Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse.V. Nr. 1.— 1889. Adonnementspreis: Die„Aensberger Zeitung“ erscheint Sonntags und Donnerstags und koster vierteljährlich K.25, inel. des illustrirten Sonntagsblatts Für die Redaction verantwortlich J..: F. Wenker in Arnsberg. S Ansberger Donnerstag, 3. Jan. Inserate in der„Nrusberger Zeitung“ werden mit 12 pf. die Garmondzeile berechne und bis Mittwoch und Samstag, 9 Uh Vormittags erbeten. Druck u. Verlag von F. W. Becker in Arnsberg. mugleich Amtliches Kreisblatt für den Kreis Arnsberg und Allgemeiner Anzeiger für den Regierungs-Bezirk Arn Bestellungen auf die„Arusberger Zeitung"(zugleich Amtliches Kreisblatt für den Kreis Arnsberg) mit der Gratis=Beilage„Illustrirtes Sonntagsblatt“ werden noch fortwährend entgegen genommen. Die Expedition. Zum neuen Jahre. Ein Jahr der Trübsal liegt hinter uns. Wir haben den großen Kaiser zu Grabe tragen müssen, und bald folgte ihm sein edler Sohn, der so lange die Hoffnung der Nation war und schon zu Tode getroffen das Scepter Preußens und des Reichs ergriff, zu seinen Vätern nach. Wahrlich ein größerer Schmerz, eine schwerere Prüfung konnte unserem Volke und namentlich dem jungen Reiche nicht auferlegt werden! Doch mit starker Hand ergriff der jugendliche Kaiser die Zügel der Regierung und alle Fürsten und die Vertreter der freien Städte schaarten sich, umgeben von der Volksvertretung, um den Enkel Wilhelms des Großen, um vor der Nation und der gesammten Welt Zeugniß abzulegen, daß wir sein wollen:„ein einzig Volk von Brüdern und in keiner Noth uns trennen und Gefahr.“ An dem Schmerze Deutschlands nahmen innigen Antheil alle Völker auf dem breiten Erdenrund, man kann sagen: Alle, in denen das Gefühl für das Menschliche noch nicht erloschen, ja selbst Völker, welche in ihren Herzen gegen die deutsche Nation Haß und Mißgunst pflegen, legten sich eine Zeit lang hierin Schranken auf; besonders wohlthuend aber waren für uns die Beweise herzlicher Theilnahme von den uns befreundeten Herrschern und Staaten. Kaiser Wilhelms II. erste Regierungshandlungen galten der Bethätigung des Dankes für diese werthvollen Zeugnisse freundschaftlicher Gesinnung und hieraus ergaben sich neue Bürgschaften für die Erhaltung des Friedens, die zugleich aus dem Vertrauen erwuchsen, daß Deutschlands Kaiser ein starkes und weises Reginent führen werde. Das Jahr 1888 bildet in dem Leben der deutschen Nation gewissermaßen eine Grenzscheide zwischen dem Einst und Jetzt. In seinen Jugendtagen wurde das Volk von dem an Weisheit und Erfahrung so reichen großen Kaiser gelenkt und sammelte unter seiner Regierung die Kraft, deren es jetzt für das praktische Leben des Mannesalters in so reichem Maße bedarf. Aber wir kennen die Pfade, die er gewandelt, wir kennen den Geist, in welchem er gewirkt, und dieser Geist ist in seinem Enkel lebendig, der dem Volke dieselbe Treue gelobt hat, welche die Hohenzollern stets bethätigt haben. Das giebt uns Muth und Hoffnung für das neue Jahr, wie für alle Zukunft. Nicht ungern sehen wir das so verhängnißvolle Jahr scheiden. Aber es wäre traurig, wenn wir aus ihm nicht Lehren für die Zukunft mit herüber nehmen wollten. Diese Lehren gipfeln in der Nothwendigkeit unablässiger Pflege der Einigkeit aller Glieder des Volks in dem, was sie verbindet, und in der Pflicht, die Einigkeit zwischen Fürst und Volk zum Heile des Ganzen zu erhalten und zu fördern. Freilich hat es gerade in dem vergangenen Jahre nicht an häßlichen Zerwürfnissen zwischen den Parteien gefehlt, und der Monarch selbst hat den Versuchen einer gewissen Richtung, ihm durch unberechtigte Hinweise auf seinen hochseligen Vater eine Richtschnur vorzuschreiben, mit Entschiedenheit entgegentreten müssen. Und auch in letzter Zeit ist hier und da das Bestreben bemerkbar geworden, auf Kosten der Einigkeit diesem oder jenem Parteiinteresse Vorschub zu leisten und den Samen der Zwietracht in das durch die Ereignisse des Jahres tief verwundete Herz des Volks zu streuen. Aber wir haben das Vertrauen zu dem Geiste der deutschen Nation, daß er diese Bestrebungen, ohne Schaden zu nehmen, überwinden und sich dessen bewußt sein werde, wie nothwendig die Eintracht wie unter den verschiedenen Stämmen des deutschen Volks, so auch unter den Parteien ist und wie allein in der Einigkeit zwischen Fürsten und Volk die Wurzeln seiner Kraft begründet sind. Diese Einigkeit wird desto fester sein, je mehr alle Theile und Schichten des Volkes sich von dem Vertrauen zu Gott durchdringen lassen, in dessen Hand unser Aller Geschicke ruhen. Mit Gottvertrauen treten wir in das neue Jahr ein, vor Allem des Himmels Segen für den Kaiser erflehend, daß er seines hohen Amtes in Kraft und Gesundheit walte und wie seiner Familie so auch dem Volke ein weiser und gerechter.Vater sei. Mit Gottvertrauen blicken wir in die Zukunft, die uns und dem gesammten Vaterlande— was auch in ihrem Schooße verborgen sein mag— ein gnädiges Geschick bereiten möge. Lernen wir aus der Vergangenheit und machen wir uus die Gegenwart weise zu Nutze, dann wird es auch an guten Früchten nicht fehlen. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Berlin. Zur Neujahrsgratulation beim Kaiser erschienen in diesem Jahre auch die Kommandanten der beiden bayrischen Armeekorps, Prinz Leopold und General Orff.(In früheren Jahren erschienen aus gleichem Anlaß nur die Befehlshaber der preußischen Armeekorps.) Die Neuerung ist abermals ein Zeichen von der Geschlossenheit der militärischen Einrichtungen des Reiches und des treuen Zusammenstehens der deutschen Einzelstaaten zu Kaiser und Reich. — Ein Lorbeer des Friedens.— Bekannt ist, wie lebhaft sich unser Kaiser Wilhelm II. mit dem Loose der arbeitenden Klassen beschäftigt. Während seines Aufenthalts in Stettin am 22. Dezember stattete er der Werft des„Vulcan“ einen Besuch ab und nahm hierbei aus den Händen eines Schmiedes einen Lorbeerkranz entgegen, ihm mit den Worten dankend:„Sprechen Sie den Arbeitern des„Vulcans" in Meinem Namen Meinen Dank aus. Ich habe bis jetzt noch keinen Lorbeer verdient; möge dieser ein solcher des Friedens sein. — Mit Rücksicht auf die Hoftrauer soll der Geburtstag des Kaisers(27. Januar) in aller Stille begangen werden; auch sollen außer dem Ordenskapitel des Schwarzen Adlers(18. Januar) und des Ocdenfestes(20. Januar) keine Festlichkeiten am Berliner Hofe stattfinden. — Die Mutter der Kaiserin, Herzogin Adelaide von Schleswig Holstein, liegt im Schlosse von Lomsenburg bedenklich erkrankt darnieder. Die 53jährige Dame ist im Salon ausgeglitten und gefallen und hat sich eine schwere Verletzung am Nacken zugezogen. — Das rumänische Königspaar wird Ende Januar in Berlin erwartet. — Wie der„Hamb, Ref.“ aus Friedrichsruh gemeldet wird, hat der Reichskanzler vom Kaiser Wilhelm und der Kaiserin Augusta zum Weihnachtsfest kostbare Geschenke erhalten, die von eigenhändigen Glückwunschschreiben begleitet waren. Die Nachrichten über das Befinden des Reichskanzlers lauten fortwährend günstig. — Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Graf Bismarck, ist von Friedrichsruh, wo er das Weihnachtsfest bei seinen Eltern gefeiert hatte, nach Berlin zurückgekehrt. — Minister von Boetticher machte dem Reichskanzler Fürsten von Bismarck am 26. und 27. Dezember einen Besuch in Friedrichsruh. — Dem Reichstag ist die übliche Jahresübersicht über die Heeresergänzung für das Jahr 1887 mitgetheilt worden. Daraus ergibt sich, daß im Jahre 1887 181 575 Mann von den Dienstflichtigen theils ausgehoben wurden, theils freiwillig eingetreten sind. Im Vorjahr 1886 betrug diese Zahl 182 261. Dagegen belief sich diese Zahl für 1885 nur auf 163 437. — Der Austausch der Ratifikationen des am 11 v. abgeschlossenen Zusatzvertrages zum bestehenden deutschschweizerischen Handelsvertrage hat am Mittwoch in Berlin stattgefunden. — Der„Reichsanzeiger veröffentlicht das Gesetz betr. die Vorarbeiten für das Nationaldenkmal Kaisers Wilhelm I. Zu einer Preisbewerbung wird eine Summe von 100000 Mk. zur Verfügung gestellt. Der Reichskanzler wird ermächtigt, diesen Betrag aus den Mitteln der Reichs=Hauptkasse zu entnehmen. — Im verflossenen Jahre hat ein erheblicher Wechsel in den höheren Stellen des preußischen Heeres stattgefunden, indem durch Verabschiedung und Tod im ganzen 65 Generale und 156 Stabsoffiziere aller Waffen abgegangen sind. In der Generalität sind abgegangen 10 Generale, 25 General=Lieutnants und 30 General=Majors. — Die Vorbereitungen für den Nord=Ostseekanal werden jetzt mit Nachdruck betrieben. Nach einer Bekanntmachung des Rendsburger Landraths werden die Termine zur landespolizeilichen Prüfung bereits in den Tagen vom 16. Januar bis 19. Januar einschließlich stattfinden und liegen die Pläne für die neue Linie von jetzt an in Rendsburg, Breitholz und Hademarschen aus. — Zum Genossenschaftsgesetz sind 1021 Petitionen von verschiedenen Genossenschaften, insbesondere von Vorschußvereinen, Konsumvereinen und landwirth= schaftlichen Vereinen eingegangen mit der Bitte, den Gesetzentwurf dahin abzuändern, daß der Einzelangriff der Gläubiger gegen die Genossen beseitigt, dagegen die ausgeschiedenen noch haftbaren Mitglieder zum Nachschußverfahren für die zur Zeit ihres Austritts schon vorhandenen Verbindlichkeiten herangezogen werden. Vier Petitionen verlangen die Streichung des Abschnittes über die Revision der Genossenschaften. Militärdienst und Servirzeit der Apothekergehilfen. Der Herr Reichskanzler hatte sich damit einverstanden erklärt, daß den Pharmazeuten gestattet werde, während ihrer dreijährigen Servirzeit der Militärpflicht zu genügen. Hierdurch scheint die irrthümliche Auffassung veranlaßt zu sein, daß diejenigen Pharmazeuten, welche in der Zeit zwischen der Gehülfenprüfung und dem Beginn des Universitätsstudiums ihrer Militärpflicht genügen, nur noch eine zweijährige Servierzeit nachzuweisen verpflichtet seien. Diese Annahme ist insosern eine unhaltbare, als eine derartige Handhabung der Prüfungs=Vorschriften thatsächlich eine Abkürzung der Servirzeit in sich schließen würde. Nach Bestimmung des Herrn Reichskanzlers kann die Anrechnung der Militärzeit in die Servir. zeit nur dann in Frage kommen, wenn der betreffende Pharmazent auch während seines Militärdienstes, soweit letzterer es ihm gestattet, in einer Apotheke als Gehülfe thätig gewesen ist und hierüber ein Servirzeugniß beizubringen vermag. — Flußverunreinigung und ärztliche Schulaufsicht. Vom 24.—26. Oktober hatte die wissenschafttliche Deputation für das Medicinalwesen unter Zuziehung von 12 Vertretern der Aerztekammern über Flußverunreinigung und die Schularztfrage verhandelt und Beschlüsse gefaßt. In ersterer Beziehung stellte die Deputation eine Reihe von motivirten Grundsätzen auf, welche von den Verwaltungsbehörden bei den Anordnungen zur Verhütung einer gemeinschädlichen Verunreinigung der öffentlichen Wasserläufe(nicht bloß im 19) Gelicheder Nashend uchand Aus heiterem Himmel. Erzählung von Oskar Höcker. (Schiat) Wm Der Revierjäger bekannte, vor achtundzwanzig Jahren in den Dienst des Barons von Eulenstett getreten zu sein. Da er sich einer Veruntreuung schuldig machte, so war er der Gnade seines Herrn anheimgegeben. Der Baron drohte mit einer Anzeige bei dem Staatsanwalt, sobald er sich ihm nicht willfährig zeigte. Kempf hätte gern den Dienst verlassen, zumal die geringen Mittel des Barons dem Diener mancherlei Entbehrungen auferlegten. Doch er mußte ausharren und Eulenstett erzog sich in ihm eine für die Ausführung seiner Pläne trefflich geeignete Kreatur. Es war einige Jahre später, als Kempf von seinem Herrn mit einem geheimen Auftrag nach Rechwitz entsendet wurde, er führte ihn mit trefflichem Geschick aus, wie der bald nachher sich ereignende Unglücksfall bewies, durch welchen die Schloßherrschaft ihren einzigen Erben verlor. Kempf war es gewesens, der die Pferde des Wagens. scheuen gemacht, und wie sie sich in ein Netz von Draht verwickelten, die der Elende an die Stämme der Bäume befestigt und über die Landstraße gezogen hatte. Der Kutscher erkannte zu spät die Gefahr und so stürzte er mit dem Gefährt den steilen Bergabhang hinab. Amrei, die sich mit dem Kinde durch einen Sprung aus dem Wagen gerettet, wurde zwar ohnmächtig, hielt aber trotzdem ihren kleinen Pflegling so fest in ihren Armen, daß der aus seinem Hinterhalt herbeigeschlichene Kempf den Knaben nur mit Mühe daraus zu entfernen vermochte. Um dieses Kindes willen war der heimtückische Anschlag verübt worden, denn der verarmte Baron von Eulenstett wünschte der einzige Erbe seines reichen Betters zu werden, allein Gottes Allmacht hatte das junge Leben geschützt. Dieser unvorhergesehene Fall brachte Kempf einigere maßen in Verlegenheit, er war zwar ein schlechter Kerl, scheute aber doch vor einem Mord zurück. Aus seiner Unentschlossenheit, was er mit dem kleinen Wesen beginnen solle, erlöste ihn plötzlich der Gedanke, aus dem anscheinend ungünstigen Zufall Nutzen zu ziehen, um eine Handhabe gegen den Baron zu besitzen. Rasch entkleidete er das Kind und hüllte es in ein altes Socktuch, das er vorher auseinanderriß. Hierauf kletterte er den steilen Bergabhang hinab, und verbrachte das arme Wesen an jene Stelle, wo es von Frau Schröter gefunden wurde. Selbstverständlich folgte er ihr heimlich bis in die Residenz nach, wo sie den kleinen Schützling ihrer Schwester übergab. Kempf mußte jetzt Alles daran liegen, daß das Kind nicht wieder zum Vorschein kam, darum ängstigte er auch Frau Schröter in einer Weise, daß dieselbe ihren guten Vorsatz, den Freiherrn von Kemmeritz von der Rettung seines Kindes zu benachrichtigem, aufgab. Bald nachher suchte Eulenstett sich des Dieners zu entledigen, gerieth dabei aber selbst in die Falle, denn Kempf eröffnete seinem erstaunten Herrn, daß der kleine Erbe des Freiherrn von Kemmeritz am Leben geblieben sei und er ihn in die Arme des trauernden Vaters zurückführen werde, sobald Eulenstett seine treuen Dienste nicht nach Gebühr belohne. Von diesem Augenblicke an war Kempf oben auf. Der Baron benutzte all seinen Einfluß, um dem unbequemen Diener einen einträglichen Posten zu verschaffen; auf diese Weise war Kempf, der als Soldat in einem Jägerbataillon gedient, mit der Aufsicht des Waldreviers von Rechwitz betraut. Eulenstett händigte ihm noch eine kleine Summe ein und reiste dann fort. Kempf sah seinen ehemaligen Herrn viele Jahre nicht wieder, bis er ganz unverhofft eines Abends in der kleinen Wohnung des Revierjägers erschien. Er mußte auf seinen Reisen zu Reichihum gelangt sein, denn nachdem er von Kempf vernommen, daß sich der Sohn seines Vetters Kemmeritz noch am Leben befinde, bot er dem Revierjäger für den Fall, daß dieser sich anheischig machte, den unbequemen Erben dauernd aus der Gegend zu entfernen, eine namhafte Geldbelohnung an, und als dies geschehen war und Kempf den Knaben nach der Residenz verbracht hatte, zahlte der Baron abermals eine größere Summe an jenen Dioramabesitzer, in dessen Dienst sich Edwin begeben. Und wiederum vergingen Jahre, ohne daß Kempf den Baron zu Eesicht bekam, und als er endlich heimkehrte, da erschien bald nachher auch der gefürchtete Erbe, der jetzt zum Mann herangereift war und sich nicht so leicht beseitigen ließ. Aber er mußte beseitigt werden und dies forderte Eulenstett von dem Revierjäger. Schon einmal hatte dieser auf Eulenstett's Geheiß das Gewehr gegen den Freiherrn von Kemmeritz angelegt, jetzt mußte er versprechen, das Attentat zu wiederholen und eine Gelegenheit zu erspähen, wo er Vater und Sohn aus dem Hinterhalt treffen konnte. So lauteten die Bekenntnisse, welche Kempf am heutigen Tage vor dem Amtsrichter und dem Schloßherrn ablegte. Sie stimmten den Letzteren tief traurig und er kehrte gesenkten Hauptes nach seinem Wagen zurück, angestaunt von der gaffenden Menge. Amtmann Weber dagegen schritt noch lange sinnend in seinem Bureau auf und ab: der Umstand, daß Eulenstett, trotzdem er in: zwischen zu Reichthum gelangt war, nach wie vor den Tod seines Vetters herbeiwünschte, gab ihm, in Verbindung mit der Thatsache, daß durch den Baron mehrere Falsifikate verausgabt worden waren, viel zu denken und noch an demselben Tage erstattete er einen längeren Bericht an die Staatsanwaltschaft in der Residenz.... Das Wiedersehen, welches am Abend desselben Tages droben im Schlosse stattfand, gestaltete sich zu einem innig bewegten, wenn auch nicht stürmischen, denn Vater und Sohn standen noch unter dem niederdrückenden Einflusse des verbrecherifchen Spiels, das mit ihrem Lebensglück getrieben worden war. Sie vermochten sich der Freude über die unverhoffte Wendung ihres Geschicks noch nicht voll und ganz hinzugeben, weil sie beständig von der Furcht befangen waren, daß ein einziger Augenblick genügen könne, Alles wieder umzustoßen und neues Unglück herauf zu beschwören, so ängstlich stimmen schwere Schicksalsschläge die Seele des Menschen, daß er nur unter Thränen zu lächeln vermag. Die ernste Stimmung des Schloßherrn nahm in den nächsten Tagen eher zu als ab. Aus der Residenz langte die Kunde an, daß Eulenstett an der belgischen Grenze verhaftet worden sei und seine Festnahme zur Entdeckung einer weit verzweigten Falschmünzerbande geführt habe. Es stellte sich bald genug heraus, daß er der wohl organisirten Bande in der Uuterbringung der Falsifikate hülfreiche Hand geleistet hatte und darin der Grund seiner vielen Reisen, seines Reichthums und seiner an Verschwendung grenzenden Freigebigkeit zu suchen war. Obgleich der Herr von Kemmeritz keine Ursache hatte, über seinen Vetter, der in so heimtückischer Weise gegen ihn und Edwin gehandelt, mild und nachsichtig zu urtheilen, so fühlte er sich doch durch das jähe Ende, welches die verbrecherische Laufbahn Eulenstett's gefunden, tief erschüttert. Fast bereute er, den schlechten Finanzen seines Verwandten nicht aufgeholfen zu haben, freilich mußte er sich dann wieder eingestehen, daß er dem Leichtsinn Eulenitett's dadurch nur Vorschub geleistet haben würde. Indesseu sorgte er dafür, daß nicht nur der Letztere, sondern anch Kempf nach überstandener Strafzeit die nöthigen Mittel erhielten, um jenseits des Oceans ein neues und besseres Leben beginnen zu können. Der Freiherr sehnte sich jetzt darnach, mit allen Menschen Frieden zu schließen, und so erschien er denn eines Sonntags, von Edwin begleitet, in der Grundmühle, um sich mit der von ihm einst im Zorn verstoßenen Amrei auszusöhnen. Sie blickte gerührt auf Vater und Sohn, die Hand des Letzteren fest in der ihrigen haltend. Welch' lange Kette von Enttäuschungen, Kummer und Sorgen lag zwischen der großen Spanne Zeit, wo sie mit ihrem kleinen Pflegling aus dem Wagen gesprungen, und dem gegenwärtigen Mikrofilmeschiv arn der deutschsprachigen Presse.V. Sinne des Allg. Landrechts, welches darunter die im Eigenthum des Fiscus stehenden Flüsse versteht, sondern in dem Umfange aller fließenden Gewässer, welche von Menschen benutzt werden können) zu beachten sein sollen. In Bezug auf den zweiten Punkt beschloß die Deputation, daß zur Sicherung einer ausreichenden Beachtung der seitens der Schulhygiene zu stellenden Forderungen es nothwendig ist, ärztliche Sachverständige in größerem Maaße als bisher an der Ausführung der Schulaussicht zu betheiligen, und stellte für die ärztliche Schulaufsicht besondere Bestimmungen auf. Der über diese Verhandlungen aufgesetzte Bericht der Deputation ist jetzt auf Verfügung des Cultusministers der oberen Verwaltungsinstanzen zur Kenntnißnahme mitgetheilt worden. — Der lippesche Landtag hat vor Abschluß seiner Arbeiten einstimmig und ohne Diskussion eine Resolution angenommen, in welcher er dem Wunsche Ausdruck gibt,„daß im Laufe des Jahres der Entwurf eines Regentschaftsgesetzes, sei es mit, sei es ohne Thron folge=Bestimmung, vorgelegt werde.“„Ohne ein solches Gesetz,“ so heißt es weiter,„erscheint im Falle der Eventualität, die uns noch lange fernbleiben möge, aber in höherer Hand schwebt, die ruhige und un unterbrochene Fortführung der Staatsgeschäfte ernstlich in Frage gestellt. Oesterreich. Erzherzogin Valerie erhält bei ihrer Vermählung mit dem Erzherzog Johann Salvator außer der normalen Apanage zwei Millionen Gulden Mitgift. Das Land Ungarn wird der Erzherzogin eine besondere Hochzeitsgabe widmen. — Der Wehrgesetzausschuß des österreichischen Herrenhauses hat fast ohne Debatte die Wehrgesetzvorlage angenommen. Die vollständige Erledigung des ganzen Gesetzes im Plenum des Herrenhauses ist in Kürze zu erwarten. — Bekanntlich soll das„Eiserne Thor“ regulirt werden, welches die Donauschifffahrt sehr beengt und sogar zeitweise recht gelährlich macht. Nach dieser Regulirung aber könnten nicht nur die mächtigen Handelsdampfer, sondern auch kleinere Kriegsschiffe bequem den Strom befahren. Um sich von dieser Seite gegen feindliche Angriffe zu schützen, hat die österreichisch=ungarische Regierung den Bau einer Donauflottille beschlossen, welche aus zwölf Monitors bestehen soll. Auch von Befestigungsarbeiten ist die Rede.— Frankreich. In einer am 27. December in Paris stattgehabten und von Panama=Actionairen besuchten Versammlung erklärte der Vorsitzende Dilhau unter dem lebhaften Beifall der Anwesenden, die Panama=Actionaire wollten selbst für die Vollendung des Kanals sorgen und Lesseps an der Spitze des Unternehmens erhalten. Die Versammlung nahm sodann einstimmig folgende Resolution an: Die Versammlung spricht ihr Vertrauen auf Lesseps aus, ist entschlossen, bis zur Eröffnung des Kanals für die große Schifffahrt auf die Bezahlung der Coupons und auf Amortisirung zu verzichten, und beschließt, daß, um den ersten Inhabern von Panama=Obligationen die Vortheile des Unternehmens zu erhalten, unter Mitwirkung aller Interessenten eine Verständigung über die schleunige Beschaffung des zur Vollendung des Werkes nothwendigen Capitals stattfinden muß. Den Provinzialcomités und der Presse, welche für das Werk so warm eintreten, wurde der Dank der Versammlung ausgesprochen.— Durch den plötzlichen Tod des Abg. Hude ist eins der Pariser Abgeordnetenmandate erledigt worden. Boulanger stellt seine Candidatur auf. Es wird das erste Mal sein, daß die Boulangisten in der Hauptstadt ihre Stärke bei der Wahl erproben. Frankreich. Den Plan einer strategischen Eisenbahn nach der Ostgrenze veröffentlicht der„Figaro“. Die Bahn werde 210 Millionen kosten, von Vitry nach Lerouville führen, vier Geleise haben und in fünf bedeutende Schienenwege auf dieser Strecke münden. „Figaro“ will den Vorwurf der Indiskretion durch die Bemerkung vorbeugen, daß Spione, mit denen die Ostdepartements überschwemmt seien, die deutsche Regierung schon von der Unternehmung unterrichtet hätten. — Das Leichenbegängniß des früheren russischen Generals und Mintsters Loris Melikow hat in Nizza am 27. v. stattgefunden. Auf Befehl des französischen Kriegsministers wurde bei demselben großer militärischer Pomp entfaltet. Fast alle Truppen Nizzas und der umgebenden Garnisonsorte, Infanterie, Artillerie und Jäger, nahmen an der Leichenparade theil. Die Anordnungen waren etwa dieselben wie bei dem Leichenbegängnisse Gambettas. England. Der Führer der englischen Liberalen, der greise Gladstone, trat am 29. v. in sein achtzigstes Lebensjahr. Gladstone weilt gegenwärtig in Neapel. Italien. Der Ministerrath hat das Entlassungsgesuch des Finanzministers Magliani genehmigt. — An Stelle Maglianis ist der bisherige Handelsminister Grimaldi zum Finanzminister ernannt worden. Rom. Der Papst hat bei der Weihnachts-Gratulation der Cardinäle eine größere Rede gehalten. Er führte aus: Während es Gott gefallen habe, ihm in diesem Jahre die Feier seines Priester=Jubiläums zu gewähren, habe die schwere Lage des Papstthums keine Erleichterung erfahren. Die Lage habe sich vielmehr noch verschlimmert durch den systematischen Krieg der italienischen Regierung gegen alles Katholische. Selbst fromme Stiftungen würden nicht geschont und die würdigsten Unternehmungen, wie diejenigen gegen die Sklaverei würden gehindert, weil die Kirche die Initiative dazu ergriffen habe. Man erlaube sich Beschimpfungen und drohende Kundgebungen gegen den Papst, man mache neue, dem Papstthum feindliche Gesetze. Der Papst werde beschuldigt, ein Feind Italiens zu sein, weil er zur Wahrung seiner Würde die Rückerstattung von Rom fordere. Diese Forderung bedeute nur Ruhe und Wohlfahrt für Italien, die Hebung seiner moralischen Macht. Die Bischöfe und Katholiken der ganzen Welt erhöben ihre Stimme zur Vertheidigung der Rechte des Papstes, und auch in Italien habe sich eine lebhafte Bewegung entwickelt, die aber von der Regierung unterdrückt werde.— Auch den preußischen Gesandten v. Schlözer empfing der Papst in besonderer Audienz. Spanien. Der Reisende Sorela hatte eine Audienz bei der Königin=Regentin und überreichte derselben einen Brief des Kardinals Lavigerie, in welchem derselbe um ihre und die Theilnahme Spaniens an das gegen die Sklaverei gerichtete Vorgehen nachsucht. Die Regentin versprach ihre Unterstützung. Rußland. Graf Loris Melikow, eine der einflußreichsten Persönlichkeiten am russischen Hofe, General= adjutant des Zaren, ist am 24. Dez. in Nizza gestorben. Der General war der letzte Abkömmling der Könige von Armenien und hatte sich schon seit seiner Jugendzeit mit Leib und Seele an das russische Reich angeschlossen. Er wurde Ministerpräsident und bekleidete diesen Posten zur Zeit des Attentates gegen Alexander II. — Die Verhandlungen zwischen Rußland und dem Vatikan sind abgeschlossen. Beim nächsten Konsistorium werden drei polnische Bischöfe präkonisirt werden; ebenso gilt die Anknüpfung eines diplomatischen Verehrs als unmittelbar bevorstehend. Rußland. Der großartige Erfolg, welchen Rußland mit seiner Anleihe auf dem französischen Geldmarkte erzielte, hat die russische Finanzverwaltung zu neuen Thaten begeistert. Es soll jetzt eine neue Anleihe von einer Milliarde untergebracht werden und zwar wiederum auf dem westeuropäischen Markte“. d. h. hauptsächlich in Frankreich. Rußland unterhandelt gegenwärtig mit einem französischen Konsortium wegen der Anleihe, welche im Februar d. J. angelegt werden soll. Balkanstaaten. In Bulgarien scheint trotz der Beilegung der letzten Ministerkrisis noch immer nicht alles in Ordnung zu sein. Zufolge einer der „Frkf. Ztg.“ aus Sofia zugehenden Meldung ist das Verhältniß zwischen dem Fürsten und Stambulow sehr gespannt und es steht eine neuerliche Krise bevor. Das bulgarische Amtsblatt veröffentlicht einen Ukas des Fürsten, in welchem dem Finanzminister befohlen wird, 150000 Frank dem früheren Fürsten Alexander als Zinsen seines bei der bulgarischen Regierung stehenden Guthabens auszuzahlen. Balkanstaaten. Oie„Politik. Korresp.“ veröffentlicht den Inhalt einer Unterredung mit dem Fürsten Ferdinand von Bulgarien. Der Fürst äußerte demzufolge, er bereue keineswegs die Uebernahme der an ihn herangetretenen Aufgabe. Er würde, heute vor die Entscheidung gestellt, nicht anders beschließen Er habe die Schwierigkeiten vorausgesehen, sei daher von deren Eintritt weder überrascht, noch entmuthigt worden, er sei vielmehr entschlossen, auszuharren. Müßte er unterliegen, dann werde dies nur ehrenvoll geschehen. Warm lobt er die Befähigung und den Patriotismus Stambulows und bestritt entschieden die Möglichkeit, daß Bulgarien irgend welchem Abenteuer folgen und die Bahn ruhiger Entwickelung verlassen wolle. In gleicher Weise äußerten sich Stambulow und Stransky, welche meinten, Bulgarien habe keine auswärtige litik, brauche vielmehr einige Jahre des Friedens behufs Befestigung seiner inneren Verhältnisse. — Bei dem Schlusse der Sobranje verlas Prinz Ferdinand die Thronrede, in welcher er den Abgeordneten für deren patriotische Wahrung der Interessen des Landes dankte und glückliche Heimkehr wünschte. Serbien. Die Eröffnungssitzung der Skuptschina hat am Sonntag in Belgrad stattgefunden. Dieunveränderte Annahme der Verfassung ist gesichert. — Der Kaiser von China hat dem Fürsten Bismarck, Herrn Krupp in Essen, sowie Herrn Schultow in Stettin, Präsident der Gesellschaft„Vulkan", hohe Orden verliehen zum Zeichen der Zufriedenheit der chinesischen Regierung mit den auf den deutschen Werften gebauten zwei Panzerschiffen für die chinefische Marine. Verschiedenes. Arnsberg. Wie wir hören, steht uns in Kürze ein musikalischer Genuß bevor, auf welchen wir unsere Leser hierdurch schon jetzt aufmerksam machen wollen. Die rühmlichst bekannte, 20 Mann starke Arolser Militärcapelle, die zugleich Hofcapelle des Fürsten von Waldeck ist, wird am Dienstag den 8. d. M. im Saale des Herrn Knothe concertiren und sich voraussichtlich eines starken Besuches zu erfreuen haben. Die Militärcapelle, welche von Hrn. Capellmeister Müller dirigirt wird und unter denen sich viele Künstler befinden, werden, wie uns mitgetheilt wird, in Uni form erscheinen. — Die Ziehung der vierten Klasse der 179. Preußischen Klassenlotterie beginnt am 15 Januar und endet am 2. Februar d. Is. Die Erneuerung der Loose muß bis zum 11. Januar erfolgen. L Soest, 29. Dez.(Afrika=Verein.) Hier ist gestern ein Filial=Verein des„Afrika=Vereins der Katholiken Deutschlands“ gegründet worden, der öffent liche Aufruf zu weitester Betheiligung wird vorbereitet und soll baldigst erscheinen. Augeublick, da sie ihn als Mann wiedersah, das verjüngte Ebenbild seines Vaters. Indessen waren die beiden Herren vom Schloß nicht der einzige Besuch in der Mühle. In einer Ecke der großen Wohnstube, wohin man die beiden Herren geführt, stand schüchtern und bescheiden ein junger Bursch, erwartungsvoll nach der angelehnten Thür blickend. Fürchtete er vielleicht, daß der Müller plötzlich hereintreten und ihn aus dem Hause weisen würde? Steinert dachte nicht daran. Er befand sich bei seinem Kinde, bei Wally, die ihrer schweren Kraukheit nicht erlegen war. Freilich zeigte ihr Antlitz noch auffällige Blässe und blitzte es in ihren Augen nicht so keck und muthig auf wie ehedem, aber das that nichts, denn alle Gefahr war überstanden und mit der Genesung kehrten auch sicher die rothen Wangen wieder und auch die alte Fröhlichkeit. An das erstere glaubte auch Wally, über das zweite dagegen hatte sie ihre eigenen sonderbaren Gedanken. Die jüngste Vergangenheit lag hinter dem Müller wie ein schweres Gewitter, das glücklich vorübergezogen ist und dessen dunkeln, blitzdurchzuckten Wetterwolken man noch lange gedankenvoll nachblickt. Wie oft hatte Steinert an der Kammerthür gelauscht, wenn der Arzt bei Wally verweilte. Auf des Vaters fragenden Blick antwortete er fast immer mit einem Achselzucken, bis er endlich dem Kummer erfüllten Manne von der Hoffnung sprach, daß Wally am Leben bleiben werde. Von dieser Minute an erschien Steinert wie verjüngt und der harte Zug war gänzlich aus seinem Antlitz gewichen. Noch durfte er die Schwelle der Kammer nicht überschreiten, aber wenn der Arzt Wally besuchte, ließ er immer ein klein wenig die Thür auf, so daß der Vater das kleine Zimmer überschauen konnte. Bei einer solchen Gelegenheit war es gewesen, wo sich der Blick der Tochter auf ihn richtete, aber sie wandte stöhnend das Haupt nach einer anderen Seite. Das hatte dem Alten einen Stich in's Herz gegeben und er ging kummervoll seiner Arbeit nach. Dann war ein Tag erschienen, wo er wieder durch die Spalte der Thür sah und abermals die Augen der Tochter an ihm hafteten. Es war ein langer, schmerzerfüllter Blick, den der Vater nicht mehr aus seiner Erinnerung los zu werden vermochte, so daß, als ihm der Arzt endlich erlaubte, in das Krankenzimmer auf ein Viertelstündchen eintreten zu dürfen, er kaum wagte, nach Wally hinzusehen. Er ließ sich an ihrem Lager nieder und neigte die Stirn auf ihre Hand hinab. Da zuckte sie plötzlich zusammen und sagte:„Vater, Du weinst. Du, der trockenen Auges dabeistand, als wir die gute Mutter in die Erde senkten? Da muß ich doch schon recht elend sein. Langsam hatte er sich erhoben und eben so langsam die Kammer verlassen. Erst ein paar Tage später war er wieder zu Wally gekommen, um ihr ein Päckchen einzuhändigen. Sie öffnete es und staunte nicht wenig über den reichen Inhalt.„'s ist für die Armen,“ sagte er mit eigenthümlich gebrochener Stimme,„wenn Du Deinen ersten Kirchgang hältst, betest Du dann auch ein wenig für Deinen alten Vater?“ Wally nickte stumm und küßte ihn sanft auf die Stirn. Das hatte ihn hoch erfreut und er ging leuchtenden Antlitzes hinaus. Und heute war er abermals gekommen und schmaschelnag Nuhes.„Walhy, begann er meichelnd,„ich glaube, Du wirst mit mir zufrieden sein. Ich habe nämlich unter gewisse Leute, denen ich einmal übel mitgespielt, ganz erschrecklich viel Geld vertheilt, ich glaube mehr, als sie mir je an Zinsen gezahlt.“ Wally lächelte dankbar.„An Alle?“ fragte se. „Den Schaller ausgenommen, weil der es nicht mehr braucht. Weißt Du, der junge Schloßherr hat ja, als er noch bei den Schauspielern war, im Lamm gewohnt, na, und da kannst Du Dir denken, daß— ach ja, Wally, wenn Du nur erst recht frisch und munter bist, dann wollen wir immerfort lustig sein, und mir soll's wahrhaftig nicht darauf ankommen, auf der Hochzeit des Lammwitthssohnes zu tanzen. Wally blickte ihn ernst an.„Verheirathet sich Paul?“ „Man sagt's,“ gab der Müller rauh zurück. „Es soll ein hübsches, reiches Mädchen sein, um das er freit.“ „Du spaßest, Vater!“ „Fällt mir nicht ein. Hast Du denn in Deiner Krankheit vergessen, daß er bis über die Ohren in ein Mädchen verliebt ist, das ihn herz innig wieder liebt?“ „O nein,“ versetzte Wally rasch,„das hab ich nicht vergessen. Aber,“ fuhr sie stockend fort, „was nützt den Beiden ihre Liebe, wenn ihnen nicht der Vater seinen Segen geben will?“ „Hm, räusperte sich der Müller.„die Men schen ändern sich oft über Nacht. Wie wär's, wenn ich mit dem harten Alten ein vernünftiges Wort spräche?“ „Das wär' gescheidt,“ rief lachend das Mädchen, indem es sich im Bett emporrichtete und in die Hände klatschte.„Ich glaube, Du bringst ihn herum.“ „Will's gleich einmal probiren,“ versetzte Steinert so barsch als möglich, und ging dann zur Thüre hinaus. Gleich nachher aber kam er mit Paul zurück, führte ihn zu Wally's Lager, und fügte mit den Worten ihre Hände in einander: „Da habt Ihr Euch— und fortan sei Friede zwischen uns!“ „Amen!“ erklang von der Thüre her eine Stimme. Es war Amrei, die mit dem Schloßherrn und Edwin den beiden Männern gefolgt war und jetzt mit einem dankbaren Blick des Schwagers Hand herzinniglich drückte. * Der englische Dampfer„Almira“ brannte auf dem Atlantischen Ocean bis auf den Wasserspiegel nieder. Vom der 30 Personen zählenden Mannschaft sind 27 umgekommen. Menden. Bei der im November d. I. erfolgten Personen=Aufnahme behufs Veranlagung zur Klassensteuer pro 1889/90 hat sich im Stadtbezirke eine ortsangehörige Bevölkerung von 6312 Seelen ergeben. Kierspe, 28. Dezember.[Geschenk.] Die Großindustriellen Gebrüder Reininghaus in Graz, welche dem in unserer unmittelbarer Nähe liegenden Gehöft Isenburg entstammen, von wo sie vor mehr als 50 Jahren nach Oesterreich ausgewandert sind, haben in dankbarer Erinnerung an die Heimath alljährlich den hiesigen Armen eine schöne Summe als Weihnachtsgeschenk gespendet. In diesem Jahre aber haben sie unserer Gemeindeverwaltung 10000 Mark überwiesen, deren Zinsen alljährlich am Weihnachtstage unter die hiesigen Armen vertheilt werden sollen. L Siegen, 29. Dezember.(Kirchendiebstahl,) In unerhörter Weise hat der Schreiner F. Th. von hier die Almosenkasten in der Martinikirche u. Nickolaikirche bestohlen, bis seine Festnahme bei der That am Abend des ersten Weihnachtsfeiertages gelang. Der Verhaftete gestand, daß er ca. 12 Mal in beiden Kirchen, die er mittels Nachschlüssels öffnete, eingebrochen sei. Die Veranlassung zur bösen That ist— der Schnaps. Denn der Thäter lebt in auskömmlichen Verhältnissen und hat die Einbrüche nur begangen, um rasch zu einer Summe Geldes zu gelangen, die er sofort in geistigen Getränken anlegte. Solingen, 26. Dezember.(Auf der Jagd erschossen.) Ein betrübender Unglücksfall hat sich heute Morgen in dem benachbarten Jagenberg zugetragen. Von zwei Jägern, welche dem Jagdvergnügen oblagen, wollte der eine unter einem Drahtzaun herkriechen, wobei sich sein Gewehr, welches er auf dem Rücken trug, entlud und die ganze Ladung seinem ihm begleitenden Freunde in den Hals ging, so daß derselbe sofort getödtet wurde. In völliger Verzweiflung stand der Unglückliche an der Leiche seines Freundes, er wollte den noch nicht abgeschossenen Lauf gegen die eigene Brust wenden, wurde aber von herbeieilenden Jagdgefährten daran verhindert. Er begab sich später selbst zur Behörde, um die traurige Anzeige zu erstatten. Der Erschossene hinterläßt eine Frau und fünf Kinder, welche sich ihres Ernährers beraubt sehen.(Barm. Ztg.) L Münster, 29. Dez. Die königliche Regierung erließ infolge der in der holländischen Nachbarprovinz Gelderlandes grassirenden Lungenseuche das Verbot jedweder Einfuhr von Rindvieh in das Münsterland bis auf Weiteres. Essen, 30. Dez. Die Zahl der auf den Kruppschen Werken beschäftigten Arbeiter ist 20960: davon 13626 auf der Gußstahlfabrik in Essen. Einschließlich der Familienangehörigen der Arbeiter werden 73169 Menschen durch den Betrieb der Werke unterhalten. 24793 von diesen leben in Wohnungen, welche der Fabrik gehören. Düsseldorf. Hier ist der gewiß seltene Fall vorgekommen, daß ein Hund gerichtlich zum Tode verurtheilt wurde, weil der Eigethümer desselben die Hundesteuer nicht bezahlte, und auf dem Zwangswege auch keine Zahlung zu erlangen war. Der die Exekution ausführende Beamte band den unglücklichen Delinquenten einen schweren Stein um den Hals und versenkte ihn sodann in den Rhein. Köln, 26 Dezember(Auchein Finderlohn.) Vergangene Woche verlor ein junges Dienstmädchen von hier ein Portemonnaie mit zwei Fünfmarkscheinen und etwas Nickelgeld. Trotzdem das Mädchen wenig Hoffnung auf Wiedererlangung ihres Geldes hatte, ließ sie ihren Verlust doch in eine hiesige Zeitung einrücken. Schon am anderen Tage meldete sich ein junger Mann, ein Schlossergeselle, welcher das Portemonnaie mit dem Gelde der überglü flichen Verliererin einhändigte. Ein Trinkgeld, welches das Mädchen dem ehrlichen Finder anbot, schlug dieser aus und meinte, sein Finderlohn ginge denn doch höher hinaus. Vor einigen Tagen erhielt das Dienstmädchen einen Commentar zu dieser Aeußerung in einem Briefe, in welchem der Schlossergeselle sie bat, seine Frau zu werden. Das Mädchen meinte, eine so bescheidene Forderung könne sie dem ehrlichen Burschen nicht ablehnen. Köln. Folgende Entscheidung der Strafkammer als Berufungsinstanz ist von grundsätzlicher Bedeutung. Das Schöffengericht hatte die beiden Inhaber einer hiesigen Firma von der Anklage des groben Unfugs freigesprochen. Die Beschuldigten hatten Münzen in der Form von Zehn=Martstücken anfertigen lassen, welche auf der einen Seite das Bildniß des Kaisers Friedrich und auf der anderen ihre Firma enthielten. Die Strafkammer hob das erstinstanzliche Urtheil auf und erkannte auf je.4, Geldbuße. In den Urtheilsgründen wurde ausgeführt, daß durch die Aehnlichkeit der Münzen mit den Zehn=Markstücken eine Täuschung des Publicums ermöglicht sei, mithin liege in der Verbreitung der Münzen eine ungebührliche Belästigung des Publikums, da die Sicherheit des Geldverkehrs dadurch gefährdet sei. — Berlin, 27. Dec. Am Weihnachtsabend des Jahres 1867, so meldet ein Berichterstatter, stach der damalige Studiosus C. Reuter einen Studienkameraden im Zorn mit einen Dolch ins Gesicht, sodaß der Verletzte das rechte Auge einbüßte. Kurz nach der That entfloh Renter nach America und man hörte seitdem nichts mehr von ihm. Der einäugige Dr. phil. M. hat sich inzwischen verheirathet und feierte am Montag Abend im Kreise seiner Familie das Weihnachtsfest. Unter den Geschenken, welche den Weihnachtstisch zierten, fiel ein kleines Packet, das die Aufschrift, Erst während der Bescherung zu öffnen“ trug, ganz besonders in die Augen. Es war am Morgen mit der Post aus England gekommen und für Herrn Dr. M. bestimmt. Mit großer Spannung entfernte man die Hülle des Geschenkes und war nicht wenig überrascht, als man dem unscheinbaren Packetchen 25.000# in deutschen Reichscassenscheinen entnahm. Ein beigefügter Brief, abgesandt von der Gattin des im Jahre 1867 nach Amerika entflohenen Reuter, meldete den anfangs 1888 erfolgten Tod des letzteren und dessen testamentarische K— Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse.V. * Bestimmung, dem seinerzeit auf so abscheuliche Weise zum Theil ums Augenlicht gebrachten Studiengenossen am nächsten Weihnachtstage(also Weihnachten 1888) 25000. aus seiner Hinterlassenschaft als Sühnegeld auszuzahlen.(Weser=Ztg.) Berlin. Die Gesammtzahl der Berliner Weihnachtspakete, der hier aufgelieferten und hier angekommenen bezw. bestellten, betrug diesmal 1083526. Berlin ist schenkfreudiger als die Provinz; der Berliner schickt erheblich mehr Weihnachtspackete ab, als er empfängt. Die betr. Ziffern stellen sich folgendermaßen: Aufgeliefert wurden im Jahre 1888 659 122 Stück, angekommen hingegen sind nur 424 404 Stück. Die deutsche Reichshauptstadt hat also 234718 Packete mehr versandt, als sie empfangen hat. Der Durchgangsverkehr ist natürlich in diesen Zahlen nicht enthalten. — Das Comite der Schlesischen Gold= und SilberLotterie, deren Ziehung am 17. und 18. dieses Monats stattfindet, hat mit Anschaffung der Gewinne die bekannten Hof. Juweliere Gebr. Friedländer in Berlin betraut,— ausgenommen sind nur die beiden ersten Hauptgewinne à 50 000 und 20000 Mark, zwei Goldsäulen, welche in Obeliskenform von der Norddeutschen Affinerie in Hamburg geliefert sind. Laut Münzschein der Hamburger Münzstätte enthalten die Hauptgewinne 999 3/10 ff. Gold, jedoch auch für die sämmtlichen anderen Gewinne haben die genannten Lieferanten 90 Prozent des Werthes garantirt. Es ist wohl zu wünschen, daß solches Vorgehen, wirkliche Werthgewinne zu schaffen, Nachahmung findet. * Die Berge der Porta Westfalica, welche seit Menschengedenken keine revolutionären Neigungen gezeigt und wegen der Zuverlässigkeit ihres Gesteins auch in die engere Wahl für Aufstellung des Kaiser Wilhelm=Denkmals der Provinz Westfalen gekommen waren, fangen jetzt plötzlich an zu schwanken. Seit einigen Tagen sackt sich die mächtige Felsenwand neben der Bahn, sodaß nach Ausspruch Sachverständiger die Gefahr vorhanden ist, daß der Berg auf die Bahn stürzt; es ist daher das Pionierbataillon aus Minden kommandirt, die mächtigen Felsböcke zu sprengen. Jeden Morgen fährt dasselbe der Extrazug hin und ebenso abends zurück. Hoffentlich gelingt es der braven Truppe, die Gefahr abzuhalten. * Die Köchinnen und Kindermädchen in Würzburg sind sämmtlich aufgebracht, und zwar über einen Befehl der Commandantur. Diese hat nämlich allen Soldaten, insbesondere aber den Offiziersburschen, auf das Strengste untersagt, sich in den Dienst einer Küchenfee oder eines Kindermädchens, hübsch oder häßlich, zu stellen, jeden Sohn des Mars, der einen Korb oder ein Kind durch die Straßen trage oder fahre, mit einigen Tagen Arrest bedrohend. Metz. Der hiesige Gemeinderath hat beschlossen, zu dem in Metz zu errichtenden Kaiser=Wilhelm=Denkmal einen Beitrag von 40000 Mk. zu leisten. Der Denkmalsfonds hätte damit nahezu 100 000 Mk. erreicht. Metz. Der„Messin' meldet aus Colombey, daß in den letzten Tagen die Gebeine von 15 Soldaten des 15. preußischen Infanterie=Regiments, welche im Feldzug 1870 geblieben sind, ausgegraben bezw. einem neuen Grabe übergeben wurden. Bei dieser Gelegenheit fand man im Grabe eine silberne Uhr. Dem Grabwächter wurde von seinen Vorgesetzten gestattet, dieselbe zu behalten. Die Zahl der Uhr ist 98024 und der Deckel ist mit den Buchstaben P. P. S,, über einem Anker befindlich, versehen. Diese Angaben tragen vielleicht dazu, bei den Namen ihres früheren Besitzers zu ermitteln, für dessen Angehörige die Uhr gewiß ein kostbares Andenken sein würde. Paris. Eine Versammlung von gegen 4000 Panamaaktionären nahm am Donnerstag einstimmig eine Resolution an, in der sie Lesseps ihr Vertrauen ausspricht und erklärt, bis zur Eröffnung des Kanals für die große Schifffahrt auf die Bezahlung der Koupons und auf Amortisirung verzichten zu wollen. Unter den Interessenten müsse eine schleunige Verständigung über die Beschaffung des Kapitals zur Vollendung des Werkes stattfinden, um den ersten Inhabern von Panamaobligationen die Vortheile des Unternehmens zu sichern. Rom. Ueber die Lebensweise des Papstes berichtet ein Gewähresmann der„H..“ folgende interssante, bisher unbekannte Einzelheiten: Im ganzen Vatikan befindet sich weder ein Ofen, noch irgend eine andere Heizvorrichtung, als ein paar Kamine. In den wenigen, von Leo XIII. bewohnten Räumen wird nie ein Feuer angezündet. Der Papst erquickt sich nur an der großen Wärmequelle, die für Arm und Reich gleich freigebig ist, der Sonne, die in seine, nach Süden gelegenen Räume scheint. Die einzige Erholung, welche sich Leo XIII gönnt, sind seine täglichen Spaziergänge in den vatikanischen Gärten, wo er unter eigener Aufsicht und Leitung einen Theil des Bodens mit Weinreben hat bepflanzen lassen, was dem Ganzen ein freundliches ländliches Aussehen verliehen hat. Der Cardinal Lavigerie hat dem Papst zwei Gazellen aus Afrika mitgebracht; von anderer Seite sind ein Damhirsch und ein Steinbock hinzugekommen, für welche Einzäunungen in den vatikanischen Gärten gemacht worden sind. Aus ihnen stecken die Gazellen beim Vorüberfahren des Papstes die Köpfe heraus, und er verfehlt nie bei ihnen anzuhalten. Trotz der bekannten elf Tausend Zimmer des Vatikans beschränkt sich die Privatwohnung des Papstes auf vier Räume in einem, und vier in dem darüberliegenden Stockwerk. Von diesen ist nur die Bibliothek ein großer Saal zu nennen, alle übrigen Räume sind eng und niedrig, da sie durch eine in halber Höhe eingeschobene Decke halb so hoch geworden sind,wie der Bibliotheksaal, der, wie die übrigen Räume des Vatikans, hochgewölbt ist. Bis jetzt befand sich das Schlafzimmer Leos XIII. in dem dritten Zimmer neben der Bibliothek, und der Papst speiste entweder in der Bibliothek, oder in dem Schlafzimmer selbst. Neuerdings ist dasselbe in das obere Stockwerk verlegt worden und in dem bisherigen Schlafzimmer hat der Papst seine Privatkapelle errichtet, wo er Messe liest und Abends mit seinem Hofstaat den Rosenkranz betet. Zu einem Hofbeamten, welcher dem Papst bemerklich machte, daß diese oberen Räume im Sommer zu heiß sein würden, sagte er:„Dann werde ich mein Bett in die Bibliothek stellen,“ ein Wort, welches sein einfaches Privatleben sehr gut kennzeichnet. Rom. In einem Fort bei Messina platzte eine Granate; 16 Soldaten wurden getödtet, viele andere verwundet. Petersburg. Alle Warnungen vor zu starkem Schnüren helfen bei der nun einmal auf eine schlanke Taille versessenen Damenwelt nichts, und so forderte bei einem der letzten Maskenbälle die liebe Eitelkeit ein neues Opfer. Mitten im Trubel der KünstlerMaskerade im Saal der Adelsversammlung wurde eine der Besucherinnen unwohl. Man brachte dieselbe in die Garderobe; ärztliche Hilfe war sofort zur Stelle aber nach wenigen Minuten hatte bereits ein Herzschlag, infolge zu stark geschnürten Korsetts, ihrem Leben ein Ende gemacht. * Millionenunterschleife sind in der Provinzialkasse zu Neapel entdeckt worden. Es handelt sich zunächst um 6½ Millionen Lira, die spurlos verschwunden sind, ferner um ein Depot von 3½ Millionen Lira, welches auf Antrag eines bekannten Provinzial=Deputirten ebenfalls in betrügerischer Weise verbucht worden ist, endlich um großartige Betrügereien bei der Vergebung von Straßenbauten 2c. Viele betheiligte Deputirte sind bereits gerichtlich vernommen worden. Im ganzen sind 40 hohe Persönlichkeiten bei dieser unsauberen Affäre schwer kompromittirt. * Inder Bundeshauptstadt der Ver. Staaten, in Washington, hatte man am Sonntag den ganz ungewohnten Anblick, zweiundzwanzig Indianer= Häuptlinge vom Stamme der Sioux in der katholischen Kirche zu sehen; sie gehörten zu einer Deputation von vierzig Häuptlingen, die mit der Regierung zu unterhandeln hatten; ihr Betragen in der Kirche war andächtig und erbaulich. Nach der Bestimmung der Regierung wird jetzt der Unterricht in allen Indianerschulen in der englischen Sprache ertheilt. Die Mehrzahl der Lehrer und Lehrerinnen sind katholische Ordensleute. Viele Kinder machen vortreffliche Fortschritte, obwohl die Zähmung der indianischen Natur anfangs mit großen Schwierigkeiten verbunden ist. Namentlich die Knaben haben einen Hang zur ungebundenen Freiheit und müssen scharf beobachtet werden, so daß fortwährend einer der Lehrer auf Wache stehen muß. In den katholischen Schulen ist es streng verboten, die Kinder körperlich zu züchtigen. In der That scheinen die Wilden durch Liebe, Güte und Milde besser regiert zu werden, als durch den Stock oder die Peitsche; denn trotz der anscheinend rohen Außenseite besitzen sie ein weiches, für freundliche Behandlung sehr empfängliches Gemüth. Die wegen ihrer großen Wohlthätigkeit bekannten Fräulein Drexel in Philadelphia besuchten kürzlich die WhiteEarth=Indianer=Agentur und wollen dort ebenfalls eine Indianerschule errichten, deren Kosten auf 75000 Dollars berechnet werden. Die Kosten sind deshalb so groß, weil den Kindern auch Unterhalt gewährt werden muß. * Zu den Sammlern originellster Art zählt ein in Petersburg lebender Gutsbesitzer, Herr Krassowski. Um nämlich die Veränderungen seines eigenen Gesichts, die Einwirkungen des Alters auf dasselbe 2c. studiren zu können, läßt Herr Krassowski sich seit langen Jahren bereits am Ersten jeden Monats photographiren, und werden diese Bilder dann, mit dem Datum der Aufnahme versehen, einem sehr umfangreichen Album einverbleibt. Um die Erde. Ein Londoner Arzt wollte die schnellste Route für Briefe um die Welt ausfindig machen. Er sandte zu dem Zwecke zwei Postkarten an einen Freund in Hongkong, die eine über Brindift und Singapore, die andere über New York, San Francisco und Pokohama, mit der Bitte, der Freund möge die Karten alsbald nach ihrer Ankunft auf den entgegengesetzten Routen nach London zurückbefördern Seltsamerweise erhielt der Arzt die beiden Karten am gleichen Tage, am 26. Dezember, zurück. Beide hatten 73 Tage zu der Fahrt um die Erde gebraucht und das Porto hatte für die über 20000 englische Meilen betragende Strecke in einer Richtung 1½ Pence(12 j3R..) in der anderen 2 Pence(16 Pfg) gelastet. * Du sollst den Feiertag heiligen! Als jüngst ein Missionar der ostafriknischen Gesellschaft neubekehrte Neger fragte, ob sie fortan willens wären, sich am Sonntage jeder Arbeit zu enthalten, erwiderte die ganze Horde nahezu einstimmig:„Sehr gern, und nicht nur an Sonntagen, sondern auch an allen anderen Tagen!“ Literarisches. P. Die„Illustrirte Frauen=Zeitung“ hat sich mehr und mehr die Welt der Mode erobert; sie hat um so lieber Aufnahme in jedem Hause gefunden, als sie mit einem in vornehmen Geschmacke gehaltenen, reichhaltigen Modentheile einen unterhaltenden Text verbindet, welcher nach Lesestoff und Bildern den höchsten künstlerischen Anforderungen genügt. In dem Modentheile legt die„Illustrirte Frauen=Zeitung" besonderes Gewicht darauf, den practischen Bedürfnissen des Tages und des Hauses Rechnung zu tragen und bei Erfindung neuer Formen die Schönheit oberstes Gesetz sein zu lassen. So zeichnen sich die Bekleidungen für alle Altersstufen und Verhältnisse stets durch einfache, feine und geschmackvolle Formen aus und suchen gleichwohl den verschiedensten Geschmacksrichtungen zu entsprecheu. Besonders verdient auch die Reichhaltigkeit an Mustern für weibliche Handarbeiten aller Art hervorgehoben zu werden, wobei genaue Zeichnungen und klare, verständliche Beschreibungen die Ansführungen auf's beste unterstützen. So vereinigt die „Illustrirte Frauen=Zeitung" alle Vorzüge eines derartigen Blattes in sich und ordient wieder und wieder auf's wärmste empfohlen zu weiden. Standesamt Arusberg. Vom 16. bis 31. Dezember 1888. Geburten: Ein Sohn: dem Wirth Norbert Menge, dem Schlosser Theodor Hempel, dem Fabrikarbeiter Franz Mürköster, dem Maurer Fritz Keck, dem Schlosser Heinrich Hallmann, dem Eisenbahn=Lokomotivheizer Wilhelm Canisius, dem Anstreicher Franz Fürste, dem Schmied Gustav Lauenstein, dem WerkstättenArbeiter Johann Koßmann. Eine Tochter: dem Güterboden=Vorarbeiter Joseph Cloidt, dem Kaufmann Julius Wüstenhöfer. Sterbefälle: Wittwe Schuhmacher Max Poggel, Elisabeth geb. Scheer, der Schneidergeselle Friedrich Skuza, der Schlosserlehrling Alexander Post, die Wittwe Tagelöhner Johann Kersting, Elisabeth geb. Schütte. Katurgeschichtriche Geschennswerke in populärwissenschaftlicher Parstellung und prächtiger Aussattung. Seitenstücke zu„Brehms Tierleben“ Mölberh#nde Von Professor Dr. Friedrich Ratzel. Mit Volkerrkundt. 1200 Abbildungen im Text, 5 Karten und 29 Chromotafeln. Drei elegante Halbfranzbände in Lexikonformat zu je 16 Mk. Erster Band: Die Naturvölker Afrikas. Zweiter Band: Die Naturvölker Ozeaniens, Amerikas und Asiens. Dritter Band: Die Kulturvölker der Alten und neuen Welt. Hofrath Gerhard Rohlfs, der berühmte Reisende:„Eine klassische Arbeit, die einen bleibenden Platz in unserer Literatur behaupten wird. Mensch, Von Professor Dr. Johannes Ranke. Mit 991 Tiiensche Abbildungen im Text, 6 Karten und 32 Chromotafeln. Zwei elegante Halbfranzbände in Lexikonformat zu je 16 Mk. Erster Band: Entwickelung, Bau und Leben des menschlichen Körpers. Zweiter Band: Die heutigen und die vorgeschichtlichen Menschenrassen. Der Bund(Bern):„Ein populärwissenschaftliches Haus= und Familienbuch ersten Ranges. Möge es der ganzen gebildeten Welt aufs wärmste empfohlen sein. Ant. Kerner v. Marilann. Mit 1000 Abbildungen im Text u. 40 Chromotafeln.„Zwei elegante Halbfranzbände in Lexikonformat zu 16 Mk. 1660), Geschigt, Oestalt und Leben der Pflanze. Zweiter Band(erscheint Anfang 1eoc): Geschichte der Pflanze. 19.— Neue Freie Presse:„Voll der Anregung, voll des Neuen, voll der genialsten Gevunten; in der methodischen, populärwissenschaftlichen Behandlung, in allem und allem ein Prachtwerk, wie— wir wissen sehr wohl, was wir mit diesen Worten sagen — kein zweites existirt.“ Erdgeschichte. Von Prosessor Dr. Melchior Neumayr. Mit 916 Abbildungen im Text, 4 Karten und 27 Chromotafeln. Zwei elegante Halbfranzbände in Lexikonformat zu je 16 Mk. Erster Band: Allgemeine Geologie. Zweiter Band: Beschreibende Geologie. au:„In ganz hervorragender Weise berufen, geologische kreise zu tragen.“ *• Deutsche Runds Kenntnisse in die weitesten Brehms Tierleben. oss it 1282 Abbildungen im Text, 1 Karte und 3 Chromotafeln. Drei uu gante Halbfranzbände in Lexikonformat. Preis 30 Mark. Burch alle Buchhandlungen zu bezichen. Ausführliche Prospekte gratis. Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig. 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Iftr.=Regts. zu Arolsen, unter persönlicher Leitung ihres Capellmeisters Herrn Fr. Müller statt. Nach dem Concert: Tanzkränzchen. Entrée im Vorverkauf bei H. R. Stein und Restaurateur Knothe 50 Pfg., an der Kasse 75 Pfg. à Person. Programm an der Kasse. Um zahlreichen Besuch wird gebeten. I M D sie Handelskammer für die Kreise Arnsberg, Meschede und Brilon hat im * Interesse der Geschäftsinhaber ihres Bezirkes ein Exemplar der im Auftrage des Reichsamts des Innern herausgegebenen Nachweisung der im Deutschen Reiche gesetzlich geschützten Waarenzeichen angeschafft. Dasselbe wird auf dem Büreau der Handelskammer(zur Zeit in Ramsbeck) dem Publikum behufs Einsicht zur Verfügung gehalten. Arnsberg im Dezember 1888. Die Handelskammer. Bekonutmachung, findet Am Freitag den 4. Jannar 1889, Morgens 10 Uhr, im hiesigen Communalwalde der Verkauf folgender Hölzer statt: 1. Distriet Winterseite: 69 Stück Buchen mit 54 Festmeter Inhalt. 2. Distriet Kohlberg: 143 Stück Eichen mit 67 Festmeter Inhalt. Zusammenkunft im District Winterseite. Freienohl, den 28. December 1888. Der Gemeindevorsteher. Verannemachung. Der öffentliche Verkauf folgender Hölzer: 1) circa 50 Stück Eichen=Nutz= und=Geschirrholz, 2)„ 70„ extra starke Buchen, 3)„ 250.=M. Buchen=Kloben und=Knüppel, 4)„ 500.=M.„ Reiserholz, aus dem Forstdistrikte„Neurad“ des Sch.=B. Himmelpforten findet am Mittwoch den 9. Januar k.., Vormittags 10 Uhr, statt, wozu Kauflustige eingeladen werden. Die Zusammenkunft ist im Schlage. Neheim, den 30. Dezember 1888. Der Königliche Oberförster. Sichen Grübenhot,. Mittwoch den 16. Januar k.., Vormittags 11 Uhr, wird auf dem hiesigen Rathhause das pro 1889 im Neheimer Stadtwalde zum Einschlag kommende Eichengrubenholz, circa 350 Festmeter, in einem Loose öffentlich meistbietend verkauft. Stadtförster Kuhn wird vor dem Verkauf das Holz vorzeigen. Neheim, den 28. Dezember 1888. Der Magistrat: Brüning. P e empfiehlt Hôtel Husemann. Holz-Verkauf in der Königlichen Oberförsterei Rumbeck. Donnerstag den 3. Januar 1889, Vormittags 10 Uhr, sollen im Gasthaus von Bärens zu Oeventrop meistbietend verkauft werden: 1) aus dem Bezirk Faste(Distr. Kirphel): 600 Rm. Buchen=Knüppel; 2) aus dem Bezirk Hirschberg(Distr. Wolfsgrube u. Tot): 2562 Fichtenstangen(—14 Cm. Durchmesser bei 1 M. Stammhöhe), 1160 desgl.(Reckstangen, Baumpfähle 2c.); 3) aus dem Bezirk Lattenberg(Distr. Hagensberg, Pfalz, Knicksbruch u. Jungfernbuche): 4 Eichen=Nutzstücke, 3 Fichten desgl., 2400 desgl. Stangen(—14 Cm. Durchmesser bei 1 M. Stammhöhe), 12000 Heckenstöcke, Bohnenstangen, Reckstangen 2c., 69 Lerchen=Nutzstücke, 153 Lerchen= u. Kiefernstangen(—14 Cm. Durchmesser bei 1 M. Stammhöhe), 20 Fm. Lerchen=Grubenholz, 100 Rm. Buchen=Kloben u.=Knüppel u. 200 Rm. Buchen=Abfallreiser. Rumbeck, den 23. Dezember 1888. Die Revierverwaltung. Bekanntmachung. Post=Dampfschiffverbindung zwischen Dänemark, den Faröer und Island. Nach einer Mittheilung der Königlich Dänischen Postverwaltung wird die Post=Dampfschiffverbindung zwischen Kopenhagen und Reykjavik auf Island über Granton(Schottland) und Thorshavn(Faröer) während des Jahres 1889 sich, wie folgt, gestalten: aus Kopenhagen 15. Januar, 1. März, 18. April, 5. Mai, 1. Juni, 30. Juni, 12. Juli, 14. August, 6. September, 29. September, 8. November, in Reikjavik 26. Januar, 14. März, 30. April, 26. Mai, 11. Juni, 23. Juli, 23. Juli, 25. August, 26. September, 11. Oktober, 21. November; aus Reykjavik 3. Februar, 21. März, 14. Mai, 2. Juni, 26. Juni, 27. Juli, 28. Juli, 7. September, 2. Oktober, 18. Oktober, 29. November, in Kopenhagen 14. Februar, 3. April, 24. Mai, 23. Juni, 6. Juli, 7. August, 18. August, 19. September, 25. Oktober, 30. Oktober, 12. Dezember. Berlin., 23. Dezember 1888. Der Staatssecretair des Reichs=Postamts. In Vertetung: Sachse. PR Zum Geburtstage des Kaisers erschien im Verlage von G. Siwinna, Kattowitz.=., Reden und Trinkspruche bei der Feier des Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers Wilhelm II. von Dr. Nordheim. Preis 1 Mk. WIRR Herzogl. Baugewerkschule Holzminden aamit verbunden Maschinen-, Mühlenbau- u. Müllerschule lun waben. u. Ven. Tort à Get. Posdonat. Bar 8. Ua en 1 I Sonntag den 6. Jannar, Nachmittags 4 Uhr, General-Versammlung des Arnsberger Priegervereins im Vereinslokale zur Beschlußfassung über die Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers und Königs. Gleichzeitig Erhebung der monatlichen Beiträge und Aufnahme neuer Mitglieder. Der Vorstand. I. Abonnements-Concert Montag den 7. Januar er., Abends 8 Uhr. im Knothe'schen Saale. Nach dem Concert Tanz. Verstärktes Orchester. Zu zahlreichem Besuche lade ergebenst ein. Arnsberg. Vathke. Wohnung. In meinem Hause auf der Chausseestraße ist die Wohnung, bisher von der Wittwe Färber bewohnt, per 1. April 1889 anderweit zu vermiethen. Arnsberg. Josef Rosenthal. zn meinem Hinterhause an der Klosterstraße wird zum 1. April die obere Etage frei, mit einem Theil des Gartens, Keller und Bodenraum. Arnsberg. Nordwald. Eine Wohnung von 2 Zimmern und Bodenstube wird verziehungshalber am 1. April frei und kann von einer ruhigen Familie bezogen werden. A. Hallmann. Ein in Küche und Hausarbeit erfahrenes wird zum 1. Februar in einer stillen Familie gesucht. Zu erfrag. in der Exped. d. Ztg. Vacant die Haupt=Agentur einer in Arusberg sehr gut eingeführten altrenommirten Lebens=VersicherungsAnstalt. Das bestehende Incasso soll event. mit übertragen werden. Es wird nur auf Herren mit Verbindungen in bessern Kreisen, die wirkliches Interesse für die Sache haben, reflectirt. Gefl. Fr.=Off. sub T. K. 4035 befördern Haasenstein& Vogler in Köln am Rhein. Das bekannte Lotterie= und Bankhaus Carl Heintze, Berlin W. Unter den Linden 3, hat der Gesammt=Auflage unserer Zeitung einen Prospect der Schlesischen Gold= und Silber= Lotterie angefügt, auf welchen wir unsere geehrten Leser hierdurch ganz besonders hinweisen.