No 38. Mittwoch den 8. 1843.(Joh v. M.) 5. Jahrg. Geschichts-Kalender. 8. Februar. 1807. Schlacht bei Eylau in Preußen. An die Jünglinge. Von Friedr. Hebbel. Trinkt des Weines dunkle Kraft, Die Euch durch die Seele fließt, Und zu heil'ger Rechenschaft Sie im Jnnersten erschließt! Blickt hinab nun in den Grund, Dem das Leben still entsteigt, Forscht mit Ernst, ob es gesund Jedem Höchsten sich verzweigt. Geht an einen schaur'gen Ort, Denk't an aller Ehren Strauß, Sprecht dann laut das Schöpfungswort, Sprecht das Wort: es werde! aus. Ja, es werde! spricht auch Gott Und sein Segen senkt sich still, Denn den macht er nicht zum Spott, Der sich selbst vollenden will. Betet dann, doch betet nur ZulEuch selbst, und Jhr beschwört Aus der eigenen Natur Einen Geist, der Euch erhört. Leben heißt tief einsam sein; Jn die spröde Knospe drangt Sich kein Tropfe Thau's hinein, Eh' sie inn're Glut zersprengt. Gott dem Herrn ist's ein Triumph, Wenn Jhr nicht vor ihm vergeht, Wenn Jhr, statt im Staube dumpf Hinzuknieen, herrlich steht, Wenn Ihr stolz, dem Baume gleich, Euch nicht unter Blüten bückt, Wenn die Last des Segens Euch Erst hinab zur Erde drückt. Fort den Wein! Wer noch nicht flammt, Jst nicht seines Kusses werth, Und wer selbst vom Feuer stammt, Steht schon lange Glut verklärt. Euch geziemt nur Eine Lust, Nur ein Gang durch Sturm und Nacht, Der aus Eurer dunklen Brust Einen Sternenhimmel macht! 0 Die Verstorbene. Noveltette von Foulas. Indem ich meine Vorliebe für alte Frauen aufrichtig gestehe, mag es vielleicht widersprechend erscheinen, wenn ich zugleich versichere, daß ich mir immer einen Scherz mit ihrem Aberglauben gemacht habe. Alter Frauen Mährchen, zumal wenn darin ein Gespenst vorkam, wurden von mir seit meiner frühesten Jugend mit Hohnlachen empfangen. Aber dies ist darum noch kein Beweis, daß meine Liebe für alte Frauen eine unaufrichtige war. Sind wir nicht Alle nur zu geneigt, mit den Schwächen derer zu spielen, die uns am theuersten sind? Dieser Unglaube von meiner Seite war indessen nicht geeignet, bei meinen greisen Geliebten eine wechselwirkende Anhänglichkeit zu erwecken, und vorzüglich war es eine alte Frau, welche mein unehrerbietiges Lachen augenscheinlich mißbilligte, dessenungeachtet aber doch entschlossen schien, mich für die Gebilde ihrer Phantasie empfänglich zu machen. Und sie war so außerordentlich phantastisch, daß sie jedem alten Hausecksein Gespenst, jedem Eckschrank seinen mitternächtlichen Besucher andichtete. Sie konnte die vollkommenste Version aller alten Mährchen geben und wenn sie géheimnißvolle und übernatürliche Dinge erzählte, pflegte sie mit Indignation auf den zu blicken, der ihre Geschichten vielleicht durch aufgeregte Nerven eines Individuums oder durch andere natürliche Ursachen zu erklären wagten Sie lebte in einem Hause, das zu ihrem Temperamente genau paßte,— in einer alten, ehemaligen Abtei, welche drei Seiten eines Quadrats bildete, einen großen, hohen, finstern Saal, sehr lange Gänge und tapezirte Zimmer hatte und mit einem Graben umgeben war. In diesem Hause habe ich einige der glücklichsten Tage meines Lebens verbracht; nes war in meiner Jugend, während der langen Winterabende meiner Ferien, als ich zuerst die wundervollen Geschichten der alten Frau Sally Douce anhörte und belachte. Obwohl Sally eine sehr wichtige Person auf Maltby Hall war, so muß der Leser doch nicht glauben, daß sie etwa die Frau vom Hause gewesen wäre. Mein Wirth war Herr Karl Maliby, ein junger Baronet von 23 Jahren, und meine Wirthin, seine Frau, stand in ihrem neunzehnten Jahre. In meinen Schuljahren, wie ich schon erwähnt habe, war ich oft der Gast des Vaters und der Mutter meines Freundes Karl, der damals mein Schulkamerad war,— aber jetzt ruht jenes ehrwürdige Paar in Frieden in der Familiengruft der benachbarten Kirche, und Karl, mein vormaliger Spielgenoß, der nun Baronet und verheirathet ist, gewährt mir unveränderlich eine gastfreie Aufnahme. Frau Sally Douce war seit 50 Jahren Haushälterin auf Maltby Hall gewefen, und weil sie in einer zu diesem Gute gehörigen Hütte geboren war, so betrachtete sie sich als zur Familie gehörig, und in der Wirklichkeit schien dies auch von meinen Freunden zu geschehen. Karl pflegte ihr größter Liebling zu sein. Während ich über ihre wunderbaren Erzählungen überlaut lachte, lachte er sich nur in's Fäustchen, und wenn ich die ehrwürdige Mährchenerzählerin durch ein freiwilliges und sehr unnöthiges Geständniß meines Unglaubens beleidigte, so pflegte er sie lächelnd dadurch zu besänftigen, daß er einen Schauder affectirte, und zugleich erklärte, sie habe ihn so sehr geängstigt, daß er den Kopf nicht umzudrehen wage, weil er fürchte, das Gespenst an seiner Seite zu sehen. Dessenungeachtet aber gläube ich dennoch, daß ich ein großer Günstling von ihr war, denn, mochte auch vorgefallen sein, was da wollte, ich war immer sicher, ihre besten Geschichten und diese im besten Styl erzählt zu hören. Dies war aber auch ganz natürlich, da sie einen so großen Skeptiker, wie ich zu sein bekannte, zu bekehren wünschte. Dem Leser will ich offenbaren, was ich nie im Stande war, der alten Frau zu gestehen, daß ihre Geschichten, oder besser vielleicht, ihre Art sie zu erzählen, oft einen recht tiefen Eindruck auf mich machten, und daß meine Ungläubigkeit anfänglich daher entstand, weil ich meinte, die Welt schriebe dem, der an solche Geschichten glaube, Feigheit zu, späterhin aber fortdauerte, theils weil ich mich fest zu zeigen wünschte, theils aber auch und vorzüglich, weil ich Frau Douce ärgern wollte. Dies Alles mag etwas unliebenswürdig scheinen, aber man muß sich auch dabei erinnern, daß ich zu der Zeit, von welcher ich spreche, noch sehr jung war. Alles, was ich hier erzähle, geschah, als ich erst 23 Jahre alt war. Ich trieb indeß meine Prahlerei so weit, daß ich, nachdem alle ihre Gespenstergeschichten von mir belacht worden waren, erklärte, es würde mir sehr angenehm sein, wenn ich in einem nicht geheuren Hause wohnen, in einem nicht geheuren Zimmer schlafen könnte,— ja wenn ich von einem wirklichen Gespenst einmal besucht werden würde!— Sally Douce schüttelte mit dem Kopfe, drohte mir mit ihrem dürren Zeigefinger und sagte feierlich und langsam: „Junger Mann! junger Mann! hüte Dich vor dem, was Du sagst. Wenn der Todte den Lebendigen besuchen kann, so werden wir uns, wenn ich auf Maltby's Kirchhof begraben bin, wieder treffen!" (Fortsetzung folgt.) Uebersicht der neuesten Tagesbegebenheiten. Frankreich. Paris, vom 27. Januar. Viel Aufsehen machen hier zwei auf französische Unterthanen Bezug habende edle Handlungen des Königs von Preußen. Eine Marie Côme, aus Nancy gebürtig, hatte im Jahr 1836 einen leibeigenen Russen, im Dienste des Grafen von Olaonna, geheirathet, und war mit ihm nach Rußland ausgewandert. Als ihr Mann starb, wollte sie mit ihren sechs aus dieser Ehe gezeugten Kindern nach Frankreich zurückkehren, allein der Gutsherr verweigerte die Freilassung der als Leibeigene gebornen Kinder, und willigte, nach vielen Bitten, endlich in deren Loskaufung für die Summe von 2600 Francs. Marie Côme kam also im September v. J. nach Nancy, um von ihren Verwandten und Freunden das hiezu nöthige Geld aufzubringen, allein trotz alles Interesses, das sie erregte, brachte sie nur 900 Francs zusammen, mit denen sie sich hoffnungslos auf den Rückweg machte. Durch Berlin reisend, ward sie dem Könige von Preußen vorgestellt, der ihr nicht nur die freie Reise durch die preußischen Staaten auf seine Kosten bewilligte, sondern ihr auch die erforderlichen 2600 Francs schenkte, und ihr einen Empfehlungsbrief an den Kaiser von Rußland mitgab. Nach in Nancy von ihr Seingetroffenen Briefen ist ihr nun die Freikaufung ihrer Kinder möglich geworden, mit denen sie im Mai in ihrer Geburtsstadt einzutreffen hofft.— Der zweite Fall ist dieser: Herr F., ein geborner Franzose, welcher früher bedeutende Stellen im französischen Staatsdienste bekleidete, lebte seit längerer Zeit in Berlin. Der Fall eines Bankierhauses, bei dem er seine Gelder niedergelegt hatte, raubte ihm einen Theil seines Vermögens, und im Monat November verlor er das Uebrige durch einen Einbruch, bei dem ihm nicht nur alles baare Geld, sondern auch die von französischen und andern Souveräns erhaltenen Orden, Tabatseren, Pretiosen u. s. w. gestohlen wurden. Alle Nachforschungen der Polizei waren fruchtlos. Am Sylvesterabend erhielt nun Herr F. von unbekannter Hand ein Paket, welches, als er es öffnete, 100,000 Frcs. in preußischen Kassenanweisungen, und blos die Worte: „„Als Ersatz für das Verlorne" enthielt. Die dankbare Familie hat den hohen Geber, der unentdeckt bleiben wollte, erkannt und denkt seiner im herzlichen Gebete. — Können auch feurige Lufterscheinungen Feuersbrünste hervorbringen? Der Constitutionnel antwortet auf diese Frage mit folgenden Thatsachen:„In der Umgegend von Vassy kamen neuerdings mehrere Feuersbrünste vor. Der Friedensrichter des Kantons Montirender verfügte sich an Ort und Stelle, um eine Untersuchung vorzunehmen. Die strengsten Nachforschungen ergaben auch nicht die kleinste Spur von Unvorsichtigkeit oder Frevel, da aber bekannt war, daß in letzter Zeit wiederholt Meteorsteine herabgefallen waren und diese mit den Feuersbrünsten der Zeit nach zusammentrafen, so hat der Friedensrichter an die Pariser Akademie die Frage gestellt, ob es möglich sey, daß durch das Herabfallen feuriger Meteorsteine Feuersbrünste entstehen könnten? Herr Arago brachte die Sache in der Akademie zur Sprache und bemerkte, daß er sich im November des vorigen Jahres in einem Landhause unweit Paris befunden habe. Hier sei er vom Maire der Gemeinde zu Rathe gezogen worden, ob es möglich sei, daß eine kürzlich abgebrannte Mühle durch eine feurige Lufterscheinung in Brand gerathen sei? Mehrere Kinder nämlich, welche in der Nähe der Mühle spielten, sagten aus, daß sie eine gewaltige Sternschnuppe auf die Mühle hätten fallen sehen, worauf das Haus sogleich in Flammen gerathen wäre. Herr Arago meinte, er zweifle durchaus nicht an der Möglichkeit solcher Fälle; er habe den Behörden deshalb den Befehl gegeben, den Aussagen der Kinder Glauben zu schenken und die übelberüchtigten Personen, die wegen des Brandes der Mühle verhaftet worden waren, auf freien Fuß zu setzen." Belgien. Luxemburg. Das„Journ. d. Luxemb." meldet: Allgemein ist die Geschichte des jungen Mannes bekannt, den seine Eltern Jahre lang in einem Keller angekettet hielten, und dem man nur die Nahrungsmittel verabreichte, welche streng nöthig waren, um nicht an Entkräftung zu sterben. Sollte man es glauben, daß ein Ereigniß ähnlicher Art in unserer Umgegend, im Schooße unserer civilisirten Bevölkerung, in einem der volkreichsten Dörfer des Großherzogthums stattgehabt hat. Nur die Rollen sind gewechselt. Das Opfer ist der Vater, und die Unmenschlichkeit geht von seinen Kindern aus. Nachdem die gerichtliche Polizei von Luxemburg am 27. v. M. erfahren hatte, daß ein Mann zu Dalheim, Canton Remich, heimlich eingesperrt sei, begab sie sich gleich, begleitet von einem Kunstverständigen, an Ort und Stelle. Durch die beiden Töchter des Eingesperrten, den einzigen Bewohnern des bezeichneten Hauses empfangen, begann die Justiz gleich ihre Nachforschung. Eine andere Thür, die in eine Stube führt, wird geöffnet; eine menschliche Stimme läßt sich inmitten der Finsterniß hören; Lampen erhellen die Scene. In einer Art von Keller von 6 Quadratfuß, der mit einer bewohnbaren Stube nichts gemein hat als einen Fußboden, entdeckt man einen auf Stroh liegenden Greis. Seine ganze Kleidung besteht in einem Hemde und einem wollenen Brustlatz. Sein nacktes Bein ist durch eine an den Boden in senkrechter Linie angeschmiedete Kette befestiget. Ein Bund faules Stroh und ein altes Kopfkissen war das ganze Geräth dieses Kerkers, dessen hölzerner Boden ebenfalls in einem Zustande der Fäulung war. Der Zustand des Ortes zeigte, daß man seit langer Zeit die natürlichen Abgänge der Speisen, die man dem Gefangenen gereicht, nicht weggeräumt hatte. Und die Einsperrung dauerte schon 15 Monate. 15 Monate verlebte hier ein Greis ohne Bewegung, ohne Licht durch die Schuld seiner Kinder. Ein herbeigerufener Schmied befreite ihn gleich von der Kette, und der Greis wurde, nachdem man ihm alle Pflege, die sein Zustand erheischte, hatte zukommen lassen, ins Spital nach Luxemburg gebracht. Wir beschränken uns auf die Erzählung der Thatsache. Das Uebrige gehört der Justiz an, deren Gang uns den Grad der Strafbarkeit der Urheber oder Mitschuldigen dieses Verbrechens bezeichnen wird. Wir müssen indessen hinzufügen, daß ein jetzt erwiesener Zustand von Wahnsinn, der nur durch einige lichte Augenblicke unterbrochen wird, ihm seine Leiden erleichtert haben wird. Verhaftsbefehle sind durch den Instruktionsrichter erlassen worden. Es genügt uns zu erklären, daß die Schuldigen sich durch die Nothwendigkeit, die Anfälle eines wüthenden Wahnsinns zu unterdrücken, entschuldigen wollen, und daß sie muthmaßlich die schreckliche Strafe, womit das Gesetz die eines solchen Verbrechens Schuldige bedroht, nicht genau gekannt haben. Bekanntlich spricht das Strafgesetzbuch lebenswierige Zwangsarbeiten gegen das Verbrechen der Gefangenhaltung eines Menschen, wenn sie länger als 10 Tage dauert, und die Todesstrafe, wenn sie von körperlicher Folter begleitet war, aus. Man wird sich ohne Zweifel fragen, wie es gekommen sei, daß diese Sache der Justiz nicht früher bezeichnet worden; dies ist ebenfalls ein Punkt, den die Instruktion, die sich über Alles, was die Lage des Schlachtopfers betrifft, ausdehnen wird, aufklären muß. ußland. Die Zigeuner, wie allenthalben, so namentlich in der Krim als ein armes, elendes Geschlecht lebend, kommen im südlichen Rußland sehr zahlreich vor. Sie wohnen, wie wir sie in den interessanten Reisebriefen aus der Krim in der Augsb. Allg. Ztg, geschildert sehen, theils in künstlichen Felshöhlen, von denen man nicht weiß, welches Volk sie zuerst ausgehauen und bewohnt hat, theils unter Zelten, die so erbärmlich sind, daß ein Reisender mit Recht bemerkt hat: jede lappische Gamme und jedes kalmückische Filzzelt würde neben ihnen als Palast erscheinen. Alle Versuche der Regierung, diese Unglücklichen ihrem entsetzlichen Elend zu entreißen, sie an Arbeit und bessere Lebensweise zu gewöhnen, sind bis jetzt fast ganz fruchtlos geblieben. Es erregte ein eigenes Gefühl in mir, als ich im Spätsommer, wo alle Buden von Baktschisarai mit den köstlichsten Südfrüchten, die man um ein Spottgeld kauft, angefüllt sind, eine Zigeunerin die halbunreifen Samenkerne einer Arbute, eine andere die grüne Hülse dieser Frucht gierig verschlingen sah— in solchem Klima, unter solchem Himmel! Die natürliche Strafe für eine schmutzige und viehische Lebensweise, die Gebrechen und Seuchen sind auch nicht ausgeblieben, und noch nie gewahrte ich unter irgend einer Bevölkerung so viel ekelhafte Krankheiten als unter den Zigeunern. Dennoch nimmt die Zahl der Zigeuner in der Krim nicht ab. Es sterben zwar sehr viele Kinder, aber sie werden wieder durch neue ersetzt, denn dieses Volk ist fruchtbar, wie das Ungeziefer. In Baktschisarai leben sehr viele Zigeuner nur von dem Tribut, den sie den vornehmen Reisenden durch ein eigenthümliches Gewaltmittel abzwingen. Unter dem Vorwande der Bewillkommung wird nämlich jeder Fremde, der die Merkwürdigkeiten dieser Stadt besieht, mit Zigeunerpfeifen und Dudelsacktönen dermaßen bombardirt, daß er gerne in aller Eile ein Lösegeld zahlt, um der Öhrenmarter loszuwerden. Trotz des schrecklichen Elends der Zigeuner bemerke ich hier besonders unter den Kindern viel Fröhlichkeit. Magere, zerlumpte Knaben und Mädchen mit wahren Hungergesichtern amüsiren sich im Schein der Dezembersonne mit hundert Spielen in wilder Lustbarkeit, während der Zigeunervater in der Höhle vielleicht ein paar Ratten zum leckern Mittagsmahl bratet. Afrika. Nach den„Annalen des afrikanischen Instituts" ist Don Angel Ximenes, einer der schlauesten Sklavenhändler an der Westküste von Afrika(bei den Gallinas=Negern) in Folge der energischen Maßnahmen der englischen Regierung mit Aufgebung seines Handels nach Amerika abgegangen; andern Negerhändlern hat er dasselbe zu thun gerathen. Don Theodor Canot, durch seine ausgedehnte Kundschaft berühmt, hat dem englischen Schiffslieutenant Seagram freiwillig seine Sklavenfaktorei in Neu=Sestos ausgeliefert, welche Ersterer alsbald einäschern ließ. Zwischen dem genannten Schiffslieutenant und dem König Fana=Toro ist ein Freundschaftsvertrag zu Stande gekommen, durch welchen der Sklavenhandel im Gebiete des Königs verpönt, den Engländern freier Verkehr und die Errichtung einer Faktorei gestattet wird. Amerika In einem jüngst zu St. Louis in den vereinigten Staaten erschienenen statistischen Werke wird berechnet, daß von 1839 bis 1842 auf den drei großen Flüssen des Westens 146 Dampfer von 3,800,000 Dollars Werth verloren gingen. Der Handelsstand von St. Louis büßte vom 4. September bis zum 13. Oktober allein 8 Steamer ein, die 234,000 Dollars werth waren. Auf der Elisa, die 4 englische Meilen von der Mündung des Ohio auf dem Missisippi unterging, verloren allein 50 Menschen das Leben. Man rechnet jährlich 2 Millionen Dollars Verluste auf den großen Strömen, wobei der Missisippi am stärksten betheiligt ist. Der schlechte Bau der Schiffe, die beispiellose Nachlässigkeit und Verwegenheit der Schiffer, die vielen Baumstämme, welche den Vater der Ströme füllen, die Stromschnellen u. s. w. werden als die Hauptursachen so beispielloser Unsälle aufgeführt. Dertliches. Nach der jetzt in Druck erschienenen Uebersicht der städtischen Einnahmen betrugen letztere vom 12. November 1841 85,033 Thlr. Dagegen betrugen dieselben in der von dem Herrn Landrath von Frentz vorgelegken statistischen Uebersicht vom Jahre 1838 63,672 Thlr. 17 Sgr. Also erhalten diese in einem so kurzen Zeitraume einen Zuwachs von 21,360 Thlr. 13 Sgr. Mithin noch 2592 Thlr. 13 Sgr. mehr als die Zuschläge der Schlacht= und Mahlsteuer einbrachten, welche sich in diesem Jahre zu 18,768 Thlr. herausstellte. K. (Eingesandt.) Den 7. Februar 1843, Morgens 9 Uhr, Rheinhöhe 16 Fuß— Zoll. Anzeigen. Bekanntmachung. Es ist in der Neustadt ein, der Tollwuth verdächtiger Hund getödtet worden, und wird daher zufolge höherer Verfügung die Festlegung der Hunde in der Neustadt und Bilk auf 4 Wochen hiermit verordnet. Düsseldorf den 5. Februar 1843. Der Oberbürgermeister Der Königl. Polizei=Jnspektor v. Fuchsius. Holthausen Auf Anstehen des Herrn Friedrich Wilhelm Westermann, Gastwirth hierselbst, sollen am Montag den 15. Februar 1843 und folgende Tage, jedesmal Nachmittags zwei Uhr, in seiner Wohnung auf der Citadellstraße hierselbst, verziehungshalber mehrere Hausmobilien, als: Tische, Stühle, Oefen, 1 Fournais, Schränke, Bettwerk, Bettstellen, Kleiderschränke, Küchenschränke, Küchengeräthschaften und mehrere Fässer dem Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung durch den Unterzeichneten verkauft werden. Düsseldorf den 6. Februar 1843. Der Gerichtsvollzieher Kolbenbach. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch den 8. Februar 1843, Morgens 10 Uhr, wird unterzeichneter Gerichtsvollzieher auf dem öffentlichen Marktplatze zu Düsseldorf mehrere Mobilien an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Carl Barths. Kölnische Feuer=Versicherungs=Gesells sanctionirt durch Allerhöchste Cabinets=Ordre vom 5. März v. I. Grund=Capital Drei Millionen Thaler. Die Gesellschaft versichert sowohl Gebäude als bewegliche Gegenstände aller Art gegen billige feste Prämien. Die Waarenlager, die Schiffe, die Aernte, Producte, Gemälde und das Vieh sind davon so wenig ausgeschlossen, wie das Risico der Miether, und dasjenige der RecursErgreifung der Nachbarn. Versicherungs=Anträge beliebe man bei der HauptAgentur hierselbst, Elberfelderstraße Nr. 762, zu machen, wo auch jede beliebige Auskunft ertheilt wird. Durch die Stahl'sche Buch= und Kunsthandlung in Düsseldorf(Carlsplatz) ist zu beziehen: Das begleitet von der für Moden. Eine Zeitschrift zur Unterhaltung und Belehrung. Unter besonderer Berücksichtigung auf die Interessen der Gegenwart. Preis für den Jahrgang, bestehend aus 52 Nummern, in klein 4. mit vielen Abbildungen 12 Thlr. Derselbe, in ganz der nämlichen Weise, jedoch mit 52 colorirten Kupfertafeln, die Darstellung von wenigstens 100 Abbildungen der neuesten Moden, für Männer, Frauen und Kinder, in feinster Ausführung enthaltend, kostet jährlich 3 Thlr. Alle 14 Tage erscheint davon eine Doppel=Nummer. Bezugnehmend auf die Anzeige in Nr. 32 der Düsseldorfer Zeitung werde ich den Verkauf von schön= und hellbrennendem Oel, nach der von Erkelenz'schen Methode gereinigr, en gros wie en detail, fortsetzen, indem ich durch gütige Mittheilung des Reinigungsverfahrens und durch Uebernahme der Apparate rc. in Stand gesetzt bin, ein gleich vorzügliches Fabrikat zu möglichst billigem Preise zu liefern. J. G. Peltzer, am Markt. Meine ist Kaiserstraße, in der Nähe des Luftballons; ich beehre mich solches mit dem gleichzeitigen Bemerken anzuzeigen, daß ich, wie bisher, sowohl Vermessungen, Theilungen: Nivellements, als auch Garten= und Wiesencultur=Anlagen ausführe, und von allen ins Gartenfach einschlagenden Artikeln verkäuflichen Vorrath halte. Düsseldorf den 1. Februar 1843. J. J. Graß, Geometer und Garten=Architekt Oberbilkerstraße Nro. 100., ist die zweite Etage, bestehend aus 7 Zimmern, Küche, nebst Benutzung der Bleiche, zu vermiethen und gleich zu beziehen. Ein vierrädiger Wagen steht zum Verkauf bei Wirth Joseph Korf am Wehrhahnen. Das Nähere daselbst zu erfragen. Einem geehrten Handelsstande hierselbst zeige ich ergebenst an, daß ich die seit mehreren Jahren von mir betriebene Schifffahrt nach Wesel, Emmerich und den Zwischenorten, dieses Jahr mit Schiffer Peter Fleischhauer regelmäßig betreiben werde, und jede Woche ein Schiff hier und eins in Weses in Ladung liegen wird, demnach wird Schiffer Peter Fleischhauer bis Samstag den 11. d. Mts., hierselbst in Ladung liegen. Düsseldorf den 7. Februar 1843." Andreas Vetter. Heute erhielt wieder frischen geräuch. Rheinlachs, frische süße scheveninger Schellfische und Kabliau, harderw. Voll=Bückinge, frischen ächten Astrachan=Caviar, frischen feinkörnigen Caviar, neue Sardellen, engl. Austern, pommersche Gänsebrüste, neue Feigen in Matten von 1 bis 25 Pfd., frische Malaga=Weintrauben, ächte spanische Maronen, Sultan=, Tafel= und Koch=Rosinen, neue Corinthen, Prinzeß=, Krach= und geschälte Mandeln, feinste Vanille, feinstes Venueser= und Provencer=Oel, Chocolade und Thee in verschiedenen Sorten, neue Citronen und süße Apfelsinen, gedorrtes Obst, als: Birnen, Aepfel, Kirschen, Zwetschen, Brünellen rc. und vorzüglich gute Kocherbsen a 2 Sgr. die Maaß. C. Berwitt. (188) Für eine Farb= und Material=WaarenHandlung wird ein auswärtiger Lehrling gesucht. Näheres in d. Exped. d. Bl. konzessionirtes Theater in Düsseldorf. Mittwoch den 8. Februar 1843: Zum Erstenmale: Die Diplomaten, oder: Der Escadron=Chirurg. Lustspiel in in zwei Akten. Frei nach dem Französischen von Fr. Genée. Hierauf zum Erstenmale wiederholt: Der Sohn auf Reisen. Original=Lustspiel in 2. Aufzügen, von L. Feldmann.(Manuscript.) Donnerstag den 9., findet die rückständige siebente Abonnements=Vorstellung statt. Fremdenblatt. HOTEL DOMHARDT. v. Hanstein. Pr.=Lieut. u. Kammerher|| a Düsseldorf. Court m. Bed., Rent. a Paris. Jansen u. Sohn, Apotheker a Dahlen. Reinhold, Kfm a. Elberfeld. Schmitz m. Tochter, Kfin Cöln. Dornmann m. Fam., Kfm a Vierßen. Schröder= Stud. Jur.) a Gießen. Heusgen u. Hornemann, Geschw. a Crefeld. Klingholz, Kfm a Barmen. Schrick, Kfm a Heiligenhaus. Mühlhaus, Kfma Mannheim. Steinberg m. Frau, Fabrikant a Bingen. Im Cölnischen Hof bei Juppen. Klemmer, Kfma Eupen. Hesmert, Kfm a Neuwied. Hallensleben„ Kfm a Elberfeld. Wurth, Kfm a Cöln. Lenden, Kfm a Rheydt. Hofbauer, Kfm a Bonn. Schulten, Gutsbes. a. Crefeld. Keck, Ksm a Pforzheim. Hamacher, Kfm a Lennep. Seidt, Kfm a Elberfeld. v. d. Lahr, Kfmea Barmen. Hallen, Kfmna Braunschweig. Brockhausen Kfma Emmerich. Kuch. Kfm a Elberfeld. v. Bauer, Kfm a Lennep. Südgen, Kfm a Crefeld" Im Hof von Zweibrücken bei Capellen. Meyer, Kfm a Frankfurt. Elkan, Kfm a Frankfurt. Linck, Kfma Leipzig. Graheintz, Kfm a Mülhausen. Honsberg, Kfm a Remscheid. Nettmann, Kfm a Limburg. Romberg, Kfm a Iserlohn. v. Eicken, Kfm a Můlheim. Fellinger, Kfm a Neuwied. Borngesser, Part. a Frankfurt. Marx; Kfm a Aachen. Kuhfuß, Kfm a Můlheim. Bichler, Kfma Pforzheim. Bendix, Kfm a Leipzig. Herold, Kfm a Eisenach. Wintermann, Kfma Crefeld. Zum Prinzen von Preußen bei Eduard Schleger. Niermann, Kfm a Rotterdam. Hosch, Kfm a Barmen. Klingmann u. Fetter, Kflte a Kettwig. Ulmann, Kfm a Kettwig. v. Carnap, Kfm a Elberfeld. Fischer m. Frau, Rent. a Cöln. In den drei Reichskronen bei Beeking. v. Weyter, Jeh. Justiz=Rath u. AssisenPrásident a Cöln. Scheuten, Kfm a Crefeld. Werner u. Siepermann, Kflte a Elberfeld. Nedelmann, Kfma Essen. Heubel, Kfm a Coburg. Morjan, Kfm a Amsterdam. Pawe, Rent. a Glasgow. Blesté, Kfma Osnabrück. Rillard. Kfm a Bordeaux. Nanbach, Kfm a München. Im Rheinischen Hof bei L. Hörner. Brown, Stallmeister a England. v. d. Bruck, Bau=Conducteur a Wesel. Pastor, Kfinda Crefeld. Ulrich, Edetm. a Rußland. Schäffer, Kfm a Cöln. Im Bönnischen Hof bei Rösberger. Mühlen, Geschworener a Rheydt. Floeren, Geschw. a Bongartzhoff. Pungs, Geschw. a Odenkirchen. Breuer, Geschw. a Sinstederhoff. Gumpertz, Geschw.) a Eckum. Wirtz u. Arntz, Kfltel a Cöln. Harnischmacher, Kfni a Olpe. Schmitz, Kfm a Radevormwald. Lemmens, Militair a Cöln. Fräul, Lemmens, a Jülich. Rittinghaus, Kfin a Kettwig. Jansen, Kfm a Montjoie. Jochmuß, Kfm a Barmen. Garnich, Kfm a Elberfeld. Röttgen, Kfm a Wald. Braun m. Fam., Kfm a Cöln. Tillmann u. Steingießer, Geschw. a Neuß. Im Römischen Kaiser bei Eissenbarth. Wienandi, Kfm a Rheydt. Raue, Kfma Rheine. Frey/ Rent. a Viertzen. Fuhr, Rent. a Cöln. Kohne, Kfm a Aachen. Erbach, Priv. a Coblenz. ulken, Kfma Cleve. Im Bergischen Hof bei Bender. Felinp, Kfm a Amsterdam. Müller, Kfm a Jsselburg. Zapp. Kfm a Elberfeld. Bandle, Priv. a Stuttgart. Jans, Kfm a Düsseldorf. Fischer, Kfm a Braunschweig. Fri. Altstädt, a Elberfeld. Offermann, Kfm a Cöln. Freund, Kfm a Elberfeld. Lucas u. Schmitz. Kflte a Mülheim. Holzem, Mühlenbes. a Süchteln. Ouenel, Kfm a Ratingen. Windeck, Oekon. a Himmelgeist. Wolf, Pferdehdlr. a Elberfeld. Höchgen; Kfin a Mülheim. Pohl. Kfma Scheeberg. Bauer, Gutsb. a Rheindorf. Werths, Gerber, a Opladen.. Herrmann. Kfm a Odenkirchen. Jm alten Kaffehaus bei Heuser. Hansen, ehem. Schausp. Director a Cöln. Katterbach, Kfmn Eschweiler. Maaßen. Gutsbes. a Goch. Eckers m. Frau a Rheydt. Mad. Pister a Vierßen. Bei B. SimonOrenstein, Kfm a Nymegen. Philips; Kfm a Rheinberg. Fahly Kfi a Mülheim. Wihl, Pferdehändler a Wevelinghoven. Winter, Kfm a Hemmerden. Hackenbroch. Kfm a Cöln. Levy, Kfma Ruhrort. Im Freischütz bei Drees. Pröscher, Kfm.a Schotten. Wester, Kfm a Gräfrath. Blommerfeld, Kfm a Putzig. Schülte, Wirth a Elberfeld. Voß, Kfm a Bielefeld. Lorby u. Hackenheim, Priv. a Erkelenz.. Zur goldenen Krone bei Ecken Küppers, Wirth, Bonnen, Polizeisergeant u. Hermes, Dachdecker a Gladbach. Muckenhaup u. Lüttenkirchen, Schmiede a Spielenburg. Dresen, Kfm a Körenzig. Gebr. Hilser, Uhrenhdl. a Schwarzwald. Wolf, Priv. a Remscheid. Pullem, Schlossermeister a Hagen. Schmitz, Bote a Rheydt. Im neuen Krahnen ber Wittwe Meschede. Fräuleins Räutzenberg u. Fucht, a Hagen. Gebr. Fehlen, Handelsl. a Solingen. Hahn, Ackersmann a Leutersdorf. Ortz u. Klein, Schiffer a Cöln. Zur Stadt Rom bei W. Neuhausen. Hausmann, Fabrikant a Aachen. Feugt, Kfm a Frohnwalls. Verantwortl. Redakteur: J. Stahl.— Verlag der Stayl'schen Büch= und Kunsthandlung, Carlsplatz Nr. 1043.