N 275. Montag den 3. Oktober 184 Inland. Berlin, vom 20. Sept. Mit der niederschlesischen Eisenbahn steht es noch im weitem Felde. Es ist zwar in der letzten Zeit eine Million Thaler gezeichnet worden, es fehlen aber zu den erforderlichen acht Millioaen, wie wir aus guter Quelle wissen, noch zwei Drittel. Auch ist es richtig, daß dem bisherigen Direktor sehr hohe Reisediäten und Pferdegelder von seinen Kollegen bewilligt worden, und daß, wenn es so fortgegangen wäre, wir das reiche England hierin übertroffen hätten, wo bei der Mittel=Nordbahn allein an Gehalten, ohne Zustimmung der Aktionäre, 200,000 preuß. Thaler jährlich bewilligt worden sind. Allein jetzt ist der Grundsatz aufgestellt und soll streng durchgeführt werden, daß nur die Techniker und Unterbeamte besoldet werden follen.(Fr. M.) Berlin, vom 26. Sept. In der so eben erschienenen Schrift: „Beiträge zum preuß. Strafrechte," sagt der bekannte Kriminaldirektor Temme:„Unser materielles und formelles Strafrecht sehen, wahrscheinlich schon sehr bald, einer durchgreifenden Umgestaltung entgegen. Der Entwurf des Strafgesetzbuches hat bereits das vorletzte Stadium der Berathung, in der dazu besonders niedergesetzten Staatsraths=Kommission, durchlaufen. Es bedarf noch einer Vorlegung an die Provinzial=Landstände, welche sich im Januar, beziehungsweise im Mai künftigen Jahres versammeln werden, und es wird demnächst, nach einer Berathung über die von den Ständen zu ziehenden Monita, so wie nach Entscheidung einiger, von der Kommission dem Urtheile des gesammten Staatsraths unterstellten Prinzipienfragen, der königl. Sanktion und Publikation des Gesetzbuchs nichts weiter entgegenstehen. In gleicher Weise ist freilich noch nicht der Entwurf der Strafprozeßordnung vorgeschritten. Derselbe ist zwar bereits im Anfang dieses Jahres von dem Justizministerium für die Gesetzrevision dem Könige vorgelegt worden. Allein es ist bekannt, wie seitdem die schon seit längerer Zeit laut gewordenen Stimmen für ein, dem Prinzipe dieses Entwurfs entgegengesetztes Verfahren, für Mündlichkeit und Oeffentlichkeit, sich immer mehr Anerkennung und Geltung verschafft haben. Der Entwurf ist daher einstweilen zurückgelegt. Indessen hat der König die vorzungsweise Beschleunigung gerade der Gesetzgebung über das Verfahren befohlen; die Berathungen über dasselbe werden daher ohne Zweifel sehr bald wieder ihren Anfang nehmen. Von einer andern Seite ist zu erwarten, daß dieselben einen sehr lebhaften Charakter annehmen werden, denn auch das bisherige Verfahren zählt noch manche Anhänger." — Eine merkwürdige Erscheinung ist es, daß auf unserer Börse, die ziemlich ein sicheres Barometer der Krisen in der politischen Welt ist, bereits seit vierzehn Tagen eine Unsicherheit, ein Schwanken und eine Unthätigkeit in den Geschäften hervortritt, die sehr merklich auf den Kurs der Papiere einwirkt, und selbst den lange von den Fluctuationen unberührt gebliebenen Staatsschuldscheinen eine nahe Baisse droht. Eine der Veranlassungen dieses Verhältnisses glaubt man in den vorgekommenen, im Ganzen doch nur einen geringen Theil unserer Handelswelt berührt habenden Fallissements zu finden; andere suchen die Gründe tiefer; einige verlieren sich sogar in politische Combinationen.(Fr. J.) Berlin, vom 27. Sept. Die von allen Freunden einer gesunden Volksentwicklung verlangte Oeffentlichkeit und Mündlichleit der Rechtspflege scheint auch in den höchsten Regionen immer mehr Anhänger zu gewinnen. Namentlich soll des Königs Majestät die sofortige Ausführung aller derjenigen vorbereiteten Maßregeln anbefohlen haben, welche nach dem Vorschlage des Justizministers Mühler der allgemeinen Einführung des öffentlichen und mündlichen Verfahrens vorangehen sollen. Hiermit scheint eine Verfügung des Ministeriums der gestlichen und Unterrichts=Angelegenheiten in Verbindung zu stehen, welche in diesen Tagen durch die Provinzial=Schulkollegien publicirt und, wie sich von selbst versteht, mit dem allgemeinsten Beifall aufgenommen worden ist. Durch dieselbe wird allen Gymnasial=Direktoren zur Pflicht gemacht, den schon früher angeordneten Uebungen der Schüler in freien mündlichen Vorträgen die größte Sorgfalt zu widmen und ihnen durch alle Klassen eine größere Ausdehnung als bisher zu geben,„damit die im praktischen Leben so häufig erforderliche Fertigkeit, längere Aufsätze dem Gedächtniß fest und treu einzuprägen, oder ohne vorhergegange Vorbereiung eigene Gedanken klar und angemessen vorzutragen, bei Zeiten von allen Schülern erworben werde."(Köln. Z.) — Es heißt, daß der Prinz Wilhelm, Onkel Sr. Majestät des Königs, bei der am 18. Oktober stattfindenden Einweihung der Walhalla zugegen seyn und daselbst unsern Monarchen vertreten wird. (Hann. Z.) — Wie wir vernehmen ist unsere Regierung im Begriffe, die Vertretung unserer deutschen Handelsinteressen mit neuer Kraft und mit bisher ungewohntem Nachdrucke zur Hand zu nehmen. Hr. v. BülowCummerow soll nicht ohne bedeutenden Einfluß auf die desfallsigen Beschlüsse geblieben seyn. Stettin, das diesem Manne bereits in Beziehung auf Creditanstalten und Communicationsmittel dankbar verpflichtet ist, darf hoffen, nun auch in Beziehung auf eine Ermäßigung des Sundzolls und vielleicht auch auf eine zu errichtende Packetbootverbindung mit Amerika demselben neuen Dank schuldig zu werden. Es heißt zugleich, wir würden in Preußen ein eigenes Ministerium des Ackerbaues, der Gewerbe und des Handels erhalten, und die Volkswirthschaftspflege, die bisher unter mehrere Departements zersplittert war, werde in einem eigenen Chef, als den man bereits eben Bülow=Cummerow bezeichnet, endlich ihren eignen Mittelpunkt erhalten. Es würde dieses Ministerium die zur Pflege der Agricultur, der Gewerbe und des Handels bereits bestehenden Institute in kräftiger Centralisation handhaben. Aber auch mancherlei Neues würde dasselbe schaffen. Die im Interesse der Agrikultur so wichtigen Ueberrieselungsanlagen, ausgedehnte Eisenbahnbauten, Arbeiten behufs Erweiterung der Flußschiffahrt, Anstalten zur Crediterleichterung und Sicherung(besonders auch zum Besten des kleinern, des bäuerlichen Grundbesitzes) werden in Aussicht gestellt. Indeß auch nach außen soll unsern Handelsinteressen eine kräftigere Förderung zu Theil werden. Der Etat unserer Handelsdiplomatie darf in den transatlantischen Ländern auf nicht unbedeutende Verstärkung rechnen, und von einer frohen Bereitwilligkeit der jungen Staaten Südamerikas, vor allem mit dem deutschen Zollverein auf den Fuß billiger Gegenseitigkeit zu kontrahiren, sollen bereits die Beweise vorliegen. Prinz Adalberts Reise ist gewiß nicht ohne politische Bedeutung. Aus Brasilien vernimmt man, daß dem schönen und ritterlichen Prinzen daselbst ein sehr freundlicher Empfang werde bereitet werden. Wahrscheinlich dürfte indeß der Prinz, ehe derselbe Brasilien betritt, vorher noch Cuba und einige andere westindische Inseln besuchen. Die Konferenz der Staaten des Zollvereins wird nach Beendigung der Tarifrevision hier zur Verhandlung anderer Fragen fortgesetzt werden. Neue Beitritte einiger deutscher Staaten; und dann vielleicht bald auch commercielle Zwangsmaßregeln gegen widerstrebende Länder, werden theils als bevorstehend, theils als„zu erwägen" und„nicht unmöglich" bezeichnet. — Der neulich geführte Streit über die Examinatoren der theologischen Prüfungen löst sich nun dahin auf, daß Hengstenberg ebensowohl als Twesten dazu berufen worden sind. — Dr. Marheineke hat die ihm zugedachte Stelle als Generalsuperintendent der Provinz Pommern mit dem Titel als Bischof abgelehnt und wird nun, zur Freude seiner zahlreichen Verehrer, seine Stelle als ordentlicher Professor und Senior der theologischen Facultät und als Prediger an der Dreifaltigkeitskirche behalten und ferner gewiß segensreich wirken und viel segensreicher, als er es wohl in Pommern vermocht hätte.(L. A. Z.) Berlin, vom 28. Sept. Es verbreitet sich das Gerücht, daß die von Sr. Majestät dem Könige wegen Prüfung des InserttonsZwanges, den die königlichen Intelligenzblütter gegen alle übrigen Zeitungen ausüben, niedergesetzte Kommission für die unbedingte Aufhebung sich entschieden habe. Dieser Antrag wäre nur gerecht, da kein Grund mehr vorhanden ist, die theilweise Ernährung der Militärwaisen den Zeitungsbesitzern aufzubürden. Dieses Verhältniß ist drückender, als mancher, der damit Nichts zu thun hat, sich einbilden mag. Wir wissen positiv, daß viele Annoncen blos deshalb nach Leipzig wandern, weil man dort aller dieser Bedrückungen und Mehrausgaben überhoben ist. Auch wäre die Aufhebung des Zeitungsstempels nicht mehr als gerecht, da bis jetzt kein Blatt so viel einbringt, um denselben ohne bedeutenden Nachtheil ertragen zu können und mit dem Auslande, wo keine solche Steuer besteht, glücklich zu konkurriren. Wenn Branntwein und Spiritus ausgeführt wird, muß die Steuer gesetzlich wiedererstattet werden, und es ist kein Grund vorhanden, diejenigen, welche sich der Literatur widmen, mehr stiefmütterlich zu behandeln, als diejenigen, welche sich mit rein materiellen Dingen beschäftigen.(Rh. Z.) — In mehreren Blättern ist mitgetheilt worden, daß in der hiesigen sogenannten Brüdergemeinde dreißig junge Mädchen als Bräute für die Missionäre in Östindien und am Vorgebirge der guten Hoffnung eingesegnet worden seyen. Aus guter Quelle können wir versichern, daß diese Nachricht ungegründet ist, um so mehr, da die hiesige Brüdergemeinde nicht sehr zahlreich ist und nicht einen einzigen Missionär besitzt. Daß den Mädchen dieser Gemeinde vom Vorstand ein Ehegatte bestimmt wird, ohne daß dieselben ihn vorher kennen, hat übrigens seine Richtigkeit.(Mgdb. Z.) Berlin, vom 29. Sept. Sr. Exc. der wirkliche Geh. Staatsund Kriegsminister, General der Infanterie, v. Boyen, ist aus der Rheinprovinz angekommen. Köniasbera, vom 22. Sept. Was unsere Stadtverordneten in der Witt'schen Angelegenheit beschlossen, ist Ihnen bereits durch unsere Königsberger Zeitung bekannt geworden. Dieser Vorfall und seine Folgen mögen dazu dienen, der Ferne und der Nähe den Geist zu bezeichnen, welcher unsere Stadt beseelt. Der Beschluß, den jene Versammlung von Bürgern aller Stände gefaßt, zeigt, daß die liberalen Bestrebungen Königsbergs nicht, wie die Reaction es so gern glaubt, oder doch glauben machen möchte, auf die Renitenz einzelner neuerungssüchtiger Scribenten(ist der Ausdruck nicht ganz evangelischkirchenzeitunglich?) sich beschränke; der Geist des politischen Fortschritts manifestirt sich hier schon als Thatsache des allgemeinen Bewußtseyns. Einzelne Obscuranten und Mantelträger der gerechten Mitte sind durch die imposante Demonstration der öffentlichen Mei= nung so bestürzt worden, daß sie über Nacht ganz liberal anliefen und das Lager der Philister plötzlich verließen, aus Angst, die allgemeine Verachtung zu theilen, welche bei uns jeder Zweideutelei und Gesinnungslosigkeit reichlich zu Theil wird. So fangen bereits einige Leute an, obscure Aeußerungen, die sie vor Kurzem noch öffentlich ausgesprochen, mit einem Male ins Liberale hinein zu interpretiren, und von den„Liberalen" anstatt in der dritten Person, lieber in der ersten zu sprechen, und Andere, die vor Kurzem vielleicht noch ein „Pereat den Liberalen" getrunken, stimmen jetzt mit ein in die allgemeine Meinung über Maßnahmen, an welche sie sonst den Maßstab ihrer beschränkten Unterthaneneinsicht nicht zu legen wagten. (Elbing. Anz.) Breslau, vom 24. Sept. Zwei Schriften machen hier bedeutendes Aufsehen, nämlich„Petersburger Skizzen" und„Verhandlungen des schlesischen Provinziallandtags von 1841". Beide von Treumund Welß. Die erstere zeigt die Verderbtheit des slawischen Wesens im Innern, besonders der vornehmen Welt. Die letztere macht sehr scharfe Anmerkungen zu den Ergebnissen dieses Landtags, bei welchem besonders auf die Ungleichheit der Vertretung aufmerksam gemacht wird. Die Städte Schlesiens mit 450,000 Einwohnern haben 28 Vertreter, die Ritter mit den Fürsten(welche man zusammen auf höchstens 6000 Personen anschlagen kann) haben 39 Vertreter; dagegen die 2½ Millionen Landbauer nur 16 Vertreter. So lange man annimmt, daß die Bauern von dem Gutsherren vertreten werden, so lange wird man wohl diese 16 Vertreter noch für überflüssig halten.(L. A. Z.) Köln, vom 30. Sept. Heute fand eine Generalversammlung der Aktionäre der hier gebildeten künstlichen Mineralwasser- und BadeAnstalt im Casino statt, worin der Vorsitzende der Verwaltung den erfreulichen Bericht abstattete, daß nun nach endlicher Besiegung aller Hindernisse die Anstalt sofort ins Leben treten könne und bereits mit der Einrichtung derselben begonnen worden sey. Die allerhöchste Genehmigung des in der Generalversammlung vom 6. April 1842 angenommen Gesellschaftsstatutes ist am 27. Mai 1842 erfolgt und unter dem 1. Juli 1842 der Verwaltung übergeben worden. (Köln. Bl.) Wesel, vom 1. Oktober. Dr. Hermes, der Mitredacteur der Kölnischen Zeitung und wüthender Eiferer wider die Juden, soll jüdischer Herkunft seyn.(Rh.=Westph. A.) Deutschland. Frankfurt, vom 26. Sept. Durch die frühere Aufforderung Zimmermanns in Darmstadt, seinem zur Unterstützung protestantischer Kirchen zu stiftenden, nun aber mit der Gustav=Adolph=Stiftung verschmolzenen Verein beizutreten, hat sich in unserer Stadt ein besonderer Verein gebildet, welcher denselben Zweck verfolgt. Der Verein und seine Statuten, welche den von Zimmermann eingesendeten fast ganz conform sind, haben die Bestätigung des Senats bereits erhalten und das Komite, bestehend aus 5 Geistlichen der lutherischen und reformirten Kirche und einflußreichen Gemeindegliedern beider Confessionen, hat bereits eine nicht unansehnliche Summe Geldes zusammen, und wird demnächst eine General=Versammlung abhalten, welcher eine Aufforderung, dem Verein beizutreten, vorangehen soll, und in welcher das Komite Rechenschaft über sein bisheriges Wirken abstatten wird. Man scheint hier von dem Grundsatz auszugehen, daß ein Lokalverein ein kräftiges Leben und Wirken bekunden könne, da er das Interesse der Theilnehmer näher in Anspruch nehme als ein Centralverein. Natürlich wird auch der hiesige Verein namentlich von Protestanten genährt werden, denen das Wachsthum der Kirche warm am Herzen liegt und welche sich von den Zweifeln der Zeit noch nicht haben antasten lassen. Frankfurt, vom 30. Sept. JJ. MM. der König und die Königin von Preußen treffen heute Abend hier ein, werden bei dem königlich preußischen Bundestagsgesandten, dem Hrn. Grafen v. Dönhoff, abzusteigen geruhen, hier übernachten, und morgen in der Frühe die Reise nach Berlin weiter fortsetzen. — Morgen Vormittag wird die seit dem Monat April 1833 dahier in Besatzung liegende k. k. Truppenabtheilung unsere Stadt verlassen und mit zwei besondern Wagenzügen auf der Taunuseisenbahn nach Mainz befördert werden. Durch musterhafte Mannszucht ausgezeichnet, haben diese Krieger, während eines neunjährigen Verweilens in der freien Stadt am Main, dem Sitze der deutschen Bundesversammlung, sich stets in bestem Vernehmen mit der Bürgerschaft befunden, so daß ihr Scheiden nur Anlaß seyn kann zur öffentlichen Kundgebung wohlverdienter Anerkennung. Wie man vernimmt, wird das Frankfurter Lintencorps den Abzug der Oestreicher mit militärischen Ehren begleiten. Aus Deutschland, vom 21. September. Man versichert, daß Oestreich geneigt sey, seinen Tarif zu ermäßigen und dem Zollverein entgegenzukommen. Man sagt, es sey Macgregor gelungen, den Fürsten von Metternich zu überzeugen, daß Oestreich allein durch bedeutende Ermäßigung seines Tarifs schlimmern Verwickelungen seiner Industrie vorbeugen und die Gesundheit seiner ökonomischen Zustände garantiren könne. Vielleicht indeß dürften außer Macgregor's ökonomischen Gründen auch Gründe politischer Art mit im Spiele seyn. Es kann dem Fürsten Metternich unmöglich entgehen, daß die commercielle Isolirung Oestreichs eine politische Entfremdung zur nothwendigen Folge hai, und da, aller Bemühmungen der Augsburgerin ungeachtet, der Tarif des Vereins sich nicht in die Höhe treiben läßt, so befolgt Fürst Metternich das Beispiel Mohammeds, der bekanntlich, als der Berg nicht auf sein Geheiß zu ihm kommen wollte, sich entschloß, seinerseits zum Berge zu kommen. Es heißt, Oestreich beabsichtige eine bedeutende Herabsetzung seiner Zollsätze und einen entschieden entgegenkommenden Vertrag mit dem Zollvereine, der Art, daß ein völliger Beitritt in weiser Allmäligkeit vorbereitet würde. Ein Cartel gegen den Schmuggel und eine gemeinsame Handelspolitik gegen das Ausland würden die ersten segensreichen Folgen dieser Maßnahmen seyn. Aber gewiß würden die weitern politischen Folgen diese nächsten unendlich überstrahlen. Deutschlands ganze Stellung unter den Nationen würde eine andere werden: die Civilisation und der friedliche Fortschritt der ganzen Welt, des Orients wie des Occidents, würde den Tag dieses Handelsvertrags als epochewachend bezeichnen dürfen. In der That ist nicht zu verkennen, daß Oestreich eine thätigere, muthigere Politik, besonders im Orient, geboten wird, Wird aber diese energischere Politik ihm als Bedingung geboten(„Du mußt steigen oder sinken, Ambos oder Hammer seyn"), so wird zugleich andererseits durch die entschieden nationale, echt=deutsche Gesinnung des gegenwärtigen Königs von Preußen ihm dieselbe jetzt erst im vollen Maße möglich. Wenn nämlich Oestreich Deutschlands Interessen an der untern Donau in den letzten Zeiten nicht immer mit hinlänglicher Entschlossenheit vertreten zu haben scheint, dann ist es doch Pflicht der also ungünstig Urtheilenden, nicht die Diplomatie von 1828 zu vergessen. Gott sey gedankt, daß endlich andere Zeiten gekommen sind. Jedenfalls dürfen wir den erfreulichsten Ereignissen entgegensehen, wenn Das nur halbwegs begründet ist, was eben heute, aus guten Quellen, über die entschiedene Annäherung der beiden deutschen Großmächte verlautet. Die neuesten Ereignisse in Belgrad dürften vielleicht nicht ohne günstigen Einfluß auf die Beschleunigung der gehofften Verträge bleiben. Wenn aber Oestreich unsere nationalen Interessen im Südosten energischer geltend zu machen beginnen will, so richtet dafür Preußen seine Blicke nach Westen und über das atlantische Meer hinaus. Unterhandlungen über den Sundzoll werden, so sagt man, noch in diesem Winter mit möglichstem Nachdruck eröffnet werden, und der Consularetat für Südamerika soll bedeutender Erhöhung entgegensehen. Es heißt, daß der König sich persönlich für diese Angelegenheiten aufs höchste interessire. Möge sein hochherziger Muth alle Schwierigkeiten überwinden und möge in Deutschlands Annalen ein freierer Aufschwung unserer nationalen Macht und eines politischen friedlichen Ruhmes für alle kommenden Jahrhunderte von Friedrich Wilhelm's IV. Thronbesteigung datirt werden! Solche geistige Heerführerschaft, wie Deutschlands Genius dieselbe verlangt, ist unendlich größer und rühmlicher als der Wahn einer einseitigen, äußerlichen Hegemonie, den nur eine bedauerliche Taktlosigkeit neuerdings in die Diskussion werfen konnte. Mit goldenen Buchstaben schreibe sich jeder deutsche Publicist die wahrhaft deutschen Worte über sein Pult: „So lange Preußen und Oestreich, so lange das ganze übrige Deutschland, so weit die deutsche Zunge reicht, einig sind, so lange werden wir unerschütterlich dastehen, wie die Felsen unserer Berge!" (L. A. Z.) Schweiz. Neuenburg, vom 26. Sept. Am Sonntag Morgen wohnten der König und die Königin von Preußen dem öffentlichen Gottesdienste bei, der König hatte sich zu Fuß in die Kirche begeben. Hierauf fanden im Schlosse die Vorstellungen verschiedener Abgeordneter statt, von welchen mehrere schöne Geschenke überbrachten. Um Mittag besuchten die königlichen Personen das College mit seinen verschiedenen Sammlungen. Nachdem sie hierauf noch das Waisrnhaus und das Spital besucht, begaben sie sich in den großen Staatssaal zu einem Mahle, zu welchem fast sämmtliche Staatsbeamte und viele Fremde eingeladen waren. Der König brachte an demselben folgenden Toast:„Ich trinke auf die Gesundheit und das Wohl aller Neuenburger, Gott erhalte ihre Sitteneinfalt, ihre alten und guten Institutionen und Freiheiten und vor allem ihre goldenen Herzen, welche sie auszeichnen!" Nach dem Mahle unterhielten sich die Majestäten noch einige Zeit freundlich mit den zahlreichen Anwesenden und kehrten sodann in ihre Gemächer zurück. Frankreich. Paris, vom 29. Septbr. Eine aus Washington eingetroffene wichtige Neuigkeit versetzt den Traktaten von 1831, 33 und 34 den Todesstreich. Das nordamerikanische Gouvernement hat nämlich der französischen Legation eine Mittheilung gemacht, die den Zweck hat, die Stellung der vereinigten Staaten nach dem mit Lord Ashburton unterhandelten Traktate genau zu erklären. Durch diese Note gibt die washingtoner Regierung zu erkennen, daß sie keiner fremden Macht irgend einer Ausübung der Souveränetät gestatten würde. Der nordamerikanische Staatenverein wird sich mit allen Mächten verständigen, um die Gesetze über den Sklavenhandel, die bereits am Beginn des Jahrhunderts erlassen worden, in Ausführung zu bringen, aber niemals zugestehen, daß eine fremde Behörde den Fuß auf eines seiner Fahrzeuge setze. Er halte dazu zu sehr auf seine Ehre und die Unabhängigkeit seiner Flagge. Beim wahren Lichte ist der Zwiespalt, der England von Nordamerika trennt, noch nicht im Reinen. Nicht einen Friedenstraktat, sondern einen Waffenstillstand hat Lord Ashburton abgeschlossen. Eine Menge Gegenstände sind noch nicht zur Sprache gekommen, welche den Keim eines künftigen Bruches in sich tragen. Wie es heißt, gehört General Caß, der gegenwärtige nordamerikanische Geschäftsträger in Paris, mit zu den Bewerbern der künftigen Präsidentenwahl. Stets waren die vereinigten Staaten von ihren ausgezeichneten Männern in Paris vertreten(Franklin, Morris, Maddison, Livingstone, Monroe) wovon einige selbst die Präsidentenstellen bekleideten. Aach. Z.) — Die Legitimisten feiern heute den Geburtstag des Herzogs v. Bordeaux, und das nicht im Stillen. Die Regierung läßt sie gewähren und kann auch ohne Gefayr dem Dinge mit zusehen. — Der berüchtigte Deutz ist von der Regierung nach Rochefort geschickt worden und wird von da nach Amerika deportirt werden. In letzter Zeit gereichte dieser Mensch in Paris zu großer Aergerniß. — Im Monat August sind an zwei Drittel weniger Leinwand und Zwirn in Frankreich eingefüht worden, als im Monat Juli. Die Ordonnanz vom Monat Juni hat sich daher als trefflich bewährt. Für die französischen Weber ist aber diese Veränderung nicht nachtheilig gewesen. Auch die Eisen= und Kohleneinfuhr hat sich um ein Namhaftes vermindert, und zwar um mehr als ein Drittel. Straßburg, vom 28. Sept. Unter den herrlichsten Auspicien und von dem schönsten Wetter begünstigt, wurde heute die zehnte Session des Gelehrtenvereins in Frankreich bei uns eröffnet. Wissenschaft und Kunst sind aus allen Theilen Europas und zwar zahlreich vertreten. Hr. v. Caumont ans Caën ward zum Präsidenten, und die HH. Boussingault, Mitglied des Instituts in Paris, Bertini aus Turin, Schadow aus Düsseldorf und Jullien aus Paris zu Vicepräsidenten auserkoren. Unsere Stadt bietet einen höchst interessanten Anblick dar, denn Gelehrte aus den verschiedenen Ländern Europas befinden sich hier, um an den wissenschaftlichen Arbeiten Theil zu nehmen.(Fr. J.) Haag, vom 29. Septbr." Der„Nieuwsbode" meldet, daß der Graf von Nassau den Winter im Haag zubringen werde. Belgien. Brüssel, vom 23. Sept. Der Zollcongreß in Stuttgart ist auseinandergegangen, ohne daß für Belgien etwas geschehen wäre. Das Entgegenkommen dieses Staats ist unberücksichtigt geblieben, und es hat den Anschein, als wollte man deutscher Seits Belgien durchaus in die Arme Frankreichs stoßen, fest entschlossen, seine dargebotene Hand von sich zurückzuweisen. Ein großes Mißverständniß, ein schweres Verkennen der Verhältnisse scheint in dieser Angelegenheit zu herrschen. Unwillkürlich wird man an jene denkwürdigen und warnungsvollen Rheinschiffahrtsverhandlungen in den Jahren 1816—18 erinnert." Fürst Hardenberg, den eine zufällige Reise in die Rheinprovinzen führte, durchschaute rasch die Lage und Wichtigkeit der schwebenden Frage, und der deutsche Handel wurde dadurch wenigstens einem großen Theile nach aus der unbeschränkten Gewalt Hollands gerettet. Ein solcher glücklicher Zufall fehlt leider in diesem Augenblicke, und ein für Deutschlands politische Zukunft so wichtiges Terrain wird auf die bedauernswürdigste Weise unberücksichtigt gelassen. Die commerzielle Frage darf hier nur zur Hälfte in Anschlag gebracht werden. Es ist wahr, wenn Hannover und die Hansestädte dem Zollvereine beitreten, dann bedarf dieser das Küstengebiet Belgiens nicht; aber einestheils werden noch viel Wellen ins Meer rinnen, ehe dieser Anschluß zu Stande kommen wird, anderntheils werden für die Rheinlande die Häfen von Antwerpen und Östende zu jeder Zeit ein wünschenswerthes Gut bleiben. Deutschland brauchte, wenn man dem Ausspruche der rheinischen Handelskammern nur im mindesten trauen darf, keine Opfer bei einem Vertrage mit Belgien zu bringen; aber selbst wenn es ein solches bringen müßte: ist die Ruhe, die Unabhängigkeit und die Befreundung eines, wenn auch kleinen, doch wichtigen Zwischenlandes dem deutschen Interesse denn gar nichts werth? Jene Macht, von deren Ausspruch Alles hier abhängt, hat nicht immer die Handelsinteressen allein befragt, wenn sie Verbindungen eingegangen ist. Die Verhältnisse an der russischen Gränze kosten gerade um so viel mehr Opfer, als sie weniger Motive haben denn eine Verbindung mit Belgien. Belgien will unabhängig bleiben; es macht die außerordentlichsten Anstrengungen, diese Unabhängigkeit zu behaupten, und wie es im Jahr 1830 seiner Selbstständigkeit den Handel nach den holländischen Colonien geopfert hat, so ist es noch jetzt bereit, manches Opfer zu bringen, um jene aufrecht zu erhalten. Um so bedeutungsvoller ist das Gerücht, mit welchem man sich in einigen wohlunterrichteten Kreisen Brüssels tragt, daß Oestreich Belgien seine Vermittelung angedeihen lassen wolle, um bei dem preußischen Kabinet eine günstigere Stimmung für die Wünsche Belgiens zu erlangen. Oestreich, das in den letzten Jahren die schöne Mission der Friedensvermittelung übernommen, hat Belgien gegenüber keine andern Interessen als die des allgemeinen Friedens. (L. A. Z.) Servien. Zwei großartige Figuren treten aus der altserbischen Geschichte glänzend hervor: Milosch Kobilowich und Marko Kraljewitsch(Königssohn); zwei andere nehmen den ersten Platz ein in der Zeit der Wiedergeburt des Serbenstaates: Czerny Georg und Milosch Obrenowitsch. An diese vier Namen läßt sich anknüpfen, was die Entstehung der jetzigen Conjunktur erläutert. Die zwei Emporkömmlinge aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts sollen ungesäumt vorgeführt werden. Elemente der Auflösung lagen lange vor dem Kampfe um die Freiheit in dem Zustande Serbiens. Unter den Christen fand sich ein solches Element in dem Bestehen einer proscribirten Klasse, die, dem Drucke zu entgehen, in Räuberbanden zusammenhielt und jeder Volksbewegung zur Stütze dienen mochte. Unter den Türken war das Element der Zerstörung und Umwälzung noch gefährlicher. Das größte Unglück eines Landes ist, wenn die Staatsgewalt ihre Diener nicht mehr im Zaume zu halten versteht. Janitscharen und Spahis waren in Serbien fast immer in offenem Zwiespalt. Diese Feindseligkeit war beim Ausbruche des Krieges mit Oestreich(1788 bis 1791) in Mordthaten kund geworden. Eben dieser Krieg hatte die Folge, daß die Serben die Waffen führen lernten. Viele waren unter ein Freicorps gegangen, das man aus ihren Stammesgenossen in Ungarn gebildet hatte; hier fochten sie wieder einmal für den christlichen Namen und fingen an, sich zu fühlen. Georg Petrowitsch (Czerny Georg), nachmals so berühmt, diente unter dieser Fahne. Nach dem Frieden von Sistowa(4. August 1791) war die Lage des Pascha von Belgrad sehr bedenklich. Die Entzweiung der Janitscharen, die nach der höchsten Gewalt strebten, mit den Spahis, die, von jenen beleidigt, nach Rache dürsteten, neben der Stimmung der Serben— deren tapfere Männer an dem Kriege wider die Pforte theilgenommen hatten— mußte eine friedliche Verwaltung schwierig machen. Welcher Partei sollte der Pascha die Stange halten? Ebu Bekir, der das Paschalik empfing, zweifelte nicht lange: durch Amnestie wurden die Serben befriedigt; wer unter ihnen es nicht war, ging mit den Christenfreunden über die Donau;— die Spahi sammelten sich um den neuen Pascha, sowie er an des Landes Gränze gekommen war; wider die Janitscharen galt Gewalt und List. Bekir hatte einen Ferman zu ihrer Zähmung bei sich; aber ehe er ihn geltend machen konnte, mußte er sich ihres Führers entledigt haben. Achmet, mit dem Beinamen Deli(der Verwegene), das Haupt der Janitscharen, ward meuchlerisch erschossen. Nach Verkündigung des Fermans wichen sie aus dem Lande; später stellten sie sich unter die Fahnen Paßwan Oglu's, des Rebellen von Widdin. Aus diesem Vorgang entwickelte sich für Serbien eine Reihe von Unruhen. Das Land mußte gegen die racheschnaubenden Janitscharen geschützt werden. Der Pascha bewaffnete das Volk. Da lernten die Serben über die Türken siegen, wenn gleich noch zur Seite von Türken. Nachdem sich die Pforte nothgedrungen mit Paßwan Oglu versöhnt hatte, ward den Janitscharen Wiederaufnahme bewilligt. Sie kamen zurück, das Land zu verwirren. Vier ihrer Häupter theilten sich die Macht. Serbien ward eine Beute ihrer brutalen Herrschaft. Als sie nach mehreren Jahren ungestörten Treibens besorgen mußten, es nahe ein Heer, sie zu züchtigen, beschlossen sie, zuvorzukommen und alle Serben hinzuschlachten, die ihnen gefährlich seyn könnten. Im Februar 1804 schritten sie zu dem grausenvollen Werke. Es floß das edelste Blut Serbiens. Entsetzen war im Lande. Da man nicht wußte, wer zum Tode bestimmt sey, und sich das Gerücht verbreitete, die ganze Bevölkerung solle ausgerottet werden, fürchtete auch der Aermste für sein Leben. Zuletzt blieben nur Greise und Kinder in den Dörfern; die Rüstigen flohen in die Gebirge, in die Schlupfwinkel der Räuber. So waren die beiden Elemente auflösender Bewegung zu herrschenden geworden. Die Gewalt lag in den Händen der Janitscharen und wurde auf ruchlose Weise geübt. Was dagegen in der Nation Kraft und Leben hatte, war ins Gebirge entwichen; — im Kampf nur war Rettung. Ins Einzelne der serbischen Insurrection(1805— 1813) zu gehen, ist hier der Ort nicht.—(Der Oestr. Beobachter berichtete zuerst, Alexander Petrowitsch sey der 18jährige älteste Sohn Czerny Georgs, was unmöglich ist, da Czerny Georg 1817 umkam; nach der Allg. Zeitung sollte Alexander Petrowitsch der Enkel Czerny Georgs seyn; die neuesten Angaben aber bezeichnen ihn als den 40jährigen Sohn des Insurgentenchefs, was sich mit der Zeitrechnung verträgt.) Von der türkischen Gränze, vom 20. Sept. Der Minister des Innern unter der vertriebenen Regierung, Hr. Radicsewitsch, ist nach Wien abgereist, um dort der Sache des Fürsten Michael das Wort zu reden; von Wien aus soll er sich zu gleichem Zwecke nach Petersburg begeben, wohin er sich direkt von Semlin aus verfügen wollte, aber durch vorläufige Verweigerung der Visa des russischen Konsuls verhindert ward.— Der als Anführer der serbischen Truppen gegen Wucsitsch bekannte Mitschik soll, von seinen Truppen verlassen, der siegenden Partei in die Hände gefallen und ermordet worden seyn.(D. Bl.) Anzeigen. Bekanntmachung. Die Fortsetzung des Pfänder=Verkaufs im hiesigen Leihhause, bestehend aus Ellenwaaren, besonders wollenen Tüchern in verschiedenen Farben, Bekleidungs= und sonstigen Gegenständen, geschieht am Dienstag den 4. und Mittwoch den 5. Oktober, Morgens von 9 bis 12 und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr; an welchen beiden Tagen das Leihhaus sowohl für den Versatz als die Einlöse geschlossen ist. Düsseldorf den 27. September 1842. Der Oberbürgermeister v. Fuchsius. Das Königliche Gymnasium beginnt das neue Schuljahr mit dem 10. Oktober an welchem Tage die Anmeldungen neuer Zöglinge in den Vormittagsstunden von zehn bis zwolf Uhr im Conferenzzimmer entgegen genommen werden. Die Ascen sionsprüfungen und die Prüfungen der Neuaufzunehmenden werden am 11. Oktober Statt finden. Der Anfang der neuen Lectionen ist am 12. Oktober. Düsseldorf, den 30. September 1842. Die Direction. Aus Auftrag: Crome. 1 Paktch. J. H. 1¼ Loth, unter Adresse W. Herminghaus in Berlin, 1 Paket H. K. 13 Pfund 12 Loth, unter Adresse H. Kreutzer in Barmen, 1 Paket P. C. H. 8 Loth, unter Adresse P. C. Hackenberg in Elberfeld, 1 Paket D. v. T. 1— 1 Pfund 12 Loth, unter Adresse Demois. Tinnvessen in Harft, sind als unbestellbar zurückgekommen und lagern im hiesigen Ober=Post=Amte. Die unbekannten Absender wollen dieselben binnen Jahresfrist in Empfang nehmen, widrigenfalls dieselben verkauft werden. Düsseldorf den 1. Oktober 1842. Ober=Post=Amt. Maurenbrecher. Kartoffeln=Verkauf. Am Mittwoch den 5. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, läßt die Wittwe Wagner zu Himmelgeist 2½ Morgen Kartoffeln auf dem Ickerswader Acker in der Behausung des Wirthes Gather zu Himmelgeist öffentlich an den Meistbietenden reihenweise verkaufen. Gerresheim, den 2. Oktober 1842. Cardauns. Verkauf von 365 schweren Eichenstämmen. Am 26. dieses Monats Oktober, Morgens 9 Uhr, und den folgenden Tagen, sollen auf dem Gräflich von Mirbachschen Walde(der Eschenbroich genannt) zu Neuburg bei Effelt, zwei Stunden von der Maas bei Roermond im Kreise Heinsberg gelegen, 365 Eichenbäume von 12 bis 18 Zoll Durchmesser und 30 bis 48 Fuß Länge, zu jeglicher Art Bau= und Nutzholz. zu Spaltbretter und Mühlenachsen geeignet, öffentlich an die Meistbietenden mit ausgedehnten Zahlungs=Terminen gegen Bürgschaft auf dem Stamme verkauft werden. In diesem Walddistrikte befinden sich noch eine größere Anzahl Eichenbäume, welche sich wegen ihrer besonderen Stärke ganz vorzüglich für große Fabrik= und Maschinen=Gebäude, so wie zum Schiffbau eignen, und für einen späteren Verkauf aufbehalten bleiben. Sollten jedoch zahlungsfähige Kauflustige Holzankäufe in großen Partien oder im Ganzen beabsichtigen, so wollen diese sich schriftlich oder mündlich an den Unterzeichneten auf dem Schlosse Harff bei Bergheim wenden. Der Rentmeister Herr Geurtz zu Effelt und der Waldaufseher Rademacher zu Neuburg werden auf Verlangen die Bäume anzeigen. Schloß Harff den 1. Oktober 1842. Der Gräflich von Mirbachsche Rentmeister eter Danksagung. Von tiefster Dankbarkeit durchdrungen, statte ich hierdurch dem Herrn Dr. Scheider zu Erkrath für die Heilung meines 12jährigen Uebels, welches in Knochenfraß bestand, meinen schuldigen Dank ab. Vor 12 Jahren hatte ich das Unglück, den Fuß zu verstauchen, derselbe schwoll bedenklich an, und es entstanden bald hier bald da Oeffnungen. Ich konsultirte 16 Aerzte, von denen mehrere mich Jahrelang behandelten, ließ kein Mittel unversucht; ja ich hielt mich ein Vierteljahr in der Klinik einer berühmten Universität auf, und brauchte Kreutznache Bäder längere Zeit. Alles vergebens. Nur der höchst sorgfältigen Behandlung des Herrn Dr. Scheider ist es gelungen, mein Uebel vollständig zu heilen. Diese Heilung bewirkte derselbe aber nicht durch Abnahme des Fußes, welche mehrere Aerzte als unumgänglich nöthig erachteten, sondern durch ein eigenthümliches, von den übrigen Aerzten nie an mir angestelltes operatives Verfahren, wodurch mein Fuß erhalten und ich in den Stand gesetzt worden bin, meine 2 Krücken wegzulegen, die ich 12 Jahre lang gebraucht. Gerresheim bei Düsseldorf den 3. Oktbr. 1842. Joseph Ringel. Gegen billige Vergütung kann ein gesitteter Schüler des Gymnasiums oder der Realschule Wohnung und Kost erhalten, Oberneustraße Nr. 635. Rheinische KölnischeGesellschaft. Von Sonntag den 25. d. M. an fahren die Schiffe zu folgenden Stunden von Köln ab: 1) des Morgens 7 Uhr1 2)„„ 10„ rheinaufwärts; 3)„ Abends 6„ 4)„ Nachmittags 3„ rheinabwärts bis Düsseldorf und von dort 5)„ Abends 10„ zurůck nach Köln. Das Boot ad 1) und jenes ad 2), welches letztere nach Ankunft des ersten Bahnzuges von Aachen abfährt, übernachtet in Koblenz. Das Boot ad 3) fährt um 6 Uhr Abends, nach Ankunft des zweiten Convoi von Aachen nach Koblenz zum Anschlusse an das von dort des Morgens um 6 Uhr in Einem Tage nach Mannheim fahrende Boot. Köln, den 22. Septbr. 1842. Die Direktion.