Inland. Berlin, vom 7. Sept. Eine traurige Nachricht circalirt hier in den höhern Cirkeln und wird als positiv ausgegeben, daß nämlich die beiden hoffnungsvollen preußischen Gardeoffiziere, v. Hiller und v. Gersdorf, welche am Kaukasus als Freiwillige den russischen zug mitmachten, von den Tscherkessen erschossen worden sind. Man fängt daher hier immer mehr an, eine allgemeine Niederlage der Russen um so wahrscheinlicher anzunehmen, als über ihre Militärpositionen, was sonst immer zu geschehen pflegte, keine offiziellen Nachrichten veröffentlicht worden sind. Der kaukasische Krieg scheint besonders dazu geeignet zu seyn, den Grundsatz festzustellen, daß die Zeit der Eroberungen für die europäischen Mächte auf immer vorüber ist, und die Kosten des Aufwandes in keinem Verhältnisse mehr mit den Quadratmeilen stehen, um die man sein Besitzthum erweitert. Man denke sich die ungeheuren Summen, welche dieser Krieg gekostet hat, auf Ackerbau, auf Eisenbahnen oder Flußschiffahrt verwendet: würde Rußland nicht in weit größerm Grade seine Staatskraft erhöht haben, als wenn es den ganzen Kaukasus erobert hätte? Wir glauben auch, daß man in Rußland jetzt ganz anderer Meinung über diesen Krieg ist, aber den Zeitpunkt und die Gelegenheit noch nicht hat finden können, um in die alten Verhältnisse wieder zurückzutreten. (Fr. M.) Berlin, vom 8. Sept. Das von dem Geh. Justiz= und Geh. Postrath Uhden entworfene neue Postgesetz, welches zur schnellen Berathung gelangen soll, wird endlich die wohlthätigen Reformen bringen, welche man so lange schon wünscht. Der Staat will das Regal für den Frachtverkehr unter ¼ Centner ganz aufgeben, das Briefporto aber bedeutend herabsetzen, und wie man hört, nur drei Portosätze nach den verschiedenen Entfernungen beibehalten. Die Erfahrungen, welche man in andern Ländern bei Herabsetzung des Briefportos gemacht hat, beweisen, daß die Einnahmen durch den vermehrten Briefverkehr bald steigen, auch ist Oestreichs Beispiel nicht ohne bedeutsamen Einfluß geblieben.(Ob. Z.) Berlin, vom 9. Sept. Von mehreren Seiten sind wegen einer Reform unserer Medicinalverfassung sehr beachtenswerthe Stimmen laut geworden, und es leidet keinen Zweifel, daß man an eine Ausführung einer solchen höchst nothwendigen Reform jetzt ernstlich denkt. Das Erste, was wir hiervon erwarten können, betrifft die Homöopathie und insbesondere die derselben so lange bestrittene Dispensirfreiheit, worüber bereits ein Gesetzesentwurf redigirt und mehreren Sachverständigen zur Begutachtung vorgelegt ist. Ungleich wichtiger aber sind die Fragen, welche in Beziehung auf das ärztliche Personal und ihre Classification in Anregung gebracht worden sind. Von einigen Seiten verlangt man eine größere Erschwerniß des ärztlichen Studiums, um dadurch allmälig die Anzahl der Aerzte auf das richtige Verhältniß zurückzuführen und dadurch für die bereits habilitirten eine angemessenere Stellung zu schaffen. Anderer Seits dringt man darauf, das Institut der Wundärzte, welche jetzt in vieler Beziehung mit den Promotis konkurriren, gänzlich umzugestalten und deren Thätigkeit strenger als bisher auf die niederen Dienstleistungen zu beschränken. Es drängt sich von selbst die schon früher in Anregung gebrachte Frage auf, ob es unter den gegenwärtigen Umständen noch zeitgemäß ist, daß auf Staatskosten eine große Zahl von Militärärzten erzogen und gebildet wird, da das Bedürfniß hierfür auf andere Art und offenbar mit großer Ersparniß auf eine völlig ausreichende Weise befriedigt werden kann. Es leidet keinen Zweifel, daß für die vielen Hunderttausenden, welche für Heranbildung der Militärärzte alljährlich verwendet werden, eine Menge höchst wohlthätiger Einrichtungen geschaffen werden können, welche für das allgemeine Beste weit umfassender und sicherer wirken können, als es auf dem bisherigen Wege geschehen ist. Die Zahl der Kreisphysiker, so wie der Kreischirurgen, könnte unbedenklich aus diesen Mitteln nicht nur verdoppelt, sondern auch viel besser salarirt werden und das platte Land würde in diesem Falle ungleich leichter mit ärztlicher Hülfe versorgt werden, als es durch die Wundärzte erster Klasse bisher geschehen konnte. Freilich wird eine solche Aufhebung einer so lange mit Nutzen bestandenen Staatsanstalt einen sehr bedeutenden Widerspruch finden, da eine nicht geringe Zahl hochgestellter Aerzte dabei wesentlich betheiligt ist. Das Gerücht von der Berufung Dahlmann's an die hiesige Universität hat sich gegenwärtig erneuert und man hofft, daß unsere Regierung über die Rücksichten, welche diesem ziemlich allgemeinen Wunsch bisher entgegengestanden haben, hinwegsehen und diesen ausgezeichneten Gelehrten für die Akademie gewinnen wird, zumal bereits die Gebrüder Grimm, unter ganz gleichen Verhältnissen, bei uns eingebürgert sind. Der Professor Puchta, welcher im Sections=Ka= talog die durch das Ausscheiden des Hrn. Ministers v. Savigny entstandene sehr fühlbare Lücke ausfüllen soll, wird in den nächsten Tagen bereits hier eintreffen und kann einer zahlreichen Zuhörerschaft gewiß seyn.(Hb. C.) Berlin, vom 13. Sept. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Ober=Forstmeister Jäger zu Koblenz den Rothen Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub zu verleihen. Königsbera, vom 8. Sept. Man bemerkt bei uns eine sichtbare Abnahme der Beamten, welche ihre Ansichten aus den Ideen der Jahre 1807-- 1813 herleiten. Das liegt zum Theil in dem großen Raume von dreißig Jahren, welcher die rüstigen Kämpfer für die damalige Staatsansicht zur Ruhe verwiesen hat, theils in der Ausbreitung von entgegengesetzten Bestrebungen. Unser Regierungspräsident, Graf Dohna, der sich auf einer Urlaubsreise nach Italien befindet, soll nun auch mit der Absicht zurückkehren, sich von der Last der Geschäfte entbinden zu lassen. Wer seine Stelle erhalten wird, weiß man noch nicht; doch trägt man sich mit manchen Vermuthungen. Unsere Censur scheint eine andere Richtung genommen zu haben, wie man aus den vielseitigen Klagen unserer Zeitung ersteht; das veranlaßt denn zu mancherlei Besprechungen der Censur=Instruktion vom 24. Dezbr. vor. Jahres, die den Oberpräsidenten zur Richtschnur dienen sollte. Der Geist der Bevölkerung gibt dagegen überall, wo sich ihm Gelegenheit darbietet, Beweise von loyaler und freimüthiger Gesinnung. Ein Beispiel dieser Art lieferte neulich die Landrathswahl im Wehlauer Kreise aufs Deutlichste. Denn es gelang der preuß.=holl. Adelspartei mit allen Anstrengungen nicht, einen Mann nach ihrem Sinn auf die Wahlliste zu bringen; und obgleich die Wahl von Neuem vorgenommen wurde, so ging doch der jener Partei entgegengesetzte Kandidat nur mit um so größerer Stimmenmehrheit aus der Wahl wieder hervor.(Rh. Z.) Danzig, vom 10. Sept. Die aus Rußland in Neufahrwasser angekommenen kaiserl. Transportschiffe haben 3 große für Se. Maj. den König bestimmte Collis, jedes c. 30 Ctr. an Gewicht mitgebracht und hier abgeliefert. Es sollen kostbare Säulen seyn. Bonn, vom 14. Sept. Viele Zeitungen werden gewiß melden, daß das Feuerwerk, welches gestern Abend auf dem Godesberg und den sieben Bergen bei Gelegenheit des Ritterschaftsfestes abgebrannt worden, von„wahrhaft überraschender Wirkung, magisch, feen- und zauberhaft" gewesen sey. Was ich davon auf einem sehr günstigen Punkte gesehen, überstieg gar nicht die Gewöhnlichkeit. Viel Geprassel und Rauch, aber verhältnißmäßig geringer Lichtglanz erfüllte die Luft. Am Erträglichsten noch war die farbige Beleuchtung des Petersberges; die Feuer auf den übrigen Bergspitzen erschienen alle winzig; nur ein den Drachenfels hinaufziehender Fackelzug machte in seinen Windungen einen schönen Effekt. Ein stiller Mondschein bei halbbewölktem Himmel überglänzte übrigens alle menschlichen Anstrengungen, die wieder gezeigt haben, wie schwer es hält, große Naturformen durch künstliches Licht zu heben. Se. Maj. der König, der nach dem gestrigen kostbaren Mahle, das die Ritterschaft in einem prachtvollen an das Hotel de belle Vue angelehnten Zelte zu Seiner Ehre gegeben, in Godesberg übernachtet hatte, beehrte heute Morgen gegen 10 Uhr unsere Stadt mit seinem Besuch. Auf der ehemaligen Vinea domini wurden demselben die Behörden der Stadt, der Verwaltungsrath der Eisenbahn, die Lehrer und Beamten der Universität u. s. w. vorgestellt. Der König unterhielt sich unter andern in sehr freundlichem Humor mit den Professoren Delbrück und Arndt. J. Maj. die Königin empfing eine Deputation städtischer Damen und nahm hierauf in Begleitung des Herrn Erzbischofs die hiesige Münsterkirche und den daran stoßenden byzantinischen Kreuzgang in Augenschein. Der König verfügte sich zur Aula, wo er die Freskogemälde besichtigte, sodann zum Friedhofe an das von ihm Niebuhrs Manen gewidmete Denkmal. Leider beweist dies mit großen Kosten ausgeführte Monument, wie alle einzelnen Theile und Formen eines Sculptur- und Bauwerkes geschmackvoll seyn können, während das Ganze, eben weil ihm die Einheit der Idee fehlt, Jeden unbefriedigt läßt. Wunderbar schön ist sonst das Relief aus weißem Marmor, das Niebuhr und seine Gemahlin vorstellt. Bei dieser Fahrt bemerkte man den Kurator von Bethmann=Hollweg an der Seite des Königs. Endlich wurde noch ein Besuch dem Popelsdorfer Museum und der Sternwarte zugedacht. Die Majestäten verließen um ¼ vor 1 Uhr die durch Fahnen und Laubwerk höchst originell und ge= fällig dekorirte Stadt.(Rh. Z.) Koblenz, vom 14. Sept., Abends. Endlich genießen auch wir des unaussprechlich großen Glücks, den König und die Königin zu besitzen und den Freudentaumel zu theilen, den die größere Hälfte unserer Provinz schon seit mehr als vierzehn Tagen genießt. Das reich beflaggte und festlich geschmückte kölnische Dampfschiff„Der König" landete vor 6 Uhr Abends am hiesigen Ufer, wohin die ganze Bevölkerung sich begeben hatte, um bei der Ankunft Ihrer Majestäten endlich den lange verhaltenen Jubel ausbrechen lassen zu können. Er war unbeschreiblich. Der König lud sogleich die ihm und der Königin entgegenharrenden Deputationen, Civil= und Militär=Antoritä= ten, die Geistlichkeit und zwei Fürsten aus der Nachbarschaft zur augenblicklichen Vorstellung zu sich an Bord ein. An der Spitze derselben erschien eine Schaar festlich geschmückter Jungfrauen, deren Wortführerin, unter Darreichung von Blumen, mit lieblicher Freimüthigkeit eine Anrede aussprach, welche das Königspaar sichtbar rührte. Die Vorstellung ging nun individuel vor sich, und bot das interessante Schauspiel der allbeliebten Oeffentlichkeit dar, indem sie, in der Nachbarschaft des Königsstuhls, unter Gottes freiem Himmel, auf dem Rheine selbst statthatte. Von Zeit zu Zeit wurde sie nur durch die freudigen Zurufungen des versammelten Volkes vom Ufer her unterbrochen.— Der König, die Königin und die Prinzen, sowie das zahlreiche Gefolge begaben sich darauf ans Land und setzten in bereitstehenden Wagen ihre Reise nach Schloß Stolzenfels fort. (K. Z.) Koblenz, vom 15. Sept. Auf Stolzenfels ward noch gestern Abend ein sinniges Fest begangen. Sämmtliche Meister und Gesellen unserer Stadt, die bei der Herstellung der königl. Burg mitgearbeitet hatten, an 200 Mann, die Meister im deutschen Rock, mit Barett, Spitzenkragen und Schärpe, fuhren um halb 7 Uhr, begleitet von zwei Musikchören, auf einem festlich geflaggten Kölner Dampfboot bis Kapellen, um JJ. MM. auf der Burg einen Fackelzug zu bringen. In Kapellen ordnete sich der Zug; voraus ging spielend die Musik des 29. Infanterieregiments, welcher zunächst die Baudirektion, aus den HH. Oberst v. Wussow, Hauptmann Naumann, GarnisonBaudirektor, und Lieutenant v. Rappart bestehend, und sodann die Gewerkschaften folgten, die Meister mit Wachs=, die Gesellen mit Pechfackeln; Hr. Adam Dienz trug auf einem Kissen die Festlieder; ihn begleiteten die beiden Zugführer, die HH. C. Kern und F. Müller. So bewegte sich der Zug auf dem neuen Schloßwege unter dem Gesange des Liedes:„Hoch preiset die Reben", bis zum Thore der Burg, wo derselbe Halt machte. Eine Deputation verfügte sich zu Sr. Maj. dem Könige und bat im Namen der Gesellschaft um Einlaß. Huldreich gewährte der hohe Herr die Bitte, und als die Meister und das Sängerchor in den Schloßhof traten, kamen ihnen JJ. MM. nebst Allerhöchstderselben Begleitung freundlich entgegen. Die übrigen Werkleute stellten sich in malerischen Gruppen um den Schloßhof auf. Nachdem in dem letztern noch zwei Strophen des erwähnten Liedes gesungen worden, sprach Hr. Oberst v. Wussow die Gefühle der Anwesenden in herzlichen Worten aus, worauf Sr. Maj. von Hrn. Dienz die Festlieder überreicht wurden. Hr. Oberst v. Wussow brachte sodann dem hochverehrten Monarchen ein dreimaliges Hoch, das, von den sämmtlichen Werkleuten mit Begeisterung gerufen, weithin durch die Stille der Nacht erscholl. Se. Maj. schien von der feierlichen Scene gerührt; Sie drückten dem Hrn. Obersten v. Wussow die Hand und dankten in ergreifenden Worten der Baudirektion und den Werkleuten. Es wurde nun ein auf diese Gelegenheit von Hrn. Oberpostdirektor Schüller eigens gedichtetes Baulied von den Meistern und dem Sängerchor gesungen, und nachdem noch ein Mal dem allgeliebten Fürstenpaare ein dreifaches Hoch erklungen, kehrte der Zug unter dem Gesange des Liedes„Heil Dir im Siegeskranz" nach Kapellen zurück. Die Baudirektion hatte die Gnade, von Sr. Maj. dem Könige zur Tafel gezogen zu werden. Den Meistern aber und Gesellen war im Gasthof des Hrn. Mich. Cron, den erstern im großen Saale, den andern in den Gartenanlagen auf Veranstalten des Hofmarschallamtes ein Festessen bereitet, bei welchem Frohsinn und Heiterkeit herrschte und des hohen Bauherrn gar oft in inniger Verehrung und Liebe gedacht wurde.— Heute früh hat die hiesige Liedertafel JJ. MM. auf Stolzenfels ein Morgenständchen gebracht. — Heute Morgen um 11 Uhr legte der erwählte Bischof von Trier, der hochwürdigste Herr Arnoldi, im hiesigen Regierungsgebäude den Homagialeid in die Hände des Hrn. Oberpräsidenten v. Schaper nieder, so daß morgen früh der Hr. Arnoldi in Begleitung des Hrn. Generalvikars Dr. Müller und des Hrn. Regens Dr. Braun von hier nach Trier abreisen wird. Se. erzbischöfliche Gnaden der hochwürdigste Hr. Coadjutor v. Geissel, so wie der Hr. Weihbischof von Münster, der hochw. Hr. v. Melchers, beide gestern Abend hier angekommen, werden ebenfalls morgen früh nach Trier abreisen. Ersterer, um in Folge einer an ihn ergangenen Einladung die feierliche Konsekration des Hrn. Arnoldi vorzunehmen, Letzterer, um mit dem hochw. Hrn. Weihbischof Günther bei der Konsekration nach Vorschrift des Pontificale Romanum zu assistiren.(Rh.= u. M.=Z.) Trier, vom 9. Sept. Die Strom=Corrections=Bauten an der Mosel und der Saar sind bei dem niedrigen Wasserstande mit Eifer betrieben und von dem hohen Finanzministerium Fonds zu diesem Zwecke bewilligt worden. Den Moselschiffern hat der Beginn des Baues eines Sicherheitshafens bei Cues, gegenüber Berncastel, große Freude erregt. Für den Handelsstand in Trier ist die Nachricht, daß das Projekt, die Maas mit der Mosel durch einen Kanal zu verbinden, wieder aufgenommen worden, von nicht geringer Wichtigkeit gewesen, weil dieser Kanal 2 Stunden oberhalb Trier durch das gegen das Großherzogthum Luxemburg gelegene Gränzflüßchen, die Sauer, in die Mosel ausmündet.(Staatsz.) Trier, vom 13. Sept. JJ. MM. werden den 20. um 10 Uhr Morgens von hier über Saarburg nach Castel, über Freudenburg, Mettlach und Saarlouis nach Saarbrück reisen, woselbst Allerhöchstdieselben über Nacht verweilen werden. Den 21. werden JJ. MM. von da Ihre Reise nach Basel fortsetzen.(Tr. Z.) Aus wreunen, vom 11. Sept. Seit der Staat kürzlich die sogenannten Sektirer gewähren läßt, und ihnen nicht von Polizei wegen hemmend in den Weg tritt, hört man nur noch wenig von diesen Leuten. Die Wiedertäufer, denen einst ein aufgeklärter Berliner Korrespondent von einer aufgeklärten Polizei verbieten lassen wollte, sich im Rummelsburger See bei Berlin zu taufen, weil die Leute sich dabei eine Erkältung zuziehen könnten, scheinen sich seitdem an Zahl nicht zu vermehren, sondern eher abzunehmen. Sie sollen in Berlin nur noch aus 14 Personen bestehen. Auch die Altlutheraner in Schlesien, die früher, als man mit Bajonetten gegen sie einzuschreiten für zweckdienlich fand, sich vermehrten und viel beredet wurden, leben ruhig und Niemand beeinträchtigend; sie verehren Gott auf ihre Weise, wie wir Andern auch thun.(Ob. Z.) Deutschland. Karlsruhe, vom 12. Sept. Die hiesige Zeitung gibt heute eine sechs Foliospalten füllende Abhandlung, überschrieben: Der Landtag von 1842. Die Darlegung trägt den Charakter einer offiziellen Rechtfertigung des Verfahrens der Regierung gegenüber der Majorität der nun vertagten Kammer. Der Schluß lautet so:„Die Regierung glaubt gerade dadurch, daß sie den gegen sie gerichteten gehässigen Angriffen, die sie, eingedenk ihrer Würde, nicht mit gleichen Waffen bekämpfen durfte, unerschütterlich Geduld, Mäßigung und Selbstverläugnung entgegensetzte, bewiesen zu haben, daß sie mit fester Treue an der Verfassung hängt und nur des Landes Wohlfahrt im Auge hat. Mag-ihr Benehmen auch momentan verkannt, mag sie von der einen Seite der Willkür und Eigenmacht, von der andern der Schwäche und Inkonsequenz geziehen werden, sie vertraut auf das unbefangene Urtheil einer ruhigern und gewiß nicht fernen Zukunft, und erblickt in einigen neuern Vorgängen bereits den Anfang dieser bessern Zeit." Mannheim, vom 13. Sept. Ihre Königl. Hoheit die Priazessin von Preußen sind gestern Abend hier angekommen und im Gasthof zum Pfälzerhof abgestiegen.(Fr. J.) Stuttgart, vom 9. Sept. Ob die Prophezeiung, die jüngst der„Alte vom Berge" in seinem offenen Sendschreiben an den würtembergischen Minister des Innern und des Kultus, v. Schlayer, über diesen ausgesprochen hat, in Erfüllung gehen werde, oder ob v. Schlayer das Portefeuille behalten werde, darüber hört man seit einigen Tagen in allen Zirkeln lebhaft debattiren. Lassen Sie mich das Nähere darüber Ihnen mittheilen. Durch königliche Dekrete sind die Herren Staatsrath Freiherr v. Soden, bisher Direktor unseres katholischen Kirchenraths, zum Direktor der Regierung in Ludwigsburg, und der ritterschaftliche Abgeordnete, Ober=Justizrath v. Linden, an Sodens Stelle zum Direktor des katholischen Kirchenraths ernannt worden. Gegen beide Nominationen hat Minister v. Schlayer, der, mit dem Publikum, in denselben ein Aufgeben des Systems sieht, welches sein Ministerium und der katholische Kirchenrath seither in katholischen Angelegenheiten befolgten, sich entschieden ausgesprochen und beide Ernennungen bis jetzt nicht bekannt gemacht. Beim Uebertritte eines Staatsdieners in ein anderes Departement wird in Würtemberg die Ernennung des betreffenden Staatsdieners stets nur an denjenigen Minister vom königl. geheimen Kabinet ausgeschrieben, in dessen Departement der Ernannte übergeht, und diesem Minister liegt ob, die Ernennung dem Minister=Kollegen, aus dessen Departement der Ernannte auszutreten hat, zu kommuniziren. Abweichend von dieser eingeführten Geschäftsbehandlung sind jedoch im vorliegenden Falle vom königlichen geheimen Kabinet gleichzeitig drei Ausschreiben ergangen, nämlich, neben dem an das Ministerium des Innern und des Kultus, noch ein zweites an das Justizministerium wegen Wiederbesetzung der durch von Linden's Abgang in Erledigung kommenden Ober=Justizrathsstelle, und ein drittes an das Finanzministerium wegen Penstonirung des bisherigen Vorstandes der Ludwigsburger Regierung. Man schließt aus dieser Abweichung vom eingeführten Geschäftsgange, daß das Mögliche gethan werden wollte, um die zum Voraus vom Minister von Schlayer gegen diese Ernennungen erhobenen Anstände wirkungslos zu machen, und sieht allgemein um so gespannter der weiteren Entwickelung entgegen, da mit dem Ministerwechsel zugleich auch ein Wechsel des Systems in Frage gestellt scheint.— Das Sendschreiben des„Alten vom Berge" mit seinen Prophezeiungen und Drohungen hat durch diese Verwickelungen neues Interesse gewonnen und wird wieder hervorgesucht, wiederholt gelesen und vielfach besprochen.(Fr. J.) Hannover, vom 9. Septbr. Wenn gleich ein Schreiben aus dem Lande Hadeln in einer der jüngsten Nummern des Hamburger Correspondenten die von der Augsburger Allgemeinen Zeitung zuerst ausgegangene Nachricht für unmöglich hält, daß Hannover mit Preußen vorläufig in Unterhandlungen über seinen Anschluß an den großen Zollverein getreten sey, so glauben wir doch, diese Nachricht bestätigen zu können. Hier wenigstens will man allgemein wissen, daß Unterhandlungen gepflogen werden; nur meint man nicht, daß daraus gerade das Resultat hervorgehen müsse, welches der Mehrzahl der Residenzbewohner so sehr unerwünscht seyn würde, nämlich der Anschluß, und zwar schon am 1. Januar 1843. Sollten aber die Präliminarien unserer Regierung den Uebertritt zweckmäßig erscheinen lassen, so würde noch vor Ablauf des Jahres die Convocation der Stände zu einer außerordentlichen Diät erfolgen müssen, da nach der von den letzten Ständen schon ausgesprochenen Ansicht, wie nach den Bestimmungen der Verfassung, eine solche Veränderung der indirekten Steuerverhältnisse unzweifelhaft der Zustimmung der allgemeinen Ständeversammlung bedarf und schwerlich unter irgendwelchem Vorwande derselben entzogen werden könnte.(H. C.) Hamburg, vom 10. Sept. Das erste neue Haus, das des Maurermeisters Nikläs, ward bereits am Dienstag in der Lilienstraße gerichtet.— Ungeachtet so vieler Aufforderungen zum Wiederaufbau unserer drei Kirchen, wozu bis jetzt kaum 100,000 M. B. in Kasse sind, ist man darüber einig geworden, erst Häuser zu bauen, und dann an den Bau der Kirchen zu denken. Um aber im Petri=Kirchspiel die nothwendige Wachsamkeit von einem hohen Standpunkte aus in etwas wieder herzustellen, wird jetzt das stehengebliebene, feste Gemäuer des Petri=Thurmes dahin ausgebessert, daß sich der Thürmer mit zwei Wächtern Nachts darin aufhalten kann. Auch soll das Gemäuer der Kirche mit einer Art Schutzdach versehen werden, damit der Regen dem Fundament nicht schade.(Fr. J.) Schweiz. Neuenburg, vom 2. September. Unsere Stadt ist in voller Bewegung, um den Empfang des Königs so festlich als möglich zu machen. Der Stadtrath hat zu diesem Zwecke einen ersten Kredit von 25,000 Fr. bewilligt. Der große Saal im Rathhause wird durch Verbindung mit dem Pallast des Grafen Pourtales vergrößert und aufs Geschmackvollste verziert, um für einen glänzenden Ball Raum zu geben. Zu einer prachtvollen Illumination der Stadt werden ebenfalls Vorbereitungen getroffen. Der König wird wahrscheinlich nur einen oder zwei Tage in unserer Stadt zubringen und zwei Tage zum Besuche von Locle und Lachauxdefond verwenden, wo man ihn ebenfalls mit vielem Enthusiasmus empfangen wird. (Basl. Z.) Frankreich. Paris, vom 7. Sept. Trotz der Empfindlichkeit, die sowohl das Ministerium Guizot, als die hiesige Journalistik darüber zeigt, daß dem deutschen Zollverein ohne alle Opfer Handelsbegünstigungen zugestanden wurden, die Frankreich nur unter der Bedingung der Reciprocität erhalten konnte, werden die Unterhandlungen für einen engern commerciellen Anschluß Belgiens an Frankreich eifrig fortbetrieben. König Leopold wird nach Louis Philipps ausdrücklichem Wunsche denselben in Eu besuchen, wo über diesen Gegenstand persönliche Besprechungen gepflogen werden sollen, denen Hr. Guizot beiwohnen wird.— Die wenn auch kurze Reise des Hrn. Thiers nach Holland ist nicht ohne politische Bedeutung. Schon im Jahre 1840 ging sein ganzes Streben dahin Holland von der Continentalpolitik loszureißen und einen engen Anschluß desselben an Frankreich zu bewirken, was auch theilweise gelungen ist. Soviel ist gewiß, daß in Holland eine große Gereiztheit gegen Deutschland herrscht, und daß Hr. Thiers auf seiner Reise nicht blos die Bewässerungssysteme und Dämme Hollands besehen, sondern auch Zusammenkünfte mit allen Notabilitäten Hollands und— wie einige behaupten— auch unter der Hand mit dem Könige gehabt habe. Thiers ist bekanntlich unter allen französischen Ministern der einzige, der das Großkreuz des holländischen Löwenordens erhalten hat. Von seiner Geschichte Napoleons sind bereits fünf Bände, bis nach der Schlacht von Jena fertig, doch wird sie jetzt noch nicht erscheinen." Thiers selbst hat geäußert, er müsse erst noch einmal Minister gewesen seyn. Einer hier domicilirenden deutschen Notabilität ist die Eröffnung gemacht worden, daß Preußen im J. 1815 bei den Entschädigungsgeldern um vier Millionen übervortheilt wurde und man bietet die Dokumente, legale Beweise und Mittel an, um diesen Staat wieder in den Besitz seiner Forderung zu setzen. Nach französischem Gesetze gebührt dem Anzeiger in solchem Falle ein Viertel der Summe, doch scheint man sich nach den stattgefundenen Unterhandlungen mit weni= ger begnügen zu wollen. Was von preußischer Seite nun in dieser Hinsicht geschehen wird, steht zu erwarten.— Der Prinz von Joinville ist nicht mit näch Eu, sondern in Neuilly geblieben. Die Ursache ist eine anhaltende Schwerhörigkeit, an der er schon längere Zeit leidet, zu deren Heilung er sich einer längeren ärztlichen Behandlung unterziehen muß.— Eine genaue Zählung zeigt unter den 459 Mitgliedern der gegenwärtigen Deputirtenkammer 189 vom Staate angestellte oder besoldete Personen, also fast die Hälfte. (A. 3.) Straßbura, vom 8. Sept. Die auf den 10. d. M. festgesetzte Entlassung jener Mannschaften, die eigentlich erst im Jahre 1843 ihre Dienstzeit vollendet hätten, bezweckt eine der wichtigsten Reformen im französischen Heerwesen. Marschall Soult hat nämlich diese Kategorie autorisirt, schon jetzt als Ersatzmänner der zuletzt ausgehobenen Altersklasse einzutreten, um dem mit jedem Tage mehr überhandnehmenden sogenannten Conscritshandel, bei welchem die abscheulichsten Mißbräuche von Seiten der Werber und Mäkler begangen werden, einigermaßen Schranken zu setzen. Zu gleicher Zeit soll auch für die Folge besonders darauf Bedacht genommen werden, daß die Einstandsgelder bei den Sparkassen deponirt bleiben, bis die Dienstzeit der Ersatzwänner vorüber ist.— Das von einigen Blättern ver= breitete Gerücht, als werde der König von Preußen auf seiner Reise nach Neuenburg auch unsere Stadt berühren und von hier auf der elsässischen Eisenbahn seinen Weg nach der Schweiz fortsetzen, ermangelt bis jetzt aller Wahrscheinlichkeit; daß indessen Se. M. bei seinem Eintreffen zu Basel, welches vor der Hand auf den 23. d. festgesetzt ist, auch von französischer Seite feierlichst begrüßt werden wird, unterliegt keinem Zweifel.(A. Z.) Vom franz. Oberrhein, vom 12. Septbr. Mit Freude begrüßt man bei uns die von dem Ministerium getroffenen Anordnungen einer bedeutenden Reduction der Armee, die nun seit einigen Jahren seit der Herrschaft des März=Kabinettes dem Lande so viele Kosten verursachte. Unsere Gegenden haben in diesem Augenblicke wenigstens ein Viertel der Mannschaften weniger in Besatzung als im vorigen Jahre.— Ueberall finden bereits Expropriationen für die Eisenbahn von Paris nach der deutschen Gränze statt und wenige Jahre wird es dauern, so ist Frankreichs Hauptstadt direkt mit uns verbunden. Man sucht gegenwärtig die Linie so auszumitteln, daß nicht die mindesten Umwege gemacht zu werden brauchen, und es ist berechnet, daß man alsdann von Paris nach Straßburg in ungefähr 11 bis 12 Stunden gelangen kann.(Fr. J.) Belgien. Der„Messager de Gand" meldet, er habe von Hrn. Conte, Staatsrath und Direktor der französischen Postverwaltung, die sichere Nachricht erhalten, der Messager werde nicht mehr in das französische Gebiet zugelassen werden. Portugal. Lissabon, vom 31. Aug. Zu Braga haben Unordnungen stattgefunden. Das Volk soll auf öffentlichem Platze ausgerufen haben: „Es lebe die Königin! Nieder mit dem Zehnten!" Es mußte die bewaffnete Macht zu Hülfe gerufen werden und um die Zusammenrottungen zu verhindern, wurden die Waffen geladen. Zum Glück ist kein Gebrauch davon gemacht worden und die Ruhe wurde hergestellt. Türkei. Von der türkischen Gränze, vom 6. Sept. Die vor einigen Tagen erfolgte Ankunft des großherrlichen Kommissärs Schekib Efendi zu Belgrad hat die in Serbien schon seit längerer Zeit drohende Krisis schnell zum Ausbruch gebracht. Schekib Efendi nahm entschieden Partei für die sogenannten Emigranten, zu deren Gunsten sich der türkische Gouvernenr Kiamil Pascha längst, jedoch vergebens verwendet hatte; wahrscheinlich wären aber auch seine Bemühungen an dem Widerwillen des Fürsten und seiner Räthe ganz erfolglos abgeprallt, wenn nicht die Chefs jener Partei, durch den Willen der Pforte ermuthigt, zur Selbsthülfe geschritten wären. Schon vor mehreren Tagen hatte die serbische Regierung Anzeige erhalten, daß sich auf einigen Punkten im Innern des Landes aufrührerische Bewegungen äußern, die wahrscheinlich von dem bekannten Chef der Emigrantenpartei, Wucsitsch, geleitet werden, und in Folge dieses wurde von Belgrad aus alles disponible Militär, an dessen Spitze sich Fürst Michael selbst stellte, zu Unterdrückung jener Bewegungen ausgesandt. Leider haben aber diese Vorkehrungen den erwünschten Erfolg nicht gehabt; vielmehr sind die Regierungstruppen in zweien, am 4. und 5. d. in der Gegend von Kragujevatz stattgehabten blutigen Gefechten geschlagen und, nachdem sich die Jasurgenten des dortigen Artillerieparks bemächtigt hatten, zur Flucht gezwungen worden. Fürst Michael ist in Folge dieses nach Belgrad zurückgekehrt, und hat sich, da er sich auch hier nicht sicher glaubte, gestern früh in Begleitung seiner Mutter, der Fürstin Liubicza, und seines Oheims Jephrem über die Gränze nach Semlin begeben, wo er die weitern Ereignisse abwarten zu wollen scheint.— In Belgrad selbst, gegen welches die Insurgenten unter Anführung Wucsitsch's vorrücken, herrscht die größe Aufregung; Türken und Christen zeigen sich nur in vollen Waffen öffentlich, und man ist in der Stadt wegen eines blutigen Zusammenstoßens in größter Sorge.(D. Bl.) Konstantinopel, vom 24. August. Nach den neuesten Nachrichten aus Alexandria vom 12. d. ist der französische Ingenieur Mougel und der Oberst Galice eifrig bemüht, die Vorarbeiten zu der Reinigung des Nils zu betreiben. Artem Bei ist nach Paris abgereist, um mit dem Hause Rothschild ein Anlehen von 20,000,000 Franken für Rechnung Mehemed Alt's abzuschließen. Dieses Anlehen soll zur Ausführung obengenannten Riesenwerkes bestimmt seyn. Es kommt nun darauf an, ob sich das Haus Rothschild bei dem vorgerückten Alter Mehemed Alis in dieses Geschäft einläßt. Die Frage, was nach dem Tode desselben unter der Familie Mehemed Alis entstehen könnte, dürfte zum Nachsinnen erwecken.(Rh. Z.) Düsseldort, vom 16. Sept. Heute ist Se. Maj. der König von Hannover von hier abgereist. Reueste Paris, vom 14. September. Der König wird zu Ende dieser Woche vom Schloß Eu nach St. Cloud zurückkehren, und, nachdem er einige Tage hier zugebracht, nach Fontainebleau gehen. Marschall Soult ist aus En zurückgekehrt; auch Hr. Guizot ist von da zurückgekommen, und war gestern mit dem englischen Gesandten in einer ziemlich langen Konferenz. — Prinz Lichnowsky ist auf der Fregatte„Venus" aus Barcelona in Toulon angekommen. — Renten am Schluß der Börse: 119 20; 80 40. Spanische active 22½. Dampfschiffahrt für den Nieder- u. Mittel-Rhein. Eingetretener Hindernisse wegen, wird die angeküudigte Lokal-Fahrt zwischen hier und Coblenz bis auf weitere Anzeige nur ein um den andern Tag stattfinden, und Zwar mit Abfahrt von Düsseldorf an allen geraden Monats-Tagen Morgens um 6 Uhr. Düsseldorf, den 16. September 1842. Die Direction. Dampfschiffahrts Gesellschaft. Abfahrt von hier nach Köln täglich 12 Uhr Nachts, „„„ über Arnheim und Kampen nach Amsterdam täglich 1 Uhr Mittags, in Verbindung mit den am 5., 10., 15., 20., 25. und 30. eines jeden Monats von Amsterdam nach Hamburg fahrenden Booten. Nähere Erkundigungen sind auf der Agentur, Elberfelderstraße Nr. 763, einzuholen. Für die Abgebrannten zu Heerdt ist bei der Redaktion d. Ztg. eingegangen: 35) von C. C. 2 Thlr. 36) von S. 5 Sgr. Schiffahrts=Anzeige. Düsseldorf den 16. Septbr. 1842. Angekommen: G. Beyer von Amsterdam mit 2939 Ctr.— J. Budberg von Köln. Abgefahren: J. B. Billen nach Emmerich mit 400 Ctr. In Ladung: Th. Werpas nach Amsterdam bis den 23. d.— W. Werpas in Amsterdam nach Düsseldorf bis den 30. d. Rheinhöhe 5 Fuß— Zoll. Anzeigen. Verkauf eines Landsitzes. Ein in der schönsten und fruchtbarsten Gegend des Regierungsbezirks Köln, eine halbe Stunde von Bonn, nahe am Rhein und an der Köln=Koblenzer Landstraße gelegenes Burghaus mit davon getrennter Pächterwohnung, ausgedehnte. Neben- und Oekonomie=Gebäuden, Gemüse=, Obstgärten und Wiesen, zusammen circa 12 preuß. Morgen Flächeninhalt, ist wegen beabsichtigter Wohnungsveränderung des Eigenthümers zu verkaufen; auch können dazu circa 36 preuß. Morgen Ackerland abgegeben werden. Die Gebäude sind massiv und gut unterhalten, ebenso Gärten, Wiesen und Ackerland im besten Kulturzustande. Nähere Auskunft ertheilt auf persönliche oder portofreie Anfrage Düsseldorf den 6. September 1842. Coninr, Notar. Am Montag den 19. dieses Monats und an den folgenden Tagen sollen in dem großen Cürten'schen Zelte im Lager bei Grimlinghausen circa 40 Tische und 300 Stühle, 2000 Ellen Packtuch, eine eiserne sehr gute Kochmaschine, eine große Partie Gläser und Porzellan, große und kleine Fenstervorhänge, Rouleaus, Mantelstöcke, ein großer kupferner Kessel, 200 Quart haltend, 180 Rollen Tapeten, eine Partie Eisenwerk, Nägel, ganz neue zwei- und vierflügelige Fensterrahmen, neue Thüren, unter welchen auch Glasthüren," 1000 Stück gehobelte und 2500 nicht gehobelte 16füßige Bretter, 5000 Stück 10füßige Bretter, 50 Krippen und 50 Raufen, eine große Partie sehr gutes, sich zu jedem Neubau eignendes Bauholz und sonstige Gegenstände öffentlich verkauft werden. Der Verkauf geschieht auf Kredit gegen gute Bürgschaft, und beginnt jedesmal präcise Morgens 9 Uhr. Düsseldorf, den 16. September 1842. Hagdorn, Notar. Pferdeverkauf. Am Mittwoch den 21 dieses Monats, Morgens 10 Uhr, sollen bei dem Wirthe Herrn Spickernagel am Wehrhahnen 8 schwere brabänder Karren= und Ackerpferde, 4 Wagenpferde, 3 Reitpferde, sodann mehrere Schlagkarren und Pferdegeschirre dem Meistbietenden auf Kredit gegen Bürgschaft verkauft werden. Düsseldorf, den 16. September 1842. Haadorn, Notar. So eben ist erschienen und in allen Buchhandlungen vorrathig, in Düsseldorf bei I. E. Schaub: ie hölzernen Dachverbindungen in ihrem ganzen Umfange. Ein Handbuch für Baumeister, Gewerkmeister und Landwirthe. Mit 10 Tafeln Abbild. von L. A. Menzel. Preis 1 Thlr. 15 Sgt Da es im Interesse der Schülerinnen zu wünschen ist, daß die Aufnahme derselben mit der Eröffnung des neuen Kursus geschehen könne, so beehre ich mich denjenigen Eltern, welche vielleicht beabsichtigen meiner Lehranstalt ihre Töchter anvertrauen zu wollen, die Anzeige zu machen, daß der Kursus für das Sommerhalbjahr mit der Schlußprüfung am 19. dieses geschlossen, und die Schule für das kommende Semester mit dem 3. Oktober wieder eröffnet werden wird. Da der Unterricht der seit einem Jahr in meiner Anstalt fungirenden Französin und Engländerin in seinem Erfolge bisher den Erwartungen vollkommen entsprochen hat, und die Wirksamkeit des für den Lese=, Schreib= und Rechenunterricht ausschließlich in meiner Anstalt beschäftigten Elementarlehrers sich in gleicher Weise bewährt, so daß seit diesem Zuwachs der Lehrkräfte sich für die Zukunft das Mögliche von der Anstalt versprechen läßt, so glaube ich noch einmal auf meine Lehranstalt ergebenst aufmerksam machen zu dürfen. Düsseldorf den 16. Septbr. 1842. herese Mündersdorf. Vorigen Dienstag Abends 9 Uhr ist ein kleiner Pinscherhund, schwarz mit geschnittenen Ohren und Schweif, männlichen Geschlechts, hörend auf den Namen „Pinko", abhanden gekommen. Der redliche Finder dieses Hundes wird dringend gebeten, ihn gegen eine Belohnung Mittelstraße Nr. 1087 F. abzugeben. Vor dessen Ankauf wird gewarnt. Zur Feier der Buchweizen Nachkirmes zu Derendorf findet Sonntag den 18. auf den Stockkämpen Nachmittags armonie und Abends statt, wozu höflichst einladet Wilh. Knaben. Empfehlung. Durch vortheilhafte Beziehungen aus den bedeutendsten Fabriken, so wie durch billige Einkäufe auf der Frankfurter Messe, ist mein groß assortirtes Waaren=Lager mit den neuesten Winter=Artikeln auf's vollständigste angefüllt. Ich werde, ohne weitere Anpreisungen, reelle gute Waare zu den niedrigsten Preisen verkaufen. Hermann Rothschild, Bolkerstraße. B. Binda, Optikus u. Barometer=Fabrikant aus Crefeld, beehrt sich dem hiesigen kunstliebenden Publikum ergebenst anzuzeigen, daß er den hiesigen Jahrmarkt wieder bezogen hat, und bittet er= gebenst um geneigten Zuspruch. Seine Bude ist in der ersten Reihe mit seiner Firma versehen. Carl Klemm aus Haynrode in Sachsen, empfiehlt sich zum bevorstehenden Jahrmarkt mit einer großen Auswahl von echten geklöpelten ZwirnSpitzen und Blonden in schwarz und weiß, so wie auch einem großen Sortiment von engl. TüllSpitzen, Stickereien in Tüll= und Moll=Kragen, zu verschiedenen Facons, desgleichen schwarzen Blonden=Tücher und Kragen, und einer großen Auswahl von Gardinen=Franzen und Borden. Der Stand befindet sich in der großen Reihe aufm Karlsplatze mit der Firma versehen. Friedr. Hasselhoff, Tuchhändler und Herrenkleide macher aus Elberfeld, bezieht den bevorstehenden Lambertusmarkt mit einer schonen Auswahl ganz feinem Wollentuch, Bucksking, und von den so sehr beliebten ZwirnElastiks=Tüchern zu sehr billigen Preisen; so wie auch von diesen obenbenannten Waaren aller Art fertiger Herrenkleider und aller in diesem Fache zur Herrenkleidung erforderlichen Artikel und verspricht die billigste und reellste Bedienung. Seine Bude ist auf dem Karlsplatze mit obiger Firma versehen. Georg Werner, Firma: Nicolaus Güsbacher, Damenschuhmacher aus Mainz. Da ich den hiesigen Markt wieder besuche, und das Zutrauen, welches sich mein Schwiegervater N. Gusbacher in einer Reihe von Jahren erworben hat, zu erhalten suche, so empfehle ich einem geehrten Publikum mein wohlassortirtes Lager sowohl Sommer= als Winterter=Waaren jeder Art. Gute und solide Waare wie auch ganz billige Preise sollen meine beste Empfehlung sey. Es stehen bei mir 4 möblirte Zimmer zu vermiethen und gleich zu beziehen. A. Hamakers, Sattler, Benratherstraße Nr. 1023. Hof=Optiker aus Köln, beziehen den hiesigen Markt abermals mit einem großen Lager optischer, mathematischer und physikalischer strumente, als: große Teleskopen, Fernröhre, womit man von ½—4 Stunden weit sehen kann, ferner einfache und doppelte Theater=Perspektive, Lorgnetten für Herren und Damen in den beliebtesten Fassungen, Mikroskopen, alle Sorten Lupen für Apotheker, Botaniker und Uhrmacher, Reiszeuge, Camera-Lucidas, besonders machen sie auf ihre vorzügliche Conservations=Brillen aufmerksam, mit den feinsten Wollaston schen Augengläsern, welche die Augen nicht allein conserviren, sondern bis ins späteste Alter erhalten, ferner empfehlen sie sehr zweckmäßige Brillen für Damen und vorzügliche Brillen zum Federschneiden. Auch sind sie versehen mit einer großen Auswahl Thermometer, Alkoholometer, nach Richter und Tralles, allen Sorten Flüssigkeitswagen, so wie allen nur in dieses Fach einschlagenden Artikeln. Durch die Güte der Arbeit und äußerst billige Preise werden sie die Gunst eines geehrten Publikums zu erhalten suchen. Ihre Bude befindet sich in der ersten Hauptreihe und ist an der Firma kennbai Merkwürdiges! Unterzeichneter königlich konzessionirter Fußkünstler, welcher ohne Arme geboren ist, wird auch hier seine noch nie gesehene Künsten zu produciren die Ehre haben. Derselbe wird sich im Schreiben mit dem rechten und linken Fuß und mit dem Munde, im Federschneiden, Feuerschlagen, Kartenspielen, im Zeichnen und Malen, Nähnadeleinfädeln und noch mehreren Gegenständen zeigen. Ich schmeichle mir mit der Hoffnung, daß Niemand den Schauplatz unzufrieden verlassen wird. Der Schauplatz ist auf dem Karlsplatz. Die Person zahlt auf dem 1. Platz 3 Sgr., 2. Platz 2 Sgr. Kinder die Hälfte. Zu sehen von Morgens 10 bis Abends 8 Uhr. Sein Aufenthalt ist auf einige Tage bestimmt. Arnold Buntenbach. Der Kupferstich„The Quack Doctor oder Le Charlatan“ mit Glas und Rahmen, gemalt von Gerard Dow, gestochen von Charles Hess, nach dem Originalgemälde der ehemaligen Düsseldorfer Gallerie, ist zu verkaufen. Auskunft wird ertheilt Bastionsstraße Nr. 970 Limburger=" Ramedou=, Hoaandiichen= und Schlüssel=Kantert=Käse erhielt F. W. Sommer, Mertensgasse. (647) Eine Stelle als Haushälterin wird gesucht. Das Nähere in der Expedition d. 3. 649] Ein Mädchen was kochen versteht wird gesucht. Wo, sagt die Expedition d. 3. Gesellschafts=Lokal zu vermiethen, bestehend aus einem geräumigen Saale und zwei Nebenzimmern. Wo, sagt die Expedition d. 3. An der großen Kirche Nr. 137 steht ein Unterhaus nebst Stall, Remise und Garten zu verpachten und kann gleich bezogen werden. Alleestraße Nr. 756 wird ein braves reinliches Mädchen zur Aufwartung gesucht Zwei freundlich möblirte Zimmer sind zu vermiethen, Oberbilkerstraße Nr. 996. Hundsrücken Nr. 593 ist ein möblirtes Zimmer mit oder ohne Kost zu vermiethen. Redakteur: L. Stahl Druck und Verlag der Stahl'schen Buchdruckerei.