Nr 236. Samstag den 24. August. 1842. nland. Münster, vom 25. Aug. Seit gestern genießt unsere Stadt des lange ersehnten Glückes, das allgeliebte Königspaar, welches kurz vor 2 Uhr Nachmittags, unter dem tausendstimmigen Jubel der gedrängten Volksmenge und dem Festgeläute aller Glocken, im erwünsch= ten Wohlseyn eintraf, in ihren Mauern zu besitzen.(Morgen Näheres über die veranstalteten Festlichkeiten.)(W. M.) Mülheim, vom 23. Aug. Es haben sich rings Gerüchte verbreitet, die um hiesige Stadt kantonnirende Landwehr hätte durch die Hitze außerordentlich viele Todte zu betrauern. Es ist dieses Gerücht aber ganz ungegründet, da wohl am ersten Tage ihres Zusammentreffens, als die Landwehrleute bis 3 Uhr Nachmittags übten, einige Krankheitsfälle Statt hatten, später aber, als um 10 Uhr Morgens alle Uebungen geschlossen wurden, keine auffallende Krankheiten mehr vorkamen.(Rh.= u. M.=Z.) Opladen, vom 22. August. Bei der fortdauernden Dürre sind die kleinen Flüßchen des Bergischen beinahe trocken; die Wupper hat zwar noch Wasser, dafür ist aber die Dhün jetzt beinahe ganz ausgetrocknet, und bietet ein Kiesbett dar, in dem nur vereinzelt noch kleine Teiche bestehen, die auch nach und nach austrocknen. Vorgestern wurden an der Küppersteger Brücke, wo eben ein solcher Teich ausgetrocknet war, von einem heimkehrenden Postillone drei Butten(Schollen) gefischt, Seefische, welche sonst nur im Meere, nicht einmal im Rheine gefangen werden.(id.) Berlin, vom 19. August. In kurzer Zeit steht die Emanation eines neuen Gesetzes zu erwarten, von welchem sich zwar schon seit längerer Zeit einzelne Andeutungen ins größere Publikum verirrten, dessen definitives Erscheinen aber doch von einer nicht unbedeutenden Sensation begleitet seyn wird. Es handelt sich nämlich in diesem Gesetz um ein Verbot der Führung des Doctortitels für alle Diejenigen, welche als sogenannte Doctores bullati die Doctorwürde käuflich an sich brachten. Daß man dem Unwesen, welches mit diesem Diplomhandel wie mit der Führung des Doctortitels getrieben wird, endlich steuert, erscheint der Würde der Wissenschaft vollkommen angemessen.*)(L. A. Z.) — Die Bahn nach Frankfurta. d. O. ist fast vollendet; sie ist in allen ihren Einrichtungen die großartigste, und wird wahrscheinlich auch die einträglichste werden, sobald die niederschlesische Eisenbahn nach Breslau weiter geführt ist, bei welcher sich, wie jetzt ganz bestimmt verlautet, der Staat wesentlich betheiligen und die Ausführung beschleunigen will. — Die Verhandlungen über Aufhebung des Sundzolls werden nun in Kopenhagen durch Kommissarien für Preußen und den Zouverein betrieben werden, nachdem Rußland erklärt hat, für sich selbst unterhandeln zu wollen. Ein glückliches Resultat ist auch hier schwer zu erhalten, da die dänische Regierung keineswegs geneigt seyn soll, ihre hohen Forderungen zu ermäßigen, und statt dieses Plackereizolls, den man zu jener Zeit, wo man eben so gut die dänische Monarchie selbst hätte aufheben können, aufzuheben vergaß, eine feste Rente anzunehmen. Für unsern Ostseehandel ist aber die Aufhebung der Plackereien und Willkürlichkeiten im Sunde eine Lebensfrage, deren volle Bedeutsamkeit man immer mehr einsieht. Unzweifelhaft werden daher auch alle Anstrengungen zur Erledigung gemacht, und bei dem großen Interesse, welches der König selbst an dieser wichtigen Angelegenheit nimmt, ist eine glückliche Lösung wohl endlich zu erwarten. (Obd. Z.) Berlin, vom 22. Aug. Der vielbesprochene Glaubensschild von Cornelius, welcher zu den großartigsten Compositionen im Gebiete der Künste gehört, wird nun bald in Silber ausgeführt werden. Ob Professor Fischer oder Professor Brand denselben ausführen wird, hängt noch von der Entscheidung Sr. Maj. des Königs ab. Nach dem Willen Sr. Maj. soll bei diesem Kunstwerk Alles aufgeboten werden, was deutsche Kunst in dieser Hinsicht vermag, damit dieser Schild in Betreff der kunstvollen Ausführung dem berühmten Achillesschild von Flaxman würdig zur Seite gesetzt werden könne. Wir theilen hier eine genaue Beschreibung dieses hervorragenden Kunstwerkes mit, welches wohl geeignet ist, Achtung vor der Deutschen Kunst jetzt und zu allen Zeiten einzuflößen, wie dies einstimmig von Künstlern und Kunstkennern ausgesprochen wird. Im Mittelpunkte des Schildes befindet sich Christus als der Gründer der christlichen Religion. Den Fußpunkt der Arabesken in dem auf die Mitte des Schildes gelegten Kreuze bilden die vier Evangelisten mit den Evan*) Wir haben dieses neuen, nur zu billigenden Gesetzes schon neulich erwahnt. Diese armen Doctoren!(Red.) gelien, als der Quelle der durch Christus geoffenbarten Religion. Die zwischen den Kreuzarmen liegenden vier Felder stellen die beiden Sacramente der evangelischen Kirche dar, die Taufe und das Abendmahl. Neben diesen beiden Sakramenten des neuen Bundes sind die beiden entsprechenden Vorbilder des alten Testamentes, der Felsenbrunnen Moses und die Speisung der Israeliten mit dem Manna dargestellt. Die Spitzen der Arabesken tragen die christlichen Tugenden: Glauben, Hoffaung, Liebe und Gerechtigkeit. Zu dem Mittelpunkt Christus bilden die Peripherie die zwölf Apostel, Petrus unter dem Glauben, Jacobus unter der Hoffnung, Johannes unter der Liebe und Paulus unter der Gerechtigkeit. Den Schildrand umgibt ein doppelter Zug, der Einzug Christi in Jerusalem und der Zug des Königs von Preußen zur Taufe des Prinzen von Wales. Aus dem Palmenwalde rechts geht der Zug hervor, Christus unter der die Charitas tragenden Arabeske, die Eselin von Petrus, Jacobus und Johannes geführt; die Insignien eines Königs tragen schwebende Engel vor ihm her; Kinder streuen Blumen; zwei Pharisäer wenden sich feindlich von Christus ab. Aus der Stadt kommt ihm ein Zug mit Spiel und Gesang entgegen; am Thor sitzt in tiefem und traurigem Nachsinnen die ihren Untergang vorhersehende Jerusalem mit der Mauerkrone auf dem Haupte und den Gesetztafeln auf dem Schooße; innerhalb der Stadt empfängt Judas das Blutgeld, nach dem Tode am Kreuze wird der Leichnam Christi in das Felsengrab getragen, aus welchem er auf der andern Seite wieder aufersteht; die Sendung des heiligen Geistes; Petrus verkündet das Evangelium und viele von denen in Jerusalem versammelten Völkern werden durch das Sakrament der Taufe in die neugegründete Kirche aufgenommen, deren Mitglied nun auch der neugeborene Prinz von Wales werden soll. Zu diesem Zweck schreitet aus der Mitte der taufenden Apostel ein Bischof mit dem Knaben, der das Taufwasser trägt, dem Gemach der Königin von England zu, welche den Königlichen Taufzeugen erwartet und von dem hereineilenden Boten die Ankunft desselben an den Küsten Englands erfährt. Links von dem Palmenwald trägt nämlich eine vom Geist des Feuers getriebenes Schiff, von einem Schutzengel gesteuert, den König von Preußen im Pilgergewand dem Gestade Englands zu, an welchem der Schutzpatron des Landes, der h. Georg, ihn empfängt und wo zu seiner Bewillkommnung der Prinz Albert und der Herzog von Wellington mit seinem Waffenträger ihm die Schale der Gastfreundschaft entgegenreichen und der Landung des Königs harren.(Magd. Z.) — Vorgestern Abend nach 9 Uhr ereignete stch bei der Dampfwagenfahrt von Steglitz nach Berlin folgendes Curiosum. Gleich bei der Abfahrt vom erstgenannten Orte ließ der Maschinist Dampf aus dem Kessel. Hierdurch entstand ein Geräusch, das einen Herrn in dem vordern Wagen wahrscheinlich zu dem Glauben veranlaßte, es sey irgend eine Gefahr vorhanden. Es gelang ihm, die Wagenthüre zu öffnen, und er sprang heraus, als eben der Zug sich in Bewegung setzte. Die übrigen Passagiere und auch die Personen des zweiten Wagens, an dem die Oeffnungen über den Thüren sehr groß sind, folgten augenblicklich diesem Beispiel, so daß eine nicht geringe Anzahl Personen auf einem Fleck fast übereinander auf den Dossirungen des Dammes lagen. Die Bewegung des Zuges war glücklicherweise noch so langsam, daß augenblicklich angehalten und ein Unglück vermieden werden konnte. Aus Westpreußen, vom 16. Aug. Bei dem herrlichsten Wetter wird der reiche Erntesegen eingefahren; die Getreidespeculanten mit großen Vorräthen möchten verzagen. Auf dem Weizenmarkt in Danzig hat alle Nachfrage aufgehört und die Preise sind bedeutend heruntergegangen. Maadebura, vom 13. August. In hiesiger Gegend sind viele Männer zusammengetreten, um sich die Hand zur Beförderung einer vernunftgemäßen Auffassung des Christenthums zu bieten. Sie nennen sich protestantische Freunde und haben sich zur Aufgabe gestellt, an dem Ausbaue des Reiches Jesu nach Anleitung des einfachen Evangeliums, im Geiste des Protestantismus und mit allen Mitteln unsers Jahrhunderts zu arbeiten. Ihr erster Versuch, für ihren Zweck zu wirken, ist die Herausgabe einer erbaulichen Wochenschrift, welche mit Aufsätzen, die im Geiste der Reden Jesu abgefaßt sind und sich vielleicht zunächst an die Abhandlungen in den„Stunden der Andacht" anschließen, die Herzen erleuchten und für das Wahre und Gute erwärmen soll. Vielleicht, daß sich damit ein Gegensatz gegen das Tractätchenunwesen bilden und der religiösen Gleichgültigkeit in Erwas begegnen ließe! Sollte Gott den Versuch segnen: so sollen die damit gewonnenen Mittel zu neuen Unternehmungen im Interesse der Glaubensfreiheit und einer erleuchteten Frömmigkeit verwendet werden. Die Zeitschrift, von welcher Probeblätter in al len Buchhandlungen vorräthig liegen, erscheint seit dem 1. Juli unter dem Titel:„Blätter für christliche Erbauung von protestant. Freunden, redigirt vom Archidiakon Dr. Fischer in Leipzig, bei Böhme in Leipzig."(Kgsb. Z.) Deutschland. Wir fahren fort, aus den denkwürdigen Verhandlungen der ba= dischen Abgeordnetenkammer, über die Itzstein'sche Motion, Auszüge zu geben(S. die gestr. Z.): Bassermann: Ja, Friede soll werden unter uns und im Lande; allein auf jenem Wege, den der Abg. Trefurt uns vorschlägt, gelangen wir nimmermehr zum Frieden. Er gibt zu, daß die Regierung mehrfach gefehlt habe, er weiß so gut wie wir, daß noch nicht ein einziges versöhnendes Wort von Seiten der Regierung gegen uns gesprochen wurde. Er weiß im Gehentheil, daß alle die Uebel, über welche wir klagen müssen, dort auf der Regierungsbank stets die wärmsten Vertheidiger fanden, und dennoch sagt er uns jetzt: Bietet ihr die Hände, schweigt und thut dies im Interesse des Friedens. Wir wollen aber nicht einen Zustand, in welchem dasjenige, was wir für Unrecht halten, fortwährend als Recht anerkannt wird. Wir können nur dann einen wahren Frieden wünschen, wenn das, was wir für recht und moralisch erkennen, allein besteht, und dies kann nur seyn, wenn das Gegentheil davon, nämlich das Unrecht, seinen Richter, sein Urtheil findet. Das ist gerade der Zweck des Antrags, welchen der Abg. v. Itzstein und die Kommission stellt. Sie maßt sich nicht an, eine Strafe auszusprechen, da sie wohl weiß, daß sie keine Strafe diktiren kann, allein sie wird doch wahrlich das Einzige, welches uns übrig bleibt, nämlich den Ausspruch unserer Ueberzeugung, nicht ungeübt lassen sollen! Und wahrlich, unsere Ueberzeugung über die Handlungen der Regierung auszusprechen, daran soll uns Niemand hindern. Es ist eine alte Taktik derjenigen Regierungen, welche gewisse Absichten durchsetzen wollen, die ihnen Entgegenstehenden als eine Partei zu bezeichnen. Diese Taktik ist so sehr verbraucht, daß es darauf kaum einer Antwort bedarf. Jm Jahre 1822, als die Kammer unter ähnlichen Umständen, wie die letzte, aufgelöst wurde, hat man auch die Majorität in einem ihr nachgesendeten Manifest eine Partei genannt, und es kam dann eine Kammer zu Stande, die so willfährig war, daß sie selbst die Verfassung abänderte, was vielleicht auch diesesmal geschehen wäre, wenn die nämlichen Mittel den nämlichen Erfolg gehabt hätten. Sie wissen, meine Herren, daß man ebenso im Königreich Hannover die Männer, welche die dortige Verfassung vertheidigen, eine Partei genannt hat. Mit diesem Wort reicht man aber nicht aus, und dieses Wort, von dem ich mich wundern muß, daß man es am hellen Tage, im Angesicht des Volks, auszusprechen wagt, bedarf, wie bereits gesagt, keiner Widerlegung mehr. Ich kann daher auch dem Antrag des Abg. Goll auf Tagesordnung nicht beistimmen, indem ich vielmehr in den Regierungshandlungen, von denen die Rede ist, den schwersten Eingriff in unsere Verfassung erblicke. Ich gebe zu, daß die Ministerial=Circulare vorsichtig abgefaßt sind, allein wenn man auch keine Absichten unterschieben soll, so kann man wenigstens die Absichten bezeichnen, die von den Urhebern selbst ausgesprochen wurden. In diesen Wahl=Circularen ist die Absicht klar ausgesprochen, nur solche Männer wählen zu lassen, welche der Regierung willfährig sind. Man wollte eine Kammer, die nicht das Volk, sondern die Regierung vertritt. Mit einer solchen Kammer wäre man dann im Stande gewesen, Alles zu thun, was nur im Belieben stand. Ich finde in dieser Taktik nicht die Offenheit, die man an den Handlungen der Minister rühmen wollte. Ich halte das Verfahren des hannoverschen Ministeriums Scheele, das geradezu die Verfassung aufhob, für weit offener.— Meine Herren, werfen Sie einen Moment einen freien Blick in die Zukunft. Was ist wahrscheinlicher, als daß nach 27 Friedensjahren wieder Krieg hereinbricht? Waren wir doch vor zwei Jahren so nahe daran, daß ganz Europa sich dazu rüstete. Wenn wir deshalb die Minister an Verfassungstreue mahnen, wenn wir nicht mit Stillschweigen übergehen, was sie gegen die Verfassung und die Zufriedenheit des Landes gethan haben, dann sprechen und handeln wir nur im wahren Interesse des Fürsten. Der Abgeordnete Trefurt findet den Grund unseres jetzigen Un= glücks anderewo. Ich will mich darüber frei aussprechen, weil das, was ich sage, in dem Munde des Volkes lebt. Frei will ich mich aussprechen, wenn uns auch gegenüber die Herren nicht sind, von denen ich erwartet hätte, daß sie sich heute vertheidigen werden, wo die Kritik und die Beurtheilung des Volkes ihnen gegenüber steht. Mögen die Minister auch in dem Rescript, welches uns der Herr Regierungs=Kommissär Eichrodt vorlas, noch so viele Gründe vorbringen, so ist eben meine Ueberzeugung, daß sie nicht erschienen sind, weil sie sich nicht zu verantworten wissen. Wir wären vollkommen in unserem Rechte, ihnen, die uns in ihren Cirkularen die härtesten Dinge entgegen schleuderten, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Ich verzichte aber darauf und beschränke mich, blos das Eine auszusprechen, was ich und mit mir das ganze Volk für die Quelle alles Uebels hält. Ich würde auch schwerlich ein wahrer Vertreter des Volkes seyn, wenn ich dessen allgemeinste Gesinnung nicht hier ausspräche; ich spreche sie aus, wenn ich auch keine Hoffnungen daran knüpfe. Das Volk erblickt die Quelle und den Anfang unserer unglückseligen Zustände in dem Eintritte eines Ministers, den ich gar nicht zu nennen brauche, so sehr lebt diese Ueberzeugung in Aller Bewußtseyn. Reichenbach: Kaum waren die Kammern aufgelöst und die Cirkularien erlassen, als man gegen die sogenannten Einunddreißig zu Felde zog. Hohe und niedere Beamte bereisten die Bezirke in die Kreuz und Quer; an einem Orte drohten sie mit Verlegung des Amtssitzes und der Posthaltereien, an einem anderen Orte versprachen sie die Errichtung von Amtssitzen und Physikaten; man ließ Straßen auf Staatskosten bauen, man versprach Beförderungen, ja man stellte sogar in Aussicht, verlorene Prozesse wieder zu gewinnen, und Befreiungen vom Militärdienst. Die Regierungs- und Bezirksbeamten haben, ohne daß sie Wahlmänner waren, die Wahlmänner in Gast= häusern versammelt, ihnen reichliche Gastmähler bereiten lassen, und die Zeche flott bezahlt. Bei all diesen Wahlumtrieben hat man die Einunddreißig auf jede mögliche Weise verdächtigt, ja man scheute sich nicht, zu sagen, daß, wenn auch Einzelne von ihnen gewählt würden, sie doch nicht mehr in die Kammer eintreten dürften, weil die Regierung sie ein für allemal nicht mehr wolle. Die Einunddreißig waren in drei Klassen getheilt und mit Strichen bezeichnet; die erste Klasse wurde mit einem, die zweite mit zwei und die dritte mit drei Strichen bezeichnet. Ob ich mit einem, zwei oder drei Strichen bezeichnet war, weiß ich nicht; ich sollte vermuthen, daß ich, ein überall nicht gefährlicher Landmann, nur einen Strich hatte; müßte mich aber um so mehr wundern, daß man, um meine Wahl zu verhindern, so viele Mühe, Zeit und Geld verschwendet hat.(Hier verliest der Redner eine Stelle aus einem ihm dieser Tage zugekommenen Briefe, deren Inhalt die Versprechungen bezeichnet, welche die Beamten bei Wahlumtrieben gemacht haben, und fährt dann fort:) Wenn also die Bürger selbst erklären, daß die Beamten Versprechungen gemacht haben, die Willkür der Verwaltung voraussetzen, und wenn gleichfalls richtig ist, daß jene Wahlmänner heute noch von einzelnen schwachen Beamten gehaßt und verfolgt werden, so wird im Ernste Niemand mehr behaupten wollen, daß solche Beamte noch Vertrauen besitzen können. Wahrlich, ein Menschenalter wird vergehen, bis die Kirche in moralischer Beziehung wieder gut gemacht hat, was in den drei Monaten der Prüfung verdorben worden ist. Zittel: War es Recht, so muß ich fragen, bei den Wahlen die Diener der Kirche in das Getriebe der Parteien hineinzuziehen? Denn als Diener der Kirche sind sie hineingezogen worden, und nicht als Staatsbürger, indem sonst die Rescripte an alle Staatsbürger überhaupt hätten gerichtet werden müssen. War es Recht, den finstern kirchlichen Fanatismus, dieses Gespenst der Vergangenheit, hervorzurufen, um gegen die Wahl eines Geistlichen in einem Bezirke, der einer andern Konfession angehörte, zu wirken? War es Recht, den geheiligten Namen des Fürsten in einem andern Bezirk in diese Sache hineinzuziehen? Wenn ein Mann in einem Bezirke genau gekannt ist und das volle Vertrauen seiner Mitbürger in demselben besitzt, wenn er in seinem Charakter makellos dasteht, so frage ich, ob es Recht ist, daß man die Wahl desselben dadurch zu hindern sucht, daß man sagt, der Fürst will ihn nicht? Fühlen Sie nicht, daß hier der Name des Fürsten auf eine bedenkliche Weise hineingezogen ist? Recht ist es, wenn die Männer der Regierung die Rechte der Krone fest vertheidigen und nicht davon ablassen; allein in dieser Krone sind Liebe und Treue des Volks die schönsten und kostbarsten Perlen, und mit diesen darf nicht gespielt werden. Das Volk hat sich hierbei bieder und treu benommen, wie es immer ist. Es wählte nach seinem Sinn, treu seiner Ueberzeugung. Es zeigte aber auch bald nachher in einem sehr liebevollen Entgegenkommen dem Fürsten, daß in allen diesen Kämpfen und Stürmen Treue und Liebe zu Seiner Person und Seiner Familie nicht im Mindesten erschüttert wurden. Karlsruhe, vom 19. August. Dem Abgeordneten v. Itzstein wurde heute von einer Kommission seines früheren Wahlbezirks Schwetzingen eine silberne Bürgerkrone überreicht, nebst einer Dankadresse, welche der Abgeordnete Hecker den zahlreich versammelten Gästen im„Pariser Hofe" vorlas. Einer der Wahlmänner schmückte mit der Bürgerkrone das greise Haupt, indem er mit Wärme folgende kurze Anrede an den Gefeierten hielt: „Verehrter Mann! Es ist mir der ehrenvolle Auftrag geworden, Ihnen im Namen von achthundert Bürgern des 31. Wahlbezirks den aufrichtigsten Dank für Ihr fast zwanzigjähriges Wirken, als Abgeordneter dieses Bezirkes, darzubringen, und ein sichtliches Zeichen ihrer unwandelbaren Liebe und Verehrung zu überreichen. Stark, wie die Eiche, standen Sie da in allen Stürmen der Zeiten, unermüdlich als Vorkämpfer für des Vaterlandes Wohl. Mit gerechtem Stolze nannten wir den Edelsten der Edeln den Vertreter unsers Bezirks. Mögen auch manche Ihrer Verehrer der innern, Ihren hohen Werth beurkundenden Stimme einen Augenblick und unter seinen Verhältnissen das laute, rücksichtlose Wort versagt haben, unsere unwandelbare Anhänglichkeit an Sie mag Ihnen, mag dem Lande beweisen, daß Itzstein sich einen bleibenden Altar der Liebe und Treue in unseren Herzen errichtet hat. Dieser Eichenkranz, das Symbol deutscher Bürgertugend, sey die Versinnlichung des Verdienstes, das in den Augen des ganzen Vaterlandes Ihr ehrwürdiges, greises Haupt umstrahlt. Wie die Schleife des Kranzes seine einzelnen Zweige verbindet, so umschlinge auch das Band liebevoller Rückerinnerung Sie mit uns."(M. A.) Karlsruhe, vom 23. August. In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer stellt Hr. Sander die Anfrage an den Regierungskommissär, wie es mit der Bundesfestung Rastadt stehe, worauf er die Antwort erhält, daß die„Vorarbeiten" fertig seyen, und in „wenig Wochen" der Bau begonnen werde. Hr. Sander macht ferner darauf aufmerksam, daß Baden, wenn es, wie man vernehme, die Besatzung in Rastadt stellen und zugleich die von Landau vermehren soll, im Falle des Krieges seine Truppen hinter den Mauern und vas offene Land schutzlos haben werde, abgesehen von den daraus entstehenden Kosten für Kasernen und Hospitäler. Der Regierungskommissär beruft sich in Betreff der Zweifel an der unbedingten Verbindlichkeit der in Rede stehenden Bundesbeschlüsse auf§. 17 der Bundesakte; hinsichtlich der Besatzung von Rastadt werde die Regierung die Interessen des Landes wahren; in Beziehung auf Landau bestehe ein Bundesbeschluß. Hr. v. Itzstein tritt mehreren Behauptungen der Regierungskommission entgegen, und hebt insbesondere hervor, wie in Zeit der Gefahr die Kammer ihre Vaterlandsliebe bewiesen habe, aber Vaterlandsliebe sey es auch, dem Volke nicht unerträgliche Lasten im tiefen Frieden aufzulegen. Er bewillige aber, weil er den gespannten Zustand zwischen der Regierung und der Kammer nicht vermehren wolle, und ziehe es vor, wenn in einer Adresse die Verhältnisse des Landes und die Nothwendigkeit einer Erleichterung dargelegt werden. Hr. Trefurt drückt die Hoffnung aus, daß die deutschen Regierungen die Nothwendig eit, diesen Diuck zu erleichtern, einsehen werden; wo nicht, so erkennt er die Nothwendigkeit, auf eine andere Weise an dem Militär zu sparen. Vom Rhein, vom 23. Aug. Glaubwürdigem Vernehmen rach wird Se. Durchl. der Fürst Metternich gegen Ende dieses Monats auf Johannisberg eintreffen, um wenige Tage nach seiner Ankunft daselbst in das preußische Heerlager sich zu begeben und den Festlichkeiten am Rheine beizuwohnen. Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister des Kaisers von Oestreich am niederländischen Hofe, Graf Senff von Pilsach, wird zu einer Konferenz mit dem Fürsten auf Johannisberg erwartet.(Rh.= u. M.=Z.) Hannover, vom 21. August. Die gestern Abend(10 Uhr) erfolgte Zurückkunft Sr. Majestät des Königs sollte abermals durch Empfang von Seiten mehrerer— den untersten Ständen angehörenden— Mädchen gefeiert werden, wozu ohne Zweifel die früheren festlichen Erfolge die Veranlassung gegeben. Zum Orte des Empfanges hatte man die benachbarte List ausersehen; früh Nachmittags waren bereits die Mädchen an der Chaussee versammelt. Schon vor einigen Tagen, bei der Zurückkunft des Königs von Celle, war eine ähnliche weibliche Glückwunschgesellschaft gebüyrend abgewiesen worden; gestern aber war es unsere regsame Polizei, welche ex officio einschritt, indem sie die Straße von diesen weiblichen Gratulanten säubern ließ und so den intendirten Empfang verhinderte. Man muß hierüber um so mehr erfreut seyn, als diesen Aufzügen nur lediglich eine gewisse Bettelei zum Grunde liegt. Hoffentlich wird künftig die Zurückkunft des Königs nicht weiter durch dergleichen speculative Aufzüge profanirt und gestört werden.(Hb. C.) Bambera, vom 20. August. Die römische Staatsschrift zur Darlegung der Beschwerden gegen Rußland hat hier in allen Kreisen einen tiefen Eindruck gemacht. Das Bestreben Rußlands, alle seine Unterthanen in einer Kirche zu vereinigen, war zwar längst kein Geheimniß mehr, aber durch die Auseinandersetzung des heil. Stuhls lernt man erst den Geist und die Mittel kennen, welche die russische Regierung zur Erreichung ihres Zweckes mit eiserner Konsequenz in Anwendung bringt. Auch in die Politik Rußlands gegen Polen läßt die Schrift einen tiefen Blick thun, da sie Hand in Hand mit dem Nivellirungssystem gegen die katholische Kirche geht. Da der russischen Regierung die öffentliche Meinung in Europa und besonders in Deutschland nicht gleichgültig ist, so wird sie, wie man glaubt, wenigstens eine theilweise Widerlegung der päpstlichen Beschwerdeschrift versuchen. Dies dürfte aber sehr schwer werden, da die Curie in ihrem öffentlichen Auftreten immer äußerst vorsichtig ist, und aufs Sorgfältigste Alles vermeidet, was ihr den Vorwurf der Uebereilung oder Unwahrheit zuziehen könnte. Daß dieser öffentliche Schritt des heil. Stuhls Rußland sehr ungelegen kommt, zu einer Zeit wo man von Petersburg aus die Politik hinsichtlich Polens gegen die Anschuldigungen des englischen Parlaments in deutschen Blättern zu vertheidigen sucht, läßt sich denken; man sieht deshalb der Abberufung des russischen Botschafters in Rom entgegen, wenn man nicht vorzieht, durch passives Verhalten wenigstens äußerlich den Status quo fortzuführen.(Berl. Z.) Rußland und Polen. Von der polnischen Gränze, vom 19. August. Nichts ist für Polen trauriger in der Aussicht, als das sogenannte russische Recht. Was der Russe Recht nennt, ist glücklicherweise in Deutschland unbekannt; unglücklicherweise soll dies aber eine neue Strafe für das ohnehin sehr schwer gedrückte Polen werden. Wir wollen keineswegs sagen, daß Polen früher das ausgebildetste Recht hatte, bevor Napoleon Licht in das alte Chaos brachte; allein es war doch ein durch die Geschichte geheiligtes, durch die Gewohnheit liebgewonnenes, nationales, auf bestimmte Prinzipien basirtes Recht. Nun droht uns das russische Recht, oder vielmehr, wir fürchten die russischen Rechtsformen. Bekanntlich ist nur Ein Stand in Rußland, dem Universalwissenschaft zugetraut wird: der hohe Offizierstand. Die Minister des Kultus, der Volksaufklärung, des Rechts: immer müssen es Offiziere seyn. So tüchtig nun dergleichen Männer ihr Metier auszuüben verstehen mogen: Niemand wird glauben, daß sie stets den genannten Posten vorstehen, oder in denselben wirksam seyn können. Bei dieser unglücklichen Verwendung sonst tüchtiger Manner kann es nicht fehlen, daß dieselbe fehlerhafte Einrichtung sich bis in die untersten Grade herab fühlbar macht und in keinem Verhältnisse schreckbarer hervortritt, als beim Rechte. Geordnete Gerichte kann es bei dem dermaligen Landzustand in Rußland nicht geben; kommt aber irgend eine große Betrügerei, oder eine Schwindelei, oder irgend ein anderes bedeutendes Unrecht zur Kenntniß des Ministers oder gar des Kaisers, so wird ein Offizier als Präses einer sogenannten Kommission, die in der betreffenden Provinz zusammentritt, abgeordnet; diese kostbare Kommission untersucht so lange, bis man höhern Orts diese Langwierigkeit satt hat, und sie wieder auflöst. Der gewöhnliche Ausdruck des Volkes über diese Art Rechtspflege heißt: wer das Geld hat, hat Recht. Diesen Rechtsmodus fürchten wir aber, und gewiß mit Recht. Denn nichts demoralisirt schneller und mehr als Corruption bei Erlangung des sogenannten Rechts, richtiger: der Gesetzformeln. Wenn unser Zustand wirklich verbessert, das Volk erhoben werden sollte, so konnte es nur durch vollständige Wiedereinführung des Code Napoleon seyn. Das russische Recht wird den Polen nie zusagen; und sollten nach und nach auch die russischen Rechtsformen in Polen allgemeine Anwendung finden, dann wehe uns, denn bis zum landesväterlichen Ohre ist es weit von uns; und dann muß die Klage durch zu viele uns feindliche Medien gehen: wir würden demnach schwer Erhörung finden. (L. A. 3.) Posen, vom 15. August. Reisende aus Polen und dem südlichen Rußland versichern, daß das Königreich fast gänzlich von russischen Truppen entblößt sey, und nur in Warschau selbst eine beträchtliche Garnison stehe, daß dagegen an den Ufern des Dniepr große Militärmassen und namentlich viele Kavallerie sich concentrirten. Angeblich sind diese Streitkräfte blos der bevorstehenden Herbstmanöver wegen, zu denen bekanntlich selbst ein hoher Besuch erwartet wird, versammelt; indessen liegt die Vermuthung doch zu nahe, daß die dermalige Lage des Orients Rußland fortwährend im Zustande eines bewaffneten Friedens erhält. Unstreitig versteht kein europäisches Kabinet sich besser aufs Escamotiren als das St. Petersburger; anscheinend verhält es sich ganz passio und macht Komplimente nach allen Seiten hin, doch hat es die Hände immer unter dem Tische, und ehe man sich versieht, ist die Zauberei, über die alle Zuschauer verdutzt sind, fertig. Wer den Engländern alle ihre kleinen und großen Verlegenheiten im Osten bereitet, weiß man offiziell allerdings nicht.(A. Z.) Großbrittanien. London, vom 23. August. Die heutigen Nachrichten aus den Provinzen lauten noch günstiger. Manchester ist wieder ruhig. Das Militär zieht umher und schützt die Fabriken, wo wieder gearbeitet wird. Mehrere Verhaftete sind schon vor die Jury wegen Verschwörung verwiesen. In Burslem ist die Ordnung nicht mehr gestört worden. — Den neuesten Nachrichten aus New-York zufolge wird Lord Ashburton bald die Vereinigten Staaten verlassen, da der abgeschlossene Gränztraktat alle Parteien befriedige und nicht zu befürchten stehe, der Senat werde ihn verwerfen. Belgien. Brüssel, vom 24. August. Dem Könige wäre beinahe auf seiner Reise nach Ardenne ein Unglück zugestoßen. Ein Pistol, das in einer Tasche steckte, ging von selbst los, die Kugel sprang vom Boden zurück und fuhr oben heraus, ohne Jemanden zu verletzen. * Düsseldort, vom 26. August. Se. Exc. der Herr GeneralLieutenant und Kommandant von Stettin, Frhr. v. Pfuel, mit Gemahlin und Dienerschaft, sind heute im Gasthof„zum Prinzen von Preußen" bei Gebr. Schleger abgestiegen. Paris, vom 24. August. Die gestern in der Pairskammer ernannte Kommission zur Prüfung des Regentschafts=Gesetzesentwurfs hat den Grafen Mole zu ihrem Präsidenten und den Herzog von Broglie zum Berichterstatter ernannt. — Der König, die Herzogin v. Orleans und die königl. Familie sind gestern nach Schloß Eu abgereist. — Einem Gerüchte zufolge werden die Kammern bis auf den 9 oder 15. Jan. vertagt. Bis dahin dürfte wohl keine Veränderung im Kabinet stattfinden. — Hr. Thiers ist nicht abgereist, wie es allgemein geheißen. Er war heute bei Hrn. Ganneron, wo 30 Glieder des linken Centrums anwesend waren. Hr. Thiers reist erst heute Abend nach Boulogne am Meere ab, in Begleitung des Grafen Waleski und eines Sekretars/ um das Lager bei Boulogne zu besichtigen. Hr. Thiers reist hierauf nach der Schweiz. — Hr. Casimir Perier, französischer Geschäftsträger am Hofe von St. Petersburg, ist Montag aus letzterer Stadt in Havre angekommen. — Renten am Schlusse der Börse: 119 55; 78 75. Spanische active—. Lotterie. Bei der am 23. angefangenen Ziehung der 2. Klasse 86. königl. Klassen=Lotterie siel ein Gewinn von 2000 Thlr. auf Nr. 22.342; 2 Gewinne zu 1000 Thlr. fielen auf Nr. 43,171 und 69,063; 2 Gewigne zu 500 Thlr. auf Nr. 77,737 und 86,739; 2 Gewinne zu 200 Thlr. auf Nr. 12,653 und 28,026; und 2 Gewinne zu 100 Thlr. auf Nr. 66,167 und 66,956. Für die Abgebrannten zu Heerdt ist bei der Redaktion d. Ztg. eingegangen: 1) Von Sch......n 1 Thlr. 2) Von K. 10 Sgr. 3) Von L. 1 Thlr. 4) Von L. Bl. 10 Thlr. Anzeige. Düsseldorf den 26. August 1842. Angekommen: I. Giesing von Rotterdam mit 2427 Ctr. In Ladung: A. Vetter nach Emmerich und Zwischenorten bis den 31. d.— W. Werpas nach Amsterdam.— G. Beyer in Amsterdam nach Düsseldorf bis den 2. Sept. Rheinhöhe 4 Fuß 11 Zoll. Emmerich den 26. August 1842. Vorbeigefahren: L. Bovens mit 3280 Ctr. von Dortrecht nach Düsseldorf. Die Schiffahrts=Kommission. Anzeigen. Im Verlage von Du Mont=Schauberg in Köln ist so eben erschienen und in Düsseldorf in der Bötticher'schen Buchhandlung zu haben: lan Manöver=Terrains für das königl. preuß. VII. und VIII. Armeekorps im Jahre 1842. Mit Genehmigung des Königl. statist. Büreau in Berlin. Entworfen und herausgegeben G. Schultze, Königl. Telegraphen=Inspektor, Pr.=Lieut. a. D. Zwei sauber lithographirte Blätter in gr. Folio. Preis schwarz 15 Sgr., color. 20 Sgr. In der lithographischen Anstalt von W. Severin ist erschienen: Erinnerungsblatt an das Lager und Manöver des 7. Armeekorps bei Grimlinghausen im Jahr 1842. Allen Besuchern des Lagers und vor allen Dingen den Herren Militärs wird dieses Blatt, gezeichnet von einem der hiesigen bekannten Künstler, ein angenehmes Andenken an eine schöne Zeit verbleiben. Die Composition ist in Form einer Waffentrophäe, in deren leeren Hauptraume eine innere Ansicht des Lagers, mit reicher Staffage sich befindet. Die Seitenfelder zeigen die Pontonbrücke bei Grimlinghausen, eine Totalansicht des Lagers, eine Batterie und militärische Scenen, Attaquen, Vorposten rc.— Zu beiden Seiten des Hauptbildes steht ein Landwehrmann und ein Soldat in der neuen von der Immediat=Commission vorgeschriebenen Equipirung, mit Helm, Litevka und der neuen Packung. Der neue Helm und das neue Seitengewehr bilden den Mittelpunkt der Trophäe. Ein jeder, der sich für vaterländische Institutionen interessirt, findet hier Gelegenheit, seinen Angehörigen in der Ferne, eine getreue Abbildung des Lagers und vor allen Dingen der neuen Truppen=Equipirung zu geben. Zu gleicher Zeit sind alle Truppenabtheilungen des 7. Armeekorps des preußischen Heeres auf diesem Blatte in passenden Schilden verzeichnet. Exemplare: Tondruck zu 15 Sgr. weiß Papier 7 Sgr. 6 sind in der Kunsthandlung von Julius Buddeus und bei W. Severin auf dem Steinwege zu haben. Unterzeichneter empfiehlt bei den bevorstehenden Festlichkeiten seine Niederlage von ChampagnerWeinen, Duc de Montebello, worunter eine ausgezeichnete Sorte 1839r Bouzy, Qualité superieure, so wie auch sein Lager von allen Sorten vorzüglicher Rhein= Mosel= und Bordeaux=Weine. J. A. Roeder, Hafenstraße Nr. 1205. Empfehlung. Gasthof„zur in Duisburg. Dem sehr geehrten reisenden Publikum mache ich hiermit ergebenst die Anzeige, daß ich im Laufe dieses Monats meinen neu eingerichteten Gasthof eröffnet habe. Derselbe liegt im gelegensten Theile der Stadt, gerade der Post gegenüber, und ist wegen seiner bequemen Lage so wie der prompten und billigen Bedienung bestens zu empfehlen. Duisburg im August 1842. August Linden. Beim Unterzeichneten wird bei Gelegenheit der Erkrather Kirmes am Sonntag den 28. d. M. Nachmittags Harmonie und Abends Ball stattfinden, wozu ergebenst einladet Lambert Tapvert in Erkrath „zur Stadt Düsseldorf". Basel, Strassburg, Mainz, Düsseldorf, Rotterdam und London. Dampfschiffahrt für den Nieder- u. Mittel-Rhein. Zwischen Maine und Düsseldorf Täglich zweimal. „ Mainz„ Rotterdam wöchentlich viermal. Abfahrt von Düsseldorf. Nach MAINZ direct.. um 11 Uhr Abends. „ KOBLENZ in einem Tage. nach Ankunft des ersten Eisenbahnzuges von Elberfeld ROTTERDAM jeden Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag „ 8½„ Morgens. „ 12„ Abends. Während der Periode von Samstag den 27. d. M. bis zum 12. September sind die Fahrten von hier nach Rotterdam an den Mittwochen und Samstagen unbestimmt, und wird ein verehrliches Publikum ersucht, sich dessfalls bei den Agenturen näher zu informiren, Äusser vorstehendem regelmässigen Dienste finden in der nächsten Zeit folgende Local-Fahrten zwischen Düsseldor,, Grimlinghausen, Benrath und Cöln statt: Zu Berg: Von Düsseldort nach Grimlinghausen und Benrath und„ 2„ „„ Grimlinghausen, Benrath und Cöln 3½„ Grimlinghausen nach Benrath...... 7¾„ und 2¾„ Nachm. „ nach Benrath und Cöln.. 4¼„ Benratn nach Cöln..... 5½„ Zu Thal: Cöln nach Benrath, Grimlinghausen und Düsseldorf 6½„ 8„ 9½„ Morgens und 4½„ Nachm. 9 2 22 92 22 22 Benratn nach Grimlinghausen und Düsseldorf Grimlinghausen nach Düsseldorf um 7 Uhr Morgens Nachm. Nachm. Morgens hn Nachm. Nachm. Morgens Morgens Morgens 10½„ Morgens und 5½ Nachm. Ausserdem werden bei grösserem Bedarf nach Möglichkeit noch Extra-Localfahrten eingerichtet werden. Auf diesen Fahrten legen die Boote an die Landungsbrücken zu Grimlinghausen, Benrath und Mülheim an. Die regelmässigen Tourboote treffen auf der Thalfahrt Abends gegen 6½ und 8½ Uhr in Grimlinghausen ein. Düsseldorf, den 26. August 1842. Die Direction. Düsseldorf=Elberfelder Eisenbahn. Fahrten am 28. Wegen des am Sonntag den 28. d. M. stattfindenden Extrazuges für Ihre Majestäten den König und die Königin, wird die von Elberfeld aus um 4¾ Uhr Nachmittags anberaumte gewöhnliche Fahrt ausfallen. Alle andere bisher bestandene Fahrten bleiben unverändert. Düsseldorf den 26. August 1842. Die Direction. Lager bei Grimlinghausen. Table d'hôte Mittaas 1 Uhr, im Zelte bei Peter Weymer. Schweidnitzer Militärhandschuhe, weiß und couleurt, feine Berliner Militär=Cravatten. sowie weiße Glace=Handschuhe, für Herren zu 10 Sgr., für Damen zu 8 Sgr., und lange zu 12½ Sgr. bei W. Lindemann, Flingerstraße. □ Unterzeichneter empfiehlt sich mit blechernen Illuminationslampen; dieselben sind so eingerichtet, daß auch Oel gebraucht werden kann. Das Dutzend kostet 5 und 6 Sgr. P. Jansen, Blecharbeiter, Mittelstraße Gefüllte Illuminations=Lampen bei Jakob Franck, Hundsrücken Nro. 602. Die Gypsbüste Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm IV., vollkommen ähnlich, ist zu 3 Thlr. zu haben bei Nicol. Geampauli, Bastionsstraße Nr. 995. Fur die Dauer der Anwesenheit Sr. Maj. des Königs in unserer Stadt sind für 3 Pferde Stallung nebst 2 Bedientenstuben zu vermiethen bei Hauderer Schmitz in der Lieferstraße. Wittwe Treitz, Hundsrücken Nro. 397, erhielt eine Partie Frankfurter Wachs=Flambeaux und empfiehlt sie zur gefälligen Abnahme. Preußische Stearinlichter, das Pfund zu 32 Loth, blendend weiß zu einem billigen Preise bei Franz Florenz Erben, Oberhundsrücken Nr. 606, der Bolkerstraße gegen298t. Neu verfertigte schwarze und weiße Atlas Schuhe für Damen, so wie stoffene, saffiane und glanzlederne für Herren sind vorräthig bei Joh. Kramer. Zwei mit dem Königl. Preuß. Wappen bemalte neue Fahnen sind billig zu kaufen, verlängerte Kasernenstraße bei Wefere Bei Kempfen, Benratherstraße Nr. 845, steht ein 9 Jahre alter fehlerfreier starker militärtreuer gut gerittener schwarzer Wallach mit Sattel und Zaum zu verraufe. (596) Drei schön möblirte Zimmer, wozu Stallung und Remise gegeben werden kann, stehen für die Dauer des Manövers zu vermiethen. Das Nähere in der Expedition d. 3. (597) Ein möblirtes Quartier von 5 Zimmern steht für die Dauer des Manövers zu vermiethen. Das Nähere in der Expedition d. 3. (598) Zwei unmöblirte Zimmer werden in der Nähe der Grabenstraße zu miethen gesucht. Von wem, erfährt man in der Expedition d. 3. Redakteur: L. Stahl Druck und Verlag der Stahl'schen Buchdruckerei.