Bezugspreis monatl. RM1.30, Postbe zug monatl. RM1.30 (einschl. 21 Rpf Postzeitungsgeb.) zuzügl. 42 Rpf Zustellgebühr Köln, Freitag, den 8. Juli 1943 DIE GROSSE KÖLNER MORGENZEITUNC Verlag und Schrifeleitdng: Köln, Stolkgasse 23—312 Sammelruf: Nr. 2205.. Schalterstunden—19 UhrNr. 185— Verkaufspreis 10 Pfg. Von links nach rechts: Kreisleiter Alfons Schaller spricht aus dem Südfriedhof.— Mitte: Auf einem Ehrenfriedbof der Gefallenen.— Rechts: Gauamtsleiter Oberbürgermeister Dr. Winkelnk — 2 Die Schlacht im Kursk=Bogen Ks In den letzten Tagen hat die allgemeine militärische Lage durch die Ereignisse im Kursk=Bogen eine Wendung erfahren, mit der unsere Gegner niemals gerechnet hatten und die sie deshalb mit der ganzen Schwere der Ueberraschung traf. Noch bis in den Juni hinein versuchte die Feindpresse in einer unglaublich leichtfertigen Verkennung der deutschen Schlagkraft ihren Lesern Märchen über die militärischen Verhältnisse an der Ostfront vorzuerzählen, die sich angesichts der neuen Entwicklung töricht genug ausnehmen. Bald behauptete man, daß das Unterlassen eines eigenen deutschen Angriffs einem„Selbstmord“ oder zumindest einer deutschen Bankerotterklärung gleichkomme, bald orakelte „ man, daß die Stille an der Ostfront auch die englischamerikanischen Angriffsabsichten verzögere. Ueber die Stärke der im Osten vorhandenen deutschen Divisionen und über die Verteilung der deutschen Streitkräfte auf andere Fronten wurde ein Zahlenspiel betrieben, das jeglicher sachlichen Unterlage entbehrte. Immer wieder aber versicherte man, daß die Bolschewisten die Pause, die nach den letzten Schlachten eingetreten war, zu einem großen Aufmarsch benutzt hätten, der sich für Deutschland tödlich auswirken würde. Man führte auch hier u jenen sattsam bekannten„Nervenkrieg“, hinter dem sich im Grunde nur die eigene Unsicherheit verbarg, der aber in der Welt vielfach zu der Meinung führte, daß alle Initiative bei den Engländern, Amerikanern und Bolschewisten läge und Deutschland hier nur abwarten könne, was mit ihm in den nächsten Wochen„geschehen“ würde. Die Entwicklung seit dem 5. Juli hat diese betrügerische Stimmungsmache sehr bald ad absurdum geführt. ! Es wäre verfrüht, die jetzt im Kursk=Bogen mit unerhörter Heftigkeit tobenden Kämpfe mit ihren gewaltigen Panzer= und Luftschlachten schon militärisch, zu kommentieren, da der Umfang und die Auswirkungen I des unvorstellbar harten Ringens noch keineswegs übersehen werden können. Aber das eine ist doch schon jetzt erkennbar, daß die bolschewistischen Armeen bei dieser n g i g a n t i s c h e n K r ä f t e m e s s u n g V e r l u s t e h i n n e h m e n m u ß t e n, s die für ihre eigenen Offensivabsichten niederschmetternd sind. Auch der monatelange Ausbau einer tiefgegliederten, mit allen modernen Kampfmitteln— eingebau## ten Tank, tiefen Panzergräben, Minenfeldern und Hin# dernissen aller Art— versehenen Stellung, die den Kursk=Bogen zu einer wahren Festung machte, erwies 1 u ang ue a aun Truppen als vergeblich. Das feindlich Stellungssystem ist bereits durchbrochen. Die geplante sowjetische Großoffensive, die unter dem Druck starker örtlicher deutscher Erkundungsvorstöße überhastet = gestartet wurde, ist entgegen dem sowjetischen Willen in eine Abwehrschlacht verwandelt worden. Was dies bedeutet, ist an der Tatsache zu erkennen, daß die Sowjets nach den Meldungen der ersten Tage bereits über 700 Panzer und über 800 Flugzeuge verloren. Diese ! Ziffern dürften sich noch weiter erhöhen. Das besagt I aber, daß bereits ein sehr erheblicher Teil des von dem ! Gegner für die Offensive bereitgestellten Materials im Abgrund der Schlacht verschwunden ist. Die InitiaI tive liegt in deutscher Hand und es ist zu hoffen, daß sich auch bei dem weiteren Verlauf der 1 Kämpfe die Erfolge der ersten Tage nachhaltig zu 1 Gunsten der deutschen Waffen auswirken werden. Daß I die Sowjets sich gerade den Kursk=Bogen zum Ansatz1 punkt eines Großunternehmens aussuchten, geht darauf I zurück, daß hier die Front südöstlich von Orel eine breite 1 Ausbuchtung nach Westen bis etwa in die Höhe der 1 Orte Rylsk und Sum aufwies, um dann nördlich von Charkow wieder in westöstlicher Richtung bis Bjelgorod zurückzubiegen. Die gegnerische Heeresleitung betrachtete, wie es scheint, diesen Vorsprung als ein Sprungbrett, von dem sich nach ihrer Meinung weitere Großoperationen vortragen ließen. Damit ist es nun aus. Nachdem man in London und Washington am 5. und 6. Juli, wie üblich, in einem ersten verlogenen Siegesgeschrei schwelgte, ist man plötzlich stiller geworden. Man verschanzt sich bereits hinter der Formel, daß sich der amerikanische und englische Generalstab„in seinen Plänen nicht stören lassen werde". In Moskau aber hat man die Tonart noch stärker herabgesetzt. Man bestürmt wieder die Briten und Amerikaner, nun ihrerseits für Entlastung zu sorgen. Von der Behauptung jedenfalls, daß Deutschland„zu schwach sei“, um etwas Wesentliches zu unternehmen, ist man abgekommen. Das Herzklopfen im Lager der Feinde regt sich wieder, das seit jeher deutsche Operationen begleitet hat und sicher begreift man auch, daß die Kampfkraft und die Kühnheit der deutschen Armeen auch im Sommer 1943 nicht um einen Deut geringer geworden sind. Kölns Abschied von seinen Gefallenen Die Beisetzungsfeierlichkeiten für die Opfer des brilischen Terrorangriffs auf den Friedhöfen der Hansestadt M Köln, 8. Juli. Hell liegt über dem Land am Rhein die Sonne. Hier am Strom läßt sie Gegensätze zwischen der Vollendung in der natürlichen Ordnung und den Elementen der Zerstörung scharf zur Gelkung kommen. Köln gedenkt seiner Toten, die bei den britischen Terrorangriffen fielen. In den zweitausend Jahren ihrer Geschichte hat die Stadt manches wechselvolle Schicksal erlebt, politische und wirtschaftliche Blütezeiten erfahren, dann Niedergänge ihres weitreichenden Einflusses, Besatzungen und Brandschatzungen erduldet. Aber niemals hat ein Gegner mit einer solchen Brutalität und Grausamkeit in die Geschicke ihrer Bewohner eingegriffen wie die britischen Bomberverbände, die im Zeitalter der Kultur und Zivilisation, allen Menschenrechten Hohn sprechend, eine wehrlose Bevölkerung, Frauen und Kinder, Kranke und Alte, den Schrecken des organisierten Mordes aus der Luft aussetzen. Niemals in aller Zukunft wird die Kulturwelt diese heimtückischen Bombardierungen vergessen können, niemals auch wird man die Haltung der Bevölkerung am Rhein vergessen, die den nächtlichen Anschlägen nichts als ihre Herzen und ihre innere Kraft entgegenzusetzen hat. So haben auch Frauen und Kinder Kölns Tapferkeit vor dem Feinde erwiesen, so schwer auch die Wunden sind, die der Feind geschlagen. Es sind nicht wenige Familien, die ausnahmslos ihr Leben gaben, Großeltern und Eltern, Kinder und Enkelkinder, in zahlreichen Familien schlug der Tod Breschen, wahllos und unbarmherzig, viele Schwerverletzte und Verstümmelte sind: Zeugen dieser britischen Kriegsführung. Unendliches Leid ist in die Stadt getragen worden, tiefer Schmerz erfüllt alle Herzen. Dazu die Verwüstungen der Stadt selbst, die dem Kölner Inbegriff seines Lebens war! In einer Stunde haben die britischen Bomberverbände historische Wohnviertel, in Jahrhunderten gewordene Stadtteile zerstört. Köln war immer, im Mittelalter und in der Neuzeit, ein Kleinod unter den deutschen Städten. Neben vielen anderen Stadtvierteln ist auch das stimmungsvolle und malerische Rheinviertel verwüstet, der Zauber der engen Altstadtgassen ist geschwunden. Gürzenich und Rathaus als die Sinnbilder stolzen Bürgertums liegen am Boden, der Dom, dieses herrliche Bauwerk der Gotik, erlitt schwere Schäden. Der Feind kannte keine Rücksicht, das Prinzip der Vernichtung bis zum Letzten trieb ihn. Die Ruinen von Kirchen und Krankenhäusern, von Schulen und Museen kennzeichnen diesen Weg. Das Kölner Herz blutet, die Verluste an Menschenleben, Kulturschöpfungen und Wohnvierteln drücken unendlich schwer. Zahlreiche obdachlos gewordene Einwohner verließen die Stadt und wurden in den Aufnahmegauen bestens untergebracht. Eine Organisation der Hilfe, wie sie, großzügiger nicht gedacht werden kann, sucht zu lindern und zu helfen. Partei und Wehrmacht haben eingegriffen und helfen, soweit hier überhaupt nur etwas zu tun ist. So groß die Not und Sorge auch sind, der Wille zum Leben und zur Selbstbehauptung macht sich überall bemerkbar. Die Moral konnte der Feind nicht brechen. Bitter sind die Tage und Stunden, die Kölns Einwohnerschaft erlebt, aber die Herzen sind tapfer und standhaft. Die Wunden werden nicht leicht vernarben. Ihren Schmerz trägt die Bevölkerung mit Würde und in dem Wissen einer neuen und glücklicheren Zukunft. Der Tag der Beisetzung Der 8. Juli ist der Tag der Beisetzung der Gefallenen auf den verschiedenen Friedhöfen der alten Hansestadt am Rhein. Immer wieder kommen die Gefühle des Schmerzes angesichts der langen Reihe von Särgen auf; zugleich aber findet sich die Domstadt in der Besinnung. alle Kraft zum Kampf um Leben und Existenz zu sammeln. Kann angesichts der Toten und der schwer geprüften Hinterbliebenen das Gewissen der Welt schweigen? Kann ein Volk, das die Moral und Ritterlichkeit für sich in Anspruch nimmt, angesichts der offenen Gräber die Menschlichkeit der Kriegführung predigen? Mit Köln trauert das Land an Rhein und Ruhr, trauert das ganze Reich um die Opfer. Mit der Heimat gedenkt heute auch die Front dieser Toten. Mancher Soldat in den weiten Steppen des Ostens oder auf der Wacht an der Küste des Kanals hat seine Braut oder Frau, sein Kind oder seine Eltern bei den heimtückischen Angriffen auf Köln verloren. Zeigt dies nicht, daß dieser Krieg um die Existenz aller geht, um Sein oder Nichtsein jedes Einzelnen? Die draußen fassen die Waffen entschlossener und auch die Heimat bindet den Helm fester, um diesen Kampf zu bestehen, der ohne Opfer nicht zu gewinnen ist. Auf dem Südfriedhof, dem Westfriedhof, den Friedhöfen in Mülheim, Deutz, Kalk und Melaten gab die Bevölkerung Kölns ihren teuren Toten das Geleit. Aus den Trauerfeierlichkeiten geben wir nachfolgend einen Ausschnitt, der für alle Veranstaltungen gelten möge. Auf dem Südfriedhof Auf dem Südfriedhof hatten sich mit den Angehörigen der Gefallenen weite Kreise der Bevölkerung eingefunden. Ehrenabordnungen der Partei und ihre Gliederungen, der Wehrmacht und der Polizei waren aufmarschiert. Hohe Offiziere und führende Beamte der staatlichen und kommunalen Behörden erwiesen mit den Bresche in die Sowjetfront bei Bjelgorod Panzergraben von-Grenadieren gestürmt— Deutsche Flieger beherrschen den Luftraum Berlin, 9. Juli.(dub) Die harten Abwehrkämpfe im Raum von Bjelgorod gingen im Laufe des 6. Juli in sich ständig steigernde Angriffsbewegungen der Truppen des Heeres und der Waffen= über. Die Verbände der Infanterie=Divisionen, der Panzergrenadiere sowie die =Panzer=Grenadier=Divisionen standen vor einem Stellungssystem des Feindes, das in den letzten Monaten von den Bolschewisten durch die Anlage zahlloser Hindernisse, Kampfstände und Bunker, durch unzählige in die Erde eingegrabene Panzer, durch breite Panzergräben und tiefe Minenfelder außerordentlich verstärkt worden war. Nachdem der Angriffsbefehl die deutschen Grenadiere erreicht hatte, überschüttete ein Trommel= feuer aller schweren Waffen die Stellungen des Feindes, das sich bei gleichzeitigem Einsatz zahlreicher Nebelwerfer zu einem wahren Orkan von Feuer und Eisen steigerte. Die dichten Rauchwolken über den sowjetischen Gräben und Reservestellungen wiesen den in Wellen zu 100 und mehr anfliegenden Sturzkampf= und Schlachtfliegerverbänden den Weg zu ihren Zielen. Pausenlos sausten Bomben auf die Bolschewisten nieder. Dann brach die deutsche Infanterie in breiter Front zum Angriff vor, unterstützt von unzähligen Sturmgeschützen und Panzern. Ein Kampf von unvorstellbarer Härte entbrannte. Die Bolschewisten mögen wohl geahnt haben, was auf dem Spiele stand. Sie warfen alles in die Schlacht, was dem Eisenhagel des deutschen Trommelfeuers entgangen war. Als die Hunderte der Sturmgeschütze, Panzer und Schützenpanzer, ihnen voran Abteilungen der mächtigen „Tiger"=Panzer, gegen den inneren Befestigungsgürtel der Sowjets heranrollten, schlug den Kolossen ein wütendes Abwehrfeuer entgegen, das sie aber nicht aufhalten konnte. Unaufhaltsam mahlten sich die Stahlkolosse ihren Weg und brachten mit ihren schweren Kanonen die Widerstandsnester zum Schweigen. Im Schutze des beweglichen Walles arbeiteten sich die Grenadiere und Panzergrenadiere vor. Noch ehe die Masse der Angreifer den im Verteidigungssystem des Feindes liegenden mächtigen Panzergraben erreichte, waren zwei Bataillone der Waffen=“ mit Unterstützung einiger „Tiger“ und Sturmgeschütze nach Ueberrumpelung der sowjetischen Vorposten bis zu dem Graben vorgedrungen. Fortsetzung auf Seite 2 Spitzen der Partei den Toten die letzte Ehre. zwei Säulen mit flammenden Opferschalen befand sich das Rednerpult, im Halbkreis flankiert von den Fahnen der Bewegung. In langen Reihen schlossen sich zu beiden Seiten die Gräber der Gefallenen an. Der Weg zu den Grabstellen führte vorbei an Resten und EinschlagLetzte Blumengrüße Aufn: Rudermacher 2, Felten 1 stellen britischer Brandbomben. Von der Stadt herüber erdröhnten dumpfe Schläge detonierender Blindgänger. Frontgebiet der Heimat! Zu Beginn der Trauerfeier sprachen Geistliche der evangelischen und der katholischen Kirche Worte der Tröstung und Stärkung an die Hinterbliebenen. Nach den getragenen Klängen eines Musikkorps der Luftwaffe ergriff Kreisleiter Alfons Schaller das Wort. Er führte u. a. aus: Die ganze Härte des Krieges, die sadistische Verschlagenheit der Briten haben aus unserer Heimat ein Trümmerfeld gemacht. Unter dem Schutz der Dunkelheit Dr. Goebbels in Köln Köln. 9. Juli.(dub) Reichsminister Dr. Goebbels weilte am Donnerstag in Köln, wo er in Begleitung von Gauleiter Staatsrat Grohé und Oberbürgermeister Dr. Winkelnkemper eine Reihe von Schadensstellen in der Stadt besuchte. Besonders eingehend besichtigte der Reichsminister die durch britischen Terrorangriff am Kölner Dom und an anderen ehrwürdigen Kulturdenkmälern der Stadt angerichteten Zerstörungen. In seiner Eigenschaft als Leiter des interministeriellen Luftkriegsschäden=Ausschusses überzeugte sich Dr. Goebbels von der Wirksamkeit der rasch und planvoll durchgeführten Fürsorgemaßnahmen und konnte deren an Ort und Stelle weitere für die noch einzuleitende Hilfe treffen. Während seines Besuches hatte Dr. Goebbels wiederholt Gelegenheit, an zahlreichen Beispielen festzustellen, wie auch die Bevölkerung von Köln in unbeugsamer Haltung und in entschlossener Härte jedem feindlichen Terror Widerstand leistet. Freitag, 9. Juli Der Neue Tag Jahrgang 1934 haben e ihre Bomben auf die wehrlose Zivilbevölkerung abgeworfen. Vom Juden beauftragt, versuchen sie, in der unmenschlichsten Weise durch ihren Terror und Mord an unschuldigen Kindern, an wehrlosen Frauen und Greisen die Moral unseres Volkes zu brechen. Wenn — die zerstörten Kostbarkeiten unserer Stadt, an denen Generationen gebaut, die die stolze Haltung unserer Heimat dokumentieren, mag uns das Herz brechen. Wenn wir mit Ihnen, die Sie, meine Volksgenossen, Leid tragen, an den offenen Gräbern der Opfer britischer Mordlust stehen, tritt uns die tiefe Frage vor Herz und Geist: warum? Bei jedem Toten, von dem wir Abschied nehmen, erhalten wir, wenn sein Leben einen Sinn hatte und erfüllt ward. die Antwort. Bei diesen Toten. die wir jetzt unserer Heimaterde übergeben. erhalten wir auf die tiefe. uns alle bewegende Frage: warum? eine enerne Antwort: Mitten aus dem Leben gerissen, standen sie in der Heimat als deutsche Menschen und moralisches Rückgrat der kämpfenden Front. Sie waren unser Glück, die Sonne unseres Daseins. Nun haben sie auf dem Felde der Heimat ihr Leben für uns geopfert. Sie starben für Dich. sie starben für Deutschland. Das ist die Antwort auf unser Warum. In dieser Zeit des harten Schicksalskamp= ses unseres Volkes müssen Hunderttausende das gleiche Opfer bringen. Für den Mann an der Front ist es der höchste Ausdruck seines männlichen Daseins überhaupt. Hier wird durch die Hingabe seines Lebens sein Dasein geadelt. Nun, da der Gegner keinen anderen Ausweg weiß und unsere Heimat und die wehrlose Bevölkerung zum Ziel seiner Angriffe ausersehen hat, sind wir wie an der Front Soldaten. Wenn das Schicksal uns fordert. so müssen wir alle damit den Heldentod für unser Vaterland sterben. Diese Gewißheit ist hart, aber diese Forderung wurde zu allen Zeiten, in denen Deutschland um sein Schicksal kämpfte, an die lebenden Generationen gestellt. Ihr Heldentod ist aber zugleich auch eine Mahnung an uns zum Durchhalten und zur eisernen Entschlossenheit bis zum endgültigen Siege. So ist jedes Grab. jeder Gefallene, der in diese Heimaterde gebettet wird, ein flammendes Signal für die Gemeinschaft wie auch für jeden einzelnen Angehörigen, sich in seinem tiefen Schmerz nicht zu verlieren, sondern die Kraft aufzubringen, diesen Kampf bis zum siegreichen Ende durchzuführen. Die Partei als die unser Volk verkörpernde Bewegung beugt sich in Ehrfurcht vor dem Schmerz der Angehörigen unserer Gefallenen. An diesen offenen Gräbern wollen wir geloben, so wie es in diesen Tagen tausendfältig im praktischen Alltag zum Ausdruck gekommen, daß auch in Zukunft die Sorge der Menschen. insbesondere der Volksgenossen, die in diesem Kampf einen lieben Angehörigen verloren haben, unsere Sorge ist. Der Schmerz um die Verlorenen vergeht— aus ihrem Opfer wird die leuchtende Zukunft. Die, die wir jetzt zur ewigen Ruhe betten, können den Tag des Sieges nicht mehr erleben. Sorgen wir als Lebende dafür, daß durch unseren Einsatz ihr Opfertod und der Opfertod aller Soldaten durch den Sieg der deutschen Waffen seine heiligste Krönung erfährt. Dann senkten sich die Standarten und Fahnen, das Lied vom Guten Kameraden erklang, während ein Flugzeug im niedrigen Flug seine Kreise über dem Friedhof zog. Prächtige Kränze wurden niedergelegt. ein Meer von Blumen schmückt die Gräber der Lieben. die von Köln und dem ganzen Rheinland nie vergessen werden. Auf dem Friedhof in Mülheim re Nicht weit hinter der Kapelle des Friedhofs in Mülheim sind auf einem Rasengeviert die Gefallenen dieses Stadtteils ausgebahrt. Bäume und Büsche in dem frischen Grün des Sommers umgrenzen den Platz. Die Särge sind mit Kränzen und Blumen bedeckt. Die Fahnen der Ortsgruppen und Formationen sind um sie aufmarschiert. Abordnungen der Partei und der Wehrmacht formieren sich dazwischen. Ein Musiklorps spielt Trauerweisen. Dann tritt Reichstreuhänder der Arbeit. Vinz. vor, um zu den Angehörigen der Gefallenen zu sprechen, die vor den Särgen Platz genommen haben, umgeben von einer großen Trauergemeinde. Der Redner stellt das Gesetz des„Stirb und werde“ an den Anfang seiner Ausführungen. Bei den Gefallenen, die hier der Heimaterde übergelen werden, ist dieses ewige Gesetz vertieft durch das Opfer. das sie mit ihrem Tode der Gesamtheit des Volkes gebracht haben. Während es Liebe und Kameradschaft sind, die die deutschen Menschen miteinander verbinden, war es der Haß eines brutalen Gegners gegen das deutsche Volk. der diese Todesopfer gefordert hat. Wie sehr unterscheidet sich von diesen Methoden, die das Prinziv ldes Bösen verkörpern, die Kampfweise Deutschlands. Dem deutschen Soldaten widerstrebt der Kampf gegen Wehrlose. Nach seinen grandiosen Siegen mußten alle besiegten Völker anerkennen, daß sie es mit einem großmütigen, edlen und guten Gegner zu tun hatten. Dagegen ist den Briten kein Mittel zu schlecht, von dem sie sich versprechen möchten, ldas es den Widerstand des deutschen Volkes brechen könnte. Aber gerade aus dieser Brutalität des Feindes erkennt das deutsche Volk, was ihm bevorstehen würde, wenn es die Wassen niederlegte. Es müßte der Knecht des Briten sein und seine Intelligenz. sein Können und seinen Fleiß in den Dienst eines fremden, plutokratischen Ausbeuters stellen Darum hat Deutschland keine andere Wahl als den Kampf auf Leben und Tod. auch wenn dies Opfer an Gut und Blut kostet. Hier im Westen des Vaterlandes ist nun fast jeder irgendwie von dem feindlichen Terror Letroffen. Die Gesallenen, verpflichten uns aber, trotz aller Leiden ihr Vermächtnis an die Nation zu erfüllen. Denn sie starben, damit Deutschland lebt. Das ganze Volk aber wird unter Führung der Partel es sich eine Ehre sein lassen, für die Hinterbliebenen zu sorgen. In dieser Pflichterfüllung gegenüber den Toten und Lebenden wollen wir die Vorsehung bitten, uns die Kraft zum Kampf zu geben. In tiefer Ehrsurcht verneigen wir uns vor den Gefallenen, aus deren Sterben das Werden der Nation hervorgehen wird. An ihren Gräbern, so schloß der Redner, steht ldarum nicht der Tod, sondern das Leben als Sieger, das Leben des deutschen Volkes. Während sich die Fahnen senken, werden die Kränge der Partei und der Wehrmacht an den Särgen niedergelegt. Dann erheben sich die Fahnen wieder unter dem Kommando: Der Kampf geht weiter! Es lele Deutschland! Nach der kirchlichen Einsegnung der Toten gingen die Angehörigen zu den Särgen, um Blumen und Kränze als die letzten Grüße an ihre seige ermordeten Lieben niederzulegen. Auf dem Kalker Friedhof —•— Die Männer, Frauen und Kinder, die in Kalk den britischen Bomben zum Opser sielen, waren auf dem Kalker Friedhof in langen Sargreihen ausgebahrt, unter Tannengrün und den letzten Blumengrüßen ihrer Familienmitglieder, die teilweise noch Verbände trugen, da sie selbst Verwundungen davongetragen hatten. Auf dem Ehrenfriedhof inmitten ddes großen Friedhoses, vor dem Ehrenmal für die im letzten Welttrieg Gefallenen, zwischen den Grabsteinen der toten Helden, hatten die Angehörigen Platz genommen. Die Kapelle eines Fliegerhorstes spielte zu Beginn den Trauermarsch von Becthoven, nachdem die Fahnen der Parteiorganisationen mit ihren Trägern neben dem Ehrenmal Aufstellung genommen hatten. Gauhaurtamtsleiter Neumann sprach für die Partei zu den Hinterbliebenen.„In stolzer Trauer neigen wir uns vor den für die Freiheit und Größe des Vaterlandes durch feigen britischen Terrorangriff Gefallenen“. Der Sinn des Opfers so vieler Männer, Frauen und Kinder der Heimat sei der gleiche wie der Sinn des Todes der Soldaten an der Front, sie seien für Deutsch= land, für seine Freiheit gefallen, in entschlossener Disziplin und in eiserner Entschlossenheit, in steter Einsatzbereitschaft haben sie ihr Leben gegeben. Die Toten, die nun der mütterlichen Erde übergeben würden, werden schmerzvoll betrauert, doch der Schmerz vergehe, bleiben müsse die Bereitschaft der Lebenden, den Opfertod durch ihre Leistung, durch ihr Aushalten, durch unzerstötbaren Glauben an den Sieg für Grog#eutschland zu überwinden. Niemals dürfe je ein Feind diese Grabstätten betreten, von denen sich die Angehörigen, wenn auch noch von tiefem Schmerz lewegt, wieder dem Leben zuwenden, einem Leben in stolzer Haltung und restlosem Einsatz. Auf Melaten Zwischen den hohen dunklen Wisfeln des Friedhofes Melaten fanden sich Angehörige und Freunde der beim letzten Terrorangriff ums Leben Gekommenen zur Totenfeier zusammen. Ein langer Zug Trauernder suchte zwischen den Grabsteinen den Weg zur Ruhestätte der Gefallenen. Fast alle trugen Blumen oder Kränze als Gabe für die Toten, deren Plätze mit dem blühenden. leuchtenden Schmuck bedeckt wurden. Um die frischen Gräber geschart, erwarteten die=Versammelten die Ankunft der Formationen und Fahnen, die Vertreter der Partei und der Wehrmacht, die an der feierlichen Beisetzung teilnahmen. Kreisstabsamtsleiter Schiffer würdigte in seiner Ansprache das Opfer der Gesallenen, die, bis zum letzten getreu, ihr Leben für das Vaterland hingegeben hätten. Ihr Heldentum sei eine Mahnung an die Lebenden, ihr Andenken zu ehren und in gleicher Pflichterfüllung für den Sieg des Grozdeutschen Reiches zu kämpfen, damit das Sterben der Vielen nicht umsonst gewesen sei. In die Trauer de: Angehörigen um die in der Nacht des Angriffs verlorenen Lieben, an der alle Männer und Frauen des deutschen Volkes teilnähmen, mische sich der Stolz auf die Tapferkeit der Gefallenen. Wie die Soldaten an der Front hätten sie sich bewährt und ein leuchtendes Beispiel gegeben. Der Tod der Männer, Frauen und Kinder sei eine Anklage gegen die unmenschliche Kriegsführung der Feinde, deren Vernichtungswille unzählige wehrlose Menschen zum Opfer fielen. Unter den unbarmherzigen Terrorangriffen der Anglo=Amerikaner, die Kirchen. Krankenhäusern und Wohnvierteln gälten, litten vornehmlich die Kranken und Schwachen, die Kinder und Greise, die Verwundeten und Hilflosen. Kreisstabsamtsleiter Fischer schloß mit der Versicherung, daß die Gefallenen unvergessen blieben und für ewige Zeiten im deutschen Volke und seiner Zukunft leben würden. Langsam senkten sich die Fahnen, während die Anwesenden still der Toten gedachten. Kränze wurden als Gruß und Gedenken niedergelegt. Wie ein Gelöbnis klangen die Lieder der Nation durch den stillen Friedhof. Langsam rückten die Fahnen, die Formationen, die Bergmannskapelle ab, während die Gemeinde der Trauernden nach kurzen Ansprachen des katholischen und evangelischen Geistlichen noch einmal die Reihen der Gräber durchschritt, die die Namen ihrer Angehörigen trugen. * Der Rundgang zu den Stätten der Beisetzung, an denen die Teilnahme der ganzen Stadt den Gefallenen die letzte Ehre erwies, sei geschlossen mit den Beisetzungsfeierlichkeiten auf dem Westfriedhof. wo Gauamtsleiter Oberbürgermeister Dr. Winkelnkemper zu der großen Trauerversammlung sprach und den Friedhof Deutz, wo Gauschulungsleiter Kölker die Ansprache hielt. Panzerschlacht im Raum Bjelgorod=Orel Das feindliche siefgegliederte Stellungssystem durchbrochen— Mehr ais 400 Sowjekpanzer vernichtet Aus dem Führerhauptquartier, 8. Juli Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Raum von Bielgeroo und südlich Orel kam es gestern zu schweren Panzerschlachten, in deren Verlauf durch Truppen des Heeres, durch Flatartillerie, Kampfund Nahkampfgeschwader der Luftwasse mehr als 400 sowjetische Panzer vernichtet wurden. Das seindliche tiefgegliederte Stellungssystem wurde in zähem Waldund Moorkämpfen durchbrochen. Kampf= und Nahkampffliegergeschwader der Luftwasse unterstützten die Angrifssoperationen des Heeres und fügten dem Gegner hohe Verluste an Menschen, schweren Waffen und rollendem Material zu. In heftigen Luftkämpfen und durch Flakabwehr wurden über dem Kampfraum im mittleren Abschnitt der Ostfeont 193 Sowjetflugzeuge vernichtet. Oberfeldwebel Straßl, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader, errang an drei Tagen 25 Luftsiege. 13 eigene Flugzeuge werden vermißt. Nachtangrisse der Luftwasse richteten sich gegen Truppenunterkünfte, Eisenbahnverbindungen und Nachschubstützpunkte des Feindes in der Tiefe des Raumes. Von der übrigen Ostfront werden keine nennenswerten Kampfhandlungen gemeldet. Im Küstenraum Siziliens vernichteten deutsche und italienische Luftverteidigungskräfte 16 beitischnordamerikanische, meist mehrmotorige Flugzeuge. Ueber dem Atlantik und an der Kanalküste wurden vier weitere Flugzeuge abgeschossen. Bei nächtlichen Störangeissen weniger seindlicher wurden im westdeutschen Grenzgebiet vereinzelte Bomben, ohne nennenswerten Schaden zu verursachen, abgeworsen. Italien schließt sich der deutschen Anklage an England kann sich von der Schuld am Bombenkrieg nicht reinwaschen (Drahtbericht unseres römischen Vertreter:) AS Rom. 9. Juli. Die Veröffentlichung des deutschen Weißbuches über die verbrecherischen Methoden der anglo=amerikanischen Kriegführung wird von den politischen Kreisen Roms außerordentlich begrüßt, gerade weil dieses Weißbuch jede oberflächliche Polemik vermeidet, und sich darauf beschränkt, die Richtigkeit seiner Anklagen vor aller Welt zu dokumentieren, werde es von großer Wirkung sein. Italien, dessen Zivilbevölkerung unter den Gangstermethoden der Gegner ebenfalls zu leiden habe und dessen Kunstschätze barbarisch zeritört werden, schließe sich der deutschen Anklage an. „Popolo di Roma“ schreibt, die deutsche Dokumentensammlung erbringe ein für allemal den unwiderlegbaren Beweis, daß die Engländer als erste mit dem Luftangriff auf nichtmilitärische Ziele begonnen haben. Auch der letzte Versuch Englands, sich von seiner Schuld reizuwaschen, sei nunmehr kläglich zusammengebrochen. Es gebe übrigens auch andere schlagende Beweise. daß England die Bombardierung nichtmilitärischer Ziele zum System erhoben habe. So hätten die Engländer die Luftwaffe zum Terror in Arabien, in Palästina, in Indien benutzt. Ueberall dort, wo es irgend einen Widerstand gegen die Zumutungen englischer Militärbehörden zu brechen galt, hätten die Engländer ihre Bomber eingesetzt, um die Zivilbevölkerung bombardieren oder zu beschießen. Diese Methoden, so schließt„Popolo di Roma“, seien nur die moderne Auflage des vor 40 Jahren gegen die Burenfrauen und die Burenkinder benutzten Terrorsystems. Die englische Priorität sei über jeden Zweifel erhaben. An der Mordstätte der GPU. in Winniza Ein neuer Beweis für die systematische Ausrottungspolitik der Kreml-Juden Rowno. 9. Juli.(dub) Der Weltöffentlichkeit sind die unmenschlichen Methoden des jüdisch=bolschewistischen RKWD=Apparates zur Genüge bekannt. Eine erneute Bestätigung erhält sie durch die Kunde von dem grausigen Verbrechen der Sowjets, das sie an unzähligen Ukrainern in Winniza verübten. Die Stadt Winntza. im Süden des Generalbezirks Shitomir gelegen, steht ganz im Zeichen der grausigen Leichenfunde, die man vor kurzem am Westrand dor Stadt in einem großen Obstgarten machte. Unter den hohen Bäumen des Gartens befinden sich Massengräber. in denen nach vorsichtiger Schätzung mehrere Tausend ermordete Ukrainer beiderlei Geschlechts verscharrt liegen. Ueber 30 Massengräber sind bereits auf Anordnung der deutschen Verwaltung geöffnet worden. Hunderte von Leichen der in den Jahren 1938 39, z. T. auch noch später von der RKWD Ermordeten sind bereits ausgegraben. Nach dem berüchtigten Genickschuß, der nach den ärztlichen Untersuchungen zu urteilen mit Kleinkaliberpistolen durchgeführt worden ist, sind die Leichen der ermordeten Ukrainer einfach übereinander in die Gruben gestürzt worden. In hellen Scharen strömt die Bevölkerung von Winniza aus der Stadt zu den Massengräbern. Zu viele Ukrainer sind in der Zeit der Sowjetherrschaft in Winniza spurlos verschwunden und nicht mehr zurückgekehrt. Man hofft, an den offenen Massengräbern etwas über das Schicksal eigener vermißter Familienangehöriger in Erfahrung zu bringen. Weinende Frauen und Männer umstehen die offenen Gruben, erschüternde Szenen spielen sich ab. Gerade hat eine ältere Frau unter den ausgegrabenen Sachen die Kleider ihres Mannes entdeckt, die sie vor der Verhaftung noch mit eigener Hand ausgebessert hatte. Weinend berichtet sie, daß man ihr seinerzeit, als ihr Mann von der NKWD. verhaftet wurde, erklärt hat. ihr Mann sei als Volksfeind ohne Recht auf Briefwechsel zu zehn Jahren Zwangsarbeit nach Sibirien verschickt worden. In Wirklichkeit wurde er aber wie unzählige seiner unglücklichen Leidensgenossen in Winniza mit einem Genickschuß von der RKWD. erledigt und dann verscharrt. Die Massengräber von Winniza sind ein neuer furchtbarer Beweis für die systematische Ausrottungspolitik. die die Kreml=Juden auf ukrainischem Boden betrieben haben. Die ermordeten Akrainer klagen Stalin und seine Henker erneut an und rufen die Welt zum kompromißlosen Kampf gegen die jüdisch=bolschewistischen Gefahren auf. die Europa und seinen Bewohnern das gleiche Schicksal bereiten wollen wie den unzähligen Toten von Winniza Zwei weitere Nordstellen in Winniza entdeckt Auf Grund von Angaben Einheimischer wurden zwei weitere Moinstellen in Winniza entdeckt. Ein Gelände mit Massengräbern befindet sich in dem sogenannten Volkspark, der sich an das RKWB.=Gelände anschließt. während das andere Gräberfeld auf dem gegenüberliegenden Orthodoxen=Friedhof liegt. Bresche in die Sowjetfront bei Bielgorod (Fertsetzung von Seite 1) Minenfelder, verwichelte Verdrahtung, beherrschende Bunker und verzweigte Kampsstellungen, die aus ihm ein nach menschlichem Ermessen unbezwingbares Hindernis machten, haben es nicht verhindern können, daß er schon bald überwunden wurde. Es kam dabei zu erbitterten Nahkämpfen, in denen schließlich der hervorragende Angriffsgeist der(=Grenadiere unter Führung ihres Regimentskommandeurs den Ausschlag gab. An der Spitze seiner Männer gewann er den Pauzergraben, drang tief in das dahinterliegende Festungssystem des Feindes ein. schlug damit den nachfolgenden Panzerkräften und Divisionen eine Bresche und schuf dann in vorbildlichem Zusammenwirken mit der Luftwaffe die Voraussetzungen zur Oeffnung der sowjetischen Front. Mit voller Wucht stießen die deutschen Truppen in diese Bresche, die sich im Lauf des Kampfes immer mehr nach der Seite und Tiefe verbreiterte. Besonders eindrucksvoll erwies sich die unerhört wirksame Zusammenarbeit mit der Luftwasse, die mit Stulas und Schlachtfliegern hervorragende Wirkung hatte, und die Luftherrschaft in allen Lagen trotz erbitterten Widerstandes der bolschewistischen Flieger stets behauptete. Unaufhörlich stießen die Flieger auf die feindlichen Linien nieder und brachten in die Reihen der Sowjets Tod und Verwirrung. Jäger und Flak schirmten den Luftraum so sicher av. daß jeder Versuch der feindlichen Luftwasse, den eigenen Heeresverbänden Entlastung zu hringen, mit hohen Fluczeugverkusten für aber rollt ungehindert der Nachschub für die kämpfende Truppe. rollen weitere Panzerkräfte nach vorn. ein imponierendes Bild der gewaltigen Verstärkung unserer Panzerwaffe. Bereits über 766 Feindpanzer vernichtet Mit neu herangeführten Infanterie= und Panzerkräften versuchten die Sowjets am 7. Juli im Raum von Bjelgorod und südlich Orel den deutschen Truppen die Initiative wieder zu entreißen. Es entwickelten sich dieraus in verschiedenen Abschnitten schwere Panzerschlachten, in denen beide Seiten große Verbände ihrer modernsten Kampfwagen ins Gefecht warfen. Aus den erbitterten Duellen Panzer gegen Panzer gingen die deutschen schweren Panzer immer wieder als Sieger hervor. Nach überaus hohen Verlusten brachen die Reste der bolschewistischen Panzerverbände den Kampf ab und zogen sich zurück. Obgleich sich die Sowjets mit äußerster Hartnäckigkeit zur Wehr setzten und sich in Waldstücken und Ortschaften immer wieder unter Verwendung ihrer schweren Wafsen zum Widerstand äufrafften, gewannen die deutschen Truppen überall weiter an Boden. Meter um Meter wurde den Bolschewisten in schweren Nahkämpfen abgerungen und der feindliche Widerstand gebrochen. Dabei kam es mehrfach zu harten Abwehrkämpfen mit den im Gegenangriff der Sowjets eingesetzten feindlichen Kampfwagen. Allein in einem Abschnitt wurden durch Truppen des Heeres 46 sowjetische Kampfwagen abgeschossen. Insgesamt verlor der Feind am zweiten Tage dieses Gegenangriffs über 400 Kampfwagen, womit die Abschußzahl der beiden Angeiffstage bereits 700 überschritten hat. Sturzkampf=, Zerstörer= und Schlachtflugzeuge griffen wirksam in die Erdkämpfe ein. Sie fügten dem Feinde durch Bombenwurf und Bordwaffenbeschuß in seinen Insanterie= und Artilleriestellungen. in BereitstellungsSchacher um Frankreichs Kolonien (Drahtbericht unseres Stockholmer Vertreters) DP Stockholm. 8. Juli. Aus Anlaß von Girauds Besuch in Washington bemüht sich die nordamerikanische Presse, seinen Rivalen de Gaulle in der öffentlichen Meinung herabzusetzen. Die„New York Times“ brachte einen Aufsatz ihres Washingtoner Korrespondenten. in dem es von Angriffen gegen de Gaulle geradezu wimmelt. Das Blatt schreibt, man könne annehmen, daß de Gaulle seine persönliche Karriere interessiere und nicht die gemeinsame Sache. Der augenblickliche Streit um de Gaulle und Girand scheint nicht mehr auf versonalpolitischem Gebiet zu liegen, obwohl auch jetzt noch dauernde Verabschiedungen an der Tagesordnung sind. So wurde am Mittwoch der Chef des französischen Oberkommandos in Westafrika, Bergeret, seines Amtes enthoben. Wichtiger als die Besetzung der Generalposten scheint augenblicklich die Frage zu sein, was aus Syrien wird und ob die französischen Mandatsrechte bestehen bleiben werden. Die Amerikaner haben sich in letzter Zeit mehr und mehr für die von britischer politischer Seite ebenfalls agitierte Idee der Schaffung eines großsyrischen Reiches erwärmt. Auch Roosevelt soll dafür gewonnen worden sein und sich einverstanden erklärt haben, daß bei einer alliierten Konferenz in Kairo dieses neue Staatsgebilde aus der Taufe gehoben werden soll. Damit würden nicht nur die französischen Ansprüche auf Syrien, sondern auch auf Libanon hinfällig geworden sein. Für den großsyrischen Staat setzen sich außer den Engländern und Amerikanern auch die Zionisten ein, denen weitestgehende staatliche Rechte durch die Eingliederung des Judenstaates in den großsyrischen Staat versprochen worden sind. Ihnen ist daran gelegen, den Plan zu verwirklichen, da damit dem Bestreben der Araber, einen großarabischen Bundesstaat zu bilden, der Wind aus den Segeln genommen wird. Große japanische Erfolge vor Rendova Tokio. 9. Juli.(dub) Vom 30. Juni, dem Tage, an dem die Nordamerikaner auf der Insel Rendova landeten, bis zum 5. Juli, also in nur sechs Tagen. wurden von den Japanern im Gebiet der Insel Rendova und der Insel Neu Georgien folgende Erfolge erzielt: Es wurden versenkt: 1 Kreuzer der=Klasse, 1 weiterer Kreuzer, 4 große Zerstörer, 1 weiterer Zerstörer, 1 Torpedoboot. 3 Kriegsschife stichterkannten Typs, 8 Transporter, und mehr als 10 sonstige Wasserfahrzeuge. Beschädigt wurden: 1 Kreuzer det=Klasse. 1 zweiter Kreuzer, 1 Zerstörer, 1 Torpedoboot, 4 Trausporter. Ferner wurden mehr als 128 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Ausstellung deutscher Künstler aus Ungarn Berlin. 8. Juli.(*) In Anwesenheit zahlreicher Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht sowie des königlich ungarischen Gesandten in Berlin, Doeme Sztojay, wurde gestern in der Nationalgalerie die Ausstellung„Deutsche Künstler aus Ungarn“ eröffnet. Nach Begrüßungsworten des Präsidenten des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland,(=Obergruppenführer Lorenz, sprach der Führer der deutschen Volksgruppe in Ungarn, Dr. Basch. Zum ersten Male. so führte er aus, stelle die deutsche Volksgruppe in Ungarn ein Gesamtwerk ihrer völkischen Maler und Bildhauer aus. Fast alle Künstler seien den Weg härtester Bewährung gegangen Sie seien nicht nur Künstler, sondern ständen in hartem Kampf ums tägliche Brot. Zu ihrer besonderen Ehre sei festgestellt, daß sie sich in dreifacher Hinsicht bewährt hätten: Als Künstler, als Arbeiter und als Bahnbrecher. Nun stehe das Werk der deutschen Volksgruppe unter der schirmenden Hand des Mutterlandes. Besonderer Dank gebühre der ungarischen Regierung, die dieser Ausstellung gegenüber weitgehendes Entgegenkommen bekundet habe. Dr. Basch bat den Gesandten von Sztojay, als schlichtes Geschenk der deutschen Volksgruppe eine von Eugen Schicker modellierte Bronzebüste des Reichsverwesers Nicolaus von Horthy für die ungarische Gesandtschaft in Berlin entgegenzunehmen. Gleichzeitig übergab er =Obergruppenführer Lorenz, der die Ausstellung eröffnete, eine Büste des Führers vom gleichen Künstler. Die Spionage in Schweden Stockholm. 9. Juli.(dub) In Schweden wurden seit Herbst 1939 über zweihundert Spione verhaftet. Die Spionage richtete sich, wie„Aftonbladet“ in einem Artikel berichtet, gegen die Luftwaffe, die Armee, die Flotte. Schiffahrt, Hasenanlagen, Rundfunkanlagen und Rüstungsindustrie. In vielen Fällen richtete sich die Spionage nicht gegen Schweden. Türkische Offiziersabordnung an der Ostfronk Berlin. 9. Juli. Vom 25. Juni bis 7. Juli hat sich eine Abordnung von Offizieren der türkischen Armee unter Führung des Generalobersten Toydemyr auf Einladung des Führers an der Ostfront sowie an der Kanal= küste ausgehalten. Den türkischen Offizieren wurden Truppenteile und Einrichtungen des Heeres gezeigt. Sie hatten Gelegenheit, sich in weitgehendem Maße über Ausrüstung der Truppe zu unterrichten. Am Tage vor ihrer Abreise wurde die Abordnung vom Führer und vom Chef des Generalstabes des Heeres empfangen. An der Front bisher fünf Juden gefallen Drahtbericht unseres römischen Vertrsters) A8 Aom, 9. Juli. Die jüdische Presse Palästinas veröffentlicht in großer Aufmachung die Nachricht, daß bis jetzt während dieses Krieges insgesamt fünf Juden gefallen seien, einer davon während der dreijährigen Dauer der Kämpfe in Nordafrika. In arabischen Kreisen Jerusalems wird dazu bemerkt, daß die 40000 jüdischen Soldaten, die angeblich unter den Waffen stehen, es also gut verstanden hätten, sich vom Kriegsdienst an der Front zu drücken. Zwei Dampfer schwer gefroffen Rom, 9. Juli. Der italienische Wehrmachtbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Italienische Torpedoflugzeuge führten erfolgreiche Offensivaktionen längs der tunesischen Küste durch. Zwei Dampfer mit zusammen 13000 BRT. wurden so schwer getrofsen, daß mit ihrem sicheren Verlust zu rechnen ist. Feindliche Augrisse auf Trapani, Porto Empedocle und Catania verursachten geringe Schäden und wenige Opfer unter der Zivilbevölkerung. 14 feindliche Flugzeuge wurden von der Bodenal wehr vernichtet. Drei in Trapani, vier in Porto Empedocle und sieben in Catania. Jäger der Achse schossen im Luftkampf fünf feindliche Flugzeuge über Sizilien ab. Unser Nacheichtendienst meldet: * In Hagen sand eine Führertagung der RSDAP. des Gaues Westsalen=Süd statt, in der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley Gauleiter Albert Hoffmann die Erneunungsurkunde zum Gauleiter überreichte. * Der Aufenthalt der anglo=amerikanischen Armeen auf ägyptischem Boden hat auch dort eine starke destruktive Wirkung auf die öffentliche Moral ausgeübt. Der ägyptische Ministerrat hat deshalb eine neue beträchtliche Vermehrung der Sittenpolizei beschlossen. * Der bisherige königlich rumänische Gesandte in Berlin, Naoul Bossy, verließ gestern die Reichshaupttadt. Gesandter von Dörnberg überbrachte dem scheidenden Gesandten die Abschiedsgrüße des Reichsaußenministers. * Unter dem Vorsitz des Duce tagte in Anwesenheit des Parteisekretärs und sämtlicher Regierungsmitglieder am Montag und Dienstag im Palazzo Venezia der korporative Zentralausschuß zur Erörterung wichtiger Umgestaltungen und Vereinfachungen in der Industrie und im Korvorationswesen. In einer Ansprache erteilte der Duee Richtlinien für die Tätigkeit der korporativen Oegane. „ Aohterienenungen. In Beielistenn den Feind vereitelt wurde. Auf den Straßen zur Front, raumen und Truppenunterkünften sowie auf den Anmarsch= und Nachschubwegen hohe Verluste zu. Truck und Verlag: Kölner Verlags=Anstalt u. Truckerei Gmech. Verlagsleiter: Dr. Erich Vaternahm. Hauptschriftleiter: Dr. Hans Koch.— Preisl. 14. 1— Jahrgang 1943 Der Neue Tag HAOSE FESC STADE KöLN Arbeit sowie dem Vertreter des Gauobmannes der Deutschen Arbeitsfront, Gauwaltung Köln=Aachen, folgendes bekannt: Alle Betriebsführer sind verpflichtet, dafür zu sorgen, daß keine Arbeitskraft ungenutzt bleibt. Soweit sie nicht in der Lage sind, ihre früheren Gesolgschaftsmitglieder sofort wieder zu beschäftigen. müssen diese dem Arbeitsamt unter Angabe von Name, Geburtsdatum. Beruf und Berufsgruppe gemeldet werden— Das Arbeitsamt wird diese Kräfte, soweit Bedarf besteht, voruvergehend anderweitig einsetzen. Sie werden bei auftretendem anerkannten Bedarf dem Stammbetrieb grundsätzlich wieder zugeführt. Oberleutnant Knecht aus Köln Vorbildlicher Regimentsadjutant erhielt das Deutsche Kreuz in Gold NSG Oberleutnant Wolfgang Knecht aus Köln hat sich als Chef einer Mö=Kompanie, als Bataillonsführer und neuerdings als Regimentsadjutant seines Kölner Grenadierregiments wiederholt durch hervorragende Tapferkeit ausgezeichnet. Während der Rückzugkämpfe aus der Don=Stellung südlich Woronesch nach Westen im Januar 1943 wurde ihm wiederholt die Führung von Kampfgruppen übertragen, die die Absetzbewegung des Regiments decken sollten. So riegelte er einmal mit „ Pak und Pionieren eine Ortschaft in erbittertem Nachtgefecht gegen starken auch mit Panzern nachdrängenden Gegner ab. Ein anderes Mal warf er den in eine Ortschaft, die das Regiment noch zu durchschreiten hatte, eingedrungenen Feind in schwungvollem Gegenangriff wieder hinaus. Die Anschrift der DAF., Gauwaltung Köln=Aachen Ns6 Die Dienststelle der Deutschen Arbeitsfront, Gauwaltung Köln=Aachen. befindet sich im Hause Köln, Goebenstraße 10. Die Nummer des Fernsprechanschlusses lautet 56464. Alle für die Deutsche Arbeitsfront Gauwaltung Köln=Aachen bestimmten Schriftstücke sind ausschließlich an diese Anschrift zu richten. Hochschule für Musik und Rheinische Musikschule An beiden Unterrichtsanstalten beginnen die Ferien mit sofortiger Wirkung. Sie dauern bis zum 15. September. Die Prüfungen werden nach Wiederaufnahme des Unterrichts abgelegt. Die Studierenden erhalten zu gegebener Zeit weitere Nachricht. Studierende der Universität Köln Der Studentenführer fordert alle Studierenden der Universität Köln auf, sich umgehend im Beratungsdienst der Universität zu melden. Goldene Hochzeit Am 2. Juli 1943 feierten die Eheleute Schriftsetzer Karl Antweiler und Johanna geb. Schneider Ehrenfeld. Landmannstr. 11, das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Der Jubilar war 54 Jahre in der Druckerei Greven u. Bechtold, Köln, tätig. Er erhielt bei seinem 50jährigen Arbeitsjubiläum das goldene Ehrenzeichen der Stadt Köln sowie des Deutschen Buchdruckervereins. Die Lebensmittelversorgung gesichert Gute Mittelernte zu erwarten— Bedeutsame agrarpolitische Arbeitstagung in Berlin haussammlung verlegt Der NS.=Gaudienst Köln=Aachen teilt mit: Die nächste Haussammlung des Kriegshilfswerkes für das Deutsche Rote Kreuz wird in den Kreisen Hansestadt Köln und Köln=Land aus einen späteren Taa verlegt. Der neue Termin wind durch die Zeitungen rechtzeitig vorher bekanntgegeben. Wohnungen dringend gesucht Nach den schweren Verlusten an Wohnraum der letzten Woche in Köln besteht ein gewaltiger Wohnungsbedarf für diejenigen Familien, die aus beruflichen Gründen die Stadt nicht verlassen können. Die Inhaber von freistehenden Wohnungen werden daher dringend gebeten. sie zur Verfügung zu stellen. Es wäre ein unmöglicher Zustand, wenn Volksgenossen gezwungen wären, unter primitivsten Verhältnissen in Köln zu wohnen und zu arbeiten, während gleichzeitig Wohnungen unbenutzt und leer daständen. In vielen Fällen wird es möglich und angebracht sein, diese Wohnungen möbliert zu vermieten. Wenn die Wohnungsinhaber aber aus besonderen Gründen Wert darauf legen. ihre Möbel nicht zur Verfügung zu stellen und wenn der neue Mieter noch Möbel hat, wird man zweckmäßig die in den Wohnungen vorhandenen Einrichtungsgegenstände in einem Zimmer zusammenstellen und die übrigen Räume der obdachlos gewordenen Bevölkerung zuweisen. Die Ortsgruppen sind dabei gern behilflich. Bei der Versorgung der Bevölkerung mit-Lebensmitteln. Mineralwasser usw. werden in großem Umfange Flaschen, Kisten und anderes Material mitgeliefert. Dieses Leergut muß nach Möglichkeit rasch und vollständig an die Lieferanten zuruggegeben werden, damit neue Sendungen verpackt und geliefert werden können. Bei der Verabreichung von warmem Essen werden in Ermangelung von Tellern vielfach besonders präparierte Pappbecher ausgegeben. Auch sie soll man pfleglich behandeln, damit sie nach einer Reinigung für den mehrmaligen Gebrauch verwendbar sind. Fußgänger mitnehmen! Der Kreisleiter Hansestadt Köln gibt bekannt: Alle aus der Umgebung und den Vororten Kölns(Mülheim, Dellbrück, Kalk. Porz, Rodenkirchen, Kalscheuren, Bocklemünd, Ehrenfeld, Merheim usw.) leer in das Stadtinnere zurückfahrende Lastwagen und Omnibusse haben die auf der Straße sie anhaltenden Volksgenossen, die in die Stadt wollen, mitzunehmen. Es wird selbstverständlich erwartet, daß sich nur diejenigen Volksgenossen in die Stadt begeben, die dringinde und wirklich unaufschiebbare Angelegenheiten zu erledigen haben. Keine Arbeitskraft ungenutz!! Meldungen an das Arbeitsamt Der Präsident der Gauwirtschaftskammer Köln=Aachen gibt im Einvernehmen mit dem Leiter des Arbeitsamtes Köln und dem Beauftragten des Reichstreuhänders der Die neue Wochenschau Als anklagendes Dokument gegen den Wahnwitz britischen Bombenterrors zeigt die neue Wochenschau Aufnahmen von den Zerstörungen im Kölner Dom. Was immer bisher an Vernichtung in deutschen Städten geschah, gipfelt im Frevel an diesem Bauwerk, das für die Welt Symbol deutscher und europäischer Kultur ist. Dieser Zelluloidstreifen wird für alle Zukunft ein Urteilsspruch sein, dem sich England nie wieder entziehen kann. Knapp, sachlich, sind diese Aufnahmen gesetzt. Und ihnen folgt ein Kaleidoskop ungebrochenen Lebensund Kampfeswillens deutscher Jugend. Sportfest des Gebietes Berlin der Hitler=Jugend im Olympischen Stadion. Sehnig, stählern, die Körper und Kämpfe unserer Jugend. Und was hier im Spiel geschieht, sehen wir dort im Einsatz: Ausbildung in den Panzerfahrschulen des RSKK. Bis ins Kleinste mit allen technischen Voraussetzungen der Waffe vertraut, stehen die Jungens vor dem besichtigenden Generaloberst Guderian ihren Mann. Rasch und mit immer wieder erstaunlicher Konzentration geht die deutsche Jugend ihren Weg zu Waffe und Front. Dann andere Bilder: Im Lichte der Mitternachtssonne geht ein Stoßtrupp vor. Japanische und türkische Offiziersabordnungen erscheinen an der Front und werden Zeuge des großartigen Kampfeinsatzes unserer Soldaten. Bandenbekämpfung wird im Hinterland scharf und erfolgreich durchgeführt. Das Gegenspiel zu diesen Aufnahmen sind die Bilder von einer Befreiungsfeier im besetzten Ostgebiet, da auch landeseigene Verbände aufmarschieren, entschlossen. an der Seite der deutschen Wehrmacht den bolschewistischen Bann zu brechen. Fritz Gay. Aus dem Wirtschaftsleben Gehört Wein zum lebenswichtigen Bedarf? Kriegswirtschaftsverordnung stellt das Beseiteschaften von Rohstoffer oder Erzeugnissen, die zum lebenswichtigen Bedarf der Bevölkerung gebören, unter Strafe. Nach einem Beschluß des Reichsgerichts vom 29. Januar 1913 kann auch in der volkswirtschaftlich nicht gerechtfertigten Einschaltung in den Lauf der Ware vom Erzeuger zum Verbraucher(Kettenhandel) ein solches Beiseiteschaffen liegen. Was zum lebenswichtigen Bedarf der Bevölkerung gehort, ist nur im Einzelfasl zu entscheiden. Das Reichsgericht läßt die Frage offen, ob z. B. Wein zum lebenswichtigen Bedarf der Bevölkerung gebört: da es sich hierbei im allgemeinen um ein Genußmittel bandelt, das außerdem keiner öffentlichen Bewirtschaftung unterliegt, sei die Lebenswichtigkeit nur dann zu bejaben, wenn ein erheblicher Teil der Bevölkerung an dieses Genutmittel gewöhnt ist und es nur schwer entbehren kann. Dies sei für einzelne Gegenden Deutschlands beim Wein verschieden. Infolgedessen mützten die örtlichen Verhältnisse geprüft werden. Berlin. 8. Juli.(*) Auf einer zweitägigen Dienstbesprechung der Landesbauernführer und Gauamtsleiter für das Landvolk unter Vorsitz des Reichsbauernführers (m. d. F. d. G..) Herbert Backe wurden die im gegenwärtigen Augenblick des Krieges vordringlichen ernährungswirtschaftlichen und agrarpolitischen Fragen erörtert. Im Vordergrund der Besprechung standen die Versorgungsbilanzen für die wichtigsten Ernährungsgebiete, die von den Vorsitzenden der Hauptvereinigungen behandelt und von den Landesbauernführern für ihre Gaue nach den Ernteaussichten und den gegenwärtigen Ernährungsverhältnissen ergänzt wurden. Soweit die langanhaltende Dürre und die späten Fröste in einzelnen Teilen des Reiches nicht Auswirkungen auf den Stand der Felder verursacht haben, ist im Durchschnitt des Reiches mit einer guten Mittelernte zu rechnen. Weiterhin wurde die Bedeutung herausgestellt, die die Versorgung der Landwirtschaft mit den nötigen Arbeitskräften und den unentbehrlichen Betriebsmitteln für die künftige Erzeugungsleistung hat. Die Berichte über die ernährungswirtschaftliche Lage in den besetzten Gebieten und in den europäischen Ländern ließen den gemeinsamen Willen erkennen, durch Sicherung der europäischen Lebensmittelversorgung einen entscheidenden Beitrag für die Fortführung des Krieges bis zum siegreichen Ende zu leisten. Im Geiste der engen Zusammenarbeit zwischen Jugendführung und Bauernführung zur Aktivierung der Jugendarbeit auf dem Lande ging diesen Beratungen eine gemeinsame Dienstbesprechung der Landesbauernführer und Gauamtsleiter für das Landvolk sowie der Gebietsführer und Mädelführerinnen der Gebiete der HJ. voraus. Hierbei gab Die durch Erlaß des Reichswirtschaftsministers vom 24. März 1943 gebildeten Gruppen=Arbeitsgemeinschaften des Handels haben ihre Arbeit ausgenommen. Trei dieser Gruppen=Arbeitsgemeinschaften sind in den letzten Wochen mit wichtigen Regelungen hervorgetreten. Absatzlenkung für Eisenwaren Durch eine am 1. Juli in Kraft getretene Anordnung der Reichsstelle für technische Erzeugnisse über die Absatzlenkung für Eisenwaren für den privaten und landwirtschaftlichen Bedarf sind Warenbezugsrechte für den Handel eingeführt worden. Bestimmte Artikel können in Zukunft vom Handel nur noch auf diesen Warenbezugsrechten eingekauft werden, soweit die Waren für den nichtkontingentierten Bedarf bestimmt sind. Es sind dies: Drahtsiebe, Schöpflöffel und Durchschläge, verzinkte Gießkannen, Ofenrohre und=kniee, Sturmlaternen. Drahtstifte, Schaufeln und Spaten, Kartoffelkörbe, neuzeitliche Gartengeräte. Hacken. Gabeln. eiserne Rechen. Sensen, Futterkocher, Viehkessel und Ketten. Der Handel muß also z. B. für Ketten oder Sensen in Zukunft entweder Eisenbezugsrechte(Eisenmarken usw.) oder die neuen Bezugsrechte geben. Die neue Absatzregelung für Koffer baut sich auf eine Rahmenordnung der Fachgruppe Lederwaren und Kofferindustrie als Bewirtschaftungsstelle des Reichsbeauftragten für Lederwirtschaft auf. Die Aufstellungen der Richtlinien für den Absatz von Koffern an den letzten Verbraucher hat die GruppenArbeitsgemeinschaft. des Handels übernommen. In jedem Wirtschaftsbezirk übernimmt eine Zweierkommission, welche aus einem Vertreter der Industrie und einem Vertreter des Handels besteht. die Regelung der Lieferbeziehungen und verteilt die auf jeden Wirtschaftsbezirk entfallenen Koffermengen. Es werden Gruppenverteiler bestimmt, die ihrerseits die waggonweise bezogene Ware an den übrigen Einzelhandel weiterleiten. Die für den laufenden Verkauf zugewiesenen Koffer sind vom Einzelhändler nur auf schriftliche Bescheinigung abzugeben. 60 Prozent der Koffermengen sind Reichsjugendführer A. Axmann einen Bericht über die vielfältigen Kriegsaufgaben der deutschen Jugend, für deren Wertung der Krieg selbst der Ri ter sei. Im Mittelpunkt der Ausführungen standen die Maßnahmen der HJ. für die Ertüchtigung der Jugend auf dem Lande und die durch den Landdienst ermös ichte Rückführung hochwertiger städtischer Jugend zum Bauerntum. Das Ziel der noch engeren Zusammenführung zwischen Stadt und Land werde durch die Erziehungsgemeinschaft und politische Einheit der Jugend verbucht. Generalforstmeister Staatssekretär Alpers sprach über die Zusammenarbeit zwischen Reichsnährstand und Reichsforstamt. Das Reichsforstamt sehe im Reichsnährstand die berufsmäßige Organisation des Landvolks einschließlich der Waldbesitzer. Jede bodenrechtliche Bindung des Waldbesitzes habe über das Reichserbhofgesetz zu erfolgen. Alle betriebswirtschaftlichen und betriebstechnischen Aufgaben des Bauernwaldes lägen beim Reichsforstamt. Generalforstmeister Alpers stellte dann die Bedeutung des Waldes in seiner Gesamtheit für die kriegswirtschaftlichen Zwecke heraus. Die Deckung des Holzbedarfs, die unter Anwendung nationalsozialistischer Wirtschaftsgrundsätze, insbesondere der Marktordnung, wie sie erst vom Reichsnährstand geschaffen worden sei. bisher möglich gewesen, werde auch in Zukunft gelingen. Dem vordringlichen gegenwärtigen und zukünftigen großen Holzbedarf werde die„Erzeugungsschlacht im Walde“ dienen. In seinen zusammenfassenden Ausführungen am Schluß der Besprechung stellte der Reichsbauernführer heraus, daß der Weg der deutschen Landwirtschaft seit 1933 richtig gewesen sei. Der Appell an die Haltung des Bauerntums habe mehr Erfolg als Zwangsmaßnahmen. Dieser Appell werde auch in Zukunft erfolgreich sein, wenn auch durch die nicht immer volle Versorgung mit Betriebsmitteln und Arbeitskräften die landwirtschaftliche Produktion erschwert werde. für die Versorgung von Bombengeschädigten bestimmt, 20 Prozent für die Versorgung von Wehrmacht, Polizei, Reichsarbeitsdienst, Organisation Todt. Rotes Kreuz und diesen Einrichtungen gleichzusetzenden Organisationen. Weitere 20 Prozent sind für die Versorgung des zivilen Einsatzes außerhalb der Reichsgrenzen bestimmt. Der Einzelhändler ist verpflichtet, auf dem Hauptschein der Bombengeschädigten den Vermerk über den Verkauf des Koffers anzubringen. Einzelbezugscheine und Bescheinigungen für den zivilen Einsatz werden vom Einzelhändler eingehalten. Neuregelung des Tabakwarenverkaufs Die dritte Gruppen=Arbeitsgemeinschaft des Handels, die mit einer umfassenden Neuregelung auf einem Warengebiet hervorgetreten ist, ist die Gruppen=Arbeitsgemeinschaft Tabak in der Reichsgrunpe Handel als Bewirtschaftungsstelle des Reichsbeauftragten für Tabak und Kaffee. Die bisherigen für den Bezug von Tabakwaren durch den Großhandel geltenden Bestimmungen wurden zusammengefaßt und ergänzt. Alle Abnehmer. die von diesem im Jahre 1938 Ziaarren und in der Zeit vom 1. Januar 1939 bis zum 30. September 1939 Zigaretten und Rauchtabak bezogen haben, sind anteilmäßig mit Tabakwaren für den Wiederverkauf zu beliefern. Während das Zigaretten= und Zigarrenkontingent ein Wertkontingent ist, ist das Rauchtabakkontin= gent ein Mengenkontingent. Der Großhändler hat keinen Anspruch auf Lieferung von bestimmten Marken, Sorten, Preislagen oder Verpackungsgrößen. Er soll aber den Wünschen seiner Abnehmer in dieser Hinsicht nach Möglichkekt Rechnung tragen. Das Kontingent ruht auf dem Geschäft des Abnehmers und nicht auf dessen Person. Ueber Kleinstkontingente, die nicht ausgeliefert zu werden brauchen, sowie über infolge Schließung eines Geschäftes freiwerdende Kontingente verfügt die Bewirtschaftungsstelle. Wird einem Großhändler die für die Durchführung der ihm obliegenden Versorgungaufgaben erforderliche Zuverlässigkeit abgesprochen, so kann die Bewirtschaftungsstelle ihm die Kontingente ganz oder teilweise entziehen. Gruppen=Arbeitsgemeinschaft des Handels Wichtige neue Regelungen— Eisenwaren und Koffer— Der Tabakwaren=Bezug durch den Großhandel Statt jeder besonderen Anzeige Durch den Terrorangriff auf Köln verschieden am 3. 1. Juli 1943 unsere herzensguten treusorgenden Eltern: Heinrich Sanker geh. 1. 8. 1870 Elise Sanker geb. Heß. geb. 8. 9. 1874 In tiefer Trauer: Paul Nellesen u. Frau Sophie geb. Sanker: Heinrich Sanker und Frau Käthe geb. Krämer: Hans Schmidbauer und Frau Lent geb. Sanker und die übrigen Anverwandten. Köln. Mülheim Pechgasse 16. den 6 Juli 1943 Die Beerdigung fand statt am Donnerstag, dem 8. Juli 1943. vormittags 10 Uhr. von der Leichenhalle des Städtischen Friedhofes KölnHöheaberg. Frankfurter Straße, aus. Statt besonderer Anzeige Nach Gottes Ratschluß wurde mir durch den britisohen Terrerangriff in der Schreckenenacht zum 4. Juli meine innigstgeliebte Gattin Käthe Unterbusch geb. Schumacher. im Alter von 42 Jahren und meine einzige Tochter Helga Unterbusch im Alter von 16 Jahren entrissen.— In meiner Gattin verliere ich meinen besten, treuen Lebenskameraden, in meiner Tochter den Sonnenscheln meines Hauses. In tiefer Trauer, zugleich im Namen meines SöhnchenManfred u. aller Verwandten: Wilhelm Unterbusch..-Lin der Reserve. Köln-Mülheim. Frankfurter Straße 1. den 7. Juli 1943. Die Exeqnien werden gehalten im Liebfrauenhause-Müllheim. Adamstraße 40a, am Freitag, dem 9. Juli 1948, vormittags 10(10 45). Die Beerdigung ist um 11.30 auf dem atten kath. Friedbofe in der Sonderburger Straße. Dureh den Terrorangrist verloren wir in der Nacht zum 29. Juni unsere liebe Schwester. Schwägerin u. Iante Fräulein Maria Greuel In tiefer Trauer: Familie Rebert Stöcker. Famille Geors Greuel, Schwester Auguste Greuel sowie die übrigen Angehörigen. Köln- Mülheim. Keupstraße 126. Bochum. 6. Juli 1943 Die Beerdigung fand am Donnerslag, dem 8. Juli 1943. vormittags 10 Uhr, von der Leichenhalle des städtischen Friedhofes Köln- Höhenberg. Frankfurter Straße aus. statt Mit den Angehörigen trauert auch um die Gefallene Be triebsführer und Gefolgschaft der Maschinenbau Luise. Köln. Niehl. Nesselroderstraße 20. Radie Super gegen Schlafzimmer zu tauschen evil. Verkauf. Köln=Kalk, Evisstraße 42. parterre. Kontoristin für alle Buroarbeiten gesucht. G. E. Kuhnel. Werkstoffe für Elektromaschinen, Hansaring 83. Ruf 58019 Packerin für leichte Lagerarbeiten gesucht. G. E. Kuhnel, Werkstoffe für Elektromaschinen, Hansaring 83, Ruf 38019 Packer für alle Lagerarbeiten gesucht. G. E. Kuhnel. 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Brot- und Mehlversorgung der Selbsiversorger Am 26. Juli beginnt das neue Getreidewirtschaftsjahr. Zu diesem Zeitpunkt treten die neue Reichsmahlkarte und die Reichsbrotkarte für Selbstversorger in Kraft. Auf Grund der Reichsmahlkarte kann der Selbstversorger das von ihm selbst geerntete Getreide in der Mühle vermahlen lassen oder umtauschen. Die neu eingeführte Reichsbrotkarte für Selbstversorger berechtigt zum Bezug von Mehl oder Brot in Höhe der bisherigen Selbstversorger=Rationssätze. Die Landesernährungsämter sind ermächtigt, im Einvernehmen mit dem zuständigen Getreidewirtschaftsverband das Lohn= oder Umtauschverfahren zu untersagen. Wird von dieser Ermächtigung Gebrauch gemacht, so erhalten alle Getreideanbauer die neue Reichsbrotkarte für Selbstversorger. Sie müssen dann das gesamte Brotgetreide abliefern. Ist das Lohn= und Umtauschverfahren weiterhin zugelassen, so können die Getreideanbauer trotzdem die Ausgabe der Reichsbrotkarte für Selbstversorger beantragen. Sie werden das tun müssen, wenn sie nur Getreide einer Art(Weizen oder Roggen) angebaut haben. Das einmal gewählte Verfahren, Lohn= oder Umtauschverfahren oder Bezug über die Reichsbrotkarte für Selbstversorger soll grundsätzlich das ganze Getreidewirtschaftsjahr hindurch beibehalten werden. Es soll auch angestrebt werden, daß innerhalb des Gebietes einer Kartenausgabestelle nur ein Verfahren eingeführt wird, um die Verwaltungsarbeit zu vereinfachen. Auf der Reichsbrotkarte für Selbstversorger sind Abschnitte zum Bezug von Weizen und Roggenmehl oder Weizenund Roggenbackwaren vorgesehen. Der Weizenanteil beträgt 20, 40 oder 60 v.., je nach den bisherigen Verzehrgewohnheiten in den einzelnen Bezirken. Es ist besonders zu beachten, daß die Einzelabschnitte der Reichsbrotkarte für Selbstversorger genau wie bei den Brotkarten der übrigen Verbraucher beim Bezug der Waren abgetrennt werden müssen. Bei der Reichsmahlund=Brotkarte, die noch bis 25. Juli 1943 Gültigkeit besitzt, war das nicht der Fall. Hier mußten die Abschnitte entwertet werden, weil auf ihr ein Bestellschein vorgesehen war. Urlaub für bombengeschädigte Gefolgschaftsmitglieder Die Terrorangriffe der britisch=amerikanischen Luftwaffe bringen es mit sich, daß Gefolgschaftsmitglieder, deren Wohnungen von solchen Angriffen betroffen wurden, sich zunächst um eine neue Unterkunft und wichtige unumgängliche Besorgungen kümmern müssen. Die hierfür notwendige Zeit muß dem Gefolgschaftsmitglied zur Verfügung stehen, ohne daß ihn ein Lohnausfall trifft. Der Reichsarbeitsminister hat deshalb schon 1940 bestimmt, daß die entstehenden Lohnausfälle dem Gefolgschaftsmitglied voll vergütet und dem Betriebsführer im gleichen Umfange vom Arbeitsamt erstattet werden. b. k. Das Schifschen verschwindet Wie das Oberkommando des Heeres mitteilt, wird anstelle der bisherigen Feldmütze(feldgrau und schwarz) eine Einheitsfeldmütze mit Schirm in Schnitt und Machart der Bergmütze eingeführt. Die neue Einheitsfeldmütze tritt also künftig an die Stelle des bisherigen Schifschens, das als Kopfbedeckung beim Heer nach und nach abgelöst wird. Für Einheiten mit schwarzem Feldanzug ist die schwarze Einheitsfeldmütze bestimmt. Wenn der Mützenschirm bei Bedienung optischen Geräts usw. stört, kann die Feldmütze mit dem Schirm nach rückwärts getragen werden. Offiziere und Wehrmachtsbeamte im Offiziersrang tragen rings um den Mützendeckel einen Vorstoß aus aluminiumfarbenem, Generale und Wehrmachtsbeamte im Generalsrang aus goldfarbenem Gespinst. n. 2. Einheitssorstämter im Altreich Die Betreuung des rohstoffmäßig und volkswirtschaftlich kriegswichtigen Waldgebietes ist seither bei den Staatsforstämtern, den Gemeindeforstämtern, Reichsnährstandsforstämtern und Privatforstämtern verteilt. Der Wunsch, eine Leistungssteigerung zugleich mit einer Konzentration der Kräfte zu erzielen, hat den Reichsforstmeister jetzt veranlaßt, die behelfsmäßige Einführung einer forstlichen Einheitsorganisation im Altreichsgebiet zu regeln. Die vorbereitete Neueinteilung der Forstamtsbezirke kann zwar im Kriege nicht in Betracht kommen. Dennoch soll nach dem Erlaß des Reichssorstmeisters das Einheitsforstamt überall entstehen, wo es möglich ist. Dadurch wird insbesondere auch eine bessere Betreuung des Privatwaldes gewährleistet. Die Gültigkeit der Bezugscheine Ebenso wie die Reichskleiderkarte gelten die Bezugscheine im ganzen Reichsgebiet, außerdem auch im Protektorat Böhmen und Mähren sowie im Elsaß, in Lothringen, in Luxemburg und den Gebieten von Krain und Untersteiermark, nicht dagegen im Generalgouvernement. Umgekehrt haben auch die in einem der genannten Gebiete ausgestellten Bezugscheine im gesamten Reichsgebiet sowie in allen genannten Gebieten Gültigkeit. Bei Verwendung einer Reichskleiderkarte im Protektorat und einer Protektoratskleiderkarte im Reich usw. hat der Verbraucher einen Personalausweis vorzulegen, aus dem die Identität des Verbrauchers mit dem auf der Kleiderkarte vermerkten berechtigten Inhaber ersichtlich ist. An einer entsprechenden Vorschrift für die Verwendung von Bezugscheinen fehlt es noch. Wir hören heute im Rundfunk 9. Juli: Reichsprogramm: 12,35—12,45 Bericht zur Lage. 15,30—16,00. Alte Kammermusik. 16.00—17,00 Beschwingtes aus Oper, Operette und Tanz. 17.15—18.30 Jan Hoffmann spielt auf. 18,30—19,00 Der Zeitspiegel. 19,00—19,15 Webrmachtvortrag. 19,15—19,30 Frontberichte. 19.45—20,00 Dr.= Goebbels Artikel:„Weiß die Regierung das eigentlich?“ 20.15 bis 21,00„Heute abend bei mir!“ 21,00—22,00 Unterbaltsame Melodien der Gegenwart.— Deutschlandsender: 17,15—18,30 Lotbar. Heinrich, Havdn, Leitung: Heinzkarl Weigel. 20.15 bis 21,00 Reznicek-Zyklus 1. Sendung, Dirigent: Fritz Zann. 21.00—22,00„Lus kluge Felleisen“, Spieloper von Waldemar Wendland. Neuer Präsident des Reichspostzentralamts Zum Nachfolger des in das Reichspostministerium berusenen Präsidenten des Reichspostzentralamts in Berlin=Tempelhof, Dipl.=Ing. Flanza, ist Ministerial= rat Dipl.=Ing. Kurt Sontag ernannt worden. Präsident Dipl.=Ing. Sontag wurde am 8. März 1898 in Eckenhagen(Kreis Waldbröl) geboren. Er studierte Elektrotechnik und bestand im Jahre 1924 die DiplomHauptprüfung an der Technischen Hochschule in München. Am 1. Dezember desselben Jahres trat er in Köln in den höheren Postdienst ein und legte am 13. Januar 1928 die große Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst ab. Nach seiner Beschäftigung in der Reichspostdirektionsbezirken Köln, Erfurt und Leipzig erfolgte am 15. Juli 1935 seine Berufung in das Reichspostministerium. Hier wurde er am 1. August 1937 zum Oberpostrat und am 1. Oktober 1939 zum Ministerial= rat ernannt. Seit 15. Januar 1942 war er mit der Leitung des Reichspostzentralamts beauftragt. Amtliche Bekanntmachung An alle Bäckereien und Konditoreien in Köln Mit Rücksicht auf die Brotversorgung der Stadt Köln ergeht folgende Anordnung: Alle Bäckereien(auch gemischte Betriebe) stellen bis auf weiteres vorwiegend angescholenes Brot her, zur Versorgung der Krankenhäuser und für sonstigen Bedarf Weißbrot und Zwieback. Die Herstellung aller anderen Backwaren wird vorübergehend sofort eingestellt. Alle Konditoreien und Cafés stellen bis auf weiteres nur festen Kuchen und Obsttorten her. Die Herstellung aller anderen Kuchensorten wird sosort eingestellt. Die Herstellung und Verabreichung von Eis ist ge * Freitag, 9. Der Neue Tag Jahrgang 1943 Verwundete Studenken in Seeshaupt Das Reichserholungswerk der deutschen Studenten dieser Rückführunkg macht den Uebergang zur Hochschularbeit leicht und ebnet den Weg für die, die so lange sern von Hörsaal und Kollegheft im harten Lebenskampf standen. Das Reichserbolungswerk der deutschen Studenten empfängt die Verwundeten mit dem Ausdruck der hohen Achtung vor ihrer soldatischen Leistung und gibt ihnen die Gewißheit, daß sie es find, die Geist und Haltung der deutschen Universitäten bestimmen. Ihr Opfer ist der Gradmesser für die Einsatzbereitschaft der ganzen deutschen Studentenschaft geworden. Wenn sie nach der Zeit in Seeshaupt wieder ihre Universitäten beziehen, finden sie eine akademische Jugend, die sich mit allen Kräften bemübt, ibrer würdig zu sein. Sie selbst aber nehmen mit dem Blickfeld der größeren Lebensreife ihr Studium wieder auf, von dem sie der Krieg gerufen hat. Im Hotel„Strandbad“ in Seeshaupt sind verwundete Studenten zur Erholung untergebracht GK Das Studentenwerk München besitzt in Seeshaupt am Starnberger See das Hotel„Strandbad“, in dem jetzt im Kriege verwundete Studenten untergebracht werden. Zum Teil und es noch Vehrmachtsangehörige, die hier neue Kräfte zum neuen Einsatz sammeln— ein anderer Teil ist schon von der Wehrmacht entlassen und bereitet sich, soweit es der Gesundheitszustand erlaubt, auf die Fortsetzung des Studiums vor. Eine tro, oft schwerer Verwundung außerst lebensfrohe Gemeinschaft hat sich hier zusammengefunden— im heiteren Spiel wie in der ernsten Arbeit halten die jungen Menschen zusammen wie Pech und Schwefel. Von vielen munteren und teilweise auch gefahrvollen Segelpartien auf dem Starnberger See wissen sie zu berichten— höchst vergnüglich sind die Stunden, die sie in witziger, geistsprübender Unterhaltung in der Sonne„verschmoren". Da werden Pläne geschmkedet und Kriegsabentener erzahlt— ganze Bande könnte man damit füllen. Die Studenten treiven Sport in jeglicher Form, wandern. munzieren aver auch die Wissenschaft kommt nicht zu kurz. Ganz zwanglos ist die Erholung hier— an kein bestimmtes Programm gebunden. Gerade Sceshaupt ist der richtige Platz für eine Erholungsstätte verwundeter Studenten. Wasser und Berge geben dieser Landschaft ihren besonderen Reiz. So bietet das Leben in dem Heim in Seeshaupt den Studenten einen zweckmäßigen und schönen Uebergang von ihrer soldatischen Einsatzzeit zu ihrem Weitersindinm. Die Gemeinschaft der deutschen Studentenschaft nimmt sie wieder auf und führt sie zurück in den Kreis geistig schaffender Menschen. Gerade die aufgelockerte Zwanglosigkeit Weckruf in der Morgenfrühe Aufnahmen: Ahrweiler— Atlantie. K. * Grd.-censrcech Gesellige Unterhaltinig am Abend im Kreise der Kameraden Aues klar zur Ausfahrt auf dem Statuberger See Clausewitz in den USA. nicht gemeldet! Der„Manchester Guardian“ berichtet nach einer Londoner Eigenmeldung von„Forkets Dagblad“, daß ein nordamerikanischer Verlag kürzlich eine verkürzte Uebersetzung des Buches„Vom Kriege“ des deutschen Generals von Clausewitz herausgab. Kurz nachdem das Buch im Buchhandel erschienen war, erhielt der Verlag von der Redaktion des bekannten Nachschlagwerkes„Who is who?“ einen Brief, in dem die Redaktion des Nachschlagewerkes um die Adresse und die Personalien von v. Clausewitz bat, da man ihn mit in die nächste Auflage hineinnehmen wolle. Der Buchverlag antwortete, daß er leider mit der Adresse des Generals von Clausewitz nicht dienen könne, da dieser bereits im Jahre 1831 gestorben sei. Wenige Tage später erhielt der Buchverlag einen neuen Brief, diesmal von der Polizeibehörde: „Es ist uns zur Kenntnis gekommen, daß ein Verfasser namens von Clausewitz ein Buch in ihrem Verlag herausgegeben hat. Dem Namen nach zu urteilen, handelt es sich um einen Deutschen. Wir können jedoch nicht feststellen, daß von Clausewitz als Angehöriger eines Staates, mit denen die Vereinigten Staaten sich im Kriege Reiseweg: Zweieinhalbmal um die Erde Unterhaltung und Freude durch Fronig astspiele— Unvergeßliche Kameradschaft Was KdF. für den Soldaten bedeutet, kann nur derjenige ermessen, der Monate, ja Jahre schon an der Front steht. In den Gebieten Europas, die jetzt von deutschen Truppen besetzt sind, wiro wohl nirgends sooft von den Soldaten nach KdF.=Ensembles gefragt. wie gerade im Osten. Immer wieder bestätigen es die Künstler selbst, daß sie nie ein dankbareres Soldatenpublikum gehabt haben, als gerade in der Weite des östlichen Raumes. Und das ist verständlich, denn in anderen besetzten Gebieten Europas ist der Soldat nicht so völlig abgeschlossen von jeder Kultur, von jedem geistigen Genuß, und wenn es auch nur das Auge ist, das an irgendwelchen Sonderheiten der Landschaft sich erfreut „Alleelei Kurzweil“ in grauer Steppe Unter diesen Voraussetzungen ist es nicht uninteressant, einmal zu hören, was denn die Ads.=Künstler selbst von ihrem Einsatz im Osten sagen. Wir treffen eine Truppe mit sieben Damen, die— seit Wochen schon— den Mittelabschnitt bespielt. Ihr Programm „Allerlei Kurzweil“ findet begeisterte Aufnahme bei den Soldaten, es ist eine Stunde Lachen, eine Stunde Erholung, eine Stunde Vergessen— ja, eine Stunde Heimat. Man kann es durchaus verstehen, wenn Künstler, die auf Tournee nach dem Osten gehen, glauben, die beste Garderobe sei für eine solche Fahrt nicht gerade zweckmäßig. Und doch steht die erwähnte Gruppe auf dem Standpunkt, daß schöne Kleidung für den KdF.=Einsatz im Osten gerade richtig ist, denn in einem Frontabschnitt, in dem der Soldat nichts anderes sieht als graue, eintönige Steppe und zerlumpte, vom Sowjetstaat niedergetretene Menschen, hat er daran eine besondere Freude. Ma darf dabei nicht vergessen, daß der Künstler nicht einfach die Garderobe aus dem Schrank nimmt und sie im stillen von seinem Bestand abschreibt, sondern er muß auch das viele Gepäck täglich mit sich herumschlepven. Aber nicht etwa wie große Ensembles bequem im Autobus, sondern in der Eisenbahn, und nur selten in der zweiten Klasse, sondern mal in irgendeiner Holzklasse eines Dienstzuges, mal im Güterwagen auf Bänken oder im Packwagen, die hin und wieder als Mannschaftswagen laufen. 100000 Bahnkilometer hat so eine kleine Truppe bis jetzt hinter sich gebracht, und was das vor allen Dingen. für die weiblichen Kräfte an Opfern bedeutet, und welcher Idealismus, welche Liebe zum Beruf dazu gehören, das kann vielleicht nur der Soldat ermessen, der auf dem Transport acht Tage im Güterwagen gefahren ist und gern an der Zielstation die steifgewordenen Glieder reckt. 100000 Kilometer, das ist=fast zweieinhalbmal der Erdumfang, mit allen Koffern und Taschen, die eben zu einer solchen. Reise benötigt werden, mit allem zusätzlichen Gewicht,„damit der Soldat auf seine Kosten kommt". Mit einsachen Mitteln Menschen, die nicht sehr tapfer und charakterfest sind. verlieren unter solchen Verhältnissen nicht nur leicht die Nerven und die Lust, sondern auch den Mut die Einsatzbereitschaft und den Willen zur Disziplin. Es ist gewiß kein bequemes Leben, das der Künstler auf sich nimmt und wenn das Leben die langen Monate des Einsatzes hindurch erträglich sein und bleiben soll, dann muß von jedem äußerste Disziplin verlangt werden. Einem solchen freiwilligen Gehorsam aber — so lobt der Reiseleiter der bereits erwähnten Gruppe— unterwerfen sich alle, ohne Ausnahme. Harter Wille gehört schon dazu, um allen Anforderungen gerecht zu werden, denn es ist ja nicht so, daß man dasselbe Spiel Tag für Tag herunterleiert. Immer kommt etwas Neues, hier ein Ausfall, dort ein zusätzliches Programm. Da muß ständig unterwegs geübt werden. Aus der Ansagerin wird bei guten Anlagen daneben noch eine Tänzerin oder eine Sängerin — oder umgekehrt und wer Meister auf dem Akkordeon ist, muß sich Mühe geben, sich auch die schauspielerischen Grundbegriffe anzueignen, denn man kann bei solchen vielseitigen Programmen nicht viele Künstler befinden, ordnungsgemäß seine Anmeldungspflicht erfüllt hat.“ Der Buchverlag antwortete diesmal, daß. da von Clausewitz bereits 112 Jahre tot sei, er kaum in der Lage sei, sich polizeilich zu melden. Der„Manchester Guardian“ führt diese Episoden als Beweisbeispiele für die Unkenntnis der Nordamerikaner über die außeramerikgnische Welt an. Die englische Zeitung schließt ihre Ausführungen mit der Vermutung, daß der nordamerikanische Buchverlag wohl in Kürze eine Anfrage von der nordamerikanischen Wehrmacht erhalten werde, warum von Clausewitz sich nicht zum Militärdienst gestellt habe, sowie einen Brief von den Steuerbehörden, warum er nicht ordnungsgemäß seine Steuern zahle. auf die Reise schicken, es sind immer nur wenige, die das ganze reichhaltige Programm bestreiten. Die Mittel aber, mit denen dies geschieht, sind manchmal den Umständen entsprechend mehr als einfach und improvisiert. Zwischenfall Als vor kurzer Zeit gerade diese Gruppe einige Tage in einer größeren Stadt spielte, griff der Bolschewist zufällig knapp nach Beendigung der Vorstellung an. Rasch tielen die Bomben, eine schlug hart neben dem Gebäude ein, in dem die Vorstellung stattgefunden hatte und die Künstler sich gerade umzogen. Das Fensterkreuz wurde herausgerissen, die Künstler flogen an die andere Zimmerwand, dann stürzte die betroffene Wand ein, alles an Gepäckstücken und Utensilien unter sich begrabend. Stillschweigend wurde herausgesucht, was noch brauchbar war. Die Arbeit ging weiter. So hart er ist, der Einsatz draußen, besonders für die Frauen, nie möchten sie ihn vermissen, weil sie aus dem schlichten deutschen Soldatentum ihr Kraft jetzt— und auch für spätere Zeiten— schöpfen. Sie wissen um die Bedeutung des schlichten Wortes„Kamerad= schaft“, das hier an der Front im wahrsten Sinne erst seine Bedeutung gewonnen hat.„Es kommt nie vor". so erzählt einer der Künstler,„daß wir unsere Koffer allein schleppen müssen, wenn ein Soldat in der Nähe steht. Wie selbstverständlich springt jeder zu, wie selbstverständlich räumt uns jeder in der Bahn den besten Platz ein und wie selbstverständlich verzichtet der Mann auf sein bestes Quartier, um es uns für eine oder mehrere Nächte abzutreten.“ Es ist Achtung vor der Leistung und Dankbarkeit. Wenn dieser Krieg einmal beendet ist, dann wird Kraft durch Freude, so jung diese Gemeinschaft ist, auch von seiner Kriegsarbeit in einem bemerkenswerten Kapitel berichten können. H. v. Bredow. Große deutsche Wissenschaftler Der Atomforscher Otto Hahne E war im Herbst 1904 als ein junger, kaum 25jähriger Chemiker mit Namen Dr. Otto Hahn in ein großes chemisches Forschungsinstitut kam, das sich mit den neuen, die ganze wissenschaftliche Welt erregenden Problemen beschäftigte. Der Institutsleiter fragte Hahn, ob er sich nicht mit Radium befassen wolle. Auf die Entgegnung Hahns, daß er sich damit bisher noch nicht besaßt habe, meinte der Institutsdirektor, das schade nichts. er solle es nur versuchen und gab ihm wenige Gramm eines radiumhaltigen Salzes. Zur Ueberraschung aller Beteiligten sand der junge deutsche Chemiker aber einen neuen radioaktiven Stoff. den er Radiothorium nannte. Nicht genug damit, gelang ihm nach kurzer Zeit eine weitere Entdeckung: er fand das Mesothorium, das auch radioaktiv ist, aber längere Zeit zu seinem Abbau benötigt als das sehr kurzlebige Radiothorium. Damit hatte Otto Hahn eine zweite große radioaktive Familie gefunden, die mit dem Thorium beginnt und über das Mesothorium zum Radiothorium führt. Rasch eroberte sich diese jüngere Seitenlinie des Radiums einen Platz in Technik und Heilkunde, wo sie an Stelle von Radiumpräparaten Indisches Nationalheer aufgestellt Schonan. 9. Juli.(“) Das Hauptquartier der Ligck für die indische Unabhängigkeit veröffentlichte am 8. Juli ein Communique, in dem es heißt:„Die Liga für die insdische Unabhängigkeit in Ostasien hat eine Armee aufgestellt. Diese wird die Bezeichnung Indisches Nationalheer tragen. Das Indische Nationalheer hat geschworen, bis zur Erlangung der vollständigen Unabhängigkeit Indiens zu kämpfen. Seine Offiziere und Mannschaften haben sich bereit erklärt, ihr Lelen einzusetzen für die heilige Aufgabe der Vertreibung der Engländer aus Indien und die Errichtung eines indischen Staates für die Inder.“ Wie am Donnerstag in Schonan offiziell bekanntgegeben wurde, ist durch freiwillige Rekrutierung unter den zwei Millionen Indern in Ostasien eine Indische Nationale Armee aufgestellt worden, die bereits gut ausgebildet und mit modernen Waffen ausgerüstet ist. Die Indische Nationalarmee untersteht der indischen Unabhängigkeitsliga. Subhas Chandra Bose ist ihr oberster Befehlshaber. Japan hat die indische Nationalarmee ofsiziell als unabhängige verbündete Armee anerkannt, in gleicher Weise wie die thailändische und nationalchinesische Armee. Die Indische Nationalarmee lesteht nur aus Indern und wird von indischen Offizieren ausgebildet und geleitet. Die Mitglieder der Indischen Nationalarmee tragen besondere Uniform mit den indischen Freiheitsfarben. Ihre Anordnungen halten sich an die indischen Sitten und Gebräuche, und Befehle werden nur in indischer Sprache erteilt. Die Bekanntgabe der Bildung einer Indischen Nationalarmee dürfte in Indien befonlders bei den indischen Truppen eine besonders starke Reaktion hervorrufen, da Indien bisher nur ein unter englischem Befehl stehendes Söldner=Heer besaß. Das indische Volk erwartet mit Ungeduld den Tag, an dem die Indische Nationalarmee unter der Führung Subhas Chandra Bose in Indien einmarschieren und zusammen mit den indischen Revolutionären die anglo=amerikanischen Mächte endgültig aus Indien vertreiben wird. Auf nach Delhi! „okio, 9. Juli. Zur Bekanntgabe der Bildung einer „Indischen Nationalarmee“ richtete der Führer der indischen Freiheitsbewgung. Subhas Chandra Bose, gesiern eine Botschaft an die Offiziere und Mannschaften. Der stolzeste Tag seines ganzen Lebens sei dieser 8. Juli, so führte Bose aus. Er danke Gott, daß er die Ehre habe, der ganzen Welt das Bestehen einer solchen Armee mitzuteilen, noch dazu an einem Orte, der früher eine Bastion des Empires gewesen, und bei dem schon für die Befreiung Asiens gekämpft worden sei. Die Nationalarmee werde nicht nur die Befreiung Indiens vom englischen Joch durchführen, sondern auch den Grundstock bilden für die indische Staatsarmee der Zukunft. Heute laute die Parole und der Schlachtruf:„Auf nach Delhi“. Genau wie die tap'eren japanischen Offiziere und Mannschaften vor Beginn des Krieges nichts anderes gekannt hätten, als die Lösung:„Nach Singapur“. Er könne, wie Bose fortfuhr, nicht sagen, wer am Ende der Kämpfe um die Befreiung Indiens noch am Leben sein werde. Eines sei aber sicher: keiner werde den Kampf aufstecken oder ruhen, bevor die Siegesfahne auf dem Turm der alten Zitadelle zu Delhi gehißt sei. Dann werde die Stunde des Empires geschlagen haben. Das Fehlen einer indischen Nationalarmee habe er oft genug in seinem langen Kampfe für die indische Unabhängigkeit bedauert. Sie allein bilde das Fundament für die wirkliche Befreiung. Auch Washington und Garibaldi hätten ihre Kämpfe nur mit Truppen durchführen können. Das letzte Hindernis, den Kampf mit den Waffen zu beginnen, sei nun weggeräumt, und die in Schonan aufmarschierten indischen Truppen würden die Ehre haben, als erste den heiligen Krieg zu beginnen. Es dürfe nicht vergessen werden, fuhr Bose fort, daß die Freiheit nur mit Opfern an indischem Blut zu erringen sei. Er selber verspräche, das Soldatenschicksal mit ihnen allen zu teilen. Wenn die indischen Kämpfer bedingungslos folgten, so könne er ihnen Sieg und Freiheit versprechen. Nachwuchskräfte für Musterhöfe die Förderung landwirtschaftlicher Nachwuchskräfte in den besetzten Ostgeliieten wird von der deutschen Zivilverwaltung mit besonderer Sorgfalt betrieben. So wurden jetzt in der landwirtschaftlichen Schule Bessedi Fachkurse für Junglandwirte eingerichtet. Das Ziel dieser Lehrgänge ist es, für die Leitung von Musterhösen gründlich geschultes Personal heranzubilden, Fischereigemeinschaften am Dnjepr Die Fischereiwirtschaft der Ukraine, die durch die Kriegsereignisse schwer gelitten hatte, wird immer weiter ausgebaut. Im Generalbezirk Onjeprpetrowsk wird der Dujepr mit seinen Nebenflüssen bereits durch neunzehn Fischereigemeinschaften bewirtschaftet, während die vorhandenen Fischteiche zum Teil wieder hergerichtet und an vielen Stellen Zuchtanlagen ausgebaut wurden. noch heute viel benutzt wird, da sie billiger gewonnen werden kann als das Radium selbst. Für den jungen Chemiker Otto Hahn bedeutete vieser erste große Erfolg auch die erste Sprosse zum Ruhm. Die Auffindung der radioaktiven Mitglieder cer Thoriumfamilie wurde bestimmend für seinen weiteren wissenschaftlichen Weg. Mit der ihm eigenen Zähigkeit verfolgte der am 8. März 1879 in Frankfurt am Main Geborene nun die Probleme der Atomforschung, die in den nachfolgenden Jahrzehnten rasch in den Mittelpunkt der gesamten chemisch=phnsikalischer Grundlagenforschung traten. Der sympathische Hesse verband mit seiner ruhigen, immer gleichmäßig freundlichen Art eine Unbeirrbarkeit der wissenschaftlichen Zielsetzung, die auch durch Mißerfolge nicht beeinträchtigt werden konnte. In allen Variationen untersuchte er nun die Erscheinungen der Radioaktinität. Er gehörte zu denen, die— wie er es selbst einmal ausgesprochen hat— nicht mehr tatenlos zusehen wollten, daß gewisse Elemente unter Zerfallserscheinungen sich verwandelten, ohne daß der Forscher im Laboratorium darauf Einfluß nehmen konnte. So machte er schon früh mit radioaktiven Präparaten Versuche mit dem Ziel. Atomumwandlungen auch künstlich zu erzeugen. Jahrelange Versuche blieben ehne den gewünschten Erfolg. Erst als im Jahre 1930 die Neutronen entdeckt wurden, ging es einen bedeutenden Schritt vorwärts. Der Italiener Fermt fand bei der Beschießung verschiedener Metalle mit Neutronenstrahlen, daß die bombardierten Elemente künstlich radioaktiv wurden, wobei sie schon nach kurzer Zeit, meist schon nach wenigen Minuten, wieder zerfielen. Diese Versuche setzte Hahn mit verbesserten Methoden fort und gelangte sehr bald zu ungewöhnlichen Erfolgen. Er konnte schließlich nahezu jedes beliebige Element künstlich radioaktiv machen, eine Leistung, die auch die kühnsten Alchimistenträume des Mittelalters weit übertrifft. Aus aller Welt Für die Verwertung von Ginsterfasern wurde bei Marseille dieser Tage die erste französische Fabrik im Beisein des französischen Produktionsministers eröffnet. Ginster ist eine Pflanze, die in Südfrankreich ziemlich häufig ist und von deren Verfaserung man einen gewissen Beitrag zur franzosischen Textilerzeugung erwartet. Wegen des Mangels an Eisen dürfen, wie aus einem Bericht der„Times“ hervor geht. neuerdings in Indien keine Nadeln und Büroklammern mehr von den Bebörden verwendet werden. Zum Zusammenheften von Papieren würden jetzt Dornen eines Dschungelbaumes verwendet.„