N. 82. Dienstag den 22. 1842 Die geehrten auswärtigen Zeitungsleser, welche fürs 2. Quartal d. J. sich auf die Düsseldorfer Zeitung zu abonniren gesonnen sind, wollen ihre gefälligen Anbestellungen noch vor Ablauf dieses Monats den resp. Postämtern aufgeben, um Defecte und Unterbrechung in der Zusendung zu vermeiden. Hiesige wenden sich direct an die Expedition, Grabenstrasse Nro. 794. Der Preis der täglich, mit seltener Ausnahme, erscheinenden Düsseldorfer Zeitung, einschliesslich des zweimal wöchentlich beigegebenen Unterhaltungsblattes, beträgt auf allen königl. preuss. Postämtern vierteljährig 1 Thlr. 25 Sgr., hier in der Stadt 1 Thlr. 15 Sgr.(incl. des Stempels.) Düsseldorf, vom 21. März. Aus guter Quelle erfahren wir, daß durch Allerhöchste Kabinetsordre vom 24. v. M. die Probetragung der von der hohen Immediat=Kommission in Vorschlag gebrachten Bekleidungsgegenstände bis zum nächsten Winter befohlen, und somit für Infanterie eine ändernde Entscheidung bis dahin ausgesetzt ist. Köln, vom 20. März. Die Freude über die Allerhöchste Verordnung in Betreff der Wiederherstellung des öffentlichen und mündlichen Verfahrens ist groß. Schon sind viele achtbare Einwohner unserer Stadt zusammengetreten, um das Ereigniß durch ein frohes Fest würdig zu feiern.(Köln. Z.) Berlin, vom 11. März. Die Kabinetsordre, welche der König an Hrn. v. Savigny bei Gelegenheit der Ernennung desselben zum Justizminister erlassen hat, enthält zugleich wichtige maßgebende Bestimmungen für das Geschäft der Gesetzrevision. Der König erklärt sich damit einverstanden, daß die Revision im Allgemeinen nach den Grundsätzen erfolge, welche der Minister ihm schon früher vorgeschlagen habe; er spricht dabei die Ueberzeugung aus, daß nach diesen Vorschlägen binnen wenigen Jahren das großartige Werk werde zu Stande gebracht werden. Zunächst soll das materielle Recht bei Seite gelegt und dagegen vorzüglich der Civil= und Criminalprozeß berathen und beendigt werden. Dabei soll besonders Rücksicht darauf genommen werden, ob in dem Rechtsverfahren am Rhein und in Neuvorpommern Elemente enthalten seyen, die für die neue Gesetzgebung gebraucht werden können. Nächstdem sollen vorzüglich beschleunigt werden die Hypotheken- und Depositalordnung. Endlich soll auch ein besonderes Augenmerk auf die Codification der Provinzialrechte gerichtet werden. Auf den ausdrücklichen Wunsch des Ministers hat der König genehmigt, daß die Berathungen collegialisch erfolgen. Die Mitglieder der Kommission sind vom Minister selbst dem König vorzuschlagen.(A. Z.) Vom 15. März. Mehrere deutsche Blätter haben jüngst von dem Unwesen berichtet, welches die kleine Sekte der Wiedertäufer hier trieb, indem sie gebrechliche Personen an einem rauhen und stürmischen Wintertage in einem noch zugefrornen See tauften. Der Erfolg davon ist nun, daß einer der Täuflinge an einer dadurch zugezogenen Krankheit bereits gestorben ist, und daß noch mehrere derselben davon schwer krank darnieder liegen. mo0(Würzb. Z.) Vom 16. März. Daß an Freiligrath die durch den Tod des würdigen Gries erledigte Pensionssumme verliehen worden ist, hat natürlich, wie alle solche Munificenz des Königs für Talent, Freude erregt. Alexander v. Humboldt soll die Aufmerksamkeit des Königs gerade auf diesen Dichter gewendet haben. Talente haben wohl überhaupt unter der jetzigen Regierung alles Günstige zu gewärtigen. Auf wiederholtes Einkommen Theodor Mundt's soll denn auch in nächsten Tagen die offizielle Zurücknahme des Verbots gegen das junge Deutschland bevorstehen, was allerdings als eine nothwendige und wünschenswerthe Consequenz sonstiger Toleranz erscheinen muß. Glauben Sie einigen Ultraphilosophen nicht, daß es an dieser Toleranz fehle. Diese Philosophen von Profession wissen nur die Dinge mit einer Ueberschätzung, welche sie sich selbst angedeihen lassen, nicht zu reimen. Es wird deshalb, weil nicht hegelisch regiert wurde, auch noch nicht schellingisch regiert, man hat nur diese als Schulübungen ganz würdigen Bestrebungen in die vorbereitenden Hallen der Schule zurückgewiesen, und dies hat die Prätensionen, welche sich einzubürgern anfingen, für einige Zeit tumultuarisch gemacht, denn diese Prätensionen wollen nicht mehr und nicht minder als Alleinherrschaft in Staat und Literatur. Dabei mußten sie in der Literatur scheitern, denn sie sind nicht Schöpfer, nicht Talente, sondern untergeordnete Hülfsarbeiter, deren kleine Aufgabe es ist, die Gedanken en bloc des Meisters zu vermitteln und eventuell zu verkleinern.(L. A. Z.) Vom 18. März. Se. Majestät der König sind nach Schwerin abgereist. — Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Doktor und Geh. Sekretär des Kronprinzen von Baiern K. Hoh., Daxenberger, und dem Regiments= und Reise=Leibarzt Dr. Ellersdorfer den Rothen Adler=Orden 4. Klasse zu verleihen; und den Landgerichts=Assessor Mathieu zu Koblenz zum Landgerichts-Rath in Trier zu ernennen. — Ihre KK. HH. der Prinz von Preußen, der Prinz Karl und der Prinz Albrecht haben sich nach Schwerin begeben. — Nachdem bei dem gestrigen Landwehr-Stiftungsfeste Herr Hauptmann von Normann dasselbe durch eine Rede eröffnet hatte, in welcher sowohl des königl. Aufrufes an das Volk als der Errichtung der Landwehr im Jahre 1813 gedacht wurde, brachte Se. Erz. der General der Kavallerie, v. Borstell, den ersten Toast auf Se. Majestät den König aus. Der zweite galt dem stehenden Heere und der Landwehr und wurde von Sr. Exz. dem Kriegsminister, General der Infanterie, v. Boyen, ausgebracht. Se. Exz. leitete denselben etwa durch nachstehende Worte ein: „Seit der Regierung des großen Kurfürsten machten sich in unserem Vaterlande Staats=Grundsätze geltend, welche kriegerische Einrichtungen hervorriefen, die sich so bewährten, daß sie von Vielen nachgeahmt wurden. Indeß mit geringerer Wirksamkeit, da sich wohl die Form, nicht aber der Geist nachbilden ließ, der diese Form belebte. So auch unsere neueren Kriegs-Einrichtungen, das stehende Heer und die Landwehr; alle europäischen Staaten haben ein stehendes Heer, viele der Landwehr ähnliche, auch zum Theil so benannte Institute. Doch der Geist der Einigkeit, der sie so stark macht, fehlt in diesen Nachahmungen. Wohl können wir auf unsere Linie und unsere Landwehr das Bild jenes holländischen Wappenschildes anwenden, das Bündel Pfeile: einzeln mag jeder leicht zerbrechlich seyn, vereinigt widerstehen sie jeder Gewalt. So macht die geistige Einheit beider Heertheile allein sie auch bei uns so stark. So wollen wir denn darauf trinken, daß dieses geistige Band ewig zwischen dem tapferen stehenden Heere und der tapferen Landwehr fortdauern möge!" Dieser Trinkspruch wurde mit unbeschreiblicher Begeisterung aufgenommen. Der dritte Toast wurde„den Frauen!" vom Prof. Wach, der vierte den Ehrengästen, vom Stadtrath Keibel, der fünfte den Verstorbenen, vom Prediger Jonas, der sechste endlich dem Andenken Blüchers, von dem Schwager desselben, Sr. Exz. dem Generallieutenant Colomb, dargebracht.(Staatsz.) *** Berlin, vom 18. März. Heute Morgen ist der König mit einem kleinen Gefolge nach Schwerin abgereist, um der morgen stattfindenden Beisetzung der Leiche seines erlauchten Schwagers, des Großherzogs von Mecklenburg=Schwerin beizuwohnen. Künftigen Montag kehrt Se. Majestät wieder nach Berlin zurück. Die Begleitung des Königs von Hannover weiß sich nicht zu erinnern, ihren Regenten je in einer so heitern und guten Stimmung gesehen zu haben, als bei seiner gegenwärtigen Anwesenheit in unserer Hauptstadt." Wie lange der königl. Gast in unserer Mitte weilen wird, ist noch unbestimmt. Se. Majestät soll den hier anwesenden Herzog von Nassau zum Chef des in Düsseldorf und Wesel stehenden 5. Ulanen=Regiments ernannt, so wie den jungen Großherzog von Mecklenburg=Schwerin als Kommandeur des von seinem hochseligen Vater befehligten 24. Infanterie=Regiments, welches zu Neuruppin und Prenzlau in Garnison liegt, bestätigt haben. Dem Vernehmen zufolge, feiert der hiesige Kommandant, GeneralLieutenant v. Colomb, erst im April sein 50jähriges Dienstjubiläum, wozu besonders die Gendarmerie=Offiziere, deren Chef er ist, große Vorbereitungen schon treffen. Man sieht hier jetzt täglich der päpstlichen Bestätigung des Domdechanten Knauer zum Fürstbischof von Breslau mit Zuversicht entgegen. Ferner heißt es, daß die kirchlichen Angelegenheiten in Trier schon weit geordnet sind, und daß bald eine neue Bischofswahl für das Bisthum dort wird vorgenommen werden können. Sehr aufgefallen ist es hier jetzt, daß der Küster der Garnisonskirche den Stabsoffizieren und ihren Familien angezeigt hat, wann in der Charwoche Vorbereitung und Darreichung des heil. Abendmahls stattfindet, was sonst in keinem Jahre noch der Fall gewesen ist. Gewöhnlich pflegen hier die Offiziere mit ihren Familien das Abendmahl am grünen Donnerstag oder Charfreitag zu nehmen. Prof. v. Schelling schließt heute seine Vorlesungen über Philo sophie der Offenbarung. Die Studenten und die übrigen Zuhörer, wozu auch Professoren der Universität und hohe Staatsbeamte gehören, haben sich vereinigt, ihrem Lehrer der Philosophie noch heute Abend einen Fackelzug zu bringen. Gestern Abend führte unsere Singakademie ein neues Oratorium „die heilige Cäcilia", komponirt von dem verdienstvollen Musikdirektor Rungenhagen, vor einem sehr zahlreichen und auserwählten Publikum auf. Der König beehrte dasselbe auch mit seiner hohen Gegenwart. Die Komposition zeichnet sich durch Würde und Adel der Empfindung aus, besonders waren die Chöre von der erhabensten Wirkung. Der treffliche Text, vom Prof. Kannegießer in Breslau, sprach allgemein an. Rungenhagen ist der musikalischen Welt durch seine vortrefflichen Singübungen, Motetten und noch andere weltliche und geistliche Kompositionen bekannt, so daß man von demselben nur Gediegenes erwarten konnte. AATilsit, vom 13. März. An Getreide, welches der Hauptartikel unsres Handels von jeher gewesen, haben wir für dieses Frühjahr wenig oder nichts zum Verschiffen nach Königsberg und Memel auf die Handelsspeicher im Winter bringen können. Dieser Fall ist ein gewöhnlicher, seitdem der Handelstraktat mit Rußland besteht, und der Zoll für das zu Lande eingehende polnische Getreide 5 Sgr. pro Scheffel kostet. Nur das Jahr 1831 machte davon eine Ausnahme. In diesem denkwürdigen Jahre der polnischen Insurrektion, wo der Eingangszoll aufgehoben und freie Getreide=Einfuhr nachgegeben worden war, wurden unsere Handelsspeicher, wie es vor dem Handelstraktat stets der Fall war, über und über mit polnischem Getreide zum Brechen voll beschüttet. Eines gleichmäßig lebhaften Handels hatte in diesem Jahre auch unsere Schwesterstadt Insterburg sich zu erfreuen; Rückerinnerung davon thut uns noch wohl, wegen des Erwerbes, den wir dabei hatten. Gegenwärtig sind darüber eilf Jahre verflossen, wo uns der Handel aufs neue mit Polen durch den hohen Zoll abgeschnitten ist. Wir besorgen, daß die Maßregeln bei noch längerem Fortbestehen, den polnischen Getreidehandel gänzlich ableiten, und für immer der hiesigen Provinz entfremden werden. Ein Beispiel dieser Art haben wir seit der Zeit schon erlebt an den vielen tausenden Häuten, welche sonst jährlich tief aus Polen im Monat Mai und Juni mit den Wittinnen zu Wasser eingeführt wurden. Dieser Handel mit Häuten hat sich gänzlich von Preußen ab nach Riga hingezogen, und zwar aus Veranlassung, daß mehrere Jahre hinter einander allemal, wenn die Verladung in Polen zur Exportation nach Preußen stattfinden sollte, hier zu Lande das Gerücht verbreitet ward: es sey die Rinderpest in den polnischen Provinzen ausgebrochen, von wo die Häute ausgeführt würden. Wie natürlich bewirkte das Gerücht ein Verbot zur Einführung der Häute, um die Pest ins Land nicht kommen zu lassen. Jetzt und seit etlichen Jahren schon hat der Handel mit Häuten wegen Gränzsperre den Weg nach Riga genommen, und sich daselbst für immer befestigt. Seitdem hört man nichts mehr von einer in Polen ausgebrochenen Rinderpest. Deutschland. München, vom 12. März. In näherer Würdigung der Bemerkungen und Wünsche mehrerer Studienrektorate hat das königl. Ministerium des Innern durch höchstes Rescript vom 27. vorigen Monats beschlossen: „Auf den Vorschlag der Zurückführung des Systems der Classifizirung oder der durch die Schulordnung und beziehungsweise durch die Vollzugsschrift vom 3. Febr. 1834 vorgeschriebenen Berechnung des Fortgangs aus dem Religionsunterrichte(bei dem allgemeinen wissenschaftlichen Fortgange) kann unter keiner Bedingung eingegangen werden, da jede Einrechnung und Classifizirung in der hierin vorgeschriebenen Weise mit dem unbestreitbarsten Grundsatze, daß die Religion über alle Ziffer erhaben, und die Religiosität eines Schülers nicht durch seine Religionskenntnisse allein, sondern durch innere religiöse Gesinnung bedingt sey, ganz unvereinbar erscheint. Dagegen wird gestattet, daß in jeder Klasse des Gymnasiums und der lateinischen Schule aus dem Religions=Unterrichte, wie früher, ein Preis an jenen Schüler verliehen werde, welcher, nach dem gewissenhaften Urtheile des Religionslehrers, in Absicht auf Umfang und Gründlichkeit der Religionskenntnisse vor allen seinen Mitschülern den entschiedensten Vorzug behauptet. Endlich wird zur Beseitigung aller Anstände, welche sich bei dem Vollzuge der Entschließung vom 6. Juni v. J. ergeben haben, bestimmt, daß für das Vorrücken in eine höhere Klasse jeder Schüler sich auszuweisen habe, daß er in Absicht auf Frömmigkeit und religiöse Gesinnung, sowie auf sittliches Verhalten, mindestens die Note II. 1, in Religionskenntnissen aber mindestens die Note II. 2 sich erworben habe, dann, daß letztere Note, nämlich II. 2, um sie der ersteren II. 1(vollkommen gut) in Gemäßheit der durch Ministerialentschließung vom 6. Juni v. J. ausgesprochenen Bestimmung der zweiten Hauptklasse näher anzuschließen, mit dem Prädikat(hinlänglich gut) zu bezeichnen sey.(M. p. Z.) Hannover, vom 15. März. Sicherem Vernehmen nach ist der Vertrag mit der herzoglich braunschweigischen Regierung wegen der Eisenbahn zwischen Hannover und Braunschweig abgeschlossen worden. Die dieserhalb nach Braunschweig gesandten Kommissäre, Kanzleirath Hoppenstedt und Hofrath Albrecht, sind vor einigen Tagen zurückgekehrt. Der Vertrag ist ganz auf die von hier aus vorgeschlagenen, für das ganze Unternehmen, also für beide Theile durchaus vortheilhaften Bedingungen abgeschlossen worden, wobei braunschweigischer Seits nur noch die Bedingung gestellt worden seyn soll, daß, wenn es zum Bau der Eisenbahn zwischen Hannover und Harburg komme, die früher projektirte Richtung der Bahn über Lehrte und Celle festgehalten werde: eine Bedingung, welche diesseits um so leichter erfüllt werden wird, als sich, dem Vernehmen nach, die ständische Eisenbahnkommission gleichfalls für diese Richtung entschieden hat. Was die Bahn zwischen hier und Braunschweig und den dieserhalb mit der herzoglich braunschweigischen Regierung abgeschlossenen Vertrag betrifft, so soll gleichzeitiger sowohl braunschweigischer Seits(für die Strecke von Braunschweig bis zur hannoverschen Gränze) als hiesiger Seits(für die Strecke von hier bis zur braunschweigischen Gränze) sofort in Angriff zu nehmender Bau in der Art stipulirt werden, daß bis zum Jahre 1844 die ganze Bahnstrecke zwischen Hannover und Braunschweig fertig und fahrbar sey. Der Vertrag wird ohne Zweifel mit Nächstem den Ständen mitgetheilt werden.(Bekanntlich setzten die Stände bei ihrem Beschlusse wegen Baues der Bahn von hier bis zur braunschweigischen Gränze die Abschließung eines Vertrages mit Braunschweig über die braunschweigischer Seits sofort in Angriff zu nehmende Bahnstrecke von Braunschweig bis zur Gränze als nothwendige Bedingung voraus.) Aus der in der gestrigen Nummer der hannoverschen Zeitung enthaltenen Bekanntmachung des hiesigen Stadtgerichts wegen des am 8. Dez. v. J. auf den Geh. Kabinetsrath Lütken geschehenen Mordanfalls will man im Publikum vermuthen, daß der Urheber dieser Frevelthat bis jetzt noch nicht entdeckt sey. Es heißt, daß den hiesigen Buchhändlern der Vertrieb der von den Zeitungen mehrfach besprochenen Gösselschen Broschüre über die hiesigen Verfassungsverhältnisse untersagt worden sey.(Hb. C.) Aus Kurhessen, vom 12. März. Ueber den Standpunkt der Untersuchung gegen den Professor Jordan zu Marburg ist vor einiger Zeit, im Interesse der Juristen, öffentlich geredet worden, und man wünscht allgemein, den Fortgang des Verfahrens zu wissen. Bekanntlich saß Professor Jordan 25 Monate im Gefängniß, und zwar in einem kleinen Gemache des hohen alten Schlosses, mit weiter herrlicher Aussicht auf alle die Fluren und Berge, die er sonst so oft durchwanderte. Seine dauerhafte und von einem frischen kräftigen Geiste getragene Gesundheit unterlag endlich, und die Aerzte trugen darauf an, ihn in seine am Fuße des Schlosses gelegene Wohnung zu entlassen und der Pflege seiner Familie zu übergeben. Nach vielfach eingeholten gutachtlichen Berichten geschah dies endlich; aber Gendarmen mit geladenem Gewehr besetzten sein Zimmer, und standen Nachts in der offenen Thüre des Schlafgemachs. Da konnte kein Kranker genesen, und auf wiederholtes Nachsuchen verfügte ein Beschluß des Gerichts seine Freilassung gegen eine Caution von 3000 fl. Nachdem aber unmittelbar nach dieser Maßregel der Direktor des Gerichts nach Fulda versetzt und an dessen Stelle ein Mitglied des Oberappellationsgerichts, der ehemalige Professor Bickell, gesendet worden war, besetzte nicht nur sofort wieder eine Gendarmenwache das Haus, sondern es wurde auch ein besonderer Arzt ernannt und verpflichtet, um den Krankheitszustand des Gefangenen zu beobachten, und darüber gutachtlich zu berichten. Auf erneuerte Beschwerde erkannte jedoch das Gericht, daß Caution und Bewachung sich allerdings nicht mit einander vertrügen; es wurde daher die erstere zurückgegeben. Die Untersuchung dauert seit dem 18. Juni 1839. Professor Jordan soll sich seiner völligen Unschuld fest bewußt seyn. Jeder ist gespannt auf die Sentenz; und wer, selbst wenn es sein Richter wäre, sollte nicht wünschen, daß ein Mann rein dastehen möchte, den einst sein Land so hoch hielt und mit glänzenden Ehren überhäufte. Manche glauben, sein Geschick erkläre sich hauptsächlich durch ein Wort, das Göthe sagt:„Es ist was Schreckliches um einen vorzüglichen Mann, auf den sich die Dummen was zu gute thun!"(L. A. Z.) Dresdeen, vom 15. März. Es heißt mit ziemlicher Bestimmtheit, daß der bekannte vormalige Pastor Stephan, welcher so Viele verblendete, mit ihm nach Amerika auszuwandern, zurückkehre. Sehr zu bezweifeln ist es aber, daß er dies wagen wird, weil sich dann die Regierung veranlaßt finden würde, eine Untersuchung gegen ihn wieder aufzunehmen, welche sie absichtlich, ehe er vor zwei Jahren von hier wegging, beruhen ließ. Uebrigens hat er hier immer noch viele Anhänger.(Hannov. Z.) Großbrittanien. Wie es scheint, ward im Jahr 1838, wo der Feldzug jenseits des Indus projektirt wurde, vom Direktorium der ostindischen Kompagnie, welchem damals Sir Richard Jenkins, einer der fähigsten Beamten der Kompagnie, präsidirte, eine geheime Denkschrift entworfen, welche die nachdrücklichsten Remonstrationen gegen das Unternehmen enthielt. Burnes, der Afghanistan am besten kannte, erklärte sich für eine ganz andere Politik, als die dann eingeschlagen wurde: er empfahl, den Dost Mahomed durch Gunstbezeugungen zu gewinnen, anstatt die Wiedereinsetzung seines Nebenbuhlers mit gewaffneter Hano zu versuchen. Lord Wellesley, der Herzog von Wellington und alle andern großen Militärautoritäten des Landes verdammten die Politik der Whigregierung, diese aber beharrte eigensinnig auf ihrem Entschluß und nun ernten wir die Früchte. Das Volksgefühl darüber in England ist nicht laut, aber tief. So sehr man auch die Barbarei verabscheut, womit die Afghanen ihren Aufstand bezeichnet haben, versagt man doch seine Bewunderung einem tapfern Volke nicht, das sich zur Erringung seiner Unabhängigkeit erhebt. Andererseits waren die Worte, womit Macnaghten die ihm gebotenen unehrenhaften Bedingungen des Feindes zurückwies, nicht unwürdig alter Heldenzeit; sie bleiben seine unvergängliche Grabschrift.— Im J. 1838 äußerte Sir John Hobhouse, damaliger Präsident des indischen Controlamtes, ganz unverhohlen, die Zeit zum Kampfe mit Rußland sey angebrochen und das von den Umständen vorgezeichnete Schlachtfeld sey Mittelasien." Die Person, an welche er diese Bemerkung richtete, antwortete:„Für die Kraftentfaltung der größten Seemacht der Welt haben Sie da ein sonderbares Schlachtfeld ausgesucht." Es unterliegt indessen kaum einem Zweifel, daß Lord Palmerstons Nachgiebigkeit gegen Rußland in der Geschichte mit dem Vixen und einigen andern Vorfällen, Rußland ermunterte auf unsere Unthätigkeit zu sündigen und so lange im Orjent zu intriguiren, bis wir wirklich„auf ein Schlachtfeld in Mittelasien" gelockt waren. Schon lange vor 1838 hatte Sir John M'Neil vorausgesagt, durch unsere ungehörige Langmuth gegen Rußland in frühern Jahren hätten wir den Russen so festen Fuß in Asien zu fassen erlaubt, daß wir bald genöthigt seyn würden Soldaten aus England mit 100 Pf. St. Unkosten für den Mann zur Vertheidigung Indiens einzuschiffen. Diese Voraussagung geht jetzt reichlich in Erfüllung. Wären die Rathschläge M'Neils, General Chrzanowski's u. A. befolgt worden, es stünde anders. Was soll nun werden? Wird Lord Ellenborough die Wiedereroberung des gegen uns aufgestandenen Theils von Afghanistan versuchen? Ich fürchte, er muß. Aber er wird in seiner Politik Klugheit und Nothwendigkeit, nicht National=Eitelkeit oder gar Rachsucht zu Führerinnen nehmen. (A. Z.) London, vom 17. März. Das Unterhaus verwarf heute mit 123 gegen 100 Stimmen den Entwurf einer von einem Mitglied des Hauses vorgelegten Bill, die beabsichtigte, die Heirath des Wittwers mit der Schwester der verstorbenen Frau zu erlauben. — Wie man sich leicht denken kann, werden gegen den Finanzplan Peels zahlreiche Meetings gehalten. Rußland und Polen. Petersburg, vom 5. März. Die Bergvölker benutzen den gegenwärtigen milden und schneelosen Winter zu fortwährenden Streifereien auf unser diesseits des Kuban und des Kaukasus belegenes Gebiet. An 8000 Mann stark überfielen sie in den ersten Tagen des Januars, als kühne und pfeilschnelle Reiter, von ihrem an 200 Werste entlegenen Lande aus, die in der Provinz Kaukasien belegene Stadt und Festung Kisljär, gerade als sich die dortige Garnison zu einer andern Bestimmung wegbegeben hatte, so daß nur wenige Mann als Besatzung zurückgeblieben waren. Die Bewohner wurden geplündert und mehrere von ihnen gefangen fortgeschleppt, einige Häuser niedergebrannt und das Städtchen bedeutend ruinirt. Als unsere Krieger am andern Tag wieder vor Kisljär standen, war das Raubgesindel schon über alle Berge. So überrumpelt und beunruhigt es die Unserigen auf den verschiedensten Punkten und fordert uns zu ununterbrochener Wachsamkeit auf. Der mehrere Wochen hier anwesend gewesene General=Lieutenant Grabbe, Befehlshaber des gegen die Bergvölker agirenden Truppenkorps, ist vergangenen Sonnabend von hier wieder zu seiner Bestimmung zurückgekehrt. Unter den gegenwärtig im Kaukasus operirenden Militärchefs ist General Grabbe wohl der ausgezeichnetste. Man bezeichnet ihn als nächsten Militärund Civiloberbefehlshaber der cis- und transkaukasischen Provinzen, indem General Golowin dieser Stelle in kurzem enthoben werden dürfte. — Graf Benkendorf hat sich im höchsten Auftrag nach Riga begeben, um dem dort zum Landtag versammelten Adel den Willen des Monarchen in Beziehung auf die jetzt zu ordnenden Bauernverhältnisse zu eröffnen.— Der Finanzminister behält sein Portefeuille unverändert, wie er es bisher geführt, bei. Alle im Auslande verbreiteten Nachrichten über dessen bereits erfolgten oder nahen Abgang beruhen auf Unrichtigkeiten.(A. Z.) Danemark. Kovenhagen, vom 11. März.— Unterm 9. März hat der Finanzminister Graf Moltke folgendes Schreiben an den Verein zur Abbezahlung der Staatsschuld durch freiwillige Beiträge ergehen lassen: „Se. Maj. haben mir unterm 8. März allergnädigst befohlen, dem Vereine von Staatsbürgern, der in einer Ihnen allerunterthänigst eingesendeten Adresse die Absicht ausgesprochen hat, durch freiwillige Beiträge zur Abbezahlung der Staatsschuld mitwirken zu wollen, Folgendes mitzutheilen: „Se. Maj. haben mit allerhöchster Zufriedenheit diesen Beweis einer patriotischen Gesinnung entgegengenommen, und hat es Ihren Beifall, daß ein Kömite zusammentrete, um die Beiträge entgegenzunehmen, welche hier und aus andern Gegenden des Reichs, sowohl in Dänemark als den Herzogthümern, von gleichgesinnten Bürgern ganz freiwillig möchten geleistet werden, um zu demselben Endzwecke zu wirken. Dieses Komite, sowie auch dasjenige, welches zu seiner Zeit von sämmtlichen Mitgliedern des Vereins zu wählen seyn wird, um das Geschäft der Empfangnahme und Beaufsichtigung der Verwendung der zusammengeschossenen Summen wahrzunehmen, wird die freiwilligen Beiträge an die Direction der Staatsschuld und des sinkenden Fonds abzugeben haben, welcher es allein übertragen ist und fortwährend ausschließlich überlassen seyn muß, die Abbezahlung der Staatsschuld zu leiten, und diese wird alsdann für die zu ihrer Disposition gestellten freiwilligen Beiträge, ganz unabhängig von den gewöhnlichen, von Sr. Maj. allergnädigst befohlenen Abträgen auf die Staatsschuld, Staatspapiere zur Tilgung aufzukaufen haben. Ueber die solchergestalt bewirkten Abträge von der Staatsschuld wird die Direktion ein besonderes Conto zu führen haben, und sowie sie dem Komite Gelegenheit zu geben haben wird, sich mit den zur zweckmäßigen Anwendung der Beiträge getroffenen Veranstaltungen bekannt zu machen, so wird sie auch hierüber vollständige Rechenschaft ablegen und öffentlich bekannt machen." Danächst ist mir allergnädigst aufgetragen, den Theilnehmern an diesem patriotischen Vereine zu erkennen zu geben:„Daß, obschon Se. Maj. die bestimmten jährlichen Abträge auf die Staatsschuld als sichernd für den Credit des Staats ansehen, Sie doch kein Bedenken genommen haben, ihr Anerbieten anzunehmen, das nicht allein unverkennbar von dem besten Willen zeugt, sondern auch Sr. Maj. einen theuern, unzweideutigen Beweis von der Liebe eines treuen Volkes zum Vaterlande gegeben hat." Welches ich nicht unterlassen sollen, wohlermeldetem Vereine zur gefälligen Nachricht mitzutheilen." Amsterdam, vom 17. März. In der betreffenden Resolution über die Dienstentlassung des Ministers van Maanen heißt es, daß dem Minister, der um seine Entlassung nachgesucht habe, dieselbe gewährt sey. Man versichert indeß, daß es sich ganz anders zugetragen habe. Der König, den allgemein gehegten Wunsch der Nation ehrend, soll dem Minister bereits längst zu verstehen gegeben haben, daß Se. Majestät demselben, wegen hohen Alters und langjähriger Dienste nicht zumuthen könne, die Last des Portefeuille länger zu tragen. Der Minister, der diesen Wink jedoch nicht verstehen wollte, soll erwiedert haben, er fühle sich noch stark genug dazu. Der König war großmüthig genug, ihn seine Gesetzentwürfe über die Konflikte, das Notariat u. s. w. erst vortragen zu lassen, wohl überzeugt, er werde dem dadurch hervorgerufenen Widerwillen der Nation nicht länger widerstehen können. Was vorausgesehen wurde, geschah; der Entwurf über die Konflikte zwang ihn, den König um seine Dimission zu ersuchen, die er ohnedies doch erhalten hätte. Seine Freunde haben ihn nur mit vieler Mühe dazu bewegen können, sich von seinem Portefeuille zu trennen!(Rh.= u. M.=Z.) Belgien. Brüssel, vom 18. März. Seit drei Tagen sind alle Nachtspatrouillen zu Brüssel verdoppelt und ein Theil der Garnison ist auf den Beinen. Mehrere Pikets bewachen den Park und die anstoßenden Straßen. Neueste Nachrichten. Paris, vom 19. März. Das„Memorial Bordelais" vom 17. meldet:„Die Behörden von Bordeaux haben die daselbst befindlichen karlistischen Stabsoffiziere angewiesen, die Stadt gleich zu verlassen und ihnen andere Plätze im Innern, die wenigstens 15 Meilen von hier entfernt seyn müssen, zum Aufenthalt bestimmt." * Paris, vom 19. März. Es sind von Casimir Perier, dem ersten Gesandtschafts=Sekretär zu Petersburg, gestern im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Depeschen angekommen. Sie geben Details über den letzten Militäraufstand zu Petersburg. — Man versichert, daß die Kommission zur Untersuchung des Golberyschen Vorschlags im Prinzip entschieden habe, daß der Moniteur den Gemeinden und Wählern zugeschickt werden sollte. — Renten am Schlusse der Börse: 117 75; 80 75. Spanische active 25½ London, vom 17. März. In Bezug auf die gestern mitgetheilte Erklärung Sir Rob. Peels im Unterhause, daß die Königin gleichwie ihre Unterthanen die beabsichtigte Einkommensteuer zahlen wolle, ist zu bemerken, daß die Einkünfte der Königin sich auf 20 Mill. Fres. belaufen, daß die Einkommensteuer sich demnach jährlich auf 600,000 Fres. belaufen werde. — Das„Dublin Packet" meldet, es sey Grund vorhanden zu glauben, daß die 10,000 Mann, die nach Afghanistan bestimmt wären, unter das Kommando des Veteranen Sir H. Hardinge gestellt würden. † London, vom 17. März. Der erste Enthustasmus, den die Vorlage des neuen Tarifs erregt hatte, hat seit einigen Tagen sehr abgenommen. Der heutige„Morning Advertiser" meldet, daß alle Handelsbranchen Deputationen vorbereiten, welche Sir Rob: Peel Vorstellungen gegen seinen neuen Tarif überbringen sollen. Der Globe behauptet, daß blos in Einem Industriezweig, nämlich in dem der Korkschneider, der an sich noch nicht bedeutend sey, 14,000 Menschei aller Existenzmittel beraubt würden, wenn das Eingangsrecht alf die Korkarbeiten reducirt würde. Was die Einkommensteuer vn 3 pCt. betrifft, so findet dieselbe unter der arbeitenden Klasse ine viel größere Zahl von Anhängern, weil dieselbe hauptsächlich die reichen Leute trifft. Si Henry Hardinge, der neue Kommandant über die nach Afghanistan zu schickenden Truppen, ist bereits gestern im Lever der Königin enpfangen worden; derselbe hat, wie man weiß, von Sr. Maj. dem Könige von Preußen den rothen Adlerorden 1. Klasse erhalten. Uebryens kündigte heute im Unterhause Sir Robert Peel, als Antwort auf eine Frage Lord John Russels, an, daß die Regierung J. M. ie Absicht habe, sofort die indische Armee zu verstärken, und daß es demzufolge nöthig wäre, dem Hause ein Zusatzbudget vorzuleen. m Oberhause entwickelte heute Lord Brougham seine Vorschläge in sezug auf die Einkommensteuer. * Düsseldorf, vom 19. März. Eine ähnliche EisenbahnhofStreitfrage, welche Köln so lebhaft aufregt, könnte auch hier erörtert werden. In dem den Aktionären vorgelegten Plan der Bahn nach Elberfeld war der Bahnhof in der Nähe des Rheines gezeichnet, und bei der zweiten Auflage des Statutes wurde auf speziellen Antrag eines Aktionärs dieses dahin abgeändert, daß der Rhein bei Düsseldorf als Anfangspunkt bezeichnet wurde. Demnach ist der Bahnhof entfernt, eine Schleppbahn zieht sich vom Rhein über das Ufer eines Wasserspiegels zu demselben hin. Aber keine Beschwerde wird erhoben. Das Leben, welches der Bahnhof, an der von Herrn Pickel dafür bezeichneten Stelle angelegt, durch die Neustadt und Carlstadt würde ergossen haben, verbreitet sich in andern Theilen der Sammtgemeinde. Es werden auf die veränderte Lage des Bahnhofes Hoffnungen und Spekulationen gegründet, welche ohne diese nicht gedenkbar wären. Ein Beispiel mag hier viele vertreten. Das Haus des verstorbenen Justizrath Kemmerich ist ebenso hoch gestochen wie das daran stoßende in der Breitestraße gelegene, und hat auch dieselbe Fronte. Weil nun letzteres Thorweg, Hausplatz und Garten hat, und beide Häuser leicht vereint werden können, alsdann aber eine für die Anlegung eines Gasthofes in der Nähe der Eisenbahn innerhalb des Schlacht- und Mahlsteuer-Bezirks ganz geeignete Lokalität darstellen, lassen die Eigenthümerinnen beider Häuser, diese an demselben Nachmittag den 5. k. M. durch denselben Notar, Herrn Lützeler, verkaufen. Der Vortheil, welchen der Eine entbehrt, fließt dem Andern wieder zu; das Ganze aber gewinnt. Anzeige. Düsseldorf den 21. März 1842. Angekommen: J. J. Bißer von Rotterdam mit 2186 Ctr. geschleppt mit dem Dampfschiff Agrippina.— F. C. Adam von Bacharach mit 162 Ttr. — J. Krancher von Mainz mit 2880 Ctr.— Ch. Käufer von Dollendorf mit 720 Ctr.— Lechner von Neuwied. In Ladung: A. Vetter nach Emmerich und Zwischenorten.— C. Broegmann nach Amsterdam bis den 26. d.— Th. Werpas in Amsterdam nach Düsseldorf bis den 1. April. Rheinhöhe 10 Fuß 1 Zoll. Emmerich den 20. März 1842. Für Düsseldorf angekommen und zur Revision gezogen: J. Hell von Rotterdam mit 673 Ctr.— Ohne Revision abgefertigt Willemsen von Rotterdam mit 2880 Ctr. Die Schiffahrts=Kommission. Anzeigen. Bekanntmachun g. Mit Bezugnahme auf unsere in der Johann Gottfried Kringsschen Nachlaß=Regulirungssache am 22. Oktober v. J. erlassene Bekanntmachung wird hierdurch näher zur Kenntniß des betrefflichen Publikums gebracht, daß die Interessenten des Nachlasses den Kaufmann und Tuchfabrikanten Johann Wilhelm Kron in Kettwig zur Einziehung resp. Einklage aller zum Nachlaß gehörigen ausstehenden Forderungen und zur Quittungsleistung darüber gerichtlich ermächtiget haben, weshalb gleichzeitig an die Schuldner des Nachlasses hiermit die Aufforderung ergeht, bei Vermeidung größerer Kosten sofort nach Einsicht dieser Bekanntmachung an den ernannten Empfänger volle Zahlung zu leisten. Werden den 16. März 1842. Königlich Preuß. Gerichts=Commission, Henrici Auf Anstehen der Erben L. E. Nickel sollen am Mittwoch den 23. März 1842, Nachmittags 2 Uhr, bei Herrn Heckhausen im Schwanen zu Hamm, 1) verpachtet werden: a. die Gärten des Guts „der todte Vogel“ zu Hamm, haltend circa 2 Morgen, in 7 Parzellen, sodann b. mehrere Theile der Karl T.eodors Insel zu Hamm, 2) verkauft werden: die in den zum Gute der todte Vogel" zu Hamm gehörigen Gärten stehenden 46 Aepfel=, Pflaumen= und Kirschbäume. Düsseldorf den 19. März 1842. Coninx. anntmachung. Auf Anstehen des Bau Unternehmers Heinrich Overdick in Holthausen, soll am Donnerstag den 24. März d. J., anfangend Vormittags 10 Uhr, zu Uedesheim aus dem Abbruch des daselbst gelegenen Uedesheimer Hofes, nachstehend verzeichnetes Baumaterial an der Stelle des Abbruchs gegen eine ausgedehnte Zahlungsfrist öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden: 1) 13000 Fuß altes Bauholz, meistens schweres Eichenholz von 8 bis 10 Zoll Stärke und 20 Fuß Länge, und mehrere Sparren=Balken; 2) 30000 Pfd. theils für Ziegelbrenner geeignet; 3) 40000 Stück gute Ziegelsteine und mehrere 1000 Stück schwere Pflastersteine; 4) 4 große Scheunenthore und 25 kleine Thüren und Fenster; 5) 20 schwere Ulmenbäume, 3 Pappeln, 2 Linden und 1 Kirschbaum, besonders für Wagenfabrikanten und Bildhauer geeignet; 6) eine große Partie Leien; 7) mehrere alte Bretter und Haufen Brandholz; 8) 500 Dachlatten und eine Partie loses Stroh. Ein noch aufstehender Stall und Schoppen kann auch im Ganzen gekauft werden. Unterzeichneter empfiehlt sich mit allen Sorten Tannenbord=Dielen 2c., Leien und Flurplatten, ferner mit Braumalz, und übernimmt Bestellungen auf Torf, Trierschen Kalk und Gyps. W. B. Holtschneider , in Kaiserswerth [166) Ein auswärtiges Mädchen evangelischer Religion sucht eine Stelle als Haushälterin, Gesellschafterin oder auch in einem Laden. Das Nähere in der Expedition d. 3. Dampfschiffahrt für den Nieder- u. Mittel-Rhein. Vorläufiger Dienst. Von Düsseldori nach Mainz täglich Abends 11 Uhr. und „„„ Rotterdam jeden Montag und Donnerstag, Morgens 9 Uhr. Nähere Auskunft wird von den Agenten und Conducteuren bereitwilligst ertheilt. Düsseldorf den 24. Febr. 1842. Die Direction. Bei C. B. Polet in Leipzig ist erschienen: Universal-, und Wirthschaftsbuch für jede Haushaltung; oder vollständige u. gründliche Anweisung zum Einmachen der Früchte, zur Benutzung derselben zu Säften, Extrakten, Essigen und Weinen; zum Backen, Dörren und Aufbewahren derselben; zum Einmachen, Aufbewahren und Trockenen der Gemüse; zum Schlachten, Räuchern, Einpökeln und Aufbewahren alles zahmen und wilden Fleisches, so wie zum Räuchern und Mariniren der Fische; zur Zucht und Mästung des Federviehes; zum Milchwesen, zur Butter= und Käsebereitung; zum Backen des Brodes und der Semmel; zum Waschen(SchnellDampf=Wäsche ohne Seife), Bleichen, Stärkemachen, Seifekochen, Lichtziehen 2c. Dritte verbesserte Auflage, mit Abbildungen. I. und II. Heft. Preis jedes Heftes 2½ Sgr. Zu haben in der Stahl'schen Buch= und Kunsthandlung in Düsseldorf(Karlsplatz). Heute Morgen gegen ½ 4 Uhr entschlummerte zu einem bessern Leben unsere innigst geliebte Tochter Rosalie in einem Alter von 8 Jahren und 10 Monaten. Groß waren während der Krankheit ihre Leiden, doch sanft ihr Tod. Unsern entfernten Verwandten und Freunden widmen wir ergebenst diese Anzeige und halten uns ihrer Theilnahme versichert. Urdenbach den 20. März 1842. Joh. Peter Strohn. A. Susanna Strohn, geb. Spet Bester Seel. Säe=Leinsaamen zu billigem Preise bei Peter Dan. Seringhaus jun., Volkerstraße Heute erhielt wieder ganz frische Antwerpner Muscheln und haderwicker VollBückinge C. Berwitt. Heute erhielt ich wieder große Antwerpier, Muscheln, haderwicker Vollbükkinge neue Sardellen und diesjährigen neuen Laberden zum billigen Preise. W. J. Willms, Rheinstraße 11 1621 im Schwanen.s 300 [167] Wonen Ladengestell, Teke, Waagen, Gewichte, Oelbehslter, eine hängende Lampe u. s. w. zu verkaufen, agt die Expedition d. 3. Weingrün ¼, ½ ¼ und ½ Öhmfässer werden angekaft, Karlsplatz Nr. 1052. In der Näh der Eisenbahn ist eine Wohnung von 5 schönen Beilen nebst Speicher und Keller zu vermiethen. Das Nähere bei Wislhelm Förster daselbst. Das in der Hofgartenstraße früher von Herrn Professor Conra bewohnte Logis ist mit oder ohne Möbel zu vermithen. Näheres bei Theodor Lingenbrinck. (152); Auf eink der angenehmsten Straßen steht eine Wohnung mt oder ohne Möbel zu vermiethen und gleich z beziehen." Wo, sagt die Expedition d. 3. Einem geehrten reisenden Publikum beehre ich mich meine hier in Köln auf der Friedrich=WilhelmStraße Nr. 13, dem großen gegenüber, in der Nähe der Landungsplätze sämmtlicher Dampfboote liegende Gastwirthschaft und die damit verbundene Restauration ergebenst zu empfehlen. NB. der Kaffee steht bei Ankunft der Morgens ankommenden Düsseldorfer Boote zu jeder Zeit bereit. Köln den 6. März 1842. L. Krudwig, Gastwirth und Restaurateur. Das Haus Nr. 518 zu Duisbura a. R. auf der Kuhstraße gelegen, steht unter vortheilhaften Bedingungen zu vermiethen oder zu verkaufen; dasselbe eignet sich durch seine ausgezeichnete Lage, im lebhaftesten Theile der Stadt, sowohl zu einem Gasthofe als zu jedem andern Geschäfte. Das Nähere im Hause 1009 In Pempelfort Nr. 63½ sind Zimmer mit oder ohne Möbel zu vermiethen, welche gleich bezogen werden können. Auch kann auf Verlangen ein Stück Garten zugegeben werden. Näheres bei Frau Dorn. Im Hintergebäude des Hauses C. Nr. 506 in der Hundsrückenstraße sind drei Zimmer nebst einer geräumigen Werkstätte zu vermiethen. Näheres hierüber ist auf der Bolkerstraße bei Bausch zu pgren Bei Mauermeister Giese auf der Kaiserstraße am Luftballon sind in den beiden daselbst neuerbauten Häusern mehrere unmöblirte Zimmer zu vermiethen. Alleestraße Nr. 433 sind 4 möblirte Zimmer zu vermiethen und gleich zu beziehen (160] Ein zu jedem Geschäft geeignetes Unterhaus ist zu vermiethen. Wo, sagt die Exp. d. Ztg. Euterpianischer Verein. Dienstag den 22. März: Musikalisch-deklamatorische Abendunterhaltung. Anfang 8 Uhr. Der Vorstand. Theater=Anzeige. Dienstag den 22. März: Letzte Gastdarstellung des Herrn Theodor Martin, Balletmeister und erster Tänzer des Königl. Hoftheaters in Stuttgart, und dessen Gattin, Mad. Martin geb. Zimmann, ersten Tänzerin desselben Theaters, und zu deren Benefiz: Don Juan. Große romantische Oper in 2 Akten. Musik von Mozart. * Donna Anna,— Mad. Hammermeister. Zu dieser Vorstellung laden ganz ergebenst ein Theodor Martin und Frau. Redakteur: L. Stahl. Druck und Verlag der Stahl'schen Buchdruckerei.