Amtliches Kreisblatt Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonnund Festtage. Bezugspreis monatlich(frei ins Haus gebracht) 85 Pfg., bei Postbezug vierteljährlich Mk. 2.85. Fernruf 24 u. 209. — Geschäftsstelle: Brüderstraße 6—14.— Druck und Verlag von B. Boll in Solingen. für den Stadttreis Sölingen. Anzeigenpreis für die 6 gespaltene Petitzeile 15 Pfennig. Reklamen 50 Pfg. Auswärtige Anzeigen die Zeile 20 Pfennig. Schluß der Annahme für den betreffenden Tag 10 Uhr. Größ. Anzeigen werden Tags vorher erbeten. Verantwortl. Redakteur: R. Dreßler, Solingen. Nr. 57. Donnerstag, den 8. März 1917. 108. Jahrgang. Eine bedeutsame Sitzung im preußischen Abgeordnetenhause. [e) Solingen, 8. März. Unsere Ernährungsschwierigkeiten gaben gestern im Abgeordnetenhause Anlaß zu einer eingehenden Besprechung, in deren Verlauf sowohl der Landwirtschaftsminister von Schorlemer, wie der neue preußische Ernährungskommissar Dr. Michaelis ein Bild der Gefahren zeichneten, denen wir entgegengehen, falls man die Dinge weiter so laufen läßt, wie bisher. Der Landwirlschaftsminister von Schorlemer wandte sich zunächst gegen die vielfachen Angriffe in der letzten Zeit gegen seine Person und sein Ministerium. Es mußte großes Aufsehen erregen, als er sagte: „Die zahlreichen Kriegsorganisationen haben den Einfluß des preußischen Landwirtschaftsministers, seine Mitwirkung bei zahlreichen Maßnahmen nicht allein auf dem Gebiete der Volksernährung, sondern auch auf dem Gebiete der Erzeugung, in weitestem Maße abgeschwächt. Ich kann, ohne zu übertreiben, versichern, daß die Dinge gegenwärtig schon so weit gediehen sind, daß mir der nötige Ueberblick über unsere gesamte wirtschaftliche Lage und die Prüfung der Frage, wieweit die Erzeugung auf die Bedürsnisse der Konsumenten einzustellen ist, sehr erschwert, wenn nicht geradezu unmöglich gemacht ist.“ Man sieht, die vielen Organisationen sind sehr vom Uebel. Der Ansicht ist man im Lande schon lange, und statt sie immer weiter zu vermehren und dadurch den leitenden und verantwortlichen Ministern immer mehr die Uehersicht zu erschweren, sollte man sie nach Möglichkeit verringern. Beherzigenswert war, was der Landwirtschaftsminister zum Schluß seiner Rede in der Form einer dringenden Bilte an die Vertreter der städtischen und Arbeiterinteressen wie an die Verireter ländlicher Erzeugung sagte, in dieser für das Vaterland entscheidenden Stunde nicht immer das Trennende, sondern vor allem das hervorzuheben, was uns eint, einen muß, der Wille zum Durchhalten, trotz aller Entbehrungen, der Wille zum Siegen, das unbedingte Vertrauen auf unsere Oberste Heeresleitung und die durch unsere letzten Erfolge zur See wohlbegründete Hoffnung, daß es uns im letzten Stadium dieses Krieges auch gelingen wird, England auf die Knie zu zwingen. Schwere Sorgen, aber auch erfreuliche Energie und Tatkraft, ihrer Herr zu werden, ließ die Rede des preußischen Staatskommissars für Ernährungsfragen, Dr. Michaelis, durchblicken. Er wies darauf hin, daß mit dem Brotgetreide leider nicht so sparsam umgegangen worden ist, wie es die Lage erforderte, und er machte die Städte dafür verantwortlich, die nicht mehr die strafse Aufsicht ausgeübt hätten, die für die Verwaltung von Nahrungsmitteln unbedingt nötig ist. In einer westlichen Stadt(gemeint ist Essen) sind die dort entstandenen großen Ernährungsschwierigkeiten mit ihren Folgen, Arbeitseinstellung und trübere Dinge, darauf zurückzuführen, daß Brotkarten in erschreckendem Umfang gefälscht und widerrechtlich benutzt worden sind, so daß die ganzen Reserven aufgebraucht wurden und, als nun die Kartoffeln fehlten und Brot als Ersatz gegeben werden sollte, nichts da war. In den Mühlen, insbesondere in den kleinen Mühlen, ist vielfach — das wissen alle, die auf dem Lande zu Hause sind— gegen die bestehenden Bestimmungen gehandelt und unter Ueberschreitung der Mahlkarte mehr als zulässig ausgemahlen worden. So ist ein Mehlkonsum gewesen, der unsere Vorräte in der erschreckendsten Weise hat zum Sinken bringen lassen. Demgegenüber steht eine weit ausgebreitete Verfütterung des Getreides. Sie ist ohne weitcres als erwiesen anzunehmen. Es handelt sich nun selbstverständlich darum, zuzufassen, so lange es Zeit ist, und mit der überhaupt möglichen Kraft und Schärfe zuzufassen. Dr. Michaelis droht den Städten, die in dieser Weise sündigen, mit der Entziehung der Selbstwirtschaft, und auf einen sozialdemokratischen Zwischenruf:„Ach, wenn Sie dürften!" erwiderte er mit erfreulicher Schärfe:„Wer will mir in den Arm fallen? Wer würde mir mit Erfolg in den Arm fallen, wenn ich meine Pflicht auf diesem Gebiete ine? Mich beirrt keiner. Ich übernehme kein Amt, das ein Schwert ist ohne Schärfe, und ich behalte auch kein Amt, wenn irgendwer versuchen sollte, mir das Schwert stumpf zu machen.“ Das sind Worte, die an das Kraftbewußtsein und an die Energie eines Bismarck erinnern und da, wenn irgendwo, gerade in der Leitung der Ernährungspolitik jetzt ein starker Mann dringend erforderlich ist, so wollen wir uns freuen, daß dieser Mann anscheinend in Dr. Michaelis gefunden ist, der uns vor dem grausigen Schicksal bewahrt, daß wir in den letzten Monaten vor der neuen Ernte plötzlich vor dem Nichts stehen und nicht wissen, wie wir unseren Hunger stillen sollen. Wir alle, das ganze Volk, müssen den preußischen Ernährungskommissar in der kraftvollen Durchführung der von ihm geplanten energischen Maßnahmen unterstützen, die darauf hinzielen, jede Vergendung von Nahrungsmitteln für die Folge unmöglich zu machen. Die gestrigen Verhandlungen im Abgeordnetenhause sind geeignei, Jedem die Augen zu öffnen über die furchtbare Gefahr, in der wir schweben. Möge jeder daraus seine Konsequenzen ziehen. Die Norddeutsche Allgemeine gegen Wilson. WTB. Berlin, 8. März. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt unter der Ueberschrift„Fair dealing. Ein Wort aus der Adresse des Präsidenten Wilson fällt uns in die Augen:„Fair dealing— Billigkeit". Wie Amerika sie für sich selber wünsche, so sei es bereit, sie für die ganze Menschheit zu fordern„Billigkeit, Gerechtigkeit, die Freiheit zu leben und Schutz vor organisiertem Unrecht". Was Wilson für die ganze Menschheit zu fordern bereit ist, Deutschland hat es es nicht eingeräumt. Unsere ganze Politik Amerika gegenüber, vom ersten Kriegstage bis zum Abbruch der Beziehungen, ist ein Kampf um Billigkeit gewesen: der immer wiederholte Anspruch eines von neidischen Gegnern zum Kampfe gezwungenen Volkes auf Gerechtigkeit, auf die Freiheit zu leben und auf die Abwehr organisierten Unrechts. Wie aber klang es von drüben zurück? Kaum war der Weltbrand entzündet, der das durch politische Einkreisung vorbereitete Werk der Vernichtung Deutschlands gewaltsam vollenden sollte, da war eine laute Presseorganisation unermüdlich bestrebt, in den Vereinigten Staaten die Volksneigung gegen uns aufzustacheln und die Regierung Wilsons sah in Ruhe zu, wie ein Stück des geltenden Seerechts nach dem andern von England beseitigt wurde. Aber damit nicht genug. Dieselbe Regierung, die es ohne Gegenwehr hingenommen hatte, daß der gesamte Handel Amerikas mit uns uns und unseren neutralen Nachbarstaaten, auch soweit ihn kein Kriegsrecht berühren konnte, der britischen Seetyrannei zum Opfer fiel, erließ Protest auf Protest, sobald wir England gleiches mit gleichem vergalten. Sie handelte so, obwohl ihr bekannt war, daß England mit seiner brutalen Mißachtung neutraler Rechte nichts anderes bezweckte, als unsere Kraft, die mit Waffengewalt nicht zu brechen war, durch den Hungerkrieg gegen Frauen und Kinder langsam zu zermürben. Für die ganze Menschheit fordert Wilson die Freiheit zu leben, nur dem deutschen Volke versagt er den Anspruch auf sie. Zugleich verwandelte sich die ganze Union in eine einzige große Waffen= und Munitionsfabrik. Nicht nur vorhandene Betriebe wurden erweitert, auch Fabriken, die im Frieden Friedensgüter schafften, wurden umgestaltet, um für Deutschlands Feinde Kriegsbedarf zu erzeugen. Die gesamte Industrie eines Volkes, das von den Schrecken des fernen enopäischen Kampfes völlig unberührt blieb, wurde damit zu einer Riesenwerkstatt des Todes, und indem die Regierung der Vereinigten Staaten diese Auffassung von Neutralität betätigte, verlangte sie von uns, für die Sicherheit jedes einzelnen ihrer Bürger aufzukommen, der sich dringender Warnung zum Trotz in das Kampfgebiet zur See begibt. Billigkeit für alle Welt, nur für Deutschland nicht! Das ist der rote Faden, der sich von jeher durch Wilsons Politik hindurchzog. So kam der Tag, da nach der höhnischen Abweisung unseres Friedensangebotes der Entschluß zur Eröffnung des unbeschränkten Tauchbootkrieges ausgeführt wurde. Ein letztes Mal erging der Ruf um Billigkeit an den Präsidenten. Die Antwort darauf war der Abbruch der Beziehungen und darüber hinaus sogar der Versuch, die sämtlichen neutralen Mächte gegen uns aufzuwiegeln. Heute spricht der Präsident überdies auch offen aus, daß eine unmittelbare Beteiligung Amerikas am Kampfe möglich sei. Die Opfer, die wir dem Frieden mit den Vereinigten Staaten bringen können, erreichen ihre Grenze, wo die Durchsetzung unseres Lebensrechts, die siegreiche Durchführung des uns aufgezwungenen Daseinskampfes in Frage steht. Es war ein Schritt natürlicher Vorsorge, wenn wir zur rechten Zeit gegenüber dem möglichen neuen Feinde auch nach neuen Bundesgenossen Umschau hielten. Nur schmale Saumpfade führten zu diesem Ziele. Gegen Verrat gibt es keine unbedingte Sicherheit, und indem die Regierung Wilsons sich eines Verräters bediente, räumte sie stillschweigend ein, daß wir allen Grund zur äußersten Wachsamkeit hatten. So stempelt sie selbst die Weisung an unseren Gesandten in Mexiko zu dem, was sie wirklich war, zu einer Handlung einfacher Selbstverständlichkeit. Unser Bündnisangebot an Mexiko sollte erst nach der amerikanischen Kriegserklärung an uns erfolgen. Auch heute noch wünschen wir den Krieg mit den Vereinigten Staaten zu vermeiden. Teilt Amerika diesen Wunsch, so wird sich also Mexikos Kenntnis von unserem Angebot auf das beschränken, was die Regierung Wilsons selbst darüber veröffentlicht hat. Wie die Würfel fallen, steht bei dem Präsidenten; ihn allein trifft vor der Geschichte die Verantwortung, wenn sein eigenes Land, das bisher noch den Segen des Friedens genießt und dem Himmel dafür nicht dankbar genug sein könnte, nun ohne jede zwingende Not in die Schrecken des blutigen Krieges mitverstrickt werden sollte. Wie in Wilsons Hand das Leben der amerikanischen Bürger liegt, die unsere Warnung vor dem Gefahrenbereich zur See mißachten, so hält er auch das Schicksal all der vielen Tausende in Händen, über die ein weiteres Umsichgreifen des Krieges Verderben, Trauer und Tod bringen würde. Wie immer es sich entscheiden möge, uns wird er— ob er nun Krieg oder Frieden will— um keines Haares Breite von dem Wege abdrängen, den wir am 1. Februar eingeschlagen haben. ** Die Zeppelin=Verluste in der Londoner City. TU. London, 7. März. Bisher war. von englischer Seite imner gemeldet worden, daß niemals ein Zeppelin über die City von London gekommen sei. Jetzt führte der Minister des Innern, Cave, in einer Rede in London aus, daß im metropolitanischen Viertel, das heißt also auch in der City, 137 Menschen durch Zeppeline getötet worden seien. In der Zeit vom 1. August 1915 bis 16. Januar 1917 seien 954 Personen durch irgendwelche Unglücksfälle auf der Straße getötet worden. In der City belaufe sich die Zahl der tödlichen Unglücksfälle auf 39, davon seien 13 durch Zeppeline verursacht worden. ** * Munitionsmangel bei Sarrails Armee. BB. Budapest, 7. März. Wie der Sofioter Berichterstatter des Az Est meldet, sei die Wirkung des U-Bootkrieges an der mazedonischen Front stark fühlbar. Der offenbare Munitionsmangel scheine eine große Rolle in der neuerdings bemerkbaren Aenderung, von Sarrails Taktik zu spielen. Während früher die Alliierten jeden Angriff mit Trommelfener einleiteten und beerdeten, gehöre heute auch das früher häufige Artilleriefeuer zu den Seltenheiten. telegraphische Meldungen. (Telegramme des W.=T.=B. und der Telegraphen-Union.) Die Tochter des Staatssekretärs von Capelle in Tokio ermordet. TU. Karlsruhe 8. März. Den Neuen Züricher Nachrichten zufolge melden Londoner Blätter aus Tokio, daß die Tochter des deutschen Admirals, Staatssekretärs v. Capelle, die Gemahlin eines in Japan internierten deutschen Offiziers namens v. Saldern, in ihrer in der Nähe des Konzentrationslagers von Fukua gelegenen Wohnung ermordet wurde. Es liegt Raubmord vor. Frau Erna v. Saldern war die einzige Tochter des Staatssekretärs v. Capelle. Sie war seit 1907 mit dem Leutnant v. Saldern verheiratet. Ihr Gatte geriet nach dem Fall von Tsingtan in japa nische Gefangenschaft, wohin ihm Frau v. Saldern folgte, die nur ein Alter von 30 Jahren erreichte. * Zwei englische Torpedobootszerstörer gesunken. TU. Haag, 8. März. Aus London zurückgekehrte holländische Reisende berichten, daß vor dem Hafen von Folkestone in der vorigen Woche zwei englische Torpedobootszerstörer bei dichtem Nebe! zusammengestoßen und gesunken sind.— In London halten sich über 1800 Amerikaner auf, die seit dem 5. Februar nicht weehr die Reise nach Amerika anzutreten wagen. Die englische Kontrolle über die nach dem Auslande fahrenden Reisenden wird fortgesetzt verschärft. Nicht nur nach Holland, sondern auch nach Frankreich, Skandinavien und selbst nach Amerika fahrende Reisende müssen sich vor der Einschiffung völlig entkleiden; sogar ihre Schuhsohlen und Lederkoffer werden durchschnitten, um festzustellen, ob sie Dokumente verborgen halten. England scheint Freund Wilson für neue„Enthüllungen“ Material schaffen zu wollen. Französischer Torpedobootszerstörer torpediert. WTB. Paris, 8. März. Der Marineminister teilt mit: Der Torpedobootszerstörer„Cassini“, der dem Patrouillendienst im Mittelländischen Meer zugeteilt war, wurde am 28. Februar, um 1 Uhr morgens, von einem feindlichen U.Boot torpedierl. Die Pulverkammer explodierte, worauf das Boot in weniger als 2 Minuten versank. Der Kommandeur, 6 weitere Offiziere und 160 Unteroffiziere und Mannschaften sind umgekommen. Zwei Offiziere und 32 Unteroffiziere und Mannschaften sind gerettet. Vom versenkten Dampfer„Kopenhagen“. TU. Amsterdam, 8. März. An Bord des versenkten englischen Dampfers„Kopenhagen" befanden sich der niederländische Gesandtschaftssekretär in London, Baron van Nagele und seine Frau, außerdem der Courier des Ministers des Aeußern, Graf van Limburg=Styrum. Nach einem hier eingegangenen Bericht sind alle drei wohlbehalten in London angekommen. * Die Opposition gegen Wilson. WTB. London, 8. März. Morning News meldet aus Washington: Die Opposition gegen die vom Präsidenten beabsichtigte Abänderung der Geschäftsordnung des Senats umfaßt wider Erwarten 36 Senatoren. * Gegen die Opposition. WTB. Washington, 8. März. Reuter. Der aus Demokraten und Republikanern bestehende Senatoren=Kongreßausschuß ist übereingekommen, eine Aenderung der Geschäftsordnung des Senats in der Richtung zu empfehlen, daß jede Debatte mit zwei Drittel Mehrheit geschlossen werden kann. * Amerikanische Erfolge auf Cuba. TU. Newyork, 8. März.(Reuter). Die Regierungstruppen auf Cuba haben den ehemaligen Präsidenten und jetzigen Rébellenführer und seinen gesamten Stab gefangen genommen Der Hauptquartier=Bericht war bei Druckbeginn der Zeitung noch nicht eingetroffen. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten. Die Einzahlungsbedingungen der neuen Kriegsanleihe. Die neue Kriegsanleihe besteht, wie bereits an dieser Stelle berichtet worden ist, wieder in fünfprozentigen Schuldverschrei= 20 grad eing iien Geutschands vir nahe un bungen und ferner in viereinhalbprozentigen mit 110 Prozent## ging, hat die Kartoffelzusuhr wieder unmöglich gemacht. gut es ging. Der geringe Zuschuß, den die Schwerarbeiter bekommen, erfordert nicht allzu große Mengen, zumal in der Frostperiode ebenfalls Kartoffeln eingespart wurden. Man darf wirklich auf das Ergebnis der Bestandserhebungen am 1. März gespannt sein. Irgendwo müssen doch die Kartoffeln stecken! Wurden sie zurückgehalten? Oder sollten doch infolge der hohen Fleischpreise mehr Kartoffeln verfüttert worden sein, als man annimm? Die Zeit wird es lehren. — Die Kartoffelzufuhr. Die„Norddeutsche Allgemeine. Zeitung" schreibt: Der schwere Frost der im Osten Deutschlands bis nahe an Während der wenigen milden Tage war es, obwohl sie auch regelmäßig starke Nachtkröste brachten, gelungen, die tägliche Verladung bis auf 300000 Zentner zu steigern, Leider ist eine größere Anzahl von Wagen unterwegs von starkem Frost befallen und beschädigt worden. Es ist aber dafür gesorgt, daß diese Kartoffeln zur Herstellung von Trockenware Verwendung finden, wozu auch angefrorene Kartoffeln brauchbar sind. Die Wärmezüge mit Kartoffeln verkehren nach wie vor. Es können damit aber naturgemäß nur geringe runden durch hundert teilbaren Beträgen des Nennwertes, be fördert werden. Ai zur Aufrechterhaltung der Massenspeisung bereits vom 31. März ab geleistet werden. Da der Zinsenlauf, und und zur Trocknurrüben zum sofortigen Verbrauch bis 120 Prozent auslosbaren Schatzanweisungen, wobei der Zeichnungspreis für beide Anleihearten auf 98 vom Hundert(Schuldbucheintragungen der fünsprozentigen Reichsanleihe mit Sperre bis zum 15. April 1918 97,80 Mark) unter Verrechnung der üblichen Stückzinsen festgesetzt ist. Obwohl der Zeichnungstermin die Zeit vom 15. März bis 16. April umfaßt, dürfen Voll= und Teilzahlungen, die letzteren in zwar beider Anleihearten, am 1. Juli 1917 beginnt, der erste Zinsschein mithin am 2. Januar 1918 fällig wird, ist denen, die bereits am 31. März Zahlungen leisten, ein Vierteljahr Zinsen zu vergüten, das heißt, bei einer Vollzahlung von beispielsweise 1000 Mark Anleihe; am 31. März empfangen die Zeichner der fünfprozentigen Schuldverschreibungen eine Zinsvergütung von 1½ Prozent gleich 12,50 Mark, die Zeichner der viereinhalbprozentigen Schatzanwdeisungen eine Vergütung von 1 1/8 Prozent gleich 11,25 Mark. Der Zeichnungspreis ermäßigt sich mithin im Falle der Vollzahlung am 31. März auf 96¾ Prozent für di fünsprozentigen Schuldverschreibungen, auf 96,55 Prozeut für Schuldbucheintragungen der fünfprozentigen Reichsanleihe und auf 96 7/8 Prozent für die viereinhalbprozentigen Schatzanweisungen. Erfolgt die Zahlung später, so werden entsprechend weniger Zinsen vergütet, also z. B. am 20. April für 70 Tage. Der erste Pflichtzahlungstermin ist der 27. April. An diesem Tage müssen 30 Prozent des dem Zeichner zugeteilten Betrages an Kriegsanleihe bezahlt werden. Am 24. Mai werden weitere 20 Prozent und am 21. Juni und 18. Juli jeweilig 25 Prozent fällig. Diese Pflichtzahlungstermine müssen von den Zeichnern innegehalten werden, sofern die Summe der fällig gewordenen Teilbeträge wenigstens 100 Mark ergibt. Hat jemand z. B. 1000 Mark fünfprozentige Kriegsanleihe gezeichnet und zugeteilt erhalten, so muß er 300 Mark Kriegsanleihe am 27. April bezahlen, wobei ihm die Stückzinsen für 63 Tage vergütet werden, so daß bäus an seine Ge ie Saxsahrung 399. Maxk à 98 Prozent— 294 Mark abzüglich kommt der Sieg im Kriege, sondern vom Hinmel kommt die Ueber.00 Mark Stuuziusen) 291,40 Mark beträgt. Hat jemand 400 legenheit unse Ttbanung für den Sommer kann auch bei Frost bis zu 6 Grad weitergehen, ist also durch den Kälterückfall nur wenig beeinträchtigt worden. — Zur Fischversorgung. Nach Aufhören der Frostperiode haben in Skandinavien die Heringsfänge wieder eingesetzt; frische Heringe, Bücklinge und Marinaden werden daher in nächster Zeit wieder dem Konsum zur Verfügung gestellt werden können und durch die Fischorganisationen den Kommunen zugeleitet werden. Die Preise werden überwacht und je nach den kommunalen Verhältnissen verschieden hoch sein. Im allgemeinen dürften sie im Kleinverkauf etwa betragen: Für frische Heringe 0,90 bis 1,10 Mark das Pfund(etwa 15 bis 20 Pfg. das Stück, je nach Größe; für Bücklinge 1,60 Mark das Pfund setwa 25 bis 35 Pfg.das Stück, je nach Größe); für kleine Bücklinge(Sprottbücklinge) 1,45 Mark das Pfund; für marinierte Heringe(Rollmöpse, Bismarckheringe usw.) 2,20 bis 2,35 Mark das Pfund(etwa 30 bis 40 Pfg. das Stück, je nach Größe);. Wo höhere Preise genommen werden, wird man sich zweckmäßig bei einer Kommune beschweren oder die Preisprüfungsstelle anrufen. — Frau Lange gesucht! Aus russischer Gefangenschaft wird an eine Frau Karl Lange geschrieben. Adressatin kann die Postsachen beim Zweigverein vom Roten Kreuz, Stadthaus Zimmer 23, n Empfang uehmen. i.— Bettag für die Erzdiözese Köln. Die Köln. Volkszig. veröffentlicht folgenden Erlaß des Kardinals und Erzbischofs v. Hartmann: Geliebte Erzdiözesanen! Wenn nicht alles täuscht, stehen wir vor folgenschweren kriegerischen Ereignissen, die über die Zukunft unseres geliebten Vaterlandes entscheiden. Da drängt es mich, euch noch einmal zu exinnern an die glaubensstarken Worte, die einst Judas Machabäus an seine Getreuen richtete:„Nicht durch die Menge des Heeres beträgt. Hat jemand 400 Mark Kriegsanleihe gezeichnet, so sind am 27. April, dem ersten Pflichtzahlungstermin, 100 Mark Kriegsanleihe zu begleichen. Hat jemand 300 Mark Kriegsanleihe gezeichnet, so braucht er am 27. April noch garnichts einzahlen, denn 30 Prozent von 300 Mark ergeben nicht den Mindestbetrag von 100 Mark. Die ersten 100 Mark sind vielmehr bei einer Zeichnung von 300 Mark erst am 24. Mai fällig, weitere 100 Mark wären am 21. Juni zu bezahlen und die restlichen 100 Mark am 18. Juli. Bei einer Zeichnung von 200 Mark Kriegsanleihe sind je 100 Mark am 24. Mai und am 18. Juli zu bezahlen. Bei einer Zeichnung von 100 Mark Kriegsanleihe wird die ganze Zahlung erst am 18. Juli fällig. In allen Fällen können, wie schon erwähnt, ebenso wie die Vollzahlung auch Teilzahlungen geleistet werden, indeß immer nur in runden durch 100 Mark teilbaren Beträgen des Nennwerts Besondere Bedingungen gelten für die Einzahlungen auf Zeichnungen, die bei den Postanstalten erfolgen. Zunächst ist hier zu bemerken, daß die Postanstalten nur Zeichnungen auf die fünsprozentige Kriegsanleihe, nicht aber auf die Reichsschatzanweisunlegenheit. Unsere Feinde kommen zu uns mit trotziger Menge und mit Uebermut, um zu vernichten uns und unsere Frauen und Kinder, und um uns zu plündern. Wir aber wollen kämpfen für unser Leben und unser Gesetz, und der Herr selbst wird sie niederschmettern vor unserm Angesicht, ihr also fürchtet euch nicht vor ihnen.“ Heute, wo ich dieses schreibe, am zweiten Sonntage der hl. Fastenzeit, hält uns die Kirche im Eingange der hl. Messe die trostvollen Gebetsworte des Psalmensängers vor Augen:„Gedenke, o Herr, deiner Erbarmungen und deiner Barmherzigkeit, die vom Anbeginne her sind, damit niemals über uns herrschen unsere Feinde; errette uns, Gott Isracls, aus allen Bedrängnissen.“ Laßt uns deshalb mit unserer hl. Mutter, der Kirche, den gleichen flehentlichen und vertrauensvollen Gebetsruf immer wieder erheben:„Zu dir, o Herr, erhebe ich meine #eele, auf dich, mein Gott, vertraue ich, nicht werde ich zuschanden werden.“ Kleidung der Erstkommunikanten. Der Kirchliche Anzeiger der Erzdibzese Köln veröffentlicht folgende Anordnung des erzbischöflichen Generalvikariats: Es ist ein schöner und sinnreicher Gebrauch: daß die Kinder in glelcher Tracht zum ersten Male zum Tische des Herrn geführt werden. Eine kirchliche Vorschrift ist es aber nicht. Die hl. Kirche schreibt nur vor, daß die Gläubigen in bescheidenem Anzug zur hl. Kommunion gehen Postanstalten zwar schon am 31. März die Vollzahlung vorgenom daß die Eltern von der Anschaffung neuer Kleider für die Erstkommen werden kann, daß sie jedoch am 27. April geleistet werden munikanten, soweit dies irgend möglich ist, absehen und die Kinder muß.(Teilzahlungen sind nicht zulässig.) Für die Vollzahlung, in ihren gewöhnlichen Sonntagskleidern an den Tisch des Herrn die am 31. März geleistet wird, werden 90 Tage Zinsen gleichstreten lassen. 1¼ Prozent vergütet. Für die Vollzahlung, die am 27. April oder]— Zwei Kriegerbeerdigungen. in der zwischen dem 31. März und 27. April liegenden Zeit ge house, in dem seit Eröffnung schon mehrere Tausend Krieger leistet wird, werden zur Vereinfachung des Verkehrs bei den Post- nach erhaltenen Verwundungen oder nach zugezogenen Krankheianstalten gleichmäßig 63 Tage gleich 7/8 Prozent vergütet.. ten liebevolle Pflege fanden, starben in den letzten Tagen zwei Alles nähere über die Einzahlungsbedingungen der neuen Krieger, die gestern nachmittag unter zahlreicher Beteiligung zu Kriegsanleihe wird nach Erscheinen der amtlichen Zeichnungs- Grabe getragen wurden. Beide hatten zwar nicht im Felde Veraufforderung aus dieser selbst zu ersehen und bei den Zeichnungsund Vermittlungsstellen zu erfahren sein. Das Eiserne Kreuz erhielten letzungen erlitten, sondern sich im Dienste für das Vaterland Krankheiten zugezogen, die den Tod im Gefolge hatten. Zuerst wurde der Landsturmmann Haak von hier auf dem Ehrenteil des Friedhofes zu Krahenhöhe zur letzten Ruhe bestattet. Superintendent Dransfeld hielt die Grabrede, in der er der Verdienste des Verstorbenen gedachte und tröstende Worte für die Leidtragenden und besonders für die Angehörigen fand. Später fand die Beerdigung des Wehrmannes Kranz auf dem Ehrenteil des Friedhofes an der Cronenbergerstraße statt. Im Krankenhause wie am Grabe nahm Rektor Köhnen=Mangenberg die kirchliche Einsegnung vor, und am Grabe widmete Herr Kaplan Vierkotten dem Krieger noch einen Nachruf, dem insbesondere die Worte zu Grunde lagen„Die Toten sind nicht tot". Treffend wußte Herr Kaplan Vierkotten zu schildern, daß die Krieger, auch wenn sie nicht auf dem Schlachtfelde den Tod gefunden hätten, für die Nachwelt unvergeßlich wären. Er fand zu Herzen gehende Trostesworte für die Gattin und die Eltern, und mit warmen Worten gedachte er des erst vor einigen Monaten geborenen Kindes des Verstorbenen. Die Stadtkapelle spielte, wie auch bei der anderen Kriegerbeerdigung, Trauerweisen. Die Fahnen für die Stadt bestimmte Maragrine, der Kriegervereine, deren Mitglieder übrigens in anbetrocht der Trauerizspenden, darunter auch einen von der Stadt gefeier beendet. Fast sämtliche Verwundete der hiesigen Lazarette widmeten, nahmen ebenfalls an den Beerdigungen teil. — Annahme von Offizieren für den höheren Militärverwaltungs= dienst. Der Kaiser hat genehmigt, daß kriegsbeschädigte aktive Offiziere, die sich im Felde ausgezeichnet haben, und infolge ihrer Kriegsbeschädigung nicht mehr im Truppendienst verwendet werden können, aber die zur Wahrnehmung des Friedensdienstes bei den Intendanturen erforderliche Rüstigkeit besitzen ausnahmsweise auch de Eickenberg, Solingen, Albrechtstr. 8, Gefreiter in einem Füs.=Rgt. Karl Müller, Solingen, Südstr. 20, Gefreiter der Landwehr in einem Res.=Inf.-Rgt. Walter Ruhrberg, Solingen, Am Wolfsfeld 16, Kriegsinvalide Oskar Wagner, Solingen, Grünewalderstr. 86 a, ehemaliger Musketier im Inf.=Rgt. 30. Artur Pohlig. Höhscheid, Unten=Katternberg 33, Ersatz-Reservist in einem Inf.=Rat. Karl Breidenbach, Gillich bei Aufderhöhe, Schütze in einem Res.=Inf.=Rgt. * * Aus Stadt und Umgegend. Solingen, 8. März 1917. Es kann dies aber noch einige Tage dauern. — Der Wochenmarkt bot heute wieder ein trostloses Bild. Gegen 10 Uhr war über die Hälfte der Verkaufsstände geschlossen. Landleute waren überhaupt keine eingetroffen. Nur von der Stadt beschaffter Weißkohl wurde verkauft, der in kurzer Zeit vergriffen 106... — Die Ziegen, welche die Stadt an die Bürgerschaft abgeben will, tendanturen erforberliche Rüstigteit besitzen, ausnahmsweise auch dann treffen erst heute abend ein und werden mit Rücksicht auf das schlechte als Anwärter für den höheren Militärverwaltungsdienst angenommen Wetter statt am Heidtberg morgen früh neben dem städtischen Lager werden dürfen, wenn sie die im Abschnitt 1 Ziffer le der Druckvoran der Cölnerstr. abgegeben werden.(schrift a 9. S Nlx 10 zmango'u. Juhrs — Wo sind die Kartoffeln geblieben? Von den maßgebenden Stellen wurde mehrmals versichert, daß die Kartoffelernte im letzten schrift D. V. E. Nr. 10 angegebenen Anforderungen nicht erfüllen, jedoch nicht mehr als 35 Jahre alt sind, und, soweit nicht das Kriegstellen wurde mehrmals versichert, daß die Kartoffelernte im letzten ginisterium in besonderen Fällen Ausnahmen zuläßt, mindestens sechs Jahre eine außerordentlich schlechte gewesen sei. Etwa 23 Millionen Jahre als Offizier gedient haben. Auch vom Nachweis des ReifezeugTonnen seien nur geerntet worden wovon 270 Millionen Bentner für nisses für die Universität darf abgesehen werden Offiziere des ReTonnen seien nur geerntei worden, wovon 270 Millionen Hentner für die menschliche Ernährung verwandt werden. Das wäre also nur etwas über die Hälfte der ganzen Kartoffelernte. Da ein Verfütterungsverbot für Kartoffeln besteht, die Kartoffeln auch nicht mehr zum Brotstrecken verwendet und auch sonst überall mit Kartoffeln gespart wird, ist es fraglich, ob nicht doch mehr als 270 Millionen Zentner für die menschliche Ernährung übrig bleiben. Aber selbst, wenn wir nur 270 Millionen Zentner in Ansatz bringen, so dürfte bei 70 Millionen Einwohnern pro Kopf und Tag über ein Pfund verzehrt werden. Nun bekommt aber die Bevölkerung schon lange nur ein halbes Pfund täglich, und in den letzten zwei Monaten gab es mehrmals infolge des Frostes und der Verkehrsstörung überhaupt keine Kartoffeln. Man mußte sich mit etwas Broi behelfen und mit Kohlrüben ernähren, so nisses für die Universttal darf abgesehen werven. Offiziere des Beurlaubtenstandes, die im Zivilverhältnis die Befähigung zum Richteramt oder für den höheren Verwaltungsdienst erlangt haben, können als Anwärter angenommen werden, wenn keine geeigneten kriegsbeschädigten aktiven Offiziere vorhanden sind. Vorbedingung ist, daß sie sich im Felde ausgezeichnet haben und infolge ihrer Kriegsdienstbeschädigung zum Wechsel ihres bürgerlichen Berufs genötigt sind. Bei nicht vorhandener Felddienstfähigkeit soll mindestens die zur Leistung des Friedensdienstes erforderliche körperliche Tüchtigkeit verlangt werden. — Gegen das Flämmen. Trotzdem die Witterung noch nicht dazu angetan ist, den Waldbränden Vorschub zu leisten, läßt die Behörde schon auf die Unsitte des Flämmens hinweisen. Sobald trockenes Wetter eintritt, wird mehr denn sonst unseren Wäldern Schutz nötig sein. Alljährlich werden große Parzellen durch Feuer zerstört, und besonders wird Schaden in den Schonungen angerichtet. In diesem Jahre, wo mehr als früher in mancher Familie die väterliche Zucht fehlt, muß der Jugend begreiflich gemacht werden, welchen Schaden sie durch das Flämmen anrichten kann. Zur Verhütung von Waldbränden wird demnächst ein größerer Bewachungsdienst eingerichtet, zu dem auch alle die, welche sich in der Jugendpflege betätigen, herangezogen werden sollen. — Der Landaufenthalt für die Stadtkinder. Der Minister des Jnnern hat, wie wir erfahren, einen Erlaß herausgegeben, der die Aufnahme von Kindern der städtischen und Industriebevölkerung in ländlichen Familien betrifft. Der Erlaß sagt, daß angesichts der immer schwieriger werdenden Ernährungsverhältnisse der Kinder in den Großstädten und Industriebezirken der Gedanke, diese Kinder für Wochen und Monate auf dem Lande unterzubringen, immer dringlicher werde. Im bevorstehenden Frühjahr, so hebt der Erlaß hervor, müsse Hunderttausenden, wenn möglich Millionen von Kindern, in dieser Weise geholfen werden. Die Aufnahme der Kinder soll im vaterländischen Interesse möglichst unentgeltlich erfolgen. Es kann auf Wunsch ein Verpflegungssatz von 50 Pfg. für jeden Tag und für jedes Kind gewährt werden. In diesem Fall ist in der Ortsliste einzutragen, ob und wieviel Kinder der Vorstand einer Familie aufnehmen will, ob sie unentgeltlich oder zum täglichen Verpflegungssatz aufgenommen werden. Der zugestandene Verpflegungssatz wird nach Aufnahme des Kindes durch Vermittlung der Gemeinde oder des Gutsbezirks von dem Kreiskommunalverbande seines Wohnsitzes monatlich ausgezahlt. Gefällt ein Kind aus irgendeinem wichtigen Grunde nicht, so kann es jederzeit durch Vermittlung des Ortsschulinspektors zurückgegeben werden. In diesem Fall ist ein anderes Kind an seiner Stelle zu überweisen. Für die aufgenommenen Kinder ist wie für die eigenen zu sorgen. Sie sollen in geeigneter Weise untergebracht und mit elterlicher Liebe behandelt und beaussichtigt werden. Für Entschädigung von Unfällen oder Schäden, die den aufgenommenen Kindern zustoßen oder von ihnen verursacht werden, wird durch geeignete Versicherung seitens des Vereins„Aufenthalt für Stadtkinder“, ohne Inanspruchnahme der Aufnehmenden Sorge getragen werden. Kosten ärztlicher Behandlung und etwaiger Arzneimittel sowie sonstige Unkosten werden von dem Kommunalverband des Aufenthaltsortes bezahlt. Diesem gegenüber ist der Kommunalverband der Eltern usw. zur Erstattung verpflichtet, dem es überlassen bleibt, die Kosten von den Eltern oder den verpflichteten Krankenkissen einzuziehen, soweit sie nicht anderweitig aus öffentlichen und sonstigen Mitteln gedeckt werden. Der Aufnehmende darf die Kinder in ihrem eigenen Interesse zu leichten landwirtschaftlichen Arbeiten heranziehen. Jede Ueberanstrengung und ungeeignete Beschäftigung ist jedoch peinlichst zu vermeiden. Die Frage, ob die aufzunehmenden Kinder zu den Haushaltungsangehörigen zu rechnen oder die Lebensmittel für sie durch Lebensmittelkarten zu beschaffen sind, wird durch besondere Anordnungen der Landeszentralbehörden geregelt. Die aufzunehmenden Kinder sollen nicht weniger als sechs Jahre alt sein. Die Kinder müssen gesund und frei von Ungeziefer sein. Die Eltern oder gesetzlichen Vertreter der Kinder haben, sofern hierfür nicht anderweitig gesorgt wird, für ausreichende und warme Kleidung und Wäsche und für mindestens ein ganzes Paar Stiefel zu sorgen. Die Eltern oder Vormünder der Kinder dürfen die aufzunehmenden Landwirte nicht um Lieferung von Nahrungsmitteln angehen. Kriegerkinder sollen in allererster Linie berücksichtigt werden. Am erwünschtesten im vaterländischen Interesse wäre es ja, wenn sich möglichst viele Familien bereit finden würden, die Kinder unentgeltlich bei#sich, aufzunehmen, weil auf diese Weise die Möglichkeit geschaffen wird, recht vielen Kindern unbemittelterEltern, die einen Verpflegungssatz zu zahlen nicht imstande sind, zum Beispiel Kriegerwitwen, Veteranen usw., einen Landaufenthalt zu gewähren. Die Hauptsache ist jedenfalls, daß sich möglichst viele Familien bereit erklären, fremde Kinder bei sich aufzunehmen und zu verpflegen. Der Präsident des Kriegsernährungsamts beabsichtigt ein gleiches Vorgehen bei den Regierungen der anderen Bundesstaaen anzuregen, so daß dadurch die Möglichkeit geschaffen wird, Kinder der Stadt= und Industriebevölkerung des einen Bundesstaates auch in ländlichen Familien des anderen Bundesstaates unterzubringen Der Verein„Landaufenthalt der Stadtkinder auf dem Lande“, der unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Scholz(Charlottenburg) und des Landrates v. Thadden(Trieglaff gebildet wurde, teilt hierzu mit, daß in der kurzen Zeit seines Bestehens eine große Anzahl Briefe aus den Kreisen der Landbevölkerung, besonders von Landpfarrern, Lehrern und Gutsbsitzern eingelaufen seien, die alle von größter Bereitwilligkeit zeugen, Stadtkinder aufzunehmen. Aus dem Landkreise Solingen. — Verbot des Schlachtens von Ziegenlämmern. In der heutigen Nummer unseres Blattes wird eine Anordnung bekannt gegeben, die das Schlachten von Ziegenlämmern verbietet. — Die Landwirte werden darauf aufmerksam gemacht, daß nach der Verordnung über die Höchstpreise für Brotgetreide der Preis für Roggen und Weizen nach dem 31. März dieses Jahres um 15 Mark für die Tonne sinkt. Ablieferung bis Schluß dieses Monats liegt also im eigensten Vorteil der Landwirte. § Höhscheid, 8. März. Die Ausgabe der Brotkarten und sämtlicher Zusatzbrotkarten findet morgen vormittag in den evangelischen Schulen statt. § Wald, 8. März. Kinderhort. Hier soll ein Kinderhort eingerichtet werden. Schulentlassene Mädchen, die sich als freiwillige Helferinnen betätigen wollen, wollen sich am Samstag, nachmittags, im Rathause melden. Der Hort wird im Gewerkschaftshause sein Heim finden. — Warenumsatzsteuer. Nach den Bestimmungen des Warenumsatzsteuergesetzes hatte die Versteuerung des Warenumsatzes bis Ende Januar zu erfolgen. Die Säumigen sind inzwischen von der Steuerbehörde angemahnt worden, trotzdem hierzu eine Verpflichtung nicht vorlag. Aber noch immer sind viele Geschäftsleute mit der Anmeldung im Rückstande. Die Warenumsatzsteuerstelle sieht sich nun veranlaßt, diese Lässigen der Zollbehörde zu melden, so daß die Bestrafung erfolgt. § Ohligs, 8. März. Die Brotkartenausgabe erfolgt am Freitag in den bekannten Ausgabestellen. Zugleich erfolgt die Ausgabe der Butter= und Fettkarten, sowie der Zusatz-Brot= und=Kartoffelkarten, soweit diese nicht durch die Arbeitgeber ausgehändigt werden. Da die Kartoffeln für die nächste Woche bereits am Freitag und Samstag dieser Woche zur Ausgabe gelangen, die Schwerarbeiter zu dieser Zeit aber noch nicht im Besitz der Kartoffelzusatzkarte sind, haben die Händler Anweisung erhalten, an Schwerarbeiterzulagen genau dieselben Mengen wie in der vergangenen Woche abzugeben. Der erste Abschnitt der neuen Kartoffelzusatzkarte bleibt mithin ungültig. — Ablieferung der Fahrradbereifung. Nochmals wird an die Ablieferung der Fahrradbereifung erinnert. Die Sammelstelle im Gaswerk ist Dienstag und Donnerstag nächster Woche vormittags von 8.30 bis 12 Uhr geöffnet. Briefkasten der Redaktion. A. B. 3. Melden Sie sich direkt bei der Kommandantur. Wetterbericht für Freitag, den 9. März 1917. Weitere Schneefälle, doch Nachlassen bis zu späterem Aufklären, kalt. Südstädt. Gemeindeheim (Bismarckstraße 13). Heute Donnerstag Abend: Keine Kriegsbetstunde. Südstädtisch. Gemeindeheim (Bismarckstraße 13.) Heute Donnerstag abends 8.30 Uhr: Keine Kriegsbetstunde. 10 Mr. Beibhnung erhält Derjenige. der mir auf die Spur hilft, wer mir vorige Nacht 5wertv. Kaninchen gestohl. hat, 3 Japaner u. 2 Holländer. Wilh. Richartz, Unten=Scheidt. Ein Fachmann sucht 15 000 Mk. zur rationellen Ausführung von lohnenden Artikeln. Näh. i. d. G. Lieferfrauverlgest. ½3 schwarz. Wachstuch v. Mittel-, Schul= b. halbe Flurstr. Bitte abzugeb. b. Portier. Coppels Fabrik. Stammbuch zugeben bei Jonkers, Katternbergerstr. 66a. Pelz verloren gu“- Verabzugeben SSLINGEN LIEDENTATDE. Gestern starb plötzlich und unerwartet unser langjähriger Sangesbruder Sarf Daseh Ehrenmitglied unseres Vereins im hohen Alter von 75 Jahren, nachdem es ihm vergönnt gewesen, in vergangenem Jahre sein goldenes Sanges-Jubiläum in unserem Verein zu feiern. Wir verlieren in dem Verstorbenen einen Sangesbruder von seltener Treue und großem Pflichtgefühl; sein offener, ehrlicher und biederer Charakter lässt uns sein Andenken für immer unvergeßlich bleiben. Solingen, den 7. März 1917. Der Vorstand. Gelegenheitskauf! In der Nähe von Lennep ist ein sihoner Gnlihen str. Bitte Neustraße 20a. 6 Morgen groß. Feldland, groß. Garten, 2 Baumhöse mit bess. Obst 2 Wiesen, große neue Scheune. 2 schöne Wohnhäuser enthalt. elektr Licht u. Gas, jährl. Mietserlös 600 M. vom Nebenhaus, Anzahl. 4000 M. verhältnish. sof. zu 13000 M. zu verkauf. Näheres Weyerstr. 4, Unsere in Landwehr direkt an der Bahn gelegenen Arbeitsräume einschl. Wohnung sind preiswert zu kaufen. Für Gießereianfänger sehr günstig, da Schmelz= und Temperösen vorhanden. Gebr. Kempgens, 6. m. b. H., Landwehr. Offeriere heute 1 Waggon beste, schwere, hochtragende Wirchg. sowie 1 Waggon beste Schtker. Käuser ladet freundlichst ein Aug. Herbertz, Solingen Nordstraße 20. Teleson 312. Im Interesse der Volksgesundheit und insbesondere zur Bekämpfung der Tuberkulose werden folgende Ratschläge resp. Warnungen zur allgemeinen Kenntnis gebracht: 1. Niemand sollte in eine neue Wohnung einziehen, bevor dieselbe einer gründlichen Desinsektion unterzogen worden ist. Hat in der Wohnung bisher ein an Tuberkulose Leidender gewohnt, so ist das Beziehen der Räume ohne Desinfektion direkt mit Gefahr verbunden. Die Desinfektion besteht in gründlicher Reinigung der Fußböden, Abseisen des Kalkanstriches der Decken und Wände, oder Tapezieren der letzteren. Formalindesinsektionen werden auf besonderen Antrag von der Polizeiverwaltung ausgeführt. 2. Niemand sollte als Kost= oder Quartiernehmer bei einer Familie wohnen, wo Angehörige derselben oder andere Kostgänger an Tuberkulose leiden. Personen, welche Quartiere vermieten, sollten, solange Mitglieder der Familie an Tuberkulose leiden, keine Kost= und Schlafgänger aufnehmen. Müssen an Tuberkuiose leidende Personen Quartiere außerhalb ihrer Familie nehmen, so sollten sie darauf sehen, daß sie gesondert untergebracht werden. Solingen, den 6. März 1917. Die Polizeiverwaltung. Bekanntmachung. Die Zuweisung von Zucker zur Bienenfütterung im Jahre 1917 erfolgt ebenso wie im Vorjahre durch Vermittlung der ImkerVereine. Alle Anträge, sowohl von Vereinen, wie von Imkern, die Vereinen nicht angehören, sind unter Beifügung des zollamtlichen Berechtigungsscheines bis spätestens 1. April ds Is. beim Generalsertetür des Bienenzuchtvereins für die Rheinprovinz, Herrn Hauptlehrer Schulzen in Viersen. einzureichen su Der Oberpräsident der Rheinprovinz I. V.: Momm. Anordnung über das Schlachten von Ziegenmutter= u. Schaflämmern. Auf Grund des§ 4 der Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers über ein Schlachtverbot für trächtige Kühe und Sauen vom 26. August 1915(Reichsgesetzbl. S. 615 wird hierdurch folgendes bestimmt:.. 18 6. § 1. Die Schlachtung aller Schailammer und Ziegenmutterlämmer, die in diesem Jahr geboren sind oder geboren werden, wird bis auf weiteres verboten. § 2. Das Verbot findet keine Anwendung auf Schlachtungen, die erfolgen, weil zu befürchten ist, daß das Tier an einer Erkrankung verenden werde, oder weil es infolge eines Unglücksfalles sofort getötet werden muß. Solche Schlachtungen sind innerhalb 24 Stunden nach der Schlachtung der für den Schlachtungsort zuständigen Ortspolizeibehörde anzuzeigen. § 3. Ausnahmen von diesem Verbot können aus dringenden wirtschaftlichen Gründen vom Landrat, in Stadtkreisen von der Ortspolizeibehörde zugelassen werden. § 4. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung werden gemäß§ 5 der eingangs erwähnten Bekanntmachung mit Geldstrafe bis zu 1500 Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten bestraft.... Lam Taag ihm im Saumt. § 5. Die Anordnung tritt mir dem Tage ihrer Bekanntnachung im Deutschen Reichs= u. Preuß. Stuatsanzeiger in Kraft. Berlin, den 31. Januar 1917. Der Minister für Landwirtschaft. Domänen und Forsten. Freiherr von Schorlemer. Nachtrag zur Ordnung, betreffend die Regelung der Abfuhr der Asche und des sonstigen Hausabfalles vom 7. Mai 1903. Auf Grund des§ 10 der Städteordnung für die Rheinprovinz vom 15. Mai 1856, des§ 4 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 und des Stadtverordnetenbeschlusses vom 25. Januar 1917 wird für den Bezirk der Stadtgemeinde Wald folgendes bestimmt:„„n. an; twaßfend die Pogel. 1. Die Ordnung vom 7. Mai 1905, betreffend die Regelung der Abfuhr der Asche und des sonstigen Hausabfalles wird, wie folgt, geändert: Einziger Paragraph. Der bisherige Wortlaut des Absatzes 2 des erne#s 3 fällt sort und wird ersetzt durch: Die von den Hausbesitzern zu zahlenden Gebühren für die Benutzung der städtischen Abfuhr=Einrichtung werden durch Beschluß der Stadtverordneten=Versammlung festgesetzt. Der Beschluß bedarf der Genehmigung(§ 8 Absatz 1 des Kommunalabgabengesetzes),„„„„ 2. Vorstehenoe Nachtragsvettimmungen#reten mir dem Tage ihrer Bekanntmachung in Krast. Wald, 30. Januar 1917. Der Bürgermeister: Heinrich. L. S. Genehmigt durch Beschluß des Düsseldorf vom 16. Februar 1917, Aktenzeichen BA1 C 138/2 17. Vorstehender Nachtrag wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gehracht. Wald, den 2. März 1917. Der Bürgermeister: Heinrich. Bekanntmachung betr. Kinderhorte Schulentlassene junge Mädchen über 16 Jahre, welche an den hier zu errichtenden Kinderhorten als freiwillige Helferinnen tätig sein wollen, werden gebeten, sich gefl. am Samstag, den 10. ds. Mts., nachm. 4 Uhr, im Stadtratssaale des Rathauses, hier, einzufinden. Die für die Einrichtung und Leitung der Horte berufene Kraft, Fräulein Martha Klostermann, ist bereits hier eingetroffen und wird in der Sitzung zugegen sein. Zahlreiche Beteiligung ist dringend erwünscht. Wald, den 8. März 1917. Der Bürgermeister: Heinrich. Für die wohltuenden Beweise der Liebe und Teilnahme bei dem Heimgange unserer lieben teuren Gattin, Mutter und Grossmutter sprechen wir hierdurch unseren herziiensten Bank aus. Hermann Patzschke Familien Schöttler u. Hess. Liebertwolkwitz, Solingen, Leipzig-Stötteritz, den 8. März 1917. Drehstrom-Motore. 1 Stück 12 PS. 220/380 Vokt, Schleifringanker=Motor 950 Touren mit Anlasser und Spannschienen. 2 Stück 5 PS. 220/380 Schleifringanker mit Anlasser. 1 Stück 3 PS. 220/380 Kurzschlußanker, neu, 1 Stück 2 PS. 220 3 Stück 1 PS. 220/380 Stück 0,5 PS. 220/380„ Eine Transmission, kompl., zirka 6 m Welle 40 mm Durchmesser mit 4 Stück Hängelager, 40 mm Bohrung, 350 mm Ausladung mit 10 Stück 2 teiligen Holzriemenscheiben. Ferner 2 Stück Hängelager, 400 mm Ausladung, 35 mm Bohrung. Prima Dynamoöl gegen bar zu verkaufen. Arthur Hanusch, Solingen, Dorperstr. 28. Zu verkaufen: Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Hinscheiden unserer lieben Entschlafenen sprechen wir hiermit Allen, besonders Herrn Pfarrer Hartmann für seine trostreichen Worte am Grabe unseren innigen Dank aus. Familie Haas. Buscherfeld b. Gräfrath, den 8. März 1917. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Hinscheiden unseres lieben Verstorbenen sprechen wir hiermit Allen unseren herzlichsten Dank aus. Höhscheid-Nacken. Familie Busbach. Stadtgemeinde Höhscheid. Die Ausgabe der Brotkarten und sämtlicher Brotzusatzkarten findet am Freitag. den 9. ds. Mts., vormittags von 9—12 Uhr, in den evangelischen Schulen statt. Die alten Brotkarten, sowie die Stammabschnitte der Zusatzbrotkarten sind mitzugringen. Der evangelische Schulbezirk Katternbergerstraße wird geteilt und zwar sind die Brotkarten für die Ortschaften und Straßen: Neustr, Obenvilghausen, Marienstr., Josefstr., Pilghauserstr., Pfeilstr. und Stübchenerstr. in der katbolischen Schule Stübchen, der Rest in der eval. Schule Katternbaerstr. abzuholen. Die Bewohner von dem Bezirk Widdert holen sämtlich ihre Karten in der Schule Widdert ab. Zur Abholung der Kartoffelzusatzkarten sind, nur die Schwerarbeiter berechtigt. Karten die nicht zur bestimmten Zeit abgeholt sind, werden später nur gegen ein Gebühr von 1 Mai des Rathauses Hauptgebäude ausgehändigt. Höhscheid, den 8. März 1917. Der Bürgermeister: Pohlig. Friegerfrau verlor Schlüsselbund von Gasstr. bis Lerchenstr. Abzugeben Kaiserstr. 91 b. Gi Antaufsamn. Hasser. Für gute zweibödige Oel= u. Fettfässer 10 Mk. Für gute einbödige Oel= u. Fettfässer 7 Mk. Für gute zweibödige Teer= und Farbfässer 7 Mk. Für gute einbödige Teerund Farbfässer 3 Mk. 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Die Anmeldungen neuer Schülerinnen für das nächste Schuljahr nimmt Unterzeichneter Freitag, den 9. März, morgens von 11—1 Uhr und nachmittags von 5—7 Uhr in seinem Amtszimmer entgegen. Aufnahmealter: Für Klasse X 6 Jahre, für Klasse, VII 9 Jahre, doch ist das Normale, uass Schülerinnen, die bisher die Volksschule besucht haben, erst nach vollendetem 4. Schuljahre der Klasse VII zugeführt werden. Bei der Anmeldung sind vorzulegen: 1. Geburts- oder Taufschein(Familien-Stammbuch), 2. Impfschein. Schülerinnen, die aus einer anderen Schule kommen, müssen ein Abgangszeugnis beibringen. Anmeldungen für die Frauenschule sind ebenfalls schon jetzt erwünscht. Eine Uebersicht über Ziele, Lehrplan und Aufnahmebedingungen der Frauenschule wird auf Wunsch zugestellt. SOLINGEN, im März 1917. Der Direktor: Paschen. Wohnung Stall 1. April zu vermieten. Oben=Katternberg 5. Wohnung von 3 schönen Zimmern, mit allen Bequeml., in bess. Hause zu verm. Kullerstraße 10. 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An den leitenden Stellen glaubt man, man könne alles mit der Organisation machen. Bei den Kartoffeln sind die Mißstände auf den unzulänglichen Preis zurückzuführen. Im gegenwärtigen Augenblick ist eine Heraufsetzung des Kartoffelpreises von 4 auf 8 Mark erforderlich. Die Arbeiter zahlen gern höhere Preise, wenn sie nur Lebensmittel erhalten. Mit der jetzigen Ernährungspolitik sind alle Bevölkerungskreise unzufrieden. Das Gutachten der Professoren kann ich bis zu einem gewissen Grade begrüßen. Die Kriegskonjunktur, die die Landwirtschaft durchgemacht hat, wird erheblich überschätzt. Die Annahme, daß die Landwirtschaft jetzt im Gelde schwimme, ist unrichtig. Eine Lebensfrage für die Landwirtschaft ist die Beschaffung des nötigen Saatguts. Vor allem muß man bestrebt sein, alles zu tun, was nötig ist, um die Produktionslust der Landwirtschaft zu fördern. Wir können dem Landwirtschaftsminister nur dankbar sein, wenn er in dieser Beziehung seine schützende Hand über den kleinen Landwirt hält. Mit der 1 Herabsetzung der Viehpreise können wir uns einverstanden erklären, wenn ein entsprechender Ausgleich durch Erhöhung der Getreidepreise erfolgt. Den großen Städten müssen auf dem Wege von Lieferungsverträgen mehr Lebensmittel zugeführt werden. Die Angriffe des Abg. Scheidemann gegen den Landwirt= schaftsminister waren ungerechtfertigt. Von der Landwirtschaft hat der Abgeordnete Scheidemann keine Ahnung. Wenn die Worte Scheidemanns befolgt werden würden, dann würde er der Totengräber der deutschen Macht werden.(Sehr richtig! rechts, Widerspruch bei den Soz.). Mit unserer Ernährungspolitik fördern wir die Interessen der Arbeiter. Sie(zu den Sozialdemokraten) geben ihnen nur Versprechungen und leere Worte, aber Lebensmittel geben Sie ihnen nicht. Zuruf bei den Sozialdemokraten.) Wir vertreten nicht agrarische Interessen, sondern die großen Interessen des Vaterlandes. Wir werden auf diesem Wege fortschreiten zum Segen eines größeren und stärkeren Deutschlands.(Beifall rechts.) Laud'wirtschaftsminister Frhr. v. Schorlemer: Dem Abg. von Kardorff danke ich für das mir ausgesprochene Vertrauen. Die gegen mich erhobenen Vorwürfe muß ich als durchaus unberechtigt zurückweisen. Die Kreise, von denen diese Angriffe und Vörwürfe ausgehen, übersehen vollständig, wie weit der Einfluß des preußischen Landwirtschaftsministers sich gegenwärtig noch erstreckt. Ich soll nicht nur das Reichsamt des Innern, sondern auch das Kriegsernährungsamt völlig meinem Willen unterwersen, und ich soll bei meiner Tätigkeit die Interessen der Konsumenten völlig außer acht gelassen haben. Die zahlreichen Kriegsorganisationen, die das Berliner Tageblatt in den letzten Tagen ja in so übersichtlicher Weise zusammengestellt hat, haben den Einfluß des preußischen Landwirtschaftsministers, seine Mitwirkung bei zahlreichen Maßnahmen nicht allein auf dem Gebiete der Volksernährung, sondern auch auf dem Gebiete der Erzeugung, in weitestem Maße abgeschwächt.(Lebhaftes Hört, hört! rechts.) Ich kann, ohne zu übertreiben, versichern, daß die Dinge gegenwärtig schon so weit gediehen sind, daß mir der nötige Ueberblick über unsere gesamte wirtschaftliche Lage und die Prüfung der Frage, wieweit die Erzeugung auf die Bedürfnisse der Konsumenten einzustellen ist, sehr erschwert, wenn nicht geradezu unmöglich gemacht ist.(Stürmisches Hört, hört! rechts.) Angesichts dieses tatsächlich vorhandenen Zustandes soll ich nun der Verbrecher sein, der das Reichsamt des Innern, das Kriegsernährungsamt und die verschiedenen Reichsstellen an Maßnahmen gehindert hat, die im teresse der Verbraucher sich als notwendig ergeben haben. Das ist keineswegs der Fall. Wie weit meine Kompetenzen noch gehen, möge folgendes zeigen: Nach unwidersprochenen Zeitungsnachrichten ist im Regierungsbezirk Trier der Kartoffelanbanzwang eingeführt worden. Ich habe von dieser Maßnahme nichts gehört. [Hört, hört! rechts.) Ich bin als Landwirtschaftsminister für Preußen nicht darnach gefragt worden.(Erneutes lebhaftes Hört, hört!) Ich war genötigt, mich an den Regierungspräsidenten von Trier mit der Anfrage zu wenden, ob diese Nachricht richtig und auf Grund welcher Bestimmung eine derartige Verordnung ergangen sei.(Hört, hört! rechts.) Ich mußte dies anführen, um der Anschuldigung entgegenzutreten, als wenn ich in Preußen Maßnahmen des Kriegsernährungsamts unmöglich gemacht hätte.(Sehr gut! rechts.) Im Hinblick auf die Angriffe des Abg. Scheidemann tröste ich mich damit, daß der Reichstag nicht befugt ist, die preußischen Staatsminister zu berufen oder abzusetzen. Ich kann dem Abg. Scheidemann versichern, daß ich auf meinem Platz ausharren werde, solange mich der Wille S. M. des Königs und das Vertrauen der Landwirte hält.(Lebhafter Beifall rechts und im Zentrum.) Einen Beweis für den weitgehenden Einfluß des preußischen Landwirtschaftsministeriums und die engen Beziehungen zwischen ihm und den leitenden Stellen im Reich bildet die Eingabe der deutschen Gewerkschaften an den Reichskanzler u. das Kriegsernährungsamt. Sie ist datiert vom 21. Februar und ist am 23. Februar in die Hände des Reichskanzlers und des Präsidenten des Kriegsernährungsamts gelangt. Ich habe von dieser Eingabe gestern Kenntnis erhalten durch die Nummer des Vorwärts vom 4. März.(Stürmisches Hört, hört! rechts und im Zentrum. Bewegung.) Es ist das Bemühen meiner Verwaltung, die Interessen der landwirtschaftlichen Erzeuger und in erster Linie der Verbraucher zu berücksichtigen. In der Eingabe wird die Landwirtschaft verdächtigt, daß sie die Interessen der Verbraucher nicht berücksichtige. Sie legt ferner Zeugnis ab von einer völligen Unkenntnis der landwirtschaftlichen Verhältnisse, so daß ich bedauere, daß die Gewerkschaften, und vor allem die christlichen Gewerkschaften, sich haben verleiten lassen, eine derartige Eingabe zu unterzeichnen, die geeignet ist, das gute Verhältnis zwischen Stadt und Land zu trüben. Die Eingabe hat sich noch mit meiner Person beschäftigt, indem sie behauptet, daß ich den Städten verboten hätte, Verträge mit den Mastorganisationen abzuschließen. In Wirklichkeit liegen die Dinge so, daß ich gar nicht in der Lage bin, derartiges zu verbieten und auch nichts in dieser Richtung getan habe: ich bin durchaus nicht den städtischen Wünschen und Ansprüchen feindlich gegenübergetreten. Das geht auch daraus hervor, daß ich der Stadt Essen zwei Domänen weiter verpachtet habe, nachdem die Stadtverwaltung Essen sich mit den Pächtern über die Abtretung der Pacht geeinigt hat. Ich werde darauf hinwirken, daß durch Lieferungsverträge ein direkter Bezug der Städte vom Lande ermöglicht werde. Der Abg. Braun hat die geringen Brotrationen bemängelt; dafür muß er aber nicht mich, sondern den lieben Herrgott verantwortlich machen, der uns im jüngsten Jahre nicht die Ernte beschert hat, die wir erwartet hatten. Der Abg. Braun hätte wohl auch Worte finden können gegen den, der das Brot bei uns verkürzt hat, gegen unseren Feind England.(Sehr richtig!) Prof. Eltzbacher hat gegen mich den Vorwurf erhoben, daß ich bei den Ernährungsfragen einen Ressort=Patriotismus bekundete. Ich bin erstannt, daß ein Professor der Berliner Handelshochschule sich nicht geschent hat, einen Minister derartig anzugreifen.(Unerhört!) Die Angriffe sind erfolgt, weil ich Bedenken geltend gemacht habe gegen die Herabsetzung der Viehpreise in der Erwägung, daß dann die Hoffnung auf Herabsetzung der Fleischpreise nur sehr gering wäre, weil dann auch die Mästung und die Viehhaltung geringer werden würde. Im übrigen muß bei der Preisbemessung daran festgehalten werden, daß die Stetigkeit der Preise für die Landwirtschaft wichtiger ist als hohe Preise. Ich bedauere lebhaft den Meinungsstreit zwischen Stadt und Land, zwischen Verbrauchern und Erzeugern. Ich bitte in dieser für das Vaterland so schweren Stunde nicht das, was uns trennt, sondern was uns eint, hervorzuheben.(Sehr wahr!] Wir wollen, bei allen Entbehrungen, durchhalten bis zum Siege in dem unbedingten Vertrauen zur Obersten Heeresleitung und im Hinblick auf unsere Erfolge zur See. Wir haben die begründete Hoffnung, daß es uns im letzten Stadium des Krieges gelingen wird, den größten Gegner Deutschlands, England, auf die Knie zu zwingen.(Beifall.) Staatssekretär für Ernährungsfragen Dr. Michaelis: Das Amt, das ich übernommen habe, ist geboren aus unseren Ernährungsschwierigkeiten. Wir haben damit zu rechnen, daß die Bestandsaufnahme vom 15. Februar nicht das Ergebnis haben wird, das die Schätzungen vom Oktober vermuten ließen. Wenn das der Fall ist, und damit rechne ich, dann sind wir in der Tat in diesem Jahre vor ganz schwere, grundlegende Maßnahmen gestellt, damit wir durchhalten können. Man ist vielfach der Meinung, daß es mit dem Brotgetreide in den ersten beiden Kriegsjahren gut gegangen ist und daß es auch im dritten gut gehen werde. Wir haben in den Städten nicht mehr die strenge Aufsicht wie früher. Die Bäcker verkaufen mehr Brot als sie dürfen. Die Brotmarken werden oft auch widerrechtlich benutzt. Unsere Vorräte sind in der erschreckendsten Art zum Sinken gebracht worden, und dazu kam die Verfütterung von Brotgetreide. Es gibt in diesen Fragen keinen Widerstreit zwischen den Ressorts. Wer will mir auch in den Arm fallen, wenn ich meine Pflicht tue? Es wird eine schärfere Kontrolle der Städte einzusetzen haben.(Hört, hört!) Manchen Städten wird die Selbstbewirtschaftung entzogen werden müssen. Wir müssen noch mehr rationieren und noch mehr zu erfassen suchen, als es bisher geschehen ist. Es wird sich darum handeln, diejenigen Lebensmittel, die noch nicht rationiert und beschlagnahmt sind, und die noch in größeren Mengen auf dem Lande vorhanden sind, durch eine wirksame Organisation zur Verbesserung der Volksernährung heranzuziehen. Ich erinnere nur an Gemüse, Obst, Eier und Milch. In der großen Not wird sich niemand dagegen auflehnen. Was soll geschehen, wenn wir die letzten Kriegsmonate nicht durchhalten? Ich werde mich von niemand beirren lassen. Wer mich kennt, weiß, daß ich mir kein Schwert in die Hand drücken lasse, dem die Schärfe fehlt. Ich werde nicht länger im Amte bleiben, wenn ihm diese Schärfe genommen wird. Der Sieg muß auch auf dem inneren Gebiet unser werden.(Beifall.) Abg. Hofer(Soz.„alte“ R.): Die hohen Lebensmittelpreise werden im Inlande gemacht. Wenn im Lande Hunger herrscht, so ist das Junkertum daran schuld. Dagegen sucht man die Schuld auf die Engländer obzuwälzen. Der Eigennutz der Agrarier hat die hohen Preise verschuldet.(Lachen rechts.] Sie(nach rechts) sprechen immer nur von der Zukunft, lassen aber das Volk in der Gegenwart zugrunde gehen. (Unerhört!) Die Preise für Kartoffeln dürfen unter keinen Umständen erhöht werden. Der Krieg wäre längst beendet, wenn alle gleichmäßig hungern müßten. Die heutige Fleischration ist viel zu gering. Ein so notwendiges Nahrungsmittel dem Volke nur im Interesse der agrarischen Zollpolitik vorzuenthalten, ist verdammenswert. Die Streiks der Munitionsarbeiter in Essen und Berlin wegen Unterernährung haben mir nur sehr recht gegeben. Abg. von der Osten(kons.): Der Vorredner hat in einem Augenblick, wo eine Welt von Feinden uns gegenüber steht, Genossen des eigenen Volkes in unverantwortlicher Weise mit Schmutz beworfen. Die städtischen Kreise stehen der landwirtschaftlichen Produktion vielfach mit erschreckender Unkenntnis gegenüber. Das landwirtschaftliche Gewerbe verträgt am wenigsten eine Generalisierung. Es muß möglichst individuell behandelt werden. Deswegen wenden wir uns mit Entschiedenheit gegen den landwirtschaftlichen Produktionszwang, der geradezu zu einer Katastrophe führen würde. Unsere wirtschaftliche Lage ist ernst, wir haben aber die Hoffnung, daß es der Energie des Präsidenten des KEA. gelingen möge, der Notlage durch die Tat abzuhelfen. Die Landwirtschaft wird ungeheure Summen aufwenden müssen, um nach dem Kriege das tote Inventar wieder instand zu setzen. Wenn die landwirtschaftliche Produktion auf der Höhe bleiben soll, so muß eine entsprechende Preisregelung erfolgen. Das Gutachten der Professoren, das einen Ausgleich zwischen den Getreide= und Viehpreisen herbeiführen soll, beruht auf einem verhängnisvollen Irrtum. Ich würde es bedauern, wenn noch weitere Lebensmittel rationiert werden, wie der Staatskommissar es andeutete, und wenn neue Organisationen geschaffen würden. Wir ersticken jetzt schon an der Fülle von Organisationen. Uns tut im Gegenteil eine Vereinfachung der Organisationen not. Wir wünschen dringend, daß gegenüber den verschiedenen, auf dem Gebiet der Volksernährung wirkenden Reichsstellen durch eine straffe Zentralisation Ordnung geschaffen wird. Wir würden dem Staatskommissar dankbar sein, wenn er seinen Einfluß in dieser Richtung geltend machen würde. Der Abg. Brann hat sich gegen die Preistreibereien gewendet. Wer ist schuld daran? Nicht die Landwirte. Niedrigere Viehpreise würden einen Rückgang des Viehbestandes zur Folge haben. Ein kleiner Preisanreiz kann ruhig in Kauf genommen werden, wenn eine Folge davon die Förderung der Viehzucht ist. Das bisherige System der Nahrungsmittelversorgung sollte beibehalten werden, aber nicht durch immer neue Organisationen verbessert“ werden. Auch der Handel sollte herangezogen werden. Das Hauptaugenmerk sollte auf die Förderung der Erzeugung gerichtet werden. Diesen Zweig sollten namentlich die Kriegswirtschaftsstellen im Auge behalten. Wir schlagen eine Entschließung vor, in der die Regierung aufgefordert wird, beim Bundesrat auf die Förderung der landwirtschaftlichen Erzeugung zu wirken. Die gegen uns gerichteten Vorwürfe entbehren der Begründung. Wir auf der rechten Seite des Hauses können mit gutem Gewissen sagen, daß wir dem Volke die Augen geöffnet haben über das, was not tut in dieser Frage.(Beifall.) Staatskommissar Dr. Michaelis: Herrn von der Osten erwidere ich auf seine Befürchtung, daß noch weitere Lebensmittel rationiert werden sollen: Wir haben die Beobachtung gemacht, daß noch gewisse Güter, die für die Ernährung wichtig sind, wie: Eier, Obst und Gemüse, nicht genügend erfaßt werden, obwohl sie vorhanden sind, und von den Erzeugern so reichlich verbraucht werden. Es sollen einige Organisationen, am besten unter Leitung der Kriegswirtschaftsstellen, geschaffen werden, denen die Ueberführung dieser Lebensmittel für die Städte und Industriebezirke übertragen werden kann. Abg. Krüger=Hoppenrade(natl.): Der Forderung des Abg. v. Kardorff nach hohen Kartoffelpreisen können wir nicht zustimmen. Wir werden aber die Interessen der Landwirtschaft zu fördern, immer bereit sein. Wir werden ausgleichend wirken, wie wir es immer getan haben, vom Zolltarif bis zum Hilfsdienstgesetz. Wir müssen die Erzeugung in dem Umfange erhalten, wie wir sie in den letzten Jahren gehabt haben. Eine Herabsetzung der Viehpreise ist notwendig. Die Preisfestsetzung muß nicht sowohl im Interesse des Erzeugers als des Verbrauchers erfolgen. Eine mildere Handhabung der Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung halten auch wir für zweckmäßig. Man soll die Landwirtschaft nicht durch Zuvielbeaufsichtigung, durch Reglementierung belästigen. Man kann überzeugt sein, daß sie leistet, was man billigerweise von ihr verlangen kann. Wenn Erzeuger und Verbraucher einmütig zusammengehen, dann haben wir innerlich gesiegt und werden auch nach außen siegen. Nach persönlichen Bemerkungen der Abg. v. Kardorff(ft.), Hofer(Soz. a. R.) und Krüger(natl.) wird die Beratung auf Donnerstag 11 Uhr vertagt. Der amtliche deutsche (Wiederholt, weil nur in einem Teil der gestrigen Auflage enthalten.) Mitteilung der obersten Heeresleitung. (Eingetroffen 3.20 Uhr nachmittags). WTB. Großes Hauptquartier, 7. März 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. An der Scarpe, beiderseits von Ancre und Somme, in der Champagne und auf dem Ostufer der Maas herrschte gestern rege Artillerietätigkeit. Mehrfach kam es auch zu Gefechten von Aufklärungsabteilungen mit der Grabenbesatzung. Abends griffen die Franzosen an der Nordostfront von Verdun unsere neuen Stellungen am Cauriereswalde an. Sie sind durch Feuer abgewiesen worden. Klares Wetter begünstigte die Flieger in Erfüllung ihrer Aufgaben. In zahlreichen Luftkämpfen sind 15 feindliche Flugzeuge abgeschossen worden. Wir haben durch gegnerische Einwirkung eins verloren. Oestlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Ostsee und Schwarzem Meer ist bei Nachlassen der Kälte in einzelnen Abschnitten das Feuer lebhafter geworden. Die Tätigkeit der Infanterie blieb noch gering. Mazedonische Front. Zwischen Wardar und Doiransee und in der Strumaniederung schlugen unsere Posten Vorstöße englischer Kompagnien zurück. Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff. Abendbericht der deutschen Heeresleitung. WTB. Berlin, 7. März, abends. Vom Westen und Osten sind keine größeren Kampfhandlungen gemeldet. Der amtliche österreich.=ungarische Bericht WTB. Wien, 7. März. Amtlich wird verlautbart: Oestlicher und südöstlicher Kriegsschauplatz, Unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Tiroler Ostfront fanden in mehreren Abschnitten Gefechte statt mit günstigem Ausgang für unsere Waffen. Eine feindliche Abteilung, die gegen unsere Stellungen an der Mündung des Masobaches vorging, wurde vertrieben. Zwei Nachtangriffe der Italiener auf unsere Costabella=Stellung scheiterten an dem zähen Widerstand unserer Truppen. Ein feindlicher Angriffsversuch gegen den Monte Sief brach schon in unserem Sperrfeuer zusammen. Eine dortige Sprengung, die unseren Stellungen galt, beschädigte nur die italienischen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Die amtlichen Berichte unserer Gegner. Der französische Bericht. Bericht vom 6 März nachmittags: Auf dem rechten Maasufer wird nördlich des Caurièreswaldes weitergekämpft. Die Deutschen versuchten, die Franzosen aus den gestern eroberten Grabenabschnitten zu vertreiben, alle ihre Versuche brachen jedoch in unserm Feuer und vor unseren Gegenangriffen zusammen. In der Gegend nördlich von Douaumont dauert der Artilleriekampf fort. Zwei Handstreiche der Franzosen, der eine südlich von Lassigny, der andere im Abschnitt von Ammerzweiler, brachten ihnen Gefangene ein.— Sonst war die Nacht überall ruhig. Luftkrieg: Es bestätigt sich, daß ein französischer Flieger am 4. März in der Gegend von Ornes ein deutsches Flugzeug abschoß. Am 5. März bewarf eine Gruppe englischer Seeflugzeuge die Bahnhöse von Brebach. St. Avold(südöstlich und südwestlich von Saarbrücken). Es wurden 40 Bomben abgeworfen, von denen 30 ihr Zie. erreichten. In der Nacht zum 6. März warf ein französisches Geschwader Geschosse auf den Bahnhof und die militärischen Anlagen von Freiburg i Br., ein anderes auf die Mühlen von Kehl bei Straßburg. In derselben Nacht warf ein französisches Flugzeuggeschwader 3630 Kilogramm Geschosse auf die Flugplätze von Varesnes(Oise), wo die Flugzeughallen bedeutenden Schaden litten. Bericht vom 6. März abends: Zwischen Oise und Aisne vernichtete unser Zerstörungsfeuer die deutschen Einrichtungen nordwestlich von Moulin=sous=Touvent, zerstörte Kasematten und Unterstände nördlich von Autreches auf dem rechten Maasufer. Heftige Artillerietätigkeit auf der ganzen Front von Les Chambrettes=Bezonvaux. aber keine Infanterietätigkeit. Auf der übrigen Front zeitweiliges Geschützfeuer. Belgischer Bericht: Die belgische Artillerie beschoß erfolgreich feindliche Anlagen und Arbeiten in der Gegend von Het Sas. Bei Steenstraete lebhafter Handgranatenkampf. Der englische Bericht. Bericht vom 6. März: Wir machten weitere Fortschritte nordwestlich Irles, nördlich Pusieux=en=Haut. Wir drangen zu den feindlichen Gräben östlich Bouchavesnes vor. Als wir sahen, daß der Feind sich in dieser Gegend zu einem Gegenangriff sammelte, zerstreuten wir ihn durch Artilleriefeuer. Der russische Bericht. Bericht vom 6. März: An der Westfront wechselseitiges Feuer und Aufklärunternehmungen. Kaukasusfront: Unsere Truppen, welche die sich von Bidjar auf Sonne(?) zurückziehenden Türken verfolgen, besetzten die Dörfer Husseschad und Schartak. In der Richtung Hamadan greifen unsere Truppen die Türken an, die den Paß von Assadabad besetzt halten. In der Gegend südöstlich Algaes weichen die Türken, verfolgt von unseren Truppen, auf Devletabad zurück. Flugwesen: Am 4. März führte eines unserer Luftschiffe trotz der Angriffe deutscher Zerstörerflugzeuge Vorstöße auf Baranowitschi aus, wo es Bomben abwarf In der Gegend des Bahnhofes von Baltschetsch an der Eisenbahn Sarny—Kowel brachte Fliegerunteroffizier Andrieff ein deutsches Luftschiff zum Absturz. Das Luftschiff verbrannte; die Besatzung wurde gefangen genommen. Die Kriegslage. WTB. Berlin, 7. März. Außer lebhaftem Artilleriefeuer und reger Patrouillentätigkeit kam es am 6. März lediglich am Caurieres=Walde zu größern Kampfhandlungen. Die Franzosen mühen sich hartnäckig, die hier am 4. März verloren gegangenen Stellungen zurückzunehmen. Den ganzen Tag über lag starkes feindliches Artilleriefeuer unter Fliegerbeobachtung auf den neuen deutschen Stellungen und dem Hintergelände. Dem von 5 Uhr 30 Minuten bis 7 Uhr währenden Trommelfeuer folgte ein Angriff, der jedoch im Vernichtungsfeuer der deutschen Batterien und Minenwerfer größtenteils nicht zur Entwicklung kam. Wo der Feind vorbrach, wurde er durch Maschinengewehr= und Infanteriefeuer abgewiesen. Nachts wiederholte sich das starke Artilleriefeuer noch mehrfach, doch kamen weitere Angriffe im wirkungsvollen Abwehrfeuer nicht zur Durchführung. Deutsche Patrouillen stießen bis zu den feindlichen Gräben vor und stellten schwere blutige Verluste der Franzosen fest. Die eroberten neuen Stellungen sind restlos in deutscher Hand. Da die Franzosen ihre Wiedereroberung bereits am 6. März 1 Uhr vormittags durch Funkspruch gemeldet haben, sie in Wirklichkeit jedoch allen Versuchen zum Trotz nicht gelingen will, so sieht sich der französische Funkdienst zu einer Verschleierung genötigt. Der Eiffelturm fabelt am 6. März 4 Uhr nachmittags von deutschen Wiedereroberungsversuchen, von denen schon deswegen nicht die Rede sein kann, weil die Deutschen von dem eroberten Gelände keinen Fußbreit aufgegeben haben. Wilson als Vollstrecker des amerikanisch= englischen Geheimvertrages. Durch Einberufung des Kongresses zu einer außerordentlichen Tagung will der Präsident der Vereinigten Staaten die Dinge wieder ins Lot bringen, die ihm durch die Obstruktion der Kriegsgegner verschoben sind. Wilson hat allerdings mit seinen Staatskünsten ein ausgesuchtes Pech. Die Neutralen in Europa und Südamerika weisen seine Aufforderung ab, die Beziehungen mit Deutschland abzubrechen, und dann treiben die Kammern der Union eine Verzögerungspolitik, un nicht die Vollmachten erteilen zu müssen, deren die Regierung im Weißen Hause zur Durchführung ihrer Pläne gegen die Seesperre bedarf. England aber besteht auf seinem Schein, die Erfüllung des amerikanischenglischen Geheimvertrages. Ueber das Vorhandensein dieses Instrumentes kann kein Zweifel mehr bestehen. Die Enthüllungen des Professors der Geschichte, Usher, an der Washingtoner Universität in St. Louis erbringen dafür einen vollgültigen Beweis. Es heißt darin:„Kraft der Verständigung der Vereinigten Staaten mit England sind wir Amerikaner maßgebend auf der westlichen Halbkugel, sind wir die Eigentümer des Panamakanals, die Besitzer der Philippinen und üben einen starken Einfluß in den Angelegenheiten des lateinischen Amerikas aus. Durch das Bündnis mit England haben wir bereits mehr erreicht, als wir durch eine wahrhaft ungeheuere Rüstung hätten erringen können. Solange wir mit der größten Seemacht für alle Möglichkeiten verbündet sind, können wir davon ganz die gleiche Geltung erwarten, die wir vernünftigerweise hoffen konnten, durch Waffenrüstung zu erlangen. Sonach ist die viel bestrittene amerikanischenglische Bundesgenossenschaft als geschichtliche Tatsache aufzufossen.“ Man muß gestehen, daß England seinen Handelskrieg gegen Deutschland nach allen Seiten gründlich vorbereitet hatte. Nicht nur Frankreich, Rußland und Japan waren zur Entente mit den Briten vereinigt worden, sondern auch die Vereinigzten Staaten waren zum Hülfsdienst herangezogen. Nun ist der große Augenblick gekommen, in dem die Union mit Waffengewalt für seinen in die Enge getriebenen europäischen Bundesgenossen eintreten soll, aber die Maschinerie funktioniert nicht in der erwarteten Weise. Wilson befindet sich in der englischen Klemme. Schon zur Zeit des spanischen Krieges machte sich in der Politik der Vereinigten Staaten eine stark englisch=freundliche Strömung bemerkbar, die sich während des Burenkrieges verstärkte, in dem die Union bereits gegenüber den kriegführenden Parteien die Neutralität in derselben Weise beobachtete, wie die in dem augenblicklich tobenden Weltkrieg. Eine Aufklärung über den amerikanisch=englischen Geheimvertrag wurde von der Regierung im Weißen Hause stets verweigert, obwohl sie verschiedentlich in den Kammern dazu aufgefordert wurde. Die gelbe Presse war immer eifrig bemüht, die Sache zu vertuschen und die drohende deutsche Gefahr in den grausigsten Farben zu schildern. Aus Jahre 1913 erschienenen Werke des eben genannten Geschichtsprofessors Usher ging ebenfalls hervor, daß zwischen den Vereinigten Staaten und der großbritannischen Regierung eimliche, gegen die deutsche Entwickelung gerichtete Abmachungen geschlossen sein mußten. Es war zu lesen:„Erstens, daß im Jahrc 1897 eine geheime Verständigung zwischen den Vereinigten Staaten, England, Frankreich und Rußland bestand, damit in einem von Deutschland veranlaßten Kriege die Vereinigten Staaten ihr Bestes tun sollten, um die Verbündeten zu unterstützen. Zweitens, daß gewisse Vorgänge auf die Wahrscheinlichkeit schließen lassen, daß der spanisch=amerikanische Krieg herbeigeführt worden war, um den Vereinigten Staaten die Fortnahme der Kolonien Spaniens zu ermöglichen.“ Wie heute gemeldet wird, hat der König von Spanien dem Botschafter Gerard ein an den Präsidenten Wilson gerichtetes Handschreiben mitgegeben. Hoffentlich hat König Alfons darin an den von Amerika begangenen Raub erinnert und damit begründet, daß Spanien sich jetzt nicht in den Dienst des amerikanisch=englischen Geheimvertrages stellen körne. Der Gedanke wird den Präsidenten Roosevelt. Taft und Wilson früher wohl nie gekommen sein, daß sich die Vereinigten Staaten mit ihrem Heer und ihrer Flotte zur Rettung Englands aus Tedesgefahr bereitstellen müßten. Die Weltgeschichte beginnt aber einen unerwarteten Lauf zu nehmen, und die Union wird von London aufgefordert, die Folgerungen aus dem Bündnisse zu ziehen. Jetzt rächt sich die Geheimniskrämerei der Machthaber im Weißen Hause, und wenn der außerordentliche Kongreß zum Zwecke einer Kriegserklärung einberufen wird, so werden die Enthüllungen des Geschichtsprofessors Usher gewiß den Gegenstand einer Anfrage bilden. Wilson wird dann wohl Farbe bekennen müssen, was es mit dem amerikanisch=englischen Geheimvertrag für eine Bewandtnis hat. Die Hoffnung des Präsidenten Wilson hat getragen, daß sich die europäischen Zentralstaaten durch die Abberufung des Berliner Botschafters und der in Deutschland beglaubigten Konsuln bluffen ließen. Die Doppelzüngigkeit Wilsons wird vor dem Kongreß ihre Probe bestehen müssen. Der Präsident der Vereinigten Staaten ist bewußtermaßen ein Förderer der deutschfeindlichen Politik Englands gewesen und hat an der Verschwörung gegen Deutschland und Oesterreich=Ungarn teilgenommen. Das wird ihm vermutlich auch im Senate bewiesen werden, dessen Geschäftsordnung er ändern will, um das Land angeblich vor einer Katastrophe zu bewahren. Es scheint aber, daß sich der Kongreß nicht ohne weiteres in die Katastrophe hineinführen lassen will, die der amerikanisch=englische Geheimvertrag mit seinem Menetekel an die Wand des Weißen Hauses schreibt. „„ Deutschland und Amerika. Die parlamentarische Lage. TU. Newyork, 7. März. Wegen des von den Juristen ertdeckten alten Gesetzes, das den Handelsschiffen verbietet, Widerstand gegen Kriegsschiffe befreundeter Nationen zu leisten, ist jetzt die Lage so, daß, selbst wenn es den Juristen noch gelänge, einen Weg zu finden, der Wilson zu handeln gestatte, die Angelegenheit sich noch Wochen hinziehen kann, da der Kongreß seine Zustimmung zu geben hat. Das Repräsentantenhaus hat sich aber noch nicht konstituiert, und da beide Parteien sich ziemlich die Wage halten, werden die Kämpfe um den Vorsitz einige Zeit in Anspruch nehmen. Der Vorschlag Wilsons, daß der Senat seine Geschäftsordnung ändern solle, findet Widerstand, da man im Senat niemals einen Schluß der Debatte kannte. Das Publikum bleibt im allgemeinen ruhig. Die von Berlin gekabelte Annahme, daß im Falle eines Krieges Mexiko, Cuba und die Philippinen gegen die Vereinigten Staaten gehen würden, wird als lächerlich betrachtet. Berlin, 7. März. Der Direktor des Arsenals in CherTU. Berlin, 7. März. Der Funkspruchbetrieb mit Amerika war nur ganz kurze Zeit unterbrochen. Die Störung ist behoben und der Verkehr wieder ausgenommen worden. bourg teilte inoffiziell einem Pariser Blatt mit, daß seit Beginn des verschärften U-Boot-Krieges nur vier Dampfer mit Kriegsmaterial aus überseeischen Ländern französische Häfen erreicht haben. Augenblicklich sei keins mit Bestimmung für Frankreich in Fahrt. WTB. Berlin, 7. März. Wie sehr der uneingeschränkte U. Beotkrieg auch eine Verringerung der neutralen Schiffahrt verursacht, geht aus Statistiken über den Schiffahrtsverkehr der neutralen Häfen hervor. In der Woche vom 25. Februar bis zum 3. März liefen nach dem Nieuwe Rotterdamsche Courant vom 4. März in dem Rotterdamer Hafen nur sieben Schiffe gegen 57 in der gleichen Woche des Vorjahres ein.— Nach dem Allgemeen Handelsblad vom 4. März kamen in derselben Woche in Amsterdam nur fünf Schiffe gegen 26 im Jahre 1916 an. TU Amsterdam, 7. März. Nach einem in Rotterdam umlaufenden Gerücht ist der englische Personendampfer„Copenhagen“ in beschädigtem Zustand durch zwei deutsche Torpedoboote nach Seebrügge geschleppt worden. * Die Schwierigkeiten in Italien und Frankreich. BB. Malmö, 7. März. Dem„Rußkoje Slowo“ wird aus London gemeldet, daß zwischen Paris, Rom und London in der Zeit vom 26. bis 28. Februar ein wichtiger Meinungsaustausch über gewisse, besorgniserregende Folgen des Tauchbootkrieges stattgefunden haben. Italien und Frankreich haben in London Vorstellungen gegen die Minderung des von England zur Verfügung gestellten Frachtraums erhoben. Von Rom aus wies man daraus hin, daß England kurz vor dem Eintritt Italiens in den Krieg eine Garantieverpflichtung über die Aufrechterhaltung des Transportverkehrs und die Gestellung einer bestimmt abgegrenzten Frachtraummenge für die italienischen Bedürfnisse übernommen habe. Nunmehr erfülle England seine Verpflichtungen nicht mehr in ausreichendem Maße. Dadurch werde Italien vor neue, außerordentliche Schwierigkeiten gestellt. Aehnliche Vorstellungen wurden von Paris aus erhoben. Lloyd George erkannte die Schwierigkeiten Italiens und Frankreichs an; es sei aber unmöglich, sie zu beseitigen. England müsse unter allen Umständen die größte Zusammenfassung der verfügbaren Tonnage erstreben, das liege im Gesamtinteresse der Entente. England selbst nehme aber Einschränkungen auf sich, nur um die Verbündeten mit dem Notwendigsten versehen zu können. Er hoffe, daß die Tauchbootbekämpfung bald sichtbar(?) werden würde, und daß dann die Transportschwierigkeiten wieder behoben werden können. Die Verhandlungen endigten mit einer Ablehnung der italienischfranzösischen Vorstellungen. Wilson befiehlt die Bewaffnung der Handelsschiffe. TU. Basel, 7. März. Wie die„United Preß“ aus Washington meldet, hat Wilson infolge der Kundgebung der 83 Senatoren der Mehrheit sofort den Befehl zur Bewaffnung der Handelsschiffe gegeben. Pharisäer Wilson. TU. Lugano, 7. März. Der Korrespondent des Corriere della sera in Washington berichtet, daß Wilson bei der Eidesleistung die Bibel bei dem Verse:„Der Herr ist unsere Zuflucht, unsere Hilfe in der Stunde der Prüfung" küßte. Diese Stelle sei mit Absicht gewählt worden. Ein Helfershelfer Wilsons. TU. Rotterdam, 7. März. Newyork Herald erfährt aus Washington: Der Generalstaatsanwalt Gregory hat Wilson miigeteilt, daß er das Recht habe, Maßnahmen zur Bewaffnung der Handelsschiffe zu treffen.(Warum ist der Generalstaatsanwalt nicht früher mit seiner Wissenschaft herausgerückt? Wilson hätte dann seine Niederlage im Senate sich sparen können. Nunmehr erhält das Gutachten des Herrn Generalstaatsanwalts einen sehr eigentümlichen Beigeschmack.) Was Frankreich von Amerika erhofft. TU. Paris, 7. März. Die französischen Blätter lassen sich einen Leitartikel der Newyork World kabeln, in dem es heißt: An dem Tage, an dem der Krieg mit Deutschland beginnen wird, wird es unsere erste Aufgabe sein, Frankreich nach besten Kräften zu helfen. Frankreich braucht zwar nicht so sehr Truppen, wie Geld, Munition und Lebensmittel, womit die Vereinigten Staaten es versehen werden. Trotzdem werde aber ein Expeditionskorpe ausgerüstet werden. Das Blatt verspricht sich einen ausgezeichneten Eindruck davon, wenn eine Brigade amerikanischer Truppen im Verbande der französischen Armee unter Führung des französischen Generalstabs am Kampfe teilnehme. Krieg zur Versenkt. WTB. Berlin, 7. März. Amtlich. Im Mittelmeer wurden versenkt 8 Dampfer und 7 Segler mit zusammen über 40 000 Tonnen, darunter am 19. Februar ein schwerbeladener Transportdampfer von etwa 8000 Tonnen bei Porto d'Anzio, am 20. Februar der norwegische Dampfer„Dorovore“ 2760 Tonnen, mit Stückgut von Genua nach London, am 22. Februar 4 italienische Segler mit Kohlen und Lebensmitkeln nach Italien, am 24. Fehruar südlich von Kreta ein mit einem 15-Zentimeter=Geschüßz bewaffneter, von Fischdampfern gesicherter Transportdampfer von etwa 8000 Tonnen und der griechische Dampfer„Mioulis", 2918 Tonnen, mit Baumwollsaat nach England, am 26. Februar der bewaffnete englische Dampfer„Elan Farquhar“, 5858 Tonnen, mit Baumwolle, Tee und Jute nach England, am 27. Februar der bewaffnete englische Dampfer„Brodmore“, 4071 Tonnen, mit gestorenem Fleisch nach England. Ein Kapitän und zwei Maschinisten wurden gefangen genommen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Die Wirkung des U-Bootkrieges. BB. Berlin, 7. März. In englischen Häfen lagen nach einer Aufstellung des Schiffahrtskontrolleurs am 21. Februar 1284 neutrale Schiffe. Ein großer Teil davon war von England gechartert, kann aber jetzt seine Fahrten nicht ausführen. Die Konferenz in Calais zwischen den Premierministern Englands und Frankreichs hat vornehmlich den Zweck gehabt, die Transportschwierigkeiten zu besprechen und Mittel zur Sicherung der Volksernährung zu schaffen. Vergebliche japanische Jagd auf das deutsche Kaperschiff. BB. Berlin, 7. März.„Rußkoje Slowo“ drahtet aus Dalny, daß nunmehr sechs japanische Kriegsschiffe sich auf der Jagd nach einem kreuzenden deutschen„Korsaren" befänden. Bisher sei es noch nicht gelungen, das bereits sagenhaft gewordene Fahrzeug, das ähnlich wie die„Emden“ zu operieren scheint, aufzuspüren. Die Versicherungsraten für Fahrten auf der Linie St. FranziscoJopan=Wladiwostok=Seattle=Dalny sind um 10 bezw. 12 Prozent erhöht worden. Einige Munitionstransportdampfer sind seit eintgen Tagen überfällig. Seit einigen Wochen ist auch bereits eine Anzahl bewaffneter japanischer Dampfer ausgelaufen. Der Lyoner„Progrés“ meldet, daß das deutsche Korsaren schiff, das im Atlantischen Ozean operiere, nicht die„Vineto" sei;: sondern ein Dampfer mit zwei Masten und 5000 Tonnen, mit“ vielen Kanonen bestückt und zwei Torpedorohren versehen; er habe eine Geschwindigkeit von 18 Knoten. * Ohne Kanonen wiedergekommen. TU. Von der Westgrenze, 7. März. Der englische Dampfer „Prinzeß Melita“ ist gestern abend in See gegangen und heute morgen, nachdem Kanonen und Lafette von Bord entfernt worden waren, zurückgekehrt und nach Rotterdam gefahren, wo er vorläufig vor Anker liegt. Wie es heißt, wird der Dampfer Saatgut für London laden. * Ein russischer Kreuzer gesunken. TU. Kopenhagen, 7. März. Wie der Berichterstatter der Telegraphen=Union von bestinformierter Seite erfährt, ist Anfang Januar bei Port Said ein großer russischer Kreuzer auf eine Mine gelaufen und gesunken. * Durch Sabotage versenkt. BB. Bern, 7. März. Wie aus Chiasso gemeldet wird, gehe in Italien seit einigen Tagen das Gerücht, daß auch das Linienschiff„Julio Cesaro" durch Sabotage untergegangen sei. Eine Bestätigung sei bisher nicht erfolgt. (Der„Julio Cesaro"(22 400 Tonnen) wurde 1911 vom Stapel gelassen. Er führte 13 Geschütze von 30,5 Zentimeter-Kaliber, 18 von 12 Zentimeter=Kaliber und 20 Schnellfeuergeschütze von 7,6 Zentimeter; außerdem 3 Torpedolanzierrohre. Die Besatzung betrug 981 Mann. * Die französische Handelsflotte. Der Zentralausschuß der französischen Reeder sieht mit Spannung und Unruhe auf die Schiffahrtsverhältnisse. Das Ergebnis seiner Ueberlegungen scheint nicht besonders erfreulich zu sein. Im Fairplay vom 15. Februar lesen wir, daß Frankreich das einzige Land sei, welches dem stetigen Rückgang seiner Handelsflotte untätig zusehe. Weiter heißt es dort: Zwei Drittel der Handelsschiffe Frankreichs sind von der Regierung beschlagnahmt und werden schnell derartig abgenutzt, daß bei Kriegsende alle diese Schiffe viele Monate aufgelegt werden müssen, um wieder hergestellt zu werden. Durch den Unterseebootkrieg werden täglich Schiffe zerstört, Frankreich selbst fehl: es an Rohstoffen, um auf einigen Werften Schiffe zu bauen, die fremden Länder aber haben Schiffsverkaufsverbote erlassen. So wird das Ende des Krieges Frankreich im Besitz einer erschöpften und verarmten Handelsflotte finden, welche dem nationalen Handel nicht helfen kann, sich gleichzeitig aber mächtigen fremden Wettbewerbern gegenübersieht, die sich während des Krieges eine neue Handelsflotte gebaut haben. Unter diesen Umständen wird es für Frankreich nicht ganz leicht sein, den geplanten Wirtschaftskrieg nach dem Kriege gegen Deutschland wirksam mitzumachen. Deutschtum in China. Zu der unverbürgten Nachricht, daß das chinesische Kabinett den Versuch gemacht habe, den Abbruch der Beziehungen zu Deutschland auszusprechen, wird uns geschrieben: Die Kräfte, die bei dieser Bewegung tätig sind, sind leicht zu erkennen, zumal schon seit Monaten von der Entente in China gegen Deutschland gewühlt wird. Uns interessiert jetzt hauptsächlich die Lage und Bedeutung des Deutschtums in China. Das Land der Mitte birgt eine große Anzahl geistiger und materieller Werte des Deutschtums in sich. England, Amerika und Japan waren immer aufs eifrigste be de. muht, die Handelsbeziehungen mit diesem ungeheuren Absatzgebiet immer weiter auszudehnen und Deutschland zurückzudrängen. Schon vor ungefähr 10 Jahren ist es aber dem damaligen Botschafter in Peking, Grafen Rex, gelungen, auf diesem Gebiete viel für den deutschen Handel zu erreichen. Besonders der Bau der deutschen Tientsin=Pukauer Eisenbahn ist den Bemühungen des Grafen Rex zu verdanken. Auch in Hankau sind eine große Reihe deutscher industrieller und kultureller Unternehmungen ins Leben gerufen worden. Unter den deutschen Kulturbestrebungen für China sei nur die Tsingtauer Hochschule genannt, die bei den Chinesen großes Ansehen genießt. Für die Ausbreitung des Deutschtums in China ist auch in den letzten Jahren vor dem Kriege sehr viel getan worden. Die Früchte sind auch sehr schnell zu erkennen gewesen, denn es läßt sich nicht leugnen, daß in China unter der Bevölkerung und auch in Regierungskreisen eine durchaus deutschfreundliche Stimmung besteht. Wenn trotzdem jetzt das chinesische Kabinett angeblich den Abbruch der Beziehungen gutgeheißen haben soll, so kann man daraus die Größe der Wühlarbeit des Vierverbandes erkennen. Zugleich darf man auch nicht übersehen, daß China besonders durch seine politische und materielle Lage stark unter dem Einfluß von Japan und England steht. Die Kapitalien, die von deutschen Firmen in China angelegt sind, sind recht beträchtlich. Von den 650 Millionen Mark, die in chinesischen Eisenbahnen von fremden Völkern angelegt wurden, war schon vor mehreren Jahren ungefähr 150 Millionen Mark deutsches Geld. Auch auf dem Gebiete des Postwesens hat Deutschland in China segensreich gewirkt. Im Jahre 1886 wurde in Schanghai das erste deutsche Postamt eröffnet. Den Anlaß dazu gab die Einrichtung der vom Deutschen Reich unterstützten Reichspostdampferlinie nach Ostasien. Im Jahre 1889 wurde auch in der Hafenstadt Tientsin ein deutsches Postamt errichtet. Im Jahre 1898 kamen die Postämter von Kiantschou hinzu. Der Bau einer schon erwähnten Schantung=Bahn brachte die Vermehrung der deutschen Postanstalten in Tsingtau, Litsun, Syfang, Weihsien, Tangtse, Tsinanfu. Im Jahre 1900 wurde das Kaiserliche Deutsche Postamt in Peking eröffnet und mit der Ausbreitung des deutschen Handels und der deutschen Schiffsverbindungen im Gebiete des Yangtse und im Süden von China wurde die Errichtung von neuen deutschen Postanstalten notwendig. So kamen jetzt zu den bisherigen die neuen Postämter in Tschinkiang, Nanking, Hankau, Cantaon, Swatau und Tutschou hinzu. Diese deutschen Postverbindungen waren eine weitere Förderung deutscher Kulturarbeit und dienten besonders der Ausbreitung des deutschen Handels. China lernte auf diese Weise durch Deutschland die Segnung einer sorgsamen Verwaltung kennen, die auch auf das chinesische Postwesen sowie auf den Eisenbahnbetrieb selbst sehr befruchtend wirkte. Die Errichtung von deutsch=chinesischen Schulen trug weiter zur Ausbreitung deutscher Kultur in China bei. Auch wurden dadurch die guten Beziehungen zwischen Deutschland und China günstig beeinflußt. Im Großen und Ganzen sehen wir, daß das Deutschtum in China eine bedeutende und angesehene Rolle spielt. * Was tut China? TU. Berlin, 7. März. In der hiesigen chinesischen Gesandtschaft ist bis jetzt keine offizielle Nachricht zur Bestätigung der tendenziös gefärbten Meldungen der Entente von einem Abbruch der deutsch=chinesischen Beziehungen eingetroffen. Man erwartet die Aufrechterhaltung der chinesischen Neutralität durch den Rücktritt des Ministers des Auswärtigen, Wutingfan, und des Premierministers Tuanchijui, die beide auf der Seite der Entente stehen und durch den energischen Widerstand des Präsidenten Liyusonhung, der der chinesischen Verfassung gemäß über Krieg und Frieden zu bestimmen hat. * Die englische Wühlarbeit in China. WTB. London, 7. März. Reutermeldung. Es verlautet, daß unter den alliierten Mächten völlige Einmütigkeit über die Lage in China besteht. Die alliierten Mächte handeln in enger Zusammenarbeit und geben China jeden Rat, den es fordert. Von einer Note der Gesandten der Alliierten an China ist hier nichts bekannt, aber die Beratung über den finanziellen Beistand, der China gewährt werden soll, falls es sich zum Abbruch der Beziehungen zu Deutschland entschließt, wird fortgesetzt. Der finanzielle Beistand wird wahrscheinlich in der Form geleistet, daß die aus dem Boxeraufstand an die Mächte zu leistende Entschädigung bis nach dem Kriege aufgeschoben und der Zolltarif revidiert wird. Das sind die beiden Punkte, die noch erörtert werden. Alle führenden Persönlichkeiten Chinas sind für den Abbruch der Beziehungen zu Deutschland, doch sind noch einige technische Schwierigkeiten vorhanden, deren Lösung der Präsident wünscht, bevor er die Zustimmung erteilt. *** Botschafterbesprechungen in Tokio. BB Von der russischen Grenze, 7. März. Nach einer Drahtmeldung des„Rußkoje Slowo“ aus Tokio fanden in den letzten Tagen wichtige Botschafterbesprechungen statt. Darauf wurden die diplomatischen Bevollmächtigten Rußlands, Englands, Italiens, Chinas und der Vereinigten Staaten vom Ministerpräsidenten Terauchi und dem Minister des Aeußern, Motono, empfangen. Später fand dann in Tokio ein Ministerrat statt, der drei Stunden dauerte. Man bringt diesen Ministerrat mit einer neuen Wendung der allgemeinen politischen Weltlage in Zusammenhang. ** * Die Griechen tun nicht mehr mit. TU. Geuf, 7. März. Die Einstellung von griechischen Freiwilligen in die Armee Sarrails, die vor einigen Monaten von der provisorischen Regierung in Angriff genommen worden war, st als vollkommen gescheitert zu betrachten, denn seit langem meldeten sich keine Gricchen, auch wenn sie Anhänger von Venizelos sind. In Saloniki sind einige Kontingente, die sich von der provisorischen Regierung haben anwerben lassen, ausgebildet und an die Front abgegangen. Auf weitere griechische Verstärkungen wird Sarrail jedoch nicht mehr rechnen können. „* * Englische Art der Kriegsgefangenenbehandlung. Die Engländer wollen anscheinend ihren edlen Bundesgenossen in den allem Völkerrecht hohnsprechenden Mißhandlungen und Beraubungen von deutschen Kriegsgefangenen nicht nachstehen. Als Beweis dafür mögen die beschworenen Aussagen von deutschen Heeresangehörigen, denen es glückte, diesen Qualen zu entrinnen, auszugsweise hier wiedergegeben werden. Der Unteroffizier G. bekundet unter seinem Eide:„Am 19. Juli 1916 wurde ich bei einem Sturmangriff auf den Südrand des Delvillewaldes von meiner Kompagnie abgeschnitten. Es gelang mir, den schützenden Waldesrand zu erreichen. Ich sah, wie eine Gruppe von 25—30 Mann unter Führung eines Unteroffiziers sich ergeben wollte, da sie sich abgeschnitten und von großer Uebermacht umringt sah. Die Deutschen warfen ihre Gewehre fort, erhoben die Hände und schwenkten außerdem noch weiße Tücher. Trotzdem aber wurden sie alle von den Engländern auf eine Entfernung von 1—2 Metern weiter beschossen. Der Unteroffizier Z. wurde dabei zuerst nur leicht verwundet, als er sich jedoch wieder erhob, wurde er aus nächster Nähe von einem Engländer erschossen. Unteroffizier W. macht folgende Aussage:„Am 20. Juli 1916 wurde ich bei Guillemont von den Engländern im Gefecht gefangengenommen. Ein englischer Offizier fragte mich über die Stellungen der Deutschen und deren Stärke aus und hielt mir dabei die Mündung seines Revolvers vor die Stirn. Mit mir zusammen wurde der Krankenträger Sch. gefangengenommen, welcher anscheinend am Bein schwer verwundet war. Da dieser die Binde des Krankenträgers trug, machte ich die Engländer auf das neutrale Abzeichen des Mannes aufmerksam. Unmittelbar darauf wurde der Krankenträger von einem englischen Soldaten mit dem Bajonett erstochen.“ Oberleutnant N. berichtet:„Am 8. September 1914 wurde ich im Gefecht bei Orty durch einen Kopfschuß schwer verwundet und geriet in englische Gefangenschaft. Ein englischer Sanitätssoldat nahm mir am zweiten Tage mein Geld in Höhe von 500 Mark, meine Uhr nebst Kette, meinen Siegelring sowie andere Sachen fort, um sie, wie er grinsend sagte, als„Andenken" zu behalten. Zufolge meiner schweren Verwundung lag ich meist in halber Betäubung. Das machten sich die Engländer zunutze und plünderten mich vollständig aus. Man ließ mir nur ein schmutziges französisches Bauernhemd und einen deutschen Soldatenmantel.s Der Gefreite S, sagt aus:„Am 8. September 1914 geriet ich in englische Gefangenschaft. Ein Offizier vom 7. Hochländer=Regiment kam mit 8 Mann auf mich zu und nahm mir unter Vorhaltung der geladenen Pistole meine Uhr und mein Bargeld von mehr als 20 Mark ab. Er steckte die Sachen in seine Tasche und ließ mich abführen. Sanitätsgefreiter E. gab zu Protokoll:„Am 6. Juli 1915 geriet ich bei Pilkem in englische Gefangenschaft. Die Engländer hatten einen deutschen Graben gestürmt, und wir waren beide abgeschnitten worden. In einem erhalten gebliebenen Unterstande hatten wir, sechs Soldaten, Schutz vor dem Feuerüberfall gefunden. Als die Engländer im Graben waren, kam ein Soldat an den Eingang des Unterstandes und rief„Come on!“ Darauf trat ein deutscher Soldat heraus, worauf der Engländer anlegte und ihn durch den Hals schoß, daß der Deutsche sofort tot hinsiel.“ Der Musketier R., der am gleichen Tage von den Engländern gefangen genommen wurde, erzählt:„Wehrmann B. wurde, trotzdem er die Waffen bereits niedergelegt hatte, grundlos von einem Engländer erschossen. Die Mehrzahl der englischen Soldaten schienen betrunken zu sein.“ Ein anderer deutscher Kriegsgefangener meldet:„In Datford lagen etwa 180 bis 200 zum Teil sehr schwer verwundete deutsche Soldaten. Unter den Krankenschwestern befanden sich viele, die ausgesprochen deutschfeindlich waren. Die Verwundeten wurden roh behandelt, schlecht gepflegt und ihre Verbände ohne die nötige Sorgfalt angelegt. Ein weiterer Bericht eines Deutschen, der jetzt in der Schweiz ist, lautet:„Bei der Gefangennahme nahmen die Engländer jedem Uhr, Geld und alle vorhandenen Wertsachen ab. Meist auch die Trauringe. Wer sich weigerte wurde einfach erschossen. Der Soldat Sch. hat folgende Aussage beschworen:„Bei einem Nachtgefecht geriet ich mit drei Kameraden in englische Gefangenschaft. Man schickte uns nach hinten. Auf dem Wege dorthin begegneten uns etwa 10 Engländer. Da wir waffenlos waren, riefen wix Pardon und hoben die Hände hoch. Trotzdem schossen die Englander aber auf uns. Zwei meiner Kameraden sah ich daraufhin tot niedersinken. Ich selbst erhielt einen Schuß durch den Bauch.“ Die Verbitterung der englischen Bevölkerung. Aus aufgefundenen Briefen an englische Soldaten. Eine Reihe aufgefundener englischer Briefe versetzt uns in die Lage, uns von der wahren Stimmung der englischen Bevölkerung ein Bild zu machen. Daß im Laufe des Krieges die Leiden der französischen Bevölkerung ins Unerträgliche gewachsen sind, und daß dort die allgemeine Unzufriedenheit sich in bitteren Klagen Luft macht, war längst offenes Geheimnis. Aber auch England, das sich bisher rühmen durfte, unter dem Kriege weniger zu leiden, als die Bundesgenossen, die es für seine Ziele bluten ließ, erfreut sich längst keiner unangesochtenen und zuversichtlichen Siegesstimmung mehr. Wirtschaftliche Nöte verschiedener Art erregen besonders in den minderbemittelten Schichten Mißstimmung und Verbitterung. Es liegen aus neuerer Zeit wieder briefliche Aeußerungen vor, die um so bemerkenswerter sind, als sie aus den Monaten kurz vor dem Anfang des uneingeschränkten U-Bootkrieges stammen, einer Zeit also, wo das Niederschmetternde unserer Kampfmittel den englischen Gemütern sich noch nicht in seiner ganzen Wirkungskraft angekündigt hatte. In einem Brief vom 18. 12. 1916 heißt es:„Wir haben solche Last, Zucker zu bekommen und müssen 2 Sh. ausgeben, bevor man ein halbes Pfund erhält. Es ist eine Schande, daß man an den armen Leuten reich werden will.“ Auch von Kohlennot wissen die Briefe viel zu erzählen. Da liest man in einem Brief vom 31. Januar:„Die Dinge sehen hier ziemlich schlecht aus, wir mußten selbst Kohlenträger spielen. Es gibt keine Männer, die sie bringen können, und wir müssen die Kohlen— 50 Pfund— selbst tragen, wenn wir sie nötig haben. Und welche Not haben wir, überhaupt welche zu bekommen! Genau wie beim Besuch eines Kinos haben wir uns in einer Reihe aufzustellen, und wenn man endlich an die Reihe kommt, ist ausverkauft. Also Kohlenpolonaisen in bester Form! Ein anderer schreibt:„Es ist sehr kalt in London, etwa drei Wochen hat es gefroren und wir können nur Kohlen erhalten, wenn wir sie uns selbst holen.“ Dabei werden wir mit dem Umstand rechnen müssen, daß dank der Zensur nur der geringste Teil von dem, was an Mißmut und Erbitterung im englischen Volke lebt, sich in Briefen an die Angehörigen in der Front Luft machen kann. Resigniert meint ein Briefschreiber am 8. Februar:„Der Zensor hat sich mit Deinem letzten Brief beschäftigt, aber wozu ist der Mann da, wenn er nicht seinen Blaustift gebrauchen soll?" Da aber selbst Homer bekanntlich manchmal ein Schläfchen hält, warum sollte sich nicht auch ein englischer Zensor bisweilen solches gestatten? Seien wir dankbar, daß wir in einem Brief vom 9. Februar frohgemut ein solches Geständnis verzeichnen können, wie dieses:„Ich bin neugierig, ob Du das Vaket erhalten hast, oder ob es auf dem Meeresboden ruht. Die U-Boote spielen jetzt„Hamlet", alles vernichtend.“ Gekrönt wird aber diese kleine Auslese durch die Aeußerung aus London vom 8. Februar:„Du möchtest fragen, wie die Dinge hier sind. Nun, mit einem Wort gesagt: faul!" Das ist eine kräftige und deutliche Sprache!„Bussineß as usual“, war die Losung Sir Greys im August 1914. Seit dem hat sich viel geändert; langsam, aber klar und unausweichlich geht den Gentlemen der Londoner City die Erkenntnis auf, daß sie ein schlechtes Geschäft riskiert haben. Und doch muß und wird es noch ganz anders kommen: wenn unsere U-Boote erst eine längere Arbeitszeit hinter sich haben, wenn England tief und unrettbar in die Grube geraten sein wird, die es uns graben wollte, dann wird man den Chor der Mißvergnügten unheimlich anschwellen hören, und bald wird der Citymann auf die übliche Frage nach dem Geschäft achselzuckend nur die eine Antwort haben:„In einem Wort gesagt: faul!“ Ausbau der Wehrpflicht in WTB. Warschau, 7. März. Das Blatt Ziemia Lubelska bespricht einen Vortrag des Obersten Berbecki über die polnische Armee, den dieser, einer der tüchtigsten Gefährten und Mitarbeiter des Brigadiers Pilsudski und gegenwärtig Chef des Legionenkommandos, kürzlich in Warschau gehalten hat. Er stellte darin umfassend und erschöpfend die Organisation der künftigen, sich auf die Legionen als Kaders stützenden Armee dar. Der durch Fachkenntnisse des Soldaten und Kriegers imponierende Vortrag —- Oberst Berbecki hatte, bevor er rühmlich die Kampagne der Legionen mitgemacht, als Stabskapitän am russisch=japanischen Krieg teilgenommen— stellte die Sache der Bildung einer Armee in ein gänzlich neues Licht. Wie Oberst Berbecki behauptet, wird die 60000 Mann zählende Armee schon Ende April aufgestellt werden können, und bis September d. J. wird sie ohne Zweifel bis zu 300000 Mann anwachsen. Die Ausführungen des Oberst Berbecki sind gleichzeitig ein niederschmetternder Schlag für alle Gegner der Verwendung der Legionen als Grundlage der künftigen Wehrmacht des Königreichs Polen. Es genügt die bloße Zusammenstellung der Ziffern: 1. Offiziere, die während des gegenwärtigen Krieges unter ihrem Kommando ein Regimen:, eine Brigade oder eine Heeresgruppe haben, besitzen die Legionen 24, alle andern Organisationen des Königreichs zwei. 2. Offiziere, welche eine Kompagnie oder ein Bataillon geführt haben, besitzen die Legionen 157, andere Organisationen 20. 3. Zugskommandanten zählen die Legionen 800, während andere Organisationen insgesamt 70 zählen. 4. Unteroffiziere gibt es in den Legionen 11 800, in den anderen Organisationen kaum 600. Es braucht kaum hinzugefügt zu werden, daß, wenn von „andern Organisationen“ auf dem Territorium des Königreichs die Rede ist, Oberst Berbecki beinahe ausschließlich die P. O. W. (Polska Organizacja Wojskowi, Polnische Militärische Organisation) im Sinne hat, und durch seine strikte Zusammenstellung die Schwärmerei endgültig niederschlägt, daß die P. O. W. die Grundlage der künftigen Armee sein könnte. Die Ausführungen des Obersten Berbecki werden vielleicht den, übrigens schon immer spärlicher werdenden Gegnern der Bildung des Heeres auf der Basis der polnischen Legionen die Augen öffnen und als aufklärender Rat eines vom Staatsrat berufenen„Sachverständigen“ in militärischen Dingen die Angelegenheit des Heeres um ein bedeutendes Stück vorwärts bringen. Deutschland. Der Hauptausschuß des Reichstages hat in Weiterberatung des Etats des Reichsamts des Innern folgende Entschließungen angenommen: eine Familienbeihilfe von 20 Mark für die Ehefrau und von 10 Mark für jedes Kind auch während der Sommermonate weiter zu zahlen; die Wochenhilfes während des Krieges auszudehnen auf die Ehefrau der im Vaterländischen Hilfsdienst tätigen Personen, soweit Bedürftigkeit vorliegt; den Kriegswöchnerinnen künftig 1,50 Mark(statt wie bisher 1 Marl pro Tag) Unterstützung zu gewähren. Staatssekretär Dr. Helfferich gab eine eingehende Darstellung unseres wirtschaftlichen Verhältnisses zur Donaumonarchie und der Aufgaben und Ziele der wirtschaftlichen Annäherung zwischen Deutschland und Oesterreich=Ungarn sowie der bisher auf diesem Gebiet zwischen den beteiligten Regierungen geführten Verhandlungen. Er wies insbesondere darauf hin, daß sich die wirtschaftliche Annaherung keineswegs in zollpolitischen Vereinbarungen erschöpfte, sondern daß daneben die Abmachungen im Verkehrswesen im Wirtschafts= und Wohnsitzrechte sowie in anderen wirtschaftlichen und kulturellen Angelegenheiten eine sehr bedeutsame Rolle spielten. Nach dem Zustandekommen eines Ausgleichs zwischen Oesterreich und Ungarn würden die Verhandlungen über eine Annäherung in naher Frist weiter geführt werden. * Beibehaltung der Steuerzuschläge. BB. Berlin, 7. März. Der Verband größerer preußischer Landgemeinden hat, wie die„Germania“ hört, an die beiden Häuser des Landtags eine Eingabe gerichtet, in der um Beibehaltung des Zuschlages zur Einkommen- und Ergänzungssteuer ersucht wird. In der Begründung heißt es: „Die Gemeinden haben während des Krieges ungewöhnlich hohe Aufwendungen gehabt, Alle diese Mittel haben die Gemeinden auf Anleihe entnommen. Mit banger Sorge sehen sie der Frage entgegen, in welcher Weise später die Zinsen und Tilgungsraten für diese großen Schuldenbeträge aufgebracht werden sollen. Aus allen diesen Gründen muß dafür eingetreten werden, daß für das Rechnungsjahr 1917 der auf Grund des Gesetzes vom 8. Juli 1916 erhobene Zuschlag zur Einkommensteuer ganz oder teilweise denjenigen Gemeinden. in denen diese Zuschläge aufkommen überwiesen wird.“ * Keine Einschränkung unseres Luftschiffbaues. WTB. Berlin, 8. März. Von seiten der Ententepresse wurde in letzter Zeit wiederholt das Gerücht in die Welt gesetzt, daß der Bau von Zeppelin=Luftschiffen wegen Materialmangels beschränkt oder ganz eingestellt sei. Diesen Meldungen liegt lediglich der fromme Wunsch, daß das so sein möchte, zugrunde. Der Bau von Zeppelinluftschiffen wird nach wie vor mit allen Mitteln betrieben. Weder ist die Bautätigkeit auf irgendeiner Werft eingeschränkt, noch die Entlassung von Arbeitern erfolgt oder beabsichtigt. Rohstoffe sind in genügender Menge vorhanden. Rheinland=Westfalen. * Bonn, 7. März. Stiftung. Der Schwager des jüngst verstorbenen Bonner Professors der Mathematik, London, der Großkaufmann Alfred Hamburger in Neukirch bei Breslau, hat eine Franz=London= Stiftung im Betrage von 33000 Mark an der hiesigen Universität begründet, die Mathematikern von Bedeutung durch Beihilfen und wissenschaftliche Hilfsmittel deren wissenschaftliche Tätigkeit erleichtern soll. * Nachen, 7. März. Entlanjungsanstalt. In Verbindung mit dem Bahnhof Aachen=West ist eine geräumige Entlausungsanstalt mit einem Kostenaufwande von 110000 Mark errichtet worden, die jetzt dem Verkehr übergeben worden ist. In ihr können täglich 1000 Mann entlaust werden. Die Züge aus dem Westen mit etwa noch nicht gleich hinter der Front sanierten Mannschaften fahren gleich bis zu der neuen Anstalt, wo sie die Truppen abgeben. Die Züge selbst werden in Köln saniert. * Lüdenscheid, 7. März. Ueberall dasselbe. In dem seit vielen Monaten währenden Kampf um die Milch aus der Umgegend war endlich ein Abkommen getroffen, das den Bauer zwingt, seine Milch bestimmten Geschäften zuzuführen. Die unmittelbare Lieferung an die Riegel vorgeschoben. Die nächle 2ig9; Linder und Kranten ein menge ganz erheblich zurüchging. Wiede vor, doß die Gesanimich, nämlich zu helfen. Zwei, drei, auch vier Le austen“ für 1200 bis 2000 Mark oder mehr na. sammendem bisherigen Besitzer in Futter und Pflege. Tafür der die Milch ins Haus. Es sol in hiesiger Gegend Bauern Uebernahme in eigene Stallung und Pflege des Erwerbers Sie sollen den Besitz durch Bauet Gemüse! in dem der Landwier JZeit trennt uns von den Augenihmen reichlich Segen abr u seine Felder zu bestellen ansängt, Frübschre.eringen. Mehr denn se gilt es in ziesen boden beranszn z1 scheuen, um aus dem deutschen Ackerkeiner Blan. sung. de 31eben vermag. Unserer Feinde der deutsche Landnähnn seine Weumn der Saudnun Prichte in leinerles zu betüichten it. # onnn sich zum erhöhten Gemüsebau entschließt, lt er nich. nur ein vaterländisches Werk, das ermöglichen soll, er nützt sich selbst an ligung des Kriagsernäheungsants Besimnungen Preise belohnt werden. Viden und Kosten durch entsprechzende auf Freig Varirhag nich oder mit Kommunalberbänden oder zugelasnen preis unter alen Unsäiuden besieskenu iesosehten Vertrage. Höchstpreise festgeset werden sollen uich dann, bent der pächspreis hunter dem Pres zuric, der u s. Steiht veinbart worden ist, so erhält der Anhauer tro u Vertias“ Vstgagspreis. Solte aber ungelchr der u dies bbtere! Die greite Neer. deren Preis hut. Die Vefüirchung, — plege vieser Verträge später durch.... umngestoßen werden Konnten, sind sonit die vochtpreise wiecter steht es, wenn der Anbauer sich überrede zuschließen. Lenn dann kann es alerdings eien Pehusetzeuden Höchstprese weit hater uu b e ster Vrtage zurichbleiben. Und dann hat du Preien der auch sehr viel niedriger als diejenigen Preise sein, die ihm in den Seadie freien Verige Geach, durch poitere Veieder uut ur Man muß nun zwei Arten von Verträgen unterscheiden: AnAnders der Lieserungsvertrag, durd zuten Blähe ersaht verden. einer bestichtten Menge. 9 0uen immer nur die Hergabe stelle hat für ihreu schergestellt werden soll. Die RechsHearbigemise unz Vertrige vier Entwürse aufgestell, zwei für und zwei für Frühgemüse. In den Lieferungsver trägen für Fruhgemüse sind keine Einheitspreise festgesetzt; deren Beisemmzus el zielmehr besonderen Kommisionen vorbehalten in erster Linie Anbau verträge in Frage kommen, in denen von den kounten. unsang an seste Preise aufgestelt werdere Kommissionäre beauftrag lichen Ausweis der Reichs, Nur solche Kommissionur und unetconnunsgnle bei sch, Zur bache Komusie gutesähn. den höchsten Ertrag gewährenden Preisen sichern will. mann wait(siehe die heutige Bekanntmachung), sodaß jederen die Vensftragen u schluß von Verträgen beaustragt, Hen g muit den Abstelle gleich, Auch diese Venustragen steupelten Ausweis der Reichsielle. Dem Anbauer ist dringend Landwirten der vernehrte Ankau von aperot, uoß den deutschen leichtert wird. Mögen die Landwirte euie nach Krästen er. Senaen eringen Peseid den Vatertande un schaurer Jeil ruiche Theater und Konzerte. 31 Zwei Frauen. Roman von H. Courths=Mahler. (Kasdruc verboten) (ugen sich eine Weile schweigend an. Dann sagte er leise, geKirche. Ich bite Sie, geben Sie mir jet hier daa We iu wie eine Sie mir nicht zürnen wollen, was sch auch sprechen Sie mur, daß Sie nicht unerbits, du deichten habe. Verricht gehen wollen darüber, daß ich ap.3rend mit wir ins Geehgelegt hobe. oen dese Beiche 1ich, früher „Wenn Sie mir auch Ihr Hern iede Lächeln die Hand. doch ein Geschenk, wofür ich Ihnen danken werde. Auch danni Sie haben doch das Rechl, die) rder prach?“ „Vielleicht doch nicht, Annelies, es war sicher ein unenden .O, vann ist man ganz sicher, das Rechte: r: dou wir: eie nicht in böser Abscht“ sagte sie zuhig un uu. Lewitz schwiegen entbillen würde. est ur euzs and ahnungslos, was er ihr leusperre verursachten Pause veranstalten: angeren, durch die Bohkünfigen Monag wieder ein großes ao donzertgecfellschast an Leitung von Prof. Dr. Haym mit den. Elberseld. Als Solistin ist die belannte dester aus Klara Friedfeldt vom 8gl. Theater in Wiesbaden, pergflichte Die Künstlerin, die zu den besten Koloratursäy gezjählt zu werden verdient, singt im ersten Teil des Deu hlauds Mozarische Arie„Martern aller Arten“ aus er Futführ Serail, im zweiten Teil„Frühlingssimmen: Strauß, ebenfals mit Orchesterbegleitung. Das Pr. ferner die„Jupitersinsonie“ von Mozort und i u Stamm brins“ Hebriden“ von Mendelssohn und„Dies e von Riolai. Vervolständige wird das ge Deider von Bindor“ bietung des Melodrams„Das Herenlieh“ gramn dburch die DorSchillings, Tert von Einst von Wildenbruch, dargebo: Oberspielleiter des Elberfelder Stadtheaters Herrn Programm ist ebenso reichhaltig wie vielsitis und Poon. Anziehungskraft nicht versehlen. urite seine Industrie, Handel und Verkehr. Hitdorfer Brauerei Friede, A.=G., zu Köln. In d Mark f. B. 3505 Mark) Vortrag und Mark(65569 Mark) auf Anlagen, von 13351 Mark(13375 Markf Mark auf Verspapiereh ein. Reingewinn 37961 Mark 8. 28000 Mart) überwiesen, 830 Mark(6100 Maris als Gewinnan. es durch Zukauf von Braurechten neben den erheblichen Pflchlieserungen für das 8 6165 möglichteit, die Abnehmer ausreichend mit Vier folge der algemeinen wirtschaflichen Lage sei Su vertorgen und iun. schaft kann daher auch in diesem Jahre eine Dividende nicht verteilen. wi s1: 25 Mg.3ermögensrechnung steht die Liegenschaftsrechnung II Mark), bar, Wechsel und Postscheckguthaben 22001 Mar“ Bankgithoben 62 348 Mark(0), Guthaben bei Lollamt . 5o9 Mart(25 819 Mark), Vertpapier, Pe bordent Außenstände 50656 Mark(39.567 Marks a 864 Nart), 2 630 Mark). Die Hppothekenforderungen.. 995 Wei. die Braustenerschulden 24 8ch Huben 275.50 Mork(295.50 Markl, der weiteren Verninderung des Koningenis de s Lubetrach tere Einschränkungen für die Brauindustrie gesetzlich verfügt werden. Deutsche Bank in Berlin. Generalkonsuls Rud Mart Feien vertreten waren.. 9 657 Stimmen 48994 200 gliederung der beiden Banken wurde beschlossen. Auf je 8000 Mark Kommanditanteile des Schlesischen Bankvereins entfallen 5000 Mar Aktien der Deutschen Bank mit Gewinnberechtigung vom 1. Jan. 1917 Saise ele Veraisengei: Vanerzitug don zwekeicheb Brozgen, ditanstalt werden 1000 Mark Aktien der Deutschen Bank mit dem nämeine Barzahlung von sechs Prozent aus dem Gewinn des Jahres 1916. stechenden Aenderungen der Satungen genehuig. 3usaumechers Neu in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank wurden gewählt: aus Kreue des Schlesischen Bankvereins Geh. Justizrat Dr. Feli, bisch(Breslau), Graf von Ballestrem(Ober=Gläserdorf), Hermann Furst Haßfeld, Herzog zu Trachenberg(Trachenberg), Kaspar Graf Bauivereins Foursasth, ferner der Geschäftsinhaber des Schlesischen Grchitanstalt: Torib Lippz sodann aus dem Kreise der Norddeutsch nnrucßh(daug9 Herren Fritz Zilsie(Königsberg), Kommerzienrat A y(Tunzig) und Kommerzienrat Georg Manasse(Stettin). ihr zu sagen, war kaum noch erverbacht hasteruig niht ich schwieg nur, weil ich den rechten Zeitpunkt inkande ware e haben konnte, was sie nicht zu verzeihen Ich werde Sie an dieses Wort erinnern, Annelies.“ „Dank— heißen Dank, Annelies.“ Er trat von ihr zurück. doch nun über den loten Punit im klaren9= sogte die sch zu. einen leichten Ton zwingend.9 Done sich Tante Krisping eifrig am Teisch zu schassen. rgs Tanschen, sie sanst in einen Sessel. beinem Sessel sitzen und läßzt mich die F.s oui. behsalich bleibst du in dich— zwei Stick Zucker nicher vunen fullen. So, diese ist fü. Mischung, nimmt es mir nicht übel, Tanichen. Und nun für gebacken, sicher hat ihr der Vetter verraten eu de iedten Tertuchen bist. Da, nimm, sie sind noch Soste geladen Brist gercht halte, Halb mik eigen Gesih der 7 dem nächsten Morgen entgegen. er den Entschluß gefaßt hatte, träglich gewesen. heiter, als sie sich den Auschein Jah. Jaus nicht so harmios denken, was ihr Norbert zu sagen haben würde, gr erregt und unruhig gewesen. Ach— was er eltsian — sie fühlte, daß sie ihm alles verzeihen kon dr aucd iu agen date das, wos hinter ihm lag. Wenn ihr nur u uus gut ihr ales Und daran glaubte sse mit vertrauender Seleu Liede iecst gehörte. Vort davon gesprochen— sein ganzes B.s; Hatte er auch nie en Wärme und Liebe getaucht. Das war ihr en, gegenüber war in ihr, daß er mit ihr von jener Frau sprechen würde, die ihn einf unglücklich gemacht hatte. Aber, daß er sie nicht mehr lieht de nichts mehr war, daran glaubte sie bestimmt. Und sich wie ein banger Druck auf ihre Brust. Sie war durchaus so unbefangen heiter, als sie sich gab. Aber g. 09 Unruhe merken lassen. Ihre scheinbare Heiterkeit Norbert aus seiner unruhigen Stimmune, Und er Flam ihr Wort, daß sie ihm nicht zürnen wollie. ein wenig abgelistet, dieses Wort, aber er hielt sich dar 19 ae ee, scer rnche a zwischen den drei Menschen eine ganz angeregte,e Daß draußen der Wind sich langsam zum Sturme auswuchs haglichteit, an die Fenster trieb, erhöhte nur das Gefühl der Beinseegengereeie, Lebatte vertieft, überhörten sie das Vorfahren einem entzückenden, etwas sechr solerten Pesch.=eor a Vöne Dane in chen, das sich denken ließ, saßz seck auf uuu escheite Hütwenig verwundert auf die schöne Dame u uum ein Nietwagen aus der Stadt angekonmen war. Da au deednlichen Sicherheit an ihm vorüber in die Halle trat hsige u dde ut hoite übrig, als ihr zu folgen. hm nichts anderes sich schlosen den Kopf zurich. Dann warf sie „Führen Sie mich dorthin," befahl sie kurz. Hermann fand das denn doch ein wenig kühn. „„Darf ich die gnädige Frau nicht erst anmelden— ich weiß doch „Es ist unnötig, ich will die Herrschaften überraschen.“ „Ich weiß doch nicht— ichurg'schen Hallung der Frenden. 3h bin die Baronin Falenau un also nannte, imponierte ihm durch ihr energisches Auftreten so sehr, daß er sich nur fügen konnte. In einer wichtigen ArHerrn nicht, das wußte er. Und anscheinend war die Dame doch eine Verwandte, wenn er sie auch noch nie in Falkena# mangenebdet eintreten wolle“ die eise berantworten, behz be öffnete die Tür zum blauen Salon. Zu seiner eigenen Beruhigung Schwelle, und Hermann verschwanh. 24 üder die „Die drei Personen, die eben noch behaglich plaudernd am Teelaßen, wandten sich a tempo um und sahen der Eintretenden entindruck, den Lenas Erscheinen machte, war sehr verschieden. geflsedete Dame die blicte nur mäßig erstaunt auf die fesche, kolet Schwelle stand, due mit einem schelmsch übermütigen Gescht auf der und durch ein unbesimmies Etwas in den.. Setug Einem balb unterdrichten Ausra.. Norbert mit e e e, ü der Dene Hasbersfarte uesbeng und ui lies dem Blick der Frenden er seine Fasung im Augenher aus seinem Leben streichen wolte, daß steinert dastand. zanz verlor und wie gelähmt und vererhost haste. Pster... bis er sich von seiner Erstarrung noch immer das wohhrem graziös gleitenden Bühnenschritt trat sie. noch immer vus wohl einstudierte Lächeln festhaltend, auf ihn zu. mich dach nicht erst s ein üeberraschung für dich! Ich wollte und stelle mich den Damen vor. dun wieder zu dir, lieher Mann, Der der 341ih eun besbachsete dobe boch gong sherf zund geten sches Er wollte sprechen und brachte doch nicht ein Wort hervor. Be###, nicht die ganze Bahrheit ahnend, in sein Gesicht. Die ior daraus entgegenblickte, krampfte ihr das Herz zudie Situation vollkommen. Sie lachte schelmisch lieber Norbert. Da muß ich mich halt selbst vorstelles stief er heiser hervo. daß 19 Ihnen— meine Frau vur. aut, stug ti geser gervor. 0 6h Jonen ur wei.. verr u.. (Fortsetzung folgt.)