Erscheint täglich Abends mit Ausnahme der Tage nach den Sonn= und hohen Feiertagen(Samstags erscheint ein Doppel=Blatt) und kostet mit der Sonntags=Gratis=Beilage„Illustrirte Familien=Zeitung“ monatlich 50 Pfg., durch die Post bezogen vierteljährlich Mk. 1,90 inkl. Bestellgebühr. Grantw. Redakteur: Bernhard Klee in Düsseldorf. Düsseldorfer Unabhängiges Organ für alle Stände. Sonntags-Gratisbeilage:„Illustrirte Jamilien-Zeitung“ Post=Zeitungs=Preisliste Nr. 1237. Haupt=Expedition: Klosterstraße 89. Anzeigenpreis: Die 7 gespalt. Petttzeile oder deren Raum 10 Pfg., auswärtige Anzeigen 15 Pfg. pro Zeile. Rellamen sowie Beilagen werden nach Uebereinkunft berechnet. Druck und Verlag ven Bleifuß& Co. in Däfseldorf. Freitag den 31. März. 1893. Fernsprech=Anschluß Nr. 925. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten. Als gern gesehener Gast jat sich die Bürger=Zeitung in zahlreichen Familien fest eingebürgert und täglich mehren sich die Anhänger und Freunde erselben. Diese hocherfreuliche Thatsache ist zurückzuführen uf den reichhaltigen, sorgfältig ausgewählten und bearbeiteten nhalt der Bürger=Zeitung, durch welchen dieselbe sich vor hren Konkurrentinnen vortheilhaft auszeichnet. Die Bürgerzeitung wird in dankbarer Anerkennung der ihr allenthalben ereiteten freundlichen Aufnahme unablässig bemüht sein, hren Inhalt zu vervollkommnen und werden namentlich alle serauf bezüglichen Wünsche der Leser, soweit dies thunlich, Zerücksichtigung finden. Im politischen Theil wird die Bürger=Zeitung auch ernerhin alle irgendwie interessirenden Fragen in streng sachicher Weise besprechen. Speziell der parlamentarischen Beichterstattung und der inneren deutschen Politik wird die bürger=Zeitung ihre ganz besondere Aufmerksamkeit widmen. Ulle die wichtigen innerpolitischen Angelegenheiten, welche das eutsche Volk beschäftigen, werden durch gediegene, fesselnd nd volksthümlich geschriebene Leitartikel beleuchtet. Den bichtigen sozialpolitischen Angelegenheiten widmet die Redaktion ervorragende Aufmerksamkeit, wie denn der Sozialpolitik ine besondere Rubrik zugewiesen ist, unter welcher auch beonders die Arbeiterfragen Berücksichtigung finden. Die bisher in der Bürger=Zeitung veröffentlichten Erählungen aus der Feder der hervorragendsten Schriftsteller aben sich stets des Beifalls unserer Leser zu erfreuen gehabt; such für das kommende Quartal haben wir ohne Rücksicht uf die Kosten mehrere höchst werthvolle, gediegene Erzeugisse der neuesten deutschen Litteratur behufs Veröffentlichung der Bürger=Zeitung erworben. Unser Freund und ständiger Mitarbeiter Xanthippus, er sich im Sturm die Zuneigung und Hochachtung unserer eser ebenso gewonnen hat, wie ihm die Feindschaft aller ösewichte und Volksfeinde zu Theil ward, wird auch weiterin mit seinem herzerfrischenden Humor die Leser der Bürgerseitung erfreuen. Ueber alle Fragen auf künstlerischem und wissenschaftichem Gebiete bringt die Bürger=Zeitung Besprechungen on hervorragenden Fach=Autoritäten. Durch die Reichhaltigkeit ihres lokalen und provinziellen kheiles ist die Bürger=Zeitung vortheilhaft bekannt geworden ind wir werden auch in Zukunft bestrebt sein, unter Fortassung alles kleinlichen, uninteressanten Stadtklatsches, wie er n sog. Lokalblättern sich breit macht, und durch Gewinnung leuer tüchtiger Mitarbeiter auch diesen Theil der BürgerZeitung immer mehr zu vervollkommnen. Zur Bearbeitung er Gerichts=Verhandlungen und=Entscheidungen haben oir einen eigenen Redakteur engagirt, wodurch eine sorgfältige ind sachgemäße Auswahl und Bearbeitung auch dieses wichtigen Theils des Nachrichtendienstes garantirt ist.— Die Ziehungsisten der preußischen Klassenlotterie, sowie die kirchichen Nachrichten werden ebenfalls in der Bürger=Zeitung seröffentlicht. Allwöchentlich enthält die Bürger=Zeitung ein orgsältig zusammengestelltes Verzeichniß der wichtigsten Patente; as Patentbureau von Brockhues& Cie. in Köln ertheilt insern Abonnenten in allen patenttechnischen Fragen kostenlos luskunft. Desgleichen steht den Abonnenten der redaktionelle Briefkasten zur Verfügung, in welchem alle an die Redaktion selangenden Fragen Beantwortung finden. Erwähnen wir dann noch den Markt= und Handelsheil, den Vergnügungs= und Vereinsanzeiger, welch' tzterer bei den zahlreichen Vereinen in hiesiger Stadt so großen inklang gefunden hat, so haben wir eine ungefähre Uebersicht sessen gegeben, was die Bürger=Zeitung ihren Lesern bietet. Allwöchentlich erhalten die Abonnenten ohne Erhöhung ses Bezugspreises ein ebenfalls sorgfältig redigirtes, geiegenes, achtseitiges Illustrirtes Unterhaltungsblatt, das em Lesebedürfniß der Familien in dem weitesten Maße entgegenkommt. Alle diese Vorzüge haben der Bürger=Zeitung in zahleichen Familien einen festen Platz gesichert und zu der übersaschend schnellen Verbreitung der Bürger=Zeitung ebenso beisetragen, wie die volksthümlich=freisinnige Tendenz derselben. Auf Grund dieser Thatsachen dürfen wir ohne Uebertreisung behaupten, daß die Bürger=Zeitung auch in hervorragensder Weise als Insertions=Organ sich qualifizirt. Dies wird uch von der Geschäftswelt, wie ein Blick in den Anzeigentheil er Bürger=Zeitung lehrt, rückhaltlos anerkannt. Als besonders ezeichnend heben wir noch hervor, daß diejenigen Geschäfte, belche die Bürger=Zeitung zur Verbreitung von Annoncen einnal benutzten, stets gerne wieder auf dieselbe zurückkommen. Um allen Denen, welche bis jetzt noch durch irgendwelche lrsache verhindert waren, den Reihen unserer Abonnenten sich inzuschließen, Gelegenheit zu geben, von der Gediegenheit und en Vorzügen der Bürger=Zeitung sich durch eigene Anschauung u überzeugen, sind wir gerne bereit, etwa gewünschte ProbeNlummern gratis abzugeben. Die Bezugsbedingungen der Bürger=Zeitung sind folgende: durch die Boten täglich frei in's Haus geliefert inkl. des illustrirten Unterhaltungsblattes monatlich nur 50 Pfa., sdurch die Post bezogen vierteljährl. 1,90 M. inkl. Bestellgebühr. Annoncen werden pro 7gespaltene Petitzeile mit nur 10 Pfg. berechnet. Die Landarbeiterfrage und— die Generalanzeiger. ** Düsseldorf, 30. März. Die General=Anzeiger nehmen bekanntlich, und das in vollstem Brustton der Ueberzeugung, außer ihrer sogenannten Unparteilichkeit" auch das Recht der volksfreundlichen Tensenz für sich in Anspruch. Schon des Oefteren haben wir die fadenscheinigkeit dieser Behauptung nachgewiesen. Ein neues, stasses Beispiel dieser Art müssen wir unsern Lesern vorführen. In seiner Samstag=Nummer bringt der hiesige GeneralAnzeiger unter dem Titel:„Worin besteht die ländsche Arbeiterfrage?" folgendes Exposé: In den nächsten Tagen wird sich die General=Versammlung des Vereins für Sozialpolitik in Berlin, an die bekannten Erhebungen anknüpfend, eingehend mit der ländlichen Arbeiterfrage beschäftigen.(Ist inzwischen geschehen. Die Red.) In Anbetracht dessen ist es vielleicht angezeigt, schon heute kurz darauf zurückzukommen, was wir eigentlich unter der ländlichen Arbeiterfrage zu verstehen haben. Von einer Seite— und darüber haben namentlich die Debatten der letzten Wochen im Reichstage keinen Zweifel gelassen— wird jene Frage lediglich als eine solche vom Standpunkte des Arbeiters aufgefaßt; es wird gefragt, durch welche Mittel die wirthschaftliche Lage der Landarbeiter gehoben werden könne, dabei wird gleichzeitig vorausgesetzt, daß die Arbeitsverfassung namentlich des Östens zu Zuständen führe, mit denen verglichen die Lage der am kümmerlichsten gestellten Arbeiter eine glückliche sei, und als augenscheinliches Argument dafür dient in der Regel der Abzug der Landarbeiter in die Städte. Nun hat sich aber herausgestellt, daß mit wenigen Ausnahmen die materielle Lage der ländlichen Arbeiter in ganz Deutschland gut ist, und daß sie seit zwei bis drei Jahrzehnten die deutliche Tendenz zeigt, sich stetig zu verbessern. Namentlich da, wo im Östen noch die patriarchalische Arbeitsverfassung besteht, sind die allgemeinen Grundlagen der Existenz und des Haushaltes gerade der relativ unfreiesten Kategorien der Arbeiter, des Gesindes und der Instleute, solche, daß ihre materielle Lage bei durchschnittlichen Verhältnissen ungleich gesicherter ist, als die auch der bestgestellten gewerblichen Arbeiter. Nur da, wo die patriarchalische Organisation einer kapitalistischen zu verfallen droht, beginnen sich Uebelstände bemerkbar zu machen. Jedenfalls zeigt sich aber deutlich, daß die ländliche Arbeiterfrage nicht in der Frage bestehen kann, durch welche Mittel die wirthschaftliche Lage der Arbeiter gehoben werden könne. Die ländliche Arbeiterfrage ist lediglich vom Standpunkte des Arbeitgebers vorhanden und gipfelt darin, wie dem ländlichen Arbeiter, insbesondere des preußischen Ostens, die Neigung einzuflößen sei, bei den Grundbesitzern der Heimath Dienste zu nehmen. Da mit ist gleichzeitig gesagt, daß es sich nicht um eine wesentlich wirthschaftliche, fondern um eine hauptsächlich psycho logische Frage handelt. Durch die Erhebungen des Vereins für Sozialpolitik, wie auch durch die früheren Untersuchungen von Dr. Kärger ist zur Genüge festgestellt, daß die Ursachen der Abwanderung aus dem Osten weniger auf wirthschaftlichen, als auf psychologischen Momenten beruht. Wo wirthschaftliche Momente in Frage kommen und namentlich da, wo sich herausstellt, daß die Gutsbesitzer nicht im Stande sind, einen höheren oder ebenso hohen Lohn zu zahlen, als an den Zuwanderungsstellen, da steht man zum Theil nicht eigentlich vor einer Arbeiterfrage, sondern vor der technischen Frage nach der Rentabilität des landwirthschaftlichen Betriebes, und diese muß von ganz anderen Seiten aus gelöst werden. Da aber, wo die Leute auswandern, weil es ihnen in der Heimath nicht behagt, können nur eben solche Motive entgegengestellt werden, die allmählich vielleicht eine größere Wirkung auf die Massen der ländlichen Arbeiter zu gewinnen vermögen, als der Zug nach städtischer Lebensführung jetzt noch aus übt. Hand in Hand damit muß aber auch die Hebung des heute in den Arbeiterkreisen geschwundenen Pflichtbewußtseins in rechtlicher Hinsicht gehen. Durch die Gesetzgebung muß die Möglichkeit gegeben werden, mindestens Kontraktbrüche zu verhüten und die Versuchungen, sie auszuführen, zu vermindern. Ein Pamphlet, wahrheitswidrig und boshaft wie dieses, finden wir in den erzreaktionären Organen der adeligen Junker und Großgrundbesitzer, die in Ausnahmegesetzen zu ihren Gunsten allein die wahre Thätigkeit einer Regierung erblicken; in einer Zeitung, welche die„Volksfreundlichkeit“ auf ihre Fahne geschrieben, die angeblich die wahren Inter essen der großen Masse vertritt und verficht, dürfte es seines Gleichen suchen. „Nun hat sich aber herausgestellt, daß mit wenigen Ausnahmen die materielle Lage der ländlichen Arbeiter in ganz Deutschland gut ist, und daß sie seit zwei bis drei Jahrzehnten die deutliche Tendenz zeigt, sich stetig — und namentlich da, wo die patriarchalische Arbeits verfassung besteht,— zu verbessern.“ Warum nur gerade dieser so gut gestellte Landarbeiter in solch' großen Massen auswandert, in fremdem Lande eine zweite Heimath suchend, mit Frau und Kind einem ungewissen Schicksal entgegensehend? Warum nur so manches junge ländliche Blut das Proletariat der großen Städte verstärkt? Der „volksfreundliche“ Tintenkuli wird schnell mit der Antwort zur Hand sein. Aus Abenteuerlust! Aus Vergnügungssucht! Nein, verehrter„Volksfreund". Es zwingt sie dazu der Trieb der Selbsterhaltung. Denn wie ist in der Wirklichkeit die Lage des ländlichen Arbeiters? Löhne von 80 Pfg. bis 1 Mark für den Mann, von 40—50 Pfg. für die Frau sind allgemein. Wohnungen, bestehend aus einer aus Lehm gebauten Hütte, in der die Familie häufig mit ihrem wenigen Vieh zu hausen gezwungen ist, zählen Legion. In dieser Hin sicht sollen namentlich unter dem„patriarchalischen Regiment“ des„auch=nothleidenden“ Großgrundbesitzers und sattsam bekannten Landtagsabgeordneten von Minnigerode, dem unser Wortschatz eine werthvolle Bereicherung in Gestalt des„Humanitätsfanatismus" verdankt, geradezu schreckliche Zustände herrschen. Und nun noch die vielen anderen wunden Punkte! Wir verweisen nur auf die Behandlung in fittlicher Hinsicht, auf politischen Zwang und Beeinflussung, ferner auf das Verfahren, wie sich die Grundherren ihrer verbrauchten, altgewordenen Arbeitskräfte entledigen. Hat der Gutsherr einen äußerst tüchtigen und rüstigen Arbeiter gefunden, so läßt er ihn sich 20 bis 30 Jahre abarbeiten, um weniges Geld natürlich. Dann aber wehe dem Unglücklichen und doppelt wehe, gedenkt. Mit allen Mitteln der Chikane rückt man ihm auf den Leib und es sind Fälle bekannt, daß bereits verbrauchte Arbeiter Sommer und Winter hindurch ohne Unterbrechung von 5 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends beschäftigt worden sind. Ohne Genehmigung der Herrschaft durften sie den Fuß überhaupt nicht über die Schwelle setzen. Soll eine solche Aussicht, sein Leben zu beschließen, den jungen Landarbeiter nicht in die Ferne treiben? Wir denken diese kleine Blumenlese genügt. Und Angesichts einer solch trostlosen Existenz, eines solch' elenden Vegetirens, einer solch' schamlosen Unterdrückung des freien Menschengeistes spricht der„volksfreundliche" Generalanzeigermann von einer„guten Lage!“ Ein solches Dasein nennt er ein gesichertes! Und damit noch nicht genug. Dieser abgehetzte Arbeiter darf sich nicht beklagen, nicht unzufrieden sein. Ist er dies dennoch, so hat auch hier der„Volksfreund" des General=Anzeigers sofort ein Rezeptchen zur Hand— dann muß auf die Hebung des heute in den Arbeiterkreisen ge chwundenen Pflichtbewußtseins in rechtlicher Hinsicht Bedacht genommen werden. Beachte wohl, lieber Leser, das „in rechtlicher Hinsicht!“ Der„Volksfreund“ will darunter eine Verschärfung unserer Gesetzesparagraphen in Bezug auf die Auswanderung, die Freizügigkeit, die patrirrchalische Machtbefugniß verstanden wissen. So verfehlen die General Anzeiger die wahren Volksinteressen! So sind sie bemüht „Reformen" zu schaffen! Denn Artikel dieser und ähnlicher Art finden sich in dieser Presse zu Dutzenden. Ist es da ein Wunder zu nennen, wenn die wahrhaft freisinnige, die wirklich volksfreundliche Zeitung vor der Lektüre solch' giftiger Preßerzeugnisse fort und fort warnt? Am Leser aber liegt es, diese fortwährenden Mahnungen zu beherzigen und sich mit uns in dem Rufe zu vereinigen: Hinweg mit der sog.„unparteiischen Presse, hinweg mit den General=Anzeigern!“ Politische Uebersicht. Düsseldorf, 30. März. Deutsches Reich. Zur Militärvorlage schreibt die„Kölnische Volkszeitung", daß es kaum noch einer ernsthaften Widerlegung bedarf, daß Jemand im Centrum für ein Kompromiß thätig ist,„schon weil Niemand geneigt ist, so weit zu gehen, wie Herr von Bennigsen, und das Angebot des Letzteren hat ja schon der Reichskanzler für ungenügend erklärt. Es wäre also ganz unverständlich, wie sich Jemand noch mit der Aus arbeitung eines neuen Kompromisses abquälen sollte, da der Reichskanzler von seiner Forderung nicht herabzugehen beab sichtigt." Es sei Alles noch beim Alten und auch die Österpause dürfte an der Lage nichts ändern.„Gewisse Anzeichen deuten darauf hin, daß man auf der Suche nach einer„populären“ Steuer begriffen ist, um mittelst derselben die Annahme der Militärvorlage schmackhafter zu machen.“ Nach der weiteren Darstellung der„Kölnischen Volkszeitung“ soll der Gedanke einer Reichstagsauflösung immer mehr in den Hintergrund treten, da auch der Kaiser gutem Vernehmen nach ernste Be denken gegen eine Auflösung habe. Man denke sich die weitere Entwickelung so,„daß die Vorlage schließlich doch nach der Ablehnung in zweiter Lesung zurückgezogen und in der nächsten Tagung eine neue Vorlage eingebracht wird mit einer mäßigen Erhöhung der Friedenspräsenz und unter Verzicht auf die zweijährige Dienstzeit. Nach Maßgabe der bewilligten Mittel würde dann die Regierung im Einzelnen sich einzurichten haben, wobei sie sich, wie bisher, durch Verstärkung der Zahl der Dispositionsurlauber helfen könnte. Das sind Erwägungen, die in ernst zu nehmenden politischen Kreisen angestellt werden, wobei dahingestellt bleiben mag, ob bereits durch Aeußerungen aus der Militärverwaltung eine Unterlage dafür gegeben ist." Unseres Erachtens beruht diese letztere Darstellung lediglich auf Kombinationen, denen es an einer thatsächlichen Unterlage durchaus gebricht. Wir halten nach wie vor die Reichstagsauflösung zu Ende April für sicher. Das Wort Fusangels, dem starren„Niemals“ der Centrumsfraktion werde nach der Wahl ein„Alsbald“ folgen, scheint sich als prophetisch bewähren zu sollen. Die„Kölnische Volkszeitung“ empfiehlt heute der Centrumspartei, den wilden Mann liebreich in ihre Arme zu schließen: „Jetzt stehen wir vor der Thatsache, daß der Redakteur eines Centrumsblattes, der auf das bestimmteste den Standpunkt der Partei auch innerhalb der Fraktion vertreten zu wollen erklärt, mit überwältigender Mehrheit gewählt worden ist. Gewiß wird ein Ausgleich, wie die Dinge nun einmal liegen, nicht leicht sein; aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg, und diesen Weg zu suchen und alsbald zu betreten, sollte man nicht unterlassen. Der Ausgangspunkt des ganzen Streites ist bekanntlich die Erklärung gewesen, in welcher Herr Fussich als„linksseitigen Centrumsmann“ bezeichnete; erst daran schloß sich die von uns als„sachlich unanfechtbar“ anerkannte Antwort der Centrumsvorstände, und dann gab ein Wort das andere. Auf jenen Ausgangspunkt würde der Versuch einer Verständigung zurückzugehen, d. h. Herr Fusangel würde eine neue Erklärung abzugeben haben, mit welcher die Fraktionsvorstände sich einverstanden erklären könnten.“ Die Herren scheinen wirklich bloßen Worten die Kraft zuzutrauen, das Dasein eines linken und rechten Centrumsflügels aus der Welt zu schaffen. Auf den Erfolg darf man ja gespannt sein. Zum Burschenwesen schreibt man der„Freisinn. Ztg.“ aus Oberschlesien:„Jetzt erhält schon der Feldwebel bezw. Wachtmeister einen Burschen. Jeder berittene Offizier, wenigstens vom Hauptmann an, bekommt deren zwei zuertheilt. Das Holzhacken, Wasserholen, Treppenkehren u. dergl., was man jetzt den Burschen auferlegt, sind Dienstleistungen, welche nicht unmittelbar der Person des Offiziers gelten und deshalb wenig passend erscheinen für dienstpflichtige Mannschaften. Ebensowenig will es uns passend erscheinen, wenn beispielsweise ein Ulanenbursche mit Uniform und Schleppsäbel die Frau eines Roßarztes mit dem Marktkorbe am Arm zu Einkäufen begleitet."— Nun weiß doch Jeder, wozu die dreijährige Dienstzeit taugt. dem Herrenhause. Vom 10. April ab soll für jeden Platz in den„Luxuszügen" ein Zuschlag von 2 Mk. in der ersten und zweiten, von 1 Mk.(wie schon bisher überhaupt) in der dritten Klasse erhoben werden, und zwar ohne Rücksicht auf die durchfahrene Strecke. Herr von TiedemannBomst hat diese Einnahmevermehrung im Abgeordnetenhause bei der Etatberathung empfohlen und die Versicherung abgegeben, daß dieser Zuschlag gern bezahlt werden würde. Der Minister Thielen hatte damals erklärt, daß dieser Zuschlag auch von den Freikarten erhoben werden solle. In einem Schreiben des Ministers an das Herrenhaus heißt es nun: Behufs wirksamer Durchführung dieser Maßregel erscheint es erwünscht, daß die Platzkarten ausnahmslos von allen Reisenden, also auch von solchen Reisenden gelöst werden, die auf Freikarten reisen. Mit Rücksicht auf die den Mitgliedern des Herrenhauses zustehende Berechtigung zur freien Fahrt, ersuche ich das Präsidium ergebenst um gefällige Mittheilung, ob, beziehungsweise welche Bedenken der Ausdehnung dieser Maßnahme auf die mit Freikarten reisenden Mitglieder des Herrenhauses entgegenstehen. Man sollte nun meinen, daß im Herrenhause, wo man von einer Erhöhung der Personentarise den Arbeitern gegenüber, die vom Östen nach dem Westen fahren, schwärmt, eine solche Steuer für die auf Freikarten fahrenden Herrenhausmitglieder, die doch nicht gerade zu den unbemittelten Volksklassen gehören, mit Freuden gutheißen würde. Das scheint aber nicht der Fall gewesen zu sein. Denn das Schreiben des Ministers ist der Geschäftsordnungskommission überwiesen worden und auf Grund der Verhandlungen dieser hat der Minister seinen AnDas Vereinswesen der Lehrer Deutschlands hat im vorigen Jahre eine ansehnliche Weiterentwicklung erfahren. Der Hauptstamm der deutschen Lehrer=Vereinigungen, der „Deutsche Lehrer=Verein zur Hebung der Volksschule“ hat, allen Hetzereien zum Trotz, seine Mitgliederzahl auf über 53,000 gebracht. Während der Verein Ende 1891 49,636 Mitglieder in 1561 Verbänden zählte, weist die neueste Uebersicht über den Mitgliederbestand 1884 Verbände mit 53,023 Mitgliedern nach. Neu eingetreten sind der Weimarische LehrerVerein und große Bezirksvereine im Königreich Sachsen und in Hamburg. Der Landeslehrer=Verein preußischer Volksschullehrer, das stärkste Glied des Gesammtvereins, hat seinen Bestand von 39,410 auf 40,508 Mitglieder erhöht und weist gegenwärtig 1492 Verbände auf gegenüber 1238 im Vorjahre. Besonders stark war die Vermehrung der Mitglieder in den Provinzen Sachsen und Posen. Es haben sich im vorigen Jahre in Preußen, wohl in Folge des Kampfes um das Schulgesetz, gerade eine große Anzahl kleinerer LandlehrerVereine gebildet und dem deutschen Lehrerverein angeschlossen, der sein Ziel:„Förderung der Volksbildung durch Hebung der Volksschule“ ohne politische und konfessionelle Tendenzen verfolgt. Die Versuche der Geistlichkeit, dem deutschen Lehrerverein großere konfessionelle Verbände, die im Dienste der ultramontanen bezw. konservativen Partei stehen, gegenüberzustellen, sind bisher als gescheitert zu betrachten. Die deutsche Lehrerschaft lehnt es in ihrer großen Mehrheit ab, sich den schulfeindlichen Parteien zu verkaufen. Die theilweisen Erfolge auf jener Seite sind ausschließlich auf das Konto der geistlichen Schulaufsicht und des niederen Kirchendienstes zu setzen, welche einen Theil der Lehrerschaft in eine weitgehende amtliche Abhängigkeit bringen. Ausland. In französischen Kirchen wiederholen sich jetzt die schon früher erlebten Skandalszenen. Ueber eine Schlägerei, die am Sonntag in der Kirche von St. Denis stattfand und bei der mehrere sozialistische Stadträthe betheiligt waren, giebt der Stadtrath Pillot im„Petit=Journal“ folgenden Schlachtbericht: Der Prediger Lenfant sprach über die Beichte und schimpfte auf die Freidenker. Als er die Arbeiter, die nicht zur Beichte gingen, Bummler nannte, erhob sich der Bürger Stadtrath Picardet und rief:„Ich erhebe gegen diese Beschimpfung der Arbeiterklasse Einspruch. Dieser Herr lügt, ich will ihm antworten!“ Der Prediger erwiderte:„Sie dürfen hier nicht sprechen; wenn Sie Einwände zu machen haben, theilen Sie sie mir schriftlich mit, ich werde darauf erwidern," und dann fuhr er in der Predigt fort.„Ja,“ rief er aus, „die Beichte erhebt den Menschen, das Freidenkerthum erniedrigt ihn.“ Jetzt unterbrach ich ihn und wünschte ihm auf diese neue Lüge zu erwidern. Der Pfarrer Iteney, der während des ganzen Vorfalls die größte Mäßigung gezeigt hatte, suchte meine und meiner Freunde Entrüstung zu beschwichtigen. In diesem Augenblick sahen wir unsern Kollegen Picardet sich mit den Kirchendienern herumzanken, die ihn mit Hülfe einiger Gläubigen nach der Thür drängten und auf ihn einschlugen. Der Bürger Henri, ein revolutionärer Sozialist, eilte ihm zu Hülfe. Plötzlich fiel ein Stuhl auf ihn nieder und traf ihn an der Stirn. Als Picardet sah, daß er mit Blut bedeckt war, rief er:„Zu Hülfe, Freunde, nicht genug, daß man uns beschimpft, man will uns ermorden!“ Jetzt bewaffneten wir uns mit allem, was uns gerade in die Hände fiel, mit Bänken, Stühlen, Stöcken, und drangen auf die Gläubigen ein. Bald war die Schlägerei allgemein und sie dauerte, bis die Polizisten und Gendarmen uns trennten. Wir hatten vier Verwundete; es sind die Bürger Henri(gespaltene Stirn), Valentoni(ausgerenkter Arm, zerschlagener Schädel), Tradineau(abgehauenes Ohr), Chaleyer(verstauchte Hand). Die Gläubigen ihrerseits haben, glaube ich, etwa dreißig mehr oder weniger schwer Verwundete aufzuweisen.— Gestern kam die Angelegenheit der Kammer zur Sprache. Der Ministerpräsident sagte wenn er da, wo er seinen Schweiß, seine Kraft und Gesundheit zurückgelassen hat, auch sein müdes Haupt zu lassen etwas viel verlangt.) trag zurückgezogen. Es scheint danach, als wollten die Herren Bestrafung zu hausmitglieder sich von dem Zuschlage befreit wissen, undsicenge Bestrafung zu. Herr v. Tiedemann=Bomst befindet sich offenbar im Irr Der aus Frankreich ausgewiesene Berichterstatter des thum, wenn er meint, daß dieser Zuschlag gern bezahlt wer„Berliner Tageblattes“, Otto Brandes, ist in Paris nebst den würde.(Von den im Herrenhaus fast durchweg sitzenden seiner Familie von Pöbelhaufen insultirt worden. Dem Ver seine Vertretern der„nothleidenden" Landwirthschaft wäre das auch nehmen nach hat der Minister der Auswärtigen Angelegenassen etwas viel verlangt.) lheiten, Develle, dem deutschen Botschafter sein Bedauern über die Brandes zugefügte Behandlung ausgesprochen und strenge Untersuchung des Vorganges zugesagt. Der französische Exminister Baihaut ist gestern im Gesängniß von Etampes untergebracht worden, um seine 5jährige Haft abzusitzen. Er kam dort in Begleitung zweier Agenten an. Am Bahnhofe erwarteten ihn der Unterpräfekt und der Staatsanwalt von Etampes mit dem Direktor der Strafanstalt. Baihaut suchte sich eine gleichgültige Miene zu geben, welche jedoch durch seine Leichenblässe und das Zittern seiner Hände Lügen gestraft wurde. Ein Omnibus führte ihn mit jenen Beamten nach dem Gefängniß, wo ihn eine gewöhnliche Zelle aufnahm. Von diesem Augenblicke an heißt er nicht mehr Baihaut, sondern Nr. 71. Er muß Gefangenenkleidung tragen. In derselben Gefängnißabtheilung befindet sich der Melinit=Erfinder Turpin. Wie verlautet, hat der Liquidator der Panamagesellschaft, Monchicourt, sich in letzter Stunde entschlossen, sämmtliche Bedingungen der Regierung von Columbien anzunehmen und den Vertrag betreffs Verlängerung der Baucession durch den Vertreter der Gesellschaft unterzeichnen zu lassen. Es handelt sich nunmehr um die allerdings sehr schwierige Frage, ob eine neu zu bildende Gesellschaft die erforderlichen Kapitalien finden wird.— Der Pariser Gemeinderath hat eine Resolution beschlossen, daß auch die Weltausstellung von 1900 auf dem Marsfelde stattfinden solle, doch sollte ein Theil des Vincenner Wäldchens, das auf der entgegengesetzten Seite der Stadt außerhalb der Befestigungen liegt, für Ausstellungszwecke herangezogen werden. F Der italienische Ministerrath suspendirte den Generaldirektor der Sicilianischen Vank, Senator Herzog Della Verdura, vom Amte wegen durch die Inspektion aufgedeckter, mit seiner Billigung ausgeführter Unregelmäßigkeiten in der Bankverwaltung. Das italienische Panama macht immer weitere Fortschritte. 3 In Spanien scheint es gewaltig zu gähren. Ueberall hört man von republikanischen und autonomistischen Bewegungen, überall platzen Bomben und Petarden, aber zuverlässiges und zusammenhängendes über Ursache und Wirkung erfährt man nicht. Gestern fanden auch in Barcelona Kundgebungen der Studenten statt; es kam zu Ausschreitungen, bei denen 9 Studenten schwer und 60 leicht verwundet wurden. Man sieht schon aus diesen Zahlen, daß es sich nicht um„Kleinigkeiten“ handelt. Der König von Dänemark erwiderte der Deputation des dänischen Friedensvereins, welche ihn bat, eine Erleichterung der Militärlasten herbeizuführen, er theile den Wunsch vom Verschwinden der Kriege und die Entscheidung von Streitigkeiten durch die Schiedsgerichte. Die Erfüllung desselben begegnet aber großen Schwierigkeiten; es wäre deshalb fruchtlos, wenn er zur Förderung der Angelegenheit die Initiative ergriffe. Wenn jedoch eine große europaische Macht sich an die Spitze der Bewegung stellte, würde der König sowie die Regierung von Dänemark sicherlich nachfolgen.— Ja, wenn! Aber die wollen nicht. Sozialpolitische Heuchelei. Der Sieg und das gediegene Verhalten der Arbeiter in Lancashire hat selbst der „Kölnischen Zeitung“ imponirt. Indessen ist die Bewunderung, die sie den imposanten Vorgängen entgegenbringt, keineswegs eine ungetrübte. Sie leistet sich folgenden Ausfall gegen die deutschen Arbeiter: Schließlich ist man dahin übereingekommen, daß alle Vereinigungen ihren ganzen Einfluß zur Förderung des allgemeinen Interesses der Landes=Industrie geltend machen. Das Protokoll der Parteien geht, wie man sieht, auf Fragen ein, die bei deutschen Ausständen wohl kaum oder niemals zwischen Arbeitgeber und Arbeiter berührt worden sind. Wer denkt denn von unsern deutschen Arbeitern so weit, wie dort in England nach Fassung des letzten Abschnitts die Arbeiter thun, indem sie ein Interesse daran bekunden, der Industrie ihren Absatz zu erleichtern und zu erweitern? Was wissen unsere sozialdemokratischen Arbeiterführer Bebel und Genossen hiervon? Wieviel praktischer beurtheilt da der englische Arbeiter seine Lage und die Stellung der Industrie, die ihm das Brot schafft. Ja, verehrte Kölnerin, wer denkt denn von unsern Arbeitgebern, oder von unsern industriellen Vereinen auch nur im Entferntesten daran, mit den Delegirten der Streikenden oder der Arbeitervereine im Hotel zusammenzukommen und tagelang mit ihnen über diese Fragen zu verhandeln. Würden die Arbeiter nicht mit einem Hohngelächter begrüßt werden, wenn sie an die Arbeitgeber den Antrag richteten, mit ihnen Konferenzen über diese Fragen abzuhalten? Wenn die deutschen Arbeitgeber erst das sozialpolitische Verständniß ihrer englischen Kollegen besitzen werden, dann werden sie sich über die Einsicht ihrer Arbeiter sicher nicht mehr zu beklagen haben. Arbeiterfrage. Lohnbewegung. Die Textilarbeiter Krefelds befinden sich, wie die Elberfelder„Freie Presse“ hört, in einer Bewegung um Aufbesserung ihrer unzureichenden Löhne. Einige Firmen sollen eine Lohnerhöhung schon zugesagt haben. Zum Streik der Schneider in Berlin. In Potsdam fand am Sonntag Abend eine öffentliche SchneiderVersammlung statt, in der die Situation des Berliner Streiks dargelegt und eine Resolution angenommen wurde, wonach die Potsdamer Kollegen sich verpflichteten, keine Arbeit aus Berlin anzunehmen und sich eifrig an den Sammlungen zu betheiligen. Arbeitsniederlegung. Die Bildhauermeister Budapest's, die im Vorjahre ihren Gehülfen den Achtstundentag bewilligten, suchen den jetzigen flauen Geschäftsgang zu benutzen, um die Arbeitszeit wieder zu verlängern. In drei Gechäften haben deshalb die Gehülfen die Arbeit niedergelegt. Arbeitseinstellung. Die Arbeiter der Zechen SudQuaregnon, St. Felice und Fief de Lambrechies legten in einer Zahl von 800 die Arbeit nieder. Sie verlangen Lohnerhöhung. Lokale Nachrichten. Düsseldorf, 30. März. [Personalien.] Die Herren Oberlehrer Dr. Cremans, Houben, Dr. Vering, Evers, Dr. Bone, Sieniawski und Krah vom hiesigen Königlichen Gymnasium haben den Titel Professor erhalten.— Dem Amtsrichter Dr. Becker hierselbst ist der Charakter als Amtsgerichtsrath verliehen worden.— Gerichtsschreiber Schmidt I beim hiesigen Landgericht ist in den Ruhestand getreten, Gerichtsassistent Schumacher hierselbst ist zum Gerichtsschreiber ernannt worden.— Versetzt sind: Postinspektor Rogetzky von Düsseldorf nach Posen, kommissar. Postinspektor Heitmüller von Oldenburg(Großh.) nach Düsseldorf; Telegraphenamtskassirer Schmoll von Düsseldorf nach Potsdam; die Ober=Postdirektionssekretäre Gesing von Köln nach Düsseldorf, Henselmann von Düsseldorf nach Frankfurt(Main), Wiener von Düsseldorf nach Halle; die Postsekretäre Fehlauer von Düsseldorf nach Magdeburg, Goudefroy von Düsseldorf nach Kassel, Kenter von Düsseldorf nach Köln, Naether von Berlin nach Düsseldorf, Noteboom von Oldenburg(Großh.) nach Düsseldorf; der Postassistent Koch von Düsseldorf nach Carlshafen. [Vom Gewerbegericht.] Die Sitzungen des Königlichen Gewerbegerichts finden vom 5. April ab im Justizgebäude, Zimmer 36, statt. Die Vergleichskammersitzungen werden am Freitag, die Gerichtssitzungen an den darauf folgenden Mittwoch=Nachmittagen abgehalten. Die Sitzungen beginnen um 4 Uhr Nachmittags nach mitteleuropäischer Zeit. [Zur Einführung der M. E. Z.] Die von der Stadt zu unterhaltenden öffentlichen Uhren werden am 31. d. Mts., Nachmittags in der Zeit von 4 bis 7 Uhr nach der mitteleuropäischen Zeit regulirt werden. Es ist vom 1. April c. an nicht mehr statthaft, daß auf den öffentlichen Uhren eine andere Zeit angegeben wird.— Durch Verfügung des Regierungspräsidenten an die Landräthe, Oberbürgermeister, Kreisbau= und Wasserbau=Inspektoren, Kreisphysiker, Kreis=Schulinspektoren, Gewerbe=Inspektoren 2c. ist angeordnet worden, daß vom 1. April ab alle den betreffenden Behörden unterstehenden Uhren nach der neuen Zeit eingestellt werden. Nach einer Amtsblatt=Bekanntmachung ist auch für die in den bestehenden Gesetzen und Polizei=Verordnungen enthaltenen Angaben der Tageszeitungen die gesetzliche Einheitszeit maßgebend, so daß im Regierungsbezirk Düsseldorf diese Tageszeiten um etwa eine halbe Stunde verschoben werden. [Die Reichsbank] erhöhte heure ihren Privatdiskont von 2½ auf 23 pCt. [Lotterie.] Die Ziehung der 4. Klasse 188 Königlich preußischer Klassenlotterie wird vom 6. bis 27. Mai stattfinden. Die Erneuerung der Loose zu dieser Klasse mutz bis zum 2. Mai erfolgen. [Die Schifffahrt auf dem Rhein] hat während der Monate Dezember v. J. wegen Eisgefahr eine langdauernde Unterbrechung erleiden müssen; das Wasser fiel während dieser Zeit auf einen ungemein niedrigen Stand, nämlich auf+ 0,08 Meter Kölner Pegel, um im Laufe des Monats Februar auf 6,77 Meter und nach eingetretenem Fallen nochmals bis auf 6,30 Meter zu wachsen. Die Kölner Winterhäfen waren von 21 Dampfbooten, 74 Schleppkähnen und Segelschiffen und 18 andern Fahrzeugen belegt, außerdem fand eine größere Anzahl von Schiffen vor der Einfahrt zum Rheinauhafen während des Eisganges Schutz. Es kamen an zu Berg: 152 Dampfboote, 87 Schleppkähne und 53 Segelschiffe mit insgesammt 35,774,424 Kilogramm gegen 54,575,000 Kilogramm im Vorjahre. Darunter waren von London 10 Boote mit 2,230,454 Kilogramm, von Bremen und Hamburg 4 Boote mit 417,373 Kilogramm, von Stettin und Danzig 2 Boote mit 191,382 Kilogramm. Es kamen an zu Thal: 258 Dampfboote, 23 Schleppkähne und 127 Segelschiffe mit insgesammt 20,137,979 Kilogramm gegen 18,799,000 Kilogramm im Vorjahre. [Bei streitigen Fragen aus dem Miethsrechte, welche an der Quartalswende mitunter zwischen Hauswirth und Miether entstehen, handelt es sich im Großen und Ganzen immer nur um dieselben wenigen Punkte. Nach den Auseinandersetzungen eines Juristen giebt der„Bau“ über die hauptsächlichsten Streitfragen folgende Auskunft: Miethsverträge soll der Hauswirth nur mit dem Hausvorstande, dem Manne, abschließen, mit einer Frau nur dann, wenn dieselbe Wittwe oder geschieden ist. Wenn eine Frau eine Wohnung miethet und der Mann mit einzieht, so ist derselbe verpflichtet für den Miethsvertrag. Handelsfrauen können ihre Geschäftsräumlichkeiten selbstständig miethen, die Wohnung muß aber der Mann mit miethen. Bei Monat= oder Wochenmiethung ist der Tag der Miethung geltend, dagegen ist bei vierteloder halbjährlicher Miethung der nächste 1. Januar, 1. April, 1. Juli, 1. Oktober maßgebend. Zu kündigen ist dem Hausvorstande, nicht der Frau, die Kündigung muß bis 12 Uhr Nachts gültig angenommen werden. Die Kündigung kann an jedem beliebigen Orte stattfinden, muß aber stets ganz klar und deutlich ausgesprochen sein. Was die Reparaturen anbetrifft, so hat der Vermiether nur die Pflicht, die betreffende Wohnung in wohnlichem Zustande zu erhalten, im Uebrigen hat der Vermiether Reparaturen nur zu veranlassen, wenn den Miether für den entstandenen Schaden kein Verschulden trifft, oder außergewöhnlicher Schaden vorliegt. Wenn z. B. von einem Dritten eine Fensterscheibe eingeworfen wird, so hat der Vermiether für die Reparatur zu sorgen. Das Zurückbehaltungsrecht der Hauswirthe erstreckt sich auf alle Gegenstände, welche in der Wohnung vorhanden und nicht als unentbehrlich zu bezeichnen sind. [Zur Warnung.] Unter der Aufschrift:„Lunge und Hals“ wird, wie der Berliner Polizeipräsident bekannt macht, neuerdings in Zeitungen vielfach ein früher unter dem Namen „Homerianathee“ feilgehaltener Brustthee als Heilmittel gegen Brust= und Halskrankheiten von einem Agenten Ernst Weidemann in Liebenburg am Harz angepriesen und in Päckchen von 60 Gramm Inhalt— bei einem reellen Werthe von 5 bis 6 Pfennigen— zum Preise von 1 Mark verkauft. Das Mittel besteht nach sachverständiger Untersuchung aus einfachem Vogelknöterich. Eine spezifische Heilwirkung hat das genannte Kraut nicht. [Selbstmord.] Auf dem Friedhof am Tannenwäldchen hat sich gestern ein Mann erhängt. Die Leiche wurde gegen Mittag aufgefunden. Ueber die Persönlichkeit des Selbstmörders war Zuverlässiges noch nicht in Erfahrung zu bringen. [Der Springbrunnen am Kirchplatz) ist jetzt fertig gestellt. In dem großen Bassin ist eine hübsche Grotte, mit allerhand Wasser= und Schlingpflanzen versehen, errichtet worden, welche sich viel geschmackvoller präsentirt, als der verunglückte Riesenbrunnen. Morgen werden zum ersten Mal in diesem Jahre die Zierbrunnen ihre„erfrischende" Thätigkeit beginnen. [Ein Logisschwindler] hat dieser Tage in der Friedrichsstadt einen Diebstahl ausgeführt. Er hatte sich in einer Familie, welche durch Vermiethen möblirter Zimmer ihre Einnahmen zu vermehren sucht, als Beamter vorgestellt und ein Zimmer gemiether. Am andern Tage war der Schwindler verschwunden, er hatte eine werthvolle Uhr, welche er entdeckt hatte, gestohlen. [Brandstiftung.] Der gestern gemeldete Brand eines Lagerschuppens am Rheinwerft in der Neustadt ist absichtlich angelegt worden. Der Brandstifter, ein schon vielfach bestrafter Mensch, hat sich der Ponzei freiwillig gestellt. Der Schuppen diente in letzter Zeit allerlei Gesindel zum nächtlichen Aufenthalt. Düsseldorf, 30. März.[Strafkammer=Sitzung.] Tagelöhner Balthasar L. hatte sich auf dem Bahnhofe Neuß wiederholt des Kohlendiebstahls schuldig gemacht. Der sich im strafschärfenden Rückfall befindliche Dieb wurde zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt.— Händler Hermann G. und dessen Bruder L. waren angeklagt, unter Vorspiegelung falscher Thatsachen sich größere Posten Cigarren verschafft und solche später, weil sie völlig insolvent waren, nicht bezahlt zu haben. Die Verhandlung gegen den Louis G., der durch Krankheit am heutigen Erscheinen verhindert war, wurde auf unbestimmte Zeit vertagt, Hermann G. erhielt unter Annahme mildernder Umstände wegen Betrugs 1 Woche Gefängniß.— Fabrikarbeiter Wilhelm B. aus Hähn bei M.=Gladbach hatte im August vor. Is. einen Zettel angefertigt und in demselben die Unterschrift seines Bruders gefälscht. Auf diesen gefälschten Schein hin verschaffte er sich alsdann bei einem Kleiderhändler einen Anzug. Wegen Urkundenfälschung und Betrug wurde dem Angeklagten 1 Woche Gefängniß zu Theil.— Am Abend des 24. Oktober vor. Is. überfuhr auf der Chaussee zwischen Neuß und Weckhoven der Kutscher Karl R., den Gärtner Jakob Nau, so daß dieser nicht unerheblich verletzt wurde. Dieserhalb der fahrlässigen Körperverletzung angeschuldigt, stand R. heute vor den Schranken des Gerichts. Da die Beweisaufnahme seine Schuld zweifellos feststellte, wurde er zu 30 M. Geldstrafe ev. 6 Tagen Gefängniß verurtheilt.— Tagelöhner Joseph St. und Tagelöhner Karl H., beide aus M.=Gladbach, hatten am 12. Juni v. Is. in Neuwerk den Schreiner Joseph Sieben mittels eines gefährlichen Werkzeuges(eines geschlossenen Taschenmessers) mißhandelt und sich am 7. Februar d. Is. in Bettrath des Hausfriedensbruches und der Sachbeschädigung (Demolirung von Hausthür und Fensterscheiben) schuldig gemacht. Das Gericht erkannte gegen St. auf eine Gefängnißstrafe von 6 Monaten, gegen H. auf eine solche von 6 Wochen.— Der Monteur Wilhelm W. aus Hilden hatte sich im September=Oktober unter dem Namen„Freiherr von Erdmann“ in verschiedenen Ortschaften der Umgegend einlogirt und war dann regelmäßig nach einigen Tagen wieder verschwunden. Auch hatte er in Holthausen ein Paar Zugstiefel gestohlen. Der Angeklagte wurde, weil beim Betruge strafschärfender Rückfall vorlag, zuzüglich einer schon zu verbüßenden Strafe von 10 Monaten zu einer Gesammtgefängnißstrafe von 18 Monaten verurtheilt. Vermischte Nachrichten. Ein schreckliches Unglück hat sich am Dinstag auf den Rheinischen Stahlwerken in Ruhrort ereignet. Sechs von der„Gutehoffnungshütte“ in Sterkrade entsandte Montirungsarbeiter waren an dem neuen, noch im Bau befindlichen Hochofen III beschäftigt, als plötzlich der Abzugskanal für Schlacken, die sogenannte Form, des benachbarten im Betriebe befindlichen Hochofens II platzte. Die in der Nähe beschäftigten Arbeiter wurden im Augenblick von den hervorströmenden Flammen erfaßt und ihre Kleider in Brand gesetzt. Zwei derselben sollen, der„Rhein= u. RuhrZtg.“ zufolge, bereits ihren schrecklichen Verletzungen erlegen, für zwei andere, ebenfalls stark verletzte, jedoch noch Hoffnung auf Erhaltung ihres Lebens vorhanden sein. Der Monteur bezw. Vorarbeiter hat starke Brandwunden an den Händen davongetragen, wogegen es einem jungen Mann von hier, der als Nietenwärmer beschäftigt war, gelungen ist, durch schnelles Davonlaufen von der Unglücksstätte sich zu retten. Eine 26stündige Rede. Die längste Rede, die vielleicht je gehalten, war die, welche die Mitglieder der gesetzgebenden Versammlung von BritischColumbien anzuhören gezwungen waren. Eine Vorlage, welche beantragte, sehr viele Ansiedler ihres Landbesitzes zu berauben, war in Berathung zu ziehen. Dieselbe kam am Vorabend des Schlusses der Session zur Debatte. Falls der Antrag nicht vor der Mittagsstunde an einem gewissen Tage zum Gesetz erhoben war, so konnte keine Konfiskation des Landes stattfinden. Das Parlamentsmitglied De Cosmos erhielt das Wort am Tage vor dem Schlusse der Session. Er fing um 10 Uhr Abends gegen die Vorlage zu sprechen an. Seine Freunde glaubten, er würde um 2 Uhr geendet haben und eine Abstimmung über dieselbe würde dann stattfinden. Es wurde ein Uhr und der Redner hatte kaum den Gegenstand berührt. Es schlug 2 Uhr— und er sagte„zweitens“. Um 3 Uhr zog er ein Bündel Papiere aus seiner Rocktasche und schickte sich an, dieselben zu verlesen. Die Majorität der Mitglieder fing nun an zu ahnen, daß er bis zum nächsten Mittag sprechen werde, um der Vorlage den Garaus zu machen. Zuerst amüsirte sie der Gedanke, dann aber waren sie darüber aufgebracht. Sie versuchten den Redner zu unterbrechen; diese Unterbrechungen jedoch gaben ihm Gelegenheit, Abschweifungen zu machen und Zeit zu gewinnen. Dann versuchten sie ihn niederzuschreien— Alles vergeblich und zuletzt beschlossen sie, sich dem Unvermeidlichen zu fügen. Keine Vertagung über die Mittagsstunde wurde erlaubt: der Redner konnte seine Lippen nur mit Wasser anfeuchten. Der Abend kam heran: das Gas wurde angesteckt. Das Morgenlicht dämmerte und der Redner war noch nicht erschöpft. Er fuhr fort bis zur Mittagsstunde zu sprechen. Die Stimme des Redners, die zuerst klar und deutlich war, konnte nur leise wispern; seine Augen waren fast ganz geschlossen; sie waren geschwollen und mit Blut unterlaufen. Die Beine zitterten ihm; die Lippen waren schwarz und aufgesprungen und bluteten. De Cosmos hatte 26 Stunden lang gesprochen und das Land, das konfiszirt werden sollte blieb im Besitze der Pflanzer. Kleine Mittheilungen. In Dietkirchen bei Neumarkt in Bayern wurde ider verflossenen Nacht bei dem Lehrer Brunner ein Einbruchsdiebstahl verübt und die Lehrerin, deren zwei Kinder und du Magd ermordet.— In Neuhaus bei Passau ist bei der Ueberfahrt über den Inn ein Kahn mit 7 Personen umgekippt. Fünf Personen ertranken.— Wie nach Wien berichtet wird, erhielt der Sanitätsrath in Konstantinopel Nachrichten über pestverdächtige Fälle in Tripolis, das in jüngster Zeit von einer ernsten Hungersnoth heimgesucht wird.— Zwischen Dendremonde und Brüssel wurde gestern Nachmittag bei Jette ein Bahnwärter, bei Opwyck ein Bauer vom Zuge zermalmt.— Ein reicher Getreidehändler Namens Ruprecht u Alzenau(Kreis Brieg) ist ermordet worden, anscheinend aus Rache.— Aus Nahrungssorgen ermordeten in Schönar (Katzbach) der Schmiedemeister Geisler und seine Frau ihre vierjährige Tochter und versuchten sich alsdann durch Karbolsäure zu vergiften.— In der galizischen Grenzstadt Auschwiz (Öswieczym) traf plötzlich der Krakauer Ober=Steuerinspektor mit 13 Kommissaren, 80 Finanzbeamten und 40 Gendarmer ein, um nach geschmuggelten Waaren zu forschen. Bei verschiedenen Kaufleuten wurden für 40,000 Gulden Waaren in Beschlag genommen, zwei Kaufleute wurden verhaftet, zwei Geschäfte geschlossen.— In Freienohl sind 12 Häuser abgebrannt, sie sind nur theilweise versichert.— Am Rheinthor in Mainz wurde heute in einem Festungsgraben eine noch unbekannte männliche Leiche gelandet.— Das bedeutendste Etablissement Nordböhmens, die Vigognespinnerei von Johann Möse in Ruppertsdorf ist gänzlich abgebrannt. Der Schaden ist sehr groß.— In Galizien ist wieder die Cholerg aufgetreten. In Zalucz starben drei Ortsarme an dieser Krankheit, die aus Podolien eingeschleppt wurde. Düffeldorf den 30. März Vorm. 8 Uhr. Wind: S.=O.— Luftwärme:+ 3.— Barometer: 28—2, Wasserstand des Rheines: 2,28, gef. 0,08. Voraussichtliches Wetter am 31. März: Meist heiter, stellenweise neblig, Nachtfrost, Reif, am Tage mäßig warm. Handels- u. Börsen-Nachrichten, Neuß, 29. März. Winterweizen, kleiner, M 16,00 Weizen, Ia. englische Sorten 15,60 M., IIa. 15,00 M., Landroggen, 1. Qual. M. 13,60, 2. Qualitát M. 12,60, Wintergerste M.—, Sommergerste M.—, Hafer M. 15,09, Raps, 1. Qual. M.—.—, 2. Qual. M.—,—, Aveel(Rübsen) M.—,—, Kartoffeln M. 4,—, Heu M. 57,—, Weizenstroh M. 21,—, Roggenstroh M. 23,—(je per 500 Kilo). Rüböl per 100 Kilo in Partien von 100 Ctrn. M. 55,00, Rüböl per 100 Kilo, faßweise M. 56,50 Gereinigt. Oel per 100 Kil3.— M. höher als Rüböl. Preßkuchen per 1000 Kilo M. 116,—. Weizen=Vorschuß 00 per 100 Kilo M.—.—. Kleien per 50 Kilo M. 5.00. Essen, 28. März. Viehmarkt. Aufgetrieben: 736 Stück Großvieh, 73 Bautzen resp. Bullen, 597 Schweine, 103 Kälber, 71 Schafe. Handel langsam. Großvieh 1. Qualität M. 56—58, 2. 50—54, 3. 40—46, Bautzen bezw. Bullen M. 46—50, Schweine 54—60 M., Schafe 55—60 M. die 50 Kil. Schlachtgewicht, Kälber M. 30—39 die 50 KilLebendgewicht. Dinslaken, 28. März. Viehmarkt. Aufgetrieben 1450 tragende und frischmilchende Kühe sowie Rinder. Etwa 490 Stück waren bereits auf dem Vormarkt verkauft. Handel schleppend. Am Schweinemarkt betrug die Zufuhr 630 Stück. Saugschweine, 4—8 Wochen alt, M. 3,50—4,00 die Alterswoche, Faselschweine, 14—20 Wochen alt, M. 36—42 das Stück. Fette Schweine M. 54—57 die 50 Ko. Schlachtgewicht Handel schleppend. Nächster Markt Dinstag den 11. April. Vereins-Anzeiger. Freitag. „Allgemeiner Turnverein". Abends von 8—10 Uhr: Turnabend. Turnlokal: Städt. Realschule, Klosterstraße. „Düsseldorfer Turnverein“. Abends von 8—10 Uhr: Turnabend. Turnlokal: Städt. Turnhalle, Bleichstraße. „Evangel. Männer=Gesangverein. Abends 9 Uhr. Probe. Vereinslokal: Rest. Gierling, Friedrichsstraße. „Friedrichstädter Turnverein“. 8—10 Uhr: Turnstunde in der Turnhalle, Kirchfeldstraße. „Gabelsberger Stenographen=Verein". Abends ½9 Uhr: Uebungsabend. Vereinslokal: Rest. Becker, Schwanenmarkt. „Sermania", Turnverein. Abends von halb 9 bis halb 11 Uhr: Turnstunde. Turnlokal: Rest.„Zur Löwenburg“. „Golzheimer Männer=Gesangverein Liedertafe!“ Abends 9 Uhr: Probe. Vereinslokal:„Villa Golzheim“. „Grafenberger Turnverein". Abends: Turnstunde. Turnlokal: Rest. Oberdorf. „Lierenfelder Männer=Gesangverein“. Abends halb? Uhr: Probe. Vereinslokal: Rest. Pauli, Lierenfeld. „Männer=Gesangverein der Firma Ernst Schieß" Abends 9 Uhr: Probe. Vereinslokal: Rest. L. Figge. Kölnerstraße 45. „Oberbilker Turnverein". Abends von 8—10 Uhr: Turnabend. Turnlokal: Städt. Turnhalle, Höhenstraße. „Oberbilker Turnerschaft". Abends 8—10 Uhr: Turnabend. Turnlokal: Städtische Turnhalle, Hildenerstraße. Vereinslokal: Rest. F. Figge, Kölnerstraße. „Torwarts“, Radfahrer=Verein. Vereinsabend. Vereinslokal: Rest. Kaisersaal, Kasernenstraße. „Unkel Bräsig", plattdeutscher Leseverein. Vereinsabend im Kaisersaal, Kasernenstraße. Neuß.„Nobesia“, Roller'scher Stenographenverein, Abth. f. Praxis. Halb 9 Uhr: Uebungsabend. Vereinslokal: Rest. Hamacher, Markt. Hilden.„Dürnverein.“ Turnabend. Rest. Albert Krey —„Surneround“. Turnabend. Rest. August Frisch. —„Thalia", humoristischer Verein. Abends Probe. Rest. Fr. Viepenberg. ist die allgemein anerkannt billigste Bezugsquelle bbesserer 3105 19 Bergerstrasse 19 Herren- u. Knaben-Garderoben. Das 50jährige Bestehen der Firma beweist die strenge Reellität derselben. Bismarck- u. Charlottenstr.-Ecke, 2 Minuten vom Haupt-Bahnhof. Feine Weine, diverse Liqueure, Punsch, Kaffee, Chocolade, Thee etc. Täglich frisches Kaffee-, Thee- und DessertGebäck in grösster Auswahl. 2798 W. Scholl. volständige Betten, Garnituren, Sprungrahmen, Matratzen, liesere in nur guter, dauerhafter Arbeit. 2766 Schultaschen— Tornister billigst. Jakob Greiss, Lindenstr. 70. Polsterer. Lindenstr. 70. Kartoffeln! Salzgurken! Empfehle die feinsten Sorten Kartoffeln, als: sächsische Biscuit, Eier, rothe Rauhschalen, Magnum bonum, prima Salatmölle in haltbarer Waare zur gefälligen Abnahme. 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Die Neu=Aufnahme schulpflichtiger Kinder in die Volks= und Privatschulen darf nach den desfallsigen Vorschriften nur einmal jährlich und zwar im Frühjahr stattfinden. Es wird dies den Betheiligten hiermit in Erinnerung gebracht. Gleichzeitig werden bezüglich der neuen Aufnahme für das mit dem 10. April d. Is. beginnende nächste Schuljahr folgende nähere Bestimmungen getroffen: 1. Die Anmeldung neuer Schüler muß Montag, den 10. April d. J., Vormittags 8 Uhr, bei dem Hauptlehrer der betreffenden Bezirksschule durch die Eltern oder deren Stellvertreter erfolgen; dabei ist der Impfschein des betreffenden Kindes vorzulegen. 2. Kann ein Kind bei Beginn des laufenden Schuljahres die Schule noch nicht besuchen, sei es a) wegen körperlicher oder geistiger mangelhafter Entwickelung oder Gebrechen, oder b) aus anderen zureichenden Gründen, so haben die Eltern oder deren Stellvertreter seine Dispensation vom Schulbesuche mit Angabe und gehörigem Nachweis der Gründe, erforderlichen Falls durch ärztliches Attest nachzusuchen. 3. Falls für einzelne Kinder, welche bis zum 30. April ds. Is. das 6. Lebensjahr zurücklegen und eine höhere Schule nicht besuchen werden, eine Schulbesuchs=Aufforderung nicht zugestellt sein sollte, so ist die Ausfertigung einer solchen bis spätestens den 24. März auf dem Schulbüreau(altes) Rathhaus Stube 26 mündlich zu beantragen. 4. Solche Kinder, welche in der Zeit vom 1. Mai bis zum 30. September ds. Is. das 6. Lebensjahr vollenden, können auf Antrag der Eltern, welcher bis spätestens den 24. k. Mts. auf dem Schulbüreau(altes) Rathhaus Stube 26, mündlich zu stellen ist, schon bei der jetzigen Neuaufnahme eingeschult werden. Düsseldorf, den 15. Februar 1893. Der Oberbürgermeister. I. A.: Der Stadtschulinspektor: Keßler. Nächste Ziehung schon am 13. und 14. April 375,000 M. Marienburger Geldlotterie per Loos 3 Mark. 90,000 M. Bekanntmachung. Es wird hierdurch, in Ausführung des Reichs=Gesetzes, betr. die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung vom 12. März d. I., bekannt gemacht, daß die von der Stadt zu unterhaltenden öffentlichen Uhren am 31. d. Mts., Nachmittags in der Zeit von 4—7 Uhr nach mitteleuropäischen Zeit regulirt werden. Es ist vom 1. April c. an nicht mehr statthaft auf den öffentlichen Uhren eine andere Zeit anzugeben. Düsseldorf, den 27. März 1893. Die Polizei=Verwaltung. Der Oberbürgermeister Lindemann. Schön möbl. Zimmer, Fenster Straßenfront, an 1 oder 2 Herren sofort zu vermiethen. Grafenbergerstraße 23, 3097 2. Etage. 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März: Geschlossen. Samstag den 1. April 1893. Letztes Gastspiel der K. K. Hofburgschauspielerin Margarethe Kramm aus Wien. Das Käthchen von Heilbronn. Historisches Ritterschauspiel in 5 Aufzügen von Heinrich von Kleist. Regie: Direktor Eugen Staegemann. Käthchen————— Margarethe Kramm als Gast. Anfang 7 Uhr. Opern=Preise. Ende gegen 10 Uhr. Vom eigenen Fang offerirt: Lebende Karpfen, lebende Schleien, lebende Aale, lebenden Hecht, lebenden Barsch, lebenden Bresem, prachtvolle Rheinsalme, 3100 Maisisch, täglich frisch und in Gelee, sodann prachtvollen Östender Steinbutt und Seezungen, frischen Flußzander, frischen Norderneyer Cabliau und Schellfisch, füßen Nordlaberdan, gew. Stockfisch und Tittlinge, echt süße Bratbückinge, die Fischhandlung Disch, 64 Klosterstraße. Telephon 494. Klosterstraße 64. J. SilberpfennigN. Inh. B. Albu Schadow- und Blumonstr. Ecke O. 8 I. u.II. Etage No. 8 Herren- und DamenConfection Central=Schuh=Lager von Hunsrücken 8, M. 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Unter den Postbeamten in Dresden, vornehmlich unter den Assistenten, wird, wie der„B. Volksztg.“ mitgetheilt wird, der Versuch gemacht, nach berühmten Mustern einen Entrüstungsrummel in Szene zu setzen. Es soll denjenigen Abgeordneten, welche bei der zweiten Lesung des Postetats sich mit der traurigen Lage des mittleren und unteren PostbeamtenPersonals beschäftigt und aus Gründen der Menschlichkeit wie der Staatsraison für eine finanzielle und soziale Besserstellung dieser Beamten plaidirt haben, aus dem Kreise der betheiligten Beamten selbst ein Tadelsvotum applizirt werden; Herr von Stephan aber, der wohlwollende Chef der Postbeamten=Armee, soll durch ein„glänzendes“ Vertrauensvotum über den Verlauf der Etatsberathung liebevoll getröstet werden. Das denkwürdige Schriftstück, auf Grund dessen das postalische„Plebiscit der Zufriedenen“ durchgeführt werden soll, hat folgenden Wortlaut: „Erstaunt und entrüstet über die Angriffe, welchen die Reichspost= und Telegraphen=Verwaltung von Seiten verschiedener Reichstagsabgeordneten, bei der diesjährigen Etatsberathung ausgesetzt gewesen ist, erklären die Unterzeichneten, daß ihnen von einer Unzufriedenheit oder Mißstimmung in den Kreisen der Post= und TelegraphenAssistenten und Ober=Assistenten nichts bekannt ist, daß dieselben im Gegentheil durch die namhaften Aufbesserungen der letzten Jahre und besonders bei einem Vergleich der pekuniären Lage derselben Beamtenkategorien anderer Verwaltungen zufrieden sein können, es im Allgemeinen(!) auch sind und im Vertrauen auf die fernere Fürsorge ihrer Verwaltung ruhig der Zukunft entgegensehen. Die Unterzeichneten fühlen sich durch die Auslassungen der betreffenden Herren Abgeordneten umsomehr in ihrem Standesbewußtsein gekränkt, als in Folge jener Angriffe der Stand der Assistenten in den Augen der Laien eine durch die Verhältnisse in keiner Weise gerechtfertigte Herabsetzung erfahren mußte. Hierzu wird ausdrücklich bemerkt, daß diese Kundgebung aus eigener Initiative ohne irgend welche Beeinflussung der vorgesetzten Behörde entsprungen ist.“ Was es mit der zuletzt ausgesprochenen Versicherung auf sich hat, zeigt die uns gewordene Mittheilung, daß bei der Verbreitung der„Kundgebung“ erklärt wird, die Ober=Postdirektion„wünsche" möglichst zahlreiche Unterschriften! Man kann sich also vorstellen, mit welch freudiger„Freiwilligkeit“ und aus wie enthusiastischer„Initiative“ die„gewünschten“ Unterschriften von Denen vollzogen werden, die der Versicherung Glauben schenken, daß die Ober=Postdirektion sich thatsächlich ein Verdienst um den möglichst glänzenden Ausfall des Stephan=Plebiszits erwerben wolle. Von wem dieser Entrüstungsrummel eingefädelt worden ist, entzieht sich unserer Kenntniß. Die Unterschriften sollen an die Sächsische Bank in Dresden abgegeben werden. Präsident des Verwaltungsraths dieser Bank ist der konservative Abgeordnete Hultzsch. Es ist daher nicht ausgeschlossen, daß die Entrüstungs=Adresse ein Unternehmen der deutsch konservativen Fraktion des Reichstages ist, welche dem dort als Der Fall Kriminal=Roman aus der neuesten Zeit von Karl Matthias. (Nachdruck verboten.) (7. Fortsetzung.) „Na, ich will sehen, was ich thun kann", nickte der Diener.„Ich glaube nur, Herr Bruck wird sich nicht abweisen lassen, er sieht ganz verstört aus!" Der Diener eilte hinaus. Dicht an der Thür traf er auf Bruck, dem schon diese Spanne Verzögerung zu lang erschienen war. Er hatte sich nicht einmal Zeit gelassen, den Ueberrock abzulegen und wollte nun ohne Weiteres in den Salon dringen. „Um alles in der Welt, Herr Bruck, bleiben Sie!“ bat Joseph.„Die Gnädige ist schwerkrank, augenblicklich bewußtlos,— ich muß zum Doktor laufen!“ „Krank? Sie ist krank? Was ist geschehen?" rief der Maler entsetzt. „Ich weiß nicht, es ist so plötzlich gekommen, ganz unerwartet, die gnädige Frau liegt wie todt!“ „Und dann soll ich fern bleiben!“ rief Bruck in wirklicher Herzensangst.„Machen Sie Platz, alter Mensch, ich lasse mich nicht abweisen!" Und er schob den Diener bei Seite und stürmte in den Salon. „Alter Mensch!“ sprach Joseph beleidigt hinter ihm her. „Das verbitte ich mir! Wenn Sie so alt sein werden wie ich, werden Sie auch nicht jünger sein!" Stolz über diesen philosophischen Gedanken, ging er hierauf seinem Auftrag nach und begab sich zum Sanitätsrath Adelung, dem Hausarzt. Der Pelzrock war von Bruck's Schultern geglitten und b an der Thür liegen; so trat er näher, aber sein Fuß te beit Anblick Adele's, die wie leblos dalag. Die überinten Nerden versagten plötzlich ihren Dienst; er fühlte, seine Füße unter ihm schwankten, und er mußte seine ze Kraft zusammennehmen, um bis zu der Ohnmächtigen zu können; dort aber brach er kraftlos auf die Knie ser. „Adele!“ rief er mit angstvoll flehender Stimme, die ganz gewöhnliche Schärfe eingebüßt hatte.„Mein Gott, sie 3 Alles! Wer hat ihr die Unglücksnachricht gebracht: Marianne fuhr erschreckt zusammen. Es war also die Die Frau des Faktors Rheinsberg brachte die NachDie Frau des Faktors Rheinsberg?" wiederholte der er.„Woher hat sie es erfahren und wie kommt sie dazu? still, die Herrin regt sich. Der Puls schlägt wieder ell kaltes Wasser, oder noch besser Senfspiritus! Freitag den 31. Mä Jagdfreund sehr beliebten Herrn von Stephan möglicherweise für die bei der Etatsberathung erlittene„Unbill“ durch ein von zufriedenen Postassistenten beschriebenes Blatt Papier eine herzstärkende Genugthuung verschaffen will. Es kann aber auch sein, daß die Bank des sächsischen KommerzienrathsAbgeordneten lediglich die gefällige Vermittlerin der ungenannten Unbekannten ist, die das famose Schriftstück ersonnen haben, um einen Mann(Herrn von Stephan) zu erfreuen. Wer es aber auch sein mag, der diese Sammlung von Vertrauensvoten ausgeheckt hat,— er verdient die denkbar schärfste öffentliche Rüge. Für eine der„freiwilligen" postalischen Sammlungen 10, 20 oder 50 Pfennige oder eine Mark und darüber zu opfern, das bringen wohl Tausende von Postbeamten fertig, um„Mißverständnissen“ oder etwaigen Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen, selbst, wenn es ihnen herzlich schwer wird, die geheischten Beiträge zu entbehren; aber von dem Beamten eine Unterschrift zu verlangen, mit der er unter Umständen seine bessere Ueberzeugung opfert, eine Lüge ausspricht, sich als Heuchler bekennt, das ist eine Zumuthung so schlimmer, so verwerflicher Art, daß sie als der Gipfel alles Dessen erscheinen muß, was auf diesem Gebiete je erhört worden ist. Und wie schwer es dem Einzelnen wird, die„Kundgebung" zu Gunsten seines höchsten Vorgesetzten, auch wenn er mit ihrem Inhalt nicht einverstanden ist, nicht zu unterzeichnen, kann man sich denken. Nicht anders, als wenn ihm eine Pistole auf die Brust gesetzt wird, kann auf ihn die Vorlegung eines derartigen Schriftstücks wirken. Dies des Näheren auszuführen, wäre Raumverschwendung. Zur Ehre der entscheidenden Instanz der Postverwaltung wollen wir annehmen, nicht blos, daß ihr von dem Dresdener Entrüstungsrummel nichts bekannt ist, sondern auch, daß sie nach erhaltener Kenntniß von der Sache den ungeheuerlichen Versuch, gleichsam den Werth oder Unwerth des obersten ReichsPost=Chefs unter den Postbeamten durch schriftliche Abstimmung feststellen zu lassen, mit aller Entschiedenheit im Keime ersticken werde, ehe er über Dresden hinaus in anderen Bezirken den Nachahmungstrieb liebedienerischer Seelen reizen kann. Thäte die Postverwaltung das nicht, ließe sie es auf das Plebiszit ankommen, so wäre eine maßlose Verwirrung der Gemüther und sicherlich eine Erbitterung sondergleichen unter sämmtlichen Postbeamten die unausbleibliche Folge, ohne daß diese namenlose Aufwühlung der Leidenschaften irgend Jemandem etwas nützte; denn selbst Herr v. Stephan würde wissen, was er von einer in der geschilderten Art unter den obwaltenden Umständen zusammengebrachten„Vertrauenskundgebung" zu halten hätte. Sitzung der Stadtverordneten vom 28. März. Die gut besuchte Versammlung wurde nach 6 Uhr vom Oberbürgermeister Herrn Lindemann eröffnet. Zur Tagesordnung übergehend, ertheilte er zunächst Herrn Beigeordneten Marx das Wort zu dem ersten Punkt der Tagesordnung: 1. Genehmigung der Pläne zu den in dem neuen Hafen zu errichtenden Hochbauten und Bewilligung der anschlagsmäßigen Kosten mit 834,600 Mark. Es sollen errichtet werden: ein Niederlage= Gebäude, Verwaltungs=Gebäude, RevisionsGebäude, Eisenbahndienst=Gebäude, ein Lokomotivschuppen, ein Wellblech=Schuppen und ein Abort=Gebäude. Das Niederlage=Gebäude soll laut einem früheren StadtverordnetenBeschluß hervorragend architektonische Formen erhalten; diesem Beschlusse entsprechend war zur Erlangung von Entwürfen eine Konkurrenz ausgeschrieben worden. Von den Preisrichtern war der Entwurf des Architekten Hecker hierselbst zur Ausführung empfohlen worden. Der Entwurf war als farbige Skizze im Rathhaussaale ausgestellt. Soweit wir aus der Marianne schwankte einen Augenblick, ob sie den Maler allein lassen sollte. Endlich entschloß sie sich kurz, selbst nach der Apotheke zu laufen, da Joseph, wie sie wußte, zum Arzt gegangen war. „Warum auch nicht?“ dachte sie.„Der gnädige Herr kann sie ja nicht mehr überraschen. Die Umwälzungen fangen schon an.“ Hurtig verließ sie das Zimmer, indessen Bruck die Öhnmächtige mit klopfendem Herzen betrachtete. Zu seiner Freude bemerkte er, daß ihr das Bewußtsein allmählich zurückkehte. In einer Karaffe stand Wasser. Er kühlte ihr damit Stirn, Schläfe und Pulse. „Erwache, Geliebte, erwache zu neuem Leben!“ flüsterte er ihr dabei in's Ohr.„Komme zu Dir, ich bin bei Dir, ich, der Dich anbetet!“ Die Daliegende begann leise zu athmen; sein Hauch vermischte sich mit dem ihrigen. Die Wärme seines glühenden Antlitzes schien auf das ihrige überzuströmen. Eine leichte Röthe kehrte in ihre Wangen zurück, aber noch blieben ihre Augen geschlossen, noch schlummerte in ihr das bewußte Leben, indessen die blutleeren Lippen sich krampfhaft fest aufeinander schlossen. Bruck wagte es, einen Kuß auf sie drücken. Die Bewußtlose gab kein Zeichen von sich, das sie ihn gefühlt habe. Aber der Mund begann sich zu röthen, zu bewegen, als flüstere er unvernehmbare Worte. Der Maler athmete tief auf, ein leises„Gott sei Dank!“ drängte sich über seine Lippen. Abermals beugte er sich über sie, um sie zum Leben wachzuküssen. In diesem Moment schlug Adele die Augen auf. Mit Schaudern erkannte sie das Gesicht, welches sich über sie beugte, und ihre Arme hoben sich und stießen den Maler zurück, so heftig, so plötzlich, mit so elementarer Kraft, daß er zurücktaumelte. „Mörder!“ hauchte sie kaum vernehmbar.„Fort von mir, Meuchelmörder!“ Wieder schlossen sich die Lider. Die Röthe schwand von ihrem Gesicht, der Athem stockte ihr. Eine Ohnmacht hatte sich abermals ihrer bemächtigt, eine todtähnliche tiefe Öhnmacht. Bruck taumelte zurück. „Weh' mir, sie glaubt— sie kann glauben——— sie denkt daran in der Stunde dieses Wiedersehens!“ rief er, sich verzweifelt gegen die Stirn schlagend.„O, wehe mir,—— wehe mir!" Und wie vom bösen Gewissen in die Flucht gejagt, stürzte er an der eben zurückkehrenden Marianne vorüber zum Salon und aus dem Hause hinaus, vor welchem just der Sanitätsrath vorfuhr, welchen Joseph glücklicherweise zu Hause getroffen hatte. Des Arztes Ankunft ließ Marianne das sonderbare Entfernen Bruck's schnell vergessen Die Anordnungen des Sanitätsraths nahmen sie ganz und gar in Anspruch. Seinen Entfernung zu erkennen vermochten, wird das Gebäude in dieser Ausführung der Stadt zur Zierde gereichen. Der Referent beschränkte sich in seinem Vortrag auf die oben wiedergegebenen allgemeinen Angaben und verwies im Uebrigen auf die dem Kollegium vorliegenden Pläne und Zeichnungen, welche debattelos genehmigt wurden; in Konsequenz dieses Beschlusses wurden auch die zur Ausführung dieser genehmigten Pläne nöthigen Mittel im Betrage von 834,600 Mark bewilligt. 2. Anlage eines Wasserleitungsrohrs in Lierenfeld zur Fabrik von Oecking& Co. Die Ausführung dieser Arbeit erfordert einen Kostenaufwand von 9800 Mark, dessen Verausgabung über den Rahmen der Zuständigkeit der Gas= und Wasserwerks=Kommission hinausgeht. Da die Firma einen genügenden Wasserkonsum garantirt, so gaben die Stadtverordneten ihre Zustimmung zu der Vorlage. 3. Vertrag mit den Herren Zippmann& Furthmann und Erich Müller über die Offenlegung einer Verbindungsstraße zwischen der Ost= und der Charlottenstraße. Dieser Vertrag ist nach den in solchen Fällen üblichen Normen aufgestellt und fand die Zustimmung des Kollegiums. Das bezügliche Projekt ist von dem Geometer Herrn Kremer ausgearbeitet worden und hat schon früher die Genehmigung der Stadtverordneten erhalten. 4. Feststellung der Fluchtlinien: a) für den Mörsenbroicher Kommunalweg nach der Fahnenburg; b) für die verlängerte Erkratherstraße innerhalb der Ortschaft Lierenfeld. Die Fluchtlinien wurden nach den dem Kollegium vorliegenden Plänen festgestellt. 5. Theilweise Aenderung des mit der Kirchengemeinde Derendorf abgeschlossenen Vertrages betr. die zulässige Baufront für die an der Bismarckstraße auszuführenden Bauten. Diese Aenderung betraf folgende„hochwichtige" Angelegenheit: Als s. Zt. der Bebauungsplan für die Kaiser=Wilhelmstraße feügestellt wurde, schloß die obengenannte Kirchengemeinde mit der Stadt einen Vertrag, laut welchem die erstere sich verpflichtete, auf dem ihr gehörigen, zwischen Bismarck= und Kaiser=Wilhelmstraße belegenen Terrain nur Bauten von mindestens 10 Meter Frontlänge errichten zu lassen. Diese Vertragsbestimmung ist auch im Grundbuch eingetragen worden. Nun hat sich aber herausgestellt, daß das noch unbebaute Terrain eine Gesammtlänge von 29,84 Meter hat. Die Kirchengemeinde bittet nun, behufs Eintheilung dieses Terrains in drei Bauplätze, die Abänderung der oben angegebenen Bestimmung zi gestatten. Diese Erlaubniß wurde von den Stadtverordneten ertheilt. Mit welch' hochwichtigen Staatsaktionen unser Stadtparlament mitunter sich befassen muß! Zu einer Diskussion gab auch dieser Punkt keinen Anlaß. 6. Festnellung des Etats für die Fortbildungsschule für 1893-94. Der Etat weist mehrfache Aenderungen auf. Durch die erhöhte Schüler=Frequenz ist eine Vermehrung der Klassen und dementsprechend auch eine Erhöhung des Etats nöthig. Derselbe zeigt in Einnahme und Ausgabe die Summe von 28,500 Mark, 2946 Mark mehr als im Vorjahre. Der Etat wurde genehmigt in der Voraussetzung, daß der Staatszuschuß in der früheren Höhe gewährt werde. 7. Remuneration für einen an der Kunstgewerbeschule aushülfsweise beschäftigt gewesenen Zeichenlehrer. Diese Remuneration wurde dem Vorschlag der Verwaltung entsprechend auf 200 Mark bemessen. 8. Benennung verschiedener Straßen. Es handelt sich um 11 Straßen im sogen. äußeren Ring. Stadtv. Simonis glaubte zur Erleichterung des Orientirens empfehlen zu sollen, die Straßen als Ringe zu bezeichnen. Referent Beig. Feistel erwiderte, die Fachkommission habe sich mit dieser Form der Straßenbezeichnung befaßt, habe dieselbe aber als nicht empfehlenswerth verworfen. Stadtv. Fusbahn findet die Bemühungen gelang es zwar, die Öhnmächtige wieder zu sich zu bringen, jedoch nicht zu klarem Bewußtsein. Wenn dieser Zustand allein die Folge der erhaltenen Nachricht, des unerwarteten Endes ihres Gatten war, so mußte Adele ihren Mann sehr geliebt haben. Der Sanitätsrath schüttelte den Kopf. Seine früheren Beobachtungen stimmten schlecht dazu. Allgerechter, war vielleicht die Art seines Todes die Ursache ihrer so nachhaltigen Erschütterung? Hatte diese Art seines Todes ihr vielleicht alle Kraft und Selbstbeherrschung geraubt? Der alte Herr gab Marianne seine umfassenden Anordnungen und ging dann nachdenklich. Er konnte keine Klarheit in seine Gedanken bringen; er fühlte sich einem Räthsel gegenüber,— einem dunklen Räthsel. IV. Verrathen. Wie Katrine von dem Cario'schen Hause nach ihrer Wohnung gelangte, sie hätte es nimmer sagen können. Erschöpst sank sie, daheim angelangt, auf einen Sessel nieder, und an ihrer Seele glitten die Szenen vorüber, welche sich vor einigen Tagen in der Fabrik und in ihrer Behausung abgespielt hatten.— In dem Sortirraum, in welchem sie gerade allein beschäftigt gewesen, war Cario ganz unerwartet erschienen, hatte ihr in seiner gewohnten Liebenswürdigkeit allerlei Schmeicheleien gesagt und ihr schließlich, wie in früheren Tagen gar ost, einen Kuß gegeben. In diesem Moment war Peler erschienen, hatte in rasender Eifersucht den Fabrikherrn bei Seite gestoßen, und harte Worte waren zwischen beiden gefallen. Halb mit Gewalt fortgezogen, hatte Katrine mit ihrem Manne die Fabrik verlassen. In der Wohnung angekommen, stellte Rheinsberg sich mit dem Rücken gegen die Thür und seine Arme kreuzend, fuhr er sein Weib mit heiserer, wutherfüllter Stimme an: „Nun wirst Du mir erzählen, was sich früher zwischen Euch zugetragen hat!„Ich will Alles,— hörst Du?— Alles wissen! Wenn Du die Wahrheit sprichst, soll Dir nichts geschehen!“ Katrine brach in ein Schluchzen aus. Das Geständniß, welches ihr Mann von ihr verlangte, wurde ihr überaus schwer, aber ihr blieb nichts übrig, als guie Miene zum bösen Spiel zu machen. „Er hat mich hofirt, wie all die Anderen außer mir,“ stotterte sie hervor,„Du mußt ja wissen, wie das zugeht!“ „So, das muß ich wissen! knirschte Rheinsberg.„Weib,“ stürzte er auf sie zu und mit seinen eisenstarken Fingern umklammerte er ihre Handgelenke,„Weib,— weißt Du, was Du in meinen Augen bist?“ „Peter, Du hast versprochen, mir nichts zu thun, nun mußt Du es auch halten!“ stieß die Erschreckte aus, einen vergeblichen Versuch machend, sich seinen Händen zu entwinden. „Ich habe es versprochen und Du brauchst keine Furcht 1898. vom Stadtv. Simonis empfohlene Straßenbezeichnung als unpraktisch, weil wir einen inneren, äußeren und mittleren sog. Ring hätten. Die Bezeichnung der Straßen als Ringe werde die Orientirung also nicht erleichtern, sondern erschweren. Die 11 Straßen erhielten sodann die von der Verwaltung vorgeschlagenen Namen. 9. Vertrag mit den Krankenhäusern betr. Verpflegung der für Rechnung der Stadtgemeinde unterzubringenden Kranken. Bisher wurden à Person unter 10 Jahren pro Tag 1 Mark, á Person über 10 Jahre pro Tag 1 Mark 50 Pfg. als Verpflegungsgebühr bezahlt. Das Kollegium war damit einverstanden, daß diese Verpflegungssätze auch im Jahre 1893—94 gezahlt würden. Ferner wurde die Armenverwaltung ermächtigt, nach Ablauf des Etatsjahres 1893-94 unter denselben Bedingungen die Verträge auf weitere 3 Jahre selbstständig abzuschließen. 10. Verpachtung eines zum Hafengelände gehörigen Grundstücks,— sowie eines zum Armenfonds gehörenden Grundstücks. Das erstere wurde für eine jährliche Pacht von 75 M. dem Gärtner Wilhelm Burgartz überlassen. Das dem Armenfonds gehörende Grundstück, am Tannenwäldchen belegen, war in den letzten Jahren an die Militärverwaltung verpachtet, welche dasselbe als Exerzierplatz verwendete. Dieser Pachtvertrag läuft im Jahre 1895 ab. Die Armenverwaltung beantragt daher, der Militärverwaltung auf weitere 12 Jahre das Grundstück zu demselben Zweck zu verpachten. Dasselbe ist eine vollkommen werthlose Sandwüste. Stadtv. Hüllstrung meinte, daß das Grundstück voraussichtlich binnen Kurzem eine Werthsteigerung erfahre, zumal dasselbe an die Straße grenze; es empfehle sich also, die Dauer des Pachtvertrages nur kurz zu bemessen. Demgegenüber erklärte Dr. Bausch, daß von einer Werthsteigerung wohl nicht die Rede sein könne; überdies sei der an die Straße grenzende Theil des Grundstückes nicht in die Verpachtung einbegriffen, dieser Theil werde zwar auch vom Militär benutzt, aber zur Anpachtung desselben könne die Militärverwaltung nicht bewogen werden. Er empfehle daher, die Verpachtung auf weitere 12 Jahre auszusprechen, zumal die Pachtsumme von 312 Mark pro Jahr doch eine sehr annehmbare sei. Die Verpachtung auf eine weitere Dauer von 12 Jahren wurde genehmigt. 11. Uebertragung des Miethvertrages über das Haus Schadowstraße 87 an einen anderen Miether. Der jetzige Miether ist der Wirth Karl Rutge, welcher bittet, den Miethvertrag auf den Wirth Jakob Schulten unter denselben Bedingungen zu übertragen. Der Brauereidirektor Christian Höfel, welcher für den bisherigen Miether Rutge Bürgschaft geleistet, überträgt diese Bürgschaft auch auf den Wirth Schulten. Gegen diese Miethvertrag=Uebertragung hatte das Kollegium nichts zu erinnern. 12. Uebertragung des Miteigenthums an der Grenzmauer an der alten Gasanstalt an den Eigenthümer des Nachbargrundstücks. Für dieses Miteigenthumsrecht soll der Besitzer des Nachbargrundstückes die Summe von 1212.09 Mark erlegen. Die Stadtverordneten erklärten sich damit einverstanden. 13. Wahl eines Schiedsmanns für den 1. Bezirk und eines stellvertretenden Schiedsmanns für den 4. Bezirk. Die Wahl eines Schiedsmannes für den 1. Bezirk wurde vertagt, da eine geeignete Persönlichkeit für das Amt bis jetzt nicht hat gefunden werden können. Mehrere Herren, welchen man das Amt übertragen wollte, weigerten sich, dasselbe zu übernehmen. — Als stellvertretender Schiedsmann für den 4. Bezirk wurde Herr Anton Schmidt, Schadowstraße 79, gewählt. Die beiden letzten Punkte der Tagesordnung wurden in die geheime Sitzung verwiesen. Dem Kollegium war zu der Sitzung noch folgender, von den unterzeichneten Mitgliedern der Kommission zur Beschaffung von Bildern aus der für den Gallerie=Verein bestimmten zu haben,— Peter Rheinsberg hält sein Wort. Aber der niederträchtige Bube, der— nur zu klar sehe ich Alles— uns verkuppelt hat, er soll es mir büßen! Ich schieße ihn nieder, wie einen Hund, wo er mir in die Quere kommt!“ Katrine hatte ihn angefleht, das nicht zu thun, aber statt dadurch ihren Mann zu besänftigen, war er nur noch heftiger geworden. Immer wieder hatte er sich verschworen, den Herrn zu erschießen auf der Jagd oder sonstwo. Das Alles kam der geängstigten Frau jetzt in den Sinn, und felsenfest stand es bei ihr, daß Rheinsberg der Mörder Carjo's sei. Wie kraftgelähmt von diesem Gedanken, saß sie noch, als auf einmal eilige Schritte ertönten und im nächsten Moment die Thür aufgerissen wurde. Herein stürzte ihr Mann. Ohne Gruß, ohne ein Wort der Erklärung sank er neben dem Ofen auf einen Stuhl nieder. Er sah furchtbar verstört und in seiner ganzen Kleidung entsetzlich unordentlich und beschmutzt aus. Dabei war sein Gesicht geröthet, und ein Gewehr, welches er beim Eintritt in der Hand hielt, fiel, von ihm achtlos bei Seite gesetzt, beim Zuschlagen der Thür, die er hinter sich zuwarf, polternd zur Erde. „Bist Du endlich da!“ stieß Katrine aus, ihn erschreckt betrachtend und die aufgehobene Waffe in eine entfernte Ecke stellend.„Wo warst Du die ganze Nacht?“ „Frage nicht! Du weißt es ja!“ war seine starre Antwort, die er in heißerem Tone gab.„Ich war auf der Jagd. Ich habe Dir ja gesagt, daß ich dahin gehen würde!“ „Auf der Jagd? Aber ohne Gewehr, Peter, ohne Gewehr?“ forschte seine Frau. die Waffe mit Schaudern betrachtend. „Du hast es ja in der Hand, frage nicht so dumm!" herrschte er sie an. Damit hast Du also den armen Herrn erschossen?“ fuhr es ihr wider Willen heraus. Leichenblaß schnellte er in die Höhe und schaute sein Weib mit weit aufgerissenen Augen an. „Wen meinst Du?“ fragte er unsicher. „Nun, Herrn Cario, dem Du Rache geschworen haft! Er ist todt, auf der Jagd ermordet! Der Karsten hat es mir gesagt!“ „Hat der es schon an die große Glocke gehängt? Dann brauche ich es Dir ja nicht mehr zu erzählen!" sagle Peter, indem er sich schwer auf seinen Sitz zurückfallen ließ.„Hast wohl um Deinen noblen Galan geheult, daß Du so verquollene Augen hast? Lauf' doch hinunter auf die Gasse und schrei' es laut in alle Winde: Mein Mann hat den Cario umgebracht!“ „Davor behüte mich der Himmel!“ schluchzte Katrine. „Wenn ich weine, so geschieht es aus Angst für Dich und Deine Sicherheit. Wenn die Polizei Dich erwischt, was soll dann werden? Woher— um Alles in der Welt— hast Du das unglückselige Gewehr?" „Gefunden habe ich den Schießprügel!“ entgegnete er mürrisch.(Forts. folgt.) vorgelegt:„Da die städtische Gallerie noch kein Bild von Gregor von Bochmann besitzt, und ein sehr schönes Werk dieses Meisters sich augenblicklich in der Schulte'schen Ausstellung befindet, so ersuchen die Unterzeichneten, dieses Bild: „Esthnische Landstraße“ im Preise von 4000 Mark mit Zuhülfenahme jenes Fonds für dieselbe erwerben zu wollen.(gez.) P. Janssen, B. Vautier, A. Achenbach." Eine Berathung oder Beschlußfassung über diese Angelegenheit fand nicht statt. Düsseldorf, 29. März.[Schöffengerichts=Sitzung.) Der mehrfach vorbestrafte Johann Sch. soll sich in den letzten drei Monaten als Landstreicher umhergetrieben haben. Er wurde zu 3 Wochen Haft verurtheilt.— Der 18 mal mit Haft, Gefängniß und Zuchthaus vorbestrafte Caspar D. war eben falls der Landstreicherei angeklagt. Die Polizei hatte ihn bei einer Razzia in einem Heuhaufen versteckt gefunden. Heute erhielt er 14 Tage Haft.— Von der Anklage des Diebstahls wurde der 15jährige Wilhelm K. freigesprochen.— Kutscher Heinrich O. hatte sich gegen die Verordnungen über das Droschkenfuhrwesen vergangen und wurde dieserhalb in eine Geldstrafe von 2 Mk. event. 1 Tag Haft genommen.— Ehefrau Heinrich V. hatte einer im selben Hause wohnenden Nachbarin 2 Bettüberzüge gestohlen. Die Angeklagte war geständig und erklärte, nur dringendste Noth habe sie zu dem Diebstahl getrieben. Unter Annahme mildernder Umstände wurde die Angeklagte zu 2 Tagen Gefängniß verurtheilt. Der wiederholt mit Zuchthaus vorbestrafte Pliesterer Carl E. hatte einen ihm bekannten Herrn unter Vorspiegelung falscher Thatsachen um eine Joppe beschwindelt. In Anbetracht seiner vielen Vorstrafen erhielt er einschließlich einer noch zu verbüßenden Strafe von 7 Monaten im Ganzen 10 Monate Gefängniß.— Droschkenkutscher Wilhelm L. war der Uebertretung der Straßenpolizeiverordnung angeschuldigt. Er muß dieselbe mit 2 Mk. event. 1 Tag Haft büßen.— Gegen den Angeklagten Heinrich Sch. von hier, der trotz rechtzeitiger Vorladung nicht erschienen war, wurde Haftbefehl erlassen.— Wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung wurde der Tagelöhner Wilhelm L. zu 12 Mk. Geldstrafe verurtheilt. Er war widerrechtlich in die Wohuung einer Hausnachbarin eingedrungen, die angeblich über ihn geschimpft haben sollte und hatte dabei die Stubenthür demolirt.— Die Arbeiter Eberhard Sch. und Conrad G. hatten sich am Fastnachtssonntag maskirt und nunmehr solchen Unfug verübt, daß sich der Sergeant Hanke veranlaßt sah, einzuschreiten. Hierbei kam es zu Beleidungen Seitens der Angeklagten. Auch soll der Sergeant einen Schlag über den Kopf erhalten haben. Dieseralb angeklagt, wurde Sch. wegen öffentlicher Beleidigung zu 3 Mk. Geldstrafe, G. wegen fahrlässiger Körperverletzung zu der gleichen Strafe verurtheilt.— Fabrikarbeiter Johann D. hatte sich einen goldenen Ring schenken lassen, von dem er wußte, daß derselbe gestohlen war. Das Gericht erkannte gegen ihn auf eine Geldstrafe von 24 Mk. event. 6 Tagen Gesängniß.— Tagelöhner Josef L., sowie dessen Ehefrau und dessen 12jähriger Sohn Hubert standen unter der Anklage und zwar der Sohn, gebettelt, die Mutter, ihn zum Betteln angehalten, der Vater, ihn vom Betteln nicht abgehalten zu haben. Die Angeklagten erklärten, sie seien in bitterster Noth gewesen, L. habe keine Arbeit gehabt und da habe man sich nicht anders helfen können. Der Josef L., der einen durchaus anständigen und vertrauenerweckenden Eindruck machte, wurde zur gesetzlich geringsten zulässigen Strafe vou 1 Tag Haft, ebenso die Ehefrau verurtheilt. Der Junge kam mit der Strafe des Verweises davon.— Die gewerblose Martha K. traf am 15. März auf der Grafenbergerchaussee die Schülerin Maria Lutter, die für ihre Eltern Einkäufe in der Stadt zu besorgen hatte. Die K. sandte das Kind unter einem Vorwande fort und benutzte die Zwischenzeit aus dem Körbchen des Kindes, welches sie in Verwahr hatte, einen Betrag von 4 Mk. zu entwenden. Der Diebstahl wurde gleich entdeckt und die K. verhaftet. Heute wurde sie unter Ausschluß mildernder Umstände zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt.— Tagelöhner Bernhard B. hatte am 9. Dezember einen Knecht, in dessen Wohnung er widerrechtlich eingedrungen war, vorsätzlich körperlich mißhandelt und verschiedene Gegenstände demolirt. Er erhielt dafür 5 Tage Gefängniß. Berlin, 27. März. Der unbefugten Oeffnung von Briefen in mindestens 66 Fällen, der Amtsunterschlagung in 22 Fällen, außerdem der Urkundenfälschung, des vollendeten Betrugs in mehreren Fällen und des versuchten Betrugs in einem Falle beschuldigt war der Briefträger Fr. Weichert, der Marie vor der 9. Strafkammer des Landgerichts I hierselbst stand. In den letzten Jahren liefen bei der hiesigen Postbehörde außerordentlich viele Beschwerden ein, wonach Checks, welche vom Auslande in gewöhnlichen Briefen an Berliner Adressaten geschickt worden waren, nicht in den Besitz derselben gelangt seien. Es stellte sich heraus, daß die vermißten Checks in allen Fällen von unberufener Hand bei den betreffenden Bankhäusern präsentirt, und wie es bei diesem Zahlungsmodus üblich ist, ohne Prüfung der Person ausbezahlt worden waren. Trotz der größten Aufmerksamkeit der Beamten wiederholten sich die Fälle, die Lage der beim Postamk 26 angestellten Beamten wurde eine unerträgliche. Einer traute dem Andern nicht. Im November v. I. griff der Kommissar der Postverwaltung zu einem Mittel, wodurch es endlich gelang, den Thäter in der Person des Angeklagten zu er mitteln. In Mailand wurde ein gefälschter Check auf ein Berliner Bankhaus aufgegeben, der einem Briefe einverleibt wurde. Der Brief wurde nicht abgegeben, der Check dagegen bei dem betreffenden Bankhause von der Ehefrau des Angeklagten zur Zahlung vorgelegt. Sie sowohl wie ihr vor der Thüre harrender Ehemann wurden festgenommen. Der Angeklagte legte in der Verhandlung im Wesentlichen ein Geständniß ab; er bestritt aber entschieden, daß seine Ehefrau von seinem verbrecherischen Treiben Kenntniß gehabt habe. In Unterhaltungen mit seinen Kollegen sei mehrfach zur Sprache gekommen, daß häufig Checks aus dem Auslande in gewöhnlichen Briefen verschickt würden. Er sei auf die Idee gekommen, die ihm zur Bestellung übergebenen Briefe an größere Firmen auf etwaigen Inhalt zu untersuchen. Er habe dies in den Hausfluren gethan, indem er durch Benetzen der gummirten Stellen die Klebkraft aufhob und in geschickter Weise die Briefe durch Einschieben eines Bleistifts öffnete. Wenn er nichts in dem Briefe gefunden, habe er denselben wieder geschlossen, zu welchem Zweck er stets ein Fläschchen mit flüssigem Gummi bei sich geführt. Schon nach wenigen Versuchen sei ihm ein Check aus Genua in die Hände gefallen, derselbe habe auf 2000 M. gelautet. Den Brief habe er vernichtet, der Check sei ihm anstandslos ausbezahlt worden. Er habe das unredliche Manöver dann noch 21 Mal wiederholt. Die Checks kamen aus allen Himmelsrichtungen, aus Smyrna, Lissabon, Kopenhagen, Wiborg, London und anderen Städten. Im Ganzen hat der Angeklagte über 12,000 M. erbeutet. Der als Zeuge vernommene Post=Inspektor Meißner bekundete, daß der Angeklagte bei dem Postamts=Vorsteher ein besonderes Vertrauen genoß, so daß der Verdacht erst nach Jahren auf ihn fiel. Andere Beamte seien verdächtigt gewesen und hätten darunter schwer gelitten; einen Beamten habe man 14 Tage hindurch auf Schritt und Tritt von einem Geheimpolizisten beobachten lassen, und es hätten sogar Versetzungen stattgefunden. In dem Bezirk, in welchem der Angeklagte zu bestellen hatte, sei zuletzt eine solche Unsicherheit im Postverkehr eingerissen, daß die größern Firmen rathlos gewesen wären. Der Angeklagte müsse eine Unmenge von Briefen geöffnet und unterschlagen haben, um sich so viele Checks aneignen zu können, wie es geschehen. Seine Wohnung sei elegant eingerichtet gewesen; er habe sich ein Dienstmädchen gehalten und überhaupt so gelebt, daß seine Ehefrau einsehen mußte, daß dies mit den Verhältnissen eines Briefträgers in Widerspruch stehe. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Ehemann 4 Jahre Gefängniß und fünfjährigen Ehrverlust, gegen die Ehefrau 2 Jahre Gefängniß. Der Gerichtshof aber ging in Betreff des Angeklagten Weichert weit über den Antrag des Staatsanwalts hinaus. Es wurden die mildernden Umstände verneint und der Angeklagte zu 6 Jahren Zuchthaus und zehnjährigem Ehrverlust verurtheilt. Die mitangeklagte Ehefrau Weichert wurde zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt Aus Rheinland und Westfalen. Ein Lebensmüder. Am Montag Nachmittag sprang ein in Repelen bei dem Schneidermeister S. in Diensten stehender 16 Jahre alter Schneiderlehrling in das Repelener Meer, in der Absicht, sich zu ertränken. Derselbe wurde jedoch noch rechtzeitig durch den in der Nähe des Thatortes wohnenden Schreiner O. dem nassen Element entrissen. Welche Beweggründe den in einem Waisenhause erzogenen Schneiderlehrling zum Selbstmorde getrieben, konnte nicht ermittelt werden. Leichenfund. Bei Kohlfurt wurde am Montag eine Person weiblichen Geschlechtes, 18—20 Jahre alt, schlanker und kräftiger mit Plüschbesatz, aus der Wupper gezogen. In der Kleidertasche wurden mehrere mit Bleistift beschriebene Zettel, ein Pfandschein vom städtischen Leihhaus in Elberfeld, auf den Namen Max Burgstädt lautend, ein silberner Fingerhut, eine Broche, ein Messerchen mit Perlmutischale, eine kleine Kriegsdenkmünze von 1870/71, ein Rosenkranz und ein Taschentuch, gezeichnet E. H., gefunden. An den Fingern der linken Hand saß ein goldener und ein silberner Ring, letzterer mit einem blauen Stein. Die Person hat anscheinend nur einige Tage im Wasser gelegen. Für Fischerei=Freunde dürfte folgende Mittheilung aus St. Goar von Interesse sein: Das Ergebniß der Salmfischerei, welches in den letzten Jahren sehr gering gewesen ist, war in den jüngsten drei Tagen ein noch nie dagewesenes. Es wurden auf der Salmenwaag „Klodt“ gegenüber der Loreley in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag 13, in der folgenden 11 und in der letzten ebenfalls 11 Stück im Gesammtgewicht von etwa 700 Pfund gefangen, die zu einem Durchschnittspreise von M. 1,30 per Pfund versteigert wurden. Von diesem Erlös zieht der Fiskus 60 Prozent, während den Fischern 40 Prozent verbleiben, was den letzteren nach den mageren Jahren wohl mal zu gönnen ist. Daß der Oberrhein augenblicklich von dem edlen Fische so sehr belebt ist, schreibt man dem strengen Winter und dem Hochwasser zu, wodurch die Holländer gezwungen wurden, die Raubfischerei einzustellen. Ein recht niedliches Objekt suchte sich am Sonntag Abend ein junger Mann in Gevelsberg zum Diebstahl aus, nämlich einen mit drei Pferden bespannten großen Wagen eines Herrn aus Barmen. Das Fuhrwerk hielt vor einer Wirthschaft an der Hagenerstraße. Flugs setzte sich der Dieb auf den Bock und im Galopp ging es die steile Wittenerstraße hinauf. Auf der Höhe angelangt karambolirte der unerfahrene Rosselenker mit einem andern Fuhrwerk und wurde dann festgenommen. Weil er der Flucht verdächtig schien, denn er soll geäußert haben, er hätte mit dem Erlös nach Holland auswandern wollen, wurde er geschlossen in das Amtsgericht nach Schwelm gebracht. Ein Unglücksfall ereignete sich in der Nacht zum Sonntag auf der Zeche„Bickefeld=Tiefbau" bei Berghofen. Die Schlepper Zahn und Bremme waren mit Einladen der aus dem Rollloch stürzenden Kohlen beschäftigt, als gegen 4 Uhr der Schlepper Klais aus Berghofen, der seine Schicht beendet hatte, zu ihnen trat und sich erbot, in das Rollloch zu kriechen, um die jetzt spärlicher nachrutschenden Kohlen mit der Schaufel nachzuschieben, was seine Kameraden nicht duldeten. Als Zahn und Bremme den Wagen voll hatten, fuhren sie zur Bremse, während Klais trotz des Verbots in das Rollloch kletterte und hier von den herabstürzenden Kohlen getroffen wurde. Klais wurde sofort zu Tage gefördert und dann nach seiner Wohnung gebracht, wo er der„D. Z.“ zufolge bereits nach einigen Stunden verschied, jedenfalls an inneren Organ=Verletzungen. Klais war erst 18 Jahre alt und seit 4 Jahren Bergmann. Von einem blutigen Krawall wird aus Gelsenkirchen wie folgt berichtet: In der Nacht auf Sonntag gegen 12 Uhr ertönten von den an der Victoriastraße gelegenen Feldern verzweifelte Hülferufe. Als die in der Nähe befindlichen, in Zivil gekleideten Gendarmen Schulz und Böschel zur Stelle eilten, sahen sie eine Rotte von etwa 20 Personen, die einen am Boden liegenden Mann barbarisch prügelten. Die rohen Burschen stürzten sich, als die beiden Zivilisten sich als Gendarmen entpuppten, auf diese, und einen Augenblick später lagen beide Beamte am Boden, während die Raufbolde mit Stöcken darauf loshieben. Da gelang es dem Gendarmen Böschel, seinen Revolver zu ziehen und ihn auf die Bande abzufeuern. Die Angreifer ergriffen darauf die Flucht in der Richtung nach Bulmke hin. Die sehr schwere Verwundung des Gendarmen Schulz ließ eine Verfolgung nicht zu. Der wackere Beamte wird wohl längere Zeit dienstunfähig sein. In derselben Nacht wurde ein durch einen Revolverschuß tödtlich verwundeter Pole in das Krankenhaus gebracht. Der Transporteur desselben wurde sofort festgenommen, und das Verhör ergab, daß Beide an dem geschilderten Krawalle theilgenommen hatten. Sämmtliche Betheiligten sind laut dem„W. M.“ Polen; der in das Krankenhaus gebrachte Pole ist an seiner Wunde bereits gestorben. F ischte Nach Die Großstädte der Erde. Nach einer soeben erschienenen Statistik von Professe Supan in Gotha giebt es auf der ganzen Erde 270 E. städte, d. h. Orte mit über 100,000 Einwohnern. Ueber enMillion haben 12, und zwar 1) London(4,415,958), 2) (2,712,598), 3) Newyork-Brooklyn(2,352,150), 4) Berli(1,763,543), 5) Canton in China(1,600,000), 6) Wien(1,364,548 7) Wutchang=Hangjang=Hankou in China(1,200,000), 8) Tofi. in Japan(1,155,290), 9) Philadelphia(1,105,277), 10) Chicoo(1,099,850), 11) Siangtan und 12) Singan in China mu je 1,000,000. Städte über eine halbe bis eine Million zähl Supan 23, nämlich 13) St. Peterburg(954,400), 14) Tientü in China(950,000), 15) Konstantinopel(873,565), 16) Bomho (821,764), 17) Kalkutta(810,686), 18) Haugtschou und 19 Tschingtu in China(je 800,000), 20) Rio de Janeiro(800,00 wohl stark übertrieben), 21) Moskau(798,742), 22) Glasgon (772,040), 23) Hamburg=Altona(734,625), 24) ManchesterSalford(703,479), 25) Liverpool(697,901), 26) Fotschou i China(636,000), 27) Boston(598,669), 28) Birminghay (570,460), 29) Buenos=Ayres(554,713) und endlich 30—35 Peking und sechs andere chinesische Städte mit etwa einer halben Million. Städte von 400—500,000 giebt es 15 darunter Budapest(491,938), Brüssel(471,789), Madrí (470,283), Neapel(463,172), Warschau(443,426), Lyon (429,295) und Amsterdam(406,532). Von 300—400,000 zähl Supan 21 Städte, darunter endlich unter 57) Leipzig mi 357,149 Einwohnern als drittgrößte und 58) München mi 350,594 als viertgrößte Stadt im Deutscheu Reiche. Dahi gehören noch 60) Breslau(335,186), 64) Dresden(322,633 Städte zwischen 200—300,000 Einwohnern giebt es schon z auf der Erde, worunter sich nur 2 deutsche befinden(ElberfeldBarmen mit 242,043 und Köln mit 214,762). Unter der 141 Städten, die„nur“ 100—200,000 Einwohner haben. kommt Frankfurt a. M. mit seinen 198,436 Einwohnern, einschließlich Bockenheims, an 131. Stelle. Wie schon die runden Zahlen der chinesischen Städte zeigen, sind diese Angaben nich gleichwerthig, da die verschiedenen Staaten je nach dem Gra) ihrer Kultur mehr oder weniger vollkommene statistische Einrichtungen haben. Auch sind die Zählungen nicht gleichzeitig, doc stammen die meisten Angaben aus dem Jahre 1890, wo nicht nur Deutschland, sondern auch die Vereinigten Staaten ihre letzte Zählung hatten. Die Zaylen der französischen wie der indischen Städte sind das vorläufige Ergebniß der Erhebungen aus dem Jahre 1891. Ueberall sind die eine wirthschaftliche Interessengemeinschaft bildenden Wohnplätze, wie New=YorkBrooklyn, Berlin und Leipzig mit ihren Vororten, Elberfel und Barmen als eine Stadt gerechnet. Was die geographische Vertheilung der Großstädte betrifft, so kommen von den zwölf Millionenstädten 4 auf Europa, 5 auf Asien und 3 auf Amerika, von den 23 Städten von 500,000—1 Million 8 auf Europa(darunter allein 4 auf Großbritannien und Irland), 12 auf Asien(davon 10 auf China) und 3 auf Amerika Städte zwischen 4= und 500,000 Einwohnern hat Europa 7, Asien 6, Amerika 2, Städte von 3—400,000 giebt es in Europa 11, Asien 4, Amerika 4. Zum ersten Mal kommt hier auch Afrika und Australien mit je 1 Stadt vor. Von den 58 Städten von 2—300,000 Einwohnern hat Europa 20, Asien 23, Amerika 13, Australien und Afrika je 1; die 141 Städte von 100—200,000 Einwohnern vertheilen sich auf Europa mit 66, Asien mit 55, Amerika mit 15 und Afrika mit 5. Von dieser kleinsten Art von Großstädten finden sich die meisten in Britisch=Indien(24), dann in Großbritannien(16), im Deutschen Reich und in China(je 15), in Frankreich und in den Vereinigten Staaten(je 8) u. s. w. Von allen 270 Großstädten kommen auf Europa 116, Asien 105, Amerika 40, Afrika 7 und Anstralien 2. Von den einzelnen Ländern hat am meisten Großstädte überhaupt China(53), dann Großbritannien und Irland und Britisch=Indien(je 30); es folgen die Vereinigten Staaten(26), das Deutsche Reich(24), Frankreich und Rußland(je 12), Italien(10). Alle anderen Länder haben nur vereinzelt Großstädte im Supan'schen Sinne. Herren= und Knaben=Garderoben kauft man sowohl wegen der wirklich schönen und großen Auswahl als auch wegen der sehr billigen Preise am besten bei Leopold Spanier, 22 Volkerstraße 22. Die streng festen, deutlich mit Zahlen geschriebenen Preise bürgen für eine unbedingt reelle Bedienung. Elegante Anfertigung nach Maaß. 3017r 90900000083090006000 §Kloster=Drogerie, Kloster- u. Stefanienstr.-Ecke. Für die bevorstehenden Feiertage empfehle meiner werthen Kundschaft in bekannt tadelloser Güte und zu billigen nachstehende Artikel: Wiener Backmehl, Kaiserblüthenmehl, Kaisermehl, Weizenmehl, Weizenpuder, Feinste helle Sult.=Rosinen, Große Elemé=Rosinen, Cephalonia-Korinthen, Bittere und süße Mandeln, Citronat, Orangeat, Stampfzucker in jeder Körnung Citronenöl, Citronenessenz, Vanille, Vanillin, Vanillezucker, Mondamin, Maizena, Stärkemehl, Liebig's Backmehl, Gelatine, Puddingpulver, Backpulver u. frische Hefe, Natron, Cremortartari, Hirschhornsalz, Gereinigt. 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In sämmtlichen Waldungen, Gebüschen und Haiden ist das Tabakrauchen aus Pfeifen ohne Deckel unbedingt verboten. § 2. Wer sich an diesen Orten einer Pfeife zum Rauchen bedient, hat dieselbe daher mit einem ordentlichen Deckel zu versehen, und den letzteren während des Rauchens gehörig geschlossen zu halten. § 3. Ebendaselbst ist das Wegwerfen von noch nicht vollständig ausgelöschter Tabakasche, sowie von glühenden Cigarrenstumpfen und Materialien, welche zum Feuermachen dienen, namentlich von Zunder, Feuerschwamm, Streichhölzchen und dergleichen untersagt. § 4. Jeder, der den vorstehenden Anordnungen zuwiderhandelt, verfällt in eine Strafe von 1 bis 10 Thalern. Im Uebrigen bleiben die bestehenden Bestimmungen gegen den unvorsichtigen Gebrauch des Feuers in Waldungen u. s. w. in Kraft und werden von dieser Verordnung nicht berührt. Düsseldorf, den 22. Mai 1852. I. S. II. Nr. 5942. Auf Grund der§§ 6, 11 und 12 des Gesetzes über die PolizeiVerwaltung vom 11. März 1850(G. S. S. 265) wird hiermit für den Umfang unseres Bezirks folgende Polizei=Verordnung erlassen: § 1. Das Tabakrauchen in Waldungen, also auf allen hauptsächlich zur Holznutzung bestimmten Flächen, außerhalb der öffentlichen Wege, ist während der Zeit vom 1. März bis 1. November jeden Jahres verboten. § 2. Die Polizeibehörden können in einzelnen Walddistrikten mit Genehmigung der Eigenthümer des Waldes das Tabakrauchen ausnahmsweise gestatten. Andererseits sind die Polizeibehörden befugt, das Tabakrauchen auch auf solchen öffentlichen Fußwegen, wo dasselbe als feuergefährlich erachtet wird, zeitweise zu verbieten. § 3. Zuwiderhandlungen gegen diese Polizei=Verordnung werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder entsprechender Haft bestraft. Düsseldorf, den 28. Februar 1886. I. III. A. 7602. Königliche Regierung, Abtheilung des Innern. v. Roon. Mit Rücksicht darauf, daß in der letzten Zeit wiederum zahlreiche Waldbrände im diesseitigen Regierungsbezirk vorgekommen sind, die Entdeckung der Thäter indeß nur in wenigen Fällen gelungen ist, finden wir uns veranlaßt, die früher erlassenen Bekanntmachungen in Erinnerung zu bringen, nach welchen eine Prämie bis zum Betrage von 300 Mark für Denjenigen ausgesetzt ist, welcher den Urheber eines Brandes in fiskalischen, Kommunal= und Privatwaldungen so zur Anzeige bringt, daß dessen gerichtliche Bestrafung erfolgt. Düsseldorf, den 25. April 1885. I. II. A. 2224. Königliche Regierung, Abtheilung des Innern. v. Roon. Vorstehende Verordnungen werden hierdurch wiederholt zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Düsseldorf, den 24. März 1893. Die Polizei=Verwaltung. Der Oberbürgermeister. In Vertretung: Dr. Wülffing. Düsseldorf, Marktplatz 11, Düsseldorf, Marktplatz 11, Für die Kommunion und Konfirmation empfehle: Schwarze Cachemires, Tuche und Buckskins in den besten und gediegensten Fabrikaten zu sehr billigen Preisen, weisse und creme Cachemires, weisse und creme Fantasiestoffe, aparte Neuheiten, weisse Mulls. Satin a jour und Battiste Die fortwährend eintreffenden Neuheiten in schwarzen Kostüme-Stoffen. als: Cachemire foulé, Cheviot, Pointille, Coteline, Crêpe, Coteline broché, Cachemire des Indes, Grenadines etc. sind ebenfalls zu ausserordentlich billigen Preisen zum Verkauf ausgelegt. ER bietet die reichste Auswahl neuer, stylvoller Dessins, Basdr abgepasst, vom Stück, weiss und creme. Weisse u. creme Tüll-Gardinen zu kleinen Vorhängen, pr. Mtr. 25, 30, 40, 50 Pfg. u. höher. Q Englische Tüll-Gardinen zu grossen Vorhängen, an den Bedruckte Gardinen, Imitation von Butzenscheiben, per Meter von 65, 75 Pfg. und höher. per Meter 60, 75, 80, 90 Pfg., 1 M. und höher. 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