Erscheint täglich Abends mit Ausnahme der Tage nach den Sonn= und hohen Feiertagen(Samstags erscheint ein Doppel=Blatt) und kostet mit der Sonntags=Gratis=Beilage„Illustrirte Familien=Zeitung“ monatlich 50 Pfg., durch die Post bezogen vierteljährlich Mk. 1,90 inkl. Bestellgebühr. Düsseldorfer Abend-Zeitung Unabhängiges Organ für alle Stände. Sonntags-Gratisbeilage:„Illustrirte Jamilien-Zeitung“ Haupt=Expedition: Klosterstraße 29. Fernsprech=Anschluß Nr. 925. Anzeigenpreis: Die 7 gespalt. Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg., auswärtige Anzeiger 13 Pfg. pro Zeile. Reklamen sowie Beilagen nach Uebereinkunft. Verantw. Redakteur: Bernhard Klee in Düsseldorf. Post=Zeitungs=Preisliste Nr. 1237. Druck und Verlag von Bleifuß& Co. in Düsseldorf. Nr. 289. Zum Prozesse FeldmannHemmerling. III. Wir schaudern zurück vor den Zuständen des Mittelalters, vor den Schandthaten eines Raubritterthums, das seine Feinde lebendig und für immer hinter Burgverließen verschwinden ließ. Im Jahre des Heils 1888, im Kulturstaate Deutschland hatten und haben wir noch heute ein Entmündigungsverfahren, welches in Irrenhäusern diese Prozedur nicht weniger sicher ermöglicht. Beweisen das nicht zur Genüge unsere vorherigen Ausführungen? Der königlich preußische Notar Ferdinand Coninx verschaffte sich auf das Attest Dr. Hecker's hin sofort die polizeiliche Genehmigung(sie wurde anstandslos bewilligt) zur Verhaftung bezw. Ueberführung Feldmann's in eine Irrenanstalt. Und zum dritten Male müssen wir das doch eigentlich Unfaßbare erleben, daß ein freier deutscher Staatsbürger, der sich niemals in seinem Leben der Uebertretung irgend eines Paragraphen unseres geschriebenen Rechtes schuldig gemacht hatte, auf die Bescheinigung wiederum nur eines einzigen Arztes hin, dem hier nicht einmal die genügende Kompetenz und Autorität zur Seite stand, lebendig begraben wird. Und in welcher Weise die Ueberführung vor sich ging, wie der unglückliche Kranke auf der offenen Landstraße vom „Hausfreunde" Hemmerling und seinen ihm blindlings gehorchenden Kreaturen in der gewaltsamsten und brutalsten Weise überfallen, vergewaltigt und fortgeschleppt wurde— ja, konnte es denn überhaupt möglich sein! fragen wir uns immer wieder; aber eine Antwort, die zugleich ein Kompliment für das heutige System bedeutet, vermögen wir nicht zu finden. Der Herr Notar Ferdinand Coninx aber hatte mit Beendigung dieses vorläufigen Schlußaktes der Tragödie seine Pflicht als königlich preußischer Beamter erfüllt, seine Aufgabe auf's Beste gelöst— wir haben ihn verstanden. Seit dem Herbste des Jahres 1888 hofft Hermann Feldmann in der Privat=Irrenanstalt Pützchen bei Bonn bis heute vergebens auf Erlösung; die Aufhebung der Entmündigung war Seitens des Amtsgerichtes abgelehnt worden— eine Folge des Hecker'schen Attestes. Wie schon zu Anfang dieses Aufsatzes erwähnt, war es unsere Aufgabe nicht, uns mit dem eigentlich zur Aburtheilung gelangten Strafdelikte, der begangenen Untreue, des Näheren zu beschäftigen. Es ergiebt sich indeß die Nothwendigkeit, dasselbe hier vorübergehend zu streifen. Gleich nach der zweiten Ueberführung Feldmann's in die Grafenberger Irrenanstalt(Januar 1884) war die Frau Feldmann zur Vormünderin ihres Mannes, und auf ihr Ersuchen hin Notar Coninx zum Gegenvormunde gerichtlicherseits bestellt worden. Von diesem Zeitpunkte an ist dem Vormundschaftsgerichte kein einziges, auch nur annähernd richtiges Vermögensverzeichniß eingereicht worden, eine ungeheure Gaunerei wurde schon damals in's Werk gesetzt und nur dadurch läßt es sich erklären, daß die kolossalen Unterschleife, die insgesammt die Höhe von 780,000 Mark erreicht haben, möglich werden konnten. Aber sie hätten überhaupt nicht möglich werden können, wenn diejenige Person, auf welche das Gericht sich in erster Linie verließ und verlassen mußte dem in sie gesetzten Vertrauen in genügender und pflichtgemäßer Weise entsprochen hätte. Diese Person aber ist wiederum kein anderer, als der königlich preußische Notar Herr Ferdinand Coninx. Hier verstehen wir ihn nicht, hier ist er auch nicht der pflichtgetreue Beamte, hier werfen wir ihm eine unverantwortliche Lässigkeit in der Erfüllung seiner den Pflichten vor. Oder drücken wir uns da nicht gelinde aus, wo wir sehen, wie des königlich preußischen Beamten, des vom Gesetze hingestellten Vertrauensmannes Name eine jede der unrichtigen Vermögensdeklarationen schmückt, wo wir den königlich preußischen Beamten einer Frau Beihülfe zu der unberechtigten und ungesetzlichen Flucht vor ihrem eigenen Manne leisten(er hat ihr das holländische Asyl verschafft), und ihn des Ferneren in sonderbaren Hypotheken=Manipulationen verwickelt sehen. Das heißt: Vor Gericht hatte der treffliche Beamte das Gedächtniß vollständig verloren, er wußte von nichts, rein nichts— ja, man höre und staune, er, dessen Pflicht es war, sich über jeden Zugang und Abgang des Feldmann'schen Vermögens genaueste Rechenschaft ablegen zu lassen. Welche Gedanken müssen hier nicht wach werden! Gedanken, die selbst vor den schlimmsten Konsequenzen nicht zurückschrecken, und die zu dem Satze feste Gestalt annehmen, daß bei demjenigen, der einmal so gewaltig irren konnte, auch für die Følge Irrthümer nicht ausgeschlossen sind. Und wir wiederholen es: Die Handlungsweise dieses königlich preußischen Notars als Gegenvormund Feldmann's war von Anfang an eine Kette von Leichtsinn und Nachlässigkeit, aber ferne sei es uns, zu behaupten, daß finanzielle Vortheile für ihn die Folgen dieser Nachlässikeit gewesen sind. Wir machen den Stand nicht für die Handlungsweise eines einzelnen Vertreters verantwortlich, und wir sind überzeugt, daß der Herr Notar in seinen Kollegen kompetentere Beurtheiler seines Thuns und Treibens in der Angelegenheit Feldmann finden wird, als wir es zu sein vermögen. Wir sagten: wir sind überzeugt— wir wollen es hoffen. Damit entlassen wir den königlich preußischen Notar, Herrn Ferdinand Coninx aus den Spalten unseres Blattes— auf Wiedersehen! Derjenige, welcher den Prozeß von Anfang bis zu Ende mit gebührender Aufmerksamkeit verfolgt hat, wird gewiß mit uns zu derselben Ansicht gelangen, daß es hier angezeigt erscheint, auch der Vertheidigung zu gedenken. Dieselbe lag in den Händen dreier Rechtsanwälte. Unsere Ansicht von der Vertheidigung im Allgemeinen zu entwickeln, erachten wir aus gewissen Gründen nicht für angebracht. Aber das Eine steht fest: Die Herren Vertheidiger im Prozesse Feldmann=Hemmerling haben gewiß nichts gethan, was als ein bedeutsames Monument besonderer juristischer Geschicklichkeit aus den Verhandlungen hätte hervorragen können. Sie konnten auch nichts thun angesichts einer solchen Sachlage, und wo der Versuch dennoch unternommen wurde, wo man den Hemmerling sowohl wie die Frau Feldmann zuweilen in geradezu drastischer Weise all und jeder Schuld zu entlasten suchte, da ist er jedes Mal jämmerlich fehlgeschlagen. Ja, das Gebahren des Herrn Rechtsanwalt Emil Schmitz=Köln in seiner Vertheidigungsrede verfiel sogar dem Fluche der Lächerlichkeit. Recht treffende Behauptungen stellte der Herr Vertheidiger Nr. 2 in dem Satze auf:„Auf der einen Seite stand ihr(der Frau) ein geschäftskundiger, auf der andern Seite in Gestalt des Gegenvormundes ein rechtskundiger Mann bei, und dann ist sie allerdings auf diesen beiden Krücken durch die Jahre hindurch gewandert.“ Ja, sie waren Beide unheimlich geschäftskundig und rechtskundig, glänzende Beweise ihrer Fähigkeit haben sie abgelegt: Von einer Million Mark existiren heute noch Reste. Geradezu rührend nahm sich der letzte der Vertheidiger— last not least — des unglücklichen Feldmann an. Oder dokumentirt sich in den folgenden Sätzen, an die allerdings Kommentare anzuknüpfen wir nicht unterlassen können, nicht die liebevolle Fürsorge des ängstlich Besorgten:„Zu verurtheilen sind hier Diejenigen, die zu ihm(Feldmann) sagten:„Ich halte Dich für gesund, Du mußt die Aufhebung Deiner Entmündigung bean12. Dezember. tragen!(Herr Vertheidiger! Noch existirt bei Manchem so etwas wie ein gesunder Menschenverstand.) Woher nahmen die Leute, die nur ein paar Tage mit Hermann Feldmann verkehrten(die meisten dieser„Leute“ habe Monate, ja Jahre lang mit ihm verkehrt), die Berechtigung zu solchen Worten, wo wissenschaftliche Autoritäten diesen Mann als unheilbar geisteskrank erklärten.(Wer hat den Mann als unheilbar geisteskrank erklärt? Das hat in dieser bestimmten Form nicht einmal Pelman gethan. Und wie geschickt das Wort„gemeingefährlich" umgangen wird! Die eigentliche Thatsache ist, daß Dr. Pelman nach einer Beobachtungszeit von etwa vier bis sechs Wochen, Dr. Nasse nach einem Tage und der Sachverständige Dr. Hecker sogar schon nacn einer Viertelstunde in der Lage waren, die„Gemeingefährlichkeit" attoniren zu können. Eine Reihe anderer Autoritäten indeß, darunter von Finkelnburg nach etwa sechswöchentlicher Beobachtung, haben die Gemeingefährlichkeit absolut verneint. Allerdings für vorübergehend geisteskrank haben ihn Alle, für unheilbar Keiner von ihnen gehalten.) Die Staatsanwaltschaft ist gegen die Atteste von Sachverständigen angegangen. Ob sie auch bedacht hat, was sie damit gethan und welche Bedenken und Fragen sie damit in die Oeffentlichkeit und in die Presse geworfen hat? Wenn im Volke der Glaube entsteht, in den Irrenanstalten ginge es nicht immer mit rechten Dingen zu, wozu soll das führen?(Der Herr Vertheidiger hat Recht, das alles wird am besten todtgeschwiegen, dann kommt am ehesten die hochnöthige Besserung. Todtgeschwiegen werden am besten die arge Behandlung eines Geisteskranken in einer preußischen Irrenanstalt im Jahre 1885, der ungeheure Mißbrauch einzelner Autoritäten mit der ihnen verliehenen Macht, der schurkische Ueberfall eines Wehrlosen auf der Landstraße durch den Schänder seiner Ehre, den Räuber seines Geldes, todtgeschwiegen werden am besten die Pflichtwidrigkeiten, deren sich preußische Beamte schuldig gemacht haben. Aber bei Leibe nichts von Allem in das breite Licht der Oeffentlichkeit stellen, bei Leibe nicht der Presse den Weg öffnen, den sie im Interesse der Gesammtheit hier zu gehen gezwungen ist.) Und, fuhr der Herr Vertheidiger fort, Frau Feldmann lernte im Hemmerling'schen Hause zum ersten Male(!) eheliches Leben kennen, wie sie es vorher nie gekannt hatte, und es ist darnach blos natürlich, daß sie sich zu der Familie hingezogen fühlte.(Zur Ehre der Frau wenigstens wollen wir annehmen, daß es mit dem Satze„wie sie es vorher nie gekannt hatte", seine Richtigkeit hat. Doch wir haben es hier nur mit beiden Angeklagten bezw. Verurtheilten zu thun, unser Gefühl verbietet es uns, gewisse, allerdings weitbekannte Zustände und Vorkommnisse des Näheren zu beleuchten.) Und wie der Herr Rechtsanwalt Emil Schmitz im Interesse seiner Klientin, so kamen auch die beiden weiteren Vertheidiger, ja einer glaubte es sogar mit Sicherheit annehmen zu dürfen, zu dem Schlusse, Hemmerling sowohl wie die Frau Feldmann seien die Opfer unglücklicher Umstände, es müsse gegen Beide auf Freisprechung erkannt werden. Das Gericht hat sie nicht freigesprochen und ihnen damit das unauslöschliche Brandmal ihrer Schuld aufgedrückt. Nur eine Konsequenz dieser Verurtheilung ist es, wenn nunmehr die Aufhebung der Entmündigung des unglücklichen Opfers teuflischer Machinationen eingeleitet wird. Ob die Verurtheilte Feldmann noch einmal die Anklagebank zieren, ob das vom Staatsanwalte in Aussicht gestellte Verfahren wegen Freiheitsberaubung ihres Mannes greifbare Formen annehmen wird, läßt sich ur Stunde noch nicht übersehen.-n. 1893. vp. Berlin, 9. Dezember. Am Tische des Bundesraths: Dr. Bötticher, Frhr. v. Marschall. Vizepräsident Frhr. v. Buol eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Minuten. Zunächst werden die schleunigen Anträge der Abgg. Liebermann v. Sonnenberg u. Gen. wegen Aufhebung der gegen die Mitglieder des Reichstags Leuß und Dr. König schwebenden Strafverfahren ohne Erörterung angenommen. Es folgt die Berathung des Antrages Aichbichler (Gen U. Gen.. 1. die verbündeten Regierungen zu ersuchen, mit Rücksicht auf die nthalben i. den betheilig te Kreisen bestehenden schweren Klagen über sas Gesetz, betreffend die Invaliditäts= und Altersversicherung vom 22. Juni 1889 Erhebungen zu veranstalten, inwieweit eine Abänderung dieses Gesetzes insbesondere in Bezug auf Ausdehnung und Organisation der Versicherung erforderlich erscheint, und auf Grund dieser Erhebungen thunlichst bald dem Reichstage einen bezüglichen Gesetzentwurf vorzulegen; 2. der Erwartung Ausdruck zu geben, daß die Seitens der verbündeten Regierungen in Aussicht gestellte Novelle zu den Unfallversicherungsgesetzen möglichst noch in dieser Session dem Reichstage zugehe. Verbunden wird damit die Berathung des Antrages v. Staudy(kons.) und Gen.: die verbündeten Regierungen zu ersuchen, baldmöglichst dem Reichstage einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch welchen das Gesetz betreffend die Invaliditäts= und Altersversicherung vom 22. Juni 1889 dahin geändert wird, daß eine Vereinfachung desselben, insbesondere durch Beseitigung der Mißstände, welche eine nothwendige Folge des Markensystems sind, herbeigeführt werde. Die Debatte war im ganzen belanglos. Der Centrumsantrag, welchen der Abg. Aichbichler befürwortete, verlangt bekanntlich, daß die Regierung Erhebungen über Aenderung der Organisation und Ausdehnung des Gesetzes veranstalten solle, während der Antrag der Konservativen, den der Abgeordnete v. Staudy vertrat, auf Beseitigung der bei der Markenkleberei hervorgetretenen Mißstände gerichtet ist. Der Centrumsantrag war auch noch darauf gerichtet, daß möglichst bald eine Novelle zum Unfallversicherungsgesetz vorgelegt würde. Staatssekretär v. Boetticher wollte die vorgebrachten Beschwerden nur im geringen Umfange gelten lassen und erklärte, daß an den Prinzipien des Klebegesetzes nichts geändert werden würde; ferner machte er die Mittheilung, daß zwei Novellen zum Unfallversicherungsgesetz bereits fertig vorlägen, einmal in der Richtung der Ausdehnung des Gesetzes auf weitere Kreise, sodann bezüglich der Beseitigung von Mängeln des bisherigen Gesetzes. Der Minister sagte wörtlich:„Die verbündeten Regierungen sind bereit, die wirklich bestehenden Mängel des Gesetzes zu beseitigen. Sie werden sich die Frage vorlegen, die sie auch bisher schon beschäftigt hat, ob man wirklich, ohne die Grundlage des Gesetzes zu verlassen, zu einem anderen System übergehen kann, welches die beklagten Uebelstände beseitigt. Was das Unfallversicherungsgesetz betrifft, so ist ein Gesetzentwurf, der diese Versicherung auf die bisher von ihm noch nicht erfaßten Kreise ausdehnen will, vollständig fertig. Ein zweiter Gesetzentwurf, der die Mängel des bisherigen Gesetzes beseitigen will, ist ebenfalls fertiggestellt; mit einzelnen Stellen wird noch darüber korrespondirt, es ist aber alle Aussicht vorhanden, daß beide Gesetzentwürfe noch diesem Reichstag vorgelegt werden. Ob Sie den Antrag Aichbichler oder von Staudy annehmen wollen, Höllenkathi. Novelle von Ormanos Sandor. (Nachdruck verboten.) (10. Fortsetzung.) Und Tanzen und Trinken wechselten die ganze Nacht auch bei den übrigen Gästen in steter Reihenfolge. Es war eine lustige Verlobung; der Höllenwirth hatte zu diesem Festtage seines Hauses es an nichts fehlen lassen; die Musik war vorzüglich und die Buffets lieferten eine wahre Hochfluth von Bier, Bowlen und schweren Weinen den von dem Dunst und der Hitze immer durstiger werdenden Kehlen der Geladenen. Die Hölle hallte von oben bis unten wieder von Jubel, Lachen, Singen, Stampfen und Gläserklingen, und über das ganze, bunte Durcheinander rauschten die starken Klänge der Prager Musikkapelle. Franz kümmerte sich seinem Vorsatz gemäß während der Nacht fast gar nicht mehr um Kathi. Sie mußte doch erfahren, daß er eventuell auch ohne sie fertig werden könne und durchaus nicht der Sklave seiner Liebe sei. Zuerst tanzte er, weil Kathi es wollte, auf Befehl und ein wenig aus Trotz mit anderen; nachher erfaßte ihn der Rausch des Vergnügens, und da die ihm von allen möglichen Leuten kredenzten Gläser verschiedenster Getränke auch ihre Zeichen endlich an ihm thaten, hatte er schließlich allen Ernstes Kathi vergessen. junge Braut fühlte sich inmitten des lauten Trubels recht vereinsamt. Alles tanzte, und die nicht tanzten, saßen un den Ecktischen und in den Nebenzimmern und zechten. Die Zeit wurde ihr schrecklich lang. Die jungen Mädchen, zu denen sie sich in den Zwischenpausen gesellte, betrachteten und behandelten sie wie eine Fremde und suchten so bald als mnöglich ihr von wieder wegzukommen. Unerträglich langsam schlichen ihr die Stunden hin. Sie stand an einem offenen Fenster und blickte hinter der Spalte des halbzugezogenen Vorhangs mit heißen, verschlasenen Augen in den schwankenden Wirrwarr des dunsterfüllten Suales und in das Gewirbel der Tanzenden, die sich mit erzitzten Gesichtern und glühenden Augen nach den Klängen der lusik im Kreise drehten. Viele Nüchterne waren nicht mehr arunter; einige taumelten schon bedenklich. Nun vertönte die Tanzmusik und die Paare stürzten ausr und an die Tische. Kathi zog sich noch tiefer in ihre ernische zurück, um nicht, wie das vorhin geschehen, mit den Kreis gezerrt und zum Trinken gezwungen zu werden. in 9.. Kaltenkirchner und Louisl näherten sich eben Arm ihrem Platze, ohne sie jedoch zu bemerken. Traudel satgelte sich mit dem Taschentach Kühlung in's Gesicht; die e Mädchen waren heiß und lachten und schwatzten lauter, das wohl eigentlich nothwendig gewesen wäre. Just als sie bei dem Fenster, an welchem Kathi stand, angelangt waren, schien ihr Gespräch eine wichtige Wendung zu nehmen, denn sie hielten plötzlich an und senkten ihre Stimmen ein wenig herab. „Also das wußtest Du noch nicht?" fragte Traudel etwas gedämpft, aber laut genug, daß Kathi jedes Wort verstand. „Ich habe immer gewußt, daß die Kathi nicht des Griezelhubers Tochter, sondern seine Enkelin ist. Der Griezelhuber hatte nur eine Tochter, Mariannerl hat sie geheißen; der ihr Kind ist die Kathi, und ihr Vater war ein Landstreicher und Musikant, ein fremder, hergelaufener Mensch, von dem Niemand etwas wußte. Nachdem ist er auf und davon gegangen; darüber ist die Mariannerl in's Wasser gesprungen. Auf dem Johannenfriedhof an der Mauer liegt sie begraben. Aber die Kathi weiß von allem nichts und soll es erst.... Jesus Maria!" Traudel's erschrockener Ausruf galt Kathi, welche todtenblaß zwischen den Falten des Vorhangs stand und in der nächsten Minute, wie vom Sturmwind getrieben, an den Mäd chen vorüberjagte. Wort für Wort hatte sie Traudel's Mittheilung gehört und jedes dieser Worte saß ihr wie ein Messer im Herzen. „Sie ist nicht des Griezelhubers Tochter, sie ist sein Enkelkind... ihr Vater war ein Landstreicher!“ Die Worte hatten etwas aufgewühlt in Kathi's Seele. All die Bitterkeit, all der Zorn und Schmerz, welche sie vor Jahren bei dem Schmachwort„Vagabundenkind“ erfüllten, wurden lebendig in ihr und ließen sie von Neuem in jenem heißen Weh erbeben, das sie in beleidigtem Kinderstolz damals so oft empfunden hatte. Die Gedanken hüpften, lebendig geworden, wie Spukge stalten durch ihren Kopf. Während sie das Gastzimmer durch eilte, sah sie nichts als die Umrisse schattenhafter Gestalten, hörte sie nichts als eine Brandung ineinander tosender Stimmen und Töne. An der Ausgangsthür stieß sie auf Franz, der ihr mit ausgebreiteten Armen entgegenkam. „Bist Du da, Herzensschatz?" rief er heiter.„Ich hatte Dich beinahe vergessen! Wo steckst Du denn die ganze Nacht? Komm mit nach drüben, da geht's lustig her, da trinken sie Champagner auf unsere Gesundheit und unser Glück. Aber, mein Gott, was ist Dir, Lieb? Du bist kalt wie Eis...“ „Komm Du mit mir, Franz!“ flüsterte das bis in die Lippen bleiche Mädchen und zog den widerstandslos ihr Folgenden über den Treppenplatz in ein kleines, schwach erleuchtetes Zimmer, welches als Damengarderobe benutzt war. Inmitten der Stube blieb Kathi stehen und preßte beide Hände auf das laut und unruhig klopfende Herz. „Franz, höre mich an!“ sagte sie mit bebender Stimme langsam und feierlich.„Bei Gott dem Allmächtigen und Barmherzigen, der in die Seelen der Menschen schaut, der das Verborgene weiß, der das Licht ist, vor dem die Finsterniß weicht, bei Gott im Himmel beschwöre ich Dich, antworte mir die Wahrheit auf das, was ich Dich fragen werde!“ „Aber, Schatz, Du redest ja wie im Theater!" sagte nehmen, so fürchterlich schwer... Komm, Herzenskind, wir Franz, dem augenscheinlich keine Ahnung kam, worauf sie wollen tanzen, jubeln, singen. Wir wollen trinken— trinken hinzielte.„Warum nur so tragisch? Ich bin so glücklich heute auf unser Glück Abend, ich möchte halt die ganze Welt umarmen!" „Antworte mir, Franz!" fuhr Kathi mit düster zusammengezogenen Bräuen, ohne seinen Einwand zu beachten, fort. „Antworte mir: Bin ich des Griezelhuber's Tochter oder sein Enkelind? War mein rechter Vater ein Landstreicher und Musikant? Nahm meine Mutter sich das Leben? Liegt sie begraben auf dem Johannenfriedhof? Wenn das Alles so ist, wie ich Dich frage,— so antworte mir mit einem Ja!“ „Kathi, Kathi," stammelte der junge Mann bestürzt,„wie kommst Du darauf? Wer hat Dir davon gesprochen? Und gerade heut Abend?" „Antworte mir, Franz!“ rief Kathi außer sich, und auf ihrem weißen Gesicht malte sich soviel Seelenqual, Angst und Entsetzen, daß Franz unwillkürlich erschreckt zurückwich. „Spanne mich nicht auf die Folter! Antworte Du mir unumwunden: Bin ich die Tochter der Hölle oder ein Vagabundenkind?" „Ich bitte Dich, Kathi, laß das bis morgen!“ rief Franz aus.„Warum sollen wir uns den schönen Abend mit den alten Geschichten verderben? Wir sind alle fröhlich,— morgen erzähle ich Dir, was Du willst!“ „Nein, nein, ich will heute Alles wissen!" schrie Kathi. „Mein Gott, Franz, quäle mich nicht länger! Siehst Du nicht, wie furchtbar ich unter der Ungewißheit leide?.... Ach, Gott,“ rief sie, die Hände ringend,„was frage ich noch? Du weichst mir aus, Du umgehst meine Frage! O, mein Herr und Heiland, es ist Alles wahr,— Alles wahr!“ Sie lehnte sich, an allen Gliedern bebend, mit dem Rücken gegen die Wand. Ein leidenschaftliches Schluchzen durchflog ihre schmale, schlanke Gestalt; das Gesicht hatte sie in die Hände vergraben. Franz stand ihr rathlos gegenüber. Er hatte in den letzten Stunden dem Glase wacker zugesprochen und die starken, geistigen Getränke, welche er genossen, schwächten sein Denkvermögen und erhitzten sein Blut. Er konnte nicht mehr klar folgern, nicht überlegen. Der Augenblick gab ihm seine Gedanken ein und ohne Berechnung sprachen seine Lippen aus, was ihm gerade auf die Zunge trat. „Ich bitte Dich, Schatz, besinne Dich!" sagte er nach längerem Schweigen.„Ich weiß zwar nicht, wer Dir den Liebesdienst erwiesen hat,— aber es ist so lange her, die Geschichte ist sø alt,— Du solltest Dich nicht mehr drüber grämen. Traurig genug ist's ja schon, aber wir können's doch nimmermehr gut machen. Das ist ja jetzt Alles längst vorbei. Daß Dein Vater ein armer Lump war, der sich längs der Landstraße mit seinem Bischen Klimbim durchschlug, dafür kannst Du ja nichts, wie auch dafür nicht, daß Dein armes Mütterl aus Gram über seine Flucht in den Strom ging. Es ist das ja Alles recht traurig, aber doch einmal nicht mehr zu ändern. Laß die Todten ruhen und freue Dich mit mir zusammen Deines jungen Lebens! Nur nicht Alles so tragisch auf unser Glück und auf unsere Zu—“ Er machte den Versuch, sie in seine Arme zu ziehen, und bog sich nieder, um sie zu küssen; heiß wehte sein nach Wein dunstender Athem über ihr Gesicht. Mit einer Geberde des Widerwillens stieß sie ihn zurück „Geh, Franz, Du bist betrunken!" rief sie heftig, und ehe er zu Worte kam, hatte sie sich von ihm losgemacht und stürzte aus der Stube. Athemlos flog sie die Treppe hinauf in ihre Kammer. Dort riegelte sie die Thür hinter sich zu und warf sich laut schluchzend auf die Knie. Dumpf und schwer lastete das über sie Hereingebrochene auf ihrer Brust; sie konnte nicht athmen und denken; sie konnte nur weinen, heiße bittere Schmerzensthränen. Ihre Augen weinten, ihre Seele weinte. Sie glaubte, das Herz müsse ihr darüber brechen. Lange lag sie, von der Wucht des Schmerzes niedergeschmettert, in halber Betäubung auf dem Boden. Unter ihren Füßen toste der entfesselte Orkan bacchantischen Festjubels; sie meinte, aufschreien zu müssen bei jedem der heraufschallenden Freudengixer vor innerer Qual. Erst ganz allmählich löste sich die Spannung in ihr. Dann erhob sie sich und tastete sich nach einem Stuhl. Ganz finster war es in der Kammer; durch das unverhüllte Fenster brach nur das millionenfache Flimmern des sternübersäeten Nachthimmels herein. Nun wurde ihr Vieles klar, worüber sie früher nur flüchtig oder auch gar nicht nachgedacht hatte. Nun wußte sie, wer unter dem Hügel schlummerte, den sie als Kind tagtäglich mit Blumen schmückte und an dem sie die Mutter öfters so bitterlich weinen gesehen hatte. Die Mutter? Die Großmutter war es ja doch! „Lieber Gott, warum läßt Du mir das widerfahren?“ stammelte sie mit bebenden Lippen. Sie legte die kalten Hände gegen die dunkelglühenden Wangen, in denen das Blut wie in einem Maschinengetriebe klopfie und hämmerte. Immer tiefer spann sie sich in ihre aufregenden Gedanken hinein. Ein Vagabundenkind! Jetzt erst wurde ihr die umfassende, furchtbare Bedeutung dieses Wortes klar, die alle Menschen wußten, nur sie bis heute nicht, nur sie nicht! Wenn die Nacht doch erst hin wäre, damit sie Alles erfahren konnte! Diese qualvolle Ungewißheit, in der sie trotz Allem noch schwebte! Morgen wollte sie den Vater darum fragen. „Den Vater? Wer war ihr Vater? Und was war er? Wie hing das Ganze zusammen? Kathi schnellte empor und rannte, einer innern Eingebung folgend, aus der Kammer. Auf den Fußspitzen huschte sie die dunkle, gewundene Treppe hinunter. Auf dem zweituntersten Absatz blieb sie stehen, stützte beide Hände auf das Geländer und sah, sich weit vorüberneigend, durch das offene Ventil der Wand in das große Gastzimmer.(Fortsetzung folgt.) stelle ich anheim. Gegen den ersteren habe ich nur das Be denken, daß er eine Enquête darüber anstrebt, inwieweit eine Abänderung des Altersgesetzes in Bezug auf Ausdehnung und Organisation der Versicherungen erforderlich sei. Nun kann man wohl Thatsachen erheben, aber von Thatsachen ist hier nicht die Rede, sondern es soll ein Urtheil vorbereitet werden Für diesen Antrag kann ich mich also nicht erwärmen.“ Die Debatte, in der unter Anderem auch Dr. Sigl vom bayerischen Bauernbund das Wort gegen das„Wapperlgesetz“ nahm, wurde nach dreistündiger Dauer abgebrochen. Für Montag wurde außer kleineren Vorlagen die Novelle zum Invaliden=Pensionsgesetz, die Interpellation Werner betreffend die Freifahrtkarten der Abgeordneten auf die Tagesordnung gesetzt. Politische Rebersicht. Düfseldorf, 11. Dezember. Eine ganz unvernünftige Steuer nennt der ehemalige Reichsgerichtsrath O. Bähr im letzten Hefte der Grenzboten die Quittungssteuer, er faßt sie als eine Besteuerung der Rechtssicherheit auf, die ebenso unberechtigt wäre, wie eine Steuer auf ärztliche Rezepte oder Medikamente. Eine Reihe schlimmer Prozesse mit unabsehbaren Folgen werden durch dieselben erzeugt werden. Auch Denunziantenwesen wird hier durch gefördert werden. Zum Schlusse schreibt der selbst für die Miquel, Riedel und Posadowsky einwandsfreie Gewährsmann:„Sind wir denn aber schon so weit heruntergekommen, daß wir eine so häßliche Steuer, wie diese Quittungssteuer, auf uns nehmen müßten." Man sieht die verbündeten Regierungen haben es wohl verstanden, durch die Steuerprojekte neue Freunde sich zu erwerben. Fast 4000 Millionen Mark Militärausgaben hat Europa alljährlich! Wir geben nachstehend eine nach den Angaben des belgischen„Bulletin de la presse et de la bibliographie militaires“(Uebersicht der militärischen Presse und Litteratur) bearbeitete tabellarische Uebersicht der Militärausgaben der europäischen Staaten im laufenden Jahre, die im Reichstage wegen der eben begonnenen Debatten über die Steuervorlagen zur Deckung unserer Heeresvermehrung auf allgemeines Interesse Anspruch erheben darf. Wir entnehmen einem Auszuge aus diesem Artikel, den die nationalliberale Rheinisch=Westfälische Zeitung veröffentlicht, daß die Gesammtausgaben Europas für militärische Zwecke— Landheer und Flotte zusammengenommen— im laufenden Jahre die Höhe von rund 4 Milliarden erreicht haben, mithin fast dem Betrage gleich kommen, welchen Frankreich allein an Kriegsentschädigungen für den Feldzug von 1870/71 hat bezahlen müssen, ganz abgesehen von den ungeheuren Verlusten und Schäden Mithin in Freundnachbarlich war stets der Verkehr zwischen den Monarchen und politischen Polizeibeamten Preußens und Rußlands, jetzt wird auch von freundnachbarlichen Beziehungen russischer und deutscher Offiziere und Postbeamten berichtet: Kürzlich ging durch die Tagespresse die Nachricht, daß den Offizieren der Garnison Soldau eine Einladung des russischen Dragonerregiments Nr. 18 geworden sei und sie dort die liebenswürdigste Aufnahme gefunden hätten. Als Seitenstück zu diesem Bilde kameradschaftlichen Einvernehmens zwischen Offizieren der Grenzgarnisonen wird der N. A. Z. mitgetheilt, daß die höheren russischen Postbeamten auf Schloß Cziernewice am 3. Dezember der Einweihung des neuen Reichspostgebäudes in Kattowitz beigewohnt und aus diesem Anlaß dem Staatssekretär Dr. von Stephan ein Begrüßungstelegramm übermittelt hätten. Dieser habe in einem Telegramm gedankt und dabei seiner besonderen Freude über die freundnachbarliche Betheiligung Seitens der russischen Kollegen Ausdruck gegeben. Der Stimmung des deutschen Volkes gegen Rußland entsprechen diese freundnachbarlichen Beziehungen durchaus nicht. Was scheeren sich aber die von den Steuergeldern des Volkes lebenden Beamten und Offiziere um die Stimmung des Volkes, wenn ihr Auftreten nur oben Beifall findet. Reaktion schlägt sich, Reaktion verträgt sich, so kann man ein bekanntes Sprichwort mit Beziehung auf unsere Beziehungen zu Rußland abändern.— Der Kommissionsbericht über die drei Handelsverträge ist am Samstag Nachmittag in längerer Sitzung festgestellt worden. Auch hierbei kam es wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem Staatssekretär v. Marschall und dem Abg. Frhrn. v. Hammerstein. Die Vertheilung des Berichts wird rechtzeitig erfolgen und steht demnach dem Beginn der Plenarverhandlungen am künftigen Dinstag kein Hinderniß im Weg.— Die wirthschaftliche Vereinigung des Reichstags ist zum nächsten Montag einberufen worden, um Stellung zu nehmen zu den Handelsverträgen. Es ist dies ein letzter Versuch des Bundes der Landwirthe, Abgeordnete aus der nationalliberalen Partei und der Centrumspartei zu gewinnen für die Ablehnung des rumänischen Handelsvertrags. Eine Sitzung derselben Vereinigung, welche am 23. November stattfand, hatte die Beschlußfassung vertagt. Referent ist Abg. v. Kardorff, Korreferent Abg. Dr. Hahn — Abg. Paasche hat, wie wir aus einem Bericht der Versammlung des Bundes der Landwirthe in Meiningen, dem Wahlkreise von Paasche, entnehmen, feierlich erklärt, daß er dem Handelsvertrag mit Rußland nicht zustimmen werde. Herr Paasche kennt den Handelsvertrag mit Rußland noch nicht, aber er mißbilligt ihn schon. Und ein solcher Abgeordneter ist seltsamerweise zum Referenten bestellt worden für den Handelsvertrag mit Rumänien. Offenbar versucht Herr Paasche dadurch, daß er für den rumänischen, aber gegen den russischen Handelsvertrag eintritt, es zwei verschiedenen Seiten seiner Wähler gleichzeitig recht zu machen. — Ein allgemeines Dankgebet sollte, wie die Nordd. Allg. Ztg. mittheilt, wo es nicht, wie z. B. in Berlin, bereits am vorletzten Sonntag geschehen, am gestrigen Sonntage beim evangelischen Gottesdienst, und zwar im Allgemeinen Kirchengebet, auf höhere Anordnung, für die Bewahrung des Kaisers vor dem gegen ihn geplanten Attentat stattfinden.— Der preußische Landtag wird dem Vernehmen nach am 15. Januar, dem letzten verfassungsmäßigen Termin, eröffnet werden. Ausland. Bombenattentat in der französischen Kammer. Während der Berathung über die Gültigkeit der Wahl des Deputirten Mirman warf am Samstag ein Mensch von der dritten Galerie des Saales eine Bombe auf die rechte Seite des Haufes hinab. Die Bombe platzte mit lautem Knall. Der Saal war von Rauch erfüllt, die Deputirten und die Zuschauer stoben schreckerfüllt nach allen Seiten auseinander; die Damen auf den Tribünen schrieen und stürzten den Thüren zu. Die Zahl der Opfer ist noch unbekannt, man weitz nur, daß der Abbé Lemire im Sterben liegt. Mehrere Deputirte, ein Senator, welcher der Sitzung beiwohnte, und ein Offizier auf der Zuschauertribüne sind verwundet. Wir lassen die uns weiter zugehenden wichtigeren Telegramme hier folgen: Gegen 6½ Uhr Abends wurden beim Verlassen des Palais Bourbon 6 Personen verhaftet und nach der Präfektur gebracht. Alle welche sich nicht genügend ausweisen konnten, wurden von Polizeiagenten nach ihrer Wohnung begleitet, wo sie ein Verhör und eine Durchsuchung zu bestehen hatten. Unter den Verhafteten befindet sich ein Lenoir, angeblich wohnhaft in der Rue Ambroise 271; er erklärte, er sei allein ins Palais Bourbon gekommen. Man hat jedoch festgestellt, daß dort ein Individuum an ihn herantrat, ihn bei Namen rief und sagte, ich gehe ins Hospital. Lenoir soll jüngst von Bordeaux hier eingetroffen und der Polizei avisirt worden sein. Der Untersuchungsrichter Meyer vernahm, unterstützt von etwa 12 Polizeikommissaren, ungefähr 200 Personen, welche der Sitzung beigewohnt hatten. Die Aufregung ist groß. Die Zahl der vorgenommenen Verhaftungen beträgt etwa 60. Gestern Abend spät belief sich die Zahl der Verwundeten denen in der Quästur die erste Hülfe geleistet wurde, auf 47. Einige 30 Verletzte hatten sich nach ihren Wohnungen begeben. Zwei Verwundete wurden nach der Krankenabtheilung des Gefängnisses gebracht. Zu den sechs gestern auf das dritte Polizeibureau in Haft gebrachten Personen sind Abends noch zwei hinzugekommen. Die sozialistischen Deputirten verließen das Palais Bourbon in Begleitung mehrerer Kammermitglieder, denen sie mit Lebhaftigkeit zuriefen: Seht ihr, dahin hat uns eure Politik geführt! Gestern Abend 9 Uhr waren die Verhöre derjenigen, welche in der Deputirtenkammersitzung zugegen gewesen waren, beendet. Die Kammerquästoren sind überzeugt, daß keine der Personen, welche sich während der Explosion im Palais Bourbon befanden, ohne verhört zu sein, das Haus verlassen konnte. Die im Kammersitzungssaal aufgefundenen Theile der Bombe erweisen, daß dieselbe aus einem Sardinenbüchschen mit Zinkblech bestand und mit Nägeln und Eisenstücken angefüllt gewesen ist. Gestern Abend veranstalteten die Studenten im Quartier Latin Kundgebungen unter den Rufen:„A bas les Anarchistes.“ Im Laufe der Nacht wurden in den Wohnungen der Anarchisten und bei mehreren der Polizei als Anarchisten bekannten Persönlichkeiten Haussuchungen abgehalten. Stadttheater. Oper. Die Afrikanerin, von G. Meyerbeer. „Wer Vieles bringt, wird Manchem etwas bringen", kann man mit Recht von dem Komponisten der Afrikanerin sagen, und selten ist einer beim großen Publikum in großer Gunst stehenden Oper Seitens der Kritik so viel Böses nachgesagt, wie gerade der Afrikanerin, und zwar deshalb, weil sie in der eigenthümlichen Geschmacksrichtung ihres Komponisten in musikalischem Werthe entschieden zurücksteht gegen diejenigen Opern Meyerbeer's, denen— heißen sie nun„Robert“ oder „Die Hugenotten“— in glücklicher Verwendung der dramatischen Effekte und in wirkungsvoller Verschmelzung dreier musikalischer Stile die höchste Lebenskraft innewohnt. Das, was die Afrikanerin so lange über Wasser hält und was ihr das unauslöschliche Gepräge der Sonntags=Oper verleiht, ist der Umstand, daß sie zu gleicher Zeit auf zwei Sinne wirkt: in erster Linie auf das Auge und dann erst auf das Öhr. An bunter Abwechslung ist sie überreich von Anfang bis zu Ende, und die glänzendsten Ballets wie die kunstvollste Maschinerie müssen die Zuhörer über den Mangel an musikalischer Konsequenz der Handlung hinwegtäuschen, während der Zuschauer über alle Maßen befriedigt wird. Bei fast ausverkauftem Hause ging die Afrikanerin gestern zum ersten Male in dieser Spielzeit in Szene. Die Titelpartie, die sehr schwierig aber auch dankbar ist, erfordert nicht nur eine sehr gewandte, technisch hochstehende Sängerin, son dern auch eine hervorragend gute Darstellerin. Wie vorauszusehen, war Fräulein Schiffmacher der Partie der Selica in jeder Beziehung vollständig gewachsen. Sie erzielte mit der Partie einen vollen Erfolg. Ein Gleiches könnten wir von ihrem Partner, dem Nelusco des Herrn Livermann auch mit dem besten Willen nicht sagen. Mit der Auffassung und der darstellerischen Wiedergabe des heimtückischen Sohnes der Wüste war die Partie des Nelusco wohl charakterisirt, und wir sind mit dieser Charakterisirung auch ganz einverstanden, doch geht Herrn Livermann gesanglich die nothwendige Ge schmeidigkeit ab, die Parlando=Stellen waren zu schwerfällig und von einem Piano kann überhaupt nicht die Rede sein. Eine neben Selica im Vordergrunde stehende Leistung war auch der Vasco des Herrn Moers. Seine hervorragenden Stimmmittel erwiesen sich auch gestern wieder als sehr vortheilhaft, und es wäre nur zu wünschen, Herrn Moers auch in einer Alvary'schen Oper z. B. als Tannhäuser zu hören, damit auch der Laie im Stande ist, sich ein Gesammtbild zu machen oder sich zu sagen: so wird der Tannhäuser gespielt, aber so wird er gesungen. Aus dem Don Pedro machte Herr Fenten, was daraus zu machen waer Reineke that das Gleiche in der Partie des Don Aldur; dieselbe ist klein und wenig dankbar. Die Ines sang Fräulein Stolzenberg geschmackvoll. Herr Nöthig hatte sich gestern Abend mit zwei Partien zurecht zu finden; sein Groß=Inquisitor sowohl wie auch sein Oberpriester ließen den geschätzten Künstler in bestem Lichte erscheinen. Im Allgemeinen war die Vorstellung gut vorbereitet, nur bei den Ensembleszenen klappte es oft nicht. Das Orchester spielte unter der Direktion des Herrn Kapellmeister Göllrich mit vorzüglichem Gelingen. H. Z. Der Quartett-Verein hat sich schon seit seiner vor vierzig Jahren erfolgten Gründung der Gunst des hiesigen Publikums zu erfreuen. Diese Popularität des Quartett=Vereins fand gestern wieder einmal ihren Ausdruck durch den zahlreichen Besuch des von dem Verein im Rittersaal der Tonhalle arrangirten Konzertes mit nachfolgender Operetten= Aufführung. Mit Koschat's„Am Wörther See“ wurde der Konzert= Abend eingeleitet. Die prächtigen volksthümlichen Weisen wurden von dem Verein ansprechend und wirkungsvoll gesungen, wofür den Sängern lebhafter Beifall gezollt wurde. Auch die folgenden Konzertnummern:„Vineta“ von Abt,„Wohin mit der Freud"“ und Mein eigen soll sie sein" von Silcher,„Ständchen aus den Burschenfahrten“ von Otto, sowie„Die Spinnerin“ von Filke wurden sehr gut zu Gehör gebracht; für diese Liederspenden erwies das Publikum sich sehr dankbar und gab seine Anerkennung durch lebhaften Applaus kund. Den zweiten Theil des Festes füllte die Aufführung der allerliebsten komischen Operette„Inkognito oder Der Fürst wider Willen“. Von Herrn Musikdirektor R. Kratz, dem verdienstvollen Leiter des Quartett=Vereins, dirigirt, verlief die Aufführung in darstellerischer und besonders auch in gesanglicher Hinsicht vorzüglich. Die Herren Plück(Bürgermeister), Weiß(Fürst), Legrand(Zimmergefelle) und Budde(Kammerdiener) boten in ihren Parthien Vorzügliches, besonders trugen die Herren Plück und Budde durch die unwiderstehliche Komik ihres Spiels zu dem guten Erfolge der Aufführung bei. Herr Dröge, der allbekannte und beliebte karnevalistische Rentner Dotz, bot als Korporal der Stadtsoldaten eine gar prächtige Figur, welche die vielseitigen Talente ihres Interpreten in einem neuen vortheilhaften Lichte zeigte. Die kleineren Parthien der Operette waren ebenfalls gut besetzt, so daß, wie schon vorausgeschickt, die Aufführung unter der geschickten Regie des Herrn P. Strohe von bestem Erfolge begleitet war. Hochbefriedigt von dem schönen Verlauf des Festes nahmen die Zuhörer Abschied von dem Quartett=Verein— bis zu dessen nächster Festlichkeit. Herr Musikdirektor R. Kratz, unter dessen Dirigentenstab die Sänger des QuartettVereins schon so viele schmeichelhafte Erfolge errungen, darf sich der Anerkennung der Gäste des Quartett=Vereins noch besonders versichert halten, da seinem Bemühen wohl hauptsächlich das schöne Gelingen des gestrigen Festes zu danken ist. Paris, 10. Dez. Allmählich löst sich aus den Dampfwolken und der Verwirrung des gestrigen Kammer=Attentats ein deutlicheres Bild des Ereignisses ab. Es scheint festzustehen, daß der Sprengkörper aus einer über der äußersten Rechten gelegenen Zuschauerloge im zweiten Stock geworfen wurde. Ueber den muthmaßlichen Sprengstoff wird außerordentlich viel unklares Gerede geführt, sicher ist, daß der Knall der Entladung verhältnißmäßig schwach war, daß sich eine dicke, weißlichgelbe Dampfwolke im Hause verbreitete, daß der Geruch derselben wie bei gewöhnlichem Schießpulver war, daß keine einzige Scheibe des Glasdaches zerbrochen wurde, durch das der Saal sein Licht erhält, und daß auch sonst die Zerstörungswirkung verhältnißmäßig geringfügig war. Man nimmt an, daß der Sprengkörper, als er aus dem zweiten Stock geworfen wurde, zunächst auf den Vorsprung der Logen des ersten Stockes aufschlug und sich entlud, ehe er den Saalboden erreichte. Die Folgen der Unthat an Leibesschaden wurden in der ersten Aufregung stark übertrieben, Niemand hat sein Leben verloren oder ist tödtlich verwundet, die Nägel haben allerdings viele schmerzhafte Verletzungen bewirkt und der durchweg starke Blutverlust vermehrten den Schrecken. Von Abgeordneten wurden der Pfarrer Lemire, Graf Lanjuinais, Le Clech, Dufaure, Cousin, de la Ferronays, Dumas, Leffet, Lecoupanec und der Präsident Dupuy getroffen, mit Ausnahme der zwei ersten alle nur leicht. Herr Charles Dupuy trug eine Schramme im Gesicht davon, außerdem erhielt der Senator General Billot eine leichte Schramme und der Lieutenant der Wache eine ernstere Verletzung an zwei Fingern. Am schwersten wurde Chier, der Diener des Hauses, verwundet. Unter den Zuschauern wurde der rumänische Oberst Bastarel am Kopf und eine Frau Mandel aus Wien am Knie erheblich verletzt, sie sind die einzigen Ausländer unter etwa sechzig Beschädigten, die von den zahlreichen Aerzten auf der Stelle verbunden wurden. Die Quästur der Kammer hatte unter dem frischen Eindruck der Unthat in Barcelona Vorkehrungen getroffen und für gewisse Fälle die Zahl der Diener an den Thüren verdoppelt. Der Quästor Guillement ließ fast unmittelbar nach der Explosion das äußere Gitter sowie sämmtliche sonstige Ausgänge des Hauses schließen, und man glaubt, daß Niemand entronnen ist, ehe die Polzei mit dem Präfekten, dem Generalprokurator und dem Untersuchungsrichter an die sofortige Untersuchung ging. Im Ganzen wurden etwa dreißig Personen, darunter neun Verwundete, vorläufig verhaftet, theils als unmittelbar verdächtig, theils, weil sie über ihre Person keine genügende Auskunft geben konnten. Der Thäter scheint gefunden. Der Verhaftete, der gestern angegeben hatte, er heiße Marchal und der im Hotel Dieu scharf überwacht wurde, weil er verdächtige Verwundungen hatte, hat nunmehr ein umfassendes Geständniß abgelegt. Darnach ist er der Thäter und sein wahrer Name Auguste Vaillant. Er ist am 29. Dezember 1861 in Mézières(Ardennes) geboren und wohnte in Montmartre. Vor einigen Jahren war er nach Amerika ausgewandert und hatte in Buenos Aires gelebt. Seit seiner vor einigen Monaten erfolgten Rückkehr nach Frankreich wohnte er in Choisyle=Roi und war in einer Lederwaarenfabrik beschäftigt. Seine Persönlichkeit ist demnach festgestellt. Er erklärte, seine Bombe sei mit frischem Pulver, Nägeln und Eisentheilen gefüllt gewesen, er habe den Kammerpräsidenten treffen wollen, damit seine That eine größere Wirkung habe; leider sei er aber durch eine Frau an seiner Absicht etwas behindert worden und in Folge dessen sei die Bombe an der Brüstung aufgeschlagen und dort explodirt. Er habe also sein Ziel verfehlt, aber andere nach ihm würden glücklicher sein. Der Mensch schloß seine Aussage mit einem Hoch auf die Anarchie. Vaillant ist am rechten Bein und an der Nase verwundet und wird im Hotel Dieu solange in Behandlung und unter Aufsicht mehrerer Polizeibeamten bleiben, bis anderweitige Anordnungen getroffen sind. Die Untersuchung gegen die gestern in der Kammer verhafteten Personen dauert fort. Nöch in der Nacht wurden ihre Aussagen auf ihre Glaubwürdigkeit geprüft und mehrere freigelassen. Morgens waren noch 17 in Haft. Es handelt sich vor Allem darum, zu erfahren, wie sie sich Eintritt in die Kammer verschafft haben, denn sie waren nicht auf der dem Publikum geöffneten Tribüne, auf der nur 17 Personen zugelassen werden. Im Hotel Dieu werden neun Verwundete und in der Charite ein Verwundeter, die als Anarchiften bekannt und verdächtig sind, polizeilich überwacht. Sie befanden sich alle auf der Tribüne, von der aus die Bombe geworfen wurde. Auch der Gemeinderath von Clichy Ernault ist unter ihnen. Der ebenfalls verwundete Handlungsreisende Fallou wird in seiner Wohnung beobachtet. Er ist dort heute Morgen vom Polizeipräfekten verhört worden. Marseille, 10. Dez. Das Stadtrathsmitglied Tressaud, der das Verbrechen in der Pariser Kammer auf öffentlicher Straße guthieß, ist verhaftet worden. Verschiedene Blätter verlangen angesichts des Attentats nach Ausnahmegesetzen. Der Ministerpräsident Casimir Perier scheint diesem Verlangen schon in der Kammer entgegengetreten zu sein. Aus den Worten, die er in der Samstagsitzung sofort nach dem Attentat sprach:„die Gesetze sind da, wir werden sie anwenden“ und dem lauten Beifall, der ie begleitete, kann man schließen, daß man sich mit der„Anwendung der bestehenden Gesetze begnügen und keine neuen erlassen wolle. Bei dem unbestreitbaren Interesse, mit dem alle Welt die anarchistische Bewegung betrachten muß, würden die Franzosen in Allem, was sie gegen diesen Feind unternehmen würden, auf die Sympathie aller civilisirten Menschen rechnen können. Bisher hat noch kein Anzeichen vorgelegen, daß Frankreich zu einer internationalen Bekämpfung dieser Menschen geneigt sei. Für andere Staaten liegt besonders jetzt kein Anlaß vor, in dieser Frage zuerst Stellung zu nehmen oder gar sich zu einer Führerrolle heranzudrängen, die von den empfindlichen Franzosen unter Umständen sogar als eine Einmischung in ihre innern Angelegenheiten betrachtet werden könnte.— Allgemein wird die gute Haltung des neuen Kammerpräsidenten Dupuy gerühmt; er unterbrach die Sitzung nicht, mahnte das Haus zur Selbstbeherrschung und trug am Schlusse eine herzliche Huldigung davon. aufzutischen. Tüchtige hiesige Künstler sind schon emsig be schäftigt, die Räume des Narrentempels großartig zu deko riren. Ueber den äußerst originellen Inhalt der Wand Dekoration wollen wir vorläufig noch nichts verrathen. Be merken müssen wir doch daß die Listen bereits am 15, zember geschlossen werden müssen. Das Bureau des Vereins befindet sich im Rothen Haus. S. [Briefmarken=Automat.] Der Deutschen Postzeitung zufolge hat Uhrmacher Bernhard Freese in Delmenhorst(Oldenburg) einen Briefmarken=Automat konstruirt und das Patent hierauf beim Reichs=Patentamt angemeldet. Auch in der Schweiz in Belgien und in Frankreich wird Herr Freese seine Erfindung patentiren lassen. Viele werden diese Nachricht mit Freuden begrüßen. Wie angenehm würde es sein, neben dem Briefkasten einen solchen Automaten aufgestellt zu finden, und wie sehr würde der Schalterdienst er leichtert werden, wenn in jedem Schaltervorraume ein Brief marken=Automat vorhanden wäre. [Ein verlorener Fahrgast.] In der Louisenstraße ereignete sich gestern am späten Abend eine heitere Szene Drei junge Leute, die des Guten zu viel genossen, ließen sich per Wagen nach ihrer Behausung bringen. In der obengenannten Straße beugte einer der drei aus irgend welcher Ursache sich zu weit aus dem Wagen und schoß kopfüber aus demselben. Die beiden anderen Fahrgäste schüttelten sich vor schadenfrohem Lachen und ließen ihren Genossen, da der Kutscher von dem Unfall nichts bemerkt zu haben schien, im Stich. Der arme Kerl war zwar nicht in nennenswerther Weise verletzt, seine Kleider boten indessen einen jämmerlichen Anblick, da deren„Inhaber“ ein recht gründliches Schlammbad genommen hatte. [Belästigt] wurde am Sonntag Morgen in der Breitestraße ein Postbeamter, der mit Leeren eines Briefkastens beschäftigt war, von mehreren jungen Burschen, die noch von Samstag übrig geblieben waren. Ein Polizeibeamter stellte die Namen der übermüthigen Gesellen fest, um ihnen später den polizeilichen Erinnerungszettel an ihren Ulk zustellen zu können. [Malheur.] In der Gustav=Adolfstraße lief gestern Nachmittag ein Herr eilig hinter einem Pferdebahnwagen her, um denselben einzuholen. Der Herr kam aber in seinem eiligen Lauf zu Fall und riß sich dabei Ueberzieher und Hose entzwei. Bis der Gestürzte sich wieder erhoben hatte, war auch der Pferdebahnwagen, dem er zugestrebt, in der Ferne entschwunden. Der wiedergewählte Bürgermeister von Wien, Prix, wurde am Samstag sdurch den Statthalter vereidigt. Er erklärte dabei, daß in der Gemeindeverwaltung der persönliche Kampf trotz der Verschiedenheit der Meinungen ausgeschlossen sein solle; er sei gewillt, die Gegensätze nach Kräften zu mildern. Der Bürgermeister schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf den Kaiser.— Ein Kampf zwischen englischen Soldaten wird aus Aldershot gemeldet. Dort fand ein ernster Straßenkampf zwischen Füsilieren und Mannschaften des Hochlandsregiments statt. Berittene Polizei versprengte die Kämpfenden. Fünf Soldaten und ein Polizeisergeant wurden schwer verletzt ins Hospital geschafft. Beide Regimenter sind in ihren Kasernen detinirt. von Lokale Nachrichten. Düsseldorf, 11. Dezember. [Gewerbe=Museum] Neu ausgestellt: Sammlung Möbelbeschlägen aus Bronze und Messing, größtentheils französische Arbeiten aus der Zeit Louis XIII., Louis XIV., Louis XV., Louis XVI. und des Empire; darunter drei Bronzeornamente von den Tuilerien aus der Zeit der Regence. Ferner mittelalterliche und orientalische Bronzebeschläge. Deutsche Bronze= und Messingbeschläge und Verzierungen theils gegossen, theils getrieben. [Düsseldorfer Carnevals=Gesellschaft.] Im Inseratentheil der heutigen Nummer veröffentlicht der Verein seinen Feldzugsplan für das Jahr 1893/94. Für den geringen Beitrag von 5 Mark veranstaltet der Verein nicht weniger als 5 große Damensitzungen. Außerdem hat das Komitee noch weitere Festlichkeiten in Aussicht genommen. Berücksichtigt man, daß die besten Carnevalisten zu den Sitzungen ihre Mitwirkung bereits zugesagt haben und die Musik von der altbewährten Ulanen=Kapelle unter persönlicher Leitung des königl. Musikdirigenten Herrn Harsing, welcher dem Verein bereitwilligst einen neuen Büttenmarsch komponirt, ausgeführt wird; berücksichtigt man ferner den äußerst günstigen Zeitpuukt der Sitzungen, so wird voraussichtlich die Theilnahme an den Sitzungen ein sehr rege werden. Der Herbergsvater, Herr Winz, wird Alles anfbieten, um auch das leibliche Wohl der Gäste in jeder Weise zufrieden zu stellen. Namentlich läßt derselbe es sich angelegen sein, einen guten„Elfer“ Gerichts-Zeitung. Düsseldorf, 9. Dez.[Schwurgerichts=Sitzun Die heutige zweite Verhandlung gegen den zu Dürscheid bei Opladen wohnenden 22 Jahre alten Plüschweber Karl Koch gerichtet, lautete auf vorsätzliche körperliche Mißhandlung mittels eines Messers, welche den Tod des mißhandelten Ackerergehülfen Wilhelm Becker aus Dürscheid zur Folge hatte Die Beweisaufnahme ergab, daß der Angeklagte in Nothwehr gehandelt hatte. Die Geschworenen verneinten die Schuldfrage, worauf die Freisprechung des Angeklagten erfolgte. Düsseldorf, 11. Dez.[Schwurgerichts=Sitzung. In der heutigen letzten Sitzung der laufenden Schwurgerichtssession saßen auf der Anklagebank die Dienstmagd Wilhelmine Führmeyer wegen Meineids, deren Dienstherrschaft, der hier wohnende Handelsmann Abraham Josef und dessen Ehefrau wegen Verleitung zu diesem Verbrechen. Die Angeklagte Führmeyer war seit dem 16. Juli 1892 Viehmagd bei Josef, in dessen Stalle unter den Kühen am 9. Dezember 1892 die Maul= und Klauenseuche ausbrach, welch letztere von der Magd zuerst beobachtet wurde. Josef unterließ es, die Seuche rechtzeitig anzumelden, weshalb er zur gerichtlichen Bestrafung gezogen wurde. Am 20. März stand dieserhalb Termin vor der Strafkammer an, in welchem die Führmeyer als Entlastungszeugin des Abraham auftrat. Auf dem Wege zum Gericht hatte die Frau Josef, wie das Mädchen in seiner heutigen Vernehmung bekundete, demselben gegenüber geäußert: „Du mußt sagen, die Krankheit sei erst zum Ausbruche gekommen, als der Departementsthierarzt dagewesen ist und die Seuche konstatirt hat.“(Der Thierarzt hatte dieselbe bei seinem Besuche am 17. Dezember konstatirt.) Und ferner:„Wenn Du gefragt wirst, ob den Kühen die Füße eingerieben worden seien, so mußt Du sagen, es sei das nicht geschehen." Inzwischen hatte der Käufer einer der kranken Kühe die Klage auf Schadenersatz gegen Josef angestrengt und stand diesbezüglich Termin auf den 22. Juni an. Vor demselben wurde die Führmeyer abermals darum angegangen, wie schon oben re Aussage einzurichten. Auf die Einwendungen des Mädchens,„dazu sei sie zu bange, dann käme sie ja in Strafe" hatte die Frau Josef erwidert,„es solle ihr Schaden nicht sein". In beiden Terminen hatte dann die Führmeyer die Aussage in der ihr wie oben aufgezwungenen Form beschworen. Kurze Zeit nachher— am 11. Juli— bekam sie Streit mit einer Tochter des Josef, worauf sie dessen Dienst sofort verließ und noch am selben Tage den auf der Gerresheimerstraße wohnenden Schuhmachermeister Kalte aufsuchte und diesem unter Schluchzen Bekenntniß von den geleisteten Meineiden ablegte. Kalte gab dem Mädchen den Rath in die Heimath zu seiner Mutter zurückzukehren, vorher indeß dem geschädigten Käufer der Kuh, dem Handelsmanne Overdieck von der Buscherstraße, Anzeige von dem Vorfalle zu machen. (Schluß der Redaktion.) Nachrichten über Gesundheitswesen, Erkrankungen u. l. w. Herbede a. d. R., 8. Dez. Der in Folge Genusses von schlechtem Wasser unter den Bewohnern des benachbarten Muttenthales ausgebrochene Unterleibstyphus hat zahlreiche Opfer gefordert. Einzelne Familien sind fast ganz ausgestorben. Jetzt ist die Krankheit am Erlöschen. Vermischte Nachrichten. Brieftauben=Ausstellung. Der Brieftaubenverein in Öhligs feiert im Eduard Witte'schen Lokale am Sonntag den 17. Dezember sein diesjähriges Stiftungsfest, verbunden mit einer Brieftauben= und Ziertauben=Ausstellung. Wie uns mitgetheilt wird, laufen die Anmeldungen zur Ausstellung sehr zahlreich ein und dürfte ein großer Besuch zu erwarten sein. Zum Konzerte haben mehrere Vereine und Dilettanten ihre Mitwirkung bereitwilligst zugesagt und steht den Besuchern ein genußreicher Abend in Aussicht. Die Taubenliebhaber werden darauf aufmerksam gemacht, daß der Schluß der Anmeldungen bis zum 11. Dezember bei Herrn Eduard Witte, Öhligs, zu geschehen hat. Dynamit gestohlen. Ein Diebstahl, der ängstliche Gemüther in große Aufregung versetzen kann, wurde im Amt Langerfeld ausgeführt, indem aus einer an der Lenneperstraße errichteten behördlich konzessionirten Bude, in welcher Sprengstoffe aufbewahrt werden, 3½ Pfund Dynamit gestohlen wurden. Die Bude war gewaltsam erbrochen. Wie uns heute Morgen mitgetheilt wurde, sind die von Seiten der Langerfelder und hiesigen Polizei sofort angestellten Nachforschungen von Erfolg gewesen, indem man den Dieben auf die Spur gekommen sein soll. Eine große Feuersbrunst zerstörte in der Nacht zum Sonntag in Antwerven vollständig einen Kornspeicher, welcher Maison Hanseatique genannt wird, dessen Baulichkeiten eine Fläche von 80000 Om. einnahmen. Die Schiffe im benachbarten Bassin konnten sich rechtzeitig zurückziehen und haben keinen Schaden erlitten. Der Werth des vernichteten Getreides beträgt etwa 3½ Millionen. Der Verlust an Baulichkeiten 2 Millionen. Zur Ermittelung der Entstehungsursache ist eine Untersuchung eingeleitet. Man vermuthet vorsätzliche Brandstiftung. Privat-Telegramme Berlin, 11. Dez. Die Blätter des In= und Auslandes verurtheilen einmüthig das feige Attentat in der französischen Kammer und betonen die Nothwendigkeit energischer Maßregeln gegen die Anarchisten. Der Muth und die Kaltblütigket Dupuy's finden allgemein lobende Anerkennung. Antwerpen, 11. Dez. Ein Theil der Fassade des Maison Hanseatique ist gestern Abend eingestürzt. Ein Polizeiagent wurde getödtet, ein anderer verwundet. Paris, 11. Dez. Es hat sich herausgestellt, daß das als ghäter ermittelte Individuum nicht Marchall, sondern Vaillant beißt. Vaillant hatte niemals beständige Beschäftigung und war zuletzt in einer Gerberei in Choisy le Roi thätig. Vor 6 Jahren wohnte er in Mont Martre; er ist ein mehrfach bestraftes Subjekt. Nachdem seine Identität festgestellt, erklärte er, er wohne Rue Daguerre 70, er habe die Höllenmaschine angefertigt und die Absicht gehabt, sie auf den Fisch des Präsidenten zu werfen. Im Augenblick der Ausführung habe sich eine Frau neben ihn gestellt und er sei mit den Ellenbogen angestoßen, wodurch die Kraft des Wurfes abgeschwächt worden sei, dadurch habe die Bombe eine andere Richtung erhalten und sei am Rande einer Tribüne früher, als er geglaubt habe, explodirt. Die Polizei nahm in der Wohnung Vaillant's eine Haussuchung vor und fand verschiedene Gegenstände zur Herstellung von Sprengkörpern. Er führte ein mysteriöses Leben; Vaillant will keine Mitschuldigen haben. Die Verwundeten, welche im Hotel Dieu bewacht wurden, sind bis auf 2, welche schwer verwundet sind und auf ihren Wunsch in Behandlung zurückblieben, sind Nachmittags Freiheit gesetzt worden. Das Gericht glaubt nicht, daß Vaillant Mitschuldige gehabt habe. Fünf bis sechs Personen werden noch bis auf Weiteres in Haft behalten. Das Befinden der Verwundeten im Hotel Dieu ist gut. Rom, 11. Dez. Rampolti hat dem Präsidenten der Kammer für die nächste Sitzung folgenden Antrag unterbreitet: Die Kammer ist von Schmerz und Entrüstung bewegt über das in der französischen Kammer begangene scheußliche Attentat und bezeugt ihre Bewunderung und Sympathie. Madrid, 11. Dez. Der Statthalter der Philippinen meldet, daß in Santa Cruz del Laguna ein furchtbarer Brand wüthete, durch welchen 600 Häuser zerstört wurden. Der Verlust wird auf 3 Milliønen Francs geschätzt. Das chinesische Viertel ist fast gänzlich zerstört. London, 11. Dez. Die Anarchisten wollten gestern Nachmittag auf dem Trafalgar=Square ein Meeting abhalten, wurden jedoch von der Polizei daran verhindert. Einige Anarchisten mußten die Flucht ergreifen, da die Menge eine drohende Haltung annahm. Ernst August Steinberg, Schadowstraße 20, 1. u. 2. Etg. Erstes großstädtisches Spezial=Magazin für eleg. Herren= und Knaben=Garderoben.— Verkauf nur gegen Baar. 4513r Düfseldorf den 11. Dezember, Vorm. 8 Uhr. Wind: SO.— Luftwärme:+ 4.— Barometer: 27—11. Wasserstand des Rheines: 1,45, gef. 0,10. u. Börsen-Nachrichten Neuß, 11. Dezbr. Neuer Weizen, kleiner, M. 15,50, englische Sorten Ia. M. 15,—, IIa. 14,50, Neuer Roggen 1. Qual. M. 13,40, 2. Qual. M. 12,40, Buchweizen M.—.—, Wintergerste M.—.—, Hafer M. 18—, neuer Hafer N. 16,20, Raps, 1. Qual. M. 23,50, 2. Qual. M.—,—, Aveel(Rübsen, M. 22 50 Kartoffeln M. 4,—, Hen(500 Kilo) M. 160, Weizenstroh M.—,—, Roggenstroh M. 30,—, Rüböl per 100 Kilo in Partien von 100 Ctrn.(ohne Faß) M. 49,—, Rüböl per 100 Kilo, faßweise(ohne Faß) M. 50,50. Gereinigtes Oel per 100 Kilo 3.— M. höher als Rüböl. Preßkuchen per 1000 Kilo M 116,—. Weizen=Vorschuß 00 per 100 Kilo M.—,— M. 4,8 Kleier per 50 Kilo 180. Dinstag. Allgemeiner Turnverein. Turnabend: 8—10 Uhr. Turnlokal: Städtische Realschule, Klosterstraße. Amicitia, Rauchklub. Abends 8 Uhr: Vereinsabend bei Wwe. W. Buschhausen, Derendorf. Dropp loß, Kegelklub. Abends 8 Uhr: Kegeln. Rest. L. Paas, Lindenstraße. Düsseldorfer Turnverein. Turnabend 8—10 Uhr. Turnlokal: Städtische Turnhalle, Bleichstraße. Düsseldorfer Zither= Club. Abends 9 Uhr: Uebungsstunde. Vereinslokal: Rest. Becker, Schwanenmarkt. English Club. Abends 9 Uhr, Phoenixhalle: Versammlung zum Studium der englischen Sprache. Gäste willkommen Freiheit, Arbeiter=Turnverein. Abends halb 9 Uhr: Turnstunde im Vereinslokal bei Wwe. Buschhausen, Münsterstr. 126. Frisch drauf, Kegelklub. Abends halb 9 Uhr: Kegeln. Rest. Wilh. Schramm, Gerresheimerstraße 139. Freundschaft, Kegelklub. Abends halb 9 Uhr: Kegeln bei L. Erberich, Kölnerstraße 26. Friedrichsstädter Turnverein. 8—10 Uhr: Turnabend in der Turnhalle, Kirchfeldstraße. Frohsinn, Kegelklub. Abends 9 Uhr: Kegeln. Vereinslokal: Rest. Debus, Altestadt. Gemüthliche Brüder, Rauchklub. 9 Uhr: Vereinsabend. Vereinslokal: Restauration Menke, Kölnerstraße 84. Germania, Turnverein. Abends von halb 9 bis halb 11 Uhr: Turnstunde. Turnlokal: Rest. G. Pütz, Derendorf. Grafenberger Turnverein. Abends 8 bis 10 Uhr: Turn stunde. Turnlokal: Rest. Oberdorf. Halt drob, Kegelklub. Abends 9 Uhr: Kegeln in der Rest. Barthenheyer, Ratingerstraße 43. Harmonie, Männer=Gesangverein. Abends 9 Uhr: Probe. Vereinslokal: Rest. Piel, Markt 5. Heimkehr, Brieftauben=Verein. Abends 9 Uhr: Versammlung. Vereinslokal: Rest. Wittwe Heidelmann, Louisenstraße 11. Kaufmännischer Verein Union. Halb 9 Uhr: Vereinsabend im Zweibrücker Hof(1. Etage), Königsallee. Nördlicher Athleten= Klub. Abends 9 Uhr: Probe. Rest. Kloeters, Ratingerstraße. Oberbilker Turnverein. Turnabend 8 bis 10 Uhr. Turnlokal: Städtische Turnhalle, Höhenstraße. Oberbilker Turnerschaft. Abends 8—10 Uhr: Turnstunde. Turnlokal: Städtische Turnhalle, Hildenerstraße. Vereinslokal: Rest. F. Figge, Kölnerstraße. Polyhymnia, Männer=Gesangverein. Abends 9 Uhr: Probe. Vereinslokal: Rest. Höbel, Neußerstr. 13. Reisetaube, Brieftauben= Gesellschaft. Vereinsabend. Vereinslokal: Rest. Scherpenbach, Königsallee. Rheingold, Männer=Gesangverein. Abends 9 Uhr: Probe. Vereinslokal: Rest. Dührkopp, Wehrhahn. Theatralischer Klub. Abends 9 Uhr: Versammlung Vereinslokal: Rest. Bloser, Bahnstraße. Theatralisch=Musikalischer Verein Düsseldorf. Abends punkt halb 9 Uhr: Probe im Hotel Prinz Leopold, Leopoldund Heinestraßen=Ecke. Verein Düsseldorfer Hausdiener. Abends 9 Uhr: Versammlung. Vereinslokal: Rest. Birnbach, Kasernenstr. Wehrhahn, Männer=Gesangverein. Abends 9 Uhr: Probe. Vereinslokal: Rest. Bröckers, Grafenbergerstr. 11. Neuß. Neußer Turnerschaft. Halb 9 Uhr: Turnen. Vereinslokal: Rest. Müller, Rheinstraße. Oeffentlicher Mobilar-Verkauf. Heute Dinstag den 12. Dez. e., 9½ Uhr anfangend, werde ich in der Auktionshalle Burgplatz 20 einen großen Posten Möbel, u. a. eine Parthie Vertikows, hochfeine bis zu den gewöhnlichsten; hochfeine Buffetschränke, sowie Betten mit Haarmatratzen, Ausziehtische, ovale und viereckige Tische, einen großen Posten Stühle, Waschkommøde mit Marmorplatte und Spiegelaufsatz, Pfeilerspiegel mit Schränkchen, 3 Kameeltaschen=Sophas, 8 andere Sophas, Plüschcauseuse, hochfeines ovales Sopha mit Spiegelaufsatz, Herren= und Damen=Schreibtisch, Sekretär, alles Nußbaum; sodann Nußbaum lackirt 9 vollständige Betten, Federbetten und Kissen, Kleiderschränke, Anrichten, Buffetschränke, Waschkommode, ½ Dutzend eichene Naturstühle, Glas= und Küchenschränke, Tische, Stühle u. s. w. öffentlich meistbietend verkaufen. 4740 Ernst Götting, Taxator und Auctionator. Die Möbel können vor der Auktion von heute ab unter Hand der verkauft werden. Ernst Götting. Central=Schuh=Bazar von Heinrich Rose, 8. Hunsrücken 8. Empfehle zu Weihnachten mein Lager in Herren=, Damen= und Kinder=Artikel in anerkannt bester Qualität. besonders preiswerth empfehle: Herren= Cordpantoffeln zu Mark 3, Damen=Cordpantoffeln zu Mark 2,50, Kinder=Cordpantoffeln von 80 Pfg. an. 4752 Umtausch bis zum 31. Dezember gestattet. Anfertigung nach Maaß, sowie Reparaturen in solider Ausführung. urin massiv goldener Trauringe schon von Mark 4,50 an bis zu den schwersten Mustern. Sammtliche Ringe sind mit dem gesetzlichen Feingehalt=Stempel versehen. Bark, Juwelier Flingerstraße Ankauf und Umtausch von altem Gold und Silber. Eingeschossene Reelle Bedienung. Feste Preise. Revolver Cal. 7 mm 6 M., Cal. 9 mm 9 M. Teschingewehre ohne lauten Knall Cal. 6 mm 8 M., Cal. 9 mm 12 M. — Doppeljagdkarabiner v. 25—35 M., einläuf. Jagdkarabiner von 13—20 M.— Westentaschenteschins 4 M. Pürsch= u. Scheibenbüchsen v. 15 M. an.— Centraleuer=Doppelflinten prima Qualität von M. an.— Patentluftgewehre ohne Geräusch 16 M.— Jagdtaschen zeima Leder 6 M.— 500 Central Hülsen 8 M. Zu jeder Waffe Patronen gratis. Packung umsonst. Umtausch kostenlos. Katalog Seiten stark gegen 50 Pfg.=Marken.— Schlagringe ohne Spitzen mit Spitzen 1,50 M. Für jede Waffe übernehme ich volle Garantie. Waffenfabrik Georg Knaak, Lief rant aller Jagd= u. Schützenvereine, Berlin S. W. 12, Friedrich=Straße 213. 4754 Ausschan Avis. Den geehrten Bewohnern Oberbilks bringe hierEN durch ergebenst zur Kenntniß, daß ich mich hierselbst als NSC4E Herrenkleidermacher niedergelassen habe.— Durch langjährige Thätigken in ersten Geschäften des In- und Auslandes bin ich in d Stand gesetzt, selbst den weitgehendsten Ansnrüchen gore pr. Tasse 10 Pfng. Carlsplatz 20 bei der Mittelstrasse und 4012 Wehrhahn 18. Kinderstühle! Kinderstühle! Absolute Sicherheit gegen das Herausfällen des Kindes durch Selbstöffnen oder Nachlässigkeit der Bedienungl Jede besorgteMutter wähltdiesen Kinderstuhl Zu benutzen als hoher Stuhl u. Fahrstuhl mit gross Tisch. Mit reizender Spielvorrichtung u gross buntem, unzerreissb. Bilderalphabet! Abnehmb. Polster Unzerbr Nachtgeschirre Neuheiten zu Fabrikpreis. Rhein. Kinderwagen=Fabrik Bünten, 21 Duisburgerstraße 21. Adalb. Schlosser, Benratherstr. 15. Gebe zu 4697 Weihnachten größere Posten Reisetaschen, Portemonnaies, Etuis, n. s. w. weit unter Werth ab. Billigste Zeitung Westfalens. mie Westdeutsche Volkszeitung in Hagen, herausgegeben von I. Fusangel, hat im ersten Quartale ihres Bestehens schon über 18,500 feste Abonnenten gewonnen und ist damit die verbreitetste, politische Zeitung Westfalens geworden. Die Westdeutsche Volkszeitung in Hagen vertritt mit Freimuth und Entschiedenheit den Standpunkt der Centrumspartei unter besonderer Berücksichtigung jener Programmsätze, welcher die Erweiterung der politischen Rechte, die Fortführung der sozialen Reformarbeit und die Beschränkung der Staatslasten verlangen. Die Westdeutsche Volkszeitung in Hagen bringt täglich Originalleitartikel, welche die schwebenden Tagesfragen in eigenartiger Weise behandeln. Die politischen Nachrichten sind, entfernt von jeder Schablone, völlig selbstständig bearbeitet und der provinzielle Theil wird an Reichhaltigkeit und Vollständigkeit von keiner Zeitung des westlichen Deutschlands übertroffen. Die Westdeutsche Volkszeitung in Hagen veröffentlicht spannende, sittenreine Feuilletons aus den besten Federn. Das wöchentlich einmal beigegebene achtseitige Unterhaltungsblatt Haiderofen bietet eine Fülle unterhaltenden und belehrenden Stoffes und hat sich, ob seiner sorgfältigen Ausstattung, des größten Beifalles in allen Kreisen zu erfreuen. Die Westdeutsche Volkszeitung in Hagen ist verbreitet im ganzen rheinisch= westfälischen Industriebezirke, im Sauerlande, sowie in den angrenzenden Kreisen. Sie zählt ihre Leser in allen Schichten der Bevölkerung und darf daher, bei ihrer außerordentlich großen Abonnentenzahl, für das westliche Deutschland als Insertionsorgan ersten Ranges bezeichnet werden. Der Insertionspreis beträgt für die 40 mm breite Colonelzeile nur 40 Pfg. Anzeigen für den Arbeitsmarkt werden in sämmtlichen drei Ausgaben die einspaltige Colonelzeile für 15 Pfg. aufgenommen. Die Westdeutsche Volkszeitung in Hagen ist im Nachtrag 14 der Postzeitungsliste eingetragen unter Nr. 6872b. Dieselbe kostet durch die Pøst bezogen pro Quartal nur eine Mark fünfzig Pfg., durch die Postboten in's Haus gebracht eine Mark neunzig Pfg. Probenummern gratis und franco von der Expedition. 4771 Hagen, im Dezember 1893. der„Westdeutschen Verbreitetste Zeitung Westfalens.( niedergelassen habe.— Durch langjährige Thätigkeit in den ersten Geschäften des In= und Auslandes bin ich in den Stand gesetzt, selbst den weitgehendsten Ansprüchen gerecht werden zu können und übernehme für Eleganz und tadellosen Sitz der bei mir gefertigten Stücke volle Garantie, bei äußerst mäßigen Preisen. Uebernehme auch die Anfertigung sämmtlicher Garderobe bei Lieferung der Stoffe Seitens der geehrten Kunden. Ferner möchte ich auf meine Reparaturwerkstätte X aufmerksam machen; sämmtliche Reparaturen werden mit der größten Sorgfalt und unter Garantie ausgeführt. Bei Gelegenheit halte mich bestens empfohlen u. zeichne hochachtungsvoll 486 D. Tremblau, Linienstraße 30. Lrereretererttetete: testierererrsererere Ferd. Höffgen, Haan, empfiehlt Zur Scheere Herren= und Knaben=Filzhüte in den neuesten Façons und Farben von 1 Mark an, 4 Kurzestraße 4, der Neuzeit entsprechend eingerichtet, empfiehlt außer seinen ff. Bieren, vorzügliche Küche. 4003 Wilh. Frauenfelder. Max David, 19 Bergerstrasse 18. Gegründet 1842. Anerkannt billigste Bezugsquelle in Herren-1 Knaben Garderoben. Anfertigung nach Maass. 4724 Streng reelle Bedienung. 2000000009 Christbaum-8 schmuck in größter Auswahl, Christbaum- 8 ständer, 8 für jeden Baum passend, per Stück 50 Pfg., Kerzen, 8 60 Stück 65 Pfg., empfiehlt 4789 MoritzHorn, Bergerstr. 14/16 und Kasernen= und Benratherstr.=Ecke 31. XXXXXXXXXX3X23 in den neuesten Façons und Farben von 1 Mark an, Nabben. Molzkävpchen von 40 Pfg. an, Herren= und Damen=Regenschirme von Mk. 1,50, Gloriaschirme von Mk. 2,50, seidene Gloriaschirme von Mk. 3,50 an mit den neuesten Fantasiestöcken, Cravatten von 25 Pfg. an, sowie Shlipse, Portemonnaies, Cigarren=Etuis und Hosenträger in großer Auswahl. 4204 882 Nächste grosse Geldlotterie Staatlich garantirt und genehmigt. Hauptgewinne Mk. 500,000, 300,000, 200,000 eto. § Loose à 1 M.; 2,50 M.; 4,80 M; 9,30 M. u. 23 M. Jedes 2° Loos erhält einen Treffer. Ulmer Münsterbau-Loose 8888888 Hauptgew. M. 75,000, 30,000, 15,000 etc. Baar ohne Abzug. Loose 1/1 M. 3. ¼ M. 1, ½ M. 0,60, 3 1 M. 10. 1 M. 6, 3/60 M. 3,%60 M. 5, • empfiehlt und versendet so lange Vorrath reicht Paul Bischoff Lotterie. BansBerlin C., Münz-Strasse 25. 478. Porto und Liste 30 Pfg. extra. 888838 Reste in Tuchen und Buckskin zur Hälfte des Werthes empfiehlt Herren-KleiderFabrik von 4762 Magnus Laufer 42 Bolkerstr. 42. Für Rettung von Trunksucht! versend. Anweisung nach 17jähr. approbirter Methode zur sofort. radikalen Beseitig. mit auch ohne Vorwissen z. vollzieh.keine Berufsstörung, unt. Garantie. Briefen sind 50 Pfg. in Briefmarken beizufüg. Man adr.„ Privat=Anstalt Villa Christina b. Säckingen, Baden. Achtung! Wegen plötzlicher Räumung eines Lagers bin ich gezwungen, sofort zu verkaufen: 100 Ctr. feinste Oberländer Kochäpfel a 5 M., 100 Ctr. Bohnäpfel) à 6 100 Ctr. Malmedie[ Mark. Keine Sackwaare! 4589 Näheres Flingerstraße 18. II. Mittwoch den 13. December, Abends 8¾ Uhr, im Rittersaale der städt. Tonhalle: Nur für Mitglieder! Vortrag des Herrn Staatsanwalt Dr. Cretschmar, über: Reise durch Egypten und Palästina in Lichtbildern It. Mitgliedschaft kann am Saaleingang gegen 2 Mark Jahresbeitrag erwørben werden. Bücherausgabe am Dinstag den 12. Dezember im Vereinslokale bei Pütz Abends 8½ Uhr. 3844 Der Vorstand. Eleetr und mechan. Unterhaltungssplele für Kinder. Electr. glüb. Moment-LichtUhrständ., Feuerzeug, Nase. Augon, Ohren, Shllpsnadel etc. Unterhaltungssplele. Preisl. 30 Pf. b. Bez. verg. KRIMM. Berlin W. 41. Civilstand der Oberbürgermeisterei Düsseldorf. Gestorbene. Den 6. Dez.: Jakob Gelhard, Schreiner, 71 J., Ehem., Kirchfeldstraße.— Heinrich Zester, Gärtner, 76 J., Wwer., Worringerstr.— Catharina Kron, 4 M., Wallstr.— Adolf Engelmann, 5 M., Ritterstraße.— Wilhelm Scheid, Fabrikarb., 27 J., Ehem., Ackerstraße.— Walther Bergelt, 9 M., Concordiastraße.— Den 7.: Maria Brings, 4 M., Humboldstraße.— Den 6.: Barbara Reinhardt, o. G, 61 J., led., Thalstr.— Josef Krüll, Stuckaturer, 18 I., Austr.— Andreas Nowatzky, Schreiber, 17 J., Bergerstr. Von jetzt bis Weihnachten grosse Preis-Ermässigung auf sämmtliche Kleiderstoffe, Damenmäntel, Gardinen, Tischdecken und Aussteuer-Artikel. Günstige Gelegenheit zum aussergewöhnlich billigen Einkauf von Weihnachts-Geschenken. 4666 Dsseler AB Düsseldorf, BIBO Marktplatz II. euuunuuueten Ecke der Grabenund Adolf Maass, Leinen= und Wäsche-Haus Ecke der Grabenund empfiehlt zu praktischen und gediegenen Weihnachts- Geschenken in grossartigster Auswahl und bekannt billigster Berechnung: Damen-Taghemden. Damen-Nachthemden. Faltenhemden. Zier-Schürzen. Kragen. Damen-Jacken. Damen-Frisirmäntel. Manchetten. Cravatten. Damen-Röcke. Unterzeuge. Seidene Schürzen. Schwarze Schürzen. Haus-Schürzen. Kinder-Schürzen. Taschentücher 3 weiss Leinen und mit bunten Kanten, Hohlsaum und Battisttücher, sowie mit jedem Namen fertig gestickt, in allen Preislagen. Düsseldorfer Stadtheater. Direktion: Eugen Staegemann. Montag den 11. Dezember 1893. Abschieds=Gastspiel von Dr. Otto Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen von G. E. Lessing. Regie: Emil Haas. Nathan Dr. Otto Devrient als G Anfang 7 Uhr. Opern=Preise. Ende 10 Uhr Ppenke 480 C. Sel Con Düsseldorfer Carnevals=Gesellschaft 4714 der Varnevalsfreunde. 1894. Montag 1. Januar: Damen=Sitzung. „ 8.„ Herren=Sitzung. „ 15.„ Damen=Sitzung. „ 22.„ Herren=Sitzung. „ 29.„ Samstag 20. Januar: Masken=Ball in allen Räumen der städt. Tonhalle. Alle Sitzungen finden in der städtischen Tonhalle statt. Der Preis beträgt à Person 8 Mark incl. Mütze, eine Dame frei. Listen zum Einzeichnen liegen in den bekannten, durch Plakate kenntlichen Lokalen auf. Weitere Listen stehen gerne zu Diensten auf dem Bureau in der Phönixhalle. 4743 Rechnungs-Formulare liefert prompt und billigst die Buchdruckerei der Bürger=Zeitung, Düsseldorfer Abend=Zeitung, Klosterstraße 29. Grosser Weihnachtsausverkauf zu wirklich billigen Preisen in Schreib- und Galanteriewaaren, als: Luxus-Papiere, Photographie- und Poesie-Albums, Lederwaaren, Holzkassetten, Gesellschafts- und Beschäftigungsspiele, Jugendschriften, Bilderbücher etc. etc. in grosser Auswahl. Ausverkauf von Fächern. da ich den Artikel nicht mehr führe, mit 10% Rabatt. Wilh. Müller, Flingerstrasse 27, neben dem Neubau: Hôtel Kölnischer Hof. 4781 Motto: „Wir sind ein freies geckes Chor, Was gern mit Allen tollt, Für jeden Narr ein off'nes Ohr, Kommt her, wenn ihr was wollt. Wir fördern nicht das Muckerthun Seh'n nicht nach Stand und Rang Wir bleiben Narr im Narrenthun Sind deshalb auch nicht bang, Daß die Parol' nach dieser Art Uns Freunde groß an Zahl, Mit Rath und That auf uns'rer Fahr Schafft durch den Carneval. Lothringer Cognac, angenehm mild schmeckend, ganze Flasche 1,60, halbe 90 Pfg. nur allein 4643 zum rothen Kreuz, Schadowstr. 42. Um zu räumen, verkaufe: Neuen Gasheizofen, 100 Kubikmeter Heizkraft, zu 60 M., „ vernickelten amerikanischen Regulirofen 250 Knbikmeter Heizkraft.. zu 70 M., neue Reguliröfen von 20 M. an mit Schüttelrost, „ Tafelherde von 20 M., emaillirt von 33 M. an. 4641 Jacob Breuer, Carlsstraße 134. Alte Herde und Oefen werden eingetauscht. Düsseldort, Bandu 2 Katzonbore Düsseldlort, 16 Mittelstr.15 Mittelstr. 1, Wirklicher Ausverkauf der Manufacturwaaren und Damen-Garderoben zu und theilweise weit unter Einkaufspreis. 4778 Um einen kleinen Ueberblick der Preise von„Jetzt“ und„Früher“ zu geben, benennen wir: Kleiderstoffe, reine Wolle, doppelte Breite, in allen Farben, p. Mtr. 1.10 M., früher 1.50 M. Damen-Regenmäntel in gutem Cheviotstoff, modern, M. 9,—, früher M. 14— und sind alle übrigen Artikel dementsprechend im Preise erniedrigt. Sonntag den 19. und 24. Dezember vor Weibnachten bleibt unser Geschäft bis2 Uhr Abends geöffnet. Närrischer Feldzugsplan: 1893-94. Sonntag, 31. Dez.: 1. Damen=Sitzung Sonntag, 7. Jan.: 2. Damen=Sitzung Sonntag, 14. Jan.: 3. Damen=Sitzung Sonntag, 21. Jan.: 4. Damen=Sitzung Sonntag, 28. Jan.: 5. Damen=Sitzung Die event. Veranstaltung von weiteren Festlichkeiten hat sich das Komitee vorbehalten.— Sämmtliche Sitzungen beginnen Sonntag Nachmittags 4 Uhr 11 Minuten und finden in den unteren Räumen des Hotel „Britannia“, Kloster= und Wagnerstraße, statt. Kassapreis a Person 1 Mark. Die Mitgliedskarte à 5 Mark(Mütze frei) berechtig zur Einführung einer Dame. Die Musik wird ausgeführt von der Kapelle des 2. Westfäl Ulanen=Regiments Nr. 5, unter persönlicher Leitung des Kapellmeisters Herrn Harsing. Die künstlerisch ausgeführten Dekorationen der Sitzungsräum werden von bedeutenden hiesigen Künstlern ausgeführt. Die in verschiedenen Lokalen aufliegenden Listen werden an Freitag den 15. Dezember geschlossen, da nur noch eine gering Anzahl von Mitgliedern aufgenommen werden kann. Für die auwärtigen Besucher steht Hotelwagen nach den Bahnhöfen zur fügung. Die Sitzungen enden so frühzeitig, daß nach Schluß derselben noch Fahrgelegenheit nach allen Richtungen geboten ist. 4785 Raaaaaa:aaea Deffentliche Versteigerung. (Spezereigeschäft.) Am Nachmittags punkt ½3 Uhr, werde ich im Hause Neußerstraße Nr. 82, an der Endstation der Pferdebahn, wegen Aufgabe des Spezereigeschäfts: Stärke, Streichhölzer, Kaffee, Blaue, Zucket, Reis, Nudeln, Seife, Kerzen, ein Faß Krauf Häringe, Sauerkraut, eingemachte Bohnen, sodann Holzschuhe, Bürstenwaaren, Porzellan und Steingut; ferner die complette Laden=Einrichtung, bestehend aus Theke, Ladenregal, Waagen, Decimalwaage, Ausstellgläsern, Käseglocken Gelbehälter et. öffentlich meistbietend versteigern. 4780 Kool, Gerichtstarator und Auctions=Commissat 54.