N 244. Sonntag den 4. September. 1842. Inland. Düsseldorf, vom 2. September. Der Luisenschule ist heute ein Beweis der Allerhöchsten Gnade zu Theil geworden, indem Ihre Majestät die Königin sie mit Allerhöchstihrer Gegenwart beglückt haben. Die lang genährte Hoffnung ging um 1 Uhr in Erfüllung. Die hochverehrte Königin zu empfangen, hatten Sich Ihre Königl. Hoh. die Frau Prinzessin Friedrich von Preußen, die gnädige Beschützerin der Anstalt, von Höchstihrem Hofstaat begleitet, eingefunden, und von den Vorbereitungen des Festes kaum Kenntniß genommen, als Ihre Majestät, von Allerhöchstihrer Begleitung umgeben, ankamen. Von dem Direktor und den Curatoren am Eingange des Hauses allerunterthänigst begrüßt, wurde Ihre Majestät auf der Treppe von Ihrer Königl. Hoh. der Frau Prinzessin empfangen, und in die festlich geschmückten Vorzimmer geführt, woselbsi vielen Müttern der Schuljugend und andern Frauen und Jungfrauen das Glück zu Theil ward, von Ihrer Königlichen Majestät huldvoll angeredet zu werden. Nachdem Ihre Königl. Hoheit den Direktor und die Curatoren der Anstalt Ihrer Majestät vorgestellt hatten, verfügten Sich Allerhöchstdieselben in das große Schülzimmer, woselbst die gesammte Schuljugend unter den festlich geschmückten Bildnissen des hochseligen Königs, des jetzt regierenden Königs Majestät, und Ihrer Majestät der Königin, die durch Blumenguirlanden mit einem Abdrucke des letzten Willens des in Gott ruhenden Königs verschlungen waren, so wie im Anblick der Bildnisse der gnädigsten Beschützerin der Schule und Ihres erlauchten Gemahls, sich versammelt hatte. Als, zur Seite Ihrer Königl. Hoheit niedergelassen, der Blick Ihrer Majestät auf die Schuljugend gewendet war, verbreiteten einige Accorde auf dem Piano eine feierliche Stille, in welcher dem Direktor der Anstalt nachstehende Rede zu halten vergönnt wurde: „Die Luisenschule feiert heut' eine festliche Stunde, indem Ew. Königl. Majestät sie mit Allerhöchstihrer Gegenwart beglücken. Der Name, den sie der Huld Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich von Preußen verdankt, hat ihr die Aufgabe eingeschärft, durch Unterricht und Erziehung der ihr anvertrauten Töchter das Werk der Aeltern an den Kindern zu unterstützen und zu ergänzen. Das Programm, welches Ew. Königl. Majestät aus meiner Hand Allergnädigst anzunehmen geruhen wollen, enthält das Verzeichniß der Lehrstunden, der Lehrer und Lehrerinnen, sowie die Namen der Curatoren, welche zum Theil an der Unterweisung der Jugend mitwirken. Die jedesmaligen Besuche ihrer hohen Beschützerin vermehren den Eifer der Lehrenden und den Fleiß der Schülerinnen, und der Segen, an dem Alles ist gelegen, um den wir täglich Gott anrufen, hat unsere Arbeit begleitet. Das Bild des hochseligen Königs erinnert uns an die Wohlthaten, welche der größte Schulfreund des Jahrhunderts der Jugend seines Volkes erwiesen hat. Sein Testament ist auch ein Vermächtniß an uns. Wie einst der Vater war, ist jetzt Sein Sohn der Erbe Seines Volkes, unser König, uns theuer. Wie Er die Seinen im Leben und im Tode geliebt und geehrt hat, also lehren wir die Jugend, daß sie ihre Aeltern lieben und ehren soll und das Bildniß Ew. Königl. Majestät, das lebende Blumenkränze umschlingen, vergegenwärtigt unsern Schülerinnen das Vorbild, dem die Töchter des Landes ähnlich werden sollen. Möchten Allerhöchstdieselben einen gnädigen Blick auf die Luisenschule werfen und zu genehmigen geruhen, daß die Kinder ein Festlied anstimmen." Nach einem gnädigen Winke ward ein Choral nach der erhebenden Melodie:„Wachet auf, ruft uns die Stimme," gesungen. Ihre Majestät hatten demnächst die Gnade, Sich nach der innern Einrichtung der Schule zu erkundigen, nach den Klassen, der Vertheilung des wissenschaftlichen Unterrichts und der Uebungen in weiblichen Handarbeiten zu fragen, mit mehreren von den älteren Schülerinnen ausführlicher zu reden, an die beiden kleinsten, welche Blumen gestreut hatten, einige huldvolle Worte zu richten, dann wieder die ausgelegten Handarbeiten zu besehen, nochmals mit einigen der anwesenden Frauen sich zu unterhalten, und demnächst erst nach einer wohlwollenden Aeußerung über die Anstalt, von Ihrer Königl. Hoh. begleitet, den Kreis zu verlassen, in welchem die holdselige Königin alle Herzen gewonnen hat. * Grimlinghausen, vom 2. Sept. Schon am frühesten Morgen sammelte sich von allen Richtungen her eine Menschenmenge, wie sie unsere Gegend wohl niemals auf einem Raume zusammengedrängt gesehen. Die von allen Seiten heranziehenden Truppen aller Waffengattungen bestätigten die bisher noch zweifelhafte Thatsache, daß die große Parade wirklich stattfinden werde, und aller Blicke richteten sich rheinaufwärts, da man in Erfahrung gebracht, JJ. MM. der König und die Königin werden mit dem Dampfboot Victoria, das zu Allerhöchstihrer Verfügung bei Benrath stationirt ist, in Grimlinghausen ankommen. Das Korps war in der üblichen Ordre de bataille in der weiten Ebene hinter dem Lager aufgestellt, und gewährte einen imponirenden Anblick. Gegen ein Viertel vor 9 Uhr erschien die festlich geschmückte Victoria, von dem tausendfachen Hurrah des am Ufer versammelten Volkes empfangen. Se. Majestät stiegen zu Pferde und begaben sich nach dem Paradeplatze. Der Zudrang der Menschen war so groß, daß nur mit Mühe der nöthige Raum gewonnen werden konnte. Nehmen wir die Kaiserzeit aus, wo oft ganz andere nicht so erfreuliche Umstände eine vielleicht größere Anzahl hoher Personen zusammenführte, so war wohl niemals eine glänzendere Suite in dem Gefolge eines Königs gesehen worden; Se. Majestät ritten die Front entlang, und das Hurrah der Truppen wie des Volkes, die glänzenden Uniformen der Suite, die unabsehbare Menge der Menschen und endlich das herrliche Wetter, machten zusammen ein Bild aus, dessen Wirkung keine Beschreibung wieder geben kann. Die Truppen destlirten vorüber, die Infanterie in Kompagniefront mit halber Distance, die Kavallerie in halben Eskadrons, die Artillerie in halben Batterien; die gute Haltung erregte sichtlich die Bewunderung namentlich der fremden hohen Herrschaften und Offiziere. Den Zuschauern wurde dem Vernehmen nach auf ausdrücklichen Befehl Sr. Majestät gestattet, sich so nahe als es die unumgänglich nothwendige Freiheit der Truppenbewegungen nur immer erlaubte, des herrlichen Schauspieles zu erfreuen. Gegen 12 Uhr begaben sich die Königlichen Herrschaften wieder auf die Victoria, die alsbald, von dem Jubelgeschrei der Menge geleitet, sich stromabwärts in Bewegung setzte. Die Truppen des Lagers wie der umliegenden Kantonnirungen setzen sich morgen in Marsch zum Manöver mit dem 8. Armeekorps, bis zur Linie Jülich, Bergheim, Köln, und werden übermorgen in den Kantonnements nördlich der Linie Zülpich und Liblar einrücken und dort Ruhetag haben. Köln, vom 26. August. Mit der Uebergabe der Fahne an den hiesigen Dombau=Verein haben die großartigen Feste begonnen, welche in unserer Stadt seit Menschengedenken ihres Gleichen nicht gehabt und sobald von keinem neuen Feste verdunkelt werden dürften. Das Fest dürfte, außer der Domgründung, noch durch einen neuen Umstand wichtig werden, vielleicht gar eine höhere Bedeutung erhalten. Dem Vernehmen nach sollen Se. bischöfliche Gnaden, der erzbischöfliche Koadjutor, Hr. v. Geissel, an dem festlichen Tage, der den größten katholischen Tempel Deutschlands durch Hülfe aller Söhne Deutschlands, und aller Konfessionen so zu sagen, vollendet, Sr. Maj. dem Könige, dem huldvollen Beschützer und Helfer, wie der evangelischen Bevölkerung Kölns, die sich als so treue Mithelfer gezeigt, die in Köln ungebraucht liegende Minoritenkirche zum evangelischen Gottesdienste abtreten, so daß dadurch nicht nur einem lange drückenden Mangel abgeholfen würde, dem auf anderem Wege schwer abgeholfen werden könnte, sondern dadurch von katholischer Seite volle Anerkennung für die treue Hülfe ausgesprochen wäre, welche evangelische Gemeinden in Köln wie am ganzen Rheinstrome den katholischen Mitbrüdern angedeihen lassen, wo es die Erbauung katholischer Kirchen galt; und daß zuletzt den schönen Worten von Eintracht und wechselseitigem Beistande, auch von dieser Seite aus die That gleich nachfolge. Sicherlich wird solcher großherzige Antrag dem gesammten Vaterlande goldene Früchte einbringen und von dem großherzigen Monarchen nach Verdienst gewürdigt werden.(Fr. J.) Köln, vom 3. Sept. Die freudige Bewegung, die schon seit einigen Tagen in unserer, von einer großen Menge fremder Gäste durchwogten Stadt herrscht, wurde gestern Nachmittags noch in hohem Grade gesteigert. Die Mitglieder des Central=Dombau=Vereinsvorstandes, so wie die bereits zahlreich hier eingetroffenen Deputationen auswärtiger Dombau=Vereine versammelten sich gegen 4 Uhr auf dem Rathhause, zogen von dort nach der Wohnung des Herrn Vereins=Präsidenten, um das von Kölner Frauen und Jungfrauen pracht= und geschmackvoll gestickte Vereinsbanner aus den Händen der Verfertigerinnen in Empfang zu nehmen. Nachdem der Herr Präsident eine kurze Anrede an die Versammlung gerichtet, übergab Namens der Damen die Gattin unseres verehrten Hrn. Oberbürgermeisters das Banner mit einigen recht passenden Worten dem Vorstande, als dessen Organ der Hr. Präsident sodann den Dank des gesammten Vereins gegen die gütigen Geberinnen aussprach, und dieselben schließlich bat, das Protokoll über diese wichtige Verhandlung zu unterzeichnen, welchem Wunsche von sämmtlichen Anwesenden entsprochen wurde. In feierlichem, von einem Musikkorps eröffnetem Zuge ward das Banner nun durch die dichtgedrängten Straßen nach dem Rathhause überbracht.(Köln. Z.) Deutz, vom 26. August. Ein prächtigerer militärischer Anblick, als unsere Dragoner, die zum Theile mit ihrer neuen Bekleidung nach Euskirchen aufbrechen, kann wohl nicht gedacht werden. Die deutschen himmelblauen Waffenröcke, die von Maler Stilke erfundenen Helme sind äußerst bequem, praktisch und geben eine des Kriegers würdige Kleidung ab.(Fr. J.) Aus dem Lager bei Euskirchen, vom 31. Aug. Das Lagerleben ist sehr einförmig, der Besuch von außen sehr kümmerlich, so daß der größere Theil der Budenbesitzer sich einer schlechten Rechnung versehen müßte, wenn nicht die Tage während der Anwesenheit Sr. Maj. des Königs den bisherigen Ausfall decken, was sehr zu wünschen ist. Von fremden Offizieren ist fast noch gar nichts zu sehen, da die Festtage in Grimlinghausen wahrscheinlich alle fesseln. (S. die gestr. Z.)— Morgen ist Ruhetag und dieser um so willkommener, als so eben der Himmel alle seine Schleusen öffnete und das ganze Lager halb in einen See, zur andern Hälfte in einen Sumpf verwandelte. Möge er morgen freundlich genug seyn, daß Alles wider trocknet; das Lagerleben gewährt wenig Lust, wenn der Boden schwimmt, alle Kleidungsstücke feucht sind und selbst der Fidibus seine Dienste wegen angezogener Feuchtigkeit versagt.(K. Z.) Clarholz, vom 28. August. Der St. Augustinustag war für die hiesigen Pfarreingesessenen ein wahrhaft festlicher, ein Tag hoher Freude, indem unser so würdiger Pfarrer, Herr Clemens Joseph Maria von Pfeuffer, geboren zu Düsseldorf am 10. Januar 1775, heute sein 50jähriges Ordensjubiläum feierte. Es war am 28. August 1792, als dieser würdige Greis in die hiesige adlige Canonia der weißen Prämonstratenser trat. Gott erhalte ihn noch lange zum Wohle aller seiner Pfarrkinder. Berlin, vom 31. Aug. Se. Maj. der König haben Allergnädigst geruht, den bisherigen Geheimen Justiz= und vortragenden Rath im Justizmininisterium, Tellemann, zum Vicepräsidenten des OberLandesgerichts zu Stettin, und den bisherigen Professor an der Universität in Leipzig, Hofrath Dr. Georg Friedrich Puchta, zum ordentlichen Professor in der juristischen Fakultät der hiesigen Universität mit dem Prädikate eines Geheimen Justizraths zu ernennen und die für denselben ausgefertigte Bestallung Allerhöchstselbst zu vollziehen. — Se. Majestät der König haben, wegen Einberufung der ständischen Ausschüsse sämmtlicher Provinzen zu einer am 18. Oktober d. J. hier in Berlin zu eröffnenden gemeinsamen Berathung nachstehende Allerhöchste Kabinets=Ordre an das Staatsministerium erlassen: „Ich habe in den sämmtlichen, im vorigen Jahre versammelten Provinzial=Landtagen vorgelegten Propositions=Dekreten Meine Absicht ausgesprochen, eine Vereinigung der inzwischen durch die Verordnungen vom 21. Juni d. J. gebildeten ständischen Ausschüsse in solchen Fällen stattfinden zu lassen, wo Mir ihr Beirath in wichtigen Landes=Angelegenheiten, bei denen es sich um die Interessen mehrerer oder selbst aller Provinzen handelt, nothwendig erscheint. Diese Vereinigung der Ausschüsse ist eine Entwickelung der ständischen Institutionen, wie solche von Meines Hochseligen Herrn Vaters Majestät in reiflicher Erwägung der Bedürfnisse Seines Volkes und Seiner Länder gegeben sind, indem sie den ständischen Beirath der einzelnen Provinzen durch ein Element der Einheit ergänzt. Die selbstständige Wahrnehmung der Interessen der einzelnen Landestheile ist durch die Provinzial=, Kommunal- und kreisständischen Verfassungen genugsam gesichert, aber es fehlte bisher noch an einem Vereinigungspunkt, um die Ausgleichung abweichender Interessen da, wo eine solche sich für das Gesammtwohl des Staates als nöthig erweist, herbeizuführen und die Mitwirkung ständischer Organe bei allgemeinen Maßregeln in Fällen zu beschaffen, wo der Landesherr sie auf möglichst kurzem Wege nöthig erachtet. Dieser Vereinigungspunkt ist nunmehr in den Ausschüssen gegeben. Die im vorigen Jahre versammelt gewesenen Provinzial=Landtage haben den Gang, den Ich in dieser Entwickelung befolge, und den Geist, in welchem des Hochseligen Königs Majestät das ständische Wesen neu begründete, auf erfreuliche Weise erkannt, indem sie die Hoffnung aussprechen, daß die Selbstständigkeit der Provinzial=Landtage durch die Zusammenberufung der Ausschüsse keine Beeinträchtigung erleiden werde. In diesem Sinne habe Ich durch die Verordnungen vom 21. Juni d. J. den Ausschüssen die Bestimmung gegeben, die abweichenden Ansichten der Landtage einzelner Provinzen zu vermitteln, über etwaige, bei der weitern Berathung der Gesetze in den höheren Instanzen der Legislation hervorgetretene, neue Momentesich nochmals gutachtlich zu äußern, bei den Vorbereitungen allgemeiner Gesetze, sowohl über deren Nothwendigkeit, als über die bei ihrer Abfassung zu befolgende Richtung, ihr Gutachten abzugeben und auch bei solchen Angelegenheiten, die bisher in der Regel an die Provinzial=Stände nicht gelangt sind, von dem Standpunkte der praktischen Erfahrung und der genauen Kenntniß der provinziellen Interessen, Meine Regierung mit ihrem Rathe zu unterstützen. Dieses wird daher auch die Bestimmung seyn, welche die Ausschüsse zu erfüllen haben, wenn Ich dieselben sämmtlich zur Berathung allgemeiner Landes=Angelegenheiten hier versammle. Zu einer solchen Versammlung finde Ich gegenwärtig Veranlassung, indem Ich vorläufig über folgende Mir zur Entscheidung vorliegende Gegenstände vor Meiner definitiven Entschließung Besprechung mit den ständischen Ausschüssen sämmtlicher Provinzen für angemessen erachte: 1) Ueber die näheren Bestimmungen für den von Mir verheißenen und mit dem 1. Januar kommenden Jahres beginnenden SteuerErlaß; 2) Ueber die Beförderung einer umfassenden Eisenbahn=Verbindung zwischen den verschiedenen Provinzen der Monarchie unter Beihülfe aus Staatsmitteln; 3) Wegen des Entwurfs eines Gesetzes über die Benutzung der Privat=Flüsse, in besonderer Beziehung auf die sich bei der Berathung durch die Provinzial=Landtage herausgestellten Meinungs=Verschiedenheiten, die der Ausgleichung bedürfen. Ich habe demnach beschlossen, die Ausschüsse aller Provinzen nach Berlin, Behufs der Eröffnung ihrer Berathungen am 18. Oktober d. J., zu berufen, und beauftrage das Staats=Ministerium, die eben aufgeführten Gegenstände zur Vorlegung bei der Versammlung derselben vollstándig vorzubereiten. Für die Beförderung eines ersprießlichen Zusammenwirkens der Ausschuß=Versammlung mit den von Mir zum Verhandeln mit derselben beauftragten Staatsdienern ist durch die von Mir genehmigte Geschäfts=Ordnung gesorgt. Sie, den Minister des Innern, beauftrage Ich, den Ober=Präsidenten einer jeden Provinz anzuweisen, die erwählten und von Mir bestätigten Mitglieder des Ausschusses derselben, in Verhinderungsfällen deren Stellvertreter, aufzufordern, sich spätestens am 17. Oktober d. J. zu dem erwähnten Zweck hier einzufinden. Sanssouci, den 19. August 1842. (gez.) Friedrich Wilhelm. An das Staats=Ministerium" — Die öffentlichen Blätter enthalten über den gegenwärtigen Stand der Handels= und Kartel=Verhältnisse Preußens mit Rußland und Polen manche ungenaue Nachrichten; es kann uns daher nur angenehm seyn, uns aus zuverlässiger Quelle in den Stand gesetzt zu sehen, unseren Lesern über diese Verhältnisse Folgendes mitzutheilen. Der letzte Schiffahrts= und Handels=Vertrag zwischen Preußen und Rußland vom 11. März(27. Februar) 1825 ist schon im Jahre 1834 abgelaufen. Seitdem bestehen für beide Länder keine anderen vertragsmäßigen Bestimmungen über den Gränz= und Handels=Verkehr, als die, welche in dem Vertrage vom 3. Mai 1815(in Betreff des Herzogthums Warschau) enthalten sind. Dieselben beziehen sich indeß nur auf die zum alten Polen gehörig gewesenen Provinzen beider Staaten und sind in Absicht des Ein= und Durchfuhr=Handels so allgemein gehalten, daß es zu ihrer Ausführung noch spezieller Verabredungen bedarf. Rußland glaubt seine noch mit vielen Schwierigkeiten kämpfende Gewerbthätigkeit durch Einfuhr=Verbote oder sehr hohe Import-Zölle schützen und um diese aufrecht zu erhalten, seine Gränzen auf das schärfste bewachen zu müssen. Rußland befolgt ein strenges MerkantilSystem, ein System, welches von vielen Staaten im vorigen und jetzigen Jahrhunderte, wenn auch nicht in gleicher Ausdehnung beobachtet worden ist und dem es auch in Deutschland, und gerade gegenwärtig, an Vertheidigern nicht fehlt. Schmerzlich entbehren durch die russische Gränzsperre die östlichen Provinzen der Monarchie einen alt herkömmlichen, ihrer geographischen Lage, ihrer Production und Industrie entsprechenden Handelsverkehr und fühlen sich durch das Verfahren Rußlands um so empfindlicher betroffen, als der Zollverein durch seine mäßig gestellten Zölle allen Völkern die Konkurrenz auf seinen Märkten eröffnet. Eine Verständigung beider Staaten über die Ansichten und Interessen, welche sich zu widerstreben scheinen, ist im Jahre 1836 vergeblich versucht worden. Leider sind seitdem die auf den Handels= und Gränzverkehr sich beziehenden Anordnungen noch drückender geworden. Bei der Anwesenheit Sr. Majestät des Königs in St. Petersburg sind diese Angelegenheiten Gegenstand sorgfältiger Erwägung beider Monarchen gewesen. Rußland kann sich zwar nicht entschließen, ein System aufzugeben, welches, seiner Meinung nach, dem gegenwärtigen Stande seiner Fabrikation unentbehrlich erscheint; allein es wünscht, soweit sich dies mit seinem Systeme in Einklang bringen läßt, mit seinen Nachbarstaaten einen freundlichen Verkehr eintreten zu sehen. Beseelt von diesem Wunsche haben Se. Majestät der Kaiser von Rußland Erleichterungen des Verkehrs angeordnet, von denen wir die wichtigeren nachstehend mittheilen. A. Für Rußland.(In Betreff Rußlands siehe den kaiserl. Ukas in der gestrigen Es werden zwei neue Zollämter zu Krotlingen und Neustadt errichtet, mit denselben Befugnissen wie das zu Garsden. Es werden drei neue Uebergangsstellen an der Gränze und im Fall des Bedürfnisses noch mehrere eröffnet. Die Gränzbewohner dürfen die Gränze bei den Zollämtern und den Uebergangspunkten frei passiren; die russischen Kreiskommissarien werden zu dem Ende kostenfrei auf drei Tage gültige Legitimations=Karten ausfertigen. Die russische Regierung ist bereit, sich mit der preußischen über die Einrichtung von Märkten innerhalb des russischen Gebiets in der Nähe der Gränze zu verständigen, denen die Bedürfnisse des ländlichen Verkehrs zu ermäßigten Abgaben zugeführt und im Falle des nicht erfolgten Absatzes vom Ein= und Ausfuhr=Zolle frei zurückgeführt werden sollen. Auch Bernstein wird zum ermäßigten Zolle eingelassen. Die Zou=Aemter zu Polangen, Tauroggen und Jourburg erhalten gleiche Abfertigungs=Befugnisse mit denen des Petersburger Zoll=Amtes, auch mit dem Packhofs=Rechte und dem Zoll=Kredit auf 6 bis 8 Monate. Ausgenommen bleiben der Rohzucker, Rum, Arrak, Franzbranntwein, Türkische und Kaschemir=Shawls. Das Zoll=Amt zu Brzest=Liteffski erhält dieselben Befugnisse, wie die Aemter zu Polangen, Tauroggen und Jourburg. Dasselbe wird die von Preußen durch das Königreich Polen kommenden Transit=Güter gegen die gesetzliche Kaution auf Odessa abfertigen. Preußische Schiffe sollen in Rußland und im Großherzogthum Finnland gleich den nationalen behandelt werden. Dies erstreckt sich auch auf die Dampfschiffahrt nach Ablauf des Privilegiums der Lübecker Gesellschaft. B. Für das Königreich Polen. Die Konsumtions=Steuer=Aemter werden aufgehoben und es wird eine dem Bedürfnisse des Verkehrs genügende Anzahl Zoll=Aemter 1ster und 2ter Klasse an der Gränze eingerichtet. Die Bestimmungen wegen der Uebergangs=Punkte, der freien Passage der Gränzbewohner, der Märkte, finden auch auf Polen Anwendung. Die älteren Verabredungen wegen der Verkehrs=Erleichterungen für Grundstücke, welche von der Gränze durchschnitten werden, sollen gewissenhaft ausgeführt werden. Die durch den Tarif vom Jahre 1838 eingeführten Kommunikations=Abgaben werden besonders für den Gränz=Verkehr bedeutend ermäßigt; die Schiffahrts=Abgaben auf Flüssen und Kanälen, nicht minder die Floßabgaben werden aufgehoben. Die letzteren Erleichterungen sollen mit dem 13. September, die Aufhebung der Konsumtions=Steuer=Aemter mit dem neuen Jahre eintreten. Die Vermehrung der Russischen Gränz=Zoll=Aemter, die Gleichstellung ihrer Befugnisse mit denen des Petersburger Zoll=Amtes, die Vereinigung der Gränz=Zoll- und der Konsumtions=Steuer=Aemter im Königreiche Polen sind wichtige Erleichterungen für den Handel, die Ermäßigung der in Polen neu eingeführten Kommunikations=Abgaben, die Aufhebung der Schiffahrts- und Floß=Abgaben befreit den Handel und vorzüglich den Gränz=Verkehr von einer drückenden Last, der wieder freigegebene Transit durch Polen und Rußland über Odessa nach dem Schwarzen Meere kommt dem Handel zu gut, wenn derselbe inzwischen auch noch andere nach den türkischen und persischen Provinzen führende Transit=Straßen zu benutzen gelernt hat. Die Kartel-Konvention mit Rußland ist schon mit dem 29. März d. J. abgelaufen und nur auf ein halbes Jahr, also bis zum 29. September fortgesetzt worden. Wiewohl dieselbe mit dem letzteren Tage als Vertrag ihre Endschaft erreicht, haben Se. Majestät der König unter den gegenwärtigen Umständen doch zu befehlen geruht, daß nach Maßgabe der Bestimmungen der Konvention auch in dem nächsten Jahre verfahren werden soll. Es wird nicht behauptet, daß ein ausgebreiteter Handel, wie derselbe früher zwischen den östlichen Provinzen Preußens und Rußlands zum Segen Beider bestanden hat, durch die gegenwärtigen Zugeständnisse Rußlands hergestellt werden kann, ein solcher Handel ist nur möglich, wenn Rußland, in der Ueberzeugung, dadurch seine eigenen Interessen zu fördern, von der Strenge seines ProhibitivSystems nachläßt. Allein uns scheint, daß die zum Besseren gemachten Fortschritte nicht verkannt werden dürfen, weil das Bessere selbst noch nicht erreicht ist. Die Erfahrung der nächsten Zeit und die Art der Ausführung der neuen Einrichtungen werden uns über die Vortheile noch mehr aufklären, welche dadurch dem Handel und dem täglichen GränzVerkehr zu Theil geworden sind.(Staatsz.) *** Berlin, vom 31. Aug. Die Entfernung des Hofes von unserer Hauptstadt, so wie die Abwesenheit vieler hohen Staatsmänner, Gelehrten und Künstler, von denen sich die meisten auf Erholungsreisen befinden, macht das hiesige Residenzleben jetzt sehr einförmig. Hierzu gesellt sich noch das Lästige der anhaltenden trocknen Hitze, welche die Pflanzenwelt, an der man sich sonst noch zur Entschädigung hätte ergötzen können, nun fast gänzlich ausgetrockaet und die Umgegend somit in eine afrikanische Wüste verwandelt hat. In Folge dieser traurigen Umgestaltung hatten wir hier vorgestern in der Nähe der frühern Pulvermagazine einen Moorbrand, welcher der Stadt leicht gefährlich werden konnte, da in diesen Magazinen noch ein bedeutender Pulvervorrath aufbewahrt lag. Schnelles Aufwerfen von Erde setzte jedoch dem Umsichgreifen des Brandes baldigst ein Ziel. Der Staatsminister und General=Postmeister v. Nagler wird bei uns morgen vom Bade Kissingen zurückerwartet. Seine Anwesenheit in München galt nur jetzt seinem bei unserer dortigen Gesandtschaft, als Legationssekretär angestellten Sohne, und nicht, wie mehrere Blätter vermutheten, Unterhandlung wegen eines zu erleichternden Briefverkehrs mit Oestreich. Einen sehr erfreulichen Eindruck hat hier die Ernennung des bisherigen Regierungs=Vicepräsidenten v. Wedell zum Direktor im Ministerium des Innern gemacht, da diese Stelle zu einer der bedeutungsvollsten im Staate gehört, und von einem solchen thatkräftigen und mit der Zeit fortschreitenden Mann, wie Hr. v. Wedell uns geschildert ist, jetzt eingenommen wird. Nach vielen lebhaften Debatten sollen nun die Mitglieder der hiesigen jüdischen Gemeinde zu ihrem Ober=Rabbiner den von uns schon früher dazu designirten Dr. Frankl in Dresden gewählt haben. Madame Schober Lechner(dall' Occa), welche schon bei ihrer letzten Anwesenheit in Wien kein sonderliches Glück mehr machte, ist nun vom 28. Sept. ab, auf 4 Monate für unsere deutsche Hofoper engagirt. Da indeß diese Sängerin der deutschen Sprache nicht sehr mächtig ist, so sollen mehrere Opern in italienischer Sprache von unsern deutschen Sängern und Sängerinnen, die wieder der italienischen Sprache nicht mächtig sind, einstudirt werden. Meyerbeer wird im Dezember jedenfalls seine Funktion als Generalmusikdirektor hier antreten. Die Einführung der Sinfonien von Hektor Berlioz, deren Ausführung bis jetzt nur dem Pariser Conservatorium gelungen, indem zwei Orchester und ein Gesangchor dazu erforderlich sind, werden wir Meyerbeer schon im Winter zu verdanken haben." Bisher kannte man in Deutschland nur die durch Lißt's Piano=Arrangement viel verbreitete Episode de la vie d’un artiste von H. Berlioz." Letzterer hat außer der obigen noch dret Sinfonien geliefert, nämlich: Romeo und Juliette, Harold und Grande Sinfonie funébre et triomphale, welche Kompositionen nach dem Urtheile der französischen Kritik sich würdig den genialsten Schöpfungen Beethovens anschließen sollen. Posen, vom 27. August." Ein Judenmädchen aus Lissa hatte gegen einen hiesigen katholischen Geistlichen den Wunsch ausgesprochen, Christin zu werden; sie hat darauf von ihm Unterricht erhalten und ist zur Sicherung gegen Verfolgung der Ihrigen im hiesigen Kloster der grauen Schwestern untergebracht worden.— In ähnlicher Weise hatte auch die 16jährige Tochter des jüdischen Lehrers W. in F. den Wunsch zu erkennen gegeben, Christin zu werden." Sie war deshalb ihren Eltern entlaufen, und hatte bei dem hiesigen Missionsprediger Aufnahme gefunden. Indessen ward sie von ihrem Vater reklamirt, und da derselbe versprochen, daß er ihr nach ihrem Willen überlassen wolle, bei einem Geistlichen in F. christlichen ReligionsUnterricht zu nehmen, ist sie zu ihren Eltern zurückgekehrt. — Aufs neue wird uns angezeigt, daß bei der im Königreich Polen stattfindenden Aushebung sehr viele Polen in den diesseitigen Staat übertreten, welche hier ein Unterkommen suchen, auch häufig den Wunsch äußern, in den diesseitigen Militärdienst aufgenommen zu werden.(Pos. Z.) Deutschland. München, vom 29. August. Wie wir so eben aus guter Quelle vernehmen, ist wegen mehrfacher Postverkehrserleichterungen zwischen Baiern und Oestreich am 30. Juli d. J. zu München ein neuer Vertrag abgeschlossen worden, welcher auch bereits die beiderseitige höchste Ratification erhalten hat, und dessen Bestimmungen sofort mit dem 1. Oktober d. J. allgemein in Wirkung treten werden. Mit der Aufhebung des gegenwärtigen Frankirungszwanges wird einem längst tiefgefühlten Bedürfniß entsprochen, und es kann die jetzt eintretende Verwirklichung eines so viele Jahre hindurch von dem gesammten Publikum gehegten Wunsches nur überall einen freudigen Anklang finden. Allein nicht nur die Beseitigung der so lästigen Schranken, welche sich bisher dem Korrespondenzverkehr an der baierisch=östreichischen Gränze entgegenstellten, haben wir der erwähnten Uebereinkunft zu danken; es bringt letztere auch noch eine ganz neue Regulirung der beiderseitigen Briefportotaren mit sich, welche nicht minder wohlthätig auf die Erleichterung des Wechselverkehrs beider Staaten einwirken wird, und es möchte in dieser Beziehung genügen, beispielsweise anzuführen, daß künftig ein Brief von Augsburg nach Prag, Wien, Triest, Mailand, sowie nach den entferntesten Orten der östreichischen Monarchie mehr nicht als gleichmäßig 15 kr. rheinisch kostet, welche nach dem Belieben der Korrespondenten bei der Auf- oder bei der Abgabe bezahlt werden können- daß während bis jetzt für einen Brief von Nürnberg nach Wien die baierische Taxe 10 kr., die östreichische aber 15 kr. rheinisch(12 kr. C. M.) betrug, künftig im Ganzen mit 15 kr. der Brief vom Aufgabs- bis zum Bestimmungsorte bezahlt seyn wird— daß überhaupt der höchste Taxsatz für den einfachen Brief, z. B. von der äußersten Gränze der baierischen Pfalz bis zur östreichisch=türkischen oder östreichisch=russischen Gränze mehr nicht als 20 kr. rhein. im Ganzen beträgt. Auch in Ansehung der gegenseitigen Transitverhältnisse sind wichtige Vereinbarungen getroffen worden, und wird namentlich für die aus Unteritalien einlangende Korrespondenz den baierischen Adressaten nur noch ein sehr ermäßigtes Transitporto aufgerechnet werden. (A. Z.) — Weltenburg beging das Fest seines erhabenen Regenerators am 25. August durch die feierliche Wiedereröffnung des dortigen Benediktinerklosters und die Einsetzung des neu ernannten Priors. Zu diesem Zwecke begaben sich der Bischof von Regensburg und der Abt von Metten dahin. Letzteren begleiteten drei Conventualen von Metten, von denen zwei in Weltenburg zurückbleiben, so daß also im Ganzen vier Patres sich daselbst befinden.(Schw. M.) Stuttaart, vom 27 August. Vorgestern wurde Dr. Strauß (der Verfasser des„Leben Jesu") mit der Sängerin Fräulein Agnese Schebest in einer der hiesigen evangelischen Kirchen getraut.(N. W. Z.) Stuttgart, vom 30. Aug. Morgen Abend trifft der König aus Baden hier ein, wird folgenden Tags verschiedene Minister empfangen, hierauf aber, ohne längeres Verweilen in unserer Stadt, nach dem Rheine abreisen, wohin vor einigen Tagen schon für den Gebrauch Sr. Majestät eine Anzahl Pferde aus dem königl. Leibstall abgegangen ist. Hannover, vom 31. August." Bei der tiefen Stille, welche seit Vertagung der Ständeversammlung auf unsern öffentlichen Verhältnissen ruht, machen sich einige Gerüchte, welche seit einigen Wochen laut geworden, um so bemerkbarer, zumal die Thatsachen, von welchen sie melden, wichtig genug sind, um auch in einer bewegteren Zeit Aufmerksamkeit zu verdienen. Unter diesen Gerüchten— welche hier fürs erste lediglich als solche gemeldet werden mögen— steht oben an die Nachricht von einem Proteste, welchen die Agnaten, die Herzoge von Susser und Cambridge, wie auch der Prinz Georg von Cambridge am Bundestage gegen die durch das königliche Patent vom 3. Juli v. J. getroffene Anordnung wegen Beglaubigung der Unterschrift des Kronprinzen als demnächstigen Königs, erhoben haben sollen. Darüber, ob die Herzoge lediglich durch einen solchen Protest ihre Rechte zu wahren beabsichtigt, oder ob sie direkt die Einsetzung einer Regentschaft(und diese für sich) reklamirt haben sollen, lauten die Angaben verschieden. Das Gerücht ist bereits einige Wochen alt und ward auch damals in den Zeitungen hin und wieder berührt; es schien aber keinen rechten Glauben zu finden, weil man eben von der Passivität, welche die durchlauchtigsten Agnaten seit dem Jahre 1837 beobachtet, jetzt am allerwenigsten einen solchen Schritt erwarten mochte. Da das Gerücht sich indeß fortwährend erhält, auch nicht einmal von den mit dergleichen beauftragten Correspondenten des Hamburger Correspondenten und der Leipziger Allg. Ztg. in Abrede genommen wird, die Wahrheit des Gerüchtes vielmehr selbst bei Männern Glauben findet, die man für wohlunterrichtet über dergleichen Sachen halten darf, so ist auch das größere Publikum von seinem anfänglichen Mißtrauen gegen dieses Gerücht zurückgekommen. — Ein zweites Gerücht dient jenem ersten gewissermaßen zur Erläuterung. Es heißt nämlich— wir theilen auch dieses lediglich als Gerücht mit und behaupten unsererseits auf keine Weise die Wahrheit desselben— die Regierung habe bei der durchläuchtigsten deutschen Bundesversammlung um einen die Sicherheit und Zukunft der jetzigen Zustände garantirenden Beschluß nachgesucht; ein solcher Beschluß sey aber nicht gefaßt worden, wenngleich die Regierung es zu erlangen gewußt habe, daß eine der beiden größten Mächte in dieser Frage eine vollständige Neutralität beobachtet; dagegen sey von einer andern großen Macht sowohl auf jenen Protest der Agnaten, wie auch insbesondere darauf hingewiesen, inwiefern dem deutschen Staats= und Fürstenrecht, namentlich den Bestimmungen der goldenen Bülle, die für die Zukunft getroffenen Anordnungen conform oder widersprechend seyen. Wie behauptet wird, habe die Regierung nun, namentlich in Folge jener Verhandlungen, eine Modifikation des jetzigen Systems in mehrfacher Hinsicht beschlossen. So, meint man, werde eine Amnestie für politische Vergehen erlassen werden und zwar an die Feier der Vermählung des Kronprinzen geknüpft werden; man spricht ferner von dem bevorstehenden Ausscheiden des Kabinets=Raths v. Lütcken aus seiner jetzigen Stellung, was gewissermaßen als eine Art Demonstration der öffentlichen Meinung gegenüber angesehen werden könnte, da dieses Mitglied des Kabinets im Publikum(indeß wohl mit Unrecht) als Urheber der so überaus strengen Maßregeln gilt, welche dem Kabinet einen Theil der Popularität rauben, die dasselbe sonst gewiß in reichlichem Maaße verdient.— Die Zukunft muß lehren, was von diesen Gerüchten gegründet oder ungegründet ist.— Ein schließlich noch zu erwähnendes Gerücht meldet, daß Se. Maj. der König von Preußen auf seiner Rückreise nach Berlin dem hiesigen Hofe einen Besuch abstatten werde.(W. M.) Dresden, vom 29. Aug. In den ersten Tagen dieses Monats ist die, aus Bevollmächtigten sämmtlicher Elbuferstaaten bestehende, Kommission zur Revision der Elbschifffahrtsakte hier zusammengetreten und hat ihre Arbeiten begonnen. Die der Kommission gestellte Aufgabe ist eine sehr umfängliche. Denn abgesehen von der Nothwendigkeit, manche Bestimmungen der Akte selbst, auf Grund der inmittelst gemachten, achtzehnjährigen Erfahrungen, authentisch zu erläutern und zu vervollständigen, auch den in vielen Stücken veralteten und lückenhaft gewordenen Tarif von Neuem zu prüfen und festzustellen, so gilt es überdies noch, sich über gemeinschaftliche Maßregeln zu verständigen, welche genommen werden müssen, um auf dem Elbstrome von Melnick bis Cuxhafen ein zu allen Zeiten prakticables und möglichst sicheres Fahrwasser herzustellen und zu erhalten. Zu diesem Zwecke sind von den betheiligten Regierungen ihren Bevollmächtigten hydrotechnische Kommissarien beigegeben, welche, dem Vernehmen nach, ihre Thätigkeit mit einer Befahrung der Elbe von Melnick an bis zu ihrer Ausmündung beginnen, hierbei alle Schifffahrtshindernisse an Ort und Stelle untersuchen, sich über die abhülflichen Strombauten berathen und sodann der Revisions-Kommission gutachtlichen Bericht zur weiteren Beschlußnahme erstatten werden.— In Bezug auf die Schifffahrtsabgaben soll von mehren Seiten, namentlich von Oestreich, Sachsen und Hamburg, Ermäßigung beantragt und überhaupt von sämmtlichen Regierungen die größte Bereitwilligkeit an den Tag gelegt worden seyn, den ihnen zur Genüge bekannten Wünschen des Handelsstandes und der Schiffer rücksichtlich des Elbverkehrs thunlichst zu entsprechen. Rüdesheim, vom 31. August. Gestern Abend gegen 9 Uhr trafen Ihre Durchlauchten der Herr Fürst und die Frau Fürstin Metternich nebst Gefolge auf dem Schloß Johannisberg ein, wo dieselben einige Tage verbleiben, um dann die Reise zu dem preußischen Manöver fortzusetzen. Rußland und Polen. Von der polnischen Gränze, vom 21. August. Ueber ein von öffentlichen Blättern vielfach ausgebeutetes Thema, nämlich über die angeblichen Zerwürfnisse, welche in Rußland in Folge des merkwürdigen Ukases über Eigenthumsverleihungen an leibeigene Bauern als Vorbereitung einer künftigen gänzlichen Emancipation derselben eingetreten seyn sollen, erhalten wir nunmehr hier nähere Aufschlüsse. Allerdings haben daselbst mannichfache Unzufriedenheits=Aeußerungen und anderweitige Regungen sich kund gegeben, allein diese sind weder von der Aristokratie als solcher, noch von den Bauern gegen den Adel emanirt, sondern sie sind lediglich als unvermeidliche Wirrnisse in Folge der Realisirung jenes Ukases zu betrachten. Unter dem Adel zeigte sich zwar Renitenz, doch nur sporadisch und nur da, wo man rücksichtslos jede traditionelle Berechtigung im Gegensatz zum Fortschritt der Zeit festhalten zu müssen glaubt, um nicht über kurz oder lang dem gänzlichen Verfall der Aristokratie entgegen zu gehen; denn daß der Hof= und Amtsadel trotz alles Nimbus, womit man ihn umgibt, in der Gegenwart bedeutungslos erscheinen muß, ist auch dem Beschränktesten klar. Indessen hält die Mehrzahl des Adels ein unbedingtes Festhalten an der Tradition für unausführbar und hat sich, in Voraussicht materiellen Gewinns, gern mit der Regierung zu jener großen Maßregel vereinigt, wodurch man sich ohne sonderliche Gefahr in die europäischen Geleise des neunzehnten Jahrhunderts zu versetzen hoffte. Der Widerspruch einzelner Aristokraten bei Ausführung des Ukases kommt also wenig in Betracht. Schlimmer steht es im Schooß der Bauerschaft selbst, wo eine angemessene und gerechte Vertheilung des zu erwerbenden Grundeigenthums auf die größten Schwierigkeiten stößt. Die Aecker, welche seither die Bauern im Lehnbesitz hatten, liegen überall im Gemenge durch einander, so daß der Einzelne seine Traktus auf den verschiedensten Punkten besaß. Eine nutzbare Eigenthumsverleihung bedingt aber eine Konsolidirung des Besitzthums, und diese erzeugt nun innerhalb der Korporationen um so mehr Zank und Zerwürfnisse, als man die Ausgleichung den letztern selbst überlassen muß, weil es fast gänzlich an tauglichen Subjekten zur Vermessung und Bonitirung des Bodens fehlt, wenigstens sind sie in der erforderlichen Anzahl nicht vorhanden. So reduciren sich jene öffentlich besprochenen Zuckungen und Regungen auf Streite über das Mein und Dein einestheils zwischen Bauern und Edelleuten, anderntheils und dies zumeist zwischen Bauern und Bauern. Für die Sicherheit des Throns ist von diesen sogenannten Zuckungen nichts zu fürchten.(A. Z.) Haag, vom 31. Aug. Hr. Thiers ist gestern aus Antwerpen dahier angekommen. Heute Morgen ist er nach Amsterdam abgereist. (Amstd. H.) — Graf von Wylich und Lottum, preuß. Gesandter am hiesigen Hofe, der nach der Weigerung des Königs Wilhelm II., den ersten Beitrittsvertrag des Großherzogthums Luxemburg zum deutschen Zollverband zu ratifiziren, Haag momentan verließ, ist durch den Grafen Königsmark ersetzt worden. Spanien. Madrid, vom 23. August. Die Ferdinandsbank will sich nur gegen 35 pCt. Interessen zu Vorschüssen herbeilassen. Die Regierung möchte 40-50 Mill. Reales aufnehmen und als Bürgschaft die Quecksilberminen, vom Rovember 1843 angefangen, an welchem Zeitpunkt die Rothschild'sche Pachtung zu Ende geht, geben. Nach Toledo sind einige Truppen abgeschickt worden, blos um gegen die Straßenräuber zu Felde zu ziehen. Paris, vom 1. Sept. Das vor einigen Tagen in Marseille eingetroffene Dampfboot bringt Nachrichten aus Djellalabad und dem Lager des General Pollok. Diese Nachrichten reichen bis zum 22. Juni. Galignanis Messenger zufolge soll unter den brittischen Truppen eine so bedeutende Ruhr ausgebrochen, daß sie ihre Operationen einstellen mußten; auch fehlt es an Lebensmitteln, und die Entmuthigung ist allgemein. Ukbar Khan hat sich Billa Hissars bemeistert, dessen Schätze dabei in seine Hände gefallen sind. General Pollok ist von dem früheren General=Gouverneur ermächtigt, nach seiner eigenen Einsicht zu handeln. Die Neuigkeiten aus Kandahar sind ohne Interesse. Nichts von Wichtigkeit aus China; die Engländer hatten nichts weiter unternommen. Es hieß, der Kaiser von China hätte sich nach der Tartarei zurückgezogen.— Erst morgen wird man im Stande seyn, etwas Näheres über Indien mitzutheilen. Jedenfalls werden die eingetretenen Nachrichten als schlimm angesehen.— Die französische Regierung sucht die Sache mildernd darzustellen. — Renten am Schlusse der Börse: 120 45; 79 45. Spanische active 21½. Weizen pr. B. Sch. Roggen alter Wintergerste„ Sommergerste„ Buchweizen„ Hafer Erbsen„ 1 10 1 16 1 22 — 27 2 12 Stroh pr. Sch. à 1200 Pfd Rüböl pr. O. 282 Pfd. o. F dito pr. Mai dito pr. Oktober (Hiebei eine Beilage.) Redakteur: L. Stahl Druck und Verlag der Stahl'schen Buchdruckerei. zu eilage 244 der Düsseldorfer Zeitung. Sonntaa den 4. September 1842. Anzeigen. Lieferungs=Verding. Die Lieferung des erforderlichen Bedarfs von ungefähr: 8100 Scheffel bestes Steinkohlen=Fettgeriß mit Brocken, 17200 Scheffel bestes Steinkohlen mager Geriß mit Brocken, 5800 Scheffel Lehm, 9600 Stück Schanzen, 86000 Stück Torf, 30 Schock Zündstroh a 1200 Pfund(RoggenRichtstroh), 12300 Pfund raffinirtes Rüböl(incl. pro Ctr. ½ Pfund Dochtgarn), 1500 Pfund Talglichte, 7600 Stück birkene Besen, 2700 Pfund grüne Seife, 70 Pund weiße Seife, 1600 Pfd. calcinirte Soda(zu 83% Cali Inhalt), für das hiesige Kasernement und das allgemeine Garnison=Lazareth, soll für das Jahr 1842 auf dem Wege der Submission an die Wenigstfordernden überlassen werden. Die diesem Verding zum Grunde gelegten Bedingungen liegen im Büreau der unterzeichneten Verwaltung zur Einsicht offen. Die dieserhalb eingehenden versiegelten Submissionen, auf welchen bemerkt seyn muß, über welche der vorgenannten Gegenstände das Gebot erfolgt, werden in dem dazu anberaumten Termin alm 20. September d. J., Vormittags um 9 Uhr, in dem Büreau der unterzeichneten Verwaltung eröffnet, wozu die Submittenten eingeladen werden. Wesel den 27. August 1842. Königliche Garnison=Verwaltung, Tscheuschnei Immobilar=Verkauf. In der gerichtlichen Theilungssache der Erben Schmitz sollen die nachbeschriebenen Immobilien öffentlich dem Meistbietenden zum Verkaufe ausgestellt werden, und zwar: I. am Montag den 26. September 1842, Nachmittags 3 Uhr, bei dem Weinwirthe Herrn Müllem im Siebengebirge in der Neustadt, das in der Neustadt neben Zucker und Schmitz gelegene, mit Nr. 59 bezeichnete Haus nebst Hinter= und Brauhaus, Stallung und Anbau und einem Garten, groß im Ganzen 137 Ruth. 30 Fuß. II. am Dienstag den 27. September 1842, Nachmittags 3 Uhr, bei der Wirthin Wittwe Schmitz im Kapellchen zu Derendorf, das zu Derendorf an der Landstraße gelegene, sogenannte Heidkampsgut, östlich neben Collenbachs Gute, bestehend in Haus, Scheune, Stallung und in einem Flächeninhalte von 14 Morgen 20 Ruthen 40 Fuß an Gemüsegärten und Ackerland, in 14 Parzellen. Die Bedingungen und die Karte sind bei dem unterzeichneten Notar einzusehen. Düsseldorf den 11. Juli 1842. Euler. Am Montag den 5. September d. J., Nachmit tags um 2 Uhr, werden zu Hamm bei dem Wirthe Herrn Joseph Diederichs an der Kirche ungefähr 10 000 Bohnenstangen und Zaunstecken, 100 Baumpfähle, 200 Lagerhölzer und Sparren auf 3 Monate Kredit gegen Bürgschaft öffentlich versteigert. Düsseldorf, den 13. August 1842. Lützeler, Notar. Definitiver Verkauf. Auf Ansuchen der Erben der Wittwe Jacob Habrichs wird das hier am Burgplatz in der Krämerstraße unter Nr. 244 gelegene, zur Schenkwirthschäft und zu jedem Detailgeschäft geeignete Haus, zum goldenen Ring genannt, am Donnerstag den 29. September d. J., Nachmittags 2 Uhr, be. /em Brn. Friedr. Breitenstein hier auf der Bolkerstraße öffentlich an den Meistbietenden gegen Bürgschaft verkauft werden. Düsseldorf den 28. August 1842. Lützeler, Notar. Die Wohn= und Oeconomie=Gebäude des Zanders=Gutes in Flingern mit ungefähr 4½ Morgen Garten und Ackerland sind unter vortheilhaften Bedingungen zu verkaufen. Lützeler, Notar, der Franziskaner Kirche gegenüber. Kapitalien von 400 bis 20,000 Thaler gegen hypothekarische Sicherheit auf Immobilien im Kreise Düsseldorf und in der Bürgermeisterei Mettmann liegen zum Ausleihen bereit. Lützeler, Notar. Am Donnerstag den 20. Oktober d. J., Nachmittags um 1 Uhr, werden in dem Hause des Beigeordneten Hrn. Richarz zu Eller, auf Anstehen der Erben Bruckmann, Theilungshalber folgende in den Gemeinden Eller und Lierenfeld gelegene Immobilien parzellenweise öffentlich versteigert: Jn der Gemeinde Eller, Bürgermeisterei Hilden. 1) Ein Haus mit Scheune, Stallung, Backhaus, Hofraum, Gemüse= und Baumgarten zu KleinEller, groß 1 Morg. 5 R. 10 F. 2) Eine Wiese am Brunskamp, 136 R. 70 F. groß; 3) 4 M. 1 R. 70 F. Ackerland am Werstnerkamp; 4) 1 M. 91 R. 10 F. Ackerland im Kradenpohl; 5) 3 M. 21 R. 60 F. Ackerland am Wiedefeldsbusch; 6) Eine Wiese in den Eichen, groß 2 M. 29 R. 30 F.; 7) 1 M. 48 R. Ackerland am Wiedefeldsbusch und Dapperkämpchen. Jn der Gemeinde Lierenfeld. 8) 2 M. 52 R. 80 F. Ackerland am Ellerwege, begrenzt von Heidkamp, Pütz und Vetten. Die Kaufbedingungen und Karte über die Eintheilung der Grundstücke sind bei mir einzusehen. Lützeler, Notar. Auf den Grund zweier bei dem Königl. Landgerichte zu Dusseldorf am 15. Februar und 2. Juni dieses Jahres erlassenen Urtheile in der Theilungssache 1) des zu Werden an der Ruhr wohnenden Wirthes Franz Pottmann, 2) der gewerblosen Anna Pottmann, Wittwe des verlebten Bäckers Jacob Faßbender zu Düsseldorf, 3) der Eheleute Franz Harrer, Tagelöhner und Caroline geborne Pottmann zu Derendorf wohnend; Theilungskläger, für welche der Advokat=Antwalt Herr Nolden zu Düsseldorf als Anwalt aufgetreten ist, gegen 1) die Eheleute Friedrich Schaefer, Schuhmacher und Magdalena geborne Pottmann zu Pempelfort, 2) den Gärtner Peter Pottmann zu Düsseldorf, 3) die zu Düsseldorf öhne Geschäft wohnende Wittwe des verlebten Tagelöhners Philipp Pottmann Amalia geb. Dubbel, für sich und als Hauptvormünderin ihrer minderjährigen Kinder Carl, Franz, Joseph, Engelbert und Amalia Pottmann, 4) den Wilh. Dubbel, Bäcker zu Düsseldorf, Gegenvormund der genannten Minorennen, 5) den Herrmann Pottmann, Musikus zu Düsseldorf, 6) den Wilh. Pottmann Schriftsetzer zu Düsseldorf und 7) Sophia Pottmann, Kammerjungfer zu Düsseldorf, Theilungsverklagte ohne Anwalt, soll am Mittwoch den 21. September 1842, Nachmittags 2 Uhr, in der Wohnung des Wirthes Hrn. J. H. Fusbahn zu Pempelfort öffentlich verkauft werden: ein in der Gemeinde Pempelfort, Oberbürgermeisterei Düsseldorf, an der Bleiche zwischen dem Flingersteinwege und dem Logengarten gelegenes mit Nr. 174 bezeichnetes Haus nebst Garten, gränzend an Cleff, Eichhorn, Vahrenkamp und Weidenhaupt, groß an Flächenraum 155 Ruth. 10 Fuß, aufgeführt im Kataster unter Art. 27, Flur 8, Nr. 213 und 214, und abgeschätzt auf 1300 Thaler. Kaufbedingungen und Taxe sind einzusehen bei dem mit dem Verkaufe beauftragten Notar Düsseldorf den 16. Juli 1842. Hagdorn. Immobilar=Verkauf. Die Eheleute Schreiner Joh. Baur zu Carnap lassen am Mittwoch den 21. September 1842, Nachmittags 4 Uhr, beim Wirthe Abraham Hölterhoff zu Hilden ihr zu Carnap Gemeinde Hilden gelegenes Ackergui, bestehend aus einem Wohnhause nebst Scheune und Garten, Ackerland, Wiesen und Holzung, zusammen einen Flächenraum von circa 22 Morgen enthaltend, in Parzellen an den Meistbietenden verkaufen. Die nähere Beschreibung des Guts, Parzelleneintheilung und Verkaufsbedingungen liegen in der Amtsstube des Unterzeichneten zur beliebigen Ein sicht offen. Düsseldorf den 13. August 1842. Otto. Notar. Kapitalien verschiedener Größe liegen fortwährend gegen sichere Hypotheke zum Ausleihen bereit. Otto, Notar. Am Montag den 5. September a. c. und folgenden Tagen bei günstiger Witterung Morgens von 8 bis 12 Uhr, soll das bei Grimlinghausen in den Zeltlagergassen vorhandene Lagerstroh, so wie das übrig gebliebene Kochholz nebst einigen unbrauchbar gewordenen Geräthschaften an Ort und Stelle gegen gleich baare Bezahlung meistbietend verkauft werden. Zeltlager bei Grimlinghausen den 28. August 184. Auf dem Hause Böckum bei Huckingen, Kreis Düsseldorf, stehen einige sehr veredelte, wollreiche Schaafböcke zum Verkauf. Immobilar=Verkauf zu Donnerstag den 15. September 1842, Nachmittags 2 Uhr, lassen die Erben von Herrn Wienand Hansen zu Neuß beim Wirthe Quirin Panzer zu Neuß, Niederstraße, öffentlich unter sehr vortheilhaften Bedingungen verkaufen: 1. Ein zu Neuß, Niederstraße, D. Nr. 18 zwischen Quirin Panzer und Müllem gelegenes Wohnhaus, nebst großen Hofräumen, Stallungen, Scheune, mit Einfahrt auf der Niederstraße und Ausfahrt auf den Viehmarkt. Dies Erbe eignet sich besonders zum Betriebe einer großen Ackerwirthschaft, wie bisher darin betrieben, zu einer großen Gastwirthschaft, jeder Fabrik=Anlage und sonstigem großartigen Geschäfte, durch seine Lage auf der Hauptstraße zu Neuß; Antritt 1 Oktober 1842; 2. einen Heckengarten vor dem Niederthor in 2 Parzellen; 3. einen offenen Garten daselbst an der Landstraße, 4 Hausplätze; 4. 24 Morgen Ackerland am Kambergerhofe in 12 Parzellen; 5. 1¼ Morgen dito im Niederfelde, zwischen Jos. Reuter und Anton Dyck; 6. 1 Morgen 10½ Ruthen dito im Grimlinghauserfelde, zwischen Rottels und Esser; 7. 1 Morgen 17½ Ruthen dito daselbst, zwischen Holter und von Kempis; 8. 4 Morgen 62 Ruthen dito am Buttgerwege, und durchschnitten von demselben; 9. 17 Morgen dito auf der Morgensternheide, in 17 Parzellen: 10. 11 Morgen dito am Sandberge, in 3 Parzellen; Das Wohnhaus ist vor dem Termine auch von den Erben unter der Hand zu kaufen. Al. Th. Uhrweiler, Notar. Verkaufs=Bekanntmachung. Folgende den Erben des Ackerwirths Matthias Kolkmann vom Kolkmanns=Hofe bei Duissern gehörende, sämmtlich in der Gemeinde Duisburg belegene Immobilien: 1. drei Hufen auf dem Duisburger Walde; 2. die Wiese in den Churkämpen Flur 1 Nr. 203 und 204 zu 6 Morgen 163 Ruthen 10 Fuß verzeichnet; 3. das Ackerstück am Hagelsgäßchen Flur 4 Nr. 164, groß 117 Ruthen; 4. das Ackerstück in der Ruhren(im Grund) Flur 5 Nr. 117, groß 2 Morgen 60 Fuß; 5. das Ackerstuck zwischen Bach und Heergasse Flur 12 Nr. 188, groß 2 Morg. 2 Ruth. 30 F. 6. das Ackerstück im Immenthal Flur 14 Nr. 53. groß 2 Morgen 67 Ruthen 90 Fuß; 7. das Ackerstück am Mohrenheck Flur 14 Nr. 149, groß 3 Morgen 83 Ruthen 40 Fuß; 8. das Ackerstück in der Rheinau Flur 17 Nr. 29, groß 2 Morgen 132 Ruthen; 9. das Ackerstück im großen Euberg Flur 15 Nr. 63, groß 2 Morgen 61 Ruthen 40 Fuß, nebst den dazu gehörenden 32 Ruthen 50 Fuß Oede, Flur 15 Nr. 62, sollen am 28. September d. J., Abends 5 Uhr, im Daltrop'schen Hause hierselbst zum Verkaufe an den Meistbietenden ausgesetzt werden. Kauflustige können die Verkaufsbedingungen bei den Herren Wirthen Kolkmann und Daltrop hierselbst, sowie auch bei mir einsehen. Duisburg, den 8. August 1842. Der Justizrath Schlegtendal. Immobilien=Verkauf. Auf Anstehen der Erben Meuersmorp wird der unterzeichnete Notar am Donnerstag den 29. September 1842, Morgens um 9 Uhr, beim Wirthe Gottfried Loeckenhoff, in der Rose zu Homberg, das den Requirenten zugehörige, in der Gemeinde Bellscheid gelegene Gut Malz, bestehend aus Haus, nebst Oekonomiegebäuden, Hof, Baumhof, Garten, Teich, Lache, Wiesen, Ackerland und Holzung, in allem 119 Morgen 73 Ruthen 30 Fuß, öffentlich dem Meistbietenden verkaufen. Dies Gut ist geschätzt zu 8800 Thaler, und hat einen Reinertrag von 333 Thlr. 5 Sgr. 8 Pf. Beschreibung, Taxe und Bedingungen sind bei dem Unterzeichneten einzusehen. Ratingen, den 16. Juli 1842. I. Hamm, Notar. Waaren=Auction. Am Montag den 5. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, wird der Unterzeichnete im dem Hause Nr. 409 auf der Neustraße dahier den Verkauf von Leinen, Teppichen, Kattun, Siamoisen, Westen, Tüchern, Hosenstoffen, Gedrucktes, Möbelzeug u. dergleichen Waaren fortsetzen. Düsseldorf den 3. Septbr. 1842. Der Gerichtsvollzieher W. Herkerath. Rheinische Dampfschiffahrt. Kölnische Gesellschaft. Von Sonntag den 17. d. M. an fahren die Schiffe zu folgenden Stunden von Köln ab: 1) des Morgens 4 Uhr 2 1 rheinaufwärts; rheinabwärts bis Düsseldorf und von dort zum Anschlusse an das Boot ad 1 zurück nach Köln. Das Boot ad 1 fährt in Einem Tage durch bis Mainz zum Anschluß an das letzte Convoi nach Frankfurt; das Boot ad 2 wie jenes ad 3, welches letztere nach Ankunft des ersten Bahnzuges von Aachen abfährt, übernachtet in Koblenz. Das Boot ad 4 fährt um fünf Uhr Abends nach Ankunft des zweiten Convoi von Aachen nach Koblenz zum Anschlusse an das von dort des Morgens um 6 Uhr in Einem Tage nach Mannheim fahrende Boot. Köln, den 14. Juli 18. Die Direktion. Rheinische Dampfschiffahrt. KölnischeGesellschaft. 5 Am nächsten Sonntag den 4. d. Mts. fährt ausnahmsweise des Morens um 4 Uhr kein Dampfschiff von hier nach Mainz, und als Folge iervon am Montaa den 3. d., des Morgens um 8 Uhr auch keins von Mainz nach Köln. Köln, den 1. September 1842. Die Direction. Rheinische Eisenbahn. Fahrten der Personenzüge während der Monate Mai bis incl. September 1842. Abfahrt von Köln nach Aachen um 6½ Uhr Morgens, 2 und 6 Uhr Nachmittags. „ von Düren nach Aachen um 8 Uhr Morgens, 3¼ und 7½ Uhr Nachmittags. Ankunft in Aachen um 9½ Uhr Morgens, 4¼ und 8¾ Uhr Nachmittags. Abfahrt täglich von Aachen nach Köln um 7 Uhr Morgens, 2½ und 6½ Uhr Nachmittags. „ von Düren nach Köln um 8 Uhr Morgens, 3¼ und 7½ Uhr Nachmittags. Ankunft in Köln um 9½ Uhr Morgens, 4½ und 8¾ Uhr Nachmittags. Fahrzettel können außer auf den Bahnhöfen auch bei Ankunft der betreffenden Dampfboote zu Köln in der Expedition der Kölnischen Dampfschiffahrts=Gesellschaft, und überdies Vormittags von 9½ bis 11 Uhr und Abends von 6 bis 7 Uhr im Direktionslokal, Trankgasse Nr. 8, gelöst werden. Die Direktion. zwischen Antwerpen und Newyork. Passagiere nach Nord=Amerika werden durch mich an ein mit den vereinigten Staaten Amerikas eng liirtes deutsches Haus in Antwerpen und durch dieses auf Verlangen wieder weiter bestens empfohlen. Die bisher aufs billigst bedungenen Ueberfahrts=Prämien mit und ohne Verpflegung während der Seefahrt waren schon um so überraschender, als den Passagieren auf den besten Schiffen die humanste Behandlung zu Theil ward; jetzt aber bin ich im Stande, jene Prämien mit allen nur möglichen Vortheilen, noch bedeutend zu ermäßigen, und erbötig auf portofreie oder mündliche Anfragen jede zu wünschende Auskunft zu ertheilen. Köln im Juli 1842. C. A. Lindgens, St. Georgsstraße Nr. 6. Bei meinem Düsseldorfer Hause Gebr. Lindgens liegen die Bedingungen ebenfalls zur Einsicht offen. Bekanntmachung. Die Familien=Stiftung St. Joannis Baptistae bei der hiesigen Pfarrkirche zum heil. Lambertus ist erledigt. Es werden daher diejenigen Geistlichen und Aspiranten zum geistlichen Stande, welche ihre direkte Abstammung von den Gebrüdern Johann Wilhelm, Johann Hartmann, Emmerich Anton und Johann Peter Baumann oder deren Schwester gehörig nachzuweisen im Stande sind. auch über ihre sonstige Qualifikation sich auszuweisen vermögen, aufgefordert, sich binnen 8 Wochen und spätestens bis zum 20. Oktober dieses Jahres bei dem Pfarrer der Kirche zum heil. Lambertus hierselbst Herrn Josten mit ihren Ansprüchen und Legitimations=Papieren zu melden. Düsseldorf den 16. August 1842. Der Kirchenvorstand der Lambertus=Pfarre. Todes=Anzeige. Mit tiefbetrübtem Herzen erfüllen wir die traurige Pflicht, Verwandten und Freunden anzuzeigen, daß unsere innigstgeliebte Gattin und Mutter Margaretha Unterhussel gevorne Nüfer im Alter von 61 Jahren, an den Folgen einer Unterleibskrankheit heute Morgen, ergeben in den Willen ihres Erlösers, entschlief.— Nur der Trost, sie dereinst wieder zu sehen, kann unsern Schmerz in etwa lindern. Wir bitten um stille Theilnahme. Bauenhaus bei Ratingen den 2. Septbr. 1842. Der Gatte und die Kinder der Verstorbenen In der Kunst= und Schreibmaterialienhandlung von Jos. Rings, Communikationsstraße, ist so eben erschienen und zu 20 Sgr. zu haben: Portrait des verstorbenen Herrn Gymnasial=Direktors Dr. Wüllner, gez. von Maler Rademacher und lith. von Dircks. Die Dekoration meines Saales wird bis Montag den 5. d. stehen bleiben und heute Sonntag ist der Garten illuminirt. A. Becker, Steinweg. Lager bei Grimlinghausen. Sonntag den 4. Septbr. Nachmittags Harmonie und Abends Ball bei Ad. Kux. Kaiserswerther Kirmes. Sonntag den 4. und Montag den 5. Sept. Ball, wozu ergebenst einladet H. Willscheid. Derendorfer Vorkirmes. Bei Unterzeichnetem wird Sonntag den 4. dieses in seinem neuerbauten Saale stattfinden, wobei gute Weine zu 6, 8 und 10 Sgr., so wie Krugbier und sonstige Getränke verabfolgt werden. Es ladet zu zahlreichem Besuche ergebenst ein wde Spicker in Derendorf. Heute Sonntäg den 4. Septbr.: Tanzmusik bei Jos. Ferbach im Pempelforter Garten. Heute Sonntag den 4. Septbr. Tanzmusik bei Ferdinand Krumfinger, auf den Geisten. Gute holländische Butter und Käse erhielt heute wieder Helene Seyen, Benratherstraße. Eine goldene Schnalle woran ein weißes Bändchen befindlich, ist gestern Abend auf dem Festball im Beckerschen Saale verloren worden. Wer dieselbe in der Expedition d. Ztg. zurückbringt, erhält eine Belohnung (622) Eine große Dogge mit gespaltener Nase und abgeschnittenen Ohren ist am Dienstag den 30. d. Mts. von Düsseldorf bis zum Lager bei Grimlinghausen verloren gegangen. Wem dieselbe zugelaufen seyn sollte, wird ersucht, der Expedition d. 3. gegen gute Belohnung Anzeige davon zu machel (619) Ein Dienstmädchen von katholischer Religion, welches alle Hausarbeit versteht und mit Kindern umzugehen weiß, kann gleich in Dienst treten. Bei wem, sagt die Expedition d. 3. (599] Eine Kleidermacherin hiesiger Stadt sucht mehrere Mädchen guter Familie in die Lehre. Näheres in der Expedition d. 3. Vorzüglich gute Holzkohlen sind billig zu kaufen an der Kölner Chaussee Nr. 1½ nahe bei der Eisenbahn. Es können mehrere gute Anstreicher=Gesellen Arbeit erhalten bei P. Hilgers, Krämerstraße. (600) Ein schöner und äußerst solider Reisewagen, sowie ein paar Race=Pferde mit Geschirr, auch als Reitpferde zugleich zu gebrauchen, sind als überflüssig billig abzustehen. Bei wem sagt die Exped. dieser Zeitung (618) Ein unverheiratheter junger Mann, der frei vom Militär ist, gut mit Pferden umzugehen weiß, und über seine Moralität die besten Zeugnisse aufweisen kann, sucht eine Stelle als Hausknecht oder als Kutscher. Wer, sagt die Expedition d. 3. Bei J. J. Wolf, Grabenstraße Nr. 807, ist eine schöne Wohnung zu vermiethen. In dem herrschaftlichen, auf der Neustraße zwischen Cafetier Fausten und Dr. Weiler gelegenen Hause ist der sehr geräumige 2. Stock von 5-6 Theilen, sämmtlich in neuem Zustande, nebst Antheil an Keller und Speicher, ganz oder zu zwei Theilen gleich zu vermiethen. Auskunft Alleestraße 20t. 499 Ein in der Kastanien=Allee, nahe beim Bahnhofe gelegenes, mit Nr. 2972 bezeichnetes Haus, aus 1 Salon, 16 theils schön tapezirten, theils schön bemalten Zimmern, Dachstube, Küche, Stallung und Remise, so wie anhabendem Garten bestehend, ist zu vermiethen oder zu verkaufen. Das Nähere ist Neustraße Nr. 405 zu vernehmen. Eine angenehme, bequem eingerichtete Wohnung, für eine kleine Familie wird in Kurzem pachtlos. Breitestraße Nr. 860 Neustraße=Ecke am Friedrichsplatz Nr. 402 ist der erste Stock zu vermiethen und Oktober zu beziehen. Näheres im Hause selbst.