Königsberg, vom 4. Jan. Der rasche Fortgang der Unterzeichnungen für das in unserer Stadt zu errichtende Standbild Frie= drich Wilhelm III. läßt erwarten, daß man nächstens zur Ausführung schreiten, und, da die Form des Denkmals wesentlich durch seinen Standort bedingt ist, vor Allem über diesen entscheiden werde. In einem gedruckten Handelscirculair aus Königsberg vom 2. d. heißt es:„Jenseits der Gränzen hört alles merkantilische Leben für uns auf, denn noch unverändert beharrt Rußland auf seinem Isolirungs= und Gränzsysteme, das im Laufe der Zeit kräftiger, raffinirter ausgebildet, militärisch organisirt, durch Paß= und Reise=Erschwerungen noch strenger überwacht und durchgeführt wird. Wenn sich auch noch einzelne Wagehälse und verschmitzte, schlaue Schmuggler finden mögen, die im Kleinen ihr gewagtes Gewerbe betreiben, so kann dies von keinem fühlbaren Einfluß auf den Umfang des Absatzes seyn, und meistens müssen sie sich doch vom Geschäft zurückziehenDieser kleine Krieg lann nur Gränzenerbitterungen und Verstimmung erwecken, aber an den Planen Rußlands nichts ändern, die auf Zeiten weit über Menschenalter hinaus berechnet zu seyn scheinen, und mit einer Consequenz= und Beharrlichkeit verfolgt werden, die man be= wundern muß, wenn man damit auch nicht sympathisiren kann. Industrielle Interessen allein mögen es nicht seyn, die dieses System für Rußland nothwendig machen. Es schließt sich vielleicht von dem westlichen Europa ab, weil dieses sich mehr und mehr von der absoluten Monarchie zu entfernen scheint. Ob es aber seinen Zweck in politisch-merkantilischer und industrieller Hinsicht erreichen werde, können erst kommende Jahrhunderte entscheiden. Dieses System hat unserm Lande und einem großen Theile Europas empfindlich geschadet, ohne Rußland sichtbare Vortheile gewährt zu haben, denn noch sind die meisten Fabriken im Entstehen, viele werden an den Entwickelungskrankheiten untergehen, und die bis jetzt erzielten Erfolge sind keiner Erwähnung werth. Mit wenig Ausnahmen können russische Manufakturwaaren mit denen des übrigen Europas entfernt keinen Vergleich aushalten, und bei den, den Absatz sichernden Monopolen und der gänzlichen Abwesenhoit aller fremden Konkurrenz, dieses scharfen Sporns aller Gewerbthätigkeit, ist nur eine sehr langsame Ausbildung derselben in Aussicht zu stellen. — Der Fränk. Merkur schreibt aus Berlin:„Der aus Petersburg hier eingetroffene neue russische Zolltarif hat nicht allein im Gewerbs= und Handelsstand, sondern auch in den höheren Kreisen die größte Sensation erregt. Dieser Tarif gestattet unter Anderm, natürlich unter hohen Zollsätzen, die Einfuhr einiger Artikel, die früher in Rußland verboten waren, weil sie jetzt die russische Industrie nicht mehr benachtheiligen können. Dagegen ist in den Tarif eine große Anzahl von Artikeln als neuverboten aufgenommen worden, wodurch dem Handel und der Jndustrie ein sehr empfindlicher Stoß versetzt wird. Zugleich erfährt man, daß der Eingangszoll von den zur Einfuhr erlaubten Waaren um 10 und 15 Prozent erhöht werden soll. Ganz im Einklang damit stehr die Nachricht, daß die Douanenlinie an unserer Gränze demnächst bedeutend verstärkt wird, um die hermetische Sperre zu vollenden. Sie können sich denken, welch unangenehmen Eindruck diese Nachrichten in den Ostprovinzen erregten, wo man in Folge der zwischen unserm und dem Petersburger Hofe eingeleiteten Unterhandlungen in Bälde eine Erleichterung des Gränzverkehrs hoffie." Berlin, vom 21. Jan. Der Notar Raffelsieper zu Solingen ist bei seinem Ausscheiden aus dem Justizdienste zum Justizrath, und der Landgerichts=Referendarius Quoadt zu Köln ist zum Land= gerichts=Assessor, mit dem Dienstalter vom 20. August d. J., ernannt worden. ** Crefeld, vom 25. Jan. Gestern Abend um halb 12 Uhr starb hierselbst nach einem längern Krankenlager Herr Friedrich Heinrich von Conrad von der Leyen, Stadtrath und Ritter des rothen Adlerordens dritter Klasse mit der Schleife, in dem 77. Jahre seines Alters. An ihm verliert nicht nur die Stadt, sondern auch die Provinz und der Staat, einen der ausgezeichnetsten Bürger und treuesten Patrioten, der eben so sehr durch große geistige Anlagen und Kenntnisse, als durch Charakterstärke und Thatkraft hervorleuchtete. Unter den schwierigsten politischen Verhältnissen war er unserer Stadt ein Anker und eine Stütze, für die er durch Hebung der Jn= dustrie und durch Beförderung des Gemeinwohls während länger als 50 Jahren unausgesetzt thätig gewesen ist. Er wird deshalb auch in der Geschichte ihrer Eatwickelung stets eine ausgezeichnete Stelle finden, und allen denen unvergeßlich bleiben, die seine Denkweise kennen gelernt und seine Bestrebungen zu würdigen im Stande gewesen sind. Oberwesel, vom 25. Jan. Der Rhein ist von hier nach Mainz und weiter aufwärts frei vom Eise; stromabwärts, am Goar=Bette, aber steht die Eisdecke noch fest. Am grauen Grund, am Taubenwörth und an mehreren andern Stellen liegen vom Ufer an bis weit in den Rhein hinein ungeheure Eisschollen, die bei dem kleinen Wasserstande einen schönen seltenen Anblick gewähren. Wenn auch der Rhein bald wieder vom Eise frei seyn wird, und nicht wie im vorigen Winter zweimal zufriert, so verhindern doch die vielen mitunter sehr beträchtlichen Eisblöcke, die auf dem Leinpfade lagern, die Eröffnung eines frühzeitigen Verkehrs auf dem Rheine.(Rh.= u. M.=Z.) Deutschland. Gießen. Großes Aufsehen macht nicht nur hier, sondern auch im ganzen Großherzogthum die Sache des Professors Riffel, und könnte auch in unserm bisher so friedlichen Lande eine Störung des Kirchenfriedens zur Folge haben. Selbst von den nicht-katholischen Glaubensgenossen finden alle Männer von Mäßigung und wahrer Aufklärung es unverantwortlich, daß man einem Manne von Gelehrsamkeit und tiefer, ernster Forschung, der sich berufen erachtete, die Geschichte so reden zu lassen, wie sie durch sich selbst redet und urtheilt, nicht anders zu begegnen wußte, als durch geheime Denunciationen und Verdächtigungen. Hr. Professor Riffel hatte in seinem Werke(es ist hier Riffels jüngstes Werk gemeint:„Kirchengeschichte der neuesten Zeit. Mainz 1841.") offen und frei seine Ueberzeugung ausgesprochen, und nur das Recht der freien Forschung für sich in Anspruch nehmend, in keinem Stücke den Ernst und die Würde der Wissenschaft verletzt. Diejenigen, welche mit seinen Resultaten nicht zufrieden waren, konnten, wenn sie sich stark genug fühlten, eben so offen und frei gegen ihn auftreten, und ihn; wie es sich geziemt hätte, mit den Waffen der Wissenschaft bekämpfen. Das aber ist nicht geschehen: keiner der Professoren der protestantisch=theologischen Fakultär zu Gießen hat es für gut befunden, dem Gegner mit offenem Visier entgegenzutreten."Statt dessen hat man durch anonyme Schmähartikel und Denunciationen im Frankfurter Journal und in der Darmstädter Kirchenzeitung gegen den gelehrten Mann gekämpft und seine Suspendirung vom Lehramte bewirkt. Kaum wurde diese bekannt, so beschlossen sofort die Studirenden der theologischen Fakultät, dem allgemein geliebten Lehrer einen solennen Fackelzug zu bringen, was jedoch unterbleiben mußte. Statt dessen beehrten ihn die hessischen Theologen mit einem silbernen Ehrenpokal; dasselbe werden die nassauischen Theologen und die Alumnen des beschöflichen Seminars zu Mainz thun Auch der Bischof von Mainz ist entschlossen, die Sache des Professors mit Nachdruck zu verfechten.— Hr. Prof. Riffel wird sich in seine Heimath nach Büdesheim in Rheinhessen zurückziehen.(Wf. M.) Von der Weser, vom 20 Jan. Sicherm Vernehmen nach ist im Laufe dieser Tage aus der Stadt Hameln eine allerunterthänigste Vorstellung an Se. Maj. den König hervorgegangen, in welcher ein großer Theil der Bürgerschaft die loyalsten Gesinnungen ausspricht und die früheren Verwickelungen beklagt, an denen sie keinen Theil genommen. Die Vorstellung enthält etwa 300 Unterschriften von Hausbesitzern, unter denen sich nicht wenige durch das Ansehen, welches sie in der Stadt genießen, auszeichnen. Manche Ereignisse in der Stadt Hameln erforderten auch in der That eine solche von der Bürgerschaft ausgehende Handlung, die in diesem Falle um so mehr als Beweis der guten Gesinnungen des ungleich größeren Theils der Bürgerschaft gelten kann, als dadurch in keiner Art ein Mißverhältniß unter den Bürgern hervorgerufen worden ist."(Hb. C.) Kassel, vom 21. Jan. Wie bereits erwähnt, ist in dem„„Amtlichen Kalender für das Kurfürstenthum Hessen auf das Jahr 1842“ die im vorigen Jahre stattgehabte Wiedervermählung des Kurfürsten unerwähnt geblieben; und ward dadurch eine Beschwerdeführung des in Diensten des Kurfürsten befindlichen, hier residirenden Staatsraths Wöhler veranlaßt, der jedoch kein Genüge geschehen konnte, weil der Kalender bereits ausgegeben war. In dem„Wochenblatte für die Provinz Niederhessen" vom 19. Jan. d. J. liest man nunmehr unter der Rubrik:„Allgemeine Verfügungen der Oberbehörden", nachfolgendes Publikandum:„Allergnädigstem Befehle Sr. Königl. Hoheit des Kurfürsten zufolge berichtigt und vervollständigt die unterzeichnete Behörde die in den kurhess. Volkskalendern der verschiedenen Provinzen Kurhessens bei der Genealogie des Kurhauses vorkommende Unrichtigkeit und Auslassung dahin, daß Se. K. Hoh. der Kurfürst am 8. Juli 1841 mit der Frau Gräfin v. Reichenbach=Lessonitz, geb. am 13. Mai 1791, Allerhöchstsich vermählten, und daß demnach dies in jenen Kalendern an der betreffenden Stelle hätte erwähnt werden sollen. Kassel, 15. Jan. 1842. Kraft speciellen allerhöchsten Auftrags Sr. K Hoh. des Kurfürsten: das Oberhofmarschallamt." Die hiesige politische Zeitung hat diese Bekanntmachung bis jetzt nicht mitgetheilt. (L. A. Z.) München, vom 17. Jan. Vorigen Sonnabend(15. Jan.) hatte sich hier eine Anzahl von 24 Künstlern und Kunstfreunden vereinigt, um bei einem festlichen Mittagsmahle die Ernennung des Oberbauraths v. Gärtner zum Direktor der hiesigen Akademie zu feiern. Es waren vornehmlich die Professoren dieser Anstalt und die nächsten Freunde des Gefeierten, die ihm dieses anspruchlos heitere Fest bereitet. Ueber sein Wirken an der Akademie verlautet nur Rühmliches; seine Kollegen preisen sein gesetzliches und kollegialisches Verfahren und die energische Thätigkeit, mit welcher er die unter den letztvorhergegangenen Verhältnissen gestörte äußere Ordnung der Anstalt wieder hergestellt.(L. A. Z.) Frankreich. Paris, vom 23. Jan. Im Courrier français liest man: Es scheint, daß Hr. v. Salvandy sich vorgenommen hat, in der Adressediskussion das Wort zu nehmen, und daß er der Kammer die fremdartigsten Phrasen der Depeschen vorlegen dürfte, die er aus Bayonne und Madrid geschrieben hat. Hr. Guizot hat während zwei Tagen mit ihm unterhandelt, um sein Schweigen zu erlangen. Da er von dieser hartnäckigen Eitelkeit nichts erlangen konnte, hat er, wie es heißt, die Frage ins Ministerkonseil gebracht, welches dem Hrn. Gesandten einschärfen mußte, nicht zu sprechen. Wird sich Hr. v. Salvandy den Befehlen seiner Vorgesetzten fügen, oder wird er glauben, von einem Recht, welches keine Erwägung beherrscht, Gebrauch machen zu können, von dem Rechte, als Deputirter der Kammer und dem Lande seine Meinung zu sagen? Bis jetzt hat sich Herr von Salvandy, nachdem er sich nur kurz hat sehen lassen, von der Kammer entfernt gehalten. Beharrte er bei diesem Verfahren, so gäbe er dem Ministerium einen seltenen Beweis von Entsagung, den Herr Guizot wahrlich nicht verdient hat. — Der gestrige National hatte erzählt, zwischen Marschall Soult und Hrn. Laurence, Direktor der Algier'schen Angelegenheiten, habe sich ein Auftritt ereignet, worin ersterer dem letzteren Unfähigkeit und Nachläßigkeit vorgeworfen. Der Moniteur widerlegt diese Erzählung. „Nicht blos der Bericht des National ist eine Erdichtung, sondern die Motive sind es auch; der ehrenwerthe Beamte hat nie aufgehört, das Vertrauen des Ministeriums zu rechtfertigen. Die öffentliche Diskussion des Budget wird bald die Mittel an die Hand geben, den unläugbaren Beweis hiefür einzusehen." Vom 24. Jan. Marschall Soult hat in der königl. Ordonnanz vom 29. Dezbr. 1839, wodurch Frankreich in 21 große militärische Divisionen, mit Unterdivisionen von zwei Klassen, eingetheilt wurde, Modificationen gemacht. Die Divisionen werden jetzt in 30 der ersten und 49 der zweiten Klasse abgetheilt, so daß nun 79 Subdivisionen bestehen. Die erste große Division, von der Paris der Hauptsitz ist, ist in 3 Subdivisionen der ersten Klasse getheilt, welche die Departements der Seine und Oise, Seine und Marne, und Loiret, in sich begreifen, und in 3 der zweiten Klasse, nämlich Oise, Eure u. Loire, und Aisne. 1 Paris, vom 24. Januar. Der größte Theil der heutigen Morgenjournale beschäftigt sich mit dem Prozeß des bekannten Notar Lehon. Die Umstände, welche den Prozeß veranlaßten, sind schrecklich. Bis jetzt weiß man, daß er 4,464,399 Fr. unterschlagen hat. Sein Bruder, der belgische Gesandte dahier, ist dabei schwer kompromittirt. Wir sind indeß überzeugt, daß seine Erklärungen alles zu Nichte machen werden, was in seiner persönlichen Stellung es Peinliches gibt. — Man sagt, Herr Pageot, der französische Geschäftsträger zu Madrid, der mit Herrn v. Salvandy nach Paris gekommen, habe Befehl erhalten, binnen wenigen Tagen nach Spanien zurückzukehren. — Jn der heutigen Deputiriensitzung dauerte die Diskussion über das Billauli'sche Amendement fort.(Bei Abgang der Post hatte die Kammer noch nicht votirt.) — An der Börse hieß es, die Sparkasse habe seit einigen Tagen angefangen 5proc. Renten zu kaufen, weshalb diese Fonds so fest im Kurs blieben. — Renten am Schlusse der Börse: 118 15; 79 25. Spanische active 25½. Nachschrift.— Das Gerücht geht, Graf Lehon, der belgische Gesandte, habe bei seinem Gouvernement um Zurückberufung nachgesucht.(Dasselbe Gerücht ging gestern Abend auch in den diplomatischen Salons.) Niederlande. Haag, vom 24. Januar. Nach den hier verbreiteten Gerüchten beläuft sich die Mitgift der Prinzessin Sophie, verlobten Braut des Erbgroßherzogs von Sachsen=Weimar, außer der wahrhaft königlichen Aussteuer, auf 3 Mill. Gulden baaren Geldes. Daß der kgl. Großvater seiner Enkelin, welche früher von ihm sehr bevorzugt wurde, auch noch ein bedeutendes Heirathsgeschenk beifügen wird, steht zu erwarten. Die Prinzessin Sophie ist am 8. April 1824 geboren und von einnehmender Schönheit und Anmuth. Wie verlautet, bleibt der hohe Bräutigam den Winter über in Holland. Obschon der Finanzabschluß des Jahres 1841 noch nicht vollständig beendigt ist, so glaubt man doch aus vielen darauf Bezug habenden Papieren entnehmen zu können, daß unser Einnahmebudget bedeutend größer seyn werde, als in früheren Jahren, während die Ausgaben durch das gegenwärtige Sparsystem bedeutend vermindert worden sind. Das ist denn doch wieder einmal ein Trost nach den vielen Hiobsposten, welche täglich durch das Land eilen.(Köln. Z.) Arnheim, vom 24. Jan. Seit einigen Tagen melden deutsche, und nach ihnen auch französische Tagblätter, unser König wolle ein Ministerium unter dem Vorsitz des Herrn Verstolk van Soelen bilden, dieser aber weigere sich, in das Ministerium zu treten, bis der luxemburgische Vertrag mit dem deutschen Zollverein ratifizirt sey. Bis jetzt mag es dem Ministerium an dem moralischen Muth gefehlt haben, die Minister der vorigen Regierung zu entfernen, den Weg des konstitutionellen Fortschritts einzuschlagen; Wilhelm II. mag noch nicht vollkommen dem entsprochen haben, was man von dem Prinzen von Oranien erwartete.— Das aber steht fest, daß der König einen zu hellen Blick hat und daß er zu viel auf die Geneigtheit seines Volkes hält, um nicht einzusehen, daß Hr. Verstolk van Soelen, als Minister, bei dem verständigsten Theile der Nation durchaus kein Vertrauen besitzt. Die Ernennung würde ein Rückschreiten andeuten, würde uns aufs Neue zu dem alten Schlendrian bringen. Dies will der König eben so wenig als die Nation. Die Bedingung, die man an diese Ernennung knüpft, ist die Ungereimtheit selbst. Selbst dem Herrn Verstolk van Soelen schreiben wir noch Verstand genug zu, um die Aufstellung dieser Bedingung als den sichersten Beweis von der Grundlosigkeit dieses Gerüchts anzuführen. Welcher Minister des Königs der Niederlande würde die Unverschämtheit so weit treiben, die Uebernahme des ihm übertragenen Portefeuilles von der Frage abhängig zu machen, ob der Großherzog einen Traktat unterzeichnen wolle oder nicht.(Arnh. C.) Brüssel, vom 24. Januar. Die Rathskammer des Gerichts erster Jnstanz von Brüssel hat eine Freisprechungs=Ordonnanz in Betreff der HH. J. B. Ghobert, Exkapitäns, und F. Pottelsberg, ehemaligen Wachtmeisters, die eines Komplotts gegen die Sicherheit des Staats und eines Attentats gegen die Person des Königs ungeklagt waren, erlassen. Vom 25. Januar. Der Fanal meldet: Die Zusammenkunft des Königs der Belgier mit dem König von Preußen war sehr herzlich. Wir wissen, daß die Zollfrage bei dieser Unterredung nicht vernachlässigt worden ist, und daß Belgien ein Resultat hoffen darf, wie es durchaus nicht erwartet hätte. Die Rückkehr des Herrn von Bülow über Brüssel, seine Unterredungen mit dem Könige und den Ministern sind das unverzügliche Resultat der in Östende angeknüpften Unterhandlungen gewesen. — Die Equipagen des Königs von Preußen sind in Östende geblieben, und es scheint daher gewiß, daß er über dort zurückkommen wird. — Russische Offiziere sollen jetzt Belgien und Frankreich bereisen, um die Stärke aller festen Plätze und überhaupt des Kriegsmaterials aufzunehmen. — Der Komplottprozeß wird zwischen dem 21. und 25. Februar vor die Assisen kommen. — Man wird künftig von Köln nach Östende in 11 Stunden, von Aachen nach Ostende in 9, von Aachen nach Valenciennes in 7½, von Aachen nach Lille in 9 Stunden 5 Minuten fahren. Rußland und Polen. Aus Berlin vom 18. Jan. schreibt die Allg. Zig.:„Nachrichten aus Petersburg zufolge soll Graf Cancrin seiner Stelle als Finanzminister enthoben und das Finanzdepartement selbst einer Resorm unterworfen werden, nach welcher es in mehrere von einander unabhängige Sektionen zerfallen werde, von denen jede ihren eignen Chef erhalten soll." Türkei. Konstantinopel, vom 5. Januar. Die Konferenz des Herrn von Bourqueney mit dem Minister des Aeußern, von der ich Ihnen in meinem letzten Briefe geschrieben, hat zur Folge gehabt, daß die Pforte nun gegen die Einsetzung des Bischofs Alexander von Jerusalem, von der man hier nicht einmal eine einfache Norification von Seite der zwei protestantischen Höfe, die ihn ernannten, erhalten hatte, förmliche Protestation einlegt, indem sie dieses Verfahren als die türkische Landeshoheit in Syrien verletzend darstellt. Man darf jedoch deswegen nicht wähnen, daß Frankreich in der letzten Zeit festern Fuß in Konstantinopel gefaßt; vielmehr ist neuerdings die osmanische Regierung mit dieser Macht gespannt, da nach den Berichten der syrischen Paschas die Intriguen der französischen Agenten unter den Maroniten immer zunehmen, so daß an baldige Herstellung der Ruhe in jenem Lande kaum zu denken ist. Die Pforte will, bevor sie anderweitige Schritte unternimmt und von der französischen Regierung Erläuterungen über das Benehmen jener Agenten verlangt, noch die Resultate der Mission des gewesenen Kriegsministers Mustapha nach dem syrischen Gebirge abwarten. Der glänzende Beweis von Uneigennützigkeit, den die Engländer durch die Zurückberufung der brittischen Truppen aus Syrien zu geben im Begriffe sind, hat hier einen sehr guten Eindruck gemacht.— Die griechische Frage ruht: die Rüstungen sowohl zu Land als zu Wasser sind theils eingestellt, theils werden sie mit vermindertem Eifer betrieben. Die Regierung zu Athen scheint sich von der Nothwendigkeit überzeugt zu haben, den Beschwerden, die man von hier aus erhoben, schnelle Abhülfe zu bereiten, und sich von Leuten abzuwenden, deren Rathschläge auf Projekte sich stützen, welche in diesem Augenblick, wo sich die Großmächte sämmtlich die Hand reichen, um den Frieden und die Ruhe der Welt aufrecht zu halten, nicht verwirklicht werden können. Hrn. Mussurus Berichte athmen versöhnliche Ideen, erzeugt durch die ernstliche Thätigkeit, mit der das griechische Ministerium vorerst die Terrainfrage zu lösen strebt. Auch lobt Herr Mussurus den freundlichen Einfluß, den ein erhabe= ner deutscher Monarch auf seinen königlichen Sohn in dieser Sache geübt habe. Alles dies zusammengenommen, scheint hinlänglich Bürgschaft zu geben, daß an der südlichen Gränze durch kein Mißverständniß ein feindlicher Akt hervorgerufen werde.(A. Z.) Griechenland. Die Allg. Ztg. berichtet aus London vom 17. Jan.:„Ueber die Lösung der griechischen Frage ist vor kurzem allen Kabinetten der europäischen Großmächte eine den Gegenstand erschöpfende Ausarbeitung mitgetheilt worden, die, aus der Feder eines der größten Staatsmänner unsers Jahrhunderts geflossen, neue Gelegenheit bot, die Umsicht, die überlegene Erfahrung und die hervorragende Erkenntniß des weltgeschichtlichen Zusammenhangs unserer Zeit zu bewundern. Diese Ausarbeitung, welche die Lage des Orients und dessen Verhältnisse zu Neugriechenland auseinanderlegt, die griechischen Zustände dann insbesondere erörtert und mit den Vorschlägen hinsichtlich seiner künftigen Constituirung und innern Verwaltung so wie hinsichtlich der Stellung, die dem neuentstandenen Königreich im europäischen Staatenverein angewiesen sey, schließt, hat hier alle Anerkennung gefunden. Zugleich wird von Paris und Berlin gemeldet, daß die Vorschläge des berühmten Verfassers jener Staatsschrift bei dem Kabinet der Tuilerien gutgeheißen, und in Berlin mit dem höchsten Beifall aufgenommen worden sind. Man kann daher annehmen, daß die Grundlagen der gegen Griechenland zu führenden Unterhandlungen bereits festgestellt sind, und das Schicksal dieses Staats auf eine seinem wahren Wohl entsprechende Weise nach den Hauptgrundzügen entschieden ist. Andrerseits scheinen die Anstrengungen der europäischen Gesandten, vielleicht auch die Strenge des in Rumelien herrschenden Winters, die kriegerische Stimmung und leidenschaftliche Ungeduld des osmanischen Hofes gedämpft zu haben, so daß die Besorgnisse vor unerwarteten Wechselfällen und störenden Zwischenereignissen so ziemlich beschwichtigt sind. Frankreich, durch die Land, noch mehr durch die Seerüstungen der Türken und durch die ihnen zugeschriebenen Projekte hinsichtlich Tunis in Allarm gesetzt, hat in der letzten Zeit durch Hrn. v. Bourqueney gethan, was man billigerweise erwarten konnte, um einen Bruch zwischen der Pforte und dem griechischen Gouvernement zu hintertreiben, und so löste Hr. Guizot buchstäblich sein früher gegebenes Wort, suchte jedoch dadurch der Pforte zugleich den einzigen Vorwand zu entreißen, ihre Flotte im Archipel und im Mittelmeer auftreten zu lassen." Preußen im Jahre 1841. (Fortsetzung.) Vom Finanz=Ministerium starben: der vortragende Rath der Abtheilung für Handel, Gewerbe und Bauwesen, Geh. Ober=Regierungsrath Westphal; von der Abtheilung der Steuern der Geh. OberFinanzrath Marquardt, der Geh. Finanzrath Storch. Die OberBau=Deputation verlor ihren berühmten Chef, den Oberlandes=BauDirektor Schinkel;— das Departement der Haupt= und Landgestüte den Landstallmeister Köhne zu Wahrendorf,— und das Kollegium der Hauptverwaltung der Staatsschulden den Geh. Justizrath und ersten Stadtgerichts=Direktor von Berlin, Beelitz,— das Ober=Teibunal den Geh. Ober=Trib.=Rath Brassert.— Von den hohen Beamten der Provinzial=Administration starben: die Präsidenten der Regierung zu Potsdam, Böttiger, und zu Bromberg, Wißmann; der Ober=Forst= meister und Abtheilungs=Dirigent zu Breslau, v. Kleist; die Geh. Regierungsräthe Meinecke zu Stettin und Hamilton, Ehrenmitglied der Regierung zu Gumbinnen. Ferner der Consistorial= und Regierungs=Schulrath und Direktor des Gymnasiums zu Köln, Dr. Grashoff, der Regierungsrath Dr. Janke in Cöslin u. s. w.— Aus der Provinzial=Justizverwaltung gingen mit Tode ab: der Oberlandesgerichts=Rath v. Klewitz, einziger Sohn des Staatsministers d. N.: der Appellationsrath Ernst v. Schiller, Sohn des hochberühmten Dichters; der Präsident des Handelsgerichts in Aachen u. s. w. u. s. w. — Die Armee verlor an aktiven Generalen: den General=Lieutenant und Kommandanten von Berlin, Chef der Gendarmerie, v. Löbell; den General=Major und Kommandeur einer Kavallerie=Brigade, von Grävenitz.— Von höheren Stabs=Offizieren: Oberst v. Tadden, Kommandeur des 11. Infanterie=Regiments.— Von den Generalen im Pensionsstande starben: die General=Lieutenants Carl v. Schmidt, Ritter des eisernen Kreuzes erster Klasse, früher Kommandeur des Regiments Kolberg, das er mit unerschütterlicher Tapferkeit in der Schlacht bei Belle=Alliance führte; Otto v. Schmidt, zuletzt Inspekteur der Brandenburgschen Artillerie=Brigade, Senior der Ritter des Militär=Verdienst=Ordens; v. Sjoeholm, vormaliger erster Kommandant von Köln u. s. w. Von höheren Stabs=Offizieren: der IngenieurOberst Seidel, Verfasser der Nachrichten über die preußischen Festungen; Oberst König, ehemaliger Direktor des Laboratoriums in Spandow; Oberst v. Delius, der gegen 30 Jahre im Kriegsministerium gestanden; Oberst=Lieutenant von Oppenkoffski, Major von Favrat u. s. w.— Von den höhern Beamten der Militär=Verwaltung starben: der wirkliche Geb. Kriegsrath, Intendant des GardeCorps, Helm; der Ober=Auditeur, Geh. Justizrath Müller rc.—— Von der Geistlichkeit, und zwar der katholischen Kirche starben: der hochwürdige Bischof von Ermland, Stanislaus v. Hatten, den Tod durch eines ruchlosen Mörders Hand; der hochwürdige Bischof von Paderborn, Frhr. von Ledebur=Wicheln; der erzbischöfliche Vikar in Köln und Bisthums=Verweser, Dr. Hüsgen u. s. w. Nach der Aufführung der Verluste, die Preußen in diesem Jahre durch Todesfälle erlitt, nehmen wir Gelegenheit, der hohen Verdienste eines nun schon seit zehn Jahren schlummernden Helden zu gedenken, dessen ehrenvolle Erinnerung durch die Einweihung seines Denkmals wieder in unsern Herzen auftauchte. Es war die feierliche Einweihung des Grabmals des Feldmarschalls Gr. v. Gneisenau zu Sommereschenburg, im Reg.=Bez. Magdeburg, vorgenommen in Gegenwart des Königs und vieler ehrenwerthen Kampfgenossen des berühmten Verstorbenen.— Unter den zahlreichen Unglücksfällen, die Personen aus allen Ständen betrafen, gedenken wir des auf der Jagd tödtlich verwundeten und in Folge dieses Vorfalls gestorbenen Lieutenants v. Blücher; des durch die Entladung seines Gewehrs ums Leben gekommenen Professors Scholz in Breslau und des talentvollen Malers Busch aus Düsseldorf, der auf einer Reise in München im Kohlendampf erstickte.— In der Geschichte der preuß. Orden gehören die im Laufe dieses Jahres zahlreich vorgekommenen Verleihungen, von denen wir nur bemerken: die Ertheilung des Schwarzen Adlerordens: an den Kronprinzen von Würtemberg; den Gen. der Jnf. und Kriegsminister v. Boyen; den Herzog v. Leuchtenberg; den Herzog Bernh. von Sachsen=Weimar; den Prinzen Friedrich v. Preußen; den Staatsminister und Ober=Marschall, Freiherr von Werther— und die Ertheilung des Rothen Adlerordens 1. Klasse: an den Fürsten v. Schaumburg=Lippe, an den Admiral Stopford(in Brillanten), an den Präsidial=Bundesgesandten, Graf Münch von Bellinghausen(in Brillanten), den großherrl. Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Reschid Pascha(in Brillanten), den hannov. Staatsminister v. Scheele, den sächsischen Staats= und Finanzminister Zeschau, den Fürsten von Wied, den niederländischen Staatsminister der auswärtigen Angelegenheiten, Verstolck van Soelen, den mecklenburg=strelitzschen Staatsminister von Dewitz, die Oberpräsidenten v. Merckel(in Brillanten) und v. Flottwell. Noch besonders gedenken wir der Verleihung des Ordens pour le merite an den jungen Erzherzog Friedrich von Oestreich, dritten Sohn des Erzherzogs Carl.— Unter den zahlreichen Jubiläen, die gefeiert wurden, sind hervorzuheben: die siebzigjährige Dienstfeier des Kriegszahlmeisters, Geh.=Kriegsraths Fehrmann, und die fünfzigjährigen Dienstjubiläen des Gen. d. Inf. v. Geolman, des Gen.=Lieut. v. Sohr und des Geh. Postraths Naumann.|(Schluß f.) London, vom 22. Januar, 4 Uhr Nachmittags. Landung Sr. Maj. des Königs von Preußen. S. M. der König von Preußen ist um halb 3 Uhr mit dem Dampfschiff„Firebrand" zu Greenwich gelandet. S. M. wurde bei der Landung vom Prinzen Albert mit vieler Herzlichkeit empfangen, und nachdem er einige Minuten sich in dem Gouvernementshotel aufgehalten, setzte sich der Königliche Zug nach Windsor in Bewegung. Schon bei der Landung wurden Artillerie=Salven abgefeuert; und als der König aus dem Schiff stieg, begrüßte ihn das Volk mit dem freudigsten Zuruf. Trotz des ungünstigen Wetters waren die Straßen von Greenwich, das Greenwich-Hospital und der Hafendamm mit Menschen, darunter viele gutgekleidete Frauen, angefüllt. Von allen Seiten, sogar 200 Meilen Wegs, waren Leute herbeigekommen, um Zeugen der Landung zu seyn. Der Prinz Albert stellte sogleich S. M. Sir Robert Stopfort, den Helden der Belagerung von St. Jean d'Acre, vor. Die Zusammenkunft S. M. mit dem Herzog v. Wellington war sehr rührend. Sie drückten sich sehr herzlich die Hände. Der König war sehr erfreut, den Herzog bei der Landung zu treffen. Der König grüßte sehr gnädig das Volk, bevor er den Wagen nach Windsor bestieg. Unter der Eskorte eines Piket Leibgarde und unter dem freudigen Zuruf der Volksmenge nahm der Königl. Zug seinen Weg nach Windsor. Die jungen Leute von der Königl. Marineschule, die Pensionäre von Greenwich und die Ehrengarde waren in Spalier auf dem Weg aufgestellt. Die Musik spielte„God save the Queen.“ (Die Pariser Blätter und Briefe vom 25. d. waren uns beim Schlusse des Blattes noch nicht zugekommen.) Rheinhöhe am 27. d.: 5 Fuß 6 Zoll. den 26. Januar 1842. Rübsaamen Weizen pr. Berl. Scheffel 2 20— Roggen„. 1 19— Wintergerste„ 1 7— Sommergerste„ 1 2— Buchweizen„. 1 20— Hafer„— 18— Erbsen„ 2—— Kartoffeln Heu pr. Ctr. à 110 Pfd. Stroh pr. Sch. a 1200 Pfd. Růböl pr. O. 282 Pfd. o. F. dito pr. Mai dito pr. Oktober EN. Holzverkaufs=Anzeige. Am Samstag den 5. Februar c., Morgens um halb 10 Uhr anfangend, soll zu Kronenberg bei Herrn Schenkwirth Isaac Evertsbusch, nachbezeichnetes Holz aus dem königl. Burgholz, in folgender Ordnung öffentlich versteigert werden: 1) 7000 Kiefern Bohnenstangen und 4000 dito Zaunstäbe an Scharferhard. 2) 3625 eichen Recken am Mühlenberg. 3) 17 Loose meist büchen Klobenholz, nach der Folge enthaltend: 8, 2½ Klaftern am Mühlenberg, 19½, 12½, 18, 7, 6½ dito an Scharferhard, 7½. 10½, 8¼, 10½, 14, 978, 7½ dito am Burggraben, 8, 4½, 7½ dito am Evertsauerweg, und aus diesen Schlägen 6 Loose büchen Nutzholz, nach der Folge: 10, 12, 6, 5, 13 und 7 Blöche enthaltend. 4) An büchen Reiserholz, beiläufig: 650 Schanzen am Mühlenberg, 6000 dito an Scharferhard, 6700 dito am Burggraben, und 1600 dito am Evertsauerweg, und 5) 22 Loose stehendes Eichenholz, enthaltend nach der Folge: 5, 7, 7, 7, 5, 6, 6, 6, 6 Eichen am Burggraben; 6, 9, 6, 8, 1 dito am Evertsauerweg, 6, 12, 10 dito an Scharferhard, und 24, 48. 47, 42 und 30 dito am Mühlenberg. Nahere Anweisung gibt der Förster Bosse zu Unterruthenbeck. Urdenbach, den 23. Januar 1842. Der Oberförster: Fritze Auf Anstehen des Herrn Rey und dessen Kinder sollen am Dienstag den 22. Februar 1842, Morgens 9 Uhr, beim Wirthe Hrn. Jost zu Ganspoel die denselben gehörigen in und bei Ganspoel gelegenen Immobilien parzellenweise öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Dieselben bestehen aus einem geräumigen Oekonomie=Gebäude, mit Stallungen, Scheune, Hofraum und Garten, haltend.. 1 M. 157 R. 40 F. eine allein gelegene Scheune mit Garten haltend„„ 42„ 60„ dem Ackerlande haltend.. 78„ 4„ 90„ den Büschen haltend 17„ 108„ 70„ 133 60 zusammen 97 Die Bedingungen sind einzusehen beim unterzeichneten Notar. Coninr. Mobilien=Verkauf. Am Freitag den 4. Februar l. J. und am folgenden Tage, jedesmal beginnend Vormittags 9 Uhr, werden auf Schemershof in der Gemeinde Dorp, die von dem daselbst verlebten Ackerwirthen Johann Keusen herrühenden Mobilien, bestehend in Haus= und Ackergeräthen jeder Art, namentlich: Tischen, Stühlen, Schränken, Kommoden, Bettwerk, einer Hausuhr, Leinwand, langen und kurzen Karrigen und einer Wannmühle, ferner der Viehbestand von 1 Pferd, 3 Kühen und 1 Schwein, sodann 4 Malter Waizen, 1 Malter Korn, 20 Malter Hafer und 16 Malter Kartoffeln öffentlich an den Meistbietenden durch den unterzeichneten Notar verkauft werden. Für die den Preis eines Thalers übersteigenden Gegenstände wird gegen Bürgschaft Zahlungsausstand bewilligt. Vieh und Früchte werden am 2. Tage verkauft. Gerresheim den 25. Januar 1842. Cardauns. Am Freitag den 4. Februar, um 2 Uhr Nachmittags, werden die Herren Gebr. Herberz von Uerdingen, beim Wirthe Heylmann im Bockumer Walde, an der Straße zwischen Crefeld und Uerdingen, 34 Nummern Eichen auf dem Stamme von 2 bis 3 Fuß im Durchmesser und von 40 bis 50 Fuß Länge, öffentlich verkaufen lassen. Diese Bäume stehen im Bockumer Walde, unweit der Straße, und eignen sich vorzüglich zum Schiffbau. J. N. Courth, Notar. Wohnungs=Veränderung. Hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich meine Wohnung von der Akademiestraße nach der Hohestraße in das von dem Herrn Doctor Gerhardy früher bewohnte Reichenbergsche Haus Nr. 902 verlegt habe. Düsseldorf den 25. Januar 1842. Der Gerichtsvollzieher Kolvenbaa. Wohnungs=Veränderung. Ich wohne jetzt auf der Bolkerstraße Nr. 493, in dem früher von Herrn Schneeloch bewohnten Starck'schen Hause. Düsseldorf den 27. Januar 1842. Dubois, Gerichtsvollzieher. Am 26. Januar wurde Abends vom Schwanenmarkt durch die Bastions=, Kasernen= und Alleestraße bis auf den Steinweg ein vergoldetes Armband mit Turkisen besetzt und inwendig die Worte(Erinnerung an M. H. den 15. Mai 1840) enthaltend, verloren. Der redliche Finder wird gebeten, es gegen eine Belohnung auf dem Steinweg Nr. 218 in der zweiten Etage abzugeben (35) In einem hiesigen Handlungshause wird ein Lehrling gesucht. Das Nähere in der Expedition d. 3. Landwirthe und Viehbesitzer. Jn der Stahl'schen Buch= und in Düsseldorf(Karlsplatz) ist zu haben: Möller's allgemeines für den Bürger und Landmann. Oder Darstellung aller innerlichen und äußer= lichen Krankheiten der Pferde, des Rindviehes, der Schaafe, Ziegen, Schweine und Hunde, und gründlicher Unterricht, sie zu erkennen, zu verhüten und zu heilen, nebst Angabe der sichersten Mitteln und erforderlichen Recepte und Belehrungen über die richtige Zucht, War= tung und Fütterung dieser Thiere. 2 Theile. Dritte Auflage. 8. Pr. 1 Thlr. 12½ Sgr. Diese Schrift, welche den Viehbesitzer über die Krankheiten des Viehes, nach den in der neuesten Zeit in der Thierheiltunde gemachten Erfahrungen und Fortschritten, gründlich belehrt, gehört zu den besten Volksschriften; die seit kurzem erschienen sind. Sie zeichnet sich vor vielen ähnlichen Schriften dadurch vortheilhaft aus, daß sie die charakteristischen Zeichen und Veranlassungen der verschiedenen Krankheiten genau beschreivt, die besten Maßregeln zu ihrer Verhutung angibt, die einfachsten, wohlfeilsten Mittel zu ihrer Heilung vorschlagt und über die naturgemaße Zucht und Wartung dieser Thiere das Wissenswertheste ertheilt. Treu nach der Natur wird hier das Bild der Krankheit dargestellt; ein klarer, deutlicher Vortrag setzt jeden Leser in den Stand, sich mit Leichtigkeit über einen vorkommenden Fall Raths zu erholen. Die Beschreivung der Krankheiten der Hunde und deren Heilung wird gewiß Vielen willkommen seyn, da wir über diesen Gegenstand bis jetzt so wenig Genugendes besitzen Das neue Preis-Verzeichniss frischer, echter in und ausländischer Garten-, Feld-, Holz- und Grassamen, der schönsten und neuesten Blumensämereien, über hundert Sorten der prächtigsten neuesten Georginen, und 50 Sorten Kartoffelknollen,(worunter die Rohan-Riesenkartoffel u. a.), die in der Samenhandlung von Sam. Lor. Ziemann in Quedlinburg zu bekommeu sind. ist jetzt ausgegeben und wird von der Bötticher'schen Buchhandlung gratis verabreicht.(Dieselbe ist auch erbotig, danach gemachte Restellungen zn besorgen.) Wo nicht grade eilige Expedirung gewünscht wird, da kónnen auf besondre Ordre auch selbst kleinere Pakete 1gegen mässige Vergütung an den Spediteur) durch sichere Fuhrgelegenheit nach Halberstadt und Braunschweig, Halle und Leipzig, Nordhausen und Cass 1 geschafft und resp. an diesen Orten der Post übergeben werden. Bötticher’sche Buchhandlung. In einem Schreiben vom Hauptagenten Herrn Stoll& Comp. in Mannheim vom 6. Dez. 1811 an die Herren Charles Popper and Barklay, befindet sich folgende Stelle: „Die Resultate des seitherigen Verk aufs Ihrer Fabrikate, können bei der Menge derartiger Gegenstände, welche stets angepriesen werden, als sehr günstig anzusehen seyn, und es sind uns von einigen Abnchmern schon dadurch die besten Beweise deren voltkommenen Zufriedenheit gegeben worden, dass solche nicht allein den Verbrauch des Perl-Macassar-Oels fortsetzen, sondern solches auch als das vorzüglichste von allen Haarmitteln weiter empfehlen. u.«. w Dieses so ausgezeichnete Produkt, die Flasche zu 30 Sgr., als: Oil to Colour, zur Färbung rother und grauer Haare, die Flasche zu 35 Sgr., sind in Düsseldorf bei Caspar Tyrell, Bolkersrasse, und in Crefeld bei B. Binda ganz allein icht zu haben. Mit höchster Bewilligung mache ich die ergebene Anzeige, daß ich ganz probate Ratten= und Mäuse=Vertilgungsmittel habe, womit für 10 Sgr. jedes Haus von Ratten und Mäusen gereinigt wird. Diese Mittel sind ganz unschädlich und kostet das Töpfchen nebst Gebrauchsanweisung 5 Sgr. Zugleich versichere ich, daß, wo ich selbst das Vertilgungsmittel lege, in 2 Tagen tein Ungeziefer mehr verspurt werden soll, und ich nicht eher Bezahlung verlange, bis man sich von der vortheilhaften Wirkung meiner Vertilgungsmittel überzeugt hat. Mein Logis ist bei Gastwirth Müller, zur Stadt Frankfurt, Hundsrücken= und Flingerstraße= Ecke Nr. 658. Wilhelm Rosenberg, privilegirter Kammerjäger aus Aachen. Große frische Rehe, Straßburger Pasteten und frische Trüffeln bei Fr. Geisler, Hofconditor. Todes Heute Morgen gegen 6 Uhr verschied nach achttägigem Krankenlager und jahrelangen Körperleiden, Adolph von Vagedes, Königlich Preußischer Regierungs= und Baurath. Im Kreise seiner Kinder, geliebt und beweint von treuen Herzen, vollendete der 64jährige Greis, gestärkt durch die heiligen Sakramente. Gott schenkte ihm einen sanften Tod, und kindliche Gebete geleiten seine reichbegabte Künstlerseele zu der Urquelle aller Schönbeit und Liebe Dusseldorf den 27. Januar 1842. Die Kinder und Enkel des Verklärten.0 Todes=Anzeige. Ich erfülle hiermit die traurige Pflicht, Freunde und Bekannte von dem Tode meines geliebten Mannes, des Justiz=Kommissars und Notars Franz Arnold Tutmann zu benachrichtigen.— Derselbe starb heute um 12 Uhr Mittags am Schleimfieber im 70. Jahre seines Alters und 41. unserer ehelichen Verbindung.— Wer den Verstorbenen kannte, wird meinen gerechten Schmerz um seinen Verlust durch stille Theilnahme ehren, und durch Beileidsbezeugungen nicht zu vermehren suchen. Essen den 23. Januar 1842. Die hinterlassene Wittwe. Für sich und im Namen ihrer Kinder. Die Gesellschaft Casino zu Mülheim a. d. R. sucht unter annehmbaren Bedingungen einen verheiratheten Mann als Oekonomen, welcher gegen den Monat Mai des laufenden Jahres schon eintreten kann. Derselbe muß so viel eigenes Vermögen besitzen, daß er(außer der Anschaffung einiger Gegenstände bis zu einem Werthe von etwa 4 a 500 Thlr.) eine angemessene Caution stellen kann. Qualifizirte Aspiranten, welche sich durch genügende Zeugnisse über ihre Tüchtigkeit und Moralitat auszuweisen vermögen, wollen sich in frankirten Briefen an den Vorstand der oben genannten Gesellschaft baldigst wenden, worauf ihnen das Nähere mitgetheilt werden wird. Anmeldungen ohne vorbesagte Legitimation können nicht berücksichtigt werden. Mülheim a. d. Ruhr im Januar 1842 Bei Restaurateur Bernardin auf der Zollstraße ist guter Moselwein per Flasche zu 6 und 8 Sgr. zu habel Heute erhielt wieder frischen sußen scheveninger Kabliau und Schelfische, haderw. Vollbückinge und eine große Partie frische große oberl. Buschhaasen zu 18 Sgr. pr. Stück ohne Haut rc. 6. Verwitt. eben erhielt ich frischen sußen Kabliau; große scheveninger Schelfische, haderwicker gefüllte Bückinge und englische Austern. Jos. Spinrath. am Markt. Austern. Heute erhielt ich wieder frische süße scheveninger Schelfische, Kabliau, haderwicker Vollbückinge und frische englische Joh. Heinrichs, Rheinstraße Eben erhielt frischen Kabliau, frische scheveninger Schelfische und Vollbückinge W. J. Willms, Rheinstraße im Schwanen. (49) Es wird zu kaufen gesucht ein Destillirapparat; Adressen mit K. 20 gezeichnet, mit Angabe der Größe und Preis, nimmt die Erp. d. Bl. entgegen. Auch ein großer kupferner Wasser=Kessel wird unter dieser Adresse gekauft Ein geräumiges Lokal, bestehend in Hinter= und Seitengebäuden, welches früher zu einer Fabrik benutzt wurde, und worin sich auch eine Oel=Cisterne zum Lagern von 400 Öhm befindet, steht zu vermiethen. Dasselbe eignet sich vorzugsweise zu Waarenlager oder einer Werkstätte, und kann erforderlichen Falls noch ein Zimmer im Unterhause zum Laden oder Comptoir dazu gegeben werden. Näheres bei dem Eigenthümer Bolkerstraße 30t. 80 In einer angenehmen Lage der Stadt ist eine erste Etage, bestehend aus neun Theilen nebst abgeschlossenem Keller und gemeinschaftlichem Speicher, zu vermiethen und Mitte April zu beziehen. Das Nähere zu erfragen Nr. 107 auf der Alleestraße. Ein Quartier von vier Zimmern nebst Malzmacherei ist zu vermiethen bei Jos. Bock. TheaterFreitag den 28. Januar: Der Mann mit der eisernen Maske. Schauspiel in 5 Abtheilungen, nach dem Französischen von Lebrun. Redakteur: Bruck und Verlag derta schen Buchdruckerei, Grabenstraße Nr. 794 b.