304. Donnerstag den 3. November. 1842. Inland. Bemerkungen über einige preußische Steuern.(Forts. statt Schluß.) Die Klassensteuer soll ihrer Bestimmung nach, zwischen einer Einkommensteuer und einer die Gesammtmasse aller Einwohner ohne Unterschied gleich treffenden Kopfsteuer, die Mitte halten. Bei der Einschätzung zur Klassensteuer wird davon ausgegangen, daß sich alle Steuerpflichtigen in vier verschiedene Hauptklassen, deren jede in drei, in der Rheinprovinz aber in noch mehr Unterabtheilungen zerfällt, eintheilen lassen, nämlich 1) in besonders wohlhabende und reiche Einwohner; 2) in wohlhabendere Einwohner; 3) in den geringeren Bürger= und Bauernstand, und 4) in gewöhnliche Lohnarbeiter, gemeines Gesinde und Tagelöhner, so wie ganz geringe Grundbesitzer und Gewerbetreibende, die sich hauptsächlich vom Tagelohn ernähren. Trotz aller auf die Einschätzung verwendeten Sorgfalt kommen bei keiner Steuer so viel Reklamationen vor, als bei der Klassensteuer. Um die Entscheidung über die Reklamationen zu erleichtern, ist eine mehrfache Begutachtung derselben angeordnet, und doch ist es wohl mitunter zweifelhaft, welche Entscheidung die richtigste seyn mag. Dieß gilt indeß weniger von der letzten und auch der vorletzten Hauptklasse, als von den beiden ersten. Zwar soll die Klassensteuer keine Vermögenssteuer seyn, aber die Worte„wohlhabend" und „reich", deuten schon darauf hin, daß bei den ersten beiden Hauptklassen ohne wesentliche Berücksichtigung des Einkommens der Steuerpflichtigen, eine einigermaßen richtige Einschätzung nicht ausführbar ist. Hier ist aber die Schwierigkeit, daß das Gesetz einen höheren Steuersatz als 144 Thlr. nicht gestattet. Dieser wird bei einem Einkommen von 5 bis 10,000 Thlr. zur Anwendung kommen, ebenso wie bei einem Einkommen von 100,000 Thlrn. und mehr. Höhere Klassensteuersätze lassen sich aber nicht wohl einführen, weil sonst die reichen Einwohner der mahl= und schlachtsteuerpflichtigen Städte zu sehr begünstigt werden würden. Es würden auch, noch mehr als es wohl jetzt schon geschieht, reiche Personen, die im Sommer auf dem Lande, im Winter aber in großen Städten zu leben pflegen, ihren Winteraufenthalt in der Stadt bis auf 6 Monate 1 Tag ausdehnen, und dann, gegen gänzliche Ersparung der Klassensteuer, nur 6 Monate 1 Tag hindurch zur Mahl= und Schlachtsteuer beitragen. Zu dem ganzen Ertrage der Klassensteuer tragen gegenwärtig bei: Es ergibt sich hieraus, daß eigentlich der geringe Bürger= und Bauernstand und die ärmeren Volksklassen bei Weitem die Hauptzahler der Klassensteuer sind. Trotz aller Mängel, die man bei der Klassensteuer finden könnte, läßt sich doch nicht in Abrede stellen, daß dabei die Abgabenlast mehr nach dem Vermögen und der Wohlhabenheit vertheilt ist, als bei der Mahl= und Schlachtsteuer. Zu letzterer trägt ein sehr reicher Hagestolz möglicherweise nicht viel mehr bei als ein Tagearbeiter, der ein halbes Dutzend Kinder mit gesundem Appetit hat. Dagegen würde dieser an Klassensteuer höchstens 1½ Thlr. zahlen, jener aber in der höchsten Steuerstufe veranlagt werden. Schwerlich dürfte sich auch die Mahl- und Schlachtsteuer so verbessern lassen, daß die Last derselben mehr von den Schultern der Armen auf die Schultern der Reichen gelegt wird. Sie bewirkt es wohl besonders, daß das Leben in den Städten oft viel theurer ist, als auf dem Lande, worunter denn die geringeren Gewerbetreibenden und Tagearbeiter am meisten leiden, namentlich in den Orten, wo die Mahl= und Schlachtsteuer noch erheblich durch Kommunalzuschläge erhöht ist. Wäre es nicht rathsam, die Mahl= und Schlachtsteuer ganz abzuschaffen, und die Klassensteuer zu einer allgemeinen Steuer zu erheben? Die Einschätzung zur Klassensteuer kann, was die dritte und vierte Hauptklasse betrifft, auch in den großen Städten nicht so sehr schwierig seyn. Anders ist es mit den beiden ersten Hauptklassen. Die Personen, welche sich dafür eignen, dürften zwar auf dem Lande vielleicht leichter herauszufinden seyn, als in den Städten. Aber hier pflegen die städtischen Behörden, denen die Einschätzung zunächst obliegt, die besonders reichen und wohlhabenden Einwohner doch auch zu kennen, namentlich in den Städten, wo die Gemeindeabgaben seither schon in der Form von Einkommensteuern erhoben wurden. Und sollte nicht die Klassensteuer, wenn sie eine allgemeine Steuer ist, Verbesserungen fähig seyn? England hat in neuester Zeit eine Steuer eingeführt, von welcher die geringeren Einwohnerklassen nicht mit betroffen werden, indem es alle diejenigen, deren jährliches Einkommen nicht unter 150 Pfd. St. beträgt, mit einer Einkommensteuer von etwa 2 Prozent belegt hat. Sollen nun auch in Preußen die Wohlhabenden und Reichen mehr als seither zu den Staatslasten beitragen, so könnten vielleicht alle diejenigen, welche mehr als 1000 Thlr. jährliches Einkommen haben, gegen Erlaß der Klassensteuer, mit einer Einkommensteuer von 1 bis 2 Prozent belegt werden, wogegen alle anderen ferner Klassensteuer zu zahlen hätten, zu derselben aber nicht höher anlagt würden, als in der jetzigen dritten oder vierten Hauptklasse. (Schluß folgt.) Berlin, vom 22. Okt. Den Kostenanschlag der Ausgabe der Werke Friedrichs des Großen— 77,747 Thlr. 17 Sgr. betragend hat Se. Maj. ver König genehmigt; nächst dem Kaiser von Rußland haben die herzoglich braunschweigischen und nassauischen Ministerien durch Eröffnung archivalischer Quellen Anspruch auf die Dankbarkeit der Akademie. Sieben Bände der Ausgabe sind bereits zum Drucke vorbereitet, der, sobald die neuen Typen gegossen sind, ungesäumt beginnen soll.(A. 3.) Berlin, vom 25. Okt. Daß die Berathungen der Ausschüsse über die Eisenbahnfrage in Gegenwart des Finanzministers geschehen, wünschten jene anfangs abzulehnen, was jedoch durch höchste Verordnung so bestimmt ward. — Ich kann Ihnen die dießmal sichere, gewiß für ganz Deutschland erfreuliche Nachricht zugehen lassen, daß dem Hofrath Dahlmann demnächst bei der Universtät Bonn der von ihm so schmerzlich vermißte Lehrstuhl eröffnet werden wird.(A. Z.) Berlin, vom 27. Oktober. Seit einigen Tagen befindet sich, wie schon gemeldet, Dahlmann hier in Berlin(das er, beiläufig gesagt, nach zwanzig und etlichen Jahren, als er im Willen hatte, Niebuhr auf seiner Gesandtschaft nach Rom als Sekretär zu begleiten, jetzt zum erstenmale wiedersieht— tempora mutantur!) und zwar in Folge einer Aufforderung des Ministeriums, die ihn jedoch nicht direkt, sondern durch Vermittlung Jakob Grimms,(den ich Ihnen schon in meinem vorigen Schreiben als den thätigen Unterhändler bezeichnete) zugekommen ist. Ob die Verhandlungen, in welche Dahlmann jetzt mit dem Ministerium getreten ist, zum Ziele und alsdann zu welchem Ziele sie führen werden, kann in diesem Augenblick vermuthlich von den betheiligten Personen selbst noch nicht bestimmt werden. Eher ließe sich errathen, um welche Punkte diese Verhandlungen sich drehen; doch enthalten wir uns jeder Vermuthung. Ueberhaupt möchten wir die Freunde Dahlmanns vorläufig noch warnen, zu viel Hoffnungen auf eine Aussicht zu bauen, die eben im ersten Stadium ihrer Entwicklung ist. Wir könnten Beispiele anführen, wo namhafte und berühmte Gelehrte, ganz ähnlich wie jetzt Dahlmann, ja sogar durch unmittelbare Einladung von Seiten des Ministeriums, nach Berlin entboten, und dann, nachdem man sie in Augenschein genommen hatte und ohne daß es nur bis zur wirklichen Verhandlung gekommen wäre, wieder nach Hause geschickt worden sind. Darf ich meiner Quelle trauen, so ist man höhern Orts selbst noch nicht einmal über die Stellung oder wenigstens nicht über den Ort einig, wohin man Dahlmann stellen will. Es ist fraglich, ob— nach Einigen sogar bereits entschieden, daß er nicht in Berlin selbst bleiben wird; vielmehr bezeichnet man Königsberg als den Schauplatz seiner künftigen Thätigkeit. Vielleicht, daß man den dortigen praktischen Liberalismus durch den Dahlmann'schen doktrinären Liberalismus zu kompensiren denkt. Aber wie das auch sey und welche Stadt ihn auch gewinnen wird: jedenfalls gewinnt sie an Dahlmann einen Mann, einen aufrichtigen, unerschrockenen, überzeugungstreuen— und das will in unserer Zeit was sagen.(Rh. Z.) Berlin, vom 29. Oktober. Der Vorbehalt einer eventuellen Wiedererhöhung der Staatslasten(wobei die vorherige Anhörung der Stände als selbstredend betrachtet worden), ist mit 74 Stimmen gegen 25 bejaht, dagegen mit 84 gegen 15 Stimmen der Wunsch ausgesprochen, daß Se. Majestät von dem Vorbehalt abstehen möge. Hiermit ist die Verhandlung über die Eisenbahnangelegenheit geschlossen, und zur Verhandlung über das vorgelegte Gesetz, die PrivatFlüsse betreffend, unter Vorsitz des Ministers des Innern Montag der 31. Oktober besiimmt. — Wenn wirklich, wie zu vermuthen war, sich die ständischen Ausschüsse mit großer Stimmenmehrheit für die Betheiligung des Staats bei dem Weiterbau, den Fortsetzungen und der Erhaltung der Eisenbahnen ausgesprochen hat, so ist doch noch nicht das Geringste über die Art und Weise bekannt, wie diese Betheiligung ins Werk gesetzt werden wird. Nur so viel weiß man gewiß, daß weder neue Anleihen noch die Creirung neuer Staatspapiere dazu für nöthig erachtet werden dürften, sondern die Garantie eines mäßigen Zins fußes den Kapitalisten eine willkommene Gelegenheit seyn wird, ihre Gelder zu placiren, wo ihnen neben diesem Zinsfuß die Aussicht einer möglichen Dividende eröffaet ist. Nur ein fester Fonds von vielleicht 2 Millionen wird, wie man hört, zu den nöthigen Ausgleichungen der mit der Administration jener Angelegenheit beauftragten Kommission zur Disposition gestellt werden.(E. Z.) Berlin, vom 30. Oktober. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Advokat=Anwalt beim Appellationsgerichtshofe zu Köln, Dr. Haaß, zum Justizrath zu ernennen. — Das Militär=Wochenblatt meldet: v. Roehl, Hauptm. von der 7. Art.=Brig. zum Art.=Offiz. des Platzes Köln ernannt. Schade, Hauptm. und Art.=Offiz. des Platzes Köln, in jene Brig. zurückgetreten. Sperling, Hauptm. und Art.=Offiz. des Platzes Saarlouis, in die 8. Art.=Brig. zurückgetreten. Müller, Hauptm. von dieser Brig., zum Art.=Offiz. des Platzes Saarlouis; Kleinschmidt, Pr.Lt. von ders. Brig., zum Hauptm. und Komp.=Chef; Coster, Sec=Lt. von derselben Brig, zum Pr.=Lt. ernannt.— v. Bonin, Major von der 8. Gend.=Brig., als Oberst=Li. mit der Armeeunif. mit den vorschr. Abz. f. V. u. Pens., der Abschied bewilligt. *** Berlin, vom 30. Okt. Der Graf von Nassau soll nun wieder seinen Entschluß geändert haben, für immer Berlin zu verlassen, und nach Holland zurückzugehen. Selbst die gegenwärtige Reise desselben nach dem Haag soll aufgegeben worden seyn, da Familienrücksichten seine Anwesenheit in Berlin es jetzt wünschenswerth machen. Den Geh. Legationsrath v. Le Cog im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten bezeichnet man als unsern zukünftigen Gesandten in Konstantinopel, welchen diplomatischen Posten bisher der Graf v. Königsmarck bekleidet hat. Man findet es hier doch grade sehr auffallend, daß die bereits im August vorigen Jahres geschehene Wahl des bald 80jährigen Prälaten, Herrn Knauer, zum Fürstbischof von Breslau noch immer nicht die Bestätigung des heiligen Vaters erhalten hat. Gutunterrichtete sind der Meinung, daß wahrscheinlich der Fürst=Erzbischof zu Prag, unter welchem bisher Hr. Knauer als Pfarrer zu Habelschwerdt stand, gegen die Wahl zu Rom protestirt habe, weil Hr. Knauer als preußischer Unterthan und Geistlicher von seinem Oberhirten immer nur wenig Notiz genommen. Die so oft besprochene Resignation des Schulraths und Prof. Lucas auf sein Direktoriat des Kneiphofschen Stadtgymnasiums zu Königsberg in Preußen scheint eine für beide Parteien genehme Wendung genommen zu haben, indem an des Dr. Lucas Stelle nun der dortige Gymasial=Oberlehrer und Prof. Lehrs bestimmt seyn soll. Letzterer steht bei den Königsbergern in großer Achtung und ist auch dem Kultusminister eine persona grata. Wie es heißt, will die Direktion der Potsdamer Eisenbahn das Fahrgeld erhöhen, da, nach ihrer Ansicht, doch die meisten nur, wenn es nöthig ist, jetzt nach Potsdam oder von dort nach Berlin fahren, und deßhalb auch ein höheres Fahrgeld zahlen würden. Ob die Regierung aber dieses zugeben wird, wollen wir noch dahingestellt seyn lassen. Königsbera, vom 24. Oktbr. Am vergangenen Sonnabend wurde hier bei einem festlichen Mahle der Pokal eingeweiht, den ein Kreis hiesiger Männer dem Dichter Prutz bestimmt, als Zeichen dankender Anerkennung für das freie Wort, das er in seinem jüngsten Gedichte im Namen der ganzen Nation ausgesprochen.(S. die gestr. Ztg.) Der von Hossauer in Berlin geschmackvoll gearbeitete silberne und reich vergoldete Pokal ist mit sinnigen Emblemen verziert, und trägt in erhabenen gothischen Buchstaben als Randschrift des Sängers eigene Worte:„Und nicht Kritik, nicht Censur soll unsre Lieder stören!"— Nachdem die ganze Versammlung das Wohl des Dichters aus dem mit edlem Rheinwein gefüllten Pokale getrunken, wurde das, von einem aus ihrer Mitte verfaßte Gedicht, welches das Weihgeschenk an Prutz begleiten soll, vorgetragen. Ich will es nicht den Zeitungsschreibern nachthun und eine ausführliche Monographie des Festmahles geben. Genüge die Thatsache, daß kein freies Wort, das in dem fernsten Theile unseres Vaterlandes gesprochen, bei uns verloren geht.(Elbing. Anz.) Breslau, vom 27. Oktober. Se. Maj. der König haben geruht, den Dotationsfond der Universität um 10,000 Thaler zu vermehren, und ist hiervon der größere Theil bereits zu neuen Gehalten und zu Gehaltserhöhungen verweadet, und der kleinere Theil zur besseren Dotirung der akademischen Institute vorbehalten worden. Stettin. Nach der von der Staatszeitung mitgetheilten Denkschrift steht eine Ermäßigung des Salzpreises um 20 Proz., oder von 15 Thlr. auf 12 Thaler die Tonne von 405 Pfund in Aussicht, welche Allerhöchsten Ortes genehmigt worden ist. Gewiß wird jeder Vaterlandsfreund diese Nachricht mit innigem Danke vernommen haben. Wir unsererseits erkennen darin eine große Wohlthat für die unteren Klassen, und sind zugleich überzeugt, daß die Staatskasse nur in der ersten Zeit einen Ausfall dadurch erleiden, die Consumtion des Salzes aber bald so steigen werde, um jenen vollständig zu decken. — Umhin können wir aber nicht, bei dieser Gelegenheit auf einen Gegenstand zurückzukommen, der schon einige Male von uns angeregt worden ist und der, nach unserer innigen Ueberzeugung, dazu beitragen würde, das Salz noch billiger zu machen, ohne das Einkommen des Staates zu beeinträchtigen. Wir nehmen nämlich an— und glauben darin nicht fehl zu greifen— daß für den Staat das Salz an sich durch die Höhe der Administrationskosten um mindestens 30 bis 35 Proz. vertheuert werde. Gäbe nun der Staat den Salzhandel gegen eine feste Steuer frei, die nach dem etatsmäßigen Einkommen, abzüglich der Administrationskosten, normirt würde, so ließe sich mit Recht voraussetzen, daß dem Publikum der größte Theil dieser Differenz ebenfalls zu Gute kommen werde: denn der freie Handel nimmt heut zu Tage nicht allein gerne mit 5 a 10 Proc. Nutzen im Durchschnitt vorlieb, sondern verzichtet in vielen Fällen, durch die Concurrenz gedrängt, ganz auf solchen. Und dies würde nach aller Wahrscheinlichkeit, aus Gründen, die wir schon früher entwickelt haben, am ersten beim Salze der Fall seyn.— Aber, wird man vielleicht einwenden, der Handel vermag nicht so gleichmäßig auf allen Punkten für den Bedarf des Publikums zu sorgen, wird keine so gleichmäßige Qualität liefern u. dgl. m. Wir haben hierauf nur das Eine zu erwiedern: daß nämlich ganz dasselbe gesagt werden würde, wenn der Staat die Versorgung des Publikums mit Brod und andern Nahrungsmitteln jetzt auf sich hätte, während doch jeder Unbefangene das Unhaltbare, was darin liegt, auf den ersten Blick erkennen muß!(Börsen=N.) Vom Niederrhetn, vom 23. Oktober. Wie verlautet, soll mit dem Beginn des künftigen Jahres in einer unserer Verlagsbuchhandlungen ein neues Unternehmen der periodischen Presse erscheinen, welches seit dem Eingehen der Berliner kriminalistischen Zeitung von Temme und Bonseri als ein erwünschtes zu betrachten ist.- Es wird nämlich die Herausgabe einer deutschen„Gazette des Tribunaux", und zwar hauptsächlich für das größere Publikum, vorbereitet, die nicht allein Mittheilungen über Verbrechen, Strafrecht und Strafgerichtsverfahren der Gegenwart, sondern auch der Vorzeit enthalten soll, so daß dieselbe sowohl als eine Zeitung der Gerichtshöfe, als auch zugleich als ein kriminalistisches Magazin erscheint, welches die interessantesten Kriminalfälle der Vorzeit neben den Begebnissen der kriminalistischen Jetztwelt zum Gegenstande haben wird. Nach dem Plane wird dieselbe folgende stehende Rubriken haben: Kriminalgeschichten und politische Prozesse, Kriminalurtheile, Vertheidigungsgeschichten, gerichtsärztliche Gutachten, Mittheilungen über wichtige Fragen des Strafrechts, der Strafgesetzgebung und des Strafgerichtsverfahrens, kriminalistische Notizen, Miszellen und Curiosa, Anzeigen kriminalistischer Schriften. Bei der vorzugsweisen Berücksichtigung des größeren Publikums werden die darin aufzunehmenden Kriminalfälle meist in das Gewand der Novelle, des Rechtsstreites gekleidet, dem Publikum vorgeführt, nichts desto weniger aber noch Mittheilungen für Fach- und Sachverständige nicht fehlen. Als Herausgeber dieser periodischen Schrift, die den Titel:„Schwarze Blätter" führen soll, bezeichnet man den Verfasser des„Mesistofeles." (Fr. J.) Deutschland. Karlsruhe, vom 29. Okt. Das großherzogliche Staats= und Regierungsblatt vom Gestrigen enthält folgende Höchstlandesherrliche Verordnung: „Nropolo von Gottes Gnaden, Großherzog von Baden, Herzog von Zähringen. Die deutsche Bundes-Versammlung hat in ihrer Sitzung vom 26. März 1841, zur fortifikatorischen Sicherstellung der oberrheinischen Gränze Deutschlands, die Anlegung von Bundesfestungen beschlossen, und als einen der zu befestigenden Punkte Rastatt bestimmt. Nachdem nunmehr auch durch Bundesbeschluß vom 11. August d. J. die Grundlinien der Befestigung von Rastatt festgesetzt worden sind, so finden Wir Uns bewogen, dieses hiermit zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Unsere Ministerien des Innern und des Kriegs sind mit den zur Vollziehung obiger Bundesbeschlüsse zu treffenden Anordnungen beauftragt. Gegeben zu Karlsruhe in Unserm Staatsministerium, den 21. Okt. 1842. Leopold. Freihr. v. Blittersdorff. v. Freydorf. Freihr. v. Růdt." Frankfurt, vom 27. Okt. Es muß bemerkt werden, daß vor Kurzem das„Frankfurter Journal", das in seiner„Didaskalia eine kurze Notiz über die Walhalla vom protestantischen Standpunkte hatte, in Aschaffenburg confiscirt wurde.(Magd. Z.) Wiesbaden. vom 30. Okt. So erfreulich den Bewohnern unseres Landes eine baldige Vermählung unseres Herzogs wäre, müssen wir doch berichten, daß das Gerücht, Se. Durchl. werde sich mit einer Großfürstin, Tochter des Großfürsten Michael von Rußland, vermählen, oyne allen Grund ist.(Köln. Z.) München, vom 29. Oktober.„Lang's Memoiren" sind mit Beschlag belegt.(A. Z.) Nürnbera, vom 26. Okt. In den Konferenzen des deutschen Zollvereinskongresses soll man ernstlich auf die Gründung einer Bankanstalt für die Staaten dieses Vereins hingewirkt haben. Ist auch darüber noch kein Beschluß zu Stande gekommen, so ist man doch schon ziemlich einverstanden, daß durch diese Anstalt ein neues Band in das Leben gerufen würde, die Interessen der verschiedenen Zollvereinsstaaten immer fester zu knüpfen, und ein neues Mittel, den Verkehr zwischen ihnen zu vermitteln, zu befördern, und mehr und mehr zu erleichtern. Dies wäre der erste wichtigste Schritt zu einer Vereinigung über ein gleichmäßiges Handels- und Wechselrecht, und somit auch die nächste Veranlassung zu einer, in diesem für den Groß- und Kleinhandel so hochwichtigen Kapiteln zu veranstaltenden gleichförmigen Gesetzgebung, die dann von selbst zu einer auch gegenseitigen Uebereinstimmung der Maße und Gewichte führen dürfte, die schon im ersten Zollvertrage wenigstens theilweise in Aussicht gestellt worden ist. Aus Baiern, vom 29. Okt. Das öffentliche Gespräch kehrt immer wieder auf die Beschlagnahme der Schrift:„Beleuchtung der Verfassungsurkunde für das Königreich Baiern, von Spies" zurück. Der Verfasser, ein hochbejahrter Mann und Vicepräsident des Appellationsgerichts zu Bamberg, war allgemein bekannt wegen seiner loyalen Gesinnungen. Er soll sich das Verbot sehr zu Herzen genommen haben und da er wenige Tage darauf starb, so glaubt man allgemein, daß das unerwartete Schicksal des Buches seinen Tod beschleunigt habe. Ueber die Ursachen des Verbots hegt man auertei Vermuthungen; am wahrscheinlichsten ist, daß die Berührung der konfessionellen Verhältnisse dasselbe herbeigeführt hat. Auf keinen Fall können wir dem abgeschmackten Gerüchte Glauben schenken, wonach die Behörden geäußert haben sollen, es sey nicht erlaubt, die Verfassungs=Urkunde zu kommentiren. Bemerkenswerth ist es, daß seit ungefähr einem halben Jahre unsere politischen Blätter die Beschlagnahme von Druckschriften nicht mehr anzeigen dürfen. (Rh. Z.) Aus Sachsen=Meiningen, im Okt. Eine Verfügung des herzogl. Konsistoriums zu Hildburghausen vom 27. Juli c., publizirt unterm 1. Okt., bestimmt, daß fernerhin den israelitischen Schülern in christlichen Schulen nicht mehr, wie bisher, verstattet seyn solle, sich während des Unterrichts am Sabbath des Schreibens zu enthalten, indem dies im Allgeweinen die Schuldordnung störe und diesen Schülern selbst zum Nachtheil gereiche, und eine Vernehmung des provisorischen Landrabbiners hierüber die Ueberzeugung begründet habe, daß jene Weigerung nur auf einer einseitigen Auslegung religiöser Satzungen beruhe. Die herzogl. Regierung spricht dabei die Erwartung aus, daß israelitische Eltern hoffentlich darum nicht ihren Kindern aus falschem Vorurtheile die Vortheile der in christlichen Schulen zu erlangenden Ausbildung entziehen werden. Diese Verfügung ist ein wichtiger Akt zur Tilgung eines überall fühlbaren Mißstandes, und wäre es nur zu wünschen, daß der dortige Landrabbiner seine Ansicht zum Besten seiner Glaubensbrüder öffentlich darlegte, damit diese durch ähnliche Verfügungen, welche ohne Zweifel auch in andern Staaten ins Leben treten werden, sich nicht in ihren Glaubenssachen beeinträchtigt wähnen. Auf jeden Fall ist dies ein Beleg von dem Streben der neuern jüdischen Geistlichen, die wahre Religiosität von den Schlacken äußerer Werkheiligkeit zu reinigen. (Fr. J.) Oestreich. Wien, vom 26. Oktober. Der Postvertrag mit dem Großherzogthum Baden ist abgeschlossen und der hier mit den einschlägigen Unterhandlungen beauftragte Herr v. Mollenbeck bereits nach Karlsruhe abgereist.(A. Z.) Frankreich. Paris, vom 29. Okt. Von der französisch=belgischen Gränze wird gemeldet, daß die englischen Kaufleute und Fabrikanten auf die bloße Nachricht hin, daß Konferenzen, den belgisch=französischen Zollverein betreffend, stattfinden, welche die französischen Mauthlinien bis nahe an die holländische Gränze führen könnten, bedeutende Expeditionen von englischen Waaren vorbereiten, mit denen sie Belgien überschütten wollen. Schon sind die jetzigen Waarentransporte aus England weit bedeutender als die vorhergehenden. — Das Charivari hat dem wissenschaftlichen Kongreß zu Straßburg ein ergötzliches Bild gewidmet. Es stellt ein lustiges Bankett dar, wo die HH. Gelehrten auf Tischen und Bänken mit den Champagnergläsern in der Hand Reden halten und auf die Ausrottung der Kornwürmer, die Unabhängigkeit der Rankelrübe, die Ausbreitung der dochtlosen Kerzen rc. Toaste ausbringen. Die Versammlung geht auseinander unter dem Ruf:„Es leben die Gansleberpasteten!" Die Thüre des Saales ist mit der Inschrift geziert:„In vino veritas.“ Paris, vom 30. Okt. Erst heute beschäftigen sich die Tagesblätter mit der wahrscheinlich erfolgenden Ernennung des Generallieutenants Pajol zum Gouverneur des Louvre mit einem Gehalt von 30,000 Fr. — Die Einweihung der belgisch-französischen Eisenbahn ist auf den 14. Nov. anberaumt. — Die Deputirten=Zusammenkunft, welche abermals bei dem konservativen Abgeordneten Fulchiron auf den 2. angesagt war, ist auf den 3. Nov. verlegt worden. Das Journal des Debats, der Courrier français und das Siecle als Nachzügler bestreiten immer noch die Berechtigung der Deputirten, sich in die Angelegenheit des Zollvereins zu mischen und so gewissermaßen eine Deputirtenkammer im verjüngten Maßstabe zu bilden. London, vom 28. Okt. Der Globe sagt: die Urtheile, welche in allen Grafschaften, in denen Unruhen stattgefunden haben, über die Angeklagten gefällt worden sind, lassen sich auf folgende Weise resumiren; 13 Individuen wurden zu lebenslänglicher Deportation 13 zu 21 Jahr, 25 zu 15 J., 22 zu 10 J., 11 zu 7 J., im Ganzen 84 zur Deportation verurtheilt; über 300 sind zu einer kürzern oder längeren Gefängnißstrafe verurtheilt worden. Herr Feargus O'Connor und die andern, welche als Häupter der Bewegung, 60 an der Zahl, angeklagt sind, werden nicht vor dem Januar oder den Frühlingsassisen vor Gericht gestellt werden. Belaien. Brüssel, vom 31. Okt. Dem Vernehmen nach hat der Justizminister auf den Vorschlag des Herrn Administrators der Culte und Wohlthätigkeitsanstalten Maßregeln vorgeschrieben, um die fremden liederlichen Dirnen aus dem Lande zu verweisen und in Zukunft ihren Eintritt in das Land zu verhindern. Italien. Venedia, vom 25. Okt. Die Triestiner Börse hat der hiesigen Handelskammer mitgetheilt, daß sie den Entschluß gefaßt habe, einige Personen nach Östindien zu senden, um zu erforschen, in wiefern direkte Handelsverbindungen zwischen Östindien und den östreichischen Staaten anzuknüpfen wären. Gleichzeitig ward Venedigs Handelsstand zur gemeinschaftlichen Wirksamkeit mit dem Triestiner eingeladen. Die Sache ist höchst wichtig, nicht nur für die beiden Schwesterstädte, sondern für die ganze Monarchie wie für das übrige Deutschland. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Wahl auf Männer fallen werde, die sich durch ihre Kenntnisse und ihren Charakter zu einer eben so wichtigen als ehrenvollen Mission eignen.(A. Z.) Schweiz. Aus der französischen Schweiz, vom 26. Oktober. Der spanische Exgeneral O'Donnel befindet sich seit einigen Monaten in Vevais, bei den Kindern Christinens. Munoz, der Vater dieser Kinder, ist in Bordeaux. Derselbe ist kein Waadtländer, wie man früher häufig bebauptet hat, sondern ein Spanier(ich glaube gar ein Kastilianer) vom Adel. Er war Unteroffizier in der ehemaligen Leibgarde. Dort durften nur Adelige eintreten.— Die neulich erwähnten Herren Cabrera und Torres y Pastor(der indessen kein Bruder des el Pastor ist) sind nach Frankreich gegangen. Der letztere wird von dort nach Minorca gehen. Daß der erstere nicht länger in der Schweiz geblieben, darüber verwundern sich Einige. (Rh. Z.) Dänemark. Kovenhaaen, vom 26. Okt. Wie wir vernehmen, ist von der königl. Generalpostdirektion in Folge Allerhöchster Autorisation eine Kommission von mehreren Postbeamten niedergesetzt, deren Zweck es seyn soll, zu erwägen und demnächst an die Direktion darüber Vorschläge zu machen, welche Veränderungen zweckmäßigerweise mit der Briefposttaxe, sowohl in ihren einzelnen Theilen, als zugleich im Ganzen vorzunehmen seyn möchten und dabei zu untersuchen, nicht blos, ob die Frachtposttaxe in dem einen oder andern Punkte noch weiter herabgesetzt werden, sondern auch, auf welche Weise die für die Postmeister reglementirten Gebühren der Höhe des Porto mehr angepaßt werden können. Serbien. Von der türkischen Gränze, vom 20. Oktbr. In Belgrad werden Anstalten getroffen, den Berat, welchen man für die Ernennung des neuen Fürsten von Serbien aus Konstantinopel erwartet, zu publiziren. Schon wurden alle in Belgrad refidirenden Konsuln der Mächte zu dieser Feier eingeladen. Der russische hat bereits erklärt, er werde nicht beiwohnen; dasselbe gedenkt der östreichische zu thun und der französische scheint überhaupt an dem Grundsatz festhalten zu wollen, daß Frankreich in dieser so wie in allen Angelegenheiten der Fürstenthümer dem Impulse Oestreichs zu folgen habe, da dieses, als ein angränzender Staat, ohnehin durch die stärksten Anforderungen getrieben werde auf seiner Hut zu sey. und seine vielfach gefähedeten Interessen, von denen sich hier die französischen nicht qualitativ(?), sondern nur quantitativ unterscheiden, bestmöglichst zu wahren. Im Allgemeinen ist man hier wie jenseits der Save im Dunkel über die Ansichten, welche die Großmächte rücksichtlich der in Serbien vor sich gegangenen Veränderungen hegen. Die Konsuln selbst sind nicht besser daran als das Publikum; nur der englische ist durch seine schnelle Abreise jeder spätern Schwankung entgangen.(A. Z.) Türkei. Konstantinopel, vom 12. Okt. Gestern ist den Gesandten der fünf Mächte von der Pforte offiziell mitgetheilt worden, daß Se. Hoh. der Sultan die in Belgrad geschehene Wahl des Alexander Georgewitsch zum Fürsten von Serbien zu bestätigen geruht hat. Hr. v. Butenieff begab sich sogleich zur Pforte, wo er mit Sarim Effendi eine zweistündige Konferenz hatte; kurz darauf ging aus dem russischen Gesandtschaftshotel ein Kurier nach St. Petersburg ab. Weder über die Konferenz noch über den Inhalt der nach Rußland abgegangenen Depeschen hat bis auf den gegenwärtigen Augenblick das mindeste verlautet. Die Repräsentanten der übrigen Mächte rühren sich nicht, sondern warten, ganz passiv sich verhaltend und nur unter sich die Sache besprechend, ohne der Pforte gegenüber auch nur einen Schritt zu thun, auf Instruktionen. (A. Z.) Fruchtpreise zu den 2. November 1842. Weizen pr. B. Roggen alter Wintergerste Sommergerste Buchweizen Hafer Erbsen neuer 2 18— neuer 2 1 1 21— 1 18— 1 27— — 29— 2 10— Rübsaamen 4 9— Kartoffeln— 12— Heu pr. Ctr. à 110 Pfd. 1 5— Stroh pr. Sch. à 1200 Pfd. 8 15— Rúböl pr. O. 282 Pfd. o. F. 35—— dito pr. Mai——— dito pr. Oktober 34—— Verein zur Beförderung von Arbeitssamkeit, Spar= samkeit, Wohlstand und Sittlichkeit unter der arbeitenden Bevölkerung der Oberbürger= meisterei Düsseldorf. Düsseldorf den 27. Oktober 1842. Präsentes: Herr Oberbürgermeister von Fuchsius. „ Regierungsrath Quentin. „ Pfarrer Grünmeyer. „ Hofbaumeister Custodis. „ Kaufmann David Seelig. „ Kaufmann Franz Schwarz. „ Kaufmann Blanckarts. „ Metzgermeister Nic. Stehling. Schreinermeister Charge. „ Kaufmann Braumüller. „ Kaufmann Thieme. „ Bäckermeister, Stadtrath Dübbers. „ Beigeordnete Burmann. Der Herr Oberbürgermeister von Fuchsius eröffnete die auf heute Behufs Erneuerung des Vereins=Vorstandes nach Vorschrift des§. 10 des Vereins=Statuts berufene Versammlung des Ausschusses. Bei der, nach Geheimstimmung auf Stimmzetteln vorgenommenen Wahl wurden mit absoluter Stimmenmehrheit erwählt: A. zu Mitgliedern des Vorstandes: 1) Herr Regierungsrath Quentin, 2)„ Pfarrer Grünmeyer, 3)„ Kaufmann David Seelig. 4)„ Kaufmann Braumüller. B. zu Stellvertretern: 1) Herr Kaufmann Blanckarts, 2)„ Bäckermeister, Stadtrath Dübbers, 3)„ Hofbaumeister Custodis, 4)„ Schreinermeister Charge. Die genannten Herren nahmen die auf sie gefallene Wahl an, und wurden als Vorstand des Vereins für das nächstfolgende Jahr proklamirt. Hierauf nahm die Versammlung die von dem Vereine zu gründende allgemeine Kranken- und Sterbelade in Berathung und beschloß, der Aufforderung der am 20. d. Mts. zusammen getretenen General=Versammlung folgend, die Lade unverzüglich in Wirksamkeit treten zu lassen, auch deren Erfolg in jeder thunlichen Weise, und namentlich, sofern dies erforderlich, durch Geldunterstützung aus Vereinsmitteln sicher zu stellen. Demgemäß wurde sofort zur Wahl des LadenVorstandes, gemäß§. 2 des, von dem Königlichen Ober=Präsidio der Rheinprovinz unterm 10. Februar 1842 bestätigten Statuts einer allgemeinen Kranken= und Sterbe=Lade des Vereins zur Beförderung von Arbeitsamkeit, Sparsamkeit, Wohlstand und Sittlichkeit unter der arbeitenden Bevölkerung der Oberbürgermeisterei Düsseld orf, geschritten, und nach Stimmenmehrheit erwählt, die Herren: 1) Pfarrer Grünmeyer, 2) Kaufmann Braumüller, 3) Hofbaumeister Custodis, 4) Kaufmann Franz Schwarz, 5) Kaufmann David Seelig, 6) Schreinermeister Charge, welche diese Wahl auch annahmen. Dem also erwählten Laden=Vorstande wurden alsdann die ferner erforderlichen Einleitungen zur Ausführung des Laden=Statuts übertragen, und mit demselben namentlich vereinbart, daß zunächst durch Vermittelung des Herrn Oberbürgermeisters sämmtliche bis jetzt zum Eintritt in die Lade angemeldete Theilnehmer zu einer Versammlung auf dem Rathhause zu berufen, und aus ihnen die 34 BezirksInspektoren zu wählen seyen, um aus deren Mitte den Laden=Vorstand erganzen zu können. Schließlich wurde die Publikation dieses Protokolls durch die hiesigen öffentlichen Blätter, so wie der Druck des Statuts für die allgemeine Kranken= und Sterbe=Lade beschlossen, und der Vorstand des Vereins mit der Ausführung beauftragt. Der Ausschuß des Vereins zur Beförderung von Arbeitsamkeit, Sparsamkeit 2c. (Folgen die Unterschriften.) Vorstehendes Protokoll des Vereins=Ausschusses wird hierdurch den sämmtlichen Mitgliedern des Vereins zur Kenntnißnahme mitgetheilt. Düsseldorf den 31. Oktober 1842. Der Vorstand des Vereins. Anzeigen. An der hiesigen kath. Schule ist eine Lehrerstelle erledigt. Dieselbe bringt nebst freier Wohnung 160 Thlr. ein. Geprüfte Schulamts=Candidaten, welche geneigt sind, diese Stelle zu übernehmen, wollen sich bald melden. Wittlaer bei Kaiserswerth, den 1. November 1842. Der Schulvorstand. Meinen hiesigen und auswärtigen GeschäftsFreunden und Bekannte. die ergebene Anzeige, daß ich mein Kolonial=Geschäft dahier von der Bolkerstraße zur Bilkerstraßen= und SchwanenmarktEcke verlegt habe. Düsseldorf den 2. November 1842. Peter Dan. Seringhaus jun. Feuerversicherunas=Gesellschaft in London und Berlin, gestiftet Anno 1910. sen einem hohen Ministerio in Preußen concessionirt, durch ein mehr als hundertdreißigjähriges Bestehen als ganz solid bewährt, und als eine der reichsten Compagnien Englands anerkannt, versichert gegen Feuerschaden: Gebäude, Mobilien Waaren, Vieh, Ernte u. s. w. zu billigen Prämien und unter den günstigsten Bedingungen. Zu geneigten Aufträgen empfiehlt sich bestens Düsseldorf, Oktober 1842. Franz Vogts, Haupt=Agent. Dienstag den 22. November 1842, Vormittags 10 Uhr, werden auf dem Stadthause zu Sobernheim die erforderlichen Arbeiten und Materialienlieferungen zum Neubau eines Pfarrhauses und dreier Schulhäuser unter einem Dache, so wie der nöthigen Oekonomie=Gebäude in der Gemeinde Waldbökelheim, öffentlich und wenigstnehmend begeben, nämlich: Thlr. Sg. Pf. 1) Erdarbeiten.. 352 8 1 2) Maurer=..„“. 3990 15 4 3) Steinhauer= mit Fuhrlohn. 2077 26 7 4) Zimmermann mit Holz u. Fuhrlohn 1732— 9 5) Blechschmied desgleichen 306 18— 6) Tischler desgleichen 2559 25 11 7) Glaser desgleichen 957 27— 8) Schlosser und Schmied desgl. 1705 26 8 9) sonstige Materialien u. Fuhrlohn 8263 12 1 Im Ganzen. 25062 17 9 Die Begebung findet zuerst im Einzeln und hierauf im Ganzen statt. Die desfallsigen Pläne und Kostenanschläge liegen auf dem Geschäftslokale des Unterzeichneten täglich von 11 bis 12 Uhr Vormittags zur Einsicht offen. Sobernheim den 22. Oktober 1842. Der Bürgermeister Thesmar. Remberg's Zeitschrift für praktische Baukunst, enthält im Oktoberhefte sämmt= liche Verhandlungen und gehaltenen Vorträge der ersten allgemeinen deutschen Architecten=Versammtung, welche vom 10. bis 12. September d. J. in In der Expedition dieses Blattes, Grabenstraße Nr. 794, ist so eben erschienen und zu haben: Neuer Volkskalender für das Jahr 1843. Vierunddreißigster Jahrgang. 8. Geheftet 7 Sgr. 8 Pf. Inhalt: Kalender der Christen und Juden, mit Schreibpapier durchschossen; Feste in den katholischen Kirchen zu Düsseldorf; Erzählungen; die Genealogie des Königl. Preuß. Hauses, so wie der übrigen Fürsten von Europa; das Verzeichniß der Beamten der hiesigen königl. Regierung und der von dieser abhängigen Verwaltungen im gen Regierungsbezirk, die Beamten der Landgerichte zu Düsseldorf, Elberfeld und Cleve 2c. 2c.; das Verzeichniß sämmtlicher in Westphalen und den Rheinprovinzen, so wie in den angränzenden Ländern im Jahre 1843 stattfindenden Jahrmärkte, und das rektifizirte Verzeichniß der von hier abgehenden und hier ankommenden Posten, nebst den Preissätzen der Schnell= und Personenposten. So eben erhalten wir eine große 8Auswahl Thybets in allen Farben zu den bekannten biillgen Preisen. Heymann& Rothschilo, Flingerstraße. Leinen Batist=Tücher und am Stück bei Leipzig stattfand. Diese Zeitschrift, welche von den hohen Ministerien von Baiern, Hannover und Churhessen den Baubeamten und technischen Anstalten empfohlen wurde, ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen. In Düsseldorf durch I. E. Schaur Für 10 Sgr. ist zur Unterhaltung, wie auch zur Wiedererzählung, die beliebte Schrift in 3ter Aufl. in allen Buchhandlungen, in Düsseldorf in der Bötticher'schen Buchhandlung und bei Schauv zu haben: Fr. Rabener oder: Du sollst und muß lachen. Enthaltend:(256) interessante Anekdoten. Zur Aufheiterung in Gesellschaften,— auf Reisen,— Spaziergängen und bei Tafel. Mit wahrem Vergnügen wird man in diesem witzreichen Buche lesen und über die naiven Einfälle baucherschütternd lachen müssen Empfehlung. Zu Comptoir=Arbeiten, Suppliken und Reklamationen, Gelegenheits=Gedichten u. dergl. empfiehlt sich bestens H. Achenbach, Benratherstraße Nr. 901 2. Etage. Heymann& Rothschild, Flingerstratze. In Haus= und Schlaf=Röcken unterhält fortwährend ein groß assortirtes Lager von 2 bis 8 Thaler pr. Stück. W. Lindemann, Flingerstraße werden nur noch im Laufe dieser Woche angefertigt; Auskunft bei Herrn Madelrieu, Bergerstraße. Düsseldorf den 2. November 1842. J. H. Lanius. Eben angekommen bestes ober= ruhrsches Schrottgeriß und Fettgeriß, womit ich mich empfehle. Wilh. Bensberg. So eben erhielt ich wieder frische große Antwerpner Muscheln pr. 100 3 Sgr., schegeninger Schelfische, beste Vollhäringe, besonders gut zum Einmariniren, und Straßburger Kastanien. Jos. Spinrath, am Markt. In der Neustadt, im ehemaligen Schmitz'schen Hause, ist die erste und zweite Etage, jede aus 5 geräumigen in ganz neuem Zustande sich befindenden Theilen, zu vermiethen, und gleich zu beziehen. Das Nähere Flingerstraße Nr. 523. Anzeige. Einem verehrungswürdigen Publikum hiermit die ergebenste Anzeige, dass ich Antangs künftigen März hier eintreffen und Unterricht in der Tanzkunst in meiner bekannten Weise ertheilen werde. Hierauf Reflektirende werden gebeten, bis dahin ihre Adresse in der Expedition d. Bl. gefälligst abgeben zu wollen. Brüssel im Oktober 1842. F. Casorti. 1740) In der Grünenstraße ist ein Unterhaus von 6 Theilen und 2 Theile im zweiten Stock nebst Bleiche und Zubehör ganz oder getheilt zu vermiethen. Zu erfragen in der Expedition d 3. Ein großes schönes Haus ist im Ganzen oder abgetheilt zu vermiethen oder auch zu verkaufen und das Nähere beim Eigenthümer Nr. 1041 Bilkerstraße zu erfahren. 1740) Wo auf der Poststraße eine sehr freundliche Wohnung, aus 5 Theilen bestehend, zu vermiethen und gleich zu beziehen ist, sagt die Expedition d. Bl. Salon pour la barbe et la coupe des cheveux, perruques, toupets, tours, boucles, etc. C. Verge, Flinger- et Bergerstrasse Nr. 1101. Salon zum Barbiren und Haarschneiden, Perücken, Toupets, Scheitel, Locken 2c. C. Verge, Flinger= und Bergerstraße Nr. 1101. Zu haben sind oberländische Kartoffeln und Zwiebel unterhalb der niederländischen Dampfschiffahrts=Anfahrt zu einem sehr billigen Preise. Schiffer Roggenfelder. Auf der Oberbilkerstraße Nr. 1007 ist das Unterhaus oder der zweite Stock zu vermiethen und gleich zu beziehen. Ein geräumiges Zimmer nebst Alkove ist mit oder ohne Möbel zu miethen, Flingerstraße Nr. 682 zweite Etage. Steinweg Nr. 199/3 ist der zweite Stock ganz oder getheilt zu vermiethen und gleich zu beziehen. Redakteur: L. Stahl Druck und Verlag der Stahl'schen Buchdruckerei. Grabenstraße Nr. D. 794.