Berügsbreis monatl. RA1.30. PöstBEZus monatl. R94.30 (einschl. 21 Rpf Postzeitungsgeb.) zuzugl. 42 Rpf Zustellgebühr Köln, Mittwoch, den 7. Juli 1943 DIE GROSSE KÖLNER MORGENZEITUNG Verlag and Schrifeleitung: Köln, Stolkgasse 23—312 Sammelruf: Nr. 22030f. Schalterstunden—19 UhrNr. 183— Verkaufspreis Der brilische Dank 09 Die„Liquidierung“ des Generals Sikorski, des Chefs des polnischen Emigrantenausschusses in London, wird überall, wo man das Ereignis in den Zusammenhang der politischen Vorkommnisse stellt, die sich in den letzten Monaten um seine Person abgespielt haben, in die Reihe der zwar dunkeln, aber doch genügend erkennbaren Verbrechen gestellt, mit denen sich der englische Secret Service und die seit dem demokratischbolschewistischen Bündnis mit ihm eng zusammenarbeitende sowjetische Tscheka eines unbequemen Gegners zu entledigen pflegen. Es liegen, abgesehen von dem allgemeinen, aber hinreichend begründeten Verdacht, auch einige Momente vor, die für die Briten schwer belastend sind. So wird aus den Kreisen der polnischen Emigration in London berichtet, daß Sikorski gewarnt worden sei, der Aufforderung der britischen Regierung zu folgen, eine Reise nach dem Mittleren Osten anzutreten. Offenbar hat man sich schon damals gesagt, daß diese Verschickung mit der geheimen Nebenabsicht verbunden war, ihn für immer unschädlich zu machen. Die Gegend zwischen Gibraltar und dem Persischen Golf bietet für solches Verbrechen ein geradezu ideales Ge##lände, und die dort tätigen Agenten des britischen Geheimdienstes sind darin besonders erfahren und zuverFlässig, wie die Ermordung ägyptischer und arabischer Nationalisten im Verlauf des Krieges schon öfters bewiesen hat. Um solche Analogien zu vermeiden, hat man jetzt wie im Falle des seinerzeit von der Regierung in Vichy zum Generalgouverneur von Syrien ausersehenen ehemaligen Polizeipräfekten von Paris Chiappe, der über s dem Mittelmeer von einem britischen Bomber abgeschossen wurde, einen„Flugzeugunfall“ vorgetäuscht und sich auch nicht gescheut, die Begleiter Sikorskis, darunter seine Tochter, in das Verbrechen einzubeziehen, um so seinen Unfall glaubhafter zu machen. Die darüber ausnahmslos aus englischer Quelle verbreiteten Einzelheiten sind natürlich vollkommen unkontrollierbar. Das Schicksal, das Sikorski getroffen hat, ist in dem Stil der englisch=bolschewistischen Politik zugleich eine Warnung an die europäische Emigration überhaupt, die sich durch ihre Auflehnung gegen die Nachkriegspläne ihrer großen Verbündeten in bezug auf die Neuordnung Europas in letzter Zeit mißliebig gemacht hatte. Es wird ihr in handgreiflicher Weise bedeutet, daß sie sich zu fügen und zu schweigen habe, wenn ihr das Leben lieb ist. Mit dem Untergang Sikorskis, der einen Augenblick glaubte, sich seiner in Katyn ermordeten Kameraden annehmen zu dürfen, ist der polnisch=sowjetische„Zwischenfall“ geschlossen. Die„diplomatischen Beziehungen“ zwischen der polnischen Emigration und Moskau können nun wieder ausgenommen werden, nachdem das Hindernis auf so wenig diplomatische Weise beseitigt worden ist. * Der unbequeme Mahner (Drahtbericht unseres Vertreters in Ankara) Ankara, 7. Juli. Zu dem geheimnisvollen Tode Sikorskis wird in den Kreisen der zahlreichen in der Türkei lebenden polnischen Emigranten daran erinnert, daß der General erst vor einigen Tagen in einer in Beirut stattgefundenen Konferenz höherer polnischer Offiziere und Politiker ganz offen von dem Wunsch Londons gesprochen habe, ihn mundtot zu machen, da heute schon seine bloße Existenz eine starke Belastung der britisch=sowjetischen Beziehungen bedeute. Sikorski wiederholte bei dieser Gelegenheit seine bereits früher abgegebene Erklärung, er werde die Forderungen der Sowietunion trotz des Drängens der englischen Regierung niemals akzeptieren und unbedingt auf die Einhaltung der seinerzeit abgeschlossenen Vereinbarungen bestehen. Die Konferenz, an der auch die diplomatischen und konsularischen Vertreter der polnischen Exilgruppe im Nahen Osten teilnahmen, stand übrigens von Anfang an unter der schärfsten Kontrolle des britischen Secret Service und es besteht kein Zweifel, daß jede Aeußerung Sikorstis schon wenige Stunden später in London bekannt gewesen sein muß. In Beirut war Sikorski, wie gemeldet, auch ein persönliches Schreiben Roosevelts übermittelt worden, das den polnisch=sowjetischen Konflikt zum Inhalt hatte, und Sikorski beeilte sich nun, nach London zurückzukehren damit nicht während seiner Abwesenheit wichtige Entscheidungen getroffen werden könnten. Der englische Geheimdienst war jedoch schneller. Um die Nachfolge Sikorskis (Drahtbericht unseres Stockholmer Vertreters) Englands Alleinschuld am Bombenkrieg Dokumente bestätigen die verbrecherische Kriegführung der Briten— Ein Weißbuch des Auswärtigen Amles Das Auswärtige Amt übergibt am heutigen Mittwoch der Oeffentlichkeit in einem Weißbuch unwiderlegliche Dokumente über die Alleinschuld Englands am Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung. Unter Heranziehung der Akten, die während des Krieges erbeutet worden sind, ist hier in einer Sammlung von 110 Dokumenten einwandfrei und unwiderlegbar nachgewiesen, daß England den Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung lange vor Ausbruch des Krieges vorgesehen und in seine Kriegspläne ausgenommen hatte. Darüber hinaus aber führen die Dokumente einen lückenlosen Beweis dafür, daß die deutsche Reichsregierung schon auf der Abrüstungskonferenz in Genf am 18. Februar 1932 Vorschläge unterbreitet hat, die den Einsatz von Flugzeugen als Kampfmittel vollkommen auszuschließen versuchten. Der Führer hat nach der Machtübernahme bei jeder nur möglichen Gelegenheit die Bemühungen um Humanisierung des Krieges fortgesetzt, ist dabei aber immer wieder auf britischer Seite auf völliges Unverständnis und entschiedene Ablehnung gestoßen. Die deutschen Vorschläge planmäßig sabotiert (Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung) Fs Berlin, 7. Juli. Das Auswärtige Amt hat mit dieser Dokumentensammlung über die Alleinschuld Englands am Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung ein Beweismaterial zusammengetragen, das heute mehr denn je in der Weltöffentlichkeit stärkste Beachtung verdient. Schon die Fülle, aber auch die Genauigkeit der vorgelegten Zeugnisse über die Auffassung Großbritan= niens über den Luftkrieg ist imponierend. Auch die Gegenseite kommt darin zu Wort. Vor allem aber gestatteten die reichen Funde, die unsere Truppen in den Archiven der besetzten europäischen Länder machen konnten, eine Aufhellung auch der letzten Hintergründe. Die unglaublichen, heuchlerischen und verlogenen Ausführungen der Londoner Verantwortlichen im Unterhaus, auf der Abrüstungskonferenz und den daran anschließenden Besprechungen, bei denen sich auch die Vertreter Norwegens, der USA, der Schweiz und anderer Staaten den deutschen und nicht den englischen Vorschlägen anschlossen, werden durch Auszüge aus geheimen Blutige Unruhen im Norden Syriens Irakische Nationalisten unterstützen die Aufständischen— Wachsende judenfeindliche Stimmung (Drahtbericht unseres Sofioter Vertreters) JF Sofia. 8. Juli. Aus Syrien liegen heute wieder alarmierende Nachrichten vor, die den Ausbruch neuer Unruhen im Norden des Landes und einen Aufstand der eingeborenen Stämme im syrisch=irakischen Grenzgebiet melden. Die Aufständischen haben sich nach wechselvollen Kämpfen mit britischen und de gaullistischen Truppen über die Grenze auf irakisches Territorium zurückgezogen, unternehmen aber von dort aus, unterstützt durch iratische Nationalisten, fortgesetzt bewaffnete Einfälle, bei denen es immer wieder zu blutigen Zusammenstößen kommt. Für die völlig ver worrene politische Lage in Syrien ist die Tatsache bemerkenswert, daß der frühere Hochkommissar für die Levante. General Catroux, der jetzt einen hohen Verwaltungsposten in Nordafrika bekleidet, von den Engländern plötzlich nach Syrien zurückberufen worden ist. Er hat den Auftrag erhalten, bei der Unterdrückung der Unruhen im Lande mitzuhelfen. Catroux dürfte wohl auch den Versuch machen, die immer stärker hervortretenden Gegensätze zwischen den britischen Besetzungsbehörden und dem de gaullistischen Hochkommissariat auszugleichen. Die augenblicklichen politischen Spannungen in Syrien sind nicht zuletzt auf die zunehmende Einflußnahme der Juden zurückzuführen, die eine scharfe Abwehrbewegung der arabischen Bevölkerung ausgelöst hat. Gleichzeitig nimmt die judenseindliche Stimmung wieder zu. So hat in der Vormache die Stadtverwaltung von Aleppo in einer energischen Protestschrift an die syrische Regierung die Aussiedlung der Juden aus. Aleppo gefordert und mit Zwangsmaßnahmen gegen die unerwünschten Gäste gedroht, wenn ihren Wünschen nicht sofort entsprochen werden sollte. Deutscher Erkundungsvorstoß über den Donez Deutsche Batterien zerschlugen feindliche Bereitstellungen im mittleren Abschnitt Berlin, 7. Juli.(“) Im Südabschnitt der Ostfront blieben am 4. Juli an der Mius=Front mehrere feindliche Vorstöße im zusammengefaßten Abwehrfeuer der Grenadiere vor den deutschen Stellungen liegen. Westlich Lissitschansk gelang es einem deutschen Stoßtrupp in der Nacht zum 3. Juli, den Donez zu überschreiten und in das waldreiche vom Feind stark befestigte Gelände einzudringen. Unsere Grenadiere vernichteten 13 Kampfstände und erbeuteten leichte und schwere Infanteriewaffen. Mit guten Erkundungsergebnissen kehrte der Stoßtrupp ohne eigene Verluste zurück. An der mittleren Ostfront wiesen die deutschen Truppen in verschiedenen Abschnitten mehrere feindliche Stoßtrupps teils im Nahkampf ab, während deutsche Batterien Bereitstellungen der Sowjets durch ihr gutliegendes Feuer zerschlugen. Im Raum südwestlich Welikuje Luti, wo unsere Grenadiere im Verlauf des Monats Juni 17 Stoßtrupp= und 1324 Spähtruppunternehmen durchführten, schossen Panzerjäger während der letzten Kämpfe zehn Panzerkampfwagen der Bolschewisten ab, von denen sechs vernichtet wurden und vier bewegungsunfähig liegen blieben. Südlich des Ilmensees kam es in diesen Tagen nur zu kleinen Erkundungsunternehmen, bei denen die deutschen Soldaten immer wieder ihre kämpferische Überlegenheit gegenüber den Bolschewisten bewiesen. Die Tätigkeit der deutschen Luftwasse erstreckte sich am 4. Juli auf die Bekämpfung wichtiger Truppenunterkünfte, zahlreicher Verkehrs= und Eisenbahnknotenpunkte, von Artilleriestellungen und sowjetischen Nachschubverbindungen hinter der Front. Insgesamt wurden an der Ostfront 45 feindliche Flugzeuge bei vier eigenen Verlusten abgeschossen. Attachéberichten, Generalstabsbesprechungen und englisch=französischen Ministerbesprechungen ergänzt, die über die Schuld Englands am Luftkrieg nicht den geringsten Zweifel lassen. Aber auch die deutsche Haltung, die immer darauf hinwirkte, die schweren Kriegsfolgen zum mindesten von der Zivilbevölkerung abzuhalten, wird mit erstaunlich vielseitigen Nachweisen ergänzt, die sich auf Auszüge aus deutschen Kriegstagebüchern, Armeebefehlen und militärischen Abschlußberichten stützen. Dieses umfassende Material ist so schlagend, daß militärische oder politische Einwände dagegen nicht möglich sind. Man blickt wirklich in die ganze Vorgeschichte des englischen Luftterrors hinein, und man erkennt, wie die Entfesselung dieses Gangsterkrieges schon seit über einem Jahrzehnt den britischen Absichten entsprach und wie in London systematisch an seiner Herbeiführung gearbeitet worden ist. Während der Führer, der in seinen großen Reden immer wieder für eine Verhinderung des Luftkrieges eintrat, die Humanität des deutschen Standpunktes in immer neuen Appellen an das Weltgewissen herausstellte, ergibt sich aus den britischen Reden, Memoranden und Mitteilungen unzweifelhaft, daß man in London die europäischen Völker in einem Konflikt genau so behandeln wollte, wie irgendwelche Kolonialstämme, die man mit Vomben und Maschinengewehren„erzog“. Entscheidend blieben hier die Worte, die Baldwin im November 1932 im Unterhaus sprach und nach denen heute England handelt:„Ich glaube, es ist für den Mann auf der Straße gut, zu wissen, daß es keine Macht auf der Erde gibt, die ihn davor schützen kann, bombardiert zu werden. Die einzige Verteidigung ist der Angriff, das heißt also, man muß mehr Frauen und Kinder töten als der Feind, wenn man sich selbst schützen will.“ Diese skrupellose Mordgesinnung ist für England typisch. Die britische Regierung war von vornherein entschlossen, wie es die Aufzeichnungen des britischen Generalstabs vom April 1939 beweisen,„die Handschuhe auszuziehen und die Ziele anzugreifen, die am besten geeignet sind, die feindlichen Kriegsbemühungen herabzusetzen, ohne Rücksicht darauf, ob eine solche Aktion schwere Verluste unter der feindlichen Zivilbevölkerung hervorrufen wird oder nicht". Alle Versuche Deutschlands oder anderer europäischer Nationen, diese offiziös geleugnete, aber insgeheim immer neu bekundete britische Auffassung durch ein internationales Verbot des Luftkrieges oder zum mindesten durch seine Einschränlung und Humanisierung zu überwinden, waren zum Scheitern verurteilt. Auch die USA, die anfangs gegen die britische Auffassung auftraten, bekehrten sich rasch zur Brutalität Churchills. Sie proklamierten für ihren Fortsetzung auf Seite 2 Moskau meldet neue Forderungen an (Drahtbericht unseres Stockholmer Vertreters) DP Stockholm, 8. Juli. Die Moskauer„Prawda“, veröffentlichte am Sonntag einen Artikel über„Der Krieg und die Arbeiterklasse“, in dem zum erstenmal deutlich ausgesprochen wird, daß die Sowjets den Anspruch darauf etheben, daß keines der wichtigen Nachkriegsprobleme ohne ihre Mitwirkung gelöst werden dürfe. Die„Prawda“ widerspricht damit der in England und in Amerika immer noch weit verbreiteten Auffassung, der Bolschewismus werde sich zufrieden geben, wenn ihm in seiner sogenannten Interessensphäre freie Hand gelassen werde für die Befriedigung seiner Weltherrschaftspläne.„Die Räteunion“, so heißt es wörtlich,„muß auf Grund ihrer geographischen Ausdehnung, ihrer Machtressorts und der Widerstandskraft, die sie in diesem Kriege an den Tag gelegt hat, den Anspruch darauf erheben, überall ein entscheidendes Wort mitzureden.“ In London deutet man diesen sicherlich von amtlicher Seite inspirierten Artikel der „Prawda“, als ein erstes Anzeichen dafür, daß Stalin jetzt auch die Hinzuziehung der Sowjetvertretungen zu allen die künftige Mittelmeerpolitik der Alliierten angehenden Konferenzen verlangen wolle. Eine Seilbahn an der Front im hohen Norden— Fahrk über Talmulden und rauschende Wildwasser DP Stockholm, 7. Juli. Der polnische Emigrantenausschuß in London macht verzweifelte Versuche, die durch Sikorskis Ableben entstandene Lücke auszufüllen. Es fehlt aber ofsenbar an einer Persönlichkeit, die sich jetzt noch eine Ueberbrückung des polnisch=sowjetischen Koniliktes zutrauen könnte, einer Aufgabe, der sich Sikorski, wie in London jetzt allgemein zugegeben wird, in den Wochen vor seinem Tode während seiner Inspektionsreise durch den mittleren Osten und in Kairo tatkräftig gewidmet habe. In London leugnet man natürlich alle Schuld an der verhängnisvollen Flugzeugkatastrophe und betont, daß die britische Regierung Sitorskis Rücklehr aus Kairo mit Ungeduld abgewartet habe, weil er in der Lage gewesen sei, von dort überaus wichtige Vorschläge mitzubringen. Außenminister Eden habe sich darauf vorbereitet, Sikorski sofort nach seinem Eintreffen in der britischen Hauptstadt im Außenministerium zu empfangen. Es sei zu vermuten, daß mit dem Flugzeugunglück Sikorskis auch alle Dokumente von seinen in Kairo geführten Verhandlungen vernichtet worden seien. Da auch sämtliche Mitglieder des Stabes Sikorskis ums Leben gekommen sind, dürfte der ehemalige polnische Botschafter in der Sowjetunion, Romer, der nach Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Kreml und Sikorskis„Regierung" als Kommissar für polnische Truppen im mittleren Osten in Damaskus weilte, und dort mit Sikorski über die künftige Gestaltung der polnisch=sowjetischen Beziehungen unterhandelt hat, die einzige Persönlichkeit sein, von der in der nächsten Zeit Näheres über die Pläne und Kombinationen des polnischen Emigrantenausschusses zu erfahren wäre. Erregung unter den polnischen Truppen (Drahtbericht unseres Vertreters in Ankara) RE Ankara. 7. Juli. Unter den jetzt in Syrien stationierten polnischen Truppen, die von den Sowjets vor einiger Zeit freigegeben worden sind, hat die Nachricht von dem plötzlichen Tode Sikorskis ungeheure Erregung hervorgerufen. Mehrjach ist es bereits zu englandfeindlichen" Kundgebungen gekommen. Die Truppen stehen augenblicklich unter stärtster Bewachung kritischer Militärabteilungen. Der vorgesehene Abtransport der Truppen nach London ist jedenfalls auf lange Zeit hinausgeschoben worden. In dem zerklüfteten Gelände an der Front im boden Norden leisten Seilbahnen unseren Truppen wichtige Dienste. Mit tdrer Hilfe können Stützpunkte an schwer zugängli leicht erreicht und versorgt werden. Links: Eine Seilbahn in vollem Betriev. Die Rader furren, wäyrend der Maschinist die Transporte abläßt. Mitte: Nacheinander eingehangt worden, die für den Transport angesertigt wurden. Im Kübel sitzt es sich ena. wie in der 3. Klasse: auf dem Brett ist es bequemer, aber lustig. Man nen Am besten fährt es sich auf dem Holzsitz, der Seitenleynen hat. Er dient vor allem zum Verwundetentransport. Rechts: Ein Gebirgsjäger tritt aus einem Sitzbrett die Fahr mulden und rauschende Wildwasser an. Eriegsberichter Mittwoch, 7. Juli Britenbomben auf Palermo Nach dem italienischen Heeresbericht wurden durch amerikanische Bomber edelste Baudenkmäler Palermos zerstört oder beschädigt. Darunter auch der Palazzo Reale, in dem einst der deutsche Kaiser Friedrich II. residierte. Ks Unter den zahlreichen künstlerisch=historischen Stilund Prachtbauten Palermos ist der Palazzo Reale einer der ältesten und bedeutendsten. Die ältesten Teile gehen auf die Eroberung Siziliens durch die Normannen zurück. Hierzu gehört die Torre Pisana und die Cappella Palatina, die von dem Normannenherzog Roger I. erbaut wurden. Dieser setzte im Jahre 1061 von Italien nach Sizilien über und befreite die Insel von der Herrschaft der Sarazenen. Roger l. war ein Bruder Robert Guiscards, den Heinrich von Kleist zum Helden seines leider unvollendet gebliebenen großartigen dramatischen Fragmentes gleichen Titels machte. In der Gesamtheit seiner Bauten, die ungemein fesselnd das für Sizilien charakteristische Nebeneinander von normannischer, sarazenischer und germanischer Architektur aus der Zeit der großen staufischen Kaiser zeigen, bietet der Palazzo Reale eines der malerischsten Bilder aus dem frühmittelalterlichen Italien. Die Cappella Palatina strahlt im Schmuck herrlicher Wandmosaiken auf Goldgrund. Ebenso kostbar ist die Wandbekleidung des Saales Rogers., die normannische Ornamente aufweist. Die Torre Pisana wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts als Observatorium eingerichtet. Mit dem Palazzo Reale von Palermo, den jetzt— ein Gegenstück zu dem Angriff auf den Dom in Köln— amerikanische Bomber ruchlos trafen, ist aber auch die deutsche mittelalterliche Geschichte denkwürdig verknüpft. Kaiser Friedrich II., eine: der genialsten Persönlichkeiten unter den schwäbischen Staufern, Sohn Kaiser Heinrichs VI., Enkel Kaiser Rotbarts wählte den Palast zu seinem Sitz, als er in Palermo residierte. Er war in Palermo im Jahre 1194 geboren, verlebte dort aber als Erbe der Krone von Sizilien, unter der Regentschaft der eingeborenen Großen und der Sarazenen, eine sehr traurige Jugend. Nachdem der Papst im Jahre 1220 Friedrich zum Kaiser gekrönt hatte, brach dieser als Sechsundzwanzigjähriger, bevor er den Kreuzzug. zu dem er sich verpflichtet hatte, antrat, auf, um in seinem Erbe, dem Königreich Sizilien Ordnung zu schaffen. Tank seiner Tatkraft, die sich mit hoher politischer Einsicht und Klugheit paarte, wurde er aller Schwierigkeiten Herr. Man kann annehmen, daß dieser große Staufer, der sein Leben im Kampf um die deutsche Schicksalsfrage des Mittelalters, Befreiung des Kaisertums von den weltlichen Machtansprüchen der Kirche, aufzehrte, im Palazzo Reale über die genialen Pläne nachsann, durch die er, seiner Zeit geistig um Jahrhunderte vorauseilend, den Kern Europas unter deutscher Führung zur machtvollen politischen Einheit zu verschmelzen hoffte. Die Erfüllung dieses politisch großartigen Traumes war ihm tragisch versagt. Friedrich starb, seelisch gebrochen durch den Tod seines Lieblingssohnes Enzio, im Jahre 1250 in Fiorentino in Apulien. Prämien für die Jerstörung von Kirchen (Drahtbericht unseres römischen Vertretere) Rom, 7. Juli. Auf Vorschlag einer Freimaurer= loge in Washington, deren Mitglied Roosevelt ist, können alle amerikanischen Flieger, die sich„mit Erfolg“. an Luftangriffen gegen Italien beteiligt haben, als Ehrenmitglieder in die Freimaurerloge ausgenommen werden. Eine römische Agentur weiß weiter zu melden daß außerdem Prämien für jeden Bombentreffer auf italienische Kirchen ausgesetzt worden sind. „Untergrund-Ilugbahnhöfe“ in USA. (Drahtbericht anseres Genfer Vertretere) Genf, 7. Juli.„Anglo=amerikanische Konkurrenz= bestrebungen für den zivilen Luftverkehr“ trüben das Verhältnis zwischen Washington und London. Die Verlagerung des Baues von großen Bombern nach den Vereinigten Staaten hat schon heute Nordamerika einen großen Vorsprung bet der Konstruktion der für den späteren Nachtriegsluftverkehr erforderlichen Riesenflugzeuge gesichert. Bei diesem englisch=amerikanischen Konkurrenzkampf gehen die Vereiigten Staaten noch einen Schritt weiter. Sie legen eine Anzahl von Großflughäsen für den zivilen Lustverkehr an. Der erste dieser Luftbahnhöfe wird in Neuvork errichtet. Er wird wegen Terrainmangels unterirdisch angelegt. Der„Untergrund=Flugbahnhof“ wird eine Länge von drei Meilen und eine Breite von zwei Meilen ausweisen. Die„Bahnsteige" und Startbahnen werden derart angelegt, daß sie, das Ab- und Anrollen voh. Lufttransporten ermöglichen, die mehrere 100 Fahrgäste jassen. Mit der Anlage dieses Flugbahnhofes und den Plänen der Anlage von weiteren Flugfeldern hoffen die Nordamerikaner den gesamten zivilen Luftverkehr der Nachkriegszeit auch über den Atlantik an sich ziehen zu können. Erfolge deutscher Jäger über Sizilien Rom, 7. Juli. Der italienische Wehrmachtbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: Orte in Sizilien, darunter Messina, Catania und Marsala, wurden zum Ziel von Luftangriffen. die Schäden und Opfer in beschränktem Ausmaße verursachten. Die Luftwafse der Achse und die Flak stellten sich den feindlichen Angeitien wirkungsvoll entgegen. Italienische Jäger, unter denen sich besonders die Jager der 161. Gruppe unter dem Kommando von Hauptmann Giovanni Porcu aus Alessandria auszeichneten, schossen 22 Maschinen ab. 15 weitere wurden von deutschen Jägern und 11 von der Flak zerstört. Von den Operationen der letzten drei Tage kehrten vier unserer Flugzeuge nicht zu ihren Stützpunkten zurück. Unsere leisten Funkberichte: Italien zum deutschen Weißbuch Rom. 7. Juli.(dub)„Die traditionellen britischen Kampfmittel heißen: Blockade, Einschüchterung und Massaker", stellt Salvatore Avonte in seinen„Bemerlungen zu den Tagesereignissen“ im italienischen Rundfunk fest. Der Versuch Englands, die Verantwortung für die Terrorangriffe für sich abzuwälzen, gelinge nicht, denn England habe schon elf Jahre vor Ausbruch des gegenwärtigen Krieges Bomben als Kampfmittel in großem Stil angewandt: im Februar 1928 wurden die Siedlungen des Jemen von britischen Flugzeugen zerstört. In den nordwestlichen Grenzgedieten Indiens, in die England im Lause von 75 Jahren 30 Expeditionen schicken mußte. wurden ebenfalls die Siedlungen der Bevölkerung, ihre Herden und ihre Felder durch Flugzeuge vernichtet. Dort waren die britischen Flieger durch keinerlei Fliegerabwehr gestört. In Italien hingegen, wo sie glaubten, dieselden Verhältnisse vorzufinden, halen sie und ihre amerikanischen Spießgesellen eine Abwehr vorgesunden, die ihnen zu schaffen macht Churchill habe vor zweieinhelb Jahren gesagt, England lei groß im Nehmen, so führt der italienische Rundsunkkommentator weiter aus. Die letzte Zeit habe jedoch bewiesen, daß andere Völker über dieselben Eigenschaften verfügen. Unser Nachrichtendienst meldet: * R e i c h s j u s t i z m i n i s t e r D r. T h i e r a s k f ü h r t e g e s t e r n d e n neuen Präsidenten des Oberlandesgerichtes Wien. Dr. Tamele, seierlich in sein Amt ein. * Die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz=Klink weilte am Dienstag im Gau Niederdonau. wo sie nach eiterm Empfang beim Gauleiter Dr. Jurn auf einer Großkundgedung in Wiener=Neustadt vor Tausenden von werktätigen Frauen die Richtlinien für die zukünftigen Aufgaben der im Arbeitseinsatz stehenden Frauen und Madchen entwickelte. * Im Rahmen einer Feierstunde erfolgte am Samstag in Anwesenheit des italienischen Botschafters in Berlin, Dino Alfieri, und zahlreicher Vertreter der Partei, des Staates, der Wehrmacht und der Wissen: schaft die Gründung der deutsch=italienischen Gesellschaft in Linz. Der Neue Tag Jahrgang 1943 Die Kölner stehen in diesen schweren Tagen nicht allein Die gesamte Bevölkerung des Gaues Köln=Aachen wetleifert in der Fürsorge für die Gauhauptstadt— Heroisches Beispiel der Volkskameradschaft Köln, 7. Juli. Eine Welle herzlichster Anteilnahme und tätigster Hilfsbereitschaft hat unseren ganzen Heimatgau in diesen Tagen bis in die letzten Städte und Dörfer hinein erfaßt. Tausende obdachlos gewordener Kölner Fliegergeschädigter haben inzwischen bei Verwandten und Bekannten oder Freunden auf dem Lande Unterkunft gefunden. Die Nachbarkreise, vor allem die der Gauhauptstadt am nächsten gelegenen, wetteifern miteinander, um die Kölner Volksgenossen, die das Schicksal so hart traf, wo es nur angeht, zu unterstützen, und lassen ihnen jede nur mögliche Hilfe zuteil werden. In Auffanglagern und Durchgangsquartieren finden die Fliegergeschädigten liebevollste Aufnahme bie zu ihrem Abtransport in die neuen Aufnahmeorte in Niederschlesien und Sachsen. Ein besonderes Problem stellte die Versorgung der noch in Köln auf ihren Abtransport wartenden Bombengeschädigten und derjenigen Einwohner der Gauhauptstadt, die nicht mehr selbst für ihre Verpflegung sorgen können, dar. Hier hat inzwischen eine organisierte Unterstützungsaktion der Nachbarkreise eingesetzt, die sich aufs beste bewährt. Der Kreisleiter eines Nachbarkreises, den wir um Auskunft über die getroffenen Maßnahmen baten, gab uns Aufschluß über die in seinem Kreis durchgeführte Hilfsorganisation. Täglich werden in seinem Kreis an verschiedenen Verpflegungsstellen über 11000 Portionen warmes Essen zubereitet und über 50000 belegte Butterbrote fertiggestellt. Wir besuchten eine dieser Verpflegungsstellen. Unter der energischen und umsichtigen Führung der Kreisabteilungsleiterin Scheurmann von der Kreisfrauenschaft, die uns durch die von ihr geleitete Verpflegungsstelle führte, schaffen an langen Tischen die Frauen der NS.=Frauenschaft und sonstige Helfer und Helferinnen aus der Bevölkerung; Abteilungen des weiblichen Arbeitsdienstes haben sich zur Verfügung gestellt. Kurzum, Hunderte von fleißigen Menschen sind unermüdlich tätig, um für die Kölner die Verpflegung herzurichten. Im Lebensmittellager sind Berge von Broten gestapelt, in sauberen Regalen liegen Käse an Käse und große Mengen Wurstwaren. Ohne Unterbrechung schneiden die Käse= und Aufschnittmaschinen viele tausende Scheiben Belag. An den Tischen sind fleißige Frauenhände emsig damit beschäftigt, die Brote zu schmieren und zu belegen, die dann in sauberen Körben geschichtet werden. Schon in den frühesten Morgenstunden beginnt hier die Arbeit und dauert bis zum späten Abend. In einem langgestreckten Nachbarraum brodelt in großen Kesseln das Mittagessen. Schon um die zehnte Morgenstunde beginnt der Versand in die Gauhauptstadt, wo die Verp legung vor allem an die Auffangstellen der fliegergeschädigten Bevölkerung an diejenigen ausgegeben werden, die noch auf ihren Abtransport warten. Aber auch die großen Schifftransporte, die auf dem Rheinstrom die Anlegestelle passieren, werden von hier aus verpflegt. Daß Feierliche Beisetzung der Gefallenen Einladung zur Teilnahme auf den Friedhösen Am Donnerstag, dem 8. Juli 1943, um 10 Uhr findet die feierliche Beisetzung der Gefallenen der letzten britischen Terrorangriffe statt Die Gefallenen werden auf dem nach ihrem Wohnsitz zuständigen Friedhof beerdigt. Bei den Trauerseierlichkeiten sprechen auf dem Südfriedhof: Kreisleiter Alsons Schaller; Westfriedhof: Gauamtsleiter Oberbürgermeister Dr. Winkelnkemper; Friedhof Mülheim: Reichstreuhänder der Arbeit Binz: Friedhof Deutz: Gauschulungsleiter Kölker; Friedhof Kalk: Gauhauptamtsleiter Neumann; Friedhof Melaten: Kreisstabsamtsleiter Schiffer. Die Angehörigen der Gefallenen und die Bevölkerung der Hansestadt Köln werden hiermit herzlich eingeladen, an den Trauerfeierlichkeiten teilzunehmen. Köln, den 6. Juli 1913. Der Kreisleiter: Der Oberbürgermeister: Alsons Schaller Dr. P. Winkelnkemper diese Verpflegung gut und ausreichend ist, bestätigen alle Fliegergeschädigten, die wir sprachen. Während so die Organisationen der Partei, insbesondere die Frauenschaft. die Herrichtung und Verteilung der kalten und warmen Verpflegung durchführt, schafft das Städtische Ernährungsamt die Lebensmittel aus seinen Depots herbei. Um welche Mengen es sich hier handelt, mag eine Zahl erläutern: In einer einzigen Verpflegungsstelle werden täglich über fünf Zentner Butter verarbeitet. Daß diese gewaltige Organisation der Hilfsbereitschaft sich so schnell einlaufen konnte, war nur möglich, weil sich die verantwortlichen Partei= und Behördenstellen ohne alle bürokratischen Hemmungen in voller Selbstverantwortung restlos einsetzten und dann aber auch, weil sich sofort hunderte und tausende freiwillige Helfer und Helferinnen fanden, die sich restlos in den Dienst der Sache stellten. Auch von diesem Besuch eines Nachbarkreises nahmen wir die feste Ueberzeugung mit: Köln steht in dieser, schweren Zeit der Prüfung nicht allein. Wer nur helfen kann und wo im weiten Gaugebiet der Aufruf zur Mitarbeit erhoben wird. da werden alle persönlichen Wünsche und Sorgen zurückgestellt. In dieser Stunde der Prüfung steht der gesamte Gau Köln=Aachen zu seiner Gauhauptstadt. Das schwere Los und die harten Opfer, die die Bevölkerung Kölns für die gesamte Heimat auf sich nehmen mußte, kann ihr niemand abnehmen. Alles Leid aber, das gelindert werden kann und alle Sorgen, die erleichtert werden können. nimmt die gesamte Bevölkerung unseres Heimatgaues ihren schwergeprüften Kölner Brüdern und Schwestern gern und freudig ab. In der Stunde der Not und der Gefahr, das haben auch die letzten ungeheuerlichen Terrorangriffe der Briten bewiesen, steht der Gau Köln=Aachen wie ein Mann zusammen und bietet der Welt so ein heroisches Beispiel der Volkskameradschaft und=solidarität, die nicht zu erschüttern ist. Esbjerg das erste Ziel des britischen Luftterrors Schon am zweiten Kriegslag wurden dänische Bürger Opfer des britischen Bombenkrieges Berlin, 7. Juli.(dub) Wenn die Dokumente des Auswärtigen Amtes, die Englands Alleinschuld am Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung beweisen, als Beginn des gegen Deutschland gerichteten Bombenterrors den britischen Angriff auf die deutsche Ortschaft Solt in der Nacht zum 12. Januar 1940 verzeichnen, so ist ergänzend dazu festzustellen, daß von seiten der britischen Luftwaffe bereits am 4. September 1939 Bombenwürfe gegen die Zivilbevölkerung in Dänemark gerichtet wurden, als ein englisches Flugzeug an diesem Tage mehrere Bomben über der dänischen Stadt Esbserg abwarf. Die amtliche dänische Verösfentlichung von Ritzaus=Büro lautete damals: „Über dem westlichen Teil von Esbjerg sind heute nachmittag 17.57 Uhr zwei Bomben gefallen. Bisher wurden aus den Trümmern eines dreistöckigen Hauses in der Frodestraße zwei Tote geborgen, darunter eine Frau. Die Bomben stammen von einem Flugzeug unbekannter Nationalität.“ Das Ritzausche Büro erganzte damals diese erste Meldung dahingehend, daß nicht zwei, sondern vier Sprengbomben abgeworfen wurden und daß außer den Todesopfern noch vier Schwerverletzte und zehn Verletzte die Opfer dieses Bombenanschlages wurden. Die von den dänischen Behörden seinerzeit eingeleiteten Untersuchungen ergaben einwandfrei, daß der Überfall auf Esbierg von einem britischen Flugzeug durchgeführt wurde. Diesen Feststellungen konnte sich die britische Regierung nicht entziehen und mußte sich entschließen, in einer offiziellen Note vom 6. September 1939 der dänischen Regierung„das tiefe Bedauern für den Unglücksfall, auszusprechen und zugleich die tiefste Sympathie mit all denen, die davon betroffen worden sind". An der Tatsache jedenfalls, daß bereits am 4. September 1939 am hellen Nachmittag britische Bomben auf Wohnviertel einer offenen Stadt geworfen wurden und daß das erste Opfer des britischen Bombenkrieges eine däntsche Frau war, ist nicht zu rütteln. Schwere Kämpfe zwischen Bjelgorod und Kursk Wieder 51 feindliche Flugzeuge bei Vorstößen zur Küste Siziliens abgeschossen Aus dem Führerhauptauartier, 8. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Aus einem ersolgreichen örtlichen Angeisssunternehmen deutscher Insanterie im Abschnitt Bjelgerod entwickelten sich durch starke sowjetische Gegenangeisse im Verlause des gestrigen Tages schwere Kämpfe auf der Erde und in der Luft, die sich bis auf den Raum nordlich Kursk ausdehnten und bis zur Stunde immer größere Heftigkeit annehmen. Bei wiederholten Vorstößen zur Küste erlitten britischnordamerikanische Fliegerverbände am gestrigen Tage ernent schwere Verluste. Die deutsche und italienische Luftwasse schoß insgesamt 51 feindliche Flugzeuge ab, darunter vorwiegend viermotorige Bomber. In der letzten Nacht bekämpfte ein starker Verband deutscher Kampfflugzeuge das Hasengebiet von Bilerta mit Bomben schweren Kalibers. Bei nächtlichen Störflügen des Feindes über Nordund Westdeutschland entstand durch Abwurf einzelner Bomben nur geringer Sachschaden. Oberfeldwebel mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet Berlin, 7. Juli.(dub) Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe. Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberfeldwebel Scheid, Zugführer im GrenadierRegiment Hermann Göring. Oberfeldwebel Johannes Scheid, am 16. August 1910 zu Alsweiler a. d. Saar geboren, hat sich in den schweren Kämpfen in Tunesien als hervorragend tapferer und entschlußfreudiger Soldat glänzend bewährt. Mit nur wenigen Männern konnte er einen von weit überlegenen Panzer= und Infanteriestreitkräften durchgeführten feindlichen Durchbruchsversuch vereiteln und den Gegner zum Rückzug zwingen. Oberfeldwebel Scheid. Sohn eines Bergmanns und Landwirts, übte dieselben Berufe wie sein Vater aus, bevor er 1935 bei der Landes=Polizeigruppe General Höring eintrat. Er hat am Balkan=Feldzug und am Kampf gegen die Sowjetunion teilgenommen. Iialien-Besuch Mihai Antonescus Rom. 7. Juli.('n Der stellvertretende Ministerpräsident Rumäniens, Mibai Antonescu, traf am 29. Juni als Gast der italienischen Regierung in Italien ein. In seiner Begleitung befanden sich der Unterstaatssekretär im Propagandaministerium. Marow, der Leiter der Wirtschaftsabteilung im Außenministerium Gesandter Petala, der Chef des Militärkabinetts Oberst Turturcanu und andere hohe Beamte. Minister Antonescu begab sich zuerst nach Venedig, wo er von Unterstaatssekretär Bastianini vom italienischen Außenministerium und weiteren höheren Beamten des italienischen Außenministeriums und den Spitzen der städtischen Behörden empfangen wurde. Am 30. Juni begaben sich die italienischen Gäste im Sonderzug nach Forli. Minister Antonescu besuchte dort am nächsten Morgen die Gräber der Eltern des Duce sowie Bruno Mussolinis. Er begab sich sodann nach Rocca della Caminate, wo er vom Duce empfangen wurde. In Anwesenheit von Unterstaatssekretär Bastianini hatte Minister Antonescu eine lange und herzliche Aussprache mit dem Duce. Am Nachmittag wurden die Besprechungen zwischen dem Duce. Minister Antonescu und Unterstaatssekretär Bastianini fortgesetzt. Die Besprechungen, die sich in der Atmosphäre der herzlichen Freundschaft abwickelten, die die beiden Länder verbinden, erlaubten die völlige Uebereinstimmung der Ansichten Italiens und Rumäniens über die politische und militärische Führung des Krieges festzustellen. den die beiden Länder gemeinsam mit Deutschland und den anderen verbündeten Mächten mit fester Entschlossenheit, den Sieg zu erringen, führen. Am 2. Juli, den Minister Antonescu in privater Form in Rom verbrachte, wurde er vom italienischen Kronvrinzen empjangen. Am 3. Juli begab sich Minister Antonescu mit seiner Begleitung nach San Rossore, wo ihm König und Kaiser Viktor Emanuel eine Audienz gewährte, an die sich ein Frühstück anschloß. Am Nachmittag des 3. Juli verließ die rumänische Abordnung San Rossore, um sich nach Bukarest zurückzubegeben. Englands Alleinschuld am Bombenkrieg (Fortsetzung von Seite 1) eigenen Krieg den zivilen Mord als Kriegemittel und bewiesen dadurch nur. wes Geistes Kind sie selbst waren. Noch zu Beginn des Krieges hat der Führer immer wieder den Wunsch zum Ausdruck gebracht. Vereinbarungen zu tressen, um die Zivilbevölkerung zu schonen und die Denkmäler menschlicher Kultur zu erhalten, nachdem er sich in seiner Reichstagsrede vom 1. September 1939 rückhaltlos zu der Botschaft des Präsidenten Roosevelt bekannt hatte, die den Vorschlag machte, sich dahin zu einigen, daß auf keinen Fall Bombenangrifse aus der Luft auf Zivillevöllerung oder unbefestigte Städte unternommen würden. Der Führer hat damals sofort an die deutschen Luftstreitkräfte den Besehl erteilt, sich bei ihren Kampfhandlungen auf militärische Objekte zu beschränken, in der Voraussetzung, daß sich die gegnerischen Luftstreitkräfte an dieselbe Regel halten. Es hat sich bewiesen, daß Roolevelts scheinbar humaner Aprell lediglich zur Täuschung der Oeisentlichkeit bestimmt war, weil oisenbar die britische und die amerikanische Luftausrüstung noch nicht weit genug fortgeschritten waren, um Luftangriffe auf Deutschland mit Aussicht auf Erfolg zu unternehmen. Am 1. September 1939 teilte das Auswärtige Amt noch der polnischen Botschaft in Berlin mit, daß die deutschen Luftstreitkräfte den Befehl erhalten hätten, sich auf militärische Objekte zu beschränken. Daß dieser Befehl genauestens eingehalten wurde, bestätigte der britische Unterstaatssekretär des Auswärtigen, Buttler, am 6. September 1939 im Unterhaus. und auch der französische Luftattaché in Warschau stellte am 14. September 1939 ausdrücklich fest, daß die deutsche Luftwaffe nach den Kriegsgesetzen gehandelt und nur militärische Ziele angegriffen hat. Die Bombardierung von Warschau durch die deutsche Luitwaffe ist, wie an Hand zahlreicher Dokumente eindeutig festgestellt worden ist, allein durch das Verhalten der polnischen Heerführung hervorgerusen worden, die die mehrfach von deutscher Seite unternommenen Versuche, die Bevöllerung der polnischen Hauptstadt vor schweren Leiden und Schrecken zu bewahren. unbeachtet gelassen hat. Wenige Tage nach dem Fall von War chau trat der Führer in seiner Reichstagsrede vom 6. Oktoler 1939 erneut für die Humanisierung des Krieges ein. obwohl die englische Luftwafse schon am 5. September 1939 die ersten Angrisse auf Wilhelmshaven und Kuxhaven unternommen hatte. Im Januar 1940 begannen die britischen Terrorangriffe Am 12. Januar 1910 wurden zum erstenmal britische Bomben auf eine oftene deutsche Stadt. und zwar auf Westerland auf Sylt abgeworsen. Dieser ersten Vombardierung ziviler Ziele folgten weitere, so daß das Oberkommando der Wehrmacht am 25. April 1910 unter Registrierung der Bombenwürfe ausdrücklich feststellte, daß der Feind damit den Luftkrieg gegen unverteidigte Orte ohne militärische Bedeutung eröffnet hat. Dennoch legte sich die deutsche Luftwaffe im Kampf gegen England größte Zurückhaltung auf. nachdem ihr durch Befehl vom 25. Januar 1940 verboten war. Luftangri'se auf das britische Mutterland zu unternehmen. Als die Operationen im Westen begannen, mehrten sich die Angriffe der britischen Luftwaffe auf nichtmilitärische Ziele in Deutschland in rascher Folge und in zunehmendem Umfang. Angriffe auf Freiburg, Münster, Oberwesel, München, forderten große Verluste an Menschenleben. Das Oderkommando der Wehrmacht stellte daraufhin am 18. Mai 1940 fest. daß der Feind ausschließlich nichtmilitärische Ziele planles angegriffen habe. Die britische Luttwaffe fuhr jedoch unentwegt mit ihrem Bombentertor gegen die deutsche Zivilbevöllerung fort. Der Führer wartete bis zum 20. Juni 1940 ab in der Hoffnung, daß der Feind zur Vernunft kommen würde. Bei dem Kampf im Westen wurden indessen die offenen Städte von den Schrecknissen des Bgomdenkrieges verschont. Daß Rotterdam die volle Wirkung der deutschen Waffen zu spüren dekam, ich Schuld des holländischen Kommandeurs. der die Stadt befestigte und verteidigte und die deutsche Aufforderung zur Uebergabe ablehnte. Nach dem siegreichen Abschluß des Westfeldzuges richtete der Führer in seiner großen Reichstagsrede am 19. Juli 1910 noch einmal einer„Appell an die Vernunft auch in England“, der jedoch von der britischen Regierung mit den ersten Lustangriffen auf deutsche Kulturstätten, das Goethehaus in Weimar und das Bismarckmausoleum in Friedrichsruh, beantwortet wurde. Gleich darauf erfolgten die ersten Nachtangriffe auf Berlin. Erst am 7. September 1940 ging die deutsche Luftwaffe dazu über. nunmehr auch London mit starken Kräften anzugreisen. Der Führer erhob aber weiterhin seine mahnende Stimme. Er benutzte dazu die Sröffnung des Winterhilfswerkes am 4. September 1940, seine Rede vor der Alten Garde der Partei am 8. November 1940. seinen Neujahrsaufruf am 1. Januar 1941, seine Reichstagsrede am 4. Mai 1941 und sonstige Gelegenheiten. Alle Warnungen blieben nutzlos. Mit der Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus setzte der britische Luftterror wieder verstärkt ein. Er erreichte sein jetziges Stadium aber erst, als die Vereingten Staaten in den Krieg traten. Runmehr wurde der Luftterror auch auf die von Deutschland besetzten Gediete ausgedehnt. Im März 1942 erfolgte u. a. ein schwerer Terrorangriff auf das von der deutschen Wehrmacht geschonte Paris, dem über 400 Tote zum Opfer fielen und bei dem weltberühmte Kunststätten beschädigt wurden. In der Folgezeit häuften sich dann die seindlichen Luftangriffe auf weltbekannte deutsche Kulturdenkmäler, von denen als erste in Lübeck die Marien= kirche, der Dom. die Petrikirche und das Museum in Schutt und Asche gelegt wurden. Auch viele Krankenhäuser und Schulen fielen dem feindlichen Bombenterror zum Opfer. Im Mai 1913 forderten englische Politiker und militärische Führer zum brutalsten Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung auf. Die Dokumentensammlung verzeichnet hierzu Auszüge aus Reden von Churchill und Eden. ein Schreiben des britischen Luftmarschalls Trenchard an die„Times“ und eine Erklärung des stellvertretenden britischen Premierministers Attlee im Unterhaus. Die militärische Führung der USA betätigte sich als Scharfmacher, wie ein Interview des Generals. Mercker. des Befehlshabers des 8. Bombenkommandos der Heeresluftwafse der USA, beweist. Die Vereinigten Staaten haben sich damit militärisch und moralisch in dieselde Reihe mit England gestellt. Sie trifft die gleiche Schuld an dem rücksichtslosen Bombenkrieg gegen zivile Ziele und wehrlose Menschen In nüchterner und klarer Sprache zeigen diese Dokumente so das Kriegsgescheben, wie es sich entwickelte. und wie es durch britische Schuld immer brutalere und abscheulichere Formen angenommen dat. Die ungeheure Anklage dieser dokumentarischen Belege ist durch keine Heuchelei oder Beschönigung aus der Welt zu schaffen. Sie macht den Haß verständlich, den heute jeder Deutsche gegenüber dem britischen Luftterror empfindet. Die barte deutsche Gegenwehr wird dadurch bis zum letzten gerechtfertigt. Druck und Verlag: Kölner Verlags=Anstalt u. Druckerei Verlagsleiter: Dr. Erich Vaternadm. Hauptschriftleiver: Dr. Hans Koc.— Preisl. 14. Mittwoch, 7. Ju. Der Neue Tag Jahrgang 1943 Wer solche Liefen erschuf... Wenn uns der Kampf auch, wer weiß Wie weit, auseinandertriebe,— Das Grauen der Schlacht besiegt leis Die Allmacht der schweigenden Liebe. Drum sage kein zürnendes Wort. Und stürzen auch Welten zusammen,— Die Sehnsucht weckt fort und fort Das Leben, sich neu zu entflammen. Horch nur auf den heimlichen Ruf, Der rings die Gestirne bewegt,— Wer solche Tiefen erschuf, Auch uns unterm Herzen trägt. Wolfgang Jünemann. Kein Nachteil für Soldaten durch Fristablauf Der Reichsminister der Justiz erinnert in einer Verfügung daran, daß aus Anlaß des gegenwärtigen Krieaes die Verjährungsfristen und die Fristen, die für die Beschreitung des Rechtsweges oder die anderweite Geltendmachung von Rechten in gerichtlichen Verfahren vorgeschrieben sind, sowie sonstige Fristen gehemmt worden sind. Das gilt für und gegen gewisse Personenkreise, insbesondere Wehrmachtsangehörige, denen kein Nachteil durch etwaigen Fristablauf erwachsen soll. Der Minister weist jetzt darauf hin, daß diese Bestimmungen ihre Bedeutung nicht nur auf dem Gebiete der Verjährung haben, sondern auch auf anderen Rechtsgebieten. So kann die Frist zur Erhebung der EheNur noch Sirenenwarnung Die Kreisleitung Hansestadt Köln gibt bekannt: Die Warnung durch Feuerstöße der Flakartillerie bei Fliegeralarm in Köln entfällt ab heute. Bei Alarm wird nur noch Sirenenwarnung gegeben. aufhebungs= oder Ehescheidungsklage, die Frist für die Anfechtung der Ehelichkeit eines Kindes, für die Ansechtung der Entmündigung oder für die Ausschlagung einer Erbschaft gehemmt sein, wenn der Beteiligte zu dem in den angegebenen Bestimmungen umschriebenen Personenkreis gehört. n. z. Weitere Ausdehnung des Gemüseanbaues Im Obst= und Gemüsebau wird auch im Jahre 1943 vom Reichsnährstand ein Leistungswettbewerb durchgeführt. Er hat schon im Frühjahr eingesetzt. Allein bei der Gemüseanbaufläche wurde schon eine Zunahme von über 80000 ha erzielt. Das sind 25,7 v. H. mehr als 1942 und fast 300 v. H. mehr als 1939. Die Zahl der gemüsebauenden Betriebe nahm gegenüber dem Vorjahr um mehr als 25000 zu. Vor allem haben die bisherigen Zuschußgebiete sehr starke Anstrengungen gemacht, um ihre Märkte aus eigener Gemüseernte zu versorgen. b. k. Gäste bei der Ersatzbrigade Großdentschland Kortbus. 7. Juli.(*) Am Montagvormittag trafen in Kottbus über 500 Schüler im Alter von 12 bis 17 Jahren aus den verschiedensten Schularten und aus allen Gauen Großdeutschlands ein, die aus dem HilfMit=Schülerwettbewerb„Kampf im Osten" als Reichssieger hervorgegangen sind. Diesen Besten aus einem Wettstreit der Millionenzahl deutscher Schuljugend, der als Gesamtergebnis ein begeistertes Bekenntnis der deutschen Jugend zum Heer und vor allem zur Infanterie erbracht hat, ist eine besondere und in ihrer Symbolik einzigartige Auszeichnung zugedacht worden. Die 500 Reichssieger sollen nämlich etwa eine Woche lang als Gäste der Kerntruppe des deutschen Heeres, der Ersatzbrigade Großdeutschland, bei der Truppe verbringen und so in eigener aktiver Anschauung das kennenlernen, wofür sie sich in ihrem Wettbewerb so erfolgreich eingesetzt haben und was sie als Soldaten von morgen selber einmal mit der Waffe in der Hand leisten wollen. In vier Schülerkompanien aufgestellt, werden die Reichssieger in den verschiedenen Kasernen der Ersatzbrigade untergebracht, sie wohnen und essen dort mit den Soldaten zusammen und nehmen auch an einer Anzahl militärischer Uebungen teil. Den Höhepunkt des Besuches der Reichssieger bei„Großdeutschland“ wird eine besondere Ehrung am kommenden Donnerstag bilden. Am gleichen Tage wird eine Gauausstellung eröffnet, auf der eine Anzahl besonders gelungener Arheiten aus dem Hilf=Mit=Schülerwettbewerb„Kampf im Osten“ gezeigt wird. 50000 RM. zum Gedächtnis Robert KochDie Stadt Clausthal=Zellerfeld hat aus Anlaß des 100. Gelurtstages Robert Kochs, der ein Sohn der Stadt ist, 50000 RM. ausgeworfen, die im Sinne des großen Bakteriologen für die Krebsbekämpjung zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Verdunkelungszeiten: 7. Juli: Sonnenuntergang 21.50 Uhr;— 8 Juli: Sonnenaufgang.17 Uhr. Der Arbeitsurlaub werktätiger Kriegerfrauen Wenn der Mann Wehrmachturlaub hat— Gesetzliche Regelung und fürsorgerische Maßnahmen der Betriebsführer Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz hat in einem Runderlaß zu den mit der Beurlaubung werktätiger Kriegerfrauen zusammenhängenden Fragen eingehend Stellung genommen. Der Generalbevollmächtigte stellt einleitend fest, daß an der für die private Wirtschaft geltenden gesetzlichen Regelung, die auch im öffentlichen Dienst praktisch Anwendung findet und für die große Mehrzahl der Fälle eine befriedigende Lösung gebracht hat, nichts geändert werden soll. Hiernach sind werktätige Frauen, deren Ehemänner infolge Einberufung zum Wehrdienst mindestens drei Monate vom Wohnort abwesend waren, auf ihren Antrag zur Anwesenheit des auf Wehrmachturlaub befindlichen Ehemannes bis zur Dauer von 18 Arbeitstagen im Urlaubszahr unter Anrechnung des der Ehefrau zustehenden Erholungsurlaubs von der Berufsarbeit freizustellen. Der Anspruch auf Freistellung für diesen Zeitraum bleibt trotz der für das Urlaubsjahr 1943 angeordneten Urlaubsbeschränkungen in vollem Umfang bestehen. Sollte aus kriegswirtschaftlichen Gründen eine Freistellung für den gesamten Zeitraum im Einzelfall nicht möglich sein, so kann der zuständige Reichstreuhänder der Arbeit die Zeit der Freistellung bis auf 12 Arbeitstage, jedoch nicht unter die Dauer des zuständigen Erholungsurlaubs, herabsetzen. Soweit ein Urlaubsanspruch besteht, ist der Ehefrau bezahlter Urlaub zu gewähren; auch kann in beiderseitigem Einvernehmen bezahlter Urlaub unter Anrechnung auf einen erst später fällig werdenden Urlaubsanspruch bewilligt werden. In sonstigen Fällen ist unbezahlte Freizeit zu geben. Der vorstehende Ansptuch auf Freistellung von der Arbeit besteht nur für Kriegerfrauen, nicht für sonstige Familienmitglieder von Soldaten oder Bräute. Um der Vielgestaltigkeit der Verhältnisse gerecht zu werden, müssen jedoch nach Auffassung des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz zu dieser gesetzlichen Regelung noch fürsorgerische Maßnahmen der Betriebsführer treten. So erwartet der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz von den Betriebsführern, daß sie werktätige Ehefrauen von Soldaten, die im fernen Kriegseinsatz stehen und daher einen etwas längeren Wehrmachturlaub als 18 Tage erhalten, auch für die zusätzlichen Tage von der Arbeit freistellen. Er bittet ferner die Betriebsführer, wenn ein aus dem Fronteinsatz kommender Soldat ausnahmsweise zum zweiten Male im selben Jahr auf Urlaub kommt, seine werktätige Ehefrau durch entsprechende Befreiung von der Arbeit in die Lage zu versetzen, auch in dieser Zeit für ihren Mann zu sorgen. Auch werktätigen Müttern von im Einsatz stehenden Söhnen soll Gelegenheit gegeben werden, für diese während des Wehrmachtsurlaubs zu sorgen, falls die Söhne schon vor ihrer Einberufung im Haushalt der Mutter gelebt haben und nun auch dort ihren Urlaub verbringen. Der Generalbevollmächtigte bittet, diese Mütter, soweit ihr tariflicher Urlaub nicht ausreicht, auf ihr Ansuchen wenigstens für einige Tage oder, falls dies zweckmäßiger ist, stundenweise oder halbtägig von der Arleit freizustellen. Bei dieser weitgehenden Regelung ist es selbstverständlich, daß auch von den Soldaten und ihren Angehörigen das nötige Verständnis für die Belange der Betriebe aufgebracht werden muß, die aus Gründen einer reibungslosen Produktion nicht immer jeden an sich berechtigten Wunsch auf Freistellung von der Arbeit erfüllen können. Es ist notwendig, daß die Frauen rechtzeitig dem Betriebsführer Kenntnis von dem Urlaub des Ehemannes oder Sohnes geben, damit etwa erforderliche betriebliche Umstellungen rechtzeitig veranlaßt und Störungen im Betriebe vermieden werden. Sie haben, wenn sie den Urlaub mit ihrem Mann oder Sohn gemeinsam verleben wollen, nach Möglichkeit ihren tariflichen Erholungsurlaub auf die Zeit zu verschieben. zu der dieser auf Wehrmachtsurlaub kommt. Haben hierfür die Frauen nicht selbst das nötige Verständnis. so kann der Betriebsführer entscheidend den Urlaub zurückstellen oder die Frauen darauf hinweisen, daß sie bei vorzeitigem Nehmen des Urlaubs nicht mit nochmaliger Freistellung von der Arbeit rechnen können, wenn ihr Mann oder Sohn auf Wehrmachtsurlaub kommt. erhält Widerstandskraft und Härte Zur körperlichen und seelischen Belastung bei Luftangriffen— Vorschlaf und Frühschlaf sind wichtig Pros. Dr. Schenck vom Hauptamt für Volksgesundbeit der NSTAP. äußert sich in der Nationalsozialistischen Partei=Korresponden; zur Frage der körperlichen und seelischen Folgen der Luftbedrohung. Er sagt u..: „Die betroffenen Volksgenossen stehen angesichts der häufig wiederholten Alarme einem Höchst=, ja Uebermaß an Beanspruchung gegenüber, das Nichtbetroffene überhaupt nicht richtig würdigen können. Soweit die Erfahrungen bisher zu übersehen sind, laufen sie auf folgenden Grundsatz hinaus: Man kann sich auch in der Heimat körperlich und seelisch so„ein=igeln“, daß die Angriffsflächen für Terror und Bomben stark vermindert werden.— Vielen schlägt, wenn die Sirene sie jäh aus dem Schlaf reißt, das Herz schmerzhaft langsam mit zersprengender Gewalt gegen die Brust oder im Trommelwirbel den Hals hinauf. Sind das Vorboten einer Herzkrankheit? Viele haben das unangenehme Gefühl der Flauheit und der Bleischwere, Neigen sie zu einer Nerven= oder etwa zu einer Magenkrankheit? Man kann sagen, daß für die Gesunden diese beiden Fragen zu verneinen sind. Der Gesunde weiß aus Erfahrung, wie er auf Aufregungen reagierte und wie schnell sich seine Organe wieder beruhigten. Es muß nur der Wille die Oberhand behalten, dann findet man immer schnell zu Ordnung und Gesundheit zurück. Wer knieweich wird, dem rebellieren leicht die Organe, ja er kann Lungenentzündung und Gelbsucht bekommen, auch ohne daß er sich etwa bei Lösch= und Aufräumungsarbeiten erkältet. Gegenüber der Alarmempfindlichkeit müssen wir die positiven Kraftquellen einsetzen, die unser Körper und unsere Nerven in der Gefahr immer entwickeln. In diesem Falle sind das die unbeugsame Härte, der Fanatismus und der glühende Haß, die auch im Soldaten nur auf dieser Basis wachsen. Notwendig ist es, sich bei Luftalarm möglichst schnell körperlich und geistig auf die Höhe und volle Ueberlegungsfähigkeit zu bringen. Das verhindert Kopflosigkeit und die daraus entstehende Panikbereitschaft. Es ist zum Beispiel zweckmäßig, in der Wohnung oder im Luftschutzraum in einem wärmehaltenden Gefäß oder einer Kochkiste ein heißes Getränk bereitzuhalten, das am schnellsten Flauheit und Bleischwere vertreibt. Auch durch das Bereithalten der Kleider und des Luftschutzraumgepäckes wird Nervosität vermieden. Wichtig ist ferner für das seelische Gleichgewicht, daß man im Luftschutzraum Beschäftigung sucht oder eine Schlafgelegenheit ausnutzt. Das Beobachten des Angriffs. soweit es nicht Auftrag ist, ist falsche Tapferkeit. Das Hinhorchen auf Flak und Bomben führt zu Herzklopfen und Zittern. Schwächungsmittel., die der Feind uns zu ügen will, sind Uebermüdung und Sorge, die unsere Leistungen verringern sollen, die Gefahren gleichzeitig vergrößernd. Gewöhne man sich darum möglichst den Frühschlaf an. Laßt uns möglichst auch alle Arbeitspausen. Feiertage und Ferien zunächst zum Ausschlafen benutzen. Selbst wiederholt abgebrochener Kurzschlaf erfrischt, wenn man sich an ihn gewöhnt hat. Kinder behalten übrigens anscheinend keinen die spätere Entwicklung störenden Eindruck von den Alarmen, dennoch ist es wünschenswert, sie zu verschicken oder in besonders geschützten Bunkern schlafen zu lassen. Von Stadt zu Stadt 700 Jahre Stargard Aus Anlaß der 700=Jahrseier veranstaltete die Stadt Stargard eine Festwoche, deren Höhepunkt eine feierliche Ratsherrensitzung war. Dabei wurde mitgeteilt, daß die Stadt an ihrem Ehrentage eine Reihe von Stiftungen beschlossen hat: 450 000 RM. für den Bau einer neuen Oberschule. 34 500 RM. für einen Kindergarten der NSV., je 50 000 RM. für die Veteranen der Arbeit und für ein Altersheim, für den Erwerb des Grundstücks, für einen Gemeinschaftsbau der NSDAP. nebst Stadthalle und für einige Gemälde. Bologna—Erlangen Pros. Dr. Ghigi, der Rektor der Universität und Direttor des Zoologischen Instituts Bologna, hatte gelegentlich eines Besuches in Erlangen wichtige Besprechungen über die künftige Zusammenarbeit der Universitäten Bologna und Erlangen. Es ist eine feste, ständige und enge Zusammenarbeit auf der Grundlage eines Patronatsverhältnisses geplant. Die Pläne betressen den Austausch sowohl von Professoren, als auch von Studierenden im Interesse wechselseitiger Ergänzung der Studien und eines erweiterten Wirkungskreises der Forschungsarleit. Amtliche Bekanntmachungen Die Verwaltung für Kunst und Kuliue der Hausestadt Köln befindet sich bis auf weiteres im Historischen Archiv, Gereonskloster 12. Sämtliche Dienststellenleiter der Verwaltung für Kunst und Kultur mit ihren Vertretern melden sich sofort dort. Diese Aufforderung ist, soweit möglich, mündlich weiterzugeben. Gefolgschaftsmitglieder können nicht in Urlaub gehen, in Urlaub befindliche Gefolgschaltsmitglieder sind aufzufordern, sofort nach Köln zurückzukehren. Ueber den Einsatz der Mitglieder des städtischen Orchesters erfolgt noch besondere Anweisung. Die Verwaltung für Kunst und Kultur ist vorläufig fernmündlich nicht zu erreichen. Ich selbst bin vormittags zu erreichen in der Universität, Fernruf 40911, Nebenstelle 291, ab 20 Uhr und in der Nacht bin ich erreichbar unter Nummer 44273 in meiner Privatwohnung Köln=Lindenthal, Dürener Str. 253, Haltestelle der Straßenbahnlinien 1, 2 und der KölnFrechener Bahn. Dr. Ludwig, Beigeordneter und Kulturdezernent der Hansestadt Köin. Gas-, Elektriziläts- und Wasserwerke der hansestadt Köln Infolge Beschädigung können die Türen mehrerer auf öffentlichen Plätzen usw. stehenden elektrischen Schalthäuser zurzeit nur behelfsmäßig verschlossen werden. Die städtischen Werke weisen darauf hin, daß die elektrischen Anlagen dieser Schalthäuser unter Spannung stehen. Das Betreten der Stationen ist daher mit Lebensgefahr verbunden. Die Eltern werden gebeten, ihre Kinder entsprechend zu unterweisen und darauf zu achten, daß sie nicht in der Nähe der Stationen spielen und nicht versuchen, die Türen zu Altgen. Gas-, Elektriziläts- und Wasserwerke der hansestadt Köln Die städtischen Werke machen darauf aufmerksam, daß lebenswichtige Betriebe, wie Bäcker und Metzger. Stromunterbrechungen beim Elektrizitätswerk, Köln, Zugweg 31. Telefon 400 01, sofort melden. Diese Betriebe werden bevorzugt bei der Beseitigung von Störungen behandelt. Direktion der Städlischen Bahnen jetzt Köln=Lindenthal, Klosterstraße 79(Kloster zum guten Hirten). Das 14. Kriminalkommissarial (Mordkommission befindet sich jetzt im Justizgebäude, Reichensperger Platz. Zimmer 309•310; Fernsprecher 70561, Nebenanschluß 310. Friseur-Innung! Sämtliche Meister und deren Gefolgschaft der geschlossenen und geschädigten Betriebe(Geschäftsinhaber, Friseurgehilfen. Friseusen und Lehrlinge) und die Frauen, die vorübergehend wegen Einberufung geschlossen haben, müssen sich ab sofort bei der FriseurInnung in Köln, Spichernstraße 12, vormittags zwischen 9 bis 13 Uhr melden. Betriebsinhaber, welche ihre Betriebe geöffnet haben und Gefolgschaft benötigen, wollen sich ebenfalls bei der Innung melden. Obermeister Chr. Willi Pohl. Freigabe von Trockengemüse Der Bezugsabschnitt für Trockengemüse der grünen Bezugskarte für Gemüsekonserven und Trockengemüse verliert am 10. Juli 1943 seine Gültigkeit. Die Restmengen können vom 12. Juli an frei verkauft werden. Oberbürgermeister Köln. Unsere Geschäftsräume befinden sich Stolkgasse Nr. 27—31, Eingang zunächst Enggasse, wohin auch alle Zuschriften erbeten werden. * Unser vorläufiger Teleson=Anschluß für den Neuen Tag. die Kölner Verlagsanstalt und die Ausland=Zeitungshandel=GmbH. ist 753 18. Alle Gefolgschaftsmitglieder der Kölner Verlagsanstalt und des Neuen Tag, ferner auch der Ausland= Zeitungshandel=GmbH. finden sich um 8 Uhr morgens zum Dienstbeginn in den Geschäfteräumen Stolkgasse ein. Der Neue Tag. Hamlet * I n d e r V o l k s b u h n e B e r l i n Wenn in der gegenwärtigen Auffuhrung der Volksbuhne am Horst-Wessel-Platz der entseelte Hamlet von den Kriegern des silbrig geharnischten Fortinbras zu den Klängen eines militärischen Trauermarsches bei gesenkten Fahnen hoch emporgehoben wird, dann gönnt man diesem Gehetzten seine Ruhe. Als solchen spielt ihn nämlich Werner Hinz in der Inszenierung Eugen Klöpfers. Das ist nicht mehr der in Schwermut hindunkelnde Dänenprinz, der traumhaft fast die Rache für seinen ermordeten Vster vollzieht, das ist ein kühner, berechnender junger Mann, schlank, von federnder Leichligkeit, mit einem gespannten offenen Gesicht, auf welchem er die Gedanken, die ihn bewegen, mit einem geradezu höhnischen Lächeln unverblumt zur Schau trägt, so daß alle erschauern, die ihn ansehen. r kocht vor Wut, er berechnet kühl und sicher, er ist jah und hitzig von Anfang an. Er wird fast froh, wenn er den Freund Horatio umermt. Er bebt nach Tatenruhm. Alles Passive, das sonst der Darstellung dieser Gestalt in den meisten Fällen anhaftet, kennt Hinz-Hemlet nicht. Ihm ist vom Vater die Tat aufgetagen, vom Geist dieses Vaters, der in der Inszenierung der Volksbühne mehr dem Soldaten im Epilog von Bernard Shaws„Heiliger Johanna“ gleicht als der Erscheinung von drüben. Hinz hält diesen fachebewußten Hamlet durch bis zu den berühmten Schlußworten. Er ist nie Grübler. Sein klargestaltetes Wort trifft hart und behält durchweg die Uberlegenheit eines dialektischen Verstandes. Manchmal zuckt es wie eine Degenklinge gegen den Feind oder trifft die buhlerische Mutter mit jeder Silbe tödlich in das gemartete Herz. Warum sollte man den Hamlet nicht einmal so schen? Warum nicht gerade in dieser Zeit, der es nicht nach milder, selbstischer Trauer verlangt? Großartig besteht neben diesem neuen mitreißenden Hamlet Herbert Hübner als König. Er ist der Souverän des Bösen, von königlichem Geblüt, faul eber in der Wurzel und niederträchtig, ohne dabei der gezeichnete Bühnenbösewicht, zu dem dièse Rolle immer wieder verleitet, zu sein. Die stattliche, aufrechte Erscheinung, das kluge, von rötlichgrauem Bart umrahmte Gesicht, aus dessen Augen Heimfücke und Feigheit blitzen, und die Kraft seiner Sprache geben seiner Darstellung jene psychologische Tiefe, die ihn zum ebenbürtigen Widerpart Hamlets werden leßt. Liselotte Schreiner steht als Königin nicht auf gleicher Ebene mit diesen beiden Schauspielern. Ihr scheint in dieser Rolle gar nicht wohl zu sein. Sie spielt sie mit einem lamoyanten Grundton, ist auch viel zu schön und gesund für diese morbide Frau, die Mitwisserin am Mord ihres Gatten ist und in gemeiner Eintracht mit dem mörderischen Schwager lebt. Gusti Wolf gibt der Ophelia das Rührende ihrer kindlichen Erscheinung. In den wenigsten Szenen kommt sie von der Konvention verspielter Bühnenvorstellung los und bleibt daher an der Oberfläche. Ludwig Linkmann ist ein wackerer Hohlkopf Polonins. Aus der Fülle der anderen Gestalten sei noch Karl Etlinger lobend herausgegriffen, der dem ersten Totengräber eine schöne Mischung von Shekespearescher Rüpelligur und gespenstischer Drastik verleiht. Bemerkenswert ist diese interessante Auffuhrung vor allem durch einen unglaublich raschen Szenenwechsel, den Traugott Müller als Bühnenbildner ermoglichte. Den Kern aller Bilder geben zwei mächtige Steinsäulen in der Mitte der Bühne, ab, die schweres Deckengebälk tragen. Einige Stülen, die von ihnen aus gegen die Rempe führen, und im übrigen Vorhänge lassen den jeweiligen Schauplatz klar und ohne Beiwerk zu einem der Shakespearezeit nahen Bühnenaufbau werden. Sitzgelegenheiten gibt es in dieser in rastlosem Tempo gespielten Aufführung fast kaum. Bei aller Bewunderung dieses Tempos— die Deuer der Inszenierung währt kaum drei Stunden— würde man manchmal gern Atem holen und wünschte sich eine Breite der Entfaltung. die da und dort starkere Atmosphäre zu geben vermöchte. Klöpfer hat genau so wie in seinem„Faust“ vor zwei Jahren dem Publikum und dem Haus gegenüber Konzessionen gemacht, die die Aufführung nicht auf die hohe weltferne Warte einer anderen Berliner Wiedergabe vor wenigen Jahren stellt, ihr aber doch seine besondere Stellung in dem gewaltigen Ablauf großer Berliner Theaterereignisse zumißt. Wollgang Schneditz. Bilderanschauen vorm Einschlafen Des Abends möchte ich oft noch ein Buch mit Bildern betrachten, alles Denken bereinigen im puren Anschauen. Ausatmen, was an Tagesresten verblieb, einatmen die gestillte Welt der Malereien und mit ihnen in den Schlaf hinübergehen. Am schönsten und freundlichsten von diesen Begleitern am Ausgang des Wachseins sind mir einen ganzen Winter hindurch die spätgotischen Miniaturen aus dem Andachtsbuch der Herzogin von Kleve geblieben. Uber einem einzigen solchen Blatt kann ich lange versinken, darin eingehen und verschwinden wie ein anderer Mönch von Heisterbach. Im Aufschlagen tritt auf den großen breitrandigen Buchseiten als erstes die Pracht der Initialen hervor. Ein I steht als Turm, ein O geht auf wie der Vollmond. Sie prunken auf den Untermalungen wie Wappen mit geteilten Feldern— jedem Textblatt das seine beigegeben, alr beginne mit ihm jeweils ein neues Geschlecht— und hinter ihm folgt der Heerbann der kleinen Buchstaben, die aufrechten Fähnlein der Worte mit Bogen und Lanzen, ab und zu ein farbiger ausgezeichneter Anführer dazwischen, in Reih und Glied, In der Länge der Zeilen marschierend. Aus Helmzier und Bändergeflatter der Anfangsbuchstaben wächst der Arabeskenschwung der Umrahmung, entspringt ihm wie feurige Zungen und löst sich zu Blumen, die buntsternig die Lettern umkreisen. Da entsprießen den Ranken und Stengelbündeln kleine Flachsblüten in treuem Blau, Nelken spreizen die schattierten Kelche und tasten mit Staubgefäßfühlern über den Rand, wilde Rosen erschließen sich, als könnten sie süßen Duft zwischen die Blätter hauchen, aber auch grüne Bohnengehänge, der Erdbeeren pralles Rot, der Wicken durchsichtige Pastellzartheit und der Disteln Strahlenkronen über den Stacheln fügen den Kranz. Kaleidoskopartig, die Muster wechselnd, spielen sie ineinander. Auf jeder Seite eine neue Kristallbildung. Initialen und Blüten im selben Bogen schwingend und bei aller Zartheit so großlinig sich entfaltend wie die Umrisse eines geflügelten Wasserspeiers an den Kathedralen. Die Fülle der Gewächse ist von einem gläubigen Gärtner gezogen, so wollen sie alle dem frommen Text sich beugen, wie Ochs und Eselein vor der Krippe knien. Sie jubilieren mit der Geburt, verschlingen sich dunkel und dicht voller Dornen mit der Passion und recken sich kerzengerade zur Auferstehung— auch siel Ihre Farben sind lobsingendes Vogelgezwitscher über dem Gezweig der Worte. Das war ein des Herzens Kundiger, der ein Gebetbuch so zum Verweilen für die Augen schmückte, seine Frömmigkeit auch in Blumen und Buchstaben zu versenken vermochte und sie so innig malte, als fasse er in ihnen behutsam ein geheiligtes Gefäß. Er pflückte sie alle aus dem Garten dieser Welt und setzte sie als Pflanzen des Paradieses ein, der Andacht untertan. Darum sind sie auch keiner einheitlichen Jahreszeit mehr zugeordnet, Knospen und Früchte gedeihen miteinander an denselben Ranken, die ebenso selbstverständlich Symbole tragen, Narrenschellen und Kreuze, Sterne, Szepter und Kugeln— nur wie ein Flechtwerk von etwas anderem Laub dazwischen gemengt und mit Gold besprengt. Ich buchstabiere nicht an dem Text, mir läuten eindringlich genug die Glocken der Bilder. Ich lösche das Licht und laß mich von ihner. entführen, geleiten. Bruder Pförtner der Schlaf öffnet die Türe.—„Mit Rosen bedeckt, mit Näglein besteckt“— so hieß das doch einmal? Rose Knoll. Diarium Das Kulturamt der Hauptstadt der Bewegung veranstaltet in der Stadtischen Galerie an der Luisenstraße zwei Sonderausstellungen„Wesideutsche Kunstler“ und„Münchener Zeichner“. Die beiden Sondereusstellungen laufen bis zum 19. September Der Wiener Dichter Andreas Thom ist, 59 Jahre alt, einem Herzschleg erlegen. Thom hatte sich durch die Roman„Das Silvesterkind“ und„Die ungleichen Geliebten“, wie auch durch das Wiener Volksstück„Die Leute vom Grund einen Numen gemacht. Im Caste! San Pietro zu Verona wurde kürzlich eine Schule für Fresko- und Wandmalerei eröffnet, welche von Alberte De Stefeni, Staatsminister und Vizepräsidenten der Akade##ie von Italien, unter Mitwirkung städtischer Kreise gegründet wurde und italienischen wie ausländischen Künstlern zugänglich ist. 2. * Seite 4. Der Neue Tag 7. Juli 1943 Im Lagunengebief des Kuban-Brückenkopfes Erfolgreicher Abschluß der seit zehn Wochen fobenden Stützpunktkämpfe KERTSCH RTI ARJUCHON Oftmals versanken Wagen und Pferde in metertiefen Furten und Wassergräben; nicht selten blieben sie im zäben Schlamm stecken und mußten unter großen Müben wieder berausgezogen werden. Wenn die Wassertiefe eine Weiterfahrt nicht mehr zuließ, übernahmen primitive, meist selbstgezimmerte Wasserfahrzeuge den Transport, oder aber die Lasten wurden von den Mäilnern selbst über die von Pionieren gebauten kilometerlangen Laufstege getragen. Wo selbst diese fehlten, ging es in hohen Gummistiefeln durch Schlamm und Sumpfwasser vorwärts. Ein besonders schwieriges Problem ist in diesen Gebieten die Unterbringung der kämpfenden Truppe. Es gibt hier nicht ein einziges Haus, das bobe Grundwasser läßt auch keinerlei tiefe Schanzarbeit zu. Die Soldaten mußten sich daber niedrige Unterstände bauen, die einigermaßen Schutz gegen Witterung und Insektenplage bieten. Die Tarnung dieser Hütten mit dem bis zu vier Meter boben Schilfrohr ist so echt, daß man meist erst aus wenigen Metern Entfernung erkennen kann, ob es sich um eine Unterkunft oder einen Kampfstand handelt. Um freie Sicht und Schußfeld zu haben, mußte teilweise der Schilfwald auf weite Strecken abgemäht werden. Das sind die Verhältnisse, unter denen die deutschen Grenadiere und Kanoniere, die mit ihren Geschützen noch größeren Schwierigkeiten ausgesetzt waren, monatelang kämpften und auch weiter ihren Mann stehen. Sie zeigten sich diesen außergewöhnlichen Verhältnissen gewachsen und nahmen dadurch dem Feinde die Möglichkeit, das für den Besitz des Kuvan=Brückenkopfes so wichtige Lagunengebiet wieder zu gewinnen. TAKIL MARENKONSK ∆ VOTzK KRYMIK ∆ Unser Sport Starke Vereine kämpfen um den Tschammer=Pokal Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen, ov es in diesem Jahr dabei bleiben muß, den Tschammer=Pokalwettbewerb mit der Ermittlung der Gaubesten enden zu lassen. Um einen Ueberblick zu gewinnen, wie es in den Gauen und Bereichen aussiebt, wenn der im deutschen Sport so populär gewordene Fußball=Pokalwettbewerb doch noch weitergeführt werden sollte, will das Reichsfachamt bis Mitte Juli die in Frage kommenden Vereine ermittelt haben. Keine Schwierigkeiten bereitet die Beantwortung dieser Frage mehr in den Gauen Hamburg, Danzig, Elsaß. Bayreuth, München=Oberbayern, Schwaben und dem Bereich Berlin=Mark Brandenburg, wo mit Hamburg, 1919 Neufahrwasser, FC. 93 Mülbausen, FC. Straubing, Bavern München. BE. Augsburg und Hertha=BSC Berlin die regionalen Endsieger bereits feststehen. In einigen anderen Gauen stehen wenigstens die Endspielteilnehmer schon fest. So in Köln=Nachen Viktoria Kellersberg gegen Mülheimer SV. In diesen Gauen wird also voraussichtlich am kommenden Sonntag der Gan=Pokalsieger ermittelt sein. Einige andere Gaue sind bis zur Vorschlußrunde vorgedrungen. Jeder Gau oder Bereich hat stärkste Eisen in Reserve, um gegebenenfalls mit ihnen gut vertreten zu sein. 4 " ANAPA 69. 444. B2M.=Mädel 70 m mit dem Schlagball Im Rahmen der„Hamburger Woche der Leibesübungen“, deren zweiter Tag der Hitler=Jugend vorbehalten war, erzielte bei den Kämpfen um die Gebietsmeisterschaften zum Reichssportwettkampf in der BTM.=Klasse Elisabeth Schreiner im Schlagballwerfen mit 70 m eine ganz hervorragende Leistung. In den übrigen Konkurrenzen waren bemerkenswert: der Weitsprung eines Dreizehnjährigen von.50 m, der Schlagvallwurf eines Elfjährigen von 60 m und eines Dreizehnjährigen von 65 m. Bei der HJ, durchlief ein Siebzehnjähriger die 100 m in 11.6 Sekunden, und ein Fünfzehnjähriger warf die Keule 65 m weit. ∆ 0 Abwehrseuer zusamme: An diesem Kampsabschuitt verloren die Bolschewisten schon viele Tiviston= und gewalige Mengen Kriegsmaterial Jetzt die Handball=Frauen Nach der Beendigung der Deutschen Meisterschaft im Männer=Handvall treten im August und September die Frauen zur Ermittlung der Meisterelf an. Voraussichtlich beteiligen sich die Gaue Moselland, Elsaß und Böhmen=Mähren nicht an den Spielen, während in Westsalen, Köln=Nachen und Niederschlesien die Meister noch nicht feststehen. Im übrigen aber ist alles klar zum Beginn der Gruppenspiele. Die fast zehnwöchigen zähen Kämpfe im Lagunengebiet des Kuhan sind nun mit dem Erfolg, daß eine durchlaufende und geschlossene Stützpunktlinie von der Kurta=Stellung an der Nordfront des Kuban=Brückentopfes bis zum Asowschen Meer geschaffen wurde, zum Abschluß gekommen. Nach der Zerschlagung mehrerer seindlicher Kräftegruppen schlossen die aus verschiedenen Richtungen vorstoßenden deutschen Grenadiere die in der großen Frontlinie noch vorhandene Lücke. Damit ist die Möglichkeit eines Durchsickerns bolschewistischer Truppen in die linke Flanke des Kuban=Brückenkopfes gebannt Trotz der Schwierigkeiten, die das mit dichtem Schilfe bewachsene, fast dschungelartige Sumpfgelande mit sich brachte blieb der Kampfwille unserer Grenadiere ungebrochen. Sie fühlten sich dem zäh und hinterbältig kämpfenden Feind gegenüver, der immer wieder in das Hintergelände durchzustoßen versuchte, kampferisch und moralisch überlegen. Bei der Abwehr der Störangriffe evenso wie bei der Turchführung eige ner Angriffsunterneymen fügten sie dem Feind sehr empfindMißglückter Rekordversuch liche Verluste zu. Die deutsche Luftwaffe hat an den Erfolgen im Lagnnengebiet großen Anteil. Sie unterstützte die Grenadiere durch Angriffe gegen die versteckt liegenden seindlichen Stutzpunkte, Vatterien und Bereitstellungen sowie den ausgedehnten Bootsverkeyr der Sowjets in den seichten Gewässern der Lagunen, wobei dutzende vollvesetzter Lagunenboote versenkt wurden. Im Zusammenwirken mit den Erdtruppen sind rund 700 dieser Boote erbeutet, vernichtet oder beschädigt worden. Schwedens neuer Weltrekordläufer Arne Andersson startete in Gaevte mit der Absicht. Rudolf Harbigs Weltbestzeit im 1000Meter=Laufen zu unterbieten. Der Versuch des Schweden mißlang aber erneut, denn mit der Zeit von:25.0 Min. blieb er noch weit hinter dem auf:22,8 Min. stehenden Landesrekord zurück. Auf der gleichen Veranstaltung lief Hakan Lidman die 110=Meter=Hürden in 14,4 Sekunden. Bei der Würdigung der Leistungen der deutschen Soldaten durfen unsere Nachschuveinheiten nicht vergessen werden, die bei der Versorgung der kampfenden Kameraden mit Wassen, Munition und Verpflegung kaum vorstellvare Schwierigkeiten zu überwinden hatten. In dem riesigen Lagunengeviet, dass in zahlreiche kilometerweite Seen, Wasserarme und Tümpel zerrissen ist, gibt es keinerlei jahrbare Wege. Die Versorgung erfolgt mit Paniesahrzeugen, die sich über trockene Stellen 91 Sachsens Meister im Turmspringen In Abwesenbeit der deutschen Meisterin im Kunstspringen, Gudrun Hartenstein, bolte sich die für Chemnitz startende Kölnerin Frau Hamson die sächsische Ganmeisterschaft im Turmspringen. Bei den Männern siegte der Dresdner Heinz mit 103,8 Punkten vor Jaensch(Dresden) mit 101,78 Punkten. oder seichtes Sumpfwasser mühsam einen Weg bahnen müsse... Lagunen am Kuban Monica Berliour schwamm wieder Rekord Die französische Rückenschwimmerin Monica Berlioux ließ in Marseille ihrer neuen 110==Landesbestleistung wenige Tage später einen neuen französischen Rekord über 200 m folgen. Sie legte die Strecke in der Rückenlage in:50 zurück und war damit 4,6 Sekunden schueller als die Inhaberin des alten Rekords. Bues 50 Jahre JOK. In Lausanne fanden kürzlich Besprechungen des schweizerischen Olympischen Komitees mit den zuständigen Stadtbeborden über die Durchführung der 50=Jahrfeier des Internationalen Olympischen Komitees im kommenden Jahre statt. Haupttag der aus diesem Anlaß geplanten Veranstaltungen wurde der 21. Juni 1911 bestimmt. Wie verlautet, wird das Schweizerische Olympische Komitee an diesem Tage eine Festsitzung abhalten. Sportliche und künstlerische Tarbietungen umrahmen die Tagung. . 2 —* Mit Arne Andersson gegen Dänemark 1c un.##. Tänemark und Schweden bestreiten am.. und 18. Juli 4 1 in Kovenbagen einen Länderkampf ihrer Leichtatleten. An4 I scheinend wollen die Schweden den hohen Leistungsstand ihrer Leichtatletik deutlich demonstrieren, denn sie kommen mit einer sehr starken Mannschaft, in der eigentlich nur der augenblicklich in Amerika befindliche Gunder Hacgg und der Kurzstreckler Strandverg seblen. Arne Andersson, der in der vergangenen Woche in Gotenburg einen neuen Meilen Weltrekord aussiellte, bestreitet usammen mit Arne Ablsen die 1500 m. Nuch der neue 100=Mann Liungaren Europameister= über ine m Hürden, Larsson und einer der schnelsten Hürdler der Welt, Hakon Lidman, werden gegen Tänemark eingesetzt, Die Bunker im Lagunengebiet gleichen Stützpunkten in der Wüste— Tand ist die einzige Teckung Gegen üverraschende Luftangriffe der Sowjets sind die Stützpunkte durch Flak gut gesichert •K Aufnahmen: Kriegsberichter Maier(). Heuberger(), Pfeiffer CI1II) Die Schweden werden größer Fragen der Volksgesundheit und der Bevölkerungszunahme haben die schwedische Offentlichkeit in den letzten Jahren, wohl auch im Hinblick auf den Krieg. in zunehmendem Maße beschäftigt. Dabei ist man auf die merkwürdige Tatsache gestoßen, daß die Schweden seit ungefähr Mitte des 19. Jahrhunderts immer mehr in die Höhe schießen. Diese Tendenz hält auch heute noch an. Ein schwedischer Sachverständiger= weist darüber in einem Bericht nach, daß die Körpergröße der schwedischen Männer in früheren Zeiten durchaus bescheiden gewesen sei. Jedenfalls gehe dies aus Rüstungen in Museen hervor, die für verhältnismäßig kleine Männer angefertigt gewesen seien. Aber auch die Gräberfunde aus der Steinzeit ließen erkennen, daß die damals lebenden Schweden im Durchschnitt nur 61 bis 165 cm maßen. Die Größe wuchs in der Eisenseit um zwei bis drei Zentimeter und blieb auf diesem Stand bis etwa 1810. Von da an ergaben regelmäßige Messungen eine stetige Zunahme, die 1913 mit einem Durchschnitt von 175 cm ihren bisherigen Höhepunkt erreicht habe Eer Keoaner der Schwe. den sei infolge der außerordentlichen Fortschritte auf medizinischem und sozialem Gebiet von 47.8 in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf nicht weniger als 72.2 in der Zeit von 1931—35 angewachsen. Leron gewann bei„Rund um Paris“. In drei Etappen wurde das große Straßenradrennen„Rund um Paris“ zum Austrag gebracht. Gesamtsieger wurde Leroy in:19100 vor Flamiuck in:20:12 und Rossi in:21:34 Std. Leron hatte auch die letzte Etappe uver 32 km in 52:25 Min gewonnen. Wir hören heute im Rundsunk 7. Juli: Reichsprogramm: 10.00—11.00 Unterbaltungsmusik von Komponisten im Wassenrock, 12.35—12.15 Bericht zur Luge. 14.15—14.15 Das deutsche Tanz= und Unterbaltungsorchester, 15.30—16.00 Kostvarkeiten klassischer Meister, 16.00 : 17.00 Melodienreigen aus Operette und Tanz, 17.15—17.30 Neuzeitliche Unterhaltungsmusik, 17.50—18.00 Buch der Zeit, 18.30—10.00 Zeitspiegel. 10.00—19.15 Vizeadmiral Lützow: Seekrieg und Seemacht. 19.15—19.30 Frontberichte, 20.15—21.00 Kliugender Rosenstrauß, 21.00—22.00 Eine bunte Stunde. Vor 25 Jahren: Ermordung der Jarenfamilie Jüdisch=bolschewistische Blutorgie in Jekaterinburg Auf vielen Blattern der Weltgeschichte sind Mordtaten verzeichnet, denen Fursten und Konige zum Opfer sielen, Was sich aver vor 25 Jahren im Hause des wohlhavendden Buraers Ipetteff in der Uralstadt Jekaterinburg bei der Ermordung der Zarensamilie avspielte, war so grauenhaft, daß die ersten Angenzeugenberichte lange Zett keinen Glauben sanden. Dann aber außerten sich die Morder selbst, teils vor ihrem Tode von Gewissensbissen gepeinigt, teils um sich als Helden der bolschewistischen Revolution feiern zu lassen. So erfuhr die Welt, daß die von den Sowsets als„seterlichen bisto rischen Akt“ vingestellte Erckunon in Wirklichtett eine echt judische Blutorgie gewesen ist. Im März 1917 war die Zarensamilie in dem Schloß Zarskoje Selo interniert worden. Kerenski, der als Ministerpräsident der provisorischen Regierung schon selbst für sein Leben zitterte, glaubte den Zaren vor dem Zugriff der immer stärker werdenden Bolschewisten nicht mehr sicher und ordnete die Ueberführung nach der sibirischen Gouvernementsstadt Tobolit an. Dort griffen die ans Ruder gekommenen Bolschewisten zu und transportierten den Zaren mit seiner Frau. seinem Sohn. den vier Töchtern, einem Leibarzt, einem Kammerdiener, einem Koch und einer Zofe nach Jekaterinburg. Nur noch knappe zwei Monate waren den Gefangenen vergönnt. Nach widerlichen Mißhandlungen und Beschimpfungen kam die schicksalsschwere Nacht vom 10. zum.. Juli 1918 herau. Swerdlow, der südische Vorsitzende des Zentralvollzugsausschusses der Sowjets, schickte seinen Kurier Syro=Molotow mit einem versiegelten Brief zum Präsidenten des Ural Sowjets, dem Juden Moses Weißbart, der sich den Namen Bjeloborodow beigelegt hatte. Der Brief ent hielt den Befehl, mit der Zarenfamilie endgültig Schluß zu machen. Bjeloborodow fuhr sofort zu dem Kommissar Woikow, dem bevollmächtigten Vertreter der Sowjets in Jekatarinburg und späteren bolschewistischen Gesandten in Warschau. Mit den Worten: „Es ist so weit“, überreichte Bjeloborodow das Schreiben aus Moskau. Woikow bewegte keine Miene.„Die Revolution verlangt es, also ist es richtig", erklärte er kalt.„Informieren Sie den Genossen Jurowikn, er muß für die Vollziehung des Urteils Sorge tragen.“ Für die Erschießung wurden elf Rotgardisten bestimmt, die sofort reichlich Kognak und eine Prise Ko kain erhielten. Gegen Mitternacht wurde der überraschte Zar von dem Juden Jurowiky geweckt, der folgende Lüge vorbrachte:„Die Weißgardisten nähern sich der Stadt. Wir müssen mit einer Beschießung rechnen. Deshalb hat der Ortssowjet verfügt, daß die oberen Stockwerke geräumt werden und daß sich die Gefangenen in die Kellerräume begeben.“ In seiner Aufregung bemerkte der Zar kaum das höhnische Grinsen Jurowikys, der oofort zur Tür schritt, nachdem er alle Gefangenen aufgefordert hatte, ihm in den Keller zu folgen. Um.45 Uhr in der Nacht war der Umzug beendet. Die Mitglieder der Zarensamilie und ihr Gefolge waren kaum wieder zur Ruhe gekommen; da trat Jurowfky ein, gefolgt von Woikom und den Henkern. Der Jar machte einige Schritte auf Jurowsky zu, den er für den Vorgesetzten der Eindringlinge hielt, und wandte sich ganz ruhig an ihn mit den Worten:„Nun sind wir alle da, was werden wir jetzt tun?" In diesem Augenblick machte Woikow einen Schritt vorwärts und wollte den Beschluß der Sowjets verlesen. Doch kam ihm Jurowskn zuvor. Er ging ganz nahe an den Zaren heran und schrie:„Nikolei Alexandrowitich! Ihre Freunde bemühen sich. Sie zu befreien und unseren Händen zu entreißen. Aber es wird ihnen niemals gelingen. Sie. Ihre Familie mit Gefolgschaft sind zum Tode durch Erchießen verurteilt worden, und ich bin beauftragt. dies Urteil hier sofort zu vollstrecken!" Diese Worte kamen so unerwartet für den Zaren, daß er ganz erstaunt fragte:„Was?“ Dabei schlug er die Hacken zusammen, wandte sich seiner Familie zu und streckte die Arme nach der Zarin aus. In diesem Augenblick schoß Jurowiky aus unmittelbarer Nähe einige Male auf ihn. Der Zar brach sofort zusammen. Fau zur selben Zeit begannen alle anderen zu schießen. Die Opfer fielen sofort um, außer der Zofe und den Zarentöchtern. Sie blieben stehen und erfüllten das Zimmer mit entsetzlichen Schreien vor Todesangst. Nach einigen Salven stürzten sich die betrunkenen Henker mit Bajonetten und Messern auf ihre Opfer. Die vom Blutrausch besessenen Verbrecher stachen solange zu, bis Jurowiky die „Erekution“ für beendet erklärte. Die Leichen wurden auf zwei bereitstehende Lastautos verladen und nach dem zwanzig Kilometer von der Stadt entfernten Dorfe Koptiaki gebracht. Dort befand sich ein altes verlassenes Bergwerk. Die Bolschewisten zerstückelten die eit Leichname mit Beilen und Messern, warfen sie auf einen Haufen und übergossen sie mit Benzin, und Schwefelsäure. Um jede Spur zu verwischen, wurden dann die Ueberreste in den Bergwerksschacht hineingeworen Jurowsky telegraphierte am.. Juli an den Kreml:„Teilt Swerdlow mit, daß die ganze Zarenfamilie dasselbe Schicksal wie ihr Oberhaupt erlitten hat.“ Die an der Mordtat direkt beteiligten Bolschewisten haben nicht mehr lange gelebt. Woikow. der sich später in der Trunkenheit darüber beklagte, daß Jurowikn die Erekution„in eine schmutzige Metzgerarbeit" verwandelt habe, wurde von einem zarentreuen Offizier erschossen. Jurowiky und Swerdlow staben unter geheimnisvollen Umständen. Bieloborodow erhielt im Jahre 1937 von der GPl den Genickschuß. So wurden die Henker von der Nemesis ereilt. Der Bolschewismus aber wuchs in die Breite, seine Mordtaten zählen nach Millionen. Europa ist ausgestanden, um diesen Weltseind niederzuschlagen Der Neuausbau der Allherrenschaften Jur Rückgabe der R ahmenverträg Der Reichsstudentenführer teilte kurzlich in Wien die Wiederverstellung der selbstverannornichen Verfugung der Altverrenschaften über ioren Besitz mit.— Im„Alt herrenvund“ verotfentli# sert der Leiter der Abteilung Neuautbau der Altverrenschaften in der Reichssindentenfuhrung, Kießling, erganzende Ausführungen zu dieser Fragc. Bereits unmittelbar nach dem Amtsantritt des Reichsstudentenführers, so heißt es darin, habe ein beachtlicher Teil der ehemaligen Korporationsvereinigungen seine Häuser den Kameradschaften als den neuen Erziehungs= und Lebensgemeinschaften zur Versüguna gestellt. In jedem dieser Fälle mußte bisher fügung gestellt. ein Rahmenvertrag zwischen dem Reichsschatzmeister der Partei und der alten Korporationsvereinigung über die leihweise Ueberlassung der Einrichtungen an die dschaft geschlossen NSDAP für die Zwecke der Kameradschaft geschlossen werden. Aus dem lockeren Band, das hier erstmals mit der Partei in der Form eines bürgerlich=rechtlichen Vertrages geschaffen wurde, sei heute in den weitaus meisten Fällen die unlosbare Lebensgemeinschaft zwiechen Kameradschaft und Altherrenschaft geworden. deren Einheit nach außen durch den gleichen Namen dokumentiert werde und die nun mit der Annahme der Mustersatzung durch die Altherrenschaft auch ihre rechtliche Gestalt gefunden habe. Aus der privaten Korporationsvereinigung sei damit eine mit nationalsozialistischem Führungsauftrag ausgestattete politische Gemeinschaft geworden. Mit Zustimmung des Reichsschatzmeisters habe der Reichsstudentenführer jetzt unter Hinweis auf den noch in diesem Jahre bevorstehenden Vollzug des Neuaufbaues des Altherrentums angeordnet. daß allen Altherrenschaften, die die Mustersatzung angenommen haben und Eigentümer der Kamerad schaftshäuser geworden sind, der Rahmenvertrag zurückgegeben wird. Da der Partei aus dem Vertragsverhältnis keine noch lausenden Verpflichtungen erwachsen seien, werde dadurch allein die Altherrenschaft aus ihren Verpflichtungen entlassen. Damit sei der vom Reichsstudentenführer angestrebte Zustand erreicht, daß die Altherrenschaften als selbständige Rechtskörper und nationalsozialistische Gemeinschaften nach außen einwandfrei legitimiert und von Partei und Staat anerkannt. ihr Leben unter eigener Verantwortung gestalten können und ihr bewegliches und unbewegliches Vermögen unter dem Schutz der NSDAP in der vollen Selbstverantwortung der Altherrenschaft steht. Der Reichsstudentenführer habe sich zu diesem Schritt im Vertrauen darauf entschließen können, daß die von den Altherrenschaften in der Satzung freiwillig übernommene Verpflichtung unendlich schwerer wiege, als jede vertragliche Bindung und daß es in der Altherrenschaft, deren wesentliche Aufgabe gerade die ideelle und materielle Betreuung ihrer Kameradschaft sei, der Aufrechterhaltung einer solchen vertraglichen Verpflichtung nicht mehr bedürse. b. z. Aus aller Welt Kartosseln zum Ersatz für Reis werden jetzt erstmalig in Japan angebaut. Während man lisher in Japan die Kartoffel als Volksnahrung kaum kannte, geht man nun auf Anweisung der Behörden zum Anbau der Kartoffel in größerem Maßstabe über. Alle brachliegenden Felder müssen mit Kartoffeln bebaut werden, da der Kartoffelanbau weniger Arbeit erfordert als die Anlegung neuer Reisfelder. Die japanische Erzeugung an Nickelstahl wird in den nächsten beiden Jahren bedeutend gesteigert werden Zu den Gesellschaften, die Vergrößerungen ihrer Anlagen mit Hilfe von Anleihen durchführten. gehören Japanische Eisenwerke AG, das größte japanische schwerindustrielle Unternehmen Javan Stahlrohr=AG ferner Kobe=Stahlwerke. die sämtlich zu den führenden Gesellschaften der japanischen Stahlvroduktion zählen. Alle norwegischen Polizisten müssen das Sportabzeichen erwerben. Die Polizeimannschaften erhalten mit sofortiger Wirkung eine besondere Ausbildung, um die Bedingungen erfüllen zu können. Nach einem Jahre Serfahrt aus allen Weltmeeren nai der argentinische Einhandsegler Vito Dumas glücklich wieder seinen Heimathafen Buenos Aires erreicht, wo er von seinen begeisterten Landsleuten stürmisch geseiert wurde. Nach Durchmessung des Atlantischen, des Indischen, des Stillen und noch einmal des Atlantichen Ozeans hat der unerschrockene Seemann sein kühnes Unternehmen einer Weltumieglung im kleinen Boot als Einzelsegler glücklich zu Ende geführt. Er hat dalei 20000 Seemeilen auf eigenem Kiel zurückBezagspi (einschl. Köln, Dun 0M Die einigen Ta den USA Washingtor sönlichkeit Weißen Ha vor der Pre die Erlaub eine intensi was ihren mag, weil einer heftig der amerike Tschungking geizige Chi liche Ziel zu (NSG) K verkehrsmi fragen, die angriff. im lichen örtli Gauleitung Begleitung von Gau Staatsrat der Reichsr tischen Mo den Wohn: sichtigen u überzeugen. VLieferung reicht und noch Engla solchen stän Wiedererob der einzige zu erfüllen. Washingtor die Hauptst ten“ versag miserable verdorben mit politiso gnade fühl wesenheit( # verschwand, bei Rooseve der englisch Der Rei Gatten am Ostasien er Schicksal de Lichter. 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