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Mettmanner Zeitung

Bestandshaltende Institution

Stadtarchiv Mettmann

Die Digitalisierung erfolgte von Originalen und Mikrofilmen des Stadtarchivs Mettmann.

Beschreibung verfasst von

Marie-Luise Carl (2018), Stadtarchiv Mettmann (2018)

Vorläufer

1869 gab der Verleger Heinrich Johann Buchmüller das „Mettmanner Kreisblatt. Öffentlicher Anzeiger für die Kreise Mettmann und Düsseldorf“ heraus. Buchmüller kam aus Elberfeld. Nach der Verlegung des Kreissitzes nach Vohwinkel (ebenfalls 1876) wurde die Zeitung in „Niederbergische Zeitung" umbenannt. Der Titel wechselte noch mehrfach. Seit ca. 1880 war der Haupttitel „Mettmanner Zeitung“.

Die Mettmanner Zeitung – Geschichte und Entwicklung

Die Mettmanner Zeitung erschien zunächst mittwochs und samstags, später dienstags, donnerstags und samstags, ab 1912 dann täglich.

Nach dem Tod von Johann Heinrich Buchmüller 1876 übernahm sein Mitarbeiter Friedrich Wever Druck und Verlag. Nach dem Tod von Friedrich Wever im Jahr 1909 übernahm dessen Schwiegersohn Hermann Höing den Betrieb. 1890 trat Otto Kolp sen. als Setzerlehrling in den Betrieb von Wever ein. 1899 machte Otto Kolp sen. sich selbständig, gründete die Druckerei Otto Kolp und gab den „Mettmanner Anzeiger“ (Titel von 1901 bis 1914: „Allgemeiner Anzeiger für Mettmann und Umgegend“) heraus.

Fast 20 Jahre bestanden in Mettmann zwei Zeitungen nebeneinander, bis im Januar 1919 durch Vertrag die Verlagsrechte beider Unternehmen allein an Otto Kolp sen. übergingen. Der Haupttitel der Zeitung hieß fortan „Mettmanner Zeitung“.

1940 übernahm Otto Kolp jun. nach dem Tod seines Vaters das Unternehmen. Von 1941-1943 erschienen die „Mettmanner Zeitung“ (= Ausgabe A) und die Wülfrather Zeitung (=Ausgabe B) unter dem gemeinsamen Titel „Die Niederbergische Zeitung“.

Ende 1943 musste das Erscheinen der Zeitung eingestellt werden, da dem Unternehmen die Bezugsgenehmigung für Zeitungspapier entzogen worden war. Erst im Oktober 1949 hob die Militärregierung den Lizenzzwang für Zeitungen auf und die Mettmanner Zeitung konnte wieder erscheinen.
Nach 1949 kooperierte der Verlag redaktionell und technisch mit der „Heimat am Mittag“, Düsseldorf. Ab dem 1. Dezember 1966 führte die Zeitung den Namen „NZ. Niederbergische Zeitung“. Seit 1967 bezog man die Matern vom „Westfälischen Anzeiger und Kurier“, Hamm.
1972 wurde die Zeitung an die Rheinische Post verkauft. Am 18. April 1972 erschien die „Niederbergische Zeitung“ zum letzten Mal. Am 19. April 1972 fanden die Abonnenten die „Rheinische Post / Niederbergische Zeitung“ in ihrem Briefkasten vor, ohne dass sie zuvor über den Zusammenschluss der beiden Zeitungen informiert worden waren. Am 27.6.1972 starb Otto Kolp jun.

Verbreitung, Leserkreise, politische Ausrichtung, Konkurrenzblätter, Auflagenhöhe

Die Mettmanner Zeitung erschien im Kreis Mettmann, zumindest zeitweise als amtliches Mitteilungsblatt für die Kreise Mettmann und Düsseldorf. Sie dürfte als solches ihre Leserschaft auch in diesen Landkreisen gefunden haben. Über die Auflagenhöhe ist nichts bekannt. Eine gewisse Konkurrenz dürften zum Generalanzeiger für Elberfeld und Barmen und zum Düsseldorfer Generalanzeiger bestanden haben, in denen auch Nachrichten für den Kreis Mettmann und die angehörigen Städte und Gemeinden veröffentlicht wurden.

Titeländerungen

Übersicht der Titel (ohne Auflistung der diversen Untertitel)

  • 1869-1876: Mettmanner Kreisblatt
  • 1876-1884: Die Niederbergische Zeitung
  • 1884-1940: Mettmanner Zeitung
  • 1941-1943: Die Niederbergische. Mettmanner Zeitung
  • 1949-1966: Die Niederbergische. Mettmanner Zeitung
  • 1966-1972: NZ. Die Niederbergische

Weitere Ausgaben

Weitere Ausgaben erschienen in Erkrath (Erkrather Zeitung, Kopfblatt von Mettmanner Zeitung, erschien 1926-1931, keine Überlieferung bekannt) und Haan (Gruitener Anzeiger, Nebenausgabe von Niederbergische Zeitung, erschien 1914-1935).

Bestand im Stadtarchiv Mettmann

Die Überlieferung der Mettmanner Zeitung/Niederbergischen Zeitung im Stadtarchiv Mettmann umfasst die Jahre 1869-1970, dann 1919, 1921, ab 1927 bis Ende 1942, ab Oktober 1949 bis April 1972. Einige wenige Ausgaben aus der Zeit vor 1919 sind erhalten, so auch die Festnummer zum 1000jährigen Bestehen Mettmanns vom 23. Juli 1904. Die älteste erhaltene Ausgabe stammt vom 7. Juli 1869 (Nr. 2). Die Überlieferung bis 1949 ist einmalig und so sonst nirgendwo zu finden.

Literatur

  • Andreas Macat (1991): Die Bergische Presse. Bibliographie und Standortnachweis der Zeitungen und zeitungsähnlichen Periodika seit 1769, München (= Dortmunder Beiträge zur Zeitungsforschung, Band 49).
  • Michael Schaffers (1999): 100 Jahre Druckerei Otto Kolp, Vom Bleisatz zum Computer, Mettmann.