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Allerseelen.

Vergessene Gräber.

Durch des Kirchhofs enge Pforte Schreit' ich stumm und tiefbewegt Zum geweihten Friedensorte,

Der die stillen Gräber hegt,

Der im dunkeln Erdenschoße Eine ganze Welt umschließt,

Bis der wunderbare, große Lebensmorgen einstens grüßt.

Aber nicht zu jenen Stätten,

Die geschmückt der Liebe Geist,

Wo sie jene Toten betten,

Die die Nachwelt lobend preist,

Lenk' ich heute meine Schritte,

Die's zu andrer Stelle zieht,

Nicht, wo in des Kirchhofs Mitte Stein an Stein das Auge sieht.

Mit Gedanken tiefer Trauer Eil' ich von dem Wege ab,

Wo im Winkel an der Maner Einsam reiht sich Grab an Grab,

Wo versunk'ne Hügel liegen Ohne Schmuck und Blumenduft,

Und, vor aller Welt verschwiegen,

Tote ruh'n in stiller Gruft,

Längst verschollen, längst vergessen,

Die kein Blütenglanz umgibt,

Die kein Menschenherz besessen,

Das sie noch im Tode liebt.

Will zu ihnen leise treten,

Die ich nimmer hab' gekannt,

Und ein Vaterunser beten Für die Seele ungenannt.

Trauerzähren laßt mich schenken,

Weil da keiner weint am Grab,

Durch ein inniges Gedenken Bitten das Vergessen ab!

M. Mirbach.

# Wie ich maturierte.

Novellette von Johann Oeter.

Das war Mitte Juli des Jahres 1870, als ich mir das Reifezeugnis erwerben sollte, das mich zum Unterlehrer oder provisorischen Lehrer befähigte. Vier Jahre früher war ich in die kaiserliche und königliche Lehrerbildungsanstalt in Bud­weis, der stolzen Metropole des Böhmerwaldes, eingetreten und dort ein stiller, versonnener Träumer geworden, der gern seine einsamen Wege ging und sich am liebsten mit der edlen Frau Musika und den deuts hen Klassikern beschäftigte.

Deutsch war mein Lieblingsgegenstand. Hierin wollte ich das Höchste leisten, denn meine ersten dichterischen Versuche ent­standen in jener Zeit. Es waren ernste, schwärmerische, fast schwermütige Weisen, die nicht mit der Jugend ihres Verfassrs im Einklan, standen. Mein Professor aber war ein nüchterner, griesgrämiger Mann, der von Poesie keine Ahnung hatte und mit mir sein arges Gespötte trieb, weil ich mir einbildete,auch so ein Dichter zu sein, wie er oft höhnisch lachend bemerkte. Und von ihm bekam ich aus meinem lieben Deutsch auch nicht mehr die erste Fortgangsnote; keine schriftliche Arbeit konnte ich zu seiner Zufriedenheit ausführen, und die beste Note, die er mir noch großherzig zugestand, hießzur Not noch kaum genügend! Das schmerzte mich und spornte mich zu äußerstem Fleiße an.

Und so kan die Zeit, wo ich maturieren und meineStudie abschließen sollte.

Die schriftlichen Prüfungen waren glücklich vorübergegangen, und Mitte Juli sollte die mundliche Prüfung beginnen.

Gleichzeitig mit der Verkündigung derselben wurden uns Kandidaten oderAbiturienten die Ergebnisse der schriftlichen Prüfungen bekannt gegeben, und was ich da hören mußte, das trieb mir die Röte ins Gesicht. Aus dem Aufsatz bekam ich die armselige Notegenügend, und doch wollte ich ja aus Deutsch meinsehr gut haben! Am liebsten wär' ich dem Professor, der mich durchaus nicht verstehen wollte, in die buschigen Barthaare gefahren, und nach langer Zeit regte sich in meinem Herzen wieder das heiße Grenzwaldlerblut, das so gern zum Raufen drängt. Aber wie konnt' ich mit meinem Professor raufen!

Drei Tage vor der Prüfung hielt der Lehrkörper Konferenz, in welcher beschlossen wurde, welche Gegenstände jedem Einzelnen geschenkt werden sollten. Wer die ganzen Semester hindurch aus einem Gegenstande die Note Gut oder Sehr gut hatte, dem wurde sie aufs Reifezeugnis gesetzt, ohne daß er sich darin prüfen lassen mußte.

Mir schenkten sie auf Sehr gut: Religionslehre, Pädagogik, Geographie, Naturgeschichte, Physik, Landwirtschaftslehre und Deutsch auf die Note: gut. Also den zweiten Grad!

Ak Vom Wachholder.

Wer zur Herbstzeit eine Wanderung durch die Dörfer der Ost= und Nordschweiz unternimmt, wo der Bau des Mostobstes so recht zu Hause ist, der kann sehen, wie die Leute allerorts die Fässer zur Aufnahme des neuen Getränkes rüsten. Dabei spielt der Wachholderstrauch eine wichtige Rolle. Aeste und Zweige desselben werden im Wasser gesotten, und der heiße Bug", wie die Flüssigkeit alsdann genannt wird, zum Aus­spülen der schon gereinigten Fässer verwendet, damit das Ge­tränk, das darin Aufnahme finden soll, recht haltbar werde und von üblem Beigeschmack befreit bleibe. Das ist noch beinahe die einzige Verwendung einer Pflanze, die im Haushalte, im Volks­glauben und in der Hausmedizin unserer Vorfahren eine her­vorragende Stellung einnahm.

Der zur Gruppe der zypressenartigen Nadelhölzer gehörende Wachholder(Juniperus communis), dieser immergrüne Baum oder Strauch, ist sehr weit verbreitet. In der Schweiz heißt er Reckholder, in OesterreichWeckholder, Steckholder, Knickbusch, Kranawitt", anderortsKranatbaum, Feuerbaum, Kaddie", in KurlandKaddik, in NorddeutschlandMachandelboom, Kräwet­baum, Dexenstaude". Die Franzosen nennen ihnGenévrier" und die HolländerGeneverstruik. Er nimmt mit dem unfrucht­barsten Boden vorlieb. Das kommt ihm sehr zu statten; denn die immer weiter vordringende Kultur, welche jedes Plätzchen zu bebauen strebt, treibt ihn immer weiter in die Einsamkeit zurück. In diesem Sinne ist er das Wahrzeichen öder einsamer Gegen­den, als das er wohl schon im Alten Bunde galt; heißt es doch dort von Elias im 3. Buch der Könige(19. Kap.):Und er ging fort zur Wüste hinein eine Tagereise. Als er nun hinge­kommen war und saß unter einem Wachholderbaume, begehrte er für seine Seele, daß er sterben möchte. Während er an freien Stellen meist niedrige Büsche bildet, deren Zweige sich nicht selten dem Boden eng auschmiegen, wächst er als Unter­holz im Walde zu meterhohen, schlanken Pyramiden empor. Unter ganz günstigen Verhältnissen erreicht er ein sehr hohes Alter und riesige Dimensionen. Einer der größten Wachholder­bäume, vielleicht der größte Europas, erlag erst vor etwa zwei Jahrzeuten dem Alter. Er stand im Kirchspiel Ermas in Liv­land und besaß einen so dicken Stamm, daß denselben zwei

Männer kaum umspannen konnten. In Norwegen gibt es Wach­holderbäume von12,5 Meter Höhe und bis.5 Meter Stammumfang, von denen viele eine vollkommen zypressen­ähnliche Kronenform haben.

Die Beeren sind im ersten Herbst grun und werden erst im Spätherbst des zweiten Jahres reif, wo sie sich uns alsdann blauschwarz, hechtblau bereift und mit braunem, harzig=süßlichem Fleisch vor Augen stellen. Weil die Samen von einer stein­harten Schale umgeben sind, also durch die Verdauungssäfte nicht angegriffen werden, sind die Verzehrer der Beeren zugleich die Verbreiter der Pflanzen. Von den Vögeln ist es namentlich die Wachholderdrosser ooer der Krammetsvogel, welcher von dieser würzigen Frucht angelockt wird. Schon das Vogelbuch von 1557(Konrad Geßner) sagt hierüber:Pilaris, trichada, bei uns ein Reckoltervogel, Wachholtervogel, Wachholterziemer, anderschwo aber ein Krametvogel genennt, von denen beerinen her, deren er gelebt.

Aber auch die Menschen sammelten von jeher die aromatischen Beeren des Wachholders und gestalteten mancherorts die Ernte derselben zu einem fröhlichen Anlasse. In den Städten Zürich und Winterthur wurde derZug in die Reckholderen zu einem Schul- und Jugendfeste mit militärischem Gepränge. In Winter­thur hatte dabei jeder Teilnehmer eine Bürde Wachholdergesträuch zu hauen, welches dann das Jahr über in den Häusern als Räucherwerk diente. Im Jahre 1589 bestimmte aber bezüglich dieses Zuges der Rat von Winterthur:Die Kinder sollen nicht nach altem bruch mit trummen und pfyfen, sondern guet schuelmeiste­risch mit psalmenbüechlinen und christlichem lobgesang in die reckholderen ziehen. Es scheinen also bei Ausübung des alt­ehrwärdigen Brauches Ungebührlichkeiten vorgekommen zu sein, wie denn auch schon 1561 das Schulprotokoll der Stadt Zürich festsetzte:Die schnelmeister dürfen wegen den reckholderen keinen urlaub geben, da die knaben allen unfueg tryben, mit den waffen hinaus laufen.

In Glaube und Brauch legte man dem Wachholder eine ähn­liche Bedeutung bei wie dem Holunder.Wenn der Wachholder fruchtbar ist, werden viele Knaben geboren", deutete man im Kanton Bern. Als immergrün galt er allgemein als Sinnbild des Lebens und der Verjüngung. Mit seiner Zauberkraft ver­trieb er hervorgerufene Seuchen, böse Geister, Gewitter und

Der Direktor, ein kleines, lebhaftes Männlein und hochge­lehrter Doktor der Philosophie, bedeutete uns, daß es uns frei­stehe, falls wir mit den geschenkten Noten nicht zufrieden wären, auf den höheren Grad zu maturieren, und zu diesem Zwecke sollten wir uns unmittelbar beim kaiserlich königlichen Landes­schulinspektor melden, unter dessen Vorsitz die Prüfung stattfände.

Diese Nachricht traf mich wie ein Blitz.

Du meldest dich auf Sehr gut und machst die Matura! rief es in meinem Innern, und schon hatte ich die Hand oben.

Was wollen Sie?

Ich will die Prüfung aus Deutsch auf Sehr gut machen!

Seien Sie froh, daß Sie Gut haben!" beschwichtigte der Gestrenge.Gut ist eine Note, die sich sehen lassen kann, und besonders der Herr Landesschulinspektor geht mit dem Sehr gut noch sparsamer um als eine häusliche Bäuerin mit dem Schmalz!

Dieser sonderbare Vergleich, so sinnreich er auch sein sollte, imponierte mir nicht im geringsten.

Ich will maturieren! behauptete ich fast trotzig.

Ja, ja! Ich wehr' es Ihnen micht! Nur gut raten will ich Ihnen. Wenn Sie aber keinen Rat annehmen, so maturieren Sie in Gottes Namen auf=sehr gute; vielleicht bringen Sie es dann glücklich auf ein=genügende! Versteht sich: Wer hoch hinaus will... Sie kennen ja das Sprüchwort?

Ich will nicht hoch hinaus, Herr Direktor!"

Was wollen Sie denn dann?

Sehr gut aus Deutsch!

Herr... ist das ein Meusch! Weiß gar nicht, daß eigent­lich kein Mensch sehr gut deutsch kann! Läßt sich aber nichts sagen! Versteht sich! Das Ei will klüger sein... wissen ja das Sprüchwort!

Ich kümmerte mich nicht mehr um seine Sprüchwörter und seineVersteht sich! und verlangte steif und fest, aus Deutsch zu maturieren.

Also gut! Morgen kommt der Herr Landesschulinspektor aus Prag. Nachmittags um drei Uhr ist Konferenz, da kommen Sie ins Konferenzzimmer und melden sich bei ihm selbst! Aber er wird Sie selbst prüfen! Und er ist streng! Versteht sich! Wer nicht hören will... na, Sie wissen ja!

Ich atmete auf.

Eines hatt' ich erreicht: ich durfte maturieren! Der Erfolg lag freilich noch in weiter Ferne....

Etwas beklommen ging ich dann nach Hause.

Tags darauf mit dem zweiten Vormittagsschnellzuge traf der Landesschulinspektor ein und wurde vom gesamten..

Bahnhof erwartet.

Punkt drei Uhr stand Körper zitternd, vor dem

ich, vor Aufregung am ganzen Konferenzzimmer, um mein Au­

liegen vorzutragen. Eine schlaflose Nacht hatte mich dieser Entschluß gekostet, denn mit einem hochmächtigen Landes­schulinspektor zu sprechen und ihm zu bedeuten, daß man die Prüfung aus Deutsch aufsehr gut" machen wolle, das ist für einen Studenten fürwahr keine Kleinigkeit. Viel lieber hätt' ich in dieser schweren Stunde mit dem lieben, hohen Herrgott selbst gesprochen, den man mit dem herzigenDu anreden kann und der ein Menschenanliegen kennt und versteht!

Doch fressen kann er mich ja nicht! sprach ich leise vor mich hin, um mir Mut zu machen.

Beherzt klopfte ich an.

Herein! rief eine feine Stimme.

Da war ich drinnen und blieb betroffen an der Türe stehen.

Um einen langen Tisch herum saßen die Lehrerbildner. Den Ehrenplatz nahm ein würdiger alter Herr mit rotem, scharf aus­geprägtem Gesicht, weißem Haare und goldener Brille ein, durch welche zwei Augen, scharf wie Dolche, blitzten. Auf den ersten Blick erkannte ich in ihm den Priester.

Und das war er auch, der Herr Landesschulinspektor aus Prag. Er gehörte dem Orden der Prämonstratenser an und war Doktor der Theologie und Philosophie, ein bedeutender Schulmann, dessenLesebücher" damals an sämtlichen Mittel­schulen Oesterreichs eingeführt waren. Er hieß Maurus Pfannerer.

Scharf blickte er mich an, dann aber sprach er in freundlichen Tone:

Was wollen Sie, junger Mann?

Um den buschigen Schuurrbart meinesDeutsch=Professors schwebte ein spöttisches Lächeln. Ich sah es und wurde erregt.

Entschieden antwortete ich:Bitte, Herr Landesschulinspektor, ich will auf Sehr gut maturieren!

Der geistliche Herr schob seine Brille tiefer und blickte mich

beu ger stogen u,e, land wollen Sie die Matura auf Sehr gut

Aus Deutsch? sprach er gedehnt und betrachtete mich lange

durch die Brille.

Fühlen Sie sich so sicher, junger Mann?

Ich liebe diesen Gegenstand über alles und habe fleißig studiert!

Ich an Ihrer Stelle würde mit dem Gut zufrieden sein!

Ich möchte aber Sehr gut haben!

Sie scheinen ein großes Selbstvertrauen zu besitzen.

Ich habe auch schon... Gedichte gemacht! platzte ich heraus.

Ein ungemein mildes Lächeln huschte über das Gesicht des Landesschulinspektors. und lächelnd meinte er:Das will noch

Aus i0 machen?