Erscheint täglich bends) mit Ausnahmeder Sonn= und hohen Feiertage (Samstags erscheint ein Doppelblatt). Gratis=Beilagen: Austrirtes Sonntags=Blatt und Der Familienfreund. Abonnementspreis: Ronatlich 60 Pfg., durch die Post bezogen vierteljährl. N. 1,80 exkl. Bestellgebühr, Düsseldorfer Organ für die Deutsche Volkspartei in Rheinland und Westfalen. Haupt=Expedition: Tharlottenstraße 11, an der Bismarckstraße, Nähe des Hauptbahnhofes. Anzeigenpreis Die 7 gespalt. Petitzeile oder deren Raum 10 wärtige Anzeigen 20 Pfgpro Zeile. Reklamen 80 Pfg. pro Einzel=Exemplare 10 Pig. Nr. 227. Pøst=Zeitungs=Preisliste Nr. 1406. Samstag den 30. September 1899. Fernsprecher Nr. 925. 10. Jahrgang. Düsseldorf, 29. September. Der Schutz der Arbeitswilligen. Die Rede, welche Herr Dr. Beumer in München vor den deutschen Eisengießereibesitzern gehalten hat, liegt jetzt in ausführlichem Auszuge vor und es dürfte an der Zeit sein, die innere Unwahrhaftigkeit der Argumente, die von diesen bezahlten Agitatoren des Großunternehmertums für die Zuchthausvorlage ins Feld geführt werden, nachzuweisen. Nebenbei bemerkt, ist die Bezeichnung„bezahlte Agitatoren" nicht gerade nach unserem Geschmack, nachdem aber die Herren Beumer und Bueck diesen Ausdruck den Angestellten der Arbeiterorganisationen so lange Jahre als einen Makel angehängt haben, finden wir es gerecht und billig, daß auch sie, nachdem der Großunternehmer Freiherr v. Heyl den Titel für sie erfunden hat, ein Weilchen unter der Bezeichnung laufen. Sie empfinden denn, wie gut es thut. Mit großem Behagen führen also diese bezahlten Agitatoren des Großunternehmertums den früheren Minister Frhrn. von Berlepsch ins Feld, der in der Reichstagssession von 1890/91 die bekannten Verschärfungen des§ 153 der Gewerbeordnung beantragte, die in etwa Aehnlichkeit mit einigen Bestimmungen der Zuchthausvorlage haben. Auch Herr Dr. Beumer hat diesen Schatten wiederum heraufbeschworen, indem er ausführte: „Mit Recht erklärte damals v. Berlepsch es für „unerfindlich", daß seine Vorschläge die Koalitionsfreiheit beseitigen sollten. Sein§ 153 richte„sich nicht gegen die Arbeiter, nicht gegen ihre Befugnis, zur Erlangung von günstigern Arbeitsbedingungen sich zu verbinden nicht gegen den Ausstand an sich, sondern legiglich gegen diejenigen, die durch Zvang die Teilnahme derjeniger ihrer Arbeitsgenossen bewirken wollen, welche einem Streik abgeneigt sind. v. Berlepsch berief sich auf Lasker, der schon bei Anerkennung des Koalitionsrechtes durch Aufnahme des§ 152 in die Gewerbeordnung am 3. Ma1869 im Reichstag betont hatte, falls man nicht den § 153 hinzufüge, wandle man„die Freiheit der Vereinigurg in einen Vereinigungszwang um", auch er wollte „verhüten, daß das Vereinigungsrecht zu einem Vereinigungszwang ausarte.“ Nachdem so der Herr v. Berlepsch von Dazumal gebührend gelobt und als Eideshelfer in Anspruch genommen ist, wird denn höchst mißbilligende Verwunderung darüber ausgesprochen, daß der Herr v. Berlepsch von heute, wie aus seinem Eingreifen in die soeben beendeten Verhandlungen des Vereins für Sozialpolitik ersichtlich ist, zu den radikalsten Gegnern der Zuchthausvorlage gehört. Diese Art und Weise, sich auf Herrn v. Berlepsch zu berufen, ist durch und durch unwahrhaftig; diesen Mann können mit Recht nur die Gegner der Zuchthausvorlage in Anspruch nehmen. Zunächst hat ja schon Bismarck gesagt, daß es nicht gerade das Zeichen eines Dummkopfes sei, wenn man mit den fortschreitenden Jahren zu besserer Einsicht komme, und daß es thöricht sei, einem solchen Manne seine Ansichten von anno dazumal vorzuhalten. Daß aber die heutige Ansicht des Frhrn. v. Berlepsch thatsächlich die„bessere“ ist, sollte auch für Herrn Dr. Beumer leicht einzusehen sein. Damals war Herr v. Berlepsch Minister, er war absolut abhängig vom Kaiser und von parlamentarischen Einflüssen. Um sein Arbeiterschutzgesetz durchzubekommen, um ihm die nötige Mehrheit zu sichern, mußte er vereint Roman von Ewald August König. 18 Er holte den Brief aus dem Couvert und ließ das Lorgnon von der Nase fallen, er konnte ohne dasselbe besser sehen. Aufmerksam, aber mit sichtbar wachsendem Unwillen las er die Zeilen, dann faltete er das Schreiben langsam wieder zu.„Kommen Sie einmal hierher," wandte er sich zu dem jungen Manne, indem er an seinen Schreibsekretär trat und eine Schublade herauszog.„Was ist das?" „Geld, viel Geld," erwiderte David, dessen Augen beim Anblick der Banknoten und Goldrollen funkelten. „Dies ist meine Haushaltungs- und Taschengeldskasse," fuhr Bauerband in gleichgiltigem Tone fort,„wissen Sie, für meine kleinen Bedürfnisse Soll ich Sie nun auch in mein Schlafzimmer führen und meinen eisernen Schrank Ihnen öffnen?“ „O, ichweiß, daß Sie ein sehr reicher Herr sind!" „Weiß das jeder in Ihrem Hause?" „Niemand wird daran zweifeln!" „Und dennoch kündigt Ihr Haus mir die Geschäftsverbindung, verstehen Sie das?" „Nein," erwiderte David, den hageren Herrn mit weitgeöffneten Augen anstarrend. „Ich auch nicht, und schon deshalb nicht, weil ich von dem Herrn Kommerzienrat noch etwa sechstaufend Thaler zu empfangen habe, die ich baldigst einkassieren soll. Sagen Sie Ihrem Herrn, ich würde morgen meinen Kutscher schicken und das Geld in Empfang nehmen lassen, morgen oder übermorgen, mir eilt es nicht damit. Und sagen Sie ihm ferner, ich mache mir gar nichts aus der Ehre, mit ihm in Verbindung zu stehen, denn wenn es darauf ankomme, so könne sein Haus eher wackeln, als ich. Haben Sie Ihren Wein getrunken?" „Noch nicht," sagte David verwirrt.„Ich wußte nicht, welche Mitteilungen der Brief enthielt, nehmen Sie es mir nicht übel." „Bewahre, Sie sind ja nicht für Ihren Herrn verantwortlich, aber sagen Sie ihm das alles, was ich Ihnen gesagt habe!" nach der Seite der Reaktionäre Konzessionen machen und so flickte er denn seinen§ 153 an wohl von vornherein in der Ueberzeugung, daß er abgelehnt werde. Der Herr v. Berlepsch von Dazumal mußte gegen König Stumm lavieren, der Herr v. Berlepsch von heute aber ist ein freier und absolut unabhängiger Mann und deshalb hat seine Meinung als Paulus unbedingt den höheren Wert denn die als Saulus. Wenn Herr Dr. Beumer in derselben Lage wäre, wenn er die Zuchthausvørlage nicht durch die Brille Krupps und Stumms betrachten müßte, würde auch er ohne Zweifel intelligent genug sein, das Verderbliche dieses Gesetzentwurfes zu erkennen. Diese gute Meinung hegen wir von ihm. In seinem Eifer verschmäht Herr Dr. Beumer es auch nicht, recht demagogische Mittel anzuwenden. Im weiteren Verlauf seiner Rede sagte er: Man vergleiche mit diesen Ausführungen(des zwangsfreundlichen Prof. Löning) die mehr als wunderlichen Darlegungen, die Prof. Dr. Schmoller in der Sitzung des Herrenhauses über den Gesetzentwurf betreffend den Schutz des gewerblichen Arbeitsverhältnisses gemacht hat. Auch er leugnet nicht das Vorhandensein eines Terrorismus, dessen Ausschreitungen er schmerzlich bedauert, aber er ist gegen den Entwurf aus Empfindungsgründen!„Die Arbeiter", sagt er,„empfinden ein solches Gesetz als eine Ungerechtigkeit." Soweit also sind wir bereits gekommen, daß wir bei gesetzgeberischen Maßnahmen darauf Rücksicht nehmen müssen, ob sie von gewisser Seite mit unangenehmen Empfindungen aufgenommen werden! Ist es schon unbegreiflich, daß die Polizei der Stadt Halle dazu kommen konnte, aus Rücksichtnahmen auf die Empfindungen der Sozialdemokratie ein Hoch auf den Kaiser und eine Gedenkrede auf Bismarck zu verbieten, so erscheint es doch noch viel unbegreiflicher, daß ein Professor der Nationalökonomie der Gesetzgebung Rücksichtnahme auf die Gefühle eines Teiles der Bevölkerung vorschreiben möchte. Bei der Gesetzgebung handelt es sich doch allein darum, dem, was recht ist, Geltung zu verschaffen; von Gefühlsrücksichten soll und darf dabei niemals die Rede sein. Wir können uns denken, in welch eine Tiefe der Entrüstung die Zuhörer des Herrn Dr. Beumer herabgeklettert sind, als er die Geschichte vom armen toten Bismarck und der gottverlassenen Hallischen Polizei erzählte und wie ihnen Thränen der Rührung die eisenrustigen Wangen herabgelaufen sind. Aus Rücksichtnahme auf die Sozialdemokratie soll die Hallische Polizei ein Hoch auf den Kaiser verboten und eine Gedenkrede auf Bismarck untersagt haben! Mit diesem Juwel übertrifft Herr Beumer ja nach den Verfasser der famosen Denkschrift, der doch auch ganz ansehnliche Perlen aus dem schaurigen Ocean des Terrorismus gefischt hat. Und dann die herrliche Gerechtigkeitsliebe dieses Herrn! Nur was Reit ist, soll Gesetz werden! Keine Rücksicht auf das Gefühl der Bevölkerung! Keine Rücksicht auf die Millionen deutscher Arbeiter, die alle wie ein Mann, ohne jegliche Ausnahme, ohne Unterschied der politischen, sozialen oder religiösen Ueberzeugung gegen diesen ungeheuerlichen Entwurf protestiert haben! Keine Rücksicht auf ihr Gerechtigkeitsgefühl, die diesen Entwurf als den Gipfel der Ungerechtigkeit empfinden und nachgewiesen haben, sondern nur Rücksicht auf das verfeinerte Gerechtigkeitsgefühl der wenigen Dutzend Großindustriellen und ihrer drei bezahlten Agitatoren! Keine Rücksicht auf den Frieden des Vaterlandes, der durch diesen Entwurf tief erschüttert wird— nur Rücksicht auf Herrn „h werde nicht ermangeln, Herr Bauerband," erwiderte David, indem er rasch nach seinem Glase griff,„ich glaube, durch den Abbruch dieser Verbindung verlieren wir mehr, als Sie." „Ja, das glaube ich auch," nickte Bauerband, „und deshalb bedauere ich es auch nicht, also leben Sie recht wohl.“ David Sturm hatte sein Glas ausgetrunken, er zog sich mit einer Verbeugung zurück. „Das haben Sie mir zu verdanken," sagte Hugo entrüstet.„Ich mußte meinem Onkel Ihren Namen nennen, nun rächt er sich an Ihnen." „Meinetwegen!“ erwiderte Bauerband achselzuckend,„ich lasse mir kein graues Haar deshalb wachsen, ich bleibe drum doch derselbe, der ich bin. Wissen Sie, ich hab' einen Bankier nötig, ich gebe ihm alle Coupons von meinen Wertpapieren und lege einen Teil wieder in Papieren an, der andere Teil bleibt als flüssiges Kapital in seinen Händen, damit ich immer über bares Geld verfügen kann." „Jeder Bankier wird es sich zur Ehre rechnen, mit Ihnen in Verbindung zu stehen!" „Nun, natürlich, darum keine Feindschaft nicht!" lachte Bauerband.„Ist mein Porto nicht vermost? Stoßen wir an, wir wollen Ihrem Onkel die Goldfüchse schon aus der Tasche holen.“ David Sturm stieg nun unterdessen langsam die Treppe hinunter, der schwere Wein, den er in der Hast getrunken hatte, rumorte in seinem Kopfe, ab und zu blieb er stehen, um eine Büste oder eine seltene Pflanze zu betrachten, mit denen das hohe, weite Treppenhaus geschmückt war. So gelangte er allmählich ins Erdgeschoß, und hier kam ihm die Kammerjungfer der Gnädigen, ein hübsches, zierliches Mädchen in einfacher, aber geschmackvoller Toilette entgegen.„Karoline, Du?" fragte er überrascht. Ihre Wangen waren blaß geworden, als er so plötzlich vor ihr stand, aber rasch gefaßt legte sie den Finger auf die Lippen, und ein Blick bedeutete ihn, ihr zu folgen. Nach kurzer Wanderung öffnete sie eine Thüre, sie traten in das Gefindezimmer, in dem außer ihnen niemand sich befand. Dr. Beumer und seine Auftraggeber, die der thörichten Ansicht sind, dieses Gesetz sei recht und gut! In ihrem blinden Eifer, die deutschen Arbeiter zu entrechten, vergessen die kurzsichtigen Leute, welches Unheil Gesetze, die auf das„Empfinden" des Volkes keine Rücksicht nahmen, in unserem Vaterlande schon angerichtet haben. Ist es nötig, an die Kulturkampfgesetze, an das Sozialistengesetz zu erinnern, die von Herrn Dr. Beumer und seinen politischen Freunden geschaffen worden sind, und die dem Vaterlande so unheilvolle Wunden geschlagen haben? Auf einem nicht höheren Niveau steht das Argument des Herrn, durch den Gesetzentwurf müsse die „individuelle Freiheit" des Arbeiters geschützt werden, die Freiheit des Arbeitsvertrages. Jawohl, diese kostbare„individuelle Freiheit" des einzelnen und alleinstehenden Arbeiters gegenüber dem Großunternehmer ist zu vergleichen mit der Freiheit des Lammes und des Löwen— das Lamm inwendig.„Frei" wird der Arbeiter dem Unternehmer gegenüber erst durch Koalition mit seinen Genossen, und diese Koalition will der Entwurf ja unmöglich machen. Ganz und gar unwahrhaftig ist schließlich die Behauptung des Herrn Dr. Beumer, daß England uns mit„gutem" Beispiel vorangegangen sei. Herr Beumer hat ja, wie ihm jüngst Exzellenz v. Rottenburg nachgewiesen hat, keinen blauen Dunst von englischen Verhältnissen, sonst müsse er wissen, daß dieses Land kein Gesetz aufweist, das auch nur die entfernteste Aehnlichkeit mit der Zuchthausvorlage hat. Wenn Herr Dr. Beumer den deutschen Arbeitern die englische Freiheit geben will, wollen sie das, was er als das„gute Beispiel" bezeichnet, gern in den Kauf nehmen. Die folgende Charakteristik entwirft die nationalliberale„Kölnische Zeitung" aus Anlaß des ZedlitzHandels von dessen Organ, der freikonservativen „Post":„Dabei verriet der Freiherr auch insofern einen fragwürdigen Geschmack, als er den Schauplatz seiner Federthätigkeit in ein heruntergekommenes Blatt verlegte, das durch seine maßlosen Gehässigkeiten sich längst um den in bessern Tagen erworbenen Kredit gebracht hatte. Wo immer Hofschranzen gegen ehrliche Männer eine Hetze veranstalteten, da konnte man sicher sein, daß die Lataien des Freiherrn von Stumm mit von der Partie waren. Keine von der Sozialdemokratie gegen bürgerliche und gemäßigte Politiker ausgestreute Verleumdung war zu wüst und zu einfältig, als daß das Organ der freikonservativen Partei sie nicht weitergetragen hätte". Wir wissen nicht, ob diese Zeichnung wahrheitsgetreu ist, da wir das freikonservative Blatt nicht lesen. Wir müssen die Verantwortung dafür der„K. Z." überlassen, die ja eine so nahe Verwandte der„Post“ ist. Wie sehr die preußische Kanalfrage rechterhand und linkerhand alles vertauscht hat, ersieht man so recht aus diesen häuslichen Zwisten der Brüder, die sich ehemals fest in den Armen lagen. Recht erfreulich ist es auch, die „Köln. Ztg." von„Lakaien des Freiherrn v. Stumm“ reden zu hören. Der Gewaltige des Königsreichs an der Saar hat dieser Tage bei einem Festessen zu Ehren eines scheidenden Landrates einen Kaisertoast gesprochen, der das alte Wort von dem„König absolut, wenn er unseren Willen thut" lebhaft in die Erinnerung zurückruft. Herr von Stumm betonte ganz besonders den guten Willen des Kaisers,„wenn man sich auch nicht immer mit seinem Thun einverstanden erklären könne." Freiherr von Stumm ist bekanntlich ein persönlicher Freund des Kaisers, aber er ist auch ein entschiedener Gegner der Kanalvorlage, und es ist anzunehmen, daß sich darauf die auffällige Bemerkung in seinem Kaisertoast richtet. Ja, die Kanalvorlage! Der große Beamtenschub hat begonnen. Der Regierungspräsident von Oertzen in Sigmaringen, von dem es hieß, er werde als Nachfolger des Herrn von Bitter Direktor im Ministerium des Innern werden, wird als Regierungspräsident nach Düsseldorf versetzt und so der Nachfolger des Ministers des Innern von Rheinbaben in unserem Regierungspräsidium. Zum Regierungspräsidenten in Posen soll der vortragende Rat im Ministerium des Innern, Geh. Oberregierungsrat von Holleuffer bestimmt sein. Als künftigen Direktor im Ministerium des Innern nennt man jetzt den Regierungspräsidenten von Dewitz in Erfurt und den Regierungspräsidenten von Bischoffshausen in Minden. Ueber unseren neuen Regierungspräsidenten wissen wir nur zu melden, daß er vordem als Landrat in Grevenbroich, also ebenfalls in einem rein ländlichen Wirkungskreise thätig war. Man wird dem neuen Herrn daher eine Frist zum Einleben in unsere großen industriellen Verhältnisse geben und abwarten müssen, wie er sich in diesen bewähren wird. Eine der amerikanischen Republiken zweifelhaften Renommees hatte einen wackeren Deutschen in der Großstadt Bitterfeld namens Polko zu ihrem Konsul bestallen wollen. Der Landrat in dieser Stadt aber schrieb nach Berlin, der Mann sei freisinnig, obwohl er in Wirklichkeit blos sehr schwach-freisinnig, nahezu nationalliberal war. Infolgedessen hat man ihn in Berlin nicht als Konsul bestätigen wollen und dem Manne geht deswegen der schöne exotische Titel verloren. Recht betrübt schreibt er darüber an die Blätter: Infolge der Mitteilung des Landrates ist nun, wie ich von privater Seite aus Columbien höre, meine Ernennung zurückgezogen worden, da deutscherseits das Exequatur verweigert wurde. Ich war früher Landwirt, lebto 16½ Jahre übor Soo und habo soit Rückkehr nach Deutschland eifrig für das Wohl meines Vaterlandes zu arbeiten gesucht. Ich gründete s. Z. einen Verein für Flottenangelegenheiten und wurde auch zum Vertrauensmann des Deutschen Flottenvereins ernannt. In meinem häuslichen Kreise hat stets große Bewunderung für Se. Majestät unseren Kaiser geherrscht; wir haben schon im Auslande jeden Schritt unseres Kaisers mit größtem Interesse und mit einem Gefühle der größten Verehrung verfolgt."— Es ist wirklich schade, daß man einen so hervorragenden Mann so schlecht behandelt. Politische Uebersicht. Der bayerische Landtag ist gestern eröffnet worden. Die Thronrede bringt keinerlei Ueberraschung. Die darin aufgezählten Vorlagen, die größtenteils wirtschaftliche Zwecke verfolgen, sind fast sämtliche schon vorher öffentlich angekündigt gewesen, wie man auch den günstigen Stand der Finanzen vorher wußte. „Verrate mich nicht," flüsterte sie, ihm beide Hände reichend,„ich bin erst seit acht Tagen hier.“ „Und die Herrschaft weiß nicht, daß Du gesessen hast?" fragte er. „Nein, sollte ich es ihr sagen?" erwiderte sie mit einem scheuen Blick auf die Thür.„Ich hatte gute Zengnisse, und die ganze Geschichte war ja auch nicht der Rede wert, ich begreife heute noch nicht, weshalb ich verurteilt worden bin.“ Die ruhelosen Augen Davids schweiften durch das Zimmer, sie blieben nach einer Weile durchdringend auf dem Mädchen haften.„Weißt Du noch, wie wir als Kinder miteinander gespielt haben," fragte er. „Gewiß, David, so etwas vergißt man ja nie." „Damals sagte man scherzweise, wir würden später ein Brautpaar werden, weißt Du auch das noch?" „Ich erinnere mich, aber es war ja nur ein Spaß," erwiderte sie lächelnd, ohne die Augen vor seinem Blick niederzuschlagen. „Könnte dieser Spaß nicht Ernst werden?" „Aber ich bitte Dich!" „Aber ich ditte Dich! gaben „Nun, weshalb nicht?" sagte er ungeduldig,„ich spät habe Dich immer lieb gehabt." „Ich Dich auch. Was würde Dein Vater sagen? Du bist Commis in einem Bankhause." „Unsinn, was ich bin, bist Du auch, Lina," unterbrach er sie,„und Deine Vergangenheit braucht niemand zu erfahren. Kann ich Dich hier besuchen, oder sollen wir an einem anderen Orte uns treffen?" Das Mädchen hatte einen Wandschrank geöffnet und eine Flasche herausgeholt, es füllte ein Glas und übereichte es mit einem schelmischen Lächeln dem jungen Manne, der mit der Miene eines Kenners daran nippte und es dann mit sichtbarem Behagen ausschlürfte. „Gieb mir noch eins," sagte er.„Also wie ist es? Wo kann ich Dich sehen und ungestört mit Dir reden? An den Wochentagen habe ich nur abends Zeit, Sonntags den ganzen Nachmittag. „eg bin hier auch gebunden," erwiderte sie gedankenvoll das Haupt wiegend,„aber es wird sich wohl machen lassen. Wann willst Du kommen?" „Heute abend.“ „Ich erwarte Dich draußen am Gitterthor, vielleicht ist die Herrschaft nicht zu Hause, dann stört uns niemand." „Auch das Dienstpersonal nicht?“ „Nein, Kutscher und Gärtner wohnen drüben im Hintergebäude, das Dienstmädchen und die Köchin sind allerdings hier, aber ich bin meyr als sie, und es giebt ja noch andere Zimmer im Hause. Wie gesagt, wenn die Herrschaft draußen ist, sieht Dich gar keine Seele." „Und es ist Dir recht, wenn wir aus dem Scherz Ernst machen?" fragte er, ihr die Hand reichend. „Was könnte ich besseres verlangen?“ antwortete sie, indem sie es lächelnd duldete, daß er den Arm um ihre Taille legte und sie auf die Lippen küßte. „Icy sag' Dir noch einmal, ich hab' Dich immer lieb gehabt, und ich glaub' auch, daß Du ein guter Meusch geblieben bist. Wir können ja heute bend weiter darüber reden, komme nur nicht zu „Vor acht Uhr kann ich nicht hier sein, dann aver komme ich sicher. Und für den nächsten Sonntag mußt Du Dich frei machen. Willst Du mir das versprechen?" „Wenn Madame es mir erlaubt, gerne," nickte sie,„ich will sie heute nachmittag fragen, dann hast Du heute abend schon Gewißheit." „Gut, gut," sagte er, nachdem er das Glas ansgetrunken hatte,„den Sonntag-Nachmittag wollen wir wieder einmal so lustig verleben, wie damals, als wir noch Kinder waren. Um das Geld sorge nicht, ich hab' genug, und nun leb' wohl bis heute abend." Er nahm mit einem Kuß Abschied, und sie begleitete ihn bis zur Hausthür, ein lustiges Liedchen pfeifend schritt er durch den Garten dem Ausgang zu. Am Gitterthor wandte er sich noch einmal um sein Blick ruhte lange auf dem schönen, stattlichen Hause. 73,17 Auch in Berliner unterrichteten Kreisen wird die Meldung englischer Blätter, wonach wegen der Verpachtung der Delagoabai an England Verhandlungen zwischen der deutschen und der portugiesischen Regierung eingeleitet seien, als durchaus unbegründet bezeichnet. Die gestrige Berliner Stadtverordnetenversammlung hat einstimmig beschlossen, dem Bürgermeister Kirschner für seine seit dem 1. Oktober vorigen Jahres geleisteten außerordentlichen Dienste eine Entschädigung von 12.000 Mark zu gewähren. Daß Herr Kirschner noch immer auf seine Bestätigung als Oberbürgermeister warten muß, ist auch so ein Stückchen preußischer Politik, über das man nur den Kopf schütteln kann. Hoffentlich macht Herr v. Rheinbaben dem eines großen Staates wenig würdigen Zustande ein baldiges Ende. Herr v. Vollmar sagte in seiner Münchener Rede, über die wir gestern schon berichtet haben, daß die bayerischen Genossen sich verhältnismäßig wenig um den Streit über die Taktik und Bernstein gekümmert haben.„Der Grund hierfür ist sehr einfach: Erstens haben wir etwas besseres zu thun gehabt, als uns herumzustreiten, wir hatten uns mit den Wahlen zum Landtag zu beschäftigen, der auf 6 Jahre unsere Landtagsangelegenheiten beherrscht. Zweitens hatten wir Bayern von jeher keine besonders große Neigung, derartige Diskusfionen zu führen, so lange es sich vermeiden ließ und nicht absolut notwendig war. Jetzt ist es nicht mehr zu vermeiden, daß wir in der Debatte uns aussprechen müssen, wobei ich betone, daß ich mich hüten werde, allzu speziell in diese Dinge einzugehen. Ich habe auch Verschiedenes auf dem Herzen, aber ich sehe keine Notwendigkeit ein, es in diesem Jahre zu sagen. Doch wenn es lange in einer gewissen Art fortgeht, dann kann es auch sein, daß ich einmal rede." Oesterreich. Der sozialistische Parteitag beriet gestern die Frage des Arbeiterschutzes und beschloß eine wirksame Agitation einzuleiten, daß die Arbeiter ihre Bedürfnisse nicht am Sonntage einkaufen; ferner faßte man den Entschluß, energisch für die Hebung der Lage der Arbeiter weiter zu kämpfen.— Zur Ministerkrisis besagen die neuesten Nachrichten, daß voraussichtlich die Bildung eines Beamtenministeriums zu stande kommt. In parlamentarischen Kreisen verlautet, daß Baron Gantsch mit der Bildung desselben betraut werden soll. Der Genannte habe auch schon die passenden Mitglieder gefunden, deren Liste in allernächster Zeit bekannt gemacht werden solle.— Am 12. Oktober soll der Reichsrat zusammentreten.— Das Reichskriegsministerium hat verschiedene Verfügungen erlassen, um den rein militärischen Charakter der Kontrollversammlungen festzustellen. Die Kontrollpflichtigen haben sich unbedingt in der Dienstsprache des Heeres, bei Namensaufruf mit„hier", nicht mit „zde“ zu melden, sie unterliegen den militärischen Vorschriften und Strafgesetzen. Die Offiziere haben unbedingten Gehorsam zu fordern, Belehrungen übrigens den Leuten„in der im Kontrollbezirk üblichen Sprache“ zu erteilen und die Versammlungen möglichst in den Kasernen oder nicht allgemein zugänglichen Orten abzuhalten. Rußland. General Onoprienko, der Gehülfe des Generalgouverneurs der Weichselprovinzen, ist unverhofft seines Amtes enthoben worden. Der Grund für diese Maßregelung wird darin erblickt, daß der General die in der Citadelle untergebrachten polnischen Gefangenen nicht streng genug behandelen ließ. Ein netter Grund, in der That! Serbien. Die Aufhebung des Belagerungszustandes steht, wie offiziös berichtet wird, demnächst bevor. Spanien. Da sich im Ministerrat die Unmöglichkeit herausstellte, zwischen dem Kriegsminister und dem Finanzminister eine Einigung bezüglich des Ausgabenbudgets herbeizuführen, so ist eine Ministerkrisis ausgebrochen. Silvela wird sich heute nach San Sebastian begeben, um der Königin=Regentin das Rücktrittsgesuch des gesamten Kabinets zu überreichen. Die Transvaalkrise wird heute in London auch offiziell entschieden werden. Öhne Zweifel wird der einberufene Ministerrat Beschlüsse fassen, die Oom Paul und der Volksraad zurückweisen wird. Das wird gleichbedeutend mit Eröffnung der Feindseligkeiten sein. In einer Rede, die der Erste Lord des Schatzes, Balfour, gestern Nachmittag in Dundee(Schottland) hielt, erklärte er, die englische Regierung habe sich lange Zeit bemüht, eine friedliche und ehrenvolle Lösung der Schwierigkeiten in Südafrika herbeizuführen. Wenn eine ehrenvolle Lösung auf friedlichem Wege nicht erfolgen solle, so falle dies andern zur Last, nicht der englischen Regierung. Er könne nicht sagen, daß er jede Hoffnung aufgebe; aber er spreche heute in einer ganz anderen Tonart, als er vor einem Monat oder selbst vor vierzehn Tagen angewendet haben würde. Man sei auf dem Punkt angelangt, wo diejenigen, welche die Verantwortung für die Politik Transvaals trügen, sich weigerten, nachzugeben, und wo England selbst weder nachgeben könne noch wolle, weil die Interessen Südafrikas und der Zivilisation sowie die nationale Ehre ihnen dies unmöglich machten. Das 2. Bataillon der Garde=Grenadiere, das in Gibraltar stationiert ist, hatte sich gestern Nachmittag auf der Nubia eingeschifft, um nach England zu fahren, als ein Telegramm eintraf mit dem Befehl für das Bataillon, sich nach Südafrika zu begeben. Die Truppen werden morgen dahin abfahren. Arbeiterfrage. Zum Streike der Klempner und Installateure in Köln wird gemeldet: Der Ausstand der hiesigen Klempner und Installateure hat bereits bedauernswerte Ausschreitungen gezeitigt. Vor einem Geschäft an der großen Neugasse gerieten Streikende mit weiterarbeitenden Kollegen aneinander, wobei einer der Streikenden einem Streikbrecher einen Messerstich in den Hals versetzte. Infolge dieser sowie mehrfach in der Stadt seitens Streikposten vorgekommener Ausschreitungen werden einzelne Geschäfte durch Polizeiposten geschützt. Mehrere Ausständige wurden verhaftet unter der Beschuldigung, Arbeitswillige durch Drohungen zur Arbeitsniederlegung bestimmt zu haben.(Wir können diese Mitteilungen auf ihre thatsächliche Richtigkeit nicht prüfen; bisher hat man immer die Erfahrung gemacht, daß derartige Nachrichten etwas aufgebauscht zu werden pflegen, namentlich seit der Kampf um die Zuchthausvorlage im Gange ist.) Le Creuzot. In seiner Antwort auf die Forderungen der Ausständischen erklärt Schneider, er habe Punkt für Punkt die gestellten Forderungen erörtert, er habe die bei dem letzten Ausstande gemachten Zusagen vollständig zur Ausführung gebracht; er habe sich niemals mit den politischen Kundgebungen seiner Arbeiter beschäftigt, aber er könne die für die Fabrik beleidigenden Kundgebungen nicht als politisch anerkennen; ferner habe er niemals einen Unterschied zwischen Syndikats= und Nichtsyndikats=Arbeitern gemacht, deren Liste er nicht kenne. Er habe stets alle Beschwerden der Arbeiter entgegengenommen, die ihm direkt oder durch Vermittlung der Werkführer zugegangen seien; endlich müsse er sich seine Freiheit wahren hinsichtlich der Entlassung von Arbeitern wegen Streikhandlungen. Branntwein verkaufen.(Große Heiterkeit.) Die weit überwiegende Mehrzahl der Mitglieder der Konsumvereine sind Arbeiter. und auch dieser Umstand giebt wiezer Anlaß zu Anklagen gegen die Konsumvereine. Sie werden, da ihre Mitglieder vielfach sozialdemokratisch gefinnt find, auch von den Behörden mit sehr ungnädigen Augen angesehen, besonders in Sachsen. Wenn bei der Enthüllung des Schulze=Deltzschdenkmals daran erinnert worden ist, daß die Behörden seiner Zeit den ersten Verbandstug der Genossenschaften verboten haber, so ist doch zu sagen, daß wir noch jetzt ähnliche Dinge er leben, vor allem in Sachsen, wo man die Arbetterkonsumvereine u. a. durch das Verbot von Stiftungsfesten 2c maßregelt. Die Arbeiter werden wie man behauptet, durch die Konsumvereine auf den sozialistischen Staat vorbereitet Die Thatsache, daß die sozialdemokcatische Parteileitung den Konsumvereinen sehr kühl, wenn nicht geradezu ab lehnend gegenüber steht, wird außer Acht gelassen, ebenso die Stellungnahme sozialdemokratischer Theoretker gegen derartige genossenschaftliche Gründungen. Auch von der Ausbeutung der Angestellten in Arbeiterkonsumvereinen wird von deren Gegnern gern gesprochen. Gewiß bestehen, wie Redner meint, hie und da Mißstände, im Allgemeinen aber sind die Verhältnisse der Angestellten in den Arbeiter konsumvereinen mustergültig. Der Mittelstand soll durch die Konsumvereine bedroht und zerstört werden, in Wahrheit aber handelt es sich nur um die Kolonialwarenhändler. Der Mittelstand hat im allgemeinen gar keinen Schaden durch die Konsumvereine genommen und selbst die Zahl der Kolonialwarenhändler hat sich, wenn auch nicht bedeutend, vermehrt. Gewisse Schädigungen sind allerdings nicht zu leugnen. Zur Bekämpfung der Konsumvereine werden steuer politische Vorschläge gemacht. Die Handelskammer in Halle will den Konsumvereinen die Dividendenverteilung verbieten. Das ist unverständlich, denn die Rückgewähr der Ersparnisse bei den Konsumvereinen hat mit der Kapitalsdividende der Aktiengesellschaften nichts zu thur. Voanderen Seiten wird eine Sonderbesteuerung der Konsumvereine gefordert, doch schwanken die Meinungen über die Art dieser Steuer sehr. In Dresden fordert man eine, auf die Konsumsteuer gerichtete Filialsteuer. Der Umsatz aber bietet gar keinen Maßstab für den erzielten Gewinn Der Redner ist der Ueberzeugung, daß der Verein für Sozialpolit k seine Pflicht versäumen würde, wenn er nicht gegen die Vergewaltigung der Konsumvereine auftreten wollte.(Lebhafter Beifall.) Sozialpolitik. Wegen der großen Wichtigkeit des Gegenstandes, tragen wir einen längeren Auszug aus der Rede nach, die Herr Professor Dr. Rathgen=Marburg über Konsumvereine gehalten hat. Er sagte: Diese Vereine besitzen erhebliche Vorzüge, insbesondere die Erziehung der Mitglieder zur Sparsamkeit und ebenso die hyzienisch sehr anerkennenswerte Behandlung der Nahrungsmittel. Redner nennt als mustergültig besonders die Einrichtungen des Arbeiterkonsumvereins Leipzig=Plagwitz Die Konsumvereine zeifallen in zwei Gruppen, deren erste aus den sechziger Jahren stammt. Zu dieser Gruppe gehören die Vereine in Breslau, Stuttgart und Steitin, sie trägt mehr den Charakter von Wohlfahrtseinrichtungen im Sinne des Schulze=Delitzsch. Die zweite Gruppe entstand erst in den achtziger Jahren, in den Großstädten, Fabrikorten und Bergwerksdistrikten von Arbeitern für Arbeiter gegründet. Eine erhebliche Förderung fanden die Konsumvereine durch das gesetzliche Verbot, an Nichtmitglieder zu verkausen; die Mitgliederzahl stieg mit einem Schlage bedeutend. Der genossenschaftliche Geist hat sich in Deutschland sehr erfreulich gestärkt. Begretflich ist, daß die Konkurrerz der Konsumvereine den kleinen Detatlhäudlern sehr unangenehm bemerklich wird. Befläufig wirken in der gleichen Richtung auch die in großen Betrieben für die dort beschäftigten Arbeiter errichteten Konsumanstalten. Die Klagen über die Konkurrenz der Konsumvereine überraschen den unbefangenen Beurteiler oft durch ihre naive Verkennung der Ursachen und Wirkungen. Die Behauptung, daß Bazare und Konsumvereine nur den Kapitalisten Vorteile bringen, ist ganz falsch. Die wirtschaftlichen Vorteile der Bazare und Konsumvereine für die Konsumenten liegen auf der Hand. Und so erfreuen sich denn auch die Konsumvereine wachsender Beliebtheit. In kleinen Städten nutzen die Detaillisten das Renommee der Konsumvereine oft dadurch für sich aus, daß sie ihre Geschäfte Konsumanstalten nennen. Man greift die Konsumvereine auch an, weil sie Branntwein verkaufen. Sicher sind die moralisch ent n n wwng e rüsteten Angreifer in der Hauptsache Leute, die selbst Außerdem zeichnen sie sich durch die Schärfe und die Lokale Nachrichten. Düsseldorf. 29. September. [Die Abschiedsfeier) zu Ehren des neuen Ministers des Innern, Zreiherrn v. Rheinbaben, fand programmmäßig gestern Abend statt. Erschienen waren etwa 850 Teilnehmer und mußten infolge Andranges die sämtlichen Säle der städtischen Tonhalle in Anspruch genommen werden. Als erster Redner trat Herr Generaloberst v. Loë auf, welcher auf die Bedeutung des Tages hinwies und das Hoch auf den Kaiser ausbrachte. Ihm folgte Herr Oberbürgermeister Marx, um in längeren Ausführungen den neuen Minister und seine Verdienste um den Regierungsbezirk Düsseldorf zu feiern. Auch der stellvertretende Vorsitzende des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen Rheinland und Westfalens, Herr Frowein=Elberfeld redete auf Familie und Familienglück des bisherigen Regierungspräsidenten und alsdann zum Schlusse Herr v. Rheinbaben Worte des Dankes fand, wurden dieselben von lebhaftem Beifall der Versammelten begleitet. Die Festlichkeit fand erst am späten Abend ihr Ende. [Der neue Regierungspräsident.] Zum Regierungspräsidenten für Düsseldorf ist der bisherige Regierungspräsident in Sigmaringen, Herr v. Oertzen ernannt worden. Ueber die Personalien des Herrn ist bislang wenig bekannt geworden. [Die Rheinische Goethe=Ausstellung wird— es sei das den Interessenten bemerkt— definitiv am 8. Oktober geschlossen. [Plattkölnisches Theater im Zirkusbau.] Auf die heute Abend stattfindende Vorstellung, Ehrenabend für Frau Direktor Elsa Baum sei hiermit besonders verwiesen. Die Genannte hat sich durch ihr munteres, humorvolles Spiel viele Freunde erworben, die sich gewiß alle recht zahlreich einfinden werden. Zur Aufführung gelangt zum letzten Male: „Drei Tage aus dem Kölner Leben". Große Ausstattungsposse in fünf Bildern von W. Millowitsch. [Neue Ansichtskarten.] Von der Verlagshandlung Wörmbcke& Schütze in Düsseldorf erhielten wir soeben die eben erschienene neue Serie: „10 Diamantkarten von Düsseldorf". Die Karten sind in vollendeter Lichtdruckausführung hergestellt und in grauem Ton gedruckt, wie namentlich bei den landschaftlichen Sujets von ausgezeichneter Wirkung ist. Originalität der Aufnahmen aus, so ist z. B. darunter ein Blick in die Königsallee vom Graf Adolfplatz aus zur Zeit der Kastanienblüte aufgenommen, die ein entzückendes und originelles Bild darstellt. Die Architekturen der Kirchen und die Plastik der Denkmäler kommen bei der Diamantklaren Ausführung aufs beste zur Geltung. Bis jetzt sind zehn Ansichten erschienen, die in elegantem Kuvert zusammen für 75 Pfg., einzeln zu 10 Pfg., abgegeben werden, die Titel sind: Hauptbahnhof, Stadttheater, Corneliusplatz, Hafen, Königsallee, Rochus= und Andreaskirche, Kaiser=, Krieger= und Bismarckdenkmal. [An unsere Baupolizei!] Der Hauseinsturz in der Wolfstraße zu Köln mit seinen schrecklichen Folgen beschäftigte gestern das Kölner Stadtverordnetenkollegium. Da die gepflogenen Verhandlungen einen allgemeinen Wert besitzen und da sie manche treffliche Anregung für eine gesunde kommunale Baupolitik enthalten, geben wir nachfolgenden ausführlichen Auszug aus diesen Verhandlungen. Herr Polizeibaurat Rückert erkannte unumwunden an, daß bei dem Bau Verstöße gegen die Regeln der Baukunst in nicht unerheblichem Maße vorgekommen seien und zwar solche, die man bei der Prüfung(!) und Abnahme nicht habe erkennen können.— Der Stadtverordnete Cardauns betonte, es liege ihm fern, Anklagen irgendwelcher Art zu erheben, ebensowenig wie dies Herr Stelzmann gethan habe, am wenigsten gegen den Chef der städt. Baupolizei, dessen Gewissenhaftigkeit anerkannt sei. Allein gewisse Fragen drängten sich doch in den Vordergrund. Erstens: Ist während der Bauausführung alles geschehen, was unsere Baupolizeiordnung für die Ueberwachung der Bauausführung möglich macht? Zweitens: Welches Resultat hat die in voriger Woche erfolgte Rohabnahme ergeben? Drittens: Sind die in der Baupolizei vorhandenen Organe, die Hülfsbauassistenten 3. Klasse ausreichend, um ihre sehr verantwortungsvollen und verwickelten Funktionen gehörig ausüben zu können? Der Redner empfiehlt die Erwägung dieser Fragen auch durch die Baukommission.— Und ein anderer Stadtverordneter betonte, daß oftmals Leute bauten, die nichts davon verständen. Es gäbe Fälle, wo nicht einmal ein Techniker vorhanden sei, der sich um den Bau kümmere. Was die eingestürzte Mauer betreffe, so möge man auf andere Großstädte sehen, wo solche Mauern meist in Cement(!) ausgeführt würden statt mit billigem Mörtel.— Herr Stadtverordneter Stelzmann: In anderen Städten kommen in der That derartige Hauseinstürze nicht so häufig vor. Bei solchen Sachen ist die öffentliche Meinung sehr schnell gebildet, und diese ist der Auffassung, daß ein großer Vorwurf auch der städtischen Baupolizei zu machen sei, indem man annimmt, daß die Aufsicht nicht in dem Maße ausgeübt werde, wie man es verlangen könne. Der genannte Stadtverordnete gab seiner Ueberraschung Ausdruck, daß solche Organen mit der Beaufsichtigung von Bauten beauftragt würden, die von der Bautechnik nichts verständen.— Herr Stadtverordneter Zillkens fand den Hauptfehler darin, daß die fünf Bauassistenten überwiegend Bureaudienst hätten, während die Revision der Bauten lediglich Polizeischutzleuten überlassen sei, die unmöglich, auch beim besten Willen nicht, die nötige Ein= und Umsicht entfalten könnten, sondern sich darauf beschränkten, formelle Verstöße gegen die Bauordnung zu protokollieren.— Wir wollen keineswegs behaupten, daß manche dieser Ausstellungen nicht auch auf andere(Groß=) Städte zutreffend sind und man darf billig erwarten, daß eine gründliche Revision bezw. Aenderung der Baupolizeiordnungen die nächste Folge des traurigen Vorkommnisses sein wird. Auch in hiesiger Stadt konnten im Laufe der letzten Jahre Verstöße gegen die Baupolizeiverordnung nachgewiesen werden und noch während wir diese Zeilen schreiben, wird uns mit einem Falle gedient, den in der Oeffentlichkeit zu erörtern, einer vorgängigen Prüfung bedarf. Wir werden nicht verfehlen, das Resultat dieser Prüfung zur allgemeinen Kenntnis zu bringen. [Gegen die Pest.] Die Regierungspräsidenten der Provinzen Rheinland und Westfalen haben eine Verordnung betreffend Anzeige jeden Pestfalles und verdächtigen Falles erlassen. [Invaliditäts= und Altersversicherung.] Eine recht zeitgemäße Verfügung ist kürzlich seitens der königlichen Regierung an die Bürgermeister ergangen. Im verflossenen Jahre hat eine große Anzahl von Ehefrauen den Anspruch auf Erstattung der Hälfte der für sie geleisteten Beiträge für die InvaliEndlich vereint. Roman von Ewald August König. 19 „Die Lina war immer leichtsinnig," murmelte er.„sie wird auf meine Pläne eingehen, wenn ich ihr die Hölle heiß mache. Und Geld ist in dem Hause genug: weshalb mußte der Prahlhans es mir zeigen! Ah bah, lustig gelebt und lustig gestorben, es liegt nichts Verlockendes in dem Gedanken, das ganze Leben ein armer Commis bleiben zu sollen.“ Er lachte heiser vor sich hin und setzte seinen Weg zur Stadt fort. Hugo konnte mit seiner Aufnahme in der Villa Bauerband sehr zufrieden sein. Er entzückte das alte Ehepaar durch die Begeisterung, mit der er alles lobte und bewunderte, er erwarb sich die volle Gunst der Gnädigen durch seine Schmeicheleien und eroberte das Herz Berthas im Sturme durch poetische Liebesseufzer, die auf der Bühne Furore gemacht haben würden. Oefter denn sonst hatte Bauerband an diesem Tage sein„Konservations=Lexikum" zu Rate gezogen, um dieses oder jenes Thema zum Gegenstand der Unterhaltung zu wählen und mit seiner Weisheit dem Gaste zu„importieren"; Hugo war auf alles bereitwillig eingegangen, und der alte Herr freute sich königlich, daß er stets das letzte Wort und damit auch Recht behielt. Das war einmal ein Mann, mit dem er nach Herzenslust plandern konnte. Er bestürmte ihn mit Bitten, seine Einladung anzunehmen und schon am nächsten Tage das Logis in der Villa zu beziehen, und die Gnädige schloß sich diesen Bitten an; war doch auch ihr niemals ein so liebenswürdiger, höflicher und galanter Mann begegnet. Und Bertha, das hochaufgeschossene, unschöne Mädchen, sah sich zum erstenmal geliebt! Welche Seligkeit! Blieb sie in ihren Worten auch zurückhaltend, so redeten doch ihre Blicke eine Sprache, die Hugo nicht mißverstehen konnte. Am Nachmittag fand der Maler Wildenbruch sich ein, um seine Skizze zu dem Porträt vorzulegen. Erwar überrascht, den halb verschollenen Reffen hier zu finden, aber auch seine Gunst wußte Hugo sich rasch zu erwerben, dadurch, daß er die Skizze vom künstlerischen Standpunkte aus als unübertrefflich bezeichnete. Bertram Bauerband war daraufhin sofort mit dem Maler einig, der nun ebenfalls die ganze Villa besichtigen mußte, aber mit seinem Urteil wohlweislich zurückhielt, um dem Kunstmäcen die gute Laune nicht zu verderben. Am nächsten Tage schon sollte mit dem Porträt begonnen werden, und zwar nicht im Atelier des Malers, sondern in der Villa, und da Wildenbruch ein gutes Glas Wein und eine wohlbesetzte Tafel sehr wohl zu würdigen wußte, so ging er gerne auf diesen Vorschlag ein. Die Sonne neigte sich schon zum Untergange, als die beiden die Villa Bauerband verließen. Hugo mußte beim Abschied versprechen, am nächsten Tage seinen Besuch zu wiederholen. Nur der Maler hatte mit seinem scharf beobachtenden Blick bemerkt, daß Hugo beim Scheiden die Hand Berthas länger festhielt, als die Höflichkeit es gestattete, ein ironisches Lächeln glitt bei dieser Entdeckung flüchtig über sein rundes, gutmütiges Gesicht.„Es ist keine schlechte Spekulation, aber ich fürchte, sie wird fehlschlagen," spottete er, als sie das Gitterthor hinter sich hatten. „Welche Spekulationen meinen Sie?" fragte Hugo. „Denkst wohl, ich habe Dein Liebäugeln mit der Schneiderstochter nicht bemerkt? Na, na, fahre nur nicht gleich auf, ich sage nichts dagegen; was aber der Herr Baron von Bauerband und die gnädige Frau dazu sagen werden.. „Sie sind boshaft, Onkel!" „Boshaft? Nun brate mir einer einen Storch! Wer bist Du denn, alter Junge? Ein verbummelter Komödiant, der nichts hat. Was willst Du antworten, wenn der Baron von Bauerband Dich fragt, was Du seiner Tochter bieten kannst?“ „So weit sind wir noch nicht." „Ich setze voraus, daß es so weit kommen wird." „Nun, dann werde ich ihm antworten, daß ich seiner Tochter ein treues Herz und vielleicht später auch einen berühmten Namen bieten könne.“ „Bilde Dir keine Schwachheiten ein!“ lachte der Maler.„Was Du bei den Meerschweinbanden gelernt hast, wird Dir nicht zum Ruhm verhelfen, Du bist nicht von dem Holze, aus dem die Unsterblichen geschnitzt werden.“ „Ein einziger Augenblick kann alles umgestalten!" erwiderte Hugo unwillig.„Es kommt auf den ersten Erfolg an, schon mancher ist über Nacht ein berühmter Mann geworden." „Und mancher ist bei der Jagd nach dem Erfolge verrückt geworden," sagte der Maler, mit den Achseln zuckend, während er seine Cigarre unter die Nase hielt. „Der Schneider raucht ein verflucht feines Kraut, das er selbst sicherlich nicht zu würdigen weiß. Na, es schadet weiter nichts, wenn er nur seinen guten Freunden gegenüber nicht zu sparsam mit seinen Cigarren ist. Erfolg, ja wohl, das ist die Hauptsache! Am liebsten ist mir der klingende Erfolg, den der Schneider Bauerband gehabt hat. Denn was nützt mir der Lorbeerkranz, wenn ich nicht den Braten habe, zu dem ich die Blätter verwenden kann?" „Der Braten kommt dann auch!“ „Im Schlaraffenlande vielleicht, wo einem die gebratenen Tauben ins Maul fliegen, aber nicht in unserem gesegneten Deutschland! Erfolg! Lieber Himmel, ich hab' mich auch an manchem Abend aufs Ohr gelegt mit der Hoffnung, daß ich am nächsten Morgen ein berühmter Mann sein könne, aber die Kritikaster zogen mir jedes Mal einen Strich durch die schöne Rechnung. Ja, wenn man den Herren Recensenten ein feines Souper mit Sekt geben kann! Ich hab's nie gethan; wenn sie mir auf die Bude rückten, bin ich grob geworden, darum sind sie mir auch niemals grün gewesen." „So darf man's freilich nicht anfangen," sagte Hugo, den die Derbheit des kleinen Mannes belustigte;„wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch heraus." „So versuch's in anderer Weise," spottete der Maler,„nur nimm Dich in acht, daß Du nicht verrückt darüber wirst. Was Hänschen nicht gelernt hat, lernt Haus nimmermehr, ich würde Dir sonst den Rat geben, heute noch umzufatteln." „Und was zu werden?“ „Bäcker, Metzger, Bierbrauer oder Schneider. Das Handwerk hat noch immer einen goldenen Boden, das beweist die Villa Bauerband, die übrigens im Innern eher den Eindruck einer Trödlerbude als eines herrschaftlichen Hauses macht.“ Weshalb hast Du das den Leuten nicht gesagt?“ „Fünfzehnhundert Thaler für ein Porträt sind kein Pappenstiel, lieber Junge, und ich muß sorgen, daß bei mir der Schornstein raucht.“ „Und ich verspreche Dir, wenn ich mich mit Bertha verlobe, sollst Du uns beide auch malen," sagte Hugo. „Sehr dankbar für diese Güte. Wann können wir damit beginnen?"— „Vielleicht schon bald." „Schwatz' keinen Unsinn, der Schneider giebt Dir seine Tochter nicht, und ich thäte es auch nicht." „Onkel, Du beleidigst mich!" erwiderte Hugo emport.„ch habe Unglück gehabt, aber ich bin ein ehrlicher Mensch geblieben, und wenn ich auch kein berühmter Mann werde, so fülle ich doch meinen Platz aus. Wenn Bauerband daran Anstoß nimmt, daß ich Schauspieler bin, so kann ich diesem Stande entsagen." „Und was dann?" unterbrach der Maler ihn rasch. „Dann schreibe ich Theaterstücke, Lustspiele und Dramen.“ Der kleine Herr blieb stehen und lachte so übermäßig, daß die Vorübergehenden ihn erstaunt anblickten.„Also Ruhm um jeden Preis?" höhnte er. „Ich schreibe Lustspiele! Das hat schon mancher Quartaner gesagt, wenn er auf dem Juchhe im Theater saß." „Wenn ich das Zeug dazu in mir fühle..." „Dann müssen einige Ries Papier natürlich zu Grunde gerichtet werden, bevor Du einsiehst, daß Du nur für den Käsehändler schreibst! Wenn Dir der Herr Baron wirklich seine Tochter giebt, dann schaff' Dir einen seidenen Schlafrock an und baue im Garten der Villa Bauerband friedlich Deinen Kohl, es ist ein gutes Leben, bei dem man so fett und träge wie ein Mops wird." 78,17 ditäts= und Altersversicherung auf grund des§ 30 des Gesetzes vom 22. Juni 1889 geltend gemacht und mit dem Rückempfang der Beitragshälfte die Anwartschaft auf Rente verloren. Die Behörden sollen nun darauf hinwirken, daß nur diejenigen Ehefrauen den Erstattungsantrag stellen, welche nach der Stellung und der Einnahme ihres Ehemannes mit Sicherheit vorauszusehen vermögen, daß sie selbst nie mehr auf Lohnarbeit angewiesen und bei eintretendem Alter oder Invalidität einer Rente nicht bedürftig sein werden. Diejenigen Frauen, welche nach der Verheiratung durch ihrer Hände Arbeit zur Bestreitung des gemeinschaftlichen Lebensunterhaltes mit beitragen müssen, sollen vor der Rückforderung gewarnt werden. Denjenigen Frauen, welche die Beitragshälfte zurückerhalten, soll empfohlen werden, diesen Betrag auf der Sparkasse als Grundstock für weitere Sparbeträge anzulegen. [Unterstützungen der Angehörigen] der zu Friedensübungen eingezogenen Mannschaften des Beurlaubtenstandes. Es ist bisher vielfach die Wahrnehmung gemacht worden, daß die Angehörigen der zu Friedensübungen eingezogenen Mannschaften des Beurlaubtenstandes sich noch immer nicht völlig klar über die ihnen zustehenden Unterstützungsansprüche sind. Wir machen deshalb nochmals an dieser Stelle darauf aufmerksam, daß zwar nur Ehefrauen und Kinder unter 15 Jahren einen unbedingten Anspruch auf Unterstützung haben, daß jedoch auch Kinder über 15 Jahren alt, sowie Verwandte in aufsteigender Linie und Geschwister der Einberufenen in dem Falle unterstützungsberechtigt sind, wenn sie von den letzteren unterhalten wurden oder wenn ein Unterstützungsbedürfnis nach erfolgtem Dienstantritt besteht. Alle Ansprüche auf Unterstützung jedoch erlöschen, wenn sie nicht binnen vier Wochen nach Beendigung der Uebung bei den Gemeindebehörden des Ortes angemeldet sind, in dem der zur Uebung Einberufene zur Zeit des Beginnes des Unterstützungsanspruches seinen gewöhnlichen Aufenthaltsort hatte. Es sei noch besonders hervorgehoben, daß diese Unterstützungen den Beteiligten gesetzlich zustehen und mit einer Armenunterstützung nichts gemein haben. [Schwindlerin.] Seit einigen Tagen betreibt in hiesiger Stadt eine Frauensperson in Dienstmädchenkleidung ganz raffinierte Betrügereien, indem sie sich unter dem Vorwande, sie sei von Konfektionsgeschäften geschickt, um Kleider zur Reparatur abzuholen, wertvolle Damenkleider und Geld erschwindelt. Im Betretungsfalle wolle man das Mädchen festhalten und sofort die Kriminal=Abteilung II Zimmer Nr. 78, Rathaus, benachrichtigen. [Aus dem Polizeibureau.] Am 21. d. M. wurde aus dem Rheine an der Hammer Fähre die Leiche eines 30—35 Jahre alten, 1,67 Meter großen Mannes von kräftiger Gestalt, mit dunkelblondem Haar und kleinem Schnurrbart gelandet. Dieselbe war bekleidet mit weißleinenem Hemd, gezeichnet A. H., graue, mit schwarzen Streifen vor den Knien geflickte Hose, weiß und blau gestreifte Blouse, mit Nägeln beschlagene Schnürschuhe. Besonderes Kennzeichen: der linke kleine Finger ist gekrümmt. [In Haft genommen) wurden ein Friseur und ein Händler wegen Körperverletzung, ein Zwangszögling, der seinem Lehrmeister entlaufen war, ein Glasmacher wegen Sachbeschädigung, sowie mehrere Bettler. [Untersuchung.] Gegen einen Fuhrknecht ist die Untersuchung eingeleitet worden, weil er einem Gutsbesitzer ein Pferd im Werte von 1200 M. unterschlagen hatte. Solingen und Nachbarschaft. Der am Sonntag in Öhligs durch einen Messerstich in den Kopf schwer verletzte Arbeiter ist gestern Mittag im Krankenhause operiert worden. Der Stich war mit solcher Heftigkeit geführt, daß die Spitze des, gebrauchten Messers abbrach, im Kopf stecken blieb und erst durch die Operation entfernt werden konnte. Der Verletzte war gestern Nachmittag noch nicht vernehmungsfähig, denn nach der That hatten ihn seine Freunde im bewußtlosen Zustande in einen Ziegenstall geschleppt und dort liegen lassen, bis er am anderen Vormittag von der Polizei gefunden wurde. Er ist erst 20 Jahre alt, sollte am 1. Oktober zum Militär einrücken und wird nun wohl zeitlebens einen Schaden davontragen, denn die ihm zuteil gewordenen Knüttelhiebe auf den Kopf haben eine schwere Gehirnerschütterung zur Folge gehabt. Der Dorper Turner=Bund, Mitglied des Arbeiter=Turnerbundes, feiert am 1. Oktober ein Abschiedsfest im Lokale der Witwe Wanzen am Werg. Schwurgericht vom 28. September. Heute Morgen stand zunächst der frühere Stationsgehülfe, jetzige Kommis Karl Urban aus Krefeld unter der Anklage der amtlichen Unterschlagung vor den Schranken des Gerichts. Der Beschuldigte war seit dem 2. November 1898 in der Eilgut=Abfertigungsstelle beschäftigt und soll den Betrag von 42,70 Mark veruntreut haben. Der noch nicht 18 Jahre alte Angeklagte wurde vom Vorsitzenden zunächst ermahnt, die volle Wahrheit zu sagen, um sich der etwaigen bedingten Begnadigung teilhaftig zu machen. Der Angeklagte bestritt indeß ganz entschieden, die Gelder, welche bereits von seinen Eltern ersetzt sind, für sich verwendet zu haben und brachte er durch diese Aussage drei angesehene Beamte, die schon lange Jahre hindurch im Dienste der Bahn stehen und sich noch nie ein Verschulden hatten zukommen lassen, in den Verdacht, die Unterschlagung selbst vorgenommen zu haben. Dem Beschuldigten wurde ein gutes Zeugnis ausgestellt mit dem Bemerken, daß er anfangs recht fleißig gewesen sei, später aber nachgelassen und große Zerstreutheit gezeigt habe. Der Angeklagte wurde der Unterschlagung(aber nicht in amtlicher Eigenschaft) für schuldig befunden und unter Annahme mildernder Umstände zu drei Monaten Gefängnis verurteilt.— Die zweite anstehende Sache hatte vorsätzliche Brandstiftung zum Gegenstande; unter Anklage stand der Fuhrknecht Karl Kraus von hier, der sich des genannten Strafdeliktes am Abend des 4. August hier in einem Hause der Dreieckstraße schuldig gemacht haben soll. Die zweite Verhandlung der Sitzung richtete sich gegen den Tagelöhner Karl Kraus von hier wegen vorsätzlicher Brandstiftung. K. hatte am Abend des 4. August in seiner Behausung die brennende Petroleumlampe gegen die Zimmerthür geschleudert und dadurch den Brand eines Bündels Kleidungsstücke veranlaßt. Rechtzeitige Hülfe verhinderte ein weiteres Umsichgreifen des Feuers. Der Angeklagte, der in geistiger Beziehung keineswegs einen normalen Eindruck machte, drückte sich in seiner Verteidigung zuweilen recht drastisch aus. Die Geschworenen nahmen nur ein fahrlässiges Handeln als erwiesen an, worauf das Urteil des Gerichtshofes auf 4 Monate Gefängnis lautete. 29. September. Die heutige Schwurgerichtssitzung brachte die Verhandlung eines Strafdeliktes, dessen unseliger Ausgang seiner Zeit in unserer Stadt allgemeines Mitgefühl erregte. Ein junger Mann, tüchtig und brav, fiel dem Dolche eines tückischen Mordgesellen zum Opfer. Es war am Frohnleichnamsabend(1. Juni), daß die Gebrüder Wilhelm und Fritz Rüphahn sowie ein Freund Anton Hofer auf einer Radfahr=Rücktour von Krefeld die Büdericher Chaussee passierten. Dortselbst hatten sich schon seit den Nachmittagsstunden vier Burschen aus Büderich(Fabrikarbeiter Theodor Lonny, Sohn von Hubert, 22 Jahre alt; Handlanger Theodor Lonny, Sohn von Anton, ebenfalls 22 Jahre alt; Tagelöhner Nikolaus Hubert Odenthal, 20 Jahre alt, und Tagelöhner Jakob Litaes, 39 Jahre alt, die beiden letztgenannten bereits vorbestraft) herumgetrieben, Schnaps getrunken und die Vorüberkommenden, namentlich die Radfahrer belästigt und bedroht. Einem auf dem Veloziped daherfahrenden Wirte namens Heinrich Jordan war es knapp gelungen, den Roheitsbethätigungen der Burschen zu entgehen, doch war dies nur unter Opferung einer Mark und einer vorrätigen Zigarre geschehen, zu deren Herausgabe man ihn gewaltsam angehalten hatte. Kurz nach diesem Vorfall passierten auch die drei obengenannten Düsseldorfer die Stelle; zwei derselben, Wilhelm Rüphahn und Anton Hofer, passierten die entgegengesetzte Seite und kamen darum unbehelligt davon. Nun hörten sie noch eine Stimme:„Der nächste muß aber dran!“, was sie bewog, langsamer zu fahren. Der nächste war der genannte Fritz Rüphahn. Die Angeschuldigten standen alle vier in einer Gruppe, zwei erfaßten die Lenkstange des Fahrrades, zwei andere griffen ins Vorderrad. Fritz Rüphahn riß im Fallen zwei seiner Gegner mit zu Boden, dann stand er auf und wehrte sich mit seinem Rade gegen die andrängenden Angreifer. Als auf sein Hülferufen Wilhelm Rüphahn und Hofer zurückkamen, ergriffen die vier Burschen die Flucht. Die Radfahrer fuhren weiter, doch verspürte Fritz Rüphahn schon bald heftige Schmerzen im Unterleibe und bald traten die Eingeweide zutage. Der bedauernswerte junge Mann wurde sofort ins Krankenhaus übergeführt, woselbst er zwei Tage später(am 3. Juni) starb. Von den schon bald nach der scheußlichen That verhafteten 4 Burschen ist Theodor Lonny, Sohn von Hubert, geständig, den verhängisvollen Dolchstich geführt zu haben, doch will er in Notwehr gewesen sein. Zu seinen Kollegen hatte der Raufbold sich bald nach dem Vorfall geäußert:„Da ist mir einer ins Messer gelaufen, dem habe ich eine getuppt!" In der heutigen Verhandlung suchten die sauberen Patrone sich gegenseitig zu belasten. Dr. Heesemann in Heerdt sagt aus, daß er abends 11 Uhr in ein Haus zu Heerdt gerufen worden sei, woselbst er den verstorbenen Ruphahn antraf, der eine Wunde im Unterleibe hatte, aus welcher das Netz hervortrat. Der Verstorbene teilte ihm mit, daß er von vier Wegelagerern angefallen und gestochen worden sei. Der Arzt hielt die Verwundung für sehr gefährlich, legte ein Norverband an und ordnete die Ueberführung in das Marienhospital zu Düsseldorf an. Der Kreisphysikus Dr. Kimpen und der Kreiswundarzt Dr. Hofacker, welche die Obduktion vornahmen, konstatierten beide eine Verletzung des Netzes und des Bauchdarmes, die tötlicher Natur gewesen sei. Die Verhandlung dauert bis zum Nachmittage. Die Kartenlegerin. Eine hier wohnende Witwe wußte sich in einer finanziellen Auseinandersetzung mit ihren Kindern nicht anders zu helfen, als daß sie eine„Kartenlegerin", die Wittwe Otto K. zu Rate zog. Sie war damit an die richtige Quelle gelangt, ihre Ersparnisse rasch loszuwerden, indem der Rat dieser„weisen Frau" zunächst dahin ging, ihr das Geld(1200 Mark) auszuhändigen, um es den aufsässigen Kindern zu entziehen. Dies geschah denn mit dem Teilbetrage von 600 Mk. Inzwischen nahm die Auseinandersetzung der Witwe mit ihren Kindern wirklich einen günstigen Verlauf. Die Witwe war der„weisen Frau“ sehr dankbar, ihr Geld aber erhielt sie nur zum Teil wieder und anstelle der Auseinandersetzung mit den Kindern trat eine solche mit der Kartenlegerin. Letztere hatte sich gestern wegen Betrugs vor der hiefigen Strafkammer zu verantworten. Das Urteil gegen sie lautete auf 9 Monate Die Witwe ist 275 endgültig losgeworden. Die Militärbefreiungsaffaire über die wir verschiedentlich berichteten, hat bekanntlich in Remscheid ihren eigentlichen Ursprung und einen großen Umfang angenommen. Der in der Pillenaffaire thätige Untersuchungsrichter, welcher diese langwierige Angelegenheit mit schärfster Aufmerksamkeit und eiserner Konsequenz verfolgt, weilt wieder seit Samstag in dortiger Stadt und wird bis Ende dieser Woche daselbst bleiben. Dem„R. G.=A.“ zufolge finden fortgesetzt neue Vernehmungen statt. Dieselben sollen sich nicht allein auf verdächtige, sondern auch auf solche Personen erstrecken, welche Gelegenheit hatten, angeblich herzkranke Militärpflichtige 2c. in Ausübung ihres Berufes, in Turnvereinen oder im gewöhnlichem Leben fortlaufend zu beobachten. Sogar Dienstmädchen sollen vor den Untersuchungsrichter geladen worden sein. Es liegt die Vermutung nahe, daß einer der festgenommenen Hauptbeteiligten„gebeichtet“ hat. Ein plumper Betrugsversuch. Aus Kassel wird geschrieben: Am Schalter des Postamts und zwar an der Bezahlungsstelle für Postanweisungen wurde ein ebenso frecher wie plumper Schwindel versucht. Wenige Minuten vor 8 Uhr— also kurz vor Schalterschluß, wo erfahrungsgemäß stets ein großes Gedränge herrscht— erschien ein etwa elfjähriger Junge und gab eine Postanweisung über 120 Mark auf. Der Betrag sollte sich in einer Rolle befinden, welche in der üblichen Weise versiegelt war und auch die Aufschrift„120 Mk. in Dreimarkstücken“ trug. Der Schwinder hatte nun gleich von vornherein ein Dummheit begangen, indem er nämlich statt der üblichen Rollen von 150 Mark= 50 Thalerstücke, eine solche von 40 Thalern= 120 Mark an Größe und im Gewicht nachgemacht, was im geschäftlichen Leben wenig oder garnicht geschieht. Das fiel dem Postbeamten auf, er öffnete die Geldrolle und fand statt Thaler nur— Bleistücke. Der Junge wurde festgehalten und gestand ein, ein draußen wartender Mann habe ihm das Geld gegeben. Mit Hülfe eines gerade anwesenden, nicht in Uniform befindlichen Postbeamten, in dessen Annäherung der Schwindler nichts Schlimmes ahnte und ruhing an der nächsten Ecke stehen blieb, gelang es, den Betrüger festzunehmen und ihn der Polizei zu übergeben. Er entpuppte sich als ein entlassener Milchkutscher von einem benachbarten Gute. Madame Seemann die Witwe des„ollen ehrlichen Seemann", über deren „Salon" wir schon interessante Mitteilungen machen konnten, leugnet alles und erwartet den Gegenbeweis. Sie leugnet, daß bei ihr gejeut und Champagner gezecht wurde, sie leugnet, daß die Kavaliere, welche bei ihr zur Visite kamen, mit ihren Mieterinnen irgend welche intimeren Beziehungen unterhalten hätten— sie behauptet im Gegenteil, daß es in ihren Räumen so sittsam zugegangen sei, wie in einem Pensionat für junge Mädchen. Die jungen Mädchen, die bei ihr wohnten, waren u. a. die fünf Barrisons, Liane de Pries, die Duvernois, Valentine Petit usw. Nun, Klosterfrauen sind diese Damen gerade nicht, das wird auch wohl Madame Seemann nicht behaupten wollen, und daß der Herzog von Braganza, der verstorbene Erbprinz von C., und alle die mehr oder weniger exotischen Gesandschaftsattachees, welche bei den Damen zum Fünf Uhr=Thee kamen, mit ihnen ästhetische Theezirkel abhielten, das glaubt der Frau Seemann kein Mensch, und wenn sie es auch noch so emphatisch versichert. Auch der Kriminalkommissar von Manteuffel, der in solchen Dingen einige Erfahrungen hat, glaubt es nicht, er läßt vielmehr sehr eingehende Erhebungen in der Angelegenheit veranstalten. Das Resultat dieser Erhebungen dürfte in nicht allzulanger Zeit bekannt werden, einiges davon wird man jedenfalls schon in dem für den 9. Oktober anberaumten Verhandlungstermin in der Privatklagesache der Frau Seemann wider die Hofschauspielerin Frau H. erfahren. Ein schwerer Radfahrerunfall, der ein blühendes Menschenleben jäh vernichtet, ein anderes in große Gefahr gebracht hat, ereignete sich am letzten Sonntag auf der Chaussee nach Trebbin. Zwei in Sportkreisen bekannte Radfahrer, Miesterfeld und Ristig aus Zehlendorf, befanden sich auf der Rückkehr von einer Tour, die sie auf einem Tande munternommen hatten. Als sie Abends bei völliger Dunkelheit die Chaussee entlang sausten, prallte die Maschine plötzlich mit furchtbarer Wucht gegen den heruntergelassenen Schlagbaum eines Chausseehauses. Der Anprall war ein solcher, daß dem Führer Miesterfeld die Halswirbel gebrochen und die Gurgel zerrissen wurde, und er unter den furchtbarsten Schmerzen am Orte des Unfalles verstarb. Auch der zweite Fahrer Ristig wurde mit aller Wucht herausgeschleudert und erlitt mehrfache Verletzungen. Der Hauseinsturz in Köln. Die Rettungsarbeiten an dem in der Wolfstraße zusammengestürzten Neuvau nahmen am gestrigen Tage ihren rastlosen Fortgang. Es war nicht nur eine mühsame, sondern auch gefahrvolle Arbeit, da jeden Augenblick Bruchstücke der stehengebliebenen Giebelmauer einzustürzen drohten. Bis nachmittags 5 Uhr gelang es noch, die Leichen der Stuckaturers Wilms und Alberz(Vater) und des Stuckaturlehrlings Alberz(Sohn), ferner die des als Stuckaturlehrling mit im Bau beschäftigt gewesenen jungen Zander und des Stuckaturs Doll aus den Trümmern zu befreien. Sämtliche Verunglückte wurden nahe beieinander liegend aufgefenden, und die bei allen festgestellten tötlichen Schävelverletzungen deuten darauf hin, daß sie alle, als die Katasterphe eintrat, nahe beisammen gewesen sein müssen und auch ziemlich gleichzeitig durch die herabstürzenden eisernen Träger getötet worden sind. Man ließ an der Fundstelle weiter graben, und bald bemerkte man, in etwa 1 Meter Tiefe unter schweren Eisenträgern im Schutte liegend, zwei weitere Tote, deren Namen noch nicht festgestellt und deren Herausschaffung erst nach Beseitigung der schweren, fest eingekeilten Esenträger ermöglicht werden konnte Am Nachmittag fand die gerichtliche Besichtigung der Unglücksstelle statt. Die an der rechten Giebelwand aufgeführte Spaltmauer von der Dcke eines halben Ziegelsteines schien auch bei diesen Sachverstänvigen schwere Bedenken gegen die gewissenhafte Ausührung des Baues hervorzurufen. Von 8 Uhr ab übernahmen wieder Zimmerleute, etwa 50 an der Zahl, die Abräumungsarbeiten. Recht traurige Szenen spielten sich ab, als die Angehörigen der zutage gesö derten Toten an der Unfallstelle erschienen, um ihre verunglückten Lieben zu rekognoszieren. Der entsetzliche Unglücksfall hat unsägliches Wehe und Elend über zahlreiche Familien gebracht und schnelle Hülfe thut da not. Heute findet eine außerordentliche Stzung des Vorstandes des Wohlthätigkeitsvereins statt. Wie wir hören, hat die Frau, des Stuckaturs Bodenbach erst vor deei Tagen einem Kinde das Leben gescherk; sie ist mit ihren drei Kindern ihres Ecnährers beraubt, wie auch die Familie des Stuckaturs der eine Frau und acht Kinder hinterläßt. Die Frau des Stuckaturs Wilms ist ob des entsetzlichen Un glücksfalles schwer erkrankt und mußte dem Krankenhause zugeführt werden. Am Abend gelang es auch, die beiden tief im Keller unter eisernen Trägern im Schutt liegenden Leichen des älteren Stuckaturs Zander aus der Zülpicherstraße und des Stuckaturs Lebens ans Tageslicht zu befördern. Außer den beiden Verunglückten Alberz wurden die Leichen der sämtlichen übrigen fünf zutage Gesörderten nach dem Totenhause zu Melaten geschafft. De Nacht über wurde weiter nach den drei letzten Verschütteten gesucht, dem Verputzermeister Josef Jeuck und den beiden Verputzern Heinrich Heinen und Peter Bodenbach. Die entföhrte Schwiegermama. Ein recht fatales Abenteuer ist, wie aus Bukarest geschrieben wird, dort einem unternehmenden jungen Don Juan passiert. Damian Vlado, ein reicher walachischer Schloßherr, war in heißer Liebe zu der schönen Anna Procov ez, der Tochter seines Gutsverwalters, entbrannt. die auch weit entfernt davon war, die Annäherungen des reichen Freiers zurückzuweisen. Die Eltern des Mädchens jedoch mochten den Liebesschwüren ihres als unbeständig bekannten Gutspatrons nicht recht trauen und hielten schon seit Jahresfrist mit ihrer Einwilligung zurück. Unter diesen Umständen nun kam Damian zu dem Entschlusse, die Beliebte zu entführen und sich auf österreichischen Gebiete mit ihr trauen zu lassen. Er traf also alle nötigen Vorbereitungen, von der Strickleiter an bis zu der mit feurigen Rossen bespannten Kutsche, und hob im Dunkel der Nacht sein vermeintliches Bräutchen, das noch keinen Laut von sich gegeben, auch das Antlitz nach Art der Römerinnen dicht verschleiert trug, zu sich in den Wagen. Wer indessen vermöchte das Entsetzen des jungen Mannes zu beschreiber, als er, endlich den Moment für seine Herzensergüsse gekommen glaubend, sich seiner künftigen Schwiegermama gegenuber sah! Selbige hatte, da sie von der beabsichtigten Entführung Wind bekommen, für gut befunden, ihres Töchterchens Stelle einzunehmen. Kleine Vor etwa zehn Jahren erregte in Kempen ein Mord großes Aufsehen. Der Arbeiter Engels schoß einen Mann namens Tophoven hinterrücks nieder. E. wurde darauf zum Tode verurteilt, aber begnadigt und im Zuchthause zu Werden interniert. Jetzt nach mehr als zehn Jahren brach bei ihm der Verfolgungswahnsinn derartig aus, daß er einer Irrenanstalt überwiefen werden mußte. Bei den Schachtarbeiten auf Zeche Gustav wurde die dritte Leiche der sechs Verunglückten gefunden. Die zweite Leiche konnte an den Schachtstiefeln als die des Droste, dessen Bruder sich bekanntlich retten konnte, rekognosziert werden. Ein junger in Saabrücken wohnender Arbeiter feuerte auf ein Mädchen, mit dem er ein Verhältnis unterhielt, in der Küche einer Dienstherrschaft in St. Johann drei Revolverschüsse ab und verletzte sie lebensgefährlich. Die herbeigeeilte Herrin trug eine minder erhebliche Schußwunde davon. Der Thäter ist verhaftet. Aus Danzig wird telegraphiert: Ein furchtbares Feuer wütet seit gestern auf Niederstadt. Unausgesetzt arbeiten 4 Dampfspritzen. Von der Mottlau aus sind zwei Regierungsdampfer mit ihren Spritzen und mehreren Druckwerken eingetroffen. Von dem Etablissement Danziger Oehlmühle ist ein großes achtstöckiges Magazingebäude, die Stärkefabrik und die Mahlmühle mit dem gesamten Inventar und den Vorräten an Rohmaterialien niedergebrannt. Der Schaden beträgt ca. 1½ Millionen Mark und ist nur zum Teil durch Versicherung bei acht Gesellschaften gedeckt. In Rochlitz in Böhmen erstach der verheiratete Brunnenmacher Seidel seine Geliebte aus Eifersucht. Der Mörder hat sich dem Reichenberger Gericht gestellt. Aus Oporto berichtet man: Während der letzten Tage ist die Pest mit größerer Heftigkeit aufgetreten. Vom 23. September wurden drei Pesterkrankungen mit zwei Todesfällen gemeldet, am 24, erkrankten vier und starben zwei, am 25. kam eine Erkrankung vor und am 26. vier Erkrankungen. Auch sind außerhalb des Militärkordons und zwar in Vendanova zehn Pesterkrankungen und sänf Todesfälle vorgekommen. Man hat deshalb beschlossen, den Kordon zu erweitern. Depeschendienst der Bürger-Zeitung. Bureau Herold. Kiel, 29. Sept. Sämtliche bei der Katastrophe auf dem Kreuzer„Wacht“ verletzten Leute sind wiederhergestellt und bis auf den Signalmaat Schmidt aus dem Lazaret entlassen worden. Gestern traten dieselben einen dreiwöchigen Urlaub in ihre Heimat an. Die Entlassung Schmidts steht auch bevor. Haag, 29. Sept. Ein Telegramm aus Atjeh (Batavia) meldet, daß die holländischen Truppen nach einem Treffen mit den Eingeborenen diese in die Flucht geschlagen und ihre Führer gefangen nahmen. Antwerpen, 29. Sept. Ein Telegramm aus Kingaton meldet, daß der englische Dampfer Odalag in der Nähe des Hafens Marant gesunken ist. 5 Mann der Besatzung sind ertrunken. Paris, 29. Sept. Die Lage in Creuzot beunruhigt die hiesigen politischen Kreise immer mehr; ein langwieriger Ausstand von über 10,000 Personen erscheint unabwendbar. Der„Liberté“ zufolge betreiben die Frauen den Streik aufs heftigste. In einer gewaltigen Karawane will man nach Paris ziehen. Weitere Truppen=Entsendungen in das Streikgebiet sind befohlen.(Falls es nicht gelingen sollte, den Streik in einer für die Arbeiter befriedigenden Weise alsbald zu beendigen, dürften entweder die Tage des Amtes oder der Parteizugehörigkeit des sozialistischen Handelsund Gewerbeministers Millerand und seines Kollegen Baudin bald gezählt sein. Red.) Paris, 29. Sept. Die Kommission des Staatsgerichtshofes ermächtigte die Advokaten Derouledes und der Nationallisten, die Akten zu prüfen, was gestern erfolgte. Es wurde angeblich kein Beweis dafür gefunden, daß dieselben irgendwelche Gemeinschaft mit den beschuldigten Royalisten und Antisemiten gehabt haben. London, 29. Sept. In den militärischen Kreisen erwartet man die allgemeine Mobilmachung. Die heutige Kabinetssitzung wird die Beschlüsse der Truppensendungen besiegeln.— Der Einfall der Boerentruppen in Natal wird jeden Augenblick erwartet. In der Verhaftung eines Engländers wegen Hochverrats wird eine Provokation erkannt. Belgrad, 29. Sept. Vorgestern und gestern wurden sieben Fälle von Majestätsbeleidigungen verhandelt. Es wurden Urteile von 2—8 Jahren Zuchthaus gefällt. Nachdem noch über 47 Fälle verhandelt worden sein wird, wird das Standgericht aufgehoben. Jeder Leser unserer sollte neben unserer Zeitung auch die hochinteressante „Tierbörse“ Berlin(12. Jahrgang) halten. Für 75 Pfg. (frei in die Wohnung 90 Pfg.) abonniert man für ein Vierteljahr bei der nächsten Postanstalt, wo man wohnt, und erhält für diesen geringen Preis jede Woche Mittwochs: Die„Tierbörse", 4 große Bogen stark. 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