N 139. Samstag den 14. Mai. 1842. Aufruf zur Bei dem schrecklichen Brandunglück, von welchem die deutsche Bundesstadt Hamburg betroffen worden, muß die in der heute eingetroffenen Staatszeitung publizirte Allerhöchste Kabinetsordre vom 9. d. M., worin unser hochherziger König alle Bewohner Preußens zur Linderung der Noth ihrer bedrängten Mitbrüder auffordert, den Nothleidenden zum Troste gereichen, uns aber um so mehr veranlassen, ihnen sofort nach allen Kräften zu Hülfe zu kommen. Wir benachrichtigen daher unsere Mitbürger, daß sich bereits ein Comite zur Unterstützung der Abgebrannten in Hamburg hier gebildet hat, und in den nächsten Tagen die allgemeine HausCollekte abgehalten werden wird, wo, wie wir hoffen, reichliche Beiträge den Hülfsbedürftigen zufließen werden. Ueber den Ertrag der Sammlung wird täglich Nachricht gegeben, und die Absendung der Gelder nach Hamburg sofort durch uns bewirkt werden. Düsseldorf den 12. Mai 1842. Comite zur Unterstützung der Abgebrannten in Hamburg. Im Auftrag: Der Oberbürgermeister v. Fuchsius. Preußen. * Düsseldorf, vom 12. Mai. Mit Recht bezeichnet man das Unglück, welches Hamburg betroffen hat, als ein nationales, was nur die Nation mildern kann. Es ist den Deutschen Gelegenheit geboten, der Welt zu zeigen, daß wir eine Nation sind, die in Leid und Freud zusammenstehen. Einsender vertraut daher auch, daß es ihm nicht wird gemißdeutet werden, wenn er eine Idee mittheilt, wonach es möglich ist, das Unglück bald zu verwischen. Es bildet sich nämlich, so ist der Vorschlag, in ganz Deutschland ein deutscher Hülfsverein. Ein Jeder, welcher einen Beitrag von 100 Thlrn. gibt, ist Mitglied dieses Vereins, welchem der Staat die Rechte einer Korporation verleiht. Ein jeder Beitrag von 100 Thalern wird durch eine Actie repräsentirt. Die Zahl der Actien, welche daher ein jeder nehmen kann, ist unbegränzt. Der deutsche Hülfsverein leistet den sämmtlichen Brandbeschädigten Hamburgern einen Vorschuß zur Wiederherstellung der Gebäulichkeiten und des Mobilars, und außerdem, nach Maßgabe der Umstände, Einzelnen Vorschüsse zum Betriebe ihres Geschäftes. Die Einzeichnungen der Actien werden nur dann geschlossen, wenn der Senat von Hamburg erklärt: daß das eingezeichnete Kapital hinreichend ist, den ganzen Brandschaden der Bürger an Gebäulichkeiten und Mobilar zu decken, und außerdem ein angemessener Fond zur Wiederaufnahme der Geschäfte vorhanden ist. Der Vorschuß wird nach Umständen auf eine bestimmte Zeit zinsenlos, auf eine fernere gegen steigende Zinsen gegeben, und es werden billige Fristen bestimmt, innerhalb welcher derselbe zurückerstattet werden muß. Hierüber stellt jeder zu Gunsten des Hülfsvereins ein gültiges Schulddokument aus, wodurch zugleich das Immobilar und Mobilar dem Hülfsvereine verpfändet wird. Der Hamburger Kaufmann hat nicht den Grundsatz des bergischen, wonach dieser sein Immobilar nicht mit Hypotheken beschweren darf, es wird hierauf die gehörige Rücksicht genommen werden müssen; aber in der Regel wird der ältere Gläubiger diesem neuen Vorschusse ferner den Vorzug einräumen. Der Hülfsverein wird von der Regierung autorisirt: bis zur Konkurrenz der zu Gunsten des Hülfsvereins ausgestellten Schulddokumente, Noten, welche auf den Inhaber lauten, von 1 Thlr., 5 Thlr., 10 Thlr., 20 Thlr., oder andern dem Hamburger Marc banco entsprechenden Summen, auszugeben; diese Papiere werden in deutscher, französischer, englischer und russischer Sprache ausgefertigt. Alle Mitglieder des Vereins versprechen, diese Papiere in Zahlung zu nehmen. Ein jedes Mitglied erhält einen gleichen Betrag in diesen Noten, wie er an Actien genommen hat, und für einen gleichen Betrag, wie er an Noten erhält, ist er auch verpflichtet, erforderlichen Falls baare Zahlung zu leisten, wenn nicht der ZollVerein sich verpflichten sollte, bei den Zollkassen diese Noten in Zahlung zu nehmen. Die von den Bürgern Hamburgs geleistet werdenden Rückzahlungen werden in zinstragenden Staatspapieren angelegt. Die Zinsen dieser Staatspapiere, sowie die nach Abzug der Unkosten und allenfallsiger Verluste bleibenden Ueberschüsse der von dem Darlehnsempfänger gezahlten Zinsen, werden zur Einziehung der ausgegebenen Noten verwendet. Das also angesammelt werdende Kapital bildet zukünftig den Reservefond des deutschen Hülfsvereins, bei welchem jeder sich gegen Schaden auf dem Lande, welcher durch Feuer, Wasser und Wind herbeigeführt ist, sich versichern kann, und wo die in Deutschland bestehenden Privat=Feuer=Versicherungs=Institute rückversichern. Das Detail der Verwaltung und der künftigen Einrichtung der großen deutschen Versicherungsanstalt übergeht vor der Hand Einsender, bis dahin, daß über die Idee selbst entschieden ist. Derselbe ist von dem Grundsatze ausgegangen, welchen Ouvrard aufstellte, als er von seiner Regierung befragt wurde, ob er einen Theil der schuldigen französischen Kriegs=Contributionen nicht beschaffen könne. Er antwortete: ein Theil könne nicht beschaffen werden, wohl aber das Ganze.— Eben deswegen soll auch der brandbeschädigte Hamburger Bürger, welchem die eigenen Mittel nicht fehlen, den Brandschaden wieder herzustellen, doch den Bedarf des Darlehens aus der Kasse des Hülfsvereins empfangen. Er wird Gelegenheit genug finden, muthige Aufstrebungen der Privaten zu unterstützen. Diese, das ganze Unglück in seinem ganzen Umfange umfassende, rasche Hülfe wird jedem Unglück=Betroffenen Muth und Kraft geben, um durch deutschen Fleiß und durch deutsche Redlichkeit das Verlorne wieder herzustellen. Es werden nicht nur neue Werthe geschaffen, sondern die Circulation in ganz Deutschland wird befördert. Das Vertrauen wird in seinem ganzen Umfange aufrecht erhalten, und dadurch werden neue Verluste abgekehrt. Uns darf nicht Nordamerika's Beispiel abschrecken, sondern darf uns nur lehren: die Fehler zu vermeiden, welche es bei seinen BankSystemen begangen hat. Ein Circulationspapier, welches nur gültig ausgestellte, verbriefte Forderungen an die Bürgerschaft einer Handelsstadt wie Hamburg war, und wieder seyn wird, repräsentirt, dessen allmälige Wiedereinlösung gesichert ist, welches durch ganz Deutschland verbreitete Aktionaire des Vereines garantirt ist, kann nie entwerthet werden, und kann nur willkommen seyn. Nothwendig muß die Wiederanschaffung der ungeheuren Masse des verbrannten Materials ein neues Leben in den Verkehr hervorrufen. Wenn Hamburg, die blühendste Handelsstadt, den Beitritt zum deutschen Zollverein verweigert hat, so möge der deutsche Zollverein in ächt deutscher Gesinnung, der größten deutschen Handelsstadt in ihrem Drangsale zu Hülfe kommen, indem er die Noten des Hülfsvereines als Zahlung annimmt. Die Erfahrung zeigt es uns, daß bei solchen großen Unglücken die Privat=Feuer=Versicherungs=Institute nicht ausreichen. Warum sollen nicht auch Institute in's Leben gerufen werden, wobei sich der Private gegen die Gefahren der Fluthen und Stürme auf dem Lande sichern kann? Darum glaubt der Einsender, daß diese Gelegenheit benutzt werden könne, um bei großen Unglücken, welche zwar Gott abwenden wolle, aber doch Deutschland betreffen können, eine Hülfskasse zur Hand zu haben. Der Verein ist als eine Corporation zu bezeichnen, weil er immer fortbestehen und aller künftige Gewinn nicht den Mitgliedern, sondern dem Vereine selbst zuwachsen soll.— Einsender ist von der Idee ausgegangen, daß aus dem Unglück, welches Deutschland durch den Brand von Hamburg getroffen hat, ein Institut hervorgehe, welches nicht nur diesem Abhülfe gewährt, sondern auch in allen schwierigen und unglücklichen Lagen Deutschlands eine Hülfskasse schafft, wobei jeder Deutsche daher auch gegen die Verluste des Krieges sich versichern kann. Die Redaktion fügt vorstehendem Artikel die Anzeige hinzu, daß der Herr Einsender desselben sich zu einem Beitrage von 500 Thlr. verpflichtet hat. Sie erklärt sich bereit, ähnliche Einzeichnungen anzunehmen, und fordert die geehrten Zeitungsredaktionen zu einem Gleichen auf. * Düsseldorf, vom 12. Mai. In Nr. 116 und 117 dieser Zeitung wurde ein Auszug aus der kürzlich erschienenen Broschüre „Die geheimen Konduitenlisten der Beamten. Von Karl Heinzen" mitgetheilt. Diese Schrift griff das genannte Institut mit sehr gewichtigen Gründen an. Ein Artikel„Düsseldorf, vom 1. Mai" in Nr. 122 dieser Ztg. hat diese Gründe zu bekämpfen, und die Nothwendigkeit und Nützlichkeit dieses Instituts nachzuweisen sich bemüht. Der Gegenstand gehört zu den wichtigsten Tagesfragen, da er eins der wichtigsten Interessen, direkt der Beamten, indirekt des ganzen Staats, berührt. Eine vielseitige Beleuchtung desselben ist daher nur wünschenswerth. Im Allgemeinen hätte man erwarten dürfen, daß der Hr. Verf. des Artikels(vom 1. Mai) Herrn Heinzen mit bessern Gründen bekämpft hätte, als geschehen. Das war freilich schwierig, da die Verwerflichkeit jenes Instituts, wenigstens wie uns bedünken will, von Letzterm eben so überzeugend, als gründlich nachgewiesen ist. Statt daher vor allem einen vernünftigen Grund der Konduitenlisten anzugeben, und sodann nachzuweisen, wiefern dieser durch sie erreicht werde, beginnt der Korrespondent in der vornehmen Manier des im Herrn entschlafenen Berliner politischen Wochenblatts, indem er dafür hält, daß die von Herrn Heinzen aufgestellten Ansichten nur für die Nichtbeamten einer Berichtigung bedürfen. Diese sogenannte Berichtigung gibt nun zuvörderst zu, daß in den Konduitenlisten Unrichtigkeiten vorkommen können, verneint aber, daß hierdurch den Beamten positive Nachtheile erwachsen können. Der Herr Korrespondent scheint hier zwischen positivem Schaden (damnum emergens) und entgangenem Gewinn(lucrum versans) zu unterscheiden. Das räumt er jedoch ein, daß diese Konduitenlisten großen Einfluß auf Beförderung, Gratifikationen rc. haben können, und daß der Fall wohl eintreten dürfte, daß eine nachtheilige Bemerkung in denselben für die sonst wohl verdienten Beamten eine Uebergehung zur Folge haben würde. Motivirend fügt er indeß hinzu, der wahrhaft verdiente Beamte finde in der Erfüllung seiner Pflicht seinen Ruhm, ohne auf besondere Vorzüge Ansprüche zu machen. Abgesehen davon, daß das zuletzt Gesagte in der Wirklichkeit nur sehr selten stattfinden wird, so kann dieser Grund auch zur Rechtfertigung einer übrigens unrichtigen Maßregel des Staats nichts beitragen. Mit eben dem Recht könnte der Staat demjenigen, der über Bedrückung klagt, antworten: Es ist besser Unrecht leiden, als Unrecht thun. Sodann wünscht der Hr. Verf. das Geheimniß beibehalten, weil andernfalls der Anmaßende seinem Amte die Zeit entziehen wurde, um in langen Deduktionen seine Verdienste herzuzählen rc. Wie unhaltbar derartige Gegengründe sind, leuchtet ein. Unsers Dafürhaltens muß aber in einem wohleingerichteten Staat nichts geheim seyn. Das Geheimniß trägt in solchen Fällen stets den Charakter der Gehässigkeit. Bei dem Institut der Konduitenlisten wird dadurch offenbar der Angeberei, Kriecherei, Heuchelei und derartigen Tugenden Thor und Thür geöffnet. Gerade das Geheimnißvolle derselben äußert die nachtheiligsten Wirkungen auf das moralische Verhalten der Beamten. Endlich findet der Korrespondent die wahre Selbstständigkeit in dem eigenen Bewußtseyn des Beamten, daß er seiner Stellung genüge und pflichtmäßig erfülle, was sie erfordert. Das ist vollkommen richtig und gut. Aber gerade einer solchen Selbstständigkeit arbeiten die Koduitenlisten fast planmäßig entgegen. So wenig wie man von einem Beamten, den wegen zu geringer Besoldung, bei vielleicht zahlreicher Familie, Nahrungssorgen drücken, mit Bestimmtheit behaupten kann, daß er nicht endlich, von der Noth getrieben, auf eine unredliche Weise seine bedrängte Lage zu mildern suchen wird; eben so leicht wird ein Beamter, welcher täglich befürchten muß, von einem heimtückischen Vorgesetzten bei seinen höhern Behörden, auf eine für jenen durchaus gefahrlose Weise angeschwärzt zu werden, durch Kriecherei oder Heuchelei, dessen Gunst zu erlangen suchen. In beiden Fällen ist seine Selbstständigkeit dahin. Wenn schließlich der Herr Korrespondent uns auf die noch viel mehr prekäre Lage der französischen Beamten verweist, so hätte er bedenken sollen, einmal, daß, bei der sehr freien Verfassung in Frankreich, die Verwaltung gleichwohl sehr unfrei ist, und dann, daß es eine merkwürdige Rechtfertigung ist, die durch von auswärts hergenommene Beispiele des Falschen geführt werden soll. Eben so gut hätte er sagen können, daß die türkischen Beamten in noch schlechterer Lage seyen, weil der Sultan ihnen jeden Augenblick den Kopf vor die Füße legen lassen könne. Düsseldorf, vom 13. Mai. Die drohenden Zeichen der Zeit, die gräßlichen Vorfälle in Hamburg und Paris, erschüttern und erheben das menschliche Gemüth gleichmäßig, und überall verkündet sich der Geist wahrer Menschlichkeit, der, wie es scheint, solcher Vorfälle bedarf, um ein thatkräftiges Leben zu äußern. Den einstimmigsten, freudigsten Anklang findet der Entschluß des Comites des Musikfestes, den Ertrag desselben den unglücklichen Brüdern in Hamburg zuzuwenden, und wenn die allgemeine Theilnahme noch einer Anregung bedurft hätte, eine kräftigere, wirksamere, war nicht zu ermitteln. Die Mitglieder des Festes selbst sind lebhaft ergriffen von dem neuen, großartigen Impulse; die gestern stattgehabte erste große Probe bezeugte dieß. Mendelssohn, der, wie schon gemeldet, vorgestern Abend hier eingetroffen, äußerte mehrfach seine vollkommene Zufriedenheit mit den Vorstudien, und in der That, darf man nach diesen Anfängen auf die Aufführung selbst schließen, so ist eine seltene Vollendung zu erwarten. Die Vokalpartie ist mit 411, die Instrumentalpartie mit 170 Stimmen besetzt; diese Zahl, in Verhältniß mit dem Raum gesetzt, reicht mehr wie hin, um die großartigste Wirkung hervorzubringen. Die liebenswürdige Persönlichkeit Mendelssohns weiß dieser zahlreichen, so mannigfach zusammengesetzten Gesellschaft, den Geist der Harmonie einzuhauchen, zu beleben und zu erhalten, der nothwendig zur Förderung des Zweckes ist. Der gute Wille darf niemals in Zweifel gezogen werden, aber die stete Aufmerksamkeit zu fesseln und fruchtbar zu machen, ist Sache der Eigenthümlichkeit des Dirigenten. Mendelssohn hat zugleich die Versicherung mitgebracht, daß die in Aussicht gestellte Mitwirkung des berühmten Violin=Virtuosen Ernst bestimmt zu erwarten ist. Der dritte Festtag wird demnach sein Eigenthümliches haben. Nicht unerwähnt darf die vortreffliche Einrichtung des Festlokals bleiben, die alles bietet, was Sicherheit, Eleganz, Bequemlichkeit und Zweckmäßigkeit fordert. Die Arbeiten sind nach der Anordnung des Comites vom hiesigen Schreinermeister Hrn. Knauert mit großer Umsicht ausgeführt. Der Beckersche Saal wird an den Tagen des Festes über anderthalb Tausend Menschen fassen; unter diesen Umständen ist die technische Vorrichtung wohl nicht unter die unbedeutenden Kleinigkeiten zu rechnen. Köln, vom 12. Mai. Heute Vormittags empfingen die Mitglieder des Vorstandes des Dombau=Vereins und mehre andere Einwohner hiesiger Stadt folgende Einladung von Seiten des VorstandsPräsidenten des genannten Vereins: „Ein entsetzliches, unerhörtes Brandunglück hat unsere Schwesterstadt Hamburg getroffen und die allgemeinste Theilnahme in einer der Größe des Elends entsprechenden Weise angeregt. Der Hülferuf muß zu jedem fühlenden Herzen dringen, und das Bedürfniß, die Hand zur Unterstützung, wenigstens zur Erleichterung der übermäßig schweren Last zu bieten, wird sich in allen Kreisen unseres Vaterlandes kund geben. Es wird nur der Anregung und Sammlung der überall zerstreuten Kräfte und Mittel bedürfen und dafür zu sorgen seyn, daß die Hülfe schnell das Ziel erreiche. Zu diesem Zwecke kann nicht der Einzelne kräftig wirken. Mehre, Viele müssen sich vereinigen, und in der Theilung der Arbeiten die rasche Förderung erstreben. Daß die verehrlichen Mitglieder des Vorstandes des Dombau=Vereins, in thätiger Mitwirkung einer größern Anzahl ihrer Mitbürger, bereit seyn werden, mit Rath und That für diese edle Sache, gleichwie für die eigene, wirksam zu seyn, habe ich voraussetzen und mir daher die Freiheit nehmen dürfen, zu einer gemeinschaftlichen Berathung auf morgen Donnerstag den 12. d. M., Nachmittags 3 Uhr, im hiesigen Rathhaussaale ergebenst einzuladen. „Köln, den 11. Mai 1842." Die anberaumte Versammlung fand wirklich Nachmittags 3 Uhr Statt und wurde von dem Vorsitzenden mit der Bitte eröffnet, der Vorstand und die anwesenden Mitglieder des Dombau=Vereins möchten sich als HülfsComite für die durch ein unerhörtes Brandunglück so schrecklich heimgesuchte Schwesterstadt Hamburg konstituiren und über die Mittel berathen, wie am schnellsten eine wesentliche Hülfe von hier aus dorthin geleistet werden könne. Mit dem innigsten Gefühle der Theilnahme beschloß die Versammlung den oben mitgetheilten Aufruf, die Annahme von Geldbeiträgen auf dem Sekretariate des Dombau=Vereins, die Veranstaltung eines großen Konzertes auf dem Saale Gürzenich zu diesem Zwecke, die Beschlußnahme über fernere Maßregeln vorbehaltend. Der anwesende Theaterdirektor, Herr Spielberger, erbot sich zur sofortigen Veranstaltung einer großen Operndarstellung, deren Ertrag er den durch den Brand Beschädigten bestimmte. Sofort wurde zur Einzeichnung von Beiträgen durch die Anwesenden übergegangen und die unverzügliche Absendung des Betrages, welcher in der ersten Viertelstunde auf 5359 Thaler 25 Sgr. gebracht wurde, beschlossen. In dieser Summe befanden sich mehre Beiträge von 1000 Thalern, von 500 Thalern, von 300 Thalern und viele von 100 Thalern. Trier, vom 10. Mai. Ihre K. Hoh. die Prinzessin Friedrich von Preußen wird, sicherm Vernehmen nach, in Kurzem mit Ihrer hohen Gegenwart unsere Stadt beehren, und mehrere Tage hier verweilen. Höchstdieselben werden von Düsseldorf aus die Reise hieher durch die Eifel machen, und die interessantesten Punkte derselben in Augenschein nehmen. Andere schöne Gegenden und Merkwürdigkeiten unseres Departements werden Gegenstand von Ausflügen seyn, welche Ihre K. Hoh. von hier aus zu machen beabsichtigen.(Tr. Z.) Koblenz, vom 12. Mai. Nach offiziellen Berichten verliert die Gothaer Bank durch den Brand in Hamburg über zehn Millionen Mark Banko.(Rh.= u. M.=Z.) — Se. Exzellenz der Generallieutenant und kommandirende General des 8. Armeekorps, v. Thile II.), ist heute Mittag von Berlin wieder hier eingetroffen. St. Goar, vom 11. Mai. Das Dampfschiff Willem ist auf der Bergfahrt mit dem oberländischen Güterschiff Hartig aus dem Main, welches mit Frucht und Wolle beladen zu Thal fuhr, an der Rheinkrümmung, dem Kammereck, zwischen hier und Oberwesel zusammengestoßen. Beide Schiffe mußten wegen ihrer Beschädigungen das Land zu gewinnen suchen. Nach Verlauf einer Stunde setzte das Dampfschiff seine Reise fort; das Güterschiff liegt aber noch oberhalb dem Lurlei, am rechten Ufer, und kann vor der Hand seine Reise nicht fortsetzen.(id.) Berlin, vom 6. Mai. Die Erwartungen von dem Zusammentritt sämmtlicher Ausschüsse der Provinzialstände, welcher zu Ende August in Berlin statthaben soll, erhöhen sich durch die Nachricht, daß die wichtigsten Fragen, welche uns jetzt beschäftigen, der Versammlung zur Begutachtung vorgelegt werden sollen. Der König will die Stimme der Deputirten aus allen Provinzen über Oeffentlichkeit und Mündlichkeit in der Rechtspflege, über ein Preßgesetz und Censur, über Eisenbahnen als Staatsbauten, über ein neues Ehescheidungs=Gesetz, und mehrere andere wichtige Gesetze hören. Aus sämmtlichen Provinzen vereinen sich zum ersten Male Abgeordnete, welche von den ständischen Versammlungen gewiß nicht als Ausschuß ernannt worden wären, wenn man sie nicht als vorzüglich befähigt erachtet hätte. Eine solche Vereinigung muß einen durchaus andern Standpunkt und Charakter annehmen, als einen provinzialständischen, wenn sie auch keine größeren politischen Rechte besitzt. Von einer Vertretung des Ganzen, der Vermittlung verschiedener Interessen, und dem freieren Blick und Geiste erwartet man Wichtiges, und erkennt mit Recht den belebenden Fortschritt, welchen der König damit hervorgerufen hat. Es darf nicht übersehen werden, wie umfassend die Thätigkeit ist, welche in alle Zweige der Staatsverwaltung neues Leben zu bringen sucht, und wie sehr der König unausgesetzt bedacht ist, zu fördern und Nichts unbeachtet zu lassen. Die Zahl der Kabinetsbefehle an die verschiedensten Behörden ist daher ungemein groß Trotz dieser Thätigkeit findet der König die nöthige Muße für Kunst und Erholung. In Potsdam ist jetzt wöchentlich mehrmals Theater, und im Schlosse finden die gewählten Abendgesellschaften statt, zu welchen auch Gelehrte und Künstler häufig eingeladen werden.(Obd. Z.) Vom 7. Es wurde bereits hier der Chef=Präsident der Regierung zu Oppeln, Graf v. Pückler, ein weitläuftiger Verwandter des fürstlichen Schriftstellers dieses Namens, als Nachfolger des Grafen v. Arnim in der Ober=Präsidentschaft von Posen namhaft gemacht. (Fr. J.) Vom 10. Mai. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, nachbenannten kaiserl. östreichischen Offizieren: Dem General der Kavallerie und Hof=Kriegsraths=Präsidenten, Grafen v. Hardegg, den Schwarzen Adler=Orden; dem Feldmarschall=Lieutenant und kommandirenden General in Böhmen, Fürsten v. Windisch=Grätz, den Rothen Adler=Orden erster Klasse; dem Obersten im General=Quartiermeister=Stabe, Ritter v. Sallaba, den Adjutanten des Erzherzogs Ferdinand von Oestreich=Este Königl. Hoheit, Major Freiherrn v. Kavanagh und Major Grafen v. Klebelsberg, so wie dem Hauptmann im Bombardierkorps, Edeln v. Habermann, den Rothen Adler=Orden dritter Klasse zu verleihen; und den Landgerichts=Assessor Ritter zu Köln zum Landgerichtsrathe in Elberfeld zu ernennen. Der bisherige Landgerichts=Referendarius Friedrich Joseph Zell zu Trier ist auf den Grund der bestandenen dritten Prüfung zum Advokaten im Bezirke des königl. Appellations=Gerichtshofes zu Köln ernannt worden. — Bei einem so hohen Maße des Unglücks und Elends, wie es das beklagenswerthe Schicksal der Nachbarstadt Hamburg darbietet, thut es vor Allem Noth, daß, wo so Viele leiden, Viele auch sich vereinigen, mit gemeinschaftlichen Kräften, das sicherer zu erreichen, was dem eifrigsten Bestreben des Einzelnen unmöglich bleiben würde. Die Unterzeichneten sind daher zusammengetreten, um dem sich überall kundgebenden Drange zu helfen, und zu unterstützen, einen Vereinigungspunkt zu bieten. Ihre Aufgabe und ihr Zweck sollen seyn, die ihnen anvertrauten Gaben an Geld und sonstigen Unterstützungen, der angemessensten Verwendung zuzuführen. Sie werden sich deshalb mit den Behörden der unglücklichen Stadt ungesäumt in Verbindung setzen und alle Maßregeln treffen, um für die schnellste Ueberweisung der ihnen anvertrauten Gaben pünktlichst sorgen zu können. Zur Annahme von Geldbeiträgen sind die Kämmereikasse im Berlinischen Rathhause, die Polizei=Hauptkasse, die löblichen ZeitungsExpeditionen und sämmtliche Unterzeichnete bereit; während die Annahme von Kleidungsstücken, Betten, Decken, Wäsche und dergleichen an den in der gestrigen Bekanntmachung erwähnten Orten noch fortdauert. Die gesammelten Geldbeiträge werden zur weiteren Bestimmung an die Central=Vereinskasse, deren Verwaltung die königl. Seehandlung übernommen hat, abgeliefert. Ein Hauptverzeichniß von sämmtlichen Beitragenden wird durch den unterzeichneten Verein geführt, die Namen der Beitragenden werden von Zeit zu Zeit durch die öffentlichen Blätter bekannt gemacht, von den eingehenden Beisteuern aber, wie von der Art ihrer Verwendung soll seiner Zeit öffentlich Rechenschaft abgelegt werden. Zugleich ersucht der Unterstützungsverein diejenigen Vereine, welche sich außerhalb Berlin bilden möchten, um einen gleichen Zweck mit ihm zu verfolgen, sich nach Ermessen der Umstände mit ihm in Verbindung zu setzen und eventuell ihm die aufkommenden Beiträge mit Aeußerung der etwanigen Wünsche über deren Verwendung einzusend en. Berlin, den 10. Mai 1842. Der Unterstützungs=Verein für die Abgebrannten in Hamburg. (Folgen die Unterschriften.) — Der Magistrat und die Stadtverordneten von Berlin haben den nachstehenden Aufruf erlassen: Anunsere Mitbürger. Aus den öffentlichen Mittheilungen in diesen Blättern ist unseren geehrten Mitbürgern das furchtbare Unglück bekannt, welches die altehrwürdige Stadt Hamburg in den letzten Tagen betroffen hat. Die Noth ist groß und schleunige Hülfe dringend. Schon haben des Königs Majestät, im theilnehmendsten Mitgefühl mit den Leiden der Tausende, welche durch die größeste Feuersbrunst, die seit Menschengedenken stattgehabt, vielleicht ihr Alles eingebüßt haben, und jetzt obdachlos umherirren, die Maßregeln genehmigt, welche die gestrigen Bekanntmachungen veröffentlicht haben, und welche dazu dienen sollen und werden, der augenblicklichsten Noth abzuhelfen. Aber auch ferner noch möge der wohlthätige Sinn unserer Mitbürger, der, wo es zu helfen galt, nie müde geworden ist, mit seinen Gaben der unglücklichen Nachbarstadt diejenige Hülfe bringen, zu welcher der deutsche Mitbürger seinen Mitbürgern stets so bereit als verpflichtet ist. Zur sofortigen Beschaffung von solchen Gegenständen, welche augenblicklich von den Hülfsbedürftigen zur Abwehr der äußern Noth, an Nahrungsmitteln, Kleidungsstücken, Lagerstätten gebraucht werden, lassen die Kommunalbehörden in diesem Augenblicke aus den Mitteln der Stadt Zehntausend Thaler verwenden, und es werden mit den Schiffen der Seehandlung, welche heut abgehen, die dafür beschafften Gegenstände mit nach Hamburg befördert werden. Mögen uns denn aber auch unsere geehrten Mitbürger noch anderweitig Alles, was sie zur Beihülfe für die Unglücklichen darzubringen geneigt sind, schleunigst anvertrauen und mögen sie versichert seyn, daß Daß, was dargebracht wird, sorgsam zum Besten der Darbenden verwendet werden wird. Unsere Kämmerei=Kasse auf dem berlinischen Rathhause ist angewiesen, die Beiträge, welche ihr an Geld, Kleidungsstücken, Betten, Decken, Matratzen u. s. w. zugestellt werden, anzunehmen, und sind wir versichert, daß es nur dieser Andeutung bedarf, um unseren unglücklichen deutschen Mitbrüdern in Hamburg recht reichliche Beihülfe aus unserer Stadt zufließen lassen zu können. Ueber die Verwendung der aufkommenden Geld=Beiträge wird späterhin Rechnung gelegt werden. Berlin, den 10. Mai 1842. Ober=Bürgermeister, Bürgermeister u. Rath Stadtverordneter hiesiger Königl. Residenzien. zu Berlin. (Staatsz.) Königsberg, vom 6. Mai. Die Verfassung unsers Vaterlandes soll auf einer breiten sicheren Grundlage in die Höhe gebaut werden, auf einer Basis, die in dem ganzen Volke und nicht in einzelnen Klassen desselben ruht. Die Ansicht ist neuerdings häufig ausgesprochen, und kein einsichtsvoller Patriot wird sie verwerfen. Natürlich ist es auch, daß man mit Errichtung des Fundaments begonnen hat, und zum weiteren Ausbau des ganzen Verfassungswerkes bis zu seinem höchsten Gipfel hin erst allmälig fortschreitet. So erhielten zuerst die einzelnen Kommunen selbstständige Verfassung; dann faßte man Provinzen zusammen und bildete unsere jetzigen Provinzialstände; und schon ist neuerdings durch die Verheißung gemeinschaftlich berathender Ausschüsse aus allen Provinzen ein wesentlicher Schritt gethan zu einer Vertretung der Monarchie, als eines einigen, untrennbaren Ganzen, ein wesentlicher Schritt zur Vollendung des großen, seit dem unglücklichen Kriege begonnenen Verfassungswerkes. Wir, die dem breiten Fundamente des großen Staatsverbandes bedeutend näher stehen als dem Gipfel desselben, wir alle haben nur zwei Wege vor uns, um die Entwickelung unserer Verfassung nach besten Kräften fördern zu helfen. Zuerst müssen wir dahin streben, die uns bereits gegebenen Institutionen in einer Art zu benutzen und in so lebendige Wirksamkeit zu setzen, daß sie eine tüchtige Basis für weitere Fortschritte bilden. Regenten können den Völkern wohl Rechte und Freiheiten verleihen, allein der lebendige Sinn, die thätige Theilnahme an Benutzung dieser Freiheiten muß aus dem Volke selbst hervorgehen, und kann durch den Gesetzgeber höchstens leise gefördert werden. Dieser thätige, theilnehmende Sinn ist es allein, der den Volksrechten wahren Werth verleiht, der sie aus einer todten, auf das Papier beschränkten Phrase zu einer lebendigen Wahrheit umwandelt, die an jedem Bürger einen kräftigen Vertheidiger hat. Außerdem können wir noch durch ernstes, beharrliches Aussprechen unserer bescheidenen Wünsche wesentlich zur Ausbildung unserer Verfassung mitwirken. Denn eine vorsichtige Regierung gibt sich nicht gewagten Verfassungsexperimenten hin, welche Ruhe und Sicherbeit ganzer Länder so leicht erschüttern. Sie hütet sich, ein flüchtig entworfenes Verfassungsgebäude aufzuführen, welches vielleicht schon morgen als unzulänglich sich erweisen würde. Sie nimmt mit dem Bestehenden nur diejenigen Veränderungen vor, welche sie im Bunde mit der öffentlichen Meinung als unabweislich erkannt hat. Dazu ist aber erforderlich, daß die öffentliche Meinung sich ernst und beharrlich ausspricht. Herr von Bülow erklärt es für die Bestimmung Preußens: „der Welt ein Beispiel zu geben, wie eine Monarchie geformt seyn müsse, um im vollen Besitze der Macht,— die ganze Kraft der Nation in sich zu vereinen, und doch dem Volke alle Freiheit zu gewähren, deren es zu seinem Wohle bedarf." Man könnte vielleicht statt dessen sagen, daß unser Vaterland die ihm gebührende Stellung auf die Dauer nur behaupten kann, wenn es vollständige Mündigkeit der Nation im Innern mit energischer Kraft der Regierung nach Außen hin verbindet. Das Streben der Völker, für mündig erklärt zu werden, ist das charakteristische Merkmal unserer Zeit überhaupt und die jetzt vorherrschende Richtung der preußischen Nation. Es gibt aber keinen zweckmäßigeren Weg in dieser Richtung, als umsichtige Benutzung der bereits verliehenen Freiheiten.— Eines der dankenswerthesten Geschenke, mit denen unser verewigter Monarch sein treues Volk beglückt hat, ist unstreitig die Städteordnung. Dies einzige Geschenk würde hinreichen, seinen Namen und den seines edlen Ministers Stein jedem Preußen unvergeßlich zu machen. Durch die Städteordnung ist ein mächtiger Hebel gegeben, allmälig eine lebhaftere politische Regsamkeit, eine innigere Theilnahme an öffentlichen Interessen bei der ganzen Nation hervorzurufen. Sie könnte das Volk daran gewöhnen, sich ernsthaft und gründlich mit öffentlichen Verhältnissen zu beschäftigen; das lebendige Wirken für Kommunal=Angelegenheiten würde eine treffliche Vorschule bilden für eine rege Thätigkeit in Angelegenheiten des ganzen Vaterlandes. Es wäre eitle Selbsttäuschung, wenn man behaupten wollte, die Städteordnung habe derartige Wirkungen bereits in erheblichem Maße geäußert: es wäre aber kleinliche Muthlosigkeit, wenn man darum jede derartige Hoffnung für die Zukunft aufgeben wollte. Die bis jetzt herrschende Theilnahmlosigkeit an Kommunal=Angelegenheiten ist ein zu ernster Uebelstand, als daß nicht eifrig nach Abhülfe gesucht werden müßte. Auf jeden Wunsch nach freierem Spielraume in höheren Kreisen kann man uns bis jetzt noch mit der Andeutung antworten, zuerst doch diejenigen Freiheiten thätig zu benutzen, die man in niederern Sphären uns bereits verliehen hat. So oft wir eine Fortbildung unserer ständischen Einrichtungen beanspruchen, kann man uns die Behauptung entgegensetzen, daß wir an unseren Kommunal=Angelegenheiten noch nicht die Theilnahme nnd Regsamkeit bewiesen haben, welche zu einer heilsamen Entwickelung der Verfassung erforderlich ist. Das wirksamste Mittel hiegegen ist aber Oeffentlichkeit der Stadtverordneten=Verhandlungen. Oeffentlichkeit ist jetzt das große Schlagwort, das Vereinigungszeichen aller einsichtsvollen Freunde des Fortschrittes. Um Oeffentlichkeit der ständischen Debatten bat der letzte preußische Landtag, für Oeffentlichkeit des Gerichtsverfahrens hat unser würdiger Justizminister sich ausgesprochen, und dadurch den lebhaftesten Dank aller Vaterlandsfreunde sich erworben; Oeffentlichkeit der Stadtverordneten=Verhandlungen ist von Steitin bereits beantragt, und selbst in Berlin soll schon davon die Rede gewesen seyn.(Kgsb. Z.) Magdeburg, vom 10. Mai. Unser menschenfreundliche und überall so gern hülfreiche König hat mittelst telegraphischer Depesche unserm Ober=Präsidenten Wirkl. Geh. Rath Flottwell Exc. befohlen, sich unverzüglich in Begleitung unsers Ober=Bürgermeisters Hrn. Geh. Regierungs=Rath Francke nach Hamburg zu begeben, dort von den bedeutenden Hülfsmitteln, welche Allerhöchstderselbe gleichzeitig zur Disposition gestellt hat, den zweckmäßigsten Gebrauch zu machen, und demnächst von der Lage der Sache Bericht zu erstatten und weitere Vorschläge zur fernern wirksamen Unterstützung der so schwer heimgesuchten Stadt zu machen.(Mgd. Z.) Bonn, vom 11. Mai. Se. Maj. der König haben geruht, auf den Antrag des königl. geheimen Staatsministers und Ministers der geistlichen, Unterrichts= und Medicinal=Angelegenheiten, Hrn. Eichhorn, Exzell. durch allerhöchste Kabinetsordre vom 28. Febr. d. J. der rheinischen Friedrich=Wilhelms=Universität zu Bonn einen dauernden, vom 1. Jan. a. c. laufenden Dotationszuschuß von jährlich neuntausend Thalern zu bewilligen. Dieser Beweis der Gnade ist ein glänzendes Zeichen der allerhöchsten Zufriedenheit nicht nur mit den wissenschaftlichen und doctrinellen Leistungen unserer Universität und mit dem Geiste ihrer treuesten Anhänglichkeit an das erhabene Regentenhaus, welcher sich jederzeit bewährt erhalten hat, sondern auch der vollständigsten Erkenntniß dessen, was die gegenwärtige Zeit von den höchsten Bildungsanstalten eines größern Staates verlangt.(Köln. Z.) Frankreich. Paris, voom 10. Mai. Die Debats schreiben:„Das Unglück, welches sich vorgestern, am Abend, auf der Eisenbahn von Versailles ereignete, hat Bestürzung in Paris verbreitet. Die Zahl der Opfer ist groß, und man schaudert, wenn man daran denkt, daß es noch größer hätte seyn können, denn das Convoi brachte mehr als 600 Personen. Solche Ereignisse scheinen der Art, die enthusiastische Bewunderung abzukühlen, welche die glänzendsten Entdeckungen der menschlichen Industrie erwecken. Sie betrüben das Gemüth, und es bedarf einer Anstrengung, um sich zu beruhigen, um die Chancen, welchen man sich aussetzt, indem man sein Leben einem Dampfmechanismus preisgibt, auf ihren Werth zurückzuführen. Inzwischen zeigen die Betrachtung und die genaue Erwägung von Thatsachen, daß auf diesen neuen Communicationswegen die Unglücksfälle weniger zahlreich und weniger bedeutungsvoll sind als auf den gewöhnlichen Wegen, in Betreff der Anzahl Personen, welche sie besuchen. Indem die Eisenbahnen die Quantität der Personen vermehren, tragen sie zu Unglücksfällen selbst bei, weil, wenn auch Alles andere gleich ist, da, wo hundert Personen sich wagen, es wahrscheinlicher ist, daß eine ein Unglück haben wird, als wenn blos sechs sich wagen. Aber das Verhältniß zwischen der Zahl der Unglücksfälle und derjenigen der Reisenden ist kleiner als mit jedem andern Transportsystem. Die von der belgischen Regierung und den englischen und französischen Gesellschaften veröffentlichten Uebersichten erlauben die Versicherung, daß, wenn man sich auf ein Eisenbahn=Convoi setzt, man geringere Gefahr läuft als in einer Diligence. Inzwischen gerade der Macht der Maschinen wegen, welche den Transport bewerkstelligen, stehen die Unglücksfälle bei jenem manchmal in außergewöhnlichen Verhältnissen, welche die Gemüther bekümmern und die Einbildung erschüttern.... Das vorgestrige Unglück hat selbst darin etwas Erschreckendes, daß es von einem über die menschlichen Kräften und menschlicher Voraussicht stehenden Verhängniß auferlegt war. Man sieht in der That nicht, wem man die Ursache zuschreiben kann. Die Gesellschaft des linken Ufers hatte nichts vernachlässigt, um sich mit guten Maschinen zu versehen; sie hatte dieselben aus den besten Werkstätten Englands bezogen. Die Maschinisten waren keine Neulinge, denen sie die Leitung des Convoi anvertraut hatte; sie stand unter der Verwaltung eines geschickten und erfahrnen englischen Mechanicus, der unter dem Namen Georges eine Art Berühmtheit bei allen unsern Eisenbahningenieurs erlangt hatte. Der Unglückliche hatte nichts vernachlässigt, was das Uebel verringern konnte, als er bemerkte, daß sich ein Unglück ereignen würde, und er starb wie ein braver Soldat auf dem Felde der Ehre. Die Bahn war in gutem Zustande. Der Bruch der einen der Achsen der Lokomotive, die Hauptursache des Unglücks, ist eine von jenen Thatsachen, welche unversehens auf bestverwalteten Eisenbahnen, wie außerdem auf den gewöhnlichen Straßen vorkommen. Die Behörde wacht über das Material der Gesellschaften. Das vorgestrige Unglück ist deshalb ein Fall von force majeure; man könnte sagen, einer von jenen Unglücksfällen, gegen welche der Mensch unmächtig ist. Das ist es, was die Schrecken des Publikums vermehrt; darin liegt es, daß das Unglück das schrecklichste ist. Das vorgestrige Ereigniß ist ohne Beispiel in der Geschichte der Eisenbahnen. Es ist das erstemal, daß so viele Opfer gefallen sind. Bis jetzt hat die Feuersbrunst ihren Schrecken noch nicht mit dem eines schrecklichen Stoßes vermischt.... Es scheint die Lage der menschlichen Gesellschaften es mit sich zu bringen, daß der Fortschritt stets der Preis irgend eines Opfers ist, und daß die Civilisation nur im Schmerz gebährt. Wir hoffen, daß sie diesesmal eine eclatante Sanction empfangen wird.... Im Augenblick, wo die drei ersten Waggons durch ihre Kraft fortgeschleppt, sich in Stücken auf den Lokomotiven anhäuften, konnte der größte Theil der Personen, welchen diese 3 Waggons einschlossen, entweichen, indem sie sich aus den Fenstern stürzten, mitten durch die schrecklichsten Gefahren. Aber ungefähr 40, schwer verwundet, oder in der Unmöglichkeit, diesem Beispiele zu folgen, verbrannten. Der vierte Waggon, der von dem Stoß heftig erschüttert wurde, so wie die folgenden Wagen theilten nicht das Loos der ersteren; aber die Reisenden mußten den schwersten Verwundungen, oder wenigstens starken Contusionen ausgesetzt seyn. Leute, die 10 Minuten von der Eisenbahn entfernt wohnten, hörten das Geschrei der Opfer; es dauerte nicht lange, denn kaum war man aus den benachbarten Häusern hinzugeeilt, so hatte schon der Tod seine schreckliche Wirkung gethan. Die unglücklichen Reisenden der ersten Waggons bildeten nichts mehr als verkalkte Trümmer, die man mit Eisenhaken aus dem Brand, dessen rother Wiederschein sich oberhalb der Bäume abspiegelte, hervorzog. Es mußten auf der Stelle viele Amputationen vorgenommen werden." (Der Raum unseres Blattes reicht nicht hin, alle die Jammerscenen anzuführen, die bei dem Unglück vorgefallen sind.) Deutschlan Hamburg, vom 9. Mai. Nachdem einige Häuser sich anfänglich geweigert hatten, die auf sie lautenden Wechsel einzulösen, so ist deren Bezahlung nunmehr doch erfolgt. Einige andere Geldbenöthigte konnten heute Morgen ihre Wechsel nicht zu 8 pCt. diskontiren, welchem Uebelstande der durch seinen Edelsinn allbekannte Salomon Heine jetzt auch dadurch abgeholfen, indem er augenblicklich einen ansehnlichen Posten zu 4 pCt. genommen hat, und sich somit dieser Zinsfuß durch rasche Nachahmung festgestellt findet.(O.=P.=A.=Z.) Hamburg, vom 9. Mai, Morgens 8 Uhr. Die Hamburger ertragen das Unglück, von dem sie heimgesucht worden sind, wie Männer. Nirgends habe ich bis jetzt ein Wort unnützer Klage über das Vergangene, sondern überall energische und willenskräftige Aeußerungen über die Zukunft gehört!— Der Schaden an Grundwerth, Mobilien und Waaren läßt sich natürlich noch nicht ermessen; man schätzt ihn jedoch ziemlich allgemein auf 60 bis 80 Millionen Mark Bco. Alle Grundstücke müssen, den Gesetzen gemäß, in der städtischen Feuerversicherungskasse, die auf Gegenseitigkeit basirt ist, versichert werden. Dieser Verlust trifft also Hamburg allein. Man hofft und wünscht, daß der Staat eine Anleihe mache, die abgebrannten Grundstücke bezahlen und dann die Plätze von Neuem verkaufen möge, um so allen Verwirrungen und Prozessen vorzubeugen und dann gleich kräftig und muthvoll zur Erbauung eines neuen und schöneren Hamburgs zu schreiten.— Mobilien und Waaren sind theils in hiesigen, theils in englischen, theils in deutschen Kompagnien versichert, und diese Vertheilung läßt hoffen, daß von dem größten Theile der Assekuranzkompagnien der Schaden wird vollständig vergütet werden können. Doch kann dies freilich in dem gegenwärtigen Augenblick nur eine Vermuthung seyn. Eilf Uhr. Ich habe so eben einen Gang durch die Schutthaufen gemacht, welche früher den schönsten Theil von Hamburg bildeten. Es ist kaum zu denken, daß binnen 3 Tagen eine solche Verwüstung angerichtet werden konnte. Es herrscht überall die größte Ruhe und Ordnung, an vielen Stellen ist man schon mit Hinwegräumung des Schuttes beschäftigt. Während des Brandes soll es zu mancherlei Exzessen gekommen seyn, die hauptsächlich durch einige abscheuliche Bösewichter herbeigeführt wurden, welche das Unheil durch Brandstiftung noch zu vergrößern suchten. Englische Arbeiter, die hier in einer Maschinen=Fabrik gearbeitet hatten, brodlos geworden waren, und denen man anderweitige Beschäftigung in Hamburg verweigert hatte, suchten theils aus Rache, theils wohl um zu stehlen, das Feuer überall hin zu verbreiten. Es klingt dies so barbarisch und so ganz Unenglisch, daß man versucht wäre, es für eine Erfindung der Angst und des Schreckens zu halten. Aber leider ist die Sache notorisch! Ich kenne selbst Leute, die einige jener Kerle, mit Pechkränzen um den Leib, verhaftet haben. In vielen Fällen soll das Volk selbst eine schaudervolle, aber in solchen Momenten verzeihliche Justiz gehandhabt haben. Viele Engländer sind verhaftet, manche darunter vielleicht unschuldig; denn es genügte, daß Jemand ein Wort Englisch sprach oder auch nur wie ein Engländer aussah, um sich arretirt oder auch wohl mißhandelt zu sehen. Vorgestern wurde hier ein einspänniger Wagen auf 6 Stunden mit 150 Rthlrn. Preuß. Courant bezahlt! Wohnungen sind gar nicht zu haben.(Pr. Staatsz.) (Siehe den Verfolg in der Beilage.) Zeitung. Beilage zu N 133 der Düsseldorfer Samstag den 14. Mai 1842. Vom 10. Mai. Wir haben der sich bis auf diese Stunde immer mehrenden Theilnahme und Hülfe unserer Nachbarstädte und der Umgegend mit höchster Anerkennung zu gedenken. Tag und Nacht treffen Sendungen von Brod, Suppen und Bier von Altona ein, und die kleineren Orte der Umgegend wetteifern mit der Nachbarstadt. Im ganzen Hannoverschen schon werden Hülfsvereine organisirt. Bemerkenswerth ist die Proklamation des Bremer Senats, worin er die Sammlung für eine Kirche bis auf weiteres einstellt, um die Theilnahme für Hamburg nicht zu zersplittern. Diesseits und jenseits der Elbe leidet Alles sympathetisch mit der Stadt, die die natürliche und wirkliche Metropole, das Herz des ganzen sächsischen Nordens. Der Großherzog von Mecklenburg hat, sicherstem Vernehmen nach, dem Hülfsvereine 30,000 Mark vermacht. 60 Straßen, darin 1500 bis 2000 Häuser, liegen in Schutt und bilden eine furchtbare Trümmerstadt mit den pittoreskesten Ruinen. — Das Extrablatt der Börsenhalle schließt wie folgt: Zur Beruhigung und Kenntnißnahme für den auswärtigen Handelsstand fügen wir hinzu, daß unter den von der Feuersbrunst verschonten Straßen sich der Cremon, die Catharinenstraße, der Grimm, die Gröningerstraße, die große Reichenstraße und der neue und alte Wandrahm, also der Theil der Stadt, der die größten Waaren=Vorräthe birgt, befinden, und daß sämmtliche in diesen Straßen liegenden Speicher mit ihren bedeutenden Waarenlagern gerettet sind, so daß, wenn auch viel an Waaren verloren, doch mehr noch gerettet ist. Die Hafengegend, sowohl die am Oberhafen, wie am Niederhafen, ist von der Feuersbrunst gar nicht berührt worden. Die neue Börse ist, ungeachtet ihrer bedrohten Lage, unversehrt geblieben und wird wohl in den nächsten Tagen wieder besucht werden. Die Bank ist freilich ausgebrannt, die Silberbarren und das vorhandene baare Geld(Piaster) sind indeß gerettet worden. Die Bankzahlungen haben ihren Fortgang. Heute wird die Börse in dem zu diesem Zwecke vorläufig angewiesenen Logensaale auf der Drehbahn gehalten werden. — Notifikation. Die Polizei=Behörde hat mit großem Bedauern vernommen, daß die Herren Lindlay, Oberingenieur, und Giles, Ingenieur der Eisenbahn, und Herr Thompson, Ingenieur der Maschinenfabrik auf dem Graasbrook, wegen der Dienste, welche sie mit unsern Mitbürgern, im Auftrage der Behörden, zur Rettung unserer Stadt geleistet haben, angefeindet und verfolgt werden und fühlt sie sich aus diesem Grunde verpflichtet, ihrerseits diesen Ehrenmännern für ihre, von den wohlthätigsten Erfolgen begleitet gewesenen, großen Dienste schon jetzt öffentlich ihren Dank zu bezeigen. Hamburg, den 8. Mai 1842. Die Polizei=Behörde. — Der bekannte orientalische Reisende, Hr. Kaufmann S. Frankel, aus Berlin, der seit einigen Tagen das Streit'sche Hotel bewohnte und erst beim Sprengen dasselbe verließ, ermunterte die Mannschaft eines englischen Schiffes, ihm zu folgen, um an einer von Harburg herüber gekommenen Spritze zu arbeiten, placirte sich mit selbiger in der kleinen Bäckerstraße am Fischmarkte und dirigirte mit einer so unermüdlichen Thätigkeit und Entschlossenheit in seinem weisen Rettungsplane, daß es ihm nach mehreren Stunden gelang, die Hälfte der beiden Häuserreihen der kleinen Bäckerstraße und des Fischmarktes zu erhalten. Die vereinigten Hausbesitzer der Nachbarschaft danken hiermit öffentlich dem Hrn. S. Frankel für seine große Entschlossenheit und uneigennützige Thatigkeit, wie auch der biedern Schiffsmannschaft, welche sich als Muster der Nüchternheit am Spritzenkorps zeigte.(Nachträglich ist zu bemerken, daß Hr. Frankel sich beim Brand in Konstantinopel ausgezeichnet und vom Sultan eine große Auszeichnung erhalten.— Hr. F. ist aus Breslau gebürtig.)(H. C.) * Hamburg, vom 9. Mai. Folgenden Handelshäusern sind ihre Comptoirs und Lager verbrannt: Huttner et Comp., Albrecht et Dill, Roß=Viedahl et Comp., Hüsseden et C., G. Behre et C., L. Behrens et Söhne, Pernisch et C., Ludw. Bahne, v. d. Linden et C., H. D. Hertz, Biancore et C., A. v. Döhren, Ed. Johns, Popert et v. Halle, Fr. Jastl, F. C. Bahre, C. B. Bandmann Eidam, W. Ritter, Schulte et Schemmann, M. et W. Joost, Wachter et C., Maschwitz et C., Callmeyer Geffcken, Bottomley Ziese et C., Sal. Heine, Schwartz Gebr., Reddelien et Linch, Lorent am Ende et C., H. C. Meyer jr., Heus et Menke, Auffm Ondt et Sohn, H. Steegmann, G. et E. Gumpel, Fehr et Korthmann, Conr. Laar, Andr. Israel, Davenport et C., Wenterhof et Pieper, O'Swald et C., D. et F. Oppenheim, Schlüter et Maack, Higson Boeckmann et C., Emanuel et Sohn, Meyer et Schönfeld, Gebr. Schwabe et C., Bing Gebr., A. H. Groothoff, H. A. C. Gansland, Bauck et Dürkoop, G. Jenequel, Schroeder Mahs et C., Perther Besser et Mauck, D. Jacques et Sohn, Feldmann Böhl et C., Simon et Jacoby, T. R. Hammfeld. Hannover, vom 10. Mai. Gestern ward in beiden Kammern der Antrag gestellt, zur Unterstützung von Hamburg die Summe von hunderttausend Thalern zu bewilligen. Da kein Antrag in derselben Sitzung berathen werden kann, in welcher er gestellt worden, so ward bei der Eile und Dringlichkeit der Sache sofort(in beiden Kammern) eine zweite Sitzung auf gestern Abend angeordnet, und in dieser— von beiden Kammern— einstimmig beschlossen: der Regierung zur Unterstützung Hamburgs die Summe von 100,000 Thlr. zur Disposition zu stellen.— Zwar wird diese Summe nur wenig austragen zur Erleichterung des ungeheuren Jammers, aber bis dat qui cito dat. (Deutsche Bl.) Frankfurt, vom 11. Mai. Hoher Senat hiesiger freien Stadt hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, daß aus dem Aerar die Summe von 100,000 fl. zur sofortigen Unterstützung der Abgebrannten in Hamburg verwendet werde.(Fr. Bl.) — Die Privatsammlungen, welche auf das eifrigste betrieben werden, fallen, wie mit Recht erwartet worden war, sehr reichlich aus. Viele unserer größeren Bankhäuser haben ein jedes mit 1000 Gulden gezeichnet, Rothschild mit 5000. In vielen Zirkeln sind schon mehrere tausend Gulden unterschrieben. Unsere Gesangsvereine werden sich zu einem gemeinschaftlichen Konzerte zum Besten Hamburgs vereinigen. Die verschiedenen Hülfskomites, welche sich in unseren Quartieren gebildet, werden eine Sammlung von Haus zu Haus vornehmen.(Köln. Bl.) Aachen, vom 12. Mai. Die Direktion der Aachen=Münchner Feuerversicherungs=Gesellschaft macht in der hiesigen Zeitung bekannt, daß, den unglücklichsten Fall angenommen, die Prämien=Reserven dieser Gesellschaft mehr als hinreichend seyn werden, alle ihre Verbindlichkeiten bei dem Brande in Hamburg zu decken, und daß ihr AktienKapital von 1 Mill. Thlr. so wie ihre Gewinnreserven von 200,000 Thlrn. jedenfalls unberührt bleiben. Neueste Paris, vom 11. Mai. Man lebt noch immer in derselben bangen Stimmung und es dürfte lange währen, bis die Gemü her zur Fassung kommen. Die einzelnen Mittheilungen tragen nur noch mehr dazu bei, den allgemeinen Schlag zu fühlen. Während einige Blätter noch von 107 Todten sprechen, behaupten die halbamtlichen Journale, daß im Ganzen nur 56 geblieben sind, die seither an ihren Wunden Verstorbenen mitgezählt. Kaum bleibt noch übrig, sich mit etwas Anderm zu beschäftigen und nur mit äußerster Anstrengung wird der Geschäftsgang fortgeführt. Noch fehlt trotz der Menge von Darstellungen ein zuverlässiger Bericht. Admiral Dumont d'Urville war so verbrannt, daß er von einem Professor der Phrenologie nur an seinem Schädel erkannt wurde, von welchem dieser mehrmals Abdrücke genommen hatte, die ganz genau auf diesen Schädel paßten. Herr Gaujal, Deputirter, und seine Frau sind noch nicht auf der Besserung. Zwei israelitische Frauen sind an ihren Wunden gestorben. Der Moniteur berichter: Als der zweite Wagen gegen den erstern stieß, drang er tief in denselben hinein, zerquetschte mehrere der zunächst Sitzenden und machte es den andern unmöglich, sich zu retten. Ein panischer Schreck ergriff jetzt alle Passagiere; die, welche obenauf saßen, sprangen herab, die innern machten verzweifelte Anstrengungen, aus den Fenstern herauszukommen. Der Anblick in diesem Momente war schauderhaft. Alle, die zur Hülfe herbeigeeilt waren, besonders die Truppen, benahmen sich vortrefflich, aber ihre Anstrengungen waren meist vergeblich. Der König hatte sein Schloß Meudon für die Verwundeten öffnen lassen und den Grafen Montalivet abgeschickt, damit für sie aufs Beste gesorgt werde. Ein Kaufmann aus der Provinz rettete nicht blos seine Frau, sondern, obgleich selbst verwundet, noch 10 Personen. Hr. Sauzet und mehrere audere Deputirte, welche auch in Versailles waren, hatten zum Glück erst Plätze für einen spätern Zug genommen. Zwei Neffen des Akademikers Duhamel sind sehr schwer verletzt; der eine hatte eben erst den Preis bei einem mathematischen Concourse gewonnen. Der Sohn und Neffe des Herzogs Decazes waren im hintersten Wagen und kamen unbeschädigt davon. Einige Minuten nachdem der Zug die Station von Bellevue verlassen hatte, bemerkte der Inspektor Milhau, der sich auf der zweiten Lokomotive befand, daß der hintere Theil der ersteren sich etwas senke. Er gab mit seiner Pfeife sogleich dem Zugführer George ein Zeichen, worauf derselbe auf der Stelle die Schnelligkeit mäßigte und sich umsah. Im selben Moment brach die Achse seiner Lokomotive, ob, weil sie zu schwach war, oder wegen eines Hindernisses auf dem Wege, weiß man nicht. George und zwei andere Ingenieure wurden herabgeschleudert und getödtet. Milhau hat ein Bein zerbrochen und eine Schulter verrenkt. — Renten am Schlusse der Börse: 120—; 82 10. Spanische active 25. Redakteur: L. Druck und Verlag der Stahl'schen Buchdruckerei. Mit hundert vierundvierzig Stahlstichen liegt nun vollendet vor uns: kleine Universum für Ero, Länder= und Völkerkunde. Ein Bilderwerk in interessanten Ansichten. Jahrgang 1841. Mit 144 Stahlstichen und 250 Seiten blühenden Textes. Subscriptionspreis: 4 fl. 48 kr. oder 3 Thlr. (Verlag von J. Scheible in Stuttgart und in allen Buchhandlungen, in Düsseldorf in der Bötticher'schen Buchhandlung zu haben.) Die wärmste Theilnahme des Publikums aller deutschen Länder und der Umstand, daß Italien, Schweden, Danemark und Polen dieses so sehr nützliche und unterhaltende Buch(welches zunächst auch der Jugend ohne Bedenken in die Hände gegeben werden darf) in ihre Sprachen übersetzen lassen, überheben uns einer weitläuftigen Empfehlung und wir machen blos darauf noch aufmerksam, daß es uns nur durch die bedeutende Auflage möglich geworden, dies Werk zu solch' billigem Preise zu publiciren, denn jedes Blatt dieser Stahlstiche, sammt dem Text kommt nur auf zwei Kreuzer oder ½ Groschen zu stehen! Nachstehendes ist der Inhalt des Jahrgangs 1841: Badenweiler. Grindelwald. Hirschmuhle. Wildvad. Der Savoyarde. Lichtenstein. Sion. Cannstadt. Lilgenstein. Die Matrosen. Tubingen. Meyringen.— Splügen. Mantua. Domplatz in Mantua. Saalfeld. Montenegriner. Cascata della valletegna. Cascata di pianazzo. Kitzenstein. Malsesina. Villa des Catullus. Jerusalem. Haus des Pilatus in Jerusalem.— Die Stierjagd. Bibliothek in Munchen. Venetianische Trachten. Basilica in München. Fiume Latte. Hoftheater in Munchen. Possagno. Theater in Belluno. Neue Residenz in Munchen! Die Schmuggler. Orrido di Bellano.— Via mala. Hirschstein. Göthe's Gartenhaus.] Der Genfersee. Oppurg. Marktplatz in Aachen. Dom zu Köln. Hallstädter See. Weyda.“ Conversationshaus in Baden=Baden. Hain. Erndtescene.— Thun. Lodi. Brücke von Lodi. Donaustrudel. Donauwirbel. Der Marktplatz in Leipzig. Dresden gegen Abend. Das Isarthor in Munchen. Lecco. Der Gmundnersee. Gallerie bei Varenna. Palikaren.— Wetterhorn. Schloß Potsdam. Ludwigskirche in München. Bergamo. Mure rotte in Bergamo. Ludwig=Maximilians=Hochschule in München. Madonna del Sasso. Petrarka's Grab in Arqua. Königswache und Zeughaus in Berlin. Recoaro. Die Kleinseite in Prag. Bader von Rosenlaui.— Constantine. Bauschule in Berlin. Königlicher Pallast in Mailand.(Arena in Mailand. Wielands Geburtshaus. Scene auf Helgoland. Neue Friedrichswerder'sche Kirche in Berlin. Königsstädtisches Theater in Berlin. Brera in Mailand. Friedensbogen in Mailand. Schloß Charlottenburg. Die Kosaken.— Der Morgen. Este. Laufen. Cattajo. Byrons Wohnsitz. Der Savoyarde mit dem Murmelthier. Schloß Waldburg in Würtemberg. Schloß Werenwag. Gallerie Christoforis in Mailand. Allgem. Krankenyaus in Mailand. Der unglückliche Matrose. Friedrichshafen.— Tells Kapelle. Schloß Cawdør. Abbeville. Thor bei Uttewalde. Klopstocks Denkmal. Wielands Grab. Bauernhaus in Wilderswyl. Liebethaler Grund. Kathedrale in Wells. St. JamesPark. Mannheim. Die Teufelsbrücke in der Schweiz.— Die Jungfrau. Der Kleinstein. Zurich. Der Kuhstall. Baden. Ober=Wiesenthal. Petersthal in Baden. Schwarzenberg. Gasthaus auf dem Rigi=Kulm. Schneeberg. Brienzer See. Wiesenburg.— Goldau. Glauchau. Luzern. Altschönfels. Bad Ems. Verona. Oppenheim. Gegend von Rivoli. Brücke auf der St. Gotthardtsstraße. Lago di Lugano. Lago di Varesc. Viège.— Insel Meinau. Königliche Villa in Monza. Grütli. Dom in Monza. Constanz. Die Brianza. Darmstadt. Varese. Schloß Rheinfels. Schweinsburg. Blankenhein. Das Eismeer im Chamounithal 2 2295 Schiffahrts=Anzeige. Düsseldorf den 13. Mn 1842. Angekommen: I. J. v. Dyck von Dortrecht mit 1513 Ctr.— Th. Ludwig mit 551 Ctr.— C. Broegmann mit 2059 Ctr. von Amsterdam.— J. Knobel von Heilbronn.— C. Koenigsfeld von Köln. In Ladung: N. Müller nach Mainz.— A. Vetter nach Emmerich und Zwischenorten.— G. Beyer nach Amsterdam bis den 20. d.— G Koenen in Amsterdam nach Dusseldorf bis den 27. d. Rheinhöhe 6 Fuß 9 Zoll. Emmerich den 11. Mai 1842. Nach Düsseldorf vorbeigefahren: I. Tripp mit 2407 Ctr.— H. Willemsen mit 3271 Ctr. von Rotterdam.— D. van Alen mit 3262 Ctr.— I. Jansen mit 2200 Ctr. von Dortrecht. Anzeigen. Die eingetretenen Veränderungen in den Droguen=Preisen haben eine gleichmäßige Veränderung in den Arzneien nothwendig gemacht. Die hiernach abgeänderten im Druck erschienenen Tax=Bestimmungen treten mit dem 1. Juni d. J. in Wirksamkeit. Berlin den 7. April 1842. Der Minister der Geistlichen, Unterrichtsund Medizinal=Angelegenheiten, (gez.) Eichhorn. Das vorstehende Publikandum wird mit dem Zusatze zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß jedem Apotheker oder Vorsteher einer Apotheke unseres Bezirks ein Exemplar der Veränderungen der Arzneitaxe für 1842, zufolge Genehmigung des vorgenannten Königlichen hoyen Ministeriums vom 12. April 1841, durch den Landrath des Kreises, welchem wir die für alle Apotheken des Kreises erforderliche Anzahl übersenden, unentgeltlich mitgetheilt werden wird, und daß diejenigen Apotheker. welche etwa mehrere Exemplare zu erhalten wünschen, solche bei dem Buchhändler H. Schultze in Berlin bekommen können. Düsseldorf den 29. April 1842. Königl. Regierung, Abtheilung des Innern, von Massenbach Polizeiliche Bekanntmachung. Durch das während der Pfingsttage hier stattfindende Niederrheinische Musikfest und hierauf folgende Pferderennen bin ich veranlaßt, hinsichtlich des alsdann zu erwartenden großen Fremden=Verkehrs, das Publikum auf die gesetzlichen polizeilichen Bestimmungen aufmerksam zu machen, nach welchen nicht nur die Gast= und Logiswirthe, sondern jeder Einwohner, welcher Fremde bei sich aufnimmt, verpflichtet sind, diese sogleich bei dem Polizeiamte anzumelden. Diese Anmeldung geschieht von den Wirthen durch die täglich einzureichenden Fremdenzettel und von den sonstigen Einwohnern entweder mündlich oder schriftlich mit Angabe der Straße und Nr. der Häuser. Zugleich sind die Pässe der Fremden, insofern diese hiermit versehen sind, bei dem Polizeiamte geen eine nach Umständen zu ertheilende Aufenthalsarte zu hinterlegen, die auch diejenigen Fremden, welche auf sonstige Weise gehörig legitimirt sind, zu lösen haben, wenn sie sich länger als drei Tage hier aufhalten. Unter Fremden wird gesetzlich Jeder verstanden, der an dem Orte, wo er übernachtet, nicht wohnhaft ist. Den kleineren Logiswirthen, welche keine Fremdenbücher zu führen haben, wird es in Erinnerung gebracht, daß sie keinen Fremden beherbergen dürfen, der nicht vorher gegen Niederlegung seines Passes oder sonstiger Legitimation die Erlaubniß des Polizeiamtes zum Aufonthalte hierselbst oder eine Nachtlogiskarte erhalten hat. Alles bei Vermeidung gesetzlicher Ahndung. Düsseldorf, den 10. Mai 1842. Der Königliche Polizei=Inspektor, Holthausen. Bekanntmachung. In den ersten Tagen dieses Monats ist ein kleiner schwarzer langhaariger männlicher Pinscher, etwa 10 Jahre alt, nach thierärztlicher Beobachtung als der Wuthkrankheit verdächtig erkannt und sogleich getödtet worden. Da dieser Hund sich hier mit mehreren unbekannten Hunden herumgebissen haben soll, so wird zur Verhütung einer etwaigen Verbreitung dieser Krankheit, höherer Verfügung zufolge, die Festlegung sämmtlicher Hunde in hiesiger Stadt und deren nächsten Umgebung von heute an, auf 4 Wochen, bei Vermeidung gesetzlicher Ahndung im Nichtbefolgungsfalle, hiermit verordnet. Düsseldorf den 10 Mai 1842. Der Oberbürgermeister Der K. Polizei=Inspektor v. Fuchsiue Holthausen. Haus=Verkauf. Das am Markte zu Ratingen sehr vortheilhaft für einen Laden gelegene, in ganz gutem Stande befindliche Haus der Frau Wittwe Kniprath wird am Dienstag den 24. Mai c., Nachmittags 2 Uhr, beim Gastwirthe Hrn Wichterich öffentlich unter annehmlichen Bedingungen verkauft. Dasselbe kann vorher unter der Hand gekauft werden; Kaufliebhaber wollen sich bei der Eigenthümerin oder dem unterzeichneten Notar melden. I. Hamm, Notar. Gerichtlicher Verkauf. Am Samstag den 14. Mai 1842, Morgens 10 Uhr, wird unterzeichneter Gerichtsvollzieher auf dem öffentlichen Marktplatze zu Dusseldorf mehrere moderne Mobilien an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Carl Bartho Unterzeichneter hat seine Baumaterialien=Handlung noch mit folgenden Gegenständen vermehrt, welche derselbe zu den billigsten Preisen zur geneigten Abnahme hiermit ergebenst empfiehlt. Hausteine von der vorzüglichsten Niedermendiger Basaltlava=Masse zu Sockel, Treppenstufen, Trottoir=Einfassungen und Platten, Einfassungen zu Kellerschroten, flache Straßenrinnen, halbrunde Rinnen, Fensterbänke und glatte Gewänder, so wie eine Auswahl der vorzüglichsten Mühlensteine bester Qualität; ferner geschliffene Sandsteine zu Spülsteinen, Fensterbänken, Gewändern, Verdachungen und Gurtgesimsen, so wie zu Konsoln, Balkonplatten und jeder Art verzierter Haustein=Arbeiten, auch mehrere Sorten farbiger Flurplatten, Backofensteine, Krippen, Pfeifen, Grenz=, Schleif= und engl. Schwämmsteine, Stuckatur=Gyps, bester Brohler Traß und trierischer Kalk. Düsseldorf den 13. Mai 1842. Carl Klein, am Bergerthor. Frischen geräucherten Lachs, konservirte Erbsen in Flaschen und Büchsen, wie auch Trüffeln erhielt so eben Fr. Geisler, Hofkonditor. Während den Feiertagen werden verschiedene Sorten Gefrornes von Vanille, Pumperpernickel, Schmankerle, Apfelsinen, Erdbeeren und Citronen nebst andern Erfrischungen ver= abreicht, wozu sich empfiehlt Fr. Geisler, Hofkonditor. von Direktoren der Königlichen Niederländischen Kunstreiter=Gesellschaft. Heute Samstag den 14. Mai: Erste Vorstellung der höhern Reit= und Voltigirkunst, in dem eigens dazu gebauten brillanten und dekorirten Gebäude auf dem Kassen=Oeffnung 6 Uhr.— Anfang 7 Uhr. Die Anschlagzettel besagen das Nähere. F. E. Blondin. Wohnungs=Veränderung. Daß ich meine Wohnung aus Nr. 218 in Nr. 222 auf der Ratingerstraße verlegt habe, zeige ich meinen Freunden und Gönnern ergebenst an, mit der Bitte, mir das bisher geschenkte Zutrauen zu erhalten und empfehle mich bestens in allen Sorten feiner und ordinärer Tafel= und Kupferstichgläser zu Fabrikpreisen, so in allen farbigen und Moselingläsern, bunten und gebrannten Einfassungen, als Kirchenfenster, Oberlichter, Fensterblenden, kurz in allen vorkommenden Glasarbeiten, Glasmalereien und Glasbrennereien. Franz Thelen. Für die Dauer der Pfingsttage sind auf der obern Neustraße Nr. 635 1 bis 2 möblirte Zimmer zu vermiethen. Niederrheinisches Musik-Fest. 1 8 4 2. Das 24. Niederrheinische Musikfest wird an den Pfingsttagen, den 15., 16. und 17. Mai d. J. zu Düsseldorf im Saale des Herrn A. Becker auf dem Flingersteinwege gefeiert werden. Die Leitung des Festes haben der Königliche Kapellmeister Herr Dr. Felix Mendelssohn-Bartholdy und der hiesige städtische Musikdirektor Herr Julius Rietz übernommen. Zur Ausführung sind folgende Tonwerke gewählt: Am ersten Tage, Sonntag den 15. Mai, 1. Sinfonie Nr. 5 C moll von Louis van Beethoven. 2. Israel in Egypten, Oratorium in zwei Abtheilungen von G. F. Händel. m zweiten Tage, Montag den 16. Mai, 1. Lobgesang von Dr. Felix Mendelssohn-Bartholdy. 2. Marsch und Chor zu den Ruinen von Athen von L. van Beethoven. 3. Ouvertüre zu Hero und Leander, von Julius Rietz. 4. Motette von J. Haydn„des Staubes eitle Sorgen.“ 5. Ernte-Cantate von C. M. von Weber. Das Programm für den dritten Tag, Dienstag den 17. Mai, kann erst nach Ankunft der mitwirkenden Künstler festgestellt werden. Der Eintrittspreis zu den drei Fest-Konzerten zusammen ist auf 4½ Thaler preuss. Cour. a Person festgestellt.” Hierzu können numerirte, nach der Reihenfolge der Anmeldungen bestimmte Plätze, vom 1. bis incl. den 15. Mai täglich Morgens von 10 bis 12 Uhr, im Bureau des Comites, Rathhäuse eine Treppe hoch, Stube Nr. 12,(von Auswärtigen in portofreien Briefen mit Einsendung des Betrags pr. Adresse des Comites) vorherbestellt werden. Für jedes einzelne Fest-Konzert werden nur an den Konzerttagen selbst Eintrittskarten zu 2 Thlr. preuss. Cour. à Person an der Kasse ausgegeben. Zu den Hauptproben, welche Donnerstag den 12. Mai Nachmittags beginnen, werden Eintrittskarten zu 15 Sgr. à Person ebenfalls an der Kasse ausgegeben. Düsseldorf den 18. April 1842. Das Comite für das Niederrheinische Musikfest: Schramm. v. Fuchsius. Friderichs. J. E. v. Heister. v. Lezaack. Graf von Nesselrode." W. Schadow. J. W. Schirmer. Unterzeichnete beehrt sich anzuzeigen, daß sie ihre Lehr= und Erziehungsanstalt fur Töchter, wegen Vergrößerung des Pensionates in das am Karlsplatze gelegene Haus Nr. 1045 verlegt hat. Dasselbe bietet außer seiner freundlichen und gesunden Lage die Annehmlichkeit eines Gartens dar. Der Zweck dieser Anstalt ist nicht nur gründlicher Unterricht, sondern auch religiöse und zweckmäßige Erziehung, geeignet, die Töchter zu ihrem künftigen Wirkungskreise, einem thätigen und häuslichen Leben, vorzubereiten. Der Lehrplan umfaßt folgende Gegenstände: Religionslehre. Deutsche, französische und englische Sprache. Geographie, Geschichte, Naturgeschichte und Mythologie. Rechnen, Schönschreiben und Zeichnen. Musik, Singen und Tanzen. Dann Unterricht im Stricken, Stopfen, Nähen und Kleidermachen, so wie im Sticken und allen künstlichen weiblichen Handarbeiten. Die wissenschaftlichen Fächer werden von Gymnasial= und Privat=Lehrern vorgetragen, und die französische Sprache unter Aufsicht einer Französin stets geübt. Ueberhaupt wird nichts versäumt, um sowohl den Verstand der Zöglinge zu bilden, als auch ihren moralischen und religiösen Sinn zu wecken und immer mehr zu beleben. Für diejenigen Töchter, denen keine Mutter mehr zur Seite steht, um sie nach vollendeter wissenschaftlicher Ausbildung für das häusliche Wirken noch mehr auszubilden, übernimmt die Anstalt ebenfalls die Sorge für den Unterricht im Kochen, in der Behandlung der Wäsche, im Bügeln, so wie überhaupt in der Führung des ganzen Hauswesens, worauf Väter und Vormünder besonders aufmerksam gemacht werden. Düsseldorf den 23. März 1842. Elise v. Diepold. Lange weiße Glase=Handschuhe das Paar zu 12½ Sgr., Herren=Handschuhe 10 Sgr., Damen=Handschuhe 8 Sgr., so wie Pariser Cravatten, Shawls= und Schlips=Binden bei W. Lindemann, Flingerstraße. Niederrheinisches Musikfest 1842. im Saale des Herrn Anton Becker auf dem Flingersteinweg. Bekanntmachung für alle Mitwirkenden. Donnerstag den 12. Mai, Nachmittags 3 Uhr: erste Hauptprobe im Festlokale. Sinfonie in C moll von Beethoven. Israel in Egypten (theilweise). Einzelne Stücke aus dem Lobgesang und der Erntekantate. Freitag den 13. Mai, Morgens 10 Uhr: die Sinfoniesätze aus dem Lobgesang und die Ouvertüre. Nachmittags 3 Uhr: C moll Sinfonie und Israel in Egypten. Sonnabend den 14. Mai, Morgens 8 Uhr: Lobgesang, Chor von Beethoven, Ouvertüre, Motette von Haydn, Erntekantate. Nachmittags 4 Uhr, Géneralprobe von der C moll Sinfonie und Israel in Egypten. Sonntag den 15. Mai, Abends 6 Uhr: Aufführung der C moll Sinfonie und Israel in Egypten. Montag den 16. Mai, Morgens 8 Uhr: Generalprobe zur Abendaufführung, der Chor um halb 10 Uhr. Abends 6 Uhr Aufführung: a.„des Lobgesanges“ von Mendelssohn, b.„des Marsch und Chors“ von Beethoven, c.„der Ouvertüre zu Hero und Leander“ von Rietz. d.„der Motette“ von Haydn. e.„der Erntekantate“ von Weber. Dienstag den 17. Mai, Morgens 9 Uhr: Generalprobe der Abends aufzuführenden noch zu bestimmenden Stücke. Besondere Bemerkungen. Die Theilnahme an den Hauptproben von Freitag, Sonnabend, Montag und Dienstag ist zur Mitwirkung dringend erforderlich Wir bitten die geehrten Mitwirkenden, auf diese zum Gelingen der Aufführungen so wesentliche Anordnung gern und freundlich zu achten. Die auswärtigen Mitwirkenden empfangen ihre Orchesterkarten, Textbücher etc., im Büreau des Comité, im Rathhaus Nr. 12, eine Treppe hoch, rechts vom Eingange. Zu den Hauptproben und Aufführungen versammeln sich die mitwirkenden Damen in dem eigenen für ihre Aufnahme eingerichteten Lokale neben dem Festsaale. Die Beschränkung des Raumes wird entschuldigen, dass den mitwirkenden Herren in dieses Lokal der Zutritt nicht gestattet werden kann. Der besondere Aufgang zum Orchester am Ende des Saales innerhalb des Gartens ist für sämmtliche mitwirkende Herren bestimmt. Vom Orchester herab genommen, wird am ersten Tage bei der Aufführung des Oratoriums der erste Chor rechts, der zweite links vom Dirigenten, am zweiten und dritten Tage der Sopran und Tenor rechts, der Alt und Bass links vom Dirigenten gestellt. Die geehrten Mitwirkenden werden ersucht, hiernach ihre Plätze zu nehmen. Die Herren Instrumentalisten finden ihre Namen auf den Pulten an den im Orchester für sie bestimmten Plätzen. Auf die Vorzeigung der Orchesterkarten kann weder bei den Proben. noch bei den Aufführungen der Eintritt in den Zuhörer-Raum gestattet werden. Ohne Orchesterkarte kann Niemand Zutritt zum Orchester erlangen. Die Herren Instrumentalisten werden ergebenst ersucht, das Einstimmen ihrer Instrumente in den hinter dem Orchester gelegenen Räumen vorzunehmen, wo auch die Instrumente auf bewahrt werden, deren Kasten mit einer Etiquette, auf welcher der Name des Eigenthümers, zu versehen sind. Damit die Proben möglichst abgekürzt werden können, sind sämmtliche Mitwirkende so dringend als ergebenst ersucht, zu den festgesetzten Stunden recht punktlich sich einzufinden, damit spätestens eine Viertelstunde später begonnen werden kann. Die Sängerinnen und Sänger wollen ihre Partien gefälligst selbst aufbewahren, und erst nach beendigter Aufführung abliefern oder. auf ihren Plätzen zurücklassen. Auch diese Bestimmung empfehlen wir der freundlichen Nachachtung. Mittwoch den 18. Mai, Abends 8 Uhr, Bal pare im Festlocale. Düsseldorf den 10. Mai 1842. Das Comité für das Niederrheinische Musikfes.. Die allgemeine Hagelversicherungs=Gesellschaft Union agricole in Paris, versichert gegen Hagelschaden alle Feld- und Gartenfrüchte zu festen und zu so billigen Prämien, wie keine andere ähnliche Gesellschaft. Zu geneigten Auftragen empfiehlt sich der unterzeichnete, von der Königl. hochlöbl. Regierung bestätigte Agent J. A. J. Peters in Gerresheim 291) Am Karlsplatz sind für die Dauer der Pfingsten 4 möblirte Zimmer nebst Salon, Bedientenstübe und Stallung, im Ganzen oder theilweife zu vermiethen. In der Exped. d. 3. zu erfragen. Zu vermiethen und gleich zu beziehen: Elberfelderstraße bei Conraths 5 Zimmer auf dem 2. Stock und ebenso 3 Zimmer auf dem 1. Stock in der Jägerhofstraße. Einem geehrten Publikum die Anzeige, daß ich die Wirthschaft in meinem jetzt wieder freundlichen Lokale„zur Löwenburg" durch Hülfe meines Sohnes wieder angefangen habe und bitte, da ich es an guten Getränken, der Zeit angemessenen Speisen und guter Aufwartung nicht werde fehlen lassen, um geneigten Besuch. A. Dorn. Eine leichte, schöne und bequeme Birutsche, zum ein= und zweispännigen Gebrauche sich eignend, ist billig zu kaufen. Dr. Dornbach an der großen Kirche gibt nähere Ausknnft. Kasernenstraße Nr. 727 ist das am 1. August fällig werdende Unterhaus mit Hinterbau zu vermiethen. Vaterländische Feuerversicherungs-Gesellschaft in Elberfeld. Unter Bezugnahme auf meine Benachrichtigung in dem vorgestrigen Blatte der Düsseldorter Zeitung beehre ich mich hiernächst die specielle Mittheilung zur Berichtigung und Ergänzung folgen zu lassen: „Die allgemeine durch die öffentlichen Blätter verbreitete betrübende Kunde „über das grässliche Brandunglück, wovon Hamburg betroffen wurde, gibt „zu der beruhigenden Mittheilung Anlass, dass die Elberfelder-Gesellschaft „durch eine collective Lager- und Messen-Versicherung, schlimmsten Falles „mit zwanzigtausend Thaler dabei interessirt seyn kann.“ Sollte sich herausstellen, dass auch nicht einmal vorgenannte unbedeutende Summe verloren ging, so werde ich mir erlauben dürfen es nachträglich mitzutheilen. Düsseldorf den 13. Mai 1842. J. F. Wilhelmi. Feuerversicherungs=Gesellschaft in London und Berlin, gestiftet Anno 1710, und von einem hohen Ministerio in Preußen concessionirt. Außer dem seyr großen, ursprünglich in Vollem eingeschossenen Kapital dieser Gesellschaft, nebst dem in dem langen Zeitraume von mehr als 130 Jahren ihres Bestehens zurückgelegten Reserve=Fonds, wodurch diese Gesellschaft als zu den reichsten in England gehörig anerkannt ist, bietet der Umstand, daß jeder Einzelne der Aktionäre dieser Gesellschaft, welche zufolge Parlaments=Akte im Kanzlei=Gerichte von England einregistrirt werden müssen, mit seinem ganzen Privat=Vermögen für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft haften muß, dem Publiko eine unermeßliche Sicherheit dar, welches wegen des in Hamburg stattgehabten großen Brandunglücks, zur Beruhigung der bei der Sun-fire-office interessirten Versicherten dienen mag. Diese Versicherungs=Gesellschaft versichert fortwährend gegen Feuerschaden: Gebäude, Mobilien, Waaren, Vieh, Erndte u. s. w. zu billigen Prämien und unter den günstigsten Bedingungen. Bei Versicherung auf 5 Jahre wird bei Vorausbezahlung der Prämie für 4 Jahre das 5. Jahr freigegeben. Zur Ertheilung jeder gewünschten Auskunft und Aufnahme der Versicherungen bin ich, so wie die Agenten: Herren Heinr. Otto Mertens in Crefeld, A. Hub. Ferdinand Kamper in Neuß, Kreis=Geometer Werner in M. Gladbach, Carl Hindrichs in Opladen, Jac. Brembs in Burg, F. W. Regeniter in Barmen, Herm. Buchloh in Duisburg und Joh. Gorris in Xanten, mit Vergnügen bereit. Düsseldorf, Mai 1842. Franz Vogts, Haupt=Agent. Düsseldorf=Elberfelder Eisenbahn. Vermehrte tägliche Fahrten am 12., 13., 14., 15., 16., 17., 18. und 19. Mai. Die Abfahrtsstunden sind: Von Düsseldorf um 6½, 8½ und 11 Uhr Vormittags, „„„ 2¼„ 4¼ und 8 Uhr Nachmittags. Von Elberfeld jedesmal ¼ Stunde früher. Außerdem findet vom 15.(Pfingstsonntag) an täglich ein Extra=Zug statt, jedoch nur: Von Düsseldorf nach Elberfeld und Zwischenstationen um 6¼ Uhr Nachmittags. Düsseldorf im Mai 1842. Die Direction. [277] Ein Juwelier, Gold= und Silberarbeite in einer bedeutenden Stadt am Rhein, der nebst ausgedehnten Kenntnissen in diesem Fache auch reichhaltige Werk=Anlagen mit neuesten Maschinen, so wie Werk= und Laden=Lokal in eleganter Einrichtung und schönster Lage besitzt, sucht, um diesem seinem Geschäft eine angemessenere Erweiterung zu geben, einen soliden Compagnon auf gleiche Werth=Einlage mit einem baaren Fond von 4 bis 6000 Thaler. Wunschenswerth wäre es, wenn der Letztere auch einige Kenntnisse des Faches besäße, jedoch genügt es auch, daß derselbe ein gebildeter und gewandter Mann sey, um die Reisen für das Geschäft übernehmen zu konnen. Frankirte, nicht anonyme Offerten unter Chirfre C. N. besorgt die Expedition d. 3ta. Fur die Dauer des Pfingstfestes möblirte Zimmer zu vermiethen Flingerstraße Nr. 1097 nahe beim Markt. Zu dem bevorstehenden Pfingstfeste sind auf dem Schwanenmarkte Nr. 940 3 möblirte Zimmer zu vermiethen. Auch kann, wenn es gewünscht wird, Beköstigung dazu gegeben werden Auf der Citadellstraße Nr. 1238 sind auf dem 2. Stock an der Straße drei geräumige Zimmer nebst Keller und Speicher zu vermiethen und am 1. Juni zu beziehel. Das in der Alleestraße sub Nr. 739 gerade dem Breidenbacher Hof gegenüber nu gelegene Haus steht zu vermiethen. Das Nahere Ratingerstraße Nr. 87, 2. Etaae. Kaiserstraße Nro. 153½ ist ein geräumiges Quartier zu vermiethen und gleich zu beziehen. Das Nähere im Hause selbst. Möblirte Zimmer zu vermiethen und gleich zu beziehen Mertensgasse Nr. 485. Grabenstraße Nr. 792 sind 10 möblirte Zimmer gleich zu beziehen. Samstag den 14. d. nach Beendigung der Probe findet in meinem Saale Harmonie-Musik statt. Sonntag den 15. d. Vormittags 11 Uhr: Harmoni-Musik. Mittags pünktlich 2 Uhr: Table d'hôte, wozu die Bestellung der Couverts möglichst früh erbitte. Abends nach Beendigung des Coucertes: Harmonie-Musik und Restauration a la Carte. Montag, Dienstag, Mittwoch, und Donmerstag wird ebenfalls Mittags 2 Uhr Table d’hôte und Abends Harmonie-Musik im grossen Saale stattfinden. Zu zahlreichem Besuche ladet ergebenst ein A. H. Cürten, Bergerstrasse. Wirthschafts=Eröffnung im Hofgartenhause. Jndem ich dem geehrten Publikum die ergebene Anzeige mache, daß ich am Pfingstsonntage die Sommerwirthschaft im Hofgartenhause eröffnen werde, verbinde ich hiermit die Anzeige, daß während den Sommermonaten meine Restauration auf der Elberfelderstraße geschlossen bleibt. Zu geneigtem Zufpruch empfiehlt sich ergebenst Jos. Goetzen. Düsseldorf den 13. Mai 1842. Pfingstmontag den 16. Mai gutbesetzte Tanzmusik und frischer Maitrank bei P. Steffens auf der Steffensburg. Am Pfingstmontag den 16. d. Mts. wird in meinem durch seine angenehme Lage bekannten Garten und neu dekorirten Saale Nachmittags Harmonie und später Ball stattfinden, wozu ich Freunde und Gönner ergebenst einlade. Grimlinghausen den 12. Mai 1842. Joseph Zimmermann. Zum neuen Grafenberg am Gerresheimer Stationsplatze ladet zu der mit dem 15. Mai neu eröffneten Kaffe= und Weinwirthschaft ergebenst ein Roeder. Buchenholzkohlen. Auf Haus Roland bei Düsseldorf sind circa 4000 Scheffel Holzkohlen zu verkaufen. Spieker, Verwalter. In dem Gasthofe bei Hrn. Munchs am Rhein steht ein alterthümlicher Kasten aus dem 14. Jahrhundert, in Form von 10 Säulen verfertigt, die Thüren die vier Jahreszeiten vorstellend und alles in buntem Schnitzwerk ausgearbeitet, zu verkaufen. (2511 Ein bequemes 4sitziges Schreibpult ist billig zu verkaufen. Wo, erfährt man in der Expedition d. 3. Ein Ring ist gefunden worden; der Eigenthümer kann ihn gegen Einrückungsgebühren Bastionsstraße Nr. 1015 zurückerhalten (238) Ein junger Mann, der während mehreren Jahren in einem Fabrikgeschäfte Elberfelds theils sämmtliche Comptoir=Arbeiten, theils Reisen besorgte und jeden Posten bekleiden kann, wünlcht eine ähnliche oder Reisestelle auf dauerndes Engagement zu übernehmen. Die Adresse ist bei der Exp. d. Ztg. zu erfrager (322) Gegen Hypotheke auf Ländereien werden 1000 Thlr. gesucht. Die Erpedition d. 3. sagt wo. Wohleingerichtete neu tapezirte Zimmer an der Morgensonnen=Seite findet man in den Soolbädern zu Kreuznach zur Wohnung während der Kurzeit bei Geschwistern Kaufmann. Auf der Bolkerstraße Nr. 580 sind für die Dauer des Pfingstfestes 5 möblirte Zimmer auf der ersten Etage zu vermiethen. Auf der Mittelstraße Nr. 811 sind möblirte Zimmer zu vermiethen und gleich zu beziehen. Möblirte Zimmer zu vermiethen und gleich zu beziehen Zollstraße Nr. 1125.