter fällt die Uebung aus. Prinz Heinrich wird im Luftschiff von Freiburg nach Neubreisach fahren. Ueber die Kriegslage besagt ein Anschlag der Oberleitung. Starke rote Kräfte sind gegen den Oberrhein vorgegangen, haben Neubreisach auf dem linken Rheinufer eingeschlossen und die Süd- und Westfront angegriffen. Die bei Eichwald und Neuenburg auf das rechte Rheinufer übergesetzten roten Streitkräfte wurden bei Freiburg durch blaue Truppen geschlagen, konnten sich aber südlich des Neuagenbaches und des Möhlinbaches, anscheinend in der Linie Hartheim=Stauffen, festsetzen. 24. Evangelisch=Sozialer Kongreß. Hamburg, 16. Mai. In der gestrigen letzten Hauptversammlung der 24. Tagung des Evangelisch=sozialen Kongresses erstattete zunächst der General=Sekretär Pfarrer Lic. Wilhelm Schneemelcher(Berlin=Rummelsburg) den Jahresbericht. Der Redner fühnte dabei aus: Der Evangelisch=soziale Kongreß ist ein Sprechsaal. Wir wollen aber auch, praktische Arbeit leisten, mit Reden allein ist es nicht getan, sonst bleibt alles leeres Gerede. In der Provinz Sachsen ist ein Verband gegründet worden, der sich dem Evangelisch=sozialen Kongreß angeschlossen hat. Dort sollen Weltanschauungs=Fragen erörtert werden, die jeden angehen, sowohl Sozialdemokraten wie Nichtsozialdemokraten. Die Abende werden von den Sozialdemokraten sehr häufig besucht. Dieser Verkehr mit den Sozialdemokraten, dieses Suchen neuer Wege ist unbedingt notwendig, damit die ungeheure geistige Kluft, dieser Haß unter den einzelnen Ständen verschwindet. Die Presse, die man in gewissen Kreisen die Scharfmacherpresse nennt, hat uns seit je für verkappte Sozialdemokraten gehalten. Seit dem vorigen Jahre aber jubelt sie uns zu, da Professor Dr. v. Wiese und Professor Rade auf dem vorigen Kongreß auf die Schäden der Sozialpolitik hingewiesen. Davon kann nicht im geringsten die Rede sein. Der Evangelisch=soziale Kongreß muß stets sozialreformerisch sein. Hierauf sprach Professor Dr. Wilbrandt=Tübingen über die Bedeutung der Konsumgenossenschaften. Der Redner meinte, daß die Polemik gegen die Konsumvereine auf einen Mangel an Verständnis für die Bedeutung der Sache beruhe. Die Bekämpfung der Konsumgenossenschaften im Namen des Mittelstandes laufe darauf hinaus, daß um des kleinen Restes willen, der von den Selbständigen noch übrig sei, der großen, längst in die Abhängigkeit gestürzten Masse verwehrt werde, sich emporzuringen zu einem gemeinschaftlichen Eigentum, das in der einzig möglichen Form die verlorene Selbständigkeit wieder herstelle. Die Bekämpfung der Konsumgenossenschaften als sozialdemokratische Bewegung erschwere eineEinrichtung, die tatsächlich neutral sei. In der Debatte meinte u. a. Bürgerschaftsmitglied Waechtler=Hamburg daß Konsumgenossenschaften nur berechtigt seien, wenn sie billiger und besser als die Kleinhändler lieferten. Das sei in Hamburg aber nicht der Fall.— Geheimrat Professor Adolf Wagner stimmte im allgemeinen dem Referenten zu. Er führte aus: Der Mittelstand soll die Schuld an seinem Ruin nicht nur den Konsumvereinen in die Schuhe schieben, sondern vor allen Dingen den Warenhäusern. Gegen diese sollten sich die Mittelständler wenden, nicht gegen die gesunde Einrichtung der Konsumvereine. Die Konsumgenossenschaften sind sozialistisch im weiteren Sinne des Wortes. Der Sozialis= mus ist etwas viel Besseres und Höheres als der Sozialdemokratismus. Die Sozialdemokraten sind nicht berechtlgt, den Sozialismus als für sich allein reserviert in Anspruch zu nehmen. Wir mssen Sozialisten im gesunden Sinne des Wortes werden, aber wir dürfen vor dem Wort auch keine Angst haben, denn das wäre eine Feigheit. Der maßlose Luxus, der heute getrieben wird, hat bedenkliche sittliche Folgen nach unten hin, indem die unteren Volkskreise ihn mitzumachen trachten. Wir müssen nicht allein zu kleine Einkommen bekämpfen, sondern auch die zu großen. Nach weiterer unwesentlicher Debatte erklärte der Vorsitzende Professor D. Baumgarten die Arbeiten des Kongresses für erledigt und schloß mit Dankesworten an die Teilnehmer. Dortmund, 17. Mai. Für die Verhandlung wegen der Aktendiebstähle Bonnekoh und Genossen ist in der nächsten Schwurgerichtsperiode der 4. und 5. Juni anberaumt. Elberfeld, 17. Mai. Die Strafkammer hat am 31. Oktober 1912 den Buchbinder Emil Becker von Ohligs wegen Körperverletzung zu 3 Mon. Gef. verurteilt. In dem Hause des Angeklagten wohnte der Zeuge S. als Mieter. Als S. sich eines Tages darüber beschwerte, daß gewisse Mängel in der Decke noch nicht ausgebessert seien, geriet er mit B. in Streit. Der Angeklagte riß dem S. die Pfeife aus der Hand und schlug ihm damit ins Gesicht. Dabei traf er das linke Auge, das später völlig erblindete. Das rechte Auge des S. hatte schon keine normale Sehschärfe, sodaß er nunmehr völlig blind ist. Der Angeklagte will in Notwehr gehandelt haben. Das Reichsgericht war der Ansicht, daß das Urteil bedenkenfrei sei und erkannte auf Verwerfung der Revision. Solingen, 17. Mai. Der Schuhmacherstreik hat hier vor dem Amtsgericht zu einer Klage von 20 Mitgliedern der Schuhmacher=Zwangsinnung gegen die freiorganisierten Schuhmachergehilfen geführt. Die Kläger verlangen von den Gehilfen die Aufhebung des Boykotts und die Festsetzung einer Strafe im Wiederholungsfalle. Der Richter bezweifelte das Klagerecht der Innung und vertagte die Verhandlung auf 8 Tage. T Frankfurt=Main, 17. Mai. Der Losehändler Schäfer aus Düsseldorf, der von der hiesigen Strafkammer wegen Betrugs zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, hat Revision beim Reichsgericht eingelegt. Lüttich, 17. Mai. Die Strafkammer verurteilte einen Franzosen, der im Kraftwagen 450 Liter Spiritus au sDeutschland eingeschmuggelt hatte, zu 6 Mon. Gef. und 16000 Frcs. Geldbuße. Düsseldorf, 17. Mai. Der 32. deutsche Juristentag wird laut Beschluß des Städteausschusses des deutschen Juristentages am 14. September in Düsseldorf stattfinden. Düsseldorf, 17. Mai. Aus dem hiesigen Parkhotel wurde vor 4 Wochen ein Automobil eines holländischen Rentners im Werte von 20000 M. gestohlen. Der Spitzbube, ein russischer Monteur Konstantin Abramowitsch, wurde gestern verhaftet. Der Dieb hatte den Kraftwagen einem hiesigen Händler zum Kaufe angeboten, der ihn für gestern mittag wieder bestellte und inzwischen die Polizei benachrichtigte. Düsseldorf, 17. Mai. Der Hoteldieb, der vor 4 Wochen in einem Leipziger Hotel unter dem Bett eines Berliner Kaufmanns angetroffen wurde und nach seiner Verhaftung durch einen Sprung aus dem Fenster entkam, ist gestern hier festgenommen worden. Er ist der 26 Jahre alte„Kaufmann“ Thilo Hirt aus GroßMehlra in Schwarzburg=Sondershausen. Krefeld, 17. Mai. Nach den letzten Feststellungen betrug die Zahl der in den hiesigen Färbereien beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen 1498 und überstieg damit die Zahl der vorigen Woche um 132. Duisburg, 17. Mai. Der Kleinhandelsausschuß der Handelskammer hat zu dem Erlaß des Handelsministers über das Zugabewesen Stellung genommen. Er bezeichnet das Zugabewesen als unlauter, da der Käufer die Zugabe mitbezahlt. Das Publikum wird irregeführt, zum verschwenderischen Gebrauch und zur Anschaffung von unnützen Gegenständen, die vielfach Schund sind, verleitet. Die Gesetzesbestimmungen bieten dem reellen Kaufmann und dem Publikum nicht genügend Schutz und die Selbsthilfe kann das Unwesen nicht wirksam eindämmern. Daher sind besondere gesetzliche Maßnahmen zu treffen. M.=Gladbach, 17. Mai. Das Unglück inWindberg, wo 3 Leute in eine Dunggrube stürzten, hat jetzt ein 3. Opfer gefordert. Auch der 41 Jahre alte verh. Ackerer Heinrich Siepen, den man noch lebend aus der Grube gezogen hatte, nachdem er vorher vollständig erblindet war. Siepen hatte einen der Brüder Potting, die man beide tot aus der Grube holte, retten wollen und wurde so ein Opfer seines Heldenmutes. Remscheid, 17. Mai. Die Stadtverordneten bewilligten gestern 48 500 A für Bürgersteiganlagen in der Elberfelderstraße. Dann wurde die Uebernahme der selbstschuldnerischen Bürgschaft für ein Darlehen von 150000 Mark beschlossen, das der Gemeinnützige Bauverein bei der Landesversicherungsanstalt aufnehmen will. Remscheid, 17. Mai. Der KaufmannHermann Böker in Vieringhausen, der 30 Jahre lang Mitglied des Stadtverordnetenkollegiums und 13 Jahre Provinziallandtagsabgeordneter war, ist gestern, 71 Jahre alt, gestorben. Ohligs, 17. Mai. Der Fabrikarbeiter Stamm, der von 3 Monaten auf dem hiesigen Friedhof während der Nacht die Leichenschändung an der 2 Tage vorher verstorbenen Ludmilla Deutsch begangen hatte, wurde aus der Haft entlassen. Auf Veranlassung des Gerichts ist er auf seinen Geisteszustand untersucht worden, wobei seine Unzurechnungsfähigkeit bei Begehung der Tat festgestellt wurde. Köln, 16. Mai. Ein 11jähriger Schüler in Dormagen wurde von seiner Mutter in einer Stubenecke sitzend als Leiche aufgefunden. Um den Hals war eine Schnur deraut fest gebunden, daß der Knabe dadurch erstickt war. Offenbar handelt es sich um einen Mord. Die Untersuchung ist eingeleitet. Köln 17. Mai. Die Solisten des 89. Niederrheinischen Musikfestes, das am 8.—10. Juni unter Leitung von Generalmusikdirektor Fritz Steinbach in Köln stattfindet, sind die Kammersängerinnen Edyth Walker, Gertrude Foerstel, Tilly Cahnoley=Hinken, Maria, Philippi, Anna Erler=Schnaudt, die Kammersänger Friedrich Plaschke und Paul Bender, ferner Eugen d'Albert und Bronislaw Hubermann. Bonn, 17. Mai. Gestern wurde die neue städtische Fortbildungsschule in der Bornheimerstraße in Benutzung genommen. Die Kosten betragen ohne Grunderwerb 500000 M. Hennef, 17. Mai. Der Arbeiter Happ aus Hermerath, der mit einem Zuge der Bröhtalbahn fuhr, lehnte sich soweit aus einem Wagen hinaus, daß er mit dem Kopfe gegen einen Baum schlug und sofort tot war. Koblenz, 17. Mai. Gutsbesitzer Peters, der Vertreter des Kreises Mayen im Provinziallandtag, Mitglied des Provinzialausschusses und Vorsteher der Landwirtschaftskasse, ist gestern im Alter von 71 Jahren auf seinem Gute Fressenhof im Kreise Mayen gestorben. Dortmund, 17. Mai. Die Voruntersuchung gegen den wegen Unterschlagung verhafteten Rechtsanwalt und Notar Bonze ist nunmehr abgeschlossen. Ob derselbe sich vor der Strafkammer oder vor dem Schwurgericht zu verantworten haben wird, steht noch nicht fest. Lünen, 17. Mai. Die Stadtverordneten genehmigten die Aufnahme einer Anleihe von 300 000 Mark für den Hafenbau. Ferner genehmigte die Versammlung die Bedingungen für die Anlage einer Uferladestelle am Kanal Hamm-Datteln. Frankfurt a. M., 17. Mai. Auf behördliche Anordnung wurden auf dem Friedhof in der Giftmordangelegenheit Hopf die Leichen der beiden Frauen und des Kindes Hopf ausgegraben, um festzustellen, ob die drei eines natürlichen Todes gestorben sind. 100 = Von der Kaiser=Jubiläumsstiftung von 500000 5 der Stadt sollen 400000 A den Grundstock für ein Volksbildungshaus bilden und 100000 M der Pflege des deutschen Volksliedes dienen. aller Welt. Luxemburg, 17. Mai. Ein 9jähriges Mädchen und ein 7jähriger Knabe, Kinder eines Arbeiters, sind bei Rümelingen in einen Minetteschacht gestürzt und beide tot geblieben. Durch Aspiringenuß gestorben. Berlin, 17. Mai. Infolge übermäßigen Genusses von Aspirintabletten starb gestern Nacht die 25jähr. Verkäuferin Ott. Sie nahm wegen Kopfschmerzen eine ganze Anzahl dieser Tabletten, schlief sofort ein und erwachte am anderen Morgen nicht mehr. 3 Personen erschossen aufgefunden. Potsdam, 17. Mai. Bei dem Teufelssee=Wald wurden der Arbeiter Richard Schulz=Berlin und seine 2 Söhne erschossen aufgefunden. Förderung des Hebammenwesens. Halle, 17. Mai. Hier fand die 6. Tagung der Vereinigung zur Förderung des Hebammenwesens statt. Zur Beratung standen die Fragen der Fortbildung und Nachprüfung der Hebammen, und die Frage der Einrichtung der Hebammenschulen, wobei als Hauptgrundsatz angenommen wurde, daß nur selbständige, größere, gut ausgestattete Hebammenschulen eine der Zeit entsprechende Ausbildung von Hebammen ermöglichen. Lebensrettung. T Wandsbeck, 17. Mai. Als der bekannte Herrenreiter Oberleutnant Braune gestern nachmittag mit einer Husarenabteilung an einer Mergelgrube vorbeiritt, hörte er Hilferufe. Er stieg mit einem Unteroffizier und 3 Husaren vom Pferde und eilte zur Grube, in die 1 Frau, ein Knabe und 1 Mädchen gefallen waren und in Gefahr schwebten, zu ertrinken. Es gelang dem Offizier und seinen Leuten mit großer Mühe, die 3 Personen zu retten. Diese hatten bereits das Bewußtsein verloren, als sie aus dem Wasser gezogen wurden. Sie kamen jedoch nach einiger Zeit wieder zu sich. Selbstmord. T Dresden, 17. Mai. Hier hat sich der 15jährige Sohn eines Oberpostschaffners vom Zuge überfahren lassen, weil en nicht in die Unteroffizierschule aufgenommen wurde, 32 Menschen gerettet. London, 17. Mai. Die heroische Haltung eines Seemannes, der 32 Menschen das Leben rettete, wurde gestern bekannt, als die Mannschaft des Sunderland=Dampfers„Leitrim" in London eintraf Der Dampfer scheiterte am 6. Mai bei Cap Placca(Korfu). Das Schiff, ein Doppelschraubendampfer, gehörte der Hudson Shipping Company. Das Schiff wurde hilflos vom Sturm auf die Felsen gejagt. Es war unmöglich, Boote auszusetzen, aber schließlich konnte doch eine Leiter herabgelassen werden. Einer der Seeleute namens Cronelisse erbot sich, mit einer Leine an Land zu schwimmen. Nach vielen Mühen gelang ihm das Wagnis. Er befestigte das Tau an einem Felsen, und ein Mann nach dem anderen der Besatzung, mit Ausnahme eines einzigen, konnten sich in Sicherheit bringen. Bergarbeiterbewegung in England. T London, 17. Mai. Die durch die Beschäftigung nichtorganisierter Arbeiter im Grubendistrikt von Südwales hervorgerufenen Schwierigkeiten sind beendet. Es haben sich alle“ nichtorganisierten Arbeiter in den Kohlengruben von Tyhorstown und Ferndale, die seit dem 1. Mai stillagen, dem Verband angeschlossen. Alles spricht für eine boldige Wiederaufnahme der Arbeiten. Eine recht pessimistische Prophezeiung, die ihm hoffnungsfrohe Sommerurlauber kaum danken wer, den, leistet sich Professor Basset vom Londoner University College. Er kündigt für 1913 einen ebenso schlechten Sommer an, wie es der des Vorjahres war, und basiert seine Schlußfolgerungen namentlich auf Wasseruntersuchungen der Irischen See. Der Prozentsatz des Salzgehaltes des genannten Binnenmeeres wechselt fast jedes Jahr. Diese Variationen entsprechen aber nur gewissen Veränderungen, die sich im offenen Meer, im Atlantischen Ozean bemerkbar machen und deren meteorologischer Einfluß auf Nordeuropa entscheidend ist. Nun zeigt in diesem Frühling das Wasser der Irischen See genau die nämlichen Merkmale wie im Vorjahre, so daß man auf einen ähnlich ungünstigen Sommer wie 1912 gefaßt sein muß. Professor Basset wird in seiner Meinung auch noch durch das verhältnismäßig sehr stark auftretende Erscheinen von besonderen kleinen animalischen Lebewesen bestärkt. Dieses Phänomen ist ein Anzeichen dafür, daß die Eisberge des Atlantik viel weiter südwärts abgetrieben sind, als es gewöhnlich der Fall ist. Derselbe Umstand wurde aber bekanntlich auch im Jahre des Untergangs der„Titanie" beobachtet, und das läßt nach Professor Basset leider wiederum auf eine kalte und ungünstige Sommersaison schließen. Indes, wie oft sich Gelehrte gerade im Vorhersagen des Wetters irren, das wissen ja unsere Leser. Telephongespräche. Bei den Herbstmanövern soll eine kleine Grenzfestung verteidigt werden. Der Kommandant, General T., inspiziert die Stellungen, auch die Telephonleitungen. Von einem entfernten Posten, den er aufsucht,—ßt er sich mit einem anderen verbinden und stellt die zwar nicht geistreiche, aber zur Kontrolle der Verbindung ausreichende Frage:„Wie ist denn das Wetter?“— Darauf ertönt es prompt in unverfälschtem Berliner Dialekt zurück:„Oller Quatschkopp, steck' doch die Neese aus dem Zelt raus, dann wirste schon sehen, ob's regnet oder nicht!“ Unerwartete Einwendung.„Kind, Du mußt englisch lernen, bedenke doch bloß, zweihundert Millionen Menschen sprechen englisch.“—„Aber, Papa, ich glaube, das sind doch ohnedies genug.“ Strafe muß sein. Der Feldwebel beim Exerzieren:„Linksum! Marsch, marsch! Morphy, Sie Sapermentskerl, Sie sind aufgeschrieben wegen Sprechens in Reih und Glied!“. Beim„Rührt euch“ meldet der Gruppenführer, daß eine Verwechselung vorliegen müsse, der Infanterist Morphy habe nicht gesprochen.„Was!" brüllt der Feldwebel entrüstet,„er war es nicht? Aufschreiben den Kerl, weil er mich getäuscht hat.“ Das unbequeme Auto.„Ja, ich hab' mein Auto wieder verkauft. Immer standen so viel Leute vor’m Hause, es war gar nicht auszuhalten!“„Leute vor’m Hause? Warum denn?"„Sie staunten den Wagen an, weil er nicht gehen wollte.“ Beim Wort genommen.„Aber selbst wenn Sie annelmen, ich liehe Ihnen das Geld: woher soll ich wissen, ob ich es pünktlich zurückbekomme.“„Ach, keine Sorge, ich gebe Ihnen das Wort eines Ehrenmannes.“„Hm, das ändert die Sache, dann läßt sich darüber reden; k umen Sie heute abend zu mir und bringen Sie mir den Ehrenmann gleich mit.“ 8 * Verkauf eines Hundes. Am Montag, 19. Mai ds. Is. vormittags 10 Uhr wird im hiesigen Amtshause, Zimmer No. 1, ein zugekaufener Jagdhund öffentlich meistbietend verkauft, wozu Kauflustige eingeladen werden. Wattenscheid, 16. Mai 1913. Der Amtmann: Emisch. für Sonntags gesucht. ein größeres Kolonial= und Manufakturwaren=Geschäft wird, per sofort ein Mädchenordentlicher Eltern in die Tehre gesucht. Büsing, Bochum=Hamme, — Wattenscheiderstraße 28.— Braves, katholisches Mädchen gesucht. Frau Theod. Schlenkhoff, Weststraße 20. Besseres, erstklassiges Caten-Kahrhe nur kurze Zeit in Miete gestanden, mit bedeutendem Nechlass unter voller Garantie zu verkaufen. E. Hilger, Essen, Am Viehoterplatz(drabenstraße 109.) Größter Umsatz am Platze! Kleineres, schönes Tabentonal mit Wohnung Vödestraße und eine schöne abgeschlossene 3 Zimmer Wohnung billig zu vermieten. Carl Salomon, Ostraße 29. Klee hat rutenweise abzugeben Ahlmann gut. Schulte, Westenfeld. Büren- Rad.- Soruch. Landwirtsch. Masch. Fahrräder. photogr. Apparate, Watten- u. Musikinstrumente lief. En bester Ausführung zu billigsten Preisen gegen Bar- und Teilzahlung. Man verlange Katalog. Roland-MaschinenGesellschaft in Cöln. 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Von Gelsenk.=Wattenscheid nach Bochum=N. 4.55, 6.071, 6.27, 7.48, 8.57, 10.07, 10.54“, 12 32, 1.28, 2.00, 3.18, 5.11, 6.29, 7.14, 9.40, 11.48, 2.14* Von Bochum=N. nach Gelsenk.= Wattenscheid. 3.54, 5.03, 6.27, 6 57, 8.24, 8.53“ 11.55, 1.04*, 1.55, 2.28, 3,13, 6.12, 7.53, 9 86, 10.19, 10.49f, 11.09. Von Gelsenk-Wattenscheid über Kray=N. nach Essen=N. 4.07, 5.17, 6.42, 7.128, 8.36, 9.088, 12.07, 1.148, 2.08, 2.36, 3.26, 6.26, 8.04, 9.48 10.80, 11.02f8, 11.208. Von Essen=N. über Kray=N. nach Gelsenk.=Wattenscheid. 4.88, 7.81, 9.51, 12.17, 1.08, 3.08, 4.55, 5.418, 6.58, 9.25, 11.18, 1.50. Von Gelsenk.=Wattenscheid nach Krav=N. 4.07, 5.17, 6.42, 7.12, 8.36, 9.03, 12,07, 1.14, 2.08, 2.36, 3.26, 6.26, 8.04, 9.48, 10.30, 11.021, 11.20. Von Kray=N. nach Gelsenk.= Wattenscheid. 4.46, 6.00f, 6.19, 7.41, 8.50, 9.59, 10.47, 12.25, 1.16, 1.53, 3.11, 5.04, 6.21, 7.07, 9.33, 11.36, 2.07. Von Essen H.=B. über Kray=Nord nach Gelsenkirchen=Wattenscheid. 5.50f, 6.08, 8.40, 10,87, 1.43, 6.10. Von Gelsenkirchen=Wattenscheid über Kray=Nord nach Essen H.=B. 7.12,9.03,1.14,9.48, 11.02f, 11.20. Von Wattenscheid über Kray=S. nach Essen=H. 6.10f, 6.15, 7.01, 8.19, 9.38, 10.08, 12.16, 1.20, 1.52, 2.40 f, 3.49, 4.44, 6.47,8.25, 9.13,9.56, 11.89f, 11.50 c. 12.19, 1.84. Von Kray=S. nach Essen=H. 6.181, 6.28, 7.09, 8.26, 9.46, 10.11, 12.24, 1.28, 2.11, 2.48f, 3.67, 4.52, 6.56, 8.38, 9.21, 10.04, 11.477, 11.581, 12.27, 1.42. Von Bochum=S. nach Langendreer. 5.44, 6.86, 6,46D, 6,53E, 7.38, 7.48, 8.20, 8.52, 9.05 E, 9.51, 10.32E, verkehrt nur vom 15. Juli bis 20. September, 10.41, 10.48E, 10.55, 12.05, 12.58E, 1.80, 1.35, 1.57E. 2.220, 2.46, 2.49f, 2.57, 3.00 D, 3.50 f, 4.09, 4.21f, 4.30D, 5.14, 5.18, 5.59f, 6.10, 6.40 E, 6.49, 7.06D, 7.84, 7.40, 8.10 E, 8.38, 8.541, 9.01 E, 9.20, 9.59E, 10.08D, 10.26, 10 86E, 10.58f, 11,10, 11.45, 5.50, 6.42,7.10,7.42, 8.05, 8.29, 9.08 9.42f, 10.02, 10.41, 10.53, 11.33, 12.00f, 12.30. Von Essen=H. über Kray=S. nach Wattenscheid. 6.10, 7.28, 8.26, 10.14, 11.55, 1.03, 2.31, 2.49, 3.25f, 3.44, 4.46, 5.45, 6.55,8.05, 10.00, 10.271, 11.21, 1.12. Von Kray=S. nach Wattenscheid 6.18, 7.81, 8.34, 10.23, 12.03, 1.11, 2.39 2.56, 3.83f, 3.52, 4.54, 5.53, 7.08,8.18, 10.08, 10.35f, 11.29, 1.20. Von Wattenscheid nach Bochum=S 6.26, 7,39, 8./42, 10.31, 12.11, 1.19, 2.47, 3.04, 8.41f, 4.00, 5.02, 6.00, 7.12, 8.22 10.16, 10.481, 11.36. Von Bochum=S. nach Wattenscheid 6.00f, 6.06, 6.52,8.10, 9.29, 9.54, 12.07,1.11, 1.48, 2.31f, 3.40, 4 35, 6.38, 8.16, 9.04, 9.47, 11.30 f, 11.41f, 12,10. Von Höntrop nach Bochum=S. 5.84, 7.24, 8.12, 8.34, 9.42, 10.07, 10.87, 11.40, 1.22, 2.24, 2.40, 3.26, 4.121, 5.04, 5.521, 7.22, 8.47 1, 9.12,9.24, 10.40,11.01, 11.54f, 1.44 Von Bochum=S. nach Höntrop. 5.41, 6.18, 6.54, 7.55, 8.22, 9.26, 10.51,11.56, 12.23, 1.40, 1.471,2.06, 2.481, 4.87, 5.58, 6,38, 7.161, 7.38, 8.45f, 8.57, 10.24, 11.19, 1.48. Von Höntrop nach Steele=Nord. 5.48, 6.20, 7.02, 8.01, 8.80, 9.335 10.58, 12.08, 12.80, 1.47, 1.531; 2.18, 2.55f, 4.44, 6.00, 6.40, 7.241 7.45, 8.54 f, 9.05, 10.32, 11.26, 1.55“ Von Steele=Nord nach Höntrop. 5.24, 7.14, 8.02, 8.24, 9.82, 9.57, 10.27, 11.80. 1.12, 2.14, 2.30, 3.16, 4.03f, 4.54, 5.42f, 7.12, 8.381, 9.08,9.14,10.30, 10.51, 11.44f, 1.34. Von Langendreer nach Bochum=S. 5.29, 5.40f, 6.01, 6.31, 7.13E, 7.42,7.47, 7.54D, 8.54 E, 9.14 9.4 10.03E, 10.39, 11.250, 11.55, 12. 00E, 12.10,12.490, 12.59, 1.10 E, 1.231. 1.28, 1.460, 1.54, 2.191, 2.331, 2.430, 3.48E, 4.080, 4.20, 4.24, 4.47E, 5.14f, 5.40, 6.11, 6.19E. 6.40 f, 7.26, 7.59, verkehrt nur vom 16. Juli bis 21. September, 8.11E, 8.821, 8.48, 8.51, 9.31E, 9.36, 10.12, 10.40, 10.53D, 11.08, 11.191, 11.291, 11 49E, 11.59, 12.13K, 12.80, 12.59E, 1.35. Herren mit trockenem, sprödem, dünnem Haar sei zur Anregung eines vollen, kräftigen Haurwachs es, bzw. der Haarwurzeln, folgendes bewährte und billige Rezept empfohlen: Wöchentlich 1 maliges Waschen des Haares mit Zuckers kombiniertem Kräuter-Shamvoon(Pak. 20 Pf.), daneben mög„lichst tägliches kräftiges Einreiben des Haarbodens mit Zucker’s Original=Kräuter-Haarwasser(Fl. 1,25 u. 2,50 M.) außerdem regelmäßiges Massieren der Kopfhaut mit Zucker's SpezialKräuter-Haarnährfett(Dose 60 Pf.) Großartige Wirkung, von Tausenden bestätigt. Echt zu haben bei Carl Verghaus, Drogerie. 12.02f 12.121, 12.230, 12.39E, 12.46, 1.40 Ef(2), 1.52. (?) Verkehrt in der Nacht von Sonntag zu Montag sowie vom 30. April zum 1. Mai, 12. zum 13. Mai, Von Wanne nach Gelsenkirchen. 25. zum 26. und 26. zum 27. Dez. 5.200, 5.45f, 5.50, 6.29, 6.55E 1913, 1. zum 2. Jan., 18. zum 7.300, 7.57,8.22E, 8.50, 8.56, 9.03E 14. April 1914.[9.30E, 9.42, 9.57, 10.20 E, 10.34 Von Gelsenkirchen nach Wanne. 10.55 E, 11.00, 21.24E,11.31, 12.16 5.18,6.16 R, 6.41, 7.29E, 8.07,8.141, 12.46, 1.05 E, 1.191, 1.40f, 2.06 8.22, 8.81 E, 8.47E, 852D, 9.20,2.14, 2.52,2.57D, 3.01, 8.28, 3.54E 10.14E, vom 15. Juli bis 20. Sept., 4.19E, 4.51, 5.33, 5.58E, 6.02 10.24,10.80 E, 11.18, 11.20,11.320, 6.141, 6.18, 6.38, 6.51 E, 7.15 11.880, 12.44, 12.59, 1.89R, 1.51,7.320, 7.48, 8.120, 8.17, 8.28E 2.08, 2.14E, 2.23D, 2.59, 3,25 E,8.38,9.120, 9. 16,9.39, O. 47f, 10.00D 4.16 E, 4 38, verkehrt am letzten und 10.30, 11.39, 11.54 E, 12.15, 1.23 5ob, 3.70, Laok. 5978, aodz. Ven Esen=H, 6.80, 6.360, 6.54,7.04E, 7.39E, 8.06, nach Gelsenktrchen. 8.13 E, 8.18, 8.85, 8. 40, 9.28E, 9. 34E, 4.50, 5.25, 5.50 f8, 6 088, 6.14, 6.47, 9.55f, 10.00f, 10.03, 10.80f, 11.00, 7.22,7.57,8.320“, 8. 40s, 8.55, 10.00, 11.09E, 11.13 K, 11.47, 12.15 D,10.878, 10.55, 11.11“, 12.080“, 12.82E, 12.44, 1.16D, 1.29f, 2.11./12.10, 1.19, 1.811%, 1.438, 1.50, Von Gelsenkirchen über Kray.=N. 2.36, 2.57,%, 1, 3 ,31, 4.30, 4.47, nach Essen=H. 13 1620.1 D, 6.100, 6 31, 658 732, 400, 5.18, 6,07, 6.48, 7.17, 8.06, 7.462, 7.55, 8.19, J##z. 9.5 9.12E8, 9.27, 9.51, 10.05, 10.46,/981f, 9.52, 10.30, 10.—, 11.20, 11 03%, 11.08, 11.48, 12.30, 1.17 11.50f, 12.20. 1.46“, 1.50 f, 2.15,2.321“, 3.10, 8.40, Von Kray=N. nach Essen=H. 4.06, 4.40, 5.08, 5.47,6.118, 6.31 2% 4. 21, 5.28, 6.18, 6.50, 7.21, 7.28, 6.45, 7.25, 8.22“, 8.29, 9.06, 9.24/8.17, 9.10, 9.88, 10.16, 10.58, 11.19, 9.50, 10.08 D“, 10.40, 11.51, 12.26 11.54 12.41, 1.31, 1.28, 2.08, 2.26, Von Kray=N. nach Gelsenkirchen 3.21, 3.51, 4.17, 4.51, 5.20, 5.58, 5.00, 5.35, 6.25, 6.57,7.43, 8.07,9.06, 6.56 7.86, 8.42, 9.17, 9.35, 9.55 10.10, 11.07,12.30, 1.29, 1.59 2.46,10.01, 10.51, 11.10 f, 11.27, 12.08, 3.08, 3. 20, 3.42, 4.40, 5.09, 5.26 12.36. 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Ueber den Inhalt dieser Verhandlungen haben die beiden Regierungen bisher noch nichts bekanntgegeben. Jedoch kann schon jetzt gesagt werden, daß die Auffassung irrig ist, als würde es bei den englisch=türkischen Verhandlungen auf eine Schädigung der deutschen Interessen hinauskommen. Es kann zuverlässig festgestellt werden, daß auf keiner Seite die Absicht besteht, sich über die Rechte der Bagdadbahn hinwegzusetzen.“ In der Tat wäre der Eindruck, als müßte es sich bei, einer englisch=türkischen Auseinandersetzung über den Persischen Golf und die mit ihm zusammenhängenden Fragen um eine Ausschaltung und Schädigung deutscher Interessen handeln, sicherlich grundlos. Gewiß, es ließe sich eine englisch= türkische Abmachung denken, die das deutsche Interesse, d. h. in diesem Falle das wirtschaftliche Interesse der Bagdadbahn, schädigt, indem sie deren letztes Stück in Hände bringen würde, die das gesamte Unternehmen nicht fördern, sondern schädigen wollen. Wenn man sich des jahrelangen hartnäckigenWiderstandes und Mißtrauens Englands gegen das ganze Unternehmen erinnert, so könnte man leicht geneigt sein, ohne weiteres anzunehmen, daß das der Zweck der englisch=türkischen Verhandlungen ist. Die Engländer aber sind praktische Leute. Sie wissen ganz genau, daß dieser Weg nicht gangbar ist. Die Rechte der Bagdadbahn sind gut geschützt; die Konzession ist unantastbar. Für das letzte Stück hat die Inhaberin der Konzession in eine Internationalisierung prinzipiell gewilligt, aber unter genau umschriebenen Bedingungen, die die Wahrung der deutschen Interessen garantieren. Das deutsche Interesse ist rechtlich so unanfechtbar geschützt, daß das kluge England wohl schwerlich versuchen wird, dagegen Sturm zu laufen. Es ist daher weit wahrscheinlicher, daß die englisch=türkischen Verhandlungen keine Uebergehung der deutschen Interessen, sondern einen Ausgleich dieser mit den englischen Interessen bedeuten. Ein solcher Ausgleich ist durchaus denkbar. England braucht sich bloß mit der Bagdadbahn oder mit den Bedingungen abzufinden, an die die Gesellschaft ihre Einwilligung in die Internationalisierung des letzten Stückes geknüpft hat. Das übrige sind dann englisch=türkische Fragen. Da gibt es die Frage von Koweit, die Frage der türkisch=persischen Grenze usw. Diese stehen mit der Bagdadbahn in keinem direkten Zusammenhang. Sie haben unter Umständen eine Rückwirkung auf das Bahnproblem, weil sie den Einfluß auf den Endpunkt der Bahn regeln. Die Bahn braucht einen Hafen, aber der Hafen braucht eine Bahn. Der Hafen von Koweit ist nicht viel wert, wenn die Bahn in Basrah endet. Da es sich auch hier nur um wirtschaftliche Interessen handelt und von einer Regelung beide Teile profitieren, kann es nicht so schwer sein, zu einer solchen zu gelangen. Wenn irgendwann, so ist in diesem Falle eine politische Anschauung falsch, die alles aus den Gesichtspunkten eines unversöhnlichen deutsch=englischen Gegensatzes ansehen will und jeden deutschen Vorteil für einen englischen Schaden und jeden deutschen Schaden als englischen Vorteil ansieht. Vermischtes. Eine Episode von 1866. In einem Aufsatze, der sich mit dem geschärften Beobachtungssinne jener Menschen, die fern der Großstadt in naher und steter Berührung mit der Natur leben, beschäftigt, erzählt ein Mitarbeiter des Standard auch eine interessante Episode aus dem Feldzuge von 1866. Durch den Scharfblick eines einfachen Soldaten, eines geborenen Zigeuners, wurde das von dem Erzherzog Joseph geführte Armeekorps vor einem gefährlichen Ueberfall bewahrt. Die Anekdote ist historisch beglaubigt; der Erzherzog selbst hat sie erzählt. Am Abend hatten die Truppen des Erzherzogs in der Nähe einer kleinen böhmischen Stadt Biwak bezogen. Es mochte gegen Mitternacht sein, als der Erzherzog, der in einem Bauernhause schlief, plötzlich durch Stimmengewirr vor seiner Tür geweckt wurde; ein Soldat, ein Zigeuner, wollte durchaus den Erzherzog sprechen. Schließlich ließ man den Soldaten herein. „Der Feind,“ so behauptete der Mann,„zieht heran und will uns überraschen.“ Als der Erzherzog entgegnete, daß die Vorposten nichts Verdächtiges gemeldet hätten, schüttelte der Soldat den Kopf und erwiderte nur:„Weil der Feind noch weit fort ist, aber er wird bald hier sein.“„Woher wollen Sie das wissen?“ fragte der Erzherzog. Der Zigeuner wies zum Himmel:„Sehen Sie diese Scharen von Vögel, die südwärts ziehen?“„Freilich, aber was soll das?“„Die Vögel schlafen wie ein Mensch bei Nacht, und sie würden nicht fliegen, wenn Friede und Ruhe in ihrem Walde herrschte: der Feind rückt vor, und bei dem Marsche durch die Wälder hat er die Vögel aufgeschreckt.“ Die scharfsinnige Beobachtung des Naturkindes veranlaßte den Erzherzog, die Vorposten zu verstärken und die Truppen wecken zu lassen. Eine Stunde später begann der Kampf, aber der überraschende Ueberfall war verhindert. Pestr, Farfunste Anchenhilsraitret, das alle Suppen und jede schwache Bouillon kräftigt, Saucen, Gemüsen und Salaten unvergleichlich feinen Wohlgeschmack gibt, Urkraft der Liebe Roman von Karl Engelhardt. 221.(Nachdruck verboten.) Wie ratlos sah sie ihm einen Augenblick ins Gesicht. Dann sagte sie ruhig, fast feierlich: „Ich will Ihnen was sagen. Ich hatte mir vorgenommen, einige Wochen hier zu bleiben. Wollen Sie nun, daß ich morgen schon wieder abreise?“ „Aber sicher nicht!“ „Gut. Ich bleibe aber nur unter einer Bedingung.“ „Und die ist?“ „Daß Sie versuchen, möglichst viel mit Ihrer Frau und mir zusammen zu sein. Und daß ich da, wo ich etwas zu tadeln finde, zu Ihnen reden darf, wie mir der Schnabel gewachsen ist, obwohl Sie ein Mann sind und viel älter wie ich. Und endlich, daß Sie nicht bockbeinig sind und meinem Rate folgen, wenn Sie einsehen, daß er recht und gut ist.“ „Das sind also drei Bedingungen. Die ersten beiden unterschreibe ich rückhaltlos. Die letzte hat einen Widerhaken.“ „Ich gehe von keiner ab. Entscheiden Sie sich.“ „Ja, was bleibt mir da übrig?“ seufzte er.„Ich muß ja wohl„ja“ sagen.“ „Gut. Hand darauf!“ Hier" Sie drückte fest die dargereichte Rechte und sah ihm eindringlich in die Augen.„So— und nun führen Sie mich, bitte, zu Ihrer Frau, Meister Erich. Das heißt, wenn sie schon besuchsfähig ist.“ „Ab— da kennen Sie sie schlecht. Natürlich können Sie kommen.“ Das ganze Gespräch hindurch waren sie auf derselben Stelle stehen geblieben. Nun wandten sie sich und gingen den Weg zurück, den Erich gekommen. Sie standen beide noch unter dem Eindrucke ihrer Unterhaltung und schritten schweigend nebeneinander her. Nur kurz vor dem Hause fragte Karla plötzlich unvermittelt: „Ist Ihr Schwager auch hier?“. Und scherzend fügte sie hinzu: „Sie wissen, Sie haben ihn mir einst als Gesellschafter verprachen! „Er ist noch in Königsberg, kann aber jeden Tag kommen, wie er mir vor kurzem schrieb.“ „So? Wie gebt's denn mit seiner Gesundheit? Er war doch, glaube ich, krank?" „Ja. Aber es ginge ihm besser, schrieb er mir. Und er hofft, sich hier völlig zu erholen.“ Man war zu Hause. Maja hatte sie kommen sehen und war Ihnen bis zur Tür entgegengeeilt. „Fräulein Fannemor!“ rief sie voller Freude.„O— das ist schön, daß Sie Wort halten und uns besuchen.“ Sie umschloß ihre Hand und drückte sie. Dann zog sie Karla in das Haus. Ihre Freude war nicht geheuchelt. Das energische Mädchen, dessen unverkennbarer Grundzug trotz der etwas schroffen Außenseite tiefe Herzensgüte war, hatte vom ersten Augenblick an ihr Sympathien gewonnen. Und dazu wußte sie, daß sie eine frühere Schülerin Erichs und ihm in treuer Anhänglichkeit ergeben war. Und wie sich der Ertrinkende an einen Strohhalm klammert, faßte sie sofort nach der Hoffnung: vielleicht— vielleicht bringt sie einen Umschwung in ihr trauriges Eheleben, vielleicht gelingt es ihr, auf Erich einigen Einfluß auszuüben. Man setzte sich zu einem gemütlichen Frühstück zusammen. Karla erzählte, daß sie die letzten zwei Monate in Berlin gewesen sei. Sie berichtete von ihren Arbeiten. Und flocht heitere Episoden dazwischen. Erich wurde so lebhaft und heiter, wie ihn Maja fast nie gesehen hatte. Und glücklich ließ sie sich von der frohen Stimmung auftecken. Nur einem so scharfen Blicke, als Karla besaß, konnte es nicht entgehen, daß zwischen den beiden jung verheirateten Eheleuten etwas nicht ganz in der Ordnung sein mußte. Und sie war jetzt schon entschlossen, mit Throndhiem ein ernstes Wort zu reden. Man kam im Laufe des Gespräches auf die Kunst. Karla hatte der Unterhaltung absichtlich diese Wendung gegeben. Sie wollte seben, wie weit Maja ihren Gatten auf diesem Gebiete folgen konnte. „Haben Sie viel gearbeitet?“ fragte sie Erich.„Hier haben Sie als Landschaftler doch eine Fülle von neuen Eindrücken.“ „Weniges habe ich skizziert. Wirklich gearbeitet habe ich überhaupt noch nicht, seit ich verheiratet bin.“ Karla sah, wie ein Schatten über Majas Gesicht zuckte. „So? Na, die Flitterwochen entschuldigen manches. Wie ist es denn aber? Sind Sie immer noch nicht zur„Moderne" abgeschwenkt?“ „Das fragen Sie mich?“ entgegnete er lebhaft. „Also immer noch enragierter Gegner? Keine Zugeständnisse?“ „Ich werde mich nie zu Zugeständnissen herbeilassen, die meinem künstlerischen Geschmacke zuwiderlaufen. Die übermodernen„Klexerein“ mit ihren sogenannten großzügigen Linien, die es so bequem machen, die Einzelheiten zu vernachlässigen, und mit ihrer verrückten Farbenphantaste— nein, mir können sie nicht imponieren.“ Karla lächelte über seinen Eifer. Sie kannte ihn ja in diesem Punkte. Dann wandte sie sich an Maja, die schweigend zuhörte. „Nun, Frau Throndhiem, Sie reden ja gar nicht? Sie stehen natürlich auf Seiten Ihres Herrn und Meisters?“ „Eigentlich nicht so ganz,“ gestand sie etwas zögernd.„Aber das sind rein subjektive Gefühle und wohl keine fachkundige Kunstanschaunung. (Fortsesvug fol=1.) 1 S K weil kein Reiben und Bürsten, nur einmaliges ¼—½stündiges Kochen, sorgfältiges Husspüllen und die Wäsche ist fertig. 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März 1913 in das Grundbuch eingetragen. Wattenscheid, den 25. März 1913. Königliches Amtsgericht. Die Ehefrau Gelegenheitsarbeiter Wilhelm Wenzek, Juliane geb. Zilinski in Wattenscheid— Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Dr. Roemer in Bochum — klagt gegen ihren Ehemann, früher in Wattenscheid, jetzt unbekannten Aufenthalts unter der Behauptung, daß dieser arbeitsscheu und dem Trunke ergeben sei, sie mißhandelt, bedroht und böslich verlassen habe, mit dem Antrage auf Ehescheidung. Sie ladet ihn, Beklagten, zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die vierte Zivilkammer des Königlichen Landgerichts in Bochum auf den 5. Juli 1913, Vormittags 9 Uhr, Zimmer Nr. 39, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Bochum, den 22. April 1913. Meyer, Landgerichtssekretär, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. 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