N. 55. Montag den 21. Februar. 1842. Preupen. Berlin, vom 14. Febr. Die Befürchtungen welche die Freunde des Ballets vor der auftauchenden Frömmigkeit heaten, haben nicht realisirt, denn vor einigen Tagen wurde zum großen Contentement, besonders der ersten Ranglogen, ein großes Ballet, die„Danaiden", aufgeführt. Dasselbe war mit der alten Pracht in Scene gesetzt worden; auch in den Kostümen der Tänzerinnen waren keine Reformen eingeführt, wie leichtsinnige Gerüchte ausgesprengt hatten: es war noch immer die schöne Natur in leichte Tricots gehüllt. Was hat es nun noch für Noth? Die Propaganda des Sonntags=Vereins scheint etwas erkaltet zu seyn. Derselbe hatte in seiner zu Neujahr in allen Kirchen verbreiteten Schrift verkündet, daß er von Zeit zu Zeit ähnliche fromme Ermahnungen an die Gemeinden richten werde. Wie man hört, muß dieses Projekt wegen Mangel an Geldmitteln aufgegeben werden, da schon die Vertheilung der Kosten für die erste Schrift, die ziemlich bedeutend sind, großen Mißmuth unter den hiesigen Seelsorgern erregen soll.(Rh. 3.) — Die Sendung des Obersten von Radowitz nach Wien und München zu der, wie man jetzt erfährt, auch ein berühmter General, der durch Krankheit nur daran verhindert worden ist, bestimmt war, betrifft, wie man hört, eine Modification, resp. Anpassung der früheren, unter andern Umständen getroffenen Maßregeln in Beziehung auf die Bewaffnungs=Angelegenheiten des deutschen Bundesheeres, in den schon bestehenden, so wie auf den Fortbau und die Anlage der neuen Bundesfestungen. Der Geh. Staatsminister v. Rochow hat die eine Zeitlang durch seine Kränklichkeit eingestellten Sprechstunden von 6 bis 8 Uhr Abends wieder beginnen lassen, was mit Dank anerkannt wird. Wie man hört, ist das schöne, eine Stunde vom Rhein und zwei Meilen südwestlich von Köln gelegene Schloß Brühl*) zum Hauptquartier des Königs bei der in diesem Jahre stattfindenden großen Heeresschau des siebenten und achten Armeecorps bestimmt. Es ist ein, unter dem Namen Augustenburg von den Kurfürsten Clemens August und Max Friedrich von Köln erbauter Pallast, der in der Zeit des französischen Besitzes ein Eigenthum der Ehrenlegion und dann des Marschalls Davoust wurde. Gegenwärtig befindet sich ein Seminar für katholische Schullehrer darin.(Hamb. C.) Vom 17. Febr. Gestern um 1 Uhr traf Se. Maj. unser allgeliebter König von der, einem Triumphzuge gleichen, Reise nach London im Allerhöchsten Wohlseyn wieder hier ein. Se. Mai. hatte auf dem letzten Theile der Reise die Anhaltsche Eisenbahn benutzt. Bereits vorgestern waren der General=Direktor der Bahn, Bloch, der Direktor Karl, der Betriebs=Direktor Krause und der Ober=Jnge= nieur Mohn nach Köthen abgereist, um dort zur Empfangnahme Sr. Maj. Alles vorzubereiten. Gestern Morgen begaben sich Ihre K. Hoheiten die Prinzen Karl und Albrecht nach Luckenwalde, wo sie mit ihrem Königl. Bruder zusammentrafen. Se. Königl. Hoh. der Prinz von Preußen empfing Se. Maj. den König auf dem Eisenbahnhofe in Berlin und das die Gallerie anfüllende Publikum begrüßte seinen erhabenen Herrscher mit lautem Jubelruf. Nach kurzem Verweilen in dem Königl. Empfangzimmer bestieg Se. Maj. der König, unter oft wiederholtem Hurrahruf der verfammelten Einwoh= ner, die bereitstehende Königl. Equipage, welcher alsdann die des Prinzen von Preußen und der Prinzen Karl und Albrecht Königl. Hoh., so wie der Begleitung folgten. Ein abermaliger jubelnder Empfang des zahlreich versammelten Publikums wartete des hohen Heimkehrenden bei seiner Einfahrt in das Schloß, in welchem Ihre Maj. die Königin in freudigster Aufregung der Ankunft ihres durchlauchtigsten Gemahls entgegenharrte. Die zwanzig Meilen von Köthen nach Berlin hatte der besondere Eisenbahnzug Sr. Maj. der König in 3 Stunden 47½ Minuten zurückgelegt, wobei jedoch an Aufenthalt auf den Stationen noch 37 Minuten in Abrechnung gebracht werden müssen. königliche Hof legt heute am 17. Februar die Trauer auf acht Tage für Ihre Hoheit die Herzogin Louise von Mecklenburg— Nach einem Rescripte des geistlichen Ministerii vom 30. Oktbr. v. J. kann eine Abiturientenprüfung nur bei solchen Zöglingen von höheren Bürger= und Realschulen künftig Statt finden, welche sich wohl nach näherer Erkundigung auch unsere neuliche Angabe bahin zu berichtigen seyn, daß nicht Benrath sondern Brühl zum Aufenthalt des Königs während der Manöver bestimmt ist. (Red. d. Düss. 3.) auch in der lateinischen Sprache dem Examen unterwerfen. Nur diejenigen Schüler einer solchen Schulen erhalten künftig ein förmliches Abgangszeugniß, welche auch im Lateinischen für die Sekunda eines Gymnasii reif befunden werden. Da nun ein förmliches Abgangszeugniß nothwendig ist, um zu einer Anstellung im Forst=, Postfache und im Subalterndienste gelangen zu können, so ist die lateinische Sprache jetzt wiederum zu einem unerläßlichen Gegenstande des Unterrichts in denjenigen höheren Bürger- und Realschulen gemacht worden, die ihren Schülern die Möglichkeit einer solchen künftigen Anstellungsfähigkeit gewähren wollen. Vom 18. Febr. Das heute ausgegeben werdende 5. Stück der Gesetz=Sammlung enthält: unter Nr. 2241. die Allerhöchste KabinetsOrdre vom 14. Januar d. J., die Anlage einer Eisenbahn von Magdeburg nach Halberstadt und nach Braunschweig betreffend; Nr. 2242. den Staats=Vertrag zwischen Preußen, Hannover und Braunschweig, über die Ausführung einer Eisenbahn von Magdeburg, Braunschweig, Hannover nach Minden. Vom 10. April 1841; Nr. 2243. den Staats=Vertrag zwischen Preußen und Braunschweig über die Herstellung einer Eisenbahn von Magdeburg nach Braunschweig. Von demselben Tage; Nr. 2244. die Allerhöchste Bestätigungs=Urkunde vom 14. Januar d. J. für die Magdeburg=Halberstädter Eisenbahn=Gesellschaft, so wie des Statuts der letzteren. Vom 13. Sept. 1841; und Nr. 2245. die Verordnung vom 16. Januar l. J., betrrffend die im Herzogthum Berg vor dem Jahre 1810 entstandenen Pfandschaften. Breslau, vom 14. Febr. Die königl. Regierung zu Liegnitz macht bekannt: Es ist zu unserer Kenntniß gekommen, daß in einigen Kreisen unseres Verwaltungsbezirks auffallend viele polnische ½ und ½ Thalerstücke im Umlauf sich befinden, welche wahrscheinlich bei ihrem niedrigeren Course gegen preuß. Courant von Spekulanten eingewechselt, zum Werthe des letzteren verausgabt, und demnächst, da diese Geldstücke in öffentlichen Klassen nicht angenommen werden, wieder gegen preuß. Courant eingetauscht worden, wodurch den Besitzern ein nothwendiger Verlust entsteht. Auch finden sich häufig nicht gewichtige Dukaten vor, deren Ausgabe gleichfalls nur mit Verlust zu bewirken ist, wenn die Besitzer sie als vollwichtig empfangen haben. Wir finden uns deshalb veranlaßt, unter Hinweisung auf die Bekannimachung vom 27. Novbr. 1821, Gesetzsammlung 1821 S. 190., betreffend die Vergleichung des Werths fremder Geldsorten gegen preußisches Geld, das betheiligte Publikum darauf aufmerksam zu machen, daß: 1) vollwichtigen Dukaten ein Werth von 2 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. beigelegt ist, nicht gewichtige Dukaten aber gar keinen Courswerth haben; 2) die polnischen ½ Thalerstücke von 1765 bis 1786 den Werth von 10 Sgr., dieselben Stücke von 1807 bis 1821 aber nur den Werth von 9 Sgr. 5 Pf.; 3) die polnischen ½ Thalerstücke bis 1786 den Werth von 4 Sgr. 9 Pf., dieselben Stücke von 1807 bis 1821 nur den Werth von 4 Sgr. 8 Pf. haben. Im gewöhnlichen Verkehr ist Niemand verpflichtet, die gedachten Münzsorten überhaupt, keinesfalls aber höher, als zu dem hier angegebenen Courswerthe anzunehmen, wie dieselben in öffentlichen Kassen nicht in Zahlung genommen werden dürfen. Deutschland. Hannover, vom 11. Febr. Aus zweien der größten Städte unsers Landes sind, wie bereits gemeldet, in diesen Tagen dem Abgeordneten Knapp in Stuttgart Gaben der Liebe und Hochachtung zugesandt worden. Eine dieser Gaben, ein werthvoller Pokal, war von einem Toast auf das gemeinsame Vaterland begleitet, der mit den Worten schließt: Deutschland, dessen Völker wie Brüder vereinigt sind; wo der Schwabe, der Franke trauert, wenn der Bruder in Sachsen, in Westphalen leidet; Deutschland, reich an Söhnen, die im Rath der Fürsten, in den Versammlungen der Volksvertreter, frei von Parteisucht, von wahrer Begeisterung für das Wohl des geliebten Vaterlandes geleitet werden; Deutschland, unser großes, schönes, herrliches Vaterland!"(A. Z.) Vom 14. Febr. Die neuen Ansichten, welche in dem bekannten preußischen Censurerlasse ausgesprochen sind, haben, wie es scheint, auch hier wieder einige Aufmerksamkeit unsern Preßzuständen zugewendet. Unser Censuredikt hat sein Jahrhundert schon um 37 Jahre überschritten: es wurde im Wonnemonat 1705 erlassen,„gegen den Mißbrauch der Buchdruckerei, und damit die Edirung bedenklicher und ungereymter Scriptoren verhütet bleiben möge." Hannoverschen Unterthanen ist nach diesem Edikte verboten: bei Funffzig Thaler Straffe ichtwas, es sey so wenig und geringe als es wolle, in- oder außerhalb Unserer Lande drucken zu lassen; auch soll„kein Buchdrucker von Fremden so wenig als von Einheimischen das geringste zu drucken übernehmen, es sey denn zuvor zur Censur Orts eingeschicket und daselbst approbiret worden." Wie unausführbar die Vorschriften dieses Edikts waren, geht daraus hervo., daß schon im Jahre 1731 die kurf. Regierung sich genöthigt sah, dasselbe seinem ganzen Inhalte nach zu renoviren und die Obrigkeiten auf die Sorge für pünktlichste Erfüllung desselben zu verpflichten, weil man„eine geraume Zeit her höchst mißfällig vernehmen müssen, wie daß dieser so heilsamen Verordnung gar nicht nachgelebet, sondern dieselbe auf alle Wege fast täglich übertreten werde." Wenn aus dieser„fast täglichen" Uebertretung des Censuredikts im Anfange des 18. Jahr= hunderts deutlich hervorgeht, daß die Bestimmungen desselben sogar für jene an Zwang und Beschränkungen jeder Art gewöhnte Zeit zu drückend waren: so hätte man eine Aufhebung, mindestens eine Modifikation dieses vielbesprochenen, vielbeklagten Edikts in späteren Jahren erwarten dürsen. Allein„in Gefolg der von der deutschen Bundesversammlung in der Sitzung vom 20. August 1819 in Absicht der Freiheit der Presse genommenen Beschlüsse" sah sich die Regierung des Prinzregenten veranlaßt, unterm 14. Okt. 1819 jenes Edikt nicht nur ausdrücklich zu erneuern und für die sämmtlichen königlich deutschen Lande für verbindlich zu erklären, sondern dasselbe, besonders in Bezug auf die auswärtige Presse, noch in hohem Grade zu verschärfen. Aus der jüngst erlassenen Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, in Bezug auf die zu erlangende Concession der Stein= oder Metalldrucker, geht aber hervor, daß für die nächste Zeit eine Abänderung dieses Edikts noch nicht zu erwarten steht, indem dort die genaue Beachtung der Bestimmungen des unterm 14. Okt. 1819 erneuerten Censuredikts geboten wird.(L. A. Z) Leivzig, vom 15. Febr. Ein Vorfall macht von sich sprechen, der in den letzten Tagen unfern unserer Stadt sich begeben, und den Namen einer kleinen Eisenbahnarbeiter=Revolte erworben hat. Die in unserer Nähe postirten Arbeiter an der Leipzig=Altenburg=Hofer Eisenbahn nämlich hatten das Gasthaus von Raschwitz zu ihrem gewöhnlichen Sammel- und Zehrplatze erkoren. Die Unbilligkeit des Wirthes, der den armen Arbeitern=hotelartige Rechnung machte, veranlaßte bei ihnen allgemeine Erbitterung, die endlich so weit gegen den Wirth ging, daß der Haufe der Arbeiter Alles in Stücken zertrümmerte, was in und an dem Hause Zerbrechliches und Demolirbares war. Seitdem ist das Gasthaus geschlossen.(M. Z.) Vom 16. Februar. Gestern wurde in einem Duell der Student von Polentz von einem andern Studenten im Wirthshause zur Stadt Berlin erstochen und starb zwei Stunden nachher an seiner Wunde. Die dabei Betheiligten sind bereits festgenommen. Dem Gastwirth war das Vorhaben der Duellanten unbekannt geblieben. Die näheren Umstände sind noch nicht bekannt.(id.) Frankretch. KMaris. vom 17. Febr. Die Wallarbeiten sind an den detachir= ten Forts von St. Denis, Mont Valerien u. s. w. wieder angefan= gen worden; dasselbe ist aber noch nicht der Fall bei der fortlaufenden Umkreisung, ausgenommen im Boulogner Gehölz; die andern Arbeiten der Umkreisung sind noch unterbrochen. — Die Petitionen für die Wahlreform sind gestern im Sekretariat der Deputirtenkammer niedergelegt worden. Die Totalzahl der Unterschriften beläuft sich auf 113,406. — Ein Agent der spanischen Regierung, Namens Ortigoza, ist zu Paris angekommen, wie man sagt, beauftragt mit einer Mission Espartero's. — Das Gerücht war heute verbreitet, das Ministerium habe durch eine telegraphische Depesche die Nachricht erhalten, es wäre in Spanien an der portugiesische Gränze ein Aufstand ausgebrochen, derselbe wäre aber sogleich die augenblicklich durch daselbst versammelten Truppen unterdrückt worden. — Die Kammer versammelte sich heute in ihren Bureaux, um den Vorschlag des Hrn. Chapuis=Montlaville über die Verantwortlichkeit der Drucker zu untersuchen. Alle Bureaur, mit Ausnahme des 5., dessen Mitglied der Antragsteller selbst ist, waren der Ansicht, die Verlesung des Vorschlags in öffentlicher Sitzung nicht zu bewilligen. — Renten am Schlusse der Börse: 119 30; 80 25. Spanische active 25 7/8. Vom französischen Oberrhein, vom 14. Februar. Man hört seit einiger Zeit von bedauernswerthen Feuersbrünsten in unseren Gegenden, und leider ist es nur allzugewiß, daß es sich Frevler zum Geschäfte gemacht haben, durch Brandstiftungen Alles zu beunruhigen. In Kolmar, Mülhausen und Ruffach sind seit mehreren Wochen solche Unglücksfälle nicht selten, und an letzterm Orte sind unlägst 9 Gebäude ein Raub der Flammen geworden. Die Staatsbehörde ist unaufhörlich bemüht, den Uebelthätern auf die Spur zu kommen.(Fr. J.) Die Allg. Z. hat ein Schreiben aus London vom 9. Febr. über die Reise Sr. Maj. des Königs von Preußen. Wir theilen Folgendes daraus mit: „Die Unterredungen des Königs mit Lord Aberdeen waren häufig und vertraulich; ich weiß, daß Se. Maj. dem brittischen Minister des Auswärtigen Lebewohl sagte mit mehr als gewöhnlicher Bewegung und mit den Worten: Mylord, je vous recommande l’Allemagne— Mylord, ich empfehle Ihnen Deutschland." Ich zweifle nicht im mindesten, daß die Stellung Deutschlands, des ganzen Deutschlands zu Rußland und zu seinem überrheinischen Nachbar in den Gemächern der Königin von England nach allen Seiten discutirt wurde. ... Ich erwähne hiebei eines kleinen Umstandes. Die literarische polnische Association in London hatte beschlossen die durch des preußischen Königs Besuch dargebotene Gelegenheit zu ergreifen, um Sr. Maj. eine Denkschrift zu Gunsten einiger in England lebenden polnischen Flüchtlinge zu überreichen, welche Erlaubniß zur Ansiedelung im Großherzogthum Posen wünschten. Die Mitglieder der Associa= tion drückten zugleich, als brittische Freunde Polens, ihre Freude aus über die von dem König=Großherzog gegen seine polnischen Unterthanen neuerlich befolgte Politik. Diese Denkschrift wurde Sr. Maj. vom Herzog von Sussex, dem Patron der polnischen Associa= tion, übergeben, und vom Könige sehr huldvoll aufgenommen. Die Antwort auf das besondere Bittgesuch, derselben lautete, das Land Preußen stehe allen denjenigen polnischen Flüchtlingen, die preußische Unterthanen und früher in Posen wohnhaft gewesen seyen, zur Rück= kehr vollkommen offen, die zwischen Rußland und Preußen bestehende Convention aber über Auslieferung politischer wie anderer Angeklagten verbiete der Regierung des Königs solche Flüchtlinge in Posen aufzunehmen, welche von Rußland als russische Unterthanen, die am polnischen Krieg Theil genommen, jener Uebereinkunft gemäß reklamirt werden könnten. Zugleich bot indessen, wie ich höre, der König seine Verwendung beim Petersburger Hofe für solche Polen an, deren Aufführung in England sie seiner Vermittlung würdig gemacht habe.— Man darf sagen, der Besuch Sr. Majestät in England war ein freudiger Lichtblick in dem finstern Sturmgewölk, womit der Horizont der auswärtigen Angelegenheiten Englands dermalen über= zogen ist." London, vom 16. Febr. Nach heute eingetroffenen Berichten ist Sir R. Peel vorgestern Nachmittag zu Leicester von der arbeitenden Bevölkerung unter lauten Verwünschungen auf dem Markte im Bilde verbrannt worden. Eine zahlreiche Versammlung fand hierauf statt, worin die heftigsten Reden gehalten und die ministeriellen Korngesetzvorschläge aufs Entschiedenste verdammt worden. Eine Versammlung der Einwohner auf offnem Markte sollte folgen, und eine Petition an die Königin um Entlassung ihres Ministeriums angenommen werden. Die Aufregung war ebenso gewaltig als allgemein.— Auch zu Rochiale wurde Sir R. Peels Bildniß bei Fackelschein unter dem Fluchgeschrei des Volkes verbrannt. — Zu Derby sind auf Begehren der Tories, welche ihr Leben und Eigenthum bedroht glauben, Dragoner eingerückt und die Polizei ist um 100 Mann vermehrt worden. Die arbeitenden Klassen haben in großer Versammlung eine Protestation an das Unterhaus gegen die Vorschläge Sir R. Peels genehmigt, und mit mehr als 6000 Unterschriften bedeckt. —„Leeds Mercury" erzählt als merkwürdiges Zusammentreffen, daß ein gewisser Hinchliffe in Huddersfield am Hochzeitstage der Königin getraut worden sey, und daß ihm seine Frau an denselben Tagen, wo die beiden Kinder der Königin geboren wurden, erst ein Mädchen und dann einen Knaben gebar. Die Hinchliffe, welche Mutter Natur mit dieser vornehmen Wahlverwandtschaft beehrte, sind arme Webersleute. — In der heutigen Unterhaussitzung fragte Oberst For, ob das Gerücht wahr wäre, daß der König Ludwig Philipp Cabrera erlaubt habe, nach Paris zu kommen, und daß dieser nach Spanien zurückkehren wolle, um daselbst einen Aufstand zu organisiren. Der Oberst fügte hinzu, er könnte nicht glauben, daß ein so aufgeklärter Monarch wie Ludwig Philipp ein solches Vorhaben unterstützen würde. Sir Rob. Peel antwortete, daß ein solches Gerücht der Regierung zwar auch zu Ohren gekommen, daß sie aber keine offizielle Nachricht über die Ankunft Cabrera's zu Paris erhalten habe. Er halte es nicht nöthig, den Obersten zu versichern, daß er keinen Augenblick unterstelle, Se. Maj. der König der Franzosen werde einen Versuch, die Ruhe Spaniens zu stören, gut heißen, und er hoffe ernstlich, daß ein in diesem Lande oder anderswo gemachter Versuch von der spanischen Regierung ernstlich überwunden und niedergedrückt werde.(R. Peel und Lord Wellington wurden heute auf ihrer Fahrt nach dem Parlament ausgepfiffen.) Rußland und Polen. Von der polnischen Gränze, vom 3. Febr. Der mißliche Zustand des türkischen Staatskörpers, dessen Siechthum durch seine viele europäische Aerzte höchstens gefristet, nicht aber gänzlich beseitigt werden kann, ist zur Zeit niemanden ein Geheimniß mehr. Weder die energischen Heilmittel des verstorbenen Großherrn, noch der Vertrag von Hunktar=Skelesst und der Hattischerif von Gülhane, und die ostensible Unterwerfung Mehemed Ali's haben die Pforte neu gekräftigt, sondern sie ihrem unausweichlichen Falle nur näher gebracht, der jetzt durch die retrograde Richtung der alttürkischen Roßschweife noch beschleunigt werden dürfte. Für diesen Zeitpunkt müssen die Mächte und muß insbesondere Rußland, wie freundlich auch zur Zeit seine Gesinnungen für den schwachen Nachbar seyn mögen, gerüstet seyn, denn der Untergang dieses Staates droht eine Weltkrists her= beizuführen. Man hat bereits von Conspirationen und einer allgemeinen Schilderhebung der Rajas im türkischen Reich gesprochen; mag diese immerhin ein bloßes Hirngespinnst seyn, die Zahl jener Rajas ist jedenfalls so überwiegend, daß sie im Entscheidungsmoment den Ausschlag geben und dadurch bestimmen werden, wem die schönen Lande zufallen sollen, die unter der Herrschaft des so tief gesunken sind. Wer aber mag läugnen, daß vor allen Rußland die Mission hat, hier eine natürliche Erbschaft in Anspruch zu nehmen, wenn er nur bedenkt, welchen Einfluß die Russen durch die Religionsgleichheit sowohl in den nördlichen Gebieten der europäischen Türkei bis zu den Montenegrinern hinab als in den pontischen Distrikten von Trebisonde, Sinope und Cerasonte ausüben. Dies Uebergewicht kennen und fürchten auch die übrigen Großmächte um so mehr, als es in religiösem Boden wurzelt; und daher trachten seit Jahren namentlich die Franzosen dahin, in Europa durch Förderung der Interessen des jungen griechischen Königreichs und in Asien durch ihre erfolgreichen Bemühungen die syrischen Christen so wie die zahlreichen Chaldäer in Mesopotamien und Kurdistan zur Anerkennung des päpstlichen Oberpontificats und demnächst ihrer eigenen Schutzherrschaft zu bewegen— den Strebungen Rußlands das Gegengewicht zu halten und sich einen bleibenden Einfluß zu sichern. Oestreich kann den scheinbar ruhigen Zuschauer abgeben, denn einestheils liegen alle Vergrößerungsplane außerhalb seiner conservativen Politik und anderntheils kann ihm, wegen seiner geographischen Lage, sein Erbstück nie entgehen. Bedeutungsreicher wird die bevorstehende Krisis für Großbrittanien, das eine religiöse Prävalenz im Orient nimmer erlangen und höchstens die zahlreichen, aber politisch unbedeutenden Juden zu seiner Kirche herüberziehen kann. Darum muß es in Konstantinopel der russischen Politik systematisch opponiren und im Orient von Süden herauf seinem Einfluß immer mehr Boden zu gewinnen suchen. Hierin haben wir zugleich den Schlüssel zu seinen verdeckten Subventionen der Kaukasusvölker, so wie zu dem Tractat, der zur unverholenen Freude der stolzen Insulaner unlängst mit Persien in Teheran abgeschlossen worden ist und der keinen geringern Zweck hat, als Rußlands gefürchtetes Uebergewicht im Orient zu paralysiren. Wer weiß, ob Englands— bisher freilich noch problematische— Erfolge in China nicht auch hier den Russen einen Stoß versetzen!(A. Z.) — In einem Schreiben aus Kempen meldet die Schlesische Zeit.: „Die zwei Meilen von uns entfernte russische Gränze ist in dem Augenblick mit einem Regiment Infanterie besetzt, in dem Städtchen Werischau steht eine Kompagnie. Der Anblick ist nicht imposant, ihre persönliche Nähe durchaus nicht erwünscht; der Kantschu wird furchibar exerzirt, und es zirkuliren schon in dieser Beziehung die schrecklichsten Geschichten, die leider größten Theils wahr sind. Möchten doch diejenigen Polen, die sich unter preußischem Schutz nicht wohl fühlen, herkommen, und sehen, wie es ihren Landsleuten ohne Unterschied der Person ergeht! Uebrigens hat das Besetzen der Gränze keinen politischen Zweck, ist auch nicht mit der Gränzsperre verbunden, denn die ist ohnedies auf den höchsten Gipfel der Vollkommenheit gelangt. Von diesem Neujahr an zahlt jeder gewöhnliche Wagen nicht mehr 10 Sgr. Einfuhrzoll, sondern 20 Sgr., jeder Kutschenwagen nicht mehr 1 Thlr., sondern 2 Thlr." Petersburg, vom 5. Febr. Aus dem Lande der Kirgisen meldet man, daß am 18. Dez. v. J. der Khan der inneren Horde, Generalmajor Dschanger, in seinem Pallast bei den Naryn=Sandsteppen den Geburtstag des Kaisers mit Gottesdienst, Almosenvertheilung und Festmahl feierlich begangen habe. Die Kirgisen tranken das Wohl des Kaisers in Kumyß, die Christen in Champagner. Jeder erschien in seiner Landestracht. Bei Tafel erwähnte der Khan mit freudiger Anerkennung, daß sich sein Sohn, der Sultan Sahib Garao, unter den kaiserlichen Pagen befinde.(Russ. Bl.) Belaien. Brüssel, vom 17. Februar. Man hat den Bericht des Herrn Peeters über das Budget der öffentlichen Arbeiten vertheilt. Die Arbeit der Centralsection füllt nur 20 Seiten, während die Anhänge und die durch den Minister gelieferten Anzeigen und Erläuterungen 108 Seiten einnehmen. Aus diesen zahlreichen Details theilen wir nachstehend jenes mit, welches die Eisenbahnsectionen betrifft, deren Eröffnungen im Jahr 1842 als sehr wahrscheinlich betrachtet werden muß: Gegen den 15. Februar für die Waaren von Ans bis Lüttich, 7 Kilometres; gegen Ende März, die nämliche Section für die Reisenden; gegen Ende Juli, von Lüttich bis Chaudfontaine, 7 Kilom.; im Monat September von Chaudfontaine bis Pepinster und Verviers, 17 Kilom.; gegen Ende August von Courtrai bis Mouseron und Tournai, 36 Kilom.; gegen den Monat Juni, von Mons bis Quevrain, 17 Kilom.; zusammen 77 Kilom. — Im Organe liest man: Man will wissen, daß in Folge einer Einladung Sr. preuß. Maj. unser König sich im nächsten Frühjahr nach Berlin begeben werde. — em Globe liest man: Es ist jetzt gewiß, daß Graf Lehon vom Könige verlangt hat, während 6 Monate in Disponibilität gesetzt zu werden, und daß dieses Gesuch ihm bewilligt worden ist. Hr. Lehon will ohne diplomatischen Charakter nach Paris zurückkehren, damit die Gläubiger seines Bruders ihn gerichtlich belangen können, wenn sie ihn für betheiliget bei dessen Falliment halten.— Ein Antwerpener Journal will wissen, Hr. Lehon habe seine völlige Abdankung eingereicht und er werde durch Hrn. Stassart ersetzt werden. Spanien. Madrid, vom 10. Febr. Man hat aus Lissabon für die Freun der September=Konstitution sehr günstige Nachrichten erhalten. Der nach sind diese überzeugt, daß das portugiesische Ministerium n Costa Cabral einverstanden ist. Die Königin von Portugal hat in förmlichen Worten erklärt, de sie nicht nur den Aufstand von Oporto tadle, sondern daß sie si weigere, die Charte Don Pedros selbst in dem Fall anzunehmen, wenn die ganze Armee sich dieser Charte günstig zeigen sollte. Seinerseits hat Prinz Ferdinand den Regiments=Kommandeuren die Absichten der Königin, um aller Entschuldigung vorzubeugen, bekannt gemacht. Schwei Tessin. Ein Bericht des Staatsraths über die vorgenommene Inventarisirung der Klöster enthält folgende Angaben. Der Kanton Tessin hat 21 Klöster. In 12 Mannsklöstern, von denen 5 dem Kapuziner= und 4 dem Franziskanerorden angehören, leben 145 Mönche. Von diesen sind 41 Tessiner, 6 Schweizer aus andern Kantonen, und 98 Fremde. Sämmtliche Mannsklöster besitzen zusammen ein Vermögen von mehr als 2 Mill. tessinischer Liren. Das reichste Kloster ist das der Somaschi in Lugano, mit nahe an 600,000 Liren, das ärmste das der Kapuziner ebendaselbst mit 8000 Liren. Die 9 Nonnenklöster, von denen 2 dem Ursuliner=, 3 dem Augustiner- und 2 dem Benediktinerorden angehören, zählen 165 Nonnen. Unter denselben sind 56 Tessinerinnen, 11 aus andern Kantonen und 98 Fremde. Die Nonnenklöster besitzen zusammen ein Vermögen von mehr als 3 Mill. Liren. Das reichste Nonnenkloster ist das von St. Katharinen in Lugano mit mehr als 60,000 Liren, das ärmste das der Suore della Providenzia in Locarno mit 1200 Liren. Das sämmtliche Klostervermögen beträgt 5,095,827 Liren. — Der päpstliche Nuntins hat dem Großrath von Tessin zwei Noten übergeben, welche gegen die Schließung der Klöster und die Jnventarisirung derselben protestiren. Türkei. Konstantinopel, vom 19. Januar. Der„Morning=Herald“ enthält folgenden Tert einer Note, welche die Pforte dem französischen Gesandten, Herrn v. Bourqueney überreicht hat. Der türkische Minister der auswärtigen Angelegenheiten drückt sich in folgenden Worten aus:„Als ich das letztemal das Vergnügen hatte, Sie zu sehen, fragten Sie mich, ob die hohe Pforte damit umginge, in der Lage von Tunis Veränderungen einzuführen. Alles was ich hierauf antworten kann, besteht darin, daß die hohe Pforte für den Augenblick nicht die Absicht hat, eine andere Verwaltungsweise in Tunis einzuführen, und das um so mehr, als Muschir Ahmed Pascha sich auf das Angelegentlichste befleißigt, den ihm vom Sultan überschickten Instruktionen nachzukommen. Der Wunsch des Sultan und der hohen Pforte ist, die Ruhe und das Glück aller Theile des Reichs zu sichern." Syrien. Beyrut, vom 26. Jan. Der Bischof von Jerusalem, Dr. Alerander, ist in Begleitung des brittischen Generalkonsuls, Obersten Rose, nach Jaffa weiter gereist.(Karlsr. Z.) Reueste Paris, vom 17. Febr. Der Courrier français sagt: Die Kammer hat heute in ihren Büreaux den Gesetzes-Entwurf über die Eisenbahnen diskutirt. Was aus dieser Präliminar=Debatte hervorgeyt, ist die Neigung, welche die Majorität zu haben schien, den vom Ministerium vorgelegten Plan nur unter weiten Modifikationen anzunehmen. Herr Teste soll, wie es heißt, der Kommission, um das Eisenbahnnetz zu vervollständigen, die Linie von Mülhausen nach Dijon, welche sich zu Straßburg an die Marseiller anschließen wird, vorschlagen und in die Credite, die er von den Kammern verlangt, die unmittelbare Ausführung einer Section dieser Linie und diejenige einer Section der direkten Bahn von Paris nach Straßburg mit aufnehmen. 1 Paris, vom 18. Febr. Gestern wurde in den Tuilerien ein Kabinetsrath gehalten, um die Summe für die geheimen Fonds, welche von den Kammern gefordert werden soll, definitiv festzusetzen. Diese Summe wurde auf beinahe 1 Million festgesetzt. Wie es heißt, hat das Ministerium diese Forderung zur Kabinetsfrage gemacht. — Man sagt, Herr von Rothschild habe laut erklärt, die Regierung habe schon früher mit ihm einen Kontrakt zur Ausführung großer Eisenbahnlinien abgeschlossen, und derselbe sey von dem frühern Minister Herrn Jaubert unterzeichnet worden. — Das Memorial Bordelais vom 16. schreibt, an der portugiesischen Gränze würden 30,000 Mann spanischer Truppen und zwar 18.000 Mann an der kastilischen und 12.000 an der galizischen Gränze zusammengezogen; drei Kriegsfregatten ständen zu Malaga zur Abfahrt bereit und Espartero habe eine energische Note an die portugiesische Regierung gerichtet. — Renten am Schlusse der Börse: 119 30; 80 25. Spanische active 25¼. Madrid, vom 11. Febr. Es zirkuliren allerlei beunruhigende Gerüchte. Die geheimen Gesellschaften sind zu Barcelona thätig. Man sagt, zu Mahon hätten zwischen der Bevölkerung und den Truppen Streitigkeiten stattgefunden uno es seyen Flintenschüsse gewechselt worden. Es heißt, es wären zu Madrid Proclamationen Cabreras angekommen(siehe oben London), und der spanische Gesandte zu Lissabon habe die Anweisung erhalten, der dortigen Regierung im Interesse der jetzigen Constitution(von 1838) 20.000 Mann von den an der Gränze versammelten spanischen Truppen anzubieten. Verein für Tonkunst. Die füntte musikalische Aufführung wird Dienstag den 22. d. stattfinden. Programm. 1. Ouverture zu Medea von Naumann. 2. Tenor-Arie aus Ifigenia von Gluck. 3. Ouverture zu Meden von Cherubini 1 Serenade für Violoncell von B. Romberg. 5. Erlkönig von F. Schubert. In der Fremde von J. Rietz. 6. Männerchöre. 7. Pastoral-Sinfonie von L. van Beethoven. Düsseldorf den 20, Februar 1812. Das Comite. Anzeigen. Bekanntmachung. Die Verhandlungen über den am 11. d. Mts. an den Gebäuden des Theodor Giertz zu Grafenberg vorgekommenen Brand sind von heute 8 Tage lang auf hiesigem Rathhause, Büreau Nr. 10, zur Einsicht offen gelegt. Düsseldorf den 17. Februar 1842. Der Oberbürgermeister v. Fuchsius. Bekanntmachung. Diejenigen Einwohner der hiesigen Sammtgemeinde, welche während des verflossenen Jahres ihre Hunde abgeschafft haben, werden hierdurch aufgefordert, dieses bis zum 15. März c. auf dem hiesigen Polizeiamte, Stube Nr. 6, zu melden. Gleichzeitig aber werden diejenigen Hundebesitzer, deren Hunde im vorigen Jahre nicht besteuert oder für welche kein Sicherheitszeichen gelöst worden, aufgefordert, ihre Hunde in dem oben bezeichneten Termin anzumelden. Ueber die geschehene Ab= und Anmeldungen wird von dem Polizeiamte eine Bescheinigung ertheilt. Das Halten eines nach diesem Zeitpunkte im Laufe des Jahres neu angeschafften Hundes, muß gleich nach der Anschaffung auf dem Polizeiamte angemeldet werden. Nach Ablauf des gestellten Termins soll eine genaue Revision stattfinden, und es haben die Besitzer der nicht angemeldeten Hunde zu gewärtigen, daß sie zur gesetzlichen Strafe gezogen werden. Düsseldorf den 19. Februar 1842. Der K. Oberbürgermeister Der K. Polizei=Inspektor v. Fuchsius. abwesend. Der Polizei=Commissär paendeler. Auf den Aufruf zur Unterstützung des Johann Strezinsky sind ferner eingegangen: 32) Von Frln. M. 1 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf. Düsseldorf den 19. Februar 1842. Der Oberbürgermeister v. Fuchsius. Holzverkäufe in der Oberförsterei Gerresheim. A. Am Mittwoch den 23. Februar c., Nachmittags nach 2 Uhr anfangend, bei Hrn. Beigeordneten Richartz zu Eller: das im Forstrevier Eller, Schlag Forsthulsen, gefallte Erlenholz: 28 Klaftern Knüppelholz, 6 Klaftern Lagerhölzer, 24 Klaftern Rundholz für Klumpenmacher u. dgl., 7 Nutzholzblöcke und 2600 Schanzen, ferner 8 EichenNutzhölzer. B. Am Donnerstag den 24. Febrnar c., Morgens nach 9 Uhr anfangend, bei Geschwister Kirchholtes am Kreuzweg in der Gemeinde Rath, aus dem Forstrevier Grafenberg: 1) 19 Loose gemischt Schlagholz auf 10 Morgen am Schangskopf bei Grafenberg stehend. 2) das bis dahin am Grafenberg und am Weissenweg gefällte Kiefernstangenholz, beiläufig 15— 20,000 Hopfen= und Bohnenstangen und Reiser und dergl. nebst dem Reiserabfall. 3) die im Aperwald ohnfern dem Barrierhaus in 12 Loosen ausgezeichnet stehenden 147 Kiefern Bau= und Nutzholzstämme, 4) das daselbst in Holterhütt gefällte Kiefernholz, bestehend in 200 Stämmen zu Sparren, 225 Raideln zu Lagerhölzern, 1750 Stück schweren Stangen, 500 Stück schwächere Stangen zu Recken u. dgl. brauchbar und dem Reiserabfall. 5) die daselbst in 5 Loosen ausgezeichnet stehenden 17 Eichenstämme. 6) mehreres längs den Feldgrenzen ausgeschlichtetes Buchen=Schanzen= und sonstiges Reiserholz. Bei den Lokalförstern Rottländer zu Reisholz und Müller zu Aperforsthaus ist das Nähere zu erfahren. Urdenbach den 15. Februar 1842. Der Oberförster Fritze. Auf Anstehen der Herren Carl Kürten, Philipp Börchens und Peter Wenders sollen am Freitag den 4. März 1842, Morgens 9 Uhr, beim Wirthe Herrn Bürgels zu Flingern 250 Eichenstämme auf der Flingermarke bei Düsseldorf am neuen Communalwege stehend, öffentlich an die Meistbietenden gegen ausgedehnten Credit verkauft werden. Die Verkäufer werden auf Verlangen das Holz anweisen. Coninr. Zwei wasserfreie Keller zu vermiethen, Kasernenstraße Lit. 836. Dampfschiffahrt für den Nieder- u. Mittel-Rhein. Montag am 21. d. M. um 9 Uhr Morgens, fährt das erste Boot der Gesellschaft von hier nach Rotterdam. Düsseldorf den 19. Febr. 1842. Die Direction. Rheinschiffahrts Asseeuranz=Gesellschaft concessionirt durch allerhöchste Kabinets=Ordre vom 11. Dezbr. 1841. Die Rheinschiffahrts=Assecuranz=Gesellschaft in Köln, welche nach vierundzwanzigjähriger Wirksamkeit sich aufs Neue constituirt hat, zugleich auch ihre Association mit der Mainzer Gesellschaft erneuerte, beehrt sich hiermit dem Handelsstande bekannt zu machen, daß sie bei Wiedereröffnung der Schiffahrt fortfahren wird, die Versicherung von Waaren=Transporten auf dem Rheine und dessen Nebenflüssen zu übernehmen, und sind Prämien=Tarife nebst Assecuranz=Bedingungen bei dem unterzeichneten Agenten zu haben, wo auch auf das Bereitwilligste jede anderweitige Auskunft ertheilt wird. Die Gesellschaft übernimmt durch die neuen Police=Bedingungen einen weit größern Umfang von Gefahren, als vordem; sie haftet namentlich auch für alle und jede Wintergefahr und trägt die etwa damit verbundenen Extra=Kosten, welche Bedingungen dem Handel wesentliche Sicherheiten und Annehmlichkeiten bieten. Die strengste Loyalität wird, so wie früher, auch fortan das vorherrschende Prinzip der Gesellschaft seyn, und darf sie daher mit aller Zuversicht hoffen, daß ihr das Vertrauen des In= und Auslandes, so wie in der Vergangenheit auch in der Zukunft zu Theil werde. Dússeldorf im Februar 1842. C. Luckemeyer. Holzverkauf aus den Provinzial=Schulfonds=Waldungen des Reviers Oberbilk. Am Mittwoch den 23 Februar c., Morgens nach 9 Uhr anfangend, zu Eller bei Hrn. Beigeordneten Richartz: 1) das im Gerresheimer Markenantheil gefällte, für Gärtner vorzüglich brauchbare HainbuchenReiserholz, bestehend in beiläufig 80 Haufen. 2) die in und nächst dem Lierenfelderhau in 25 Loosen ausgezeichnet stehenden 371 Buchenstämme und Stufstöcke, worunter mehreres Stellmacher= und sonstiges Nutzholz. 3) die daselbst in 24 Loosen ausgezeichnet stehenden, meist vorzügliches Nutzholz liefernden 63 Eichenstämme. Das Nähere ist bei dem Lokalförster Schurian zu Lierenfeld zu erfragen. Urdenbach den 15. Februar 1842. Der Oberförster Fritze. Der auf heute Nachmittag 2 Uhr angesetzte Verkauf der dem Provinzial=Feuersocietäts=Inspektor Herrn Windscheid zugehörigen 4 Baustellen findet nicht statt, weil die Baulinie noch nicht definitiv regulirt ist. Düsseldorf den 21. Februar 1842. Wuavorn, Notar. Oeffentlicher Dank! Am 11. d. M. traf mich das Unglück, dass eine Eeuersbrunst mein Wohnhaus mit Stallung und Schmiede einäscherte und auch das darin enthaltene bewegliche Eigenthum ein Raub der Flammeu ward. Meine Hausgeräthe, Kleidung, Leinwand, Betten und meine Handwerksgeräthschaften waren durch' Vermittelung des Herrn Haupt-Agenten J. F. Wilhelmi in Düsseldorf bei der Vaterländischen Feuerversicherung in Elberfeld versichert. Heute schon bin ich im Besitz meiner vollkommenen Entschädigung für die durch den Brand mir entrissenen Gegenstände, über welche schleunige und prompte Hülfe ich mich verpflichtet fühle, bierdurch öffentlich meinen Dank auszusprechen. Grafenberg bei Düsseldorf den 19. Febr. 1842, Theodor Gerts. Anzeige. Die von dem Unterzeichneten angekaufte Brauerei aus dem ehemaligen Kapuzinerkloster zu Kaiserswerth ist derselbe gesonnen, entweder im Ganzen oder theilweise wieder abzustehen und kann dieselbe bei Joh. van der Beck am Kreuzberg bei Kaiserswerth in Augenschein genommen werden, woselbst auch so wie hier die Bedingungen einzusehen sind. Gerh. van der Beck, Altestadt Nr. 218. Der Maurermeister und Gebäude=Unternehmer Reiner Klingen empfiehlt sich zur Uebernahme von Gebäuden, und verspricht solche bestens zu besorgen und die Preise billig zu stellen Einem wohllöblichen Handelsstande beehre ich mich anzuzeigen, daß ich mit meinem Schiffe„Germania" auf Amsterdam und Utrecht in Ladung liege. Th. Weerpas, Rangschiffer. (96) Bei einer stillen Familie ist ein möblirtes Zimmer zu vermiethen. Die Expedition dies. 3tg. sagt wo. Alleestraße Nr. 756 ist ein schön möblirtes Zimmer zu vermiethen und gleich zu beziehen. Mit 4 Stahlstichen. Jn ge= In der Kunst= und Schreibmaterienhandlung von Jos. Rings, Communicationsstraße Nr. 611, sind auf feinen weißen Velin=Schreibpapieren, mit schönen Stahlstichen geziert, in geschmackvollen gepreßten Leder= und englischen Saffian=Einbänden äußerst elegant vorräthig: Nickel, M. A., Maria. Andachtsbuch für Gebildete des weiblichen Geschlechts, mit 4 Stahlstichen. Siebente Auflage. 8. Jn gepreßtem Einbande mit Goldschnitt. 1 Thlr. 22 Sgr. —— dasselbe Buch mit 4 Stahlstichen in englischen Saffian=Einbänden mit Goldschnitt. 2 Thlr. 10 Sgr. —— Erhebungen des Geistes und zu Gott. Mit 4 Stahl= stichen. Fünfte Auflage. In gepreßtem Einbande. 1 Thlr. 17 Sgr. —— mit 4 Stahlstichen in engl. Saffian= Einbande. 1 Thlr. 22 Sgr. —— Der Christ im Umgange mit Gott. preßtem Einbande. 1 Thlr. Außerdem die von Bigechel, Blum, Brand, Brunner, Deutschmann, Engl, Gosler, Hauber, Hoch, Kaal, Krüger, Natter, Nadermann, Püllenberg, Santfort, Sailer, Siegl u. s. w., nebst vielen andern Gebet= und Erbauungsbüchern sind ungebunden und schön gebunden zu den billigsten Preisen zu haben Einem geehrten Publikum hiermit die ergebene Anzeige, daß ich meine Wohnung aus dem Mainzer Hof in die hier am Burgplatz mit Nr. 338 bezeichnete Behausung des Herrn M. J. Ebertz verlegt habe. B. Grubenhoff, Hauderer. Zur Fabrikation eines sehr gangbaren, der Mode gar nicht unterworfenen Artikels wird ein solider Mann gesetzten Alters gesucht, welcher sich mit einem kleinen Einschusse dabei betheiligt; es werden 15 Procent vom jedesmaligen Umschlage, welcher alle 2 bis 3 Monate erfolgt, zugesichert.— Sollte jedoch vorgezogen werden, als steter Theilnehmer mit einzutreten, so könnte solches auch eingegangen werden. Gefällige nicht anonyme, portofreie Offerten erbittet man poste restante Bergheim unter den Buchstaben M. X. K. Bei Unterzeichnetem können drei gute Möbelarbeiter=Gesellen gleich in Arbeit kommen. Joh. Roskop in Crefeld, Billard= und Möbel=Arbeiter. (95) Ein junger Mann, welcher bei der Kavallerie gestanden, sucht eine Stelle als Kutscher. Das Nähere bei der Expedition d. 3. Bergerstraße Nr. 1181 ist die erste Etage ganz oder getheilt zu vermiethen. Theater Montag den 21. Februar, zum Erstenmale: Verirrungen. Schauspiel in funf Akten von Eduard Devrient. (Hiebei Blätter für Scherz u. Ernst N 15.) Redakteur: Druck und Verlag der Stahl'schen Buchdruckerei.