Beragspreis monatl. RM1.30. Postbezug monatl. RM1.30 teinschl. 21 Rpf Postzeitungsgeb.) zuzügl. 4. Rpf Zustellgebühr Köln, Freitag, den 16. Juli 1943 DIE GROSSE KÖLNER MORGENZEITUNG Zynische Absage Londons an die Atlantik=Charta Der britische Beirug gegenüber den kleinen Völkern von Churchill selbst eingestanden— Eine Erklärung im Unterhaus (Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung) FS Berlin, 16. Juli. In den letzten Monaten sind die unüberbrückbaren Gegensätze zwischen den in der Atlantik=Charta niedergelegten angeblichen„Grundprinzipien“ der plutokratischen Kriegsführung und der brutalen politischen Wirklichkeit so ungeschminkt in Erscheinung getreten, daß man auch in England das Bestreben verspürte, irgendwie von den Phrasen dieser Schwindelerklärung loszukommen. Auch ein politischer Druck lag in dieser Richtung vor. In Moskau hat man in den letzten Monaten den Engländern und Amerikanern soviele Zugeständnisse inbezug auf die politische Zukunft Europas abgepreßt, daß die Atlantik=Charta diesen Geheimabmachungen im Wege stand. So legte man Wert darauf, daß von englischer und amerikanischer Seite der veränderten Sachlage Rechnung getragen wurde. Diesen ultimativen Forderungen gegenüber konnte sich Churchill nicht auf die Veröffentlichung eines offiziös inspirierten Zeitungsartikels beschränken. Er mußte in eigener Person von der Lüge der AtlantikCharta abrücken und inszenierte zu diesem Zweck im Unterhaus mit einigen Abgeordneten ein Frage= und Antwortspiel, das an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ. Man fragte den Premier, ob er„in Anbetracht der Tatsache, daß die Atlantik=Charta nicht vom amerikanischen Kongreß ratifiziert worden sei und wegen der Befürchtung, daß einige ihrer Klauseln die vereinten Nationen in erheblichem Maße behindern würden“, nicht zu ihrer Abänderung Verhandlungen einleiten wolle. Auf diese Frage, die in geschraubten Worten die Gültigkeit oder Ungültigkeit der AtlantikErklärung in den Vordergrund rückte, antwortete Churchill mit einem glatten„Nein“. Er fügte hinzu, es handele sich lei den damaligen Festlegungen„nicht um einen Vertrag, der der Ratifizierung des Kongresses oder sonst einer formellen Bestätigung konstitutionellen Charakters auf beiden Seiten des Atlantik bedürfe“, sondern um so etwas wie einen„gemeinsamen Wegweiser“, der dem damaligen Kurs Englands und der USA. entsprochen habe, und mit dem man es deshalb so halten könne, wie es jeweils die politische Lage ersordere. Mit dieser Erklärung, die im Unterhaus das gebührende„Aufsehen“ erregte, hatte Churchill ein Staatsbegräbnis erster Klasse vollzogen. Denn man braucht nicht nur an den riesigen Rummel zurückzudenken, der im August 1941 mit dem Zusammentreffen der beiden obersten Kriegshetzer,auf hoher See“ veranstaltet wurde und der zu der heutigen Preisgahe der damaligen Grundsätze in schroffstem Gegensatz steht. Die AtlantikCharta bildete bis heute einen festen Bestandteil der britischen Heuchelagitation. Man stellte sie heraus, wenn von Demokratie, Freiheit der kleinen Nationen und anderen kritischen Phrasen die Rede war. Auch manche neutralen Nationen und selbst die Mehrzahl der Emigranten in London schworen auf die Atlantik=Charta, weil sie immerhin einige Sicherheit gegen die sowjetischen Erpressungen und die beabsichtigte Preisgabe Europas durch die Briten und Amerikaner zu bieten schien. Mit diesen ganzen haltlosen Erklärungen ist es nun für immer vorbei. Der britische Premier hat den Betrug, der damals an der Welt geübt wurde, jetzt selbst eingestanden. Der Sinn des Manövers aber ist die zynische Absage an alle demokratischen Heuchelideale. Uebrig bleiben allein die lolschewistisch=plutokratischen Ceheimverträge und damit die Absicht einer Vernichtung der europäischen Kultur. Strohbündel stalt Gefreide (Drahtbericht unseres romischen Vertreters) 48 Rom. 16. Juli. Das USA.=Oberkommando in Teheran hatte angeordnet, um die hungernde iranische Bevölterung zu beruhigen, Lastkraftwagen durch die Straßen fahren zu lassen mit der Aufschrift:„Dies ist 1 Korn, das die Vereinigten Staaten nach Iran geschickt haben". In einer Gegend der Stadt, in der es schon seit zwei Tagen kein Brot mehr gab, stürmte die verzweifelte Menge einen solchen Wagen, um ihn zu plündern. Der Wagen enthielt jedoch nur Strohbündel, die von dem erregten Volk in Brand gesetzt wurden. Zollunion Französisch-Marokkos mit USA. (Drahtbericht des General-Anzeigers) DJ Berlin, 16. Juli. Ueber Nacht haben die Ametikaner das gesamte Zollwesen Maroklos übernommen. Geschäftsleute, die am Dienstag nach Tanger zurückkehrten, teilten mit, daß sie die größten Schwierigkeiten im Warenverkehr gehabt hätten, da ohne vorherige Ankündigung das französische Zollschema durch das amerikanische enetzt worden sei. Selbst die untergeordneten Zollbehörden im Grenzverkehr arbeiteten jetzt unter amerikanischer Leitung. Die Hauptverwaltung des maroktanischen Zollwesens, die bisher in Händen des Generalresidenten lag, sei von einer Gruppe amerikanischer Offiziere übernommen worden, die kürzlich in Casablanca eingetroffen seien. Der Wechsel in der Zollsouveränität drücke sich auch darin aus, daß die USA. die gesamte Ausfuhr Marokkos als Teil ihres eigenen Exportes betrachteten. Jugoslawische„Exilregierung“ in Nöten (Drahtbericht unseres Agramer Vertreters) J1 Agram. 16. Juli. Wie hier bekannt wird, ist unter den jugoslawischen Emigranten in London ein neuer Konflikt ausgebrochen, der auf die Einflußnahme Moskaus auf die sogenannte Exilregierung zurückzuführen ist. Die Sowjets haben den Jugoslawen die Forderung übermittelt, daß die Geschäftsführung ihres„Kabinetts“ den von ihnen namhaft gemachten Vertrauensmannern, nämlich dem„Außenminister“ Grol und dem„Grubenminister“ Banjanin, überlassen werden soll, und daß der nach England geflüchtete Bandenführer Mihailowitsch endgültig aus dem Kabinett ausscheiden müsse. Da Exkönig Peter vorläufig noch zögert, diese Forderung der Sowjets zu erfüllen, haben Grol und Banjanin im Auftrag Moskaus ihre Demission eingereicht. Bezeichnend ist, daß sich die Londoner Regierung im Falle Mihailowitich den Wünschen Moskaus angeschlossen hat. Der britische Nachrichtendienst hat die Weisung erhalten, seinen Namen in Zukunft nicht mehr zu nennen. Sitzung der bulgarischen Volksvertretung (Drahtbericht unseres Sofioter Vertreters) # Sofia, 16. Juli. Die Regierung hat gestern das Sobranje für Dienstag nächster Woche zu einer außerordentlichen. Sitzung einberufen. Die bulgarische Oefsentlichkeit sieht der Sitzung:-ößter Spannung entzon. Es ist nur eine Bestätigung dieses Sachverhalts, daß die englischen Fragesteller im Unterhaus besonders eine ungünstige Rückwirkung der ersten beiden Punkte der Atlantik=Charta auf künftige Verhandlungen fürchteten. In diesen Klauseln war nämlich die freche Lüge sanktioniert worden, daß England und USA.„keinen Gewinn, weder territorialer noch anderer Natur“ in diesem Krieg anstrebten und damit auch„keine territorialen Veränderungen forderten, die nicht mit den frei zum Ausdruck gebrachten Wünschen der beteiligten Völker übereinstimmt.“ Nach dem Morde an Sitorsti, der wenigstens in der Theorie vollzogenen„Auslieferung“ der baltischen Staaten, Finnlands, Polens, Bessarabiens und sogar der Dardanellen an die Sowjetunion, waren diese beiden Ttlantikpunkte längst zur Farce und zu einem blutigen politischen Witz geworden. Churchill hat sich nun ihrer wie überhaupt jeder unnötigen „Bindung“, dieses veralteten agitatorischen Kampfmittels endgültig entledigt. Er hat damit offen die Politik der brutalen Gewalt proklamiert. Auch die kleineren Nationen. wissen jetzt, was sie von Großbritannien zu erwarten haben und daß England nicht daran denkt, auch nur mit einem Finger die bolschewistischen Haßund Vernichtungspläne zu stören. Bei Bjelgorod Feindgruppe zerschlagen Oestlich und nördlich Orel starke feindliche Entlastungsangriffe abgewiesen und im Gegenstoß aufgefangen Berlin, 16. Juli.(*) Im Kampfraum von Bjelgorod sahen sich die Bolschewisten am 14. Juli durch ihre schweren Verluste an den Vortagen gezwungen. ihre Gegenangriffe gegen die tiefen Flanken des weit nach Norden-vorgedrungenen deutschen Angriffskeils vorübergehend einzustellen. Auch die gegen die Nordspitze des Keils geführten Gegenstöße waren kraftloser als an den Vortagen und wurden von unseren Truppen verlustreich für den Feind abgewiesen. In Fortsetzung des eigenen, von der Luftwasse unterstützten. Angriffs gelang es einer Panzerdivision, trotz Erschwerung der Kampfhandlungen durch heftige Gewitterregen starke Teile eines sowjetischen mechanischen Korps nach Nordosten zurückzuwerfen. Weitere Vorstöße dienten der Verbreiterung unseres Angriffskeils nach Westen. Dabei wurden, wie schon am 11. Juli, starke Kräfte des Gegners von unseren Panzergrenadieren in die Zange genommen und zerschlagen. Bei der Durchführung der jüngsten Angriffsbewegungen mußten unsere Truppen verschiedentlich ihre Stoßrichtung ändern, um starke Riegelstellungen des Feindes unter möglichst geringen Verlusten von hinten zu öfsnen. So gelang es dieser Tage der Infanteriedivision „Großdeutschland“ im Zusammenwirken mit„Tiger“Panzern und einer ihr entgegenstoßenden Infanterie= division, starke feindliche Kampfgruppen aufzureiben, die in ein System verminter Feldbefestigungen algedrängt waren und sich dort im Schutz zahlreicher Pakgeschütze und eingegrabener Panzer verzweifelt zur Wehr setzten. Den abgeschwächten feindlichen Gegenstößen im Raum Bjelgorod stand an den Fronten östlich und nördlich Orel bis in den Abschnitt Suchinitschi hinauf verstärkte Angriffstätigkeit der Bolschewisten gegenüler. Mit großer Heftigkeit erneuerte der Feind seine Vorstöße und führte zum Ausgleich für die am Vortage erlittenen Verluste frische Insanterie= und Panzerlräfte in den Kampf. In erbittertem Ringen machten aber unsere Truppen alle Versuche des Feindes zunichte, an diesem Abschnitt die deutsche Front durchzustoßen und damit unsere Angriffserfolge im Raum Bjelgorod auszugleichen. Die ohne Rücksicht auf Verluste vom Feind ins Gefecht geworfenen Kräfte konnten zwar unter schweren Ausfällen vereinzelte Einbrüche erzielen, doch fingen unsere Truppen in sofortigen Gegenstößen die eingebrochenon Sowjets auf. Durch Panzer, schwere Waffen und starke, von Jagdfliegern gesicherte Kampfflugzeuggeschwader unterstützt, gewinnt unser Gegenangriff unter heftigen Kämpfen gegen den zäh haltenden Feind ständig an Boden. Erneut verlor der Feind im Kampfraum Bjelgorod— Orel 336 Panzer und 70 Flugzeuge. Damit stiegen die Gesamtverluste des Feindes bei den Angriffs= und Abwehrkömpfen an den Fronten zwischen Bjelgorod und Suchinitschi seit 5. Juli auf über 2800 Panzer und über 1600 Flugzeuge. Die Schlacht wird somit immer mehr zu einem schweren Aderlaß für die Sowjets. An den übrigen Abschnitten der Ostfront blieb es bis auf Artilleriestörungsfeuer und Stoßtruppkämpfe am Kubanbrückentopf und an der Nordsront ruhig. Schiffsgeschütze trommeln auf Siziliens Küste Erbitterter Kampf an der Südostküste— Massierter Einsatz auf beiden Seiten 10. Juli. Der Golf von... liegt in schimmernder Bläue vor uns. Hier, wo die sizilianische Ostküste den Knick zum Süden macht, ist in der Nacht zum 10. Juli der Engländer gelandet. Von dieser Stelle aus will er ins Innere der Insel eindringen und gleichzeitig die Küstenstraße in seinen Besitz bringen. Noch immer schwimmen die großen britischen Kriegsschiffseinheiten, mit dem bloßen Auge erkennbar, vor der Küste. Sie versuchen, seitdem die ersten Truppen im Schutze der Nacht an Land gingen, die deutsch=italienische Abwehr auszuschalten, um Verstärkungen heranzuführen. Wir sind in unserem Abschnitt Augenzeugen eines solchen Landemanövers im Feuer unserer Batterien. Mit voller Fahrt nähern sich die vor der Hafeneinfahrt kreuzenden Schiffe, vorwiegend Kreuzer und Zerstörer, dem Strand.“ Eine funkelnde Gischtbahn markiert den Weg der schweren Schiffe. In ununterbrochener Folge feuert der Feind aus allen Rohren. Abschuß und Einschlag lassen sich genau verfolgen, und die Landser auf der beherrschenden Höhe wissen mit dem Instinkt des Feldsoldaten, ob sie Deckung nehmen müssen oder ob sie ruhig die Flugbahn der über sie dahinrauschenden Granaten verfolgen können. Eine volle Stunde setzt der Feind seine Feuersontänen auf. die Hügelkette, hinter der er die deutsch=italienische Abwehr vermutet. Die Erde dröhnt, wie von Schauern geschüttelt, wenn sich die dicken Brocken mit betäubendem Krach in den Felsboden bohren. Der Brite sucht indessen vergeblich, denn unsere Batterien haben vor geraumer Zeit schon einen überraschenden Stellungswechsel vorgenommen. Mit ingrimmigem Hohn sehen die Panzergrenadiere aus sicherer Deckung dem britischen Feuerzauber zu. Als aber die aus der Ferne winzig erscheinenden Landungsboote zu Wasser gelassen werden, da bricht die deutsche Artillerie mit einem Feuerschlag ihr Schweigen. Das dröhnt und hämmert in pausenloser Folge, und in das tiese Grollen der schwerkalibrigen Geschütze fallen mit grellem, trockenem Diskant die in Stellung gegangenen Sturmgeschütze und Panzer ein. Als werde die See in ihren geheimnisvollsten Tiefen aufgewühlt, so zischt und braust und schäumt es um die Landungsboote, die kreuz und quer durchs Wasser schießen. Mehrere zeigen schwere Schlagseite, einige treiben als lohende Fackeln ziellos dahin. In der Luft verbeißen sich Jäger, Bomberformationen und Kampfgeschwader ineinander. Innerhalb von wenigen Minuten zerschellen drei amerikanische Viermotorige am Boden. Aber die Staffeln und Geschwader kommen wieder. Immer wieder mit Bordwaffen (Fortsetzung auf Seite 2) Türkische Offiziersabordnung vom Führer empfangen M 51 X # W 48 Vom 25. Juni bis 7. Juli hat sich eine Abordnung von Offizieren der türkischen Armee unter Führung des Generalobersten Cemil Zahit Tovdemor auf Einladung des Führers an der Ostfront sowie an der Kanaltüste aufgebalten. Den türkischen Ossizieren wurden Truppenteile und Einrichtungen des Heeres gezeigt. Sie hatten Gelegenheit, sich in weitgebendem Maße über Ausrüstung und Haltung der Truppe zu unterrichten. Am Tage vor ihrer Abreise wurde die Aboronung vom Führer und vom Chef des Generalstabes des Heeres empfangen. Rechts vom Führer Generaloberst Toyd. myr, in der:: Zeihe Mitte Generalseldmarschall Keitel. Aufnahme: Verlag and Schriftleitang: Köln, Stolkgasse Sammelruf: Nr. 22030l. Schalterstunden—19 Uhr Nr. 192— Verkaufspreis 10 Pfg. Die Kaiserstadt Aachen Nach dem Verbrechen von Köln erweist sich nicht minden der schwere britische Terrorangriff auf die alte Kaiserstadt Aachen in der Nacht zum 14. Juli 1943 in der langen-Reihe der britischen Kulturschändungen als ein zerstörungswahnsinniger Anschlag auf hächste Kulturwerte, die ein Geschenk Deutschlands an die ganze Welt sind. Wie schon gemeldet, ist die alte Kaiserstadt Aachen, die in der Geschichte des Reiches und des Abendlandes eine so überragende Rolle spielt und deren Mauern kultur= und bangeschichtliche Dokumente und Erinnerungsstätten von einmaligem Werte bergen, auf das schwerste gctrossen worden. Die Vertiefung und Förderung des nationalen Dentens mag deshalb die Darstellung Aachens und seiner Kulturschätze in einem Augenblick besonders ratsam erscheinen lassen, wo Vieles davon in Gefahr ist, dem britischen Barbarentum zum Opfer zu fallen. S0 Das Schicksal Aachens bestimmt seit Jahrhunderten seine Lage: Grenzlandschicksal beherrscht Geschichte und Entwicklung. Menschen an der Grenze sind überall zu allen Zeiten wach und zur Verteidigung bereit. Was aber diese Stadt vor anderen Städten an der Grenze auszeichnet, ist das Bewußtsein des eigenen Wertes und der eigenen Stärke. Der Aachener hat es nicmals nötig gehalt, sich ängstlich oder mißtrauisch Neuem und Fremden zu verschließen. Als Eingangstor westlicher Kultur zeichnet seine Bevölkerung eine großzügige Aufgeschlossenheit aus, die niemals der Gefahr erlag. von fremden Einflüssen erdrückt zu werden. Aachen liegt im Herzen Europas, im Schnittpunkt wichtigster Kunst= und Wasserstraßen, die vom Norden zum Süden und vom Westen zum Osten führen. Bestimmen Flußläufe und Landschaft Leben und Werden anderer Städte, so wird das Schicksal und die Bedeutung Aachens geformt durch die heißen Quellen, die aus der Tiefe steigen und ihre Wärme nach oben tragen. Einst bauten die römischen Legionen hier an den heißen Quellen Badeanlagen aus. Schon sie erkannten die gesundheitbringenden Kräfte der heißen Wasser. Karl, der mächtige Frankenkaiser, faßte diese Quellen neu und errichtete auf den Resten der alten Anlagen die Kapelle des Reiches, die mit der Pfalz und den Hösanlagen einen Einheit bildeten. Aachen wurde der Lieblingssitz des Frankenkaisers, der die Stadt zum Mittelpunkt seines Reiches, das gebietend im ganzen Abendland war, und damit zum Zentrum Europas machte. Unschätzbare Kulturdenkmäler erhalten die Erinnerung an diese größte Zeit Aachens, wo es kultureller und politischer Mittelpunkt Europas war, wach. Hier errichtete Karl den Wunderbau der Pfalzkapelle, nach der Aachen in Frankreich den Namen Aix=la=Chapelle trägt, hier baute er die riesige Königshalle, auf deren Grundmauern sich das heutige Rathaus erhebt. Karls Palast entstand zwischen 768 und 788, die Kapelle zwischen 780 und 800, beide bargen Schätze und Kostbarkeiten aus aller Welt. Die Königshalle wurde nach altgermanischem Vorbild gebaut, während die Kapelle ein Gegenstück zu den Kunstbauten des Südens ist, die Karl auf seinen Kriegszügen in Italien gesehen hatte. An der Gruft Karls des Großen wurden 35 deutsche Herrscher gekrönt. Viele Reichsversammlungen und Kirchensynoden tagten in der alten Kaiserstadt. Karl fügte seiner Capella als Erbe einen reichen Reliquienschatz bei, der die Stadt zu einer der berühmtesten Wallfahrtstätten des Mittelalters machte. Als das Kaisertum an Macht verlor und der Adel zurücktrat, nahm Aachens Bürgerschaft das große Erbe auf, nicht nur, um es zu bewahren, sondern auch, um es zu mehren. Die Bürgerschaft baute am Dom im gotischen Stil weiter, das Oktogon sollte ganz von einem Kapellenkranz umschlossen werden, so daß das tarolingische Werk hinter den Umbauten äußerlich ganz verborgen gewesen wäre. Aehnlich wie das Münster, übernahmen die Bürger später auch die Pfalz und schufen sie zu einem prächtigen Rathause um. Gegen beide richtete sich in der Schreckensnacht zum 14. Juli 1943 der Anschlag der britischen Kulturschänder. Erfreulicherweise sind die Beschädigungen am Liebfrauenmünster, der Pfalzkapelle Karls des Großen, nicht besonders schwer, eine Anzahl Brandbomben schlugen in das Dachstuhlgelälk des Oktogons, konnten aber frühzeitig abgelöscht werden. Auch die Kreuzgänge des Münsters weisen Brandschäden auf.— Außerordentlich schwer dahingegen sind die Beschädigungen am Aachener Rathaus. Der Marktturm(Marienturm) ist völlig ausgebrannt und durch eine Bombe, die in der Nähe des Rathauses explodierte, wurden schwere Schäden an der Fassade des Rathauses angerichtet. Der linke Turm(Granusturm) ist bis auf das Mauerwerk ausgebrannt, das Tachgeschoß des Rathauses ist restlos zerstört, der Krönungssaal ist wie durch ein Wunder zwar erhalten geblieben, jedoch wurden die Rethel'schen Fresken durch Wasserbeschädigungen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Neben diesen hervorragenden Denkmälern aus Aachens großer Vergangenheit sind leider außerdem noch bedeutende Bauwerke aus Nachens neuerer Geschichte dem britischen Terror zum Opfer gefallen, der weltberühmte Elisenbrunnen, eine der edelsten Schöpfungen Schinkel'scher Klassik, wurde wie ebenfalls das Alte Kurhaus(Städtisches Konzerthaus) mit den wertvollen Couvenschen Sälen vollständig vernichtet. Aus der langen Reihe der zerstörten Kirchen und Kulturdenlmalen sei nur noch das Westpienhaus, das von dem berühmten Aachener Architekten Johann Jatob Couven in dem weltbekannten Aachener Rolokostil erbaut wurde und jetzt ebenfalls der völligen Zerstorung anheimfiel, genannt. So schmerzlich der Britenanschlag auf die Kulturdenkmale der alten Kaiserstadt und ihre Zerstörungen sind, so mag die Erinnerung, daß Aachen auch schwere Brandschatzungen in der Vergangenheit zu überstehen hatte und doch nicht daran zerbrach, tröstlich sein und in die Zukunft weisen. In der Vorzeit zu forschen und festzustellen, worauf sie sich gründet, was war und woraus die Gegenwart geworden ist, kann unseren Stolz auf eine reiche geschichtliche Vergangenheit nur stärken. Und fragt man den Aachener, so wird er daneben nicht weniger stolz darauf sein, daß in seiner Stadt der rheinische Gewerbefleiß zu Hause ist und nicht minder darauf, daß sie den Schauplatz der größten Reiterfeste der Welt birgt. Auch der musikalische Ruf der Stadt wird in aller Welt anerkannt. Wenn Tradition verpflichtet, so haben die Aachener es lis auf den heutigen Tag verstanden, dieser Verpflichtung nachzukommen. Der Weg dieser Stadt weist in die Zukunft. Hellwach, wie nur eine Stadt, deren Schicksal die Grenze bestimmte, sein kann, schickt sich Aachen an, seine Mission, die es vom Grenzposten zu einem Mittelpunkt in einem größeren und zukunftsträchtigeren Lebensraum macht, beherzt und wagemutig anzupacken. Die Lehren der Vergangenheit werden Wegweiser für die Zukunft sein. Feeitäg, 16. Joli Der Neue Tag Bahrgang 1943 Nach der Tereornachl in Nachen Von Kriegsberichter Rudolf .... 16. Juli. Während die Entwarnungssirenen aufheulen, fahren wir gen Aachen. Die alte Krönungsstadt Aachen lag im Hagel britischer Bomben. Wie schon so oft erleben wir auch in diesen frühen Morgenstunden das gleiche Bild. Qualmender Rauch liegt über der gesamten Stadt und gespenstisches Rot durchbricht den aufsteigenden Morgen. Lange Züge der Feuerschutzpolizei, der Hilfsorganisationen der NSV. drängen zur Stadt, um zu helfen, wo es in diesen Minuten, in diesen schweren Stunden notwendig ist und wird. Im Rauch der brennenden Häuser arbeiten wir uns mühsam den Weg zum Stadtinnern vor. Aus den brennenden Häusern werden die letzten Habseligkeiten geborgen und auf die Straße gestellt. Alles packt mit an, Frauen und Kinder, Soldaten— alles, was zur Verfügung steht, sucht zu retten, was noch zu retten ist. Die Menschen eilen mit Tüchern vor dem Mund, blaß und geängstigt durch die Straßen, andere versuchen mit Gasmasken dem ätzenden und beißenden Rauch zu begegnen. Es sind surchtbare Bilder, die sich in diesen Morgenstunden in der alten Stadt Aachen abspielen. Dann stehen wir am Marktplatz vor den Trümmern und übriggebliebenen Resten des alten ehrwürdigen Rathauses. In diesen Minuten möchte sich das Herz zusammenkrampfen. Auf den Grundmauern der alten Kaiserpfalz. im 14. Jahrhundert errichtet, steht das mächtige Bauwerk, das als eines der schönsten Rathäuser der Welt gerühmt wird. in Rauch und Flammen. Wie viele deutsche Schicksale hat dieses gotische Bauwerk erlebt? Der reiche Figurenschmuck der Marktseite liegt in Trümmer zu unseren Füßen. Die wunderbaren neuen gotischen Turmhauben sind vor Minuten in sich zusammengestürzt. Durch die zerbrochenen hohen Fenster, deren Reste die Wappen der hier gekrönten deutschen Kaiser zeigen, sprühen die Funken in den Kaisersaal im oberen Stockwerk, in dem im 8. Jahrhundert Karl der Große römisch=deutscher Kaiser wurde. Ueber die Trümmer der gotischen Freitreppe gelangen wir in das Innere des Hallenbaues. Durch ein Sprengloch und durch Risse an der Decke sickert das Löschwasser in kleinen Bächen durch die Vorhalle. Schon seit Stunden versuchen die Mannschaften der Feuerschutzvolizei der Nachwelt den Rest des herrlichen Baues zu erhalten. Dieser neuerliche Terrorangriff britischer Bomberverbände zeigt den abgrundtiesen Haß der Briten gegen den hohen Stand unserer Kultur, denn es geht ihnen nicht darum, unsere Rüstung auszuschalten, sondern einzig und allein unsere Baudenkmäler zu zerstören und friedliche Menschen zu treffen. Tausende Menschen sind wieder obdachlos geworden, viele in dieser so schwer vom Schicksal heimgesuchten Stadt stehen vor dem Nichts. Aber trotz dieser surchtbaren Nacht sind die Menschen der alten Kaiserstadt ungebrochen und stark. Sie sind hart und erprobt als Menschen des Grenzlandes. sie wissen um die Schwere des deutschen Schicksals. Sie haben ja am besten die Briten von 1919 bis 1923 in Erinnerung. Amerikanischer Landungsversuch gescheilert Tokio. 16. Juli.(dub) Japanische Streitkräfte auf Zeu=Georgien wiesen am Mittwoch einen Landungszeisuch amerikanischer Truppen zurück, die östlich von Runda landen wollten. Dabei wurden mehr als zwansa Landungsboote vernichtet und die restlichen Feindkräfte zum Rückzug gezwungen. Eine weitere Gruppe amerikanischer Angreifer, die an anderer Stelle zu landen versuchten, wurden gleichfalls zurückgewiesen. hartnäckige Zeindangriffe abgewiesen Rom, 15. Juli. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Auf Sizilien wird der Druck des Feindes von den Truppen der Achsenmächte beherrscht. Hartnäckige, mit starker Panzerunterstützung durchgeführte Angriffe wurden abgewiesen. In der Ebene von Catania wurden feindliche Fallschirmgruppen sofort vernichtet. In den Kämpfen dieser Tage zeichnete sich das 10. Bersaglieri=Regiment, die 207. Küstendivision und die deutsche Division Hermann Göring aus. An der Schlacht, die heftig ung erbittert weitergeht, beteiligten sich mit ununterbrochen starkem Einsatz die Flieger der Achsenmächte und besonders unsere kühnen Torpedoflugzeuge. die gestern vier weitere Dampfer mit insgesamt 27 000 BRT. versenkten und einen schweren Kreuzer sowie zwei mittelgroße Handelsschiffe beschädigt haben. Ziele zur See und auf Land wurden ebenfalls wieder wirkungsvoll von unseren und deutschen Kampfflugzeugen angegriffen. Deutsche Jäger schossen über Sizilien fünf Spitfire ab, zwei weitere Flugzeuge wurden von deutschen Minensuchern abgeschossen. Feindliche Verbände führten auf Palermo, Messina, sowie auf Neavel und Umgebung Luftangriffe durch. die beträchtlichen Gebäudeschaden anrichteten und Opfer unter der Zivilbevölkerung forderten. Von den Abwehrhatterien wurden sechs Flugzeuge über Messina und eines über Neapel vernichtet. Im Mittelmeer wurde ein Zerstörer von einem italienischen Motortorpedoboot versenkt. Der Wohrmachtsbericht: Weitere 336 Panzer der Sowjets vernichtet Unverminderte Heftigkeit der Kämpfe in Süd-Sizilien—22 Flugzeugabschüsse beim Luftangriff auf Paris Aus dem Führerhauptquartier, 15. Juli. Des Oberkommendo der Wehrmacht gibt bekannt: Trotz Verschlechterung der Wetterlage halten die schweren Kämpfe an der Ostfront an. Im Raume von Bielgorod wurde eine weitere feindliche Kräftegruppe im konzentrischen Angriff zerschlagen und erneute, jedoch mit schwächeren Kräften als an den Vortagen geführte Gegenangrisse unter hohen Verlusten abgewiesen. Oestlich und nördlich Orel setzte der Feind eine von Panzern und Schlachtfliegern unterstützten Angrisse auch gestern fort. Die Versuche der Sowjets, die deutschen Stellungen zu durchstoßen, scheiterten blutig. Sofort eingeleitete Gegenangrisse sind im erfolgreichen Fortschreiten. Im Gesamtabschnitt der großen Schlacht wurden gestern erneut 336 Sowjetpanzer vernichtet und von der Lustwasse 70 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Die Kämpfe in Süd=Sizilien halten mit unverminderter Heftigkeit an. An mehreren Stellen wurden feindliche von Panzern unterstützte Augrisse zurückgeschlagen und hinter der deutsch=italienischen Front gelandete feindliche Fallschirmjägereinheiten vernichtet. Deutsch=italienische Luftstreitkräfte fügten dem Feinde weiter empfindliche Verluste an Schiffsraum zu. Eine größere Anzahl Kriegs= und Transportschisse wurden versenkt oder beschädigt. Starke feindliche Bomberverbände grissen gestern vormittag das Gebiet um Paris und einige Orte in Nordwestfrankreich an. Die Bevölkerung hatte Verluste. Im Verlaufe heftiger Luftkämpfe und durch Flakabwehr wurden 22 seindliche Flugzeuge, darunter 14 schwere nordamerikanische Bomber, abgeschossen. Fünf deutsche Jagdflugzeuge gingen verloren. In der vergangenen Nacht flogen einzelne feindliche Störflugzeuge ins nördliche Reichsgebiet ein und warsen wahllos einige Bomben. London hütet das Geheimnis um Sikorskis Tod Das Ergebnis der Untersuchung über die Ursachen des Flugzeugunglücks leuchtende Erklärung zur Hand hat für die Tatsache. daß man das Leben Sikorskis einem Piloten anvertraute, dem die von ihm zu steuernde Maschine bisher unbekannt war, wurde mit einer Veröffentlichung dieses Untersuchungsergebnisses durch die englischen Behörden nicht gerechnet. Das Untersuchungsergebnis läßt alle Fragen offen, die die Weltöffentlichkeit zu dem Tode Sikorskis zu stellen hat. Man erkennt deutlich das Bemühen Londons, den Schleier des Geheimnisses um die Ermordung Sikorskis noch enger zu ziehen. Aber das ist die englische Taktik, die stets dann einsetzt, wenn das Secret Service seine Opfer zur Strecke gebracht hat. Weiterhin bleibt die Tatsache ungeklärt, daß das Flugzeug, obwohl es sich angeblich„in tadelloser Verfassung" befand, gleich nach dem Start zerbarst. Die moderne Flugzeugtechnik wird dafür kaum eine Erklärung sinden, dagegen wird sie den Verdacht bestätigen, daß dieser mysteriöse„Unsall“ allein durch Sabotage zu erklären ist. Die von amtlicher englischer Seite aufgeführten Gründe sind derart lächerlich, daß man sie als plumpes Ablenkungsmanöver abtun kann. Vergeblich wird die Weltöffentlichkeit auf weitere Erklärungen warten. London hat sich einen unbequemen Mahner svom Halse geschafft. Das ist für Churchill die Hauptsache. Er hat noch ein übriges getan, indem er in einer Rundfunkansprache an die Polen Trauer über Sikorskis Tod heuchelte. Möglich, daß ihm die Polen glauben. Sonst aber wohl niemand. Lissabon, 16. Juli.(dub) Nachdem die Untersuchungen über das zum Tode Sikorskis fährende Flugzeugunglück in Gibraltar und in London nunmehr abgeschlossen sind, liegt an amtlicher Stelle in London folgendes Untersuchungsergebnis vor: Der Bomber ist, wie üblich, vor dem nächtlichen Start einer Untersuchung unterzogen worden, die ergab, daß sich das Flugzeug in tadelloser Verfassung befand. Der Start auf der engen Startbahn vollzog sich reibungslos, und in Kürze befand sich das Flugzeug etwa zehn Meter über dem Wasser. Entgegen anderslautenden Berichten arbeiteten alle vier Motoren einwandfrei. Plötzlich glitt das Flugzeug ab, das Fahrgestellt schlug auf das Wasser auf. die Maschine überschlug sich, barst und sank innerhalb von sechs Minuten. Sofort ausgesetzte Boote versuchten etwaige Ueberlebende zu retten. Vier Insassen, darunter Sikorski und der Pilot, wurden aus dem Flugzeug geschleudert, während die übrigen bereits bei dem heitigen Aufprall starben. Sikorski, dessen Leiche eine schwere Kopfverletzung aufzeigt, ist wahrscheinlich ertrunken. Der Pilot, an dessen Aufkommen gezweiselt wird, konnte nur oberflächlich verhört werden. Als Gründe dafür, daß das Flugzeug. obgleich es sich in ausgezeichnetem Zustande befand, von dem Piloten zum Absturz gebracht wurde, bezeichnet man erstens Gleichgewichtsstörungen— sogenannte„Horizontalblindheit“ — zweitens eine plötzlich aufgetretene Erkrankung, und drittens von ihm vorgenommene Fehlgriffe an den an Bord befindlichen Instrumenten. Da man keine einSchiffsgeschütze trommeln auf Siziliens Küste (Fortsetzung von Seite 1) halten sie in die Olivenhaine, wo sie die Verteidiger verschanzt glauben, und aus den Bombenschächten voltert die todbringende Fracht hernieder. Kein Zweifel. die Engländer und Amerikaner gehen diesmal aufs Ganze. Allein die Tatsache, daß sie die Mittelmeerflotte einschließlich der Schlachtschiffe auffahren lassen, daß sie trotz schwerster Verluste ihre Luftwaffe in bisher nicht erlebtem Umfange einsetzen, beweist den entschlossenen Willen der gegnerischen Kriegführung, das Unternehmen Sizilien mit einem totalen Erfolg zu beenden. Die Verteidiger stehen vor einer schweren Aufgabe, und es hieße die feindlichen Absichten in gefährlicher Weise verkennen, wenn man glauben wollte, es handle sich um ein so dilettantisches Manöver wie Im Fall Dieppe und St. Nazaire. Man muß erlebt haben, mit welch verbissener Zähigkeit die Briten um jeden Meter Boden kämpfen. In den ersten Stunden des Angriffs haben sie bereits schwere blutige Verluste hinnehmen müssen. Der Kommandeut eines PanzerErenadier=Regiments berichtet, daß die vorstürmenden Angreiser reihenweise durch das MG.=Feuer seiner Männer hingemäht wurden. Der Strand von S... ist übersat mit Trümmerstücken. Im Wasser treiben die gekenterten Boote, und beim Betreten des Inselbodens haben zaylreiche Angehörige der Landetruppen den Tod gefunden. Mit dem Glas lassen sich leicht die dunklen Punkte ausmachen, die den hellen Strand an vielen Stellen bedecken. In den Abendstunden wohl werden die Engländer von neuem ihre Boote zu Wasser lassen. Ein neuer Angriff auf die Küste steht bevor. Kriegsberichter Kurt Gayer. Die deutsche Lustwaffe über Sizilien Berlin, 16. April.(dub) Schlacht= und Jerstörerverbände der deutichen Luftwaffe setzten am 14. Juli ihre unaufhörlichen Angriffe gegen die an der sizilianischen Küste gelandeten Kräftegruppen der Briten und Amerikaner fort. Trotz starker Jagd= und Flakabwehr warsen untere Flieger in kühnen Tiefflügen ihre Bombenreihen auf die seindlichen Panzerspitzen, Marschund Nachschubkolonnen. Zahlreiche Panzer und Lastkraftwagen wurden vernichtet. Auch die Bekämpfung der im Seegebiet von Syrakus=Augusta versammelten und bei Scoglitti gesichteten Landungsboote führte zu nachhaltigen Erfolgen. Während des ganzen Tages kanden über Sizilien und Süd=Italien schwere Luftkämpfe unserer Jagdverbände mit starken feindlichen Fliegerkräften statt. Bei Angriffen schwerer deutscher Kampfflugzeuge gegen die feindliche Transportflotte in der Nacht zum 14. Juli wurden zahlreiche feindliche Schiffe schwer getroffen. Auf zwei größeren Frachtdampfern und mehreren Panzer= und Mannschaftslandungs= booten brachen nachhaltige Brände aus. Leistungswettkämpfe der Adolf-Hitler-Schulen Berlin, 16. Juli.(dnb) In Anwesenheit der Reichsleiter Dr. Len und von Schirach wurden die diesjährigen Leistungswettkämpfe der Adolf=Hitler=Schulen auf der Ordensburg Sonthofen durchgeführt. Die im sportlichen Wettkampf gezeigten Leistungen auf körperlichem, geistigemf und musischem Gebiet zeigten trotz des großen durch den Krieg bedingten Mangels an Erziehern ein gutes Ergebnis. Als leste Schule mit den höchsten Leistungen in allen drei Wettkämpfen wurde die Schule Mecklenburg mit der Verleihung des Schwertes der Adolf=Hitler=Schulen ausgezeichnet. In sicherer Obhul vor den Lustgangstern Berlin. 16. Juli.(dnd) Die Befehlsstelle Böhmen und Mähren der Reichsjugendführung führte einen Großappell der erweiterten Kinderlandverschickung der Hitler=Jugend durch, an dem neben Gebietsführer Knoop auch Staatssekretär=Obergruppenführer K. H. Frank teilnahm.=Obergruppenführer Frank begrüßte die Tausende der in Böhmen und Mähren untergebrachten Jugendlichen mit den besten Wünschen für ihre körperliche und geistige Entwicklung.„Ihr habt das Glück“, führte er u. a. aus.„von der Liebe des gesamten deutschen Volkes behütet, in den schönsten Gegenden des Reiches, fern der Schwere des Krieges. aufwachsen zu können. Denkt immer daran und seid Euch bewußt, daß Ihr diese Zeit nutzen und an Euch arbeiten müßt. um einst die Aufgaben zu meistern, die die Zukunft an Euch stellen wird.“ Anschließend besichtigte##=Ober= gruppenführer Frank die zuletzt eingerichteten und eine Reihe schon länger bestehenden KLV.=Lager und überzeugte sich überall von dem Zustand der Verpflegung, von den schulischen Leistungen und den sanitären Anlagen. Ein eingehender Besuch galt dem Krankenhaus, das mit modernster Einrichtung ausschließlich für die in der KLV. erkrankten Kinder bestimmt ist. Ritterkreuz für-Boot-Kommandanten Berlin, 16. Juli. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine. Großadmiral Dönitz, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Kapitänleutnant Georg Staats. Mannerheim inspiziert Flotteneinrichtungen Helsinki. 16. Juli.(dub) Marschall Mannerheim besichtigte am Donnerstag in Begleitung des finnischen Flottenchefs General Valve. des Cheis der Operationsabteilung im Hauptquartier General Airo und anderer hoher Stabsoffiziere der Marine mehrere Flottenstützpunkte. verschiedene Flotteneinheiten und sonstige maritime Einrichtungen im östlichen Teil des finnischen Meerbusen. Der Besuch wurde überall von den versammelten Besatzungen mit der größten Begeisterung aufgenommen. Sodann wurde die Fahrt in den Schärenhof fortgesetzt, wo der Marschall auch ein Lazarettschiff besichtigte. Nach Entgegennahme eines Lageberichts im Stab der Flotte gab der Marschall zum Abschluß der Besichtigungsreise seiner Freude und Anerkennung über den musterhaften Stand der inspirierten Flotten Ausdruck. Neue polnische Emigranten-„Regierung“ Stockholm. 16. Juli.(“) Nachdem sich nun Tränen und Trauer über den Tod Sikorskis in London gelegt haben, hat man einen neuen Emigrantenausschuß gebildet, an dessen Spitze als neuer„Ministerpräsident“ Stanislaw Mikolajczyk steht, der sich beeilte, zu versichern, daß seine„Regierung“ aufrichtig demokratisch sei. Daß die„Regierungsbildung“ offensichtlich unter dem Druck von Moskau gestanden hat, beweistt die Hereinnahme des früheren polnischen Botschafters in Moskau, Romer, der zum„Außenminister“ ernannt worden ist. Man wird darin den Versuch erblicken können, sich mit Moskau möglichst gut zu steller. Unser Nachrichtendienst meldet: * General der Artillerie Albert Wodrig vollendet heute sein 60. Lebenejahr. * Die Polizei des Kantons Waadt(Schweiz) hat in Verbindung mit der Bundesanwaltschaft in Beven mehrere Personen verhaftet, die seit langer Zeit au der Herstellung und dem Vertrieb kommunistischer Agitationsmaterials, vornehmlich einer Druckschrift, mit beteiligt waren. * Dem rumänischen Arbeitsdienst wurden in feierlicher Form durch den Vizeministerpräsidenten Mihai Lintonesen im Landeszentrum Bresca die beiden ersten Fahnen der jungen Organisation übergeben. * Der Madrider Polizei gelang die Festnahme von zwei weiteren bolschewistischen Mördern aus dem Bürgerkrieg, die mehrere Nationalisten umgebracht hatten. Die Verbrecher, die sich unter dem Druck des vorliegenden Beweismaterials zu einem Geständnis bequemten, wurden dem Kriegsgericht vorgeführt. * Eine Militärzensur, die für das Dreieck vortugiesisches Festland—Azoren—Madeira und von dort ins Ausland durch Gesetz eingeführt wurde, wird am heutigen Donnerstag ihre Tätigkeit aufnehmen. * Die Hauptstadt von Mandschukno. Hfinking, hat nach zehnjährigem Bestehen nunmehr eine Einwohnerzahl von 700 000 gegenüber 554 000 im vergangenen Jahr. * Nach einer Meldung aus Schonan trefsen dort ununterbrochen Freiwillige aus allen Teilen Ostasiens ein, die sich der indischen Nationalarmee anschließen wollen. Auch eine große Zahl von Indern aus Malana ist bereite in die indische Nationalarmee ausgenommen worden. Fruck und Verlaa: Kölner Verlags=Anstalt u. Druckerei Verlagsleiter: Dr. Erich Vaternahm. Hauptschriftleiter: Dr. Hans Koch.— Preisl. 14. In der Malerialschlacht im Kampfraum von Orel Von Kriegsberichter Cornelius Pfeifser * K) D e r C K W= B e r i c h t m e l d e t e a m 1 1. J u l i d e n Abschuß von 400 Sowjetpanzern. 400 Panzer, das bedeutet etwa acht sowjetische Panzerbrigaden. Vier von ihnen wurden am 14. Juli im Sudabschnitt des Kampfraumes, die übrigen am 14. und 13. Juli in unserem Nordabschnitt außer Gesecht gesetzt. Damit sind nun durch deutsche panzerbrechende Wafsen mehr als 2000 Panzer im Verlauf von zehn Tagen abgeschossen worden, d. h. 40 sowjetische Panzerbrigaden rollen nicht mehr gegen die deutschen Linien. Die Zahl der vernichteten und die Zahl der noch im Angriff stehenden jeindlichen Panzerbrigaden kennzeichnet die Massierung der sowjetischen Ofsensive. Mit einer Wildheit ohnegleichen, ohne Schonung von Menschen und Material. versucht der Gegner mit Gewalt einen Durchbruch zu erzwingen Seine Hoffnung war und ist der umkenstruierte 7 31 Dieser T 31 war, als er im Winter 1911 12 auftauchte. eine äußerst gefährliche Waffe. Unsere Front konnte ihm nur eine bedingte Abwehr entgegenstellen. Die deutsche Rüftungsindustrie hat in der Zwischenzeit Abwehr= und Angeiffswassen geschaffen, die dem T 31 seine Ueberlegenheit, genommen haben Daraufhin haben die Sowjets den T 34 in aller Heimlichkeit umkonstruiert. Der Stahlkoloß trägt nun eine gegossene Panzerkuppel. Auch die gesamte Panzerung ist verstärkt. Dieser neue T 34 sollte jetzt die Ueberraschung der Offensive sein. Die Ueberraschung aber kam drüben beim Gegner. Zweitausend Abschüsse sind nicht wegzuleugnen. Zweisellos haben die Bolschewisten in den vergangenen Monaten an Kampf und Kampfführung dazugelernt. Sie wissen nun zu massieren. Sie verstehen es, große Truppenkontingents über Nacht auf motorisierten Transporten zu verschieben und am Morgen anderswo in die Brennpunkte der Schlacht zu werien. Ihre Kampfführung und Taktik ist beweglicher geworden. Aber sie ist der deutschen nicht gewachsen. Unsere Aufklärung aller Art hat jede Feindbewegung im Auge. Unsere Führung weiß jeder Schwerpunktbildung auf der Gegenseite zu begegnen. Und wenn die Sowjets glauben, diesmal mit Gewalt erswingen zu können. was ihnen früher nicht gelang. so wird ihnen untere Führung beweisen, daß wir durchaus imitande sind, dieler Gewalt eine noch größere entgegenzujetzen. Unsere Flieger. unsere überichweren Panzer. unsere Sturmgeschütze, unsere Panzerjäger sind, denen drüben überlegen. Unsere Grenadiere sind an Tapferkeit. an Mut und Kampferfahrung mit keinem anderen Soldaten der Welt zu vergleichen. Im Wettkampf der Rüstungen hat sich auch die Ueberlegenheit des deutschen Arbeiters erwiesen. Um ein Beispiel anzuführen: Das neue schnellschießende Maschinengewehr in nach Aussagen vieler Gesangener der Schrecken der Bolschewisten. Von ihm erzählen sie, daß es blitzartig ganze Kornfelder niedermacht. Wenn auch noch immer die Materialschlacht tobi. entscheidend ist nicht die Masse der Soldaten und die Unsumme der Panzer— entscheidend in allein der Soldat, der sie beherricht. Er bewegt die Masse, er dirigiert die Geschosse, er gewinnt endlich den Boden, auf den es ankommt. Aus dieser Unzahl von Einzeltaten, die besonders in ihrer Vielfalt nicht mehr genannt werden können. summiert sich das ganze Bild der Schlacht als ein Heldenlied des deutschen Kämpfers. Durch ihn steht der Sieg ans der Seite seines überlegenen Geistes und seines tapieren Herzens. Tagessprüche Otto von Bismarck: Kampf ist Leben. Leben ist Kampf! Nur die Feigen und Minderwertigen fliehen den Kampf. die Starken suchen ihn. Für sie ist er der Inbegriff des Lebens. Richard Dehmel: Schütte die Kraft aus, die dir zugeflossen! Nietzsche: Sobald ein Zustand meisterlich gekonnt wird, muß ein neuer erstrebt werden. Kunkel: Die alltäglichen Aufgaden und Schwierigkeiten sind gerade die. an denen man reift. Siemeno: Es ist zwar ein hartes, aber leider auch unabänderliches soziales Gesetz, daß alle Uebergänge zu anderen, wenn auch besseren Zuständen mit Leiden ver knupft sind. Der namenlose Mann Von Heinz Steguweit Im großen Glaskabinett des Gymnasiums standen, gegen Staubpartikel und Wettersorgen geschützt, mancherlei wilde Tiere. Stumm und ungefährlich standen sie da. obzwar lebensecht ausgestopft: Hier ein Löwe, dort ein Panther, drüben der Vogel Strauß, daneden ein Meister Lampe, und so fort. An der Seite aber lehnte mit bescheidener und dennoch souveräner Ruhe ein Mensch. der, seit Jahrzehnten als bleiches Skelett präpariert, dem Raum ein faustisches Gefühl gab: Lachelnd betrachtete sich der Knochenmann die starre Menagerie von Fledermäusen, Blbern und Schmetterlingen, hier sagten sich gar zwei Füchse gute Nacht. und schuppige Ringelnattern wanden sich im Spiritus. Wir Schüler begehrten von einem Jahrgang zum nächsten immer dringlicher, das Geheimnis des Menschen zu erfahren. Wir sollten warten, bis wir reif genug wären, meinte der naturkundliche Lehrer. und endlich, in der Untersekunda gumnasialis war es so weit: Drei kräftige Kameraden mußten sich des keineswegs gewichtlosen Skeletts annehmen, um es. so lotrecht sein Corpus auf dem Gestell schwankte, zwei Stockwerke hoch ins Klassenzimmer zu bringen. Da ragte nun der„Mensch“, ein Gespenst für scheue Seelen, eine Kuriosität für uns Pennäler, die wir von problematischer Grübelei noch wenig hielten. Dennoch gab es einige Protestler, die nicht dulden wollten, daß die Mehrheit der Sekundaner mit dem Skelett ihren Schabernack tried: Man setzte dem Knochenmann ein Hütchen auf, man schob ihm eine Zigarette ins Gebiß, man klemmte ihm einen Schirm unter den wehrlosen Arm... Da kam der Professor ins Zimmer, nie vergesse ich den Zorn des Mannes: Die Untersekunde mußte nachsitzen, jeder von uns erhielt einen Arrestbrief ins Elternhaus. In der Strafstunde trat dann der Lehrer ernst vor die Klasse. und die Schüler duckten sich in den Bänken. Es folgte keineswegs eine maßregelnde Predigt ex cathedra. vielmehr schimmerte ein Gemisch von Güte, Not und Weisheit im Auge dessen, der das Skelett aus dem Schatten ins Licht rückte und sprach: Jungens. den Menschen müßt ihr nicht nur sehen, ihr müßt ihn betrachten. Bedenkt. der Mann hat einmal gelebt. Wir wissen seinen Namen nicht, aber er hatte einen Vater und kannte eine Mutter. Er liebte die Blumen, war oft heiter wie ihr und mußte dann Abschied nehmen. Er fand kein friedliches Grab. sondern steht heute mahnend vor uns. Er ist der Tod, ihr seit die Jugend. Er unterlag dem Schicksal, ihr aber sollt lernen an ihm über sein bleiches Ende hinaus! Das also sprach der Lehrer. Wir schlossen die Augen. Und meinten den Toten zu seben, wie er noch heiter war, wie er mit Vater und Mutter bei Tische saß. nicht ahnend. daß er später ruhelos sein würde. Des Lehrers Worte waren knapp gewesen, aber doch nicht karg. sondern schwer und reich genug. um uns viele Meilen vorwärts zu bringen. Seltsam: Auch wir fünfzehnjährigen Jungen sind seitdem ruhelos geworden. Die Arreststunde, die eine gerechte Strafe sein sollte, erhob sich weit über den Sinn der Buße hinaus. sie wurde zu einer Wende und einer Entscheidung. Wir lernten ja nicht nur. wo die Halswirdel, die Rippen und die Schenkel saßen, wir erfuhren auch zum erstenmal, daß jeder Mensch. sei er noch so namenlos, sein Geheimnis und seine Unruhe habe. Man durfte seiner nicht spotten. So ein Mensch war wieztig, war sogar äußerst wichtig, jedes Schicksal verdiente Ehrfurcht, auch wenn es unbekannt und voller Rätsel blieb. Wir trugen damals das Skelett mit fühler Scheu zurück in den Schatten jenes Raumes, wo es sein lebloses, obwar für uns neu belebtes Dasein zu verdämmern gewohnt war Meinem Professor bin ich dankbar geblieben bie in die stillen Falten meines Gewissens. Dankbar nicht nur für die Lektion. auch für die verbüßte Strafe. Ich habe darüber alle Kümmernisse, die mir im Ablauf der Schulzeit zuweilen noch widerfuhren, vollends vergessen. Denn alles Menschliche schien mir zumindest vertraut, bis ich, vom Strudel neuer Auhelosigkeiten abermals erkenntnisreifer geworden, noch das Leuzte lernen durfte, wenngleich außerhalb des Gymnasiums und allein in der grausamen Schule des Lebens und seiner ewigen Kampfe: Daß eines nur ohne Verzeihung bleiben muß auf dieser Erde, nämlich das Unmenschliche. Fleine Hunstnachrichten Heinrich Geerge gestaltet in dem in seiner Herstellungs= aruede entiebenden Tebis Film„Der Gluckliche“ das Schicsal eines kleinen Magistratsbeamten, dessen grötter Wunich. den Inspektor=Zitel zu erlangen, nach bitteren Enttauschungen und seblgeschlagenen Hofinungen doch noch in Ersullung geot. Die Regie des Fums fuhrt Werner Klingler. Gustav=Freutag=Tage in Kreuzburg OS Die Sittrung Overschlestens und die Zeutsche Gustav Frevtag Gesellschaft datten zu einer Gustav-revtag-Tagung In Kreuidura C 2, der Geburtsstadt des Tichters, eingeladen. Ein Muleum, das Erinnerungsnucke Gusiav Freutags entdau. wurde der Oettennichkeit übergeben. Im Kestraum des Auseume dielt Pros. Dr. Kindermann, Wien, einen Vortr### der die Beziedungen des Tiedters zum Tdeater bedandelte und damit eine schone Einführung in die abendiiche Vortellung de:„Jounaltiten“ vot. Dieses Werk ist. so füorte Prei. Dr. Kindermann u. a. aus. in seiner immerwädrenden Frische das deste deutiche Lusisptel des 19. Jadrdunderts. Wir hören heute im Rundjunk... 16. Juli: Reiceprogramm: 12.35—12.45 Uhr: Bericht fur Lage.— 15.30—16.10) Udr: Klavzer= und Violinmuttt von Bectooven.— 1870—17.00 Uhr: Klange aus Nord und Tnd. 17.15—14.30 Uhr:„Bunter Melodtenkranz“ aus Kontas= vera.— 19.30—19.00 Udr: Jeitsviegel.— 19.00—19.15 Uor: Wedrmactvortrag.— 19.15—19.30 Uor: Frontverichte.— 19.45—20.00 Udr: Dr. Goebbels=Artikel:„Vom Schauplatz des Nervenkrieges“.— 20.15—22.00 Uhr:„Der Retter der Kaiserin“, Cperette von Robert Nestbeiger mit Musik von August Pepöck.— Deutschlandsender: 17.15—12 00 Uhr:„Der frohliche Bach". Mozart. Berthoven.— 20.—21.00 Udr: Zeitgenoflische Pusik: Wildelm Maler.— 21.00—22.00 Udr: Kemsenistenbildnis: Georg Friedrich Kändel, Ireitog, 16. Juli HANSE FECSTADT KÖIN Jasrgang 1943 Das Tor Wo die breite Nußbaumallee von der Stadt her auf den Rheindeich stößt, da befand sich früher ein von Steinmauern eingefaßter Durchlaß. Als die alte Fähre ihren Betrieb einstellen mußte, wurde dieser Durchlaß zugeschüttet: er war überflüssig geworden. Vor langen Jahren, ich war noch ein kleiner Knirps damals, hat dieses Tor in meinem Leben einmal eine gewisse Rolle gespielt. Zu der Zeit nahmen unsere Eltern uns gelegentlich mit zu einer Gartenwirtschaft, die kurz vor dem Rheindamm an dieser Nußbaumallee gekegen war. Während des Anmarsches sah man schon von weitem am Ende des dunklen Baumganges den Himmel blendend hell durch das Deichtor schimmern. Und je näher wir kamen, um so voller brach die Flut des Lichtes zwischen den Baumschatten und den dunklen Flankierungsmauern herein. Er war wie ein Tor der Verheißung, das sich da vor uns auftat. Hin und wieder sah man in dieser hellen Deichlücke den mächtigen schwarzen Schornstein eines Schleppdampfers oder den elfenbeinfarbenen festlichen Deckaufbau eines Vergnügungsdaumpfers vorübergleiten, hoch überwölkt vom schwärzlichen oder goldbraunen Gekräusel der Rauchfahnen. Auf meine Frage, was denn dahinter sei. hinter diesem Tor, wurde mir gesagt:„Da fließt der Rhein!“ Aber wenn wir bei jener Gartenwirtschaft angekommen wären, und ich weiter durch das helle Tor hindurch zu gehen und den Rhein zu sehen verlangte, dann hieß es:„Beim nächsten Mal.“ Wir Kinder tranken ein Glas Milch. durften uns auf dem Karussell und den Schaukeln vergnügen, bis es hieß: Nach Hause gehen. So ging das zwei oder drei Mal. Der Durchlaß wurde in meiner Phantasie zum Tor in die offene Welt, ins leuchtende Land der Verheißung. Der Rhein. von dem ich nur wußte, daß er ein großes Wasser sein sollte, dehnte sich in meiner Einbildungskraft ins Uferlose. Und die Schiffe, die er auf seinem Rücken trug, wuchsen auf zu Kolossen wie die Arche des Noah. Aber dann eines Tages war das so oft verheißene „Nächste Mal“ wirklich da. Es wurde nicht Halt gemacht bei der Gartenwirtschaft: es ging weiter, auf das Tor zu, durch das Tor hindurch ins Freie— und dann stand ich zum ersten Male am Rhein. Und war bitter enttäuscht. Gewiß, ein grones Wasser war das ja; aber so groß, wie ich es mir vorgestellt hatte, war es bei weitem nicht. Und auch die Schiffe, ohne Frage, es waren ganz tüchtige Lehrherr und Lehrling Einheitliches Lehrvertragsmuster für das Handwerk Das angekündigte neue Lehrvertragsmuster für das deutsche Handwerk liegt jetzt vor und wird künftig dem Abschluß aller Lehrverträge im Handwerk zugrunde gelegt. Damit ist erstmalig für das deutsche Handwerk ein einheitliches Lehrvertragsmuster geschaffen, das zugleich den Anforderungen unserer Zeit Rechnung trägt. Es wird klargestellt, daß der Lehrvertrag ein Berufsernehungsverhältnis auf der Grundlage gegenseitiger Treue begründet. Der Lehrherr ist verpflichtet, den Lehrling zu einem charakterlich gefestigten und beruflich tüchtigen Volksgenossen heranzubilden und ihn durch Vermittlung sachlichen Könnens und Wissens zu hochwertigen Berufsarbeiten für die Leistungsgemeinschaft des deutschen Volkes zu befähigen. Der Lehrling muß Lestrebt sein, die Ausbildungsmöglichkeiten in Treue, Fleiß und Ausdauer zu nützen und durch seine Leistung und Führung ein brauchbares Glied der Betriebs= und Volksgemeinschaft zu werden. Auch das Berufsbild wird Gegenstand des Lehrvertrages, sobald für das Handwerk entsprechende Berufsbilder vorliegen. In dem Lehrvertrag sind ferner alle Neuerungen berücksichtigt, die in den letzten Jahren im Handwerk durchgeführt wurden, wie die Führung des Berichtsbeites für die Berufserziehung, die Teilnahme an den Zwischenprüfungen und am Berusswettkampf usw. Die Erziehungsbeihilfe wird entsprechend den Anordnunen des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz estgelegt. Das Lehrverhältnis endet mit dem Ablauf des Monats. in dem der Lehrling die Gesellenprüfung besteht. Beabsichtigen die Beteiligten nach Abschluß der Lehre kein Arleitsverhältnis, so muß dies dem anderen Teil spätestens drei Monate vor Ablauf der Lehrzeit schriftlich mitgeteilt werden. Erfolgt eine solche Anzeige von keiner Seite, so ist der Lehrling für die Zeit nach der Lehre mit den für das Arbeitsverhältnis geltenden Kündigungsfristen eingestellt. p. z. Vertreter darunter; aber so sehr viel größer, als die in unserem Stadthafen, waren sie keineswegs. Zum ersten Male in meinem Leben mußte ich davontun, ordentlich davontun, um auf die Masse der Wirklichkeit zurückzukommen. Und ein Traum war ausgeträumt. Seither hat sich das Tor der Welt noch ein paar Mal weit vor mir aufgetan. Aber immer mußte ich davontun, ordentlich davontun, um auf die Masse der Wirklichkeit zurückzukommen. Die Berge waren bei weitem nicht so hoch, als ich sie mir vorgestellt hatte; das Mer gab sich durchaus nicht so wild, wie ich es oft hatte brausen gehört: und die Welt war nicht halb so bunt, wie ich sie in meinen Träumen hatte schillern gesehen. Vielleicht rührt dies alles daher, daß meine Phantasie allezeit ein bißchen zu hoch, zu wild, zu bunt gewesen ist. Wird es nie kommen, jenes Tor, dahinter alles so groß, so hoch, so herrlich ist, wie wir es uns erträumt hatten? Wo wir nichts davon zu tun brauchen, um auf die Masse der Wirklichkeit zurück zu kommen? Große Weise und tiese Seher haben gesagt: Der Tod sei dieses Tor! K. Sch. Eines Fliegers Frau Liebe Frau! Heute ist das Herz mir leicht, Denn ein Brief von dir hat mich erreicht. Und nach langem Warten hör ich wieder Deine Stimme und der Kinder Lieder. Deine Worte blühen lieb und licht. Keine Silbe von Beschwernis spricht. Und du stehst doch täglich an Maschinen, Um der Heimat wie ein Mann zu dienen. Ist die Hand schon müd geworden dir? Schreib es, liebe Frau, getrost doch mir. Weiß ich ja, wie dir die Wangen glühen: Erst am Schraubstock, dann im Haushalt mühen! „Nein, nein!“ schreibst du nur und lächelst leis, „Du hast's schwerer, ach, ich weiß, ich weiß. Denn du mußt, darfst gegen England fliegen. Da kann meine Arbeit schwer nicht wiegen. Lieber Mann! So stolz bin ich wie nie. Ja— wir sorgen uns zuweilen. Sieh: Daß du einmal nimmer, nimmer schriebest Und als Flieger vor dem Feinde bliebest... Lieber Mann! Oft ist das Herz mir schwer. Und ich dang um deine Wiederkehr———. Doch du fliegst ja unsrer Kinder wegen. Feindwärts fliegen bringt den Kindern Segen. Otto Taust. Aus Rheinischem Lande Aus der Bürgermeisterei Kondors Rodenkirchen: Eine Frau aus der Hindenburgstraße stürzte dieser Tage aus dem Fenster des ersten Stockwerks. Sie trug erhebliche Verletzungen davon.— Alle Gartenbesitzer werden erneut darauf aufmerksam gemacht, daß die Anpflanzung von mehr als 25 Tadatpflanzen beim Steueramt in Rodenkirchen angemeldet werden muß. Unterlässungen sind strafbar. Rondorf: Die Bauern klagen über zunehmende Kartoffeldiebstähle. Die Polizeiverwaltung hat eine schärfere Ueberwachung angeordnet. Sürth: Karl Neuburg. Holzweg 13. kann auf 50jährige Mitgliedschaft im Turn= und Sportverein zurückblicken. Der 65jährige nimmt auch heute noch rege an den Uebungsstunden teil.(r) Nähberatung vorläusig geschlossen Brühl: Die Nähberatung der NS=Frauenschaft Deutsches Frauenwerk— ist bis auf weiteres geschlossen. Die Wiederaufnahme wird rechtzeitig bekanntgegeben, (7) Sprechstunden des Wehrmachtfürsorgeoffiziers Bedburg: In Zukunft finden die Sprechstunden des Wehrmachtfürsorgeoffiziers an jedem 4. Montag im Monat von—12 Uhr im Hotel Claßen statt.(b) Ein Silberjubiläum der Arbeit Fortuna: Herr Gregor Fänger aus Ichendor feierte am 5. Juli sein 25jähriges Arbeitsjubiläum.(5) Gule Seidenraupenzucht Der Kreis Bergheim leistet seinen Beitrag zur Seidenraupenzucht. Dank der Mitarbeit der Behörden, der Schulen und des Fleißes privater Züchter wurde im vergangenen Jahre in der Kokonerzeugung mit etwa 110 Kilo eine hervorragende Leistung erzielt, so daß der Kreis Bergheim an zweiter Stelle innerhalb der Landesbauernschaft Rheinland steht. An 15 Schulen des Kreisee Bergheim werden je nach Zahl der vorhandenen Maulbeersträucher 500—3000 Raupen gefüttert. Die größten und besteingerichteten Zuchtbetriebe sind die der Zuckerfabrik Elsdorf mit etwa 35—40 000 und die Beispielsrauperei Hoven in Kirchherten mit 18—20000 Raupen. Den Volksgenossen ist Gelegenheit gegeben, im Laufe des Juli die Schulzuchten zu besichtigen. Konzerl im Honneser Kursaal Jüngst gaben die Troisdorser Sänger(Werscher der D..=.) den Honnefern im Städtischen Aursaal eine Probe ihrer Sangeskunst. Der Chor in Stärke von 120 Mann unter Leitung von Musikdirektor Schell=Köln konnte seine Stimmen im geräumigen Saal voll zur Geltung bringen. Das Programm brachte unter anderem die Totenklage von Philipp und die Totenvolk=Ballade von Hegar. Besonderen Beifall fanden der Pilgerchor aus Tannhäuser und der Chor der Priester aus der Zauberflöte. Aber auch Männerchöre von Suter und von Silcher gaben Gelegenheit, das Können der Troisdorfer Sänger zur Geltung zu bringen. Als Solist wirkte Gerhard Gröschl von der Kölner Oper mit. Von der Frau— für die Frau! Herzhafter und milder Brotaufstrich Um mit der Fettration und mit der Wurst= und Röseiu= teitung besser zu reichen, kann man verschiedene Brotaufstriche derstellen. Die Aufstriche, besonders die Kartofselaufstriche, schmecken frisch dergestellt am besten und können bei warmem Wetter, vor allem dei Kräutern oder Gemüsezugabe, nicht am Abend vorber hergestellt werden. Kartolfelaufstrich: 15 g Fett, Zwiedel oder Lauch 150 g(zwei mittelgroße) gekochte Kartetseln, eventuenl bis 2 Etlössel Mlich. Salz. Das Fett wird zerlassen, Reingeschnittene Zwiebel oder Lanchwürfel binzugegeben, gut durchgedünstet und die geriebenen Kartosseln dazugegeben. Man dünstet das Gause gut durch. Je nach Beschaffenbeit der Karlotseln muß dann etwas Milch dazugegeven werden, so daß eine streicsähige Masse entstebt, Dann gibt man wablweise als geschmacksgebende Zutaten hinzu: Kräuter; oder rod geriebenes Gemüse 1Möhren, Sellerie oder andere); oder Tomatenmark; oder Kummel: oder Knoblauch; oder Pilze(auch getrocknete, die man einweicht, weichdunstet und sein dackt). Kartoffel wurstaufstrich Eine dickere Scheide harte Wurst(25). Zwiebel oder Lauch, 150 g getochte Kartosseln, 1 bis 2 Eßlössel Milch, Salz. Die in sehr kleine Wursel geschnittene Wurst wird in der Pfanne ohne gen geröstet. die seingeschuttteue Zwiebel oder Lauch mit angedünftet und die geriedenen Kartosseln dazugegeben. Das Ganze wird aut durchdünstet, etwas Misch vinzugegeben und der Aufstrich abgeschmeckt. Elausstrich: 1 Ei. 6 Eßlossel Milch, 20 g Fett. 20g Mehl, Salz, Kräuter. Mehl und Milch werden miteinander Verrüdrt. Tann fügt man das Ei und Salz dinzu und gibt die Masse in das zerlassene Fett. Sie muß fest. aber streichsabia sein. Die bestrichenen Brote bestreut man dann mit den seingewiegten Kräutern. Suarkaufutrich: 125 a Quark. etwas Misch. Salz 7er Quark wird durch ein Lieb gegeben oder am zerdrückt mit etwas Milch glattgerührt. Wahlweise gibt man als gesmackgebende Zutaten hinein: Krauter, geriedenen Meerreitich, Tomatenmark, etwas seingeschnittene Zwiedel oder Lauch oder Paprika. Oleanderblätter gegen Mäuse In den Oleanderblatiern ist uns ein wirksames Aausebekampfungsmittel an die Hand gegeven. Wir mischen die getrockneten, seingestoßenen Cleanderblatter mit Tand und streuen die Mitmung tief in die aufgedeckten Mauselocher hinein. Die Mause werden alsbald verschwinden. Wenn die Bierslasche angedrochen ist... Haben wir eine Vierflasche angebrochen und wollen den Neu nict gleich trinken, so bewahren wir den Rent#er In der Flasche auf, indem wir diese auf den Korf stellen. Auf diese Weise halt sich die Kohlensaure in der Vierslasche. Aus dem Wietschaftsleben Aenderungen im Frachtstundungsverfahren Mit Wirkung vom 1. August wird bei der Reichsbahn die eintagige Frhctstundung ausgehoben. Die an diesem Versahren bisher Beteitigten werden auf das Bankstundungs= verfahren der Deutschen Verkehrs Krediibank AG, oder auf die summartsche Frachtvorauszablung verwiesen. Die Zaylung durch Bankabruf bleibt weitervin zugelassen. Lagerbuch in der Eisenbranche Eine gemetursame Anordnung der Reichssielle Eisen und Petalle und der Reichsvereinigung Eisen ordnet an, deß dersenige, der bestimmte Waren gewinnt, erzeugt. Bearbeitet verbraucht, auf Lager halt oder mit sonen handelt, fur dle ein Lagerbuch zu führen dat. Die Pslicht zur Lozerduc. funrung enttallt, wenn der Bestand unter eine gewisse Mange verabsinkt. Im wesentlichen sind auch dieselden Waren meidePllictI 60 v. H. Weizenvermahlung im Juli Für den Monai August 1943 isl die bisherige Aufteilung der Weisenverarbettungsquote in 60 v.., Weiten= und 40 v. H. Gersteiwermahlung vorgesehen. Demaegenüder And Kause von Wintergerste über den Julibedart binaus ausnahmslo unstattdast. Et ist den Müdlen gestattei, an Stene des in Gerste nicht auegenutzten Teiles der für August sett gesetzten Weizenverarveitungsquote die gleicde Menge Neg gen im August zu verarbetten(zu Tppe R 1790 oden N 1800 oone jeden Vorwegzug). Die Eche des Landwiels Landwirtschaftliche Umichau Die Ablieferungsptlicht der Erzeugerbetriebe wurde im abgelautenen Wirtschaftstahr reittos erfünt. Bei Gerste und Hafer wurde die Gesamtumlage nicht nur erreich:, sondern logar überschritten.— Der Stand der Fluren latzt#im allgemeinen eine bessere Ernte erwarten als im pergangenen Jaer. Lie Anbautenkung vat fast uberall zu einer Korderung derjenigen Erzeugnisse gestvrt, die für die Versorgung besonders notwendig sind. Das gilt vor allem für Brotgetreide, Oelfruchte und den Hackfruchten.— Das bisberige Ergeonis der Heuernte in mengen= und alttemätzig recht guf.— Der Felderstand laßt eine qute Ernte bei samtlichen Halmiruchten erwarten. Auch der Strodansalt dürfte im Südwesten des Neiches wesentlich stärker werden als in den früberen Jahren — Deutschland wird in diesem Jayr eine gute Rapsernte einbringen. Auch die übrigen Oelfrüchte stehen erfelgversprechend. Telbst bei vorsichtiger Schätzung dürtten wir in dielem Jahr aus unserem Oelfruchtandau rund 200 000 Connen Bei gewinnen, Das ist üder stodzigmal mohr als wir 1935 erztelten. 65 Dem seindlichen Terror. griff vom.1 Juli sielen zum Opfer: unsere lieben Ettern, Schwiegereltern, Großeltern. Zawestern. Schwagerinnen. #wager. Tante und Ontel, Bruder und Schwagerin Franz Loeser 72 Jahre Elisabeth Loeser geb. Pecker, 70 Jadre Else Hurst geb. Loeser 38 Jahre Agnes Loeser 36 Jahre Ludwig Hurst 10 Javre Albert Claren 62 Jahre Luise Claren ged. Bever. 57 Jahre Proseffor Dr. med. Dr. phil Arnoly Loeses, Stadsarzt, It. im Felde. Zine Geuer ged. Loeser, Dr. med. s Geuer. Geschwitter Claren, Jamilie Herl Voin Kalf, Koln=Buchlorst. Köln##renfeld Koln=Aippes, 10. Juli 1913. Lie Veerdigung auf dem Fried. dof in Koln Verbeim rrd. val bereits stattgesunden, ebenso das 2celenamt. Gott der Herr nahm meine beiden lieben Schwagerinnen, Fräulein Ernestine Wersdortt und Frau Gertrud Lux ged. Wersdorf# in der#acht tum 29. Juni iu lich in sein himmlisches Reich. Sie sielen als Opfer des seindichen Terrorangritis. Um ein stilles Gedenken fur ihre lieden Verstervenen bitter Frau Wwe. Max Wersdorff. Koln=Mutdeim, Rbodiusstr und die übrig. Anverwandten. Köln. Köln Mülbeim, Tüffeldorf. den Juli 1943. Greguten haben bereits stattgefunden ## rnrch den seindlichen Kliegerangrift in der Nacht zum 4. Juii 1011 lielen drei Angegorige unserer Famille Hans Zöller 39 Jadre Elise Zöller 11 Jadre Anncliese Zöller 11 Jabre Im Namen der Angeborigen: Wwe. Johanna Zöller. 3. Jt. Augsburg Kamilie Heinz Loller Köln Humvoldt, Nols. ooder Straße 110 Schweiter Kuntvertis gev. Jöller, Krefeld. Familig Joller Angsbura. Frauz Klickner, und Frau. Koln Kalk, Nießenstr. 25. Fran; Klockner ir, und Familie, Ernn Klockner und Kamikle. Gertrud Tcoll gev. Klecner und Familie. Die Beerdigung aus dem Friedbei Koln=Vlerbeim ero vai bereits stattaefunden. Greauten zu einem spaleren Zenpunkt, Der Herr üder Leven und Tod nahm heute meinen lieden gnten Mann, Vater Schwiegervater, Bruder. Schwager, Onkel, Netien und Enkel Herrn Karl Ringhausen im Alter von 72 Jadren nach langem schweren Leiden zu sich in die Ewigkeit In tiefer Trauer: Witwe Coppie Ringhausen ger. Wolf nevst Kindern und die übrigen Anverwandten, Köln Mülheim(: J1. Koln=Tell. bruck Kemvervachstraße 20, den 13. Juli 1913 Ereguten: Freitaa. 16 Juli. 9 Uhr 110 Uhr; in der Pfarrkirche 21, Mauritius zu KelnBuchheim. Beerdigung: am selben Tage, 15 Uhr. von der Leichenhalle des städt. Friedbotes Köln=Höbenderg. Krankfurter Straße. aus Bei dem Terroranar#### in der Nacht zum 1. * Iuli auf Koln stel meine inniastgeliebte Frau. meine herzensgute Tochter, Schwester, Schwagerin u. Tante Frau Hans Hillen Cun ger. Hammales in Ausübung ihres Berufes als IMK.-Schwester im binvenden Alter von nabezu 21 Jahlen. In tiesem Schmerz: Hans Hillen 7z. Zt. im Felde), Eltern, Schwiegerettern Ge schwister sowie'die übrigen Anverwandten. Köln Höhenhaus, Ilselderweg 3, den 13 Juli 1913 Die Grequien und die Beerdt gung haven vereil# stattgefunden. . Am 4. Juli 1913 slel durch leigen britischen “ Bombentertor in KeinMulneim für ihren Glau. ven an Deutschlands Zukunft Frau Gertrud Woltshohl gev. Hardt im Alter von 55 Jahren In tieser Trauer: Jakod Wolls. hohl. Josef Wolfshobl#1. Bt. im Felder, 1 Bruder und 2 Schwestern Kdin Müthelm, z. It. Clevischer Ring 82. Die Beiserung erfolat am Nre## taa. 16. Juli 1013. morgens 11½ Uor, auf dem Fnedhol Köin=Hodenberg. Die Greguten werden am selben Tage morgens 9 Uhr in der Plarrkirche Herz=Jesu zu KeinMulheim gebalten. Wir fordern die noch sehlenden Ge solgschaftsmitglieder auf, sich un verzüglich bei toren Abteilungen bzw. Betrieben zu melden felten& Gullloaume Cariswerk A6. Köln-Mülheim v. Allen Verwandten. Be kannten und Freunden * daß miir bei dem Terror angriss in der Nacht zum 1. Juli meine leben Ettern Karl Vogt im Alter von 39 Jahren Friederike Vogt gev. Ttrube im Alter von 39 Jahren und meine lieve Schwester Katharina Vogt im Alter von 17 Jahren emtrissen wurden. In liesem 2chmer; und im Namen aller trauernden Angebeeigen: Karl Vogt 63. Zi. Weorm.) Koln Mütnelm, Formesstr. 80, den 9 Juli 1013. Die Beerdigung ist bereiis ersolgt. 2tatt jeder besonderen Anzeige. w. Nach Gottes Natschluß wurden uns bei dem Terrorangrist in der Schiedensnacht zum 4, Juli 1943 unsere innialtgellebten und treusorgenden Eliern Katharina Blumenrath geb. Zeidenolennig im Alter von 50 Jahren und Walter Blumenrath im Alter von 62 Jahren entrissen. In tieser Trauer Friedtich Plietter 73.— 31. Webrmact und Frau Merg gev. Blumenkatv. Gottfried Blumenrath, Reinhard Blumenratv. Kaihe Blumenrat## ale Entelkind und die übrigen Anaebörigen. Koln Mülbeim, Berliner Ttr. 2, den 9. Juli 1913. Greguten und Beerdigung haben bereits stattgefunden, Stellenangebote Madchen, selbstandig, tuchtia. für Geschaftsbausbalt gesucht. Sol#. Bonn, Vonngasse 9. Tel. 4789 Sprechstundenhilse für sosort de sucht. A. Titzell, Bonn, Wever straße 110. Hausgehilfin für Arztbausd.(Praxis nicht im Hause). sauber und zuverlassig, zu 2 Kindern 15 und 4. Jahre) in Teuerstellung gesucht. onn, Buschstraße 28. Tel. 6376. w. Scmer traf uns die — franrige Nachricht, das. unser Jungtter Toon „ Bruder. Ontei und Neise Max Henseler Gefr. in einem Pionter Negt., Jnvaver des(. K 2 und Plonter Tturmab zeschens Agnes gev. Külter, 6 Binder und 6 Tchoagerinnen. Tchwestern, 4 Tchwager und die norigen Anverwandten, Eo trauern um iyn die Arbeits. kameraden der Getolaschaft Kloakner-Humboldt, Köln-Kalf. Koin Buchneim, Herlerstraße 73. Das Teclenamt wird am Pion tag dem 19. Juli. morgens 9 Uhr in der Pfarrkiche In Bucbeim gehalten Gott dem Allmactigen bat es gesallen, am 5. Juli 1913 unseren anten Vater, unseren leben Cpa. Schwiegervater, Ontel, Tchwager und Beiter Herrn Ernst Bayer von seinem langen Leiden zu erlosen Er stard im 61. Lebenssadr. Zein Leben war Aufopferung für die Zeinen In tiefer Trauer: Frau Kaihe Dittmar geb Bauer, Frau Emilie Lenmann gev. Bayer. Heinrich#umar. Jacob Lehmann. 3 Untel und die übrigen Anverwandten, Koln Mülheim, den 5. Juli 1943. Keupstraße 86. Tem Wunsche des Verstorbenen entsprecbend sand die Beerdigung in aller Stiule statt. Köchin Wirtschatterin, erfahr., wegen Erkrantung der letzigen sof. od. 1. 8. gesucht. Kornnecke, Bonn, Liebengebtraftr. 20. Ruf 6907 Wegen Heirat der sevzigen wird Hausgebiltin für Prwvatnansnalt mit Hausgarten auf dem Lande gesucht, bei Familienanschluß. Frau 2. Heister, Lessenich bei Vonn, Tuisdorfer Str. 13. Pervierfräulein für sofort gesucht welches auch leichte Hausarbeit übernimmt, Gastste Ponn Auf 4757 auch leswhie Hausarbeil umt, Gaststatte Lehmeep, Rheindorfer Straße 127. K. 1* Wenn die Sirene warnk... Luftschutzmaßnahmen, die alle beachten müssen— Die Luftschutzbereitschaft kann nicht vollständig genug sein Ost genug bat die Oertliche Luftschutzleitung die Bevölkerung zur erhöhten Luftschutzbereitschaft ermahnt, hat sie an die Maßnahmen erinnert, die für den Ernstfall zu treffen sind. Aber die Luftschutzvereitschaft kann gar nicht vollständia genug sein. Wir fassen desvalb heute nochmals die wichtigsten Luftschutzmaßnahmen zusammen, deren Beachtung vor Schaden an Leven und Gesundbeit und an wertollem Besitz bewahren oder diesen Schaden verringern können. Dic Vorräte an Sand und Wasser können überhaupt nicht groß genug sein. Außer Eimern, die mit Wasser gefüllt bereitstehen, sollen vor allem auch die Badewannen mit Wasser gefüllt sein. Sandvorräte gehören nicht nur in Treppenhäuser und Vorplatz. sondern nach Möglichkeit in jedes Zimmer, damit sie sofort griffbereit sind, wenn eine Brandbombe den Raum zu entzünden droht. Entbehrliche Gegenstände der Wohnung, so ein Teil der Wäsche und Kleidungsstücke, die nicht täglich gebraucht werden, sollen im Keller untergebracht werden, ebenso wertvolles Geschirr oder andere Gegenstände. Wer die Möglichkeit hat, wird die entbehrlichen Dinge bei Bekannten oder Verwandten in weniger luftgefährdeten Gebieten unterbringen. Auch wenn Wohnungen durch Sprengbomben zerstört werden, können häufig noch Teile der Einrichtung gerettet werden, die dann auf Sammelstellen kommen; nur wenn die Möbelstücke und Gegenstände mit Namen und Anschrift versehen sind. werden sie später mit Sicherheit aus der Menge der Wohnraum für Luftkriegsbekroffene Ein Aufrus an die deutschen Kaufleute Für jeden ist es heute eine selbstverständliche Pilicht, aus freiwilliger Bereitschaft helsend an die Seite derjenigen Volksgenossen zu treten, die durch die Terrorangrisse des Feindes alles verloren haben. Der Leiter der Reichsgruppe Handel, Dr. Hayler, appelliert in einem Aufruf an die deutschen Kaufleute, aus eigenem Entschluß möglichst noch üler das Maß der gesetzlichen Bestimmungen hinaus Totalgeschädigten Aufnahme und Unterkunft zu geben. Manche Kaufleute hätten darüber hinaus die Möglichkeit, nicht mehr benutzte Laden= oder Lagerräume mit einfachen Mitteln zu Wohnräumen umzugestatten, um hierdurch zusätzliche Hilfe zu schaffen. Dr. Hayler teilt mit, daß ein kürzlich an den Beirat der Fachgruppe Nahrungs= und Genußmittel gerichteter Appell, daß Kaufleute, die mehrere Geschäfte haben, eins oder mehrere davon luftkriegsgeschädigten Berufslameraden zur Verfügung stellen mögen, damit diese wieder eine Aufgabe finden, einen erfreulichen Widerhall gefunden habe. Diesen Appell richte er nunmehr an alle deutschen Kaufleute. In dieser Hinsicht gebe es eine Vielzahl von Hilfsmöglichkeiten. Sperrung der Reichskleiderkarten Um die bevorzugte Versorgung der fliegergeschädigten Bevölkeruung mit Spinnstoffwaren sicher zustellen, wird mit sofortiger Wirkung die Reichskleidertarte im Gau bezirk Köln=Nachen für alle Nichtfliegergeschädigten bie auf Weiteres gesperrt. Die Sperre gilt nicht für Fliegergeschädigte. Fliegergeschädigte können unter Vorzeigung ihres Fliegerschadensausweises auf die fälligen Punkte ihrer Reichskleiderkarte weiter einlaufen. an der Sammelstelle angelieferten Gegenstände ihrem Eigentümer zugeteilt werden können. Es ist falsch, bei Alarm einen Mantel über den-Schlafanzug zu ziehen und so den Schutzraum aufzusuchen. Bei einem Schaden in der Wohnung könnte man sonst im Schlafanzug auf der Straße stehen. Das Luftschutzgepäck wird gleichfalls in den Schutzraum mitgenommen. Von Zeit zu Zeit wird es nötig sein, das Luftschutzraumgepäck zu ergänzen. Man muß in Ruhe überlegen, was beim Totalschaden am dringendsten gebraucht wird; alle diese Dinge müssen in das Luftschutzgepäck. Dazu gehören die Personalpapiere, wichtige Ausweise, Lebensmittel= und Kleiderkarten, Geld und Sparkassenbücher und ein genaues Besitzverzeichnis, das für die Schadenregulierung die Grundlage zu bilden hat. Es gehören ferner in das Luftschutzraumgepäck Wäsche und Kleidungsstücke, mindestens eine Garnitur von allen diesen Dingen, damit man einmal Wäsche und Kleider zum Wechseln hat. Auch etwas zum Essen und zum Trinken sollte nicht fehlen, besonders wenn man kleine Kinder in der Familie hat. Auch ein Eßbesteck und Teller oder Schüssel, möglichst unzerbrechlich, sollen im Luftschutzgepäck enthalten sein, da bei der Sammelverpflegung aus der Gulaschkanone Teller und Bestecke im allgemeinen nicht verfügbar sind. Jedes Stück des Luftschutzraumgepäcks soll auf einer Kartensahne Namen und Anschrift des Eigentümers tragen. Wochenendarrest für verbotenen Kinobesuch Ein Urteil, das zur Warnung dient Der fünfzehnjährige kaufmännische Lehrling F. aus Eilenach hatte sich in einem dortigen Lichtspieltheater nachmittags eine Eintrittskarte für die Abendvorstellung gelöst, obwohl er wußie, daß der Film für Jugendliche verboten war. Als er am Abend den Vorraum des Theaters betrat und angehalten wurde. erklärte er auf Befragen, daß er achtzehn Jahre alt sei. Dieselbe unrichtige Angabe machte er gegenüber einem zufällig anwesenden Polizeibeamten, wolei er sich auch eines falschen Namene bediente. Er wurde deshalb vom Jugendgericht Eisenach wegen verbotenen Kinobesuchs und falscher Namensführung zu einem Wochenendarrest verurteilt. Das Gericht vertrat den Standpunkt, daß ein Besuch einer verbotenen Filmvorführung nicht erst dann vorliegt, wenn es dem Jugendlichen gelungen ist, nach Vorzeigen der Eintrittskarte in den Vorführungsraum zu kommen, sondern auch schon dann, wenn er im Besitz einer Einlaßkarte, die er an der Theaterkasse gekauft oder sich anderweitig verschafft hat, das Theater betritt, um der Vorführung beizuwohnen und sich den für ihn nicht erlaubten Film anzusehen. Denn damit habe er sich die Möglichkeit verschafft, den Film zu sehen und zu hören. n. z. Zwei weitere Glücksnummern der Reicholotterie In der vierten Klasse der neunten deutschen Reichslotterie sielen drei Gewinne von je 100 000 RM. auf die Nummer 362 und drei Gewinne von je 10000 RM. aus die Nummer 311 900. Die Verdunselungezeiten: 16. Juli: Sonnenuntergang 21.43 Uhr.— 17. Juli: Sonnenaufgang.22 Uhr. Freitog. 26. Juli Der Neue Tag Zeuge deutscher Kultur .... im Weichselland 1 RSt Etwa fünfzig Kilometer östlich des oberschlesischen Kohlenbeckens steigen aus der Ebene, in der noch die letzten flachen Wellen der Beskidenausläufer vom Süden her verebben, die Türme Krakaus empor, herrschend über ihnen die Zinnen und Dächer der Burg auf dem Berg über der Weichsel und die beiden ungleichen Türme der Marienkirche, ehrwürdige Zeugen einer großen Vergangenheit und der von neuen Kräften durchpulsten Gegenwart der Stadt. Schon im Reisebericht eines arabischen Kaufmannes aus dem Jahre 973 findet Krakau als Handelsort Erwähnung. Im Tatarensturm von 1241 ging die Stadt zwar unter, sie erstand aus der Asche aber wehrhafter als zuvor, nach dem Vorbild deutscher Stadtanlagen im Osten; sie wurde 1½ Jahrzehnte später mit dem gleichen Stadtrecht wie Breslau belieben, und das war das damals übliche Magdeburger Recht, das den deutschen Bürgern manche Privilegien einräumte. So ist das Schicksal der Stadt, die bis zum Ende des 16. Jahrbunderts Haupt= und Residenzstadt des Weichsellandes war, stark vom deutschen Bürgertum geprägt worden, dem Krakau — günstig an der großen mittelalterlichen Handelsstraße von Mitteldeutschland über Breslau nach Lemberg und Kiew gelegen— viel für seinen damaligen Aufstieg zu einer bedeutenden Handelsstadt des Ostens verdankt. Tuche aus aller Welt, venezianische Gläser, Pelze aus dem Osten, Kostbarkeiten aus vieler Herren Länder wurden zu jener Zeit in der Tuchhalle auf dem Markt zu Kratau gehandelt, die Martin Lindintolde Ende des 14. Jahrhunderts erbaut hatte, und in der heute noch tagein tagaus turbulentes Leben herrscht, wenn auch die Händler nicht mehr so weit gereiste Herren sind wie die damals, wie auch die Halle selbst durch mehrfache Brände und Umbanten in ihre noch immer schöne Gestalt kaum mehr als den Grundriß von jener Tuchhalle Martin Lindintoldes eingebracht hat. Unverändert aber ragt ihr gegenüber die Marienkirche gewaltig in die Höhe. Gleich einer Krone ist dem höberen der beiden Türme der Turmkranz aufgesetzt, ein charakteristischer und erhabener Schmuck für dieses Kleinod der Gotik. Etwa zur gleichen Zeit wie die Tuchhalle entstand der Bau der Marienkirche, an dem sich bedeutende deutsche Banmeister jener Zeit beteiligt haben, ein Meister Wernber aus der späten Prager Parlerschule, und Parler selbst, deren Steinmetzzeichen mancher berüymte gotische Bau bewahrt. Krakau ist reich an Zeugnissen deutscher Baukunst, die auch das Gesicht der heutigen Stadt noch zu prägen vermögen. Zu den eindrucksvollsten und am besten erhaltenen darf man das im 15. Jahrhundert entstandene alte Universitätsgebände mit Deutsche Baumeister schufen die Schloßanlage auf dem Wawel mit ihren doch über die Stadt ragenden Türmen Das Königsschloß auf dem Wawel Aufnahmen: Atlantie. Alte Wehrmauer am Florianstor Das Floriaustor mit der Skulptur des Schutzheiligen seinem reizvollen Arkadenhof rechnen. Hoch über die Stadt binaus ragt die Burg, ein Block mehrerer Gebände mit der an Kunstschätzen reichen Natbedrale. Das Schloß in seiner heutigen Gestalt, in einem Baustil eigener Prägung, da sich in ihm italienische Bauformen mit deutschen Elementen vermählen, wurde im 16. Jahrbundert errichtet. Die Burg zu Krakan ist heute als der Sitz des Generalgonverneurs der Inbegriff deutscher Machthobeit im Weichselraum. Mit dem Generalgonverneur haben auch die deutsche Regierung des Generalgonvernements und alle deutschen Bevörden bzw. deren Zentralen ihren Sitz in Krakau. So bat Krakau, das einn durch deutsche Bürger zu Wohlstand und Ansehen aussteigen konnte, beute, da Warschau als politisches und Verwaltungszentrum eines Landes ausgeschaltet worden ist, als Hauptstadt des Generalgonvernements wiederum nach deutschem Willen einen bestimmenden Platz eingenommen. Eine mitteldeutsche Festung der Steinzeit Bei Tiefbauarbeiten in der Nähe von Mücheln stieß man auf die Reste einer großangelegten Siedlung aus der Jungsteinzeit, die als befestigte Siedlung erkannt wurde. Dem Müchelner Funde kommt insofern eine besondere Bedeutung zu, als er die dritte befestigte größere Siedlung der Jungsteinzeit darstellt, die bisher im mitteldeutschen Lebensraum entdeckt wurde. Ein breiter, tiefer Ringgraben, dessen Durchmesser bei nur oberflächlicher Schätzung mindestens 300. Meter betragen haben muß, bot der Siedlung Schutz gegen Angriffe von außen. Die Lage der Knochenfunde läßt deutlich erkennen, daß die Bewohner dieser befestigten Siedlung ihr Vieh in den Ringwall trieben. Darüber hinaus geben diese Tierknochen zugleich auch einwandfrei Aufschluß über die Haustierwelt jener Zeit, sowie die Wildarten, die jene Menschen jagten. Man darf annehmen, daß es sich bei dieser Müchelner Befestigung um eine Siedlung des Salzmünder Kulturkreises handelt, die zum Schutze gegen die kämpferisch gesonnenen Schnurkeramiker errichtet war. „Ein Krott, aber ein Kerl“ Erzählung vom Niederrhein von Karl Schorn Wir setzen von heute ab die Veroffentlichung unseres Komanseuilletons fort, und zwar von der achten Forlsetzung ab. .) Die Schriftleitung. Auf die Zinkhütte sollte er gehen oder in die Grube. da wurde schönes Geld verdient. Er hatte ja sein Fahrrad, da konnte er morgens bequem hin und abends hierher zurückfahren. Mittagessen bekam er billig bei der Kantine, wie sie heute jedes große Werk eingerichtet hatte. Er sollte den Spaten nur getrost wieder in die Ecke stellen und zusehen, daß er an vernünftige Arbeit kam.— Krott mußte laut heraus lachen. Nun wußte er also, was sie mit ihm vorhatte. Sie suchte einen, der Geld für sie verdienen ging, ganz gleich wie und wo. wenn es nur tüchtig Geld war. Indessen konnte sie sich hier einen guten Tag antun. Und um ihn so weit zu kriegen, hatte sie ihn geduckt und so hundsmiserabel behandelt; er sollte froh sein, wenn er zum Hause hinaus war. Er sagte ihr eine Meinuna platt vor die Schwarte. Als sie sich so durchschaut sah. vergaß sie sich selbst. Gift und Galle spie die noble Dame und, was sie bisher nie getan hatte. titulierte ihn mit„Krott“. aber nicht wie die anderen auf Gut Hülsenbroich das gesagt hatten, als gutmütig gemeinten Spitznamen, wie sie alle einen trugen, nein, sie wollte ihm Schimpf damit antun, daß er so klein geraten war, und legte in ihr„du Krott“ alle Verachtung hinein, deren sie habhaft werden konnte. Wahrscheinlich zu ihrem Glück trieb die Wut sie jetzt davon und ins Haus hinein. Das gefährliche Glimmen, das plötzlich in Krotts Augen gekommen war und das nichts Gutes verhieß, hatte sie nicht mehr wahrgenommen. Beim Mittagessen ließ Alwine sich nicht blicken; sie blieb druben auf ihrer Kammer. Nach Tisch gaben die Männer sich wieder ans Graben. Krott ließ den Vatter wissen, was Alwine mit ihm vorgehabt hatte. Der alte Mann schüttelte den Kopf:„Här es Här, on wenn he bloß Här över sich selvs es; on Kneiht blivt Kneiht, on wenn he hondert Kneihte onger sich hät!“ Wenn es demnächst so weit sein sollte, daß etwas verdient werden mußte, dann lag die Mühle immer noch näher als Grube oder Zinkhütte. Die Müllers hatten immer wieder einmal für etliche Wochen einen Mann nötig, nicht allein für die Feldbestellung, auch im Mühlenbetrieb. So viel zu verdienen, wie auf der Hütte, war dort wohl nicht; aber dafür bot die Stelle mancherlei Nebenvergünstigung, Mehl und Viehfutter zum niedrigsten Preis, vor Winter ein halbes Schwein, wie man es billiger kaum selbst aufziehen konnte, dann, was man an Saatgut und Dünge mitteln nötig hatte, zum Großeinkaufspreis, und der gleichen Vorteile mehr. Er mußte wegen eines Gespanns für das Rodeland ja doch in Kürze dort vorsprechen. Mit dem alten Mühlenbauer war er gut Freund, da wollte er das mit der Aushilfsstelle auch gleich in Ordnung bringen. Am frühen Nachmittag hatten sie den Garten bis auf die noch bepflanzten Becte umgeworfen. Krott legte auch die überalteten Obstbäume nieder. Am nächsten Mittag wollte er mit Bolderwagen in die Stadt hinunter. Wintervorrate für den Haushalt einzukaufen; dann würde er junge Nachwuchsbäume in einem mitbringen. Als sie die Wurzelstöcke ausgegraben hatten, wollte Krott sich auch noch an's Beschneiden der Hecke machen. Aber der Vatter meinte, das sollte er sich für morgen aufsparen und jetzt einmal mit ihm kommen. Er führte ihn auf die hintere Dachkammer, da hatte er noch das Bett von seinem Jungen stehen, ein schönes, geräumiges Holzgestell. Matratzen und Decken alles dabei. Das trugen sie zur vorderen Kammer hinüber und bauten es neben Alwinens Bett auf. Also mußte der alte Vatter, wenn er auch schlecht hören mochte. doch Wind davon belommen haben, wie es dem Krott verflossene Nacht ergangen war. Ja, sei du nur froh. Krott, daß dieser alte Mann noch da ist, dem das Leben so bös mitgespielt hat, der sich aber das Herz darüber nicht hat verbittern lassen. Du darfst dich getrost an Stelle des einen, den ihm der Krieg genommen, als seinen Sohn betrachten. Von ihm bist du als solcher schon angenommen. Nach dem Abendbrot saßen die beiden Männer noch zusammen und berieten über die Einkäufe des morgigen Tages. Es ergab eine lange Litanei. und Krott notierte sich alles genau. Zum Schluß legte der Vatter die Hälfte des ungefähren Betrages auf den Tisch. so, das wäre sein Anteil. Krott mochte sich sträuben, so viel er wollte, darunter tat der alte Mann es nicht. Als Krott nach droben auf die Kammer kam, geriet er dann doch nahezu von den Strümpfen. Alwine hatte es sich, so breit sie war. in seinem Bett bequem gemacht. Sie muckste sich nicht. lag da wie scheintot. Aber Krott verstand auch ohne Worte, was das bedeuten sollte. Sie war hier zu Hause, sie besaß die ersten Ansprüche. Und dann. was wollte so ein kleiner Mann, so ein Krott. in einem so großen Bett? Da gehörten Leute von anderer Statur hinein, solche wie sie.— Krott sagte nichts, zog sich stillschweigend aus. Als er dann so weit war. trat er an das Bett heran, faßte Decke und Unterbett bei der Kante und schüttelte Alwine(es war nicht schwer; mit ihrem rundlichen Körperbau rollte sie fast von selber) zwischen dem Bettzeug hinaus einfach an die Erde. Dann schob er selbst ein und zog sich die Decke über die Ohren. Nun mochte sie zetern und fluchen, so lange sie Lust hatte. Er hatte von der vergangenen Nacht her noch etwas nachzuholen. Mit Hellwerden war Krott wieder an der Arbeit. Bis Mittag hoffte er das Nötigste an der Hecke geschafft zu haben; der Nachmittag ging mit dem Einkaufen in der Stadt drauf. Am nächsten Morgen konnte er dann die Gräben an dem sauren Wiesenstück in Angriff nehmen. Krott war prächtiger Laune; die Arbeit hatte ihm nie besser geschmeckt. Kam doch jeder Tropfen Schweiß dem zugute, was einmal sein Eigentum werden würde. Und wenn es schon kein Bauernhof war. wo Alwine ihn hier hingelotst hatte, so würde er einen daraus machen. Nur mit der Frau, das mußte anders werden. Bisher hatte sie in der Wirtschaft noch keinen Finger krumm gemacht. Aber das würde auch anders werden, ganz anders, dafür wollte er sich stark machen. Mit dem trat Alwine zur Tür heraus. Sie hatte ihren besten Staat an und wollte, ohne ein Wort zu sagen, an Krott vorbei durch das Gartentörchen. Aber da stand ihr der Krott mit einemmal im Wege, wollte wissen, was sie vorhatte.— Was sie vorhatte? Das konnte er gern wissen. In die Stadt wollte sie, sich nach einer Stelle umhören. Oder ob er sich etwa einbildete, sie würde die Hungerleiderei hier mitmachen? O nein, da war sie doch ein anderes Leben gewöhnt, war sich zu schade dazu, hier die Stallmagd zu spielen. — Gut, also nach einer Stelle umhören. Ob sie dann auch schon ihren Mann befragt oder wenigstens mit dem Vatter darüber gesprochen hätte, ob die damit einverstanden wären?— Alwine wußte im Augenblick nichts zu erwidern auf diese unerwartete Art der Befragung. Aber dann mußte sie laut heraus lachen, wollte vor Lachen fast bersten. Befragen? So zwei befragen, ob sie auch damit einverstanden wären? Einen solchen Krott und diesen alten Doof da drinnen? Da sah sie in Krotts Augen plötzlich das gefährliche Glimmen, das sie gestern nicht mehr gewahr geworden war: aber da war es auch schon zu spät. da hatte der Krott sie schon gepackt mit den Fäusten bei den Hüften, so hob er das anderthalb Zentnermensch und wari es krachend in die Dornenreiser, die er zusammengetragen hatte. Vor Schreck und Staunen wäre Alwine wohl sitzen geblieben, doch die Dornen ließen ihr keine Zeit. Hurtig, wie nie an ihr gesehen, war sie wieder auf den Beinen und eilte klagend, den betroffenen Körperteil mit beiden Händen haltend. ins Haus zurück. Ja, so ein Kerl war der Krott. solche Kräfte waren in dieser kleinen Handgranate zusammengeballt. Und jetzt war er einmal warm geworden. Er setzte hinter Alwine drein zur Kammer hinauf. So, jetzt den Staat mal aus und das Arbeitskleid angezogen! Dann hinunter in die Küche und das Mittagessen hergerichtet! utn Aus aller Welt In Portugal ist der Verkauf von Tabakwaren an Frauen und Jugendliche unter achtzehn Jahren verboten worden. Für Zuwiderhandlungen werden hohe Geldstrafen angedroht. Das Dach einer Kirche stürzte im mittelportugiesischen Ort Covilla während des Gottesdienstes ein. Die herabstürzenden Balken und Steine begruben zahlreiche Personen. Die Feuerwehr barg aus den Trümmern die Leichen von sieben Frauen sowie 23 Verletzte. Von den Verletzten mußten drei in hoffnungslosem Zustand ins Krankenhaus gebracht werden. 1146 Millionen Schafe, Rinder und Schweine haben die britischen Behörden im Jahre 1942 für die britischen Truppen in Aegypten requiriert. Mehr als 20.000 Truthähne sind auf dem ägyptischen Markt vor Weihnachten und 5227 Millionen Hühner im Laufe des Jahres beschlagnahmt worden. Die Hoffnungen auf eine vermehrte Gummiausbeute in Ceylon haben sich nicht erfüllt, wie„Times“ aus Colombo meldet. Die Pflanzer halten angesichts der überall einsetzenden Produktion von Kunstgummi einen Ausbau der Plantagen für unrentabel. Trotz dringender Ermahnungen der britischen Regierung sind einzelne Gummipflanzer bereits zur Anpflanzug von Tee übergegangen, zumal ihnen der gewährte Gummipreis angesichts des Raubbaues, der zur Steigerung der Ausbeute vorgeschrieben wurde, zu niedrig erscheint. Große Thunfischschwärme sind an der Küste von Algarve(Südportugal) aufgetaucht, so daß der Thunfischfang in den letzten Tagen besonders ertragreich war. Nicht weniger als 6000 große Thunfische wurden gefangen. Um den großen Fang einzubeingen, mußten alle verfügbaren Fischerboote eingesetzt werden. Der Mangel an Olivenöl wirkt sich unangenehm aus; ein großer Teil der Fische kann nicht konserviert werden. Archäologische Funde unter der Peterskirche wurden in der letzten Sitzung des„Museums des Römischen Kaiserreichs“ in Rom behandelt. Es wurden Bilder von der vatikanischen Totenstadt vorgelegt, die kürzlich unter der Peterskirche entdeckt worden ist. Professor Apolloni berichtete ferner über die Auffindung einer wichtigen Inschrift, die an der Tür des Mausoleums angebracht war. Darin wird in einem Testamentsnachtrag des C. Popilius Heracla zum ersten Mal ausdrücklich der vatikanische Zirkus erwähnt, so daß dessen Vorhandensein an dem Ort, an dem sich später die vatikanische Basilika erhob, damit bestätigt ist. Durch eine Verfügung der japanischen Militärverwaltung wurde, nach einem Bericht der Agentur Domei aus Batavia, die ungleiche Behandlung von Eingeborenen vor Gericht aufgehoben, wie sie während der holländischen Herrschaft in Niederländisch=Indien bestand. Bezugs (einsch Köl I Erfolg Berli rod—Orel Frontabsch keil nördl sich die K schnitt nöt gruppe tri haltend so unsere bi3 Wasserrationierung in Nordafrika Nach Meldungen aus Nordafrika ist dort in letzter 11 eit die Frage der Wasserversorgung der Bevölkerung 1 einem so ernsten Problem geworden, daß sich die Besatzungsbehörden genötigt gesehen haben, die Wasserzuteilung zu rationieren. Die Nationierung, die sich nur auf die einheimische Bevölkerung bezieht und einen läglichen Wasserverbrauch von 25 Litern je Wohnung vorsieht, ist außerordentlich einschneidend, wenn man sich vergegenwärtigt, daß der durchschnittliche normale Bedarf sich in dieser Zeit bei großer Hitze auf mindestens 200 Liter je Einwohner beläuft. Die Tatsache, daß die Besatzungsmitglieder von diesen Sparmaßnahmen, die mit sofortiger Wirkung für Oran, Algier und andere Hafenstädte verfügt wurden, ausgenommen werden, hat erhebliche Verbitterung ausgelöst. Denn die gleichzeitige Bekanntgabe, daß die Besatzungsbehörden sofortige Abhilfemaßnahmen in Angriff zu nehmen beabsichtigen, ist im Augenblick nicht viel mehr als ein leeres Versprechen, da die Oeffnung neuer Wasserquellen, beispielsweise für eine Stadt wie Oran, Arbeiten von mindestens eineinhalbjähriger Dauer notwendig macht. Auch die gleichzeitige Einschränkung der auf Wasserkraft beruhenden Elektrizitätsversorgung im nordafrikanischen Küstengebiet hat nicht besonders zur Beruhigung der Gemüter beigetragen. Schwebeaufzug abgestürzt Nach der Erprobung eines neu gebauten Schwebeaufzuges, der von Kaprun auf den Maiskogl(Zell am See) führt, wollte das erste Seilbahnwägelchen mit Material und Menschen zur Höhe fahren. Dabei stürzte es, vermutlich infolge Fehlschaltung, aus etwa 150 Meter Höhe ab. Fünf Personen blieben tot liegen, eine sechste starb bald darauf, während eine Person schwer verletzt wurde. Briefkasten NP. Um genaue Auskunft zu geben, müßten wir die Art r befallenen Psanzen kennen. Die geschilderte Krankheit wird abrscheinlich durch eine Milbe verursacht. Reise. Es ist gegenwärtig aus verständlichen Gründen nicht ungskeils tellte sie her, die si vorgekämp #estlich de n Angrif eschoben. aldreiche en feind erer Vor bar eine sanzern i indungen ruppen chossen ha ere 22 E Amfaßten Weitere zahnstreck lbschluß sanzer=Di er, 12 C ichtet ode hre vorti sorstöße lufbietun Bahn zu! atten sie eführt u m jeden ichtung z öalich, verbindliche Auskünfte der gewünschten Art zu geben. 1913 44. Wir können leider keine für Sie geeignete Vertlungsstelle fesistellen. Am besten wenden Sie sich mit rer Frage an den leitenden Arzt der Bonner Hals=, Nasend Ohrentlinik, Withelmstraße. Aus d der Führ itterkreu Palther v vision, a Und zwar ein bißchen fix das alles! Kurz nach Mittag wollte er zum Einkaufen in die Stadt; da sollte sie mit, den Bolderkarren ziehen helfen.— Alwine, obwohl es vor Wut in ihr kochte, mußte klein beigeben. Wie er dastand, schien er auf dem Sprung, ihr die Kleider in Fetzen vom Leibe zu reißen, wenn sie sich sträubte. Sie fühlte plötzlich eine so unheimliche Angst vor diesem kleinen Pulverfaß, daß ihr beim Umkleiden die Hände zitterten. Nach dem Mittagessen traf Alwine Anstalten, sich wieder in Ausgehstaat zu werfen. Aber das war nicht nötig. stellte ihr Mann fest. Eine frische Schurze vorgebunden, ein sauberes Tuch um den Kopf, wie es sich für kleine Leute schickte, und damit basta. Sie fuhren los. Sowje Berl use grif s 15. J1 #vorbere ataillone herall au die S d zahlre brachte Im Der junge Mann mit sonngebräuntem Gesicht, nicht eben groß. doch breit in den Schultern und von kräftigem Wuchs, die stattliche junge Frau mit dem frischwangigen Gesicht im schneeweißen Kopftuch, es war den Augen eine Freude, den beiden nachzuschauen, wie sie einträchtig miteinander daherschritten und den rumpelnden Karren hinter sich herzogen. Nur wer näher zusah. dem verriet das mucksige Gesicht der jungen Frau, daß zwischen den beiden etwas nicht stimmte. Die Hinfahrt ging wie im Fluge vonstatten. Dreiviertel des Weges führten den Berg hinab. Währenddessen durfte Alwine hinten aussitzen, während Krott vorneweg mit den Füßen am Karrenbaum das Fuhrwerk lenkte. Als sie in der Stadt vor dem Laden angekommen waren, in dem Krott auf Anraten des Vatters die Einkäufe erledigen wollte, blieb Alwine lieber draußen stehen: sie wollte auf den Karren Obacht geben. Aber als Krott alles hatte fertigmachen lassen, rief er sie herein, die Tüten und Packen im Karren verstauen zu helfen, und sie mußte wohl oder übel kommen. Sie war den Ladeninhabern von ihrer Dienstzeit in der Stadt her bekannt, man redete sie mit Fräulein Alwine an. Krott mußte ausdrücklich„Frau“ zu ihr sagen, jawohl„Frau“, und zwar„Frau Klövekorn“, genau wie er hieß sie jetzt, damit die Leute Bescheid wußten. Es entging ihm nicht, daß die Leute hinter der Theke sich heimlich über Alwine amüsierten. Alwine selbst schien vor Verlegenheit fast zu platzen. Wahrscheinlich hatte sie, bevor sie nach Hülsenbroich ging, auch hier groß angegeben, vielleicht von einem Großbauern oder einem Verwalter gefoselt, mit dem sie was im Gang hätte. Und da kam sie nun mit einem an, der, ehrlich zugegeben, nicht gerabe nach Großbauer oder Verwalter aussah, mit einem, der vorgestern noch kleiner Ackerknecht auf einem großen Gut gewesen war; kam zweispännig mit dem Bolderwagen ankutschiert. Da sollte sie nur ruhig auslöffeln, was sie sich mit ihrer Flunkerei ein gebroct hatte; das konnte nur gesund für sie sein.#