Nr. 105. Freitag den 15. 1842. Die Königsberger Zeitung enthält folgenden trefflichen Artikel: „Östpreußen ist deutsch und gehört, wenngleich nicht dem Namen, doch der Sache nach zum deutschen Bunde. Alles, was das große Gesammt=Vaterland betrifft, was irgend auf das Wohl und Weh unserer westlichen Brüder Einfluß hat, findet bei den Bewöhnern Preußens herzliche Theilnahme, und gehört mit Fug und Recht zu unsern„inländischen Zuständen". Unter den zahlreichen Fragen, deren Erledigung Deutschland mit Sehnsucht entgegenharrt, ist unstreitig die hannöversche VerfassungsAngelegenheit eine der wichtigsten. Preußens Ständeversammlungen sind zwar so beschaffen, daß Schritte, wie sie die Kammern der konstitutionellen Staaten(z. B. neuerdings Hessen=Darmstadt und Würtemberg) für die Hannoveraner gethan, außer ihrem Bereiche liegen; allein die ganze Monarchie hat namentlich in Betreff der sieben Professoren bewiesen, daß sie die standhafte, streng gesetzliche Energie zu achten weiß, mit der das Staatsgrundgesetz in Hannover so rühmlich vertheidigt wurde. Unsere Provinz ist in dieser Hinsicht hinter keiner andern zurückgeblieben, und selbst unser erhabener Monarch, dessen edles Streben überhaupt darauf gerichtet ist, echt deutschen Sinn überall zu fördern und die schöne Redensart„Deutschlands Einheit" endlich zu einer Wahrheit zu machen, hat durch Berufung der aus Göttingen verbannten Gebrüder Grimm gezeigt, daß hochverdiente Männer in seinen Augen durch energische Vertheidigung der einmal beschworenen Verfassung nicht zu Verbrechern gestempelt werden. Schon sind mehr als vier Jahre verflossen, seit der König von Hannover durch das bekannte Patent ohne Zustimmung der verfassungsmäßigen Stände die in anerkannter Wirksamkeit stehende Verfassung des Landes aufhob. Die Hannoveraner haben jedes gesetzliche Mittel erschöpft, um ihr altes Staatsgrundgesetz aufrecht zu erhalten. Korporationen aller Art, die Majorität der Deputirtenkammer flehten den hohen deutschen Bundestag um Schutz an; allein bei diesem war die Ansicht vorherrschend, wo möglich eine friedliche Ausgleichung des Streites zwischen Fürst und Volk ohne Einmischung des Bundes abzuwarten. Die hannöversche Regierung ließ ihrer Seits kein Mittel unversucht, eine Ständeversammlung zusammenzubringen, welche die Aufhebung des Staatsgrundgesetzes billigen möchte. Verschiedene Maßregeln wurden zu diesem Zwecke gegen die widerstrebenden Kommunen ergriffen, Garnisonen den Städten entzogen, die Ablösung der auf den Bauern lastenden Frohnen aufgehoben— Alles vergebens!— Hannover bietet uns in der That ein wunderbares Schauspiel dar. Während in andern Ländern die Regierungen die Verfassung vertheidigen und das Volk sie zu modificiren oder ganz umzustoßen sucht, vertritt in Hannover das Volk das konservative Prinzip und die Regierung— freilich nicht das progressive, wohl aber das gewaltsam regressivel; und doch lächelt man jetzt über jene Zeiten, in denen man glaubte, das Verhältniß zwischen Regent und Volk begründe nur für den ersteren Rechte, für letzteres bloße Pflichten!— Endlich scheint es der hannöverschen Regierung gelungen zu seyn, eine Kammer zu Stande gebracht zu haben, welche, wenn sie auch nicht ganz fügsam ist— die von der Regierung zur Vermehrung des Heeres verlangten Zuschüsse wurden vor wenigen Wochen verweigert— doch Prinzipienfragen unerörtert läßt. Dieser Schein könnte zu dem Glauben verleiten, es sey jetzt wirklich eine friedliche Einigung zwischen Fürst und Volk durch gegenseitige Zugeständnisse im Werke; allein dieser Glaube ist leider unbegründet. Das Schweigen einer Kammer, die auf eine Weise zusammengebracht ist, wie die jetzige hannöversche, kann nicht beweisen, daß das dortige Volk auf sein Recht Verzicht geleistet habe. Die Majorität der früheren Kammer, welche standhaft für das Staatsgrundgesetz kämpfte, wurde für„unfähig" erklärt, die Wahlmänner von den Beamten in einer Weise bearbeitet, die auch den Schein einer freien Wahl aufhob; Wahlen, zu denen nur ein Wahlmann sich einfand, weil die übrigen sich den Einwirkungen der Beamten nicht aussetzen wollten, wurden für gültig erklärt. Und dies Alles reichte noch nicht aus. Die Koryphäen der Opposition wurden fortwährend zu Untersuchungen gezogen; freilich war das Ergebniß derselben meistens, daß diese Männer entweder völlig oder wenigstens von der Instanz freigesprochen wurden, allein der Zweck, den man bei diesen Untersuchungen gehabt— die Ausschließung aus der Ständekammer—, wurde doch erreicht.— Starre Aristokraten lächeln vornehm über Stüve Rumann und andere Männer, deren edle Beharrlichkeit die Bewunderung der Völker auf sich gezogen hat; aber auch sie würden anders urtheilen, wenn sie ihren Blick über die engen Gränzen der Gegenwart zu erheben vermöchten. Glaubt ihr denn, daß Deutschlands letzte Prüfung die gewesen sey, welche es gegen Napoleon so mühevoll bestanden hat? jene Prüfung, in welcher sich endlich der gewaltige Volksgeist als einziger Retter der legitimen Throne erwies? Oder hofft ihr, der Hannoveraner würde, wenn ein neuer Sturm über Deutschland hereinbräche, jetzt fähig seyn, dem Feinde unter demselben freudigen Rufe„Mit Gott, für König und Vaterland!" entgegenzustürmen, von dem einst das ganze begeisterte Deutschland widerhallte?! Vorgänge, wie die in Hannover, durch mehrere Jahre sich hinschleppend, müssen endlich auch die letzten Hoffnungen auf ein einiges starkes Deutschland, stark durch die Liebe der verschiedenen Stämme zu einander, stark durch die Liebe zwischen den Völkern und ihren angestammten Fürsten, vereiteln. Sechs und zwanzig Jahre des Friedens und der Ruhe hat Deutschland gehabt, sich endlich zu einem einigen starken Völkerbunde umzuwandeln; sechs und zwanzig Jahre, wie sie die rutsche Geschichte noch nicht so geeignet zu diesem großen Werke sesehen hat; Jahre, noch erfüllt von dem Nachhall freudiger Begeizrung, die ganz Deutschland vereint hatte; und was ist in diesen ys und zwanzig Jahren— außer dem Zollvereine und einigen Eibahn=Anlagen— geschehen, diese Einigung dauernd zu befestigen? ks ist ein glänzendes Zeichen der unzerstörbaren Kraft und Tüchtigkeit des deutschen Volkes, daß es bei seiner politischen Zersplitterung sich so viele Jahrhunderte hindurch hat unabhängig erhalten können, daß nur einzelne Provinzen verloren hat und nicht seine ganze Existenz; aber es ware Frevel, deshalb die angestrengtesten Bemühungen zu einer dauernden Vereinigung für überflüssig zu halten. Schon wurde einmal in der französischen Deputirtenkammer die Ansicht laut, daß Frankreich mit Rußland sich vereinigen müsse, um den Kontinent zu beherrschen. Wenn diese Vereinigung zu Stande kommen sollte, dann wird Deutschland eine gefährlichere Feuerprobe zu bestehen haben, als zur Zeit Napoleons, und zu spät wird man dann Vorgänge, wie die hier erwähnten, beklagen! Düsseldorf, vom 14. April.Zu den in unserm gestr. Bl. mitgetheilten Personal=Veränderungen im 7. und 8. Armeekorps fügen wir erläuternd Folgendes hinzu: Der zum Generallieutenant beförderte Generalmajor v. Boyen ist nicht mit dem Kriegsminister zu verwechseln; ersterer ist Kommandant von Minden. Der zum Generalmajor befürderte Oberst v. Strantz ist der neuernannte Commandeur der 14. Kavalleriebrigade. Der zum Oberst beförderte Oberstlieutenant v. Natzmer ist Commandeur des hier in Düsseldorf garnisonirenden 8. Husaren=Regiments. Köln, vom 13. April. Das Dampfboot„Victoria" der Kölnischen Gesellschaft hat auf der letzten Reise bei Worms ein mit Gyps beladenes, nicht weit vom Ufer gelegenes Neckarschiff in den Grund gefahren, und, wie man sagt, sollen die darauf befindlichen Leute kaum so viel Zeit gehabt haben, das Land zu erreichen und sich zu retten. In wie weit das Reglement über das Vorbeifahren der Dampfboote rc. vom 16. Januar überschritten oder nicht befolgt worden, wird gewiß die einzuleitende Untersuchung von Seiten der Betroffenen nachweisen, und es ist zu wünschen, daß in Folge dieses Vorfalls dem nur zu häufig sich wiederholenden willkürlichen Verfahren der Führer von Dampfbooten rasch Einhalt gethan werde. (Handelsorg.) — Merheim, vom 10. April, Gestern fanden sich einige junge Leute aus Köln, welche die Jagd auf dem Grünberge gepachtet haben, gewohntermaßen in diesem Forste ein, und vergnügten sich mit Jagen. Um sich vom kalten Wetter zu erholen, besuchten sie im Dorfe Vingst die Schenke, geriethen aber dann unter sich, durch Scherze verleitet und vom Weine erhitzt, in Händel, wobei die Jagdmesser gezogen und mehrere der Herren schwer verwundet wurden. Am schlimmsten kam der Wirth selber davon, welcher, die Streitenden trennen wollend, einen Schuß mit grobem Schrote in den Unterleib erhielt, und an dieser Verletzung vermuthlich sterben wird. Der Fall ist doppelt beklagenswerth, da die darin verwickelten jungen Leute sonst zu den ordentlichsten und solidesten gehören. ** Wermelskirchen, vom 11. April. Vor einigen Tagen wurde einem hiesigen Fuhrmann die Geldkiste, welche unter der Achse des Wagens in einem Gehänge sich zu befinden pflegt, die glücklicher Weise nur einige Thaler enthielt, entwendet; verdächtig war keiner als ein sogenannter Vorspänner der Wermelskircher Straße, der in Schlebusch wohnhaft ist, schon wegen mehrerer Verbrechen angeklagt gewesen. Zwei Tage später wurde dieser höchst gefährliche Mensch in Köln über einem neuen Diebstahle ertappt, fliehend von den Gensdarmen bis vor Deutz verfolgt, wo er sich mit ihnen in ein Gefecht einließ, einen Gensdarmen ins Gesicht und in den Unterleib verwundete, dafür aber einen Hiev über den Kopf erhielt, der ihm ein Ohr abtrennte, und einen Stich durch das Dickbein bekam, in Folge dessen bereits das Bein amputirt werden mußte und er so eingebracht werden konnte. Unterdessen hat sich die geraubte Kiste zwischen Schlebusch und Fettenhennen, unweit der Heerstraße in einer Waldschlucht, durch Landmesser, welche Gränzsteine setzen wollten, in der Erde vergraben wiedergefunden. Hoffentlich wird es diesmal der Polizei gelingen, den gefährlichen Menschen, wie seine Helfer, deren auch manche in hiesiger Gegend seyn mögen, zu entlarven, und für die Folge unschädlich zu machen. Paffrath, vom 12. April. Eben ist man damit beschäftigt hierselbst den von einer hohen Regierung genehmigten Polizeiweg, der die hiesige bisher ganz isolirte Gemeinde mit Gladbach und Bensberg wie mit Schlebusch und Opladen in Verbindung setzen soll, auszumessen, und dessen Kosten zu veranschlagen; ein Weg, der auch in militärischer Rücksicht wohl wichtig werden könnte, da er in der Nähe einer Hauptfestung, 4 bis 5 Heerstraßen verbindet, wie er die beiden Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf, die außer Deutz keine Kommunikation hatten, dürch eine neue Straße vereiniget. Berlin, vom 9. April. Bis jetzt ist nur bekannt, daß der General v. Grolman sich vom Kommando des 5. Armeekorps, in Posen, zurückzieht. Ueber die neue Besetzung dieses Postens circuliren hier bereits seit einiger Zeit, sowie überhaupt über zahlreiche Veränderungen in den Ministerien, die mannigfaltigsten Gerüchte. Von ihnen hat sich jedoch bisher nur das eine bestätigt, daß der bisherige Geheime Ober=Finanzrath Kühne die wichtige Stellung eines GeneralSteuerdirektors erhalten, die früher von Männern wie v. Motz und Maaßen bekleidet wurde, und daher auch gewöhnlich als die nächste Stufe zum Finanzministerium angesehen wird. Der König hat wie schoa bekannt den allgemein geschätzten Generallieutenant v. Luck am Jahrestage des Einzugs in Paris(31. März) zum General der Infanterie ernannt, und ihm dieses in den sreundlichsten Ausdrücken noch an dem gedachten Tage selbst angekündigt Der General war nämlich im Jahre 1813 des damals noch seh jugendlichen Kronprinzen Führer und Adjutant, und unter seine Leitung befaud sich der Prinz während des ganzen Feldzuges, sowiebei dem Einzuge in Paris, an welches Ereigniß nun auch der König den alten General erinnerte, als er ihm die neue Beförderung persönlich mittheilte.(Hannov. 3) 4 Die durch des Wirklichen Geheimen Staats- und Justizministers Herrn v. Savigny Excellenz Ausscheiden aus der juristischen Fakultät der hiesigen Universität wegfallende Vorlesung über die Institutionen" wird im bevorstehenden Sommer=Semester durch den zeitigen Dekan, Herrn Professor Dr. Rudorff, vertreten werden. Berlin, den 11. April 1842. Der Rektor der Universität. Dieterici. Deutschland. Hannover, vom 11. April. Se. Maj. der König haben die Anlegung einer Eisenbahn von Hannover in der Richtung auf Braunschweig zu gestatten, und, mit Zustimmung der allgemeinen Ständeversammlung, zu beschließen geruht, daß diese Eisenbahn von Hannover bis an die hannover-braunschweigsche Landesgränze vorläufig auf Kosten der Landeskasse zur Ausführung gebracht werde. Die gleichzeitige Weiterführung dieser Eisenbahn von der Landesgränze bis zur Stadt Braunschweig ist durch Verhandlungen mit der herzoglich braunschweigschen Regierung gesichert worden. Die technischen Vorarbeiten sind so weit beendet, daß der Bau der Eisenbahn sogleich nach erfolgter Erwerbung der dazu erforderlchen Grundstücke in Angriff genommen werden kann. (Hannov. Z) Mainz, vom 10. April. Von den neun Rheinmühlen, welche bei dem Unfalle, der dem Dampfboote„der Adler Nr. 2“ vom Oberrheine vor einigen Tagen begegnete, litten, stehen fünf seit gestern schon wieder an ihren Ankerplätzen, drei werden morgen wahrscheinlich wieder aufgefahren werden und von der letzten, die den Hauptstoß aushalten mußte und kurz darauf versank, wurde das Obergebäude bei Budenheim geländet; das in Säcken befindliche Mehl wurde aufgefischt, die Frucht aber, 70 Säcke mit Weizen, wie man behauptet, ist noch nicht zum Vorscheine gekommen. Man spricht davon, daß auch das Schiff, obgleich sehr beschädigt, an das Land geworfen worden sey, nachdem es sich der Mühlsteine und aller dasselbe belastenden Gegenstände entledigt habe. Ein Vergleich zwischen den Agenten der Gesellschaft und dem Eigenthümer der gesunkenen Mühle, Hrn. Schmelz, ist, so viel man hört, bis jetzt noch nicht zu Stande gekemmen.(Fr. J.) Oestreich. Wien, vom 5. April. Dem Vernehmen nach ist man gesonnen, und Vorberechnungen haben es als thunlich gezeigt, die bis jetzt als Staatseisenbahnen erklärten Linien schon binnen dem Zeitraume von zehn Jahren hergestellt und dem Betriebe eröffnet zu sehen. (L. A. 3.) und Polen. Weißt=Isias=Bey=Nawin, Gesandter des Khans von Chiwa, ist am 28. März in Petersburg eingetroffen. — Die Leipziger Zeitung enthält folgenden Artikel:„Wenn man in der hiesigen Zeitung(aus der Königsberger Zeitung entnommen) die Nachricht von der Gefahr liest, daß die Thorwaldsen'sche Statue des Fürsten Joseph Poniatowski, welcher als französischer Feldmarschall in der Schlacht bei Leipzig bekanntlich auf dem Rückzuge in den Fluthen des Elsterflusses seinen Tod fand, entweder von Warschau nach Rußland abgeführt oder in Warschau zerschlagen werden soll, so findet jene hier wenig Eingang, weil man hier an einen solchen Vandalismus bei Rußlands Gnadenmanifestationen und Förderung von Kunst und Wissenschaft eben so wenig, als an eine solche nationale Eifersüchtelei gegen eine durch ihr Schicksal gebeugte Nation bei der Kundgebung von Edelmuth in Beziehung auf die unglücklichen Familien der Polonia glauben kann. Sollte aber auch die Ausführung des großartigen Denkmals wirklich aus politischen Gründen verboten und dessen Zerstörung beschlossen seyn, so würde man wenigstens in artistischer Hinsicht den Trost haben, daß das Urmodell Thorwaldsen's nicht untergehen würde, da dasselbe da steht, wo das Schicksal in Leipzig den berühmten Helden der Polen in Leipzig erreicht hat, indem Thorwaldsen es dem Besitzer des Gartens, wo zwei Denkmale dem Fürsten errichtet worden sind, dem Legationsrath Gerhard, zum Geschenk gemacht, der als drittes Denkmal dasselbe bei sich aufgestellt hat." Frankreich. Paris, vom 8. April. Gestern wurde der Geburtstag Fouriers von seinen Schülern durch ein Bankett gefeiert, an welchem etwa fünfhundert Personen Theil nahmen. Unter den Anwesenden befand sich eine Anzahl Deutscher, in deren Namen J. Venedey den Toast ausbrachte:„Die Allianz zwischen Deutschland und Frankreich, als nothwendige Basis einer menschheitlichen Politik für Europa!" In der kurzen Rede, durch welche unser Landsmann seinen Toast motivirte, kamen folgende Worte vor:„Die Schüler Fouriers haben es verstanden, sich von den Gefühlen einer selbstsüchtigen Nationalität loszumachen, welche andere Völker nur als einen sauszubeutenden Stöff ansteht; sie haben in den Ideen ihres Meisters hohe Lehren der Menschheit gefunden, und den Muth gehabt, sie auf ihre Gefahr hin gegen die Vorurtheile eines engherzigen Patriotismus zu vertheidigen, welcher keine Gleichheit und keine Gerechtigkeit unter den Nationen anerkennt. Die Zukunft Frankreichs hängt von diesen Ideen des Freisinns und der Gerechtigkeit ab, und einst wird der Tag kommen, wo Frankreich einsieht, wie viel es Fourier und seinen Schülern verdankt. Sie waren die Ersten, welche den Geist der Eroberung und der Herrschaft verwarfen und den Grundsatz einer einheitlichen Politik aufstellten; sie waren die Ersten, die für die Bündnisse der Völker Prinzipien fanden, welche es einer hochsinnigen uno muthigen Nation möglich machen, sich mit ihrem Nachbar, der die Rechte Aller anerkennt und ehrt, zu verbünden." Mehr als einmal wurden diese Worte von einem stürmischen Beifall unterbrochen, wie er keinem der Redner zu Theil wurde, die vor und nach J. Venedey sprachen. Die Versammlung schloß sich mit ganzem Herzen den Empfindungen an, welche unser Landsmann laut werden ließ. Man fühlte die Bedeutung der im Namen der deutschen Nationalität erhobenen Protestation, und man fühlte zugleich deren Rechtmäßigkeit. Ich kann gestehen, daß ich während eines langjährigen Aufenthalts in Paris nie eine solche Gelegenheit gehabt habe, als diese, mich davon zu überzeugen, daß die Nationalvorurtheile wenigstens nicht ohne alles Gegengewicht über das ganze französische Volk herrschen. Freilich handelt es sich hier nur um eine Versammlung von wenigen hundert Personen, freilich bilden diese Personen der Mehrzahl nach eine durch Grundsätze und Ansichten scharf abgeschlossene Schule; aber gleichwohl gilt mir der enthusiastische Beifall, den sie den Worten unseres Landsmanns gezollt haben, für einen Beweis, daß wir an der Möglichkeit eines auf vollkommener Gegenseitigkeit beruhenden freundnachbarlichen Verhältnisses zu Frankreich nicht verzweifeln dürfen, wenn gleich die heutige Generation die Realisirung desselben ganz gewiß nicht erleben wird. Als ein kleiner Beitrag zu der Geschichte der civilisirenden Wirksamkeit der Franzosen in Afrika mag die Notiz dienen, daß, laut einem an die Gazette des Tribunaux gerichteten Schreiben, das alle Merkmale der Glaubwürdigkeit in sich trägt, im Lauf von acht oder neun Monaten in Konstantine über vierzig Menschen ohne alle Prozeßform, auf bloßen Befehl des Generals Negrier, hingerichtet worden sind. Man hat bemerkt, daß der brittische Botschafter, Lord Cowley, der lange nicht mehr in den Abendgesellschaften des Hrn. Guizot erschienen war, sich gestern Abend mit Lady Cowley, die von Diamanten strahlte, im Hotel des Capucines neuerdings zeigte, und eine für einen Britten ungewöhnliche Zuvorkommenheit nicht nur gegen den Minister der auswärtigen Angelegenheiten, sondern überhaupt gegen die zahlreich anwesenden Deputirten und Pairs an den Tag legte. Man behauptet, Sir Robert Peel habe Winke bekommen, daß Frankreich den Bemühungen der Vereinigten Staaten um Abschluß eines Vertrags auf Grundlage der Prinzipien der bewaffneten Neutralität von 1780 geneigtes Gehör zu leihen beginne, was dem brittischen Kabinet im höchsten Grade unlieb seyn würde. Gewiß ist, daß Lord Cowley und General Caß, der Gesandte der Vereinigten Staaten, sich gestern Abend bei Hrn. Guizot sichtlich aus dem Wege gingen. Großbrittanien fürchtet weiter, das Kabinet der Tuilerien möchte die Drohung ausführen, den Höfen von Wien, Berlin und Petersburg den handgreiflichen Beweis zu geben, daß England vor Abschluß des Vertrages vom 15. Juli Frankreich eine geheime Coalition gegen die andern Großmächte vorschlug. Eine Person, welche mit eigenen Augen eine darauf bezügliche Depesche, die noch gegenwärtig im Archiv des auswärtigen Ministeriums aufbewahrt wird, gelesen hat, verbürgte mir aufs Wort, daß Großbrittanien zur Zeit des Kabinets vom 1. März Hrn. Thiers den dringendsten Vorschlag machte, die französische und brittische Flotte vereinigt auf Konstantinopel zu werfen, die türkische Hauptstadt militärisch zu besetzen und dann in Bezug auf den Orient den übrigen Großmächten Gesetze vorzuschreiben. Wenn statt des schwatzhaften kleinen Advokaten damals ein Mann, wie Casimir Perrier, am Staatsruder gestanden wäre, wer weiß, was aus der orientalischen Streitfrage noch hätte entstehen mögen. Allein auch so bleibt jene Depesche eine schwere Anklage gegen die Aufrichtigkeit der brittischen Politik in den Händen Frankreichs, und wenn wir statt eines tiefsinnigen Philosophen lieber einen minder gelehrten, aber gewandteren Diplomaten im Kabinet hätten, der im Stande wäre, den nordischen Mächten besseres Vertrauen einzuflößen: der Uebermuth des brittischen Leoparden würde sich in Bälde zum Ziel legen, und an die Gesetze des Rechtes und der Billigkeit glauben lernen müssen.(Ob. Z.) Italien. Rom, vom 2. April. Se. Heiligkeit der Papst hat der Akademie von St. Luca eine Summe von 30,000 Scudi auf seine Privatschatulle anweisen lassen zum Ankauf eines Gebäudes, worin die Zusammenkünfte der Professoren gehalten werden und die bedeutende Gallerie, sowie die jetzt in verschiedenen Stadttheilen zerstreuten Lehrklassen Platz finden sollen. Man denke sich den freudigen Dank der Professoren und Lehrer, die ihren längst gehegten Wunsch unerwartet in Erfüllung gehen sehen!(A. Z.) Florenz, vom 2. April. Die Prinzen Adalbert und Waldemar von Preußen, die von Bologna kamen, haben nur wenige Tage hier verweilt und bereits gestern ihre Reise nach Rom fortgesetzt. Prinz Adalbert beabsichtigt, wie man vernimmt, nachdem derselbe das südliche Italien bereist haben wird, von Sicilien oder Malta aus eine Reise nach Brasilien anzutreten.(A. Z.) — Die„Piemontesische Zeitung" vom 5. April veröffentlicht die königl. Dekrete vom 26. März, welche die schon früher angekündigte politische Amnestie enthalten, die der König von Sardinien aus Anlaß der Vermählung seines Sohnes, des Herzogs v. Savoyen, bewilligt hat. Diese Amnestie umfaßt übrigens blos die politischen Verurtheilten von 1821; selbst diese aber werden in zwei Kathegorien getheilt, und nur für die erstere ist die Begnadigung definitiv und vollständig. Alle Amnestirten beider Kathegorien, jene der zweiten jedoch nur dann, wenn sie die gegebenen Vorschriften erfüllen, erhalten ihre bürgerlichen Rechte und ihr konfiszirtes Eigenthum zurück. Niederlande. Amsterdam, vom 11. April. Ein französisches Journal zuerst und später die Times haben mitgetheilt, daß drei niederländische Ingenieurs von Java nach China sich begeben hätten, und bei der Anlegung von Festungswerken zu Canton hülfreich gewesen. Wir sagten sogleich, daß uns diese Nachricht sehr unglaubhaft vorgekommen, und hatten uns vorgenommen, uns wegen der Unwahrheit dieses ungereimten Berichts genau zu erkundigen, zumal sie, Briefen zufolge, in London einigen Kredit erlangt hatte, so lächerlich sie auch war. Heute widerspricht auch unsere Staatscourant siegreich diesem Bericht, und hauptsächlich dadurch, daß die genannten Namen unter den Offizieren der indischen Armee nicht einmal gefunden werden, daß während des ganzen Jahres 1841 keine Personen, die solche Namen führen, Java verlassen haben, mit Ausnahme eines Herrn I. I. van Braam, der am 28. Februar mit dem Schiffe„Canton" nach den Niederlanden abfuhr und sich noch hier zu Lande befindet. — Die Times spricht von einem Gesetzesentwurf, welchen der Finanzminister, Herr Rochussen, ehestens den Generalstaaten vorlegen, und der in einer Art Einkommensteuer bestehen werde, wie ihn Sir Robert Peel vorgeschlagen. Die Mitglieder des Staatsraths sollen sich insgesammt dafür erklärt haben, obschon sie einsahen, daß er in Holland viele Beschwerlichkeiten darbieten werde, die für England nicht vorhanden seyen. Von diesem Entwurf ist uns nichts bekannt. (Amstd. Hdbl.) Athen, vom 23. März.; Die hier befindlichen Gesandten der fünf europäischen Großmächte haben auf Grund der von ihren Kollegen in Konstantinopel erhaltenen offiziellen Mittheilungen der griechischen Regierung eine Note übermacht, worauf letztere sich bewogen gefunden hat, den größten Theil der nach den Gränzen beorderten Truppen in das Innere des Reichs zu dislociren.(L. A. Z.) Türkei. Konstantinopel, vom 23. März. Die ganze türkische Flotte wird dieser Tage völlig armirt seyn und in einer kurzen Frist Stationen im Bosphorus und am Eingange der Dardanellen nehmen. Früher geschah dies erst im Monat Mai, allein die Umstände erheischen jetzt Vorsicht. So sind in Rumelien bei der Armee Ambulancen errichtet und Aerzte und Apotheker werden von den Türken um jeden Preis engagirt. Nachschrift. Die Pforte wird zum zweiten Male eine außerordentliche Kommission nach Syrien schicken, um die Zustände des Landes untersuchen zu lassen. Man will behaupten, daß sie dennoch Omar=Pascha absetzen würde, um den Mächten zu gefallen; allein dieses Gerücht findet wenig Glauben.(L. A. Z.) Neueste Maris, vom 11. April. Man liest im Moniteur parisien:„Wir haben Grund zu glauben, daß die von einem englischen und einem deutschen Journal über die Heirath der Königin von Spanien gegebenen Nachrichten unrichtig sind. — Die vier Linienschiffe, der„Friedland", die„Stadt Marseille", der„Jemappes" und der„Genereux", die am 15. März aus Smyrna abgefahren sind, sind den 7. April zu Toulon eingetroffen. — Herr Lange=Levy, Drucker, neulich in der Angelegenheit des „Charivari" vom Assisenhof der Seine verurtheilt, hat heute in St. Pelagie seine Strafe angetreten. # Marts, vom 12. April. Es scheint entschieden, daß das Pantheon, welches seit 1830 geschlossen ist, nächstens dem katholischen Cultus geöffnet werden wird. — Renten am Schlusse der Börse: 118 60; 81—. Spanische active 26. London, vom 10. April. In der Parlamentssitzung der vorgestrigen Nacht hat endlich die Regierung sich einigermaßen über die Vorfälle in Indien ausgesprochen. Die Opposition gegen die Einkommensteuer gab den Anlaß, ob erwünscht, oder nicht, läßt sich nicht leicht errathen, doch schien es Anfangs, als fühlte sich Sir R. Peel etwas genirt, und erst, als er im Reden war, gewann er seine volle Fassung wieder, und sprach nun mit der ganzen männlichen Festigkeit, mit der ernsten Entschiedenheit, die man an ihm gewohnt ist: „Ich läugne nicht," antwortete er u. A. Hrn. Sheil, welcher, beredt wie immer, die neue Steuer angegriffen hatte,„wie unbequem sie ist. Aber wissen Sie einen andern Ausweg? Das vorige Kabinet hat uns ein Defizit von drei Mill. vermacht, und es muß gedeckt werden. Das Wichtigste, was einer englischen Regierung obliegt, ist, den Kredit des Landes zu erhalten. Es ist wahr, wir würden leicht ein Anlehen erhalten, aber jedes Anlehen eines Staates, der nicht in einem großen Kriege begriffen ist, und der schon eine so gewaltige Schuldenlast besitzt, erschüttert den Kredit. Es muß daher auf andere Weise für Deckung des Defizits und der außerordentlichen Ausgaben gesorgt werden, welche die Verhältnisse nöthig machen. Es haben uns Unglücksfälle in Indien betroffen; wir haben eine Armee von 10,000 Mann verloren. Der Verlust ist zu ersetzen, aber wir dürfen auch vor keiner Anstrengung zurückschrecken, diesen Verlust wieder gut zu machen." A Madrid, vom 5. April. Man erzählt in mehreren politischen Salons und in den Gruppen der Puerta del Sol, daß die Heirath der Königin mit dem Sohn des Infanten Don Francisco de Paula beschlossen sey, und daß sich das französische Kabinet ihr nicht mehr widersetze; England nur mache noch Schwierigkeiten. — Die heutigen Jouraale sind wüthend darüber, doß der Minister des Innern den Flüchtlingen, welche wieder ins Land kommen sollen, Gegenbefehl geschickt hat. Barcelona, vom 6 April. Der Frater Tristany ist in einem Scharmützel, welches zwischen seiner Bande und den Regierungstruppen stattfand, jetödtet worden. Anfrage. * Nach der Kölner Zeitung hat die russische Regierung für 1 Million Rubel eine Entdeckung über eine vierfach wohlfeilere Darstellung des Indigo an sich gekauft, und der französische Gesandte soll auch diesen Schatz für sein Vaterland zu erwerben suchen. Die Sch. Pr.=Bl. und nach ihnen Nr. 279 des Allg. Anzeigers enthalten folgende Mittheilung: „Die Zahl der Farbenkräuter ist durch den aus China stammenden, bereits seit ungefähr 7 Jahren in Europa und seit zwei Jahren auch in Deutschland bekannten Färberknöterich(Polygonum tinctorium) vermehrt worden. Er liefert einen schönen Indigo, welcher nach Versuchen des Jaume St. Hilaire wegen seiner leichtern, gleichmäßigen Vertheilung noch besser ist als der bengalische aus den Indigofera-Arten bereitete. J. St. Hilaire rechnet auf eine mit 20,000 Pflanzen besetzte Fläche von 32,400 Quadratfuß einen Ertrag von 4- 5000 Pfd. Blätter, welche 80- 100 Pfd. Indigo liefern. Nimmt man auch nur 2 pCt. und als Preis des Pfundes Indigo 7 Frs. an, so würden auf gedachter Fläche 90 Pfd. mit einem Geldertrage von 630 Frs. oder über 169 Thlr. gewonnen. „Nach den in Deutschland gemachten Anbauversuchen kommt der Färberknöterich zwar in jedem Boden fort, gedeiht aber nur in einem guten, nahrhaften und feuchten, so wie in etwas sonniger Lage, wo er sich schnell ausbildet und bis zum Herbste eine Höhe von 3— 4 Fuß erreicht. Da er spät blüht, so muß er frühzeitig ins Freie ausgesäet, oder zur Gewinnung von Samen im Mistbeete angebaut, dann an eine sonnige Stelle verpflanzt und etwas dürftig gehalten werden." Es scheint wünschenswerth zu erfahren, ob unser landwirthschaftlicher Verein sich mit diesem Gegenstand auch beschäftigt hat, und welches Resultat seine Forschungen gehabt haben? Für die Hinterbliebenen der auf dem Drusus verunglückten Schiffsleute ist bei der Redaktion d. Ztg. eingegangen: 23) von S. P. 1 Fünffrst. nzeigen. Bekanntmachung. Der diesjährige Himmelsfahrts=Jahrmarkt findet hierselbst am 5., 6. und 7. Mai c. Statt, was hierdurch zur öffentlichen Kunde gebracht wird. Düsseldorf den 14. April 1842. Der Oberbürgermeister v. Fuchsius. Der wider den vormaligen Notar Wilhelm Alexander Lucas, aus Koblenz, von dem Herrn Instruktionsrichter von Ammon unter dem 9. Januar 1841 erlassene Steckbrief, wiro als erledigt hiermit zurückgenommen. Düsseldorf den 12. April 1842. Der Ober=Prokurator Schnaase. Bekanntmachung. Es hat sich ein provisorisches Comite für ein Aktien=Unternehmen zur Errichtung einer FlachsMaschinen=Spinnerei in der Stadt Neuß, als Muster=Anstalt für die Einführung dieser vaterländischen Fabrikation in der preußischen Rheinprovinz gebildet. Das Unternehmen verdient in jeder Hinsicht die Theilnahme aller Vaterlandsfreunde. Außer seiner Gemeinnützigkeit und seinem wohlthätigen Einflusse auf die vaterländische Flachskultur und die Leinwand=Fabrikation gewährt dasselbe eine wohlbegründete Hoffnung auf ein solides Bestehen und eine angemessene Garantie für Zinsen und Gewinn. Das erforderliche Kapital ist vorläufig auf 200.000 Thlr angenommen und soll in Aktien jede zu 50 Thlr. beschafft werden. Die unterzeichnete Stelle fühlt sich bewogen, dieses schöne Unternehmen den hiesigen Kapitalisten und dem Handelsstande zur Theilnahme bestens zu empfehlen, mit dem Bemerken, daß der Prospektus und eine Liste zur Aktienzeichnung im Sekretariate der Handelskammer(Bergerstraße Nr. 1177) offen liegen. Düsseldorf den 12. April 1842. Königliche Handelskammer. Bekanntmachung. Mit Hinweisung auf die in mehreren öffentlichen Blättern bereits enthaltenen Ankündigungen einer neu errichteten Dampfschiffahrts=Verbindung zwischen Antwerpen und New=York, durch das belgische Dampfschiff„British Queen“, halten wir es dem Interesse des Handelsstandes hiesiger Stadt und Gegend angemessen, hierauf noch besonders aufmerksam zu machen, indem wir hierdurch zugleich dem Wunsche der Handelskammer in Antwerpen entsprechen, welche uns Programm und Reglements dieses Unternehmens sowohl, als einer eingerichteten regelmäßigen Segel=Schiffahrt zwischen verschiedenen Häfen Amerika's und Antwerpen, eingesandt hat, welche Aktenstücke auf dem Secretariat der Handelskammer,(Bergerstraße Nr. 1177) zur Einsicht offen liegen. Düsseldorf den 13. April 1842. Königliche Handelskammer. Bekanntmachung. Die zu 422 Thlr. veranschlagten bäulichen Reparaturen auf dem Förster=Etablissement zu UnterRuthenbeck bei Sonnborn, werden am Montag den 25. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, in meiner Wohnung, Breitestraße Nr. 855, an den Wenigstfordernden zum Verding ausgestellt. Die Kostenanschläge und die Bedingungen der Unternehmung können von heute an bei dem Königlichen Förster Herrn Bosse zu Unter=Ruthenbeck eingesehen werden. Düsseldorf den 7. April 1842. Felderhoff, Landbau=Inspektor. Alle Schuldner des Nachlasses des verstorbenen Notars Herrn Joseph Müller werden ersucht, ihre Schuld an den Unterzeichneten bald abzutragen. Düsseldorf den 13. April 1842. Otto, Notar. Mobilar=Verkauf. Auf Anstehen der Erben Blasberg wird der unterzeichnete Notar am Mittwoch den 27. l. M. und am folgenden Tage, jedesmal beginnend Vormittags 9 Uhr, auf dem Gute Wollenhaus in Hassel, Gemeinde Metzkausen, 2 Kühe, ein Rind, einen 5jährigen Hengst, eine lange und eine kurze Karrig, eine Wannmühle und die übrigen Haus- und Ackergerathe dieses Gutes, namentlich Pflüge, Eggen, Pferdegeschirre, Tische, Stühle, Schränke, Bettwerk, Kupfer und Zinn, öffentlich an den Meistbietenden gegen Zahlungsausstand verkaufen. Gerresheim den 13. April 1842. Cardauns. 221 Zur Nachricht. Eine vorzüglich schön gelegene Baustelle, wozu gewünschten Falles auch ein ansehnliches Kapital zum Bauen gegeben wird, ist zu kaufen. Näheres in der Expedition d. 3. Auskunft über 900 Thlr. gegen erste Hypothek ertheilt S. Hellenbruch in Bilk Nr. 100. Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn. Bekanntmachung. Da das bisher emittirte Prioritäts=Actien=Kapital von 600,000 Thlr. zur gänzlichen Vollendung der Düsseldorf=Elberfelder Eisenbahn in allen ihren Theilen und vorzüglich für die, durch die eingetretene Frequenz derselben bedungene, Vermehrung der Betriebsmittel, nicht völlig ausgereicht, vielmehr hiezu, so wie zur Bildung eines Reserve=Fonds, noch ein Bedürfniß von 400,000 Thlr. erkannt worden; so hat der unterzeichnete Verwaltungs=Rath, auf den Grund der ihm von der General=Versammlung der Aktionäre, mittelst Protokolles vom 5. März d. J. ertheilten Ermächtigung, beschlossen, ein neues Prioritäts=Aktien=Kapital von 1,000,000 Thlr., in einzelnen auf den Inhaber lautenden Aktien=Scheinen von 100 Thlr., zu vier Prozent jährlicher Zinsen, zahlbar halbjährig, auf Submission zu begeben, womit das bisherige Prioritäts=Aktien-Kapital, nach vorgängiger Kündigung, rückerstattet und das erwähnte Bedürfniß gedeckt werden soll. Die Submissionen können auf die ganze Bedarfssumme, oder auf einzelne Raten, jedoch nicht unter 100,000 Thlr., gerichtet werden, wobei erstere, unter gleich günstigem Erbieten, den Vorzug erhalten sollen. Sie müssen bis zum 23. Mai d. J., Vormittags 10 Uhr, in dem Secretariate der Direktion eingereicht werden, in welchem Termine auch der Zuschlag oder ein Beschluß über die Ablehnung erfolgen wird. Die Einzahlung geschieht mit 10% binnen 14 Tagen nach dem Zuschlage, mit 40% am 1. Juli, mit 25% am 15. August und mit 25% am 1. Oktober d. J. gegen Auswechselung der Actien=Scheine. Der Entwurf eines desfallsigen Nachtrages zum Statut des hiesigen Unternehmens, dessen Allerhöchste Bestätigung nachgesucht worden, enthält die nähern formellen Bedingungen und ist bei den Bankhäusern Wilh. Cleff hierselbst, v. d. Heydt=Kersten& Comp. zu Elberfeld, Mendelssohn& Comp. zu Berlin, J. D. Herstatt, A. Schaaffhausen und S. Oppenheim jun.& Comp. in Köln, M. A. v. Rothschild und B. Metzler seel. Sohn & Consorten in Frankfurt a. M. und Frege& Comp. in Leipzig, zu erhalten. Düsseldorf den 12. April 1842. Namens des Verwaltungs-Raths, Der Präsident desselben von Sybel. Unterzeichnete beehrt sich den Empfang der neuesten Pariser Hüte und sonstiger dahin einschlagender Modeartikel für die Sommersaison ergebenst anzuzeigen. Frau G. F. Jordan. Den Empfang einer schönen Auswahl Pariser Muster=Hüte, Hauben, Strohhüte und sonstiger Modeartikel beehre mich anzuzeigen. Rosalie Kremer. Den Empfang der neuen Moden beehren wir uns ganz ergebenst anzuzeigen. Düsseldorf den 14. April 1842. Geschw. Trimborn. Bei meinem Verziehen von Volmerswerth, wo ich geboren und erzogen, meine Jugendjahre bis in mein Alter mit meiner Familie verlebt habe, nach Ophoven im Kreise Heinsberg, Regierungsbezirk Aachen, sage ich allen meinen Bekannten und Freunden in der Nähe und Ferne ein herzliches Lebewohl, indem ich mich zugleich ihrem freundschaftlichen Andenken empfehle. Volmerswerth im April 1842. Peter Theissen. Wohnungs=Veränderung. Unterzeichneter beehrt sich die Verlegung seiner Wohnung von der Bergerstraße in die Kapuzinergasse in Nr. 544 hierdurch ergebenst anzuzeigen, und empfiehlt zugleich sein Lager von Regen= und Sonnenschirmen hierdurch ergebenst. Auch überzieht und reparirt er alte Schirme, und verspricht jeden ihm werdenden Auftrag auf das Pünktlichste und Reellste auszuführen. Carl Lüneschloß. Empfehlung. Unterzeichneter empfiehlt sich bestens in Anstreicher= und Lackirer=Arbeit. Auch Blechwaaren aller Art, sowohl alte wie neue, lackire ich nach Belieben zu billigen Preisen. Um geneigten Zuspruch bittet ergebenst Anton Schmitz, Lackirer, Glaser und Anstreicher, Kasernen= u. Bastionsstraßen=Ecke Nr. 885. Gesuch eines Obersteigers. Für das Kohlenbergwerk bei Valdagno, Provinz Vicenza in der Lombardei, wird ein neuer tüchtiger Obersteiger zu engagiren gesucht, der dessen Leitung gewachsen ist und sich über seine Fähigkeiten und seinen Charakter vortheilhaft ausweisen kann. In diesfallsigen Anträgen und wo unsere Auskunft gewünscht wird, wolle man sich in frankirten Briefen an mich wenden. Elberfeld den 6. April 1842. ug. Hoffmeister. Mehrere geübte Feiler finden in der Maschinenfabrik des Unterzeichneten Beschäftigung. Lennep den 11. April 1842. Friedrich Haas. 1 Thlr. Belohnung demjenigen, welcher eine am verflossenen Samstag in Ratingen entkommene schwarz und braune Pinscherhündin, mit kupfernem Halsband, worauf der Name des Eigenthümers steht, daselbst Markt Nr. 92 abliefert. [228) Ein junger Mann, welcher gute Zeugnisse beibringen kann, sucht eine Stelle als Haus- oder Gartenknecht. Zu erfragen in der Expedition d. 3. Den Freunden des verstorbenen Pater LGranderath wird es nicht unlieb seyn, zu vernehmen, daß die Beerdigung Freitag Nachmittag 3 Uhr Statt finden wird. Zu verkaufen die beiden in Düsseldorf an der Hauptwache stehenden großen hölzernen Buden, wovon die eine 60' lang 30“ breit 14' hoch unter den Balken, die zweite 32' lang 22“ breit ebenfalls 14' hoch ist; beide Buden sind regelmäßig gezimmert, mit 16' Bord gedeckt und ringsum mit denselben Bord zugeschlagen: dieselben sind bis zum 1. Mai zu übernehmen. Kauflustige belieben sich an den Eigenthümer I. Urmetzer in Köln zu wenden So eben angekommen frische haderwicker Vollbückinge, diesjähr, neuer Laberpan und beste volle Häringe bei Jos. Spinrath, am Markt. Heute erhielt ich wieder frischen süßen Kabliau, haderwicker Vollbückinge und neue ardellen. J. Heinrichs, Rheinstraße. Heute erhielt ich wieder frischen sußen Kabliau, große haderw. Vollbückinge, neue Sardellen und neuen diesjährigen Laberdan. W. J. Willms, Rheinstraße im Schwanen. Frische Vollbückinge, neuer Laberdan und ächter Limburger Käs bei H. J. Schoenen. Hundsrücken. (230) Wer ein vollständiges Exemplar der Gesetzsammlung zu verkaufen hat, wolle sich unter Angabe des Preises, der gefordert wird, bei der Expedition d. Z. melden [232) Wo ein auswärtiges mit guten Zeugnissen versehenes Mädchen, welches in häuslicher Arbeit erfahren, bald in Dienst treten kann, sagt die Expedition d. 3. (231) Ein neuer Kinderwagen ist billig zu kaufen. Wo, sagt die Expedition d. 3. [2231 Ein hiesiges Handlungshaus sucht einen Lehrling. Welches, ist bei der Expedition d. Z. zu erfrage. Oberbilkerstraße in dem ehemaligen Hause des Rentners Herrn Thissen sind auf der zweiten Etage 3—4 Zimmer ohne Möbel an einzelne Damen oder stille Familie zu vermiethen und gleich zu beziehen. Das Nähere im Hause selbst. Auf der Kasernen= und Gravenstraße=Ecke Nr. 800 ist die erste Etage mit oder ohne Möbel zu vermiethen und gleich zu beziehen Zwei Malzspeicher nebst Keller zu vermiethen. Näheres Citadellstraße Nr. 1251. Theater Freitag den 15. April: von Granada. Romantisch=idillische Oper in 2 Aufzügen. Nach dem Schauspiel gleichen Namens von Fr. Kind, bearbeitet von Carl Freiherrn von Braun. Musik von Conradin Kreutzer. *Gabriele.— Mad. Hammermeister. Redakteur: L. Stahl. Druck und Verlag der Stahl'schen Buchdruckerei.