N. 160. Samstag den 18. Juni. 1842. Die geehrten auswärtigen Zeitungsleser, welche fürs 3. Quartal d. J. sich auf die Düsseldorfer Zeitung zu abonniren gesonnen sind, wollen ihre gefälligen Anbestellungen noch vor Ablauf dieses Monats den resp. Postämtern aufgeben, um Defecte und Unterbrechung in der Zusendung zu vermeiden. Hiesige wenden sich direct an die Expedition, Grabenstrasse Nro. 794. Der Preis der täglich, mit seltener Ausnahme, erscheinenden Düsseldorfer Zeitung. einschliesslich des zweimal wöchentlich beigegebenen Unterhaltungsblattes, beträgt auf allen königl. preuss. Postämtern vierteljährig 1 Thlr. 25 Sgr., hier in der Stadt 1 Thlr. 15 Sgr.(incl. des Stempels.) Preußen. Berlin, vom 9. Juni. Die freie Richtung, welche im äußersten deutschen Osten, in Königsberg, der Vaterstadt Kants, Hippels und so vieler brrühmten Männer, eingeschlagen wird, und zu deren Organ sich in neuester Zeit die Königsberger Zeitung macht, findet in unserer Bureaukratie zuweilen heftige Gegner, die bei einzelnen Gelegenheiten schon auf Hemmung des„allzu freien Gebrauchs" der verwilligten größeren Censurfreiheit angetragen haben sollen. Nur an den bestimmt ablehnenden Aussprüchen des Königs soll die Neigung, das kaum Gegebene wieder zu verkürzen, gescheitert seyn. Nicht allein das Volk, auch unsere Staatsbeamten müssen die freie Bewegung der Presse erst verstehen lernen, und sich an größere Auffassungen ge= wöhnen, um die Scheu gegen Oeffentlichkeit und jene schwächliche Empfindlichkeit gegen Tadel zu verlieren, welche in der seitherigen Kleinstädterei großgezogen ward. Um so verehrungswürdiger erscheint der königliche Wille, der all= gemeines Leben erwecken will, und die wunden Siellen, an welchen wir leiden, so richtig erkennt. Unser König hat sich erst neuerlich wieder bei verschiedenen Gelegenheiten für die möglichst große Freiheit der Presse erklärt, so weit eine solche mit bestehenden Bundes= gesetzen zu vereinbaren sey, und dieselbe das erste Mittel aller Wahrheit und Erkenniniß genannt. Das Staats=Lotteriespiel soll von neuem verändert und der gänzlichen Aufhebung entgegengeführt werden. Man dringt darauf besonders vom religiören Gesichtepunkt aus.(Ob. 3.) Danzig. Die huldvolle Berücksichtigung, welche Sr. Majestät des Königs hell- und weitblickendes Auge der Sache und Sprache seiner polnisch redenden Unterihanen schenkt, hat sich in unsern Tagen wiederum auf eine Weise kundgegeben, welche zur Kenniniß des gesammten Vaterlandes zu bringen, gewiß eine schöne Pflicht ist.— Der hiesige evangelische Prediger Mrongovius an der(polnischen) St. Annen=Kirche(bekannt durch seine Verdienste um die polnische Sprachforschung) nahm vor einiger Zeit Gelegenheit, die jüngste Frucht seiner slawischen Studien dem Könige zu überreichen. In dem Schreiben, mit wela em er sein Buch begleitete, nahm er Gelegenheit, die heilige Sache der hart bedrängten Muttersprache, insbesondere seiner evangelischen Landsleute polnischer Zunge an Sr. Maj. landesväterliches Herz zu legen, indem er die Lage derselben mit folgenden Worten schilderte: „Seitdem die neueingesetzten Regierungs=Schulräthe das Germanisiren mit so ungemissenem Eifer zu berreiben angefangen haben, daß sie darauf dringen, die Kinder armer polnischer Landleute sollen durchaus nicht mehr polnisch, sondern bloß deursch lesen lernen,— gewöhnlich ohne zu verstehen, was sie lesen,— und seirdem die Erlernung der zehn Gebote Gottes, des Glaubens und des Vaterunsers in der Muttersprache so gut wie verpönt ist, so entstehen dadurch halbe Heiden, die von Gott und von seinem heiligen Worte fast nichts wissen. Denn wenn es schon eine schwere Aufgabe für den Religionslehrer ist, selbst mittelst der, tief im Gemüche wurzelnden Muttersprache an das menschliche Herz zu kommen,— wie sollte es denn möglich seyn, durch fremde, kaum halbverstandene Sprachtöne die Herzen zum Guten zu lenken?" „Der fühlende Theil des Volkes weint heiße, ja bittere Thränen über die Kluft, welche durch das Aufdrängen der deutschen Sprache in dem Gewüths= und Familienleben gerissen wird. Der Unterzeichnete hat während eines langen Lebens, von dem er 8 Jahre im Schulamte zu Königsberg und 44 Jahre im Predigtamte zu Danzig gewirkt, oft Gelegenheit gehabt, das Jammern seiner Landsleute, der Masuren, über den deutschen Sprachzwang mit tiefer Wehmuth an= zuhöen. Er würde nicht mit der Ruhe eines guten Gewissens von der Welt scheiden können, wenn er nicht noch vorher sein schmerzliches Mitgefühl über diese Zustände vor Ew. königl. Majestät erhabenem Throne ausgeschüttet hätte." Der Veteran ist in Folge dessen durch nachstehendes, eben so gnädiges, als für alle wahren Freunde unserer polnisch=redenden Landsleute überaus erfreuliches, Allerhöchstes Kabinetsschreiben be= glückt worden: „Ich habe das von Ihnen eingereichte Exemplar Ihres deutschpolnischen Handwörterbuches empfangen und Ihnen hierdurch meinen Dank zu erkennen geben wollen. Ich lasse Ihrem treuen Eifer für die Erhaltung der Muttersprache Ihrer Gemeindeglieder Gerechtigkeit widerfahren und habe den Staatsminister Eichhorn veranlaßt, den in Bezug darauf von Ihnen ausgesprochenen Besorgnissen geeignete Erledigung zu geben. Potsdam, 28. Mai 1842. (gez.) Friedrich Wilhelm." (Königsb. Z.) Von der Oder, vom 8. Juni. Der als altlutherischer Pastor agirende Ehrenström befindet sich jetzt unter der Kathedra Pommerns. Er hat in der breiten Straße zu Stettin seine Wohnung aufgeschla= gen, und von dort aus die Provinz und die uckermärk'schen Pflanzstätten des sogenannten Lutherthums bereiset. Angermünde, wo er sich verheirathet hat, mußte er verlassen, weil er durch unziemliche Reden gegen die ihm nicht anhangende Bürgerschaft und gegen die Geistlichen die Einwohner gegen sich aufgebracht hatte. Auch bei seinen Anhängern scheint er an Kredit verloren zu haben, seitdem er für seine Amtshandlungen außerhalb seines Wohnorts Reise=Vergütigungen verlangt, welche die üblichen Stolgebühren weit übersteigen, und die gutmüthigen Landleute überzeugen, daß die unentgeltlich verrichteten Amtshandlungen doch viel Geld kosten. Möchte es in diesen Verhältnissen bald klar werden, die gegenwärtige Verwirrung ist zu groß!(Berl. Allg. K.) Halle, vom 12. Juni. Die Leipziger Zeitung theilt unter dem 10. d. M. einen Korrespondenzartikel über die Strafanstalt Halle mit, an dessen Schlusse die Entweichung von 16 Gefangenen gleich in der ersten Nacht angegeben wird. Wir können versichern, daß dies eine Fabel ist.(Hall. Z.) Stuttgart, vom 13. Juni. Der Schwäb. Merkur enthält folgenden höchst merkwürdigen Artikel: Schon seit mehreren Tagen ist von den Mitgliedern eines hiesigen Kreises angekündigt worden, daß an den Minister des Innern ein Schreiben von sehr heftigem Jnhalt, die katholischen Kirchen=Angelegenheiten betreffend, gelangen werde. Dieses Schreiben, welches schon vorher bei einzelnen Mitgliedern jenes Kreises in gedruckten Exemplaren zu lesen war, ist auf dem Umwege über Frankfurt gestern Abend ebenfalls in gedrucktem Exemplar bei seiner Adresse eingetroffen und wird höchstem Befehle gemaß durch unsere Blätter zur öffentlichen Kenntniß und Beurtheilung gebracht. Offenes Sendschreiben an Se. Exc. den Hrn. Minister v. Schlayer, königl. würtembergischen Minister des Innern und des Kirchen= und Schulwesens, Ritter hoher Orden u. s. w., u. s. w., von einem deutschen Katholiken. (Wir theilen folgende Stellen daraus mit:) Eure Ercellenz haben am 16. März d. J. beim Schlusse der merkwürdigen 74. Sitzung der Kammer der Abgeordneten mit einer Offenheit, die schon um ihrer Seltenheit willen Würdigung erheischen dürfte, dem Hochw. Herrn Bischof von Rottenburg zu erklären beliebt, daß der Staat, d. i. der liberale Beamtenstaat, als dessen Koryphäus Sie in Würtemberg dastehen, ihn sofort als einen Renitenten gegen die Staatsgesetze ansehen und behandeln würde, wenn er sich weigern sollte, eine vom Staat dekretirte Absetzung eines katholischen Priesters anzuerkennen und dem von der weltlichen Behörde neu ernannten Geistlichen die kirchliche Einsetzung zu ertheilen. So steyt es sogar in den gedruckten Protokollen jener Sitzung zu lesen, die in diesem Punkte doch wohl getreu seyn werden, wenn auch leider genug darüber verlautet, wie man bei Abfassung und Druck derselben mit den Reden der Abgeordneten, insbesondere der katholischen, verfahren ist, gleich als hätte man sich einerseits geschämt, andererseits gefürchtet, die Katholiken des Landes und unbefangene, rechtliche Protestanten erfahren zu lassen, wie es in der 3= und 74. Sitzung der Abgeordneten zugegangen, wie diese Kammer, die eben zu zwei Drittheilen aus bezahlten Dienern des„Staates" gemacht ist, gegenüber den Rechten der Kirche, welcher ein Drittheil der Unterhanen Sr. Maj. des Königs von Würtemberg angehört, sich benommen, welche Geringschätzung sie selbst der feierlichen Zusicherung der VerfassungsUrkunde entgegengestellt hat. Sehr richtig hat ein edler Abgeordneter Ew. Exc. auf Ihre Erklärung sofort erwiedert, jetzt wisse man, wie es mit der Autonomie der Kirche aussehe; allein damit sind weder Sie, noch Ihre Drohung schon abgethan, und Sie werden daher einem andern deutschen Katholiken gestatten, noch etwas ausführlicher darauf zu antworten. Wenn ich auch alle die Verletzungen des Anstandes und das durchaus unparlamentarische Benehmen, welches Sie sich nach Ausweis der Protokolle schon in der 73. Sitzung gegen den greisen Herrn Bischof von Rottenburg herausgenommen haben, ohne deßhalb von dem Kammerpräsidenten, dem s. v.„unparteiischen" Kammerpräsidenten, pflichtschuldigst zur Ordnung und Schicklichkeit verwiesen zu werden, hier gänzlich mit Stillschweigen übergehen will, so steht es doch mir, wie jedem Katholiken, vollkommen zu, den Handschuh aufzuheben, welchen Sie nicht blos dem Oberhirten der Rottenburger Diözese, sondern, in seiner Person, unserer gesammten Kirche ins Gesicht geworfen haben. Daß die würtembergischen Katholiken an Treue und Ergebenheit gegen ihren König den protestantischen Unterthanen Sr. Majestät in keiner Weise nachstehen, wo es sich irgend um weltliche Dinge handelt, werden Eure Exzellenz in Abrede zu stellen wohl schwerlich wagen; vielmehr dürfen dieselben mit Recht stolz darauf seyn, daß unter allen den Verschwörern gegen Kron' und Thron sich nicht ein Einziger aus ihrer Mitte gefunden hat. Daß der erhabene Monarch dies nicht verkennt, daß Er im Gegentheil Seine katholischen Unter= thanen mit gleicher Liebe, wie die protestantischen, umfaßt und wissentlich und willentlich ihre Rechte nie wird kränken oder verkümmern wol= len, das ist unsere festeste Ueberzeugung, die auch Seine Rathgeber und Diener nicht vernichten sollen; aber um so mehr und so ernster müssen wir Denen entgegentreten, die die Liebe und das Vertrauen zwischen dem Regenten und fünfmal hunderttausend Katholiken, dem Drittheil Seines Volkes, jene schönen, heiligen Gefühle durch Anmaßung und Gewaltthätigkeit zu untergraben drohen und, wie schlimme Diener so häufig, den Namen des guten Herrn für ihre Schritte mißbrauchen. Wer aber wagt es, Solches zu thun?.... Sie, Herr Minister, sind vor allen Andern der Mann! Sie sind es, der den Frieden des Landes trübt— Sie sind es, der einem edlen, hochherzigen Könige die Gemüther Seiner treuanhänglichen katholischen Unterthanen zu entfremden droht.— Sie sind es, der Aufregung verbreitet und sie hinterher zwar öffentlich ableugnet, aber in der Stille doch die Existenz derselben eingestehen muß, wie Eure Erzellenz Ih= rem Könige und Herrn in Ihrem Bericht über die Wahl des katholischen Professors Hefele zum Abgeordneten einbekannt haben, daß es unpolitisch seyn würde, demselben den Urlaub zur Beiwohnung des Landtages zu versagen, wegen der Aufregung, die sich unter der katholischen Bevölkerung kund geb.*), d. h. wegen der Aufregung, die Sie unmittelbar und mittelbar durch Ihr Verfahren hervorgerufen und angefacht haben, für die Sie also dem Regenten, wie dem Lande, nicht blos Würtemberg allein, sondern dem gesammten deutschen Vaterlande, dessen Eintracht Sie aufs Neue beunruhigen, verantwortlich gemacht und als„Reaitent" gegen den Frieden„angesehen und behandelt werden" müssen. Von einem Manne, der auch nur den Namen eines Staatsmannes in Anspruch nimmt, kana man mindestens verlangen, daß er den großen Ereignissen der Zeit Rechnung trage, daß er aus Dem, was anderwärts sich begibt, sich Lehren ziehe und Weisheit lerne, daß er seine Kräfte nicht überschätze und nicht einen Kampf beginne, in dem ihm die Niederlage zum Voraus gewiß ist, daß er vielmehr weislich bei Zeiten einlenke und durch Gerechtigkeit, wenn auch nur aus politischer Klugheit, einen innern Frieden sichere, der bei dem ersten Anstoß in Europa, wie er unversehens über Nacht kommen kann, von der höchsten Wichtigkeit seyn muß und schon jetzt bei allen unsern inneren Entwickelungen dringend nothwendig sich zeigi; aber Eure Exzellenz scheinen es vorzuziehen, die Thorheit der alten französischen Jakobiner nachzuahmen, die nichts lernen und verlernen wollen. Sie, Herr Minister, haben gedroht! Wollen Sie es wagen, Ihre Drohung auszuführen? Wagen Sie ee! Glauben Sie, daß die Katholiken vor Ihrer Drohung sich fürchten, sich dadurch einschüchtern lassen werden? Mit Nichten!— Sie sind nicht als Rechtslose den altwürtembergischen Landen zugeworfen worden und werden die ihnen heiligen Rechte ihrer Kirche sich weder entreißen, noch entwinden lassen. Sie nehmen keine neuen Rechte in Anspruch, sie fordern nur die Erhaltung der uralten, die älter sind, als das im französischen Liberalismus getränkte Schreiberwesen, älter als der Protestantismus, ja älter als alle Throne der Gegenwart. Sie for= dern, was Lebensbedingung für ihre Kirche ist— was Sie ihr aber mit so und so gedrechselten Floskeln verweigern— daß es ihr nicht gewehrt werde, nach ihrer eigenen Disciplin zu leben, ihre eigene innere Ordnung zu bewahren, an ihren Grundsätzen, Lehren und Gebräuchen festzuhalten, ihre Sakramente selbst zu verwalten und sie nicht entweihen zu lassen, kurz sie fordern, daß man ihre Kirche weder durch den unkatholi= schen Kirchenrath(dem das katholische Bewußtseyn allerdings nicht abhanden gekommen ist, weil er es von Hause aus— nicht gehabt hat) noch durch Sie und Ihre Maßregeln dekatholisirt werde. Wie den Protestanten freie Entwickelung nicht versagt ist, so nehmen sie Gleiches *) Diese Angabe ist unwahr; die Einsichtnahme des angeführten Berichts findet deshalb keinen Anstand.(Anm. des Schwäb. Merk.) auch für den Katholizismus in Anspruch, und sind dabei, außer dem natürlichen Recht, auch durch die ihnen gleiche Rechte zusichernde Bundesgesetzgebung unterstützt. Jegliche Staats=Einmischerei in ihre inneren Kirchen=Angelegenheiten weisen sie zurück. Wie sie stets bereit sind, dem Kaiser zu geben, was des Kaisers ist, so wollen sie auch es sich nicht nehmen lassen, Gott zu geben, was Gottes ist, und werden dabei, wie es ihr Bischof in der 74. Sitzung auf Eurer Excell. Drohung erklärt hat, Gott mehr fürchten, als die Menschen, ja selbst als den Minister v. Schlayer. Würtemberg hat zwar seit Alters das„Schreiberparadies" geheißen, aber Eure Excell. wissen bei Ihrer Bibelkunde unfehlbar, wie es Adam erging, als er von dem verbotenen Apfel speiste. Adam wurde aus dem Paradiese ge= jagt und mit dem Paradiese selbst war's aus. Notiren Sie das gefälligst in Ihrem Portefeuille; die katholische Kirche ist auch so ein verbotener Apfel, noch dazu ein recht großer, und hat sich schon mancher Adam daran die Zähne ausgebissen. Euer Excellenz wollen keine gewissenhaften katholischen Geistlichen, wollen sie denn gewissenlose Unterthanen für des Königs Majestät? Oder meinen Sie, daß ein Priester, der der Kirche und deren Ober= haupt seinen Eid bricht, nicht bei gegebener Gelegenheit sich auch herverlassen sollte, dem Staat und dessen Oberhaupt seinen Treueid zu brechen? Wollen Sie das Erstere, so müssen Sie auf das Zweite unbedingt gefaßt seyn. Aber wenn Sie Kapläne absetzen, was hindert Sie, auch Dekane fortzuschicken? Und wenn es erst an die Dekane kommt— von dem redseligen Domdekan kann natürlich keine Jede seyn— was steht entgegen, auch den Herrn Bischof, den „Renitenten", abzusetzen und dann gleich auch noch einen Schritt weiter zu gehen und den Papst, der zur Zeit, mit Eurer Excellenz Erlaubniß, noch das Oberhaupt der katholischen Kirche in Würiemberg, wie auf der übrigen Erde ist, ebenfalls dort für abgesetzt zu erklären? Wäre es nicht interessant, an einem schönen Morgen im Schwabischen Merkur zu lesen:„Se. Excellenz, der Hochwohlge= borne, Hochgebietende Herr, Herr Minister v. Schlayer haben unter dem und dem Datum Gregor XVI. vom päpstlichen Stuhle entsetzt, fügen hiermit Jedermann kund und zu wissen, daß besagter Gregor XVI. aufgehört habe zu regieren, und ernennen hierdurch den Hoch= wurdigsten N. N.(etwa Hrn. Domdekan von Jaumann, Hrn. v. Vanorii oder Hrn. Pflanz) zum rechtmäßigen Oberhaupt der ministerial= und polizeigläubigen, katholisch zu nennenden Kirche in Würtemberg?" Peterfels im Juni 1842. Eurer Excellenz gehorsamster „der Alte vom Berge. P. S. Meinen Glückwunsch zu der Avstimmung der ersten Kammer am 6. d. M.!!! Stuttgart, vom 14. Juni. Fräulein Agnese Schebest hat als Norma von der hiesigen Büyne Abschied genommen, auf der sie nie wieder erscheinen w.rd. da sie sich mit Dr. Strauß, der durch sein „Leben Jesu" und durch seine Berufung zur Professar der Dogmarik nach Zürich allgemein bekannt geworden ist, verlobt hat.(Karlsr. Z.) Freiburg, vom 12. Jani. Aus zuverlässiger Qielle wird versichert, daß die Liste der von dem hochwürdigen Domkapitel höchsten Orto vorgelegten Kandidaten für den erzbischöflichen Stuhl zurück= gekommen und von Seiner königlichen Hoheit dem Großherzog keiner der Waylkandidaten als persona minus grata bezei hnet worden sey. Herr Gey. Rath Siegel, Oirektor der katholischen Kirchensection, ist bereits von Seite der Staatsregierung zum Wahlkommissär ernannt und es wird die Wahl selbst künftigen Mittwoch statthaben. Seine königliche Hoheit der Großyerzog haben durch die Art der Gewährung des vorzunehmenden Wahlakts neuerdings den Beweis gegeben, wie gerne Höchstdieselben geneigt sind, die katholische Kirche sich nach ihren Gesetzen und Rechten bewegen zu lassen, wofür ihm die Katholiken, wie alle Staatsangehörigen, den innigsten Dank zollen müssen. Leipzig. Der Literatenverein, welcher sich hier errichtet hat, ist in der letzten Zeit sehr erweitert und dadurch wichtiger geworden. Die hiesigen belletristischen Autoren, welche übrigens ungemein zahlreich sind und welche ihn gestiftet, haben durch Einladung aller wissenschaftlichen Autoren ihn um das doppelte, vielleicht dreifache erweitert. Diejenigen Lehrer der Universität nämlich und anderer Lehranstalten, welche nicht blos mündlich lehren, sondern auch drucken lassen, sind dazu geladen worden und haben großentheils die Einladung angenommen, so daß der Verein auf beinahe hundert Mitglieder gestiegen ist. Der Zweck desselben ist nicht ästhetischer und nicht politischer Art, sondern ein moralischer: Prüfung und Entschließung in Betreff alles dessen, was die Ehre und die Interessen des Literatenstandes, der Literatur und der Presse angeht, ist ihm Auf= gabe und Zweck. Jn der That ist seit Jahren alles, was derartig die literarischen Jnteressen betraf, immer nur von dem Gewerbe, welches die Vermittlung zwischen dem geschriebenen Worte und den Lesern bewerkstelligt, vom Buchhandel vertreten und bethätigt worden. Sogar bei der Preßfeier vor zwei Jahren verschwand die literarische Kraft, die Seele der Presse, vor der Feier des bloßen Leibes.(A. Z.) Leipzig, vom 10. Juni. Der Baubericht der sächsisch=baierschen Eisenbahn für den Monat Mai weist nach, wie nur noch 2750 Ellen Planlinie zwischen hier und Altenburg herzustellen, und kann man daher ihrer gänzlichen Herstellung baldigst entgegensehen, sowie sich auch die Kunstarbeiten auf dieser Strecke ihrer Vollendung mit raschen Schritten nahen. Auch die Bauten auf den Hauptbahnhöfen hier und in Altenburg sind in Angriff genommen, und die vorläufigen Nivellements bis Plauen bereits beendigt. Rußland und Polen. Von der polnischen Gränze, vom 2. Juni. Was ich Ihnen schon vor mehreren Wochen aus gewöhnlich gut unterrichteter Privatquelle gemeldet, hat sich nunmehr bestätigt, da es kein Geheimniß mehr ist, daß Fürst Czernitscheff selbst den Oberbefehl im Kaukasus übernommen, um den Versuch zu machen, die aufrührerischen Tscherkessen und Abasen durch überwiegende Streitmassen zu erdrücken. Der Kampf, auf die bisherige Weise geführt, spann sich offenbar zu sehr in die Länge und kostete den Russen zu viel Blut, ohne sich dafür durch angemessene Terrainfortschritte genügend zu entschädigen. Zwar sind sie noch alljährlich als Sieger aus diesem mörderischen Guerillakriege hervorgegangen, doch gingen regelmäßig jeden Winter mehrere von den im Sommer auf der äußersten Operationslinie erbauten Forts durch Ueberfall wieder verloren, und beim Beginn jedes neuen Feldzugs mußte man einen großen Theil der Zeit und Kräfte darauf verwenden nur das wieder zu erstreiten, was man schon im vorigen Jahre besessen hatte. Unläugbar haben die Russen das Gebirge immer mehr cernirt und das Kampfgebiet mehr eingeengt; indessen konnte der Krieg nach dem Urtheil Sachverständiger nach dem zeitherigen Operationssystem sich noch ein Decennium und darüber hinziehen. Zwei Umstände besonders sollen den Entschluß, den Krieg einmal mit großen Massen zu versachen, zur Reife gebracht haben, einmal die Lage der Dinge in Süoasien und dann der Tod des gefährlichsten Tscherkessenhäuptlings, des Guz=Beg. Allerdings kann Rußland kein theilnahmloser Zuschauer bleiben bei den Ereignissen, die sich den politischen Constellationen nach in Central= asten vorbereiten und die über kurz oder lang zum Ausbruch kommen müssen; und doch bleibt es in allen seinen dahin zielenden Unternehmungen so lange paralysirt, als es in den Kaukasusstämmen einen stets kampfbereiten Feind im Rücken hat. Der alte Guz=Beg, der an Unternehmungsgeist und Tollkühnheit alle Fürsten des Gebirgs weit überragte, ist gestorben, und die jetzigen Hauptführer, die Begs Mansor und Tschamuz, sollen mit einander zerfallen seyn, weshalb der Zeitpunkt der Erdrückung derselben günstig seyn dürfte, wobei überdieß der keineswegs erloschene Religionshaß der christlichen und mohammedanischen Stämme förderlich zu seyn verspricht. Vielleicht gelingt den Russen auch hier das„divide et impera.“ Nach Versicherungen von Reisenden aus dem südlichen Rußland herrscht daselbst viel Truppenbewegung und alles ist voll Vertrauen auf den Ausgang der Unternehmung, besonders weil Czernitscheff, der russische Blücher, an der Spitze steht, und Grabbe, der das Terrain aufs genaueste kennt, unter ihm commandirt; nichtsdestoweniger bleibt der Ausgang problematisch, denn bei einem derartigen Kampfe können alle Berechnungen durch den geringsten unvorhergesehenen Zwischensall, wie bei Perowsky's ominösem Zuge, zu nichte werden. Um indessen den Bergvölkern auch alle Waffen= und Munitionszufuhr ab= zuschneiden, halten russische Schiffe die ganze Küste des Pontus von Sinope, dem Hauptsitz der englischen Agenten, bis Anapa streng blokirt. Als Versammlungspunkt für das große Expeditionsheer bezeichnet man Jekaterinodar, Kawkaskaja und Stawropol am rechten Kubanufer. Die Leoghier am rechten Terekufer fürchtet man jetzt nicht; dagegen sollen die Abasen sich in der Nähe von Sochumkaleh concentrirt haben. Vielleicht gelingt es den Russen, die einzelnen Stämme mit geschickter Benutzung des Terrains zu isoliren und dann haben sie gewonnen Spiel.(A. Z.) Spanien. Madrid, vom 6. Juni. Das republikanische Komite hat ein Rundschreiben erlassen, in welchem es auf eine Bewegung za Gansten der Konstitution von 1812 vorberettet. Es heißt darin: „Man muß zuerst darauf bedacht seyn, eine dreifache Regentschaft zu ernennen; so würde Espartero unnütz gemacht, der übrigens nur als Hinderniß dastehr. Hierauf soll ein bestimmter Ent= schluß gefaßt werden in Bezug auf die Heirath der Königin, um jeder spätern Entscheidung zuvorzukommen; denn es ist wahrscheinlich, daß die ersten Cortes, weil sie in den Augenblicken der Gefahr ernannt werden, und weil noch keine Ränke von Seiten der Heuchler werden zu befürchten seyn, weit demokratischer ausfallen. Endlich muß eine Revision der Verfassung stattfinden und die Verantwortlich= keit der Minister verkündet werden. So müssen unserer Meinung nach die Grundlagen der Revolution beschaffen seyn. Die Nachrichten aus den Provinzen stimmen auch damit überein. Diese Grundlagen dürfen keine Hemmung bilden zur Annäherung an einen Bundes=Freistaat, wenn die Umstände der Revolution es erlauben sollten. Noch bleibt übrig, den Plan der Bewegung und der Epoche der Ausführung zu kombiniren. Was die Zeit anbelangt, so soll es so schnell als möglich Statt finden. Wir überlassen dies übrigens Eurer Klugheit und Eurem Ermessen Mras uns anbelangt, so sind wir bereit. Es bleibt aber noch zu entscheiden, welche von den beiden Provinzen, Barcelona oder Valenzia, das Zeichen geben soll zu den feierlichen Verpflichtungen. Die Bewegung hat folgende Pläne auszuführen: 1. Nach dem gegebenen Zeichen und im Augenblick des Sieges ernennt jede Provinz eine Junta; 2. eine jede Junta ernennt einen Vertreter, der sich nach Madrid verfügen wird, wenn diese Hauptstadt ihre Bewegung gemacht hat, und im entgegengesetzten Falle verfügt sich dieser Repräsentant nach dem Ort, der noch als Centraljunta bezeichnet werden wird; 3. diese Centraljuntg wird die Macht der Nation übernehmen und die provisorische Regentschaft von drei Personen bilden; 4. dieselbe Junta wird ein provisorisches Ministerium ernennen und die Vereinigung der außerordentlichen Cortes nach der Verfassung verordnen. Im Falle die Revolution im ganzen Lande nicht den von uns gehofften Ausgang haben sollte, so könnten doch Katalonien, Valenzia und Arragonien, wenn sie sich mit uns verbinden wollten, sich unabhängig erklären und ihre Direktoren aus einem Mitgliede von jeder Provinzial=Junta zusammensetzen." Dieses Rundschreiben hat in Madrid großes Aufsehen gemacht und die Regierung zu Gegenmaßregeln veranlaßt. Belgien. Brüssel, vom 16. Juni. Seit einigen Tagen sind alle Posten verdoppelt. Man bringt diese Maßregel mit Gerüchten aus Paris über dortige Unruhen und Ermordung des Königs in Verbindung, die jedoch durch die Briefe von dort widerlegt werden. Syrien. Bischof Alerander in Jerusalem schreibt vom 28. März(Östermontag): „Wir sind, Gott sey Dank! Alle wohl auf, und fangen an, uns in unsere neue Lage zu finden. Am 28. Februar legte ich den Grundstein zu der Kirche, deren Bau jetzt merklich vorschreitet. Der Gottesdienst geht unterdeß seinen regelmäßigen Gang in der Kapelle auf dem Berge Zion fort, und unsere Gemeinde, obgleich natürlich nur klein, nimmt doch zu, so daß die Kapelle oft gedrängt voll ist, und wir die Beendigung des Baues der Kirche mit Sehnsucht erwarten. Jn meinem letzten Schreiben erwähnte ich zweier deutschen Missionäre, welche aus Egypten zur Ordination hier eingetroffen sind; am Pfingstmontage hoffe ich auch einige Konvertirte zu konfirmiren. Wir haben jetzt drei konvertirte jüdische Familien in unserer Ge= meinde, denen eine vierte, wie ich hoffe, bald sich anschließen wird. Mehrere andere sind gleichfalls von der Wahrheit des Evangeliums durchdrungen, und erwarten nur eine günstige Gelegenheit, um ein öffentliches Bekenntniß abzulegen. Sie können sich vorstellen, theurer Freund, wie innig wir uns freuen, uns in der jetzigen Zeit in Jerusalem zu befinden, wo die Schauplätze der Leiden, des Todes, der Auferstehung und Himmelfahrt unseres Heilandes uns so nahe gerückt sind. Der Besuch der zunächst gelegenen Oerter, des Oelberges, Gethsemane's, Golgatha's rc. hat einen unvertilgbaren Eindruck auf uns gemacht. Sie werden mit Vergnügen hören, daß man unserer Wirksamkeit keine Hindernisse in den Weg legt; der Pascha ist uns sehr freundlich gesinnt, und auch der zum Generalstatthalter von Syrien ernannte Seriasker Mustapha=Pascha hat bei seinem neulichen Besuch in Syrien nichts gesagt und gethan, um die allgemeine Besorgniß, daß er uns nicht wohl wolle, zu rechtfertigen; er schien es vielmehr als ausgemacht anzusehen, daß wir das Recht hätten, eine Kirche zu bauen rc."(Berl. A. K.) Paris, vom 15. Juni. Telegraphische Depesche. Man vernimmt aus Madrid, daß den 11. Abends das spanische Ministerium noch nicht gebildet war; es wurde aber versi hert, daß Graf Almodovar und die HH. Landero, Ramon, Calatrava, Labolada, Capaz, Vadillo unter der Präsidentschaft des General Rodil dasselbe zu sammensetzen sollen. — Der Messager enthält folgende Zeilen:„Die seit zwei Tagen verbreiteten Gerüchte über die Provinz Konstantine sind gänzlich falsch. Die Regierung hat keine wichtige Nachricht von dieser Provinz erhalten." — Ueber das Befinden des Königs, worüber seit Kurzem in London und Brüssel die absurdesten Gerüchte ausgesprengt worden, über die man hier nur lacht, melden die heutigen Blätter Nichts. Man liest im heutigen Moniteur nur, daß Se. Maj. gestern Abend den sardinischen und griechischen Gesandten und H. Dupin empfangen haben. — Bei den bevorstehenden Wahlen wird in Paris Victor Hugo gegen Herrn Galos als Kandidat auftreten. — Heute wurde auf Anregung einiger in Paris anwesenden Mitglieder des englischen hohen Adels in Lawson's Bedford Hotel ein Meeting gehalten, um an die Königin Victoria eine GlückwünschungsAdresse wegen ihrer neulichen Entrinnung von der Todesgefahr zu richten. Der Marquis von Westmeath führte den Vorsitz. Hierauf wurde eine Adresse an den Prinzen Albert votirt. — An der Börse waren heute wieder die seltsamsten Gerüchte. Es war abermals von der Unpäßlichkeit des Königs die Rede, und die Spekulanten schienen wirklich daran zu glauben, und zwar so, daß die Effekten wichen, obgleich nicht das Mindeste daran war. Aus Madrid wollte man ebenfalls an der Börse wissen, daß die Verfassung von 1812 proklamirt, der Regent unterdrückt und drei neue ernannt worden seyen. So viel ist gewiß, daß dies Glauben fand, welches schon viel sagen will. Dies hat aber seine guten Gründe. Die Börse ist aus bekannten Gründen übel gestimmt, und der hohe Stand der Papiere gibt Raum genug, aus's Fallen zu spekuliren. Es soll heute eine telegraphische Depesche aus Spanien eingetroffen seyn, deren Inhalt aber Niemand kennt; daher vermuthlich die ausgesprengten schlimmen Gerüchte. — Renten am Schlusse der Börse: 119 65; 79 65. Spanische active 23½. Anzeigen. Bekanntmachung. Die Communal=Einkommensteuer=Heberolle für das Jahr 1842 liegt während drei Tagen, den 18. 20. und 21. d. M. in meinem Sekretäriate, Stube Nr. 14, zur Einsicht offen. Dusseldorf den 17. Juni 1842. Der Oberbürgermeister v. Fuchsius. Grasverpachtung. Am Montag den 20. l. M., Morgens 9 Uhr, und nicht wie früher angezeigt worden am Montag den 27., wird der unterzeichnete Notar in der Wohnung des Wirthes Lünenschloß zu Unterbach 100 Morgen Wiesen der in Unterbach gelegenen Rohrsmühle, 25 Morgen Wiesen des in der Gemeinde Hilden gelegenen Rittersitzes Horst, 20 Morgen Wiesen des daselbst gelegenen Guts Breidenbruch, öffentlich an den Meistbietenden zur diesjährigen Benutzung in Parzellen von 1 und 2 Morgen verpachten. Die Wiesen der Rohrsmühle und des Guts Breidenbruch werden auf Erfordern von Hrn. Bollenbeck auf Rohrsmühle, die Horster Wiesen von Förster Guntermann angewiesen. Gerresheim den 13. Juni 1842. Cardauns. Maigrasverkauf zu Mickeln. Am Montag den 20. d. Mts. um 9 Uhr Morgens, findet bei dem Hrn. Gather in Himmelgeist der Verkauf des diesjährigen Maigrases parzellenweise statt. Mickeln den 6. Juni 1842. Herzoglich Arenbergsche Rentei, Bödiker. Gerichtlicher Verkauf. Am Samstag den 18. Juni 1842, Morgens 10 Uhr, wird unterzeichneter Gerichtsvollzieher auf dem öffentlichen Marktplatze zu Düsseldorf mehrere Bettstellen mit vollständigem Bettzeug an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Carl Barths. Gerichtlicher Verkauf. Am Samstag den 18. Juni 1842, Morgens 11 Uhr, sollen durch den unterzeichneten Gerichtsvollzieher auf dem Marktplatze zu Düsseldorf am Rathhause verschiedene Hausmobilien, sodann eine Karre mit Leiter und Bracken und ein junger Zugochse öffentlich gegen baare Zahlung verkauft werden. Kolvenbach. In der hiesigen Artillerie=Kaserne stehen mehrere noch brauchbare Kummt= und Sielen Geschirre, so wie einige neue deutsche Sättel, eine Partie Steigbügel, imgleichen mehrere Leder=Abfälle und alte Bekleidungsstücke zu verkaufen. Das Nähere ist auf der Stube Nr. 81 zu erfragen. Bei dem Unglück, welches uns durch das Abbrennen unseres Lagerhauses in der gestrigen Nacht betroffen, fühlen wir uns tief verpflichtet, sowohl den verehrlichen Militär= als Civilbehörden, als auch unsern Mitburgern— durch deren schleunigen Beistand eine weitere Verbreitung des Brandes allein verhindert wurde— unsern innigsten Dank für ihre thätige Theilnahme hierdurch auszusprechen. Zugleich erlauben wir uns, unsern hiesigen und auswärtigen Geschaftsfreunden anzuzeigen, daß durch die oben erwähnte zweckmäßig geleitete Hülfe, dieses Unaluck keine Störung in unserm Geschäfte herbeiführen wird. Düsseldorf den 16. Juni 1842. C. E Eb. Thieme. Kapitalien von 300 bis 3500 Thlr. auf Gebäulichkeiten, so wie 3000 bis 10.000 Thlr. auf Ackergründe liegen gegen hypothekarische Sicherheit zum Ausleihen bereit. Auskunft ertheilt, C. Schlosser, Kapuzinergasse Nr 543. Wohnungs=Veränderung. Unterzeichneter macht hierdurch die ergebene Anzeige, daß er seine Wohnung von der Kapuzinergasse nach der Communicationsstraße Nr. 440, gerade dem Hause der Wittwe Schoras gegenüber, verlegt hat und sich zu ferneren geehrten Aufträgen bestens empfiehlt. Düsseldorf den 16. Juni 1842. Wilhelm Müller, Silhouetteur. leine den deren Pantetiete bern ergebenst an, daß ich mit einem Transport Reit= und Wagenpferde bei Hrn. Spickernagel im neuen Wehrhahnen angekommen bin; es befinden sich hierunter fertig zugerittene Pferde. Friedrich Körber aus Hannover. Der unterzeichnete Frachtfuhrmann kömmt jeden Freitag mit seiner Fuhre von Kettwig hier an und fährt am selben Tage wieder zuruck. Er empfiehlt sich einem geehrten Handelsstande zu geneigten Aufträgen ergebenst. Sein Absteigequartier ist bei Herrn Bosselmann, Bergerstraße. Düsseldorf den 17. Juni 1842. Wilb. Thüner, Frachtfuhrmann. Basel, Strassburg, Mainz, Düsseldorf, Rotterdam und London. Dampfschiffahrt für den Nieder- u. Mittel-Rhein. In direkter Verbindung mit der General Steam Navigation Company in London und der Basel-Mainzer Gesellschaft„die Adler des Ober-Rheins.“ Dienst vom 15. Juni 1842 an. Zwischen Mainz und Düsseldorf Täglich zweimal. „ Mainz„ Rotterdam wöchentlich viermal. Abfahrten. Zu Thal: nach Düsselabr, Täglich 2 mal Von Mainz Morgens um 6 Uhr*) und Morgens um 8½ Uhr2) Morgens um 11 Uhr und Mittags um 1 Uhr. Nachmit. um 2¼ Uhr und Nachm. um 4 Uhr. Nachmit. um 4 Uhr und Abends um 6 Uhr. 3) Mittwoch, Donnerstag und Samstag Abends um 12 Uhr*) Mittwoch, Freitag Uhr6) Morgens 87 Abends 11 Uhr*) Morgens 5 Uhr”) Nachm. 2¼ Uhr Morgens 7½ Uhr7) Nachm. 5¼ Uhr Morgens 7½ Uhr8) und Mittags 12½ Uhr”) *) in Korrespondenz mit der Ankunft des ersten Eisenbahnzuges von Wiesbaden in Bieberich und mit der Abfahrt der Eisenbahnzüge von Köln nach Aachen und von Düsseldorf nach Elberseld. 2)„„ mit der Ankunft des ersten Eisenbahnzuges von Frankfurt in Mainz und in Bieberich und der Abfahit des Abendzuges von Köln nach Aachen. „„ mit der Ankunft des zweiten Eisenbahnzuges von Aachen in Köln. “) Montag und Dounerstag über Arnheim im Anschlusse an die Mittwoch und Samstag von Rotterdam nach London fahrenden Boote Mittwoch und Samstag über Nymwegen. der General Steam Navigation Company; über Arnheim;— von Düsseldorf nach Montag und Freitag im Anschlusse an die Mittwoch und Samstag von London nach Rotterdam abgehenden Boote über Nvmwegen; Mittwoch und Samstag in Korrespondenz mit der Abfahrt des letzten Eisenbahnzuges Elberfeld. ) in Korrespondenz mit der Ankunft des ersten Eisenbahnzuges von Elberfeld und der Abfahrt der Nachmittagszüge von Köln nach Aachen. 7)„„ mit der Abfahrt des ersten Zuges von Köln nach Aachen, des letzten Zuges von Bieberich nach Wiesbaden und von Mainz nach Frankfurt. 3)„„ mit der Abfahrt der beiden letzten Züge von Mainz und Bieberich nach Frankfurt und von Bieberich nach Wiesbaden. Die ADLER DES OBER-RHEINS fahren dreimal wöchentlich in directem Anschlusse von Mainz. nach Strassburg und Basel, und in einem Tage von Basel nach Mainz. Näherc Auskunft bei den Agenten und Conducteuren. Die Direction. Es kann noch ein Zielstier auf der Mickeler Weide unentgeltlich aufgenommen werden. Jos. Burchartz. Versetzungshalber sind auf dem Steinwege Nr. verschiedene Möbel zu verkaufen; auch befindet ein Fortepiano darunter. Dieselben sind tagzu besehe. Bei Wittwe Kürten am Zault in Unterbach steht ein dreijahriger arabischer Hengst, so wie ein vierrädriger leichter Wagen zu kaufen E Mit der heutigen Post er= Thielt ich die ersten neuen Häringe, geräucherten Rheinlachs und neue Sardellen. C. Berwitt. [411 Eine silberne Armkette ist am Montag vom Stockkampchen bis Derendorf verloren worden. Der Finder wird gebeten dieselbe gegen eine gute Belohnung der Expedition dieser Zeitung zustellen su woat Ein Glaser und Anstreicher, der selbstständig diesem Gewerbe vorzustehen weiß, kann langjährige Beschäftigung finden. Naheres Alleestraße Nr. 754. Zur Feier der Derendorfer Nachkirmes findet Sonntag den 19 dieses Nachmittags Garten=Harmonie und Abends Ballmusik statt, wozu höflichst einladet Ww. Knaben auf dem Stockkämpchen. Schiffer Vetter in Ladung nach Emmerich und den Zwischenorten. 2000 Thaler sind zu 4½ Prozent auszuleihen. Auskunft Schwanenmarkt Nr. 946 zweiter Stock. 410) Es wird ein Kapital von 30—3500 Thaler auf die erste Hypothek gesucht. Wer sagt die Expedition d. 3. In der Altestadt bei Wirth Herrn van der Beck steht ein Pferd, welches sich zu jedem Dienst eignet, billig zu verkaufen Redakteur: L. Stahl. Druck und Verlag der Stahl'schen Buchdruckerei.