N 112 Samstag den 23. April 1842 Preußen. Düsseldorf, vom 22. April. Zwischen der Rheinischen Zeitung und der Rhein= und Moselzeitung hat sich ein erheblicher Streit erhoben über die Frage, ob wir Rheinländer uns mit Fug in unsern amtlichen Bestrebungen zurückgesetzt glauben dürften, mit andern Worten, ob es sich statistisch nachweisen ließe, daß die rheinischen Beamten großentheils aus Nichtrheinländern bestehen. Während ersteres Blatt evident nachzuweisen sucht, daß mehr als die Hälfte, vielleicht zwei Drittheile der rheinischen Beamten aus Östpreußen bestehen, greift die Rhein= und Moselzeitung diese Behauptung stark an. Wir unserntheils legen unsern Lesern in Nachstehendem beide Artikel vor und überlassen es ihrem Urtheile, sich von der Haltbarkeit oder Unhaltbarkeit eines jeden dieser Artikel zu überzeugen. „Die Rheinprovinz hat, heißt es in der rheinischen Zeitung, nahe an 2½ Mill. Einwohner, mithin so viel, als manches Königreich. Gesetzt, sie wäre ein Königreich für sich, sollte sie nicht im Stande seyn, aus ihrer Bevölkerung das nöthige Personal zu ihrer Verwaltung, d. h. ihre Beamte zu stellen? Ohne Zweifel, denn sie hegt in ihrem Schooß Bildung und Intelligenz, auch moralische Zuverlässigkeit genug. Was man nun unserm gesegneten Rheinland als Königreich zutrauen würde, warum sollte man ihm das nicht als Provinz zutrauen? Eine statistische Nachweisung aber würde ergeben, daß mehr als die Hälfte, vielleicht zwei Drittheile der rheinischen Beamten aus Nichtrheinländern bestehen. Wenn man von dem Gesichtspunkt ausgehen will, ein Preuße sey ein Preuße, und es bleide sich gleich, welcher Platz ihm in seinem Vaterlande angewiesen werde, so ist dies zwar eine Aufstellung, die sich an die patriotische Toleranz und an ein umfassendes vaterländisches Bewußtseyn wendet, allein in der Wirklichkeit tritt uns Manches entgegen, das sich mit diesem Bewußtseyn und mit solcher Toleranz nicht abfinden will, wobei wir uns übrigens gleich vor dem Verdacht verwahren wollen, als redeten wir der provinziellen Absonderung das Wort. Wir stellen zunächst die Frage: Warum bestehen nicht zwei Drittheile der Beamten irgend einer andern Provinz aus Rheinländern und Westphalen? Antwort: Weil man sie nicht dorthin versetzt, oder weil sie nicht dorthin versetzt seyn wollen. Nur diese beiden Ursachen sind denkbar. Warum versetzt man sie nicht dahin? Vielleicht, weil man ihre Anwesenheit in andern Provinzen nicht aus den Gründen für nöthig hält, aus welchen man die Östpreußen an den Rhein sendet, und diese Gründe könnten für die Rheinländer keine Schmeichelei enthalten. Warum aber wollen die Rheinländer nicht in andere Provinzen? Nehmen wir das als faktisch an und denken uns als Grund ihre Anhänglichkeit an ihre schöne Heimath und an ihre rheinischen Landsleute, so könnte hierin nur ein Beweggrund für die Regierung gefunden werden, die rheinischen Aemter so viel als möglich nur durch Rheinländer zu besetzen. Wenn ein Landestheil seine meisten Aemter durch Beamten muß besetzen sehen, die nicht aus seiner Bevölkerung hervorgegangen sind, ohne daß eine verhältnißmäßige Zahl seiner eigenen Landeskinder anderwärts versorgt wird, so ist daraus kein anderes Resultat zu ziehen, als daß diese Landeskinder bei der Vertheilung der Staatsämter zu kurz kommen. Man gehe sämmtliche Verwaltungsbranchen durch, die Postverwaltung, die Forstverwaltung, die Steuerverwaltung, die Regierungsbeamten u. s. w. und man wird vielleicht sechs Östpreußen begegnen, ehe man einen einzigen Rheinländer trifft. Bei der Justiz ist dies lediglich aus dem Grunde nicht der Fall, weil in Östpreußen kein französisches Gesetz eingeführt ist. Findet man aber einmal diese Erscheinung bestätigt, so geht man auch leicht weiter und schiebt ihr in der amtlichen Welt Ursachen unter, die ihr nicht zum Grunde liegen. Mancher glaubt sich zurückgesetzt, glaubt sich beseitigt und zwar blos, um einem Östpreußen Platz zu machen, was denn allerdings sehr nahe liegt, wenn der Platz zufällig von einem Östpreußen eingenommen wird. Dergleichen Unzufriedenheiten und Mißverhältnisse könnte die Regierung leicht vermeiden, wenn sie den Grundsatz der Verpflanzung ostpreußischer Ableger auf den rheinischen Boden in geringerem Maße zur Anwendung brächte und dafür den rheinischen Stämmen mehr Raum zum Auswachsen gewährte. Sie würde zugleich bedeutende Summen sparen, die durch die weiten Versetzungen aus den östlichen Provinzen nöthig werden. Zum Schluß können wir den Rheinländern, die sich bei ihren amtlichen Bestrebungen zurückgesetzt glauben, einen kleinen Vorwurf nicht vorenthalten. Wir Rheinländer können es nämlich nicht abstreiten, daß unsere Brüder in Östpreußen bedeutend mehr Politur, Glätte, diplomatische Gewandtheit besitzen, als wir. Es ist klar, daß diese gefälligen und nützlichen Eigenschaften der ungefälligen Gradheit und Offenheit das Feld abgewinnen müssen, und dies ist doppelt klar beim Hinblick auf die geheimen Konduitenlisten." Als Entgegnung dieses Artikels läßt sich die Rhein- und Moselzeitung also vernehmen: „In einem Artikel der Rheinischen Zeitung ist die Behauptung aufgestellt, daß mehr als die Hälfte, vielleicht zwei Drittel der rheinischen Beamten aus Nichtrheinländern bestehen, ja daß man, mit Ausnahme der Justiz, in allen andern Verwaltungsbranchen, in der Post, Steuer=, Forst=Verwaltung und unter den Regierungsbeamten u. s. w. vielleicht 6 Östpreußen begegne, ehe man einen Rheinländer treffe. Wir sind für jetzt nicht im Stande, über diesen Gegenstand statistische Notizen für die ganze Provinz zu liefern; für den hiesigen Regierungsbezirk aber können wir sie, mit Ausnahme der Steuerund Post=Verwaltung, ziemlich vollständig geben. Das Zahlenverhältniß stellt sich, nach eingesehenen amtlichen Notizen, wie folgt: Rheinländer Westfalen Östpreußen Ausländer Wir glauben nicht, daß Veranlassung zu der Annahme vorhanden ist, daß das Verhältniß sich in den andern Regierungsbezirken anders stellt, als in dem hiesigen. Man begegnet also nach den vorstehenden Zahlen, wenn man von den Westfalen und Ausländern abstrahirt, nicht, wie die Rheinische Zeitung sagt, unter 7 Beamten 6 Ostpreußen und 1 Rheinländer, sondern unter 8 Beamten 7 Rheinländern und 1 Ostpreußen. Wir enthalten uns jeder weitern Bemerkung über dieses Resultat, und überlassen es dem Leser, sein Urtheil über eine Zeitung zu fällen, welche solche Behauptungen in gehässiger Form aufstellt, um uns Rheinländern zu sagen, daß wir vom Gouvernement zurückgesetzt würden. Wir erlauben uns, nur noch Einiges über den Gegenstand selbst hinzuzufügen. Im Militärstande befinden sich, nach Verhältniß der Population, wenig Rheinländer. Die östlichen Theile der Monarchie, zu einem festen Ganzen verbunden, und mehr oder weniger immer auf Kriegsführung hingewiesen, bildeten sich vorzüglich unter Friedrich dem Großen zu einem vollständigen Militärstaate aus. Der Adel war um so mehr auf den Offizierstand hingewiesen, als ihm die Versorgung in Stiftern, Domkapiteln u. s. w. nach der Konfession des Landes großen Theils abgeschnitten war. Die untern Stände rekrutirten die Armeen, und gewöhnten sich um so leichter an den Soldatenstand, als die Untheilbarkeit der Güter den jüngeren Söhnen das Auffinden eines Unterkommens erschwerte. Anders war es am Rheine. In den kleinen Staatenkomplexen, namentlich in den geistlichen Staaten, konnte sich kein kräftiges Militärwesen formiren; der Adel fand, wenn er nicht in fremde Kriegsdienste trat, vielfach sein Unterkommen in geistlichen Stellen, der Bürger in Gewerben, und der Bauer, da am Rhein fast überall Theilbarkeit der Güter bestand, auf seiner, wenn auch kleinen Scholle. Dem Militärstande widmeten sich Wenige, und da das Napoleonische Hinschlachtungs=System eben nicht sehr geeignet war, die Liebe zum Militärstande zu erhöhen, so war in hiesigen Landen bei deren Uebergabe an Preußen Abneigung gegen den Soldatenstand vorherrschend. Erst in späterer Zeit fingen die Rheinländer, jedoch spärlich, an, Offizierstellen bei der Linie zu ambiren, Unteroffizierstellen aber werden von unsern Landsleuten noch immer fast gar nicht gesucht. So ist es denn natürlich, daß wir unter den höhern Militärbeamten fast gar keine, und unter den mittlern und geringern nur sehr wenige Rheinländer sehen. die Civilbeamtenstellen betrifft, so hat sich der rheinländische höhere Adel, gleich dem polnischen, bis dahin um Staatsämter nicht beworben, und erst in der neuern Zeit finden wir Namen aus demselben in den Landraths- und Referendarienstellen. Im Uebrigen kann man nicht sagen, daß wir Rheinpreußen zu Beamtenstellen weniger Neigung hätten, als die Östpreußen; aber so viel ist gewiß, daß die ostpreußischen Familien häufiger als die rheinpreußischen gezwungen sind, ihre Söhne für den Beamtenstand zu erziehen, weil ihnen bei dem mindern Aufschwunge des Handels und der Gewerbe, und der geringern Getheiltheit des Grund und Bodens weniger Gelegenheit gegeben ist, dieselben einer andern Bestimmung zu widmen. Als die Rheinlande an Preußen kamen, wurden die vorgefundenen Beamten in ihrem Range und Einkommen belassen. Das Personal reichte aber um so weniger hin, alle Stellen zu besetzen, als von den französischen Beamten viele nach Frankreich zurückgegangen waren. Sollte man nun alle diese, theilweise höhern Stellen ohne Weiteres Rheinländern konferiren? Wo hat je ein Staat, welcher in Besitz eines fremden Landes kam, so gehandelt? Etwa Frankreich, als es die Rheinlande okkupirte? Es liegt in der Natur der Sache, daß ein Staat, unter solchen Verhältnissen, Beamte aus dem Stammlande schickt, einmal, weil er nicht weiß, welches Vertrauen er den einheimischen Beamten der acquirirten Provinz schenken darf, dann, weil die neuen Geschäftsformen fast unausführbar wären, wenn nicht einige derselben Kundige bei ihrer ersten Einführung mitwirkten. Dazu kommt noch, daß diejenigen versorgt werden mußten, welche die Freiheitskriege als Freiwillige mitgemacht hatten, oder in denselben invalide geworden waren. Die Zahl der Rheinländer, welche in diese Kategorien gehören, steht aber, wie dies in den Umständen lag, in keinem Verhältnisse zu der, welche Östpreußen lieferte. Ist irgend ein rheinischer Freiwilliger oder Invalide unversorgt geblieben? Ist es irgend einem ostpreußischen Freiwilligen zu mißgönnen, wenn er die ihm gebührende Versorgung bei uns fand? Gewiß nicht! Unter diesen Umständen ist es ganz natürlich, daß wir in den ersten Jahren eine bedeutendere Zahl ostpreußischer Beamten hier am Rheine sahen. Jetzt aber ist dies, wie oben in Zahlen gezeigt wurde, nicht mehr so; wenigstens in den Aemtern nicht, zu welchen neben moralischer Zuverlässigkeit ein höherer Grad von Bildung und Intelligenz gehört. Die Bedingungen, unter welchen man diese Aemter erhält, sind für alle Unterthanen gleich, und noch ist es selbst böswilligen Journalen nicht eingefallen, zu behaupten, uns würden die Prüfungen erschwert oder härtere Bedingungen auferlegt. Anders ist es mit denjenigen Stellen, welche bei moralischer Zuverlässigkeit auch mit einem geringern Grade von geistiger Bildung verwaltet werden können, als da sind: Chausseewärter— Boten— Kanzlisten— Post=Kondukteure— Briefträger— Steueraufseher— Polizeisergenten—, und andere derartige Stellen. Diese Stellen sollen nach gesetzlicher Bestimmung Militärinvaliden und denjenigen verliehen werden, welche eine bestimmte Reihe von Jahren als Unteroffiziere gedient haben. Diese aber sind aus der frühern Zeit fast ausschließlich, und aus der neuern Zeit, weil die Rheinländer, wie oben bemerkt wurde, sich dem Dienste im stehenden Heere wenig widmen, bei weitem vorherrschend Östpreußen. Wenn aber diese Männer sich den Lasten und Eventualitäten eines Standes unterziehen, der zu unserm Schutz und Schirm bestimmt ist, so können wir es um so weniger auffallend finden, wenn sie zur Belohnung dafür diejenigen Stellen erhalten, für welche sie qualifizirt sind, als es lediglich von uns abhängt, ob wir für gleiche Dienste gleiche Belohnung haben wollen. Die Fülle der Liebe, welche der König Seinen treuen rheinischen Unterthanen während der kurzen Zeit Seiner Regierung bewiesen hat, bürgt uns dafür, daß es Ihm nur zur Freude gereichen wird, uns das zu gewähren, was Gerechtigkeit und Billigkeit erheischen, und so dürfen wir mit Sicherheit hoffen, daß auch in Zukunft kein Rheinpreuße sich in amtlicher Beziehung wegen Zurücksetzung mit Recht werde zu beklagen haben." Aus dem Clevischen, vom 20. April. Der Verlust unsers allgemein hochgeschätzten Hrn. Oberpräsidenten v. Bodelschwingh hat auch in den hiesigen Kreisen schmerzhafte Empfindungen erregt, um so mehr, als dieser ausgezeichnete Staatsmann einst als Assessor bei der Regierung in Cleve stand und seitdem dieser Stadt manche Beweise seines Wohlwollens und seiner Anhänglichkeit gegeben hat. Möge Er ihr auch entfernter von uns in den höhern Sphären, welche ein ehrenvoller Ruf Ihm angewiesen hat, eingedenk bleiben und seine Gewogenheit erhalten. Wir leben der festen Zuversicht; denn nochmals erkennen wir die Hand Sr. Exc. in den angenehmen Hoffnungen, welche uns gegenwärtig in Beziehung auf die Schiffbarmachung des Spoy=Kanals zwischen dem Rheine und Cleve erfüllen, wodurch diese Stadt ansehnliche industrielle Vortheile erringen würde. Wie verlautet, wird der Staat einen bedeutenden Theil der Kosten tragen, und dadurch der glückliche Anfang gemacht werden, die fast versiegten Erwerbsquellen Cleve's wieder zu öffnen. Bis jetzt ist die Wiedergeburt unserer gerichtlichen Institutionen noch durch kein öffentliches Festmahl diesseits gefeiert worden, obgleich Cleve ein Landgericht hat. An Sinn für derartiges fehlt es im Volke oder auch in der höhern Bürgerklasse nicht. Möchte etwa der insociale Geist, welcher sich dort nach einer andern Seite hin, allgemein auffallend, je länger je mehr kund gibt, ungünstig gewirkt haben? Jn dem Clever Kreise hat sich ünlängst schon ein Dombau=Hütfe= verein gebildet, welcher jetzt etwa 130 Mitglieder zählen mag. Nachdem er seinen Vorstand gewählt, verlautete über die weitern Erfolge desselben seitdem nichts mehr. Bemerkenswerth ist, daß nach der Art seiner Zusammenstellung hierbei mehr die nationale kunstgerechte, als die religiöse Seite in Betracht gekommen zu seyn scheint. Minden. Der Geh. Justiz= und Oberlandesgerichts=Rath von Räppard zu Paderborn ist vom 1. April d. J. ab in den Ruhestand versetzt. Berlin, vom 13. April. Die ganz neuerlich in den östreichischen Staaten zu Stande gekommene neue Posteinrichtung ist auch für Preußen nur die Vorläuferin einer schon längst vorbereiteten umfassenderen Reform in der Verwaltung des Postregals. Sicherem Vernehmen nach, liegt ein neues Post=Gesetz einem bei dem GeneralPostamte beschäftigten, sehr geachteten Juristen schon seit Monaten zur Redaction vor. Daß die früheren, das Lohnfuhrwesen so sehr bedrückenden Meilengelder, die den Postfonds zuflossen, aufgehört haben, ist eine bekannte Sache. Aber auch die vielen und gewiß nicht ungegründeten Klagen über so hohes Postporto haben endlich um so mehr Eingang finden müssen, als mehrere ausländische Staaten, namentlich England, den überall gleichen Portosatz eingeführt und dadurch die Möglichkeit nachgewiesen haben, daß die Erschwerung der Privat=Korrespondenz auch ohne wesentliche Beeinträchtigung der Staats=Einnahmen aufgehoben werden kann.(?) Die Eisenbahnen, welche in wenig Jahren Deutschland in allen Richtungen durchziehen, führen endlich von selbst darauf, daß für eine längere Erhaltung des Status quo keine Aussicht mehr vorhanden ist. Dem Vernehmen nach, werden daher auch bei uns durchgreifende Veränderungen beabsichtigt. Zuerst gilt es einer beträchtlichen Ermäßigung des Portos, und wenn auch für alle Entfernungen nicht ein völlig gleicher Portosatz angenommen wird, so sollen doch die bisherigen bedeutenden Differenzen durch drei verhältnißmäßige allgemeine Portosätze ausgeglichen werden. Eben so wird der Postzwang für Versendung der postpflichtigen Pakete und Colli bedeutend erleichtert und das Gewicht der postpflichtigen Colli auf 20 bis 25 Pfd. herabgesetzt werden. Zweifelhaft ist es noch, ob nicht auch die Personen=Beförderung den Privat=Unternehmern völlig freigegeben wird, was in mancher Beziehung kaum wünschenswerth scheint, da die große Ordnung und Pünktlichkeit, welche auf unseren Schnell= und Personen=Posten eingeführt ist, schwerlich durch Privat=Entreprisen erzielt werden möchte. Wenn aber die Staats=Verwaltung einem lang bestehenden Regal zu Gunsten der Freiheit der Gewerbe entsagt, so bleibt dann nur zu wünschen, daß auch noch andere Verwaltungszweige diesem Beispiele folgen, und daß der Staat sich von allen denjenigen Gewerbebetrieben gänzlich frei mache, welche ohne besondere kostspielige Anlagen und ohne ausgebildete Technik von Privatleuten geleitet werden können. Es wäre sehr zu wünschen, daß der Staat Fabriken für Eisenbahnenschienen, für kostspielige Maschinen u. dgl. anlegte, da wir für dergleichen Fabrikate immer noch dem Auslande tributpflichtig sind. Welche Veranlassung aber kann es geben, daß die öffentliche Verwaltung Ziegelbrennereien, Torfstechereien, Kalk= und Gipsgräbereien, Kupfer= und Eisenhämmer und alle die zahlreichen Gewerbe treibt, welche jeder einfache Bürger und Gewerbtreiber mit Erfolg unternehmen und verwalten kann? Dem Vernehmen nach, ist den Provinzial=Ständen für die nächste Session ein hierauf bezüglicher Antrag vorgelegt worden, und Jeder, der es mit dem Lande gut meint, muß diesem Antrage die sorgfältigste Prüfung wünschen.(Hb. K.) — Die Nachricht von der Verwerfung des pensylvanischen Gefängnißsystems ist nicht richtig. Die neu zu erbauenden Straf=Anstalten werden nach demselben errichtet und gestaltet. Bei zweien derselben findet eine Abweichung dahin statt, daß ein Flügel des Gebäudes(es sind deren vier) für gemeinschaftliche Arbeit bei Tage bestimmt ist, doch werden auch hier Detinirte Nachts isolirt. Die neu zu erbauenden Untersuchungs=Gefängnisse werden dem Vernehmen nach dieselbe Einrichtung erhalten.(Bresl. Z.) Vom 16. April. Zum ersten Male ist, wie schon gemeldet, ein Jude, der Dr. Riess, ein hiesiger, geachteter Physiker, zum Mitglied der Akademie gewählt worden. Man sagt, daß dies besonders auf Antrieb Alexander v. Humboldt's geschehen ist, welcher sich überhaupt zur Abwehr des vielbesprochenen Entwurfes zu einem neuen Judengesetze aufs Höchste thätig bewiesen hat. Es circulirt hier ein Brief von ihm an den Minister Stolberg, der ausdrücklich in der Absicht geschrieben ist, daß er verbreitet werde, und auch wir daher hier mitzutheilen keinen Anstand nehmen.„Ich hoffe, schreibt Humboldt, daß Vieles(in dem Entwurf, den die Zeitungen mittheilten) sehr falsch und hämisch aufgefaßt ist; wäre es nicht, so halte ich die beabsichtigte Einrichtung nach meiner innersten Ueberzeugung für höchst aufregend, mit allen Grundsätzen wahrhafter Staatsklugheit streitend, zu den bösartigsten Interpretationen der Motive veranlassend, Rechte raubend, die durch ein menschlicheres Gesetz des Vaters bereits erworben sind, und der Milde unseres jetzigen Monarchen entgegen. Es ist eine gefahrvolle Anmaßung der schwachen Menschheit, die uralten Dekrete Gottes auslegen zu wollen; die Geschichte finsterer Jahrhunderte lehrt, zu welchen Abwegen solche Deutungen Muth geben. Die Besorgniß, mir zu schaden, muß Sie nicht abhalten, von diesen Zeilen Gebrauch zu machen, man muß vor Allem den Muth einer Meinung haben." Diesen Brief sandte Humboldt abschriftlich an einen unserer geachtetsten israelitischen Mitbürger mit den Worten:„Sie sehen, mein Theurer, aus der Anlage, daß meine etwas ungestüme Vertheidigung des ewig bedrängten Volkes nicht ganz erfolglos blei ben wird. Man wird etwas scheu werden, und damit ist sehr gehol= fen, wie durch des edlen Stolberg Mitwirkung." Wenn Alexander v. Humboldt bei allen unseren Fragen sich gleich thätig erweiset, so hat die Mitwelt ihm auch in seiner Stellung am Hofe viel Dank zu sagen. Indessen ist es noch nicht bekannt, daß Humboldt in gleicher Weise sich über die Verfassungsfrage ausgesprochen habe. Sein Bruder Wilhelm nahm freilich seinen Abschied, als Preußen die liberalen Ideen aufgab, und es ist ein theures Vermächtniß, welches ihm dieser überlassen hat. Hoffen wir daher, daß er an einem günstigen Zeit= punkt sich auch hier energisch ausspreche!(H. N. Z.) — Gestern ist das, nach den in Folge des großen Avancements der Armee erfolgten Veränderungen, erwartete Avancement des kgl. Generalstabes den betreffenden Kommandos zugegangen. Das Wesent= lichste davon ist, daß der Major v. Schlüsser Chef des Generalstabes des ersten Armeekorps, der Major Baron v. Reizenstein Chef des Generalstabs des sechsten und der Major Schmidt Chef eines Kriegstheaters geworden sind, die Hauptleute Baron v. Moltke und Roon wurden zu Majoren befördert. Der Erstere ist durch seinen Aufenthalt in der Türkei und die als Resultate seiner Beobachtungen daselbst erschienenen Briefe über die Zustände und Begebenheiten in der Türkei aus den Jahren 1835-1839, der Letztere als militärgeographischer Schriftsteller bekannt.(Hb. C.) — Heute eröffnete der seit einigen Jahren der homöopathischen Schule angehörige Arzt Dr. Kallenbach seine Gratis=Vorlesung über Homöopathie. Das Publikum hatte sich dazu, wenn auch nicht sehr zahlreich, doch auch nicht spärlich eingefunden. Ganz gegen den von vorn herein ausgesprochenen Grundsatz, nicht zu polemisiren, war dieser erste Vortrag fast nur Polemik gegen die ältere, rationelle Medizin, und wenn sich auch nicht läugnen läßt, daß Dr. Kallenbach in gewandter und beredter Weise so manche fehlerhafte Richtung und Mißbräuche der alten Medizin darlegte, so wird doch unser urtheilsfähiges Publikum wohl begreifen, daß keine Wissenschaft von Abirrungen frei ist, ohne daß darum die Basis und der eigentliche letzte Zweck etwas Unhaltbares oder Unmögliches in sich begreifen sollten. (L. A. Z.) Vom 18. April. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Konsistorialrath und ordentlichen Professor an der Universität, Dr. Nitzsch in Bonn, zum Mitgliede des Konsistoriums in Koblenz zu ernennen; dem Kreis=Physikus Dr. Sonderland zu Barmen die erbetene Entlassung aus dem Staatsdienste unter huldreichster Beilegung des Charakters als Sanitätsrath zu ertheilen. — Wie man aus zuverlässiger Quelle erfährt, haben die Prinzen und Prinzessinnen unsers königlichen Hauses beschlossen, einen besondern Theil des Domes in Köln auf ihre Kosten bauen zu lassen, welcher Theil dann später mit dem Wappen des königlichen Hauses Hohenzollern geschmückt werden dürfte. Man lebt hier der Hoffnung, daß die andern deutschen Prinzen diesem schönen Beispiele nachfolgen werden, damit auf diese Weise die Wappen aller deutschen Regentenhäuser und der deutschen Volksstämme, Städte u. s. w. in diesem erhabenen Nationaldenkmale vereinigt prangen zum Zeichen und zur Mahnung für Gegenwart und Zukunft, daß die Herzen der Deutschen auf immer in Eintracht, Liebe und Duldung verbunden bleiben müssen. Ein schöneres und erhabeneres Palladium, wie der Kölner Dom dann füglich werden kann, dürfte keine Nation je besessen haben.— Wie man hört, hat auch der deutsche BuchhändlerVerein den Enschluß gefaßt, sich auf eine ehrenvolle und seiner würdige Weise an dem Kölner Dombau zu betheiligen.— Der König von Hannover, welcher gestern von hier nach Hannover zurückgekehrt ist, wird, wie hier verlautet, zu dem kommenden Frühjahrsmanöver, welches in der Umgegend Berlins statthaben wird, wieder hieher kommen.(W. M.) Posen, vom 12. April. Unser hochwürdiger Erzbischof, Herr v. Dunin, hat in diesen Tagen ein encyklisches Schreiben in lateinischer Sprache an die Geistlichen seiner beiden Erzdiöcesen erlassen, das einen überaus milden Geist athmet und als erster Schritt zu einer allgemeinen Versöhnung zu betrachten ist. Es wird ihnen darin eine wahrhaft christliche Liebe auch gegen Akatholiken zur Pflicht gemacht und zugleich eröffnet, daß sie nicht das Recht haben ein Glied der Kirche zu excommuniciren. In Beziehung auf die gemischten Ehen wird ihnen geboten Ehegatten, die in einer solchen Mischehe leben, zur heil. Beicht und zu den übrigen Sakramenten zuzulassen, auch sich überall keiner andern Waffen zur Erreichung der religiösen Zwecke zu bedienen, als der überzeugenden Belehrung und eindringlichen Ver= mahnung.(A. Z.) Aus Preußen, vom 15. April. Aus Breslau erfährt man die nun erfolgte Absetzung des Professors Hoffmann(von Fallersleben) (S. die gestr. Z.) in Folge seiner unpolitischen Lieder und der vorhergegangenen Untersuchung im Wege der Verwaltung. Man spricht von Subscriptionen, um dem ganz unvermöglichen Dichter zu Hülfe zu kommen, bis seine Verhältnisse sich günstiger wenden.— In letzter Woche hat der Kriminalsenat des Kammergerichts das Urtheil erster Jnstanz gegen Dr. Jacoby gefällt. Es verlautet, daß der Verfasser der vier Fragen zu einer dreimonatlichen Freiheitsstrafe verurtheilt ist. (Ob. Z.) Publikandum. Die eingetretenen Veränderungen in den Droguen=Preisen hab eine gleichmäßige Veränderung in den zur Zeit bestehenden Ta Preisen mehrerer Arzneien nothwendig gemacht. Die hiernach abe anderten, im Drucke erschienenen Tax=Bestimmungen treten mit bem 1. Juni dieses Jahres in Wirksamkeit. Berlin, den 7. April 1842. Der Minister der geistlichen, Unterrichts= u. Medizinal=Angelegenheiten. (gez.) Eichhorn. Deutschland. Hannover, vom 19. April. Des Königs Majestät haben Allerhöchst zu verleihen geruht: Das Großkreuz des Königlichen GuelphenOrdens, dem Königlich Preußischen Oberhofmeister v. Schilden, im Hofstaate Jhrer Majestät der Königin; das Commandeur=Kreuz erster Klasse, dem Königl. Preußischen Generallieutenant a. D. v. StrantzII. zu Neisse; das Ritterkreuz des Königlichen Guelphen=Ordens, dem Königlich Preußischen Major, Grafen v. Schlieffen, in Brillanten; und dem Königlich Preußischen Regierungsrath Hahn zu Magdeburg; die vierte Klasse des Königlichen Guelphen=Ordens, dem Königlich Preuß. geh. Cämmerier Schöning zu Berlin; und dem Hofrathe Witte, jetzt zu Berlin. Auch haben Se. Majestät geruhet, dem Königlich Preußischen Gendarmen=Unteroffizier Christian Nowack in Berlin das allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Se. Königl. Maj. haben dem Oberschenk und Reisemarschall von Malortte zu gestatten geruht, den demselben von Sr. Majestät dem Könige von Preußen verliehenen Rothen Adler=Orden zweiter Klasse mit dem Stern anzunehmen und zu tragen. Auch haben des Königs Majestät dem Hofchirurgus Dr. Barina die Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen des demselben von Seiner Majestät dem Könige von Preußen verliehenen Rothen Adler=Ordens dritter Klasse zu ertheilen geruht. Kassel, vom 17. April. Da der zum Oberbürgermeister der Residenz gewählte Amtmann Schantz zu Felsberg die Annahme der Wahl auf fünf Jahre abgelehnt hat, so wird nunmehr in diesen Tagen die Aufforderung zu einer neuen Wahl, der achten, erfolgen.(Fr. J.) und Polen. Warschau, vom 13. April. Den Gerüchten nach werden mehrere Senatoren für die polnischen Senatsabtheilungen ernannt. Das in Polen und Litthauen noch immer auf dem Kriegsfuße stehende Armeecorps wird völlig auf den Friedensfuß gesetzt, und Verbrecher, welche zu 10jähriger Festungsarbeit darüber verdammt sind, nach Sibirien gesandt werden. Letzteres wäre eine wahre Wohlthat für das Land, denn da es mehrentheils Spitzbuben sind, die zu größeren Vereinen gehören, so wird durch deren Beihülfe ihnen oft die Flucht erleichtert, die für die Sicherheit des Eigenthums die größten Nachtheile hat. Unsere Postverbindungen vervollkommnen sich immer mehr. Es geht nun auch wöchentlich von hier zweimal eine Schnellpost über Korno nach Petersburg, in sogenannten Steinkellerschen, ganz nach englischer Art gebauten, und jetzt noch bequemer gemachten Wagen, ab.(Bresl. Z.) Niederlande. Haag, vom 19. April. Die aus Berlin erhaltenen beunruhigenden Gerüchte über den Gesundheitszustand Sr. Maj. des Grafen v. Nassau haben Veranlassung gegeben, daß der König die Chefs der beiden Departements für den Ehrendienst beauftragt hat, an die verschiedenen gottesdienstlichen Gemeinden das erforderliche Gesuch zu richten, dieses so sehr betrübenden Umstandes in öffentlichen und Privatgebeten eingedenk zu seyn.(Staats.=C.) Schweiz. Bern, vom 16. April. Professor Siebenpfeiffer verfiel letzter Tage in Geistesverwirrung und ist gegenwärtig in ärztlicher Behandlung der Irrenanstalt des Hrn. Dr. und gewesenen Professor Tri= bolet in Bümplitz bei Bern.(A. S. Z.) Neueste Nachrichten. Paris, vom 20. April. Graf von Mesnard, einer der eifrigsten Anhänger der Bourbons, ist gestern in Paris gestorben. — Der Marineminister, Admiral Duperre, wird nach Algier reisen, um die Hafenfrage zu entscheiden. — Der Moniteur parisien zeigt den zu Gijon in Asturien erfolgten Tod des Bankiers Aguado an.(Da seine Familie noch nichts davon wußte, so wird die Nachricht noch bezweifelt.) X Paris, vom 20. April. Man behauptet, Hr. Aquado hinterlasse ein Vermögen von mehr als 3 Mill. Renten. Er hat zwei Söhne von denen Einer jetzt den Vater begleitete. — Renten am Schlusse der Börse: 119—; 81 25. Spanische active 2574. London, vom 19. April. Im Oberhause wurde in der gestrigen Sitzung die Kornbill zum zweitenmale verlesen, nachdem die Motion dafür, trotz einiger vorgeschlagenen Amendements, beinahe einstimmig angenommen worden war. Lord Melbourne stimmte dafür, indem er erklärte, die neue Maßregel sey wenigstens besser als das alte Gesetz. Im Unterhause wurde darauf angetragen, daß die Einkommensteuer zum erstenmale verlesen werde. Nach einer ziemlich langen Debatte, welche sich jedoch nur um Allgemeines und schon mehrmals Vorgebrachtes drehte, wurde die Motion mit 285 Stimmen gegen 188 angenommen und die zweite Verlesung auf Freitag anberaumt. A Madrid, vom 13. April. Die Maurergesellen sind noch nicht wieder an ihre Arbeit gegangen, aber der heutige Tag verlief ruhig; fortwährend durchziehen Patrouillen die Straßen der Stadt. (Vom Tode Aguados war am 13. noch nichts in Madrid bekannt.) — Der Infant Don Francisco de Paula ist mit seiner Familie am 14. zu Madrid angekommen. Kunst=Verein für die Rheinlande und Westphalen. Die General=Versammlung der Mitglieder des Kunst=Vereins und die Verloosung der angekauften Kunstwerke für das Jahr 184½ wird im Laufe des August d. J. an einem noch naher zu bestimmenden Tage Statt haben und die damit verbundene Ausstellung am 10. Juli eröffnet werden. Die Künstler, welche geneigt sind, dabei zu concurviren, werden daher ersucht, ihre Werke bis zum 1. Juli d. J. hieher unter der Adresse des Herrn Inspektors Wintergerst im Akademie=Gebäude einzusenden und gleichzeitig uns zu benachrichtigen, ob und zu welchem Preise sie verkäuflich sind. Alle Mittheilungen werden, um Portofreiheit zu genießen, unter Kreuz=Couvert und mit der Rubrik:„Angelegenheiten des Kunst=Vereins für die Rheinlande und Westphalen," erbeten. Düsseldorf den 20. April 1842. Der Verwaltungsrath des Kunst=Vereins. A. A. Mosler. Bekanntmachung. In Folge der Bekanntmachung vom 14. d. M., wonach das hiesige Leihhaus am 1. Mai d. J. oder da dies ein Sonntag ist, am 2. Mai eröffnet werden wird, wird denjenigen, welche noch Pfänder dort deponirt haben, zur Anzeige gebracht, daß mit dem Verkaufe dieser Pfänder, sofern deren Einlöse oder Umschreibung nicht erfolgt, im Anfange des Monates Juni d. I begonnen und damit successive nach näheren Bekanntmachungen fortgefahren werden wird. Die Umschreibung derselben kann außer an Sonntagen oder christlichen Feiertagen und die Tage vorher, jeden Nachmittag vom 2. Mai ab, längstens bis Ende Mai geschehen. Zugleich werden diejenigen, welche aus früheren Verkäufen noch Ueberschüsse zu empfangen haben, an deren Empfangnahme zur Vermeidung der Verjährung hierdurch erinnert. Düsseldorf den 21. April 1842. Der Oberbürgermeister v. Fuchsius. Bekanntmachung. Die zur Erbauung eines Stationsgebäudes in Vowinkel erforderlichen Mauer=, Zimmer=, Schreiner=, Schlösser=, Glaser= und Anstreicher=Arbeiten, so wie die Ablieferung der Ziegelsteine, Bruchsteine, Kalk, Holz 2c. soll einzeln in Submission gegeben werden. Die Bedingungen, Anschlag und Zeichnung liegen jeden Tag von 9 bis 12 Uhr Vormittags und von 3 bis 5 Nachmittags im Sekretariat des Geschäfts=Büreaus der unterzeichneten Direktion zur Einsicht offen. Unternehmungslustige werden daher eingeladen, ihre Angebote versiegelt an die Direktion einzusenden. Die Eröffnung der eingegangenen Anerbietungen geschieht am 2. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, im Geschäftslokale der unterzeichneten Direktion. Der Zuschlag wird 8 Tage darauf schriftlich ertheilt werden. Düsseldorf den 16. April 1842. Die Direktion der DüsseldorfElberfelder Eisenbahn. Bekanntmachung. Montag den 25. d. Mts., Vormittags um 10 Uhr, wird der Unterzeichnete im seiner Amtsstube in Zustand des hiesigen Kirchenvorstandes, die der hiesigen Kirche zugehörigen, auf der Gerresheimer Marke befindlichen 17 Eichenstämme nach fortlaufenden Nummern, an den Meistbietenden öffentlich verkaufen. Die Stämme können vorläufig auf Anweisung des hiesigen Kirchenvorstands in Augenschein genommen werden. Gerresheim den 13. April 1842. Der Bürgermeister Kartoffeln=Verkauf. Am nächsten Dienstag den 26. d. M., Nachmittags 2 Uhr, sollen in der Behausung des Hrn. Beigeordneten Richarz zu Eller 200 Malter vorzügliche Pflanz= und Speisekartoffeln aus den Kellern des Hauses Eller auf ausgedehnten Credit dem Meistbietenden verkauft werden. ta 1e n. Vieh=Verkauf. Am nächsten Dienstag den 26. d. M., Nachmittags 2 Uhr, sollen bei Hrn. Richarz zu Eller zwei einjährige Füllen und ein Rind auf ausgedehnten Credit öffentlich verkauft werden. Zur Besichtigung meldet man sich bei dem Verwalter Noldén auf dem Hause Eller. Clasen. Holz=Verkauf. Am Dienstag den 26. d. M., Nachmittags 2 Uhr, sollen aus der Holzung des Hauses Eller 1200 Eichen=Schanzen auf ausgedehnten Credit öffentlich verkauft werden. Clasen. Auskunft über 900 Thlr. gegen erste Hypothek ertheilt S. Hellenbruch in Bilk Nr. 100. Dampfschiffahrt für den Nieder- u. Mittel-Rhein. Dienst im Monat April. Abfahrt von Düsseldorf nach MAINZ, Täglich mit Uebernachtung in Koblenz, und ausserdem jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag direkt in einem Tage um 10½ Uhr Ahends, nach ROTTREDAM jeden Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag 12 Uhr Nachts, in Correspondenz mit den von Mainz nach STRASBURG fahrenden Booten des OberRheins, und den von Rotterdam nach LONDON fahrenden Booten der GeneralSteam-Navigation-Company. Nähere Auskuntt bei den Agenten und Conducteuren. Die Direction. In der Heilanstalt für Augenkranke, Köln, Blaubach Nr. 32, seit zwei Jahren begründet und geleitet von den Dr. Dr. Stucke, Thome, Claessen, werden fortwährend, täglich, in der Morgenstunde von 9—10 Uhr,(für Unbemittelte gratis) Consultationen ertheili Hôtel de Russie à Aix la Chapelle. Der Unterzeichnete erlaubt sich den geehrten Reisenden seinen allhier kürzlich neuerrichteten Gasthof „zum russischen mit der Versicherung ergebenst zu empfehlen, daß er sich bestreben wird, das Vertrauen zu seinem neuen Etablissement in allen Beziehungen zu rechtfertigen. Jacob Hungs in Aachen. Den geehrten Reisenden hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mit Ende dieses Monats meine bisher geführte Gastwirthschaft aufyeben, jedoch meine Weinwirthschaft noch ferner fortsetzen werde. Haus Eigen bei Werden den 16. April 1842. s.Eigen. Fourniere. Unterzeichneter hat eine Partie MahagoniFourniere in verschiedenen Dimensionen in Commission und zu billigen Preisen abzugeben. Franz Vogts, Citadellstraße. Durch dußerst vorthelhgate Eintäunfe bin ich im Stande, mein neues bedeutendes Assortiment der modernsten und ächtesten italienischen Strohhüte zum Fabrikpreise und zwar bei größerer Abnahme zum Wiederverkaufe mit angemessenem Rabatt abzulassen und empfehle ich mich meinen geehrten Kunden hiermit bestens. Jacob Schlömer, Bolkerstraße Nro. 498. gut brennende Siegellacke eigener Fabrik, roth, schwarz und bunt, so wie dergleichen Flaschen= oder Schmelz=Lacke, in jedem Preise empfiehlt J. E. Mevius, Citadellstraße Nr. 1251. Stelle=Gesuch. (249] Ein junger verheiratheter Mann, seither im Administrativ= und Rechnungswesen arbeitend, der sich über seine Brauchbarkeit und gute Conduite mit den besten Zeugnissen auszuweisen und eine nicht unbedeutende Caution zu stellen vermag, sucht bei einer Standes= oder größeren Gutsherrschaft als Geschäftsführer, Rentmeister, Kastellan oder in ähnlicher Eigenschaft unterzukommen, und werden gefällige unter der Nummer dieser Anzeige eingehende Offerten von der Expedition d. 3. beförderi Reise=Gelegenheit. Gegen Ende dieses Monats fährt ein leerer Wagen von hier nach Hamburg, Berlin oder Leipzig. Nähere Auskunft bei Bernh. Grubenhoff, Hauderer, am Markt Nr. 338 Wegen Versetzung eines KavallerieOffiziers sind in der Grünenstraße Nr. 2065 2— 3 Pferde zu verkaufen. Wegen Veränderung sind mehrere Mobilien aus freier Hand zu verkaufen, Ecke der Hohe= und Bastionsstraße Nr. 967 eine Treppe hoch Friedrichsplatz= u. Alleestraßen=Ecke sind in der ersten Etage vier freundliche Zimmer nebst abgeschlossenem Keller und gemeinschaftlichem Speicher zu vermiethen und gleich zu beziehen. Das Nähere im Nebenhause auf der Alleestraße Nr. 107. Düsseldorf den 21. April 1842. Bei meiner Abreise von hier nach Philadelphia, welche auf heute Abend bestimmt ist, sage ich hiermit meinen Freunden und Bekannten ein herzliches Lebewohl. Düsseldorf den 23. April 1842. M. Schmitz, Lithograph. Zur Feier der Lanker Kirmes Sonntag den 24., Montag den 25. und Dienstag den 26. April Tanzmusik bei Wm. van Dawen. Verloren. (253) Am 20. d. M. ist auf dem Wege von der Franziskaner Kirche bis zur Eisenbahn ein goldenes Kreuzchen nebst Schieber an einem schwarzen Kördelchen verloren worden. Der redliche Finder wird gebeten, dasselbe gegen eine angemessene Belohnung in der Expeditton d. 3. abzugeben 250) Wo ein Klavier billig zu verMkaufen steht, sagt die Expedition dies. [2511 Ein bequemes 4sitziges Schreibpult ist billig zu verkaufen. Wo, erfährt man in der= Expedition d. 3. (254) Ein junger Mann, der bei der Kavallerie gestanden hat, und über seine Führung die besten Zeugnisse besitzt, wünscht als Kutscher placirt zu werden. Auskunft in der Expedition d. 3tg. Auf der Bergerstraße hieselbst, in sehr vortheilhafter Lage, ist das Haus Nro. 1182 ganz oder theilweise zu vermiethen und kann baldigst angetreten werden. Man reflektirt dabei besonders auf einen Miether, der zugleich geneigt ist, das im Unterhause seit langen Jahren mit vielem Erfolg betriebene Geschäft(vorräthige Waaren und Einrichtung) nach billigst zu treffender Uebereinkunft mit zu übernehmen, jedoch wird diese Uebernahme nicht zur ausdrücklichen Bedingung gemacht. Das Nähere im Hause selbst bei der Eigenthumerin Die auf dem Flingersteinwege gelegene Wohnung des Bau=Inspektors Walger ist vom 1. Mai d. J. ab, im Ganzen oder auch theilweise zu miethen. Nähere Auskunft ertheilt man in der Wohnung selbst und bei dem Commissionär Herrn Cooser. In einer angenehm gelegenen Straße ist die 1. und 2. Etage, jede 6 Theile, mit oder ohne Möbel, mit Benutzung des Gartens und Bleiche zu vermiethen und Anfangs Juni zu beziehen. Näheres bei J. Looser, Alleestraße Nr. 750. (2121 In einem stillen Hause auf der Alleestraße sind 3 Zimmer ohne Möbel an eine einzelne Person zu vermiethen. Bei der Expedition d. 3. zu erfragen. Auf der Citadellstraße Nr. 1238 sind auf dem 2. Stock an der Straße drei geräumige Zimmer nebst Keller und Speicher zu vermiethen und am 1. Juni zu beziehen. Eine freundliche zweite Etage, bestehend aus vier Zimmern nebst abgeschlossenem Keller, ist an eine stille Familie Schwanenmarkt Nr. 940 zu vermiethen uno am 1. Mai d. I. zu beziehen. (255) Aufm Steinweg ist eine zweite Etage zu vermiethen. Das Nähere in der Expedition d. Bl. zu erfahren Benratherstraße Nr. 898 sind in der zweiten Etage 4 Theile zu vermiethen und gleich zu beziehen. Das Nähere im ersten Stock zu erfragen. (244) Ein bis jetzt zur Wirthschaft benutztes geräumiges Unterhaus auf einer frequenten Straße ist zu vermiethen. Näheres in der Expeditiond. 3. (245) Wo während des Pferderennens und Musikfestes ein möblirtes Haus nebst Stall und Remise zu vermiethen ist, sagt die Expedition d. Bl. Benratherstraße Nr. 898 ist die Hälfte des Unterhauses 2c. primo Mai zu vermiethen. Redakteur: L. Stahl. Druck und Verlag der Stabl'schen Buchdruckerei.