Politische Hlachrichten
Deutschland.
Vierzig Jahre Deutscher Reichstag.
Am 21. März werden vierzig Jahre seit dem Zusammentritt des Deutschen Reichstages zu seiner ersten Tagung vergangen sein. Die gewaltigen tiefgreifenden Wandlungen, die sich in den seitdem verflossenen vier Jahrzehnten vollzogen haben, liegen vor aller Augen, ihrer ist vor kurzer Zeit anläßlich des vierzigsten Gedenktages der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches überall im deutschen Vaterlande gedacht worden. An der Geschichte und den Geschicken des Reiches, das sich seitdem in einer glänzenden, auf manchen Gebieten, namentlich auf denen der Fürsorge für die Arbeiterbevölkerung, beispiellosen Entwicklung zur politischen und wirtschaftlichen Weltmacht emporgearbeitet hat, ist die deutsche Volksvertretung an hervorragender Stelle beteiligt. Ihr gebührt daher an dem Tage, an dem die Institution des Deutschen Reichstags auf ein Lebensalter von vier Jahrzehnten zurückblickt, gleichfalls ein Wort des Gedenkens und des Dankes. Denn, mag auch der Reichstag manchen bedauerlichen Mißgriff begangen, ja manche schwere Schuld auf sich geladen haben, mag er den Erwartungen, die unter dem Gesichtspunkte des Reichsgedankens und des Ansehens des Reiches nach außen hin auf ihn gesetzt werden mußten, nicht immer ganz und gleich entsprochen haben, so hat er doch redlich und fleißig dazu mitgeholfen, daß die Grundlagen, auf denen die allgemeine Wohlfahrt der Nation beruht, auf denen letzten Endes unsere gesamte politische und kulturelle Existenz beruht, aufrecht erhalten und da, wo ein Bedürfnis sich einstellte, entsprechend verstärkt wurden. Das ist in konsequenter Arbeit geschehen, obwohl sich im Laufe dieser vierzig Jahre in den Parteiverhältnissen des Reichstages sehr erhebliche Aenderungen vollzogen haben. Die Stärke der bürgerlichen Parteien hat sich zum Teil wesentlich gewandelt: große Parteien sind zu Parteien von mittlerer Stärke geworden, und diejenige Partei, die als der Deutsche Reichstag zum ersten Male zusammentrat, überhaupt noch nicht vorhanden war, ist seit langen Jahren durch die stärkste Fraktion im Reichstag vertreten und wird es voraussichtlich auch weiterhin bleiben. So sehr diese Entwicklung den einen zuwider, den anderen erwünscht sein mag, man kann sich mit ihr abfinden, denn alle diese Parteien, so sehr sich ihre Fraktionsstärke verändert hat, sind sich innerlich gleich geblieben in der Liebe und Treue gegen das deutsche Vaterland. Um so ernster ist die Perspektive, die durch das gewaltige Anwachsen der Sozialdemokratie in unser politisches Leben hineingetragen ist. Wenn man auch berücksichtigen muß, daß die Bevölkerung des Deutschen Reiches seit 1871 sich mehr als verdoppelt hat, so ist doch der Anhang, über den die Sozialdemokratie in der deutschen Wählerschaft verfügt, unendlich viel stärker gewachsen. Auch im Reichstag hat die Sozialdemokratie in den letzten zwanzig Jahren außerordentliche Fortschritte gemacht, allerdings nicht ohne auch, wie in den Wahlen des Jahres 1907, empfindliche Rückschläge erlitten zu haben. Fragt man sich aber, ob dieses Erstarken der Sozialdemokratie, wie diese Partei doch behauptet, für die Wohlfahrt des deutschen Volkes irgendwie von Vorteil gewesen ist, so wird man auf Grund der Geschichte des deutschen Reichstages in den letzten vierzig Jahren bedingungslos feststellen müssen, daß die sozialdemokratische Fraktion des Reichstages in keiner Legislaturperiode an der positiven Arbeit zum Schutze des Reiches gegen äußere Feinde und zur Förderung der Gesamtinteressen der Nation auf wirtschaftlichem, kulturellem und sozialem Gebiete auch nur den geringsten Anteil gehabt hat. Wenn es nach der Haltung der sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten gegangen wäre, wäre die deutsche Wehrmacht zu Lande und zu Wasser nicht vorhanden, die uns vierzig Jahre lang den Frieden erhalten hat, wäre die deutsche Wirtschaftspolitik, die allen Volkskreisen durch eine in keinem anderen Lande anzutreffende Beständigkeit der Arbeitsbedingungen und Marktverhältnisse unabsehbare Vorteile gebracht hat, weder geschaffen noch aufrecht erhalten worden wäre die deutsche Arbeiterversicherung, die zu keiner Zeit ihresgleichen hat, nicht zustande gekommen, wäre die Vereinheitlichung des deutschen Rechts, die einmütig als ein Kulturwerk allerersten Ranges anerkannt ist, nicht herbeigeführt worden; kurz, alles und jedes, was als leuchtendes Zeugnis der Fortschritte unseres nationalen Lebens seit der Einigung der deutschen Staaten und Stämme zu gelten hat, ist einzi nd allein das Ergebnis verständnisvollen und hingebender Vaterlandsliebe freudig geleisteten Zusammenwirkens wischen den verbündeten Regierungen und den bürgerlichen Mitgliedern der deutschen Volks vertretung.
Den großen Anteil, den die staatserhaltenden Parteien an dieser umfassenden und segensreichen Kulturarbeit besitzen, am 40. Geburtstage des deutschen Reichstages anzuerkennen, ist ein Gebot der Pflicht und Gerechtigkeit. Mag deshalb auch die Sozialdemokratie angesichts der Haltung, die die äußerste bürgerliche Linke in letzter Zeit aus wahltaktischen Rücksichten zur Schau trägt, bereits triumphierend, von der Nähe der Zeit in der sozialdemokratische Ideen und Forderungen mit Hilfe bürgerlicher Parteigruppen im Reichstag zur Geltung gebracht werden könnten, das deutsche Volk in seiner großen Mehr
und entschlossen, das Programm einer monarchischen Regierung und staatserhaltenden Politik, durch die das deutsche Bürgertum für immer von der revolutionären Sozialdemokratie geschieden ist, auch in der Zukunft in vollem Umfange aufrecht erhalten. Damit ist dem Deutschen Reichstage der Weg gewiesen, den er als der beauftragte Vertreter des deut
Volkes zu gehen hat, und er, der bisher noch immer, wenn und wieder zu diesem Zweck eine Erneuerung seines Mitgliederbestandes hat vorgenommen werden müssen, dafür Sorge getragen hat, daß die Forderungen, die im Interesse der Sicherheit, der Ehre und der Wohlfahrt der Nation gestellt werden mußten, bewilligt und befriedigt wurden, wird es sicherlich auch in Zukunft an dieser unerläßlichen Vorbedingung für ein gedeihliches Arbeiten im Dienste des Vaterlandes nicht fehlen lassen.
= Ein neuer Spionagefall. Zu der Verhaftung eines englischen Spions in Hamburg wird näher bekannt, daß die Hamburger Kriminalpolizei vorgestern Nachmittag einen englischen Untertan verhaftet, der sich seit mehreren Monaten im Deutschen Reiche aufhält und zwischen Hamburg und Bremerhaven fortgesetzt hin= und herfuhr. In beiden Städten suchte er Anschluß an Angestellte der großen Werften. die zurzeit Kriegsschiffe im Bau haben, zu erhalten. Dies scheint ihm aber nur in Hamburg gelungen zu sein, denn gleichzeitig mit ihm wurden zwei Angestellte einer großen Werft unter dem dringenden Verdacht der Spionage verhaftet. Seit acht Tagen wurden die drei Verdächtigen Tag und Nacht von der politischen Abteilung der Polizei beobachtet. Alle drei Verhafteten wurden sofort einem mehrstündigen Verhör unterworfen. Der Engländer soll nach dem Lok.=Anz. angegeben haben, daß ihn lediglich privates Interesse an Kriegsschiffbauten dazu getrieben habe. Daten darüber auf deutschen Werften zu sammeln. Er will diese Daten nicht weitergegeben haben. Man fand bei ihm sowie bei seinen beiden Mitschuldigen eine ganze Anzahl Daten über noch im Bau befindliche und eben erst vom Stapel gelaufene Kriegsschiffe, die aber alle ziemlich belanglos sein sollen. Allerdings wäre die Polizei der Meinung, daß wichtigere Daten vielleicht schon an die unbekannten Auftraggeber gesand worden sind, wenn auch sowohl der Engländer wie die beiden Deutschen bestreiten, wichtiges Material in Händen gehabt zu haben. Der verhaftete Engländer will aus Southampton stammen und zum Besuch von Geschäftsfreunden herüber gekommen sein.
Nach dem B. T. soll schon seit etwa 14 Tagen von der Hamburger Polizei ein Engländer beobachtet worden sein, der sich als Händler mit alten Schiffen ausgab und wiederholt in der Nähe der Werft von Blohm u Voß gesehen wurde. Ein anderer Engländer, der auch direkt in Hamburg beobachtet wurde, ist vor einigen Tagen nach England abgereist und wollte wieder hierher zurückkehren. Die Polizei vermutet in diesem Mann die führende Persönlichkeit und fürchtet, daß seine Verhaftung sich infolge der vorzeitigen Veröffentlichung des Angeblichen Spionagefalls nicht ermöglichen lassen werde.
Luftschiffahrt.
Ein Ballonunglück in der Zuydersee.
Wiederum hat der Freiballonsport, wie wir schon gestern Mittag an unserer Geschaftsstelle durch Anschlag mitgeteilt haben, ein schweres Unglück zu beklagen; der Ballonführer, Herr Paul Kayser aus Krefeld, ist tot, der Mitfahrer, Herr Schröder, mit knapper Not und verletzt dem Tode entgangen. Ueber das Unglück liegen folgende Meldungen vor:
* Krefeld, 20. März. Das Ballonunglück hat sich bei Ewyksluis südöstlich Helder, ereignet.
Berlin, 20. März. Die B. Z. am Mattig meldet aus
Krefeld: Der gestern in Krefeld aufgestiegene Ballon Düsseldorf 4 wurde in die Zuydersee getrieben. Der Ballonführer Paul Kayser vom Niederrheinischen Verein für Luftschiffahrt, Abteilung Düsseldorf, wurde bisher noch nicht aufgefunden. Man nimmt an, daß er den Tod in den Wellen gefunden hat. Der Mitfahrer Otto Schröder wurde schwer verletzt aufgefischt. Paul Kayser ist der Inhaber der bekannten Metallwarenfabrik, die das„Kayserzinn“ in den Handel gebracht hat. Die Kunde von dem Unglück wurde hier in Krefeld durch ein Telegramm an Frau Dr. Kayser bekannt. Der Sohn Kaysers ist sofort nach der Zuydersee abgereist. Herr Paul
Kayser ist langjähriges Mitglied des Niederrheinischen Vereins für Luftschiffahrt, Abteilung Düsseldorf, gewesen und war bereits seit mehreren Jahren geprüfter Freiballonführer. Er hat bereits eine ganze Reihe von Fahrten(bis zum 1. Oktober 1910 17, davon 10 als verantwortlicher Führer) zurückgelegt. Herr Schröder ist Kaufmann und 30 Jahre alt. Er ist einer der tüchtigsten und bekanntesten Führer des Niederrheinischen Flugvereins und hat schon 62 Fahrten gemacht. Ein Ballon ist nach ihm benannt worden.
* Amsterdam, 20. März. Der Ballon Düsseldorf des Niederrheinischen Verein für Luftschiffahrt, Insassen die Herren Otto Schröder und Paul Kayser aus Krefeld, unternahm gestern eine Fahrt, die ihn nach Holland führte. Als der Ballon Harderwyk erreicht hatte, beschloß man, anstatt zu landen, weiterzufahren, um in der Nähe von Amsterdam niederzugehen. Die Ballonvorräte(3½ Sack) wurden ausgeworfen und der Ballon erhob sich auf 1600 Meter.
In dieser Höhe bemerkte man, daß die Windrichtung sich geändert hatte und man in nordwestlicher Richtung nach der Zuydersee geführt wurde. Allmählich ging der Ballon nieder, so daß er auf kurze Zeit in der Nähe von Booten am Zuydersee verblieben. Die Luftschiffer waren der Meinung, daß die Boote trachteten, ihnen zu folgen. Gegen 330 Uhr nachmittags war man östlich der Insel Wieringen gekommen. Die Gondel wurde hier bereits ab und zu durch das Wasser geschleift.
Es wurde alles über Bord geworfen, mit Ausnahme der Instrumente, dadurch erhob sich der Ballon wieder um einige Meter, ging jedoch wieder tiefer, so daß die Insassen beschlossen, als sie Land in der Nähe sahen. die Seile zu kappen. Die Luftschiffer waren aber vor Kälte erstarrt, weshalb ihnen dies Manöver nicht gelang. Sie wurden nun von dem heftigen Wind gegen den Basaltdamm der Deiche von der Ewyck=Schleuse in Anna Paulownae geworfen. Schröder, der auf dem Rand des Korbes stand, wurde durch einen Stoß herausgeschleudert und fiel auf den Deich. wobei er am Kopfe verwundet wurde
Kayser überschlug sich mit dem Korb über den Deich und gelangte in das Oudeveer, ein Binnenwasser, nicht breiter als 200 Meter. Obwohl er in der einsamen Umgebung bald bemerkt wurde, war jedoch bei dem vollkommenen Fehlen von Hülfsmitteln keine Möglichkeit vorhanden, ihn zu retten, und er fand angesichts des Landes seinen Tod. Schröder war
durch den Sturz betäubt worden und hatte Aufnahme und Verpflegung bei einem Hrn. R. Decker gefunden.
Eine glückliche Fahrt des Ballons„Neuß".
* Düsseldorf, 20. März. Der zu gleicher Zeit mit Düsseldorf IV in Düsseldorf aufgestiegene Ballon Neuß des Niederrheinischen Vereins für Luftschiffahrt ist am Abend ungefähr 20 Kilometer von der Unglücksstelle entfernt bei Helder unter Führung von Herrn Dr. Momm aus Düsseldorf glücklich gelandet. Mitfahrer waren Herr Beigeordneter Dr. Greve und Herr Dr. med. Euler aus Düsseldorf.
Gerichtssaal.
( Neuß, 20. März. In der Schöffengerichtssitzung vom 25. Januar(Neuß. Ztg. Nr. 21) wurde eine Ehefrau Kaspar S. von hier wegen Entwendung von Damastdeckchen zu drei Tagen Gefängnis verurteilt. Wir werden, damit Irrtümer vermieden werden, gebeten, darauf hinzuweisen, daß Frau Kaspar Schmitz, Promenade 10, mit der Angelegenheit nichts zu tun hat.
* Düsseldorf, 19. März. Drei in Neuß ansässige praktische Aerzte hatten die von ihnen ausgestellten Jahres= und Halbjahrsrechnungen durch den Diener des dortigen Aerztevereins einsammeln und ihren Kunden seit dem Jahre 1906 in teilweise geschlossenen Briefumschlägen zustellen lassen. Es war deshalb gegen sie wegen Vergehens gegen das Reichspostgesetz das Strafverfahren anhängig gemacht worden, da nach den postalischen Bestimmungen verschlossene Briefe gegen Bezahlung nur durch die Post befördert werden dürfen. Der Staatsanwalt beantragte vor der Strafkammer Geldstrafen in Höhe des vierfachen Betrages der hinterzogenen Portobeträge. Das Gericht erklärte zunächst alle vor November 1907 liegenden Fälle für verjährt und erkannte weiterhin auf Freisprechung sämtlicher Angeklagten, indem der Begriff des Einsammelns der geschlossenen Briefe eine genügende Aufklärung im Sinne der§§ 2a und 27 nicht gefunden habe.
* M.=Gladbach! 19. März. Wegen Erpressung. begangen an Insasssen eines Ballons, hatten sich vor der Strafkammer der Ackerknecht Bockenstein und der Tagelöhner Weirauch aus Kückhoven zu verantworten. Am 12. Juni v. J. hatten unter Führung von Tiedemann in Köln. Regierungspräsident Dr. Steinmeister(Köln), Professor Eckert und Konsul Stein aus Köln eine Ballonfahrt von Köln aus gemacht um nach Holland zu fahren. In der Gegend von Erkelenz hatten sie die Führung verloren. Sie warfen das Schleppseil herunter, das von einigen Leuten, die sich auf dem Felde befanden, festgehalten wurde. Die Insassen kamen dadurch in Lebensgefahr und waren gezwungen, zu landen. Die Leute ließen das Schleppseil nicht eher los, bis die Herren 20 q unter die Umstehenden verteilt hatten, was von den beiden Angeklagten ausdrücklich gefordert worden war. Bockenstein wurden wegen Erpressung zu einem Monat Gefängnis und Weirach wegen Nötigung zu 50 AA Geldstrafe verurteil, obgleich von den Ballonfahrern erklärt worden war, daß sie eine Bestrafung nicht wünschten.
Von Hlah und Fern.
* Bärenstein, 16. März. Im benachbarten Hammer legte dieser Tage ein dortiger Einwohner eine Beichte auf dem Sterbebette. Man hatte vor vier Jahren einen Grenzbeamten in den Hinterhalt gelockt, ihn an einen Baum festgebunden und dann so furchtbar mißhandelt, daß der Beamte viele Wochen diestunjayig war. Jetzt nun erklärte der betrefefnde Bewohner, vereint mit einem dortigen Mineralwasserhändler die Tat ausgeführt zu haben. Bald darauf starb er. Den Mineralwasserhändler nahm man in Haft.
* Mannheim, 14. März. In einem hiesigen neu eröffneten Käseladen prangt, wie die„Neue Badische Landeszeitung“ mitteilt, folgendes Plakat:„Meiner werten Kunschaft wird unentgeltlich Auskunft in allen Rechtsangelegenheiten erteilt.“ Hoffen wir im Interesse des Käse und Recht suchenden Publikums, daß die Rechtsauskünfte nicht so„anrüchig“. sind wie die verkaufte Ware.
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* Bärenstein, 16. März. Im benachbarten Hammer legte
dieser Tage ein dortiger Einwohner eine Beichte auf dem Sterbebette ab. Man hatte vor vier Jahren einen Grenzbeamten in den Hinterhalt gelockt, ihn an einen Baum festgebunden und dann so furchtbar mißhandelt, daß der Beamte viele Wochen dienstunfanig war. Jetzt nun erklärte der be
treffende Bewohner, vereint mit einem dortigen MineralwasserHändler die Tat ausgeführt zu haben. Bald darauf starb er. Den Mineralwasser= Händler nahm man in Haft.
Kunst und Wissenschaft.
— Ein Ausbildungs= und Fortbildungskursus für Aerzte in
der Physiologie, Pathologie und Hygiene des Säuglingsalters und in der Säuglingsfürsorge veranstaltet der Verein für Säuglingsfürsorge im Regierungsbezirk Düsseldorf an der akademischen Klinik für Kinderheilkunde in Düsseldorf. Der Kursus findet vom 8. bis 20. Mai statt. Ein zweiter Kursus wird abgehalten vom 2. bis 14. Oktober. Die Teilnahme ist unentgeltlich, die Einschreibegebühr beträgt 20 Mark. Programme sind von der Geschäftsstelle
des genannten Vereins, Düsseldorf, Werstenerstraße 154 zu beziehen.