N 288. Dienstag den 18. Oktober. 1842. nland. Uuter dem Titel:„Uebersicht der Seminarien zur Bildung von Elementarschullehrern im preußischen Staate."(Nach der zu Ende des Jahres 1840 aufgenommenen Kirchen- und Schultabelle.) enthält die Staatszeitung folgenden Artikel: „So gewiß die Macht der Staaten neben der unerläß lichen Ausstattung mit materiellen Gütern auf der lgeistigen Kraft des Volks, namentlich auf dem Verstande, womitses seine Stellung im Leben auffaßt, und auf seiner sittlichen Zuverlässigkeit beruht, und so gewiß der Unterricht in den Elementarschulen, wenn auch nicht das einzige, doch eines der wesentlichsten Erfordernisse zur allgemeinen Verbreitung einer solchen echten Bildung ist; so gewiß gehören auch Seminarien zur Bildung der Lehrer für diese Schulen zu den unentbehrlichsten Bedürfnissen und zu den einflußreichsten Anstalten einer wohlgeordneten Staatsverwaltung. Auch für den preußischen Staat sind die Zeiten endlich vorüber, worin Handwerksgesellen, besonders die Dorfschneider, den Elementarunterricht neben ihrem Gewerbe trieben, alternden Bedienten und Militär=Invaliden Elementarschulen als Versorgungsstellen übertragen wurden, auch wohl sittlich wenig zuververlässig Leute mit halber Bildung in Ermangelung eines bessern Unterkommens sich dem Volksunterrichte zuwandten. Erkannt wurde zwar seit mehr als einem Jahrhunderte das Unstatthafte eines solchen Zustandes, es wurden längst einzelne Schulstellen mit würdig vorbereiteten Lehrern besetzt und anständig für deren Bedürfnisse ausgestattet; aber neben diesen seltenen Ausnahmen erhielt sich fortwährend dieses traurige Verhältniß des Elementarschulunterrichts, theils weil ungeachtet der oft angerühmten Wohlhabenheit der sogenannten guten alten Zeit die Mittel zum Unterhalte besserer Lehrer noch nicht aufzufinden waren, theils und vornehmlich weil die Gewohnheit das sittliche Gefühl gegen das Empörende einer solchen Vernachlässigung abgestumpft hatte. Noch vor fünfzig Jahren war in ansehnlichen Provinzen der Schulmeister amtlich darauf angewiesen, der Unzulänglichkeit seines Diensteinkommens durch den Betrieb eines Handwerks und wohl gar durch Taglöhnerarbeiten während der Eentezeit abzuhelfen. Das Zeitalter ist seitdem auch hierin mächtig fortgeschritten, und die Spuren jenes schmachvollen Zustandes sind, wenn auch noch nicht ganz vertilgt, doch dem Verschwinden nahe. Allerdings ist das Bedürfniß bedeutend. Der preuß. Staat hat bereits mehr als 24,000 festangestellte Elementarschullehrer; er bedarf derselben wahrscheinlich noch beträchlich mehr, damit die Schulen in dichtbewohnten Gegenden für zweckmäßigen Unterricht nicht zu sehr überfüllt, in dünnbewohnten für den Besuch in der frühern Kindheit nicht allzu entlegen bleiben. Wenn 15 Millionen Einwohner auch nur 30,000 Schullehrer bedürften, so haben doch 500 Menschen oder 100 Familien eine Lehrerfamilie zu unterhalten, und es kommen auf einen Lehrer nicht weniger als 100 schulfähige Kinder, da diese nach den Ergebnissen der neuesten Volkszählungen ein Fünftheil der ganzen Bevölkerung sind. So lange der großen Masse des Volks von den Früchten ihrer Arbeit nur so viel zugetheilt wird, als ihr nothdürf= tiger Unterhalt erfordert, darf ein erheblicher Beitrag zu den Kosten des Unterrichts ihrer Kinder von ihr nicht erwartet werden. Aber diejenigen, welche für Bodenrente, Zinsen von Kapital und Gewinn aus gewerblichen Unternehmungen den größten Theil dieser Früchte beziehen, sind um so mehr zur Uebernahme dieser Kosten verpflichtet, als ihr Einkommen wesentlich von dem Verstande und der Gesietung des Arbeiterstammes abhängt, und selbst die Sicherheit für Leben und Eigenthum, deren sie genießen, kräftiger als es Polizeianstalten allein vermögen, durch die Sittlichkeit des Volkes verbürgt wird. Von dieser Ansicht aus bezahlen die höhern, wohlhabenden und gebildeten Stände nur eine dringende Schuld, indem sie durch Steuern und Vermächtnisse den Regierungen und den Vorständen der Gemeinden die Mittel gewähren, den Unterricht für die Kinder des Volks zu verhessern. Dies geschieht einerseits, indem Anstalten zur Bildung von Lehrern für Elementarschulen errichtet und hinlänglich ausgestattet werden, und anderseits, indem diesen Lehrern ein anständiger Unterhalt gesichert wird. Was in letzter Beziehung geschieht, liegt außer dem Bereiche der gegenwärtigen Betrachtungen; in erster aber ist anzuführen, wie viele Seminarien für Elementarschullehrer jede Provinz des preußischen Staats besitzt, wie viel Zöglinge darin Bildung erhalten, und wie sich die Zahl derselben zu der Anzahl der zu besetzenden Lehrerstellen verhält. Nach der zu Ende des Jahres 1840 aufgenommenen Kirchen- und Schultabelle befanden sich im ganzen Staat 46 Seminarien für Elementarschullehrer mit 2721 Zöglingen:) Die Vergleichung mit der Anzahl gleichzeitig vorhandener, mit fester Anstellung versehener Elementarlehrer ergiebt nun im ganzen Staate 24328 festangestellte Elementarschullehrer und durchschnittlich gegen je 1000 derselben 112 Seminarien=Zöglinge. Die Provinzen sind hiernach sehr ungleichförmig mit Anstalten zur Bildung von Elementar=Schullehrern versehen. Da nur sehr arme junge Leute sich diesem, im günstigsten Falle doch nur bei sehr mäßigen Ansprüchen hinreichend lohnenden Berufe widmen und hauptsächlich nur wegen der Schwierigkeit, Unterhalt für dieselben zu finden, die Lehrzeit mehrentheils auf zwei Jahre beschränkt werden muß; so bleibt eine reichere Ausstattung der mehrsten Seminarien noch ein sehr einleuchtendes Bedürfniß, damit allen durch Geist und Gesittung hinlänglich befähigten Zöglingen eine völlig kostenfreie dreijährige Vorbereitungszeit bewilligt werden könnte. Ob eine jährliche Mehrverwendung von Einhundert und fünfzig Tausend Thalern dazu hinreichend wäre, muß sachkundiger Prüfung anheimgestellt bleiben; wahrscheinlich erscheint aus allgemeiner Ansicht nur, daß dem wahren Bedürfnisse mit einer für die Kräfte des preußischen Staats nicht unerschwinglichen Verwendung zu genügen seyn dürfte. Berlin, vom 8. Okt. Vor kurzem ist eine Kabinetsordre an den Minister Mühler ergangen, nach welcher den königl. Richtern bei Uebernahme von Patrimonialgerichten keine Schwierigkeiten mehr in den Weg gelegt werden sollen; wenn aber in einem einzelnen der Justizminister der Ueberzeugung ist, daß die Uebernahme des Privatgerichts durchaus schädlich für das Hauptamt des übernehmenden königl. Richters seyn werde, so soll der Minister gemeinschaftlich mit dem Minister des Innern dem Könige jedesmal persönlich darüber Vortrag halten. Scheint man auch allerdings berechtigt zu seyn hieraus ein Argument gegen die Abschaffung der Patrimonialgerichtsbarkeit zu entnehmen, so dürfte doch ein anderer in derselben Kabinetsordre ausgesprochener Umstand geeignet seyn, entgegengesetzte Hoffnungen zu erwecken, indem der König gleichzeitig dem Minister eröffnet, daß dem Justizminister v. Savigny der Befehl ertheilt sey, bei der Revision der Gesetzgebung die Frage über Beibehaltung oder Abschaffung der Patrimonialgerichte einer gründlichen Untersuchung zu unterwerfen und darüber seiner Zeit Vorschläge zu machen. In welchem Sinn hier die Frage zur Beantwortung kommen wird, dürfte kaum zu bezweifeln seyn, wenn erwogen wird, wie das Institut der Patrimonialgerichtsbarkeit der freien Entwickelung einer tüchtigen, intelligenten und uniformen Rechtspflege hemmend im Wege steht. — Die schon seit mehreren Wochen in den Zeitungen umherlaufende Nachricht, daß die beiden preußischen Gardeoffiziere v. Gersdorf und v. Hiller, welche zur russischen Armee gegen die Tscherkessen abgegangen waren, geblieben seyen, hat sich mit Sicherheit bis jetzt noch nicht bestätigt, indem weder eine offizielle Mittheilung darüber eingegangen, noch auch die Angehörigen der genannten Offiziere eine Anzeige darüber erhalten haben. Sie dürfte daher um so mehr zu bezweifeln seyn, als von einem dritten, bei demselben russischen Corps befindlichen preußischen Offizier, v. Werder, noch kürzlich ein Schreiben hier eingetroffen ist, welches den Tod jener beiden Offiziere nicht erwähnt.(A. 3) Berlin, vom 13. Okt. Personen, die sonst gut unterrichtet zu seyn pflegen, wollen behaupten, daß man in Preußen damit umgehe, nach dem Vorschlage des verdienten Staatsraths Hoffmann, Louisd'ors zu fünf Thaler Courant künftig zu prägen. Wir können uns damit aber aus dem Grunde nicht einverstanden erklären, weil das Gold im Laufe der Zeit wieder fallen oder steigen, und sich wieder ein Agio gegen Courant herausstellen könnte. Auch die jetzigen Louisd'ors waren anfangs zu 5 Thaler Courant ausgeprägt, sind aber später bis zu 20 Silbergroschen Agio gestiegen. Wir verkennen nicht, daß Preußen auf Feststellung des Goldwerthes gegen Courant sich große Verdienste erworben hat, indem es allen den schmutzigen Uebervortheilungen vorgebeugt hat, die in der Regel gegen die arbeitende ärmere Klasse mit ausländischem Golde getrieben werden. Die bloße Ausprägung einer neuen kleinen Goldmünze würde diese Uebelstände nicht beseitigen, indem dadurch noch nicht das schlechtere ausländische Gold verbannt wird.(Rh. Z.) Stettin, vom 12. Oktober. Ein Entsetzen erregender Unglücksfall hat sich unzweifelhaft in diesen Tagen auf unserem Wasser=Revier ereignet. Eine Gesellschaft von 37 Männern, die bei der hiesigen Eisenhahn arbeiteten, ein sogenannter Schacht, mit Einschluß des Schachtmeisters, hatten sich am letzten Sonnabend Abend nach dem benachbarten Dorfe Lübzin, jenseits des Dammschen Sees, begeben, wo sie zu Hause waren, ist aber bis jetzt nicht zur Arbeit zurückgekehrt, was sonst regelmäßig am Montag früh zu geschehen pflegte. Dagegen haben Fischerleute auf dem Dammschen See zwölf Mützen und zwei Schweine treibend gefunden, und es ist leider zu befürchten, daß, wenn auch nicht alle, doch ein großer oder der größte Theil jener Männer durch Umschlagen des Fahrzeugs(vielleicht in Folge zu starker Beladung und eines beim Segeln überkommenen plötzlichen Windstoßes) seinen Tod gefunden hat. Breslau, vom 11. Okt. Im Stillen und dennoch rüstig schreitet die Angelegenheit der Statue Friedrichs des Großen in Breslau fort. Der Professor Kiß,— dem in der letzten Zeit eine Menge größerer Arbeiten dieser Art aufgetragen worden sind, namentlich die Statuen Friedrich Wilhelms 111. in Königsberg und Potsdam— hat das große Gußmodell in Thon beinahe vollendet, und es sind Anstalten getroffen, um unter mehreren den am meisten befähigten Gießer für unser schlesisches Nationalwerk auszuwählen. Möge die Wahl eine so günstige seyn, als sie es in Bezug auf den Bildhauer gewesen ist, und der rechte Mann dafür ist nahe.(Bresl. Z.) Danzig, vom 7. Okt. Die Suspension des Oberlehrers Witt zu Königsberg hat bereits zu mancherlei Zeitungsartikeln, selbst zu einer Caricatur und einer kleinen Schrift Anlaß gegeben, so daß die Details derselben als bekannt vorauszusetzen sind; was aber den bei dieser Angelegenheit betheiligten Gymnasialdirector rc. Lucas betrifft, so erheischt es die Gerechtigkeit, einen aus guter Quelle herrührenden Bericht auch in einem weitern Kreise zur Oeffentlichkeit zu bringen; es wird dadurch die dem Director Lucas zur Last gelegte Zweideutigkeit in einem richtigern, minder gehässigen Licht erscheinen, wenngleich die ganze Sache deshalb nicht aufhört, ein bedenkliches Zeichen der Zeit zu seyn.„Schulrath Lucas hatte dem Oberlehrer Witt auf sein Begehr am 25. April d. J. ein sehr günstiges Zeugniß ausgestellt, worin er seine ausgezeichneten Kenntnisse, seine Pünktlichkeit, den guten Erfolg seiner Lehrstunden rühmt. In der Disciplinaruntersuchung gegen den Oberlehrer Witt erging am 27. April von dem Provinzial=Schulkollegium an Lucas die Aufforderung, sich über das bisherige amtliche und moralische Verhalten des rc. Witt, insbesondere ob und welchen Einfluß sein Verhältniß zu der Redaction der Königsberger Zeitung auf seine amtliche Thätigkeit und Wirksamkeit gehabt, auszusprechen. Lucas berief sich in Bezug auf den ersten Theil der ihm gestellten Aufgabe auf das früher dem rc. Witt ausgestellte Zeugniß. In Betracht des zweiten Theils äußerte er, daß die ältere Jugend in den Ansichten der Zeitungen allerdings die Ansichten ihres Lehrers wiederzufinden glauben dürfte, doch wäre dieser Einfluß unbedeutend in Vergleich mit den andern Momenten der Be= wegung, der politischen und kirchlichen Aufregung der Zeit, wie sie in unsern geselligen Kreisen widerhallt, und der eignen innern Entwickelung der Jugend. Ein unmittelbares Eingreifen in die politische Gesinnung der Jugend, ein Besprechen solcher Gegenstände im Privatumgange mit den Schülern oder gar bei Gelegenheit des Unterrichts habe sich bei Witt nie, auch in den leisesten Spuren nicht, bemerklich gemacht, so wie derselbe durch jenes literarische Nebengeschäft sich nie an der gehörigen Abhaltung der ihm obliegenden Stunden und an seinen sonstigen Schulgeschäften habe verhindern lassen." Das ist der einfache Thatbestand, so weit es die Zeugnisse betrifft. Im Uebrigen wird hervorgehoben, daß Director Lucas als Censor der„Lieder der Gegenwart", der„Licht= und Schattenbilder" des„letzten Königs", der bald erscheinenden„Irdischen Phantasien" und der„Gedichte von Sallet" die von Breslau aus ihm zugeschickt worden, den Glauben der Deutschen an den zu Königsberg herrschenden Liberalismus aufrecht erhalten habe und deshalb zu Denjenigen zu rechnen sey, welche eine freie Entwickelung des Geistes gefördert haben.(L. A. Z.) * Benrath, vom 16. Okt. Der gestrige Tag, das Geburtsfest unsers hochverehrten Königs führte uns jene schönen Tage lebhaft in die Erinnerung zurück, wo wir uns der Anwesenheit des geliebten Herrscherpaares erfreuen dursten. Das Bedürfniß, dem neuaufgeregten Gefühle Ausdruck und gegenseitige Mittheilung zu geben, lag hier um so näher, als die Oertlichkeit selbst alle die Beziehungen eindringlich hervorruft, die sich bei einem derartigen Feste geltend zu machen pflegen. Es konnte daher nicht fehlen, daß bei dem hier waltenden ächt vaterländischen Sinne, der in der liebenswürdigen Persönlichkeit des Monarchen selbst seinen Anhaltspunkt, seine Nahrung gefunden, auch eine besonders lebhafte Theilnahme dem Tage gewidmet wurde, der so bedeutsam geworden in der Geschichte preußischer Zustände. Nach den kirchlichen Feierlichkeiten vereinigten sich in dem festlich geschmückten Lokale des Gastwirths Hesse die Ortsbehörden, die Geistlichkeit und Gutsbesitzer Benraths und der Umgegend, denen sich eine große Zahl der erbgesessenen Bewohner anschloß, zu einem festlichen Mahle, und nirgend wohl konnte die Stimmung heiterer und die Gesinnung der Anhänglichkeit und Liebe bestimmter ausgeprägt erscheinen, als in diesem traulichen Kreise. Die Toaste auf des Königs und der Königin Majestäten und das Königliche Hauses, dargebracht von den Herren Bürgermeister Leven, Oberförster Fritze und Rentner Uellenberg, gaben Veranlassung zu den lautesten und herzlichsten Ergüssen der Freude, und kein Mißton trübte die fröhlichen Stunden dieses vaterländischen Festes. Der Beigeordnete Hr. Bebber gedachte in herzlichen Worten der huldvollen Auszeichnung, womit des Königs Majestät den Ortsvorstand begnadigt, und schöpfte hieraus eine neue Veranlassung der Liebe und Dankbarkeit für den geliebten Monarchen, der dadurch der Gemeinde selbst ein Zeichen der Zufriedenheit ertheilt. Die hereinbrechende Nacht konnte den Jubel nicht unterbrechen, Raketen und bengalische Flammen verkündeten unter fortgesetztem Kanonendonner der Umgegend die Freude der Versammelten, und spät erst trennte man sich unter dem ungeheuchelten Jubelrufe:„Es lebe der König!" eutschland. Stuttgart, vom 11. Okt. Mit Anfang des nächsten Jahres werden die vertagten Kammern des würtembergischen Königreichs wieder zusammen treten. Bis dahin haben auch Baiern, Sachsen und Hessenkassel ihre Stände versammelt. Raum, Gelegenheit, Rekurrenz und Gegenstand in Fülle zu gutem und gerechtem Wetteifer! Ohne dem Stillstand oder Fortschritt der letztgenannten im Urtheil vorzugreifen, müssen wir von vornherein für unser Parlament auf jede Vergleichung resigniren. Aus dem negativen Interesse, welches sich für dasselbe im Lande ausspricht, heben wir mit einigem Nachdruck nur den Umstand heraus, daß diese Sitzung die letzte der dermaligen Wahlperiode ist, die Verfassung schreibt nach Verlauf von sechs Jahren für alle Abgeordnete, mit deren Amt nicht eine ständige Vertretung verbunden ist, neue Wahlen vor. Während der König von Preußen sich dem Gesuche der rheinischen Städte um freiere Kommunalverfassung geneigt erklärt, erhalten die würtembergischen Kammern ein Gesetz zur Genehmigung vorgelegt, das die bisherigen Stadt= und Bürgerrechte wesentlich beschränkt, und ihre in dem trefflichen Verwaltungsedikt von 1820 ausgesprochene Unabhängigkeit auf ein loyaleres Maß reduzirt. Der Entwurf liegt auf der Registratur der Kammer, und es hängt allein vom Willen des betreffenden Ministers ab, dessen Berathung und respective Annahme zu verlangen. Im Bund mit der öffentlichen Meinung beabsichtigt die Regierung den Bau von Eisenbahnen— und siehe, dieselbe Kammer, die noch nie Opposition gemacht hat, erhebt auf einmal den Geist des Widerspruchs. Freilich darf über inländische Zustände Nichts geschrieben werden, in ganz Würtemberg gibt es daneben kein Blatt, das anders, als nach offizinellen Quellen referirend, von den Vorgängen im Lande berichtet, doch ist dafür gesorgt, daß die mündliche Ueberlieferung nicht alles vergessen läßt. Jedenfalls werden die Wähler wissen, wer von den Herren Deputirten gegen eine freie öffentliche Volksjustiz, gegen die Unabhängigkeit der Gemeinden, und gegen den Bau der Eisenbahnen gestimmt hat. Auf einige Deklamationen mag sich der eröffnete Landtag immer gefaßt machen, und der Herr Repräsentant, welcher gesagt hat, es gebe Advokaten in Würtemberg, die öffentliches Gerichtsverfahren nicht wünschen, sehen sich nach einer Rechtfertigung um, wenn die Eingabe verlesen wird, wornach der gesammte Advokatenstand des Landes nur in deren Einführung das Heil einer gerechten Rechtspflege und die Grundlage seiner Reform und den Stützpunkt seiner Würde erblickt. Nach Vorgang der Stuttgarter Bürgerschaft werden auch von den übrigen größeren Städten des Landes Petitionen in gleicher Richtung verbreitet. So lange es nichts Anderes gibt zur Rettung seines Rechts und seiner Ehre, als das Protestiren, so übe man es redlich. (Mannh. Abendz.) Karlsruhe, vom 13. Okt. Heute erfolgte die Eröffnung der Soumissionen zu dem Anlehen von zwölf Millionen, welches die Eisenbahnschuldentilgungslasse unter Aufsicht und Leitung des Finauzministeriums durch das Gesetz vom 10. Sept. anzunehmen ermächtigt ist. Nachdem die Gebote in Anwesenheit der Concurrenten und ihrer Stellvertreter zu Protokoll gebracht waren, erklärte der Finanzminister sofort, daß für keine Gattung von Partialobligationen, also weder für die 3½ Proc. noch für 4 Proc. ein annehmbares Gebot vorliege. Die Angebote sind auffallend niedrig.(Man sagt für 3½ Proc. 88½). Es wird nun wohl das Finanzministerium zuerst mit den Banquierhäusern, die sich dazu geneigt erbieten, über die Begebung des Anlehns Unterhandlung pflegen.(M. Z.) Baden, vom 9. Okt. Die eingetretene günstigere Witterung wird Ihre Durchl. die Fürstin von Liegnitz wohl veranlassen, ihren Aufenthalt hier etwas zu verlängern. Aus Baiern, vom 10. Okt. Am 7. d. M. wurde zu Würzburg der bekannte Dr. Eisenmann zurück erwartet; er soll wenigstens seiner Haft entlassen seyn. Der Rechtspraktikant Wittmann war schon seit einiger Zeit in Freiheit gesetzt. Somit wären nun ohne Amnestie fast alle unsere politischen Verbrecher begnadigt.(Kass. Z.) (Siehe indeß die gestr. Z.) Sondershausen, vom 11. Okt. Die Nachricht über die von dem Fürsten erkannte Nothwendigkeit, die Landesbeamten durch die Ständeversammlung überwachen zu lassen, spricht jedem Landesangehörigen aus der Seele. Es ist allgemeiner Wunsch, die zu erwartenden landständischen Verhandlungen in vollkommener Eintracht zwischen Fürst und Volk vor sich gehen zu sehen. Die loyalen Gesinnungen der Unterthanen im Allgemeinen, insbesondere aber die Absichten Derer, welche rücksichtlich einer von dem Landesherrn bezweckten genauen Trennung des Landes=Kameral- oder Domanialvermögens von der Landschaftskasse oder dem Landessteuerfonds, darauf zu halten bezwecken, daß das historische Recht des Landes in Ansehung aller von den Domainen herkömmlich zu übertragenden Prästationen heilig gehalten werde, verbürgen jene Eintracht eben so gewiß, wie die Gerechtigkeit des verehrten Fürsten, welcher nicht wollen kann, daß die unter der vorigen Regierung ungebührlich hoch gestellten materiellen Interessen seiner Domainenkammer, im Konflikte uralter Rechtsverhältnisse der Kammer zum Lande, ferner geltend gemacht werden, so daß sie im ruhigen Sinne der Unterthanen Zweifel aufkommen lossen und die zarte Blüte der Liebe und vertrauensvollen Hingebung beeinträchtigen könnten. Dies allein ist es, worauf die Wünsche und Anträge der Unterthanen gerichtet seyn werden. (L. A. Z.) — Die Sächsischen Vaterlandsblätter melden aus Hannover: Nachrichten aus dem Osnabrück'schen zufolge hat sich gegenwärtig unter dem protestantischen Theil der Bevölkerung zu der dort bereits bestehenden politischen Gährung der Gemüther eine noch viel schlimmere und tiefere, nämlich religiöse Aufregung gesellt, deren böse Wirkungen noch gar nicht sich absehen lassen und die des Unheils in reicher Fülle nach sich ziehen dürfte. Ungeachtet nämlich weder unser König, noch der Kabinetsminister, noch der Minister des Kultus dem Pietismus und seinen Anhängern besondere Gunst zuwenden, ist es doch dem Kanzleidirektor Meyer in Osnabrück(früher Landdrost in Lüneburg, und sowohl dort als in Osnabrück mächtiger Schützer und Schirmer der Pietisten und ihrer Bestrebungen) durch unmittelbare Verwendung beim Könige gelungen, es durchzusetzen, daß der Pastor Weibezahn zu Osnabrück, der als ein Mann zwar von großen Rednertalenten, aber zugleich als ein entschiedener Freund und Förderer der altgläubigen Richtung geschildert wird, urplötzlich und ohne von dem dortigen Konsistorium, welchem nach der bestehenden Kirchenverfassung dazu allein das Recht zusteht, vorgeschlagen zu seyn, zum Rathe in der gedachten Behörde bestimmt und wahrscheinlich durch den mit dieser Stelle verbundenen Einfluß und Gehalt zum größten Leidwesen aller Nicht=Pietisten veranlaßt worden ist, eine an ihn von der Gemeinde zu Unterbarmen im Wupperthale ergangene Berufung abzulehnen. Kaum aber war das Gerücht der beabsichtigten Beförderung dieses Mannes im Fürstenthume Osnabrück erschollen, als auch sofort die Prediger zusammengetreten sind, zu einer Jmmediat= eingabe an den König sich vereinigt und die dringendste Bitte ausgesprochen haben, nur diesen Maan nicht zu ihrem Vorgesetzten zu ernennen. Wenige Zeit später haben sie diese Bitte mittelst einer an das Kabinet des Königs gerichteten, von zwei Drittheilen sämmtlicher Prediger des Fürstenthums unterzeichneten dringenden Vorstel= lung erneuert, und zugleich haben mehr als die Hälfte der Gemeinden selber ähnliche Bittschriften an jene Behörde gerichtet.— Obwohl nun die Bittsteller abschläglich beschieden sind, so wollen doch weder die Prediger noch die Gemeinden ihren Widerstand aufgeben. Noch einmal haben die Ersteren den König angefleht, daß dem Lande durch die Erhebung des Pastors Weibezahn der gedachten einflußreichen Stelle drohende Unheil gnädigst abzuwenden; zugleich haben sie bei dem Konsistorium zu Osnabrück gegen die Einführung des Pastors Weibezahn Protest eingelegt, und diesem selbst ein Abmahnungsschreiben zugestellt, in welchem ihm rund heraus erklärt seyn soll,„daß er unter ihnen und ihren Gemeinden niemals im Segen wirken werde und könne, und daß man alle seine Schritte nur mit argwöhnischem Mißtrauen begleiten werde." Auch die Gemeinden schicken sich, dem Vernehmen nach, zu neuen Eingaben an. Mit großer Spannung sieht man dem ferneren Verlaufe dieses ruhe= und friedenstörenden Ereignisses entgegen. Detmold, vom 9. Okt. In diesen Tagen sind hier die Bürgermeister und Syndici der Städte des Landes versammelt gewesen, und es ist ihnen von der Regierung ein Entwurf einer neuen Städte= ordnung zur vorläufigen Begutachtung vorgelegt, der auf dem nächsten Landtage, Ende November, von den Ständen berathen werden wird. Altenburg. Seitdem der Bau der Eisenbahn von Leipzig nach Altenburg beendigt ist, werden die Arbeiten zwischen Altenburg und Werdau sehr eifrig betrieben. Man hofft auch diese Strecke binnen Jahresfrist vollendet zu sehen. reich. Paris, vom 13. Okt. Der Marquis von Padua, Sohn des General=Lieutenant Arrighi, Herzog von Padua, hat gestern Dlle. Honorez geheirathet, die Tochter eines Belgiers, der jedem seiner Kinder 160,000 Fres. Rente und die Aussicht auf noch einmal so viel hinterlassen hat, wenn ihre Mutter stirbt. Der Herzog von Padua, Napoleons Verwandter, ist einer der Wenigen, welche seinem Andenken stets getreu geblieben. Seit des Kaisers Absetzung hat er nie ein Amt verlangt oder angenommen, ist seit 1815 nicht in den Tuilerien gewesen, und hat auch an keiner Kammer Theil genommen. — Der Hauptgegenstand der Tagespolemik, so wie des Tagesgesprächs ist der bevorstehende Handelsvertrag mit Belgien. Gewiß ist, daß bereits König Leopold mit den ersten Ministern eine Konfe= renz gehabt und wenigstens ist Hoffnung vorhanden, daß die Unter= handlungen jetzt lebhaft werden. Die Meinungen über die Vortheile dieser Handelsverbindungen sind sehr getheilt. Politische Schattirungen kommen aber dabei sehr wenig zur Sprache. Nicht allein mit Belgien, sondern auch mit den deutschen Vereinsstaaten, sollen zu gleicher Zeit Verträge abgeschlossen werden. In der letzten Woche hat man auch Gewißheit erhalten, daß die meisten Schweizer=Kantone mehr als je sich geneigt zeigen, dem Zollverein beizutreten. Der nächsten Kammer wird aber höchstens der Handelsvertrag mit Belgien vorgelegt werden können. Im Kabinetsrath sprechen sich übrigens nur zwei Minister, Hr. Guizot und Hr. Lacave=Laplagne, für denselben aus, alle andern, Hrn. Duchatel mitgerechnet, theilen die entgegengesetzte Meinung. Freilich stimmt diesmal eine hohe Person mit der Minorität des Kabinets. In der Journal=Welt gehört der National zu der Partei des Königs. Constitutionnel, Presse, Courrier und Patrie sind dagegen. Das Journal des Debats vertheidigt die Hofpartei und steht daher auf Einer Linie mit dem National. Es handelt sich nun darum, einen Mittelweg auszufinden.— Einen neuen Zankapfel bilden jetzt die Eisenbahn=Unternehmungen, zu welchem sich gar keine Liebhaber im Inlande zeigen. — Im Courrier français liest man:„Die Unternehmer, welche an den Befestigungen von Paris arbeiten, sind offiziell benachrichtigt worden, daß die Arbeiten der Umkreisung vom 15. Okt. an aufhören würden. Der Befehl geht vom Geneeal Dode aus, der ohne Zweifel hierin weiter nichts thut, als die Absichten des Gouvernements auszudrücken. Wir glauben, da es noch Zeit ist, die Behörde auf den Fehler, den sie begehen wird, aufmerksam machen zu müssen. Indem man die Arbeiten der Befestigungen aussetzt, hält man zugleich diejenigen auf, die in den benachbarten Steingruben von Paris geschehen, und nicht blos das Herausziehen sondern auch den Transport der Materialien; mehr als 10,000 Arbeiter werden sich also ohne Arbeit befinden und zahlreichen Familien wird es an Brod mangeln. Wir wissen, daß es eine Jahreszeit gibt, wo die Maurer- und Wallarbeiten beschwerlich werden; aber das Wetter ist noch gut; erst im Monat Dezember wird sich Frost einstellen. Mit ein wenig gutem Willen könnte man die Arbeiter noch 1½ Monate lang beschäftigen, und geht das, so räth die Klugheit und Menschlichkeit es zu thun. Man hat dieser Tage Mord= und Diebesgeschichten verbreitet, die sich im Befestigungsrayon ereignet haben sollen, die aber glücklicherweise ungegründet sind; aber es werden niemals weniger Verbrechen begangen, als wenn die arbeitenden Klassen beschäftigt sind." Paris, vom 14. Okt. Dieser Tage wird der Herzog v. Nemours über die Besatzung von Paris Heerschau halten. — Wie es scheint, wird Graf Salvandy nicht so bald auf seinen Posten nach Madrid zurückkehren. — Der Messager widerlegt das Gerücht der gestern mitgetheilten Veränderungen im Militär=Kommandowesen. — Der Konseilspräsident, Kriegsminister, hat vom General de Bar, Kommandanten der Provinz Algier, nachstehende Depesche erhalten:„Algier, 5. Okt. 1842. Herr Marschall! Ich habe vom Herrn Generalgouverneur keine Depeschen erhalten, aber ein Araber, Bruder des Cheick der Beni=Aicha, ist gestern von der Armee angekommen. Er berichtet, daß der Herr Generalgouverneur am 4. die Brücke von Benhini, wo er am 2. sein Lager aufgeschlagen hatte, verlassen sollte. Er fügt hinzu, daß die Beni=Djad, gänzlich unterworfen, Geschenke gebracht und hundert Maß Gerste gezahlt haben. Die Beni=Khafoun haben sich noch nicht ausgesprochen, es ist ihnen geschrieben worden. Die Antwort war noch nicht bekannt, als der Araber das Lager verließ. Die Reiter der Ysser und der Kracknas sind zur Armee gestoßen. In der Umgebung von Algier ist Alles ruhig. Der Courier aus Oran ist gestern angekommen. Ich habe die Ehre, Ew. Excellenz die Copie eines Briefes des General d'Arbouville zu überschicken. General Changarnier ist in diesem Augenblick zu Blidah, wo ich befohlen habe, die Spahis der Provinz zu versammeln, welche sofort mit diesem General marschiren sollen. Mit Achtung u. s. w." Abd=el=Kader hat seinen Sitz auf dem Berge Quenseris aufgeschlagen, umgeben von Tigern und Löwen, welche den Dorfbewohnern stets Schrecken einjagen. Die Bewohner dieser Gegend sind eben so wild als ihre Umgebung. Dort kann der Emir unmöglich erreicht werden. Er wird aber den Bewohnern dieser unwirthbaren Gegend bald zur Last fallen und dann bleibt ihm kein Zufluchtsort mehr. General Bugeaud ist über Koran Mustapha gegangen und hat den Qued Kaddara überschritten. Die Provinz Algier genießt der tiefsten Ruhe, die Pflanzer reisen allein von einem Ort zum andern und der Handel mit den Arabern gewinnt mit jedem Tage an Umfang. Die Zahl der kranken Soldaten beläuft sich jetzt im Ganzen auf 24,266 Mann, das heißt ungefähr 30 Prozent der Armee. Haag, vom 14. Oktober. Man versichert mehr und mehr, daß Se. Maj. der Graf v. Nassau in Bälde, und noch wohl in diesem Monat, aus Deutschland nach dem Loo und von dort nach hiesiger Residenz sich begeben werde. Wie man glaubt, wird derselbe alsdann seinen festen Wohnsitz dahier nehmen.(Amstd. H.) Amsterdam, vom 15. Okt. Der Bericht der„Seepost" in Betreff der östreich. Kriegsfregatte„Bellona", der glücklicherweise ganz erdichtet war, hat allwärts eine große Sensation erregt; kein Wunder! denn hätte das Unglück wirklich stattgefunden, so wären nicht weniger als 3-400 Personen ertrunken. Der falsche Bericht der „Seepost" hat denn auch eine so große Verwirrung veranlaßt, daß von hier sogleich bei der ersten Nachricht der östreichische Generalconsul und andere Behörden sich an Ort und Stelle begaben, um so viel als möglich Hülfe zu bringen. Niemand begreift, wie die „Seepost", deren Berichte man sonst nie in Zweifel zog, sich diesmal zur Mittheilung eines so lügenhaften Gerüchtes hat verleiten lassen. (Amsid. H.) Serbien. Von der türkischen Gränze, vom 5. Okt. Die Nachrichten, welche die Pforte aus Serbien über die dort stattgehabte Revolution erhalten hat, scheinen ihr, obgleich sie sich nur in ganz unbestimmten und widersprechenden Andeutungen darüber ausläßt, große Freude gemacht zu haben, und weit entfernt ihre Agenten, Kiamil Pascha und Schekib Effendi, deshalb zu tadeln, dürfen sich dieselben dankbarster Anerkennung versichert halten. Die gewöhnlichen Organe der türkischen Regierung, die zu Smyrna erscheinenden Journale stimmen darüber sogar eine Siegeshymne an, und zollen den Vorgängen in Serbien laut und unverhohlen ihren vollen Beifall. Anders ist der Eindruck, welchen diese Nachrichten auf das diplomatische Korps in der türkischen Hauptstadt gemacht haben, und der sich vorerst in vertrautem Gespräch in Mißbilligung ausspricht.(A. Z.) Bekanntmachung. Um der hiesigen Bürgerschaft, welche in neuerer Zeit ein so rühmliches Interesse für die diesseitigen Gemeinde=Angelegenheiten vielseitig zu erkennen gegeben hat, die speciellste Einsicht in den Haushalt unserer Stadt zu verschaffen, ist mit Genehmigung hoher Regierung der Abdruck aller betreffenden Budgets angeordnet worden. Ein solcher Abdruck ist nun vollendet, und sollen die quest. Etats in einem Hefte von Haus zu Haus für 2½ Sgr. zum Kauf angeboten werden. Es kann für die Verwaltung nur von großem Interesse seyn, wenn die Verwalteten Gelegenheit nehmen, von dem, was für die Gemeinde geschieht, sich eine so genaue Auskunft zu verschaffen, welche dazu beitragen kann, nicht richtige Ansichten und Beurtheilungen zu verbessern. Ich ersuche deshalb um recht zahlreiche Abnahme der quest. Etats, über welche ich jede nur gewünscht werdende nähere Aufklärung zu geben, recht gerne erbötig bin. Düsseldorf den 13. Oktober 1842. Der Oberbürgermeister v. Fuchsius. Die Lieferung der für das hiesige allgemeine Armen= und Waisenhaus und die Suppen=Verpflegungs=Anstalt pro 1. November 1823 erforderlichen Consumptibilien, bestehend in circa: 215000 Pfund Kartoffeln, 7600 Pfund ordinaire Gerstengraupen, 550 Pfund feine dito, 8600 Pfund Hafergrütze, 3200 Pfund Gerstengrütze, 2100 Pfund Weizenmehl, 2400 Pfund Gerstenmehl, 800 Pfund Buchweizenmehl, 180 Scheffel Erbsen, 40 Scheffel Linsen, 4100 Pfund weiße Bohnen, 7000 Pfund Butter, 2050 Pfund gereinigten Oel, 63000 Pfund Roggenstroh, 11000 Pfund Haferstroh, 12000 Pfund Heu, 5500 Pfund Viehfuttermehl, 200 Scheffel Hafer, werden am Mittwoch den 19. künftigen Monats Oktober, Vormittags punkt 9 Uhr, auf dem Rathhause hieselbst zum öffentlichen Verding ausgestellt und bei annehmbaren Geboten den Wenigstfordernden übertragen werden. Ferner werden an diesem Tage, Nachmittags 2 Uhr, folgende zum Bekleidungsfach und dem Bettwerk der hiesigen Armen=Anstalt zum öffentlichen Verding ausgestellt und unter annehmbaren Geboten den Wenigstbietenden übertragen: 3000 Ellen blau Wollentuch, 1100 Ellen Serge, 6000 Ellen Hemdeleinen, 2350 Ellen Futterleinen, 2750 Ellen weißes Bettuchleinen, 2300 Ellen blau Leinen, 3700 Ellen Strohsackleinen, 1000 Pfund wild Sohlleder, 300 Pfund zahm dito. 300 Pfund Oberleder, 166 Pfund Schwarzkalbfelle, 32 Stück Schaffelle, 350 Pfund Sayett. Unternehmungslustige werden ersucht, sich in diesem Termine einzufinden, wo ihnen die Vorbedingungen, Proben und Muster von den zu liefernden Gegenständen, die auch vorher schon bei dem Inspektor des allgemeinen Armenhauses eingesehen werden können, mitgetheilt und vorgelegt werden sollen. Elberfeld den 20. Septbr. 1842. Die Armen=Verwaltung. Namens derselben: Der Präses, Oberbürgermeister v. Carnap. Bei E. F. Fürst in Nordhausen ist erschienen und in Düsseldorf in der Bötticher'schen Buchhandlung zu bekommen: Der Arzt für diejenigen, welche an Verschleimungen leiden, und zwar an den Lungen, des Halses und der Verdauungswerkzeuge. Nebst Angaben der Ursachen und Heilmittel. Nach den vor= züglichsten französischen und deutschen Aerzten bearbeitet, von Dr. Abicht. 2., sehr verbesserte Auflage. 1842. 8. Brosch. 12½ Sgr. Wenn schon die erste Auflage dieses Werkes den einstimmigen Beifall aller Kenner erhielt, so wird dieses bei der zweiten, durchgängig vervollständigten in weit höherm Maße noch der Fall seyn. Möchten doch alle an Verschleimung Leidende dieses Buch zu Rathe ziehen, um sich durch dasselbe in möglichst karzer Zeit von ihrer oft so gefährlich auslaufenden Krankheit zu befreien Franz Pauli ist wieder mit einer schönen Auswahl Bettfedern und Daunen hier angekommen und empfiehlt solche zu den billigsten Preisen. Seine Niederlage ist Rheinstraße zur Hoffnung. Dampfschiffahrt für den Nieder- u. Mittel-Rhein. Abfahrt der Boote: Von Düsseldorf nach Cöln, Coblenz und Mainz. um 11 Uhr Abends —- Rotterdam jeden Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag..... um 9 Uhr Morgens. Düsselderf, den 26. September 1842. Die Direction Gesellschaft. Dienst für den Monat Oktober. Abfahrt von hier nach Köln: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag um 5 Uhr Nachmittags. „„„ über Arnheim und Kampen nach Amsterdam: Sonntag, Dienstag, Mittwoch und Freitag 1 Uhr Mittags, in Verbindung mit den am 5., 10., 15., 20., 25. und 30. eines jeden Monats von Amsterdam nach Hamburg fahrenden Dampfbooten. Nähere Erkundigungen sind auf der Agentur, Elberfelderstraße Nr. 769, einzuholen. Düsseldorf, den 30. September 1842. Der Kalkofen Han der Kölner Landstraße und Eisenbahn ist in Betrieb gesetzt, und werden Aufträge auf Land= und Mauerkalk angenommen. Wir liefern ferner frei an den Rhein: rohe Kalksteine &aus der besten Lage des Erkrather Gebirges, 2 welches wir den Besitzern von Kalkbrennereien am Rhein hiermit anzeigen. Düsseldorf den 12. Oktober 1842. Braumüller& Memminger. Salon pour la barbe et la coupe des cheveux, perruques, toupets, tours, boucles, etc. C. Verge, Flinger- et Bergerstrasse Nr. 1101. Salon zum Barbiren und Haarschneiden, Perücken, Toupets, Scheitel, Locken 2c. C. Verge, Flinger= und Bergerstraße Nr. 1101. In Haus= und Schlaf=Röcken unterhält fortwährend ein groß assortirtes Lager von 2 bis 8 Thaler pr. Stück. W. Lindemann, Flingerstraße. Die Tyroler Kappusschneider sind hier angekommen und bitten, Bestellungen schriftlich, mit Angabe der Hausnummer, gef. in ihrem Logis, Rheinstraße zur Hoffnung, abgeben lassen zu wollen. Bei Metzger Wm. Linnartz auf der Flingerstraße ist fettes Rindfleisch das Pfund für 2 Sgr. 10 Pf. zu habe. 1715) Sonntag Nachmittag vor 4 Uhr wurde durch die Wallstraße bis zur Franziskaner Kirche eine Lorgnette verloren. Der redliche Finder erhält eine angemessene Belohnung. Von wem, sagt die Expedition d. 3. 1716) Den 15. d. M. ist auf der Alleestraße eine silberne Taschenuhr gefunden worden. Der rechtmäßige Eigenthümer kann den Finder in der Expedition d. 3. erfahren Wegen Mangel an Raum wird ein 7octaviger Flügel billig verkauft, Neubrückstraße Nr. 155 Ein gesitteter Knabe von 14 bis 16 Jahren kann als FormenstecherLehrling unter guter Bedingung angenommen werden. Die Expedition d. 3. sagt wo Wo die zu einer Bäckerei nebst Backofen nöthigen Geschirre billig zu verkaufen sind, ist zu erfragen, Ratingerstraße Nr. 130 1715) Eine gesunde Amme wird gesucht. Von wem, erfährt man in der Expedition d. 3 In dem herrschaftlichen, auf der Neustraße zwischen Cafetier Fausten und Dr. Weiler gelegenen Hause ist der sehr geräumige 2. Stock von 5—6 Theilen, sämmtlich in neuem Zustande, nebst Antheil an Keller und Speicher, ganz oder zu zwei Theilen gleich zu vermiethen. Auskunft Alleestraße 36t. 493 Das von der Frau Generalin von Alten in der Grünenstraße Nr. 301 bewohnte Quartier, bestehend aus 9 Theilen, nebst Waschküche, Bleiche 2c. ist zu vermiethen und in kurzem zu beziehen. Näheres im Hause selbst. Donnerstag den 20. Oktober: Auf allgemeines Verlangen: drittes und letztes Concert der Geschwister Therese und Maria Milanollo im Saale des Herrn Cürte n. In dem auf der verlängerten Breitenstraße gelegenen, mit Nr. 128 bezeichneten Hause, ist die erste Etage, bestehend aus acht Zimmern, abgetheiltem Keller, Speicher, Bleiche und Garten, zu vermiethen und kann gleich bezogen werden. Näheres im Nebenhause bei Wtb. E. Weidenhaup. Ein großes schönes Haus ist im Ganzen oder abgetheilt zu vermiethen oder auch zu verkaufen und das Nähere beim Eigenthümer Nr. 1041 Bilkerstrate zu erfahrel. Bilkerstraße Nr. 986 ist der erste und zweite Stock, nebst Speicher und Bleiche, entweder im Ganzen oder getheilt zu vermiethen. Das Nähere zu erfragen bei C. Schieffer, am Jägerhof Nr. 121. Bolkerstraße Nr. 561 ist die erste Etage aus 4 Zimmern, im Ganzen oder getheilt möblirt zu miethen Eine angenehme, bequem eingerichtete Woh nung, für eine kleine Familie wird in Kurzem pachtlos. Breitestraße Nr. 860 Eine schön möblirte erste Etage von 8 bis 10 Theilen ist gleich zu beziehen. Die Expedition d. 3 sagt. wo Bergerstraße Nr. 1168 ist der erste Stock, vestehend aus 4 Theilen, zu vermiethen und gleich zu beziehe! (677) Wo eine angenehme Wohnung, aus 4 Theilen bestehend, an eine kinderlose Familie gleich zu vermiethen ist, sagt die Expedition d. 3. Auf der Oberbilkerstraße Nr. 1007 ist das Unterhaus oder der zweite Stock zu vermiethen und gleich zu beziehen Steinweg Nr. 199/3 ist der zweite Stock ganz oder getheilt zum 1. Novbr. zu vermiethen Bergerstraße Nr. 1176 sind möblirte Zimmer zu vermiethei Eine angenehme Wohnung steht ganz oder theilweise zu vermiethen, Alleestraße Nr. 433. Zwei sehr gut möblirte Zimmer zu vermiethen und gleich zu beziehen, Steinweg Nr. 225. Fruchtpreise auf dem Markte zu Düsseldorf am 14. Oktober 1842. Weizen pr. berl. Scheffel.. 2 25— Roggen„(oberländ.).. 2 3 6 dito„(hiesiger).. 1 23 4 Es waren zu Markt gebracht: 240 Scheffel Weizen, 180 Scheffel oberl. neuer Roggen und 800 Scheffel hiesiger Roggen. Euterpianischer Verein. Dienstag den 18. Oktober: Banditenbraut. Drama in 3 Aufzügen von Theodor Körner. Anfang punkt 8 Uhr. Der Vorstand. Redakteur: L. Druck und Verlag der Stahl'schen Buchdruckerei.