Sonntag, 3. Januar 1943

Essener Algemeine Zeitung

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Amschau in Steele

Hohes Alter

Sein 74. Lebensjahr vollendete am Silvestertag in körperlicher und geistiger Frische der Invalide Konrad Brötz, Isingertor 15. Als Glasbläser hat er 46 Jahre auf der Steeler Glashütte gearbeitet.

Im Silberkranz

Das Fest der silbernen Hochzeit feierten am Schluß des alten Jahres die Eheleute Adolf Münch und Frau Lydia geb. Klem, Steele, Bergstraße 46.

Aus Ueberruhr

Urlaubertreffen

Wie im Vorjahre, so fand auch jetzt wieder im Saale Sautmann, Klapperstraße, ein Urlaubertreffen statt. Vor Beginn der Feier war der Saal schon bereits bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach dem Prolog begrüßte Pg. Rendelsmann vom Ortsausschuß Ueberruhr die An­wesenden, besonders galten seine Worte den Urlaubern. Die Bergkapelle der ZecheHeinrich", Ueberruhr, unter der Leitung des Kapellmeisters Bengel brachte gleich zu Anfang die richtige Weihnachtsstimmung. Die Darbietun­gen des B0M. und des MGV.Sängerbund, fanden reichen Beifall. Glockentanz und die Leistungen am Barren und Reck und das Bodenturnen des Turnerbundes 1900, Ueberruhr, fanden besondere Aufmerksamkeit. Auch die Jugendgruppe zeigte ihr Können beim Pyramidenbau. So wechselten Musik, Lieder und turnerische Vorführun­gen miteinander ab. Zum Schluß hatten alle, besonders die Urlauber, das Gefühl. wieder einmal einige frohe Stunden in der Heimat verlebt zu haben.

Aus Kupferdreh

Schwerer Unfall

Der 71jährige Invalide Oberath kam infolge der Glatte beim Ueberqueren der Kupferdreher Straße in der Nähe der Wirtschaft Prente zu Fall. In dem Augenblick kam von beiden Seiten je ein Auto. Der Gefallene wurde angefahren und erlitt erhebliche Verletzungen.

Aus Karnav

Achtung für die Karnaper Schulen!

Die Schüler und Schülerinnen des 5., 6. und 7. Schul­jahres der Viktor=Lutze=Schule und der Hindenburgschule versammeln sich Montag, 4. Januar, vormittags 10 Uhr, auf dem Schulhof der Hindenburgschule zwecks Bespre­chung für eine neue Entsendung in die KLV.

Aus Stoppenberg

Versammlung des K39. R 149

Der Kaninchenzuchtverein Vorwäris R 149 hielt im Vereinslokal Wilhelm Novermann, eine gut besuchte Mit­gliederversammlung ab. Vereinsführer Peter Schäfer erstattete Bericht über die letzte Kreisfachgruppentagung und machte die letzten Rundschreiben bekannt. Nachdem die üblichen Tagesordnungspunkte erledigt waren, nahm man zum Hauptpunkt der Tagesordnung, der Mitte Ja­nuar stattfindenden Tischbewertung mit Prämiierung und Preisverteilung, Stellung. Man erledigte die letzten Vorbereitungsarbeiten und nahm die Meldungen für die geplante Schau entgegen. Es werden rund 100 Tiere der verschiedensten Rassen ausgestellt werden. Auch für Freunde des Kaninchensports wird die Ausstellung offen sein. Es wurde nochmals darauf hingewiesen, daß alle anfallenden Felle schnellstens den Fellsammelstellen zuge­führt werden sollen. Auch die nichtorganisierten Züchter sind anzuhalten und entsprechend zu belehren.

Aus Mulheim=Heißen

Neuer Meister

Vor der Prüfungskommission der Handwerkskammer in Düsseldorf bestand die Meisterprüfung als Maurer Herr Erich Böhm aus Mülheim=Heißen, Kleiststraße 139.

0AF. Kdf.

Tausenveranstaltungen am 3. 1.; 1013 Uhr: Borbeck,

Lokal Gumersboch, Fürstenbergatr. 2: Dredeney, Lokel Ar­nolds. Hermann-Göring-Straße 187: bssen-Wesl. LokelZum Paradies. Allendorter Str. 85: Altenessen, Lokal Schulte. Allenestener Straße 255: Kupferdrch, Lokal Schulte-Großhel­mann. Kupferdreher Str. 171: Mergerethenhöhe, Lokel berk­hofl. Die nechste Tauschveranstallung aller Semmlergruppen findet amTag der Brlefmarke am 10. Jaror 1943 Im Aaus der Technik statt.

Brietmarkensamm'erverein e. V. Jahreshouptversammlung om 9. 1. 1943, 17 Uhr, Im Lokel Reichshalle, bssen, Frohn­hauter Stroße 145/45

Sonnenaufgang: 8.36 Uhr Sonnenuntergang: 16.32 Uhr Mondaufgang: 4.30 Uhr Monduntergang: 14.21 Uhr

G

ewitternacht

in Baden-Baden

40 Jahre Essener Stadtbücherei

Im abgelaufenen Jahre konnte neben dem Folkwang­museum ein weiteres großes städtisches Kulturinstitut, die Stadtbücherei, auf ein 40jähriges Be­stehen zurückblicken. Im Jahre 1902 nach den Anre­gungen des Organisators der Kruppschen Bücherhalle, Dr. Paul Ladewia, alsOeffentliche Bücherhalle gegrün­det, konnte sie 2 Jahre später ein von der Julius=von Waldthausen=Stiftung zur Verfügung gestelltes Gebäude in der Chausseestraße beziehen. Damals wurde auch der Volksbücherei als Ueberbau eine wissenschaftliche Abtei­lung angegliedert und so die Grundlage zur heutigen Or­ganisation einer wissenschaftlichen Zentralbibliothek mit einem Netz von Volksbüchereien geschaffen.

Die Eingemeindungsjahre 1915 und 1929 sind weitere Marksteine der Entwicklung der Bücherei, die mehr und mehr die Vororte erfaßte. In dem 1930 fertiggestellten Neubau in der Hindenburgstraße, einem der wenigen kom­munalen Bibliotheksbauten im Reich, erhielt die Bücherei ihr repräsentatives Zentrum

Der im Gründungsjahr erst 5200 Bände zählende Bü­cherbestand hatte 1920 bereits 100000 Bände überschrit­ten und umsaßzt gegenwärtig rd. 260 000 Bände: die Zahl der Ausleihungen stieg entsprechend von 79000 auf annähernd eine halbe Million jährlich. Manche bedeutende Sammlung konnte im Lause der Jahre geschlossen übernommen werden, wie z. B. die be­kannte Orevel=Sammlung, eine der wertvollsten Bücher­sammlungen zur rheinisch=westfälischen Geschichte und Heimatkunde. So konnte die Essener Stadtbücherei im wachsenden Maße ihre Aufgaben einer volksverbundenen Kulturpflege erfüllen. Im Lande der harten körperlichen Arbeit sorgt sie für Entspannung und Erholung. Sie weist in praktischer Lebens= und Arbeitshilfe die Wege zur beruflichen Ertüchtigung und Leistungssteigerung. Re­ben dem Fachbuch des Arbeiters und Handwerkers steht die Literatur für ven Techniker und Forscher bereit, um ihnen die besonders im Ruhrgebiet mit Wirtschaft und Industrie eng verbundene wissenschaftliche Arbeit zu er­

Remen ven Hereld Baumgerten

5 Copyrignt 1942 Carl Duncker Berlir

Vor dem Direktionszimmer blieb er stehen und klopfte an.

Ein Stuhl scharrte, gleich darauf ging die Tür auf.

Harlang, gänzlich unverändert, in dem gleichen dunklen Anzug, den er getragen hatte, als sich Axel von ihm ver­abschiedete, begrüßte ihn mit der gleichen Herzlichkeit, mit der er ihm damals alles Gute gewünscht hatte.Lieber Stromberg, welch ein Freude, Sie gesund wiederzusehen. Herein mit Ihnen! Ohne Umstände packte er ihn bei den Schultern.Kommen Sie, setzen Sie sich einen Augenblick zu mir. Die Jungens warten auf Sie in der Aula. Sie sind nicht zu halten. Dieter Greverus hat es sich ausbe­dungen, Sie ganz allein als erster begrüßen zu dürfen. Haben Sie ihn gesehen?

Axel nickte und sah sich um. Alles war unverändert. Die hohen Bücherregale, die fast bis zu der von dunklen Balken durchzogenen Decke reichten. In dem Kamin lagen Buchenscheite, als solle er jeden Augenblick entzündet wer­den. Die Sonne schien durch die glasbemalten Fenster und warf leuchtende Kringel auf das dunkle Rot des Tep­pichs. Wenn Axel nicht seine Uniform getragen hätte, er hätte meinen können, er sei nur eben vom Lehrzimmer zu einer kurzen Besprechung zu seinem Direktor gekommen.

Direktor Harlangs klugen, etwas müden Augen haf­teten auf dem Gesicht seines jungen Kollegen.Also glück­lich zurück! Er zögerte einen Augenblick und rückte an seiner Brille.Aber nicht so ganz unverändert, will mir scheinen... Setzen Sie sich doch, lieber Stromberg. Er deutete auf einen Stuhl und nahm selbst hinter seinem Schreibtisch Platz.

Arel lächelte in das schmale, stubenblasse Gesicht hinein. Große Erlebnisse gehen wohl kaum ganz an einem Men­schen vorbei. Wie geht es Ihnen, Herr Direktor?

Nun, es geht eigentlich alles seinen gewohnten Gang. Wir hatten ein vorzügliches Abitur. Sämtliche Schüler haben bestanden. Von den Abiturienten treffen Sie keinen mehr. Sie waren nicht einen Tag länger als nötig zu halten.

Er lehnte sich zurück.Es war nichts von dieser, ich müßte fast sagen, sentimentalen Stimmung wie in den

Zurückstellen bis 19 Uhr

Anmeldung der ab 19 Uhr verbilligten Gespräche schon im Laufe des Tages

Die vor einigen Monaten bekanntgegebene Aufforde­rung die von 19 Uhr bis 8 Uhr zu ermäßigten Gebüh­ren zugelassenen Ferngespräche bereite tagsüber mit dem Hinweis auf Zurückstellung anzumelden, ist leide: sehr wenig beachtet worden

Der außergewöhnlich starke Ferngesprächverkehr in den Abendstunden von 19 bis 24 Uhr muß dringend entlastet werden: Aus diesem Grunde müssen die zwischen 19 und 24 Uhr zu ermäßigten Gebühren zu führenden Fern­gespräche schon im Lause des Tages bis spätestens 19 Uhr mit dem Hinweis:Zurückzustellen bis 19 Uhr ange­meldet werden.

Ihre Ausführung erfolgt von 19 Uhr ab in der Reihenfolge der Anmeldung. Unabhängig von dieser Re­gelung werden die bis 19 Uhr ohne den Wunsch auf Zu­rückstellung angemeldeten Ferngespräche, die erst nach 19 Uhr ausgeführt werden und solche Gespräche, die bis 19 Uhr mit dem Wunsch der Zurückstellung für einen späteren, nach 19 Uhr liegenden Zeitpunkt angemeldet werden ebenfalls zu den ermäßigten Gebuhren berechnet.

Für Gespräche, die von 19 bis 24 Uhr angemeldet und ausgeführt werden, wird die volle Gebühr be­rechnet. Sie werden außerdem unter Berücksichtigung der Rangordnung erst nach Erledigung der tagsüber ange­meldeten und bis 19 Uhr zurückgestellten Ferngespräche abgewickelt Für Ferngespräche von 0 bis 8 Uhr und für Gespräche im Schnelldienst verbleibt es bei der bie­herigen Regelung.

Ministerielle Polizeiverordnung zur Lenkung des Iremdenverkehre

Ab 1. Januar 1943 wirksam Geldstrafe oder Haft bei Uebertretung

Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propa­ganda hat die grundsätzlichen Bestimmungen über die Lenkung des Fermdenverkehrs nunmehr in einer im Ein­vernehmen mit dem Reichsminister des Innern und dem Reichswirtschaftsminister erlassenen ministeriellen Polizei­ordnung, die am 1. Januar 1943 in Kraft tritt, nieder­gelegt. Die im Reichsgesetzblatt vom 23. Dezember ver­öffentlichte Verordnung bestimmt im einzelnen u. a.: Der gesamte gewerbliche Beherbergungeraum in Fremdenver­kehrsgemeinden ist Fronturlaubern und Personen, die kriegswichtige Arbeit leisten, bevorzugt zur Verfügung zu stellen. Den Fremdenverkehrogemeinden können andere Gemeinden von der Kreispolizeibehörde gleichgestellt wer­den. In den als Heilbäder und heilklimatische Kurorte anerkannten Fremdenverkehrsgemeinden ist der Beher­bergungsraum an erster Stelle für Personen bereitzu­halten, die ein mit Gründen versehenes ärztliches Zeugnis über die Notwendigkeit einer Kur vorlegen. Die Beher­

Friedensjahren. Ich bekomme täglich Briefe. Sie können sie später lesen. Selbstverständlich gibt es kleine Schwie­rigkeiten. Das musikalische Leben auf der Burg ist nicht mehr so rege wie damals, als Sie es noch betreuten. Da­bei haben wir starke Talente hier. Der Greverus ist ein vorzüglicher Geiger, aber die Hand, die den wildsprudeln­den Bronnen in die richtige Bahn leiten könnte, fehlt. Axel hörte aufmerksam zu.Ich wundere mich, daß Dieter wieder auf der Burg ist, sagte er langsam.Er wurde doch in Berlin erzogen, als seine Schwester sich verheiratete.

Harlang machte eine Geste, die Axel nicht deuten konnte. Sie hielt die Waage zwischen einer Entschuldi­gung und einer Anklage.Sie kannten ja die Familie Greverus gut, erinnere ich mich. Sie haben dort immer verkehrt. Nun, es hat sich vieles geändert die alten Greverus sind gestorden, und die Ehe von Elke man hört manches und weiß nicht, was Klatsch und was Wahr­heit ist. Künstlerehe Sie wissen ja, lieber Stromberg, ein besonders schwieriges Kapitel des an sich nicht leichten Problems Ehe. Wer soll da hindurchschauen? Jeden= falls Frau Helling schrieb bald nachdem Sie ein­gerückt waren an mich, sie möchte Dieter wieder auf die Burg geben. Ich habe nicht zurückgefragt. Ich habe den Jungen ausgenommen und ich muß sagen, er hat sich prächtig entwickelt. War er nicht immer so eine Art Lieblingsschüler von Ihnen? Harlang unterbrach sich selbst, indem er plötzlich aufstand.Aber wir wollen die Ungeduld der Jungen. Sie zu begrüßen, auf keine zu lange Probe stellen. Machen Sie es sich erst einmal bequem, lieber Doktor. Unser altes Mariele waltet noch in Treue ihres Amtes als Hausbesorgerin. Sie hat Ihnen wunschgemäß Ihr früheres Zimmer in Ordnung gebracht.

Ehe Axel hinausging, plauderten sie noch eine kleine Weile, ohne daß Axels Gedanken ganz bei der Sache ge­wesen wären. War Elke auch hier? Die Frage bohrte in ihm und war quälend und erregend zugleich.

Ich will also hinaufgehen und dann die Jungens be­grüßen. sagte Arel schließlich in das Hin und Her der Reden, einen etwas plötzlichen Schlußpunkt setzend.

Auf dem Flur, an dem die Lehrerzimmer lagen, kam ihm Mariele entgegen. Ihre beiden Hände umschlossen einen großen Blumenstrauß, ihr pausbackiges Gesicht glühte in päonienhaftem Rot.Ach. Herr Doktor, das ischt aber lieb! babbelte sie in ihrem unverfälschten Pfälzer Dialekt, den sie vor dreißig Jahren aus Heidel­berg mitgebracht und nie abgelegt hatte.Nein, die Freud, daß ich Sie wiederseh!

Axel nahm den Blumenstrauß und drückte dann fest die Hände der alten Betreuerin der Burg.Grüß Gott,

möglichen. Die Stadtbüchereien sind schließlich in unse­rem so unerhört rasch und dicht besiedelten Gebiet dazu berufen, in Fortführung reicher geschichtlicher Tradition den Heimatgedanken durch das Schrifttum zu pflegen. So dienen sie der Wissenschaft wie auch in bewußter Wert­auswahl der Charakter= und Willensbildung und damit der geistigen Wehrhaftmachung. Diesen vielseitigen Auf­gaben suchen die Essener Stadtbüchereien durch einen reichgegliederten Aufbau gerecht zu werden. Die wissen­schaftliche Abteilung erfüllt mit einem gutausgebauten Bestand schon heute die Aufgabe einer Zentralbibliothek im Gau. Neben ihr steht die große Volksbücherei, die mit bisher 13 Stadtteilbüchereien schon heute den größten Teil der Stadt umspannt. Ihre Ergänzung finden Volksbu­cherei und wissenschaftliche Abteilung in zahlreichen Ju­gendbüchereien, einer Blindenbücherei und vor allem einer Musikbücherei der größten Westdeutschlands mit 13000 Notenbänden und 2000 Büchern, einem musikali­schen Vorführungsraum und Schallplattenzimmer und eigenen haus= und kammermusikalischen Veranstaltungen. Mehrere Lese= und Studienräume stehen der Leserschaft zur Verfügung.

Die zentrale Bedeutung der Essener Stadtbüchereien wurde im Jahre 1941 durch Angliederung der Staatlichen Volksbüchereistelle für den Regierungsbezirk Düsseldorf be­sonders hervorgehoben.

Im Krieg haben die verstärkte Hinwendung zum Buch, die Bereitstellung desGemeinschaftsbuches" im Zeichen der Buchverknappung und manche wichtige kriegsbeding­ten Sonderaufgaben der Buchbetreuung die Benutzung der Stadtbüchereien ständig gesteigert. Das vor dem Kriege von Bibliotheksdirektor Dr. Jansen begonnene Aufbauprogramm konnte auch im Kriege dank der ver­ständnisvollen Unterstützung der Stadtverwaltung durch Neugestaltung der Volksbücherei, der Abteilung Musik­bücherei und einiger Zweigstellen fortgeführt werden. Wei­

tere umfassende Ausbau= und Erneuerungsarbeiten sind für die Zeit nach dem Kriege geplant.

bergungsdauer in Fremdenverkehrsgemeinden kann zeit­lich begrenzt werden. Zeit und Dauer der Beherbergung sind vom Wohnungsgeber in die Reichskleiderkarte des Gastes einzutragen. Die näheren Bestimmungen zur Durch­führung der Lenkung des Fremdenverkehrs erläßt der Staatssekretät für Fremdenverkehr im Reichspropaganda­ministerium im Einvernehmen mit den beteiligten Reichs­ministerien. Wer als Wohnungsgeber oder als Gast den Bestimmungen der Polizeiverordnung oder den Durchfüh­rungsvorschriften vorsätzl'ch oder fahrlässig zuwiderhandelt, wird reit Geldstrafe bis zu 150 RM. oder Haft bis zu sechs Wachen bedroht.

Weihnachtsfeier für flämische Arbeiter

Den im Gaugebiet in großer Zahl anwesenden flä­mischen Arbeitern in hetmatlicher Weise eine weihnacht­liche Stunde zu schaffen, war der Sinn einer Veranstal­tung am letzten Sonntag, welche die Deutsch=Vlämische Arbeitsgemeinschaft(Devlag) im Gau Essen im Kammer­musiksaal des Städtischen Saalbaues durchführte.

So konnte der Leiter der Veranstaltung. Peersmann, eine große Anzahl flämischer Kameraden und Kamera­dinnen aus den verschiedenen Orten der Gaubereiches begrüßen. Für die musikalische Umrahmung der Veran­staltung sorgte, jebendig der Musikzug eines Flakregi­ments Flämische Lieder und Rezitationen von Frau Hotze(Recklinghausen), Frau de Backe(Bochum) und des Kameraden Konrad(Bochum) brachten bald eine frohe Stimmung. Der flämische Verbindungsmann der DAF. Hofkens wies in einer Ansprache auf den tieferen Sinn der Veranstaltung hin und hob hervor, daß den flämi­schen Kameraden fern der Heimat neben der Alltags­arbeit auch frohe Stunden zuteil werden sollen. Auch der Arbeitseinsatz der Flamen solle dazu beitragen, den Endsieg und damit den Neuaufbau Europas zu sichern.

Das aus flämischen Arbeitern gebildete KabarettLach und Vergiß" unter Leitung des Kameraden van den Berge(Bochum) verstand es in meisterlicher Form, viel Fröhlichkeit zu schaffen. Der festliche Abend fand durch eine Schlußansprache des Gausekretärs der Deutsch=Vlä­mischen Arbeitsgemeinschaft im Gau Essen, Binkevleugell, unter Absingung des flämischen NationalliedesDer slämische Löwe seinen Abschluß

Unterhaltungsanzeiger

Richard=Wagner=Verdand Deutscher Frauen. Kammer­

sängerin Amalie Merz=Tunner singt am Samstag, dem 9. Januar, 17 Uhr, im Kruppsaal des Städt. Caalbaues, im Rahmen des Richard=Wagner=Verbandes Deutscher Frauen, Lieder von W. A. Mozart, Kranz Schubert und Joh. Brahms. Am Flügel: Städt. Musikdirektor Albert Bittner.

Zeitgemäße Gerichte. Am 5. Januar, 15 Uhr. findet der offene Hausfrauennachmittog der Beratungsstelle Huvssenallee im RWE., Teichstraße 2. statt. Wir zeigen zeitgemäße Ge­richte. Das Knusperhauschen wird verlost. Alle Hausfrauen sind herzlich eingeladen.

Mariele. Ja, da sind wir wieder, gesund und munter, selbstverständlich.

Mariele nickte wie eine Pagode, deren beweglichem Kopf man einen Stoß versetzt hat.Ihr Zimmer ischt schon in Ordnung. Ich hab alles hergerichtet. Poscht ischt auch schon da für den Herrn Doktor. Sie trippelte vor­aus und öffnete die Tür.Jetzt wünsch ich nur, daß sich der Herr Doktor recht wohl fühle soll auf Hohenberg. Sie zog die Tür hinter sich zu.

Axel stellte den Blumenstrauß in eine Vase, die schon wassergefüllt auf dem Tisch stand. Dann reckte er sich. Herrgott, war das wundervoll, wieder daheim zu sein. Da waren das Feldbett, die Bücherregale und der Tisch, an dem er gearbeitet hatte. Die Tür zu dem kleinen Balkon stand offen. Axel trat hinaus. Ueber die Brüstung gelehnt, sah er talabwärts. Es war nicht viel von den Hotels, Pensionen und Häusern zu erblicken. Die grünen Wipfel der Bäume verdeckten die Aussicht. Nur durch die Lichtungen hatte man einen Blick in das Tal der Oos, das tief unten lag.

Der Wald rauschte. Ein Specht hämmerte. Langsam wanderten Axels Blicke in der Runde und blieben auf einem Hause haften, das frei auf der Höhe des Fremers­berges der Burg gegenüberlag. Wie oft hatte er hier auf dem Balkon gestanden und nach der Villa Greverus hinübergespäht. Dieser Villa, die seit fünf Jahren mit ihren stets geschlossenen Jalousien tot und für immer verlassen gewirkt hatte.

Aber heute? Er verschattete den Blick seiner Augenk mit der Hand, damit sie nicht geblendet würden. Die Läden vor den Fenstern hatten sich aufgetan, die Jalousien waren hochgezogen. Es war, als sei das Haus Greverus wieder zum Leben erwacht wie einst, als die ganze Fa­milie Greverus dort gewohnt hatte Freundschaft und Liebe hatten ihn dort umfangen, bis Helling gekommen war. Helling, der jetzt in Baden=Baden war.

Gewaltsam konzentrierte er seine Gedanken auf den kommenden Vortrag. Seine Jungens warteten auf ihn in der Aula. Er sollte berichten von Norwegen, von großen Taten... Er trat in das Zimmer Sein Blick fiel auf den Brief, den Mariele auf den Schreibtisch gelegt hatte. Richtig. Mariele hatte von Post geredet.

Als er die Schrift sah:An Doktor Arel Stromberg, verdüsterten sich seine Züge. Es war Elkes Handschrift. Unvergeßlich waren die hohen, steilen Buchstaben, die sie schrieb.

Unschlüssig hielt er den Brief ein paar Sekunden in der Hand. Als

Neuer Komet in Sicht

Ein neuer Komet ist am 11. Dezember von dem Astro­nomen Fedtke an der Königsberger Sternwarte entdeckt worden. Der Komet ist jetzt noch achter Sterngröße, hat um seinen Kern eine runde Nebelhülle und steht unterhalb des Jupiters, der bei klarer Sicht jetzt gut am östlichen Himmelszelt zu beobachten ist. Der neue Komet bewegt sich von dort aus nach Norden auf den großen Wagen zu. Er ist zunächst für das unbewaffnete Auge nicht sicht­bar. Da er sich aber der Erde nähert, wird er wahrschein­lich später auch für das bloße Auge wahrnehmbar sein.

Vor etwa 30 Jahren konnte man zuletzt mit bloßem Auge einen Kometen beobachten. Selbst um diese Zeit noch, vor allem aber früher, weckte das Erscheinen eines Kometen bei vielen Menschen abergläuvische Furcht und Schrecken. Es sind uns darüber interessante Darstellungen zeitgenössischer Erzähler erhalten. Heute kann ein Komet, selbst wenn die Erde durch seinen Schweif hindurchginge, bei uns keine Furcht mehr auslösen. Was sich als leuch­tender Schweif unserem Auge darbietet, ist eine unendlich seine Materie, im Vergleich zu der unsere irdische Luft eine kompakte Masse ist. EinZusammenstoß, bleibt, wie in der Vergangenheit schon bewiesen, ohne jede merkbare Wirkung auf unseren Planeten.

8. Deutsche Reichslotterie. Es wird daran erinnert, daß die Erneuerung der Lose zur 4. Klasse dis Montag. den 4. d. M., bei Verlust des Anrechts erfolgt sein muß.

Aus amtlichen Bekanntmachungen

Mülhelm-Ruht

Die Ausgabe der Lebensmitlelkarten und der Fleischson­

derkarten für die Zeit vom 11. 1. bie 7. 2. ertolgi em Diens­lag. 5. Jonuar, von 9 bis 14 Uhr durchgehend. Gellügel­haller erhalten bei der Kartenqusgabe zum Zwecke der Feststellung der vorhandenen Gellugelbeslande ein Merk­blatt mit anhangender Postkorte, die bis 15. 1. dem Er­nahrungsamt Zimmer 213 Im Rauthaus, zurückzugeben ist. Somtliche Bestellscheine einschl. der Bestellscheine 45 der Reichskorte für Marmelode(Zucker) und der Bezugseus­weis für Speisekartoffeln sind bis spölestene 9. f. in den Geschatten bzw beim Miichverteller obzugeben. Noch Ab­cuf des Versorgungsabschnitte dürten die für mehtere Ver­sorgungsabschnitte gültigen Karten nicht vernichtet wer­den. Die Außenstellen des brnühfungsam­es sind am 4. 1. ab 12 Uhr und am 4. 1. vor- und nach­mittags geschlosten.

Amt Hattingen

Lebensmittelkartenausgebe am Diensteg, dem 5. Jenvar

1965. Ausgobestellen und Ausgabezeiten sind die gleichen wie bei der Ausgebe Im November 1942. Kortenousgabe erfolgt nur an Erwachtene. Jeder muß sich Im Ausgabeler­min davon überzeugen, deß er die ihm zuslehenden Karten richtig und vollstöndig erhalten hat. Spatere Reklomationen sind zwecklos. Das Amt ist om 5 und 4. Jonver 1943 ge­schlossennur das Standesamt ist an diesen beiden Togen von 7.30 bis 3.30 Uhr geöffnet Die Bestellscheine der Reichsfettkarten, der Elerkarte und der Mormeladenkarte für die 45. Zutellungsperiode mössen bis zum 9 Donuer 1943 beim zustündigen Kleinhandler sein Brotselbetversorger er­helten die Reichs-Mahl- und-Brotkarte mit den entsprechen­den Bestellschelnen.

(Schluß des redaktionellen Teils)

Schmähliche Niederage 6D

Er versuchte esunter Ausnutzung der Vordunkelung!

Pfui, Kohlenklau, die Verdunkelung auszunurzen, das ist besonders gemein! Aber versuch: nur, ausrichten kannst du damit doch nichts

Unseretwegen kann sich Kohlenklau schon vom Mittag an auf die Lauer legen, wir lassen uns von ihm nicht verführen: Nicht eine Sekunde vor der Zeit ver­dunkeln wir, und keinen Morgen vergessen wir, pünkt­lich zu entdunkeln(die richtigen Zeiten erfahren wir im Rundfunk und in jeder Zeitung). So nutzen wir das Tageslicht richtig aus und sparen Strom, also Kohle. Du und ich und wir alle wissen, daß unsere Rüstungs­industrie jede entbehrliche Kilowartsrunde braucht ­und auch bekommt! Also hau ab, Kohlenklau, mit der Ausnutzung der Verdunkelung ist es nichts!

Hier ist für ihn nichts mehr zu machen, Paß auf, jetzt sucht er andre Sochen!

er ihn aufriß, ging sein Atem schneller.

Ich höre von Dieter, daß Du auf Urlaub kommst. Bitte, besuche mich! Keine Anrede, keine Unterschrift.

Langsam sank seine Hand, die den Brief hielt, hinab. Warum schrieb sie an ihn?

Wie ein schweres, dunkles Leid fiel es über ihn her. Sein ganzes Leben war wie ausgelöscht. Nur ein Gedanke war klar und lebendig in ihm. Elke! Nur ein einziger Mensch schien in dieser Welt außer ihm noch Leben zu haben... Elke! Die Erinnerung war so heftig und brennend, daß sie ihn wie mit körperlichen Schmerzen durchstieß.

Er stand im Park der Villa Greverus, die Linden duf­teten süß und betäubend, der Abend war dunkel und voll heimlicher Versprechungen. Er hielt Elke in seinen Armen und küßte sie.

Seine Arme machten eine wilde, abwehrende Bewe­gung, als könne er damit den Schmerz versagen. Klar standen der Tag und die Wirklichkeit wieder vor ihm. Seine grauen Augen brannten in einem dunklen Glanz.

Nein, sagte er laut vor sich hin,aus und vorbei. Sie ist Hellings Frau. Der Gedanke an diesen Mann

gab ihm alle seine Kraft zurück. Die Spannung in seinen kienen löste sich.

Fast mitleidig sah er auf den Brief hinunter, den er auf den Tisch zurücklegte. Sie will mich mit ihrem Manne aussöhnen, das wird es sein. Sie wird mir vielleicht er­kiären wollen, wieso und warum alles so kam. Wir danken sehr, Frau Elke Helling. Wir verzichten. Wir sind nicht für halbe Sachen. Wir lieben oder wir hassen. Er hatte sich genügend mit der Vergangenheit ausein­andergesetzt. Elke war der Traum seiner Jugend gewesen. Sie selbst hatte den Traum zerstört. Langsam zerpflück­ten seine Hände den Brief, dessen Schnitzel in den Papier­kord fielen. Glaubte sie, seine Gefühle mit diesem Brief umstimmen zu können zu einem lächerlich kleinen Feuerchen von lauer Freundschaft, wo einst die große Flamme der Leidenschaft brannte? Wir kommen nicht, Frau Elke Helling! Als sei ein Alpdruck von ihm ge­fallen, fing er leise an zu pfeisen, während er sich umzog. Als er den Uniformrock überzog, lächelte er. Jetzt zu meinen Jungens. Ich habe sie lange genug warten lassen! Während er selbst, beschwingt wie ein Junge, die Treppei­hinuntereilte, leuchtete in seinen grauen Augen schon die Vorfreude, wieder in der Aula zu stehen und vor seinen Schülern sprechen zu dürfen, die strahlenden jungen Augen zu sehen, die ihn begeistert, hingebungsvoll und voller Treue anblickten, und er freute sich, in den Herzen dieser Jugend die ewigen, heiligen Ideale aufzubauen, um deretwillen man wert war. Mensch zu sein.

(Fortsetzung folgt)