Julan (Schluß des gestern abgebrochenen Artikels aus der Trier. Zig.: Von der Westpreußischen Gränze, vom 5. Nov.) Zu Friedrich des Großen Zeit war es nur in genannten beiden Waffen gestattet, Bürgerlichen Offizierstellen zu ertheilen. Man war dazu gezwungen. Und so mag sich noch aus jener Zeit der Bürgerstand hier fortgepflanzt haben. Aber es liegt in der Natur der Sache, daß schon damals die adeligen Herren mit Geringschätzung auf zwei Waffen herabsahen, in denen nur Plebejer und einige Adlige den Degen führten, die man als Abgefallene betrachtete. Der Adlige hielt es daher noch lange Zeit hindurch gleichsam für eine Herabsetzung seiner Person, in ein Korps zu treten, in welchem er nach seiner Ansicht nicht unter„Seinesgleichen" stand. Dieses, wie manches andere verrostete Vorurtheil trägt zwar den Keim der Verwesung in seinem Schoße, aber das 19. Jahrhundert hat sein Todtenfest noch nicht gefeiert. In Berlin kann man sich noch heute überzeugen, mit welchem se rendre, wie der Franzose sagt, der GardeOffizier auf den Linien=Offizier herabblickt. Jener muß sich also wohl für besser důnken. Warum? Ja da wůßten wir wahrlich keinen andern Grund, als weil er sein Korps als unvermischter höher stellt. Man schließe, wie tief in den Augen solcher Herren nun gar ein Artillerie=, Jngenieur= oder Landwehr=Offizier stehen muß. Es ist wahr, wenn man unter den Linden auf und ab geht, so nehmen sich die geschmeidige Figur, der adrette stramme Anzug, die blitzenden Lützen und die stolze Haltung eines Garde=Kavallerie= oder Jn= fanterie=Offiziers ganz gut aus. Es schmeichelt dem Auge. Allein wer einsteht, daß das noch nicht den Helden macht, dem fallen unwillkürlich die Worte des alten Fritze in Bezug auf seine Truppen ein, mit denen er aus Schlesien auf dem Zorndorfer Schlachtfelde eintraf: Sie sehen aus wie die Grasteufel, aber sie beißen gut! Es wird Niemand auffallen, wenn die Armee mehr adelige als bürger= liche Offiziere zählt. Der Adel wird immer in größerer Anzahl die militärische Laufbahn einschlagen. Aber daß einzelne Regimenter, einzelne Korps, wie das Garde=Korps, mit Ausschluß der Artillerie, die Bürgerlichen immer mehr zu verdrängen suchen und ihnen das Avancement zum Offizier ganz abschneiden, ist ganz unzeitgemäß und in keiner Beziehung zu entschuldigen. Es wird dadurch nur Mißmuth, Erbitterung, ja Haß auf der andern Seite erzeugt und stimmt sehr schlecht zu der vielgepriesenen Einheit und Eintracht, welche alle Stände der deutschen Nation beleben sollen. Die Garde lasse einen Nimbus fallen, den sie in den Augen des Volkes längst nicht mehr hat. Man vermeide selbst den Schein, als wäre der Adel gegen den Bürgerstand begünstigt. Dasselbe beziehen wir auch auf den Civilstand. Niemand wird gegen Männer wie Vincke, Bodelschwingh und viele andere Adelige auf hohen Stufen etwas einzuwenden haben; aber wenn das Verhältniß, in welchem die höheru Stellen mit Adeligen besetzt werden, zu auffallend zunimmt, so können wir dennoch nicht umhin, Reflexionen darüber anzustellen, die anderer Art sind, als die in den Schlußbemerkungen der„Statistik" angedeuteten, so lange wir daran zweifeln müssen, daß irgend ein Staat sich schon zu jener geistigen Höhe emporgeschwungen habe, um mit Hintenansetzung aller anderweitigen Rücksichten nur dem wahren Verdienste immer die Krone aufzusetzen und, was sogar nicht unter allen Umständen möchte ausgeführt werden können, bei Besetzung der Stellen Talent und Fähigkeiten allein entscheiden zu lassen. Auf dieser Stufe steht noch keiner der modernen Staaten. Wir sprechen hierüber ganz vorurtheilsfrei, ohne irgend ein persönliches Interesse bei der Sache zu haben, und sind sogar der Meinung, daß, wenn man bei Besetzung eines höheren, besonders Civilpostens, der im Frieden jederzeit größere Wichtigkeit hat, zwischen einem Bürgerlichen und Adeligen mit gleichen Fähigkeiten und Talenten, mit gleich humanen Grundsätzen und zeitgemäßen Ansichten zu wählen habe, man sich lieber für den Adeligen entscheiden solle, weil der Bürgerliche leichter in Verdacht geräth, nicht im Interesse der Regierung zu handeln, was diesem dann sein Wirken sehr erschwert oder bei einem schwankenden Charakter von seiner frühern Richtung ableitet und ihn zu einem politischen Renegaten macht, dem wir unsere Achtung eben so wenig zollen können, als dem religiösen Renegaten. Hierin liegt der Grund, warum Männer, welche früher geachtet und geliebt von ihren Umgebungen waren, deren Namen einen guten Klang im Volke hatten, auf der Höhe angelangt, zum geschmeidigen Werkzeug Derer wurden, die für die erhabeneren Lebenszwecke, für höhere Jnteressen und Bedürfnisse, für gerechte Wünsche des Vaterlandes kein Herz haben. Dieser Wahn, der in der Voraussetzung liegt, als wüsse der Adelige von Haus aus mehr an das Interesse der Regierung gefesselt seyn, scheint leider noch keineswegs ganz gebrochen, obwohl die Erfahrung gelehrt hat, daß durch ihn schon so manches edle Vorhaben, so manches herrliche Unternehmen, welche die Menschheit beglückt haben würde, so manche vortreffliche Natur im Entstehen erstickt wurden. Die Folge des Vertrauens zu diesem Hirngespinst haben sich in den Jahren 1806 und 1807 mit blutigen Ziffern in die Blätter der Geschichte eingedrückt und mancher Staat stände heute groß, mächtig und blühend da, hätte ihn nicht der Glaube an jenes Phantom im Fortschritt zurückgehalten. In allen Staaten hat es eine Zeit gegeben, in der es sich zwischen das Herz des Fürsten und seines Volkes drängte, und noch heute verwandelt es, wo es sich geltend macht, die Liebe in Argwohn, die Kraft in Schwäche, darum, wer es treu mit seinem Fürsten und seinem Vaterlande meint, wird diesem Gespenst nicht noch den Mantel der Glaubwürdigkeit umhängen, sondern nachzuweisen suchen, daß es nur eine Vision sey. Wir Bürgerlichen wollen dem Adel gern seine Erinnerungen lassen und finden es ganz verzeihlich, wenn er sich mit Vorliebe, mit einiger Eitelkeit in sie zurückträumt. Wenn er sich aber besser dünkt, wähnt aus anderem Thon geformt zu seyn als wir, wenn er glaubt, daß nur er zum Befehlen, wir zum Gehorchen geboren sind, wenn er glaubt, wir müßten uns noch glücklich schätzen, ein Paar Brosamen von den Tafeln der Großen zugeworfen zu erhal= ten— dann müssen wir protestiren, protestiren wie gegen die Schlußbemerkungen des besagten Artikels, der unsere Stimme, die wahrlich nicht vereinzelt da steht, herausforderte. Die dort angegebenen Zahlen zu benutzen, uns zu beweisen, um wie viel Mal der Adelsstand klüger sey, als der Bürgerstand, machte in unserer Gegend einen zu ungünstigen Eindruck, als daß wir dergleichen schweigend hätten hinnehmen können. Man glaube doch nur, daß man dem gebildeten, vorurtheilsfreien Adeligen, an denen wir jetzt keineswegs mehr arm sind, mit derlei gar keinen Dienst leistet. Lassen wir doch endlich das Vergangene als Vergangenes fallen und betrachten wir es vielmehr als Uebergangsstufe einer neuen Zeitepoche, als Lehrer für die Zukunft. Aller Glanz, der nicht durch eigene Verdienste, durch Verdienste ums Vaterland erworben, gleicht der leuchtenden Fäulniß, wie sie des Nachts das morsche Holz erzeugt. Der Adel isolire sich nicht vom Volke. Er bedenke, daß die Erhaltungskräfte des Staats nicht außerhalb dem Volke, sondern in ihm niedergelegt sind. Der moralische Einflaß zeitgemäßer Ideen wächst in den Gemüthern zusehends und gewinnt täglich mehr Allgemeinheit. Vertrauen, durch Annäherung, durch Handschlag erzeugt Vertrauen, wie Liebe die Liebe. Jede Absonderung, jede Bevorrechtung aber eines Standes auf Kosten anderer erzeugt Parteien und einen Kampf von Leidenschaften, der im Stillen oder öffentlich so lange fortbesteht, bis der Anlaß gehoben. Ein Jeder steuere nach seinen Kräften bei zun geistigen Dombau unseres Vaterlandes, und Keiner verschwende nutzlos seine Kräfte, der zusammengeschrumpften Mumie der Vergangenheit neues Leben einzuhauchen. Betrachtet uns, ihr Adeligen, als Brüder, und seyd es auch nur als die jüngeren Brüder— glaubet, ihr findet bei uns warme Herzen. Berlin, vom 10. Nov. Die Staatskasse hat, ohne Unterschied der Klasse und des Standes, jedem Abgeordneten per Tag, von der Zeit der Abreise an gerechnet, 3 Thlr., und für jede Postmeile nach den resp. Entfernungen 1 Thlr. 10 Sgr. ausgezahlt.(S. d. vorgestr. Düss. Z.) — Der ehemalige pölnische General, Graf Skrzynecki, ist gestern von Paris hier angekommen.(Hb. C.) Berlin, vom 11. Nov. Die Mitglieder der Ausschüsse, tüchtige Mänuer aus allen Provinzen, haben sich hier die Hand gedrückt und werden die gewonnenen Einsichten auf den nächsten Provinziallandtagen geltend machen; sie werden in den verschiedenen Provinzen gleichlautende Petitionen an den König beantragen. Mehrere der Abgeordneten hatten ihre Familien bei sich, sodaß nun aus innigerm Umgang um so mehr ein freundschaftliches Band sich durch verschiedene Provinzen schlingt. Manche Familie in Berlin wünscht, wenn es anders erlaubt ist, bei so großen öffentlichen Interessen auch noch der stillen Privatgefühle zu erwähnen, daß ordentliche Reichsstände uns künftig in regelmäßigen Perioden die liebgewonnenen Gäste zurückführen mögen.(L. A. Z.) — Se. Maj. der König haben aus Sanssouci den 19. Okt. folgende Kabinetsordre erlassen:„Ich habe der evangelischen Gemeinde zu Linz behufs ihrer Unterstützung zur Erbauung eines eigenen Berhauses die in der Eingabe ihrer Vorsteher vom 7. Mai d. J. erbetene Kirchen=Collecte bewilligt und die Minister der geistlichen Angelegenheiten und des Innern angewiesen, demnächst das Weitere zu verfügen. Friedrich Wilhelm." Die Berl. Voss. Z. schreibt:„Die Reformen unseres vaterländischen Postwesens sind zu einer Zeitfrage geworden, deren Lösung von allen Seiten mit größter Erwartung entgegen gesehen wird. Jeder Beitrag zur Aufklärung und Erläuterung derselben ist im Publikum willkommen. Wir weisen deshalb auf eine größere Ausarbeitung entsprechenden Inhalts hin, die sich in dem 4. Heft des „Patrioten" befindet, und worin mit vieler Sachkenntniß die finanziellen Zustände, die bei den bevorstehenden Postreformen von hoher Wichtigkeit sind, behandelt werden. Auch den Provinzialpostbeamten dürfte das Schriftchen eine willkommene Erscheinung seyn, da es für sie vielfache Winke und Belehrungen enthält, weshalb wir dasselbe ihrer Beachtung bestens empfehlen können." Berlin, vom 13. November. Der Direktor des Kriminalgerichts hiesiger Residenz, Temme, sagt in der Vorrede zu seinem Werke: „Beiträge zum preußischen Strafrechte": „Der Entwurf des Strafgesetzbuches hat bereits das vorletzte Stadium der Berathung in der dazu besonders niedergesetzten Staats= raths=Kommission durchlaufen. Er bedarf nur noch einer Vorlegung an die Provinzial=Landstände, welche sich im Januar, beziehungsweise im Mai künftigen Jahres versammeln werden, und es wird demnächst, nach einer Berathung über die von den Ständen zu ziehenden Monita, sowie nach Entscheidung einiger, von der Kommission dem Urtheile des gesammten Staatsraths unterstellten Prinzipienfragen der Königlichen Sanction und Publication des Gesetzbuchs nichts weiter entgegenstehen. In gleicher Weise ist freilich noch nicht der Entwurf der StrafProzeß=Ordnung vorgeschritten. Derselbe ist zwar bereits im Anfange dieses Jahres(1842) von dem Justizministerium für die Gesetzgebung dem Könige vorgelegt worden. Allein es ist bekannt, wie seitdem die schon seit längerer Zeit laut gewordenen Stimmen für ein dem Prinzipe dieses Entwurfs entgegengesetztes Verfahren für Mündlichkeit und Oeffentlichkeit, sich immer mehr Geliung verschafft haben. Der Entwurf ist daher einstweilen zurückgelegt. Indessen hat der König die vorzugsweise Beschleunigung gerade der Gesetzgebung über das Verfahren befohlen; die Berathungen über dieselben werden daher ohne Zweifel sehr bald wieder ihren Anfang nehmen." Berlin, vom 14. Nov. Düsseld.=Elberf. Eisenbahnactien 58½ G. Prioritäts=Actien 94½ G. Rhein. Eisenbahnactien 81¼ Br. 80¼ G. Prioritäts=Aktien 97 Br. 96½ G. *** Berlin, vom 14. November. Den gestrigen Geburtstag unserer verehrten Königin, welcher auf höchstderen Wunsch durch keine öffentliche Festlichkeit in unsrer Residenz begangen wurde, wird bei Hofe am 19. d. M., am Namenstage unserer Landesmutter, mit großer Cour und anderen Festivitäten nachgefeiert werden. Die Freimaurer=Logen haben indessen, laut Statuten, für den gestrigen Tag ein geselliges Fest veranstaltet, woran ausnahmsweise die Frauen und Töchter der Mitglieder Theil nehmen konnten. Auch andere Privatgesellschaften verlebten das gestrige Wiegenfest unserer Königin auf eine sehr heitere Weise. Unser würdiger Polizeipräsident v. Puttkammer ist aus Pommern, wo ihn eine schmerzhafte Krankheit beinahe drei Monate zurückgehalten hatte, wieder hier angekommen. Hiermit sind die mannigfachen Gerüchte, welche seit einiger Zeit über diesen so allgemein geschätzten Staatsbeamten hier zirkulirten, widerlegt worden. Wenn es auch leicht abzusehen ist, daß die Regierung Bedacht nehmen wird, einem mit so vielen lobenswerthen Eigenschaften ausgestatteten Manne, wie Hr. v. Puttkammer ist, über kurz oder lang einen höhern Wirkungs= kreis anzuweisen, so hört man doch auch nur Eine Stimme darüber, daß der Abgang desselben ein großer Verlust für unsere Hauptstadt seyn würde, da, dem Vernehmen nach, die Polizeiverwaltung durch ihn noch manche zeitgemäße Früchte zu erwarten habe, welche jetzt nur erst als Saat ausgestreut sind. Die Genesung und Rückkehr des Hrn. v. Putikammer hat daher beim Publikum einen allgemein günstigen Eindruck gemacht, der sich auch bei seinen Untergebenen, besonders bei den exccutiven Polizeibeamten, die ihrem gefeierten Chef vorgestern eine solenne Abendmusik brachten, lebendig aussprach. Der gefeierte politische Dichter Herwegh gedenkt von hier aus die Küsten der Ostsee zu besuchen, und während dieser Reise sich auch kurze Zeit in Königsberg aufzuhalten, wo ihm seine vielen Verehrer gewiß verschiedene würdige Feste veranstalten werden. Hier hat Herwegh jede öffentliche Aufmerksamkeit vermieden. Vor einigen Tagen sind von der hiesigen diesjährigen Kunstausstellung mehrere werthvolle Medaillen und noch andere kostbare Kunstgegenstände gestohlen worden. Unsere Polizeibehörde konnte bis heute diesem Diebstahle noch nicht auf die Spur kommen. Einen allgemeinen Tadel hört man hier über die erst kürzlich eröffnete Eisenbahn nach Frankfurt a. d. O. aussprechen, indem für die Bequemlichkeit und rasche Beförderung der Reisenden, trotz des hohen Preises, wenig gesorgt seyn soll. Eine erst neulich erschienene Karikatur:„Woher? Wohin?", welche die gegenwärtige religiöse Richtung berührt, ist hier, höherm Befehle zufolge, sofort confiecirt worden. Die Demoiselle Clara Stich, Tochter unsrer gefeierten dramatischen Künstlerin, Madame Crelinger, welche jetzt bei dem mecklenburgischen Hoftheater engagirt ist, soll wiederum für unsere königl. Bühne gewonnen seyn. Von der Spree, vom 13. Nov. Die Freunde des Herrn v. Savigny verbreiten in Gesellschaften die Nachricht, daß dieser berühmte Rechtslehrer in einem Separatvotum sich ebenfalls gegen den Ehescheidungs=Entwurf bestimmt erklärt habe, was in keinem Falle ohne nachhaltige Wirkung seyn dürfte.(Rh. Z.) Breslau, vom 10. Novbr. Unsere neuesten Zeitungen bringen uns Nachrichten von mehreren bemerkenswerthen Räubereien und Gaunerstreichen. Dem Vernehmen nach ist die Post zwischen Brieg und Schurgast um 2000 Thlr. bestohlen worden. Nur die leeren Fässer hat man wieder aufgefunden. Hier wurde dieser Tage ein Commis, welcher 3000 Thlr. Gold, das einem hiesigen Banquierhause gehörte, trug, Abends 6 Uhr auf öffentlicher Straße angefallen und ihm das Geld zu entreißen verfucht. Der junge Mann hatte einen fürchterlichen Kampf zu bestehen, bei dem er fast gewürgt wurde, indeß wußte er das Geld zu hehaupten, bis der Schurke vor mehreren herbeieilenden Menschen die Flucht ergreifen mußte. In einer Schenke nahm ein Gauner einem Landmann eine bedeutende Summe Geldes vor sichtlichen Augen weg und lief damit davon. Der Thäter des unlängst erwähnten Mordanfalls in einem hiesigen Gasthofe ist der 21 Jahr alte Sohn eines achtbaren Mannes in Neustadt in Oberschlesien, welcher die Handlung erlernt hat und von seinem Vater mit 10 Thlr. Reisegeld nach Breslau gesendet ward, um dort ein Uaterkommen zu suchen. Das Geld wurde am ersten Tage durchgebracht und so ward er zu dem Verbrechen verleitet. Das unglückliche Mädchen, welches er so furchtbar gemißhandelt, ist die 22jährige Tochter der Wirthschafterin des Gutsbesitzers Eckerkunst aus Silmenau, und sie war mehrere Tage in großer Lebensgefahr, doch wird sie die ärztliche Kunst wieder herstellen. ** Straßerhof, vom 16. Novbr. Der Wassermangel im Rheinbette und die Schwierigkeit des Kohlentransportes zu Schiffe hat Anlaß gegeben, die Kohlen aus dem Ruhrthale per Achse über unsere Lenneper Straße zu fördern, aus welchem Transporte sich ergeben: daß bis ins Rheinthal hinunter die Kohlen nicht sehr vertheuert würden, wenn auch der Rheintransport ganz wegfiele, unabgesehen davon, daß alsdann die überrheinischen Kohlengruben durch die Eisenbahn uns reichlich versorgen dürften. Dünnwald, vom 15. Nov. Da alle umliegende Dörfchen sich durch große Männer, melche denselben einst entstammt, einen Namen machen, Riel sich mit dem ersten Dombaumeister brüstet, Paffrode auf Weiher(Wyherus) stolzirt, den Arzt, welcher zuerst gegen die Hexenprozesse schrieb, Neukirchen mit einem Seehelden, Admiral Wirz, in die Reihe tritt, darf unsere Gemeinde nicht länger hintenanstehen, da sie nach neueren Forschungen einem deutschen Feldmarschall, einem Grafen das Leben gab, und zwar einem Grafen, der sich durch eigenes Verdienst dazu machte. Nämlich dem Grafen Joh. Heinrich von Dünnwald, der im 17. Jahrhundert am Gotthard sich unter Montekukuli auszeichnete, damals durch seines Landsmanns, des Kölners Questenberg Gunst Offizier wurde, im Türkenkriege bis zum Feldherrn stieg, der Wien entsetzen half, die Türken bei Essek schlug, die Franzosen von Heidelberg vertrieb, und darauf in Ungarn in eben dem Dunkel den Tod fand, als er das Leben empfing, da man ihn des Verrathes und Selbstmordes bezüchtigen will. Frankfurt, vom 11. Nov. Es ist gewiß ein erfreuliches Zeichen der Zeit, daß im Schooße unserer neuen gesetzgebenden Versammlung gleich bei Beginn ihrer Thätigkeit der Antrag auf Oeffentlichkeit ihrer Sitzungen gestellt worden ist. Derselbe ging von einem der neuerwählten Mitglieder aus dem Advokatenstande aus und wurde sofort an die für die Revision der Geschäftsordnung ernannte Kommission überwiesen. Ob dieser Antrag jedoch Anklang finden wird, dies steht freilich um so mehr in Frage, als hier selbst bei Personen, die auf staatsrechtliche Bildung Anspruch machen dürfen, das Vorurtheil obwaltet, die beantragte Oeffentlichkeit sey für unser mikrokosmisches Staatswesen, das alle Kriterien eines Gemeinde- ja beinahe eines Familienwesens an sich trage, mit so vielfältigen Unzuträglichkeiten verknüpft, daß man davon Umgang nehmen müsse. Man erinnert sich noch, daß unter Anführung derartiger Bedenklichkeiten der nämliche Antrag bald nach der französischen Julirevolution, wo derselbe zum letzten Mal gestellt worden war, von der betreffenden Kommission nicht zur Annahme empfohlen wurde, wennschon in derselben Männer saßen, die für entschiedene Freunde des Fortschritts gehalten werden können.(L. A. Z.) — Der Königl. preuß. Geh. Oberpostrath Schmückert verweilte, wie man vermuthet, in postalischer Mission mehrere Tage in unserer Stadt und ist nach Koblenz weiter gereist. Wie es heißt, wird aber Hr. Schmückert in der nächsten Zeit hierher zurückkehren. Hohenzollern. Die durchl. Fürsten von Hohenzollern haben JJ. KK. HH. den Prinzen von Preußen, so wie die Prinzen Karl, Albrecht, Friedrich, Wilhelm und August von Preußen unter die Ehrenkreuze 1. Kl. des gemeinschaftl. hohenzollernschen Hausordens aufgenommen. Speyer. vom 12. Nov. Nachrichten, die uns von verschiedenen Orten des Haardtgebirges zukommen, bestätigen unsere früheren Mittheilungen über Quantität und Qualität des dießjährigen Weines. Die Preise haben sich unterdessen mehr fixirt; sie sind sehr gut zu nennen; an manchen Orten sollen sie sogar höher stehen, als 1834. Auch wird die Zahl der abgeschlossenen Käufe als bedeutend angegeven.(Sp. Z.) Hannover, vom 11. November. Se. K. Hoh. der Kronprinz wird, dem Vernehmen nach, morgen die hiesige Residenz verlassen, um seiner Braut einen Besuch zu machen. Wie man hört, wird der Kronprinz 14 Tage in Altenburg bleiben, und vor seiner Rückkehr hieher noch einen Besuch in Berlin abstatten. Das Befinden Sr. K. Hoh. ist fortwährend das beste, dagegen scheint auf das Befinden Sr. Maj. des Königs weder die Reise nach Rothenkirchen noch auch die Rückkehr hieher erwünscht und günstig eingewirkt zu haben. Auf die sonst so heitere und gemüthliche Laune des Königs sollen in den letzten Tagen ein Paar Ereignisse trübend und verstimmend eingewirkt haben. Eins dieser Ereignisse ist ohne Zweifel der vor einigen Tagen erfolgte Tod der Geh. Medizinalräthin Kohlrausch, der treuen und langjährigen Freundin der hochseligen Königin. Das Begräbniß derselben erfolgte gestern, und der Hofstaat und die Dienerschaft der hochseligen Königin begleitete auf Befehl des Königs die Leiche der treuen Freundin des königl. Hauses.(Einem Gerüchte nach, ist die verstorbene Geh. Räthin Kohlrausch in den letzten Tagen ihres Lebens damit beschäftigt gewesen, Denkwürdigkeiten aus dem Leben unserer hochseligen Königin zu schreiben, wozu dieselbe, seit langen Jahren Freundin und Gesellschafterin der Königin, freilich vorzugsweise die Materialien in Händen haben konnte; darüber, ob diese Denkwürdigkeiten vollendet und ob sie im Druck erscheinen werden, hat man wetter nichts vernommen.) Der Tod jener Dame soll Se. Maj. den König sehr erschüttert haben.— Seit einigen Tagen taucht wieder das alte, so oft wiederholte Gerücht auf, daß der Anschluß unsers Königreichs an den preußischen Zollverein eine ausgemachte Sache sey und daß die allgemeine Stände=Versammlung in Kurzem dieserhalb werde berufen werden. Dieses Gerücht hat sich bekanntlich bereits so oft wiederholt und eben so oft als irrig erwiesen, daß dasselbe jetzt wenig Eindruck mehr macht. Da in 14 Tagen die braunschweigische Stände=Versammlung eröffnet wird, so wird man aus deren Verhandlungen ohne Zweifel etwas Bestimmteres über die Lage dieser Angelegenheit vernehmen.(H. C.) Detmold, vom 13. Novbr. Auf den 7. k. M. ist ein Landtag von der fürstlichen Landesregierung ausgeschrieben, auf dem mehrere wichtige Gegenstände zur Sprache kommen werden. Außer den Zollvereins=Angelegenheiten wird über die neuen Chausseebauten und eine neue Städte=Ordnung verhandelt werden. Hamburg. Die Totaleinnahme bei der Unterstützungsbehörde betrug bis zum 31. Okt. Abends(incl. Hülfsverein): circa 4,320,000 M. B.(circa 2,160,000 Thlr. pr.) alien. Mailand, vom 29. Oktober. Unter den gelehrten Deutschen, welche diesen Winter Unter unserm Himmel zuzubringen gedenken, gehört unter Andern der rheinländische Aesthetiker Dr. Deycks, welcher in hiesigen gelehrten Kreisen mit Wärme aufgenommen worden, in einigen Tagen aber seine Reise nach Rom fortsetzen wird. Trier, vom 16. November. Man liest in der heutigen Zeitung folgende Bekanntmachung:„Die in Nr. 300 und 301 der hiesigen Zeitung enthaltenen Artikel wegen Einführung einer verbesserten Kommunalverfassung, welchen die Aufforderung hinzugefügt worden, daß sich Stimmen über diesen Gegenstand in den Tagesblättern äußern möchten, geben uns Veranlassung, daran zu erinnern, daß die Entwerfung einer die Interessen der Städte und Landgemeinden gleich sehr berücksichtigenden Gemeindeordnung mit Bezweckung einer dem deutschen Charakter entsprechenderen Vertretung der Gemeinden und ihrer Enthebung von nachtheilig erkannten Beschränkungen in der Verwaltung ihrer Lokal=Angelegenheiten schon früher von den Staatsbehörden angeregt und vorbereitet, und von dem Landtage berathen worden ist, und daß des Königs Majestät in dem veröffentlichten Landtagsabschiede vom 7. Nov. 1841(ad 10) zu erklären geruht haben, daß die Redaktion der über die Kommunal=Verfassung der Städte und Landgemeinden in der Rheinprovinz zu erlassenden gesetzlichen Bestimmungen ihrer Beendigung nahe und die baldige Publikation derselben zu erwarten ist. Trier, den 11. November 1842. Königl. Preußische Regierung." Neuere Nachrichten. Paris, vom 14. Nov. Schon heute beginnen um Paris die Erdarbeiten zur Errichtung der Eisenbahn in der Richtung nach Belgien. Dem Engländer Sherwood sind gleich nach dem Eintreffen des Ministers der Staatsbauten die Arbeiten zugeschlagen worden. — Barbes, der bekannte Aprilgefangene, wird nach einem andern Gefängnisse gebracht werden. Marts, vom 15. Vov. General Aupick ist zum Platzkommandanten von Paris ernannt, und General Darriulle dieser Stelle enthoben worden. Es sind noch mehrere andere Ernennungen von minderer Wichtigkeit geschehen, die beinahe alle früher von den Oppositionsblätter angezeigt worden waren. — Die Buchhändler=Versammlung hat sich ebenfalls für den Verein mit Belgien erklärt. — Renten am Schluß der Börse: 119 15; 80 35. Spanische acitve 23½. *** Düsseldorf, vom 16. November. Das durch die Anwesenheit unsers hochherzigen Königs und der edlen Königin hervorgerufene Projekt zur Errichtung einer rheinischen Blindenanstalt hat in der ganzen Rheinprovinz großen Anklang und warme Theilnahme gefunden. Ueberall gibt sich das lebhafteste Interesse dafür kund, und darum wird es erwünscht seyn, durch nachfolgenden Auszug aus der„Beschreibung einer Reise durch die vereinigten Staaten von Nordamerika durch Clara von Gerstner“ etwas Näheres über eine solche Anstalt zu erfahren, welche vor 10 Jahren zu Boston gegründet worden ist.— Die Verfasserin theilt darüber Folgendes mit: „Eine der wichtigsten Erfindungen, die dem menschlichen Verstande und Herzen die größte Ehre macht, ist wohl jene, welche das Loos unserer durch körperliche Gebrechen unglücklichen Mitbruder erleichtert und sie durch zweckmäßigen Unterricht und gute Behandlung, wenn auch nicht ganz, doch theilweise der menschlichen Gesellschaft wiedergibt. Eine vortreffliche Anstalt dieser Art ist das Blinden=Institut in Boston, welches wir zu besuchen nicht versäumten. Die Anstalt wurde erst vor mehreren Jahren gegründet, und Herr T. H. Perkins gab zu diesem Zwecke im Jahre 1832 sein Haus in Pearl Street im Werthe von 30,000 Dollars mit der Bedingung hin, daß andere edel gesinnte Mitbürger 50,000 Dollars in Geld beisteuern sollten. Dies geschah, und im September 1832 wurde die Anstalt unter der Leitung des Herrn Dr. Howe, welcher zur Bereicherung seiner Kenntnisse mehrere Institute in Frankreich und in England besucht hatte, mit 7 Schülern, die den Unterricht durch blinde Lehrer erhielten, eröffnet. Da jedoch das GesammtKapital zur Bestreitung aller Kosten nicht hinreichend war, so veranstalteten die Frauen in Boston im Jahre 1833 eine Fair, wie solches hier im Lande bei solchen Gelegenheiten sehr häufig geschieht, die ihnen einen Ertrag von 12,000 Dollars gab, welcher zum Besten der Blinden=Anstalt bestimmt wurde. Außerdem müssen die Zöglinge wohlhabender Eltern nebst ihrer Kleidung jährlich für Wohnung, Kost, Unterricht und Bedienung 160 Dollars bezahlen, während für Arme der betreffende Staat oder Distrikt die sie angehenden Kosten bestreitet. Nur in Philadelphia und Newyork sind ähnliche Institute, und ihr Hauptzweck besteht darin, den Blinden einen solchen Unterricht zu ertheilen, daß sie, wenn sie das Haus verlassen, sich eine eigene unabhängige Existenz grunden können. Die Zahl der Zöglinge belief sich auf 65, von welchen die Knaben und Mädchen beinahe in gleiche Hälften getheilt waren. Sie genießen im Allgemeinen eine sehr gute Gesundheit, und nur wenige unterlagen einer schweren Krankheit, von welcher sie glücklich wieder hergestellt wurden. Dies ist um so mehr zu verwundern, da die Blinden mehr dem Unwohlseyn und frühen Tode, als sehende Personen unterworfen sind, indem ihre Konstitution gewöhnlich schwächlicher ist, und die wenige körperliche Bewegung in ihren frühen Jahren ihre Entwickelung um Vieles hemmt. Mit der größten Aufmerksamkeit wird für der Blinden physisches Wohlseyn gesorgt, zu welchem Behufe die Anstalt mit mehreren warmen Bädern versehen ist. Die Bett= und Leibwäsche wird oft gewechselt, und die Schulund Schlafzimmer sorgfältig gelüftet; ebenso ist die Kost dieser Unglücklichen einfach und kräftig, und die Eintheilung ihrer Arbeits= und Erholungsstunden geregelt. Vier Stunden des Tages sind für die geistige Ausbildung (intellectual studies), vier Stunden der Musik und vier Stunden der Handarbeit gewidmet. Die größeren Zöglinge schlafen acht, die kleineren aber zehn Stunden. Das angenommene System der Ausbildung des Geistes trägt die besten Früchte; die Knaben in den höheren Klassen erlernen die Grammatik der englischen Sprache, Geographie und Arithmetik; einige sind sogar mit den Studien der Algebra und Geometrie vertraut, und noch andere übersetzen und sprechen die französische Sprache. Alle Zöglinge, mit Ausnahme der ganz kleinen, können lesen, buchstabiren, Ziffern schreiben, und manche von ihnen sind sogar im Stande, mit ihren Bekannten zu korrespondiren. Es werden für diese Anstalt eigene Bücher, Landkarten 2c. mit erhabenen Lettern und Zeichen gedruckt, und zwar in der Art, daß die Blinden durch bloßes Anfühlen dieselben erkennen. Da für Blinde die Stelle als Musiklehrer am vortheilhaftesten ist, so werden sie mit vieler Sorgfalt in der Tonkunst, vorzüglich Orgel und Pianoforte unterrichtet; am häufigsten finden die Unglücklichen ihren Erwerb im Stimmen der Claviere, indem sie beinahe alle von der Natur mit einem sehr feinen Gehöre begabt sind. Dreizehn Pianoforte's werden in der Anstalt in beständiger Activität erhalten, von welchen allein fünf in dem principal music room stehen.— In den Stunden, welche der Handarbeit gewidmet sind, beschäftigen sich die Zöglinge männlichen Geschlechts in einer der Anstalt gehörigen Druckerei, mit der Fabrikation von Matten(rugs), Matratzen, Kissen2c. Auch solche, die sich dem Musikunterricht widmen, müssen körperlicher Bewegung halber in diesen Werkstätten mit arbeiten. Die Mädchen lernen nähen, sticken, stricken 2c. Man sollte es für unmöglich halten, daß die Blinden in allen diesen Gegenständen unterrichtet werden könnten, und doch ist es der Fall; sie lernen in der Regel besser, als sehende Kinder, und verbinden mit einem sehr guten Gedächtniß ein ungewöhnlich feines Gefühl. Es gibt wohl bisweilen auch einige unter ihnen, welche sehr schwer begreifen und schwächlich sind; allein dies ist in anderen Schulen eben so oft anzutreffen. Als wir am Vormittag des 7. Januar zwischen 11 und 12 Uhr dieses Institut besuchten, fanden wir alle Blinden zum Singunterricht versammelt, und mit reiner heller Stimme führten sie recht gut einige mehrstimmige geistliche Lieder aus. Es war rührend, sie anzuhören; die Töne dieser Armen drangen mir tief bis in das Innerste der Seele, und nur mit Mühe hielt ich die Thränen zurück. Die Zöglinge hatten bereits solche Fortschritte in der Musik gemacht, daß sie schon mehrere gute Concerte aufführten, und das Resultat dieses Instituts ist so gut, daß im Jahre 1833 schon 11 Indididuen dasselbe verließen, von denen acht im Stande sind, sich ihre Existenz selbst zu verschaffen." Lotterie. Bei der am 14. fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 86. Königl. Klassen= Lotterie fielen 26 Gewinne von 1000 Thlr. auf Nr. 2102, 3274, 8038, 10166, 15202, 15596, 20571, 34583, 43452, 50100, 50648, 51917, 55923, 57172, 64970, 66160, 67688, 70808, 82633, 83749, 84714, 84978 und 88076 u. A. nach Coblenz bei Gevenich, Cöln bei Reimbold und bei Weidtmann, Düsseldorf bei Spatz, Münster bei Hüger und auf die drei nicht abgesetzten Loose Nr. 56466, 58374 und 77301; 29 Gewinne zu 500 Thlr. auf Nr. 2664, 3814, 4556, 6526, 7121, 23833, 25787, 26099, 27249, 29114, 37051, 43836, 45634, 45909, 51392, 52150, 52648, 55144, 56924, 60383, 61111, 64793, 70193, 71961, 72518, 76346, 78111- uud 84353 u. A. nach Coblenz bei Gevenich, Cöln bei Reimbold, Düsseldorf bei Spatz, Elberfeld bei Heyme., Iserlohn bei Hellmann und auf das nicht abgesetzte Loos Nr. 76564; 45 Gewinne zu 200 Thlr. auf Nr. 5677, 6866, 9044, 9590, 10282, 10717, 17489, 21160, 21761, 25000, 26098, 26640, 27334, 27429, 31509, 31845, 34641, 36458, 37036, 39129, 40195, 45854, 47482, 47619, 48492, 51191, 52940, 56952, 57780, 57857, 66566, 67014, 68939, 69157, 70059, 70637, 74739, 75369, 81569, 82214, 82406, 84586, 86430, 88725 und 89832. Anzeigen. Bekanntmachung. Auf höhere Veranlassung benachrichtigt die Handelskammer hierdurch den Handelsstand, daß die Kaiserlich Brasilianische Regierung nach dem Abgange ihres bisherigen General=Konsuls für Preu pen, Ritters d'Aranjo, den Kaufmann und Grund besitzer Juan Dilgo Sturz, einen aus Deutsch land gebürtigen und mit den brasilianischen Han delsverhältnissen vertrauten brasilianischen Unterthan, zum General=Konsul in den diesseitigen Staaten ernannt hat; worauf demselben das Exequatur unseres, Gouvernements ertheilt worden ist. Dusseldorf den 16. November 1842. Die Handelskammer. Am 21. d. Mts. früh 10 Uhr werden auf dem hiesigen Infanterie=KasernenPlatze 7 überzählige Kavallerie=Pferde öffentlich gegen gleich baare Bezahlung, welche in Preußisch Courant, Kassen=Anweisungen oder Preußischen Friedrichsd'or erfolgen kann, an den Meistbietenden zum Verkauf gestellt. Düsseldorf den 17. November 1842. Das Kommando der Königlichen 14. Kavallerie=Brigade. Das Subhastations=Patent vom 4. August d. J., den Verkauf des Baumer Gutes zu Menden betreffend, wird zurückgenommen. Broich den 12. November 1842. Fürstl. Gericht der Herrschaft Broich. Gerichtlicher Verkauf. Am Freitag den 18. November 1842, Morgens eilf Uhr, sollen auf dem Marktplatze zu Düsseldorf am Rathhause verschiedene Hausmobilien dem Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung durch den Unterzeichneten verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher Kolvenbach. Diejenigen, welche an den Hausstand der verstorbenen Frau Generalin von Alten noch Forderungen zu machen haben, werden hierdurch aufgefordert, solche bis zum 1. Dezember d. J. bei dem Unterzeichneten— Flingersteinweg Nr. 223— anzubringen. Dusseldorf den 15. November 1842. von Meyerinck, Rittmeister und Divisions=Adjutant. Eisenbahn. Bekanntmachung. Wir beabsichtigen die Materialien=Bedürfnisse für den Betrieb der Rheinischen Eisenbahn während des Jahres 1843 auf dem Submissionswege in Lieferung zu geben und laden hierauf Reflectirende ein, die desfallsigen nähern Bedingungen auf unserm Büreau. Trankgasse Nr. 8 in Köln, oder bei unserm Maschinenmeister Hrn. Pellenz in Aachen einzusehen. Die gedachten Materialien sind in 7, den Bedingungen beigefügten Heften speziell angegeben und zerfallen hiernach in folgende 7 Abtheilungen: 1) Eisen(Rund=Eisen, Flach=Eisen, Platten, geschlagenes Eisen 2c.), Eisendraht, Stahl und Wagenketten; 2) Holzarten: Werkholz und Brennholz; 3) Materialien und Maschinentheile von Metall und Glas:(messingene Siederöhren, Kugelventile, Hähne, Messing= und Kupferplatten, Blei, Zinn, Schraubenbolzen 2c.); 4) sogenannte Solinger und Remscheider Waaren:(Feilen, Sägeblätter, Holzschrauben, Nägel, Drahtstifte); 5) Oel, Farben, Seife, Talg und verschiedene Materialwaaren, Weingeist und Branntwein; 6) Leder, Polster= und Sattler=Materialien, baumwollene Abfälle und Leinewand; 7) Bürstenbinderwaaren, Pechfackeln 2c. Die Lieferung geschieht theils innerhalb vier Wochen nach dem Zuschlag, theils innerhalb sechs Monaten bei eintretendem Bedürfniß und zwar binnen drei Wochen nach vorhergegangener besondern Bestellung. Die Submissionen müssen bis zum 15. Dezember c. verschlossen und mit gehöriger Aufschrift versehen, zu Köln, bei uns, Trankgasse Nr. 8, abgegeben seyn, worauf wir diejenigen Submittenten, deren Offerten den Zuschlag erhalten, innerhalb 14 Tage benachrichtigen werden. Muster und Modelle zur Mehrzahl der zu liefernden Gegenstände liegen auf den Bahnhöfen zu Köln und Aachen zur Ansicht bereit. Nach der Lieferung werden die Materialien einer oder mehreren Proben unterworfen, wovon die Annahme abhängig ist. Köln den 15. November 1842. Die Direktion der Rheinischen EisenbahnGesellschaft, Hauchecorne. Getragene Herrenkleider werden zu den höchsten Preisen angekauft von Ph. I. Manes jr, Hundsrückenstraße Nr. 589 neben Herrn Macher. roen Herrn Macht Ein junges Dachshündchen wird zu kaufen gesucht. Näheres zu erfragen bei Hrn. Cafetier Schütz, Hundsaße. Dampfschiffahrt für den Nieder- u. Mittel-Rhein. Vom 1. November 1812 an fahren die Boote Täglich zwischen Düsseldorf und Maina. Viermal wöchentlich zwischen Düsseldorf und Rotterdam, nämlich: Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag Morgens in zwei Tagen von Düsseldort nach Rotterdam, und Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag Morgens in zweiTagen von Rotterdam nach Düsseldorf, zu folgenden Abfahrtsstunden: Zu Thal: Von Mainz nach Düsseldorj. um 6 Uhr Morgens Coblenz Bonn Cöln Düsseldorfdito dito dito 11 2¼ 4½ - Nachmit. 9 8 - Morgens. - Morgens. Arnheim oder Nimwegen nach Ankunft des ersten Eisenbahnzuges von Elberfeld - Arnheim oder Nimwegen nach Rotterdam, Zu Berg: Von Rotterdam nach Düsseldorf mit Uebernachtung in Emmerich - Düsseldorf- Cöln und Coblenz. - Cöln- Coblenz - Coblenz- Mainz Nähere Auskunft bei den Agenten und Conducteuren. Die Direction. 6½ Uhr Morgens. 11 Uhr Abends. 8 Uhr Morgens. 7½ Uhr Morgens. Festgeschenke. Im Verlag und Debit der Funcke'schen Buchhandlung in Crefeld sind erschienen und in allen Buchhandlungen, in Düsseldorf in der Bötticher'schen zu haben: Die Jobsiade. Ein grotesk-komisches Heldengedicht in 3 Theilen. Von Dr. C. A. K. Oder: Leben, Meinungen und Tha= ten von Hieronimus Jobs, dem Kandidaten rc. rc. Neue Taschenausgabe. Brosch. 20 Sgr. Eine Historia lustig und fein In neumodischen Knittelverselein. Der Koran. Aus dem Arabischen wortgetreu neu übersetzt und mit erläuternden Anmerkungen versehen von Dr. L. Ull= mann. Zweite elegante Taschenausgabe. Brosch. 1½ Thlr. Die Haupt=Niederlage dieses anerkannt vorzüglichen Fabrikats Englands ist uns auf hiesigem Platze allein übertra2gen, und verkaufen wir en gros und en detail zu den Fabrikpreisen von 2 bis 20 Sgr. die Karte mit Halter. Eine odieser ächten Stahlfedern läßt sich Wochen lang gebrauchen; An(London)(Hamburg)leitung dazu nebst PreisJ. Schuberth& CO. unentgeltlich aus. Bötticher'sche Buchhandlung in Düsseldorf. So eben angekommen: frische große scheveninger Schelfische, Antwerpner Muscheln, neuer Laberdan, haderwicker Vollbückinge, Straßburger Kastanien, neue Häringe in ganzen, 4tel und 8tel Tonnen und bester grobkörniger Caviar gegen billigen Preis bei Jos. Spinrath, am Markt. Heute erhielt ich wieder frische süße scheveninger Schelfische, haderwicker Vollbückinge und große engl. Austern. Joh. Heinrichs, Rheinstraße. erhielt frische Schelfische, haderwicker Vollbückinge und große Antwerpner Muscheln zu einem billigen Preis W. J. Willems, Rheinstraße. Frische große Buschhasen, per Stück 18 Sgr. ohne Haut. Ich kaufe auch Hasenfelle zu einem angemessenen Preis. Jos. Korten, Mühlenstraße. Kasernenstraße Nr. 729 sind in der ersten Etage 2 bis 3 und in der zweiten Etage 2 möblirte Zimmer zu vermiethen; auch sind in der zweiten Etage 3 Zimmer nebst Dachstube, Speicher und Keller zu vermiethen und gleich zu beziehen. Todes=Anzeige. Es hat dem Gebieter über Leben und Tod nach seinem unerforschlichen Rathschlusse gefallen, unsern innigst geliebten Bruder und Oheim Joh. Wilh. Laubenburg den 14. d., des Nachmittags gegen 5 Uhr, von unserer Seite in die ewige Heimath abzurufen. Er starb nach einem kurzen Krankenlager sanft und ruhig ergeben in den Willen des Herrn, dem er allein alles anheimstellte, und sein Vertrauen nur auf Ihn setzte, in einem Alter von 61 Jahren und 6 Monaten. Theilnehmenden Verwandten und Freunden widmen diese schmerzende Nachricht Mettmann den 17. November 1842. Die tiefbetrübten Schwestern und Onke. Geselliger Verein. Ballotage Samstag den 19 Nov. Abends 7½ Uhr. Oberruhrsches Schrott= und Fettgeriß bester Qualität ist so eben angekommen, welches aus dem Nachen empfangen, billig abgebe. J. F. B. Müsch. In Haus- und unterhält fortwährend ein groß assortirtes Lager von 2 bis 8 Thaler pr. Stück. W. Lindemann, Flingerstraße. Ein kleiner Wachtelhund ist Jemanden zugelaufen. Näheres bei F. Volkmann, am Bahnhof. 1780) Es ist Jemanden ein Wachtelhund zugelaufen. Bei wem, sagt die Expedition d. 3. (768) Ein in allen Hausarbeiten und der Küche erfahrenes Mädchen wird gesucht, das gleich eintreten kann. Die Expedition d. 3. sagt wo. Das in der Neustadt gelegene, mit Nr. 59 bezeichnete Wohnhaus nebst Back= und Brauhaus, Stallung, gedeckter Kegelbahn und Garten, steht im Ganzen oder theilweise zu vermiethen oder aus freier Hand zu verkaufen. Das Nähere zu erfragen in der Neustadt Nr. 52. Bilkerstraße Nr. 1008 sind zwei möblirte Zimmer an eine einzelne Person zu vermiethen. Auch ist daselbst ein großer Keller zu miethen. Schwanenmarkt Nr. 948 ist der erste Stock zu vermiethen und gleich zu beziehen. Königl. concess. Theater zu Düsseldorf. Freitag den 18. Oktober: Fra Diavolo, oder: Das Gasthaus zu Terracina. Oper in 3 Aufzügen von Scribe. Musik von Auber. Redakteur: L. Stahl Druck und Verlag der Stahl'schen Buchdruckerei Grabenstraße Nr. D. 794.